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das COPD-Geschehen insgesamt spielt. Klar ist nur: Mutationsträger sollten vorsorglich keinesfalls rauchen, da sich die gesundheitlichen Risiken in so einem Fall potenzieren. Stiller Killer COPD „Die Wirksamkeit einer COPD-Therapie ist heute deutlich besser als noch vor einigen Jahren.“ STEFANIE FLEIMISCH COPD (chronic obstructive pulmonary disease, Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung) ist eine schwerwiegende, langsam voranschreitende Erkrankung der Lunge, bei der die Atemwege dauerhaft verengt sind. Sie entwickelt sich oft unbemerkt über Jahre hinweg und kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen und auch zum Tod führen. Schätzungen zufolge leiden rund zehn Prozent der Menschen an der Erkrankung, was COPD zu einer der häufigsten Krankheiten überhaupt macht. Es werden zwei Hauptformen der COPD unterschieden, eine mit chronischer Bronchitis und eine mit Lungenemphysem (Überdehnung und teilweise Zerstörung von Lungenbläschen). Gebräuchlich ist die Bezeichnung „AHA“-Symptomatik, um auf die drei charakteristischen COPD-Hauptsymptome Atemnot, Husten und Auswurf von Schleim zu verweisen. Zur Beschreibung des COPD-Schweregrads beziehungsweise -stadiums existiert seit einigen Jahren ein Update zur vierstufigen GOLD-Kategorisierung: In der neueren ABCD-Klassifikation werden neben dem Lungenfunktionswert (Sekundenkapazität, FEV1) jetzt auch zusätzliche Parameter berücksichtigt. Behandlungen zielen generell darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Systemerkrankung im COVID-Umfeld. Stefanie Fleimisch plädiert indes dafür, COPD ganzheitlicher zu verstehen und zu behandeln: „COPD ist nicht nur eine Erkrankung der Atemwege, sondern eine Systemerkrankung, die auch das Herz und den Blutzuckerspiegel beeinträchtigen kann.“ Einen anderen interessanten Zusammenhang – in diesem Fall mit einer Coronavirus-Infektion – stellte vor wenigen Wochen übrigens auch Arschang Valipour her. Der im Verlauf der Pandemie medial bekannt gewordene Leiter der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie im Krankenhaus Nord in Wien mahnte Mitte Juli auf Twitter: „Viele chronische Erkrankungen – wie COPD, Herzinsuffizienz, Diabetes, Nierenerkrankungen oder Demenz – erfahren durch die Virusinfektion eine akute Verschlechterung.“ Die COPD-Therapie stützt sich indes weitgehend auf inhalative Medikamente. Die stellvertretende Leiterin der Salzburger Uniklinik für Pneumologie: „Da hat sich sehr viel getan, die Wirksamkeit ist heute deutlich besser als noch vor einigen Jahren.“ Daneben sei es für COPD-Patienten wichtig, in Bewegung zu bleiben und die Muskulatur zu trainieren. Stefanie Fleimisch: „Es ist nämlich unheimlich schwierig, aus einer Inaktivität wieder herauszukommen. Jeder der schon einmal Atemnot hatte, kann das nachvollziehen.“ Bei den nichtmedikamentösen Therapien sei an erster Stelle die Rehabilitation in spezialisierten Reha-Kliniken zu nennen, wodurch sehr viel erreicht werden könne. Denn: „Die Patienten lernen dabei, mit ihrer reduzierten Lungenfunktion besser umzugehen, das ist ganz wichtig.“ Ein letzter Punkt ist Stefanie Fleimisch – die übrigens demnächst den Universitätslehrgang Health Sciences & Leadership (MSc) an der <strong>Paracelsus</strong> Uni abschließen wird – noch wichtig: die Bedeutung ihres Pneumologie-Faches, das „noch nicht wirklich dort angekommen ist, wo es hingehört“, das aber als Teilgebiet der Inneren Medizin in den letzten Jahren seinen Stellenwert habe erhöhen können. Auch bei Studierenden und Absolventen würde das im Vergleich zu Kardiologie und Onkologie relativ kleine, vergleichsweise zu wenig bekannte Fachgebiet noch zu wenig gesehen und als interessant empfunden. Nachsatz Fleimisch: „Das bessert sich gerade, aber es ist ein langer Prozess.“ Ω 10 paracelsus today 2 | 22
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