NRW KULTURsekretariat_Bericht 2020-2021
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NRW KULTURsekretariat
Bericht
2020/2021
Grußwort
2
Das NRW KULTURsekretariat
3
Kulturstrolche
20
Next Level – Festival
for Games
36
Nach dem Beaufsichtigen
der Maschinen
54
Bielefeld
Team
4
Musikkulturen
22
TANZweb NRW
40
Fonds Neues
Musiktheater
56
Münster
Impulse Theater
Festival
5
Klanglandschaften
25
Digitale Performance
42
Internationales
Besucherprogramm
58
Krefeld
Moers
Duisburg
Gelsenkirchen
Oberhausen
Essen
Mülheim/Ruhr
Recklinghausen
Dortmund
Bochum
Hagen
FAVORITEN:
Artist Summit
8
NOperas! /feXm
10
Soundtrips NRW
26
popNRW-Preis
28
Werkproben
44
Literarischer Sommer /
Literaire Zomer
46
Neue Wege
60
Europäische Netzwerke
62
Corona und die Folgen
63
Neuss
Düsseldorf
Wuppertal
Mönchengladbach
Solingen
Tanzrecherche NRW
14
CityARTists
30
Kooperierte Projekte
48
Das NRWKS im Netz
64
Aachen
Köln
Bonn
Landschaftsverband Rheinland
PerformAktiv
16
Interkultur und
Diversität
32
Stadtviertel-
Förderung
50
Unsere Arbeit
in Zahlen
68
Die Kulturdezernate
der Mitgliedsstädte
70
Kindertheater des
Monats / Junges Theater
18
Kultur der | Freiheit |
der Kultur
34
1700 Jahre jüdisches
Leben in Deutschland
52
Die Kulturämter
und -büros der
Mitgliedsstädte
71
Das NRW KULTURsekretariat (NRWKS)
– 2/3 – – 2020/21 –
Grußwort
Vor zwei Jahren war an dieser Stelle, wie konnte es
anders sein, von der Pandemie die Rede und von den erwartbaren
Einschnitten in den öffentlichen Haushalten.
Aktuell zeichnen sich in unseren Städten massive
Einbrüche ab, als Folge der Pandemie und nun
auch des Krieges. Weitere enorme Herausforderungen
werden also den pandemischen Ausnahmejahren
2020/21 folgen.
Was wir in dieser Zeit gefördert bzw. veranstaltet
haben und wie das geschah, können Sie diesem
Bericht entnehmen. Den Umständen zum Trotz konnten
wir, auch mit Unterstützung der zuständigen Bezirksregierung,
eine Reihe von Vorhaben ermöglichen und
viele Kulturakteur:innen unterstützen. Vor dem Hintergrund,
dass vor allem das Land NRW Erhebliches
ermöglicht hat, damit die größten wirtschaftlichen
Schwierigkeiten für Kulturschaffende und Institutionen
abgewendet werden können, durften wir selbst dann
viele unserer Mittel vergeben und so einen Beitrag zur
Sicherung der Kulturszene leisten, als das meiste nicht
mehr stattfinden konnte. Gleichzeitig haben wir weitere
Förderlinien entwickelt, mit dem Blick über die Pandemie
hinaus und in der Gewissheit, dass vieles nicht so
bleiben wird, wie es war.
Den Veränderungen wollen und müssen wir
uns stellen, und Impulse aus der Krise gewinnen. Nur
ein Beispiel: die oft vernachlässigte Digitalität in den
Künsten, die wir – besonders mit dem »Next Level –
Festival for Games« – bereits seit vielen Jahren in den
Mittelpunkt gestellt haben. So haben wir 2020 der
langjährigen Förderlinie »Digitale Performance« neuerdings
die För derung von ausgewiesenen Konzepten
einer »Digitalen Dramaturgie« an die Seite gestellt,
damit sich Performance und Theater mehr als bisher
künstlerisch mit der Digitalität ausein andersetzen.
Aber auch ins »Internationale Besucherprogramm« hat
mit »ToGather« die Digitalität verstärkt Einzug gehalten,
unserer zukunftsweisenden virtuellen Plattform
für internationalen Austausch. Das ersetzt keine Reisen,
aber ermöglicht die nachhaltige Kommuni kation
vor und im Anschluss an die unverzichtbare direkte
Begegnung.
Die ökologische Seite der Nachhaltigkeit ist seit
2021 ein Schwerpunkt thema. Seit längerem schon nehmen
wir gesellschaftliche Veränderungen, manchmal
auch Verwerfungen, in den Blick, ausgewiesen durch
das Programm »Kultur der | Freiheit | der Kultur«, u.a.
mit der Diskursreihe »Was heißt hier: WIR?« und vor
allem mit dem Vorantreiben des bereits 2016 durch das
NRWKS etab lierten Runden Tisches Diversität.
Vieles ist unsicher geworden, und doch ist klar:
Wir werden auch zukünftig mit Mut und Leidenschaft
kommunal arbeiten, regional vernetzen und international
kooperieren, gemäß dem alten Satz »Act local, think
global«. Jetzt, wo knappe Kassen und das Problem des
gesellschaftlichen Zusammenhalts unser Handeln und
Planen prägen werden, bekommen Koope ra tion und
Weitsicht neue Dringlichkeit. Wir bleiben selbstverständlich
dran, gemeinsam mit unseren Partner:innen,
in NRW und darüber hinaus.
Gemeinsam mit den Kolleg:innen im NRWKS
wünsche ich Ihnen nun viele Einsichten bei der Lektüre!
Dr. Christian Esch
Direktor
Wuppertal, Juli 2022
Das NRW KULTURsekretariat (NRWKS) ist eine öffentlich-rechtliche
Kulturförderinitiative der theater- und
orchestertragenden Städte und eines Landschaftsverbands
in Nordrhein-Westfalen.
Gemeinsam mit den 21 Städten und einem Landschaftsverband
sowie weiteren kommunalen, überregionalen
und internationalen Kulturpartner:innen
initiiert, fördert und organisiert das NRWKS, getragen
durch die Stadt Wuppertal, eine Vielzahl von Programmen,
Projekten und Veranstaltungen in den Bereichen
Theater, Musik, Bildende Kunst, Literatur und Tanz –
oft spartenübergreifend und experimentell.
Schwerpunkte liegen auf der internationalen
und digitalen Kultur sowie den Themen Diversität und
Interkultur. Kooperativ, dialogisch und partizipativ
verbindet das NRWKS Akteur:innen und Multiplikator:innen
aus allen Kulturfeldern, setzt Impulse in
kulturpolitischen Diskursen und beteiligt sich darüber
hinaus an der Initiative »DIE VIELEN« für die zunehmend
bedrohte Freiheit der Kunst.
HAND IN HAND MIT DEM LAND
Im Rahmen seiner internationalen Aktivitäten koordiniert
das NRWKS in enger Abstimmung mit dem
Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes
NRW das »Internationale Besucherprogramm«.
Ebenfalls in Kooperation mit dem Kulturministerium
NRW steuert das NRWKS seit Ende 2018 die
Profilförderung »Neue Wege« für kommunale Theater
und Orchester in NRW.
Darüber hinaus stellt das Kulturministerium
NRW dem NRWKS jährlich Sondermittel für den
»Fonds Neues Musiktheater« zur Verfügung.
STRUKTUR, FINANZIERUNG
UND FÖRDERUNG
Das NRWKS besteht aus einem Team fester und freier
Mitarbeiter:innen, das die Programmarbeit in enger
Kooperation mit den einzelnen Kulturpartner:innen
organisiert und koordiniert. Vorsitzende des NRWKS
ist Dr. Christiane Zangs (Beigeordnete für Schule,
Bildung und Kultur der Stadt Neuss); den stellvertretenden
Vorsitz hat Jörg Stüdemann (Stadtdirektor
der Stadt Dortmund) inne. Direktor ist seit 2004
Dr. Christian Esch.
Gelenkt wird die Arbeit durch die Gremien Arbeitsausschuss
und Vollversammlung. Darüber hinaus
gibt es einen regelmäßigen Programmausschuss auf der
Arbeitsebene der beteiligten Kommunen. Zahlreiche
Programme und Projekte werden in Beiräten, Jurys
und Kuratorien beraten und entschieden.
Die Projektmittel werden vom Land NRW zur
Verfügung gestellt, aber programmbezogen auch von
Stiftungen und anderen Förderern auf Landes- und
Bundesebene beigesteuert.
Finanziert wird die Institution NRWKS von
ihren Mitgliedsstädten. Der Jahresbeitrag wurde auf
Beschluss der Vollversammlung seit 2019 schrittweise
angehoben und liegt seit 2021 bei 26.000 Euro. Neben
dem Landschaftsverband Rheinland waren in diesem
Zeitraum beteiligt: Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn,
Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen,
Hagen, Köln, Krefeld, Mönchengladbach, Moers,
Mülheim an der Ruhr, Münster, Neuss, Oberhausen,
Recklinghausen, Solingen und Wuppertal.
Gefördert wird im Rahmen eines jährlich von
der Vollversammlung der Mitgliedsstädte verabschiedeten
Programms. Eine Förderung durch das NRWKS
ist nur im Rahmen seiner Förderprogramme möglich
und steht dabei ausschließlich Kulturakteur:innen in
den Mitgliedsstädten offen.
Tea m
Impulse Theater Festival
– 4/5 – – 2020/21 –
MITARBEITER:INNEN
NRWKS 2020/2021
Christina Dath: Verwaltungsleiterin
Dr. Christian Esch: Direktor
Martin Maruschka: Referent
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Annette Schlichter: Assistentin
des Direktors
Henrike Ströh: Mitarbeiterin
Direktion und Verwaltung
Christiana van Osenbrüggen:
Verwaltungsleiterin (Elternzeitvertretung
von April 2020 bis
Juni 2021)
Stephanie Vernholz: Sachbearbeiterin
Fonds Neues Musiktheater
Dorota Zaccato: Sachbearbeiterin
Verwaltung (seit April 2020)
MITARBEITER:INNEN
IMPULSE THEATER
FESTIVAL 2020/2021
Armin Leoni: Produktions leiter
Haiko Pfost: Künstlerischer Leiter
Wilma Renfordt: Dramaturgin
MITARBEITER:INNEN
INTERNATIONALES
BESUCHERPROGRAMM
2020/2021
Anna-Lisa Langhoff: Projektmanagerin
(bis März 2021)
Eva Lenhardt: Projektmanagerin
(Elternzeitvertretung bis
November 2020 / seit März 2021)
Carolin Ritter: Sachbearbeiterin /
Projektmanagerin
MITARBEITER:INNEN
NEUE WEGE 2020/2021
Dr. Christoph Benjamin Schulz:
Projektmanager
Stephanie Vernholz:
Sachbearbeiterin
FREIE MITARBEIT
2020/2021
Rose Berge: Produktion
Next Level – Festival for Games
Lena Busse: Social Media NOperas!
(bis Dezember 2021) / Internationales
Besucherprogramm
(seit November 2020) / Social
Media Nach dem Beaufsichtigen
der Maschinen (von August
bis November 2020) /
Projekt mitarbeit Impulse Theater
Festival 2021
Jasmin Dorner: Projektmitarbeit
Internationales Besucherprogramm
(bis Juni 2021)
Andrea Drabben: Projektmanagement
Konferenz KFK (von Juli
bis September 2020)
Theresa Heußen: Produktionsleitungsassistenz
Impulse Theater
Festival / Projektmitarbeit Internationales
Besucherprogramm
(bis April 2020)
Stefanie Hillmann: Sachbearbeitung
Verwaltung
(bis November 2020)
Milica Jojevic: Social Media Internationales
Besucherprogramm
(bis Oktober 2020)
Sina Langner: Kommunikation
Impulse Theater Festival
Susanne Lenz: Internetredaktion
Florian Malzacher: Künstlerische
Leitung Nach dem Beaufsichtigen
der Maschinen (bis Dezember 2020)
Bettina Maurer: Projektmanagement
Kindertheater des Monats +
Junges Theater
Linn Meissner: Projektmanagement
popNRW-Preis
Mara Nedelcu: Produktionsleitung
Nach dem Beaufsichtigen der
Maschinen (bis Oktober 2020) /
Projektmanagement Tanzrecherche
NRW (seit Februar 2021)
Anas Ouriaghli: Projektmitarbeit
KFK / Was heißt hier: WIR?
(von August bis Dezember 2021)
Sabrina Pompe: Bestandsaufnahme
zu Residenzprogrammen in NRW
(von Mai bis August und November
bis Dezember 2020)
Roland Quitt: Dramaturgie Fonds
Experimentelles Musiktheater /
NOperas!
Celia-Maria Schmidt: Projektmitarbeit
Internationales Besucherprogramm
(seit September 2021)
Lisa-Carolin Schubert: Social Media
NRWKS / Social Media Neue Wege
(seit April 2021) /
Elisa Schulze: Projektmanagement /
Produktionsleitung Next Level –
Festival for Games
Christiana van Osenbrüggen:
Europäische Netzwerke
(seit Oktober 2021)
Rita Viehoff: Projektmanagement
Musikkulturen
Anna Wassenberg: Studentische
Mitarbeit Verwaltung
(seit Dezember 2021)
Christian Watty: Projektmanagement
Tanzrecherche NRW
(bis Dezember 2020)
Die wichtigste Plattform
für das Freie Theater
im deutschsprachigen Raum
– 1 –
Das »Impulse Theater Festival« des NRWKS ist seit
Jahrzehnten die wichtigste Plattform für das Freie
Theater im deutschsprachigen Raum. Viele der Talente,
die in den letzten Jahren das deutschsprachige Theater
belebt haben wie René Pollesch, Rimini Protokoll, She
She Pop oder Roger Vontobel, waren bei den »Impulsen«
zu sehen und wurden dort von der Theaterszene und
der Presse entdeckt.
Mit der Festivalausgabe 2018 hat der Kurator,
Dramaturg und Theaterwissenschaftler Haiko Pfost die
künstlerische Leitung der »Impulse« übernommen. Das
von ihm eingeführte Konzept der jährlich zwischen den
Partnerstädten rotierenden Schwerpunkte »Showcase«,
»Stadtprojekt« und »Akademie« wird seitdem erfolgreich
weiterentwickelt. Im November 2019 wurde der
Vertrag von Pfost für drei weitere Ausgaben bis zunächst
2023 verlängert. Als Folge der coronabedingten
Verschiebungen 2020 hat die Vollversammlung des
NRWKS im Herbst 2021 beschlossen, seinen Vertrag
bis 2024 laufen zu lassen und damit einen neuen
kompletten Dreijahreszyklus unter seiner Führung zu
ermöglichen.
Beide Festivalausgaben 2020 und 2021 wurden
veranstaltet und gefördert vom NRWKS, gemeinsam
mit den Städten Düsseldorf, Köln und Mülheim an
der Ruhr, in Kooperation mit dem FFT Düsseldorf,
der studiobühneköln und dem Ringlokschuppen
Ruhr. Maßgebliche Förderer waren das Ministerium
für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW sowie
die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und
Medien, die Kunststiftung NRW und die Stadtsparkasse
KölnBonn. Unter dem Vorsitz des NRWKS tagt
überdies regelmäßig ein Kuratorium aus Theaterschaffenden
und Kulturakteur:innen.
IMPULSE 2020
Die Festivalausgabe 2020 war besonders schwer von
den Folgen der Corona-Pandemie betroffen. So musste
das Festival Ende April als analoge Veranstaltung in
seiner bisherigen Form abgesagt und partiell in den
– 1 –
Impulse-Akademie
2020, © Robin
Junicke
– 6/7 – – D/K/MH –
– 2020/21 –
digitalen Raum verschoben werden. Angesichts der
enormen Planungsunsicherheiten und der Kürze der
verbleibenden Vorbereitungszeit waren die Herausforderungen
entsprechend groß – ging es doch darum,
im Netz vom 4. bis 14.6. nur diejenigen Arbeiten zu
präsentieren, die als angepasste Versionen ihr volles
Potenzial auch unter den besonderen Bedingungen der
Digitalität entfalten konnten. So hat Magda Korsinsky
ihre Arbeit »Stricken, die Installation« für das Internet
neu abgefilmt. »Lob des Vergessens« von Oliver Zahn
wurde als immersive Desktop-Performance fortgesetzt.
Beim »Telefon-Kanon« haben She She Pop Erinnerungen
Programm: Wie haben sich durch die Corona-Pandemie
bereits bestehende Klassenunterschiede verschärft?
Wo sind sie unübersehbar geworden?
Alle Programmpunkte der Online-Ausgabe waren
für Besucher:innen kostenfrei zugänglich. Insgesamt
3.512 Besucher:innen nutzten das Online- Programm dieser
Festivalausgabe, allein an den vier Akademie-Tagen
nahmen 421 Besucher:innen teil.
AUSSCHREIBUNG UND PUBLIKATION
Im Juli 2020 hat das Festival fünf Projektentwicklungen
zur Erarbeitung innovativer künstlerischer Archive im
interdisziplinären/intermedialen Spannungsfeld analoger
und digitaler Formate ausgeschrieben. Adressiert
waren Künstler:innen und/oder Kollektive aus dem Feld
der Freien darstellende Künste mit Arbeitsschwerpunkt
in NRW. Die Projekte wurden im Herbst mit jeweils
10.000 Euro prämiert und im Rahmen einer Akademie
bei den »Impulsen« 2021 vorgestellt.
Parallel zu den Ereignissen der Corona-Krise
wurde die Publikation »Lernen aus dem Lockdown –
Nachdenken über Freies Theater« konzipiert und im
Oktober 2020 im Alexander Verlag Berlin veröffentlicht.
aus 30 Jahren »Impulse Theater Festival« mit den Anrufer:innen
geteilt und »Es ist zu spät« von internil wurde
für die »Impulse« zu einem interaktiven, multi-perspektivischen
Live-Ereignis auf YouTube umgebaut.
Im Rahmen einer Akademie zum Thema »Herkunft
und Freies Theater« haben sich viele der Vortragenden
schnell den Umständen angepasst und ein
viertägiges, virtuelles Vortrags- und Diskussionsprogramm
rund um soziale Fragen auf die Beine gestellt.
Verhandelt wurde der Einfluss sozialer Herkunft auf
Personal, Programm und Publikum der Freien Szene.
Dabei standen auch ganz aktuelle Fragen auf dem
– 2 –
– 2 –
»Takdir. Die
Anerkennung«,
2021 in Köln,
© Robin Junicke
Der medial vielbeachtete Band versammelt Beiträge
von Akteur:innen der Freien Szene und der Kulturpolitik
über die Erkenntnisse, Ideen und Forderungen,
zu denen die Corona-Krise sie geführt hat. Die Texte
stammen von Jörg Albrecht, Michael Annoff / Nuray
Demir, Holger Bergmann, Daniela Dröscher, Christian
Esch, Joy Kristin Kalu, Sonja Laaser, Mbene Mbunga
Mwambene, Meine Damen und Herren, Boris Nikitin,
Sibylle Peters, Anja Quickert, Sahar Rahimi, Felizitas
Stilleke, Arne Vogelgesang, Stefanie Wenner u. a.
IMPULSE 2021
Auch die Impulse 2021 waren stark durch Corona
geprägt. Zunächst hatten die Festivalmacher:innen
eine fast gänzlich digitale Ausgabe geplant, konnten
innerhalb kürzester Zeit aber auf die Lockerungen der
Corona-Beschränkungen reagieren und zu zahlreichen
Veranstaltungen vom 2. bis 13.6. doch Publikum zulassen.
So fand beispielsweise die Eröffnung der Akademie #1
im kleinen Kreis mit geladenen Gästen statt. Auch zu
den in Köln nur als Live-Stream geplanten »Showcase«-
Beiträgen »Playback« von Joana Tischkau, »Mit Echten
Singen« von Tanja Krone und »Hate Me, Tender. Solo
»Die Kreativität und der unbedingte Wille, mit dem die eingeladenen
Künstlerinnen und Künstler die neuen, Pandemie-sicheren Räume
erobert haben, ist beachtlich […]. Das Impulse Theater Festival zeigt
genau das, was die Freie Theaterszene schon immer ausgemacht hat:
einen souveränen und kreativen Umgang mit Gegebenheiten, die
sich ständig verändern.« WDR 5 / Scala, 2.6.2021
for Future Feminism« von Teresa Vittucci konnte eine
begrenzte Zahl von Zuschauer:innen zugelassen werden.
Akademie #1 widmete sich dem Thema »Geschichte
wird gemacht« und bestand aus künstlerischen
Arbeiten und Skizzen rund um Fragen nach ästhetischen,
inhaltlichen und strukturellen Veränderungen
der Freien Theaterszene in den vergangenen 30 Jahren.
In der Archiv-Location in Düsseldorf konnten die
Besucher:innen die Beiträge der eingeladenen Residenzkünstler:innen
vor Ort erleben. Parallel eröffnete
das Festival auch eine digitale Plattform, auf der nach
wie vor hochkarätige Gesprächsrunden sowie digitale
künstlerische Formate abrufbar sind unter: www.beam
base.de/beambase/impulse-theater-festival/akademie-1.
Im Herbst 2021 waren im Theatermuseum
Düsseldorf Teile des performativen Archivs des Freien
Theaters zu sehen, das im Rahmen dieser Akademie erarbeitet
worden war. Zudem gab die Ausstellung einen
Einblick in 30 Jahre Festivalgeschichte.
Akademie #2 widmete sich mit mehreren sparten
übergreifenden Formaten den Unterschieden in
künstlerischen Prozessen zwischen digitalen und physisch-analogen
Begegnungen und Herangehensweisen.
Dabei wurden, u. a. in einer Konferenz, politische,
soziologische und psychologische Kontexte verhandelt.
Insbesondere mit dem »Stadtprojekt« der Gruppe
Club Real hat das Festival einmal mehr bewiesen, dass
seine Themen die Menschen bewegen: Wochenlang
war die 120 Meter hohe Stahlskulptur in Form einer
Schere, von der die Künstler:innen behaupteten, sie
mitten in die Ruhr bauen zu wollen, Stadtgespräch in
Mülheim an der Ruhr. Zum Festivalabschluss hatte das
Festival bekanntgegeben, dass auch der seit Monaten
in Mülheim aktive Verein Eigentum verpflichtet e. V.
Teil des Stadtprojektes war. Das inhaltliche Zusammenspiel
von vermeintlichem Bauvorhaben und echter
Vereinsarbeit brachte auf diese Art Fragen nach der
Verteilung von Vermögen auf die Agenda einer Stadt,
in der Arm und Reich sehr weit auseinanderliegen.
AUSBLICK 2022– 2024
Mit der Festivalausgabe 2022 hat ein neuer, dreijähriger
Zyklus durch die Städte begonnen, der zugleich mit
höheren Fördersummen gegenüber den Vorjahren ausgestattet
ist. Vor allem fanden die »Impulse« 2022 nach
zwei pandemisch stark eingeschränkten Ausgaben wieder
im analogen Raum statt. Vom 9. bis 19.6. wurden im
Ringlokschuppen Ruhr in Mülheim sowie zusätzlich im
PACT Zollverein in Essen neun herausragende Arbeiten
im »Showcase« gezeigt. In der TanzFaktur Köln und in
Zusammenarbeit mit der studiobühneköln befassten
sich zwei »Akademien« mit dem Thema Sicherheit und
Konfrontation in Theaterräumen sowie mit Kollaborationsformen
von Kunst und Aktivismus in den Freien
darstellenden Künsten. Das »Stadtprojekt« entstand
in Zusammenarbeit mit dem FFT Düsseldorf und der
Künstler:innen-Gruppe God’s Entertainment. Auf einer
Düsseldorfer Brache entwickelte und präsentierte
das Ensemble gemeinsam mit Anwohner:innen Kunstwerke,
die sich mit städtischem Wohnen und Leben in
Zeiten der Immobilienspekulation befassen.
www.impulsefestival.de
www.nrw-kultur.de/impulse
»PERFORMING THE ARCHIVE«:
ARCHIV DES FREIEN THEATERS
Bereits im Jahr 2013 ging vom »Impulse Theater Festival«
und dem NRWKS die Initiative für das Projekt
»Performing the Archive« aus. Im Rahmen einer inzwischen
bundesweiten Initiative wird seitdem ein mobiles
dezentrales Archiv ausgebaut, das sich mit der Geschichte,
Gegenwart und Zukunft des Freien Theaters
auseinandersetzt und als Medium für die angemessene
Sichtbarkeit seiner spezifischen Produktionsweisen,
Dramaturgien und Ästhetiken fungiert. Nach Jahren
maßgeblicher Unterstützung durch das NRWKS in der
Initialphase des Projektes wurde das Hosting Ende 2019
an den Verein zur Initiative für die Archive des Freien
Theaters mit Sitz in Berlin übergeben. Das NRWKS ist
Mitinitiator und Gründungsmitglied des Vereins.
www.theaterarchiv.org
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Düsseldorf, Köln, Mülheim
an der Ruhr
KENNZAHLEN 2020
Sekretariatsmittel: 150.001,25 €
Ergänzungs- und Sondermittel:
411.361,71 €
Kooperationsmittel: 107.952,00 €
KENNZAHLEN 2021
Sekretariatsmittel: 155.018,28 €
Ergänzungs- und Sondermittel:
368.138,29 €
Kooperationsmittel: 163.535,49 €
– 8/9 – – DO/E –
– 2020/21 –
FAVORITEN:
Artist Summit
Das Festival für die freien
darstellenden Künste in NRW
Alle zwei Jahre im Herbst zeigt das Theaterfestival
»Favoriten« in Dortmund herausragende Produktionen
der frei produzierenden darstellenden Künste
aus NRW. Das seit 1985 bestehende und damit älteste
Festival der freien Theater Deutschlands ist von herausragender
Bedeutung für die freie Theaterlandschaft
NRWs. Das NRWKS kooperiert seit vielen Jahren mit
den »Favoriten« und entwickelt für das Festival jeweils
bedarfsorientierte Programme zur nachhaltigen Entwicklung
der Freien Szene im Land.
Für die Festivalausgabe 2020, die vom 10. bis
20.9. stattfand und erneut unter der künstlerischen
Leitung von Fanti Baum und Olivia Ebert stand, hat
das NRWKS in Kooperation mit den »Favoriten« und
dem NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste einen
mehrtägigen Artist Summit konzipiert. Inspiriert vom
Artist Summit 2018, der während der Tanzplattform in
Essen stattfand, sollte ein Format zum informellen Erfahrungs-
und Ideenaustausch angeboten werden, das
ebenso zur Vernetzung, wie auch als Basis für mögliche
spätere Kooperationen dienen konnte.
– 1 –
Insgesamt 28 Künstler:innen trafen sich schließ lich
vom 6. bis 8.9.2021 im Maschinenhaus in Essen, um
sich in einer produktiven und zwanglosen Atmosphäre
intensiv über zeitgenössische ästhetische Diskurse,
aber auch über Arbeitsbedingungen und Archivierungsfragen
auszutauschen. Die Durchführung lag
beim Landesbüro Freie Darstellende Künste. Alle
eingeladenen Künstler:innen hatten ihren Lebensund/oder
Arbeitsschwerpunkt in NRW und waren zu
einer der beiden »Favoriten«-Ausgaben 2018 und 2020
eingeladen. Einige der Teilnehmer:innen kannten sich
untereinander bereits gut, gleichzeitig kam es auch
zu vielen neuen Begegnungen und Bekanntschaften
unter den Akteur:innen. Von der coronabedingten
Planungsunsicherheit waren letztlich nicht nur die
ursprünglich auf 42 Personen angesetzte Größe des
Teilnehmerfeldes betroffen, sondern auch einige
organisatorische Abläufe. So musste u. a. der für die
Dokumentation vorgesehene südafrikanische Künstler
und Illustrator Abdul Dube sehr kurzfristig absagen, da
er nicht nach Deutschland einreisen konnte. Ein Ersatz
– 3 –
– 2 –
»Das 1985 als ›Theaterzwang‹ gegründete Festival hat längst
alle Disziplin-Grenzen gesprengt.« Ruhr Nachrichten, 23.6.2018
konnte aufgrund der Kürze der verbliebenen Zeit nicht
gefunden werden.
Regelmäßig beteiligt sich das NRWKS außerdem
mit seinem »Internationalen Besucherprogramm«
an den »Favoriten«. Über den Besuch von Aufführungen
und weiteren Formaten des Festivalprogramms hinaus
nehmen die internationalen Gäste regelmäßig auch an
Netzwerktreffen und Gesprächen teil. Erfreulicherweise
konnte auch 2020 einer internationalen Besuchergruppe –
wenngleich aufgrund von Corona auch nur mit eingeschränkter
Beteiligung – die Teilnahme am Festival
ermöglicht werden.
AUSBLICK 2022
Für die nächste Festivalausgabe vom 15. bis 25.9.2022
sowie das Folgejahr wird der Artist Summit-Ansatz
gemeinsam mit dem aktuellen Leitungsteam weiter-
entwickelt. Mit Anne Mahlow, Margo Zālīte und Sina-
Marie Schneller übernimmt für die beiden kommenden
Runden zum ersten Mal ein Dreierteam die künstlerische
Leitung. Unter dem Motto »(Un)Learning for possible
Futures – There can be no return to normal because
normal was the problem in the first place« regen sie mit
vielfältigen künstlerischen und diskursiven Mitteln die
Auseinandersetzung zwischen den Geschlechtern, Generationen,
Klassen und Grenzen mit Blick auf gegenwärtige
und zukünftige Herausforderungen an. Eine wichtige
Rolle spielt dabei die Digitalität, verschränkt sowohl
mit den Aspekten Internationalität und Regionalität,
als auch mit aktuellen Themenfeldern wie Sozial- und
Geschlechtergerechtigkeit oder Klimawandel.
www.nrw-kultur.de/favoriten
www.favoriten-festival.de
– 1 –
»Why not«,
© Meike Willner
– 2 –
Artist Summit,
© Fabrice Mazliah
– 3 –
Artist Summit,
© Fabrice Mazliah
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTADT
Dortmund, Essen
KENNZAHLEN 2020
Sekretariatsmittel: 5.000,00 €
KENNZAHLEN 2021
Sekretariatsmittel: 38.076,11 €
– 10/11 – – GE/W –
– 2020/21 –
NOperas!/feXm
Die Initiative für Entwicklungsprozesse
neuer Formen im Musiktheater
Der »Fonds Experimentelles Musiktheater« (feXm) von
NRWKS und Kunststiftung NRW ist seit anderthalb
Jahrzehnten die einzige einschlägige Förderinitiative im
deutschsprachigen Raum, die gemeinsam mit Ensembles
in der freien Theaterszene und im Verbund mit Schauspiel-
und Opernhäusern neue Musiktheaterformate
entwickelt und produziert.
Seit 2018 erweitert die Initiative »NOperas!«
maßgeblich Dimension und Außenwirkung des feXm:
Innerhalb einer Dauer von drei Spielzeiten vereint
sie mehrere Theater, auch außerhalb von NRW, um
pro Saison gemeinsam ein Musiktheaterprojekt zu
entwickeln und auf allen Bühnen in unterschiedlichen
ortsspezifischen Projektvarianten zu zeigen.
Auf der Basis jährlicher Ausschreibungen entscheidet
eine Jury ausgewiesener Fachleute gemeinsam
mit den beiden Trägern sowie den beteiligten Theatern
über die Auswahl des Projekts. Während die Theater
sich mit eigenen Mitteln hinsichtlich Bühnenpersonal,
Technik, Gewerke und sonstiger Infrastruktur
einbringen, leistet der feXm dafür eine eigene dramaturgische
Betreuung, organisatorische Unterstützung
und Öffentlichkeitsarbeit – und tritt so gleichzeitig
als Förderinstitution wie auch als Koproduzent der am
– 1 –
– 1 –
»Kitesh«,
© Falk Wenzel
– 2 –
»Chaosmos«,
© Jens Grossmann
Verbund beteiligten Theater auf. Ferner stellt der feXm
für jede Produktion ein Produktionsbudget in Höhe
von bis zu 200.000 Euro zur Verfügung.
»CHAOSMOS«
Als erste »NOperas!«-Produktion kam in der Spielzeit
2019/20 das Musiktheaterprojekt »Chaosmos« von
Konrad Kästner, Tobias Rausch und Marc Sinan zur
Uraufführung. Erstproduzierendes Haus war die Oper
Wuppertal, wo die Premiere am 11.1.2020 stattfand.
»Chaosmos« überzeugte als interaktive Versuchsanordnung
für Orchester, Solist:innen, Performer:innen und
Gabelstapler Publikum und Kritik gleichermaßen. Die
Produktion setzte sich mit der Problematik menschlicher
Ordnungssysteme auseinander – ein Versuch,
die Welt rationaler Kontrolle zu unterziehen und auf
– 2 –
individuellen Ordnungsbedürfnis der Zuschauer:innen
nach und eröffnet ihnen zugleich immer neue faszinierende
Sichtweisen.
Der Fachjury zur Auswahl von »Chaosmos« gehörten
an: Titus Engel (Dirigent), Brigitte Heusinger
(Künstlerische Leiterin des Musiktheaters am Theater
Bremen), Florian Lutz (Intendant Oper Halle), Matthias
Rebstock (Regisseur und Musikwissenschaftler), Leonie
Reineke (Journalistin), Berthold Schneider (Intendant
Oper Wuppertal), und mit einer Stimme in wechselseitiger
Abstimmung Dr. Christian Esch (Direktor NRWKS)
mit Csaba Kézér (Experte für Musik/Musiktheater,
Kunststiftung NRW).
»KITESH«
Für die Spielzeit 2020/21 fiel die Wahl der Jury auf das
Projekt »Kitesh« des Berliner Musiktheaterkollektivs
diese Weise beherrschbar zu machen. Die für April und
Juni 2020 geplanten Aufführungstermine in Halle und
Bremen mussten coronabedingt entfallen.
Das Projekt wurde in einer filmischen Variante
zu Ende geführt. »Chaosmos – der Film« wurde entsprechend
dem Kooperationsgedanken mit Beteiligten
der Wuppertaler Uraufführung und Sänger:innen aus
dem halleschen Opernensemble sowie mit Gästen
produziert. Angelegt als berauschender Trip durch
das Logistikzentrum unserer Welt, feierte er seine
Premiere im Live-Stream auf www.nachtkritik.de am
5.12.2020. Der Film besteht aus insgesamt 24 Teilen,
die seitdem auf der Seite www.noperas.de zum Abruf
bereitstehen. Dort können die Videos chronologisch
oder in beliebiger Reihenfolge, am Stück oder in Einzelteilen
angesehen werden. Damit kommt die Anlage dem
Hauen und Stechen. »Kitesh« bezog seine Inspiration
aus Rimski-Korsakows wenig bekannter Oper »Die
Legende von der versunkenen Stadt Kitesch« und
verschmolz die Komposition Rimski-Korsakows mit
Elementen von Volksmusikalischem und der eigenständigen
Klangwelt des jungen russisch-italienischen
Komponisten Alexander Chernyshkov. Erstproduzierendes
Haus war die Oper Halle, die Premiere fand dort
am 18.10.2020 statt. Aufgrund der Pandemie konnten
in Halle nur zwei statt der geplanten drei Vorstellungen
gespielt werden. Wegen der Flutschäden des Sommers
2021 an der Oper Wuppertal fiel zudem die Stufe einer
zweiten Weiterentwicklung dieses Projekts aus.
Dafür wurde 2021 ein Kurzfilm gedreht, der
am 26.6.2021 auf der Webseite der Oper Wuppertal
erstausgestrahlt wurde. Der Film collagiert die unterschiedlichen
Quellen der Inszenierung und setzt sie
»Zeitgenössisches Musiktheater am Theater Bremen: jahrzehntelang
gab es – oft als Kompositionsauftrag – pro Spielzeit eine Aufführung.
– 12/13 – – GE/W –
– 2020/21 –
in Bezug zur fertigen Bühnenproduktion, folgt dabei
aber visuell und akustisch einer Logik des Traums,
Albtraums, Wunschtraums. Als Folge der Entwicklungsverzögerungen
in Wuppertal verschob sich auch
die Weiterentwicklung des Projekts am Theater Bremen
in die darauffolgende Spielzeit, sodass der Premierentermin
auf den 7.7.2022 gelegt wurde.
»Kitesh« wurde ausgewählt von einer Jury, bestehend
aus: Dr. Christian Esch (Vorsitz, NRWKS) und
Csaba Kézér (Vorsitz, Kunststiftung NRW), Bernhard
Herbordt/Melanie Mohren (Künstlerische Leitung »Die
Institution«), Brigitte Heusinger (Theater Bremen),
Florian Lutz (Oper Halle), Prof. Dr. Matthias Rebstock
(Regisseur und Musikwissenschaftler), Leonie Reineke
(Journalistin), Berthold Schneider (Oper Wuppertal).
»OBSESSIONS«
Mit dem Projekt »Obsessions« der Komponistin Yiran
Zhao und der finnischen Theatergruppe Oblivia startete
in der Spielzeit 2021/22 die dritte Produktion von
»NOperas!«. Erstmals sind mit dem Theater Bremen
und der Oper Wuppertal nur zwei Häuser beteiligt.
Thematisch ausgehend von der Besessenheit, irrlichtern
drei Sänger:innen, drei Performer:innen und sechs
Musiker:innen durch Raum und Zeit, durchstreifen das
Feld des Politischen und Privaten und entlarven spielerisch
immer neu die Macht der Begierden als Triebfeder
menschlichen Verhaltens. Erstproduzierendes Haus
war das Theater Bremen, wo am 19.2.2022 die Premiere
stattfand. Auf der Bühne standen neben Musiker:innen
der Bremer Philharmoniker auch Mitglieder aus
– 3 –
den Ensembles von Musiktheater und Schauspiel des
Theaters Bremen. Auch die Weiterentwicklung dieser
Produktion musste aufgrund der Wuppertaler Flutschäden
2021 in die Spielzeit 2022/23 verschoben werden.
Die Premiere ist dort auf den 3.12.2022 angesetzt.
Jury-Mitglieder für »Obsessions« waren: Dr.
Christian Esch (Vorsitz, NRWKS) und Csaba Kézér (Vorsitz,
Kunststiftung NRW), Bernhard Herbordt / Melanie
Mohren (Künstlerische Leitung »Die Institution«),
Brigitte Heusinger (Theater Bremen), Prof. Dr. Matthias
Rebstock (Regisseur und Musikwissenschaftler), Leonie
Reineke (Journalistin), Berthold Schneider (Oper Wuppertal).
AUSBLICK 2022– 2024
Mit Beginn der Spielzeit 2022/23 startet das erste
Projekt der zweiten Dreijahresstaffel von »NOperas!«.
Beteiligt sind das Theater Bremen und das Musiktheater
im Revier Gelsenkirchen. Ausgewählt wurde
das Projekt »Fundstadt« der schweizerisch-deutschen
Künstler:innengruppe HIATUS, bestehend aus dem
Komponisten Duri Collenberg, dem Improvisationsmusiker
Lukas Rickli und der Theatermacherin Uta
Plate. Ihr »NOperas!«-Projekt richtet sich auf Erleben,
Denken und Fühlen einer Gruppe von Kindern aus
unterschiedlichen sozialen Verhältnissen und bringt
dieses in Dialog mit aktuellen Formen eines neuen
Musiktheaters. Theateraktion verbindet sich mit den
Mitteln eines Audio- und Video-Walks zu einem Spiel
um elementare Wünsche und Hoffnungen, das sich
gleichermaßen an Erwachsene wie an Kinder richtet.
Aber immer mit dem Wermutstropfen, dass es sich ästhetisch eher
selten um neue Musik handelte. Von daher kommt dem Projekt, das
jetzt uraufgeführt wurde, herausragende Bedeutung zu: man wagte
ein ästhetisches Experiment, man wagte sich, den Begriff ›Oper‹
anders zu denken, ihn infrage zu stellen.« nmz, 20.2.2022 (zur Produktion »Obsessions«)
Ein Kooperationspartner des Projekts ist das Zürcher
Festival »Blickfelder«. Dort kam im Juni 2022 zunächst
ein Audio-Video-Walk unter dem Titel »Vier Viertel«
zur Aufführung, der sich auf die digitale Ebene beschränkte
und erst im Zuge der Weiterentwicklung in
Gelsenkirchen und Bremen dann zur theatralen Aktion
mit Sänger:innen und Musiker:innen wird.
Die Jury zur Auswahl von »Fundstadt« war besetzt
mit: Dr. Christian Esch / Christina Dath (Vorsitz,
NRWKS) und Csaba Kézér (Vorsitz, Kunststiftung
NRW), Sebastian Hanusa (Dramaturg an der Deutschen
Oper Berlin), Brigitte Heusinger (Theater Bremen),
Konstantía Gourzí (Komponistin und Dirigentin,
– 4 –
Professorin an der Hochschule für Musik und Theater
München), Irene Lehmann (Professorin für Theaterund
Medienwissenschaft an der Universität Erlangen-
Nürnberg) sowie Michael Schulz / Anna Chernomordik
(Musiktheater im Revier Gelsenkirchen).
Anfang Juni 2022 wurde die insgesamt fünfte
Ausschreibung für die Spielzeit 2023/24 veröffentlicht.
Erstmals macht das Staatstheater Darmstadt mit,
weiterhin beteiligen sich das Theater Bremen und das
Musiktheater im Revier Gelsenkirchen.
www.noperas.de
www.nrw-kultur.de/feXm
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Gelsenkirchen, Wuppertal
ANDERE STÄDTE:
Bremen, Darmstadt, Halle
KENNZAHLEN 2020
Sekretariatsmittel: 95.058,96 €
Kooperationsmittel: 105.811,50 €
Anzahl geförderter Produktionen: 3
KENNZAHLEN 2021
Sekretariatsmittel: 79.677,22 €
Kooperationsmittel: 29.989,72 €
Anzahl geförderter Produktionen: 3
– 3 –
»Obsessions«, © Jörg Landsberg
– 4 –
»Kitesh«, © Falk Wenzel
– 5 –
– 5 –
Motiv aus »Chaosmos,
der Film«, © Konrad Kästner
Tanzrecherche NRW
– 14/15 – – D/E/K/W –
– 2020/21 –
Das internationale
Stipendienprogramm für
Tanzkünstler:innen
Das internationale Stipendienprogramm bietet Tänzer:innen,
Performer:innen und Choreograf:innen die
Möglichkeit, mehrere Wochen im Jahr produktionsunab
hängig zu recherchieren. Bis zu drei Akteur:innen,
teils mit künstlerischer Begleitung, werden für
eine Recherche mit besonderen regionalen Bezügen in
kultureller, politischer, gesellschaftlicher oder wissenschaftlicher
Hinsicht nach NRW eingeladen. Andersherum
können mehrere NRW-Künstler:innen oder
Teams im Ausland recherchieren und so ihre Arbeit
durch internationale Erfahrungen bereichern.
»Tanzrecherche NRW« wurde 2009 eingerichtet
und ist ausdrücklich nicht produktionsorientiert. Anstatt
auf der Umsetzung weitgehend fertiger Konzepte
liegt der Fokus vielmehr auf der intensiven Förderung
künstlerischer Arbeit und Entwicklung experimenteller
Arbeitsweisen. Damit unterscheidet sich das Programm
von vielen anderen Fördermodellen, nicht nur im Bereich
Tanz.
Geboten werden jeweils Stipendien in Höhe
von bis zu 6.000 Euro, je nach Art und Umfang der
Recherche. Die Ergebnisse werden im Rahmen einer
öffentlichen Veranstaltung (in NRW) oder digitalen
Dokumentation (im Ausland, downloadbar unter
www.nrw-kultur.de) präsentiert. Das NRWKS moderiert
die Aufenthalte als betreuende zentrale Kontaktstelle
und vermittelt Begegnungen und Gespräche
mit Künstler:innen sowie mit unterschiedlichen
Kulturinstitu tio nen und Forschungseinrichtungen.
TANZRECHERCHEN NRW
2020 UND 2021
In der Tanzrecherche NRW #29 mit dem Titel »At the
heart of the human, there is nothing human« beschäftigte
sich die aus Polen stammende und in Paris lebende
Choreografin Ola Maciejewska im November und
Dezember 2020 in Wuppertal mit den Bühnenbildern
des Pina Bausch-Mitstreiters Rolf Borzik.
Mit »Radio-Choreography« untersuchte die israe
lische Choreografin Netta Weiser in der Tanzrecherche
NRW #30 mit Blick auf die choreografische Praxis,
u. a. im Deutschen Tanzarchiv Köln, die Fähigkeiten
des Radios, Grenzen zu überschreiten und imaginierte
Gemeinschaften darzustellen.
Der in Frankreich geborene Freddy Houndekindo
interessierte sich im Rahmen der Tanzrecherche NRW #31
unter dem Titel »N-Ra Nomad Roaming algo-rhythm«
vor allem für die Kluft, im Reisen zwar über sich selbst
hinauszuwachsen, dabei aber zugleich umso stärker auf
die eigene Identität zurückzufallen.
Die Choreografin und Tänzerin Julia Riera-
Kresser aus Köln nutzte die Tanzrecherche NRW #32
zu »Gaga Movement« im Sommer und Herbst 2020,
um ihre tänzerische und choreografische Bewegungssprache
weiterzuentwickeln und in die Methodik der
Gaga-Technik einzutauchen.
Unter dem Titel »Did you have a shower today?«
untersuchte die in Köln arbeitende Tänzerin und Choreografin
Katharina Roll innerhalb der Tanzrecherche NRW
#33 zwischen Januar und März 2020 in Japan Rituale der
Reinigung, in den Fokus nahm sie auch Hygiene als eine
interkulturelle und spezifisch körperbezogene Praxis.
Mit der Tanzrecherche NRW #36 erforschte die
finnische Choreografin Outi Elena Valanto in NRW den
Einfluss von sogenannter Lichtverschmutzung auf den
menschlichen Körper. Im Frühjahr 2021 war sie unter
dem Titel »Solar responsiveness – Movement research
investigating sensorial processes of light exposure« sowohl
im urbanen Raum in Köln, als auch in ländlichen
NRW-Regionen wie dem Nationalpark Eifel unterwegs.
Im April und Mai 2021 widmete sich der polnische
Choreograf und Performer Dominik Więcek in der
»In der Recherche sehe ich letztlich auch einen persönlichen Erfolg.
Ich konnte vielfältige Impulse für meine eigene Praxis gewinnen und diese
neu reflektieren. Dieser Vorgang hat mich zukunftsweisend inspiriert,
Formate und Arbeitsweisen, die im Rahmen der Recherche diskutiert
wurden, zu erproben.« Mirjam Otten, Stipendiatin der Tanzrecherche NRW #40
– 1 –
Tanzrecherche NRW #37 den politischen und künstlerischen
Dimensionen von Identität und Nationalität. Unter
dem Titel »The Spiral« führte er dafür auch Gespräche
mit polnischen Künstler:innen, die in NRW leben.
Unter dem Titel »TERRA_MORPHING« suchten
die Salzburger Choreografin und Tänzerin Annelie
Andre und der Berliner Bildhauer und Performer Jakob
Blazejczak im Mai und Juni 2021 in Berg- und Tagebaugebieten
nach vorhandenen Klängen und Schwingungen.
Dabei spürten sie innerhalb ihrer Tanzrecherche NRW
#38 auch Auswirkungen von landschaftlichen Brüchen
und Rissen auf die menschliche Identität nach.
Für die Tanzrecherche NRW #39 »In Vogue: a
political body« reiste die in Köln lebende Choreografin
Marje Hirvonen im Herbst nach New York. Dort ging
sie u. a. der Frage nach, auf welche Art Tanz heutzutage
gesellschaftlichen Widerstand ausdrückt und politische
Bewegungen unterstützt.
Von Februar bis April 2021 begab sich die
Tänzer in Mirjam Otten aus Essen im Rahmen der
Tanz recherche NRW #40 in Kopenhagen auf die Spuren
der dänischen Bournonville-Tradition aus dem
19. Jahrhundert – mit dem Ziel, das Spannungsfeld
zwischen Tradition und Moderne innerhalb der Kunstproduktion
auszuloten.
»SPRUNGBRETT < >
TANZRECHERCHE NRW«
Im Frühjahr 2021 ging das Kooperationsprojekt »Sprungbrett
Tanzrecherche NRW« von NRWKS und tanz nrw
2021 in seine vierte Runde. Aufgrund der coronabedingten
Verlegung des biennalen Festivals ins Netz fanden die
abschließenden Präsentationen filmisch statt.
Joana Kern, Sonja Reischl und Wenta Ghebrehiwet
spürten mit der Tanzrecherche NRW #34 Merkmalen
spezifisch weiblicher Identität nach. Mit speziellem
Blick auf den oft männlich dominierten Urban Dance
suchten sie nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten
in ihren Stilen und nach einer Verbindung von traditionel
lem und zeitgenössischem Bewegungsvokabular.
In der Tanzrecherche NRW #35 erforschten Igor
Meneses Sousa und Paula Pau – auf der Basis ihrer
jeweiligen Verwurzelungen in ihren zwar unterschiedlichen,
aber stark konservativ geprägten Religionsgemein
schaften – aus unterschiedlichen Perspektiven
die Schnittmenge von Queerness und Spiritualität.
Der Jury gehörten 2020 Klaus Dilger (TANZweb.org),
Heike Lehmke (NRW Landesbüro Tanz) und Arnd
Wesemann (Journalist, u. a. für ballett-tanz und Theater
der Zeit) an. 2021 war die Auswahljury besetzt mit
Jun.-Prof. Dr. Maren Butte (Institut für Medien- und
Kulturwissenschaft der Heinrich-Heine-Universität
Düsseldorf), Simone Sandroni (Theater Bielefeld) und
Reut Shemesh (freie Tänzerin und Choreografin).
AUSBLICK 2022
Im November 2021 wurden fünf Stipendiat:innen für
2022 ausgewählt, die internationale Impulse nach NRW
bringen oder den interkulturellen und transdisziplinären
Dialog mit Tanzkünstler:innen im Ausland fördern.
So widmet sich die ungarische Choreografin Beatrix
Simkó in Wuppertal den sozialpolitischen Spannungen
zwischen dem Individuum und Gruppen. Die Choreografin
Katarína Brestovanská aus dem slowakischen Bojnice
bezieht in Köln lokale Künstler:innen ein, um auf Basis
der Musik von Johann Sebastian Bach Bewegungspartituren
erstellen zu können. Die rumänische Choreografin
und Filmemacherin Simona Deaconescu untersucht die
sogenannten historischen »Tanzepidemien« entlang des
Rheins im 14. Jahrhundert. Und zwei Künstlerinnen aus
NRW werden im Ausland auf identitäre Spurensuche gehen:
Während Esther M. Siddiquie in Harare, Simbabwe,
auf der Suche nach Verbindungen zu ihren Vorfahren in
lokale Bewegungspraktiken eintaucht, erforscht Claudia
Iglesias Ungo in Havanna, Kuba, ein Bewegungsvokabular,
das den lokalen sozialen Diskurs artikulieren kann.
2022 folgt eine weitere Ausschreibung.
nrw-kultur.de/tanzrecherche
– 1 –
Tanzrecherche
NRW #38, © privat
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Düsseldorf, Essen, Köln, Wuppertal
KENNZAHLEN 2020
Sekretariatsmittel: 51.253,00 €
Anzahl geförderter Tanzrecherchen: 5
KENNZAHLEN 2021
Sekretariatsmittel: 52.535,12 €
Anzahl geförderter Tanzrecherchen: 7
PerformAktiv
– 16/17 – – BI/BO/D/DT/E/F/K/L/MG/SO/W –
– 2020/21 –
Förderprogramm für
performative Formate mit
experimentellen Ansätzen
Mit »PerformAktiv« betreibt das NRWKS seit 2015 ein
Förderprogramm für performative Formate mit experimentellen
Ansätzen. Das Programm unterstützt die
Entwicklung von Aufführungsformen und Ästhetiken
jenseits traditioneller Gattungsgrenzen und zielt vor
allem auf die Ermöglichung von Arbeiten, die in der
Regel nur wenige Chancen auf Förderung haben. Das
Programm wurde gemeinsam mit den Kulturämtern
der Partnerstädte entwickelt und dient der Stärkung
der lokalen Szenen.
Aufgrund des anwachsenden Interesses in den
zurückliegenden Jahren wurde das jährliche Fördervolumen
auch im Berichtszeitraum konstant ausgebaut.
Dabei wurde zugleich die mögliche krisenbedingt häufigere
Nutzung alternativer Spielorte berücksichtigt. Während
2020 noch acht Projekte in fünf Mitgliedsstädten
Unterstützung erhielten, konnten 2021 schon 15 Projekte
in acht Partnerkommunen ermöglicht werden.
Gefördert werden beispielsweise installative Arbeiten
mit performativen Anteilen oder Interventionen, sowohl
im öffentlichen Raum, als auch an ungewöhnlichen
Aufführungsorten und damit jenseits der klassischen
Bühnen und Podien.
Antragsberechtigt waren Veranstalter:innen,
Künstler:innen, Institutionen und Initiativen aus den
Mitgliedsstädten des NRWKS. Bei digitalen Formaten
musste sich der Arbeitsort des/der Künstler:in in einer
Mitgliedsstadt befinden. Anträge konnten ganzjährig
gestellt werden. Die maximale Fördersumme betrug
3.000 Euro. Für die Bewilligung der Anträge an das
NRWKS war die schriftliche Befürwortung durch die
Kulturämter erforderlich.
www.nrw-kultur.de/performaktiv
– 1 –
– 1 –
»Living Archives«,
© PAersche Aktionslabor
e.V.
– 2 –
»Zur schönen Freiheit«,
© Kurort über der A40
– 3 –
»Looking for a
place, Part2«,
© Raphaela Kula
– 2 –
»Das Künstlerduo Kattrin Deufert und
Thomas Plischke ist Joseph Beuys schon
lange auf der Spur. Mit dem Film »I like
Erika and Erika likes me«, der am 3. und
4. Juni ab 17 Uhr auf Stewone zu sehen
ist, setzen sich die beiden erneut mit der
Aktion »I like America and America likes
me« von Beuys auseinander.«
Westdeutsche Zeitung, 21.5.2021 (zu »I like Erika and Erika likes me«)
GEFÖRDERTE
PROJEKTE 2020
»Trösterstation Bielefeld« /
Zeichenwerkstatt / Bielefeld
»Last shower and a blurry laugh« /
Brunnen e. V. / Mouches Volantes /
Düsseldorf
»Der 6. Sinn« / Johanna
Wildhagen / Essen
»Inbetween« / Experimentelles
Musik- und Tanz theater Filidonia /
Wuppertal
»Performance Garten 7« /
Performance Garten e. V. / Köln
»Passacaglia della vita« /
SPINNE / Köln
»Poetry is for everyone« /
Meine Wunschdomain / Bochum
»Brückenmusik 26: Natasha Sadr
Haghighian, »Tribute to Whistle« /
Die besten aller Welten e. V. / Köln
GEFÖRDERTE
PROJEKTE 2021
»Looking for a place, Part 2« /
Raphaela Kula / Bielefeld
– 3 –
»Sonic Highway 1–3« /
MFK Bochum / Bochum
»Mid-Air. A Velodrama« / Max
Schmid & Mathilde Hawkins / Köln
»Licht zur Ensemblia 2021« /
Christiane Behr / Mönchengladbach
»Ch3rix« / Felicitas Arnold,
Rabea Ridlhammer / Bochum
»Against the current« /
Marje Hirvonen / Köln
»Zur schönen Freiheit –
der Kurort über der A40« /
Kurort-Kuratorium / Essen
»Am Kesselbrink« / Laura Parker /
Bielefeld
»How to make a change« /
Agnetha Jaunich / Bielefeld
»Living Archives – Open-Source
Performance« / PAErsche Aktionslabor
e. V. / Köln
»Men with bad haircuts« /
Friederike Felbeck / Solingen
»Performance Garten 8: TRANCE«
/ Performance Garten e. V. / Köln
»Eine Reihe zur zeitgenössischen
Vortragskunst« / Brecht &
Sommer GbR / Köln
»Urbaum« / Christopher Collings /
Solingen
»I like Erika and Erika likes me« /
Deufert und Plischke / Kulturbüro
Wuppertal
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Bielefeld, Bochum, Düsseldorf,
Essen, Köln, Mönchengladbach,
Solingen, Wuppertal
ANDERE STÄDTE
Detmold, Frankfurt, Leipzig
KENNZAHLEN 2020
Sekretariatsmittel: 20.230,00 €
Anzahl geförderter Projekte: 8
KENNZAHLEN 2021
Sekretariatsmittel: 42.940,00 €
Anzahl geförderter Projekte: 15
– 18/19 – – BN/D/DO/DU/E/GE/K/MH/MS/RE/SO/W –
– 2020/21 –
Kindertheater des Monats /
Junges Theater
Förderprogramm für Theater
für Kindergarten- und Schulkinder
Der Förderklassiker »Kindertheater des Monats« bietet
Kindern aller Altersgruppen die Möglichkeit, die
vielfältige Kunstform Theater als bereichernde Kulturtechnik
und Mittel zur künstlerischen Auseinandersetzung
mit relevanten Themen zu erleben. Daneben
profitieren ebenso professionelle Kindertheater, deren
Arbeit durch die Auswahl eine besondere Wertschätzung
und Aufmerksamkeit erfährt. Gleichzeitig werden
engagierte Veranstalter:innen bei der Planung und
Finanzierung ihres Theaterprogramms unterstützt. Das
Programm wird gemeinsam mit dem Kultursekretariat
NRW Gütersloh betrieben.
Ein Arbeitskreis erfahrener Kindertheater-Veranstalter:innen
der Städte hat für jeden Monat des Jahres
jeweils ein herausragendes Kinderstück ausgewählt.
Ergänzend wird ein umfangreiches Sommerferien-
Programm angeboten. Dabei kommen die Theaterkünstler:innen
der ausgewählten Inszenierungen aus
allen Sparten und präsentieren ein breites Spektrum an
Spielweisen: Puppen- und Schauspieler:innen, Tänzer:innen,
Akrobat:innen, Jongleur:innen, Zauberer:innen
– 1 –
»Auch Kinder sollen Theater
erfahren – trotz Krise. Deshalb
inszeniert das Theaterkollektiv
United Puppets nun eines seiner
Stücke als Videokonferenz.«
Süddeutsche Zeitung, 27.10.2020 (zur Produktion
»Weil heute mein Geburtstag ist«)
und Musiker:innen stellen sich großen und kleinen,
komplizierten und ungewöhnlichen Fragen und bieten
statt einfacher Antworten packende Geschichten und
faszinierende Bühnenkunst.
Während dieses landesweite Auftrittsnetzwerk
normalerweise jährlich mehr als 200 Vorstellungen
in den Partnerstädten der beiden Kultursekretariate
ermöglicht, ging die Antragslage innerhalb des
Berichtszeitraums coronabedingt deutlich zurück.
So wurden in den Wuppertaler Mitgliedsstädten nur
28 Vorstellungen im Jahr 2020 und 24 Aufführungen
im Jahr 2021 gefördert, immer wieder mussten zudem
Aufführungstermine verschoben werden. Zugleich
sahen sich die Kindertheatermacher:innen durch die
Pandemie in besonderem Maße herausgefordert, die
Sorgen und Bedürfnisse ihrer jungen Zielgruppe ernst
zu nehmen und mit ansprechenden Produktionen
ebenso mitfühlend wie unterhaltsam und ermutigend
zu erzählen.
www.nrw-kultur.de/kindertheaterdesmonats
JUNGES THEATER
Das Programm »Junges Theater« wird seit der Spielzeit
2016/17 vom NRWKS in Kooperation mit dem Kultursekretariat
NRW Gütersloh angeboten. Vier bis sieben
außergewöhnliche Inszenierungen für Jugendliche
ab 10 Jahren und junge Erwachsene, die sich durch
Intensität, künstlerische Qualität und Nähe zum jungen
Publikum auszeichnen, wählt die Projektgruppe
»Junges Theater« für jede Spielzeit zur Aufnahme in
den Spielzeitkatalog aus.
www.nrw-kultur.de/jungestheater
Antragsberechtigt waren für beide Förderschienen
kommunale und nicht-kommunale Veranstalter:innen
aus den Mitgliedsstädten des NRWKS. Anträge konnten
ganzjährig gestellt werden. Die Förderung betrug je
Aufführung – auch bei Doppelvorstellungen – ca. 50 %
der Gesamtkosten.
KINDERTHEATER
DES MONATS
PROGRAMM 2020
»Dumpu Dinki« / Figurentheater
Anne-Kathrin Klatt
»On – Off« / La Baracca –
Testoni Ragazzi
»Nils Holgersson« / die exen
»Frederick« /
Kompanie Handmaids
»Einmal Schneewittchen, bitte« /
Theater Anna Rampe
»Ich will das, was du nicht willst« /
erfreuliches theater erfurt
»Die Werkstatt der Schmetterlinge«
/ Artisanen
»Hühner« / die exen
»Irgendwo ein Licht« /
Schäfer-Euler-Produktion
SOMMERFERIEN-
PROGRAMM 2020
»Die Prinzessin auf der Erbse« /
Mensch, Puppe!
»Die feine Ratte Arthur« / Thomas
Herbst, Marie Bretschneider
»Kofferkonzert« /
Zaches & Zinnober
»Schachmatt« / elabö
»Schnurzpiepegal« / Steinitz +
Kollin
PROGRAMM 2021
»Elektrische Schatten« /
florschütz & döhnert
»Kreise« / Helios Theater
»Lunaris« / United Puppets
»Mission LAIKA« / Theater Marabu
– 2 –
»Geschichten gegen die Angst« /
Lutz Großmann
»Ping« / Theaterhaus Ensemble
»Ein Stück Wiese« / die exen
»Der gestiefelte Kater« /
Kristine Stahl
»Der Weihnachtsroboter« /
Pottporus e. V., Renegade
SOMMERFERIEN-
PROGRAMM 2021
»Die Prinzessin auf der Erbse« /
Mensch, Puppe!
»1 vor dem anderen« /
compagnie nik
»Gedanken wollen fliegen« /
Toni Geiling & das Wolkentrio
»Schachmatt« / elabö
»Koffer für 2« / Compagnie
Les Petits Délices
– 1 –
»On – Off«,
© La Baracca-
Testoni Ragazzi
ONLINE 2020/2021
»Weil heute mein Geburtstag ist« /
United Puppets
JUNGES THEATER
PROGRAMM SEPTEMBER
2019 BIS JUNI 2020
»Billy the Kid« / Theaterhaus
Ensemble
»Flirt« / Wera Mahne
»funny girl« / theaterkohlenpott
»Paradies« / Junges Schauspiel /
Düsseldorfer Schauspielhaus
»Synchron« / Tuning People
& hetpaleis
– 2 –
»Elektrische
Schatten«,
© Joachim Fleischer
PROGRAMM SEPTEMBER
2020 BIS JUNI 2021
»Alles in Ordnung« /
theaterkohlenpott
»The Superhero Piece« /
performing:group
»Anne Frank« / Artisanen
»Wem gehört die Straße« /
Consol Theater
PROGRAMM SEPTEMBER
2021 BIS JUNI 2022
»Rico, Oskar und die Tieferschatten« /
Landestheater Detmold
»Anne Frank« / Artisanen
»Ich bin Liebe« / theaterkohlenpott
»Runter auf Null« / Theaterhaus
Ensemble
»Dschabber« / Burghofbühne
Dinslaken
»Werther in Love« / Comedia Theater
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Bonn, Dortmund, Düsseldorf,
Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Köln,
Mülheim an der Ruhr, Münster,
Recklinghausen, Solingen, Wuppertal
KENNZAHLEN 2020
Sekretariatsmittel: 25.512,15 €
Anzahl Aufführungen: 28
Anzahl geförderter Produktionen: 15
KENNZAHLEN 2021
Sekretariatsmittel: 23.260,26 €
Anzahl Aufführungen: 23
Anzahl geförderter Produktionen: 15
– 20/21 – – BI/BN/BO/D/DU/GE/HA/K/MO/NE/OB/RE/SG –
– 2020/21 –
Kulturstrolche
Grundschulkinder
entdecken die kulturelle
Vielfalt ihrer Stadt
»Ich bin jetzt bei den Kulturstrolchen in Bochum! Bei mir können
die teilnehmenden Schulen eine Lesung aus einem meiner Bücher
samt Schnupper-Schreibwerkstatt buchen. Ich freue mich schon auf
die ersten Veranstaltungen.« Andrea Behnke, Kinderbuchautorin aus Bochum
»Kulturstrolche« bietet jedem Kind bereits im Grundschulalter
die Möglichkeit, frühzeitig aktiv mit unterschiedlichsten
Kunstformen und Kulturinstitutionen
in Berührung zu kommen und sich so die kulturelle
Vielfalt der eigenen Stadt zu erschließen. Entwickelt
und erstmalig umgesetzt wurde das Modellprojekt
2006 in Münster. Seitdem ist es zu einem Kooperations
projekt herangewachsen, das aus der kulturellen
Bildungslandschaft Nordrhein-Westfalens nicht mehr
wegzudenken ist. In den beteiligten Kommunen stellen
die »Kulturstrolche« einen wichtigen Baustein für
die kulturelle Bildung vor Ort dar.
Kulturinstitutionen und Künstler:innen erarbeiten
in Kooperation mit den örtlichen Projektleitungen
ein abwechslungsreiches und hochwertiges Kulturangebot,
das alle Sparten umfasst und auf die spezifische
Altersgruppe der »Kulturstrolche« abgestimmt ist.
Ausgewählte Schulen sowie Klassen vom 2. bis zum 4.
Schuljahr nehmen am Projekt teil und besuchen die
verschiedenen Kulturangebote im Klassenverbund in
Begleitung von Lehrkräften. So haben die Schüler:innen
Gelegenheit, Kultur auszuprobieren und beim Experimentieren
selbst zu entdecken, was ihnen gefällt und
besonderen Spaß macht. Im aktiven Umgang mit verschiedenen
Kunstformen machen sie ästhetische Erfahrungen
und entwickeln kulturelle Kompetenzen. Zum
Auftakt erhält jedes Kind einen »Kulturstrolche«-Pass,
in dem die Besuche und Projekte in den Institutionen
dokumentiert werden. Kleine spartenspezifische
Sticker erinnern an viele Erlebnisse und aufregende
Erkundungstouren. Die Lehrkräfte stehen im engen
Kontakt zu den jeweiligen Kulturanbieter:innen, um die
Kulturerlebnisse vor- und nachzubereiten.
Betrieben werden die »Kulturstrolche« in Kooperation
mit dem Kultursekretariat NRW Gütersloh.
Das NRWKS beteiligt sich seit dem Schuljahr 2011/12
und stößt seitdem auf steigendes Interesse. Nahmen
2019 noch acht Städte am Programm teil, haben sich
2020 bereits 12 Kommunen dem Programm angeschlossen.
Beteiligt sind seitdem Bielefeld, Bochum,
Bonn, Düsseldorf, Duisburg, Gelsenkirchen, Hagen,
Köln, Moers, Neuss, Oberhausen und Recklinghausen.
Im Schuljahr 2022/23 kommt die Stadt Solingen
dazu. Coronabedingt haben allerdings 2020 nur sieben
Städte einen Antrag gestellt. Das Programm konnte
dementsprechend nur sehr eingeschränkt durchgeführt
werden.
Seit 2019 werden die Bereiche »Diversität« und
»Digitalität« bei den Kulturstrolchen als Querschnittsthemen
in verschiedenen Formaten und Kontexten
verstärkt adressiert. Der Fachtag 2020 musste zwar
coronabedingt entfallen, doch alternativ gab es im Mai
einen Austausch im Netz. In zwei Webinaren am 13.5.
wurde dabei das Querschnittsthema Diversität weiter
ausgeleuchtet. Unter Anleitung von Leslie Froböse,
studierte Erziehungswissenschaftlerin, systemische Beraterin
und Mitglied des Netzwerks Diversitätsbewusste
Kulturelle Bildungsprojekte, arbeiteten insgesamt
20 Teilnehmer:innen aus den beiden Kultursekretariaten
Wuppertal und Gütersloh teilweise in Kleingruppen in
sogenannten Breakoutsessions und nutzten die Gelegenheit,
miteinander ins Gespräch zu kommen. Für
weitere Austauschmöglichkeiten waren Online-Foren
im Juni und September angesetzt.
2021 wurden zwei Fachtage organisiert. Dabei
wurde das erste »Kulturstrolche«-Treffen am 28.4. aus
den bekannten Gründen wieder digital ausgerichtet. Im
Mittelpunkt stand die weitere Beschäftigung mit den
Querschnittsthemen Diversität und Digitalisierung,
darüber hinaus stand ebenso die Gestaltung der
eigenen Projektmedien auf dem Programm, wie die
Einbindung von Lehrkräften und die Gestaltung von
Printmedien und Merchandising-Artikeln. Der zweite
Fachtag am 6.10. fand als Präsenzveranstaltung in
Witten statt und widmete sich stärker dem Schwerpunkt
Digitalität. Zugleich wurden hier Überlegungen
hinsichtlich einer Neuauflage des diversitätssensiblen
Wettbewerbs »All inclusive 22« vorgestellt und besprochen.
Im April 2021 wurde die 2. Episode des »Kulturstrolche«-Games
veröffentlicht. Als virtueller Ort kann
über www.kulturstrolche.de seitdem das Landestheater
Detmold interaktiv erkundet werden. Das Game ist als
Point-and-Click-Adventures angelegt und ermöglicht
einen spielerischen Einblick in den Backstage-Bereich
des Theaters. In verschiedenen Aufgaben gilt es, gemeinsam
mit einer Regisseurin eine fiktive Generalprobe
zu retten. Animierte Figuren aus dem Haus helfen
dabei – und erklären ganz nebenbei, wie die Arbeit im
Theater abläuft.
Darüber hinaus hat – in medialer Ergänzung
zum Game – die Bielefelder Band Randale im Sommer
2021 einen eigenen »Kulturstrolche«-Song komponiert,
der inklusive Video auf der Webseite abrufbar ist.
– 1 –
– 1 –
Kulturstrolche-Game,
Episode 2
– 2 –
Kulturstrolche der Edith-
Stein-Schule in Krefeld zu
Besuch bei dem Künstler
Frank-Jacob Esser, © privat
AUSBLICK 2022
Begleitet wird die »Kulturstrolche«-Arbeit neben diesen
Querschnittsthemen zudem von der Frage, wie sich die
Qualität der »Kulturstrolche«-Angebote gewährleisten
und zuverlässig verbessern lässt. Dazu gab es Anfang
2022 einen Workshop für Projektleitungen, der im
Laufe des Jahres weitergeführt werden soll. Langfristig
sollen diese verschiedenen Kernthemen bei den
Fach tagen stetig fortentwickelt werden. Außerdem
wird sich der Fachtag im Herbst 2022 intensiver mit
der Frage beschäftigen, wie Programmverantwortliche
erfolgreich diversitätssensible Angebote für die »Kulturstrolche«
entwickeln können.
www.kulturstrolche.de
www.nrw-kultur.de/kulturstrolche
– 2 –
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Bielefeld, Bochum, Bonn, Düsseldorf,
Duisburg, Gelsenkirchen, Hagen,
Köln, Moers, Neuss, Oberhausen,
Recklinghausen, Solingen
KENNZAHLEN 2020
Sekretariatsmittel: 21.055,47 €
KENNZAHLEN 2021
Sekretariatsmittel: 46.116,17 €
Musikkulturen
– 22/23 – – BI/BO/D/DO/E/GE/HA/K/KR/MH/MS/NE/OB/RE –
– 2020/21 –
Förderprogramm
für die globale Musik
in NRW
– 1 –
Kaleidoskop,
© Thomas Weiss
Mit den »Musikkulturen« betreiben die beiden NRW
Kultursekretariate in Wuppertal und Gütersloh ein
Förderprogramm für die globale Musik in NRW.
Das gemeinsame Auftrittsnetzwerk bietet seit 2010
einschlägigen Konzertveranstalter:innen in den Mitgliedsstädten
Zuschüsse zu Auftritten ausgewählter
Künstler:innen und Ensembles.
Mit ca. 70 Konzerten pro Konzertsaison in den
Städten beider Kultursekretariate leisten die »Musikkulturen«
einen wichtigen Beitrag zur landesweiten
Förderung von Weltmusik.
Ensembles, die einen Schwerpunkt auf außereuropäische
Musiktraditionen setzen oder eine Fusion
ethnischer Musiken mit westlichen Stilen/Richtungen
vertreten, können sich für die Aufnahme in das Auftrittsnetzwerk
der »Musikkulturen« bewerben. Bewerbungen
sind in der Regel ab 20.2. bis 30.3. für die zum Zeitpunkt
der Ausschreibung übernächste Spielzeit möglich.
Ausgewählt werden die Ensembles von einem
Beirat aus rund 20 Institutionen, Expert:innen
und Musiker:innen. Er stärkt die Präsenz und die
Vernetzung der weltmusikalischen Akteur:innen in
– 1 –
NRW und fungiert als Fachgremium für Auftritte und
»Dialog-Projekte« (s. S. 23). Darüber hinaus bereitet
der Beirat Maßnahmen zur Kommunikation und
Qualifizierung vor, entwickelt Projekte zur kulturellen
Bildung und Flüchtlingsarbeit oder Konzepte für
Kinderkonzerte. Die pandemischen Einschränkungen
wirkten sich 2020 besonders stark aus, hier wurden in
den Städten des NRWKS nur für 14 Konzerte Zuschüsse
beantragt. 2021 waren es immerhin schon wieder 39
Veranstaltungen.Aufgrund der vielen coronabedingten
Konzertabsagen oder -verschiebungen im Frühjahr
2020 hat der Beirat beschlossen, die Förderzeiträume
für die Spielzeiten 2019/2020 und 2020/2021 jeweils
um ein weiteres Jahr zu verlängern. Für den gesamten
Berichtszeitraum wurden insgesamt 19 Gruppen und
Projekte ausgewählt – auch mit Berücksichtigung der
Teilnehmer:innen des Landeswettbewerbs »creole –
Globale Musik aus NRW«: Avîan Quartet, Ayça Miraç
Quartett, Berlin Oriental Quartet, East-West Pacem Orchestra,
Hatan, Issa Sow & Goree’, Kaleidoskop, Marion
& Sobo Band, Naghash Ensemble, Nouruz Ensemble,
Pulsar Trio, RasgaRasga, Shahab Tolouie Trio, Sjaella,
The Klezmer Tunes, Transidelia, ZMEI3; Kinderkonzerte:
Karibuni, Weltenbaum; Zusatzangebot: Spuren nach
Ägypten »Hommage an Oum Kalthoum«.
Gefördert wurden Auftritte der jeweils aktuellen
»Musikkulturen«-Ensembles. Die Absprachen für die
Konzerte trafen die Veranstalter:innen eigenständig
mit den Ensembles. Antragsberechtigt waren kommunale
und nicht-kommunale Veranstalter:innen aus
den Mitgliedsstädten des NRWKS. Anträge konnten
ganzjährig gestellt werden. Die Auftritte wurden mit
einem Zuschuss von 50 % der Gage (ohne Nebenkosten)
gefördert. Bei gleichzeitiger Buchung mehrerer
Konzerte griffen Sonderkonditionen.
WELTMUSIK-DIALOGE
Seit zehn Jahren richtet das NRWKS mit seinen »Dialog-Projekten«
ein Musikformat der interkulturellen
Begegnung aus. Bei diesem wichtigen, experimentellen
Bestandteil der »Musikkulturen« verständigen sich
einmal im Jahr Musiker:innen aus NRW mit Künstler:innen
aus dem In- oder Ausland über ein Thema,
das in einem mehrstufigen Prozess bearbeitet wird. Aus
gemeinsam entwickelten Ideen entstehen Techniken
und Strukturen für den musikalischen Dialog, dessen
Ergebnisse in abschließenden Konzerten öffentlich erlebbar
gemacht werden. Die Projekte werden vom Beirat
ausgewählt und vom NRWKS finanziell und organisatorisch
unterstützt. Der einmalige Arbeitsprozess bis hin
zu den ebenfalls geförderten Konzerten wird aktiv vom
NRWKS beworben und filmisch dokumentiert, jeweils
nachzusehen unter www.nrw- kultur.de/musikkulturen.
Bis 2021 wurden insgesamt 16 solche Dialog-Projekte
ermöglicht und gefördert. Im Juni 2021 wurde das
17. Projekt ausgewählt, dessen Ergebnisse im Mai 2022
unter dem Titel »The Void – Leerstellen« in Münster,
Köln und Bonn öffentlich präsentiert wurden.
DIALOG: ALTE MUSIK NEU GEDACHT
Der im Frühjahr 2019 ausgewählte »Musikkulturen«-
Dialog »Alte Musik neu gedacht« versuchte, eine gemeinsame
Welt wiederauferstehen zu lassen. Mehr als 200
Jahre standen sich das Osmanische Reich und persische
– 2 –
– 2 –
Berlin Oriental
Quartet, © Sascha
Lasarzewski
Herrscher unversöhnbar gegenüber, bis heute halten die
Spannungen an. Doch vor über 700 Jahren, als Bagdad
noch das Zentrum der arabischen Hochkultur war, verschwammen
diese Trennlinien, verschmolzen arabische
und persische Kultur zu einem faszinierenden Amalgam.
Den Musiker:innen Mostafa Taleb (Kemancheh),
Rimonda Nanaa (Kanun), Ronas Sheikhmous (Zurna,
Ney, Duduk), Mojtaba Fasihi (Gesang), Mohammed
Tayser Idlibi (Perkussion) und Azmad Ahmad (Saz) gelang
es eindrucksvoll, beide Musiktraditionen im Geist
der Alten Musik zusammenzudenken und einen Dialog
zwischen den Kulturen auf oft ähnlichen Instrumenten
in einem intimen Kammerensemble zu führen. Die
künstlerische Leitung hatte Rebal Alkhodari, die Koordination
und musikpädagogische Begleitung lag bei Dr.
Eckehard Pistrick von der Universität zu Köln.
Die vier Workshops des Projekts fanden situationsbedingt
in verschiedenen Formaten mit unterschiedlichen
physischen bzw. Online-Partizipationsmöglichkeiten
zwischen dem 26./27.2.2020 und dem
26./27.2.2021 statt. Die abschließenden Konzerte in
Bonn, Dortmund, Düsseldorf und Köln, die zunächst
für Ende April angesetzt waren und in Folge von Corona
in den Herbst verschoben wurden, mussten leider
komplett entfallen. Zur Aufführung kam das Projekt
schließlich doch noch: im September 2021 durch den
Bayerischen Rundfunk im Rahmen von BR Klassik –
allerdings ohne separate Förderung durch das NRWKS.
DIGITALE MUSIKKULTUREN
Nicht erst die Corona-Krise macht die Suche nach Perspektiven
für tragfähige Konzertformate dringlicher.
Aufgrund der teilweisen Verlagerung des Musikmarktes
ins Internet haben sich viele Musiker:innen längst
mit alternativen Strategien für digitale Vermittlungskonzepte
beschäftigt. So traf Anfang November 2020
– in unmittelbarer Folge des zweiten Lockdowns – ein
Open Call »Digitale Musikkulturen« des NRWKS auf
große Resonanz. Musiker:innen und Akteur:innen
der Veranstaltungsbranche waren eingeladen, sich
Gedanken über eine strukturelle Stärkung der sogenannten
Weltmusik in NRW zu machen. Gesucht waren
zukunftsweisende Ideen für neuartige und interaktive
– 24/25 – – BI/BO/D/DO/E/GE/HA/K/KR/MH/MS/NE/OB/RE –
– 2020/21 –
»Eine Musik, von der man kaum sagen kann, ob sie alt oder
neu klingt, fremd oder vertraut, westlich oder östlich, schlicht oder
komplex, minimalistisch oder mittelalterlich. Eine Musik jedenfalls,
die sich jeder Etikettierung entzieht.« BR Klassik (zum Naghash Ensemble)
– 3 –
Shahab Tolouie Trio,
© Paul Krugloff
– 3 –
Konzertformate für Kinder und Erwachsene, die über
die Corona-Pandemie und ihre Folgen hinausweisen.
Im Dezember 2020 wählte eine Jury, bestehend
aus Prof. Dr. Linda Breitlauch (Intermedia Design,
Hochschule Trier), Michael Eickhoff (Akademie für
Theater und Digitalität, Dortmund), Dr. Christian Esch
(Vorsitz, NRWKS), Katja Grawinkel- Claassen (FFT
Düsseldorf) und Susanne Schuster (Out of the box,
Hamburg), aus mehr als 30 Vorschlägen fünf originelle
Konzepte mit zum Teil technisch raffi nier ten und experimentellen
Lösungsansätzen aus. Sie wurden jeweils
mit einem Förderpreis von 3.000 Euro ausgezeichnet.
Dabei bot der Kölner Künstler Rochus Aust mit
seinem »Telefonkonzert« persönliche Konzertminiaturen
per Handy oder Festnetz an. Mit der interaktiven
Anwendung »FeedBeat App« überwinden Monika
Krieger und Wolfgang Pleus physisch-analoge Grenzen
zwischen Künstler:innen und Publikum. Matthias
Kurth vom Ensemble WeltenBaum entwickelte mit
»Schlafe mein Prinz« eine musikalische Erzählung,
die durch Tanz, Sing- und Bewegungsanimationen
das junge Pub likum zur aktiven Teilnahme auffordert.
Ayça Miraç produzierte im Rahmen von »Concert Clip«
kurze Konzertmodule von einigen Minuten, die in regelmäßigen
Abständen zur Abstimmung gestellt und
gesendet werden können. Und Jarry Singlas Konzept
»Gramofon« schließlich lädt seine Zuhörer:innen ein,
mittels eines interaktiven Players musikalische Miniaturen
abzurufen und dabei nach Belieben zu kombinieren
und zu verfremden.
kulturen ist groß. Deshalb hat das NRWKS Anfang 2021
gemeinsam mit der Landesmusikakademie NRW und
dem Kultursekretariat NRW Gütersloh einschlägige
professionelle Ensembles und Solist:innen aus NRW
eingeladen, sich für ein halbjähriges Coaching im Umfang
von ca. 100 Stunden zu bewerben. Das Ziel war
es, für Kinder im Grundschul- und/oder Kindergartenalter
neuartige und interaktive Konzertformate zu
entwickeln, die mit ihrem Repertoire aus der Vielfalt
globaler Musikkulturen schöpfen und diese einem
jungen Publikum auf ansprechende Weise nahebringen.
Ausgewählt aus insgesamt elf Bewerbungen
wurden Barquito de Papel aus Essen und das Ensemble
kreuzvier aus Köln. Beide Gruppen schlossen ihre
Coaching-Phase jeweils mit gutbesuchten Veranstaltungen
im Herbst 2021 ab, Ensemble kreuzvier am
5.11.2021 mit einem Schulkonzert in der Lutherkirche
in Köln, Barquito de Papel mit einem Familienkonzert
am 7.11.2021 in den Katakomben in Essen. Ergänzend
erhielten beide Ensembles ein Video zum Einsatz für
die eigene Werbung, zudem wurden sie in den Förderkatalog
»Musikkulturen« 2022/2023 aufgenommen.
AUSBLICK 2022/2023
Seit Anfang Juli 2022 und bis 30.6.2022 läuft der Geltungszeitraum
für den Spielzeitkatalog 2022/2023. Die
Auswahl für den Katalog 2023/2024 wird im August
2022 bekanntgegeben. Erneut ausgeschrieben werden
außerdem, gemeinsam mit der Landesmusikakademie
NRW und dem Kultursekretariat NRW Gütersloh, zwei
Coachings für die künstlerische Entwicklung von Kinderkonzert-Programmen.
www.nrw-kultur.de/musikkulturen
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Bielefeld, Bochum, Dortmund,
Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen,
Hagen, Köln, Krefeld, Mülheim an
der Ruhr, Münster, Neuss,
Oberhausen, Recklinghausen
KENNZAHLEN 2020
Sekretariatsmittel: 43.867,64 €
Kooperationsmittel: 9.611,25
Anzahl Konzerte: 14
Anzahl geförderter Dialogprojekte: 1
Klanglandschaften
Konzertreihe für traditionelle
Musikkulturen Afrikas
und des Mittelmeerraums
Im Zentrum dieser Konzertreihe stehen seit 2007 traditionelle
Musikkulturen Afrikas und des Mittel meerraums.
Gleichzeitig wurden für diese Reihe immer wieder
neue Klanglandschaften erschlossen. Pro Spielzeit
zwischen Oktober und April werden nach Möglichkeit
bis zu sieben hochkarätige Acts eingeladen. Neben
dem Theater an der Ruhr Mülheim ist seit 2018 auch
das Theater im Pumpenhaus in Münster dabei. Die
Übernahme von Konzerten durch weitere Veranstalter:innen
in den Mitgliedsstädten ist wünschenswert.
Außerdem beteiligten sich zuletzt auch das Kunstfest
Weimar und der Ringlokschuppen Ruhr in Mülheim.
Während die beiden Konzerte des kurdischarmenischen
Sängers und Komponisten Hunermend
Dilovan am 8. und 9.1.2020 in Münster und Mülheim
an der Ruhr noch stattfinden konnten, fiel die abschließende
Klanglandschaft Mali der 13. Saison mit
Bassekou Kouyate & Ngoni Ba am 15.3.2020 im Theater
an der Ruhr schon dem Corona-Virus zum Opfer.
Die 14. Saison der Konzertreihe konnte zunächst
regulär im Sommer 2021 starten. Den Auftakt
machte am 22.8., im Zuge des Open Air Festivals »Retour
Natur« in Mülheim, der Sänger und Komponist
Nizamettin Ariç, der als bedeutendster kurdischer
Künstler seiner Generation gilt. Am 7.11. gastierten er
und sein Quartett in Münster.
Am 11. und 12.9. ging es in Mülheim und Münster
weiter mit dem Projekt »SADAQA« des SWR-Jazzpreisträgers
Manfred Bründl, eine Kooperation mit dem
Kunstfest Weimar 2021. Gemeinsam mit dem Multi-
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Mülheim an der Ruhr, Münster
KENNZAHLEN 2020
Sekretariatsmittel: 4.000,00 €
Anzahl Konzerte: 3
KENNZAHLEN 2021
Sekretariatsmittel: 16.000,00 €
Anzahl Konzerte: 6
Instrumentalisten Ibrahim Keivo, dem Oud-Virtuosen
Mohannad Nasser und dem Perkus sio nisten und
Drummer Bodek Janke spannte er einen Bogen von den
traditionellen Klängen und Liedern des südlichen Kaukasus
bis hin zu den Musiktraditionen Mesopotamiens.
Am 14. und 17.10.2021 gastierte in Münster und
Mülheim das Ensemble Olivinn – ein Projekt der Pianistin
und Komponistin Sinem Altan, die 2015 mit dem
europäischen Komponistenpreis ausgezeichnet wurde.
Die anschließenden Konzerte von Kandara
Diebaté und Nomad (Westafrika) sowie Samaia (Georgien/Aserbaidschan)
dagegen mussten aufgrund der
Corona-Krise abgesagt werden.
AUSBLICK 2022/2023
In der Spielzeit 2022/2023 werden vier Ensembles in
Mülheim an der Ruhr und Münster gastieren: Das türkische
Aysenur Kolivar Sextett ist Open Air am 28.8.
am Theater an der Ruhr in Mülheim und am 16.10. im
Theater im Pumpenhaus in Münster zu hören. Am 3.12.
präsentieren Bassekou Kouyate & Ngoni Ba die Musik
Malis im Ringlokschuppen Ruhr und am 4.12. im Theater
im Pumpenhaus. 2023 gastiert das kurdische Yalda
Abbasî & Trio Sêreng am 4.2. im Theater an der Ruhr
und am 26.3. im Theater im Pumpenhaus. Und zum
Abschluss der Saison präsentieren Dima Orsho & Friends
die Klanglandschaft Syriens am 23.4. im Ringlokschuppen
Ruhr und am 30.4. im Theater im Pumpenhaus.
www.nrw-kultur.de/klanglandschaften
COACHING KINDERKONZERTE
Der Bedarf bei Kulturämtern, Konzerthäusern, Veranstalter:innen,
Kulturvereinen und Schulträgern für
gute Vermittlungsangebote im Bereich globaler Musik-
KENNZAHLEN 2021
Sekretariatsmittel: 63.358,70 €
Kooperationsmittel: 6.737,45 €
Anzahl Konzerte: 39
Anzahl geförderter Dialogprojekte: 1
– 1 –
Nomad, © privat
– 1 –
Soundtrips NRW
– 26/27 – – AC/BI/BN/BO/D/DO/DU/E/HA/K/MO/MS/OB/W –
– 2020/21 –
Das landesweite Netzwerk
für improvisierte Musik
»Unabhängig von der Dynamik gelingen dem Quartett in der Improvisation
immer wieder wunderbare musikalische Gravitationszentren abseits
jeglicher Tonalität.« nrwjazz.net, 4.10.2020 (zum Soundtrip NRW #50)
Seit mehr als zehn Jahren widmet sich die Konzertreihe
»Soundtrips NRW« der improvisierten Musik. Im
Fokus steht deren Vielfalt an Personalstilen und unterschiedlichsten
Spielweisen, die in immer wieder neuen
Formationen und Variationen erprobt und präsentiert
wird. Das NRWKS fördert maßgeblich dieses vielfältige
landesweite Netzwerk, das durch inspirierende musikalische
Begegnungen mit außergewöhnlichen Musiken und
Musiker:innen wesentliche Beiträge zur Weiterentwicklung
der improvisierten Musik leistet.
Mit dieser Unterstützung haben sich die »Soundtrips
NRW«, die im Programmraster des NRWKS einst
als »Kooperiertes Projekt« gestartet sind, längst zu
einem überregional beachteten Forum für hochwertige
Konzerte entwickelt. Große Aufmerksamkeit mit internationaler
Wirkung hat das »Soundtrips NRW«- Festival
im Herbst 2019 erzeugt, das anlässlich des zehnjährigen
Bestehens der Reihe mit Konzerten und Diskussionen in
Bonn, Moers, Münster und Wuppertal gefeiert wurde.
– 1 –
In den Jahren 2020 und 2021 konnten insgesamt neun
Soundtrips realisiert werden. Dabei mussten in beiden
Jahren aufgrund der pandemischen Einschränkungen
des Veranstaltungsbetriebes einzelne Konzerte abgesagt
oder als Online-Veranstaltungen ins Netz erlegt
werden – so beispielsweise bei den Soundtrips #51,
#52 und #56.
Mit dem frühen Tod des in Duisburg beheimateten
Saxophonisten und Klarinettisten Philippe Micol
hat die Reihe am 3.2.2021 einen geschätzten und inspirierenden
Musikerkollegen, Veranstaltungspartner und
Mitkurator verloren.
Einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg leistet
das besondere Veranstaltungskonzept, das von verschiedenen
Partner:innen getragen und permanent
weiterentwickelt wird: Renommierte Musiker:innen
aus NRW treffen dabei auf internationale Größen,
jüngere Talente auf etablierte Repräsentant:innen der
improvisierten Musik. Jeweils im ersten Teil eines
– 2 –
– 1 –
Irena Tomažin,
© Jani Peternelj
– 2 –
Rieko Okuda,
© privat
– 3 –
Wolter Wierbos &
Jasper Stadhouders,
© Cristina Marx/
Photomusix
– 3 –
Konzertes spielen die internationalen Gäste ihr eigenes
Programm – im zweiten konzertieren sie gemeinsam
mit Profis aus NRW und versorgen die Szene mit
neuen Impulsen. Dabei gastieren auch die heimischen
Gastgeber:innen gerne bei ihren Kolleg:innen in den
anderen Städten und profitieren so von zusätzlichen
Auftrittsmöglichkeiten.
PROGRAMM 2020
Soundtrip NRW #48: Rieko Okuda
(Klavier, div. Instrumente), Japan:
26.2.–4.3.2020
Soundtrip NRW #49: Jošt Drašler
(Kontrabass) & Vid Drašler (Perkussion).
Slowenien: 4.–12.9.2020
Soundtrip NRW #50: Michael
Zerang (Perkussion) & Irena
Tomažin (Gesang), USA/Slowenien:
30.9.–10.10.2020
Soundtrip NRW #51: Achim
Kaufmann (Klavier) & Ignaz Schick
(Turntables, Electronics, Objects),
Deutschland: 30.10.–1.11.2020 /
2.+3.11.2020 im Livestream /
4.–8.11.2020 entfallen
Soundtrip NRW #52: Wolter
Wierbos, Posaune & Jasper
Stadhouders, Gitarre,
Nieder lande: 4.–6.6.2021
(Konzerte nur im Livestream)
Getragen wird das Netzwerk von diversen Mit gliedsstädten
mit ihren einschlägigen Konzertveranstalter:innen,
darunter Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn,
Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Hagen, Köln,
Moers, Münster, Oberhausen und Wuppertal.
www.nrw-kultur.de/soundtrips
www.soundtrips-nrw.de
PROGRAMM 2021
Soundtrip NRW #53: Hyazintha
Andrej (Violoncello), Kay Zhang
(Saxophon), Tizia Zimmermann
(Akkordeon), Schweiz: 5.–11.9.2021
Soundtrip NRW #54: Lotte Anker
(Saxophon), Fred Frith (Gitarre),
Dänemark / Vereinigtes Königreich:
2.–14.10.2021
Soundtrip NRW #55: Jérôme
Noetinger (Revox tape machine),
Frankreich: 2.–10.11.2021
Soundtrip NRW #56: Florian
Stoffner (Gitarre), Schweiz: 26.11.–
7.12.2021 (Konzert 4.12. entfallen)
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn,
Dortmund, Düsseldorf, Duisburg,
Essen, Hagen, Köln, Moers,
Münster, Oberhausen, Wuppertal
KENNZAHLEN 2020
Sekretariatsmittel: 26.000,00 €
Anzahl geförderter Ensembles/
Künstler: 5
Anzahl Konzerte: 36
KENNZAHLEN 2021
Sekretariatsmittel: 25.000,00 €
Anzahl geförderter Ensembles/
Künstler: 4
Anzahl Konzerte: 38
– 28/29 – – BN/K/W –
– 2020/21 –
popNRW-Preis
Auszeichnung für
ambitionierte Bands
aus NRW
– 1 –
Der »popNRW-Preis« für erfolgreiche und vielversprechende
Bands aus Nordrhein-Westfalen gehört zu den
bestdotierten und renommiertesten Auszeichnungen für
Popkünstler:innen in Deutschland. Er wird vom NRWKS
seit 2012 an erfolgreiche Musiker:innen und vielversprechende
Newcomer:innen aus der Region vergeben,
die sich neben den Preisgeldern auch über eine enorme
Popularitätssteigerung freuen können. Namen wie Giant
Rooks, Amilli, Von Spar, Messer, Goldroger, International
Music, Roosevelt und Serious Klein gehören zum Kreis
derer, die in den letzten zehn Jahren einen Preis entgegennehmen
durften. Und selbst die mittlerweile extrem
erfolgreichen AnnenMayKantereit waren bereits 2014
auf dem Radar der Jury-Expert:innen und wurden durch
einen Anerkennungspreis weiter motiviert.
Seit 2016 wird die begehrte Auszeichnung
gemeinsam mit dem Landesmusikrat NRW verliehen.
Der Preis wird traditionell in zwei Kategorien
ausgelobt: Während der »popNRW-Preis« für »Outstanding
Artists« mit 10.000 Euro dotiert ist, winkt
den Gewinner:innen für den »Best Newcomer« eine
Prämie von 2.500 Euro. Daneben werden auch die
Zweitplatzierten in jeder Kategorie mit Sachpreisen in
Form von Medien- und Merchkampagnen bedacht. Nominiert
werden die Künstler:innen und Gruppen von
einer Expert:innen-Jury aus Branchenvertreter:innen,
»Der popNRW Preis scheint mir
inzwischen eher ein Preis mit all den
ambitionierten Künstler:innen in NRW
zu sein! Und nicht nur für! Er wird
gemocht, bringt Farbe ins Land,
beleuchtet fair und engagiert die
diversen Szenerien. Er ist übrigens tatsächlich
kein Bürokratiemonster und,
wenn es zur Verleihung kommt, restlos
ausverkauft. Das ist nun wirklich kein
Wunder …« Klaus Fiehe, Musiker und Hörfunkmoderator
sowie langjähriges Mitglied der »popNRW-Preis«-Jury
Festivalmacher:innen und Journalist:innen, ergänzt
um Vorschläge durch einen Beirat aus Vertreter:innen
aus dem Bereich der Popförderung. Die Preise sowie
das Förderprogramm »popNRW« werden seit 2016 vom
Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz
und Energie des Landes NRW ermöglicht.
POPNRW-PREIS 2020
Die insgesamt neunte Verleihung sollte ursprünglich im
April 2020 stattfinden, musste dann aber in den Herbst
verschoben werden und fand schließlich am 28.10.2020
im Rahmen des c/o pop Festivals in der Volksbühne
am Rudolfplatz in Köln statt. Coronabedingt konnten
nur wenige geladene Gäste aus der Branche sowie
Bandvertreter:innen vor Ort sein. Dafür wurde die Veranstaltung
zusätzlich über die c/o pop xoxo- Streaming-
Plattform live übertragen. Durch den Abend führte die
Radio- und TV-Moderatorin Anja Backhaus.
Der mit 10.000 Euro dotierte erste Preis in
der Kategorie »Outstanding Artists« gab dem Kölner
Musiker Keshav Purushotham die Gelegenheit, seinen
Weg zu internationaler Präsenz weiter auszubauen. Die
Künstlerin Iuma durfte sich über den mit 2.500 Euro
dotierten Förderpreis als »Beste Newcomerin« freuen.
Erneut wurden auch die Zweitplatzierten beider
Kategorien mit weiteren Preisen bedacht. So stiftete
die Ströer Media GmbH den Bands Acua aus Köln
und Loki aus Paderborn Medienkampagnen im Wert
von jeweils 1.500 Euro und 500 Euro. Die Verleihung
fiel in eine Zeit gravierender Einschränkungen insbesondere
für die Popmusik. Sie zeigte angesichts der
COVID-19-Krise, wie wichtig neben der öffentlichen
Anerkennung auch die finanzielle Unterstützung von
Popmusiker:innen ist.
Der Jury gehörten an: Christopher Annen (Musiker,
Mitglied der Band AnnenMayKantereit), Klaus
Fiehe (freier Journalist, u. a. 1Live Fiehe, byte.fm),
Marcus Gloria (Bochum Total Festival), Bianca Hauda
(Musikjournalistin, ARTE), Laureen Kornemann (VUT,
Sinnbus Records), Elke Kuhlen (c/o pop Festival),
Rebecca Nowak (Musikredakteurin, WDR COSMO) und
Simone Sohn (freie Journalistin, u. a. 1Live Heimatkult),
Juryvorsitz: Dr. Christian Esch (NRWKS).
POPNRW-PREIS 2021
Am 19.10.2021 wurden die Preise zum zehnten Mal
vergeben. Die Jubiläums-Verleihung fand im Gloria
Theater in Köln im Rahmen der Cologne Music Week
statt. Der Hauptpreis ging an die ebenso vielseitige
wie eigenwillige Künstlerin Die P aus Bonn. Die junge
Kölner Musikerin Donia Touglo erhielt den Förderpreis
»Best Newcomer«.
Erstmals in der Geschichte des Preises wurden
in beiden Kategorien Musikerinnen ausgezeichnet, die
zudem mit ihrer hervorragenden Arbeit einen wichtigen
Beitrag zu einer diverseren Musiklandschaft in
NRW leisten. Erneut wurden auch die Zweitplatzierten
beider Kate gorien mit weiteren Preisen bedacht. Erstmalig
stiftete die PR-Agentur Community Promotion
diese Preise und stellte dem zweitplatzierten Outstanding
Artist Moglii eine Plakatkampagne für eine Stadt
seiner Wahl im Wert von 1.500 Euro zur Verfügung. Der
Newcomer Tom Taschenmesser konnte sich über ein
Online- Marketing- Paket inkl. Social Media-Consulting,
Kampagnenplanung und Mediabudget im Wert von
500 Euro freuen.
Ein Highlight des Events war die Premiere eines
kurzen Films anlässlich des Jubiläums, der das gute
Gespür der Jury für Talente und das Wirken des Förderprogrammes
über den Preis hinaus aufzeigte und
NOMINIERUNGEN
POPNRW-PREIS 2020
OUTSTANDING ARTISTS:
Keshavara, Joseph Boys, Acua, Box
And The Twins, Kochkraft durch
KMA, Messer, Roosevelt, Japanische
Kampfhörspiele, Sparkling,
Rogers, Mariama, Kim Petras
BEST NEWCOMER: Bokoya,
Attic, Söhnlein Brilliant, Iuma,
Generationzwei, Florence Besch,
Swan Songs, Anorak, We Will Kaleid,
Wahnschaffe, Detays, Lobby Boy,
Amelie Paul, Loki, Alidaxo
– 1 –
Verleihung
popNRW-Preis 2021,
© Ant Palmer
in dem auch ehemalige Preisträger:innen wie Giant
Rooks, International Music, Amilli und AnnenMay-
Kantereit zu Wort kamen.
Die Jury war besetzt mit: Hanna Bächer (freie
Journalistin, Konzertveranstalterin), Klaus Fiehe (freier
Journalist, u. a. 1Live Fiehe, byte.fm), Carsten Helmich
(Juicy Beats Festival), Mariama Jalloh (Musikerin,
MARIAMA), Elke Kuhlen (c/o pop Festival), Katja Lucker
(Musicboard Berlin), Simone Sohn (freie Journalistin,
u. a. 1Live Heimatkult) und Thomas Venker (freier Journalist,
Kaput-Magazin für Insolvenz & Pop), Juryvorsitz:
Dr. Christian Esch (NRWKS).
FÖRDERPROGRAMM »POP NRW«
Der popNRW-Preis ist wesentlicher Bestandteil des
landesweiten Förderprogramms »popNRW«. Mit
ihm unterstützen der Landesmusikrat NRW und
das NRWKS seit 2012 gemeinsam mit lokalen Partner:innen
sowie den beiden Landesministerien für
Wirtschaft sowie für Kultur vielversprechende und
ambitionierte Nachwuchskünstler:innen aus ganz
Nordrhein-Westfalen. »popNRW« zielt darauf ab, die
hochkarätige Musikszene NRWs nachhaltig zu stärken
und auch überregional konkurrenzfähig zu machen.
Das ganzjährige Förderprogramm ist auf die speziellen
Bedürfnisse junger Musiker:innen ausgerichtet und
besteht aus verschiedenen Modulen und Angeboten.
Im Rahmen einer Auftrittsförderung werden Touren
außerhalb NRWs und Gigs auf national und international
bekannten Festivals ermöglicht, u. a. in Kooperation
mit dem Waves Vienna, dem Reeperbahn Festival
in Hamburg oder auch dem The Great Escape Festival
in Brighton. Daneben vermitteln gestandene Profis
der Musikbranche in Workshops Kenntnisse in Social
Media, Artist Development oder Songwriting.
AUSBLICK 2022
Am 25.10.2022 werden die begehrten »popNRW-Preise«
zum elften Mal verliehen. Erwartet wird im Kölner
Gloria Theater wieder ein Spitzen-Event mit hochkarätigen
Live-Acts und vielen namhaften Branchenprofis.
nrw-kultur.de/popnrw
popnrw.de
NOMINIERUNGEN
POPNRW-PREIS 2021
OUTSTANDING ARTISTS:
Botticelli Baby, Bukahara, Darjeeling,
DAS NEU, Der Täubling, Detlef
Weinrich, Die P, International Music,
Leila Akinyi, Moglii, Muff Potter,
PFEIFFER, Retrogott & Hulk Hodn,
SALOMEA, Schlammpeitziger,
Sparkling, Sugar MMFK, Tom
Blankenberg, Walking On Rivers
BEST NEWCOMER: Ameli in
the woods, Becky Sikasa, BODDY,
byelian, Donia Touglo, DOTE, EESE,
FLØRE, Gianni Brezzo, Girlwoman,
Kira Hummen, LOTA, Maria Basel,
Mischkonsum, Parakeets, $ONO$
CLIQ, Tom Taschenmesser,
Vaovao, Yuto
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Bonn, Köln, Wuppertal
ANDERE STÄDTE:
Paderborn
KENNZAHLEN 2020
Sekretariatsmittel: 7.000,00 €
Anzahl geförderter Bands: 4
KENNZAHLEN 2021
Sekretariatsmittel: 10.864,11 €
Anzahl geförderter Bands: 4
CityARTists
– 30/31 – – AC/BI/BN/BO/D/DO/DU/E/GE/HA/K/KR/MG/MO/MS/MH/NE/OB/RE/SG/W –
– 2020/21 –
Stipendien für Bildende
Künstler:innen aus den
Mitgliedsstädten des NRWKS
Mit »CityARTists« hat das NRWKS 2020 ein neues Förderprogramm
im Bereich der Bildenden Kunst aufgelegt
und damit sein Wirkungsspektrum erweitert. Das
Programm wurde gemeinsam mit den Mitgliedsstädten
des NRWKS entwickelt und umfasst ein jährliches
Gesamtvolumen in Höhe von bis zu 50.000 Euro. Die
»CityARTists« haben sich in kurzer Zeit fest etabliert
und gingen Anfang 2022 bereits in die dritte Runde.
Ausgezeichnet werden pro Jahr insgesamt zehn
renommierte Kunstschaffende aus zehn der 21 Mitgliedsstädte
des NRWKS, die auf den Wirkungsfeldern
Malerei, Skulptur, Fotografie und Installation bis hin
zu Grenzbereichen der Performing Arts aktiv sind. Der
Preis richtet sich an professionelle Künstler:innen über
50, mit Wohnsitz und Arbeitsort in einer der Mitgliedsstädte
des NRWKS. Die Preisgelder werden im Sinne
einer Förderung als Stipendien vergeben und betragen
5.000 Euro pro Künstler:in und Mitgliedsstadt.
CITYARTISTS 2020
In der ersten Runde gingen die Preise an Laas Abendroth
(Mülheim an der Ruhr), Anne Berlit (Essen), Danuta
Karsten (Recklinghausen), Christoph Korn (Wuppertal),
Susanne Kümpel (Köln), Silvia Liebig (Dortmund),
Thomas Pöhler (Krefeld), Matthias Schamp (Bochum),
Klaus Schmitt (Mönchengladbach) und Josef Schulz
(Düsseldorf).
Der Jury gehörten an: Dr. Christian Esch (Direktor
des NRWKS, Juryvorsitz), Freya Hattenberger
(freischaffende Künstlerin, Köln), Dr. Bettina Paust
(Leiterin des Kulturbüros Wuppertal, zuvor Leiterin
des Museums Schloss Moyland), Dr. Marcel Schumacher
(Leiter des Kunsthauses NRW, Aachen) und Dr.
Hans-Jürgen Schwalm (Direktor der Museen der Stadt
Recklinghausen) sowie Volker Buchloh als Beisitzer
(Kulturbüro Oberhausen, als Vertreter der Städte des
NRWKS).
CITYARTISTS 2021
Die Preisträger:innen im zweiten Berichtsjahr waren
Katharina Bosse (Bielefeld), Uwe Esser (Krefeld), Karin
Geiger (Neuss), Peter Gros (Bochum), Stephanie Pech
(Bonn), Werner Ryschawy (Gelsenkirchen), Jens Sundheim
(Dortmund), Heike Weber (Köln), Petra Wittmar
(Essen) und Thomas Wrede (Münster).
In der Jury saßen Dr. Christian Esch (Direktor
des NRWKS, Juryvorsitz), Dr. Hans Günter Golinski
(Direktor des Kunstmuseums Bochum a. D.), Dr. Bettina
Paust (Leiterin des Kulturbüros Wuppertal), Barbara
Petzold (freischaffende Künstlerin, Düsseldorf) und
Dr. Marcel Schumacher (Leiter des Kunsthauses NRW,
Aachen) sowie als Beisitzerin Andrea Lamest (Leiterin
des Referats Kultur der Stadt Gelsenkirchen, als Vertreterin
der Städte des NRWKS).
Jeweils kurz nach dem Jahresstart erfolgte eine
landesweite mehrmonatige Ausschreibung in sämtlichen
Mitgliedsstädten. Nach Ende der Ausschreibungsfrist
wurden geeignete Künstler:innen jeweils durch lokal
zusammengestellte Jurys ausgewählt, dabei jeweils
ein/e Künstler:in pro Stadt. Die ausgewählten Künstler:innen
wurden dann einer vom NRWKS organisierten
Jury vorgeschlagen, die im Herbst zehn Künstler:innen
als Preisträger:innen auswählte. Leider mussten in den
ersten beiden Jahren die avisierten Preisverleihungen
coronabedingt entfallen. Die feierliche Verleihung für
die Ausschreibungsrunde 2022 ist für den 23.9.2022 im
Von der Heydt-Museum in Wuppertal geplant.
Das Programm verfügt über eine eigene Webseite
unter der Domain www.cityartists.de, auf der
neben Informationen zum Förderprogramm und zu den
ausgezeichneten Künstler:innen auch Filme zu allen
Nominierten sämtlicher Jahrgänge zu finden sind.
cityartists.de
nrw-kultur.de/cityartists
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn,
Dortmund, Düsseldorf, Duisburg,
Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Köln,
Krefeld, Mönchengladbach, Moers,
Mülheim an der Ruhr, Münster,
Neuss, Oberhausen, Recklinghausen,
Solingen, Wuppertal
KENNZAHLEN 2020
Sekretariatsmittel: 60.767,82 €
Anzahl geförderter
Künstler:innen: 10
»Kunst braucht Unterstützung. Viele Programme
dienen dazu, dem Nachwuchs auf dem Weg ins
Künstlerleben zu helfen. Das dann aber doch nur
allzu oft durch einen anderen Beruf finanziert
werden muss. Hier setzt ein neuer Preis an, der
mehr sein will als eine Finanzspritze und der ältere
Künstler als Zielgruppe hat, die sonst eher nicht
im Fokus der Förderung stehen. ›CityARTists‹ hat
insgesamt 50.000 Euro zu vergeben. Die Ausschrei-
KENNZAHLEN 2021
Sekretariatsmittel: 50.594,40 €
Anzahl geförderter
Künstler:innen: 10
bung hat gerade begonnen.« Westdeutsche Zeitung, 9.1.2020
– 32/33 – – BN/BO/D/DO/GE/HA/K –
– 2020/21 –
Interkultur und Diversität
Förderprogramm für Projekte
und Konzepte zu kultureller Vielfalt
und gesellschaftlicher Diversität
Das Förderprogramm »Interkultur und Diversität« konzentriert
sich auf die kulturelle Vielfalt der Gesellschaft und
gesellschaftliche Diversität. Gefördert werden Projekte und
Diskurse sowie seit 2021 verstärkt Konzeptentwicklungen
und Workshops, die sich künstlerisch dem produktiven und
wechselseitig bereichernden Austausch von Menschen mit
unterschiedlicher kultureller Orientierung widmen – unter
Einbeziehung von Menschen mit Einwanderungsgeschichte
und unter Berücksichtigung von Geflüchteten.
Im Förderfokus Diversität stehen solche Projekte,
aber auch Konzeptentwicklungen, die sich mit
Fragen und Bedeutungen von Alter, Geschlecht, sexueller
Orientierung sowie geistigen und körperlichen
Fähigkeiten ebenso beschäftigen wie mit nationaler,
ethnischer und sozialer Herkunft – und dabei vor allem
die vielfältigen Leistungen, Erfahrungen und Potenziale
erkennbar machen und fördern. Musikprojekte
werden dagegen nicht berücksichtigt, da sie im Rahmen
der »Musikkulturen« gefördert werden können.
Im Berichtszeitraum wurden mit diesem Instrument
insgesamt 20 Projekte gefördert, davon vier im
Jahr 2020 und 16 im Folgejahr.
RUNDER TISCH DIVERSITÄT
Bereits 2016 hat das NRWKS gemeinsam mit weiteren
Förderinstitutionen, Netzwerker:innen und Multi plika
tor:in nen einen Runden Tisch »Diversität« einge-
– 1 –
– 1 –
»Confessions of
Nina and Simina«,
© Siminia German
– 2 –
»Journey Through
A Body«,
© Katja Illner
richtet. Er dient der gemeinsamen strategischen Arbeit
für mehr Chancengleichheit und Teilhabe und weniger
Diskriminierungen durch ethnische Zuschreibungen.
Beteiligt sind neben dem NRWKS die Institutionen, die
sich mit Landesmitteln der Förderung von Programmen
und Projekten im Bereich Diversität widmen, darunter
die NRW Landesbüros Tanz, Freie Darstellende
Künste und Bildende Kunst, der Landesmusikrat NRW
sowie das Kulturministerium NRW. Das regelmäßig
tagende Gremium lädt einschlägige Institutionen und
Initiativen zur Beteiligung am Diskurs ein.
Im Juni 2020 hat der Runde Tisch einen ersten
Konsens »Für eine Kunst und Kulturlandschaft der
Gesellschaft der Vielen!« veröffentlicht. Er wurde vor
der weltweiten Verbreitung von COVID-19 entwickelt
und verdeutlicht das gemeinsame Bestreben der kulturfördernden
Institutionen und Initiativen in NRW,
gerade in dieser Zeit Methoden zum Abbau von Diskriminierung
zu entwickeln und Handlungsstrategien
für eine Chancengleichheit in der Förderung stärker
in den Blick zu nehmen. Die zentrale Forderung war
die Verstetigung und Vertiefung von Fördermaßnahmen
im Bereich Teilhabe und Interkultur. Um eine
diversitätsgerechte Organisationsstruktur und Kultur
in der Förderung von Kunst und Kultur zu verankern,
wird der Runde Tisch auch weiterhin Vorschläge zu
konkreten Maßnahmen und Förderungen entwickeln.
Hervorgegangen war »Interkultur und Diversität«,
ebenso wie der Runde Tisch, aus dem Programm
»Refugee Citizen«, mit dem sich das NRWKS seit Ende
2015 – u. a. mit einer Reihe von Tagungen unterschiedlicher
Ausrichtungen – intensiv mit dem kulturellen
Wandel in den Stadtgesellschaften befasst hat. Vier
Tagungen, veranstaltet mit unterschiedlichen Partner:innen,
beleuchteten das Thema seinerzeit mit
verschiedenen Schwerpunkten.
GEFÖRDERTE
PROJEKTE 2020
»Lehm und Wasser« /
Verein 17-3-17 e. V. / Köln
»SINP’A« / Dencuentro /
Düsseldorf, Köln, Bonn
»Roots!« / Anas Ouriaghli / Köln
»Ewig Leben« / Welt-Theater
Köln / Köln
GEFÖRDERTE
PROJEKTE 2021
»Confessions of Nina and Simina« /
Siminia German / Köln, Bonn
»Gemeinsam Kunst erleben, Erste
Schritte zum Museumsguide …« /
die Kunst der Inklusion / Köln
»Schwarzweißbunt Kulturfestival« /
Kulturbüro Hagen / Hagen
»ver|lern|raum. Rassismuskritische
Praktiken am Museum« / Museumspädagogische
Gesellschaft e. V. / Köln
– 2 –
»Der ›Runde Tisch Diversität‹
arbeitet seit mehreren Jahren aktiv
an der Weiterentwicklung und
Gestaltung von Diversität in Kunst
und Kultur in Nordrhein-Westfalen
[…] Das Gremium setzt sich aus
verschiedenen Kulturinstitutionen
bzw. -verbänden des Landes NRW
zusammen, neben dem LVdM sind
das etwa das NRW KULTURsekretariat,
der Landesmusikrat NRW
oder die Landesmusikakademie NRW
und viele mehr. Gegründet wurde
er als ›Round Table Refugee Citizen‹
durch das NRW KULTURsekretariat
(Wuppertal) unter Beteiligung des
NRW-Kulturministeriums, wurde
dann von der Zukunftsakademie
NRW (ZAK) weitergeführt.«
nmz Nr. 9/2020
Antragsberechtigt waren Veranstalter:innen, Künstler:innen,
Institutionen und Initiativen aus den Mitgliedsstädten
des NRWKS. Anträge konnten ganzjährig
gestellt werden. Bei digitalen Formaten musste sich der
Arbeitsort des/der Künstler:in in einer Mitgliedsstadt
befinden. Die maximale Fördersumme betrug 5.000
Euro.
www.nrw-kultur.de/interkultur-diversitaet
»Bitter(Sweet) Home« / Julia-Huda
Nahas / Düsseldorf
»Spot On: RomArchive & Ake
Dikhea?« / Klack Zwo B e. V. /
Bochum
»Roots!INTERAktion« /
Anas Ouriaghli / Köln
»AGENDA« / Theater der Keller /
Köln
»Fühl die Welt durch meine Haut« /
Khadidiatou Bangoura / Bonn
»Literatur aus Syrien 2021« /
Verein 17_3_17 e. V. / Köln
»Journey Through a Body« /
Kunsthalle Düsseldorf / Düsseldorf
»Gewalt« / Sepidar Theater /
Dortmund
»James Gregory Atkinson – Ausstellung
– Brown Babies« / Dortmunder
Kunstverein / Dortmund
»Alicja Rogalska. From Ground
to Horizon« / Temporary Gallery.
Zentrum für Zeitgenössische
Kunst e. V. / Köln
»Ich bin Eyse San« / Sermola
Performance / Köln
»Mutter LALOK und ihre
Töchter« / Kunstreich im Pott e. V. /
Gelsenkirchen
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Bochum, Bonn, Dortmund,
Düsseldorf, Gelsenkirchen,
Hagen, Köln
KENNZAHLEN 2020
Sekretariatsmittel: 24.400,00 €
Anzahl geförderte Projekte: 4
KENNZAHLEN 2021
Sekretariatsmittel: 71.273,00 €
Anzahl geförderte Projekte: 16
– 34/35 – – BN/D/MH/MO/SG –
– 2020/21 –
Kultur der | Freiheit | der Kultur
Diskurs- und Förderprogramm für
Initiativen und Veranstaltungen gegen
antidemokratische Tendenzen
»Rassismus ist für mich kein Modethema, sondern Alltag, mit dem
meine Familie, meine Freunde, meine Kinder und ich seit vielen Jahren
zu kämpfen haben. Ich will daher meine Popularität nutzen, um ein
Bewusstsein für Alltagsrassismus in Deutschland zu schaffen, und
gleichzeitig Vorbild für gelebte Integration sein.« Hans Sarpei, Fußballidol und
Teilnehmer der Konferenz »Kultur der | Freiheit | der Kultur« im Herbst 2020
Kunst und Kultur geraten zunehmend unter Druck.
Illiberale Kräfte, insbesondere von Rechtsaußen,
gehen gegen unliebsame Künstler:innen und Veranstaltungen
vor. An die Stelle von sachlichen Kontroversen
treten Verbotsforderungen, Boykott-Appelle,
Cancel Culture oder gar Gewaltandrohungen. Vor
diesem Hintergrund hat das NRWKS, das auch zu
den Erstunterzeichner:innen der NRW-Erklärung der
VIELEN gehört, schon 2019 die Initiative »Kultur der
| Freiheit | der Kultur« ins Leben gerufen. Sie soll
vor allem Kulturakteur:innen darin unterstützen, den
erstarkenden antidemokratischen Tendenzen der Gesellschaft
zu begegnen und gezielt entgegenzuwirken.
DIALOG UND KONFERENZ
In Kooperation mit dem Kultursekretariat NRW Gütersloh
fand am 25.9.2020, als Auftakt für weitere Diskussionen,
eine Fachkonferenz der Städte NRWs statt, vor
Ort in Düsseldorf und gleichzeitig digital. Mehr als 150
Akteur:innen aus Kultur, Politik und Verwaltung aus
den Mitgliedsstädten der beiden Kultursekretariate
sowie auf Landesebene trafen sich zu einem intensiven
Gedankenaustausch. Im Rahmen der ganztägigen
Veranstaltung mit Impulsen und Netzvorträgen,
Workshops und Gesprächen stand die intensive Auseinandersetzung
mit rechtspopulistischen, rassistischen
und antisemitischen Übergriffen auf Kunst und Kultur.
Am Vorabend der Tagung sprachen Fußballidol
und Influencer Hans Sarpei und die Journalistin und
Autorin Nina Horaczek gemeinsam mit Journalist
Peter Grabowski über Rassismus in Kultur und Sport
sowie über antidemokratische Entwicklungen in
Deutschland und Österreich.
Vorgestellt wurde in diesem Kontext auch eine
Studie zu verbalen und körperlichen Übergriffen durch
rechtsextreme und extremistische Täter:innen, die in
Zusammenarbeit mit dem Forschungsschwerpunkt
Rechtsextremismus/Neonazismus an der Hoch schule
Düsseldorf (FORENA) durchgeführt worden war.
Partner waren die Kunsthalle Düsseldorf, das NRW-
Forum Düsseldorf, DIE VIELEN NRW, das Düsseldorfer
Schauspielhaus und WDR 3. Einzelne Aufzeichnungen
dieser hybriden Veranstaltung können unter www.
kulturfreiheitkultur.de abgerufen werden.
GESPRÄCHSREIHE
»WAS HEISST HIER: WIR?«
2021 wurden diese Aktivitäten unter einem Perspektivwechsel
fortgeführt. In den Fokus rückte jetzt die
Kulturszene selbst, denn dort nehmen Identitätsdiskurse
oder Diskussionen zu rassistischen, sexistischen und
anderen Ausgrenzungsformen einen immer größeren
Raum ein. Zudem wurden und werden die Grundlagen
und Gewissheiten des Zusammenlebens und -arbeitens
durch die Folgen der Pandemie nachhaltig erschüttert.
Verstärkt ließen sich in diesem Zuge zuletzt auch bei
Kulturschaffenden Tendenzen zu antidemokratischen Gesinnungen
und Bewegungen wie der Querdenker- Szene
beobachten. Um diese aktuellen Entwicklungen und die
notwendigen Konsequenzen in den Blick zu nehmen,
richtete das NRWKS in Zusammenarbeit mit DIE VIELEN
NRW sowie in Kooperation mit weiteren Partner:innen
im Herbst 2021 eine zweiteilige digitale Diskussionsreihe
mit dem Titel »Was heißt hier: WIR?« aus.
Auftakt zu dieser Reihe war eine Online-Podiumsdiskussion
zum Thema »Vielfalt am Theater«, die am
8.12.2021 in Kooperation mit dem Schlosstheater
Moers und dem Ringlokschuppen Ruhr veranstaltet
wurde. Dabei diskutierten die Regisseurin und künstlerische
Leiterin der Kammerspiele München, Pinar
Karabulut, der Autor Max Czollek, die Regisseurin
und Theaterpädagogin Günfer Cölgecen sowie der
Schauspieler Ismail Deniz über die Schwierigkeiten
und Paradoxien von Repräsentation und Integration
im Theater und auf der Bühne.
Am 26.1.2022 widmete sich, in Kooperation mit
der Kulturpolitischen Gesellschaft, ein interaktives
digitales Podium dem Schwerpunkt »Macht und Struktur
in Kultureinrichtungen«. Teilnehmende waren Dr.
Christian Esch (NRWKS), Dr. Hildegard Kaluza (Ministerium
für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW),
Barbara Neundlinger (Kulturpolitische Gesellschaft
e. V.), Claudia Schmitz (Deutscher Bühnenverein),
Nanette Snoep (Rautenstrauch-Jost-Museum Köln);
kritischen Input als Critical Friends gaben Takao Baba
(Pottporus e. V.), Anna Mareen Henke (Sommerblut
Festival Köln), Stawrula Panagiotaki (Schauspiel Köln)
und Ella Steinmann (Theater Oberhausen); die Moderation
übernahm Prasanna Oommen. Im Vorfeld dieser
Veranstaltung hatten Interessierte die Möglichkeit,
sich per Chatfunktion an der Diskussion zu beteiligen.
FÖRDERPROGRAMM
Darüber hinaus fungiert »Kultur der | Freiheit | der
Kultur« auch als Förderprogramm für entsprechende
Aktivitäten in den Mitgliedsstädten des NRWKS. So
– 1 –
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Bonn, Düsseldorf, Moers,
Mülheim an der Ruhr, Solingen
KENNZAHLEN 2020
Sekretariatsmittel: 25.263,56 €
KENNZAHLEN 2021
Sekretariatsmittel: 17.448,88 €
– 1 –
Hans Sarpei und Nina
Horaczek im Gespräch mit
Peter Grabowski,
© Martin Maruschka
werden Initiativen und Veranstaltungen gefördert, in
denen Maßnahmen zum Umgang mit Cancel Culture,
Verbotsforderungen, Boykott-Appellen, Gewalt-Androhungen
und Antisemitismus angeboten werden.
Antragsberechtigt innerhalb des Berichtszeitraums
waren Veranstalter:innen, Künstler:innen, Institutionen
und Initiativen aus den Mitgliedsstädten
des NRWKS. Bei digitalen Formaten musste sich der
Arbeitsort des/der Künstler:in in einer Mitgliedsstadt
befinden. Anträge konnten ganzjährig gestellt werden.
Die maximale Fördersumme betrug 2.000 Euro.
So wurde in diesem Rahmen am 19.9.2021 ein
Podiumsgespräch mit dem türkischen Journalisten,
Dokumentarfilmer und Autor Can Dündar am Theater
und Konzerthaus Solingen gefördert, dass anlässlich
der Aufführung einer Bühnenfassung seines Buchs
»Verräter« geführt wurde. Neben dem Autor nahmen
auch Dr. Christian Esch (Direktor des NRWKS) und
Christian Scholze (Regisseur und Dramaturg am Westfälischen
Landestheater) sowie vier Schauspieler:innen
teil. Das Gespräch wurde von dem Journalisten Stefan
Keim moderiert und von WDR 3 für die Sendung
»Forum« aufgezeichnet.
www.kulturfreiheitkultur.de
www.nrw-kultur.de/kulturfreiheitkultur
Next Level – Festival for Games
– 36/37 – – E –
– 2020/21 –
– 2 –
– 1 –
– 1 –
»System Failed«,
Next Level 2021,
© Robin Junicke
– 2 –
»Hide to Show«,
Next Level 2021,
© Robin Junicke
Das Festival für die Kunst
und Kultur der digitalen Spiele
»Next Level« ist das Festival für die Kunst und Kultur
digitaler Spiele in Deutschland. Seit 2010 präsentiert
das »Next Level – Festival for Games« interaktive und
partizipative Modelle der digitalen Spielekultur und
beleuchtet ihre Potenziale und Perspektiven. Längst
hat sich die mehrtägige Veranstaltung des NRWKS als
bundesweit einzigartiger Resonanzraum für die künstlerische
und kulturelle Auseinandersetzung mit Games
etabliert. Wie kein anderer Event im Spannungsfeld
digitaler Kunstformen und analoger Erlebnisformate
wirft »Next Level« ein Licht auf exemplarische Medienkunst
im Games-Kontext. Mit einem abwechslungsreichen
Programm aus anspruchsvollen Spielen,
interaktiven Performances, Panels und Präsentationen
sowie Workshops und Werkstätten bringt das Festival
jeden Herbst für mehrere Tage Kunst- und Kulturverantwortliche
zusammen und verbindet darüber hinaus
spielend Akteur:innen aus der Games-Branche und
der kulturellen Bildung, Medienkunstschaffende und
Journalist:innen sowie Schüler:innen, ihre Eltern und
Lehrer:innen.
Nach jeweils drei Jahren in Köln, Dortmund und
Düsseldorf bildete im Herbst 2019 der erste Festivaldurchlauf
auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein den
erfolgreichen Auftakt für eine mehrjährige Kooperation
mit der Stadt Essen und der Stiftung Zollverein
zum digitalen Wandel, unter Einbindung vieler weiterer
Partner:innen und mit Förderung durch das Kulturministerium
NRW.
NEXT LEVEL 2020
Die elfte »Next Level«-Ausgabe und zweite auf Zollverein
war, im neuen Design, für den Zeitraum 13. bis
15.11.2020 vorgesehen. Aufgrund des Kultur-Lockdowns
im Herbst 2020 musste das bereits komplett
durchgeplante Festival jedoch, trotz eines ausgefeilten
Sicherheits- und Hygienekonzepts, Anfang November
kurzfristig abgesagt werden.
Geplant war, mit wesentlicher Unterstützung
durch das Kulturministerium NRW, ein deutlicher Festivalausbau
gegenüber 2019: mit erheblich ausgedehnten
Raumkapazitäten und einem stark erweiterten
Programmangebot, beworben durch vielfältige digitale
Aktivitäten. Als Festivalzentrum war ein interaktiver
Parcours mit zukunftsweisenden Games geplant. Großen
Raum sollte vor allem das Performance-Programm
einnehmen, das multimediale Videowalks, performative
Installationen und prozessorientierte, intermediale
Musikdarbietungen unter Einbeziehung des Publikums
in den künstlerischen Gestaltungsprozess vorsah. Ergänzend
dazu war ein Symposium konzipiert worden,
das die hochaktuellen Themen Digitalität, Ökologie
und Wert mit neuen spielerischen Vermittlungsformaten
in den Blick nehmen sollte.
NEXT LEVEL 2021
Die 12. »Next Level«-Ausgabe vom 26. bis 28.11.2021
stand ganz im Zeichen der erst kurz vor dem Festivalstart
omnipräsenten Omikron-Variante. Doch dank
eines ausgefeilten Hygienekonzeptes konnte der Event
trotz Corona mit Publikum vor Ort stattfinden, allerdings
unter erheblichen Einschränkungen. Insgesamt
nahmen an dieser Festivalausgabe mehr als 900 Personen
teil: Neben ca. 600 Festivalbesucher:innen waren
das mehr als 150 digital Teilnehmende am Symposium,
daneben ca. 180 Künstler:innen und Akteur:innen sowie
Mitglieder des Orga-Teams. Im Mittelpunkt dieser
Ausgabe standen die vielfältigen Potenziale von Games
für das gesellschaftliche Miteinander.
Ein Highlight für alle Spielefans war der Games -
Parcours, kuratiert von Szene-Größe Tobias Kopka. An
sechs Stationen wurden kuratierte Spiele präsentiert,
die Spaß machen und gleichzeitig zeigen, wie Games
Gemeinschaft stiften können. So wurden Themen wie
Verbundenheit, Macht oder auch das Managen von
Ressourcen spielerisch erlebbar. Gewinner-Spiele des
Deutschen Computerspielpreises 2021, des Deutschen
Multimediapreises mb21 sowie Arbeiten des Londoner
Now Play This-Festivals komplettierten das vielfältige
Angebot.
Künstlerisch und faszinierend waren die zahlreichen
zum Teil interaktiven Performances. Darunter
beispielsweise »Hide to Show« des Komponisten
Michael Beil, eine eindrucksvolle musikalisch-visuelle
Inszenierung des Nadar Ensembles aus Brügge, die in
Deutschland erstmalig zu erleben war. Mit »System-
Failed_exploration« machte das KollektivArtesMobiles
in Koproduktion mit HELLERAU – Europäisches Zentrum
der Künste erfahrbar, wie künstliche Intelligenz
unser soziales Verhalten beeinflusst. Raus auf das
Gelände der Zeche Zollverein, ausgestattet mit Tablet
und Kopfhörern, ging es beim intermedialen Videowalk
»Es gibt wirklich interessante Konzepte und Spielideen. Die besten Spiele
– 38/39 – – E –
– 2020/21 –
schaffen es, die Menschen zum Nachdenken, Hinterfragen und vor allem
auch Einfühlen zu bewegen. So, wie es auch ein gutes Buch oder ein guter
Film kann. Games können das auch. Das hat das leider nur wenige Tage
geöffnete Next Level Festival gezeigt.« WDR Fernsehen / Aktuelle Stunde, 28.11.2021
»deviation« des Duos von Komponist Nicolas Berge und
Komponistin Lucia Kilger. Um das Alleinsein und die
Erfahrung von Isolation in der Corona-Pandemie drehte
sich die Musik-Theater-Installation »Loss of signal« der
paranormal φeer group. Und die Berliner Hochschule für
Schauspielkunst Ernst Busch ließ in ihrer Installation
»Wrong time, right place« die Besucher:innen mit Smartphones
und Tablets in einem Augmented Reality-Setting
die Dimensionen Raum und Zeit ganz neu erleben.
Ein zweitägiges Symposium beschäftigte sich in
Themenforen, Präsentationen und Panels mit Aspekten
digitaler Kultur. Präsentiert und diskutiert wurden
unterschiedliche digitale Formate und Konzepte rund
um Performance und Konzert, aber auch künstlerische
Plattformen und entsprechende Verwertungsfragen.
Vorgestellt wurde überdies der Prototyp der virtuellen
Begegnungsplattform »ToGather« für den internationalen
und interdisziplinären Kulturaustausch – eine
Zusammenarbeit des »Internationalen Besucherprogramms«
mit der Akademie für Theater und Digitalität
in Dortmund, die 2022 fortgesetzt wird.
Next Level 2021 wurde veranstaltet vom NRWKS
gemeinsam mit der Stadt Essen und in Kooperation mit
der Stiftung Zollverein. Als Förderer unterstützten das
Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes
NRW und die Sparkasse Essen. Als Sponsorpartner beteiligte
sich die Westenergie AG. Festivalpartner waren
Now Play This (London), NEW NOW, die Hfs Hochschule
für Schauspielkunst Ernst Busch, der Deutsche Computerspielpreis
DCP und der Deutsche Multimediapreis
mb21. Als Veranstaltungspartner engagierten sich u. a.
die Akademie für Theater und Digitalität, das Büro
medienwerk.nrw, CAIS – Center for Advanced Internet
Studies, Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste,
der Regionalverband Ruhr und das Ruhr Museum. Medienpartner
waren u. a. die Film- und Medienstiftung
NRW, das Mediennetzwerk.NRW, GamesFinest, das
Gain Magazin, kultur.west, Offguide und WDR3.
AUSBLICK 2022
Der coronabedingte Ausfall der Festivalausgabe 2020
und die dadurch entstandene Lücke von zwei Jahren
sowie zusätzlich die erneut starke Beeinträchtigung
durch Omikron 2021 haben eine Etablierung des Festivals
am relativ neuen Ort und eine konstante Steigerung
der Besucherzahlen seit 2019 unmöglich gemacht.
Damit muss sich der Blick jetzt auf einen Neustart für
2022 richten. Die nächste Ausgabe auf Zollverein findet,
in Kooperation mit vielen Partner:innen, vom 25. bis
27.11.2022 statt. Auf über 3.500 Quadratmetern in vier
Hallen und outdoor macht der Event wieder die Faszination
und verbindende Kraft von Computerspielen
live erlebbar. In Ergänzung zu den drei traditionellen
Programmsäulen »Game-Parcours«, »Performances«
und »Symposium« sind medienpädagogische Aktivitäten
in Kooperation mit Schulen geplant, zugleich
werden angesagte medienpädagogische und politische
Themen auch das mit namhaften Speaker:innen und
Expert:innen besetzte Symposium prägen.
www.next-level.org
www.nrw-kultur.de/next-level
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Essen
KENNZAHLEN 2020
Sekretariatsmittel: 84.984,23 €
Landesergänzungsmittel:
200.000,00 €
Kooperationsmittel: 90,00 €
– 3 –
– 4 –
– 3 –
Next Level 2021,
© Robin Junicke
– 4 –
Next Level 2021,
© Robin Junicke
KENNZAHLEN 2021
Sekretariatsmittel: 113.432,70 €
Landesergänzungsmittel:
225.000,00 €
Kooperationsmittel: 31.422,81 €
Anzahl Teilnehmer:innen: Ca. 900
TANZweb NRW
– 40/41 – – AC/BN/BO/DO/E/K/KR/MH/MS/W –
– 2020/21 –
Internetplattform
für regionale und lokale
Tanzszenen in NRW
Das »TANZweb NRW« hat sich als Medium für die kritische
Begleitung von Tanz in Wort, Film und Fotografie
durch unabhängige Tanzjournalist:innen und Filmemacher:innen
in NRW etabliert. Seit 2014 unterstützt das
NRWKS die einzigartige Online-Plattform maßgeblich.
Das Portal versorgt Tanzinteressierte in den
Regionen Köln/Bonn, Krefeld, Wuppertal und Metropole
Ruhr sowie – gemeinsam mit dem internationalen
»schrit_tmacher« Festival – die Euregio mit vielfältigen
Informationen wie Veranstaltungshinweisen, Rezensionen
und Videomaterialien zu anstehenden und
gezeigten Produktionen. Darüber hinaus werden hier
Recherche- und Arbeitsprozesse sowie Auseinandersetzungen
im und mit dem Tanz und seinen Künstlerpersönlichkeiten
umfassend abgebildet und erlebbar
gemacht. Ein zweiwöchiger Newsletter informiert
zudem über besondere Highlights und präsentiert
News, tanzpolitische Entwicklungen und Veranstaltungshinweise.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf
die Performancekunst und die vielfache Verlagerung
der Aufführungen in den digitalen Raum haben die
Bedeutung von TANZweb.org für die Sichtbarkeit des
Tanzschaffens in und aus NRW noch einmal deutlich
unterstrichen. Als digitale Plattform war und ist es
ihr möglich, den Zugang zu Tanzaufführungen für
das Publikum und die vielfältige Tanzszene aufrecht
zu erhalten und teilweise mit eigenen Streamings den
Zugang zum Tanz aus NRW zu ermöglichen. Als ein
Medium für anspruchsvolle Kritik, die in Print und
Rundfunk immer weniger zum Zuge kommt, nutzte sie
die temporäre Notsituation, um für die wertschöpfende
Auseinandersetzung mit dieser Kunstform neue Tanzkritiker:innen
im gesamten Bundesgebiet zu gewinnen.
Gleichzeitig konnten in Zusammenarbeit mit TANZ.
media neue für den Tanzjournalismus zukunftsweisende
Formate wie etwa Character Driven Story und
Scrollytelling entwickelt und ausgebaut werden. Unterschiedliche
Auswirkungen auf die Differenz zwischen
realen und ursprünglich angesetzten Kosten innerhalb
des Kosten- und Finanzierungplans hatten die zum Teil
erheblichen coronabedingten Einschränkungen des
schrit_tmacher-Festivals in der Euregio.
AUSBLICK 2022
Bereits 2019 hat TANZweb.org begonnen, sich in
länder übergreifenden Kooperationen für neue Formen
der digitalen Begleitung und Auseinandersetzung mit
dieser Kunstform einzusetzen. So ist weiterhin die Einbindung
in ein europäisches Netzwerk geplant. Daneben
wird, mit weiterer Unterstützung, an der Ausweitung
der Plattform auf das Tanzland NRW gearbeitet.
Ziel ist es auch, gemeinsam mit dem niederländischen
DansBrabants eine neue, international agierende Generation
von Tanzjournalist:innen heranzubilden. Unter
dem Titel »dance&dare« werden junge Autor:innen und
Filmemacher:innen weitergebildet, die von der Tanzkunst
kommen und gemeinsam mit Moderator:innen,
Drehbuch-, Krimiautor:innen und Filmemacher:innen
neue Wege zwischen Wort, Film und Bild erforschen
und gemeinsam mit Medienexpert:innen umsetzen.
www.nrw-kultur.de/tanzweb
www.tanzweb.org
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Aachen, Bochum, Bonn, Dortmund,
Essen, Köln, Krefeld, Mülheim
an der Ruhr, Münster, Wuppertal
ANDERE STÄDTE
Eupen, Heerlen, Herne
KENNZAHLEN 2020
Sekretariatsmittel: 25.000,00 €
KENNZAHLEN 2021
Sekretariatsmittel: 30.000,00 €
»Das Jahr 2021 stand vollkommen im Zeichen der Unberechenbarkeiten der Corona-
Pandemie. Die immer wieder aufkeimenden Hoffnungen zur Rückkehr zu einem
normalen Spielbetrieb wurden immer wieder, teils sehr kurzfristig in der Erscheinung,
enttäuscht. Umso wichtiger und bedeutsamer ist die kontinuierliche Sichtbarkeit
des Tanzschaffens aus und in NRW auf unserer Plattform. Wir haben aus der
Not eine Tugend gemacht und den Kreis derer erweitert, die für uns aus dem
deutschsprachigen Raum über Tanz in NRW berichten (können).« Klaus Dilger, TANZweb.org
– 42/43 – – BI/BN/BO/D/E/K/MH/MS/SO/W –
– 2020/21 –
Digitale Performance
Förderprogramm für performative
Projekte, die digitale Narrative
und Technologie verbinden
Mit dem Förderprogramm »Digitale Performance«
werden seit 2015 solche Projekte gefördert, die digitale
Narra tive und Technologie verbinden. In den Fokus
rücken performative Ansätze, die sich entweder mit Themen
der Digitalität oder Digitalisierung auseinandersetzen
und eine nicht-lineare Dramaturgie verfolgen oder
responsive Elemente in das Bühnengeschehen einbauen.
Aufgrund des großen Interesses an diesem
Programm wurde das Gesamtfördervolumen in den
beiden Berichtsjahren signifikant ausgebaut, dabei im
Jahr 2021 noch einmal in erheblichem Umfang gegenüber
dem Vorjahr. Wenngleich die digitale Bühne nicht
erst seit der aktuellen Krise zunehmend Bedeutung
gewinnt, hat die Corona-Pandemie die Dringlichkeit
verstärkt und beschleunigt. Deshalb können Künstler:innen
und Kulturschaffende seit 2020 auch Förderung
für Projekte beantragen, die ausschließlich im
Internet stattfinden sollen.
Antragsberechtigt waren im Berichtszeitraum
Veranstalter:innen, Künstler:innen, Institutionen und
Initiativen aus den Mitgliedsstädten des NRWKS. Bei
– 1 –
– 1 –
Moovy Festival,
© privat
digitalen Formaten musste sich der Arbeitsort des/der
Künstler:in in einer Mitgliedsstadt befinden. Anträge
konnten ganzjährig gestellt werden. Die maximale
Förderhöchstsumme betrug 8.000 Euro.
Damit konnten 2020 insgesamt 13 digitale
Performance-Projekte gefördert werden, im Jahr 2021
schon 15 Projekte.
DIGITALE DRAMATURGIE
Da die Bedeutung digitaler Kultur in den performativen
Künsten auch jenseits aktueller Entwicklungen
wächst, zugleich jedoch häufig die digitalen Potenziale
von theatralen Erzählweisen noch nicht ausgeschöpft
sind, fehlen Projekten gerade im digitalen Bereich
noch die notwendige eigene Logik und die besondere
Dramaturgie. Deshalb hat das NRWKS in den beiden
zurückliegenden Jahren den ursprünglichen Ansatz zur
»Digitale Performance« erweitert. Zusätzlich wurden in
beiden Jahren Förderpreise für Konzepte einer digitalen
Dramaturgie ausgeschrieben und pro Jahr jeweils fünf
zukunftsweisende künstlerische Konzepte prämiert.
»Eine ›Brücke‹ schlägt Schäfer mit diesem Spiel auch vom klassischen
Theater zur digitalen Dramaturgie und folgte damit exakt der Vorgabe
des NRW Kultursekretariats. Das hatte im Mai mit seinem »Open Call«
Theatermacher und Digitalexperten eingeladen, förderfähige Konzepte
für digitale Erzähl-Dramaturgien und Performance-Entwürfe zu entwickeln.«
Solinger Tageblatt, 4.9.2020 (zur Produktion »Romea & Julio«)
Im Sommer 2020 erfolgte die erste Ausschreibung
»Digitale Dramaturgie«, mit Blick auf die Folgen der
Pandemie, aber vor allem auf die Potenziale der digitalen
Performance, über die Krise hinaus. Bewerben konnten
sich jeweils Performancekünstler:innen mit einschlägigen
Erfahrungen und Wohnsitz in einer der 21 Mitgliedstädte
des NRWKS. Gesucht waren neu entwickelte
Konzepte, mit denen das Potenzial von Erzähldramaturgien
und Performance-Entwürfen erkundet und ganz
oder teilweise im virtuellen Raum, mit Hilfe digitaler
Verfahren bzw. Devices umgesetzt werden konnte.
Aus rund 60 Einreichungen hat eine Expert:innen-Jury
folgende Förderpreisträger:innen mit ihren
Konzepten ausgewählt, die mit jeweils 8.000 Euro
prämiert wurden: Verena Lercher mit »Authentic Fake
News Automat«, Hanna Noh mit »An Uncontacted
Tribe«, Andreas Schäfer mit »Romea und Julio«,
Claudia Schmitz mit »UnStumm_Virtual Space Configuring
Tubes« und Caspar Weimann »Loulu«. Darüber
hinaus erhielten weitere Konzepte, die in die engste
Auswahl gekommen waren, eine Anerkennungsprämie
in Höhe von 500 Euro.
GEFÖRDERTE
PROJEKTE 2020
»caretopulis Lab« / Feedback
Kollektiv / Bielefeld
»Shell Game – Lost in Paranoialand«
/ Anna Kpok GbR / Bochum,
Mülheim an der Ruhr
»Map to Utopia« /
fringe ensemble / Bonn
»Fermata Ex« / Ryutaro Mimura /
Düsseldorf
»As I am waiting for tomorrow to
arrive, – My name is tomorow« /
Alexandra Waierstall / Düsseldorf
»phrén« / Zeitkunst e. V. / Köln
»Herakles des Euripides« /
disdance project gUG / Köln
»Hard Feelings (Ein Bericht für
eine Akademie)« / Stange Produktionen
Gbr / Köln, Mülheim an
der Ruhr
»Zukunftsmusik – The Human
Robotic Ensemble« / Sommerblut
Kulturfestival e. V. / Köln
»Cellar and Secrets_2020« /
DIN A 13 tanzcompany e. V. /
Online-projekt
»Digital Freeze Trio« / Rochus Aust
/ 1. Deutsches Stromorchester /
Köln, Essen, Düsseldorf, Münster
»INF2erno« / sputnic – visual arts /
Essen, Krefeld
»Wir sind nicht sicher –
Neue Medien Kunstnacht« /
Ilona Hellmiß / Wuppertal
Auf den zweiten Call im Sommer 2021 haben sich mehr
als 20 Künstler:innen mit entsprechenden Konzepten
beworben. Ausgezeichnet mit erneut jeweils 8.000
Euro wurden Jens Heitjohann für »I like the Digital
but does it like me?«, Raban Witt für »Rigby«, Till
Wyler von Ballmoos für »Oxford Hyperspace«, Vesela
Stanoeva für »You better don’t know« sowie das Künstler:innen-Kollektiv
Anna Kpok für »Horror Vacui«.
Erneut wurden zusätzlich beachtenswerte Konzepte
mit einer Anerkennungsprämie in Höhe von 500 Euro
gewürdigt. Zudem erhielten alle Preisträger:innen die
Gelegenheit, ihre Konzepte im Rahmen des »Next Level
– Festival for Games« 2021 vorzustellen.
Der Jury gehörten an: Prof. Dr. Linda Breitlauch
(Hochschule Trier), Dr. Christian Esch (NRWKS/Vorsitz),
Katja Grawinkel-Claassen (FFT Düsseldorf) und
Susanne Schuster (Festival Hauptsache Frei, Hamburg),
2020 zudem Michael Eickhoff sowie 2021 Marcus
Lobbes (beide Akademie für Theater und Digitalität,
Dortmund).
nrw-kultur.de/digitaleperformance
GEFÖRDERTE
PROJEKTE 2021
»Ikonen« / MIRA / Köln
»Exduction« / die börse KOMMU-
NIKATIONSZENTRUM gGmbH /
Wuppertal
»Solaris 2021« / Thomas Meckel /
Mülheim an der Ruhr
»Romea & Julio – Das Spiel mit der
verflixten Familie« / Kulturmanagement
Solingen / Solingen
»Bibliopark Ex« / Ryutaro Mimura /
Düsseldorf
»Map to Utopia« / fringe
ensemble / Bonn, Münster
»facing the music« / Miriam
Michel / Online/Bochum
»Babel« / Trafique / Sir Gabriel
Dellmann e. V. / Köln
»Pandemixer: PEST vs. ROBOT« /
Spotnik intermediale Künste
e. V. / Köln
»UnStumm – Augmented Aether« /
UnStumm Conversation of Moving
Image and Sound / Düsseldorf, Köln
»Störfall« / disdance project / Köln
»Schöner Warten – Die Flanier-App
zur Kunst des Wartens« /
Die Service pioniere / Köln
»Moby-Dick« / Wuppertaler
Bühnen und Sinfonieorchester
GmbH / Wuppertal
»Creative Codes – Coding
Creativity« / Feedback Kollektiv /
Bielefeld
»Shiny Toys« / Makroscope e. V. /
Mülheim an der Ruhr
»Moovy Festival« / Culture
Unlimited e. V. / Köln
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Bielefeld, Bochum, Bonn,
Düsseldorf, Essen, Köln,
Mülheim an der Ruhr, Münster,
Solingen, Wuppertal
KENNZAHLEN 2020
Sekretariatsmittel: 132.275,00€
Anzahl geförderter Projekte: 18
KENNZAHLEN 2021
Sekretariatsmittel: 135.529,15 €
Landesergänzungsmittel:
17.000,00 €
Anzahl geförderter Projekte: 20
Werkproben
– 44/45 – – AC/D/E/GE/HA/K/KR/MG/NE/RE/W –
– 2020/21 –
Förderprogramm für Lesungen
mit Autor:innen aus NRW
»Man kann sie als Dream Team bezeichnen. Auftritt folgt auf Auftritt,
in Schulen, auf Festivals. Sie reisen an, im Gepäck Beamer, Stifte,
Instrumente – und natürlich Bücher: der Illustrator und Filmemacher
Ferdinand Lutz und der Musiker, Komponist und Sänger Dominik
Merscheid.« Deutschlandfunk/Büchermarkt, 10.10.2020 (zum Programm »BildKlangLesung«)
– 1 –
Doris Meissner-
Johannknecht
– 2 –
Tobias Steinfeld
© A. Köhler
– 3 –
Ute Wegmann
© Thekla Ehling
– 4 –
»BildKlangLesung«
Duo Ferdinand
Lutz & Dominik
Müller
© Ferdinand Lutz
– 5 –
Rüdiger Betram
© Claudio Di Lucia
– 1 – – 2 –
– 3 –
– 1 – – 2 –
– 4 – – 5 –
Mit den »Werkproben« betreibt das NRWKS gemeinsam
mit dem Kultursekretariat NRW Gütersloh ein
umfassendes Förderprogramm zur Literaturvermittlung.
Dank der Honorarförderung können öffentliche
Institutionen und Schulen einem breiten Publikum
die Möglichkeit bieten, hochrangige Autor:innen
aus NRW in Lesungen und Schreibworkshops live
zu erleben. Davon profitieren Veranstalter:innen,
Autor:innen und Leser:innen aller Altersgruppen
gleichermaßen. Bei der Autor:innenauswahl werden
traditionell unterschiedliche Literaturgattungen und
Zielgruppen berücksichtigt. Besondere Aufmerksamkeit
gilt zudem der Vermittlung von Schreibkompetenz.
So bieten fast alle Autor:innen neben Lesungen
auch Workshops zum kreativen Schreiben an. Beide
Formate können einzeln, aber auch in Kombination
am selben Tag gebucht werden. Digitale Einblicke
vermitteln zudem Videoclips mit kurzen Lesungen
aller beteiligten Autor:innen unter nrw-kultur.de/
werkproben.
Antragsberechtigt waren im Berichtszeitraum
Veranstalter:innen von Literaturveranstaltungen
in kommunaler und freier Trägerschaft (Schulen,
Bibliotheken, Vereine, Initiativen, sonstige Kultur-
– 6 –
einrichtungen) und Buchhandlungen. Anträge konnten
ganzjährig gestellt werden.
So konnten 2020 insgesamt 25 Veranstaltungen
gefördert werden und im Jahr 2021 zehn.
PROGRAMM 2019– 2021
Gemeinsam mit dem Literaturbüro NRW sowie dem
Literaturbüro NRW Süd, dem Literaturbüro OWL,
dem Literaturbüro Ruhr und dem Westfälischen Literaturbüro
wurde 2018 ein ursprünglich auf zwei Jahre
angelegtes Programm zusammengestellt. Aufgrund
diverser coronabedingter Veranstaltungsausfälle wurde
das Programmangebot jedoch bis Ende 2021 verlängert.
Dabei war der Bereich Prosa durch Hanna Jansen und
Sarah Meyer-Dietrich vertreten, die Lyrik repräsentierten
Hellmuth Opitz und Bastian Schneider, für den Kinderbuchbereich
konnten Doris Meißner-Johannknecht
und Ute Wegmann gewonnen werden und das Segment
Jugendbuch wurde durch Rüdiger Bertram und Tobias
Steinfeld abgedeckt. Darüber hinaus wurden unter dem
Titel »Literatur plus« auch grenzüberschreitende Formate
unterstützt und andere Präsentationsformen jenseits der
klassischen Lesung angeboten: So erweckten Ferdinand
Lutz und Dominik Müller in ihrer »BildKlangLesung«
mit verrückten Stimmen, Geräuschen, Musik und
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Aachen, Düsseldorf, Essen,
Gelsenkirchen, Hagen, Köln,
Krefeld, Mönchengladbach, Neuss,
Recklinghausen, Wuppertal
– 9 – – 10 –
– 7 – – 8 –
– 6 –
Hanna Jansen
– 7 –
Sarah Meyer-
Dietrich
© Frank Vinken
– 8 –
Hellmuth Opitz
– 9 –
Bastian Schneider
© Silviu Guiman
– 10 –
»Sprechduette«
Duo Xaver Römer
& Miriam Berger
© Heine Haus
Literaturhaus
Düsseldorf
kleinen Animationen Kinder-Comics performativ zum
Leben. Miriam Berger und Xaver Römer dagegen waren
als Duo »sprechduette« mit ihrem avancierten sprachperformativen
Projekt über Texte von Annette von
Droste-Hülshoff zu erleben.
AUSBLICK 2022
Anfang 2022 ging ein neues Autor:innen-Team an den
Start, das bis Ende 2023 für Veranstaltungen gebucht
werden kann, mit: Willi Achten und Karosh Taha
(Prosa), Lina Atfah und Sabine Schiffner (Lyrik), Anne
Becker und Andrea Karimé (Kinderbuch) sowie Brigitte
Jünger und Sarah Jäger (Jugendbuch). Des Weiteren
sind mit der digitalen »Bücherwerkstatt Wort und
Bild« von Jörg Hilbert sowie Lesungen mit Hörspieleinspielungen
und anschließenden Gesprächen mit
Özlem Özgül Dündar auch ungewöhnliche Formate im
Portfolio. Ergänzend werden, in Verbindung mit den
»Musikkulturen«, zwei musikalisch-literarische Programme
zu »Spuren nach Iran« angeboten: eines mit der
Lyrikerin Nahid A. Musawi und dem Musiker Kioomars
Musayyebi, ein weiteres mit der Erzählerin Mitra Gaast
und dem Duo Sanaz Zaresani / Benjamin Stein.
nrw-kultur.de/werkproben
KENNZAHLEN 2020
Sekretariatsmittel: 9.690,00 €
Anzahl geförderter Autor:innen: 10
Anzahl Lesungen/Workshops: 25
KENNZAHLEN 2021
Sekretariatsmittel: 3.889,97 €
Drittmittel: 3.425,00 €
Anzahl geförderter Autor:innen: 10
Anzahl Lesungen/Workshops: 10
– 46/47 – – AC/D/K/KR/MG/NE –
– 2020/21 –
Literarischer Sommer /
Literaire Zomer
Das binationale
Literaturfestival
»Dass in diesen Sommermonaten, vom 6. Juli bis zum 4. September, die
bislang größte Ausgabe des Festivals stattfinden kann, hatte vor wenigen
Monaten noch niemand für möglich gehalten. Jetzt kommen 20 Autorinnen
und Autoren zu mehr als 50 Veranstaltungen zwischen Köln und Amsterdam,
Krefeld und Genk. Zu Lesungen ihrer aktuell erschienenen Bücher, zu
literarischen Spaziergängen oder einem Literaturfrühstück wie in Düren.«
Rheinische Post, 19.6.2021
Das deutsch-niederländische Literaturfestival bietet
seit über 20 Jahren Literaturbegeisterten auf beiden
Seiten der Grenze die Möglichkeit, die eigene und die
benachbarte Literatur kennenzulernen und mit Autor:innen
bei Lesungen ins Gespräch zu kommen. Vor
allem im Dreiländereck NRW, Niederlande und Belgien
leistet der »Literarische Sommer« einen wertvollen
Beitrag zum grenzüberschreitenden Dialog.
Präsentiert werden traditionell aktuelle Titel
aus beiden Ländern, aber auch neu entdeckte ältere
Werke. Dabei lesen niederländische Autor:innen in
Deutschland, und deutsche Schriftsteller:innen stellen
ihre Bücher in den Niederlanden vor. Außerdem haben
musikalische Lesungen sowie Literaturverfilmungen
einen Platz im Programm. Ein starker Fokus liegt auf
der Mehrsprachigkeit des Festivals. Dabei sind Autor:innen
sowie Übersetzer:innen eingeladen, gemeinsam
über ihre Arbeit zu sprechen.
An dem Festival, das seit vielen Jahren schon
vom NRWKS im Rahmen der »Kooperierten Projekte«
unterstützt und seit 2018 als gesondertes Programm
weitergeführt wird, beteiligten sich zuletzt auf deutscher
Seite Aachen, Bedburg-Hau, Düren, Düsseldorf,
Köln, Korschenbroich, Krefeld, Mönchengladbach,
Neuss, Rommerskirchen und Willich. Hinzu kamen die
niederländischen Städte Amsterdam, Eijsden, Heerlen,
Kerkrade, Margraten, Vaals, Valkenburg und Venlo, auf
belgischer Seite Genk.
LITERARISCHER SOMMER 2020
Nach pandemiebedingten Unwägbarkeiten in der Planungsphase
konnten im Rahmen der 21. Festivalausgabe
schließlich 25 Veranstaltungen in 13 deutschen
und niederländischen Städten durchgeführt werden.
Auf dem Programm standen vom 22.7. bis 9.9.2020
vor allem Lesungen in Bibliotheken und Kultureinrichtungen,
aber auch in Cafés und anderen Orten.
Daran beteiligten sich viele renommierte Autor:innen
wie Alexander Osang, Ulla Lenze, Michaela Küpper,
Michael Roes, Willi Achten, Peter Schneider, Jan Konst,
Jaap Robben, Abdelkader Benali und Hagar Peeters.
Für Spannung sorgten Michael Lüders, Carsten S.
Henn und Jan Costin Wagner. Musikalisch wurde es
bei Peter Schneider und dem Crossborder Slam sowie
bei den beiden Slammern Merlijn Huntjens und Oscar
Malinowski. Fortgesetzt wurden beliebte Formate
und Reihen, die bereits in den Vorjahren dem Festival
sein spezifisches Profil verliehen hatten. So wurde in
Neuss der sechste der insgesamt sieben Bände des
Klassikers »Das Büro« des verstorbenen Autors J. J.
Voskuil präsentiert. Erneut angeboten wurden auch
die »Literarischen Spaziergänge«, die erstmals auch in
Düsseldorf stattfanden.
LITERARISCHER SOMMER 2021
Dem anhaltenden Einfluss der Pandemie zum Trotz,
konnte das Programm des 22. »Literarischen Sommers«
so vielfältig und abwechslungsreich wie nie
zuvor gestaltet werden: 50 Veranstaltungen mit 30
Autor:innen in 20 deutschen, niederländischen und
flämischen Städten erreichten vom 6.7 bis 4.9.2021
mehr als 1.500 Besucher:innen. Erstmals beteiligten
sich auf deutscher Seite die Städte Düren und Willich
sowie in Belgien die Kommune Genk. Zum Auftakt las
Arnon Grünberg in Mönchengladbach. Für ein breites
Spektrum an Themen, Stilen und Gattungen sorgten
anschließend Charlotte van den Broeck, J. M. A.
Biesheuvel, Martin Michael Driessen, Mathijs Deen,
Christoph Peters, Daniel Speck, Ursula März, Sabine
Peters, Ilja Pfeijffer, Dmitrij Kapitelman, Dana von
Suffrin und Bianca Nawrath. Maria Peters, Lia Tilon
und Koen Peters widmeten sich in Romanen historischen
Persönlichheiten und Epochen und während sich
Shida Bazyar, Ronya Othmann und Petra Reski Gegenwartsfragen
stellten, warfen Rob van Essen und Laura
Lichtblau in ihren Werken einen Blick in die Zukunft.
Neben vielen Autor:innen waren auch Übersetzer:innen,
Verleger:innen und Illustrator:innen eingeladen,
ihre Arbeit vorzustellen. Die beliebten »Literarischen
Spaziergänge« fanden einmal mehr eine Fortsetzung
in Amsterdam und Düsseldorf und wurden zudem
– 1 –
»Ritter Rost«,
© privat
– 2 –
Lia Tilon in Bedburg,
© EuregioKultur e.V.
– 2 –
– 1 –
erstmals um Angebote in Köln und Düren ergänzt.
Fortgeführt wurden auch Lesungsaktivitäten zum
Zyklus »Das Büro«.
AUSBLICK 2022
Für die 23. Festivalausgabe sind insgesamt etwa 40
Veranstaltungen geplant. Dabei werden die beliebten
»Literarischen Spaziergänge« ebenso fortgesetzt wie
die Ringlesung zu »Das Büro«, die 2022 zum Abschluss
kommen soll.
nrw-kultur.de/literarischersommer
literarischer-sommer.eu
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Aachen, Düsseldorf, Köln, Krefeld,
Mönchengladbach, Neuss
ANDERE STÄDTE
Amsterdam, Bedburg-Hau, Düren,
Eijsden, Genk, Heerlen, Kerkrade,
Korschenbroich, Rommerskirchen,
Maastricht, Margraten, Vaals,
Valkenburg, Venlo
KENNZAHLEN 2020
Sekretariatsmittel: 5.800,00 €
Anzahl Veranstaltungen: 25
KENNZAHLEN 2021
Sekretariatsmittel: 15.000,00 €
Anzahl Veranstaltungen: 50
Kooperierte Projekte
– 48/49 – – BN/BO/D/DO/DU/E/GE/HA/K/MG/MO/MH/OB/RE/SG/W –
– 2020/21 –
Vernetzte Aktivitäten
der Mitgliedsstädte
»Die elektronischen mikrotonalen Klänge erzeugen einen Feedback-
Circuit – aus den vier Klangkörpern wird ein tönender Organismus, der
sich konti nu ier lich verändert, moduliert durch elektronische Interferenzen
der Umge bung. Mikroskopische Field Recordings kontrastieren
und ergänzen die Klang skulptur durch Spatialisierung über die raumspezifische
Lautsprecherkonfiguration. Die Performance entführt uns
in ein Spiel der Wahrnehmung zwischen organischen und synthetischen
Klangformen und den Grauzonen dazwischen.« wdr.de, 25.10.2021 (zu »Blaues Rauschen«)
Als interkommunale Kooperationseinrichtung regt das
NRWKS immer wieder städteübergreifende Initiativen
an. Dabei entstehen oft vernetzte Projekte, die innerhalb
des von der Vollversammlung verabschiedeten
Programmschemas nicht gefördert werden können.
Deshalb gibt es seit Jahren neben den spartenbezogenen
und -übergreifenden Programmen das Förderprogramm
»Kooperierte Projekte«.
Unabhängig vom Genre werden vielversprechende
Veranstaltungen und Vorhaben gefördert, die von
mindestens zwei Mitgliedsstädten bzw. ihren öffentlich
geförderten Institutionen gemeinsam unterstützt
werden. Um der steigenden Nachfrage nach diesem
Programm gerecht zu werden, sind die Fördermittel
in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht worden.
2020 wirkte sich die Pandemie stärker aus als
im Folgejahr: Hier wurden insgesamt nur acht »Kooperierte
Projekte« gefördert. Dagegen konnten 2021
schon wieder 14 Förderprojekte ermöglicht werden –
womit an das hohe Niveau der vorpandemischen Jahre
angeschlossen werden konnte.
Antragsberechtigt waren Veranstalter:innen,
Künstler:innen, Institutionen und Initiativen aus
den Mitgliedsstädten des NRWKS. Anträge konnten
– 1 –
– 1 –
»love, peace and
happiness?!!«,
© Marc Strunz-
Michels
– 2 –
»Ist das ein
Mensch? Eine
Cyborg Opera«,
© kainkollektiv
– 2 –
ganzjährig gestellt werden. Die maximale Fördersumme
betrug bis Ende 2021 10.000 Euro. 2021 wurde beschlossen,
die Förderhöchstsumme für Projektanträge ab
2022 auf 30.000 Euro zu erhöhen.
Die »Kooperierten Projekte« bilden außerdem
eine bewährte Grundlage zur langfristigen und nachhaltigen
Weiterentwicklung erfolgreicher Programmansätze.
Wie aus mithilfe dieses Programms initiierten
und geförderten Projekten dauerhafte und wachsende
FÖRDERANTRÄGE 2020
»Ist das ein Mensch? Eine Cyborg
Opera« / kainkollektiv GbR /
Mülheim an der Ruhr —> kurzfristig
abgesagt
»Abgrund« / Trafique / Sir Gabriel
Dellmann e. V. / Dortmund
»Peer Gynt – ein Heimatroman« /
artscenico e. V. / Bochum,
Dortmund, Herne
»Soundfloat« / Gesellschaft für
Neue Musik Ruhr e. V. / Bochum,
Essen, Mülheim an der Ruhr
»Blaues Rauschen« / open systems
e. V. / Bochum, Dortmund, Essen
»Arbeiterinnen / Pracujace Kobiety«
/ Theater der Philharmonie Essen
GmbH / Recklinghausen
»Marcel Duchamp Die Braut von
ihren Junggesellen nackt entblößt
sogar ...« / Katharina Geyer / Köln,
Mönchengladbach
»Pourquoi pas? … ein Ensemble
findet seine Sprache« / Verein zur
Förderung der Bergischen Heimatkultur
e. V. / Bochum, Dortmund,
Wuppertal
FÖRDERANTRÄGE 2021
»RHPP 70« / Rheinischer Kulturverein
Euterpe e. V. / Essen, Köln
»love, peace and happiness?!!« /
Netzwerke entstehen, die inzwischen selbständige Förderschwerpunkte
bilden, zeigen u. a. die erfolgreiche Reihe
»Soundtrips NRW«, das Portal »TANZweb NRW« und
das Festival »Literarischer Sommer/Literaire Zomer«.
Längst sind diese Programme aus den »Kooperierten
Projekten« ausgegliedert und werden als eigenständige
Förderprogramme mit zusätzlichen Mitteln ausgestattet.
nrw-kultur.de/kooperierteprojekte
Verein zur Förderung der Bergischen
Heimatkultur e. V. / Köln, Solingen,
Wuppertal
»Tief im Westen (im Kleinformat)« /
Geremia Carrara / Dortmund,
Duisburg, Gelsenkirchen, Hagen,
Köln, Moers, Mülheim an der Ruhr
»Ein paar Leute suchen das Glück
und lachen sich tot« / Verein zur
Förderung der Bergischen Heimatkultur
e. V. / Wuppertal
»Kassia – Songs of Care(volution) &
The New Istanbul Convent(ion)« /
kainkollektiv Gbr / Mülheim an
der Ruhr
»Knock out« / Sommerblut
Kulturfestival e. V. / Wuppertal
»Ruhr Soundfloat 2021« /
Gesellschaft für Neue Musik Ruhr
e. V. / Duisburg, Essen, Mülheim
an der Ruhr
»Alice im Park« / artscenico e. V. /
Bochum, Dortmund, Herne
»Fassaden« / Trafique / Sir Gabriel
Dellmann e. V. / Köln
»Blick in die Zukunft – Gegen das
Vergessen«
»Ron-Ja/Nein« / TOBOSO GbR /
Essen
»Toxic« / Trafique / Sir Gabriel
Dellmann e. V. / Dortmund, Köln
»Festival UnruhR 2021« / Theater
Dortmund / Bochum, Castrop-
Rauxel, Dortmund, Duisburg,
Essen, Oberhausen, Mülheim
an der Ruhr
»Clara Schumann: Dirigentin« /
Friederike Felbeck / Bonn
»Judentum lernen – anhand des
Schabbats« / Verein zur Förderung
des interreligiösen Dialogs e. V. /
20 Schulen in NRW
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Bochum, Bonn, Dortmund, Düsseldorf,
Duisburg, Essen, Gelsenkirchen,
Hagen, Köln, Moers, Mönchengladbach,
Mülheim an der Ruhr,
Oberhausen, Recklinghausen,
Solingen, Wuppertal
ANDERE STÄDTE
Castrop-Rauxel, Herne
KENNZAHLEN 2020
Sekretariatsmittel: 55.050,00 €
Anzahl geförderter Produktionen: 8
KENNZAHLEN 2021
Sekretariatsmittel: 89.440,00 €
Anzahl geförderter Produktionen: 14
Stadtviertel-Förderung
– 50/51 – – BI/BO/DO/GE/HA/MG/SG –
– 2020/21 –
Förderprogramm für
die kulturelle Vielfalt
in Stadtgesellschaften
GEFÖRDERTE
PROJEKTE 2020
»Das Nachbarschaftsband« /
AWO Mehrgenerationenhaus
Heisenbergweg / Bielefeld
»between the houses – von
der Wäscheleine zur Bühne« /
Freie Scholle Nachbarschaftshilfe
e. V. / Bielefeld
»Die Herbstzeitlose 2020« /
Bunker Güdderath /
Mönchengladbach
»Kulturline 308/318« / Kunstkiez
Bärendorf / Bochum
GEFÖRDERTE
PROJEKTE 2021
»Abendspaziergang« / Gemeinnützige
Gesellschaft für innovative
Wohn- und Ausbildungsprojekte
mbH / Bielefeld
»Die Herbstzeitlose 2021« / Bunker
Güdderath / Mönchengladbach
»visual sound outdoor festival« /
Parzelle Verein für interdisziplinäre
Kulturprojekte e. V. / Dortmund
»Vom Verschwinden – eine Utopie?«
/ W. I. R. Werbe- und Interessenring
Solingen Innenstadt e. V. / Solingen
»Querbeet Kulturfestival« /
Metropolengarten am Dahlbusch
e. V. / Gelsenkirchen
»Eine grüne Brücke für Hagen« /
Kulturbüro Hagen / Hagen
– 1 –
– 1 –
»Abendspaziergang«,
© Gemeinnützige
Gesellschaft für inno vative
Wohn- und Aus bildungsprojekte
mbH
– 2 –
»Between the Houses«,
© Raphaela Kula
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Bielefeld, Bochum, Dortmund,
Gelsenkirchen, Hagen,
Mönchengladbach, Solingen
KENNZAHLEN 2020
Sekretariatsmittel: 7.925,00 €
Anzahl geförderter Projekte: 4
KENNZAHLEN 2021
Sekretariatsmittel: 14.183,00 €
Anzahl geförderter Projekte: 6
– 2 –
»Doch sentimental sollte dieser Abend nicht sein, dafür sorgte Nina Hoger
mit witzigem, persiflierendem, vor gereimten Lästereien gar nicht bangem
Seemannsgarn. Machte sich lustig über ›Hypochonder‹, die an Bord der
Seekrankheit ihren magenentleerenden Tribut zollen müssen. Oder zitierte
in distinguierter Artikulation das Gedicht ›Das Fräulein stand am Meere‹
des großen Spötters Heinrich Heine.« Rheinische Post, 27.8.2021 (zum Projekt »Die Herbstzeitlose«)
Die »Stadtviertel-Förderung« wurde 2018 gemeinsam
mit dem Programmausschuss des NRWKS entwickelt,
um die kulturelle Vielfalt in den Stadtgesellschaften zu
pflegen und auszubauen.
Gefördert werden Projekte in den Mitgliedsstädten
des NRWKS, die von bürgerlichen Initiativen
gemeinsam mit professionellen Kulturakteur:innen
organisiert werden. Dabei reicht das Spektrum der
Maßnahmen von der Steigerung der Attraktivität
der Stadtviertel über die Stärkung des lokalen Zugehörigkeitsgefühls
bis hin zur Unterstützung von
bereits aktiven Initiativen, Strukturen und Netzwerken
vor Ort.
2020 wurden mit diesem Programm vier Projekte
in Bielefeld, Bochum und Mönchengladbach
gefördert, im Jahr 2021 sechs Projekte in Bielefeld,
Dortmund, Gelsenkirchen, Hagen, Mönchengladbach
und Solingen.
Antragsberechtigt waren in den Stadtbezirken ansässige
bürgerliche Initiativen, Vereine oder Künstler:innen, die
ihr eigenes Viertel und dessen Besonderheiten am besten
kennen. Wesentliche Voraussetzung für eine Förderung
waren etablierte, professionelle Tandempartner:innen
aus dem Bereich Kunst und Kultur, mit denen das Projekt
gemeinsam durchgeführt wurde. Partner:innen konnten
– je nach Abhängigkeit vom Projekt und dessen Initiator:in
– sowohl Institutionen als auch Einzelpersonen
sein. Gemeinsam mit der öffentlichen Kulturverwaltung
wurden die Anträge erarbeitet und schließlich durch die
Mitgliedsstädte an das NRWKS weitergeleitet. Anträge
konnten ganzjährig gestellt werden. Die maximale Fördersumme
betrug 2.500 Euro. Die Mitgliedsstädte mussten
sich jeweils mit insgesamt 25% der Projektkosten an
der Förderung beteiligen.
nrw-kultur.de/stadtviertelfoerderung
– 52/53 – – AC/BI/BN/BO/D/DO/DU/E/GE/HA/K/KR/MG/MH/MO/MS/NE/OB/RE/SG/W –
– 2020/21 –
1700 Jahre jüdisches Leben
in Deutschland
Ein Festjahr für die jüdische Kultur
und Geschichte in Deutschland
2021 hat das NRWKS mit dem 2018 in Köln gegründeten
Verein 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
e. V. kooperiert. Der Verein hat 2021 eine Reihe bundesweiter
Feierlichkeiten und Kulturevents veranstaltet,
um öffentlichkeitswirksam auf die Bedeutung der
jüdischen Kultur und Geschichte für Deutschland und
Europa hinzuweisen und dabei für Weltoffenheit, Toleranz
und den friedlichen Dialog zwischen Menschen
verschiedener Religionen einzutreten.
Mit einer Vielzahl von Veranstaltungen, auch in
den Mitgliedsstädten des NRWKS, wurden kulturelle,
politische und interreligiöse Debatten innerhalb der
Gesellschaft angestoßen und deutliche Zeichen gegen
den wachsenden Antisemitismus gesetzt. Das NRWKS
hat die Reihe vor allem werblich unterstützt und auf
seinen digitalen Kanälen auf die entsprechenden Veranstaltungen
in seinen Mitgliedsstädten hingewiesen.
Nicht berücksichtigt in diesem Projektkontext
wurde dagegen die vom NRWKS schon seit längerem vorgetragene
Anregung, den Anlass zu nutzen und als Pilotprojekt
an Schulen jüdische Alltagskultur zu vermitteln.
Das Engagement des NRWKS zum Festjahr für
die jüdische Kultur und Geschichte in Deutschland
steht im Kontext unterschiedlicher Aktivitäten. Schon
seit 2007 beteiligt sich das NRWKS regelmäßig an
den »Jüdischen Kulturtagen« – zuletzt 2019, mit dem
Fokus auf der Literatur. Einmal mehr drehte sich bei
dieser spartenübergreifenden Veranstaltungsreihe,
die seit 2002 stattfindet und sich längst im Festivalgefüge
Nordrhein-Westfalens etabliert hat, alles um
die jüdischen Impulse in der zeitgenössischen Kultur
der Rhein/Ruhr-Region.
Und bereits 2019 hat das NRWKS die Initiative
»Kultur der | Freiheit | der Kultur« ins Leben gerufen,
um den erstarkenden antidemokratischen Tendenzen
und vor allem auch dem aufkeimenden Antisemitismus
in der Gesellschaft gezielt entgegenzuwirken. Eine Konferenz
im Herbst 2020, an der auch Dr. Meron Mendel
(Bildungsstätte Anne Frank) und Britta Schellen berg
(Geschwister-Scholl-Institut, LMU München) teilnahmen,
gab diesem Thema besonderen Raum.
Außerdem wurde diesbezüglich im Mai 2021
über die sozialen Medien die vielbeachtete Kampagne
»Gemeinsam gegen Antisemitismus« gestartet.
www.2021jlid.de
»Es liegt mir am Herzen, dass sich jüdisches Leben in unserer Gesellschaft
noch weiter entfalten kann und noch sichtbarer wird. 2021 feiern wir 1700 Jahre
jüdisches Leben in Deutschland! Über die Jahrhunderte haben jüdische Bürgerinnen
und Bürger Philosophie, Wissenschaft, Wirtschaft und Kunst maßgeblich
mitgestaltet. Ihre Leistungen prägen unsere Identität und Kultur. Dieses Festjahr
ist eine Chance, mehr über den Reichtum und die lange Tradition jüdischer
Kultur in Deutschland zu erfahren. Ich freue mich auf dieses Festjahr und hoffe,
dass möglichst viele Menschen in unserem Land mit Offenheit, Wertschätzung
und Sympathie daran teilhaben werden.« Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin a. D. (aus dem Grußwort zum
jüdischen Neujahrstag Rosch ha-Schana 2020)
– 1 –
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Aachen, Bielefeld, Bochum,
Bonn, Dortmund, Düsseldorf,
Duisburg, Essen, Gelsenkirchen,
Hagen, Köln, Krefeld, Moers,
Mönchengladbach, Mülheim an
der Ruhr, Münster, Neuss,
Oberhausen, Recklinghausen,
Solingen, Wuppertal
– 1 –
Social Media-Kampagne
2021, Gestaltung Heike
Becker Design, © NRWKS
– 54/55 – – 2020/21 –
Nach dem Beaufsichtigen
der Maschinen
Kunst- und Diskursprojekt anlässlich
des 200. Geburtstags von
Friedrich Engels
– 1 –
Mit dem Projekt »Nach dem Beaufsichtigen der Maschinen«
widmete sich das NRWKS 2020 gemeinsam
mit dem LVR-Industriemuseum Kraftwerk Ermen &
Engels aktuellen Fragen zum Thema Arbeit. Anlässlich
des 200. Geburtstags von Friedrich Engels nahmen sie
mit künstlerischen Mitteln gemeinsam das Erbe des
einflussreichen Philosophen und politischen Aktivisten
unter die Lupe. Im Zentrum dieses Performance-, Installations-
und Diskursprojektes standen künstlerische
und diskursive Aktivitäten im oberbergischen Engelskirchen,
das historisch stark durch die Engels’sche
Baumwollspinnerei geprägt wurde, sowie im Internet
unter www.engels-maschinen.de.
Von August bis September 2020 entstanden in
Engelskirchen – unter anderem in direkter Auseinandersetzung
mit Engelskirchener Bürger:innen – ortsspezifische
künstlerische Auftragsarbeiten. Gewonnen
hatte der Berliner Kurator, Autor und Dramaturg Florian
Malzacher dafür zehn internationale Künstler:innen. Ihre
Interventionen wurden abschließend an drei Tagen vom
25. bis 27.9.2020 auch öffentlich erlebbar gemacht. Dabei
blieb ein Teil der Arbeiten über einen längeren Zeitraum
sichtbar. Bespielt wurden öffentliche und halböffentliche
Orte in Engelskirchen: u. a. das Fabrikgelände, die protestantische
Kirche, die alles verbindende Hauptstraße, die
»Nach dem 200. Geburtstag
von Karl Marx, der 2018 weltweit
groß gefeiert wurde, fiel das
Engels-Jubiläum viel kleiner aus.
Doch zeigte es eindrücklich, wie
Kunst sowie Wirtschafts- und
Gesellschaftstheorie wichtige
Impulse auch in und aus der
deutschen Provinz erfahren
können – damals wie heute.«
Neue Zeitschrift für Musik Nr. 5/2020
Bahnstation, der zentrale Platz, die ehemalige Villa der
Familie Engels sowie das Rat- und Gemeindehaus. Der
Eintritt zu allen Programmteilen war frei.
KUNST IM ÖFFENTLICHEN RAUM
IN ENGELSKIRCHEN
Die Künstler Ulf Aminde aus Berlin und Manuel
Gogos aus Bonn errichteten mit »Straße der Arbeit«
jenen Arbeiter:innen ein temporäres Denkmal, die aus
vielen Ländern ins Oberbergische Land kamen, um
gemeinsam die Märkische Straße in Engelskirchen zu
bauen und den Ort mit der Welt zu verbinden.
Für den rumänischen Künstler Dan Perjovschi
aus Sibiu ist alles Gegenstand von Zeichnung: Lokales,
Globales, Politik, Kultur, die ökonomische Krise, die
Corona-Krise, der Wandel der Arbeitswelt, Ost und
West. Während des Festivalzeitraums konnte man
ihm dabei zuschauen, wie er live und mit viel Humor
seine Arbeiten auf Schaufenster der Hauptstraße von
Engelskirchen brachte.
Das Künstler:innen-Ensemble Quarantine aus
Manchester verknüpfte mit »The People of« Erzählungen
von Engelskirchener Bürger:innen für eine Audiotour
entlang von Kleiderläden, Friseurgeschäften, dem
Rathaus, der Kirche u. a.
Die rumänische Künstlerin Alexandra Pirici aus Bukarest
hatte die Bewegungen oft schwerer körperlicher
Arbeit gesammelt, die aus westlichen Fabriken
weitgehend verschwunden ist, um daraus im Rahmen
einer Performance ein sich permanent veränderndes
Denkmal aus menschlichen Körpern zu kreieren.
Ein Kollektiv, bestehend aus Heike Bänsch, deufert&plischke,
Manuele Klein, Kristin Kunze, Achim
Lahr, Kiane l’Azin, Renate Seinsch und Detlev Weigand,
präsentierte mit der gemeinsam kuratierten »Retrospektive:
Felicitas P. Berg« in einer großen multimedialen
Ausstellung erstmals das Werk der Engelskirchener
Künstlerin Felicitas P. Berg.
In »Lieder für Thomas Piketty. Lied #12 Rele«
untersuchte der niederländische Künstler Dries Verhoeven
aus Utrecht die in Engelskirchen auf den ersten
Blick unsichtbare Armut. Dabei entstand für die Betrachter:innen,
ausgehend vom Bahnhof, ein subtiles
Spiel mit dem Gefühl des Unwohlseins.
Die polnische Komponistin und Theatermacherin
Zorka Wollny erarbeitete gemeinsam mit einem
Chor Engelskirchener Bürger:innen ein experimentelles
Konzert, das sowohl auf den Aufführungsort der
evangelischen Kirche, als auch auf heutige Lebens- und
Arbeitswelten Bezug nahm.
Die polnische Künstlerin Dagna Jakubowska
aus Warschau wagte mit einem Dinner unter dem Titel
»Unser täglich Brot. Ein Erntedankfest der Zukunft.«
einen spekulativen Blick auf zukünftige Ernährungsgewohnheiten.
Mit der Vierkanal-Arbeit »Occupy, Resist, Produce«
zeigten Dario Azzellini und Oliver Ressler aus
Wien, wie es Arbeiter:innen in Marseille, Mailand, Rom
und Thessaloniki gelang, ihre Fabriken zu besetzen, um
dort andere, gleichberechtigtere Formen des Arbeitens
und Produzierens umzusetzen.
Die Videoauswahl »Eine Einstellung zur Arbeit«
schließlich präsentierte acht der insgesamt über vierhundert
maximal zweiminütigen Videos von Arbeitstätigkeiten
aus aller Welt, die von der Berliner Künstlerin
Antje Ehmann und dem Filmemacher Harun Farocki
gesammelt wurden – allesamt in einer einzigen Einstellung
gefilmt.
ONLINE-DISKURS ZUM THEMA
»ARBEIT IN DER KRISE«
Auf der begleitenden, von Christian Esch und Florian
Malzacher kuratierten Diskursplattform »Arbeit in
der Krise« suchten Künstler:innen, Theoretiker:innen
und Aktivist:innen Antworten auf fundamentale
Fragen: Wie sicher und nachhaltig sind globale, auf
Wertschöpfung basierende Finanz-, Wirtschafts- und
Gesellschafts-Systeme? Wie verändern Digitalität und
Künstliche Intelligenz Arbeit und Produktion? Wie
– 1 –
Alexandra Pirici,
© Tommy Scheer
– 2 –
Dan Perjovschi,
© Tommy Scheer
– 2 –
muss sich Arbeit unter den Vorzeichen der Klimakatastrophe
verändern? Welche neuen Verbindungen
zwischen lokalem, regionalem und planetarem Denken
sollten nun gefunden werden? Wie lassen sich
neue Formen von Kollaboration und Kollektivität, wie
lässt sich gesellschaftliche Produktion als Gesamtes
denken? Mit ihren Beiträgen legten Bini Adamczak,
Dirk Baecker, María do Mar Castro Varela, Manfred
Fischedick, Julia Grillmayr, Daniel Häni, Bernadette
La Hengst, Luise Meier, Brigitta Muntendorf, Dan
Perjovschi und Sibylle Peters einen besonderen Fokus
darauf, was sich von künstlerischen Prozessen
über das Wesen von Produktion und Arbeit heute
lernen lässt. Sämtliche Videos sind abrufbar unter
www.nrw-kultur.de/bilder-texte.
Das Projekt wurde gefördert durch das Ministerium
für Kultur und Wissenschaft des Landes
NRW, die Sparkassenkulturstiftung Rheinland und
die Kultur- und Umweltstiftung der Kreissparkasse
Köln. Unterstützt wurde das Gesamtprojekt durch
die Regionale Kulturförderung des Landschaftsverbandes
Rheinland. Weitere Unterstützung leisteten
die Gemeinde Engels kirchen, die Evangelische Gemeinde
in Engelskirchen und Loope, der Bergische
Abfallwirtschaftsverband und die EngelsArt.Kunst
und Kulturinitiative Engels kirchen.
BETEILIGTE STÄDTE
Engelskirchen
KENNZAHLEN 2020
Sekretariatsmittel: 26.103,45 €
Landesergänzungsmittel:
30.000,00 €
Kooperationsmittel: 11.025,80 €
Geförderte Projekte: 10
– 56/57 – – BI/BN/D/DO/E/GE/HA/K/MS –
– 2020/21 –
Fonds Neues Musiktheater
Förderprogramm für Auftragskompositionen,
Uraufführungen
und Premieren für NRW
Der »Fonds Neues Musiktheater« wurde vom NRWKS
als Förderprogramm für zeitgenössische und rezente
Musik an den kommunalen Theatern NRWs eingerichtet.
Gefördert werden Kompositionsaufträge, Opernund
Tanzproduktionen mit neuer und neuerer Musik
sowie deren Wiederaufnahmen. Die Produktionen
müssen die hauseigenen Ensembles wie Chor, Orchester
und Gesangsensemble einbeziehen. Antragsberechtigt
sind kommunal getragene Theater mit eigenem
Ensemble aus NRW. Gastproduktionen sind von einer
Förderung ausgeschlossen. Bei den Fördersummen gibt
es grundsätzlich keine Begrenzung.
Bis Ende 2019 wurden für das Jahr 2020 für
acht Produktionen Förderungen beantragt, bei denen
es coronabedingt zu erheblichen Verzögerungen
und Terminverschiebungen kam. So konnte 2020 nur
eine Premiere gefeiert werden, während allein fünf
Produktionen auf die Folgejahre verschoben und zwei
komplett abgesagt werden mussten. Aus dem Etat für
2021 wurden Förderungen für fünf Musiktheaterprojekte
beantragt. Mit fünf weiteren Anträgen für 2022
steigt die Gesamtzahl der durch den Fonds realisierten
Musiktheaterproduktionen seit 2001 auf über 180.
Zur Ausstattung des Fonds stellt das Kulturministerium
des Landes NRW jährlich Sondermittel in Höhe
von bis zu 250.000 Euro für die Häuser zur Verfügung.
Gemeinsam mit der Bezirksregierung Düsseldorf
und dem Kulturministerium NRW wurde 2019
das Förderverfahren überarbeitet. Seitdem können
entsprechend den Produktionsanforderungen der
Theaterpraxis, Mittel für Projektplanungsphasen von
bis zu drei Jahren beantragt werden.
www.nrw-kultur.de/fnm
– 1 –
»Bei allen drei Werken hatte Oliver Klöter Regie geführt, so bei der halbszenisch
aufgeführten Kurzoper ›The Ends‹ mit Musik von Andreas Eduardo Frank
zu einem Text von Katarzyna Fetlińska. In knallbunter schriller Komikkleidung
wurden die vertrauten Ensemble-Nummern der Operngeschichte karikiert:
Ein Motto-Satz wurde vorgegeben und sodann im Quartett verarbeitet,
Textwiederholung mit der Einbrennwirkung von Minimal-Music. Das wirkte
besonders wegen des witzigen Textes und der sensationell grimassierenden
Akteure sehr erfrischend.« Kölnische Rundschau, 29.9.2021 (zu »Schnittstellen II« an der Oper Köln)
– 1 –
»Staatstheater«,
Theater Bonn,
© Thilo Beu
– 2 –
»Schnittstellen II«,
Oper Köln,
© Teresa Rothwangl
FÖRDERANTRÄGE 2020
Theater Bielefeld: »PULS«, Tanzproduktion
von Simone Sandroni,
mit Musik von Francesco Antonioni,
Premiere: 9.2.2022
Theater Bielefeld: »Berlin Alexanderplatz«,
Uraufführung, von
Vivan und Ketan Bhatti, Premiere:
4.9.2022
Theater Bonn: »Awakening« von
Param Vir, Premiere geplant für
2021, Absage: 3.8.2021
Theater Bonn: »Staatstheater«
von Mauricio Kagel, Premiere:
30.4.2020
Theater Dortmund: »Der Hetzer«
von Bernhard Lang, Premiere:
26.9.2021
Deutsche Oper am Rhein
Düsseldorf: »Septembersonate«,
Kompositionsauftrag an Manfred
Trojahn, Premiere: 2.12.2023
Theater Hagen: »A room of
one’s own« von Outi Tarkiainen,
Premiere: 15.5.2022
Theater Münster: »Preußisches
Märchen« von Boris Blacher,
Premiere geplant für 13.3.2021,
Absage: 14.5.2020
– 2 –
FÖRDERANTRÄGE 2021
Theater Bielefeld: »Egmont« von
Christian Jost, Deutsche Erstaufführung,
Premiere: 23.4.2022
Theater Dortmund: »WIR«,
Kompositionsauftrag an Sarah
Nemtsov, Premiere: 15.3.2024
Oper Köln: »Schnittstellen II«, Drei
Kurzopern von div. Künstler:innen,
Premiere: 18.9.2021
Theater Münster: »Galen« von
Thorsten Schmid-Kapfenburg,
Uraufführung, Premiere: 14.5.2022
Theater Münster: »Last Paradise
Lost«, Rockoper von Günter Werno,
Andy Kuntz, Stephan Lill und
Johannes Reitmeier, Erstaufführung,
Premiere: 11.12.2021
AUSBLICK
Aalto-Theater Essen: »Dogville«
von Gordon Kampe, Uraufführung,
Premiere: 11.3.2023
Musiktheater im Revier Gelsenkirchen:
»Bernada Albas Haus« von
Aribert Reimann, NRW-Erstaufführung,
Premiere: Januar 2023
Musiktheater im Revier Gelsenkirchen:
»Innocence« von Kaija
Saariaho, Deutsche Erstaufführung,
Premiere: September 2024
Theater Hagen: »Drei Schwestern
(Tri Sestri)« von Péter Eötvös,
Premiere: 25.3.2023
Theater Münster: »Great Open
Eyes« von Manuel Zwerger, Uraufführung,
Premiere: April 2023
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Bielefeld, Bonn, Dortmund,
Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen,
Hagen, Köln, Münster
KENNZAHLEN 2020
Landessondermittel: 123.000,00 €
Anzahl geförderter Produktionen: 5
KENNZAHLEN 2021
Landessondermittel: 162.500,00 €
Anzahl geförderter Produktionen: 5
– 58/59 – – BN/BO/D/DO/DU/E/GE/K/MH/MO/MS/OB/RE/W –
– 2020/21 –
Internationales Besucherprogramm
NRWho? NRWhere? NRWhat? – Das
Netzwerk- und Kooperationsprogramm
des Landes Nordrhein-Westfalen
– 1 –
Das »Internationale Besucherprogramm« im NRWKS
führt in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für
Kultur und Wissenschaft NRW Akteur:innen aus den
Bereichen Kulturjournalismus,-vermittlung, -politik
sowie Kurator:innen, Festivalleiter:innen, Multiplikator:innen
und Fachjournalist:innen aus aller Welt mit
den Kommunen und ihren Institutionen als Akteure
internationaler Kulturkooperationen zusammen.
Seit 2009 besuchen unter dem Motto »NRWho?
NRWhere? NRWhat?« jährlich bis zu 100 internationale
Gäste Nordrhein-Westfalen und knüpfen neue Kontakte.
Über den Besuch von Aufführungen, Ausstellungen
oder Konzerten hinaus bekommen die Teilnehmer:innen
einen Einblick in das Kulturleben des Landes. Seit
2019 organisiert das Besucherprogramm zusätzliche
Vernetzungsformate, um den internationalen Austausch
nachhaltiger zu gestalten und angesichts der
Herausforderungen durch Klimakrise und Pandemie
auf eine breitere Basis zu stellen.
Durch persönliche Begegnungen und intensive
Vermittlung durch das NRWKS entstehen immer wieder
Kooperationen mit Künstler:innen, Kompanien oder
Kultureinrichtungen aus NRW. Berichterstattungen in
ausländischen Medien beschreiben NRW als überregional
ausstrahlendes Kulturland und stellen dessen Attraktivität
als internationaler Wirtschaftsstandort heraus.
»In my 20 years as a museum
curator at MIT I have participated
in many international collaborative
programmes, and I am pleased
to say that the NRW International
Visitors Programme is in my experience
probably the most successful
incubator of collaborative
projects and ideas of all of them.«
Gary van Zante, Kurator, MIT Museum, Massachusetts
Institute of Technology, Cambridge/USA, April 2022
Seit 2014 werden auch Einzelreisen von auswärtigen Besucher:innen
zur Entwicklung bereits avisierter Kooperationsvorhaben
mit Partner:innen in NRW angeboten.
IBP 2020
Im Jahr 2020 waren elf Besucherprogramme geplant,
u. a. zu Kurzfilm, Tanz, Fotografie, Musik, Theater und
digitaler Kunst. In Kooperation mit dem Goethe-Institut
Chennai (Indien) und Pro Helvetia fand im März
eine Reise für Fotograf:innen und Fotokurator:innen
aus Bangladesch, Indien, Nepal, Pakistan und Sri Lanka
statt. Der weitere Reiseverlauf führte die Gruppe nach
Berlin, Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen sowie
nach Zürich, Basel und Winterthur. Das Konzept
für das Programm wurde im Anschluss an die Jubiläumskonferenz
(2019) entwickelt mit Varun Gupta,
Direktor der Chennai Photo Biennale und Alumnus des
»Internationalen Besucherprogramms«.
Aufgrund der Pandemie mussten die weiteren
geplanten Programme abgesagt werden. Im Spätsommer
konnte vor einem erneuten Lockdown ein Besucherprogramm
anlässlich des Festivals »Favoriten« stattfinden.
Das »Internationale Besucherprogramm« hat
den Ausbau seiner Netzwerk- und Alumniarbeit daraufhin
verstärkt vorangetrieben und neue Vernetzungsformate
entwickelt und durchgeführt, darunter
Meetings zu Koproduktion und Kooperation in den
inklusiven darstellenden Künsten sowie zu zeitgenössischem
Zirkus anlässlich des CircusDanceFestival
Cologne und der Ruhrfestspiele Recklinghausen. Mit
dem Projekt »Culture in the Time of Corona« waren
Alumni eingeladen, die Auswirkungen der Pandemie
auf Kulturschaffende weltweit mit Videobeiträgen zu
kommentieren, die über die sozialen Plattformen des
Besucherprogramms auch mit Kulturschaffenden in
NRW geteilt wurden. Im November fand gemeinsam
mit dem Think Tank »Hybrid Space Lab« (Berlin) und
Partner:innen aus NRW der Online-Workshop »Reflecting
Hybrid Platforms« statt. Das Potenzial bestehender
Netzwerke in NRW und deren mögliche Anbindung an
das Besucherprogramm wurde im Zuge der Neukonzeption
des Programms »Transfer International« reflektiert:
In Kooperation mit dem Ministerium für Kultur und
Wissenschaft NRW und der Kunststiftung NRW beauftragte
das Besucherprogramm eine Bestandsaufnahme
der Residenzprogramme in Nordrhein-Westfalen. Gemeinsam
mit dem Goethe-Institut London / Nordwesteuropa
und dem Arts Council England konzipierte das
Besucherprogramm das Residenzprogramm »CROWD –
International Dance Exchange«.
2020 reisten 19 Gäste aus sieben Ländern nach
Nordrhein-Westfalen, 35 Alumni aus 28 Ländern beteiligten
sich an dem Videoprojekt »Culture in the Time
of Corona«.
IBP 2021
Von den für das Jahr 2021 geplanten 16 Besucherprogrammen
konnten trotz der Pandemie drei Reisen
realisiert werden. Zu den Themen der geplanten Programme
zählten Videokunst, Neue Musik, Fotografie,
Tanz, improvisierte Musik, Film, Zeitgenössischer
Zirkus, Theater, Bildende Kunst, Jazz, Digitale Kultur
und Literatur. In Zusammenarbeit mit den Festival-
Veranstalter:innen wurden digitale und hybride Besucherprogramme
konzipiert, darunter zur VIDEONALE
und dem »Impulse Theater Festival«. Mit dem Projekt
»ToGather« in Kooperation mit der Akademie für Theater
und Digitalität und dem Department für Digitale
Künste am Theater Dortmund sowie mit Alumni des
Besucherprogramms entsteht seit 2021 eine virtuelle
Vernetzungs- und Kooperationsplattform basierend
auf Mozilla Hubs. Der Prototyp wurde im Rahmen
des »Next Level – Festival for Games« präsentiert und
diskutiert. Die Ergebnisse der 2020 durchgeführten
Bestandsaufnahme zu Residenzprogrammen wurden
bei zwei Vernetzungstreffen mit rund 40 Teilnehmer:innen
vorgestellt. Das 2020 konzipierte Residenzprogramm
»CROWD – International Dance Exchange«
fand 2021 mit sechs Stipendiat:innen erstmalig in NRW
(TanzFaktur, Köln, und Pottporus e. V., Herne), den
Niederlanden, UK und Finnland statt.
Im Jahr 2021 reisten 26 Gäste aus 19 Ländern
nach Nordrhein-Westfalen, 50 Gäste aus 37 Ländern
nahmen an digitalen Programmen teil.
EVALUATION UND
KOMMUNIKATION ALS GRUNDLAGE
DES NETZWERK- AUSBAUS
Um die Reisen zu evaluieren, dabei Kontinuität zu
schaffen und Netzwerke weiterzuentwickeln, berichten
– 2 –
die Besucher:innen nach Abschluss der Programme
über ihre Erfahrungen und Erlebnisse. Ziel ist es, die
Beständigkeit und den Ausbau der neuen Verbindungen
zu ermöglichen und die Qualität der Besucherprogramme
kontinuierlich weiterzuentwickeln. Ein Newsletter
informiert die Besucher:innen sowie die Partner:innen
in NRW regelmäßig über die aktuellen Entwicklungen
in der Kulturlandschaft NRWs. Zusätzlich fungieren
vom »Internationalen Besucherprogramm« moderierte
Gruppen in sozialen Netzwerken als Plattform für
den Austausch von Ideen, für Gespräche über künftige
Projekte und für den persönlichen Kontakt zwischen
ehemaligen Gästen und Partner:innen aus NRW.
AUSBLICK 2022/2023
Für 2022 sind zahlreiche Kooperationen geplant und
Einladungen an auswärtige Kulturschaffende nach
NRW ausgesprochen worden. Aufgrund der seit der Pandemie
hinzugekommenen Netzwerkprogramme werden
weniger Besucherprogramme stattfinden können, insgesamt
sind neun Reisen mit rund 72 Gästen avisiert.
Der seit 2019 bestehende Fokus auf einer nachhaltigen
Entwicklung, Pflege und Erweiterung bestehender
Netzwerke wird weiter fortgeführt, dazu zählen der
Ausbau der Vernetzungsplattform »ToGather« sowie
die Fortführung des Residenzprogramms »CROWD
– International Dance Exchange«, zu dem seit 2022
weitere Partner-Länder in Nordwesteuropa hinzugekommen
sind.
nrw-kultur-international.de
– 1 –
»Internationales
Besucherprogramm«
beim »Next Level –
Festival for Games«
2021, © Hanna Behr
– 2 –
Still aus »Culture in
the Time of Corona«,
Siegersbusch Film,
Wuppertal 2020
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Bochum, Bonn, Dortmund, Düsseldorf,
Duisburg, Essen, Gelsenkirchen,
Köln, Moers, Mülheim an
der Ruhr, Münster, Oberhausen,
Recklinghausen, Wuppertal
KENNZAHLEN 2020
Landessondermittel: 216.296,91 €
Anzahl Besucher:innen: 19
Anzahl Länder: 7
KENNZAHLEN 2021
Landessondermittel: 238.470,33 €
Anzahl Besucher:innen / Anzahl
Teilnehmer:innen an digitalen
Programmen: 26/50
Anzahl Länder: 19/37
– 60/61 – – AC/BI/BN/BO/D/DO/DU/E/GE/HA/K/KR/MH/MG/MO/MS/OB/W –
– 2020/21 –
Neue Wege
Förderung kommunaler
Theater und Orchester
in NRW
»Den Preis Innovation 2021 der Deutschen Orchester-Stiftung hat die
Musikvermittlerin Andrea Hoever verliehen bekommen. Für die Dortmunder
Philharmoniker hat sie das ›Tiny Music House‹ geplant und realisiert.
Die mobile Bühne auf Rädern ist bei Open-Air-Konzerten einsetzbar. Sie
bietet einen Workshop-Raum und die Möglichkeit, Podcasts, Hörspiele
und Kurzfilme zu produzieren. Nach Angaben des Theaters Dortmund
können die Philharmoniker ihre Musik so der ›gesamten Stadtgesellschaft
an unterschiedlichsten Orten‹ vermitteln. Das ›Tiny Music House‹ tourt
vor allem durch Grundschulen.« wdr.de, 19.12.2021
Die Theater- und Orchesterlandschaft Nordrhein-Westfalens
ist in ihrer Dichte einmalig: Über das Land
verteilt, bieten 18 kommunale Theaterhäuser und 14
kommunale Orchester mit Schauspiel, Musiktheater,
Tanz und Konzerten sowie Kinder- und Jugendtheater
eine große Vielfalt und Qualität auf ihren Bühnen. Als
Stätten der Kunst, der kulturellen Bildung und des Austauschs
sind Theater und Orchester Orte der Reflexion
über das Zeitgeschehen und auf diese Weise Verständigungsräume
für das gesellschaftliche Miteinander.
Wie die Stadtgesellschaften, so unterliegen auch
die Theater und Orchester einem bedeutenden Wandel.
Um diesen Wandel aus der Mitte der Städte dieses Landes
heraus zu gestalten, stellt das Ministerium für Kultur
und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
in erheblichem Umfang Mittel für ein neues Programm
zur Profilbildung zur Verfügung. In Partnerschaft mit
dem Kulturministerium NRW erfolgt die Steuerung
durch das NRWKS als Verbund der theater- und orchestertragenden
Städte Nordrhein-Westfalens.
25 Millionen Euro stehen initiativ für die Jahre
2019 bis 2022 zur Verfügung für Entwicklungen, Initiativen
und Projekte. So werden erweiterte Spielräume
für nachhaltige künstlerische Qualität geschaffen und
somit zur Profilierung der kommunalen Theater und
Orchester in ihren Städten und darüber hinaus beigetragen.
Dabei werden sowohl neue Impulse als auch die
Weiterentwicklung von Schwerpunkten unterstützt.
Diese zusätzliche Förderung umfasste im Jahr 2019
2,5 Millionen Euro und steigt dann bis 2022 jährlich um
jeweils weitere 2,5 Millionen Euro an, bis für das Jahr
2022 ein Förderbetrag von 10 Millionen Euro erreicht
sein wird. Damit stehen über vier Jahre insgesamt
25 Millionen Euro zur Verfügung.
Die Mittel sollen die Ausbildung von besonderen
Profilen und künstlerischer Qualität stärken und künstlerische,
organisatorische, strukturelle oder experimentelle
Impulse fördern. So können sich die beantragten
Projekte beispielsweise auf die Profilierung inhaltlicher
Schwerpunkte wie zeitgenössischer Tanz oder zeitgenössische
Musik beziehen, Strukturveränderungen
initiieren, spartenübergreifend angelegt sein oder Kooperationen
mit anderen Kultureinrichtungen oder mit
Protagonist:innen aus der freien Theaterszene umfassen.
Dabei sind Ideen erwünscht, die darauf zielen,
die Vielfalt auf den Bühnen des Landes NRW zu stärken
– in der Zusammensetzung der Ensembles, der Orchester
und Leitungsstrukturen, in den künstlerischen
Programmen oder bei der Gewinnung und Bindung
neuen Publikums. Zur gewünschten individuellen
Ausgestaltung und zugunsten innovativer Ansätze ist
der formale Rahmen für eine Förderung bewusst weit
gefasst. Förderungen können sowohl für die Weiterentwicklung
bereits bestehender künstlerischer Ansätze
als auch für neue Konzepte gewährt werden.
Im Winter 2018 ist die erste Ausschreibung
veröffentlicht worden; gefolgt von einer zweiten im
Winter 2019. Für die Entscheidungen über die zu
fördernden Projekte wurde eine Fachjury ins Leben
gerufen. Sie setzte sich 2020 zusammen aus: Dr. Chris-
– 1 –
tian Esch (Vorsitz, Direktor NRWKS), Dr. Hildegard
Kaluza (Ministerium für Kultur und Wissenschaft des
Landes NRW), Barbara Mundel (Münchner Kammerspiele),
Bettina Wagner-Bergelt (Tanztheater Wuppertal
Pina Bausch) und Tillmann Wiegand (Bayerische
Staatsoper). 2021 waren – neben Dr. Christian Esch und
GEFÖRDERTE
PROJEKTE DER ERSTEN
AUSSCHREIBUNG
Theater Aachen: »Akzent Barock!«
Bühnen und Orchester der Stadt
Bielefeld: »First Contact« / Labora
torium: Recherche, Struktur,
Freiheit / »D 3 – Dance Discovers
Digital« / »Bielefelder Studio«
Oper Dortmund: »Junge Oper« /
Biennale »Outreachfestival« /
»Bürgeroper«
Schauspiel am Theater Duisburg:
»Spieltrieb >> First Contact« –
Jugendclub am Theater Duisburg
Musiktheater im Revier Gelsenkirchen:
Puppentheater-Sparte
Schauspiel Köln: »Richard Siegal –
Ballett of Difference«
Theater Krefeld / Mönchengladbach:
»Das Junge Theater«
Schlosstheater Moers:
»Wall zentrum 2025 – Zentrum
für urbanes Zusammenleben«
Theater a. d. Ruhr / »Stücke – Mülheimer
Theatertage NRW« / Ringlokschuppen:
»Die Theaterstadt«
Theater Münster: Weiterentwicklung
des Schwerpunkts auf Neue
Dramatik und Zeitgenossenschaft /
»Dramenlabor Münster«
– 1 –
»Ballet of Difference,
Schauspiel Köln,
© Ana Lukenda
– 2 –
»Leonore 40/45«,
Oper Bonn, © Thilo Beu
– 2 –
Dr. Hildegard Kaluza – Madeline Ritter (Diehl + Ritter),
Frauke Roth (Dresdner Philharmonie) und erneut Tillmann
Wiegand dabei.
www.neuewege-foerderung.de
www.nrw-kultur.de/neuewege
Theater Oberhausen: Verstetigung
der theater:faktorei-Angebote /
»Akademie für laute Gedanken«
(AT) / Verstetigung von theatralen
Angeboten in der Stadt und partizipativen
Angeboten im Theater
Schauspiel Wuppertal: »Inklusives
Schauspielstudio«
Oper Wuppertal: »Sound of the City«
GEFÖRDERTE
PROJEKTE DER ZWEITEN
AUSSCHREIBUNG
Theater Aachen: »Mörgens Lab«
Schauspielhaus Bochum: »Theaterrevier
für Kinder und Jugendliche«
Oper Bonn: »Fokus ’33«
Düsseldorfer Symphoniker:
»Orchester der Zukunft«
Deutsche Oper am Rhein:
»Mobiles Klanglabor«
Duisburger Philharmoniker:
»No Fear!«
Schauspiel Dortmund:
»Theater in Transition«
Dortmunder Symphoniker:
»Tiny Music House«
Aalto Musiktheater und Essener
Philharmoniker: »AaltoMobil«
Theater Hagen: »Neue Wege –
Neue Welten«
Oper Köln: »KinderOper Köln«
Schauspiel Köln: »Richard Siegal –
Ballett of Difference«
Theater Münster:
»Stadtensemble 2020«
Theater Paderborn:
»Junges Theater Paderborn«
Sinfonieorchester Wuppertal:
»Uptown Culture«
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn,
Dortmund, Düsseldorf, Duisburg,
Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Köln,
Krefeld, Moers Mönchengladbach,
Mülheim an der Ruhr, Münster,
Oberhausen, Wuppertal
ANDERE STÄDTE
Paderborn
KENNZAHLEN 2020
Landessondermittel: 198.113,23 €
Anzahl geförderter Produktionen: 13
KENNZAHLEN 2021
Landessondermittel: 219.542,81 €
Anzahl geförderter Produktionen: 15
Europäische Netzwerke
Corona und die Folgen
– 62/63 – – DO/GE/OB/W –
– 2020/21 –
Ein Programm für Kultur
und ökologische Nachhaltigkeit
in urbanen Kontexten
Mit dem Programm »Europäische Netzwerke« wurde
2021 ein mehrstufiger Entwicklungsprozess eingeleitet,
der sich dem Zusammenhang von Kultur und
ökologischer Nachhaltigkeit widmet und innerhalb
des neuen Nachhaltigkeits-Schwerpunkts im NRWKS
angesiedelt ist.
Europa und die Welt stehen vor einer Zeitenwende:
Digitalisierung, wachsende soziale Ungleichheiten,
Übernutzung begrenzter Ressourcen, Artenschwund und
der Klimawandel führen zu gravierenden Unsicherheiten
und Bedrohungen. Die Versprechungen der Moderne –
Fortschritt, Wachstum und Wohlstand – lösen sich auf.
Neue Transformationskompetenzen sind gefragt, die
nicht mehr der 200 Jahren alten Logik der Moderne
folgen. Alle gesellschaftlichen Bereiche und Sektoren
sind nun aufgefordert, eigene Konzepte zur notwendigen
Reduktion der Klimagase zu entwickeln und damit ihren
Beitrag zu leisten, eine ressourcenleichte Gesellschaft
zu ermöglichen. Innovative Kooperationsformen unterschiedlichster
Sektoren können bei der notwendigen
Beschleunigung der Transformation helfen.
Die kulturelle Dimension der Nachhaltigkeit
ist im Hinblick auf die Bedeutung der Künste und des
Ästhetischen, also auch des Künstlerischen, im Nachhaltigkeitsdiskurs
und der Nachhaltigkeitsforschung
zu wenig berücksichtigt. Als Agentinnen des Wandels
müssen Kunst und Kultur den Blick auch auf sich selbst
richten, auf die eigenen Praktiken und Betriebe. Denn
die Wirkung von Kunst und Kultur auf die Gesellschaft
kann sich nur dann entfalten, wenn diese selbst ihr
nachhaltiges Handeln reflektieren und Veränderungsprozesse
auch bei sich selbst einleiten. Nur dann können
Kunst und Kultur ihre Transformationskompetenz
wahrnehmen.
Das NRWKS als kommunale Förderinitiative
der theater- und orchestertragenden Städte in Nordrhein-Westfalen
NRW setzt an dieser Stelle an. Gemeinsam
mit europäischen Akteur:innen und weiteren
Partner:innen auf NRW-Ebene und zusammen mit
dem Wuppertal Institut möchte das NRWKS mit einem
Projekt in der europäischen Förderkulisse »Creative Europe«
konkrete und notwendige Handlungsansätze und
-impulse primär im Sektor der darstellenden Künste im
Tandem mit kommunaler Verwaltung zur ökologischen
Transformation in Europa geben. Fragen und Heraus-
forderungen der sozialen Nachhaltigkeit sollten dabei
immer als Querschnittsthema mitbedacht werden.
AUSBLICK 2022/2023
Als wichtiges Etappenziel auf diesem Weg gilt – zum
Ende des Jahres 2022 hin – die Einreichung eines
Creative Europe Antrags zur Kunst und Kultur als
Changemaker der nachhaltigen Stadtgesellschaft. Der
Antrag verfolgt das Ziel, die drängenden Transformationsherausforderungen
noch stärker in das Bewusstsein
zu rücken. Konkret soll ein Analyse-Tool die
Partner:innen in die Lage versetzen, einen Nachhaltigkeits-Aktionsplan
zu entwickeln. Unterstützt durch ein
Kompetenz-Modul können die Partner:innen einzelne
Maßnahmen pilotieren, um sie abschließend im Rahmen
eines Festivals der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Gemeinsam mit einer Reihe von Mitgliedsstädten
sowie europäischen Partner-Tandems (Theater
– Kulturverwaltung) soll damit der Weg zu einem dreijährigen
Projekt beschritten werden. Sollte der Antrag
bei der EU nicht bewilligt werden, wird das Programm
auf der NRW-Ebene durchgeführt.
Mit Dortmund, Gelsenkirchen, Oberhausen
und Wuppertal nehmen vier Mitgliedskommunen des
NRWKS zusammen mit ihren jeweiligen Partner:innen
aus den darstellenden Künsten als »affiliated« (angeschlossene)
Partner am Projekt teil. Die Federführung
liegt beim NRWKS. Als wissenschaftlicher Partner
konnte das renommierte Wuppertal Institut gewonnen
werden, das sich als führender internationaler Think
Tank für eine impact- und anwendungsorientierte
Nachhaltigkeitsforschung versteht. Parallel erfolgt
auf der europäischen Ebene die Suche nach korrespondierenden
Partner:innen. Die Umsetzung beginnt
im Herbst 2023.
www.nrw-kultur.de/europaeische-netzwerke
BETEILIGTE
MITGLIEDSSTÄDTE
Dortmund, Gelsenkirchen,
Oberhausen, Wuppertal
KENNZAHLEN 2021
Sondermittel: 11.127,61 €
Fast der gesamte Berichtszeitraum war von der Corona-
Pandemie geprägt: Lockdowns machten Veranstaltungen
unmöglich, später ließen Zulassungsbeschränkungen
für Publikum Veranstalter:innen vorsichtig agieren,
künstlerische Darbietungen wurden zum Teil im Internet
präsentiert. Entlang der angepassten Landesbestimmungen
zur Projektförderung konnte das NRWKS
eine größere Flexibilität im Förderverfahren und bei
der Verausgabung von Mitteln für seine Programme
und Projekte an den Tag legen. Die Details sind den
einzelnen Programmseiten zu entnehmen. Daneben
gab es Maßnahmen und Aktivitäten, die im Rahmen der
regen kulturpolitischen Aktivitäten berichtenswert sind.
CORONA NOTHILFE-FONDS
Anfang April 2020 haben sich die beiden NRW Kultursekretariate
den Forderungen des Kulturausschusses
des Städtetags NRW angeschlossen und gemeinsam mit
dem Kulturrat NRW das Land NRW und den Bund öffentlichkeitswirksam
aufgefordert, einen kommunalen
Rettungsschirm aufzuspannen, um die kulturelle Infra
struktur zu bewahren. Damit sollte frühestmöglich
verhindert werden, dass freie Kulturschaffende in ihrer
Existenz gefährdet und zugleich Kulturinstitutionen
und Infrastruktur für kulturelle Bildung nachhaltig
beschädigt würden. Anlass war die kurz zuvor eingestellte
Soforthilfe des Kulturministeriums NRW, die zu
einer weiteren Prekarisierung von solo-selbständigen
Künstler:innen zu führen drohte, die ihre existenziellen
Einnahmeausfälle nicht ausgleichen konnten.
Vorausgegangen war dem Aufruf eine Umfrage in den
Städten und Gemeinden als maßgebliche Träger der
kulturellen Infrastruktur, die auf die prekäre Entwicklung
der kulturellen Infrastrukturen hinwies.
KÜNSTLER:INNEN IN KIRCHEN
Eine außergewöhnliche Fördermaßnahme wurde speziell
als Folge des zweiten Lockdowns im Herbst 2020
entwickelt. So konnte kurzfristig und in Absprache
mit den Kulturämtern aus Restmitteln von insgesamt
20.000 Euro das Förderprogramm »Künstler:innen in
Kirchen« aufgelegt werden. Das Programm diente der
wesentlichen Unterstützung von Künstler:innen, die
durch den Wegfall vieler Auftrittsmöglichkeiten durch
die Corona-Krise stark betroffen waren und deren Aussicht
auf Besserung ihrer Lage angesichts der seinerzeit
gültigen, völlig offenen Corona-Schutzverordnung
nicht absehbar war. In diesem Sinne boten sich als
einzige mögliche Veranstaltungsformate für künstlerische
Präsentationen nur Gottesdienste und Messen
an. Die Nachfrage war entsprechend groß: Insgesamt
konnten 17 Förderanträge für Auftritte in Bielefeld, Bo-
chum, Bonn, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Hagen,
Köln, Krefeld, Moers, Mönchengladbach, Münster,
Oberhausen, Solingen und Wuppertal bewilligt werden.
OFFENER BRIEF AN ANGELA MERKEL
Um die bis dato bestehenden Hilfsmaßnahmen zu
intensivieren, appellierten die beiden NRW Kultursekretariate
im Dezember 2020 in einem offenen Brief
an Bundeskanzlerin Angela Merkel, die durch den Lockdown
gefährdete Kulturlandschaft nachhaltig zu schützen.
Im Namen der insgesamt rund 100 Mitgliedsstädte
adressierten sie in dem Schreiben sieben Denkanstöße
für die kulturpolitische Weichenstellung zum Schutz
der Kultur. Allen voran forderten sie Bund, Länder
und Kommunen dazu auf, in engem Schulterschluss
einen nachhaltigen Rettungsschirm über die Kultur zu
spannen – um auf diese Art zu gewährleisten, dass die
2020 etablierten Hilfsmaßnahmen mindestens über die
kommenden fünf Jahre für den Erhalt der kulturellen
Infrastruktur fortgesetzt werden. Zugleich wiesen sie
auf die Bedeutung einer differenzierten Vorgehensweise
bei der Wiedereröffnung von Kultureinrichtungen infolge
der Lockdown-Maßnahmen hin. Weitere Aspekte
betrafen die Stärkung von außerschulischen Bildungsangeboten,
die Förderung neuer spartenübergreifender
Kulturformate und die gezielte Nutzung der Potenziale,
die die Kultur für die Innenstadtentwicklung eröffnet.
»ZUKUNFT.KULTUR.NRW«
Gemeinsam mit dem Kulturrat NRW und dem Städte tag
NRW haben die beiden NRW Kultursekretariate unter
dem Titel »Zukunft.KULTUR.NRW« zwei Konferenzen
am 5.5. und 1.12.2021 veranstaltet. Ziel war es, den
gravierenden – und durch Corona noch verschärften
– Wandel für die Infrastruktur des Kulturlebens und
seiner Organisationen sowie für die Kulturschaffenden
in den Blick zu nehmen. Insgesamt ca. 700 Kulturakteur:innen
haben an diesen Veranstaltungen
teilgenommen und sich im Zeitraum dazwischen in
Arbeitsgruppen intensiv mit den einzelnen Tagungsthemen
beschäftigt. Dabei ging es neben den Schwerpunktthemen
des NRWKS, Digitalität und Diversität,
auch um Fragen zum Kulturleben in urbanen und
ländlichen Kontexten sowie um die Zukunftsfähigkeit
von Kulturorganisa tio nen und die Rahmenbedingungen
für Kreative und freie Kulturschaffende.
Gemeinsam wurden eine Vielzahl von Maßnahmen
konzipiert und Forderungen formuliert, die unter
www.zukunft-kultur.nrw vollständig zum Download
stehen und aus denen der Kulturrat NRW anschließend
der Landesregierung NRW und der Landeskulturpolitik
eine Reihe von Vorschlägen unterbreitet hat.
Das NRW KULTURsekretariat
im Netz
nrw-kultur.de
– 64/65 – – /// –
– 2020/21 –
nrw-kultur.de und mehr
Das NRWKS ist vielfach im Internet präsent, um die
eigenen Aktivitäten und die der Partner umfassend
abzubilden und zielgruppengerecht zu kommunizieren.
Einen Überblick über sämtliche Programme und Projekte
des NRWKS bietet die allgemeine Präsenta tionsplattform
www.nrw-kultur.de. Die Seite wurde 2020 im
Rahmen eines Relaunchs grundlegend überarbeitet und
konnte im März 2021 in neuem Gewand und mit verbesserter
Usability ans Netz gehen. Seitdem wird dieses
digitale Informations- und Serviceangebot regelmäßig
aktualisiert und weiterentwickelt.
Stark ausgebaut wurden im Berichtszeitraum
auch die Aktivitäten in den sozialen Medien, um Kulturinteressierte
stärker in den Dialog einzubinden und
den lebendigen Austausch über künstlerische und kulturelle
Themen weiter anzuregen. So konnte die Zahl
der Follower auf Facebook von knapp 1.700 Anfang
2020 auf über 2.200 Anfang 2022 erhöht werden und der
erst im November 2020 eingerichtete Instagram-Kanal
hat inzwischen schon mehr als 2.100 Follower. Gut
angenommen wird dort vor allem die im April 2021
eingeführte Reihe »1 Minute für« – ein Format, mit
dem geförderten Künstler:innen Raum zur eigenen
audiovisuellen Darstellung geboten wird. Regelmäßig
genutzt werden neben den beiden Meta-Kanälen aber
auch YouTube und Vimeo, programmbezogen darüber
hinaus Twitter, Twitch u. a.
Darüber hinaus wird auch der Bestand projektbezogener
Webangebote stetig aktualisiert und erweitert.
Jeweils frühzeitig und in regelmäßig angepasstem
Design informieren seit langem schon die Seiten
www.next-level.org und www.impulsefestival.de über
die Programminhalte der aktuellen Festivalausgaben.
www.nrw-kultur.de
www.nrw-kultur-international.de
www.neuewege-foerderung.de
www.next-level.org
www.impulsefestival.de
www.noperas.de
www.cityartists.de
www.kulturfreiheitkultur.de
www.kulturstrolche.de
www.theaterarchiv.org
www.facebook.com/
kultursekretariat
www.facebook.com/IVPNRW
www.facebook.com/
ImpulseTheaterFestival
www.facebook.com/NextLevelFest
www.facebook.com/NOperasNRW
www.facebook.com/
neuewegefoerderung
www.twitter.com/impulse_theater
www.twitter.com/NextLevel_Fest
www.twitter.com/no_peras
Parallel und jeweils saisonal werden im Rahmen des
Online-Marketings unterschiedliche Kanäle der sozialen
Medien intensiv bespielt.
Seit Ende 2018 bietet der Webauftritt www.
neuewege-foerderung.de Informationen über die 2019
eingerichtete Profilförderung »Neue Wege« für kommunale
Theater und Orchester in NRW, die das NRWKS
in Partnerschaft mit dem Kulturministerium NRW
steuert. Seit Ende Mai 2021 werden auch Instagram
und Facebook regelmäßig mit Förderhinweisen und
Programmupdates zu den »Neuen Wegen« genutzt.
Schon seit Anfang 2019 steht der Förderinitiative
»NOperas!« ein eigenes Infoportal unter www.noperas.de
zur Verfügung, das regelmäßig aktualisiert wird und
neben Informationen zu geförderten Projekten auch
über aktuelle Ausschreibungen informiert. Auch hier
stehen begleitend Instagram- und Facebook-Kanäle zur
Verfügung, die seit Anfang 2022 noch einmal deutlich
intensiver bedient werden.
Seit Herbst 2019 präsentiert der neu gestaltete
Webauftritt www.kulturstrolche.de digitale Möglichkeiten
zur spielerischen Erkundung des zuvor überarbeiteten
Förderprogramms. Schon mit dem Relaunch
war für die Webseite ein eigenes Game entwickelt und
damit ein besonderer Kulturort für digitales Kunsterleben
von Kindern erschlossen worden. Im April 2021
konnte dann schon das zweite Level innerhalb dieser
Reihe ebenso ansprechender wie niederschwelliger
Point-and-Click-Adventures freigeschaltet werden.
Im Berichtszeitraum wurden aber auch komplett
neue Webseiten online gestellt. So ging pünktlich
zum Jahresstart 2020 mit www.engels-maschinen.de
eine Seite ans Netz, die über das Kooperationsprojekt
www.instagram.com/nrw.kultur
www.instagram.com/ivp_nrw
www.instagram.com/
impulsetheaterFestival
www.instagram.com/no.peras
www.instagram.com/
nextlevel_festival
www.instagram.com/
neuewege_foerderung
www.linkedin.com/company/ivpnrw
– 1 –
– 1 –
www.nrw-kultur.de
– 2 –
instagram: nrw.kultur
»Nach dem Beaufsichtigen der Maschinen« von
NRWKS und LVR anlässlich des 200. Geburtstags von
Friedrich Engels Auskunft gab und nach den Aktivitäten
in Engels kirchen auch als Diskurs-Plattform
für Fachbeiträge zum Thema Arbeit in der Krise zur
Verfügung stand. Da die Seite inzwischen nicht mehr
online verfügbar ist, können die Diskursbeiträge unter
www.nrw-kultur.de/bilder-texte abgerufen werden.
Unter www.city-artists.de und www.kulturfrei
heitkultur.de bieten zwei weitere 2020 eingerichtete
Webauftritte jeweils programmspezifische Informationen.
Von verschiedenen Projektträgern sukzessive
ausgebaut wird zudem unter www.theaterarchiv.org das
Archiv des Freien Theaters (»Performing the Archive«)
– mit dem Ziel, die Geschichte des Freien Theaters und
– 2 –
seiner spezifischen Ästhetiken angemessen darzustellen
und zu reflektieren. Nach Jahren maßgeblicher
Unterstützung durch das NRWKS in der Initialphase
des Projektes wurde das Hosting Ende 2019 an den
Verein zur Initiative für die Archive des Freien Theaters
mit Sitz in Berlin übergeben.
Weitere programmspezifische Webangebote,
die redaktionell jedoch eigenständig von Kooperations
partner:innen oder Fördernehmer:innen betreut
werden, sind www.popnrw.de, www.tanzweb.org, www.
soundtrips-nrw.de, www.favoriten-festival.de und
www.literarischer-sommer.eu.
AUSBLICK AB 2022
Aktuell entwickelt wird ein digitales Förderportal, das
Anfang 2023 Antragsteller:innen zur Verfügung steht.
»Kitesh« an der Oper Halle, © Falk Wenzel
Unsere Arbeit in Zahlen
Unsere Arbeit in Zahlen
– 68/69 – – UNSERE ARBEIT IN ZAHLEN –
– 2020/21 –
PROGRAMME
UND KOSTEN
Jahresetat 2020
KOOPERATIONSPROGRAMME
MITTELHERKUNFT
Sekretariatsmittel öffentliche Mittel privater Gesamt-
(Kooperationsmittel Förderung Dritter und Ab- ausgaben
des Landes)
(u. a. Ergänzungsmittel u.
rechnungen aus
Sondermittel des Landes,
Umlage der Mitglieder) Kooperationen
Impulse Theater Festival 150.001,25 411.361,71 1 107.952,00 2 669.314,96
Favoriten 5.000,00 5.000,00
Fonds Experimentelles Musiktheater 95.058,96 105.811,50 3 200.870,46
Tanzrecherche NRW 51.253,00 51.253,00
PerformAktiv 20.230,00 20.230,00
Kinderth. d. Monats / Junges Theater 25.512,15 25.512,15
Kulturstrolche 21.055,47 21.055,47
Musikkulturen 43.867,64 9.611,25 4 53.478,89
Klanglandschaften 4.000,00 4.000,00
Soundtrips NRW 26.000,00 26.000,00
popNRW 7.000,00 7.000,00
CityARTists 60.767,82 60.767,82
Interkultur und Diversität 24.400,00 24.400,00
Kultur | der Freiheit | der Kultur 25.263,56 25.263,56
Next Level – Festival for Games 84.984,23 200.000,00 5 90,00 6 285.074,23
TANZweb.org 25.000,00 25.000,00
Digitale Performance 132.275,00 132.275,00
Werkproben 9.690,00 9.690,00
Literar. Sommer / Literaire Zomer 5.800,00 5.800,00
Kooperierte Projekte 55.050,00 55.050,00
Stadtviertel-Förderung 7.925,00 7.925,00
Nach d. Beaufsichtigen d. Maschinen 26.103,45 30.000,00 7 11.025,81 8 67.129,26
Europäische Netzwerke -500,00 -500,00
Künstler:innen in Kirchen 27.200,00 27.200,00
SONDERPROGRAMME
Fonds Neues Musiktheater 123.000,00 123.000,00
Internationales Besucherprogramm 216.296,91 216.296,91
Neue Wege 198.113,23 198.113,23 9
ALLGEMEINE KOSTEN
Öffentlichkeitsarbeit 101.739,65 101.739,65
Hilfsdienste 2.231,72 2.231,72
Sachkosten 76.832,04 76.832,04
Personal- und Betriebskosten 578.427,24 10 9.335,92 11 587.763,16
SUMME 1.113.740,94 1.757.199,09 243.826,48 3.114.766,51
Alle Angaben in Euro
1 Beauftragte der Bundesregierung
für Kultur und Medien:
174.361,71 €, Ergänzungsmittel
des Landes NRW und Regionales
Kulturprogramm: 162.000 €,
Finanzierungsbeitrag der Städte
Köln (25.000 €), Düsseldorf
(25.000 €) und Mülheim an der
Ruhr (25.000 €)
2 Kunststiftung NRW: 100.000 €,
Goethe-Institut
3 Kostenbeteiligung der
Kunst stiftung NRW
4 Kostenbeteiligung des KS NRW
Gütersloh
5 Ergänzungsmittel des
Landes NRW: 200.000 €
6 Ticketeinnahmen
7 Ergänzungsmittel des
Landes NRW
8 Kostenbeteiligung LVR
9 Personal- und Sachkosten
10 Umlage der Mitglieder, Rücklagen
11 Aufwandspauschale NOperas! der
Kunststiftung NRW, Erstattung
des Regieaufschlags durch die
Stadt Wuppertal
PROGRAMME
UND KOSTEN
Jahresetat 2021
KOOPERATIONSPROGRAMME
MITTELHERKUNFT
Sekretariatsmittel öffentliche Mittel privater Gesamt-
(Kooperationsmittel Förderung Dritter und Ab- ausgaben
des Landes)
(u. a. Ergänzungsmittel u.
rechnungen aus
Sondermittel des Landes,
Umlage der Mitglieder) Kooperationen
Impulse Theater Festival 155.018,28 368.138,29 1 163.535,49 2 686.692,06
Favoriten 38.076,11 38.076,11
Fonds Experimentelles Musiktheater 79.677,22 29.989,72 3 109.666,94
Tanzrecherche NRW 52.535,12 52.535,12
PerformAktiv 42.940,00 42.940,00
Kinderth. d. Monats / Junges Theater 23.260,26 23.260,26
Kulturstrolche 46.116,17 46.116,17
Musikkulturen 63.358,70 6.737,45 4 70.096,15
Klanglandschaften 16.000,00 16.000,00
Soundtrips NRW 25.000,00 25.000,00
popNRW 10.864,11 10.864,11
CityARTists 50.594,40 50.594,40
Interkultur und Diversität 71.273,00 71.273,00
Kultur | der Freiheit | der Kultur 17.448,88 17.448,88
Next Level – Festival for Games 113.432,70 225.000,00 5 31.422,81 6 369.855,51
TANZweb.org 30.000,00 30.000,00
Digitale Performance 135.529,15 17.000,00 7 152.529,15
Werkproben 3.889,97 3.425,00 3 7.314,97
Literar. Sommer / Literaire Zomer 15.000,00 15.000,00
Kooperierte Projekte 89.440,00 89.440,00
Stadtviertel-Förderung 14.183,00 14.183,00
Europäische Netzwerke 11.127,61 11.127,61
SONDERPROGRAMME
Fonds Neues Musiktheater 162.500,00 162.500,00
Internationales Besucherprogramm 238.470,33 238.470,33
Neue Wege 219.542,81 219.542,81 8
ALLGEMEINE KOSTEN
Öffentlichkeitsarbeit 88.853,04 88.853,04
Hilfsdienste 2.512,15 2.512,15
Sachkosten 76.789,34 76.789,34
Personal- und Betriebskosten 540.448,58 9 8.787,71 10 549.236,29
SUMME 1.272.919,21 1.771.100,01 243.898,18 3.287.917,40
Alle Angaben in Euro
1 Beauftragte der Bundesregierung
für Kultur und Medien:
63.138,29 €, Ergänzungsmittel
des Landes NRW: 150.000 €,
Finanzierungsbeitrag der Städte
Köln (80.000 €), Düsseldorf
(50.000 €) und Mülheim an der
Ruhr (25.000 €)
2 Kunststiftung NRW: 150.000 €,
Nationales Performance Netzwerk,
Pro Helvetia Stiftung,
Goethe-Institut, Einnahmen
Anzeigen und Besucher:innen
3 Kostenbeteiligung der
Kunst stiftung NRW
4 Kostenbeteiligung KS NRW
Gütersloh
5 Ergänzungsmittel des Landes
NRW: 200.000 €, Finanzierungsbeitrag
der Stadt Essen:
25.000 €
6 Kostenbeteiligung der Stiftung
Zollverein, Sponsoring Westenergie
AG, Eintrittseinnahmen
Festivalbesucher:innen
7 Ergänzungsmittel des Landes
Ausschreibung »Digitale
Dramaturgie«
8 Personal- und Sachkosten
9 Umlage der Mitglieder
10 Aufwandspauschale NOperas! der
Kunststiftung NRW, Erstattung
des Regieaufschlags durch die
Stadt Wuppertal
– 70/71 – – DIE KULTURDEZERNATE DER MITGLIEDSSTÄDTE –
– 2020/21 –
Die Kulturdezernate
der Mitgliedsstädte
STADT AACHEN
Dezernat IV – Bildung und Kultur,
Schule, Jugend und Sport
Frau Susanne Schwier, Beigeordnete
Mozartstraße 2–10, 52064 Aachen
T +49 (0)241 432 74 08
www.aachen.de
STADT BIELEFELD
Dezernat 2 – Schule, Bürger,
Kultur, Sport
Herr Dr. Udo Witthaus,
Beigeordneter
Altes Rathaus, Niederwall 25,
33597 Bielefeld
T +49 (0)521 51 20 36
www.bielefeld.de
STADT BOCHUM
Dezernat Bildung, Kultur und Sport
Herr Dietmar Dieckmann,
Beigeordneter, Stadtrat
Willy-Brandt-Platz 2–6,
44777 Bochum
T +49 (0)234 910 39 01
www.bochum.de
BUNDESSTADT BONN
Dezernat IV – Sport und Kultur
Frau Dr. Birgit Schneider-Bönninger,
Beigeordnete, Dezernentin
Altes Rathaus, Rathausgasse 5-7
53111 Bonn
T +49 (0)228 77 20 03
www.bonn.de
STADT DORTMUND
Dezernat 2
Herr Jörg Stüdemann,
Stadtdirektor,
Dezernent für Finanzen,
Liegen schaften und Kultur
Südwall 2–4, 44122 Dortmund
T +49 (0)231 502 20 53
www.dortmund.de
LANDESHAUPTSTADT
DÜSSELDORF
Dezernatsbereich: Kultur und Integration
Frau Miriam Koch, Beigeordnete
Zollhof 13, 40221 Düsseldorf
T +49 (0)211 899 30 91
www.duesseldorf.de
STADT DUISBURG
Dezernat für Umwelt und
Klimaschutz, Gesundheit,
Verbraucherschutz und Kultur
Herr Matthias Börger
Burgplatz 19, 47051 Duisburg
T +49 (0)203 283 - 5040/ - 40 06
www.duisburg.de
STADT ESSEN
Geschäftsbereich 4
(Jugend, Bildung und Kultur)
Herr Muchtar Al Ghusain
Rathaus, Porscheplatz 1, 45127 Essen
T +49 (0)201 888 84 01
www.essen.de
STADT GELSENKIRCHEN
Vorstandsbereich 4 / Kultur, Bildung,
Jugend, Sport und Integration
Frau Anne Heselhaus, Stadträtin
Hans-Sachs-Haus, Ebertstraße 11,
45879 Gelsenkirchen
T +49 (0)209 169 91 48
www.gelsenkirchen.de
STADT HAGEN
Vorstandsbereich 3: Bildung /
Jugend und Soziales / Kultur
Frau Martina Soddemann
Rathausstraße 11, 58095 Hagen
T +49 (0)2331 207 31 72
www.hagen.de
STADT KÖLN
Dezernat VII – Kunst und Kultur
Herr Stefan Charles, Beigeordneter
Richartzstraße 2–4, 50667 Köln
T +49 (0)221 221 241 10
www.stadt-koeln.de
STADT KREFELD
Geschäftsbereich I Oberbürgermeister
Herr Frank Meyer, Oberbürgermeister
Rathaus, Von-der-Leyen-Platz 1,
47798 Krefeld
T +49 (0)2151 86 10 01 / 86 10 03
www.krefeld.de
STADT MÖNCHENGLADBACH
Dezernat IV – Bildung, Kultur, Sport
Frau Christiane Schüßler, Beigeordnete
Voltastraße 2,
41061 Mönchengladbach
T +49 (0)2161 25 53 6 00
www.moenchengladbach.de
STADT MOERS
Dezernat I
Herr Wolfgang Thoenes, Beigeordneter
Rathaus Moers, Rathausplatz 1,
47441 Moers
T +49 (0)2841 20 12 25
www.moers.de
STADT MÜLHEIM AN DER RUHR
Dezernat V – Gesundheit, Soziales,
Arbeit und Kultur
Frau Dr. Daniela Grobe, Beigeordnete
Am Rathaus 1, 45468 Mülheim
an der Ruhr
T +49 (0)208 455 99 51
www.muelheim-ruhr.de
STADT MÜNSTER
Dezernat für Soziales und Kultur
Frau Cornelia Wilkens, Stadträtin
Klemensstraße 10, 48127 Münster
T +49 (0)251 492 70 50
www.muenster.de
STADT NEUSS
Dezernat 4: Schule, Bildung
und Kultur
Frau Dr. Christiane Zangs,
Beigeordnete
Rathaus, Markt 2, 41460 Neuss
T +49 (0)2131 90 20 14
www.neuss.de
STADT OBERHAUSEN
Dezernat 1: Finanzen und Kultur
Herr Apostolos Tsalastras,
Beigeordneter
Rathaus, Schwartzstraße 72,
46045 Oberhausen
T +49 (0)208 825 22 28
www.oberhausen.de
STADT RECKLINGHAUSEN
Dezernat BM
Herr Christoph Tesche,
Bürgermeister
Rathaus 3/4, 45657 Recklinghausen
T +49 (0)2361 50 10 00
www.recklinghausen.de
STADT SOLINGEN
Ressort 4: Jugend, Schule,
Integration, Kultur und Sport
Frau Dagmar Becker,
Stadtdirektorin
Rathaus, Walter-Scheel-Platz 1,
42651 Solingen
T +49 (0)212 290 54 50
www.solingen.de
STADT WUPPERTAL
Geschäftsbereich 2.2: Kultur und
Sport & Sicherheit und Ordnung
Herr Matthias Nocke, Beigeordneter
Neumarkt 10, 42103 Wuppertal
T +49 (0)202 563 65 50
www.wuppertal.de
LANDSCHAFTSVERBAND
RHEINLAND
Dezernat 9 / Kultur und
Landschaftliche Kulturpflege
Frau Dr. Corinna Franz, Dezernentin
Gürzenich-Quartier, Augustinerstraße
10-12, 50667 Köln
T +49 (0)221 809 37 85
www.lvr.de
Die Kulturämter und -büros
der Mitgliedsstädte
STADT AACHEN
Kulturbetrieb
Herr Olaf Müller, Leitung
Mozartstraße 2–10, 52064 Aachen
T +49 (0)241 432 49 09
www.aachen.de/kultur
STADT BIELEFELD
Kulturamt
Frau Brigitte Brand, Leitung
Kavalleriestr. 17, 33602 Bielefeld
T +49 (0)521 51 24 39
www.kulturamt-bielefeld.de
STADT BOCHUM
Kulturbüro
Herr Bernhard Szafranek, Leitung
Westring 32, 44777 Bochum
T +49 (0)234 910 33 15
www.bochum.de/kulturbuero
BUNDESSTADT BONN
Kulturamt
Frau Susanne König, Leitung
Kurfürstenallee 2–3, 53177 Bonn
T +49 (0)228 77 45 16
www.bonn.de
STADT DORTMUND
Kulturbetriebe
Herr Dr. Stefan Mühlhofer,
Geschäftsführender Direktor
Park der Partnerstädte 2, 44137 Dortmund
T +49 (0)231 502 24 19
www.kulturbetriebe.dortmund.de
STADT DORTMUND
Kulturbüro
Frau Hendrikje Spengler, Leitung
Kampstraße 6, 44137 Dortmund
T +49 (0)231 502 51 70
www.kulturbuero.dortmund.de
LANDESHAUPTSTADT
DÜSSELDORF
Kulturamt
Frau Angélique Tracik, Leitung
Zollhof 13, 40221 Düsseldorf
T +49 (0)211 899 61 03
www.duesseldorf.de
STADT DUISBURG
Kulturbetriebe
Frau Karoline Hoell, Amtsleitung
Neckarstraße 1, 47051 Duisburg
T +49 (0)203 28 36 22 97
www.duisburg.de
STADT ESSEN
Kulturamt
Frau Anja Herzberg,
Fachbereichsleitung
Pferdemarkt 6, 45127 Essen
T +49 (0)201 884 10 00
www.kulturamt.essen.de
STADT GELSENKIRCHEN
Kulturreferat
Frau Andrea Lamest, Leitung
Florastraße 26/28,
45879 Gelsenkirchen
T +49 (0)209 169 91 06
– DIE KULTURÄMTER UND - BÜROS DER MITGLIEDSSTÄDTE – – 2020/21 –
www.gelsenkirchen.de
STADT HAGEN
Kulturbüro
Frau Astrid Jakobs, Fachdienstleitung
Museumsplatz 3, 58095 Hagen
T +49 (0)2331 207 48 70
www.hagen.de
STADT KÖLN
Kulturamt
Frau Barbara Foerster, Leitung
Richartzstraße 2–4, 50667 Köln
T +49 (0)221 221 236 42
www.stadt-koeln.de
STADT KREFELD
Kulturbüro
Frau Dr. Gabriele König, Leitung
Friedrich-Ebert-Straße 42,
47799 Krefeld
T +49 (0)2151 86 48 48
www.krefeld.de
STADT MÖNCHENGLADBACH
Kulturbüro
Frau Agnes Jaraczewski, Leitung
Albertusstraße 17,
41061 Mönchengladbach
T +49 (0)2161 255 36 10
www.moenchengladbach.de
STADT MOERS
Kulturbüro
Frau Eva Marxen, Leitung (Elternzeit)
Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungszentrum,
Wilhelm-Schroeder-Straße 10,
47441 Moers
T +49 (0)2841 20 17 20
www.moers.de
STADT MÜLHEIM
AN DER RUHR
Kulturbetrieb
Herr Frank Baudy, Betriebsleitung
Viktoriastraße 20–22,
45468 Mülheim an der Ruhr
T +49 (0)208 455 41 00
www.kulturbetrieb.de
STADT MÜNSTER
Kulturamt
Frau Frauke Schnell, Amtsleiterin
Stadthaus 1, Klemensstraße 10,
48143 Münster
T +49 (0)251 492 41 00
www.muenster.de
STADT NEUSS
Kulturamt
Herr Dr. Benjamin Reissenberger, Leitung
Oberstraße 17, 41460 Neuss
T +49 (0)2131 90 41 00
www.neuss.de
STADT OBERHAUSEN
Kulturbüro
Herr Apostolos Tsalastras,
Bereichsleitung
Gewerkschaftsstraße 76–78,
46042 Oberhausen
T +49 (0)208 825 22 95
www.oberhausen.de
STADT RECKLINGHAUSEN
Institut für Kulturarbeit
Frau Beate Ehlert-Willert, Leitung
Augustinessenstraße 3,
45657 Recklinghausen
T + 49 (0)2361 50 19 56
www.recklinghausen.de
STADT SOLINGEN
Kulturmanagement
Frau Sonja Baumhauer, Leitung
Konrad-Adenauer-Straße 71,
42651 Solingen
T +49 (0)212 290 24 00
www.solingen.de
STADT WUPPERTAL
Kulturbüro
Frau Dr. Bettina Paust, Leitung
Friedrich-Engels-Allee 85,
42285 Wuppertal
T +49 (0)202 563 65 45
www.wuppertal.de
– 72 –
IMPRESSUM
NRW KULTURsekretariat
Direktor: Dr. Christian Esch
Döppersberg 19
42103 Wuppertal
T +49 (0)202 69 82 70
F +49 (0)202 69 82 72 03
Redaktion: Martin Maruschka
Gestaltung und Satz: Sichtvermerk,
Mülheim an der Ruhr
Titelfoto: »Ikonen«, Köln 2021,
© Hans Diernberger
Druck: Rudolf Glaudo GmbH
& Co KG
www.nrw-kultur.de