Innovationsreport Binnenschifffahrt 2022
GRUSSWORTE VON VOLKER WISSING, CLAUDIA MÜLLER, REINHARD LÜKEN | DST: Herausforderungen und Innovationen | AUTONOME SYSTEME | WERFT DES JAHRES: Hitzler | EMISSIONSFREIE »ELEKTRA« | INNOVATIVE SCHIFFE | MOTOREN UND ABGASTECHNIK | KRANTECHNIK
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INNOVATIONSREPORT<br />
© DST<br />
Für die künftig häufiger drohenden Niedrigwasser-Phasen, hier der Rhein im Jahr 2018, werden flachgehende, optimierte Schiffe gebraucht<br />
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die elektrische Leistung für den Motor und den Bordbetrieb bereitgestellt<br />
werden kann. Als Übergangslösung bieten sich Dieselgeneratoren<br />
an, die in einem modularen Konzept später durch<br />
klimaneutrale Alternativen ersetzt werden. Mit Batterien lassen<br />
sich große Energiemenge speichern, auf absehbare Zeit aber nur<br />
zu erheblichen Kosten.<br />
Bei kurzen Fahrstrecken (zum Beispiel auf Fähren oder Tagesausflugsschiffe)<br />
ist dies eine denkbare Variante. Bei längeren<br />
Fahrstrecken müsste unterwegs die Batterie neu aufgeladen oder<br />
getauscht werden. Dies ist vor allem bei einem Betrieb mit Ruhepausen<br />
denkbar, wenn zuvor die erheblichen Investitionen an<br />
den Liegestellen und in den Häfen für Landstrom-Anlagen erfolgt<br />
sein sollte. Denkbar ist es auch, eine Batterie als Teilantrieb<br />
zu verwenden, die zum Beispiel für die Talfahrt oder eine zeitlich<br />
begrenzte Kanalfahrt die erforderliche Leistung bereitstellt.<br />
Brennstoffzelle als Technologie der Zukunft<br />
Darüber hinaus bietet sich die Brennstoffzelle an, die aus Wasserstoff<br />
und Luftsauerstoff elektrochemisch Energie erzeugt. Der<br />
Wasserstoff kann entweder als Reinstoff an Bord gelagert werden<br />
(flüssig, gasförmig oder als Metallhydrid) oder von anderen<br />
Treibstoffen in einem sogenannten Reformer abgespalten werden.<br />
Die gravimetrische Energiedichte von flüssigem Wasserstoff<br />
(einschließlich Tanksystem) liegt allerdings nur bei einem Drittel<br />
im Vergleich zum Diesel, aber immerhin 16 mal höher als bei<br />
Batterien. Die Energiedichte von Ammoniak ist wiederum um<br />
25 % höher als die von flüssigem Wasserstoff, die von Methanol<br />
sogar um 50 % höher. Allerdings wird beim Reformieren CO2 abgeschieden<br />
– somit kommt nur »grünes« Methanol in Frage.<br />
Brennstoffzellenantriebe für Schiffe befinden sich gerade erst<br />
im Prototypen- bzw. Vorserien-Stadium. Sie haben jedoch ohne<br />
Zweifel das Potenzial, die vorherrschende Energiequelle der Zu-<br />
12<strong>Binnenschifffahrt</strong> <strong>2022</strong>