KÜCHENPLANER Ausgabe 9/2022
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<strong>Ausgabe</strong> 9 / <strong>2022</strong><br />
Küchendesign –<br />
Nach reduziert<br />
kommt versteckt<br />
▶ 18<br />
Küchenmeile –<br />
Messestandort OWL<br />
weiter stärken<br />
▶ 32<br />
Küchenhandel –<br />
Jetzt kommt das<br />
Bad dazu<br />
▶ 118
Die Verbundgruppe führender Küchenspezialisten in Europa<br />
Wir haben es geschafft!<br />
Mit dem Erfolgs programm für Nachfolger und Existenzgründer<br />
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Mit der starken Marke<br />
von DER KREIS:<br />
DER KREIS Einkaufsgesellschaft für Küche & Wohnen mbH & Co. KG · Mollenbachstraße 2 · 71229 Leonberg · www.derkreis.de
Impulse/Ansichten<br />
Budgets kreativ betrachten<br />
Bauvorhaben werden verschoben, Budgets reduziert.<br />
Das Küchengeschäft wird bestimmt nicht einfacher.<br />
Aber interessanter.<br />
Der Herbst wird die Küchenbranche ungewohnt reserviert<br />
empfangen. Liefen die Kreissägen der Küchenmöbelproduzenten<br />
in den letzten Jahren regelmäßig heiß,<br />
dürften die gestiegenen Lebenshaltungskosten zu einer<br />
durchgehend spürbaren Abkühlung führen. Darin<br />
sind sich alle einig. Die Besinnung aufs eigene Zuhause<br />
wird die Einrichtungsbranche zwar weiterhin tragen,<br />
aber nicht mehr so frei von Diskussionen wie zuletzt.<br />
Wobei es die Marktsegmente unterschiedlich trifft. Der<br />
Markteinstieg bis zur Marktmitte dürfte es schwerer<br />
haben als die anspruchsvolle Mitte oder gar das Premium.<br />
Denn wer mit jedem Euro rechnen muss, verschiebt<br />
Investitionen grundsätzlich. Wo hingegen die<br />
Liquidität nicht das vordergründige Problem ist, wird<br />
gerade wegen der Teuerungsraten das eigene Heim<br />
weiter aufgemöbelt. Und bewusst in Werte investiert.<br />
In ehrliche, handfeste und natürliche Qualität. Denn<br />
wenn rechts und links der Wandel alles durcheinanderbringt,<br />
soll zumindest daheim so etwas wie Sicherheit<br />
spürbar sein. Vor diesem Hintergrund könnte es für die<br />
Fachgeschäfte des Küchenhandels und der Küchenplanung<br />
sinnvoll sein, in der Ausstellung exakt solche Materialien<br />
verstärkt zu zeigen. Zum Sehen, Anfassen und<br />
Spüren. Als Ergänzung zur digitalen Online-Information,<br />
die zwar praktisch, vielschichtig und absolut nötig<br />
ist, sinnlich betrachtet, aber flach und austauschbar.<br />
So ist trotz einer zu erwartenden Abkühlung branchenübergreifend<br />
nicht mit einem schwerwiegenden Einbruch<br />
zu rechnen. Die Durchschnittserlöse pro Kommission<br />
dürften sogar weiter steigen. Und das nicht<br />
nur wegen der durchgereichten Einkaufskosten. Doch<br />
auch die Budgets der investitionsbereiten Wertekonsumenten<br />
wollen erst einmal erreicht werden. Mit der bedürfnisorientierten<br />
Ansprache allein ist es nicht getan.<br />
Stattdessen müssen Budgets kreativer betrachtet werden.<br />
Zeitlich wie inhaltlich.<br />
Welche Ausstattung sollte von vornherein Bestandteil<br />
der Planung sein? Was kann später als „Komfort-Update“<br />
zum Vorzugspreis nachgeschoben werden? Die Innenorganisation<br />
von Schubladen und Auszügen bietet sich dafür<br />
an. Diese Idee ist nicht neu, könnte aber entstaubt<br />
werden. Die Pflege des Kundenkontakts über die Montage<br />
hinaus wird damit zur strategischen Umsatzquelle.<br />
Inhaltlich geht es um die Entdeckung neuer Räume<br />
über die Küche hinaus. Die Industrie spielt das Motto<br />
„Mehr als Küche“ schon seit einigen Jahren, konnte den<br />
Handel bislang aber nur bedingt davon überzeugen. Jetzt<br />
scheint die Zeit reif dafür zu sein. Mit individueller Umsetzung<br />
je nach Interesse und Überzeugung der jeweiligen<br />
Planerinnen und Planer: im Übergang zum Wohnen,<br />
am Esstisch, im Hauswirtschaftsraum, im Bad und<br />
sogar im Ankleidezimmer und der Garderobe. In diesen<br />
Räumen geht das Küchenbudget nicht in Konkurrenz.<br />
Es sind eigenständige Posten, die neu hinzugewonnen<br />
werden können. Mal in einem Rutsch oder zeitlich versetzt.<br />
Vorausgesetzt, die Kompetenz wird deutlich.<br />
Unterhalten haben wir uns zu diesem Thema kürzlich<br />
mit der Küchenplanerin Suna Arslan aus Bad Salzuflen.<br />
Sie hat ein großes persönliches Interesse an einer<br />
raumübergreifenden Wohnraumplanung und sagt:<br />
„Meine Kunden sind überrascht, wenn sie von mir nach<br />
dem Planungsgespräch Zeichnungen über die Küche<br />
hinaus bekommen. Auch wenn die Beigaben nicht sofort<br />
umgesetzt werden, habe ich einen gedanklichen<br />
Anker gesetzt. Frei nach dem Motto: Erst wird die Küche<br />
ausgestattet und im zweiten Step vielleicht das Bad,<br />
das Gäste-WC, die Garderobe, die Wohnräume, das<br />
Licht, die Wandgestaltung oder der Hauswirtschaftsraum.<br />
Mal früher, mal später. Dann hat alles eine gestalterische<br />
Linie. Das ist für viele Neubauer und Renovierer<br />
ein überzeugendes Argument.“<br />
„Mehr als Küche“ zur gelebten Praxis machen – das<br />
könnte ein tragfähiger Weg sein. Es wird interessant,<br />
welche Ideen die Küchenmeile in OWL ab dem<br />
17. September dazu anbietet. Und welche Räume es<br />
noch zu erkunden gilt. Das vorliegende Heft ist proppenvoll<br />
mit Anregungen, Ankündigungen und Inspiration<br />
rund um die wichtigste Branchenmesse des Jahres.<br />
Dirk Biermann<br />
Chefredakteur <strong>KÜCHENPLANER</strong> online/offline<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 3
Inhalt<br />
Foto: Biermann<br />
Foto: Marketinggemeinschaft A30<br />
14 32<br />
Eine klare Vision, Mut zur eigenen Ansicht und Lust auf individuelle<br />
Konzepte für Küche und Wohnen: Damit hat sich Suna Arslan<br />
selbstständig gemacht. Vorher war sie in der Küchenindustrie.<br />
Er ist bunt und auf den ersten Blick etwas verwirrend. Doch er<br />
fällt auf. Und das ist der Zweck des neuen Markenauftritts der<br />
Küchenmeile. Er soll die Bedeutung des Messestandorts stärken.<br />
Ansichten<br />
3 Budgets kreativ betrachten<br />
Markt + Menschen<br />
6 Personalien aus der Küchenbranche<br />
Küchenplanung<br />
14 Studio-Portrait: Diese Frau weiß, wovon sie spricht<br />
Küchendesign<br />
18 Interview: Nach reduziert kommt versteckt<br />
22 Designpreise <strong>2022</strong>: Argumente fürs Kundengespräch<br />
26 Interview: Etwas einfach zu machen ist wirklich schwierig<br />
112 Küchenverbände: Ausgezeichnete Planungen <strong>2022</strong><br />
Mein Blick auf Küche<br />
28 Kat Menschik: Je bunter desto besser<br />
Messe<br />
32 Die Bedeutung der Küchenmeile weiter stärken<br />
34 Wer wo in OWL ausstellt<br />
36 Alle Aussteller von A-Z<br />
40 Neuigkeiten aus den Messezentren<br />
Küchenmöbel<br />
42 Rotpunkt: Die Möglichmacher erfüllen fast jeden Wunsch<br />
46 Nolte: Von der Natur inspiriert<br />
53 Häfele: Praxiswissen zu Licht und Beleuchtung<br />
54 Blum: Mit „Legrabox“ zur individuellen Zarge<br />
Küchenzubehör<br />
20 Vorschau auf die Messeneuheiten im September<br />
Küchenverbände<br />
66 KüchenTreff: Aktuelle Themen auf der area30<br />
Möbeltechnik + Oberflächen<br />
68 Zum 75. ein Portrait: Tempo, Tesa, Hailo<br />
76 Continental: Duett in matt<br />
78 Rehau: Für das Extra an Tiefe<br />
84 Küchenwelt Brag geht mit Alpinova voran<br />
Fachkräfte<br />
84 MöFa: Gut vorbereitet für die Praxis<br />
Hausgeräte<br />
88 EVOline: Strom aus der Schublade<br />
94 Vorschau auf die Messeneuheiten im September<br />
Foto: Sachsenküchen<br />
Schwarz ist Trend! Die von<br />
Sachsenküchen angebotenen<br />
Facetten in Struktur und<br />
Farbe machen die Kombination<br />
individuell und wertig.<br />
Das besondere dieser Küchenplanung<br />
sind nicht nur<br />
die Abstufungen der Planungstiefen,<br />
sondern ebenso die<br />
Abstufungen in Schwarz und<br />
Grautönen verbunden mit Abstufungen<br />
der Materialoberflächen<br />
von hochglänzend<br />
über strukturiert bis matt. Das<br />
Spiel mit Licht und Schatten<br />
unterstreicht die Tiefenwirkung<br />
und Materialvielfalt.<br />
Betriebsmanagement<br />
106 SEB Steuerberatung: Steuerfrei feiern<br />
Nachhaltigkeit<br />
108 systemceram: In 11 Minuten im Wareneingang<br />
Badplanung<br />
122 Das Bad im Küchenstudio<br />
Unternehmen<br />
126 Meldungen: Egger, Rehau, Sonae Arauco, KüchenTreff<br />
131 Impressum<br />
4 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Anzeige<br />
Sachsenküchen zur Küchenmeile <strong>2022</strong><br />
„Green Living“<br />
ist das Messethema<br />
Vom 17. bis 23. September <strong>2022</strong> können Fachhandelspartner<br />
im Kitchen Center Löhne die<br />
Neuheitenpräsentation von Sachsenküchen<br />
erleben. Im Mittelpunkt stehen drei ganz -<br />
heitliche Wohnkonzepte sowie das<br />
Messethema „Green Living“.<br />
Auch in diesem Jahr bildet das Lebensstilkonzept der Firma<br />
Sachsenküchen den repräsentativen Rahmen für die Vorstellung<br />
der Produktneuheiten des Jahres 2023. Unter dem Motto „Green<br />
Living“ wird das Thema Nachhaltigkeit als wichtiger Teil eines<br />
bewussteren Lebensstils noch stärker in den Fokus genommen.<br />
Nicht nur für das Unternehmen selbst, auch für seine Kunden<br />
aus dem In- und Ausland hat das „gute Gewissen“ beim Kauf<br />
neuer Möbel einen noch höheren Stellenwert bekommen.<br />
Dabei ist das Thema Nachhaltigkeit vielschichtig und facettenreich.<br />
In Bezug auf die diesjährigen Neuheiten hat Sachsenküchen<br />
seinen Schwerpunkt sehr stark auf natürliche Materialien<br />
aus nachwachsenden Rohstoffen gelegt. Diese vereinen<br />
hochwertiges Design und Anmut mit einem hohen Maß an natürlicher<br />
Funktionalität.<br />
Drei Wohnwelten im Kitchen Center Löhne<br />
In drei ganzheitlichen Wohnkonzepten präsentiert das Team<br />
von Sachsenküchen seinen Handelspartnern im Kitchen Center<br />
Löhne (Oeynhausener Str. 65) spannende Einblicke in das Leben<br />
und die Bedürfnisse von „Self Balancern“, „Free Agern“ und<br />
„Sinn-Karrieristen“. Die Besucher können sich vor Ort von der<br />
einzigartigen Haptik inspirieren lassen, die durch das Zusammenspiel<br />
von Linoleumoberflächen und der Ästhetik natürlichen<br />
Holzes entsteht. Für noch mehr Emotionen sorgen die innovativen<br />
Lichtkonzepte für die Nische und die Kücheninsel. Diese und<br />
viele weitere Neuheiten und Trends kann man in den Sachsenküchen-Lebensbereichen<br />
Küche, Wohnen und Bad erleben.<br />
Als CO 2<br />
-neutraler Hersteller zertifiziert<br />
Sachsenküchen ist seit vielen Jahren für seine qualitativ hochwertigen<br />
und langlebigen Möbel bekannt. Der Nachhaltigkeitsgedanke<br />
war schon immer Teil der Unternehmensphilosophie.<br />
Fotos: Sachsenküchen<br />
Drei ganzheitliche Wohnkonzepte geben spannende Einblicke in<br />
das Leben und die Bedürfnisse der Zielgruppen „Self Balancern“,<br />
„Free Agern“ und „Sinn-Karrieristen“.<br />
Seit Anfang <strong>2022</strong> ist Sachsenküchen nun auch als CO 2<br />
-neutraler<br />
Hersteller zertifiziert. Doch das ist nicht alles. Als serviceorientierter<br />
Partner des Fachhandels werden derzeit eine Reihe neuer<br />
Konzepte entwickelt, die Hersteller und Handelspartner zukünftig<br />
noch stärker miteinander verbinden. Einen ersten Vorgeschmack<br />
der neuen digitalen Lösungen für den Verkauf und den<br />
Service werden ebenfalls auf der Küchenmeile <strong>2022</strong> präsentiert.<br />
www.sachsenkuechen.de<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5
Markt + Menschen<br />
Mehr erfahren . . . auf www.kuechenplaner-magazin.de<br />
Albert Trebo.<br />
Getrennte Wege<br />
Nach vier gemeinsamen Jahren hat<br />
CEO Albert Trebo den Beschlägespezialist<br />
Grass Ende August <strong>2022</strong> verlassen.<br />
Unterschiedliche Auffassungen<br />
über die strategische Zukunftsausrichtung<br />
haben dazu geführt. Die<br />
Trennung erfolge einvernehmlich.<br />
Nun hat CFO Helmut Kainrad die Verantwortung<br />
übernommen. Parallel<br />
zur Spitzenpersonalie kündigt das<br />
Unternehmen umfangreiche Investitionen<br />
an. In den nächsten Jahren<br />
soll ein dreistelliger Millionenbetrag<br />
in die Modernisierung der<br />
Produktionsstandorte und die Entwicklung<br />
neuer Produkte fließen.<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/themen/detail/<br />
news/getrennte-wege/<br />
Helmut Kainrad.<br />
Beyerle übernimmt<br />
Die Küppersbusch Hausgeräte GmbH und ihr Geschäftsführer<br />
Hannes Kolb haben sich getrennt.<br />
Und das im besten Einvernehmen und auf Wunsch<br />
von Hannes Kolb. Neuer alleiniger Geschäftsführer<br />
ist seit 1. September <strong>2022</strong> CFO Andreas Beyerle<br />
(Foto), 52. Als Leiter der Region Zentraleuropa –<br />
inklusive deren Exportmärkte. Beyerle gilt als<br />
Kenner des Unternehmens und der Küchen- und<br />
Möbelbranche. Er war zuvor zehn Jahre in der Geschäftsleitung<br />
der MEDA Küchenfachmarkt GmbH &<br />
Co. KG und davor mehrere Jahre bei Roller GmbH & Co KG in verschiedenen<br />
Funktionen tätig. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/beyerle-uebernimmtbei-kueppersbusch-allein/<br />
Abrupte Trennung<br />
Paukenschlag in Löhne: Mit Wirkung zum 1.<br />
August <strong>2022</strong> haben sich die Nolte Group und<br />
Eckhard Wefing (Foto), Geschäftsführer Vertrieb<br />
und Marketing von Nolte Küchen und<br />
Express Küchen, getrennt. Grund seien unterschiedliche<br />
Auffassungen über die strategische<br />
Ausrichtung. Bis zur Neubesetzung der<br />
Position übernimmt Melanie Thomann-Bopp<br />
interimistisch das Ressort von Eckhard Wefing.<br />
Und das zusätzlich zu ihren bisherigen<br />
Aufgaben. Thomann-Bopp ist seit Mai 2021<br />
kaufmännische Geschäftsführerin bei Nolte<br />
Küchen. Eckhard Wefing war 12 Jahre für Nolte<br />
tätig. Georg Konrad Nolte, Vorsitzender des<br />
Aufsichtsrats der Nolte Group, nannte Wefing<br />
einen „Glücksfall für den Küchenbereich unserer Gruppe.“ www.kuechenplanermagazin.de/suche/news-detail/news/abrupte-trennung-bei-nolte-kuechen-in-loehne/<br />
Haier stockt auf<br />
Haier Deutschland erweitert sein Management<br />
und den Vorstand: Zum 1. Juli <strong>2022</strong> wurde Christian<br />
Burghardt (Foto) als CCO und neues Vorstandsmitglied<br />
begrüßt. Der 45-Jährige verfügt über<br />
langjährige Managementerfahrungen kennt den<br />
Markt für Haushalts- und Elektrogeräte seit 20<br />
Jahren. 2019 kam er als Head of Sales für Einbaugeräte<br />
Unternehmen. Ebenfalls neu im Vorstand<br />
ist Manuel Gassner, der bereits seit Juni 2020 in<br />
seiner Funktion als CFO bei Haier ist. Die personelle<br />
Aufstockung sei dem kontinuierlichen Umsatzwachstum<br />
geschuldet, teilt das Unternehmen<br />
mit. www.kuechenplaner-magazin.de/themen/detail/<br />
news/mehr-manpower-fuer-haier/<br />
6 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Die neuen Dampfbacköfen<br />
von Bosch.<br />
Mit den innovativen Dampfbacköfen geht gesünder Kochen<br />
jetzt noch einfacher und schneller! Die Dampf-Funktion Plus<br />
beispielsweise gart deine Lebensmittel bei bis zu 120 °C.<br />
Dadurch ist die Zubereitung deiner Gerichte nicht nur<br />
schneller, sondern auch schonender und gesünder.<br />
Mehr bei deinem accent line Händler oder auf<br />
www.bosch-home.com/de/produkte/neuheiten
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Dr. Karlheinz Hörsting.<br />
Trio bei Schock<br />
Aus dem Duo wird ein Trio: Can<br />
Köseoglu (Foto) ergänzt seit dem<br />
1. Juni <strong>2022</strong> die Geschäftsführung<br />
von Schock. Sein Verantwortungsgebiet<br />
sind die Finanzen. Als<br />
neuer CFO leitet er das Unternehmen<br />
zusammen mit Ralf Boberg<br />
(CEO) und Sven-Michael Funck<br />
(CSO). Seine Karriere startete Can<br />
Köseoglu 2007 bei P&G. Zehn Jahre<br />
später wechselte er zum Technologiekonzern<br />
Dyson. Dort managte<br />
er als CFO zuletzt die D/A/<br />
CH-Region und Polen. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/finanzchef-fuer-schock-spuelen/<br />
Wechsel an der E.G.O.-Spitze<br />
Mit Wirkung zum 1. August wurde der bisherige<br />
Chief Operating Officer (COO) der Blanc & Fischer<br />
Familienholding, Dr. Karlheinz Hörsting, Chief<br />
Executive Officer (CEO) der größten Unternehmensgruppe<br />
E.G.O. Sein Vorgänger Dirk Schallock<br />
verließ das Unternehmen in beiderseitigem Einvernehmen.<br />
Er stand vier Jahre in oberster Verantwortung.<br />
Dr. Hörsting bleibt auch in seiner<br />
neuen Funktion bei E.G.O. Teil der Konzern-Geschäftsführung.<br />
Parallel dazu rückt Frank Gfrörer<br />
als CEO der Blanco-Gruppe ebenfalls in die Geschäftsführung<br />
der Holding auf, die damit künftig<br />
aus dem CEO der Blanc & Fischer Familienholding<br />
Bernd Eckl, dem Chief Financial Officer (CFO) Frank Gfrörer.<br />
Benno Rudolf und Dr. Karlheinz Hörsting und<br />
Frank Gfrörer besteht. „Damit werden die beiden größten Unternehmensgruppen<br />
auch ihrer Bedeutung entsprechend aufgewertet“, erläutert das Unternehmen.<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/wechsel-an-der-ego-spitze<br />
CEO bei küchenquelle<br />
Die Home Furniture Group GmbH (HFG), das<br />
Traditionsunternehmen küchenquelle und<br />
Software-Entwickler Island Labs verstärken ihr<br />
Führungsteam. Martin Vlcek (Foto) startete am<br />
15. August <strong>2022</strong> als neuer Chief Executive Officer<br />
(CEO) und Managing Director. Gleichzeitig versieht<br />
die Unternehmensgruppe ihre mittlere<br />
Managementebene mit zusätzlichen Kompetenzen.<br />
So erhält der neue CEO tatkräftige<br />
Unterstützung in sämtlichen Aufgaben durch<br />
ein Managementteam mit langjähriger Erfahrung.<br />
Das sind Gabriele Doerfert (Vertriebsent-<br />
Martin Vlcek.<br />
wicklung), Alexander Lieb (Finanzen), Frank<br />
H. Schad (Marketing & Kommunikation), Marcel Schönfeld (Projektabwicklung),<br />
Karsten Weise (Einkauf) und Michal Urvalek (HR & Facility). www.kuechenplanermagazin.de/suche/news-detail/news/kuechenquelle-bekommt-einen-neuen-ceo/<br />
Verantwortung<br />
für den Gesamtvertrieb<br />
Das Bad Salzufler Unternehmen Ninkaplast hat die<br />
Funktion des Gesamtvertriebsleiters neu geschaffen<br />
– und mit Holger Geesmann besetzt. Sein Engagement<br />
beim Spezialisten für Kunststoff-Formgebung<br />
und Oberflächenveredelung begann am 1. August<br />
2002. Als Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung.<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/holgergeesmann-verantwortet-gesamtvertrieb/<br />
8 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Geschäftsführung erweitert<br />
Dr. Thomas Altenseuer wurde im Juli <strong>2022</strong> zum<br />
weiteren Geschäftsführer der Klöpfer holz GmbH<br />
& Co. KG bestellt. Er leitet das Unternehmen jetzt<br />
gemeinsam mit Manfred Meyer und Uwe Thielemann.<br />
Dr. Thomas Altenseuer war zu Jahresbeginn<br />
als Generalbevollmächtigter in die Klöpferholz<br />
Gruppe eingetreten. Die ihm übertragenen<br />
Aufgaben führt er nun in seiner neuen Position<br />
fort – mit Fokus auf die Ressorts Finanzierung,<br />
IT, Controlling, Prozesse, Technischer Einkauf<br />
und Logistik. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/<br />
news-detail/news/kloepferholz-erweitert-die-geschaeftsfuehrung/<br />
rational tauscht aus<br />
Ende Juni <strong>2022</strong> gab es einen Wechsel auf<br />
Geschäftsführungsebene bei der rational<br />
einbauküchen solutions GmbH. Janusz<br />
Palarczyk und Dogan Yalin schieden aus<br />
der Geschäftsleitung aus. Als Nachfolger<br />
lenkt nun Geschäftsführer Mano Bakhtiari die Geschicke des Küchenmöbelherstellers.<br />
Gründe für den Wechsel wurden nicht genannt. www.kuechenplanermagazin.de/suche/news-detail/news/neuer-geschaeftsfuehrer-bei-rational/<br />
Trauer bei Hettich<br />
Dr. Erwin Hettich ist am<br />
30. Juli <strong>2022</strong> im Alter von<br />
89 Jahren gestorben.<br />
Er war viele Jahre geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
der Hettich<br />
Unternehmensgruppe.<br />
Zum Mitglied der Geschäftsleitung<br />
des Familienunternehmens<br />
Dr. Erwin Hettich (†).<br />
wurde er im Jahr 1964<br />
berufen. Im Alter von Anfang 30. Zunächst kümmerte<br />
er sich um den Einkauf und das Finanzwesen.<br />
Anschließend leitete er den Bereich Marketing<br />
und Vertrieb. In diesen Positionen war er ein<br />
von Kunden geschätzter Repräsentant des Unternehmens<br />
im Außenkontakt. Den Vorsitz der Geschäftsleitung<br />
übernahm er 1990 bis zu seinem<br />
Ruhestand Ende 1993. „Seine Familie, die Gesellschafter,<br />
der Beirat, die Geschäftsführung sowie<br />
das gesamte Hettich Team behalten ihn als<br />
große Persönlichkeit in Erinnerung und werden<br />
die Hettich Unternehmensgruppe in seinem<br />
Sinne weiterentwickeln“, würdigt das Unternehmen<br />
das Wirken und die Verdienste von Dr. Erwin<br />
Hettich.<br />
Foto: Hettich
Markt + Menschen<br />
Mehr erfahren . . . auf www.kuechenplaner-magazin.de<br />
Kesseböhmer stellt Marketing neu auf<br />
Thore Brors ist seit 1. Mai <strong>2022</strong> Marketingleiter von Kesseböhmer. Er folgt auf Holger<br />
Schmitz, der diese Position knapp 15 Jahre bekleidete und nun auf eigenen Wunsch in<br />
die Altersteilzeit wechselte. Thore Brors, 51, bringt fundierte Kenntnisse im Management<br />
von Marken und Kundenbeziehungen mit. Ebenso langjährige Führungserfahrungen.<br />
Neu geschaffen hat das Unternehmen zudem<br />
die Position „Leitung Digital Marketing“. Und mit Irina<br />
Gerhard, 39, besetzt. Die Kommunikationswirtin stärkt das<br />
Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung der digitalen<br />
Strategien. Die aktuellen Personalveränderungen<br />
sind laut Kesseböhmer Ausdruck einer neuen Marketingstrategie.<br />
Ziel sei es, Marketingkompetenzen zu bündeln,<br />
um ähnlich einer Inhouse-Agentur noch schneller und flexibler<br />
kundenorientierte Maßnahmen umsetzen zu können.<br />
Neben der Industrie und dem Handel liegt ein besonderer<br />
Fokus auf dem Endkunden. www.kuechenplaner-magazin.de/<br />
suche/news-detail/news/kesseboehmer-stellt-marketing-neu-auf/<br />
Thore Brors.<br />
Leiter für Kleingeräte<br />
Haier stärkt den Kleingerätebereich.<br />
Markus Reiners hat<br />
zum 1. Juli <strong>2022</strong> den Bereich<br />
Small Domestic Appliances (SDA)<br />
übernommen. Als Business Unit<br />
Director. Der Betriebswirt verfügt<br />
über 25 Jahre Berufserfahrung<br />
in Vertrieb und Marketing<br />
und besetzte verschiedene<br />
Führungspositionen bei internationalen<br />
Unternehmen. Zuletzt<br />
war er als Regional Head,<br />
Country Manager und Director<br />
Sales bei iRobot beschäftigt. Markus Reiners wird unter anderem<br />
dafür zuständig sein, die Marke Hoover weiterzuentwickeln.<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/themen/detail/news/neuer-leiterfuer-kleingeraete/<br />
Experte fürs Digitale<br />
Die Verbundgruppe DER KREIS baut seine Digitalisierungsaktivitäten weiter<br />
aus. Dafür wurde ein Fachmann verpflichtet. Seit dem 1. Juni <strong>2022</strong> ist Grischa<br />
Zimmermann (Foto), 47, neu im Team von Geschäftsführer Frank Platzer, der<br />
als kaufmännischer Leiter auch für die Digitalisierung verantwortlich ist.<br />
Zimmer mann kommt aus dem Bereich Produkt- und Projektmanagement und<br />
ist seit 10 Jahren in der E-Commerce- und Digitalwelt unterwegs. Die Leonberger<br />
Verbundgruppe arbeitet schon seit mehreren Jahren an der konsequenten<br />
Umsetzung digitaler Prozesse und Angebote. Etwa über die digitale<br />
Endverbrauchermarke und Plattform „kuechenspezialisten.de“. Hinzu<br />
kommen viele weitere Angebote bis hin zur „Cyber Security“. www.kuechenplanermagazin.de/suche/news-detail/news/digitalisierungsexperte-verstaerkt-das-team-von-der-kreis/<br />
In die Konzernleitung berufen<br />
Peter Revesz (Foto)<br />
wurde mit Wirkung zum<br />
1. September <strong>2022</strong> zum<br />
CEO der Division „ Franke<br />
Food service Systems“<br />
ernannt und gleichzeitig<br />
zum Mitglied der<br />
Konzernleitung. Als CEO<br />
der Division folgt er<br />
auf Konzernchef Patrik<br />
Wohlhauser, der den<br />
Bereich Foodservice seit<br />
Februar dieses Jahres<br />
interimistisch führte.<br />
Irina Gerhard.<br />
10 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Nr. 3 von 60<br />
Das dänische Franchise-Unternehmen Kvik eröffnete sein erstes Küchenstudio an der Weser.<br />
Torsten Dyre (links) und Christian Stolte (rechts) zerschnitten das rote Band.<br />
60 Franchise-Standorte in Deutschland<br />
bis zum Jahr 2026. Das ist das formulierte<br />
Expansionsziel des dänische Küchenunternehmens<br />
Kvik. Mit der Eröffnung<br />
eines Studios in Bremen sind es<br />
jetzt drei. Zwei weitere gibt es bereits in<br />
Hamburg. Mit einer feierlichen Zeremonie<br />
eröffnete Mitte Juli das Kvik Küchenstudio<br />
in Bremen direkt in der Innenstadt.<br />
Die Adresse lautet „Am Wall 146“.<br />
Dort gibt es auf 230 m 2 das gesamte Portfolio<br />
zu entdecken: Küchen, Badezimmermöbel<br />
und Schranklösungen. Standort-Geschäftsführer<br />
Jan-Mike Alexander<br />
hätte das rote Eröffnungsband wohl liebend<br />
gern selbst durchtrennt, aber eine<br />
Corona-Infektion verhinderte dies. So<br />
begrüßte er die Gäste per Live-Schaltung<br />
und überließ Torsten Dyre (Business<br />
Develop Manager) und Christian Stolte<br />
(Country Manager Deutschland) den offiziellen<br />
Akt. Konzipiert wurde das Studio<br />
im neuen Store Design. Country Manager<br />
Christian Stolte: „Wir haben in den letzten Jahren beobachtet, dass sich die Art und Weise, wie Verbraucher ihre Küchen kaufen, stark<br />
gewandelt hat. Daher entwickeln auch wir uns weiter. Das moderne Design und Ambiente unseren neuen Store Konzepts inspiriert die Menschen<br />
und schafft ein stimmungsvolles Einkaufserlebnis, das alle Sinne herausfordert.“ www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/nr-3-von-60/<br />
Besuchen Sie uns<br />
auf der area30 in Löhne.<br />
Das KüchenTreff-Team<br />
freut sich, Sie persönlich<br />
zu begrüßen.<br />
17.-22.09.<strong>2022</strong><br />
Stand E22<br />
<strong>2022</strong>0805_Kuechenplaner_184x86mm.indd 1 05.08.22 13:40<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 11
Markt + Menschen<br />
Mehr erfahren . . . auf www.kuechenplaner-magazin.de<br />
Ab in den Juni<br />
Die imm cologne geht der nächsten Corona-Winterwelle<br />
aus dem Weg und feilt parallel an konzeptionellen Inhalten.<br />
Die Einrichtungsmesse findet im kommenden<br />
Jahr nicht im Januar statt, sondern im Juni. Als „imm<br />
Spring Edition“ vom 4. bis 7. Juni. Die im Januar ebenfalls<br />
geplante LivingKitchen wurde gestrichen. „Aber<br />
der Küche steht die Spring Edition offen“, betont die<br />
Koelnmesse. Mit dieser Terminverlegung in den Frühsommer<br />
geht der Messeveranstalter einer fast schon<br />
absehbaren erneuten Absage aus dem Weg. Angesichts<br />
hoher Corona-Fallzahlen in den Wintermonaten konnte<br />
die Großveranstaltung (mit 128 000 Besuchern im Jahr<br />
2020) zuletzt zwei Jahre in Folge nicht stattfinden. Der<br />
neu gefundene Termin im Juni 2023 sei vorerst einmalig.<br />
Wie es mit der Messe danach weitergeht – terminlich<br />
wie konzeptionell – und welche Rolle die Küche im<br />
Rahmen der imm oder parallel dazu spielen kann, werde<br />
im Sommer festgelegt. Im Dialog mit den beteiligten<br />
Kräften. Auch die nun kommunizierte Veränderung<br />
sei im „Dialog mit den Marktpartner“ getroffen worden.<br />
In einer Pressemitteilung (vom 18. August <strong>2022</strong>)<br />
wird Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Koelnmesse, so zitiert: „Einstimmig hat sich heute<br />
der Fachbeirat der imm cologne für das von der Koelnmesse<br />
vorgeschlagene Konzept der imm Spring Edition<br />
im Juni 2023 ausgesprochen. Wir danken dem Fachbeirat<br />
und insbesondere der deutschen Industrie, dem<br />
Handel und den Einkaufsverbänden für ihre Unterstützung.<br />
Damit ist sichergestellt, dass die imm cologne<br />
nach zwei Jahren Pause wieder stattfinden kann. Die<br />
Branche hat sich für eine starke Einrichtungsmesse in<br />
Deutschland, dem umsatzstärksten Markt in Europa<br />
ausgesprochen.“<br />
„Einstimmige Entscheidung für die Spring Edition.“<br />
Gerald Böse, CEO Koelnmesse.<br />
Alle im Deutschland-Dress<br />
Der Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) als<br />
ideeller Träger der Messe begrüßt die Entscheidung, die<br />
imm cologne im kommenden Jahr als Spring Edition zu<br />
veranstalten. „Unsere Industrie steht hinter dem Beschluss<br />
der Koelnmesse, der imm cologne einmalig einen<br />
neuen Termin zu geben und so nach zweijähriger<br />
Pause einen kräftigen Re-Start unserer wichtigsten<br />
Branchenschau zu ermöglichen“, sagt VDM-Präsident<br />
Elmar Duffner in einer Mitteilung. „Wir sollten uns nun<br />
– bildlich gesprochen – alle das Deutschland-Trikot anziehen<br />
und für eine breite Präsenz der heimischen Hersteller<br />
auf unserer internationalen Leitmesse sorgen.“<br />
Die Eckpunkte des Konzeptes<br />
Die imm Spring Edition 2023 soll vier Tage lang von<br />
Sonntag bis Mittwoch laufen und Fachbesucherinnen<br />
und Fachbesucher im Fokus haben. Endverbraucher<br />
werden die Möglichkeit erhalten, die Messe auf Einladung<br />
zu besuchen. So wird ein klarer Fokus auf das<br />
Thema Business gelegt. „Darüber hinaus ist es unser<br />
Ziel, neue Beteiligungsformate im Markt zu implementieren“,<br />
sagt Matthias Pollmann, Geschäftsbereichsleiter<br />
der Koelnmesse, ohne konkreter zu werden.<br />
Das Thema Küche werde für 2023 in die imm Spring<br />
Edition integriert. Gleichzeitig sei geplant, die Stadt als<br />
Location stärker in das Eventprogramm einzubeziehen.<br />
Wie das genau umgesetzt werden soll, steht noch<br />
nicht detailliert fest.<br />
Der zweite Schritt wird dann im Sommer 2023 erfolgen.<br />
In enger Abstimmung mit der Industrie und den<br />
beteiligten Verbänden wird dann der zukünftige Termin<br />
der imm cologne und der LivingKitchen festgelegt.<br />
„Planungssicherheit für unsere Partner.“<br />
Oliver Frese, Geschäftsführer Koelnmesse.<br />
12 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Akademie eröffnet<br />
Qualifikation mit Langzeitwirkung, vermittelt durch Experten, statt Standardseminare<br />
in gesichtslosen Konferenzhotels. Das ist seit jeher die Bildungsstrategie des<br />
Unternehmens Schmidt Küche und Wohnwelten. Eine Vielzahl von Beschäftigten<br />
hätten schon von den individuell abgestimmten Schulungsprogrammen profitiert.<br />
Nun kommt für das Unternehmen ein weiterer Meilenstein hinzu: Mitte Juli eröffnete<br />
die SCHMIDT-Akademie am Produktionsstandort im saarländischen Türkismühle.<br />
Ab sofort sind hier alle Aus- und Fortbildungen der deutschsprachigen Händler<br />
und Mitarbeiter zentriert. „Diese Bildungsstätte steht für lebenslanges Lernen und<br />
eine nachhaltige Personalentwicklung“, erläutert das Unternehmen. Dabei decke<br />
sie gleich mehrere Aufgabenfelder ab: „Zum einen geht es um die Weiterqualifikation<br />
innerhalb des bestehenden Händlernetzwerkes. Zum anderen machen hier auch<br />
alle Neueinsteiger ihre ersten Schritte“, erklärt Leiterin Irene Kampe (Foto). Die gebürtige<br />
Regensburgerin gleich doppelt vom Fach. In gleicher Funktion hat sie in der<br />
Küchenbranche schon andere Schulungsabteilungen aufgebaut und verantwortet.<br />
www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/akademie-in-tuerkismuehle-eroeffnet/<br />
Was Trend ist<br />
Wohnen und Möbel werden laut Hettich hauptsächlich von<br />
den Megatrends Individualisierung, Urbanisierung, Digitalisierung<br />
und New Work beeinflusst. Daneben gibt es eine ganze<br />
Reihe von Trends, die zwar kurzlebiger sind, jedoch starken<br />
Einfluss auf den Zeitgeist und Lifestyle haben. Den Nerv der<br />
Zeit zu treffen sei für die Hersteller von Küchen und Möbeln ein<br />
wichtiger Erfolgsfaktor. „Bei der Vielzahl von Trends kann man<br />
schon mal den Überblick verlieren“, meint der Beschlägespezialist<br />
und stellt einen neuen Service vor: Die einflussreichsten<br />
für die Küchen- und Möbelbranche hat das Unternehmen<br />
auf einer Webseite zusammengestellt. Ermittelt wurden diese<br />
von einem Trendscout-Team. Wie jüngst auf der EuroCucina in<br />
Mailand. Für Eilige gibt es eine aktuelle Trendshow per Video:<br />
https://web.hettich.com/de-de/inspiration/moebel-und-einrichtungstrends<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 13
Küchenplanung<br />
„Diese Frau weiß,<br />
wovon sie redet“<br />
Eine klare Vision, Mut zur eigenen Ansicht und Lust auf<br />
individuelle Küchen- und Wohnkonzepte: Damit hat sich<br />
Suna Arslan in Bad Salzuflen selbstständig gemacht.<br />
Vorher arbeitete sie viele Jahre in der Küchenindustrie.<br />
14 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 15<br />
Foto: Biermann
Küchenplanung<br />
Hohe Reichweite<br />
Kreative Wege geht Suna Arslan<br />
auch bei Werbung und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
So nutzt sie intensiv<br />
digitale Kanäle und arbeitet<br />
dabei unter anderem mit der<br />
Bloggerin Nihan zusammen. Diese<br />
hat 600000 Follower auf Instagram<br />
und mehr als eine Million<br />
Follower auf YouTube. Wenn Nihan<br />
auf ihren Kanälen vom Besuch bei<br />
„Ihrer Küchenplanerin“ berichtet<br />
(https://www.youtube.com/<br />
watch?v=eRvipe4nnHc), häufen<br />
sich die Anfragen. Der Kontakt zu<br />
Nihan sei auf familiären Wegen<br />
zustande gekommen. Davon profitiere<br />
sie sehr, weiß aber auch realistisch<br />
einzuschätzen, dass sie<br />
bei der populären Influencerin<br />
ohne die persönlichen Kontakte<br />
wohl nicht mit dieser besonderen<br />
Aufmerksamkeit rechnen dürfte.<br />
Darüber hinaus engagiert sich<br />
Suna Arslan seit neuestem als<br />
Sponsorin beim „Porsche Sports<br />
Cup“. Dies unterstütze die Kontaktpflege<br />
fürs Projektgeschäft.<br />
Zwei Eingangstüren: „Küchen su dio“ im<br />
Bad Salzufler Ortsteil Schötmar.<br />
Neu im Sortiment: designbetonte<br />
Armaturen von Gessi.<br />
Drei Ausstellungsküchen<br />
kommen von Häcker. Im<br />
Eingangsbereich aus dem<br />
Programm „systemat“<br />
sowie hier aus der Linie<br />
„concept130“.<br />
Ihre unternehmerische Identität ist Suna<br />
Arslan wichtig. Auch hat sie keine Scheu<br />
vor klaren Ansichten, und sie ist es gewohnt,<br />
ihre Ideen für die jeweiligen Kunden<br />
engagiert zu vertreten und dafür<br />
zu werben. In den Planungsgesprächen<br />
kommt ihr das oft zugute. „Viele Kunden<br />
schätzen, wie ich mich einbringe.“ Kürzlich<br />
habe eine Kundin im Planungsgespräch<br />
zu ihrem Mann gesagt: „Das ist<br />
eine Frau, die weiß, wovon sie redet.“ Diese<br />
Aussage habe sie sehr gefreut. Wenn<br />
ein Kunde hingegen schon sehr genaue<br />
Vorstellungen habe und diese auch umgesetzt<br />
bekommen möchte, wisse sie sich<br />
auch zurückzunehmen. „Der Kundenwunsch<br />
zählt.“<br />
Ihre Individualität spiegelt sich schon<br />
im Unternehmensnamen wider: „Küchen<br />
su dio“. Das branchengeschulte Auge will<br />
automatisch „Küchen Studio“ lesen, aber es<br />
ist anders. Und es hat einen persönlichen<br />
Hintergrund. „su dio“ ist das Ergebnis einer<br />
Kombination von Buchstaben ihres<br />
Vornamens SUna und dem Wort KüchenstuDIO.<br />
„Das macht den Namen zu meinem<br />
persönlichen Highlight“, sagt die Unternehmerin,<br />
Küchenplanerin und Wohnraumgestalterin.<br />
All das ist sie in einer<br />
Person. Denn auch wenn sich in ihrem Anfang<br />
<strong>2022</strong> eröffneten Studio derzeit bevorzugt<br />
um Küchenmöbel, Geräte, Spülen und<br />
Armaturen dreht, schlägt ihr Herz doch für<br />
die Gestaltung des ganzen Hauses. „Meine<br />
Kunden sind erstmal überrascht, wenn sie<br />
von mir nach dem Planungsgespräch Zeichnungen<br />
über die Küche hinaus bekommen.“<br />
Auch wenn die Beigaben nicht sofort umgesetzt<br />
werden, hat sie einen gedanklichen<br />
Anker gesetzt. Frei nach dem Motto: Erst<br />
wird die Küche ausgestattet und im zweiten<br />
Step vielleicht das Bad, das Gäste-WC,<br />
die Garderobe, die Wohnräume, das Licht,<br />
die Wandgestaltung oder der Hauswirtschaftsraum.<br />
Mal früher, mal später. Dann<br />
habe alles eine gestalterische Linie, benennt<br />
sie ein für viele Neubauer und Renovierer<br />
überzeugendes Argument. Ideen<br />
sprudeln bei ihr reichlich. Auch „nur“ auf<br />
die Küche bezogen. Ein Planungsgespräch<br />
mündet meist in mehreren Zeichnungen.<br />
„Ich will meinen Kunden die Vielfalt zeigen<br />
und die verschiedenen Möglichkeiten, die<br />
zu ihnen passen können, je nachdem ob<br />
es persönlich mehr um Design und Ästhetik<br />
geht oder um die Technik und das Kochen“,<br />
begründet Suna Arslan diesen ungewöhnlichen<br />
Aufwand. Den Kundinnen<br />
und Kunden scheint es zu gefallen, denn<br />
die Empfehlungsquote ist hoch.<br />
Räume komplett saniert<br />
Und so sind die ersten sechs Monate seit<br />
der Neueröffnung Anfang <strong>2022</strong> durchgehend<br />
munter und arbeitsreich. Wobei in<br />
der Familie Arslan schon in den Monaten<br />
zuvor keine Langeweile aufkam. Innerhalb<br />
von nur 12 Wochen wurden die Räume<br />
eines ehemaligen Cafés mit Bäckerei und<br />
Konditorei in einem denkmalgeschützten<br />
Gebäude an der Schloßstraße im Salz ufler<br />
Ortsteil Schötmar kernsaniert. In Zeiten<br />
von Materialknappheit und Fachkräftemangel<br />
auf dem Bau eine reife Leis tung.<br />
Das Ergebnis präsentiert sich ausgesprochen<br />
stilvoll: mit eleganten weißen Wandverkleidungen<br />
in den mächtigen Fensternischen,<br />
abgehängten Decken und einem<br />
kreativen Lichtkonzept. Möbliert sind die<br />
Räume auf 140 m 2 Fläche mit vier Planungsbeispielen.<br />
Von Häcker („systemat“<br />
und „concept130“) und Nobilia samt Hauswirtschaftsraum<br />
und zwei Bad-Darstellungen.<br />
Eine Outdoor-Küche ist ebenfalls<br />
vorhanden und soll bald Mittelpunkt des<br />
noch final zu gestaltenden Außenbereichs<br />
sein. Die Ausstattung kommt in der Regel<br />
von Blanco, Systemceram, Hans grohe,<br />
Gessi, Quooker, Naber oder Cosentino.<br />
Bei den Geräten ist sie wegen der aktuellen<br />
Situation mit den teils extrem langen<br />
Lieferzeiten flexibel und nutzt je nach<br />
Kommission das Elektroangebot der Küchenmöbelhersteller<br />
oder ordert direkt<br />
bei einem Gerätehersteller. Die elegante<br />
„systemat“-Küche im Eingangsbereich mit<br />
16 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Nobilia-Planung mit dem modularen Relingsystem „Sign Emotion“.<br />
Berkay Arslan, 21, studiert<br />
im 4. Semester<br />
Architektur und plant<br />
später den Einstieg ins<br />
Familienunternehmen.<br />
Fotos: Biermann<br />
Stilvolle Innenraumgestaltung: Die rund 140 m 2 große<br />
Fläche wurde vor der Neueröffnung kernsaniert.<br />
grifflosen grauen Fronten zum Beispiel ist<br />
mit Gaggenau ausgestattet. Als weiteren<br />
Küchenmöbellieferant nimmt sie demnächst<br />
Pronorm auf. Mit Blickrichtung<br />
auf das geplante Projektgeschäft. Das soll<br />
ein weiteres Standbein des noch jungen<br />
Unternehmens werden. Auch international,<br />
zum Beispiel in der Türkei. Erste Kontakte<br />
sind bereits geknüpft.<br />
Viel Erfahrung in der Industrie<br />
Bei der Auswahl der Lieferanten setzt<br />
Suna Arslan auf klangvolle Namen. „Mir<br />
ist wichtig, dass es sich um stabile Unternehmen<br />
handelt“, sagt sie. Diese Entscheidung<br />
wird auch auf persönlichen Erfahrungen<br />
beruhen. Denn vor dem Schritt in<br />
die Selbstständigkeit arbeitete sie viele<br />
Jahre in der Küchenindustrie. Unter anderem<br />
zehn Jahre bei Nolte Küchen in Löhne<br />
und anschließend rund zehn Monate<br />
bei der Neue Alno GmbH. In beiden Unternehmen<br />
habe sie „sehr, sehr viel gelernt“<br />
und Händler unterschiedlichster Art kennengelernt.<br />
Dies habe das eigene Selbstverständnis<br />
als Planerin reifen lassen. Bei<br />
Nolte Küchen war sie erst im Innendienst<br />
tätig und stieg später zur „Assistentin<br />
der Exportleitung“ auf. Bei Alno war sie<br />
dann für den Vertrieb im Inland verantwortlich<br />
und für den Exportmarkt Türkei.<br />
Während dieser Jahre in der Industrie sei<br />
der Plan gewachsen, „irgendwann einmal“<br />
in den Handel zu wechseln und sich als<br />
Küchenplanerin selbstständig zu machen.<br />
Nach dem endgültigen Alno-Konkurs vor<br />
rund zwei Jahren wurde es damit überraschend<br />
schnell konkret.<br />
Mitglied bei DER KREIS<br />
Mit der ihr eigenen dynamischen Tatkraft<br />
wollte Suna Arslan anfangs das Projekt<br />
Selbstständigkeit weitgehend in Eigenregie<br />
stemmen. Das Ladenlokal in der Nähe<br />
des Familienwohnorts Herford hatte sie<br />
schließlich schon gefunden und die Finanzierung<br />
stand ebenfalls. Doch letztlich<br />
ließ sie sich überzeugen, dass eine<br />
Mitgliedschaft in einem Küchenverband<br />
bei vielen Themen nützlich sein kann.<br />
„Ich habe zwar viel Küchenerfahrung“,<br />
sagt sie, „aber es gibt bei der Selbstständigkeit<br />
eine Menge Drumherum“. Angeschlossen<br />
hat sie sich der Verbundgruppe<br />
DER KREIS. Dort fühlt sie sich wohl. Vor<br />
allem gefällt ihr das persönliche Mit einander.<br />
Ob Gespräche mit Robert Strunz<br />
(Marketingleiter) und Ulf Triebener (Geschäftsführer<br />
Deutschland) oder mit den<br />
Regionalleitern Bernhard Heitfeld und<br />
Michael Trommler: „Der Verband ist individuell<br />
auf mich eingegangen und unterstützt<br />
mich in vielen Belangen.“ Und das<br />
sehr praktisch und direkt: Zum Beispiel<br />
auch bei der Fortführung von Ideen rund<br />
um die ein Eigenregie gestaltete Werbung<br />
und Öffentlichkeitsarbeit. „Dann rufe ich<br />
an, schildere meine Gedanken und bekomme<br />
ein Feedback oder sogar weitere<br />
Impulse.“ An dieser Stelle blitzt auch wieder<br />
ihre Individualität auf. „Ich bin gerne<br />
im Verband“, sagt sie, „aber ich bin ich.“<br />
Vom selben Schlag<br />
Wenn sich das Studio am Standort Bad<br />
Salzuflen stabil etabliert hat, möchte sie<br />
gern ein oder zwei Fachkräfte einstellen<br />
und sich dann intensiver dem Objektgeschäft<br />
widmen und dem internationalen<br />
Vertrieb. Tatkräftige Unterstützung dürfte<br />
beizeiten aus der eigenen Familie kommen.<br />
Ihr heute 21-jähriger Sohn Berkay<br />
teilt ihre Faszination für die Küchen- und<br />
Wohnraumgestaltung, wenngleich mit<br />
einem eigenen individuellen Blick. Aktuell<br />
studiert er an der Fachhochschule<br />
Bielefeld (Campus Minden) im 4. Semester<br />
Architektur. Nach Bachelor und Master<br />
soll ein internationaler Aufenthalt folgen<br />
und dann der Einstieg in das neu gegründete<br />
Familienunternehmen.<br />
Dirk Biermann<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 17
Küchendesign<br />
Nach reduziert<br />
kommt unsichtbar<br />
Im Gespräch mit dem Kölner Industriedesigner<br />
Stefan Ambrozus zu den Entwicklungen in<br />
der Küche und den Möglichkeiten und Herausforderungen,<br />
die die Ansprüche an Reduktion<br />
und Integration der Technik mit sich bringen.<br />
Design wird oft mit Optik und Haptik gleichgesetzt. Mit dem, was das<br />
Auge sieht und die Hände spüren. Damit kennen sich Stefan Ambrozus<br />
und sein Team auch aus. Die Beschäftigung reicht aber tiefer. Bis hinein<br />
in die Technik von Möbeln, die Steuerung von Geräten und die daraus<br />
resultierenden industriellen Prozesse in der Fertigung.<br />
<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Die Küchenbranche ist für das Studio Ambrozus ein<br />
wichtiger Tätigkeitsbereich. Für wen sind sie aktuell tätig?<br />
Stefan Ambrozus: Wir arbeiten mit Unternehmen aus den Bereichen<br />
Geräte, Möbel und Licht zusammen. Das sind zum Beispiel berbel<br />
und die berbel-Mutter Wesco. Aber auch Grass, Häcker Küchen,<br />
Kesseböhmer und Hera. Mal handelt es sich um in sich abgeschlossene<br />
Projekte, mal reicht die Zusammenarbeit viel tiefer und läuft<br />
permanent. Wie bei berbel. Hier stammt das gesamte Produktprogramm<br />
von uns. Es gibt kein berbel-Produkt, das wir nicht gestaltet<br />
haben.<br />
Also im Stil einer externen Designabteilung?<br />
Ja, und das schon seit gut 12 Jahren. Es ist eine außergewöhnliche und<br />
vertrauensvolle Zusammenarbeit, die uns mit berbel verbindet. Wir<br />
sind eng eingebunden, und die Arbeit reicht in Einzelfällen über das<br />
Produktdesign hinaus. Bis in den Messebau oder die Gestaltung der<br />
Service-Fahrzeuge. Was auch für die Muttergesellschaft von berbel<br />
gilt, die Wesco AG in der Schweiz. Grundsätzlich ist der Messebau<br />
kein eigenständiger Bereich unseres Studios. Aber wenn die Zusammenarbeit<br />
so intensiv ist wie mit berbel und Wesco, bietet sich das im<br />
Rahmen einer ganzheitlichen visuellen Kommunikation an. Und das<br />
macht die Zusammenarbeit auch so spannend und vielfältig.<br />
Eine lange Tradition verbindet uns auch mit Grass. Jüngste Entwicklungen,<br />
an denen wir beteiligt waren, sind zum Beispiel das<br />
Schubkasten-System „Vionaro V8“ mit der extrem schmalen 8-mm-<br />
Zarge, das doppelwandige Auszugsystem „Nova Pro Scala“ und das<br />
fast unsichtbare Scharnier „Tiomos Hidden“. Im Bereich Möbel machen<br />
wir auch immer wieder Projekte mit Kesseböhmer und Häcker.<br />
Dunstabzug, Auszüge, Scharniere – Möbeltechnik generell:<br />
Das sind anspruchsvolle und hochkomplexe Themen.<br />
Welchen Teil steuern sie bei?<br />
Wir sind komplett involviert. Das können wir, weil wir Technik und<br />
industrielle Prozesse denken können. Man kann solche Themen nicht<br />
machen, wenn man nur an der Oberfläche kratzt und rein formalistisch<br />
herangeht.<br />
18 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Stefan Ambrozus (Foto rechts) zusammen mit<br />
berbel-CEO Karl von Bodelschwingh auf der<br />
Bühne des red dot <strong>2022</strong>. Die besondere Freude<br />
resultiert aus dem „best of the best“-Award für<br />
die Muldenlüftung „Downline Infinity“.<br />
Foto: berbel / © Red Dot<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 19
Küchendesign<br />
Dann sind Sie als Designbüro also nicht die<br />
klassischen Trendgestalter?<br />
Nicht, wenn es um die reine Optik zum Beispiel der Küchenmöbel<br />
geht. Ob in dieser Saison Cremeweiß oder<br />
Schneeweiß wichtig ist, gestalten wir nicht.<br />
Mit welchen Themen über Küchengeräte und<br />
Möbeltechnik hinaus beschäftigen Sie sich noch?<br />
Licht ist ein weiteres starkes Thema. Mit Zumtobel als<br />
größten und international agierenden Konzern-Kunden.<br />
Projekte machen wir aber auch mit mittelständischen<br />
Unternehmen wie Hera und Licht im Raum.<br />
Hinzu kommen Outdoor-Produktthemen für private,<br />
gewerbliche und öffentliche Räume wie Verschattung<br />
oder die Möblierung im öffentlichen Raum. Einzelne<br />
Technikthemen auf Projektbasis für Maschinenbau<br />
und Robotik, unter anderem in der Energieversorgung<br />
und der Medizintechnik, runden unsere Aktivitäten ab.<br />
Das ist eine breite Auswahl mit sehr unterschiedlichen<br />
Themen. Empfinden Sie diese Vielfalt eher als<br />
förderlich oder nervt die Themenbreite manchmal?<br />
Ich finde es spannend zu sehen, wie sich Bereiche und<br />
Branchen gegenseitig befruchten. Und welche Synergien<br />
sich daraus ergeben. Das ist der Grund, warum<br />
wir thematisch eine gewisse Bandbreite wahren.<br />
Haben Sie ein Beispiel?<br />
Das Thema Licht. Was Lichttechnik angeht, ist die Küchenbranche<br />
im Moment noch auf einem Low-Level<br />
unterwegs. Wenn wir ein Lichtprojekt mit Zumtobel<br />
mache, arbeiten wir mit zahlreichen verschiedenen<br />
Ingenieuren zusammen. Aus dieser Zusammenarbeit<br />
lässt sich viel mitnehmen und auf andere Produktanwendungen<br />
übertragen. Es gibt immer Transfer-Leistungen.<br />
Zudem sind die Licht- und die Küchenbranche<br />
anders getaktet und haben unterschiedliche Schnelligkeiten.<br />
In der Arbeit mit den Lichtspezialisten sehen<br />
wir Entwicklungen frühzeitig und wissen, wohin die<br />
Reise geht. Licht als Gestaltungsaspekt wird überall<br />
immer wichtiger. Damit lassen sich interessante Sachen<br />
machen. Aber ich sage auch ganz klar: Es muss<br />
bezahlbar bleiben und die Primärfunktionen müssen<br />
im Mittelpunkt bleiben. Bezogen auf die Zusammenarbeit<br />
mit berbel heißt das: Erst kommt der Dunstabzug<br />
nach oben oder unten und erst dann die Ad-Ons.<br />
Aber ein Muldenlüfter mit integrierter Beleuchtung<br />
wäre doch ein Riesending.<br />
Das wäre es. Lassen wir uns überraschen . . .<br />
Dann grundsätzlicher gefragt: Die Integration von<br />
Licht – dürfen wir uns hier auf besondere Entwicklungssprünge<br />
einstellen?<br />
Die Integration der LED-Technik ist im Vergleich zu<br />
früher sehr viel einfacher geworden. Hinzu kommen<br />
die barrierefreien Möglichkeiten der Steuerungstechnik.<br />
Deshalb denken wir massiv in Kombinationen.<br />
Die Antwort ist also ein klares Ja?<br />
Genau. Wie das dann aussehen wird, darüber können<br />
wir gespannt bleiben.<br />
Zum Stichwort Langfristigkeit: Gehen einem als<br />
Designer nicht die Ideen aus, wenn man sehr lange<br />
für ein bestimmtes Unternehmen arbeitet?<br />
Als ich frisch von der Uni kam, habe ich tatsächlich so<br />
ähnlich gedacht. Doch es ist ganz anders. Weil ja nichts<br />
bleibt, wie es ist. Zum Beispiel der Paradigmenwechsel<br />
bei Dunstabzugshauben in den letzten Jahren. Früher<br />
waren sich alle einig: Es dominierte die Idee, die<br />
Luft nach oben abzusaugen und im Abluftmodus nach<br />
draußen zu leiten. Heute möchten die Kunden einen unverbauten<br />
Luftraum über der Insel-Kochfläche haben<br />
und die Kochwrasen nach unten absaugen. Umluft ist<br />
aus verschiedenen Gründen aktueller denn je. Da muss<br />
man als Entwickler beweglich im Kopf sein. Ganz praktisch<br />
bedeutet das: berbel war und ist Spezialist für den<br />
Dunstabzug. Heute gehören auch Kochfelder dazu und<br />
wir haben beide Bereiche miteinander vernetzt. Technologisch<br />
verändert sich die Kochstelle mit Heizen und<br />
Absaugen permanent und wird dabei immer komplexer.<br />
Spannende Entwicklungen gibt es zum Beispiel bei<br />
User Interfaces (Benutzerschnittstellen, Anm. d. Redaktion).<br />
Funktionen lassen sich vorkonfigurieren, Lichtstimmungen<br />
erzeugen . . . der Kontext verändert sich<br />
fortlaufend. Damit stellen sich von ganz allein immer<br />
neue Aufgaben. Um auf Ihre Frage zurückzukommen:<br />
Nein, es ist weder langweilig noch gehen die Ideen aus.<br />
Apropos Ideen: Welche neuen Trends dürfen wir<br />
in der Küche nach der Eurocucina erwarten?<br />
Ich sehe im Moment keine großen Veränderungen. Die<br />
Pandemie hat viele Themen eingebremst, die jetzt erneut<br />
dargestellt werden. Meist noch vertiefter. Als hätten<br />
sich die Anbieter gesagt ‚Komm, jetzt legen wir<br />
nochmal eine Schippe drauf‘. Wir sehen also weiterhin<br />
eine gewisse Trendvielfalt. Viel Industrial, aber auch<br />
stark reduzierte und monolithische Lösungen. Und<br />
auch massiv opulente Designs. Grundsätzlich scheint<br />
es spielerischer zu werden, der Griff kehrt auch langsam<br />
wieder zurück.<br />
Man sagt: Trends dauern etwa 7 bis 8 Jahren. Jetzt<br />
sind wir schon einige Jahre mit vielen dunklen Farben<br />
unterwegs. Sehen Sie schon eine Trendwende?<br />
Der Zenit für die dunklen Themen ist noch nicht erreicht.<br />
Auch wenn ich persönlich den Eindruck habe,<br />
dass es gesättigt sein müsste. Beim Zubehör und im<br />
Umfeld bleibt Mattschwarz noch länger prägend. Das<br />
gilt für die Küche und auch fürs Bad. Immer wichtiger<br />
wird die Qualität der Oberflächen.<br />
Jenseits kurzfristiger Trends: Welche grundlegenden<br />
Entwicklungen sehen Sie im Lebensraum Küche?<br />
Ganz grundsätzlich ist wahrnehmbar, dass nicht nur<br />
die Planungen insgesamt, sondern auch die einzelnen<br />
Küchenmöbel immer wohnlicher werden. Mit tief nach<br />
20 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Foto: Ambrozus Design<br />
Studio Ambrozus<br />
Inhaber und Industriedesigner<br />
Stefan Ambrozus (Foto) arbeitet in<br />
seinem Designstudio im Belgischen<br />
Viertel in Köln mit fünf weiteren<br />
Designerinnen und Designern zusammen.<br />
Hinzu kommen externe<br />
Fachleute im Sinn einer verlängerten<br />
Werkbank, wenn es um Spezialdisziplinen<br />
geht wie beispielsweise<br />
Digitalthemen oder 3-D.<br />
unten gezogenen Fronten, die kaum noch den Sockel<br />
sichtbar lassen. Manche Umsetzung wirkt wie ein<br />
Side board aus dem Wohnbereich. Damit werden die<br />
Hersteller immer flexibler bei der übergangslosen Gestaltung<br />
von Lebensräumen.<br />
Und bezogen auf die Technik und das Kochen?<br />
Aus unserer Sicht stellen sich Fragen, wie sich das<br />
Gebrauchsverhalten in der Küche ändert: Kochen die<br />
Menschen noch? Oder wird nur noch erwärmt? Wie<br />
weit müssen wir Kochprozesse begleiten? Mit den vielen<br />
digitalen Geräten, die uns umgeben, stehen uns<br />
viele Möglichkeiten zur Verfügung.<br />
Vor allem ist die Informationsbereitstellung viel einfacher<br />
geworden. Wenn ich als Nutzer den archaischen<br />
Vorgang des Koches als beglückend empfinde und mich<br />
auf das sinnliche Erleben konzentrieren möchte, kann<br />
ich mich dem vollständig widmen und mich beim Kochen<br />
von der Technik anleiten lassen. So kann ich fast<br />
nichts mehr falsch machen. Die Technologie reduziert<br />
Zugangshemmnisse maximal. Ich schaue in den Kühlschrank<br />
und lasse mir anzeigen, was ich mit den vorhandenen<br />
Lebensmitteln zubereiten kann. Das ist für<br />
die Gerätebranche ganz, ganz spannend. Was müssen<br />
wir da eigentlich bereitstellen? Und welche Kundenbedürfnisse<br />
müssen erfüllt werden? Um Fragen wie<br />
diese geht es, wenn es um die Entwicklung von Kochfeldern<br />
geht. Das bewegte auch schon die Entwicklung<br />
des Muldenlüfters „Downline Infinity“, für den berbel<br />
beim ‚red dot <strong>2022</strong>‘ den ‚best of the best‘-Award erhalten<br />
hat. Dabei handelt es sich eigentlich um eine Hybridbedienung.<br />
Die Touch-Steuerung auf der Kochfläche<br />
erlaubt es, in die Tiefe der Bedienung zu gehen<br />
– und wenn ich das als Nutzer nicht will, steuere ich<br />
das Gerät über massive Knebel an der Möbelfront. Ein<br />
komplexes und benutzerfreundliches Zusammenspiel.<br />
Geht es bei der Geräteentwicklung nicht auch darum,<br />
unterschiedliche Bedürfnislagen ein und desselben<br />
Kunden an ein und demselben Gerät abzubilden?<br />
Also unter der Woche Convenience und am<br />
Wochenende die Kochsession im großen Kreis von<br />
Familie und Freunde?<br />
Die Digitalisierung gewährt uns diese Möglichkeiten.<br />
Damit lassen sich Zugangshemmnisse reduzieren,<br />
Ängste abbauen und Anleitungen realisieren. Das ist<br />
der Themenkomplex, auf den wir uns gegenwärtig fokussieren.<br />
Die Gerätefunktionen werden damit wohl weiterhin<br />
immer reduzierter und versteckter.<br />
Wir beschäftigen uns intensiv mit integrierten und integrativen<br />
Lösungen. Damit das Gerät immer weniger<br />
sichtbar ist. Der Muldenlüfter ist ein klassisches Beispiel<br />
dafür. Zu sehen ist nur die Kochfläche. Der Markt<br />
gibt da die Richtung vor. Die Stückzahlen schießen in<br />
die Höhe. Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage,<br />
dass wir massiv an integrierten Lösungen arbeiten.<br />
Wie zum Beispiel Dunstabzugstechnik, die komplett<br />
verschwindet und dabei wirklich unsichtbar ist. Dafür<br />
brauche ich natürlich die passende Steuerungstechnik.<br />
Integriert und unsichtbar ist der Trend . . . wie sieht<br />
es mit dem Gegentrend aus, der Inszenierung des<br />
Herdes als Kochstelle?<br />
Die integrierte Technik ist derzeit die klare Blickrichtung.<br />
Dennoch gibt es auch Kunden, die exakt das Gegenteil<br />
wollen, die die Kochstelle inszenieren möchten.<br />
Dafür bietet sich zum Beispiel eine höhenverstellbare<br />
Lift-Haube an.<br />
Mit Muldenlüfter sind wir noch nicht am Ende der<br />
Entwicklung angekommen. Gleichzeitig denken wir<br />
auch in andere Richtungen. Es gibt schließlich viele<br />
verschiedene Kunden, Bedürfnisse und Geschmäcker.<br />
Zählt auch die Integration der Kochfunktion in die<br />
Arbeitsfläche dazu?<br />
Das Kochfeld ist eine Feuerstelle, die anspruchsvolle<br />
sicherheitstechnische Aspekte erfüllen muss. Dass<br />
diese Funktionen integrativer Bestandteil der Arbeitsplatte<br />
sind, ist mit erheblichen logistischen<br />
Herausforderungen verbunden.<br />
Nur zur Vollständigkeit: Für die Möbeltechnik gilt<br />
der Ansatz von Reduzieren und Verstecken gleichermaßen?<br />
Bei Auszügen, Klappen und Beschlägen ist das Integrative<br />
und Reduzierte nach wie vor das zentrale Thema.<br />
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Ambrozus<br />
Dirk Biermann<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 21
Küchendesign<br />
Argumente fürs<br />
Kundengespräch<br />
Von red dot über IF bis German Design Award – und einige andere mehr. Die Liste<br />
der Designwettbewerbe ist lang und wird immer länger. Aber die Auszeichnungen<br />
haben Gewicht für viele Unternehmen und dessen Marketing. Denn im Küchenverkauf<br />
können sie unterstützen. Hier eine Auswahl <strong>2022</strong> ausgezeichneter Firmen<br />
und Produkte aus Sicht der Einbauküche*.<br />
red dot award<br />
Initiator: Dr. Peter Zec<br />
www.red-dot.org<br />
Product Design Winner<br />
• berbel: Kochfeldabzug „Downline Infinity“<br />
(Best of the Best)<br />
• Blum: Klappenbeschlag „Aventos HKi“<br />
(Best of the Best)<br />
• Bora: Dampfbackofen “X Bo”<br />
• Bora: Kochfeldabzug „S Pure“<br />
• Bosch Hausgeräte: Kühlgefrierkombinationen<br />
„Multi-door“ Hygiene-Range<br />
• Bosch Hausgeräte: Steuergerät „Smart Kitchen Dock“<br />
• Bosch: Kühlgefrierkombination „Serie 6“ (freistehend)<br />
• Bosch: Weinkühlschränke „FS 82“ und „FS 186“<br />
(freistehend)<br />
• Burnout.kitchen: Outdoorküche „Lux“<br />
• Elleci (Italien): Komposit-Küchenspüle „Sintesi“<br />
• Franke: Beckenserie „Maris“<br />
• Franke: Dunstabzug „Smart“<br />
• Franke: Gaskochfeld „Maris“<br />
• Franke: Küchenarmatur „Active“ (Schwarzmatt) mit<br />
Spüle „Kubus 2“ (Best of he Best)<br />
• Franke: Vorbereitungssystem „ALL-IN“<br />
• Grohe: Absperrventil „Switch“<br />
• Haier: „Pizza-Ofen“<br />
• Haier: Einbauherde „I-Turn Serie 6“<br />
• Haier: Kühlgeräte-Serie „F+“ und weitere Kühlschrankserien<br />
• Haier: Weinkühlschränke und Weinkühler<br />
• Hansgrohe: „Aqittura M91 SodaSystem“<br />
• Hansgrohe: Küchenarmatur „Zesis M33“<br />
• Hettich: „Push to open Silent“ (für Drehtüren)<br />
• Hettich: Auszug „Quadro Compact FE 20“ für Weinkühlschränke<br />
• Hettich: Schubkastensystem<br />
„AvanTech YOU Illumintion”<br />
• Küppersbusch: Einbaubackofen BP6350.0GPH6“<br />
• LG: Serie „Studio“ (Kühlschrank, „Insta-View<br />
Einbauofen, Backofen-Serie)<br />
• Liebherr: Kühlgefrier-Kombinationen (Standgeräte)<br />
der Serien „Peak“ und „Prime“<br />
• Miele: Downdraft-Dunstabzug „Black Levantar“<br />
• Miele: Induktionskochfeld „KM 7999 FL“ mit<br />
„ TempControl“ – Gold Award<br />
• Miele: Kühlgefrierkombination „Generation K 4.000“<br />
• Nobilia: Arbeitsplatte „Xtra Ceramic“<br />
• Novy: Dunstabzug „Phantom“<br />
• openair living: Outdoorküche „Pure“<br />
• Pronorm: Küchenmarke “i-luminate”<br />
• Siemens Hausgeräte: Einbaugeräte-Linie „studioLine“<br />
• Siemens: „coolFlex“ Kühlgefrierkombinationen<br />
„iQ300“ und „iQ500“ (freistehend)<br />
• Siemens: Einbau-Geschirrspüler „iQ 300“ und<br />
„iQ500“ (freistehend)<br />
• Siemens: integrierte Designhaube (Best of the Best)<br />
• Siemens: integrierte Einbau-Designhaube<br />
• Siemens: noFrost Kühlgefrierkombination „iQ300“<br />
(Einbau)<br />
• Siemens: Weinkühlschränke 83 cm und 186 cm<br />
(freistehend)<br />
• Team 7: Küchenprogramm “echt.zeit”<br />
• V-ZUG: Kochfeldabzug „CombiCookTop V4000“<br />
• Whirlpool: Einbau-Kühlgeräte-Serie mit „NoFrost“<br />
IF Design Award<br />
Initiator: iF International<br />
Forum Design GmbH<br />
www.ifdesign.com<br />
• Asko: Geschirrspülmaschine „D700“<br />
• Asko: Kochfeldabzug „Elevate“<br />
• Balay (BSH): Weinkühlschrank „BU30“<br />
• Bauknecht: „NoFrost“-Kühlgefrierkombination<br />
(Einbau)<br />
• Bauknecht: Einbau-Dampfbackofen „Collection.11“<br />
• berbel: Kochfeldabzug „Downline Infinity“<br />
(BKA 90 DLI)<br />
• Bertazzoni (Italien): Dunstabzughauben<br />
„KT90P1ANT“<br />
• Bertazzoni (Italien): Kochstation „PRO905l1ECAT“<br />
(90 cm)<br />
• Blanco: Abfallentsorger „FWD Max“<br />
• Blanco: Küchenarmatur „Sonea-S Flexo“<br />
* Fokus auf europäische Hersteller bzw. internationale Hersteller mit nationalen Landesgesellschaften bzw. Konzerneinreichungen<br />
aus Deutschland/Europa; alle Angaben ohne Gewähr auf Vollständigkeit und Produktkategorien<br />
22 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
• Bora: Dampfbackofen „X Bo“ – Gold Award<br />
• Bosch: Einbaukühlschrank „351-PD-346686“<br />
• Bosch: French-Door-Kühlgefrierkombination<br />
„Serie 6“<br />
• Bosch: Kochfeldabzug „Serie 8 Glasdraft“<br />
(accent line)<br />
• Bosch: Kühlgefrierkombination „Serie 6“<br />
(freistehend)<br />
• Bosch: Weinkühlschrank „BU 30“ (Einbau)<br />
• Bosch: Weinkühlschrank „BU 60“ (Einbau)<br />
• Bosch: Weinkühlschrank „FS 186“ (freistehend)<br />
• Bosch: Weinkühlschrank „FS 82“ (freistehend)<br />
• Damiano (Italien): Nischensystem „Moove“<br />
• Elica: Dunstabzugshaube mit Luftreinigungsfilter<br />
„Ikona Maxxi Pure“<br />
• Elleci (Italien): Komposit-Küchenspüle „Sintesi“<br />
• Falmec: Dunstabzugshaube „Light“<br />
• Falmec: Dunstabzugshaube „Spazio 130“<br />
• Grohe: Filter für Küchenarmatur „Minta“<br />
• Grohe: Küchenarmatur mit Filtersystem „Blue Pure“<br />
• Grundig „InterAct“ (Stand-Geschirrspüler)<br />
• Grundig: 70 cm breites „Nofrost“ Bottom-Kühlgerät<br />
• Grundig: 78 cm breite „Nofrost“-Kühlgefrierkombination<br />
mit Glasfront<br />
• Grundig: Muldenlüfter „GR 9900“<br />
• Haier: Dry Aging Cabinet „Casarte”<br />
• Haier: Gaskochfeld<br />
• Haier: Kühlgefrierkombination „ACME Series“<br />
Multi-Door<br />
• Haier: Kühlgefrierkombination „F+“ Casarte<br />
„TianCheng”<br />
• Haier: Kühlgefrierkombination „Office scene“<br />
• Haier: Kühlgefrierkombination French-Door<br />
„ Casarte Counductor”<br />
• Haier: Kühlgefrierkombination French-Door Casarte<br />
„TianCheng”<br />
• Haier: Schubladengeschirrspüler<br />
„Casarte Galaxy“ / „Double-Drawer“<br />
• Haier: smarte Kühlgerätekombination „Bo Guan“<br />
French-Door<br />
• Haier: Weinkühlschrank „Casarte Premium“<br />
• Haier: Weinkühlschrank „Casarte Sommelier Series“<br />
(Einbau)<br />
• Hansgrohe: Küchenarmatur<br />
„Aqittura M91 Soda System“<br />
• Hettich: Auszugsführung „Quadro Compact“ für<br />
Weinlagerschränke<br />
• Liebherr: freistehende Kühlgeräte „SmartSteel“<br />
• Liebherr: SBS-Kühlgefrierkombination „XRFbs 5295<br />
BlackSteel“ und „XRFst 5295 SmartSteel“<br />
• Loewe: Weinkühlschrank<br />
• Miele: Downdraft-Dunstabzug „Black Levantar“<br />
• Miele: Induktionskochfeld „KM 7999 FL“ mit<br />
„ TempControl“ – Gold Award<br />
• Miele: Kühlgefrierkombination „Generation K 4.000“<br />
• Novy: Deckendunstabzug „Pureline Pro“<br />
• Novy: Dunstabzug „Phantom“<br />
• peka-metall: Auszugsystem „Liro design line“<br />
• Samsung: Einbau-/Kompaktbacköfen „NV8300T“ &<br />
„NQ8300T“ im „Infinite Design“<br />
• Samsung: Einbau-Geschirrspüler „DV7000B“<br />
• Samsung: Kühlgeräteserie „Bespoke“<br />
(mehrere Geräte unterschiedlicher Bauart)<br />
• Samsung: Wasseraufbereitung „RWP7000AM)<br />
• Schott Ceran: Glaskeramikkochfläche „Luminoir“<br />
• Siemens: „coolFlex“ Kühlgefrierkombination „iQ300“<br />
• Siemens: Einbau-Geschirrspüler „iQ500“<br />
(teilintegriert)<br />
• Siemens: French-Door-Kühlgefrierkombination<br />
„iQ500“ (freistehend)<br />
• Siemens: integrierte Einbau-Designhaube<br />
• Siemens: noFrost Kühlgefrierkombination „iQ300“<br />
(Einbau)<br />
• Siemens: Weinkühlschrank 186 cm (freistehend)<br />
• Siemens: Weinkühlschrank 82 cm (freistehend)<br />
• V-ZUG: Kochfeldabzug „Fusion II“<br />
(CombiCookTop V4000)<br />
German Design Award<br />
Initiator: Rat für Formgebung<br />
www.german-design-award.de<br />
Gold<br />
• Bora: Dampfbackofen „X Bo“<br />
• Bosch: Einbaugerätelinie „accent line carbon black”<br />
Winner<br />
• Egger: Lackplatte „PerfectSense“<br />
• Hansgrohe: Küchenarmatur<br />
„Aqittura M91 Sodasystem“<br />
• LEICHT: Küchendesign „Bossa“<br />
• SieMatic: Küchendesign „SLX Ceramic“<br />
• Siemens: Tischlüftung „IQ700 glassdraftAir<br />
studioLine 80cm“<br />
• Siemens: Weinkühlschränke 30 und 60 cm<br />
• Villeroy & Boch: Küchenspüle „Subway Style”<br />
Special Mention<br />
• Ballerina: Organisationsystem „Be free FreeBridge“<br />
• Blum: Klappenbeschlag „Aventos HKi“<br />
• Bora: Kochfeldabzug „S Pure“<br />
• Elica: Dunstabzug „Rules“<br />
• Elica: Dunstabzug „Open Suite“<br />
• Franke: Küchenarmatur „Atlas Neo Sensor“<br />
• Gorenje: Einbaubackofen „OptiBake“<br />
• Haier: „REF-650“<br />
• Haier: Kühlgefrierkombination „905F4D“<br />
• Haier: Kühlgerät „Kustom“<br />
• next125: Küchenmöbel mit „Pocketsystem“<br />
• Oranier: Kochfeldabzug „FlexX“<br />
• Oranier: Kopffreihaube „Savina“ mit „designLight“<br />
• Osta: Küchendesign „Inselplus“<br />
• pronorm: Küchenmarke „i-luminate“<br />
• Rodi: Küchenspüle „Invisible 70“<br />
• Siemens: Einbau-Kühlgefrierkombination „iQ300“<br />
• Siemens: Kühlgerät „Ceramic Fridge“<br />
• Siemens: teilintegrierter Geschirrspüler „iQ300“<br />
• Siemens: vollintegrierter Geschirrspüler „iQ100“<br />
• Siemens: vollintegrierter Geschirrspüler „iQ300“<br />
• Siemens: vollintegrierter Geschirrspüler „iQ500“<br />
• Siemens: vollintegrierter Geschirrspüler „iQ700“<br />
• Systemceram: Küchenspüle „Kara 57“<br />
• Vestel: Einbaubackofen „Duo“<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 23
Küchendesign<br />
Iconic Award<br />
Initiator: Rat für Formgebung<br />
www.iconic-world.de<br />
Best of best<br />
• berbel: Kochfeldabzug<br />
„Downline Infinity“<br />
(BKA 90 DLI)<br />
• Elica: Dunstabzug mit Luftfilterung<br />
„Ikona Maxxi Pure“<br />
• Reform: Küchendesign „Reflect“<br />
• Rehau: „Edelmatt Kollektion“<br />
• Schell: Küchenarmatur „Grandis E“<br />
Winner & Selection<br />
• Falmce: Dunstabzug „Light“<br />
• Grohe: Armaturenserie „Eurosmart“<br />
• Hansgrohe: Küchenarmatur<br />
„Aqittura M91 Sodasystem“<br />
• nobilia: Arbeitsplatte „Xtra Ceramic“<br />
• Osta: Küchendesign „Inselplus“<br />
• Osta: Outdoorküche „Pipe“<br />
• Van Hoecke: Boxsystem „Ta’or“<br />
German Innovation Award<br />
Initiator: Rat für Formgebung<br />
www.german-innovation-award.de<br />
Winner<br />
• Ballerina: Multifunktionales<br />
Möbel „Hometool“<br />
• Elica: Dunstabzug mit Luftfilterung<br />
„Ikona Maxxi Pure“<br />
• Hansgrohe: Wassersystem/Küchenarmatur<br />
„Aqittura M91 SodaSystem“<br />
• Midea: Einbaugeschirrspüler „SV8.45 wi“<br />
• nobilia: Arbeitsplatte „Xtra Ceramic“<br />
Special Mention<br />
• Grohe: Küchenarmatur/Wassersystem<br />
„Blue Red In One“<br />
German Brand Award<br />
Initiator: Rat für Formgebung<br />
www.german-brand-award.de<br />
Winner<br />
• Blum Connects: „Excellence in<br />
Brand Strategy and Creation“<br />
• Bosch Hausgeräte: „Excellence in<br />
Brand Strategy and Creation“ (2)<br />
• Brigitte Küchen: „Excellent Brands“<br />
• DER KREIS kuechenspezialisten.de:<br />
„Excellence in Brand Strategy and Creation“<br />
• Häfele: „Excellence in Brand Strategy and Creation“<br />
• Kesseböhmer @home: „Excellence in Brand Strategy<br />
and Creation“<br />
• Möbel Heinrich: „Excellence in Brand Strategy and<br />
Creation“<br />
• Moki Küchenstore Offenburg: „Excellent Brands“<br />
• rational einbauküchen: „Excellent Brands“<br />
• Siemens Hausgeräte: „Excellent Brands“<br />
Special Mention<br />
• DER KREIS kuechenspezialisten.de:<br />
„Excellence in Brand Strategy and Creation“<br />
• Moki Küchenstore Offenburg: „Employer Brand of<br />
the Year“<br />
• Vorwerk: „Excellence in Brand Strategy and Creation“<br />
Kitchen Innovation Award<br />
Initiator: LiveCare.Network<br />
www.kitcheninnovationaward.de<br />
Küchenmöbel<br />
• Beckermann: Designkonzept „Lebensräume“<br />
• Forster Swiss Home: „Nero Pur 11“<br />
• nobilia: Arbeitsplatte „Xtra Ceramic“<br />
(Golden Award – Best of the Best)<br />
Küchenausstattung<br />
• BWT: „AQUAlizer Station“ (Bottle Free Zone)<br />
• Franke: Küchenspülen-Organisationssystem „All-In“<br />
(Golden Award – Best of the Best)<br />
• Häfele: Einbauleuchte „Nimbus Q Four“;<br />
Stahlfachboden<br />
Küchenarmaturen<br />
• Hansgrohe: „Aqittura M91 SodaSystem“<br />
(Golden Award – Best of the Best)<br />
• Hansgrohe: Küchenarmatur „Zesis M33“<br />
Elektrogroßgeräte<br />
• AEG: Kochfeldabzug „FlexiBridge XT“;<br />
Glasoberfläche „MattBlack<br />
• Bauknecht: Collection.05: Einbau-Backofen,<br />
Kopffrei-Wandhaube, Einbau-Kombi-Mikrowelle<br />
• berbel: Kochfeldabzug „Downline Infinity“<br />
(Golden Award – Best of the Best)<br />
• Elica: Dunstabzug mit Luftfilterung<br />
„Ikona Maxxi Pure“<br />
• Novy: Dunstabzug „Phantom“<br />
• Samsung: French-Door Kühlgefrierkombination mit<br />
„Beverage Center“<br />
Best product <strong>2022</strong><br />
(beste Bewertung über alle Kategorien)<br />
• Hansgrohe<br />
Sonderauszeichnung für<br />
verantwortungsvolle Unternehmensführung<br />
• Kategorie Unternehmen: Grohe<br />
• Kategorie Projekt: BWT (Bottle Free Zone)<br />
24 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
PREMIUM AM<br />
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Küchendesign<br />
„Etwas einfach zu machen<br />
ist wirklich schwierig“<br />
Wie wohnen wir in Zukunft? Mit dieser Frage beschäftigt sich Andreas Enslin bereits<br />
seit vielen Jahren. Ein Blick in die Glaskugel sei dafür gar nicht nötig, sagt der Vice<br />
President Miele Design Centre. Denn es gibt zahlreiche Studienergebnisse. Miele ist<br />
für diese Zukunft gut gewappnet, so sein Fazit.<br />
<strong>KÜCHENPLANER</strong>: 2030 ist gar nicht so weit weg. Wird<br />
sich in den nächsten 8 Jahren tatsächlich Grundlegendes<br />
in unserer Gesellschaft ändern?<br />
Andreas Enslin: Eine der großen Herausforderungen<br />
dieser Zeit sind die unterschiedlich schnell laufenden<br />
Entwicklungen: Die technische Seite beschleunigt sich<br />
extrem, weil sich das Wissen in der Gesellschaft beschleunigt.<br />
Der Mensch hingegen ist nicht so schnell<br />
und nicht so geschickt darin, mit der daraus resultierenden<br />
Komplexität umzugehen. Insgesamt dauert es<br />
daher sehr lange, bis eine Gesellschaft sich weiterentwickelt.<br />
Dabei ist es nicht so, dass die technische Entwicklung<br />
die Gesellschaft treibt. Das Gegenteil ist der<br />
Fall: Die Werte einer Gesellschaft ermöglichen technische<br />
Entwicklungen und deren Akzeptanz. Neue<br />
Techniken müssen einen Nutzen für die Gesellschaft<br />
haben, sonst werden sie nicht akzeptiert. Wir bei Miele<br />
schauen deshalb erst einmal, was die Menschen brauchen<br />
und entwickeln dann die entsprechenden Produkte,<br />
nicht umgekehrt.<br />
Wie wirkt sich das auf die Küche 2030 aus?<br />
Die Menschen haben sich in den letzten 10 000 Jahren<br />
kaum verändert. Das Streben nach Erfüllung der<br />
Grundbedürfnisse wie Essen, ein Dach über dem Kopf,<br />
Wärme und eine Familie existiert damals wie heute. In<br />
unserer modernen Welt ist es jedoch zum Problem geworden,<br />
sich zwischen den unterschiedlichen Möglichkeiten<br />
zu entscheiden – es gibt von allem zu viel.<br />
Das ist auch in der Küche so. Es herrscht ein Überangebot<br />
an Geräten, Funktionen und Möglichkeiten.<br />
Die ständige Verfügbarkeit von Nahrung beispielsweise<br />
führt in unserer Gesellschaft unter anderem zu billigen<br />
Lebensmitteln und Übergewicht. In Zukunft werden<br />
wir daher lernen müssen, anders und besser zu<br />
kochen. Das gelingt mit technischer Unterstützung<br />
besonders einfach. In dieser Beziehung halte ich viel<br />
von Künstlicher Intelligenz (KI). Kochen und Esskultur<br />
sind sehr individuell und werden stark in der Kindheit<br />
geprägt. Der Anspruch an die Assistenzsysteme ist, die<br />
Möglichkeiten des Individuums zu stärken und der eigenen<br />
Kreativität Raum zu geben. Wenn sich Nutzer<br />
zum Beispiel für eine gewisse Ernährungsform wie vegetarisches<br />
Essen entscheiden, kann die Technik mit<br />
tollen Rezepten und Zubereitungsweisen wie Dampfgaren<br />
unterstützen.<br />
Ist technische Unterstützung beim Kochen wirklich<br />
notwendig?<br />
Heute wird ja kaum noch in den Familien gekocht.<br />
Auch in der Schule werden kaum Grundlagen zu Ernährung<br />
und Nahrungsverarbeitung vermittelt. Daher<br />
wird viel zu oft zu verarbeiteten Lebensmitteln<br />
gegriffen. Von daher halte ich technische Unterstützung<br />
beim Kochen durchaus für sinnvoll – jeder Nutzer<br />
kann ja für sich entscheiden, ob er dem Vorschlag<br />
des Geräts folgen möchte.<br />
Wie sieht Guidance bei Kochsystemen aus? Eines<br />
Ihrer Kochassistenzsysteme wird ja gerade bei einer<br />
Wohngemeinschaft von Menschen mit Einschränkungen<br />
in der Stiftung Eben-Ezer in Lemgo eingebaut.<br />
Wir haben 2016 auf der Mailänder Möbelmesse eine<br />
Idee gezeigt, wie Technologie eingesetzt werden kann,<br />
um Menschen entsprechend ihres Kochwissens bei der<br />
Zubereitung eines Drei-Gänge-Menüs sinnvoll und kreativ<br />
zu unterstützen. Unter diesem Leitgedanken haben<br />
wir uns angeschaut, wie Kochen eigentlich funktioniert<br />
und festgestellt, dass an vielen Stellen einfach<br />
Wissen fehlt. Hier können Assistenzsysteme ansetzen,<br />
um die Komplexität des Kochvorgangs beherrschbar<br />
und sicher zu machen. Wir lernen beim Kochen mit<br />
Menschen mit Einschränkungen wie es einfacher und<br />
besser gehen kann. Etwas einfach zu machen ist wirklich<br />
schwierig.<br />
Im Assistenzsystem „KogniHome“ in der Küche unseres<br />
Gästehauses sind über 50 Sensoren verbaut, die<br />
registrieren, was in der Küche und beim Kochen passiert.<br />
Durch die Interaktion der Software mit den Nutzern<br />
passt sich der Prozess automatisch an das Wissen<br />
des jeweiligen Nutzers an. Mithilfe der Technik<br />
können wir die Menschen unterstützen und ihnen ein<br />
Stück Freiheit zurückgeben. Das ist einer der großen<br />
Fortschritte des Systems. Es bietet eine Erweiterung<br />
des Handlungsspielraums und damit der eigenen Kreativität.<br />
Wie macht man die Technik „einfach“ zugänglich?<br />
Technologie hilft nur, wenn sie durch möglichst wenige<br />
Aktionen mit unseren Kunden in Interaktion tritt.<br />
Denn Kundinnen und Kunden wollen einfach nur<br />
26 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
kochen – und nicht wissen, wie das System dahinter<br />
funktioniert.<br />
Wir im Design Center müssen Produkte so gestalten,<br />
dass sie einfach und energiesparend genutzt werden<br />
können. Die Bereitschaft bei den Menschen ist ja<br />
da. Wir bei Miele haben eine Verantwortung gegenüber<br />
der Umwelt und der Gesellschaft, die darüber hinausgeht,<br />
einfach „nur“ ein Produkt zu fertigen, das<br />
20 Jahre hält. Diese Verantwortung übernehmen wir<br />
bei Miele schon seit Gründung im Jahr 1899.<br />
Wie sieht diese Verantwortung bei Miele aus?<br />
Es ist die Haltung, die den Unterschied macht. Inhaber<br />
und Mitarbeiter sind Teil einer Gemeinschaft, die<br />
die Unternehmenswerte vertritt. „Immer Besser“ ist<br />
das Motto bei Miele seit über 120 Jahren. Und dieses<br />
Motto ist auch für unsere Lieferanten und Dienstleister<br />
ein Versprechen. Wie haben eine soziale Verantwortung<br />
und arbeiten miteinander – nicht gegeneinander.<br />
Nach wie vor ist die Lebensdauer von Produkten ein<br />
wichtiger Hebel beim Thema Nachhaltigkeit. Die Produktion<br />
macht bei den Waschmaschinen beispielsweise<br />
15 Prozent des gesamten CO 2<br />
Footprints aus – der<br />
Gebrauch dann die übrigen 85 Prozent. Miele Waschmaschinen<br />
erfüllen die höchsten Ansprüche an Energieeffizienz<br />
– was verbunden mit der Auslegung auf<br />
eine lange Nutzungsdauer einen riesigen Hebel auf die<br />
Nachhaltigkeit hat. Auch die sparsamste Waschmaschine<br />
nutzt nichts, wenn immer nur schnell und heiß<br />
gewaschen wird.<br />
Was kann ein Unternehmen noch tun?<br />
Ich finde, dass man nicht nur die Unternehmen zu<br />
sparsamen Produkten verpflichten muss, sondern man<br />
muss auch den Kundinnen und Kunden ermöglichen,<br />
die Produkte einfacher und besser zu nutzen. Der größte<br />
Teil der Emissionen entsteht eben in der Nutzungsphase.<br />
Wenn energieeffizientes Waschen einfach ist<br />
und Spaß macht, wird auch das entsprechende Programm<br />
dazu genutzt – auch das gehört zum Job der<br />
Designerinnen und Designer. Wir wollen unsere Kundinnen<br />
und Kunden zu Mitstreitern für den Klimaschutz<br />
machen indem wir sie zum Beispiel ermuntern,<br />
Ecoprogramme zu nutzen. Darüber hinaus unterstützen<br />
unter anderem auch eine automatische Waschmitteldosierung<br />
oder Anschlüsse für Warmwasser dabei<br />
Ressourcen zu schonen. Wenn sich Kundinnen und<br />
Kunden für ein Miele-Gerät entscheiden, dann haben<br />
sie schon viel getan.<br />
Wie sieht es mit der Reduktion der Modellvielfalt aus?<br />
Hier muss man unterscheiden zwischen Alternativen<br />
und Varianten. So ist etwa in anderen Ländern oft die<br />
Energieversorgung eine andere. In Italien beispielsweise<br />
wird noch viel mit Gas gekocht. Da müssen dann<br />
auch die entsprechenden Alternativen und Spannungsvarianten<br />
angeboten werden.<br />
Was die Varianten angeht, haben wir uns in den letzten<br />
Jahren deutlich eingeschränkt. Jede neue Gerätegeneration<br />
hatte weniger Varianten. Allerdings kann dafür<br />
jede einzelne Variante wieder mehr. Das wiederum<br />
bietet Vernetzungsmöglichkeiten. Vernetzbare Geräte<br />
bieten hier zunehmend die Möglichkeit, Funktionen<br />
auch mal nachzurüsten. So könnten Geräte dann aktuell<br />
gehalten und auf individuelle Bedürfnisse eingestellt<br />
werden.<br />
Wie sieht denn Ihrer Ansicht nach die Küche der<br />
Zukunft aus? Wie in Science-Fiction-Filmen?<br />
Das glaube ich tatsächlich. In Zukunft wird mehr zwischen<br />
Alltags- und Genusskochen unterschieden werden.<br />
Alltagskochen wird per Knopfdruck funktionieren.<br />
Foodprozessoren werden Lebensmittel erstellen<br />
und ausdrucken. Für ein Hühnchen muss kein lebendes<br />
Tier mehr geschlachtet werden. Kochen, wie wir es<br />
heute kennen, wird seltener stattfinden.<br />
Es steht allerdings zu befürchten, dass das Natürliche<br />
die Ausnahme sein wird, weil es nicht mehr allen<br />
Menschen zur Verfügung steht. Ein echtes Stück<br />
Fleisch wird zum Luxusartikel werden, ähnlich wie<br />
eine teure Flasche seltenen Weins. Es geht heute schon<br />
- und in Zukunft erst recht darum, bewusst und respektvoll<br />
mit wertvollen Lebensmitteln umzugehen.<br />
Und dazu können wir alle beitragen. Auch ich in meiner<br />
Funktion als Designchef bei Miele.<br />
Herr Enslin, herzlichen Dank für das Gespräch.<br />
„Alltagskochen<br />
wird per Knopfdruck<br />
funktionieren.“<br />
Andreas Enslin, Vice President<br />
Miele Design Centre.<br />
Wie kann man Nutzerinnen und Nutzer beim Kochen<br />
den Nutzer zu Mitstreitern für den Klimaschutz<br />
machen?<br />
Zum Beispiel beschäftigen wir uns mit der richtigen<br />
Lagerung von Lebensmitteln im Kühlschrank zur Vermeidung<br />
von Lebensmittelverschwendung. Und es<br />
geht, wie oben schon geschildert, bis zum geführten<br />
Kochprozess, bei dem nichts mehr anbrennt. Und natürlich<br />
entsprechen Miele-Geräte auch den höchsten<br />
Ansprüchen an Energieeffizienz.<br />
Foto: Miele<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 27
Mein Blick auf Küche<br />
Je bunter desto besser<br />
Wer ein Kochbuch schreibt, für den muss die Küche der wichtigste Raum im Haus<br />
sein. Dachten wir bisher. Die Illustratorin und Kochbuchautorin Kat Menschik sieht<br />
das ein wenig anders: Für sie muss eine Küche zwar hübsch sein, aber hauptsächlich<br />
funktionieren und Persönlichkeit zeigen.<br />
„Essen essen“ lautet der<br />
ungewöhn liche Kochbuchtitel.<br />
Es ist ein Erfolg.<br />
Kat Menschik hat eines der fröhlichsten und ehrlichsten<br />
Kochbücher der letzten Jahre verfasst. „Essen<br />
Essen“ ist ein praktischer Ratgeber mit Kochtricks und<br />
(fast) geheimen Familienrezepten und darüber hinaus<br />
zauberhaft illustriert. Damit sind wir auch beim<br />
eigentlichen Beruf der Berlinerin. Sie ist Illustratorin,<br />
arbeitet u.a. für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung<br />
oder illustriert Bücher, etwa von Haruki<br />
Murakami oder Mark Bennecke.<br />
Hübsch muss sie sein<br />
Die Küche ist für sie ein ebenso wichtiger Raum wie<br />
das Bad oder Schlafzimmer. Sie benutzt sie gerne, würde<br />
aber nie behaupten, dass sie der wichtigste Raum<br />
im eigenen Haus ist. Das liegt ihrer Ansicht daran,<br />
dass sie Hobbies hat, die nicht in der Küche stattfinden,<br />
wie Töpfern, Gärtnern, Malen, Basteln oder das<br />
Haus gestalten.<br />
Trotzdem legt sie großen Wert darauf, dass die Küche<br />
hübsch aussieht. So haben auch die Gäste im Esszimmer<br />
etwas davon, denn die offene Küche, in der<br />
sich übrigens auch ein gemütliches Sofa und ein Kamin<br />
befinden, geht in den Essraum über.<br />
„Ich arbeite daran, dass meine Küche immer bunter<br />
wird“, sagt sie und so dominieren Muster- und Farbmixe<br />
den Raum. Eine Wand ist mit einer Hinterglasmalerei<br />
versehen. Die daran angrenzende Wand wurde<br />
mit selbstgemachten Porzellanfliesen geschmückt.<br />
Sammlerstücke, wie schöne alte Dosen, stehen offen<br />
im Regal. Darüber wächst die Wand allmählich mit Bildern<br />
zu.<br />
Unter- und Oberschränke gibt es in ihrer Küche<br />
nicht, stattdessen offene Regale und Schubladen aus<br />
gesammelten Weinkisten. Da Kat Menschik Küchengeräte<br />
grundsätzlich hässlich findet, sind die in ihrer<br />
Küche Mangelware. Sie besitzt noch nicht<br />
einmal eine Kaffeemaschine und gießt den<br />
Kaffee einfach in der Tasse auf.<br />
Kreativer Buchtitel<br />
In diesem kreativen Umfeld entstand auch<br />
die Idee für das Buch „Essen essen“. Es<br />
begann mit einer Suppe, die sie für ihre<br />
Freundinnen gekocht hatte. Auf Nachfrage<br />
nach dem Rezept schrieb Kat Menschik<br />
alles auf und zeichnete kleine Bildchen<br />
ins Rezept. Und so entstand die erste Seite<br />
des Kochbuches – eine Kartoffelsuppe.<br />
Der Illustratorin gefiel die Idee, erfundene<br />
Gerichte mit Klassikern zu mixen,<br />
die sie „im Schlaf“ kochen kann, weil sie<br />
sie von ihrer Omi gelernt hatte. Dazu kamen Gerichte<br />
von Freunden und Familie, die sie gerne bei diesen isst.<br />
Stand im Vorwort ihres Kochbuches noch „Kochen<br />
zählt nicht zu meinen größten Leidenschaften, aber<br />
man muss ja die Familie satt bekommen“, hat sich diese<br />
Haltung in den letzten Jahren grundsätzlich geändert.<br />
Das lag zum einen daran, dass sie nicht mehr jeden<br />
Tag kochen musste (das Kind ist ausgezogen), und<br />
zum anderen am Lockdown, da ja alle auswärtigen Termine<br />
ausfielen.<br />
Sie hatte auf einmal viel mehr Zeit und entdeckte<br />
den Spaß am „Rumkulten“ in der Küche. Nudeln wurden<br />
selbst gemacht und Brot gebacken. Mittlerweile<br />
kocht sie aufwändiger als früher. Wenn Gäste da sind,<br />
unterhält sie sich beim Kochen gerne mit ihnen, doch<br />
in die Quere kommen darf ihr in der Küche niemand.<br />
Als gute Gastgeberin fühlt sie sich dazu verpflichtet,<br />
dass sich ihre Gäste wohlfühlen und amüsieren.<br />
Aus dem eigenen Garten<br />
Vieles von dem, was Kat Menschik in der Küche verarbeitet,<br />
kommt aus dem eigenen Garten. In diesem<br />
Jahr hat sie vor allem Tomaten angepflanzt. Sie möchte<br />
Tomatensauce für den ganzen Winter vorkochen. Das<br />
verwundert nicht, denn Nudeln mit Tomatensauce sind<br />
ihr absolutes Lieblingsgericht. Mit dem Buch „Tomaten“<br />
hat sie dem roten Gemüse ein buntes Denkmal gesetzt.<br />
„Es macht mich außerdem wirklich glücklich, einfach<br />
in den Garten zu gehen und Zwiebeln, Bohnen, Kräuter<br />
aus der Erde zu holen, wenn ich sie brauche.“<br />
Wichtig ist ihr ein nachhaltiger Umgang mit Dingen.<br />
Daher kauft sie möglichst unverpackte Lebensmittel<br />
und versucht, Plastik zu reduzieren bzw. zu vermeiden.<br />
Ihre Familie verzichtet auf Fleisch und kauft hochwertige<br />
Lebensmittel, gerne auch in Bioqualität. Auch in<br />
Sachen Einrichtung lebt sie Nachhaltigkeit und kauft<br />
hochwertige Einrichtungsgegenstände, die sie sehr<br />
lange nutzt.<br />
Sybille Hilgert<br />
Völlig subjektiv<br />
Mit unserer Serie „Mein Blick auf Küche“ wollen<br />
wir in loser Folge Menschen vorstellen, für die<br />
der Lebensraum Küche eine besondere Bedeutung<br />
hat. Und dabei unterschiedlichen Perspektiven<br />
folgen. Je subjektiver desto besser. Den<br />
Anfang machte in <strong>KÜCHENPLANER</strong> 7/8 <strong>2022</strong> die<br />
Jungköchin Kaja Beckmann aus Bielefeld. Heute<br />
folgt die Kochbuchautorin Kat Menschik.<br />
Fotos: Menschik<br />
28 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
In ihrem kreativen<br />
Küchen umfeld hat Kochbuchautorin<br />
Kat Menschik<br />
die besten Ideen.<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 29
Schaufenster<br />
Die Rotpunkt-Küche ist das Zentrum des Wohnens und des Genießens.<br />
Nie war es gemütlicher, nie komfortabler, nie funktionaler. Dieses<br />
Lebens gefühl transportieren unsere Möbel in immer weitere Lebensbereiche<br />
– bis ins Wohnen und den Hauswirtschaftsraum. Wir laden Sie<br />
ein, diese Räume gemeinsam mit uns zu erleben. Zur Haus messe vom<br />
17. bis 23. September <strong>2022</strong> können Sie unser neues flexibles System für<br />
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Farben und eine neue Ausstattung für die Schubladen-Organisation.<br />
Für die Küche – und darüber hinaus. Wir freuen uns auf Sie.<br />
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Foto: Rotpunkt Küchen<br />
30 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 31<br />
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Messe<br />
Foto: Marketinggemeinschaft A30 Küchenmeile e.V.<br />
Schafft Aufmerksamkeit für den Messestandort<br />
Ostwestfalen-Lippe: das neue<br />
„Key Visual“ der KM Küchenmeile.<br />
Bedeutung der<br />
Küchenmeile weiter stärken<br />
Er ist bunt und auf den ersten Blick etwas verwirrend. Doch er fällt auf.<br />
Und das ist der Zweck des neuen Markenauftritts der Küchenmeile.<br />
Damit will die Marketinggemeinschaft die Bedeutung des Messestandorts<br />
OWL und des Begriffs KM Küchenmeile auch international weiter stärken.<br />
„Welcome to the biggest kitchen-show of the world.” Mit<br />
dieser kernigen Aussage lädt die Marketinggemeinschaft<br />
A30 Küchenmeile e.V., ein Zusammenschluss<br />
aus 26 deutschen Küchenmöbelherstellern und einem<br />
Geräteproduzenten, zu den Hausmessen ein. Vom 17.<br />
bis 23. September <strong>2022</strong> dreht sich die Küchenwelt wieder<br />
in der Region Ostwestfalen-Lippe. Bei den beteiligten<br />
Küchenmöbelherstellern – und in den begleitenden<br />
Fachmessezentren. Sowohl von der Fläche als auch<br />
von der Bedeutung der Aussteller habe keine Messe auf<br />
der Welt diese Wirkungskraft, meint die Marketinggemeinschaft.<br />
Mit dem neuen farbenfrohen Key Visual<br />
der Küchenmeile soll die „Weltmarktführerschaft“<br />
noch mehr herausgestellt werden. Denn der ursprüngliche<br />
Auftritt war in die Jahre gekommen und passte<br />
mit der Betonung auf die A30 auch von der regionalen<br />
Zuschreibung nicht mehr optimal. Erstreckt sich das<br />
Gebiet der Küchenmeile doch rund um das gedachte<br />
Zentrum Löhne/Rödinghausen in alle Himmelrichtungen.<br />
Bis nach Verl, Melle, Warendorf, Bissendorf,<br />
Cappeln und Vlotho.<br />
Einprägsamer Name<br />
Schon vor zwei Jahren trat die Gemeinschaft mit einem<br />
modernisierten Logo an, jetzt folgte die erwähnte Markengrafik.<br />
Statt Küchenmeile A30 heißt es KM Küchenmeile.<br />
„Das ist klarer für alle“, sagt Heidrun Brinkmeyer<br />
aus dem Vorstand der Marketinggemeinschaft.<br />
32 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Denn anlehnend an die traditionsreichen MOW (Möbel<br />
Ordermesse Westfalica) ging es in der Vergangenheit<br />
mit den Bezeichnungen für die Küchenausstellungen<br />
teils drunter und drüber. Bis hin zum Phantasienamen<br />
KOW als Abkürzung für Küchen Ordermesse<br />
Westfalica. Nun soll sich einheitlich für alle der Name<br />
KM Küchenmeile einprägen. Und das noch internationaler<br />
als ohnehin. Zwar erhält der Messestandort<br />
Ostwestfalen im September längst über die Grenzen<br />
Deutschlands hinaus starken Zuspruch, doch ließe sich<br />
die Zahl der Messegäste aus den Exportmärkten weiter<br />
steigern, sagt Heidrun Brinkmeyer. Was für die Länder<br />
West- und Osteuropas gelte, aber punktuell auch für<br />
Asien die USA und weitere Regionen. Was realistisch<br />
ist, denn im Unterschied zu anderen bedeutenden Küchenmessen<br />
in der Welt spricht die Küchenmeile ausschließlich<br />
den Fachhandel an. Angesichts der individuellen<br />
Einladungspraxis der Küchenmöbelhersteller<br />
ist die Basis für die Internationalisierung vorhanden.<br />
Mit umfangreichen Online-Marketingmaßnahmen<br />
wird dies seit dem Frühsommer in ausgewählten Ländern<br />
zusätzlich gepusht.<br />
Nur mit Ausstellung in OWL<br />
Entstanden ist die Marketinggemeinschaft vor mehr<br />
als 25 Jahren mit dem Ziel, die Messeaktivitäten der<br />
teilnehmenden Küchenmöbelhersteller in Ostwestfalen<br />
zu bündeln und terminlich zu koordinieren. Diesen<br />
Zweck hat der Zusammenschluss nach wie vor.<br />
Dass sich mit Miele ein einzelner Elektrogeräteproduzent<br />
unter den 27 Herstellern eingliedert, ist der Historie<br />
geschuldet. Weil das einst eigenständige Unternehmen<br />
Imperial aus Bünde (an der A30) zu den<br />
Gründungsmitgliedern zählte. Mit der Übernahme<br />
von Imperial durch Miele im Jahr 1989 blieb es dabei.<br />
Aber es sei eine Ausnahme. Mitglied in der Marketinggemeinschaft<br />
können grundsätzlich nur Küchenmöbelhersteller<br />
aus Deutschland werden, die<br />
zur Messezeit eine Ausstellung in Ostwestfalen<br />
haben.<br />
Appell für einheitliche Messezeiten<br />
Diese Ausstellungen öffnen stets am Samstag des dritten<br />
Septemberwochenendes ihre Pforten. Geöffnet sind<br />
sie dann sieben Tage lang bis zum Freitag. Dass diese<br />
Terminpraxis nicht von allen Fachmessen geteilt wird,<br />
stößt bei der Marketinggemeinschaft auf. Und so appelliert<br />
Heidrun Brinkmeyer nicht nur für einen gemeinsamen<br />
Start am Samstag, sondern auch für einen gemeinsamen<br />
letzten Messetag am Freitag. Denn wenn<br />
einzelne Veranstalter schon am Donnerstag schließen,<br />
wirke sich dies auf das Besucherverhalten generell aus:<br />
mit einem vorzeitigen Abflachen der Zahlen auch an<br />
anderen Orten.<br />
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Messe<br />
Küchenmeile <strong>2022</strong><br />
Wer wo in Ostwestfalen ausstellt<br />
Bad Oeynhausen<br />
Beeck: Carl-Zeiss-Straße 23,<br />
32549 Bad Oeynhausen<br />
Bad Salzuflen<br />
Optifit Jaka-Möbel:<br />
Messehalle 12, Heerserheider Str.,<br />
32108 Bad Salzuflen (Ausstellung)<br />
Bissendorf<br />
Burnout Kitchen:<br />
Gewerbepark 9 - 11, 49143 Bissendorf<br />
Bünde<br />
Rotpunkt: Ladestraße 52, 32257 Bünde<br />
Cappeln<br />
Beckermann:<br />
Tenstedter Straße 50, 49692 Cappeln<br />
Herford<br />
Poggenpohl:<br />
Poggenpohlstraße 1, 32051 Herford<br />
Hiddenhausen<br />
Brigitte:<br />
Boschstraße 17, 32120 Hiddenhausen<br />
Eggersmann: Herforder Straße 196,<br />
32120 Hiddenhausen<br />
Kirchlengern<br />
Artego: Klosterbauerschafter Straße 27,<br />
32278 Kirchlengern (Ausstellung)<br />
Schröder:<br />
Oeppingsbrink 7, 32278 Kirchlengern<br />
Menke: Klosterbauerschafter Straße 27,<br />
32278 Kirchlengern (Ausstellung)<br />
Löhne<br />
Bauformat / Burger:<br />
Haus Beck 5, 32584 Löhne (Ausstellung)<br />
kuhlmann: Unterer Hellweg 2 / 4, 32584<br />
Löhne<br />
Nolte: Anni-Nolte-Straße 4, 32584 Löhne<br />
SieMatic: August-Siekmann-Str. 1 – 5,<br />
32584 Löhne<br />
area30/cube30: Lübbecker Straße 30,<br />
32584 Löhne<br />
Architekturwerkstatt:<br />
Im Weidengrund 10, 32584 Löhne<br />
house4kitchen, Oeynhauser Straße 99,<br />
32584 Löhne<br />
IDF34, In den Fichten 34, 32584 Löhne<br />
KCL Löhne: Oeynhauser Straße 65<br />
(fürs Navi die Hausnummer 67 eingeben),<br />
32584 Löhne<br />
Melle<br />
rational: Rationalstraße 4, 49328 Melle<br />
KH System Möbel: Spenger Straße 46 - 48,<br />
49328 Melle<br />
Express Küchen: Am Mühlenbach 1,<br />
49328 Melle / Bruchmühlen<br />
Rödinghausen<br />
Ballerina-Küchen: Bruchstraße 47 - 51,<br />
32289 Rödinghausen<br />
Häcker: Werkstraße 3,<br />
32289 Rödinghausen<br />
Gut Böckel: Rilkestraße 18,<br />
32289 Rödinghausen<br />
Forum 26: Industriestraße 58,<br />
32289 Bruchmühlen-Rödinghausen<br />
Störmer: Industriestraße 58,<br />
32289 Bruchmühlen-Rödinghausen<br />
Verl-Sürenheide<br />
Nobilia: Waldstraße 53 - 57, 33415 Verl<br />
Vlotho<br />
Pronorm: Höferfeld 5 - 7, 32602 Vlotho<br />
Warendorf<br />
Warendorfer Küchenfabrik:<br />
Mielestraße 1, 48231 Warendorf<br />
Alle Angaben ohne Gewähr! Stand: Mitte August <strong>2022</strong>. Corona bedingt kann es zu Änderungen kommen. Auch kurzfristig.<br />
Grundsätzlich geöffnet sind die Ausstellungen vom 17. bis 23. September <strong>2022</strong>. Bitte beachten Sie abweichende Öffnungszeiten<br />
bei manchen Ausstellungszentren (siehe Ausstellerliste von A-Z auf S. 42/43) sowie firmenindividuelle Anmeldevorgaben.<br />
34 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
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auf der Küchenmeile in Löhne.<br />
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house4kitchen, Oeynhausener Straße 99, 32584 Löhne (Germany) | www.house4kitchen.com
Messe<br />
Küchenmeile <strong>2022</strong><br />
Aussteller von A-Z<br />
Hausausstellungen<br />
• Artego<br />
• Ballerina<br />
• bauformat / Burger<br />
• Beckermann<br />
• Beeck<br />
• Brigitte<br />
• Burnout Kitchen<br />
• Eggersmann<br />
• Express<br />
• Häcker<br />
• KH System Möbel<br />
• kuhlmann (RWK)<br />
• Menke<br />
• Nobilia<br />
• Nolte<br />
• Optifit<br />
• Poggenpohl<br />
• Pronorm<br />
• Rational<br />
• Rotpunkt<br />
• Schröder<br />
• SieMatic<br />
• Störmer<br />
• Warendorf<br />
17. - 23. 9. <strong>2022</strong><br />
www.km-kuechenmeile.de<br />
house4kitchen<br />
• Franke<br />
• Gaggenau<br />
• Neff<br />
• next125<br />
• Schüller<br />
17. - 23. 9. <strong>2022</strong><br />
9 bis 19 Uhr<br />
Freitag 9 bis 13 Uhr<br />
www.house4kitchen.de<br />
Architekturwerkstatt<br />
• LEICHT<br />
• V-Zug<br />
• Liebherr<br />
• Gessi<br />
• Inalco<br />
• Dekker Zevenhuizen<br />
• Steel<br />
• Rodi<br />
• BBQtion by VILLAGE GARDEN<br />
• Out4kitchen<br />
• refsta<br />
17. - 22. 9. <strong>2022</strong><br />
9 bis 19 Uhr<br />
Donnerstag 9 bis 18 Uhr<br />
www.architekturwerkstatt.com<br />
area30 + cube30<br />
• A.S.K.<br />
• AM Cook<br />
• Ambigence<br />
• Amica International<br />
• AMT Alumetall<br />
• Avitana<br />
• Belmento<br />
• berbel Ablufttechnik<br />
• BeSocial 24<br />
• Birnstil<br />
• Bora<br />
• Casovida<br />
• Chris Thieme Consulting<br />
• Compusoft<br />
• Cookvision<br />
• Cubic Outdoor Living<br />
• Dein Konfigurator<br />
• Dinger Stone<br />
• Diwa-Klima<br />
• Dometic Germany<br />
• Dunavox<br />
• Eberhard Bäder Naturstein u. Glas<br />
• Elica<br />
• falmec<br />
• Genesin Ankastre<br />
• Glas Neumann<br />
• GRDN<br />
• Gräbert iSurvey<br />
• Haier<br />
• Hansgrohe<br />
• Horst Vogt<br />
• Hotrega<br />
• Hytecon<br />
• Irinox<br />
• KEK<br />
• KitchenAdvisor<br />
• Kosmo<br />
• KWC<br />
• küchenatlas<br />
• KüchenTreff<br />
• Lechner<br />
• Living Ceramics<br />
• Mayer Sitzmöbel<br />
• Midea Europe<br />
• möbel kultur<br />
• Möbelwerke A. Decker<br />
• Naber<br />
• Niehoff Garden<br />
• Novy<br />
• Oranier<br />
• Osta Küchen-Elemente<br />
• Oxytec<br />
• Ozonos<br />
• PKM<br />
• Plasmamade<br />
• POS Homeservice<br />
• Profil 2.0 Design<br />
• Quooker<br />
• Refsta<br />
• Reginox<br />
• Rehau<br />
• Sagemüller & Rohrer<br />
• Samsung<br />
• SapienStone<br />
• Schock<br />
• SEB Steuerberatung<br />
• Sedia Küchentechnik<br />
• SHD<br />
• Silverline<br />
• Simfer<br />
• Softronik<br />
• Spekva<br />
• Sprinz<br />
• Steinbild<br />
• Strasser Steine<br />
• Swisscave<br />
• Systemceram<br />
• Tebü Licht<br />
• Ulrike Rohde<br />
• Unito<br />
• Villeroy & Boch<br />
• walden (cube 30)<br />
• Wesco<br />
17. - 22. 9. <strong>2022</strong><br />
9 bis 18 Uhr<br />
www.area-30.de<br />
www.cube30.de<br />
36 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Gut Böckel<br />
• Bauknecht<br />
• Beko<br />
• Blanco<br />
• Carat<br />
• DKG Keller Keukens<br />
• Erge Küchentechnik<br />
• Gorenje<br />
• Grundig<br />
• Ignis<br />
• Jetstone<br />
• Küppersbusch<br />
• Ludwig Grimm Stühle<br />
• Miele<br />
• MHK<br />
• Mono Stone Kitchen, Gramma Blend<br />
• Naumann<br />
• Noodles<br />
• Privileg<br />
• Sharp<br />
• Schulte Naturstein<br />
• Smeg<br />
• Solidestein<br />
• Teka<br />
• Wagner & Schönherr<br />
16. - 23. 9. <strong>2022</strong><br />
9 bis 18 Uhr<br />
www.gutboeckel.de<br />
KCL (Kitchen Center Löhne)<br />
• Electrolux / AEG<br />
• Impuls Küchen<br />
• Puris Bad<br />
• Sachsenküchen<br />
17. - 23. 9. <strong>2022</strong><br />
9 bis 19 Uhr<br />
Freitag: 9 bis 14 Uhr<br />
www.kitchen-center-loehne.de<br />
IDF34<br />
• BT45<br />
• Bauteam<br />
• Cap.<br />
• Gutmann<br />
• Neolith<br />
• TechniStone<br />
• Swiss Krono<br />
• Irinox<br />
• DryAger<br />
• dekoraPur/kleiberit<br />
• SaVeri<br />
• Modus<br />
• Ligeo<br />
17. - 23. 9. <strong>2022</strong><br />
9 - 18 Uhr<br />
www.idf34.de<br />
Forum 26<br />
• Amica<br />
• architecto<br />
• Garantiemax<br />
• Glass Design<br />
• kaja<br />
• Musterring<br />
• osa<br />
• Rosskopf + Partner<br />
• Roos & Roos<br />
• Sansibar<br />
• Sieger by Fürstenberg<br />
• Störmer<br />
• studiobecker<br />
• Thuros Grillkultur<br />
• Villeroy & Boch (Keramikfronten)<br />
• Wesco<br />
17. - 23. 9. <strong>2022</strong><br />
9 bis 18 Uhr<br />
www.forum26-designwerkstatt.de<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
Stand: Mitte August <strong>2022</strong><br />
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9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 37
Schaufenster<br />
Mit „Contino 12“ erweitert LEICHT die Kollektion 2023 um eine neue, grifflose<br />
Küchen front in einer Stärke von 12 mm. Gefertigt ist sie in feinster Manufaktur-Qualität<br />
mit Lackfinish oder in Aluminium. In beiden Ausführungen<br />
besticht sie mit einer eleganten Formensprache sowie einer architektonisch<br />
klaren Linienführung. Die reduzierte Materialstärke wirkt optisch wie haptisch<br />
fligran und edel. Damit erweitert die Architekturmarke LEICHT die ästhetische<br />
Stilistik in der Gestaltung und Umsetzung von grifflosen Küchen<br />
mit technischer Kompetenz. Durch die bewusste Materialreduzierung maximiert<br />
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38 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
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9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 39
Messe<br />
Neuigkeiten<br />
aus den Messezentren<br />
Die Architekturwerkstatt hat ausgebaut und verfügt<br />
nun über eine Ausstellungsfläche von rund 4000 m 2 .<br />
Neu hinzugekommen ist eine komplette Halle mit<br />
1300 m 2 Fläche. Diese Halle grenzt unmittelbar an das<br />
2019 eröffnete Ausstellungszentrum an. Zur KM Küchenmeile<br />
werden beide Flächen ebenerdig miteinander<br />
verbunden sein. Drei Aussteller ziehen dauerhaft<br />
ein: Fa. Dekker aus den Niederlanden wird das bisherige<br />
Angebot um den Bereich Arbeitsplatten ergänzen,<br />
und die italienischen Edelstahlspezialisten von Steel<br />
präsentieren exklusive Herde und andere Küchengeräte<br />
für den Innen- und Außenbereich. Küchenspülen<br />
und Zubehör steuert ab sofort der portugiesische<br />
Hersteller Rodi bei. Zusätzlich beziehen drei Hersteller<br />
die neue Ausstellungshalle temporär für die Dauer<br />
der Küchenmeile A30: BBQtion by VILLAGE GARDEN<br />
und Out4kitchen fügen dem Standort den Kompetenzbereich<br />
für den Außenraum hinzu. Zudem stellt die refsta<br />
Handels GmbH Neuheiten im Bereich der Dunstabzugshauben<br />
und Induktionskochfelder vor. Bereits seit<br />
der Eröffnung Daueraussteller sind LEICHT Küchen,<br />
Liebherr, V-ZUG, Inalco und Gessi. Alle Unternehmen<br />
eint der Fokus auf ein qualitatives Angebot sowie auf<br />
eine zeitlos elegante Formensprache der Produkte. Das<br />
bleibt auch mit den neuen Mietern der Anspruch. Analog<br />
zum bisherigen hochwertigen Gesamtbild wird sich<br />
die neue Halle visuell in das architektonische Gesamtbild<br />
einfügen. Um das Flanieren durch die Ausstellung<br />
weiterhin besucherorientiert und entspannt zu ermöglichen,<br />
erschließt sich die neue Halle als ein direkter<br />
Rundgang zwischen „Alt- und Neubau“.<br />
Deutlichen Zuwachs meldet Gut Böckel. Das idyllisch<br />
gelegene Rittergut in Rödinghausen scheint sich zu<br />
einem Zentrum der Geräthersteller zu entwickeln. Neben<br />
den Stammausstellern Miele, Bauknecht, Smeg,<br />
Beko/Grundig und Erge Küchentechnik, haben sich<br />
neu in diesem Jahr Gorenje und Küppersbusch/Teka<br />
eingemietet. Ein weiterer prominenter Zugang ist die<br />
MHK Group, die den traditionellen Standort in Enger<br />
aufgegeben hat. Jetzt zieht man nach Rödinghausen<br />
in eine ehemalige, kernsanierte Remise. Und damit<br />
in Nachbarschaft der Unternehmenstochter Carat, die<br />
hier schon länger ihre Messeheimat hat. Neben den<br />
Gerätespezialisten stellen eine Reihe weiterer Unternehmen<br />
aus. Gleich am Eingang rechts wie gewohnt<br />
Blanco.<br />
Während Gut Böckel in der Ausstellergunst zulegen<br />
konnte, ruht in der Designwerkstatt Forum 26 die Rolle<br />
des Zugpferdes zunehmend auf Hausherr Störmer<br />
Küchen. In der oberen Etage hat es sich nach dem<br />
Rückzug von Gorenje und Küppersbusch/Teka hingegen<br />
etwas gelichtet, wenngleich die aktuellen Aussteller<br />
weiterhin ambitioniert sind und interessante<br />
Details bieten. Zum Beispiel Hochwertausstatter studiobecker.<br />
Zudem empfiehlt sich die Designwerkstatt<br />
weiter als „House of Brands“: mit Lösungen fürs Wohnen<br />
über die Küche hinaus.<br />
Kontinuität prägt die Mieterstruktur im Kitchen<br />
Center Löhne und House4Kitchen. Im „KCL“ stellen<br />
wie im letzten Jahr AEG/Electrolux, Impuls Küchen,<br />
Puris Bad und Sachsenküchen aus, im „h4k“ sind es<br />
Schüller, next125, Franke, Neff und Gaggenau.<br />
Rundum zufrieden mit der Entwicklung des IDF34 ist<br />
Initiator Kai Schäffer. Mit Neolith, TechniStone und<br />
Swiss Krono zogen jüngst drei weitere bekannte Daueraussteller<br />
im Löhner Ausstellungszentrum ein. Zusätzlich<br />
zu cap., BT45 und Gutmann/Edesa. Weitere<br />
temporäre Aussteller ergänzen das Angebot in der Woche<br />
der KM Küchenmeile. Das offene Konzept mit den<br />
lichten, barrierefrei gestalteten Flächen kam bei vielen<br />
Besuchern der Premiereausstellung im vergangenen<br />
Jahr bestens an. Und offensichtlich auch bei den genannten<br />
Ausstellern, die das stilvoll gestaltete Gebäude<br />
mit großzügigem Außenbereich am Ufer der Werre<br />
ganzjährig nutzen. Und dabei besonderen Wert auf<br />
ein funktionierendes Netzwerk legen, wie Kai Schäffer<br />
berichtet. Denn wenn einer der Partner ein größeres<br />
Event veranstaltet, sind die anderen Stände ebenfalls<br />
geöffnet. „Alle versuchen, das Netzwerk gemeinsam zu<br />
leben.“ Darauf will Kai Schäffer weiter aufbauen. Denn<br />
Platz für weitere Daueraussteller mit Lust auf Familienanschluss<br />
ist vorhanden.<br />
Ein Besuchermagnet im Reigen der Messezentren ist<br />
und bleibt die area30. Vom 17. bis 22. September erwartet<br />
Fachmesseorganisator Trendfairs (München)<br />
über 130 Aussteller und Marken im ostwestfälischen<br />
Messezentrum der Küchenbranche in Löhne. Die Ausstellungsfläche<br />
legt erneut zu: um 20 Prozent auf über<br />
12 000 m 2 . Parallel zur Präsenzmesse wird die Online-<br />
Plattform „kuechenherbst.online“ ebenfalls freigeschaltet.<br />
Im cube30 auf der anderen Straßenseite ist der<br />
österreichische Massivholzspezialist walden allein zuhause.<br />
Der bislang von der Neue Alno GmbH genutzte<br />
Teil wird wohl erst wieder 2023 neu vermietet sein. Ausgestellt<br />
werden auf der area30/cube30 Produkte und<br />
Dienst leistungen zu allen Segmenten der Küchenplanung.<br />
Die Prominenzdichte ist hoch, die Marktbedeutung<br />
auch. Mit renommierten Ausstellern wie Haier,<br />
Samsung, Naber, Systemceram, berbel, Vogt, Bora, Sedia,<br />
Falmec, Villeroy & Boch, Elica, KWC, Strasser, Küchen-<br />
Treff, Lechner, Novy, Oranier, Quooker, Schock und vielen<br />
anderen mehr. Trotz Fortdauer der Corona-Pandemie<br />
rechnen Aussteller und Veranstalter der area30 mit<br />
mehr Messegästen denn je. Aus Deutschland und anderen<br />
Ländern.<br />
40 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Wasser für jeden<br />
Geschmack<br />
Dürfen wir vorstellen? Das Aqittura SodaSystem und<br />
eine Küchenarmatur, die Jedem genau das bietet,<br />
um ausgeglichen zu sein. Genießen Sie reines,<br />
sprudelndes und gekühltes Wasser auf Knopfdruck.<br />
Fünf wählbare Filter- bzw. Mineralisierungskartuschen<br />
veredeln das Wasser direkt aus Ihrer Küchenarmatur.<br />
Für jeden ist etwas dabei.<br />
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Küchenmöbel<br />
Plattenzuschnitt und Bekantung: Am Standort<br />
Getmold in Preußisch-Oldendorf nimmt die<br />
typische Rotpunkt-Vielfalt ihren Anfang.<br />
42 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Die Möglichmacher<br />
erfüllen fast jeden Wunsch<br />
24 Korpusfarben, ein umfangreiches Frontenprogramm in unterschiedlichen Stärken,<br />
sechs Grifflosvarianten und individueller Maßzuschnitt. Die Kriterien „Vielfalt“ und<br />
„Flexibilität“ haben bei Rotpunkt Küchen einen besonderen Stellenwert. Der manchmal<br />
als „Variantenweltmeister“ bezeichnete Hersteller weiß aber auch: Es muss handhab<br />
bar bleiben. In der Planung und in der Produktion.<br />
Wer an Rotpunkt Küchen denkt, hat spontan den Standort<br />
in Bünde-Ahle vor Augen. Die Gebäude mit den markanten<br />
roten Fensterrahmen und dem dynamischen<br />
„Greenline“-Logo auf Fahnen und Fuhrpark. In Bünde<br />
sind Montage und Logistik angesiedelt, die Verwaltung<br />
und die Ausstellung. Parallel dazu gibt es einen zweiten<br />
Standort. Rund 30 Autominuten von der Zentrale<br />
entfernt in Preußisch-Oldendorf, Ortsteil Getmold. Hier<br />
organisiert der Küchenmöbelhersteller die elementaren<br />
Fertigungsschritte, um mit den genannten Argumenten<br />
„Vielfalt“ und „Flexibilität“ glaubwürdig an<br />
den Markt gehen zu können.<br />
Im Kern gestaltet Rotpunkt im Werk Getmold den<br />
Plattenzuschnitt. Das Rohmaterial für Korpen, Fronten,<br />
Wangen und Paneelsysteme türmt sich im Wareneingang<br />
in diesen Sommertagen bis unters Dach. Laut<br />
Sven Herden, Geschäftsführung Vertrieb und Marketing,<br />
hält das Unternehmen beschichtete Spanplatten<br />
in unterschiedlichen Stärken, Qualitäten und Dekoren<br />
bereit. Für die elegante Grifflosküche ebenso<br />
wie für den modernen Landhausstil. Inklusive Rückwände<br />
in 8-mm-Stärke und 19-mm-Querböden. Nebeneinandergelegt<br />
dürfte die bevorratete Ware für mehrere<br />
Fußballfelder reichen. Die umfangreiche Menge<br />
wirkt optisch imposant. „Wir schaffen damit Planungssicherheit<br />
für die anstehenden Wochen“, berichtet der<br />
Geschäftsführer. Schon seit längerem habe der Küchenmöbelhersteller<br />
die eigenen Lagerkapazitäten ausgebaut.<br />
Corona war auch für Rotpunkt ein Lehrmeister.<br />
Wie für viele in der Branche.<br />
Neues Herz der Fertigung<br />
Doch allein mit einem gut gefüllten Wareneingang ist<br />
es nicht getan, um die „Vielfalt handhabbar zu machen“,<br />
wie Sven Herden es formuliert. Das Unternehmen hat<br />
den Anfang der 1990er-Jahre in Getmold übernom-<br />
Fotos: Biermann<br />
Sven Herden,<br />
Geschäftsführer<br />
Vertrieb<br />
und Marketing<br />
von Rotpunkt<br />
Küchen:<br />
„Die Vielfalt<br />
handhabbar<br />
machen.“<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 43
Küchenmöbel<br />
menen Werkskomplex samt Maschinenpark beständig<br />
modernisiert. Das Plattenlager mit einer Nutzfläche<br />
von 5000 m 2 stammt aus 2017. Neuer Mittelpunkt der<br />
Fertigung ist die automatisierte und robotergesteuerte<br />
C-Teil-Linie mit integrierter Sechs-Seiten Bohr- und<br />
Montageanlage vom renommierten Maschinenbauer<br />
Priess und Horstmann. Rund 6 Millionen Euro hat der<br />
Hersteller im Jahr 2000 dafür investiert. Verbunden ist<br />
die Anlage mit der Rotpunkt-EDV, sie verfügt aber über<br />
einen eigenen Server für das Fertigungsleitsystem.<br />
Das bringt täglich bis zu 2500 Teile in die korrekte Reihenfolge.<br />
Und das auf Grundlage von Los größe 1 inklusive<br />
aller Sonderzuschnitte.<br />
Standards individuell betrachten<br />
Die Fertigungsstraße nimmt es mit Zuschnitten jeder<br />
Art auf. Inklusive Kantenverarbeitung mit Null-Fuge.<br />
Mit dieser Fertigungstechnologie hat sich Rotpunkt Küchen<br />
auf individuelle Kundenwünsche eingestellt. „Als<br />
Industrieunternehmen arbeiten wir selbstverständlich<br />
auf Basis eines Standardsortiments mit Standardmaßen<br />
und mit standardisierten Abläufen“, erläutert Sven<br />
Herden, „aber den Begriff Standard fassen wir so weit,<br />
dass wir individuell auf fast jeden Wunsch eingehen<br />
können.“ Angesichts der Variantenvielfalt charakterisierte<br />
Andreas Wagner, geschäftsführender Gesellschafter<br />
von Rotpunkt Küchen, den Hersteller einmal<br />
treffend als Variantenweltmeister. Die individuelle Umsetzung<br />
von Kundenwünschen kommt on top. So wird<br />
Rotpunkt zusätzlich zum Möglichmacher.<br />
„Mit dieser Fertigungstechnologie bleiben wir stets<br />
flexibel“, fasst Sven Herden die Strategie zusammen<br />
und verweist auf Sonderfälle wie die mehrfach erwähnten<br />
individuellen Sondermaße oder exakt platzierte<br />
Ausfräsungen für LED-Beleuchtungen. Diese<br />
werden immer beliebter. Beispiele wie diese fordern<br />
auch in Bezug auf Verpackung und Logistik stimmige<br />
Lösungen. Im Durchschnitt verlassen vier Lkw-Fuhren<br />
Getmold werktäglich Richtung Zentrale in Bünde. Dort<br />
werden die Platten zu Schränken montiert, die Einzelteile<br />
zu Kommissionen ergänzt und auf den Weg zu den<br />
Handelskunden im In- und Ausland gebracht.<br />
Fotos: Biermann<br />
Stollen sind gerade nicht modern. Aber wenn sie gefordert sind, werden<br />
auch diese in Getmold produziert. Hier aufgedoppelt mit einer Kante.<br />
„Robbi“ sortiert ein: Die automatische Robotersortierstation ist Teil der<br />
hochmodernen C-Teil-Linie, in die der Küchenmöbelhersteller jüngst<br />
6 Millionen Euro investierte.<br />
Rotpunkt Küchen setzt in Getmold auf einen gut<br />
gefüllten Wareneingang.<br />
44 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Inselfertigung mit Fließbandanbindung<br />
Von den derzeit 330 Rotpunkt Mitarbeitenden (in Produktion<br />
und Verwaltung) sind rund 70 in Getmold<br />
beschäftigt. Im Stil einer Inselfertigung mit Fließbandanbindung<br />
hat der Küchenmöbelhersteller die Arbeitsschritte<br />
um die Mitarbeiter herum organisiert und<br />
baut bei Sonderfällen auch auf langjährig bewährte<br />
Maschinen. Auch dies ermögliche die gewünschte<br />
und notwendige Flexibilität selbst bei Lösungen mit<br />
geringen Stückzahlen. Zum Vergleich: Produktionen<br />
mit durchgehenden Fertigungsstraßen erlauben zwar<br />
hohe Mengen, lassen aber auch wenig Änderungen<br />
und Individualität zu.<br />
Ausbau in Bünde<br />
Die Bedeutung des Standorts in Preußisch-Oldendorf beschreibt<br />
Sven Herden simpel, aber eindrücklich: „Wenn<br />
kein Material aus Getmold kommt, steht Bünde.“ Doch<br />
angesichts der leistungsfähigen Ausstattung ist es um<br />
den kontinuierlichen Nachschub gut bestellt. Und so<br />
konzentriert sich das Unternehmen in der nächsten Zeit<br />
auf den Ausbau der Zentrale. Und das mit einem Investitionsvolumen<br />
von mehr als 10 Millionen Euro. Denn<br />
nach längerer Wartezeit wurden jetzt die Baugenehmigungen<br />
erteilt und die Vorarbeiten auf dem Werksgelände<br />
haben begonnen. Mit den geplanten, aber zeitlich<br />
noch nicht final fixierten Ausbauten ist auch eine Kapazitätserweiterung<br />
verbunden, in erster Linie geht es<br />
Rotpunkt Küchen jedoch um zusätzliche Aspekte. Corona<br />
habe gezeigt, dass „just-in-time“ neu definiert werden<br />
muss, deshalb stehen Erweiterungen der Lagerfläche<br />
für Warenannahme, Versand und Logistik auf dem<br />
Programm. Das soll die Verfügbarkeit für den Handel<br />
weiter verbessern. Parallel soll der Flächenzuwachs aber<br />
auch einzelne Montageschritte entzerren. Einige dafür<br />
nötigen Maschinen sind bereits bestellt. Verbunden mit<br />
den schon seit mehreren Jahren anvisierten Ausbauplänen<br />
in Bünde-Ahle sind zudem neue Gebäude für Schulung<br />
und Ausstellung. Konkrete Pläne liegen dafür aber<br />
noch nicht auf den Tisch. Erst sind die Lagerhallen und<br />
die Produktion dran.<br />
Dirk Biermann<br />
Kantenverarbeitung mit Null-Fuge.<br />
Ein wichtiger Aspekt für praktische Nachhaltigkeit:<br />
Die neue C-Teil-Linie reduziert die Schnittabfälle drastisch.<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 45
Küchenmöbel<br />
Von der Natur inspiriert<br />
Angesichts knapper Materialien, steigender Preise und<br />
langer Lieferzeiten sind Verlässlichkeit, Verkäuflichkeit<br />
und Planungssicherheit wichtiger denn je. Deshalb<br />
erweitert Nolte Küchen das Sortiment zur kommenden<br />
Saison gezielt um Produkte, die nicht nur ins wohnliche<br />
Gesamtkonzept passen, sondern auch einen möglichst<br />
effizienten Verkaufs- und Installationsprozess<br />
gewährleisten sollen. Das Unternehmen erläutert in<br />
seiner Messeankündigung: „Wir möchten unsere Handelspartner<br />
so weit wie möglich entlasten, damit diese<br />
sich auch in Zukunft voll und ganz auf den Verkauf<br />
konzentrieren können. Unsere Neuheiten für 2023 fügen<br />
sich nahtlos in das bestehende Sortiment ein und<br />
sind mit wenig Aufwand auf der Verkaufsfläche integriert.<br />
Gleichzeitig lässt sich damit vielfältig und innovativ<br />
planen, und zwar in Küche und Wohnraum gleichermaßen.“<br />
Natürliche Farben und Materialien<br />
Die Neuheiten zur Saison 2023 sind von der Natur inspiriert.<br />
Natürliche Farben und Materialien liegen dabei<br />
nicht nur im Trend, sondern passen zum Thema<br />
Nachhaltigkeit, das auch für Nolte Küchen immer wichtiger<br />
wird. Während der Hausmesse wird Nolte seinen<br />
Partnern im September erstmalig einen Einblick in<br />
den gelebten Klima- und Umweltschutz geben, den das<br />
Unternehmen auch jenseits von Prüfsiegeln und Zertifikaten<br />
stetig vorantreibt.<br />
Um Anmeldung wird gebeten<br />
Das Motto der Hausmesse vom 17. bis 23. September<br />
<strong>2022</strong> lautet deshalb folgerichtig „Natürlich Nolte“. Die<br />
Fachmesse im NOLTE FORUM ist täglich ab 9 Uhr geöffnet.<br />
Auch in diesem Jahr bittet das Unternehmen<br />
um Voranmeldung, um Besucherzahlen gleichmäßig<br />
zu verteilen und allen Anreisenden ein entspanntes,<br />
sicheres Messeerlebnis zu ermöglichen. Die Veranstaltung<br />
wird unter Berücksichtigung eventuell geltender<br />
Corona-Auflagen durchgeführt.<br />
Foto: Nolte Küchen<br />
Ausblick auf die Hausmesse im September: Natürliche Farben und Materialien geben bei Nolte in der Saison 2023 den Ton an.<br />
Hier in „Lava softmatt“ und „Eiche-NB Graphitsilber“.<br />
46 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Küchenmöbel<br />
Fotos: Thomas Wiuf Schwartz<br />
Foto: Warendorf<br />
Wie ein Cappuccino<br />
Die Kombination von Materialien und Farbtönen der „Coffee Bar“<br />
von Küchenmöbelhersteller Warendorf nimmt die Tönung eines<br />
Cappuccinos oder Latte macchiatos auf. Das im Farbton „Maron“ gehaltene<br />
Ambiente ist geprägt durch die in gebürsteter „Asteiche“ furnierten<br />
Möbel und Wandpaneele. Im Zusammenspiel mit den Glasfronten<br />
der schwebenden Unterschränke in glänzendem „Champagner<br />
metallic“ vermittelt dies eine warme Wohnlichkeit. Offene Regale verstärken<br />
die Bar-Atmosphäre. Kombiniert werden kann diese Planung<br />
mit einem Hauswirtschaftsraum. Dieser bietet zusätzliche Funktionsund<br />
Stauraummöglichkeiten.<br />
Arbeitsfläche<br />
in der Arbeitsfläche<br />
Die separate Vorbereitungsfläche „Work’n Cook“ von Schmidt<br />
Küchen und Wohnwelten kann bündig in die normale Küchenarbeitsplatte<br />
integriert werden, sozusagen als Arbeitsfläche in der<br />
Arbeitsfläche. Die ausschließlich mit Schichtstoffarbeitsplatten<br />
kombinierbaren Flächen gibt es aus Granit und nun auch aus Keramik<br />
(Foto). Beide Varianten sind zwölf Millimeter dick und in<br />
variablen Breiten von 50 bis 120 cm erhältlich. Die Tiefe ist von<br />
40 bis 75 cm wählbar. Auch die Ausrichtung auf der Arbeitsplatte<br />
kann individuell gewählt werden. Die Keramik wird in zwei Ausführungen,<br />
„Ceramica Bianco Crema“ und „Ceramica Anthracito“<br />
angeboten.<br />
Frei kombinierbar<br />
Das in Gent ansässige Kreativ-Duo Muller Van Severen<br />
hat für Reform das Küchendesign „Match“ entworfen.<br />
Dafür wird das von dem Duo häufig genutzte wachsartige<br />
Polyethylen – das unter anderem zur Herstellung<br />
von Schneidebrettern verwendet wird – mit Komponenten<br />
wie Messing-Griffen und Marmor-Arbeitsplatten<br />
kombiniert. Die Fronten aus HDPE (High- density<br />
Polyethylen A500) sind in sechs Farben erhältlich:<br />
Weiß, Blau, Apricot, Grün, Rot und dunkles Braunrot.<br />
Alle Töne können individuell kombiniert werden.<br />
Die unbehandelten Oberflächen behalten ihren rauen,<br />
authentischen Look und die besondere Haptik, erläutert<br />
der Hersteller. Die „Match“-Arbeitsplatte besteht<br />
aus 20 mm starkem Marmor in den Ausführungen<br />
„ Calacatta Viola“ oder „Bianco Carrara“.<br />
Foto: Schmidt Küchen<br />
48 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Mehr als schöne Küchen<br />
Das „next125 Journal“ ist für den Hersteller das Lookbook einer<br />
neuen Collection. Alle zwei Jahre bringt die Premiummarke aus<br />
dem fränkischen Herrieden in diesem Medium die Neuheiten<br />
auf Papier. Zusammen mit ergänzenden Stories und Hintergründen<br />
soll das die Marke greifbar und sympathisch machen. Unter<br />
dem Titel „Authentic kitchen“ werden alle Elemente des kürzlich<br />
modernisierten Erscheinungsbildes auf 160 Seiten erlebbar ‒ das<br />
neue Corporate Design, die Bildsprache und Hintergründe zur<br />
Kampagne „Flower Art“. Insgesamt sechs neue Küchen nehmen<br />
die Leserinnen und Leser mit in die Welt von next125. Für eine<br />
ausdrucksvolle Bildsprache sorgen die Aufnahmen mit Menschen,<br />
die durch die lebensnahe Inszenierung und Dekoration in<br />
architektonisch interessanten Lebensräumen die Zielgruppe ansprechen.<br />
Durch die kompakten Farb- und Materialcollagen und<br />
Planungsdetails zu jeder Küche, die die atmosphärischen<br />
Bilder ergänzen, wird der Leser durch das Planungsspektrum<br />
geleitet.<br />
Fotos: next125<br />
Plattform für Planungstipps<br />
Auch das neue Narrativ der „Creative Makers“ begegnet der Leserschaft.<br />
Die neue Interviewreihe „12.5 Fragen“ bietet verschiedenen<br />
Kreativen, die in Verbindung zur Marke stehen, eine Plattform<br />
für Planungstipps. So hält das Journal zum Beispiel ein<br />
Interview des next125 Designers Thomas Pfister bereit. Als Experte<br />
für Farben und Oberflächen gibt er Ratschläge zur Gestaltung.<br />
Auch der Basler Architekt Caesar Zumthor und die österreichische<br />
Foodbloggerin Melanie Zechmeister, die sich bei der<br />
Planung ihrer Küche für Möbel von next125 entschieden hat, bereichern<br />
das Journal durch Hacks aus der Praxis. Außerdem neu:<br />
die ebenfalls farblich akzentuierten Seiten der verschiedenen<br />
Design-Icons, zum Beispiel dem Kochtisch, dem Trolley oder der<br />
Vitrine.<br />
Mehrwert für Leser schaffen<br />
„Mit unserem neuen Journal wollten wir<br />
nicht nur ‚schöne Küchen zeigen‘ und dadurch<br />
Inspiration liefern, sondern haben<br />
ganz bewusst auch praktische Tipps zur<br />
Planung berücksichtigt, um Mehrwert<br />
für den Leser zu schaffen.“, berichtet<br />
Annette Schumacher, Marketingleiterin<br />
von next125. So liegt dem Journal auch<br />
die Küchen-Checkliste bei, die als Vorbereitung<br />
für den Besuch beim Fachhändler<br />
genutzt werden kann.<br />
Das Journal ist erhältlich in Papierform<br />
sowie ergänzend auch als digitale<br />
Variante auf der Website www.next125.<br />
com als digitaler Blätterkatalog.<br />
Aus dem neuen Journal: „NX 510“ mit Samtmatt-<br />
Lackfronten in Azurblau und Terragrau.<br />
160 Seiten stark: das neue next125-<br />
Journal mit viel Inspiration und<br />
konkreten Planungstipps.<br />
Hausmesse <strong>2022</strong><br />
17. – 22. September<br />
9.00 – 18.00 Uhr<br />
rational einbauküchen solutions GmbH · Rationalstraße 4 · D 49328 Melle<br />
<strong>2022</strong>_07_rational_AZ_Kuechenplaner_184x86_DRUCK.indd 1 26.07.22 10:44<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 49
Mit „ARENA pure“<br />
zu einem gehobenen Standard<br />
Ein Korpus-Upgrade etabliert bei Sachsenküchen einen neuen Standard bei der Innenausstattung.<br />
Dieser wertet die Küchen aus Dippoldiswalde deutlich auf. „Damit möchten wir unseren Anspruch<br />
als Anbieter hochwertiger Möbel untermauern“, betont Geschäftsführer Elko Beeg.<br />
Ein durchgängiges korpusübergreifendes Design mit geschlossenen<br />
Auszugseiten stand im Fokus des Upgrades der „inneren<br />
Werte“. Seit Januar <strong>2022</strong> gehört der hohe Auszug „Nova Pro<br />
Scala H186“ von Grass zum neuen Standard bei Sachsenküchen.<br />
„Scala“-Schubkästen und -Auszüge leben von der einfachen, klaren<br />
und zeitlosen Formensprache. Designkonformität zu den<br />
Grass-Zargen stellen „ARENA pure“-Tablare von Kesseböhmer<br />
her. Sie integrieren sich ausnahmslos in das neue Designkonzept<br />
mit geschlossenen Seiten, ohne die montagetechnischen Einbaugegebenheiten<br />
zu verändern.<br />
Box und Tablar im Design vereint<br />
Auf dieser Basis stattet Sachsenküchen die Vorratsschränke im<br />
Standard mit den schlanken und geschlossenen, mit einer schmalen<br />
umlaufenden Nut akzentuierten „ARENA pure“-Tablaren aus.<br />
Puristisch und ausdrucksstark passen sie zu einer geradlinig<br />
modernen und zugleich wohnlich gestalteten Inneneinrichtung<br />
und dem Trend zu einem minimalistischen Zargendesign.<br />
Die klare Optik von „ARENA pure“ findet sich durchgängig bei<br />
allen Auszugsystemen wieder – sowohl in Form geschwungener<br />
als auch geradliniger Geometrien. Qualitätsgrundlage bildet die<br />
bewährte „ARENA“-Fertigungstechnologie von Kesseböhmer.<br />
Sie trägt entscheidend zur gewohnt hohen Tragkraft der Tablare<br />
sowie zu ihrer Stabilität und Langlebigkeit bei. Dabei werden<br />
die metallische Reling und der Holzboden mit Hinterschnitt in<br />
Schwalbenschwanzform nahtlos miteinander verklebt. Zudem<br />
sind „ARENA pure“-Tablare standardmäßig mit Antirutsch-Beschichtung<br />
ausgestattet.<br />
Mit zeitgemäßem Minimalismus und zurückgenommener Eleganz<br />
schafft „ARENA pure“ die Grundlage, puristisches Design<br />
durchgängig und markentypisch in der Schrankinnenausstattung<br />
zu etablieren und Kücheneine neue Wertigkeit zu verleihen.<br />
Die klare Optik findet sich<br />
durchgängig bei allen Auszugsystemen<br />
wieder. Auch<br />
in Form geschwungener<br />
Geometrien, wie beim Eck-<br />
Unterschrank „LeMans“.<br />
Fotos: Sachsenküchen<br />
50 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Anzeige<br />
Passend zur Formensprache<br />
der Box-Zarge<br />
stattet Sachsenküchen die<br />
Vorratsschränke im Standard mit<br />
den schlanken und geschlossenen,<br />
mit einer schmalen umlaufenden Nut<br />
akzentuierten „ARENA pure“-Tablaren<br />
von Kesseböhmer aus.<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 51
Küchenmöbel<br />
Foto: Philipp Funke, Zürich<br />
Nimbus und Häfele bieten Licht aus einer Hand: vom stimmungsvollen, indirekten Licht bis hin zum fokussierten<br />
Licht, wie es etwa zum Zubereiten auf einer Arbeitsplatte gewünscht ist.<br />
Für Decke und Nische<br />
Lichtspezialist Nimbus und Mutterkonzern Häfele erfahren<br />
in jüngster Zeit höhere Aufmerksamkeit, was<br />
ihre Kompetenz in der Beleuchtung der Küche betrifft.<br />
Partnerschaften mit Küchenherstellern wie die vor<br />
rund einem Jahr bekannt gegebene Kooperation mit<br />
Ballerina Küchen belegen dies. Ebenso die Auszeichnung<br />
„Kitchen Innovation Award <strong>2022</strong>“. Das prämierte<br />
Produkt in den Kategorien „Funktionalität, Innovation,<br />
Design und Ergonomie“ ist die von Nimbus gestaltete<br />
Deckenleuchte „Q Four“.<br />
Ganzheitliche Lichtlösungen gehen jedoch über<br />
das einzelne Produkt hinaus. Geschaffen werden sie<br />
durch das Zusammenspiel von Licht im Möbel und<br />
Licht im Raum. Zur indirekten Beleuchtung hat Häfele<br />
das „LOOX“-System entwickelt: eine Kombination von<br />
feinen Lichtbändern und Linearlinse. Die Linearlinse<br />
ist eine gemeinsam mit den Spezialisten des Lichtinstituts<br />
Bartenbach in Innsbruck entwickelte Lösung<br />
für eine laut Unternehmen „absolut blendfreie und gezielte“<br />
Lichtstreuung auf Arbeitsflächen. „Mit dieser<br />
Innovation lassen sich Arbeitsflächen von Küchen mit<br />
LED-Bändern homogen ohne störende Blendung ausleuchten“,<br />
verspricht der Hersteller. In Zusammenspiel<br />
mit dem gerichteten Licht der Nimbus „Q Four“-<br />
Deckenleuchten entstehet eine einzigartige, brillante<br />
Lichtqualität auf der Arbeitsplatte. Was bei hochwertigen<br />
Arbeitsflächen aus Marmor oder Naturstein besonders<br />
zur Geltung kommt.<br />
Auch für die Küche<br />
Die von Nimbus entworfenen und sowohl von Nimbus<br />
als auch von Häfele vertriebenen Leuchten sind in ihrem<br />
Charakter universell, das heißt, sie wurden ursprünglich<br />
nicht ausschließlich für die Küche entwickelt.<br />
Das gilt für die „Q Four“-Deckenleuchte mit<br />
ihren Varianten ebenso, wie für die verschiedenen Modelle<br />
der kabellosen Leuchten. In ihrer Vielfalt finden<br />
sie jedoch immer mehr den Weg in die Küche, wie die<br />
zahlreichen Projekte von Nimbus und Häfele belegen<br />
können: Sie leuchten in den Koch-Ess-Bereichen exklusiver<br />
Wohnhäuser ebenso wie in Studierendenapartments,<br />
sie schaffen Verbindungen zwischen den Bereichen<br />
Kochen und Wohnen und spenden Licht genau<br />
dort, wo es gerade benötigt wird.<br />
52 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Praxiswissen zu Licht und Beleuchtung<br />
Seit Ende 2021 bietet die neue Häfele Akademie<br />
unter dem Motto „Beleuchtung ganzheitlich<br />
verstehen“ praxisorientierte Schulungen an.<br />
Sie vermitteln einen Überblick über die Themen<br />
Licht im Möbel und Licht im Raum – von<br />
der Planung bis zur Installation. Damit wollen<br />
die Lichtprofis von Häfele und Unternehmenstochter<br />
Nimbus interessierten Handwerkern<br />
wie Schreinern und Tischlern solides<br />
und praktisches Fachwissen für den richtigen<br />
Einsatz von Licht in Möbeln und für die Innenraumbeleuchtung<br />
bieten. Die Schulungen<br />
sollen im Laufe des Jahres auch für weitere<br />
Zielgruppen ausgebaut werden, etwa für Objektberater<br />
und -planer sowie für Architekten<br />
und Innenarchitekten.<br />
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen erleben<br />
die Einsatzmöglichkeiten von Licht als<br />
Gestaltungselement, erlernen die Grundbegriffe<br />
der Lichttechnik, erhalten einen Überblick<br />
über verschiedene Steuerungsmöglichkeiten<br />
und eignen sich Tipps und Tricks für<br />
eine sichere und unkomplizierte Installation<br />
der Lichtkomponenten an. Im „Lichtlabor“ in<br />
Nagold wird auch aufgezeigt, wie die Brillanz<br />
von Oberflächen durch eine entsprechende Beleuchtung<br />
gesteigert werden kann. In Workshops<br />
wird vermittelt, wie unterschiedliche<br />
Leuchten in ein Bluetooth Netzwerk integriert<br />
und Szenen eingerichtet werden können. Auch<br />
die Steuerung über Geräte wie Tablets, Smartphones<br />
oder smarte Wandschalter wird erklärt.<br />
Die Präsenztrainings starteten im Frühjahr<br />
als Tagesseminare im Showroom der Häfele<br />
Hauptverwaltung in Nagold. Die Ausweitung<br />
auf die Verkaufsbüros des Unternehmens<br />
folgte ab Frühsommer deutschlandweit. Die<br />
Webinare sind in kompakte und einzeln buchbare<br />
Module unterteilt. Im Vorfeld der digitalen<br />
Formate erhalten die Teilnehmer Musterboxen,<br />
damit sie live und interaktiv mit dem<br />
Schulungsteam agieren können.<br />
Falls ein Unternehmen eine individuelle<br />
Schulung für ein ganzes Team wünscht, kann<br />
sich auch das Häfele Lichtmobil auf den Weg<br />
machen und die Schulung vor Ort stattfinden<br />
lassen. Auf www.haefele.de/akademie gibt es<br />
einen Überblick über die nächstmöglichen Termine<br />
und Schulungsinhalte.<br />
Die Lichtprofis von Häfele und Nimbus vermitteln in der Akademie den richtigen<br />
Einsatz von Licht in Möbeln und für die Innenraumbeleuchtung.<br />
Foto: Häfele<br />
®<br />
9/<strong>2022</strong>
Küchenmöbel<br />
Fotos: Blum<br />
„Legrabox special edition“: mit Ausprägungen von „Noble rust“<br />
bis hin zu „Carbon look“ auf Basis der neuen Farbe „Carbonschwarz<br />
matt“.<br />
„Legrabox pure“: mit einer charakteristischen Akzentlinie auf<br />
der schlanken, eleganten Zarge.<br />
Für die<br />
individuelle Zarge<br />
Besonders hohen Ansprüchen an individuelles Design wird<br />
Blum mit dem Boxsystem „Legrabox“ gerecht. Die zweischaligen<br />
Zargen bietet der Hersteller bedruckt, beschichtet oder geprägt<br />
an – auch als Farb- und Materialmix. „Mit eleganten, schmalen<br />
Zargen und vielen außergewöhnlichen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
lässt sich ein ganz eigenes Schubkasten-Design gestalten“,<br />
erläutert das Unternehmen. So entstehe aus dem Boxsystem<br />
eine eigene Kreation: „myLegrabox“.<br />
Die Basis: Das Basisprogramm bilden „Legrabox pure” mit metallischen<br />
geschlossenen Zargen und „Legrabox free” mit Einschubelementen<br />
aus Glas oder mit eigenen Elementen aus Holz<br />
oder jedem anderem vorstellbaren Material. Verschiedene Zargen-Farben<br />
stehen hier zur Wahl. Mit einem individuell bedruckten<br />
oder geprägten Branding-Element lässt sich zusätzlich<br />
eine eigene Note verleihen.<br />
„Legrabox free“: mit individualisierbaren Einschubelementen<br />
für eine wandelbare Ästhetik.<br />
Die besondere Kollektion: Mit „Legrabox special edition” hat<br />
Blum ein farblich abgestimmtes Angebot von außergewöhnlichen<br />
Zargen-Looks auf der Basis der neuen Farbe „Carbonschwarz<br />
matt“ zusammengestellt: als Materialmix mit Edelstahl<br />
samt Antifingerprint, mit der speziellen 3D-Prägung „Carbon<br />
look“ oder der Strukturbeschichtung „Noble rust“. Damit ließe<br />
sich der Trend zu dunklen, matten und seidigen Farben und<br />
Oberflächen bereits bei kleinen Abnahmemengen abdecken.<br />
Die Spitze der Individualisierung: Bei „Legrabox individual”<br />
werden Verarbeiter selbst kreativ. Ob klassisch mit edlen Akzenten<br />
oder ganz extravagant, mit der höchsten Gestaltungsstufe<br />
von „Legrabox“ ergibt sich eine umfangreiche schöpferische<br />
Freiheit, einzigartige Designs zu schaffen: durch Farb- und Materialmix<br />
bei Innen- und Außenzarge, durch das Bedrucken, Lasern<br />
oder Prägen mit individuellen Designs.<br />
„Legrabox individual“: mit einem Höchstmaß an Kreativität und<br />
individueller Gestaltung durch Drucken, Lasern oder Prägen.<br />
Individualisierung leicht gemacht<br />
Verarbeiter haben die Möglichkeit, bei noch kleineren Mindestmengen<br />
individuelle Designs mit „Legrabox individual” und die<br />
ausgewählte Kollektion von „Legrabox special edition” zu beziehen:<br />
durch die Fertigstellung vor Ort. Hier bestellt der Kunde die<br />
Dekorelemente und die Zargen ohne Dekor separat und fügt diese<br />
selbst in der eigenen Werkstatt zusammen. Dies sei mit wenigen<br />
Handgriffen zu realisieren. „So lassen sich flexibel und in<br />
kleinen Mengen anspruchsvolle Schubkasten-Designs fertigen“,<br />
betont Blum.<br />
54 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Foto: rational<br />
Das Erfolgsmodell „Onda“ wird zur Küchenmeile stets neu<br />
in Szene gesetzt.<br />
Foto: Sapienstone<br />
Zu glatt für Schmutz<br />
Die neuen Arbeitsplatten „Active Surface“ verfügen laut<br />
Hersteller SapienStone über zahlreiche Eigenschaften. Sie<br />
sind antibakteriell, antiviral, umweltfreundlich, selbstreinigend<br />
und geruchshemmend. Sie seien in der Lage, über<br />
99 % der vorhandenen Bakterien und Viren zu beseitigen.<br />
An der superhydrophilen Oberfläche hafte wenig Schmutz<br />
an. Dieser könne einfach mit Wasser und Seife oder milden<br />
Reinigungsmitteln entfernt werden. Die neuen Arbeitsplatten<br />
gibt es in vier Texturen: Weiß, zwei Marmoreffekte<br />
und den dunklen Ton „Pietra Grey Active“.<br />
Das Team gewinnt<br />
Besondere Holzdekore, schimmernde Metalloberflächen und inspirierende<br />
Küchen- und Wohnplanungen. Dies erwartet im September<br />
die Messegäste bei rational in Melle-Riemsloh. Das Messemotto<br />
„Feel it … unverkennbar rational“ gibt wie gewohnt die Richtung vor.<br />
„Bereits seit fast 60 Jahren ist es uns ein Anliegen, Küchen zu kreieren,<br />
die stilsicheres, elegantes Design mit innovativer Funktionalität<br />
vereinen“, erläutert der Hersteller und verweist auf aktuelle Designauszeichnungen.<br />
So hat rational nach 2018 und 2021 in diesem<br />
Jahr bereits zum dritten Mal den „German Brand Award“ erhalten.<br />
Für erfolgreiche Markenführung in Deutschland. „Auf diese Auszeichnung<br />
sind wir besonders stolz, denn diese Anerkennung verdanken<br />
wir dem gesamten rational Team, welches täglich gemeinsam<br />
mit unseren Kunden und Vorlieferanten als ‚rational Familie‘<br />
in vertrauensvoller Zusammenarbeit in Verbindung steht“, betont<br />
das Unternehmen.<br />
Nahtloses Weiß<br />
Lichtdurchflutete Räume prägen diese Neubau-Villa in der niederländischen<br />
Provinz Brabant. Für den Entwurf der Küche und der drei Badezimmer<br />
wurde das niederländische Designlabel Baths by Clay beauftragt.<br />
Bestimmendes Gestaltungselement: der Mineralwerkstoff „HI-MACS ® “ im<br />
Farbton „Alpine White“. Das Solid-Surface-Material aus Acryl, Mineralien<br />
und Pigmenten kann in beliebige Formen gebracht werden. In der Küche<br />
dominiert die freistehende Kücheninsel mit einer L-förmigen, 4,80 m langen<br />
Arbeitsplatte aus „Alpine White“ inklusive nahtlos integrierter Spüle.<br />
An den 1,50 m auskragenden Imbiss-Tresen passen mindestens vier<br />
Personen. Die 7 cm starke Arbeitsplatte ruht auf Unterschränken, deren<br />
Schubladenfronten und Türen ebenfalls aus dem Mineralwerkstoff bestehen.<br />
Die Push-to-Open-Technologie ermöglicht ein flächenbündiges<br />
Design ohne Griffe oder Griffleisten. Komplettiert wird die Einrichtung<br />
durch raumhohe Schränke mit schneeweißen Fronten.<br />
Foto: Baths by Clay; Fotograf Peter Baas<br />
DOPPEL<br />
ECKE
Küchenzubehör<br />
Besonderer Nutzen<br />
Wenn Spüle, Armatur und Abfallsammler auf einander<br />
abgestimmt geplant werden, ver spricht dies praktische<br />
Vorteile. „Naber Trio“ nennt der Zubehör spezialist aus<br />
Nordhorn diesen Ansatz. Und der wird auf der area30<br />
thematisiert. Ebenso eine besondere Neuheit aus der<br />
Lüftungs technik, in der mehrere Jahre Entwicklungsarbeit<br />
stecken.<br />
Spüle, Armatur, Abfalltrennsystem:<br />
Auf der area30 wird Naber dieses Trio<br />
mit neuen Ideen in Szene setzen. Eine<br />
neue Broschüre erläutert Details zu Produkteigenschaften<br />
und Komfortnutzen.<br />
56 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Auf der area30 rechnet Naber mit einem besonders<br />
intensiven fachlichen Austausch. Denn das Unternehmen<br />
stellt in Löhne nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit<br />
ein neues Luftkanalsystem vor. Dessen<br />
Markteinführung im In- und Ausland stehe kurz bevor.<br />
Es trägt den Namen „COMPAIR ® “. Die Planung einer individuell<br />
bestmöglichen Küchenlüftung soll sich damit<br />
noch flexibler gestalten als ohnehin mit den Produkten<br />
von Naber möglich. In einer Messeankündigung erläutert<br />
das Unternehmen: „Mit der Neuentwicklung kann<br />
die Luftfördermenge maximiert werden, denn das innovative<br />
System geht in Sachen Leistung, Effizienz und<br />
Luftvolumen noch einen Schritt weiter und definiert<br />
das Optimum, das derzeit technisch möglich ist.“ Konzipiert<br />
ist diese Neuheit „der Extraklasse“ wie andere<br />
„Compair“-Systeme gleichermaßen für Abluft- und Umluft-Lösungen.<br />
Für bestehende Auszüge<br />
Besondere Neuheiten wird es auch im Segment Abfallsammler<br />
geben. Die „SELECTAkit ® “ Abfallsammler<br />
konnten bisher als Frontauszugssystem mit „Cox ®<br />
Base“-Behältern und bei bestehenden Auszügen als<br />
„Cox® Box“-Lösung realisiert werden. Die Produktneuheit<br />
„Cox Stand-UP ® “ macht es möglich, die Behälter<br />
in einem stabilen Metallrahmen zu positionieren und<br />
auch in vorhandene Auszüge des Spülenunterschrankes<br />
zu integrieren. Und das mit unterschiedlich hohen<br />
Fronten. Dazu hat Naber ein bodenmontiertes Rahmensystem<br />
für verschiedene Schrankbreiten entwickelt,<br />
das mit mehreren Behälterhöhen auch die jeweiligen<br />
Zargen- und Fronthöhen der Hersteller berücksich tigt.<br />
Die einzuhängenden „Cox Box“-Behälter lassen sich<br />
nach Kundenwunsch kombinieren. Im 600 mm breiten<br />
Möbelkorpus beispielsweise nehmen bis zu drei Behälter<br />
insgesamt 42 Liter Wertstoffe, Bioabfälle und Restmüll<br />
für die Entsorgung oder Wiederverwertung auf.<br />
Platz fürs Reservoir<br />
Die zweite Produktneuheit „Cox ® Base Q“ stellt dem<br />
„Cox Base“-System eine Plattform zur Aufnahme eines<br />
„Quooker PRO3“ Wasser-Reservoirs für Spezialarmaturen<br />
zur Seite. Schlauchführung für das Heißwasseroder<br />
Kaltwasser-Reservoir sei platzsparend integriert.<br />
Naber erläutert: „In einem Möbelkorpus von 600 mm<br />
Breite lässt sich eine ‚Cox Base‘-Kombination für den<br />
400 mm breiten Unterschrank neben der Reservoir-<br />
Plattform unterbringen.“<br />
Zusätzliche LED-Leuchten<br />
Dem Licht als Quelle für Wohnlichkeit und Atmosphäre<br />
kommt in der Küchenplanung eine immer bedeutendere<br />
Rolle zu. Von aktivierendem Licht zum Beispiel<br />
in den Entspannungsmodus zu wechseln, gelingt auf<br />
smarte Weise mit dem bewährten „LUMICA ® LIC LED“-<br />
System von Naber. Per Knopfdruck oder Sprachbefehl<br />
können dezentral positionierte LED-Leuchten synchron<br />
ein- und ausgeschaltet werden. Dafür sind sie<br />
über kabellos vernetzte Funktionskonverter in eigens<br />
definierte Licht-Szenarien integriert. Das Sortiment an<br />
LED-Leuchten, die sich in das System einbinden lassen,<br />
wird nun erweitert. Darunter sind einige bereits<br />
aus dem „Lumica“-Programm bekannte Leuchten mit<br />
zum Teil zusätzlichen Gehäusefarben. Zugleich finden<br />
sich im Programm der LED-Leuchten zeitgemäße<br />
Newcomer wie die flache leistungsstarke Deckenleuchte<br />
„Plafoniera“ mit High Power-Farbwechsel LED zur<br />
Deckeninstallation oberhalb von Kücheninseln.<br />
Interieur und Bad-Zubehör<br />
Das gesamte Neuheitenprogramm ist wie von Naber<br />
gewohnt erneut breit angelegt und umfasst viele weitere<br />
Themen wie etwa Stühle aus dem Interieur-Programm<br />
und neue Steckdosen-Kollektion. Ebenso die<br />
aktuell neu auf den Markt gebrachte knick- und abschersichere<br />
Kabelführung „Wing“ von EVOline ® zur sicheren<br />
Elektrifizierung von Schubladen und für den<br />
Anschluss eingebauter elektrischer Geräte.<br />
Bad-Lösungen runden die Naber-Präsentation in<br />
Löhne ab. Dazu zählen Aspekte wie Beleuchtung, Regale,<br />
Ordnungssysteme für Schubladen und Schränke sowie<br />
praktisches Montagematerial. Aufsatzwasch becken<br />
aus Keramik und stimmige Bad-Armaturen sollen dem<br />
Badezimmer eine zeitgemäße Wohnlichkeit geben.<br />
In der Messeneuheit „COMPAIR ® “ stecken<br />
viele Jahre Entwicklungsarbeit.<br />
Fotos: Naber<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 57
Küchenzubehör<br />
Mit ausziehbarer Brause und Laminar-Strahlregler<br />
für einen spritzarmen und leisen Wasserstrahl:<br />
die neue Küchenarmatur „Active L Twist“<br />
von Franke.<br />
Fotos: Franke<br />
Was das Wohlbefinden stärkt<br />
Der Franke-Auftritt im house4kitchen<br />
stellt in diesem Jahr die „Natur“ in den<br />
Fokus: als Quelle der Inspiration und<br />
Grundlage für menschliches Wohlbefinden,<br />
aber auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit.<br />
Und das im täglichen Gebrauch,<br />
in der Produktion, in Bezug auf Materialität<br />
und Langlebigkeit der Produkte. Als<br />
eins der Highlights kündigt der Hersteller<br />
Metallic-Farben für Edelstahlbecken<br />
an. „Diese verleihen jeder Küche besondere<br />
Eleganz“, lautet die Überzeugung.<br />
Sämtliche Einzelkomponenten rund ums<br />
Becken gibt es im metallischen Look. Dieser<br />
lasse sich gut kombinieren. „Für harmonische<br />
oder ganz individuelle Kreationen“,<br />
so Franke.<br />
Einheit von Armatur und Spüle<br />
Eine weitere Neuheit ist die Küchenarmatur<br />
„Active L Twist“. Deren Raffinesse zeige<br />
sich im Detail: So hat Franke einen<br />
Drehknopf integriert, über den sich der<br />
Abfluss im Becken schließen und öffnen<br />
lässt. Der Drehknopf verbindet die Armatur<br />
mit der Spüle, eine weitere Lochbohrung<br />
für die Ventilbetätigung wird nicht<br />
mehr benötigt. „So lässt sich die Küche<br />
noch besser sauber halten“, beschreibt<br />
Franke den Nutzen. „Zudem müssen die<br />
Hände nicht mehr ins heiße und schmutzige<br />
Wasser getaucht werden – ein kleines<br />
Detail für großen praktischen Komfort im<br />
Alltag.“ Mit der „Active L Twist“ werden<br />
Spüle und Armatur zu einer Einheit. Sie<br />
verfügt über einen Brausestrahl und eine<br />
ausziehbare Brause. Der integrierte Laminar-Strahlregler<br />
reduziere zugleich wirksam<br />
Luftverwirbelungen und erzeuge so<br />
einen kristallklaren und leisen Wasserstrahl.<br />
Spritzer rund um die Spüle werden<br />
minimiert und es muss weniger geputzt<br />
werden.<br />
Ein weiteres nachhaltiges Detail ist die<br />
Eco-Wassersparkartusche: Dank einer Volumenschwelle<br />
rastet der Bedienhebel bei<br />
einem reduzierten Wasserdurchlauf leicht<br />
ein. „So lassen sich Wasserverbrauch und<br />
Kosten senken“, verspricht Franke.<br />
Die „Active L Twist“ ist in „Edelstahl-<br />
Optik“ oder „Black Matt“ erhältlich. Das<br />
macht sie kompatibel zu einer Vielzahl<br />
an Franke-Modellen aus Edelstahl sowie<br />
Fragranit.<br />
Haube mit Filterfunktion<br />
Zudem wird Franke in Löhne eine neue<br />
Hauben-Technologie vorstellen, bei deren<br />
Entwicklung langjähriges Knowhow<br />
zum Thema Luftaufbereitung eingeflossen<br />
ist. Denn frische, saubere Luft<br />
sorgt in besonderem Maße für Wohlbefinden<br />
– nicht nur beim Kochen, sondern<br />
zu jeder Zeit und überall in unserem Zuhause.<br />
„Mit Air Hub haben unsere Hauben-Spezialisten<br />
ein bislang einzigartiges<br />
System entwickelt“, ist Marta Botey,<br />
Head Category Management & Marketing<br />
DACH der Franke Home Solutions, überzeugt.<br />
Das System vereint zwei Funktionen:<br />
Es zieht den Kochdunst ab und filtert<br />
die Raumluft.<br />
Die „Active L Twist“ verfügt über einen<br />
Drehknopf zum Schließen und Öffnen<br />
des Abflusses der Spüle.<br />
58 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Mit dem Kombinatorik-Konzept will Lechner die gestaltungssichere Kombination<br />
von Arbeitsplatte und Rückwand unterstützen. Hier abgebildet ist<br />
eine Compact-Arbeitsplatte in der Farbe „Velvet night grey“ sowie eine<br />
Rückwand mit dem Glasmotivdekor „Digital wall“.<br />
17.-22.9.<strong>2022</strong><br />
Löhne<br />
Stand E13<br />
Weiter in Systemen denken<br />
&All-Stars<br />
Newcomer<br />
„Lechner ist und bleibt ein wichtiger<br />
Player am Markt. Wir arbeiten daran,<br />
unsere bewährten und innovativen<br />
Produkte weiter auszubauen.“ Mit diesen<br />
Worten kündigte Geschäftsführer<br />
Florian Mitzscherlich schon im Frühsommer<br />
die Messeteilnahme an der<br />
area30 an. Florian Mitzscherlich ist seit<br />
März <strong>2022</strong> Geschäftsführer von Lechner.<br />
Er leitet die neue Führungscrew, die<br />
nach Insolvenz und Eigentumsübergang<br />
die Geschicke des renommierten<br />
Anbieters von Arbeitsflächen und Nischenverkleidungen<br />
lenkt. Neben dem<br />
Ausbau der bewährten Produktpalette<br />
gehe es auch um die Intensivierung des<br />
Systemgedankens. Dieser sieht vor, den<br />
Kunden alles aus einer Hand zu bieten.<br />
Ein Schwerpunkt der Präsentation<br />
auf der area30 soll das bereits 2021 vorgestellte<br />
„Kombinatorik“-Konzept sein.<br />
Konkret geht es um die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten<br />
bei der Planung<br />
von dunklen und schwarzen Küchen.<br />
Denn diese liegen weiterhin im Trend.<br />
Mit dem „Kombinatorik“-Konzept lassen<br />
sich laut Lechner einfach, schnell<br />
und gestaltungssicher stimmige und<br />
materialübergreifende Colorlooks aus<br />
Arbeitsplatte und Rückwand kreieren.<br />
Darüber hinaus sei für den Messeauftritt<br />
die Präsentation einiger<br />
ausgewählter Neuheiten geplant. Geschäftsführer<br />
Florian Mitzscherlich:<br />
„Mit der Präsenz auf der area30 legen<br />
wir einen Grundstein für einen starken<br />
Marktauftritt von Lechner. Mit der Marke<br />
Lechner werden ein qualitativ hochwertiges<br />
Portfolio und eine langjährige<br />
Expertise in der Branche verbunden.<br />
Die Messe bietet uns die beste Möglichkeit,<br />
im persönlichen Kontakt bestehende<br />
Geschäftsbeziehungen zu stärken<br />
und neue aufzubauen.“<br />
Florian Mitzscherlich, Geschäftsführer<br />
der D. Lechner GmbH.<br />
Fotos: Lechner<br />
vogtwelt.de<br />
HORST VOGT GmbH<br />
Verkaufshandbuch<br />
2023/2024<br />
9/<strong>2022</strong>
Küchenzubehör<br />
Edler Wasserplatz:<br />
Armatur<br />
und Zubehör in<br />
„satin gold“.<br />
Bezeichnend<br />
für die neue<br />
Oberfläche ist<br />
das feine Satin-<br />
Finish in der<br />
Bürstung.<br />
Foto: Blanco<br />
Tipps zur Gestaltung der Units<br />
Blanco präsentiert sich den Besucherinnen und Besucher<br />
der Küchenmeile wieder auf Gut Böckel. Dabei<br />
wird sich die Ausstellung im alten Schafstall des Gehöfts<br />
in neuem Look. Denn das Motto „BLANCO UNIT<br />
– Premium am Wasserplatz neu erleben“ sei Programm.<br />
Bezogen auf neue Produkte und den Markenauftritt.<br />
„Wir freuen uns, Geschäftspartnerinnen und -partner<br />
auf Gut Böckel zu begrüßen und persönlich die neueste<br />
Generation der ‚Blanco Units‘ vorzustellen. Die Premium-Systemlösungen<br />
als perfekte Einheiten aus Armatur,<br />
Spülbecken und Abfalllösung, abgestimmt in<br />
Funktion, Design und Farbe haben ein hervorragendes<br />
Potenzial für den Küchenfachhandel, den Verbraucherinnen<br />
und Verbrauchern erlebbaren Mehrwert<br />
und Freude am Wasserplatz zu bieten“, sagt Thorsten<br />
Neelen, Director Markets DACH. Im Rahmen der Präsentation<br />
im stilvollen Ambiente des westfälischen Ritterguts<br />
können die Küchenspezialisten laut Blanco zudem<br />
zusätzlich viele Anregungen und Tipps für die<br />
Gestaltung der Units mitnehmen.<br />
Für jeden Anspruch.<br />
Der Wasserplatz sei nicht nur der funktionale Mittelpunkt<br />
der Küche, sondern im besten Fall ein Hin gucker,<br />
„der Geschmack und Premium-Anspruch der Bewohnerinnen<br />
und Bewohner widerspiegelt“. Mit verschiedenen<br />
Oberflächen, Farben und Ausführungen will Blanco<br />
stimmige Akzente im Küchenumfeld setzen. Und das soll<br />
für die moderne Küche ebenso gelten wie für Planungen<br />
im Country-Look, im reduzierten skandinavischen Stil<br />
oder dem sogenannten „Industrial Style“. Technische Aspekte<br />
von Einbau bis Gebrauch werden parallel zu den<br />
optischen Qualitäten gleichfalls thematisiert.<br />
Eleganz adelt die Küche.<br />
Erstklassigkeit zeige sich gerade in den Details, betont<br />
Blanco. Neuester Coup sei das Zusammenspiel der<br />
jüngst eingeführten Armaturen-Oberfläche „satin gold“<br />
mit der passenden Ausstattung des Spülbeckens. Damit<br />
präsentiert sich die „Blanco Unit“ als optische Einheit<br />
– vom verdeckten Überlauf über das Ablaufsystem<br />
„InFino“ bis hin zu optionalem Zubehör wie einem Spülmittelspender.<br />
„Alles aus einem Guss in ‚satin gold‘ lautet<br />
die Devis. Blanco betont: „Besonders in einem Umfeld,<br />
das von schwarz oder dunklen Grautönen geprägt<br />
ist, besticht ‚satin gold‘ durch Eleganz. Ebenso glänzt<br />
die Gold-Anmutung in der Kombination mit Holz oder<br />
warmem Weiß.<br />
60 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Für kleine<br />
Spülplätze<br />
„Design und Komfort sind auch an einem Spülbereich<br />
mit wenig Platz machbar“, meint Villeroy & Boch und<br />
präsentiert zur area30 das neue Keramikspülen-Modell<br />
„Subway Style 45“. Denn gerade in Städten werde<br />
der Wohnraum knapper und die Wohnungen kleiner.<br />
In der Folge müsse auch die Küche mit einem geringeren<br />
Platzangebot zurechtkommen. Ausgelegt ist<br />
die Neuheit auf Unterschränke ab 45 cm Breite. Dennoch<br />
verfügt die Spüle über ein vergleichsweise geräumiges<br />
Becken. Die komplett glatte Abtropffläche<br />
und vor allem die schmale Hahnlochbank seien praktische<br />
Ablage für das Spülzubehör. Das keramische<br />
Material ist dabei so robust, dass auch heiße Töpfe,<br />
Pfannen oder Auflaufformen keine unschönen Spuren<br />
oder gar Beschädigungen darauf hinterlassen. Und<br />
dank „CeramicPlus“-Oberfläche ist die Spüle pflegeleicht.<br />
Villeroy & Boch bietet die Neuheit für den klassischen<br />
aufliegenden als auch für den flächenbündigen<br />
Einbau an. Und das in 13 Keramikfarben.<br />
Foto: Villeroy & Boch<br />
Im warmen Creme-Ton „Almond“: „Subway Style 45“. Dazu passen besonders<br />
gut dunkle Holztöne, heller Naturstein oder Marmor. Und die Farbe<br />
Schwarz, wie hier die Armatur „Steel Expert 2.0“ aus massivem Edelstahl<br />
in „Anthracite“.<br />
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das perfekte Küchenzubehör zu entwickeln, das auf<br />
dem Markt benötigt wird.<br />
Küchenzubehör<br />
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Küchenzubehör<br />
Goldene Akzente setzen<br />
Auf der area30 in Löhne zeigt das Unternehmen systemceram<br />
eine Reihe von Produktneuheiten. Drei Themen warten auf<br />
die Messegäste. 1. Der Ausbau der „Kara“-Serie mit der neuen<br />
Einbeckenspüle „Kara 51“ für den 50er-Spülenschrank. 2. Die<br />
Ausweitung des Armaturenprogramms, unter anderem mit<br />
der Premium-Armatur „Tradizione“ in vier möglichen Oberflächenveredlungen.<br />
Und 3. Ergänzungen beim Zubehör.<br />
Mit der neuen „Kara 51“ baut systemceram die erfolgreiche<br />
gleichnamige Serie weiter aus. Das Einzelbecken eignet sich<br />
für den Einbau in einen 50er-Unterschrank und kann klassisch<br />
als Auflagespüle sowie flächenbündig und als Unterbauspüle<br />
montiert werden. Mit dieser Ergänzung reagiert der Spezialist<br />
für Keramikspülen aus Feinsteinzeug auf einen vielfach<br />
geäußerten Wunsch seiner Handelspartner. Bereits erhältlich<br />
sind für den 60er-Spülenschrank das Einzelbecken „Kara57“<br />
sowie als Modell mit Abtropffläche die „Kara 85“. Wie alle Spülen<br />
aus dem robusten und pflegefreundlichen Feinsteinzeug<br />
steht die neue „Kara 51“ in 14 Keramik-Farben zur Verfügung.<br />
Mit ihren sanften und zugleich markanten Rundungen bietet sich<br />
die neue Küchenarmatur „Tradizione“ auch als Kombinationspartnerin<br />
zur „Centra 60“ von systemceram an (Foto im Keramik-<br />
Farbton „Fango“).<br />
Die neue „Kara 51“ für den 50-Spülenschrank: Hier in Szene gesetzt<br />
im Keramik-Farbton „Alu“ in Kombination mit der Premium-Armatur<br />
„Tono“ und der farblich abgestimmten „Medio-Rollmatte“.<br />
Fotos: systemceram<br />
„Tradizione“ im Retro-Look<br />
Mit der „Tradizione“ bereichert eine besondere Küchenarmatur<br />
das exklusive Premiumangebot von systemceram. Die Neuheit<br />
ist eine klassische L-Armatur mit Einhebelbedienung, die mit<br />
ihren verspielten Rundungen ins Auge fällt. Fließend-weiche<br />
Übergänge finden sich am Sockel wieder, ebenso am Bedienhebel<br />
und am fein abgerundeten Auslauf mit Schlauchauszug.<br />
Damit eignet sich das charakterstarke Modell für individuelle<br />
Planungen in unterschiedlichen Küchenstilen. Vom gemütlichen<br />
Hygge-Style bis zum Industrial Look. Die universelle<br />
Einsetzbarkeit resultiert auch aus der großen Bandbreite<br />
an Oberflächen. systemceram bietet die aufwendig gearbeitete<br />
Armatur in vier Varianten an: „Chrom“, „Edelstahlfinish“,<br />
„Schwarzmatt“ und „Gold matt gebürstet“.<br />
Grundsätzlich ist „Schwarzmatt“ weiterhin der tonangebende<br />
Trend im Umfeld der Küchenspüle. Entsprechend findet<br />
sich diese Optik im gesamten Sortiment von systemceram<br />
wieder. Parallel dazu setzt das Unternehmen im Messeherbst<br />
<strong>2022</strong> auf metallische Akzente in Gold. Neben der „Tradizione“<br />
wurde die wertige Oberflächenveredlung auf die Armaturen-<br />
Serien „Tono“ (Neuheit aus 2021) und „Life“ (mit Festauslauf<br />
und Zugauslauf) ausgeweitet. Zudem gibt es für ausgewogene<br />
Küchenplanungen aus einem Guss die Ausstattungsdetails<br />
der Küchenspüle ebenfalls in der matten Goldoptik. Etwa<br />
den Premium-Excenter-Drehknopf, den Überlauf und die Abdeckung<br />
„Sink-Cover“.<br />
Mit der Neuheit „Tradizione“ setzt systemceram eine Armaturen-Offensive<br />
im gehobenen Premium-Bereich fort. Gestartet<br />
wurde diese im Herbst 2021 mit den Armaturenserien<br />
„Offeo“ und „Tono“. Und das in Kooperation mit dem italienischen<br />
Hersteller Gessi exklusiv für den Markt in Deutschland.<br />
Auch die „Tradizione“ stammt aus der Manufaktur des<br />
für seine designbetonten Qualitätsprodukte bekannten Unternehmens<br />
aus Norditalien.<br />
Nützliches Zubehör<br />
Mit zwei Neuheiten ergänzt systemceram zudem das Angebot<br />
an praktischem Zubehör. Gezeigt werden auf area30 eine Abtropfmatte<br />
aus Silikon zum Anlegen an die Spüle und eine<br />
Kunststoff-Eckschale zum Einhängen.<br />
62 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Über den roten Teppich<br />
Schräg hinter dem Check-In-Schalter, also<br />
in erster Reihe und am selben Platz wie<br />
2021. Dort erwartet Zubehörgroßhändler<br />
Vogt die Messegäste der area30 in Löhne.<br />
In diesem Jahr rollt das Unternehmen<br />
als Messemotto den roten Teppich aus und<br />
präsentiert selbstbewusst die „Stars“ aus<br />
dem aktuellen Zubehörprogramm. Dabei<br />
geht es um die Themen Optik, Service,<br />
Technik und Umsatz. Newcomer der Kategorien<br />
Abluftsysteme, Unterbauleuchten,<br />
Steckdosenelemente und Montagematerial<br />
ergänzen das vorhandene Programm.<br />
Mit dabei sind ebenso die Protagonisten<br />
aus den Katalog-Extras Badzubehör<br />
und Deckenleuchten. „Der Trendfarbe<br />
Schwarz ist eine Sondershow aus allen<br />
Produktgruppen des Leistungsspektrums<br />
gewidmet“, teilt das Unternehmen an.<br />
Druckfrisch erhältlich wird dann auch<br />
das Verkaufshandbuch 2023/2045 sein.<br />
700 Seiten Küchenzubehör verspricht viel<br />
Information und Inspiration. Die alle zwei<br />
Jahre neu aufgelegten Verkaufsunterlagen<br />
böten das Potenzial für „ganz viel<br />
Mehrwert und Mehrumsatz“<br />
für den Fachhandel.<br />
Gesprächsthemen mit<br />
Geschäftsführer Mathias<br />
Meloh und dem Vogt-Team<br />
wird es für den Fachhandel<br />
viele geben. Ob Aspekte wie<br />
Materialengpässe und Lieferverzögerungen<br />
dazu gehören,<br />
bleibt fraglich. Denn<br />
diese seien für den Zubehörhändler<br />
gar nicht aktuell,<br />
heißt es in einer Mitteilung.<br />
Denn die planmäßig<br />
bereits vor der Pandemie<br />
getroffene Entscheidung, das komplette<br />
Warenlager vom Standort Oyten nach Oldenburg<br />
zu verlegen, habe sich als goldrichtig<br />
erwiesen und zeige eine „positive,<br />
stabilisierende Wirkung“. Das großzügig<br />
dimensionierte Lager habe die Lieferfähigkeit<br />
durchgehend gewährleistet. Wobei<br />
das Produktportfolio sogar erweitert<br />
werden konnte, wie das Unternehmen<br />
meldet.<br />
Foto: Vogt<br />
Das neue Verkaufshandbuch 2023/2024 mit Preisgültigkeit<br />
ab 1. Oktober <strong>2022</strong>.<br />
Zur area30 lädt der Zubehörspezialist<br />
zur „Red-Carpet-Party“ am Stand E13 ein.<br />
Und da Küche auch immer Genuss beinhalten<br />
sollte, werden am Messestand<br />
frisch zubereitete kulinarische Grüße aus<br />
dem Norden serviert. Wie vor der Pandemie.<br />
LIVE UND IN FARBE:<br />
SCHOCK AUF DER AREA30 IN LÖHNE<br />
Spülen mit grüner DNA werden zu farbigen Designobjekten.<br />
Küchen werden zu Begegnungsräumen,<br />
in denen die Vielfalt und das Miteinander gefeiert<br />
werden. Nachhaltige Premium-Qualität trifft auf<br />
individuelles, selbstbestimmtes Leben.<br />
All das und vieles mehr erleben Sie im<br />
Home of Colourful auf der area30.<br />
BESUCHEN SIE UNS<br />
STAND D10<br />
17. bis 22. September <strong>2022</strong><br />
WWW.SCHOCK.DE
Küchenzubehör<br />
Fotos: Dornbracht<br />
Foto: Reginox<br />
In „Jet Black“<br />
Neuheiten rund um farbige Edelstahlspülen, Armaturen,<br />
Edelstahl-Arbeitsplatten und Granitspülen kündigt<br />
der niederländische Hersteller für die area30 an.<br />
Unter anderem gibt es die Edelstahl-Spülenlinie „New<br />
York“ neu im Maß 45 x 40 cm sowie auf Wunsch ganz<br />
in Schwarz in „Jet Black“. Passend dazu bietet sich die<br />
neue Armatur „Flint“ (Foto) mit ausziehbarer Schlauchbrause<br />
an. Ein weiterer Schwerpunkt sind Edelstahl-<br />
Arbeitsflächen. Diese gibt es in breiter Auswahl von<br />
der Maßanfertigung bis zur budgetschonenden Platte<br />
in Standardmaßen. Ansprechpartner am Stand für<br />
alle Fragen zur Reginox- Kernkompetenz „Edelstahl“<br />
ist das Team rund um Gregor van der Zande, Salesmanager<br />
DACH & France.<br />
Warm oder kühl<br />
Dornbracht erweitert sein Oberflächenangebot in der Küche und<br />
bietet damit zusätzliche Individualisierungsmöglichkeiten für seine<br />
Premium-Armaturen. In der „Messing-Variante schimmern die<br />
Armaturenkörper in einem warmen Goldton, als „Chrom matt“ dominiert<br />
kühle Edelstahloptik. Die beiden Oberflächen sind ab sofort<br />
verfügbar: „Chrom matt“ ist für die Serien „Elio“, „Eno“, „Tara“,<br />
„Tara Ultra“ und „Sync“ erhältlich. „Messing“ wird für „Tara“, „Tara<br />
Ultra“ und „Sync“ angeboten.<br />
American Dream<br />
Vom amerikanischen Landhausstil inspiriert<br />
ist die neue „American Professional“-<br />
Serie von Teka. Der hohe Spülenrand der<br />
200 mm tiefen Edelstahlbecken fungiert<br />
dabei nicht nur als Spritzschutz, er erlaubt<br />
auch ein ergonomisches Arbeiten<br />
nahe am Beckenrand. Dank integrierter<br />
Schallschutzpads der „SilentSmart-Technologie“<br />
reduziert sich das Geräusch des<br />
einlaufenden Wassers in der Spüle um bis<br />
zu 50 Prozent. Erhältlich sind die Spülen<br />
in zwei Varianten: Als klassisches 60 cm<br />
breites Becken und in der XL-Version mit<br />
einer Breite von 80 cm. Beide Varianten<br />
eignen sich sowohl für den aufliegenden<br />
als auch den flächenbündigen Einbau.<br />
Fans des amerikanischen Landhaus-Stils<br />
können für den Einbau zudem die Unterbau-Variante<br />
wählen und erhalten so den<br />
Look mit der sichtbaren Spülenfront.<br />
Foto: Teka<br />
64 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Digitale Variante<br />
Zur KWC-Linie „KIO“ gehört auch die Variante „KIO digital“ mit<br />
ausziehbarer Handbrause und integrierter elektronischer Steuerung.<br />
Die Wassersteuerung (On/Off, Menge, Temperatur) erfolgt<br />
über eine Bedieneinheit an der Auszugsbrause. Rutschfeste<br />
Drucktasten aus Silikon geben dem Benutzer haptisch wie<br />
akustisch Feedback über seine Auswahl. Das Material gewährleiste<br />
auch bei nassen Händen sicheren Halt, betont KWC. Der<br />
Leuchtring rund um die Bedieneinheit ist ein optisches Highlight<br />
und informiert gleichzeitig farblich über die aktuelle Wassertemperatur<br />
(Blau für Kaltwasser, Orange für Mischwasser,<br />
Rot für Warmwasser). Die gewünschte Wassermenge und -temperatur<br />
können bei „KWC KIO digital“ entweder bei jeder Nutzung<br />
eingestellt oder in drei Versionen vorprogrammiert und<br />
abgerufen werden. Über die Umstelltaste auf der Rückseite der<br />
Auszugsbrause kann je nach Bedarf einfach zwischen einem<br />
Laminar- und Siebstrahl gewechselt werden. Zudem vermeidet<br />
eine in der Armatur integrierte Hygienespülung Stagnationswasser.<br />
Dies garantiere auch nach längerer Nichtnutzung einen<br />
hygienisch einwandfreien Wassergenuss, erläutert KWC. Die<br />
„KIO digital“ bietet der Hersteller aus der Schweiz in drei Farben<br />
an: „Chrom“, „Schwarz matt“ und „Decor Steel“.<br />
Foto: KWC
Küchenverbände<br />
Was gerade wichtig ist<br />
Digitalisierung, Recruiting, Nachhaltigkeit, Evolution<br />
des Wohnens: Die Liste der Themen, die dem Küchenhandel<br />
derzeit unter den Nägeln brennen kann, hat<br />
Gewicht. Und es sind durchweg Inhalte, die die Branche<br />
auch in den kommenden Jahren beschäftigen werden.<br />
Die Verbundgruppe KüchenTreff thematisiert all<br />
dies auf der Fachmesse area30. „Unter dem Leitthema<br />
‚Wir denken Zukunft‘ präsentieren wir konkrete Projekte<br />
und Tools, mit denen unsere Mitglieder fit für die<br />
Herausforderungen der Zukunft bleiben“, sagt Marko<br />
Steinmeier, der gemeinsam mit Daniel Borgstedt die<br />
Geschäftsführung verantwortet. Auf rund 190 m 2<br />
Standfläche (E22) wollen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
der Verbandszentrale eine gewohnt familiäre<br />
Atmosphäre schaffen.<br />
Fachkräfte gewinnen<br />
Wie in vielen anderen Branchen ist der Fachkräftemangel<br />
derzeit auch für den Küchenhandel spürbar. „Der<br />
Handel muss gezielt tätig werden, um potenzielle Mitarbeitende<br />
anzusprechen, diese von sich zu überzeugen<br />
– und auch langfristig zu halten. Wie wir unsere<br />
Mitglieder dabei unterstützen, machen wir auf dem<br />
Messestand anhand konkreter Beispiele sichtbar“, kündigt<br />
Geschäftsführer Daniel Borgstedt an.<br />
Das Internet nutzen<br />
In Zeiten der Digitalisierung verlagern sich immer<br />
mehr Schritte des Küchenkaufs ins Internet. Wer heute<br />
eine Küche kaufen möchte, informiert sich zunächst online.<br />
Für den Fachhandel besteht die Kunst darin, ihren<br />
Online- und Offline-Service optimal zu verbinden und<br />
die Kundschaft aus dem Internet zu sich ins Studio zu<br />
holen. Wie das konkret aussehen kann, zeigt Küchen-<br />
Treff auf der Messe anhand des „Local Ad Managers“.<br />
Nachhaltiger werden<br />
Neben der Qualität, dem Design und der Umsetzbarkeit<br />
ihrer persönlichen Kochvorlieben ist für viele Kücheninteressenten<br />
heute auch wichtig, wie nachhaltig die<br />
neue Küche ist. Das Thema beinhaltet dabei eine Reihe<br />
von Aspekten, die einerseits die Produkte selbst betreffen,<br />
andererseits die Art und Weise, wie das Küchenstudio<br />
arbeitet und in seinem täglichen Handeln verantwortungsvoll<br />
agiert. Auf der area30 und darüber hinaus<br />
informiert KüchenTreff Mitglieder und Interessierte<br />
über die Möglichkeiten zur Umsetzung von konkreten<br />
Maßnahmen auf dem Weg zu noch mehr Nachhaltigkeit.<br />
Den Planungsblick erweitern<br />
Die Zukunft des Wohnens fordert ganzheitliche Konzepte,<br />
die den verfügbaren Raum in Zonen mit unterschiedlichen<br />
Funktionen unterteilen, die über Gestaltung<br />
und Design zu einem Ganzen verknüpft werden.<br />
Dies macht KüchenTreff auch in diesem Jahr auf seinem<br />
Messestand erlebbar: Mit „HOME by KüchenTreff<br />
„zeigt der Verband exemplarisch die Verbindung aus<br />
Küche, Wohnen, Bad und Flur als einheitlich designtes<br />
Raumkonzept – und warum es einen Mehrwert für<br />
Handel und Kundschaft bietet.<br />
Foto: KüchenTreff<br />
Wir wären<br />
so weit: Das<br />
Küchen Treff-<br />
Team will auf<br />
der area30 wieder<br />
die bekannt<br />
familiäre Atmosphäre<br />
schaffen<br />
– und dennoch<br />
brisante Themen<br />
besprechen.<br />
Dieses<br />
Foto stammt<br />
von der Messe<br />
2021, ist aber<br />
noch aktuell.<br />
66 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Spülenmodell „KaratGlas“.<br />
Sagero vertreibt Alveus exklusiv<br />
Die Produkte des slowenischen Spülenherstellers Alveus werden in<br />
Deutschland ab sofort über den Zubehörspezialisten Sagemüller & Rohrer<br />
vertrieben. Diese strategische Kooperation gilt für den Vertrieb im Fachhandel<br />
und in der Küchenmöbelindustrie. Damit hat Sagemüller & Rohrer<br />
(Sauerlach) ein komplettes Spülensortiment im Angebot. Und das „in aktuellem<br />
Design und in hochwertiger Qualität“, wie das Unternehmen betont.<br />
Hervorgehoben werden die besondere Materialstärke sowie tiefe Becken<br />
bei vielen Serien. Das Programm umfasst Granitspülen, individualisierbare<br />
Glasspülen und Edelstahlspülen. Letztere auch in farbigen PVD-Beschichtungen.<br />
Vorstellen wird Sagemüller & Rohrer ausgewählte Modelle<br />
auf der Fachmesse area30 in Löhne im Rahmen der KM Küchenmeile.<br />
Spülenmodell „Atrox“.<br />
Fotos: Alveus / Sagemüller & Rohrer<br />
Spülenmodell „Cadit“.<br />
DIGITAL<br />
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<strong>KÜCHENPLANER</strong><br />
Mobile und als App<br />
Küchenplaner News auf XING
Möbeltechnik + Oberflächen<br />
Tempo, Tesa, Hailo<br />
Mit Hailo ist es wie mit Tempo oder Tesa. Man meint Papiertaschen tuch<br />
oder Klebestreifen und denkt an den Markennamen. Bei Haushaltsleitern aus<br />
Aluminium dürfte es ähnlich sein. Der rote Hailo-Punkt ist vielen Menschen<br />
bekannt. Was längst auch für die Produkte der „Einbautechnik“ gilt. Dieser<br />
Geschäftsbereich hat sich zum Marktführer in Europa entwickelt.<br />
In diesem Jahr feiert Hailo den 75. Geburtstag. 1947 legte Gründer Rudolf Loh im daniederliegenden<br />
Nachkriegsdeutschland den Grundstein für sein Unternehmen. Seine Vision war<br />
es, „Probleme im Haushalt zu lösen und die Arbeit mit guten Ideen sicher, leichter und schöner<br />
zu machen.“ Gemeinsam mit seiner Ehefrau Irene und drei weiteren Mitarbeitern fertigte<br />
der Maschinenbauingenieur Produkte, die in dieser Zeit dringend gebraucht wurden:<br />
Eimer, Abfallbehälter, Metallbetten, Sanitätsmöbel und Bettwärmflaschen. Letztere entwickelten<br />
sich rasch zu Bestsellern, denn nur wenige Haushalte verfügten über eine intakte<br />
Heizung.<br />
Damit waren die Weichen gestellt für einen steilen Aufstieg von „Eimer Loh“ (so wurde<br />
das Unternehmen damals vor Ort genannt). Den Durchbruch brachte 1960 die Erfindung<br />
der ersten Haushaltsleiter aus Aluminium: „Bis dahin waren Leitern aus Stahlrohr gefertigt,<br />
also schwer und sperrig. Die Aluminiumleiter begründete die weltweite Erfolgsstory<br />
unseres Hauses“, berichtet der heutige Geschäftsführer Jörg Lindemann. Weitere Meilensteine<br />
waren die erste Sprossenleiter mit Niveauausgleich und Multifunktionsfüßen<br />
sowie als „jüngste Innovation“ das Treppenpodest „TP1“.<br />
Revolution in der Küche<br />
Bereits 1953 kam der erste Einbau-Abfallsammler für die Küche auf den Markt. Dabei<br />
handelte es sich um einen runden Eimer, der mit dem Öffnen der Unterschrank-Drehtür<br />
aus dem Schrank fährt und den Behälterdeckel automatisch hebt. Eine Revolution zu<br />
dieser Zeit. Und eine erstaunlich langlebige Technik, wie Hailo-Marketingleiter Frank<br />
Peter Koch beim Rundgang durch den Museumstrakt der „Hailo Welt“ am Unternehmenssitz<br />
in Haiger berichtet. Unternehmensgründer Rudolf Loh hatte offensichtlich<br />
Visionskraft. Zum seinerzeit neuen Küchenengagement heißt es in einem der damaligen<br />
„Chefbriefe“: „Wir wollen echte Bedürfnisse und Probleme im Lebensbereich des<br />
Hauses, insbesondere an dem größten Arbeitsplatz der Welt, der Küche, lösen“. Und<br />
ergänzend: „Nicht für die oberen Zehntausend, sondern für die ‚mittleren Millionen‘<br />
gelte es, die bestmögliche Lösung für die gestellten Aufgaben zu finden.“ Dieser Geist<br />
bestimmt noch heute das Handeln des Unternehmens, sagt Frank Peter Koch.<br />
Für jeden das passende System<br />
Die „BigBox rund“ aus der Geburtsstunde der Hailo-Abfallsammlung kommt noch<br />
heute zum Einsatz. Mit modernisierter Technik selbstverständlich und überall<br />
dort, wo einfachste Standards gefragt sind. Die deutsche Küchenmöbelindustrie<br />
als Absatzkanal Nr. 1 setzt längst auf sehr viel mehr Komfort und kann dabei aus<br />
einem aktuellen Angebot von 350 Systemen wählen. Je nach Art und Umfang der<br />
Wertstoffsammlung (Restmüll, Bio, Recycling, Papier), Eimervolumen, Eimerhöhe,<br />
Eimerfarbe (Hellgrau, Anthrazit), Schrankbreite und Schranktechnik (Drehtür,<br />
Frontanbindung, Schubkasten). „Wir bieten unseren Kunden in der Küchenindustrie<br />
maßgeschneiderte Stauraumlösungen“, berichtet Martin Mies, Leiter des<br />
Geschäftsbereichs Einbautechnik. Wobei der 60er-Unterschrank in Deutschland<br />
das Maß der Dinge sei. Dies gelte für etwa 90 % der Umsetzungen. Eine weitere<br />
fest verwurzelte Praxis sei es, dass Müll und Wertstoffe unter der Spüle gesam-<br />
68 <strong>KÜCHENPLANER</strong>
Fotos: Biermann<br />
Martin Mies: Leiter Hailo Einbautechnik:<br />
„Mit kundenindividuellen Systemen<br />
Marktführer in Europa.“<br />
Outlet und Museum:<br />
Die „Hailo Welt“ wurde<br />
vor fünf Jahren zum<br />
70. Geburtstag des<br />
Unternehmens<br />
eröffnet.<br />
<strong>KÜCHENPLANER</strong> 69
Möbeltechnik + Oberflächen<br />
Der Hauswirtschaftsraum verspricht zusätzliche Umsätze<br />
für die Küchenmöbelindustrie und den Handel. Schrankausstatter<br />
Hailo hat ein komplettes Programm. Schon<br />
seit 2014 wird dieser Bereich kontinuierlich entwickelt.<br />
Blick in den Showroom der Einbautechnik am Standort Haiger.<br />
melt und getrennt werden. Zumindest in Deutschland<br />
und Westeuropa. „In den USA sieht das schon ganz anders<br />
aus“, berichtet Stephan Müller, seit Anfang <strong>2022</strong><br />
Exportleiter bei Hailo. Dort spiele die Mülltrennung oft<br />
keine oder noch eine untergeordnete Rolle, so dass ein<br />
beliebiger Schrank in der Regel mit zwei 40-Liter-Behältern<br />
bestückt wird. Und das auch nur, weil ein einzelner<br />
80-Liter-Eimer nicht passt, wie Martin Mies mit<br />
leichter Ironie ergänzt. Entsprechend sieht Hailo im<br />
Exportmarkt USA noch Potenzial für differenziertere<br />
Abfalltrennsysteme. Denn das Thema gewinnt weltweit<br />
an Bedeutung. Aktuell erwirtschaftet die Hailo Einbautechnik<br />
50 % des Umsatzes in den Märkten außerhalb<br />
Deutschlands. Wobei die Umsätze mit den Unternehmen<br />
der deutschen Küchenmöbelindustrie dem Inland<br />
zugeordnet werden, losgelöst von deren Exportaktivitäten.<br />
Zwischen Besenschrank und Wäschepflege<br />
Ein bereits konkreter Wachstumsmarkt ist der Hauswirtschaftsraum.<br />
Hier erwartet Martin Mies deutliche<br />
Zuwächse in den nächsten Jahren. Denn schon seit 2014<br />
engagiert sich Hailo auf diesem Gebiet und sieht sich<br />
mit den gegenwärtigen Ausstattungsangebot rund um<br />
Besenschrank und Wäschepflege sehr gut aufgestellt.<br />
„Sinnvolle Ergänzungsmöglichkeiten gibt es natürlich<br />
immer“, bemerkt der Leiter Einbautechnik mit Blick<br />
auf die kontinuierliche Produktentwicklung.<br />
Nirgendwo sinnvoller<br />
Ebenfalls gut aufgestellt sieht sich das Unternehmen<br />
bei der automatischen Öffnungsunterstützung von Möbeln,<br />
konkret des Spülenunterschrankes, wo die Abfalltrennung<br />
hierzulande wie erwähnt ihren Stammplatz<br />
hat. Das Hailo-System für diesen Einsatzzweck heißt<br />
„Libero 3.0“ und lässt sich per Fußsensor und Sprachsteuerung<br />
bedienen. Der Nutzen ist offensichtlich: Bei<br />
der Speisevorbereitung haben Nutzerinnen und Nutzer<br />
oft beide Hände voll oder diese sind verschmutzt und/<br />
oder nass. „Es gibt keinen Schrank in der Küche, bei<br />
dem eine automatische Öffnungsunterstützung sinnvoller<br />
ist als beim Spülenunterschrank“, sagt Martin<br />
Mies. Wobei sich Hailo natürlich nicht wehrt, wenn<br />
auch andere Schränke damit ausgestattet werden sollen.<br />
Inzwischen sei „Libero 3.0“ ein ausgereiftes System.<br />
Und bestückt mit Zertifizierungen für fast jedes<br />
Land dieser Welt. Der Vertrieb läuft im Inland und auf<br />
den Exportmärkten über mehrere Kanäle: über die Küchenmöbelindustrie,<br />
den Zubehörgroßhandel und weiteren,<br />
auch international agierenden Handelsunternehmen<br />
wie Häfele.<br />
Mehr Komfort geht kaum<br />
Im Bereich Einbautechnik bietet Hailo wie beschrieben<br />
eine Vielzahl an Stauraumlösungen. Die Bandbreite<br />
reicht vom Einbau-Abfalltrennsystem über den Auszug<br />
fürs Gemüse („Pantry Box“) und die integrierte<br />
Futterstation für Hunde und Katzen bis hin zu Ordnungssystemen<br />
für die Nische, den Spülenschrank<br />
und den gesamten Hauswirtschaftsraum und das Bad.<br />
Klassiker im Sortiment sind der Ausziehtisch „Rapid“<br />
und der Einbau-Klapptritt „Stepfix“. Mit diesem breiten<br />
Angebot ist die Einbautechnik seit den 1990er-Jahren<br />
als selbstständig agierendes Profitcenter innerhalb<br />
der Hailo-Gruppe etabliert und laut Martin Mies heute<br />
Marktführer in Europa. Mit Abstand größter Umsatzbringer<br />
sind nach wie vor die Abfalltrennsysteme.<br />
Mit dem „Tandem“ als wohl bekannteste Produktlinie,<br />
die sich seit der Premiere im Jahr 1985 zum Erfolgsprodukt<br />
schlechthin entwickelt hat und laut Hailo das<br />
„am meisten verkaufte Abfalltrennsystem der Welt“ sei.<br />
Und das kundenindividuell zugeschnitten auf Wunsch<br />
mit Teilauszug, Vollauszug oder Überauszug und mit<br />
Selbsteinzug, Dämpfung und Synchronisierung für<br />
ein Maximum an Laufruhe. Als bakterienhemmende<br />
„AntiBak“-Variante gibt es „Tandem“ inzwischen auch.<br />
In Corona-Zeiten ein stark nachgefragtes Ausstattungsdetail<br />
in der Küche. Mehr Komfort geht kaum, möchte<br />
man meinen. Aber wer weiß. Mit 75 ist bei Hailo ja noch<br />
längst noch nicht Schluss.<br />
Dirk Biermann<br />
70 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Fotos: Biermann<br />
Frank Peter Koch, Marketingleiter Hailo: „Produkte produziert,<br />
die die Menschen brauchten.“<br />
Hailo wird in diesem Jahr 75. Markenzeichen ist der rote Punkt.<br />
„Tandem“ in einer aktuellen Spezial-Variante:<br />
mit antibakterieller Oberfläche als „Tandem AntiBak“.<br />
Ein weiterer Meilenstein. Der<br />
einmillionste „Tandem“ im Jahr<br />
1996 wurde angemessen gefeiert.<br />
Konkret war es sogar der<br />
„einmillionste+8“. Heute gilt<br />
das System mit rund 13 Millionen<br />
verkauften Exemplaren<br />
laut Hersteller als das „meistverkaufte<br />
Abfalltrennsystem<br />
der Welt“.<br />
Alu statt Stahlrohr: Die Entwicklung der Haushaltsleiter<br />
ist einer der Meilensteine des Unternehmens.<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 71
Möbeltechnik + Oberflächen<br />
10 Fragen an Hailo-<br />
Geschäftsführer Jörg Lindemann<br />
Ob Aluminium-Haushaltsleiter, Abfallsammler oder Steigtechnik: Seit 75 Jahren ist<br />
der rote Punkt von Hailo ein Begriff und steht für Qualität, Innovation, Sicherheit und<br />
gutes Design. Heute vertreibt das Unternehmen seine Produkte in 80 Ländern weltweit.<br />
Jörg Lindemann<br />
leitet als Geschäftsführer<br />
das operative<br />
Geschäft von Hailo.<br />
Mit Verantwortung<br />
für die Geschäftsbereiche<br />
„Einbautechnik“,<br />
„Home & Business“<br />
und „Professional“.<br />
Foto: Hailo<br />
Seit der Gründung 1947 hat Hailo den roten Punkt zu<br />
einer starken Marke gemacht. Dabei sind Kontinuität<br />
und die Konzentration auf die Kernkompetenzen in<br />
allen Geschäftsfeldern der Schlüssel zum Erfolg, betont<br />
das Unternehmen. Im „Bereich Home & Business“<br />
böte man das tiefste und breiteste Sortiment bei Stand-<br />
Abfallsammlern aus Metall und sei in Europa marktführend<br />
bei Steiggeräten. „Hailo Einbautechnik“ wiederum<br />
ist Systemlieferant der Küchenindustrie mit<br />
hochwertigen Abfalltrenn- und Ordnungssystemen.<br />
Und „Hailo Professional“ ist der Spezialist, wenn es<br />
um Sicherheit beim Steigen geht. Ortsfeste Steigleitern,<br />
Absturzsicherungen und Schachtabdeckungen gehören<br />
ebenso zum Portfolio wie Servicelifte.<br />
Die Produkte des Unternehmens werden längst weltweit<br />
vertrieben. Dabei seien die lokalen Wurzeln wichtig:<br />
„Made in Germany“, das klare Bekenntnis zum<br />
Standort Deutschland, ist für Hailo ein Gütesiegel, das<br />
nach Überzeugung der Verantwortlichen im globalen<br />
Wettbewerb weiter an Bedeutung gewinnt. Über 80 Prozent<br />
der Produkte werden unter Einsatz moderner Fertigungstechnologien<br />
in Haiger hergestellt. Derzeit arbeiten<br />
dort im Stammwerk mehr als 400 Beschäftigte.<br />
Anfang 2009 übernahm die dritte Inhabergeneration<br />
die Verantwortung. Joachim Loh, der das Unternehmen<br />
von seinem Vater<br />
übernommen hat, gab<br />
die Leitung der „Joachim<br />
Loh Unternehmensgruppe“<br />
(JLU<br />
Group) an seinen<br />
ältesten Sohn<br />
Sebastian Loh<br />
weiter. Die JLU<br />
Group ist branchenübergreifend<br />
weltweit tätig.<br />
In den sechs<br />
Unternehmen Hailo,<br />
Hailo Wind Systems, Hailo Digital Hub, Meta, Expresso<br />
und Lotus sowie 18 Tochtergesellschaften sind heute<br />
mehr als 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Das operative Geschäft der Hailo-Gruppe wird von<br />
Jörg Lindemann geleitet. Der <strong>KÜCHENPLANER</strong> hat<br />
ihm 10 Fragen gestellt zu Markenpflege, Strategien und<br />
Herausforderungen.<br />
KÜCHENPLNANER: Stellen Sie sich vor, Sie sind beim<br />
Speeddating und sitzen einem Küchenmöbelhersteller<br />
gegenüber, der noch nicht zu Ihrem Kundenkreis zählt.<br />
Mit welchen Argumenten überzeugen Sie ihn von Hailo<br />
und dem Nutzen einer Zusammenarbeit innerhalb von<br />
maximal 15 Sekunden?<br />
Jörg Lindemann: Unser Markenzeichen ist der rote<br />
Hailo-Punkt. Er steht für höchste Qualität und komfortable<br />
Handhabung. Dahinter steckt die Haltung eines<br />
verantwortungsvollen Familienunternehmens, eine<br />
gleichbleibend hohe Produktqualität mit einfacher<br />
Handhabung und hoher Verlässlichkeit und nicht zuletzt<br />
unser exzellenter Service, reaktionsschnell, kompetent<br />
und kundenorientiert. Diese Werte setzen wir<br />
in allen Produkten, Geschäftsbereichen und Prozessen<br />
um. Das ist unser Anspruch. Darauf können Sie sich<br />
verlassen. Das garantieren wir.<br />
Der von Ihnen erwähnte rote „Hailo-Punkt“ zählt zu<br />
den bekannten Markenzeichen in Deutschland. Wie<br />
sehr nützt dieses Siegel in unserer schnelllebigen<br />
Social-Media-Zeit?<br />
Das Hailo Logo steht seit nunmehr 75 Jahren für Qualität<br />
„Made in Germany“. Gerade in der schnelllebigen<br />
Zeit bieten starke Marken einen verlässlichen Ankerpunkt<br />
für Verbraucher. Gerade deshalb pflegen wir gemeinsam<br />
mit unseren Partnern die Benefits unserer<br />
Marke.<br />
75 Jahre nach der Gründung ist Hailo ein diversifiziertes<br />
Unternehmen. Mit den drei Säulen „Home<br />
& Business“, „Einbautechnik“ und „Professional“.<br />
Welche unternehmerischen Leitsätze machen aus<br />
diesen drei inhaltlich unterschiedlichen Bereichen<br />
ein gemeinsames Unternehmen mit einer gemeinsamen<br />
Identität?<br />
Das Unternehmen Hailo steht in allen Geschäftsbereichen<br />
für komfortable Handhabung, höchste Qualität<br />
72 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
und Sicherheit. Das macht uns zu einem zuverlässigen Partner für Handel, Industrie<br />
und unsere Endkunden.<br />
Wie gewichten sich die drei Unternehmensbereiche<br />
prozentual auf den Umsatz bezogen?<br />
Die Geschäftsbereiche „Home and Business“ und „Einbautechnik“ liegen so<br />
ziemlich gleich auf und vereinen knapp 90 % des Umsatzes. Der Geschäftsbereich<br />
„Professional“ hat in den letzten Jahren stark aufgeholt und steuert den<br />
Rest bei.<br />
Ein Großteil der Produkte wird am Firmensitz in Haiger hergestellt.<br />
Sie sprechen von mehr als 80 Prozent. Wo produziert Hailo noch?<br />
Und was wird dort hergestellt?<br />
Das zweite Produktionsstandbein liegt in Frankreich. Dort werden überwiegend<br />
Leitern und Kleingerüste hergestellt.<br />
www.sedia-kuechentechnik.de<br />
Wie viel Prozent des Umsatzes der Einbautechnik wird direkt mit der<br />
Küchen möbelindustrie erwirtschaftet? Wie viel über Baumärkte und<br />
andere Kanäle?<br />
Der Geschäftsbereich Einbautechnik erwirtschaftet nahezu 100 % seines Umsatzes<br />
mit der Industrie und dem Großhandel. Baumärkte werden nicht bedient.<br />
Die Liste der Herausforderungen für ein produzierendes Gewerbe ist lang:<br />
Wie sehr und auf welchen Gebieten ist Hailo derzeit von der allgegenwärtigen<br />
Rohstoffverknappung und unterbrochenen Lieferketten betroffen?<br />
Und wie hat sich das Unternehmen darauf eingestellt?<br />
Hailo ist wie nahezu die gesamte deutsche Industrie von der Rohstoffknappheit<br />
sowie den unterbrochenen Lieferketten betroffen. Dies machte und macht<br />
Preiserhöhungen bei unserem gesamten Produktportfolio unumgänglich. Um<br />
Produktionsausfälle zu vermeiden haben wir dazu umfassend unsere Bestände<br />
an Rohstoffen deutlich erhöht. Dies gilt gleichermaßen für die Bestände an<br />
Fertigwaren. Die wunschgemäße Belieferung unserer Partner im In- und Ausland<br />
bleibt unser wichtigstes Ziel.<br />
Was sind gegenwärtig die größten Herausforderungen?<br />
Die weiterhin auf extrem hohem Niveau befindlichen Beschaffungspreise sowie<br />
die Unsicherheit bezüglich der weiteren Gasversorgung. Beides führt zu<br />
höheren Kosten und einer steigenden Verunsicherung der Verbraucher.<br />
Wie setzt Hailo Aspekte der Nachhaltigkeit praktisch um?<br />
Wurden Nachhaltigkeitsziele formuliert oder eine Leitlinie?<br />
Nachhaltigkeit ist ein fester Bestandteil der Unternehmensstrategie. Ein eigens<br />
dafür ins Leben gerufene Nachhaltigkeitsteam prüft, bewertet und verbessert<br />
durch geeignete Maßnahmen unseren ökologischen Fußabdruck. In unseren<br />
Produkten und Produktver packungen setzen wir verstärkt auf recycelte<br />
Kunststoffe, recycelbare Materialien und nachwachsende Rohstoffe. In unserer<br />
gesamten Lieferkette ist Nachhaltigkeit ein fester Bestandteil.<br />
Wie wird sich das Unternehmen Hailo in den nächsten fünf bis zehn Jahren<br />
entwickeln? Haben Sie weitere Geschäftsfelder im Blick?<br />
Wir planen weiteres Wachstum im In- und Ausland – und das in allen Geschäftsbereichen.<br />
Haupttreiber bleibt dabei unsere Innovationspolitik, die sich<br />
konkret an den Bedürfnissen unserer Kunden orientiert. Ergänzende, zur Marke<br />
passende, Geschäftsfelder bleiben dabei immer im Fokus.<br />
Vielen Dank für das offene Gespräch!<br />
9/<strong>2022</strong><br />
Unsere Küche – unser Zuhause<br />
Kochen · Leben · Lachen
Möbeltechnik + Oberflächen<br />
Interaktive Messeformate prämiert<br />
Die Kölner interzum ist die wichtigste Messeplattform der Zulieferwelt. Als die Veranstaltung 2011<br />
wegen der Pandemie abgesagt werden musste, war guter Rat teuer. Aber nur kurz. In bemerkenswerter<br />
Geschwindigkeit wurden diverse digitale Messe formate entwickelt. Die von Blum und<br />
Kesseböhmer erhielten dafür den „German Brand Award“.<br />
„Blum Connects“<br />
Mit dem Messeauftritt „Blum Connects“ war es für die weltweiten<br />
Kunden von Blum erstmals möglich, die Produktneuheiten<br />
interaktiv von zuhause aus zu erleben – mit digitalen<br />
Events, aber auch in direktem Austausch. Für dieses Konzept<br />
wurde das Familienunternehmen mit einem der renommiertesten<br />
deutschen Markenpreise ausgezeichnet: dem „German<br />
Brand Award“. „Wir haben mit verschiedenen kreativen Ansätzen<br />
mit ‚Blum Connects‘ bewusst einen Auftritt kreiert, der<br />
sich von einer rein digitalen Messe abhebt“, erläutert Philipp<br />
Blum, Geschäftsführer von Blum. Denn: „Unsere Produkte leben<br />
davon, dass sie begriffen werden. In Zeiten, in denen physische<br />
Präsenz nicht möglich war, haben wir es geschafft, uns<br />
trotzdem direkt mit unseren Kunden weltweit auszutauschen<br />
und unsere Beschläge erlebbar zu machen.“ Mit einem Live-<br />
Studio, digitalen Meetings, Einladungen zu persönlichen Treffen<br />
in den Blum-Schauräumen und einer Microsite konnten<br />
die Kunden Produktneuheiten und Designtrends von zu Hause<br />
oder vom Büro aus erleben – in einem spannenden Mix aus<br />
digitalen und analogen Events. Der persönliche Dialog als einer<br />
der wichtigsten Unternehmenswerte war mit digitalen<br />
Meetings in kleinem Rahmen und wo immer möglich mit dem<br />
Angebot des haptischen Erlebens ergänzt.<br />
Kesseböhmer@Home<br />
Ein virtueller 3D-Showroom, der Nähe schafft. Gemeinsam mit<br />
den Vogelsänger Studios entwickelte Kesseböhmer die digitale<br />
und auf Dauer angelegte Plattform Kesseböhmer@Home, die jetzt<br />
ausgezeichnet wurde. Nach der Idee von Kesseböhmer setzte Vogelsänger<br />
einen virtuellen Showroom um, der auch in der Internet-Welt<br />
persönliche Begegnungen und emotionales Erleben ermöglicht<br />
– eine der Hauptanforderungen, die Kesseböhmer im<br />
Vorfeld formuliert hatte. Die Kulisse für ein virtuelles Zuhause<br />
bietet das historische Fachwerkhaus am Unternehmensstandort<br />
in Bad Essen. Im Kontext dieses stimmungsvollen Ambientes<br />
zieht der Beschlagsystemhersteller alle Register einer digitalen<br />
Online-Präsentation: Persönliche Führungen, kurze Ansprachen<br />
real gefilmter Unternehmenspersönlichkeiten, 33 Touchpoints,<br />
96 Produktvideos, bewegbare 3D-CAD-Bilddaten und<br />
insgesamt 12,3 GB Material vermitteln in fünf Sprachen einen<br />
authentischen Eindruck vom Unternehmen und seinen Innovationen.<br />
Die Tour durch den virtuellen „Fachwerk-Showroom“<br />
gestaltet sich dank der Liebe zum Detail abwechslungsreich<br />
und kurzweilig. Und dies ist weiter erlebbar: der Auftritt unter<br />
www.kesseboehmer-cominghome.de ist so konzipiert, dass er<br />
sich mit dem Unternehmen und seinen Produkten weiterentwickelt.<br />
Foto: Blum<br />
Foto: Kesseböhmer<br />
74 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Anzeige<br />
Fotos: Agoform<br />
Die<br />
Wasserschutzmatte<br />
„drip-protection“<br />
fängt auslaufendes<br />
Wasser sicher auf und<br />
leitet es bei größeren<br />
Mengen nach vorne ab.<br />
drip-protection von Agoform<br />
Optimaler Schutz im Haus wirtschafts raum<br />
Der Hauswirtschaftsraum zählt zu den<br />
ausbaufähigen Trendthemen für Küchenindustrie<br />
und Küchenhandel. Mit Aussicht<br />
auf Mehrumsatz über die reine Küchenplanung<br />
hinaus. Voraussetzung ist<br />
eine auf die konkreten Bedürfnisse abgestimmte<br />
Ausstattung. Eine Neuheit dafür<br />
kommt von Agoform aus Löhne: die<br />
Wasserschutz-Lösung „drip- protection“<br />
für den Hauswirtschaftsraum. Dabei<br />
handelt es sich um eine Einlegematte<br />
aus recycle barem Kunststoff mit tiefgezogenen<br />
Seitenwänden, die exakt unter<br />
Waschmaschinen und Trockner passt<br />
und die austretendes Wasser sicher auffängt.<br />
Bei größeren Wassermengen wird<br />
das Wasser sichtbar nach vorne abgeleitet.<br />
„So werden die Endkonsumenten auf<br />
eine Undichtigkeit aufmerksam, bevor<br />
ein größerer Schaden entsteht“, erläutert<br />
Agoform einen wichtigen Nutzen. Wie<br />
praxisnah dies ist, zeigt die Planungsrealität.<br />
Denn auch im Hauswirtschaftsraum<br />
wird auf die ergonomische Anordnung<br />
von Schränken und Stauraum geachtet.<br />
Waschmaschinen und Trockner werden<br />
oft rückenfreundlich auf Griffhöhe positioniert.<br />
Unbeachtet bleiben dabei die<br />
Wasserleitungen und dass Anschlüsse<br />
undicht werden können. Doch läuft Wasser<br />
erst aus, ist der Schaden am Schrankkorpus<br />
meist groß. Dies verhindert „dripprotection“.<br />
Die Wasserschutzmatte<br />
gewährleistet einen optimalen Schutz.<br />
Passt perfekt unter Waschmaschinen und<br />
Trockner. Diese werden im „HWR“ oft<br />
rücken freundlich auf Griffhöhe eingebaut.<br />
www.agoform.de<br />
Foto: Hettich<br />
Was das<br />
Handwerk braucht<br />
Auch für Hettich bietet die Digitalisierung neue Möglichkeiten, die Zusammenarbeit<br />
mit den Kundengruppen und ihren Ansprüchen zu intensivieren.<br />
Nun stellt das Unternehmen die Partnerschaft weiter in den Mittelpunkt.<br />
Zeitgemäß mit zielgruppenzentrierten Servicebereichen auf der Webseite.<br />
Auf der Messe Holz-Handwerk <strong>2022</strong> in Nürnberg hat das Unternehmen<br />
unter dem Motto „Immer für Sie da“ Tischlern und Innenausbauern die erweiterten<br />
eServices und die zielgerichtet konzipierten, neuen Serviceseiten<br />
auf Hettich.com erstmals vorgestellt (https://web.hettich.com/de-de/services/service-fuer-tischler).<br />
Die Nutzerführung sei einfach und intuitiv. Im<br />
Bereich „Tischler & Innenausbauer“ kann sofort weiter in die gewünschte<br />
Rubrik gesprungen werden: Inspiration, Produktinfos, CAD & Planung oder<br />
Montagehilfen. Alle Services greifen ineinander, so das Unternehmen, „um<br />
lückenlose und effiziente Arbeitsschritte zu ermöglichen“.<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 75
Möbeltechnik + Oberflächen<br />
Oberflächen, die zum Berühren einladen:<br />
„skai PureLux 2D soft fjord blue“.<br />
Duett in Matt<br />
Fotos: nobilia<br />
Alles, was einen Mehrwert in der Wahrnehmung sowie<br />
Genuss verspricht, erfährt seit einiger Zeit eine hohe<br />
emotionale Aufwertung. Dieser Trend wird auch von der<br />
Möbelindustrie adressiert. Längst spielt nicht mehr nur<br />
die Optik eines Möbelstücks eine tragende Rolle, sondern<br />
auch die Haptik sowie funktionale Aspekte. Matt<br />
ist hier ein Hybrid und verbindet Designaspekte mit<br />
technischen Vorteilen. Dabei werden längst auch in der<br />
Küche Möbel gewünscht, die zur Berührung einladen,<br />
die sich wie Nach-Hause-Kommen anfühlen, dabei aber<br />
keine unschönen Fingerabdrücke oder störende Reflexionen<br />
hinterlassen. „Matte Oberflächen in unterschiedlichen<br />
Glanzgraden und Rauigkeiten bieten hier eine attraktive<br />
Antwort auf diese vielfältigen Anforderungen“,<br />
bestätigt auch Oberflächenspezialist Continental.<br />
Tiefmatt und soft<br />
Wünsche nach tiefmatten und soften Optiken erfüllt<br />
der Hersteller mit „skai PureLux 2D soft“, ein Designlaminat<br />
auf PET-Basis. Die Mattoberfläche mit warmer<br />
Soft-Touch-Haptik überzeuge durch eine gute Alltagstauglichkeit,<br />
und dank der speziellen Antifingerprint-Beschichtung<br />
gehöre lästiges Nachwischen der<br />
Vergangenheit an. Mit einer sehrt guten Kratz- und<br />
Lichtbeständigkeit erfülle das Produkt Premium-Ansprüche,<br />
ergänzt das Unternehmen. Zudem sei die Oberfläche<br />
unempfindlich gegenüber Stößen und Abrieb.<br />
Wunderbar warm<br />
Bei semi-matten Oberflächen empfehle sich „skai<br />
Perfect Touch“. Die Oberfläche wirkt laut Hersteller<br />
weder stumpf noch fahl, sondern „wunderbar warm“.<br />
Continental erläutert: „Sanft und zart, bestätigt sie haptisch<br />
den optischen Eindruck hoher Wertigkeit – und<br />
das bei guter chemischer Beständigkeit, Kratz- und Abriebfestigkeit.“<br />
Der Einsatzbereich der 3D-Möbelfolie<br />
sei vielfältig. In der vielseitigen Möbelwelt überzeuge<br />
sie als Solokünstler ebenso wie als Teamplayer.<br />
Im Dialog mit warmen Holzdekoren dieser nobilia-Küche entfaltet<br />
die Oberfläche in „Fjordblau“ von Continental ihr Potenzial.<br />
9/<strong>2022</strong>
Fotos: Lechner<br />
Fenix-Variante „Velvet white“: Auch hier passen Arbeitsfläche und Rückwand in Materialität und Farbe zu den Küchenmöbelfronten<br />
Zwei neue Fenix-Töne<br />
Mit zwei weiteren Oberflächen weitet Lechner die Zusammenarbeit mit<br />
Fenix-Hersteller Arpa Industriale aus. Schon im September 2021 stellte<br />
das Unternehmen Compakt-Dekore des italienischen Lieferanten<br />
vor. „Velvet night grey“, „Velvet night blue“ und „ Velvet night green“<br />
lauten deren Modellbezeichnungen. Nun hat sich Lechner auch in Bezug<br />
auf die beiden Farbtöne „ Velvet white“ und „ Velvet black“ für die<br />
Marke Fenix entschieden. Grund für die Entscheidung sei vor allem<br />
die einheitliche Struktur des Materials. Damit könne Lechner für Arbeitsplatten<br />
und Rückwände künftig Farbgleichheit mit den Fronten<br />
gängiger Küchenhersteller gewährleisten. Vertriebsleiter Christian<br />
Eichenberg: „Besonders dunkle Küchen mit matter Ton-in-Ton-Gestaltung<br />
erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit. Durch den Ausbau<br />
der Kooperation mit Arpa Industriale ermöglicht Lechner eine gestaltungssichere<br />
Planung für moderne Küchentrends. Die Velvet-Dekore<br />
schaffen eine einheitliche Optik wie aus einem Guss.“ Wer mehr<br />
Form und Farbe in die Planung bringen möchte, findet mit den Glasmotivdekoren<br />
der „day2night“-Kollektion den abgestimmten Partner<br />
zur „Velvet“-Serie in Blau, Grau und Grün.<br />
Die „Velvet“-Dekore für Arbeitsplatten und Rückwände setzen mit<br />
ihrer matten Soft-Touch-Oberfläche auf eine besondere Haptik. Sie<br />
fühlen sich warm und samtig an. Dabei sind sie laut Hersteller wasser-<br />
und lichtbeständig, stoß- und schlagfest sowie dank des mitgelieferten<br />
Schmutzradierers „besonders pflegeleicht“.<br />
Passend zu den Fronten: Compact-Arbeitsplatte und<br />
Rückwand in der Fenix-Farbe „Velvet black“.<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 77
Möbeltechnik + Oberflächen<br />
Für das Extra an Tiefe<br />
Rehau erweitert die Glasoptik von „Rauvisio crystal“ um eine weitere Komponente:<br />
den subtil schimmernden Metall-Look. Damit verleiht die neue „Deep Collection“<br />
matten Oberflächen eine zusätzliche Dimension an Tiefe.<br />
Mit der „Deep Collection“ des Glaslaminats<br />
„Rauvisio crystal“ erweitert Rehau<br />
das Planungsspektrum. Denn die Farbkollektion<br />
setzt Uni-Oberflächen auf<br />
besondere Weise in Szene. Das soll Designern<br />
weitere und attraktive Möglichkeiten<br />
bieten, Möbel und Räume zu gestalten.<br />
„Inspiriert von der Tiefe des<br />
Ozeans scheint die Kollektion die Möbel<br />
zum Leben zu erwecken“, erläutert<br />
der Hersteller. Je nach Lichteinfall erzeuge<br />
der Tiefenglanz besondere Stimmungen.<br />
Dabei zeige sich die Oberfläche<br />
wahlweise als starker Kontrastgeber<br />
oder zurückhaltend und elegant im Zusammenspiel.<br />
Die Kollektion umfasst<br />
sieben Dekore. Sie lassen sich sowohl<br />
untereinander als auch mit anderen<br />
Rehau-Optionen kombinieren, ebenso<br />
mit natürlichen Materialien wie Holz<br />
oder Stein.<br />
Je nach Lichteinfall erzeugt der Tiefenglanz<br />
der „Rauvisio crystal Deep Collection“<br />
besondere Raumstimmungen.<br />
78 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Aus einem Guss<br />
Der Gedanke des Designverbunds<br />
prägt die Kollektionsarbeit von Rehau<br />
und wird laut Unternehmen<br />
„konsequent für alle Produkteinführungen<br />
weitergeführt“. So findet<br />
auch die „Deep Collection“ ihre<br />
Ergänzung im Design- und Materialverbund<br />
mit passenden Rollladensystemen<br />
und Kantenbändern.<br />
Im Bereich des Schrankrollladens<br />
führt „Rauvolet crystal-line“ die<br />
Optik von „Rauvisio crystal“ weiter<br />
– für eine vollflächig einheitliche<br />
Front im geschlossenen Zustand.<br />
Zum Verkaufsstart ist die<br />
komplette „Rauvisio crystal Deep<br />
Collection“ auch als Stauraumlösung<br />
„Rauvolet crystal-line“ ab<br />
Stückzahl eins verfügbar.<br />
Ein weiterer Baustein des Kollektionsverbunds<br />
ist das Kantenband.<br />
Hier ist Rehau mit „Raukantex“ seit<br />
mehr als 50 Jahren Partner der Möbelindustrie.<br />
„Raukantex pro“ verbindee<br />
Oberflächen und Kantenbänder<br />
zu Bauteilen aus einem<br />
Guss – dank Nullfuge in Funktion<br />
und Optik. Die Kantenbänder<br />
seien für alle Farben und Formate<br />
von „Rauvisio crystal Deep“ verfügbar.<br />
„Für einen harmonischen, monolithischen<br />
Look mit aufregenden<br />
Tiefeneffekten“, so Rehau.<br />
Einfache Bearbeitung<br />
„Rauvisio crystal“ wird auch das<br />
„Glas für den Schreiner“ genannt,<br />
weil es den eleganten Look von<br />
Glas mit den unkomplizierten Eigenschaften<br />
von Glaslaminat in<br />
Verarbeitung und Nutzung verbindet.<br />
Auch die neue „Deep Collection“<br />
könne mit herkömmlichen Schreinerwerkzeugen<br />
verarbeitet werden.<br />
„Damit lässt sie dem Gestalter absoluten<br />
Freiraum bei der Kreation des<br />
Interior Designs“, verspricht der<br />
Hersteller. Im Alltag überzeuge das<br />
Material durch seine hohe Beständigkeit,<br />
es sei einfach zu reinigen<br />
sowie bruch- und kratzbeständig.<br />
Seit Juli im Markt<br />
Verfügbar sind die Dekore der neuen<br />
„Rauvisio crystal Deep Collection“<br />
seit Juli <strong>2022</strong>: als verpresste Großformatplatten<br />
im Format 2800 x<br />
1300 x 19 mm sowie als dünnes Glaspaneel<br />
in 2800 x 1300 x 4,0 mm.<br />
Lebendige Naturdekore: „Strong Collection“.<br />
Fotos: Rehau<br />
Die Familie wächst weiter<br />
Mit drei weiteren Trend kollektionen<br />
aus der Familie des Glaslaminats<br />
„ Rauvisio crystal“ will sich Rehau<br />
noch konsequenter als Trend- und<br />
Ideengeber positionieren. Unter der<br />
„Pure Collection“ werden künftig<br />
zeitlose, puristische Uni-Dekore gegliedert.<br />
Lebendige Naturdekore werden<br />
in der „Strong Collection“ gebündelt.<br />
Und in der „ Dynamic Collection“<br />
hat ein Standardprogramm aus knalligen<br />
Akzentfarben sein Zuhause.<br />
Wer noch genauere Vorstellung hat,<br />
kann bei Rehau individuell ordern.<br />
Denn das Unternehmen bietet die<br />
Möglichkeit, das Glaslaminat 100 Prozent<br />
passgenau zur individuellen Vorgabe<br />
auf Basis von RAL-Tönen einzustellen.<br />
In hochglänzend oder matt.<br />
Weitere Services runden das Angebot<br />
ab. „So können Kunden zum Beispiel<br />
mit dem Oberflächenkonfigurator<br />
maßindividuelle Fronten ab Stückzahl<br />
eins mit passender Nullfugenkante<br />
bestellen“, erläutert das Unternehmen.<br />
Zeitlose Uni-Dekore:<br />
„Pure Collection.“<br />
Knallige Akzente:<br />
„Dynamic Collection“.<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 79
Möbeltechnik + Oberflächen<br />
Foto: Kaindl<br />
Das neue Tannenholz-Dekor „Abies“ in<br />
der Farbstellung „Clay“ wurde hier mit<br />
dem Uni-Ton „Iconic Grey“ kombiniert.<br />
Kombinieren für Fortgeschrittene<br />
Bisher dominierten bei Kaindl neben den Klassikern<br />
„Nuss“ und „Eiche“ die Nadelhölzer „Kiefer“ und „Fichte“<br />
das Angebot. Mit der Ergänzung und Neuinterpretation<br />
von Nadelhölzern geht Kaindl bei der „BOARDS<br />
collection LEAD <strong>2022</strong>“ jedoch neue Dekor-Wege. Denn<br />
in den Gesprächen mit den Kunden sei deutlich geworden,<br />
„dass die Zeit reif ist für etwas grundlegend<br />
Neues“, berichtet Verkaufsdirektor Thomas Lettner.<br />
Und er fügt hinzu: „Die neuen Dekore unterstützen<br />
den Homing-Trend auch dadurch, dass sie sich sehr gut<br />
kombinieren lassen.“<br />
Wie im Wald<br />
„Abies“ heißt der Tannenholz-Newcomer, der neben<br />
„Fichte Washed White“ und „Polar Pine Urus“<br />
wie zum Waldspaziergang einlädt. Mit diesem Dekor<br />
in den Farbstellungen „Cara“, „Shine“ und „Clay“<br />
holt Kaindl ein in Innenräumen bisher eher unbeachtetes<br />
Nadelholz vor den Vorhang. Angesichts<br />
der Eleganz und der zeitlosen Schönheit des Tannenholzes<br />
stelle sich laut Unternehmen die Frage:<br />
„Warum erst jetzt?“<br />
In Summe 22 neue Designs<br />
Neben der Neuheit „Abies“ kommen die Klassiker<br />
ebenfalls zu ihrem Recht. Kaindl ergänzt die bestehende<br />
Kollektion mit neun Eiche-Dekoren, zwei Nuss-<br />
Dekoren und zwei „PINEline“- Designbilder. Auch aus<br />
der „COLOURline“ kommen frische Töne. Ein neues<br />
Schwarz, Avocado Green und Iconic Grey ergänzen<br />
die bestehende Farbpalette der Uni-Töne. Und last but<br />
not least bekommen auch die Beton-Oberflächen Zuwachs:<br />
mit drei neuen Designs, die sich den Gegensätzen<br />
„Dark and Light“ verschrieben haben.<br />
Die „BOARDS collection LEAD <strong>2022</strong>“ ist seit Mai ab<br />
Lager verfügbar.<br />
80 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
There is no second chance<br />
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Titangrau<br />
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Küchenverbände<br />
Neuheitenpräsentation<br />
bei<br />
Küchenwelt<br />
Brag (Foto von<br />
links):<br />
Jörg Böhler<br />
(Verbandsleitung<br />
Garant<br />
Küchen Areal),<br />
Thomas Brag<br />
(Inhaber<br />
Küchen welt<br />
Brag), Klaus<br />
Ablass meier<br />
(Vertriebsleiter<br />
Deutschland<br />
Strasser<br />
Steine) und<br />
Falk Gerbracht<br />
(Außendienst<br />
Strasser Steine).<br />
Küchenwelt Brag<br />
geht mit „Alpinova“ voran<br />
„Re-Stoning“ – so nennt sich das weltweit erste Kreislaufsystem für Arbeitsplatten<br />
aus Naturstein, entwickelt und kürzlich vorgestellt vom österreichischen Unternehmen<br />
Strasser Steine. Als erstes Küchenstudio im Rhein-Ruhr-Gebiet führte<br />
Küchenwelt Brag in Duisburg, Partner bei Küchen Areal, die Neuheit ein.<br />
Mit dem „Re-Stoning“ Kreislaufsystem hat Strasser<br />
einen Weg gefunden, die Produktion von Natursteinarbeitsplatten<br />
noch nachhaltiger zu gestalten. Die<br />
Arbeitsplatten unter dem Namen „Alpinova“ werden<br />
aus zerkleinertem Naturstein, recycelten Materialien<br />
und einem hochwertigen Bindemittel gefertigt<br />
(siehe auch Online-Beitrag auf www.kuechenplanermagazin.de/suche/news-detail/news/neues-lebenfuer-naturstein/).<br />
Dieses Verfahren ist laut Hersteller<br />
weltweit einzigartig. Dazu werden neben Produktionsabschnitten<br />
und Abschnitten aus Steinbrüchen auch<br />
gebrauchte Natursteinarbeitsplatten verwendet, die<br />
Strasser bei teilnehmenden Händlern in Deutschland<br />
und Öster reich abholt, zerkleinert und dann weiterverarbeitet.<br />
Schon viele Jahre Partner<br />
Thomas Brag, Inhaber der Küchenwelt Brag mit Häusern<br />
in Duisburg und Bocholt, stellt als erster Küchenhändler<br />
im Rhein-Ruhr-Gebiet die Neuheit seiner<br />
Kundschaft vor. „Von der Qualität der Strasser<br />
Natursteinarbeitsplatten sind wir schon lange überzeugt<br />
und führen sie bei uns schon seit vielen Jahren“,<br />
sagt er. „Hier können wir jederzeit auf beste<br />
Abwicklung und Anlieferung zählen. In unseren Filialen<br />
zeigt sich eine immer größere Nachfrage nach<br />
langlebigen, widerstandsfähigen und natürlichen Materialien.<br />
Unsere Kunden setzen auf beste Qualität.<br />
Außer dem sind Naturprodukte immer etwas Besonderes<br />
– keine Oberfläche gleicht der anderen, jedes<br />
Teil ist ein Unikat.“<br />
82 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
„Seit rund 25 Jahren sind wir als Fachhändler hier<br />
in Duisburg und Bocholt für unsere Kundschaft da“, resümiert<br />
Thomas Brag. „Wir freuen uns, dass wir mit<br />
nachhaltigen Produkten wie ‚Alpinova‘ nicht nur unsere<br />
Expertise, sondern auch unseren Pioniergeist unter<br />
Beweis stellen können.“<br />
Wo kommt die Ware her?<br />
Die recycelten Arbeitsplatten entsprächen genau dem<br />
steigenden Nachhaltigkeitsanspruch designaffiner<br />
Kundinnen und Kunden, zeigt sich auch Jörg Böhler,<br />
Verbandsleitung Garant Küchen Areal überzeugt: „Wir<br />
sehen bei unseren Küchenexperten in den letzten Jahren<br />
einen starken Anstieg an Nachfragen bezüglich der<br />
Herkunft und Nachhaltigkeit verwendeter Materialien.<br />
Die Menschen wünschen sich umweltfreundliche, ästhetisch<br />
ansprechende und langlebige Küchenausstattungen.<br />
Mit der recycelten Alpinova Arbeitsplatte gelingt<br />
es Strasser, genau diese Nachfrage aufzugreifen.<br />
Der österreichischen Marktführer für hochwertige<br />
Küchen arbeits platten bietet dadurch ein innovatives<br />
Verfahren an, um existierende Materialbestände bestmöglich<br />
weiter zu nutzen.“<br />
In der Ausstellung der Küchenwelt Brag: Die „Alpinova<br />
Bianco“-Arbeitsplatte aus recyceltem Naturstein.<br />
Fotos: Küchen Areal / Brag<br />
Die innovativen Arbeitsoberflächen präsentiert der<br />
Küchen händler in den fünf Farbvarianten „Grigio“,<br />
„Nero“, „Verde“, „Bianco“ und „Fango“.
Fachkräfte/Ausbildung<br />
Gut vorbereitet für die Praxis<br />
„Interior Design Küche“. Diesen MöFa-Ausbildungsgang haben Chantal Talke,<br />
Angelina Hentrich und Sebastian Messbauer bereits erfolgreich absolviert.<br />
Im Gespräch mit <strong>KÜCHENPLANER</strong>-Redakteurin Sybille Hilgert schildern<br />
sie ihre Erfahrungen.<br />
<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Wie war die Ausbildung für Sie?<br />
Angelina Hentrich: Ich fand die Ausbildung gut und<br />
anspruchsvoll. Es wird ein großes Basiswissen vermittelt,<br />
das z. T. sehr tief geht. Ich hätte z. B. nicht gedacht,<br />
dass Physik eine Rolle spielt.<br />
Sebastian Messbauer: Es geht auch um die genauen<br />
Funktionen der Geräte. Man sollte dem Kunden schon<br />
erklären können, wie eine Mikrowelle funktioniert,<br />
damit man ihm auch eventuelle Sorgen nehmen kann.<br />
Und das fängt für uns damit an, dass wir wissen, wie<br />
Mikrowellen entstehen.<br />
Angelina Hentrich: Möbelkunde ist sehr wichtig, um<br />
den Aufbau eines Möbels zu verstehen. Man sollte sich<br />
auch bei Oberflächen und Materialien gut auskennen,<br />
um dem Kunden zu erklären, welche Werkstoffe für<br />
seine Küchen in Frage kommen.<br />
Chantal Talke: Die Ausbildung ist sehr vielseitig und<br />
umfassend. Der Lehrstoff ist für die zwei Semester<br />
Sebastian Messbauer (27) hat eine Ausbildung zum Tischler gemacht und ist als Monteur in einem Küchenstudio in<br />
Ebnath tätig. Chantal Talke ist 31, hat im Einzelhandel gelernt und 13 Jahre gearbeitet. Sie ist jetzt ins Küchen studio<br />
ihres Vaters in Koblenz eingestiegen. Angelina Hentrich (20) hat eine Ausbildung zur Raumausstatterin gemacht<br />
und arbeitet im elterlichen Küchenstudio. (Foto von links)<br />
Foto: Hilgert<br />
84 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Der Klassiker im neuen Look.<br />
schon sehr umfangreich. Aber die Schule muss sich ja auch<br />
an den Lehrplan halten. Zwischendurch ist auch genug Zeit<br />
für Lern- und Wiederholungsphasen.<br />
Welche Unterrichts-Inhalte haben Ihnen<br />
besonders gefallen?<br />
Chantal Talke: Küchenplanung, inklusive Programmkunde,<br />
Computerplanung und Darstellungstechnik fand ich sehr<br />
interessant. Im Stilkunde-Unterricht lernt man, komplette<br />
Raum- und Farbkonzepte zu erstellen. Und zwar sowohl per<br />
Hand gezeichnet als auch am Computer geplant.<br />
Angelina Hentrich: Auch Lichtplanung gehört zum Unterricht.<br />
Sebastian Messbauer: Verkaufstechnik wird erst in der<br />
Theorie unterrichtet, dann werden Probegespräche geführt –<br />
auch auf Englisch. Diese werden dann gefilmt und anschließend<br />
analysiert.<br />
Wie sieht es mit dem Praxisbezug aus?<br />
Angelina Hentrich: Wir haben als Gruppe zusammen ein<br />
Projekt gestaltet. Das gehört zum Pflichtprogramm. Wir haben<br />
bei meinen Eltern im Küchenstudio eine neue Ausstellungsküche<br />
gestaltet. Das haben wir von der Organisation<br />
bis zur Montage selbstständig durchgezogen, haben Bestellungen<br />
gemacht, die Küche aufgebaut und einen Eventabend<br />
mit den Herstellern und der Schule vor Ort geplant. Abschließend<br />
haben wir dann alles in der MöFa präsentiert.<br />
Chantal Talke: Dabei haben wir auch gelernt, dass so ein Projekt<br />
nicht immer glatt läuft, z. B. können lange Lieferzeiten<br />
die ganze Sache verzögern. Es gibt ganz viele Aspekte, die<br />
wir aus dem Projekt für unseren späteren Beruf mitnehmen<br />
konnten.<br />
Also fühlen Sie sich für die Praxis gut vorbereitet?<br />
Chantal Talke: Ich auf jeden Fall. Durch das ganze Hintergrundwissen<br />
– von Möbelkunde über Küchentechnik bis hin<br />
zur Planung – können wir viel besser argumentieren als jemand,<br />
der „nur“ eine reine Ausbildung zum Einzelhändler<br />
gemacht hat.<br />
Angelina Hentrich: Die MöFa bietet ja auch Exkursionen an,<br />
bei denen wir die unterschiedlichen Hersteller kennenlernen.<br />
Bei Werksführungen bekommen wir dann auch viele<br />
Details mit. Manche Produkte der besuchten Hersteller hat<br />
man dann auch im eigenen Studio und kann dem Kunden<br />
dann deren Hintergründe erklären.<br />
Sebastian Messbauer: Als gelernter Tischler hatte ich in den<br />
Bereichen Möbel- und Stilkunde schon eine Menge Vorwissen.<br />
Aber vor allem im Bereich Küchenmontage habe ich viel<br />
dazu gelernt.<br />
Das millionenfach bewährte<br />
Abfalltrennsystem in edlem Schwarz<br />
• Für Drehtürenschränke ab 300 mm Breite<br />
• 2 Inneneimer à 15 Liter<br />
<br />
9/<strong>2022</strong><br />
www.hailo-einbautechnik.de
Fachkräfte/Ausbildung<br />
Die Mischung machts<br />
Wie sehen junge Menschen den Fachkräftemangel und ihr Leben an der MöFa?<br />
Das wollten wir von Laura Peters, Laura Kolb und Nele Schnitzler wissen.<br />
Sie sind Studierende des Bildungsganges Duales Studium Professional<br />
Businessmanagement und kaufmännische Berufsausbildung.<br />
<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Wie sind Sie zur MöFa gekommen?<br />
Laura Peters: Ich habe vor dem Abitur auf 450 Euro-<br />
Basis in einem Küchenstudio gearbeitet. Nach dem Abitur<br />
fragte mich mein Chef, ob ich eine Ausbildung und<br />
vielleicht auch noch ein Studium mache möchte. So bin<br />
ich zur MöFa gekommen.<br />
Laura Kolb: Mein Vater hat mich schon in der Schule<br />
immer mal wieder auf die MöFa hingewiesen. Aber<br />
das habe ich damals gar nicht beachtet. Nach dem Abi<br />
war ich ein Jahr im Ausland und danach wusste ich<br />
nicht, was ich machen soll. Es sollte etwas Kreatives<br />
sein. Mein Vater hat mich zum Tag der offenen Tür bei<br />
der MöFa mitgenommen. Mir gefiel es und so habe ich<br />
angefangen. Ich werde nach dem Studium erst einmal<br />
im elterlichen Betrieb einsteigen.<br />
Nele Schnitzler: Bei mir war es reiner Zufall. Meine<br />
Eltern haben ihr Haus umgebaut und in dem Zuge mit<br />
einem Küchenstudio eine neue Küche geplant. Diesen<br />
Prozess fand ich interessant und habe mein Schülerpraktikum<br />
in diesem Küchenstudio gemacht. Ich wurde<br />
von denen dann wegen einer Ausbildung oder eines<br />
dualen Studiums angesprochen. Mein Kollege hatte auf<br />
der MöFa gute Erfahrungen gemacht, und so bin ich<br />
hier gelandet. Ich gehe nach dem Studium zu einem<br />
Einrichtungshaus in Düsseldorf.<br />
Wie hat Ihnen das duale Studium gefallen?<br />
Laura Peters: Neue Stadt – neues Leben. Das hat mir<br />
gefallen – ebenso wie das Wohnheimleben. Wenn man<br />
sich für die Branche wirklich interessiert, dann hat<br />
man hier jede Menge gute Ansprechpartnerinnen und<br />
-partner und kann viele Kontakte knüpfen.<br />
Laura Kolb: Die Exkursionen haben mir auch gut gefallen.<br />
Durch den großen Fach- und Praxisbezug und die<br />
vielen Fachkenntnisse, die vermittelt werden, sind wir<br />
gut auf das Berufsleben vorbereitet.<br />
Nele Schnitzler: Der Wechsel zwischen Schule und<br />
Studium ist sehr abwechslungsreich. Es ist aber auch<br />
anstrengend, in drei Jahren zwei Abschlüsse zu machen.<br />
Wir haben in den drei Jahren trotz Corona<br />
110 Klausuren geschrieben. Aber die Mitstudierenden<br />
motivieren einen total. Wir haben hier eine gute<br />
Gemeinschaft.<br />
Was hat Ihnen besonders gefallen im Studium?<br />
Laura Peters: Mir hat das Fach Gestaltung viel Spaß<br />
gemacht. Und Raumplanung am PC ist sehr interessant,<br />
weil man diese Sachen später auch anwenden<br />
muss.<br />
Nele Schnitzler: Ich finde die Mischung einfach gut.<br />
Man bekommt Einblick in jeden Bereich und kann das<br />
direkt im Betrieb anwenden.<br />
Laura Kolb: Ich mag die fachspezifischen Fächer sehr,<br />
z. B. Möbel- oder Materialkunde.<br />
Kannten Sie den Beruf des Küchenfachberaters?<br />
Nele Schnitzler: Nein. Natürlich wusste ich, dass es<br />
in Möbelhäusern Verkäuferinnen und Verkäufer gibt,<br />
aber dass es da noch andere Berufe gibt, in denen man<br />
richtig kreativ sein kann, das wusste ich nicht.<br />
Laura Peters: Vor meiner Ausbildung wusste ich gar<br />
nichts darüber.<br />
Wurden Sie an der Schule nicht über Berufe<br />
informiert?<br />
Laura Peters: Bei uns gab es Berufsinformationstage.<br />
Das übernahmen viele Ehemalige oder Eltern. Aber ich<br />
glaube, dass man die Berufswelt nicht in ihrer ganzen<br />
Breite zeigen kann. Es würde aber vielleicht Sinn machen,<br />
einzelne Branchen vorzustellen, z. B. Wohnen,<br />
Autos, Kleidung.<br />
Nele Schnitzler: Es wird viel zu wenig darüber informiert.<br />
In der Schule werden Dinge unterrichtet, die<br />
man später überhaupt nicht mehr braucht. Es wäre besser,<br />
wenn es individuelleren Unterricht gibt. Bei uns<br />
wurden in der Schule auch nur diese typischen Berufe,<br />
wie Arzt oder Rechtsanwalt vorgestellt oder die Berufe<br />
der Eltern. Handwerksberufe wurden gar nicht präsentiert,<br />
dabei sind sie so wichtig.<br />
Laura Peters: Gerade an Gymnasien werden nur noch<br />
Studiengänge vorgestellt, keine Ausbildungsberufe.<br />
Man kann doch nicht sagen, dass eine Ausbildung<br />
minderwertiger ist als ein Studium. Wir haben keinen<br />
Nachwuchs und Leute werden händeringend gesucht.<br />
Es sollte noch mehr kommuniziert werden, dass<br />
es viele Ausbildungsplätze gibt und dass eine Ausbildung<br />
Spaß macht.<br />
Was meinen Ihre Eltern zu Ihrer Ausbildung?<br />
Laura Kolb: Unsere Eltern sind sehr zufrieden, dass<br />
wir diesen Weg eingeschlagen haben. Ich bereue es<br />
auch nicht. Im Studium habe ich nicht nur Fachliches<br />
gelernt. Wir persönlich haben uns weiterentwickelt<br />
und viele tolle Menschen kennengelernt.<br />
Das Gespräch führte Sybille Hilgert<br />
86 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Ohne sichtbaren Rahmen<br />
Mit dem ausfahrbaren Tablarhubsystem „Qanto“ bietet<br />
Hersteller Ninka eine interessante Lösung für die Nutzung<br />
der Küchenecke. Aber auch in Wohnraum-Sideboards<br />
und anderen Schränken schafft es Stauraum<br />
mit einem gewissen Aha-Effekt. Für Industriekunden<br />
und Monteure praktisch: Das gesamte Bauteil wird<br />
werkseitig komplett vorbereitet und per Plug&Play eingesetzt.<br />
Mit Blick auf das Oberflächendesign erhielt der<br />
„Qanto“ kürzlich weitere Gestaltungsmöglichkeiten. So<br />
führt das Dekor auf der oberen Adapterplatte das jeweilige<br />
Arbeitsplattendesign fort. Damit wirkt es im<br />
eingefahrenen Zustand wie aus einem Guss. Zusätzlich<br />
stellt Ninka nun den Überbau des bisherigen Metallrahmens<br />
dem Kunden frei. Bei Arbeitsplattendekoren<br />
mit der Anmutung Holz, Stein, Marmor oder bei<br />
Designs mit Metall-Optik bleibt durch den optischen<br />
Entfall des Rahmens nur noch eine minimale Fuge auf<br />
der Oberfläche sichtbar. Der obere Schrankabschluss<br />
in Küche oder bei Sideboards wirkt hingegen homogen<br />
und geschlossen. Der ursprünglich auf dem Rahmen<br />
platzierte Schalter wird zur industrieseitigen Montage<br />
mitgeliefert und kann als Folien- oder Desk-Panel-<br />
Schalter frei an eine gewünschte Position angebracht<br />
werden. „Bei Arbeitsplatten zwischen 12 und 28 mm<br />
Stärke macht sich der ‚Qanto‘ damit nahezu unsichtbar“,<br />
erläutert der Hersteller.<br />
Wie es der Kunde wünscht<br />
Die konkrete Ausstattung bleibt Kundensache und<br />
kann individuell konfiguriert werden. Beispielsweise<br />
mit zwei oder drei Tablaren, mit einer Schrank-Innenbeleuchtung<br />
oder einer Steckdose zum Betrieb von Küchengeräten,<br />
die in die Hubsäule des Linear-Antriebs<br />
integriert wird. Zu den Konfigurationsmöglichkeiten<br />
zählt auch ein zusätzliches seitlich ausziehbares Tablar,<br />
auf dem schwere Küchenhelfer nach dem Ausfahren<br />
des „Qanto“ aus ihrer im Schrankinnern „versteckten“<br />
Ruhelage leicht zu einer optimalen Nutzungsposition<br />
auf die Arbeitsplatte gezogen werden können.<br />
Foto: Ninkaplast<br />
Mit der neuen Einbau-Möglichkeit macht sich das Organisationssystem „Quanto“ für Unterschränke unsichtbar: Vor dem Ausfahren<br />
zeigt die Arbeitsplatte ein optisch durchgehendes Bild (links). Erst auf Knopfdruck steigen die Hubtablare aus dem Top-Desk heraus<br />
(rechts).<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 87
Hausgeräte<br />
Strom in der<br />
Schublade<br />
Eine Küche ohne Strom? Undenkbar!<br />
Dabei sind es nicht allein die Großverbraucher,<br />
die damit versorgt werden<br />
wollen. Der Arbeitsplatz Küche braucht<br />
viele Stromquellen. Je flexibler nutzbar,<br />
desto praktikabler. Das Lüdenscheider<br />
Unternehmen Schulte Elektrotechnik<br />
hat sich mit der Marke EVOline ®<br />
darauf spezialisiert und nimmt aktuell<br />
auch die Auszüge dafür in den Blick.<br />
88 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Die interessantesten Geschichten beginnen oft an ungewöhnlichen<br />
Orten. In diesem Fall in einer Alpenhütte.<br />
Siegfried Schulte, Gründer des Unternehmens<br />
Schulte Elektrotechnik aus Lüdenscheid, ist in einem<br />
Sommer Anfang der 1980er Jahre auf einer Bergtour<br />
unterwegs. Zum Kopf freikriegen, wie er sagt. In besagter<br />
Hütte kehrt er zur Rast ein und trifft dort auf<br />
den Computerpionier Heinz Nixdorf aus Paderborn.<br />
Die beiden Elektronikexperten kommen zur Brotzeit<br />
ins Gespräch. Siegfried Schulte berichtet von innovativen<br />
Schutzschaltern, mit denen sich das Unternehmen<br />
seinerzeit beschäftigt und auch von seinen neuesten<br />
Plänen, Strom- und Datenanschlüsse im Büro<br />
zu modularen Systemlösungen weiterzuentwickeln.<br />
Nixdorf habe aufmerksam zugehört, erzählt Siegfried<br />
Schulte, und trocken geantwortet: „Das wird eine<br />
Evolution.“ Die beiden Elektronikspezialisten verabschieden<br />
sich und gehen ihrer Wege. In Siegfried<br />
Schulte arbeitet es. Bis die Idee klar ist: „Ich nenne<br />
die neue Marke EVOline.“ EVO für Evolution und line<br />
für Leitung.<br />
Premiere bei Wellmann<br />
Inzwischen ist die Unternehmensmarke EVOline weit<br />
über die Grenzen von Lüdenscheid im Sauerland bekannt<br />
und auch international ein Begriff. Besonders<br />
wenn es darum geht, Anschlüsse für Strom und Datenfluss<br />
sicher und praktikabel in ein Möbelstück zu integrieren.<br />
Nach den ersten erfolgreichen Umsetzungen<br />
der modularen Energieverteilung in Schreibtischen<br />
und Aktenschränken wendete sich der Hersteller ab<br />
Ende der 1990er-Jahre der Küche zu. Einer der Gesprächspartner<br />
hieß Hans-Dieter Wellmann, ein Vollblutunternehmer,<br />
der für gute Ideen stets zu haben war,<br />
und der Chancen erkannte, wenn sich ihm diese boten.<br />
Zur Hausmesse 2002, also vor genau 20 Jahren, wurde<br />
im Wellmann’schen Messezentrum in Hiddenhausen<br />
der „EVOline Port“ präsentiert: eine versenkbare<br />
Steckdosenleiste, die mittels patentierten Kippdeckels<br />
aus der Arbeitsfläche gezogen wird. Wenn die Leiste<br />
nicht gebraucht wird, verschwindet sie wieder nach unten<br />
und damit aus dem Sicht- und Arbeitsfeld. Die Idee<br />
war neu und kam in Handel und Industrie sehr gut an.<br />
Fotos: Biermann<br />
Geschäftsführer Steffen Waldminghaus präsentiert „EVOline Wing“, die neueste Entwicklung des Lüdenscheider Unternehmens, die zur<br />
Küchenmeile bei mehreren Küchenmöbelherstellern zu sehen sein wird. Damit wandert die Funktion der Elektrifizierung in das Möbel<br />
und wird noch weniger sichtbar.<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 89
Hausgeräte<br />
Weitere Küchenmöbelhersteller und auch der Zubehörgroßhandel<br />
interessierten sich dafür, berichtet Marek<br />
Wyderka. Er kennt die Entwicklung aus erster Hand,<br />
denn er ist seit 30 Jahren im Unternehmen und gestaltete<br />
die Anfänge in der Küche von Beginn an mit. Heute<br />
ist Marek Wyderka Key-Account-Manager „Küche“.<br />
Zu seinen Gesprächspartnern zählen alle großen Küchenmöbelhersteller<br />
in Deutschland und die führenden<br />
Zubehörgroßhändler.<br />
Nur 53 mm Einbautiefe<br />
Der versenkbare „Port“ (sowie die später folgende Abwandlung<br />
„V-Port“ für den Oberschrank) war der Anfang<br />
einer steilen Küchenkarriere. Es folgten weitere<br />
Meilensteine in der Elektrifizierung von Möbeln im Küchenumfeld.<br />
Zum Beispiel der Flachstecker „Plug“, das<br />
Steckdosenelement „Square 80“ mit induktiver Ladeoberfläche<br />
für Smartphones sowie „BackFlip“, eine Art<br />
Steckereinheit samt USB-Charger mit Wendefunktion.<br />
Im geschlossenen Zustand ist vom „BackFlip“ nur eine<br />
dünne Platte auf der Küchenarbeitsfläche zu sehen.<br />
Das System ist wassergeschützt konstruiert, so dass<br />
nichts in die elektrischen Systeme eindringen kann.<br />
Mit einem Finger angetippt, dreht sich das Bauteil und<br />
präsentiert seine Funktion. Die zwei Steckdosen und<br />
der erwähnte USB-Charger liegen so hoch über der Arbeitsfläche,<br />
dass sie auch im geöffneten Zustand „vor<br />
dem Eindringen von Wasser geschützt sind“, wie Geschäftsführer<br />
Steffen Waldminghaus erläutert. Der besondere<br />
Clou: „Die geringe Einbautiefe von nur 53 mm<br />
ermöglicht eine Montage über Schubladen oder fest installierten<br />
Küchengeräten.“<br />
Ein Modul, viele Umsetzungen<br />
Heute bietet EVOline Elektrifizierungslösungen für<br />
Möbel in Büros, Küchen, Wohnräumen, Hotels, Schulen,<br />
Flughäfen, Warteräumen und im Ladenbau. Immer<br />
häufiger werden Sofas und Sitzmöbel auf diese Weise<br />
elektrifiziert, und auch das Homeoffice gewinnt an Bedeutung.<br />
Alle EVOline-Produkte folgen einem modularen<br />
Ansatz. Sprich: Ein identisches Bauteil lässt sich<br />
kundenindividuell mit Steckersystemen jeder Art bestücken.<br />
Je nach inhaltlichen Anforderungen an Stromund<br />
Datenversorgung. Und je nach Einsatzgebiet. So<br />
beliefert das Unternehmen Abnehmer in der Küchenindustrie<br />
proaktiv für jedes Exportland mit den passenden<br />
nationalen Steckdosen und den jeweils notwendigen<br />
Betriebsgenehmigungen. Damit die Technik<br />
auch international stets kompatibel ist und der Küchenmöbelhersteller<br />
möglichst wenig zusätzlichen<br />
Aufwand hat. Für Gründer Siegfried Schulte sind Kunden<br />
im besten Fall enge Partner. Dafür geht er gern in<br />
Vorleistung.<br />
Marek Wyderka präsentiert den “EVOline Port“ der ersten Stunde. Vor genau<br />
20 Jahren feierte die versenkbare Steckerleiste Premiere. Bei Wellmann<br />
in Hiddenhausen. Das Produkt gibt es noch heute. Allerdings hat sich das<br />
Design stark entwickelt.<br />
Am besten unsichtbar<br />
Einer der aktuellen Trends in der Küche sieht die Technik<br />
gern im Hintergrund. Auch Steckdosen sollten am<br />
besten unsichtbar sein. Also ab mit der Anschlusstechnik<br />
in die Schubladen? Dort lassen sich schließlich<br />
auch kabellose Kleingeräte unbemerkt aufladen.<br />
„Die Idee der Steckdose im Auszug ist nicht neu“, bestätigt<br />
Marek Wyderka, doch die Umsetzung sei anspruchsvoll.<br />
Vor allem die Kabelführung. Damit die<br />
Anschlussleitungen die ständigen Bewegungen der<br />
Lade mitmachen, ohne Schaden zu nehmen, hat EVOline<br />
die Kabelführung „Wing“ entwickelt. Die Premiere<br />
auf der SICAM im Oktober 2021 sei ein großer Erfolg<br />
gewesen. Namhafte Küchenmöbelhersteller schauten<br />
sich die Innovation interessiert an und schickten das<br />
90 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Bauteil umgehend in die hauseigenen Prüflabore. Dort<br />
hatte der „EVOline Wing“ in einem Fall 80 000 Wechsel<br />
im Dauertestlauf zu bewältigen. Testurteil: sehr gut.<br />
„Zur Küchen meile im September wird das Produkt bei<br />
vielen Küchenmöbelherstellern zu sehen sein“, kündigt<br />
Geschäftsführer Steffen Waldminghaus an. Inzwischen<br />
sei der „Wing“ patentrechtlich geschützt. Mit<br />
welchem Steckdosenelement die Gesamtlösung umgesetzt<br />
werde, bleibe Entscheidung des jeweiligen Möbelherstellers.<br />
Passende Halterungen für alle wichtigen<br />
Schubkastensysteme von Blum, Hettich oder Grass<br />
sind jedenfalls im Sortiment.<br />
Kein Design ohne Funktion<br />
Das erwähnte modulare Prinzip prägt jede Entwicklung<br />
des Lüdenscheider Unternehmens. Kundenspezifische<br />
Lösungen sind ebenfalls Strategie, verbunden<br />
mit dem Anspruch, „Alleinstellungsmerkmale für uns<br />
und unsere Kunden zu schaffen“, wie Siegfried Schulte<br />
es ausdrückt. Hinzu kommt grundlegend der besondere<br />
Stellenwert der Kombination von Funktion und Design.<br />
„Design follows function“ bedeutet, dass jede Gestaltung<br />
stets einen funktionalen Nutzen haben muss.<br />
Design ohne Funktion gibt es bei EVOline nicht. Wenn<br />
renommierte Designpreise hinzukommen, wie so oft,<br />
umso besser. Evolution kennt schließlich viele Perspektiven.<br />
Dirk Biermann<br />
„BackFlip“ ist eine Steckereinheit samt USB-Charger mit Wendefunktion.<br />
Im geschlossenen Zustand ist nur eine dünne Platte auf der Küchenarbeitsfläche<br />
zu sehen. Die Einbautiefe beträgt 53 mm.<br />
Fotos: Biermann<br />
Induktive Ladung von Smartphones. Auch dafür hat EVOline Lösungen entwickelt.<br />
Wie das modulare System „Square 80“ mit verschiebbarer Abdeckung.<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 91
Hausgeräte<br />
Ein Unternehmer<br />
mit Visionskraft<br />
Siegfried Schulte, Jahrgang 1934, gründete das Unternehmen<br />
„Schulte Elektrotechnik“ 1964 in Lüdenscheid.<br />
Spezialschalter für die Industrie standen<br />
damals im Mittelpunkt. Und die Vision, Elektrik sicherer<br />
und intelligenter zu machen. „Ein elektrischer<br />
Fehler darf keine Kettenreaktion auslösen“, lautete<br />
sein Credo. Geprägt wird sein Lebenswerk von der<br />
dezentralen Entwicklung elektrischer Prozesse. Für<br />
die Erfindung des ersten, sich selbst kontrollierenden<br />
Fehlerstromschutzschalters für die dezentrale Anwendung<br />
wurde ihm 1997 die Rudolf-Diesel-Medaille<br />
in Gold verliehen: vom damaligen Bundesratspräsidenten<br />
Johannes Rau. Eine weitere bahnbrechende<br />
Erfindung Schultes war auch der Lenkstockschalter,<br />
der im Automobil alle Schaltungen vom Blinker<br />
bis zum Licht am Lenkrad bündelt. Diese patentierte<br />
Neuheit (eine von rund 300 Patenten, die<br />
Schulte Elektrotechnik hält) wurde später gewinnbringend<br />
an einen großen Automobilzulieferer verkauft.<br />
Was der weiteren Entwicklung des Unternehmens<br />
und der Marke „EVOline ® “ eine hilfreiche<br />
Kapitalbasis verschaffte.<br />
Auch im Alter von 88 Jahren ist Siegfried Schulte<br />
engagiert in seinem Unternehmen aktiv und dabei als<br />
Ideengeber und Mehrheitsgesellschafter präsent wie<br />
eh. Wenngleich die operative Verantwortung Steffen<br />
Waldminghaus übernommen hat. Als Geschäftsführer<br />
und CEO ist er mittlerweile zudem am Unternehmen<br />
beteiligt.<br />
Hohe Fertigungstiefe<br />
Aktuell beschäftigt das Unternehmen an zwei Standorten<br />
in Lüdenscheid/Sauerland rund 250 Mitarbeitende<br />
und erwirtschaftet etwa 25 Millionen Euro Jahresumsatz.<br />
Das traditionelle Schaltergeschäft steuert ca. 10 %<br />
zum Gesamtumsatz bei, 90 % gehen auf das Konto von<br />
Steckdosen-Systemen zur Elektrifizierung von Möbeln,<br />
hauptsächlich in Küchen und Büros.<br />
Am Stammsitz in Werk 1 sind neben Verwaltung,<br />
Showroom und Konstruktion die Bereiche Montage,<br />
Prüfung und Versand angesiedelt. Im Werk 2 der Wareneingang<br />
(Rohstoffe und Zukaufprodukte), das Materiallager<br />
und die Fertigung der Kunststoffteile sowie<br />
der Werkzeugbau. Errichtet und in Betrieb genommen<br />
wurde dieses Gebäude 2020 mit höchsten Ansprüchen<br />
an die Energieeffizienz, u. a. mit einer umfangreichen<br />
Photovoltaikanlage auf dem Dach sowie einer modernen<br />
Wärmerückgewinnung. So kann das Bauwerk im<br />
Winter wärmeautark und im Sommer gekühlt betrieben<br />
werden. Bereits bei der Erweiterung des Stammsitzes<br />
an der Jüngerstraße im Jahr 2014 legte Siegfried<br />
Schulte großen Wert auf nachhaltige technische Lösungen<br />
und war damit der Zeit weit voraus. Unter anderem<br />
durch die Nutzung von Geothermie, für die 10<br />
Bohrungen bis in 100 Meter Tiefe realisiert wurden.<br />
Die Produktion von Schulte Elektrotechnik basiert<br />
auf einem hohen Eigenanteil inklusive Kunststoffspritzguss.<br />
Auch diese Fertigungstiefe war dafür verantwortlich,<br />
dass während der gesamten Pandemie-<br />
Mit Protokoll:<br />
Jedes EVOline-<br />
Produkt wird<br />
nach der Montage<br />
einzeln<br />
geprüft.<br />
92 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Siegfried Schulte: der<br />
Lenkstockschalter, den<br />
er hier zeigt, war eine<br />
seiner frühen bahnbrechenden<br />
Erfindungen.<br />
Viele weitere folgten.<br />
Inklusive Patente, von<br />
denen das Unternehmen<br />
rund 300 hält.<br />
Foto: Biermann<br />
Zeit reibungslos in zwei Schichten durchgearbeitet<br />
werden konnte. Produziert wird auftragsbezogen („von<br />
Stückzahl 1 bis unendlich“) mit viel Handarbeit und<br />
in flexibler Inselfertigung. „Wir sind damit so anpassungsfähig,<br />
wie es unsere Produkte sind“, sagt Steffen<br />
Waldminghaus.<br />
(dib)<br />
Ihr Möbel im besten Licht.<br />
Blick in das neue Werk 2 in Lüdenscheid. Hier nimmt<br />
die hohe Fertigungstiefe ihren Anfang: mit der eigenen<br />
Kunststoffspritzfertigung.<br />
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9/<strong>2022</strong><br />
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Hausgeräte<br />
Verspricht Flexibilität: „CombiCookTop V4000“ mit<br />
der neuen Induktionstechnologie „ZoneFlex“.<br />
Fix regeneriert<br />
Fotos: V-ZUG<br />
Blick in den Innenraum des „CombiSteamer V6000 45M PowerSteam“.<br />
Das Gerät ist Combi-Steamer und Highend-Mikrowelle in einem.<br />
Ein besonders schneller „CombiSteamer“, ein Muldenlüfter<br />
mit flexiblen Induktionszonen und ein Mikrowellensortiment,<br />
das für die nahtlose Integration<br />
innerhalb der „Excellence Line“ überarbeitet wurde.<br />
Mit diesen drei prägenden Neuheiten bereitet sich der<br />
Schweizer Hersteller V-ZUG auf die Messe in der Architekturwerkstatt<br />
vor.<br />
Als wahres Multitalent bezeichnet der Hersteller<br />
den „CombiSteamer V6000 45M PowerSteam“. Es sei<br />
„der schnellste Combi-Steamer auf dem Markt“ und<br />
vereine die Betriebsarten Heißluft, Dampf und Mikrowelle.<br />
„Der ‚PowerSteam‘ ist ein vollwertiger Combi-<br />
Steamer und eine High-End-Mikrowelle in einem und<br />
bietet eine Vielzahl von Zubereitungsarten in einem<br />
Gerät“, erläutert das Unternehmen. „Kartoffeln lassen<br />
sich beispielsweise 30 % schneller dämpfen und jede<br />
Art von Speisen bis zu 40 % schneller regenerieren.“<br />
Flexibilität beim Kochen verspricht das „Combi-<br />
CookTop V4000“. Ausgestattet ist das Kochfeld mit integriertem<br />
Dunstabzug mit der neuen Induktionstechnologie<br />
„ZoneFlex“. Die Induktionsspulen erkennen<br />
Topfgröße und -position automatisch und verbinden<br />
sich zu einer Brücke. Die beiden Kochzonen links und<br />
rechts vom Dunstabzug können dann je als ein großes<br />
Feld für einen Bräter oder wie gewohnt mit zwei Töpfen<br />
genutzt werden.<br />
Komplett überarbeitet wurde zudem das Mikrowellensortiment.<br />
Die Kombi-Mikrowellengeräte der<br />
„Excellence Line“ integrieren sich mit ihren Fronten<br />
in „Spiegelglas“, „Schwarz“ oder „Platinum“ in die Küchenumgebung.<br />
Auch die neuen Kombi-Mikrowellengeräte<br />
der Einbaugerätelinie verfügen über die intuitive<br />
Bedienung per „CircleSlider“.<br />
94 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Noch mehr<br />
Schwarz<br />
Bauknecht (mit den Marken<br />
Privileg und Ignis) zeigt zur KM<br />
Küchenmeile auf Gut Böckel seine<br />
aktuellen Gerätebestseller, unter<br />
anderem aus dem Segment<br />
Kühlen und Gefrieren. Ein weiterer<br />
Fokus liegt auf den Top-Geräten<br />
im Bereich Kochen, bei denen<br />
der Hersteller weiterhin auf<br />
die Trendfarbe Schwarz setzt. Unter<br />
anderem erweitern ein Dampfbackofen<br />
und eine Mikrowelle<br />
mit schwarzen Oberflächen und<br />
schwarzem Edelstahl die Designlinie<br />
„Collection.09“. Im Sinne des<br />
Mottos „Küche erleben“ bereitet<br />
Bauknecht-Koch Jamil Houssami<br />
internationale Spezialitäten vor<br />
Ort frisch zu.<br />
Foto: Gorenje<br />
Vernetzte<br />
Küche: Gorenje<br />
zeigt unter<br />
a nderem die<br />
Produktlinie<br />
„ ConnectLife“.<br />
Auch Gorenje auf Gut Böckel<br />
Nicht mehr im Forum 26 wie in den Vorjahren, sondern auf Gut Böckel begrüßt Gerätehersteller<br />
Gorenje die Messegäste zur KM Küchenmeile. Einen vorderen Platz in der Präsentation<br />
erhält die „MasterLine“, das speziell für den Küchenfachhandel konzipierte Einbau-Portfolio.<br />
Das selektiv vertriebene Programm beinhaltet jetzt die „BlackLine“, eine exklusive<br />
Kollektion ausgewählter Einbaubacköfen in der Küchentrendfarbe Schwarz. Zu den Messehighlights<br />
gehört das „3-in-1“-Gerät der Linie, das Backofen-, Mikrowellen- und Dampfgarer-Funktion<br />
vereint. Einen weiteren Messe-Schwerpunkt setzt Gorenje mit dem Thema<br />
vernetzte Küche. Unter der Produktlinie „ConnectLife“ zeigt der Hersteller erstmals smarte<br />
Backöfen, einen Geschirrspüler und eine Kühl-Gefrierkombination mit WiFi-Funktion.<br />
„Mit unserem neuen Messeauftritt in der ganz besonderen Atmosphäre auf Gut Böckel können<br />
wir die Stärken von Gorenje, von denen insbesondere der Küchenfachhandel profitiert,<br />
noch besser präsentieren“, sagt Jörg Bunde, Sales Director Kitchen Retail Trade. „Wir freuen<br />
uns auf den persönlichen Austausch und sind schon jetzt gespannt auf das Feedback unserer<br />
Fachhandelspartner“.<br />
Hier kochen die Sterneköche<br />
Michael Dyllong, Pierre<br />
Beckerling und Sous-Chef<br />
Kevin Wolmerath.<br />
Kreativität braucht Platz<br />
berbel Downline Infinity<br />
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Dunstabzüge in Perfektion. Made in Germany.<br />
Die neue berbel Downline Infinity mit extra großem Kochfeld, intuitiver Bedienung<br />
und einem Dunstabzug, der Maßstäbe setzt. Viel Platz für alles, was gut werden soll.
Hausgeräte<br />
Mit den auf der area30 platzierten Produktfamilien „Aira Rondo“,<br />
„Aira Plano“ und „Aira Quadro“ sind laut Unternehmen Filter für jede<br />
Dunst abzugs applikation aller marktrelevanten Anbieter verfügbar.<br />
Fotos: Avitana<br />
„Plasma plus“ gegen Viren<br />
„Hygienisch reine gesunde Luft: mit<br />
‚Plasma plus Umluft‘ nachgewiesen besser!“.<br />
So lautet das Nutzenversprechen<br />
und gleichzeitig das Messemotto, mit<br />
dem Avitana auf der area30 Flagge zeigt.<br />
Das Herforder Unternehmen präsentiert<br />
in Löhne Produktlösungen mit Schwerpunkt<br />
Umluft, den extraflachen Plasma-<br />
Filter „Quadro slimline“ und die unter<br />
„ . . . by Avitana“ erfolgreich vertriebenen<br />
Komplettsysteme der Geräte-Kooperationspartner<br />
Galvamet und Benthaus.<br />
Hinzu kommt die Neuentwicklung „Air<br />
Purifier“. Ein mobiler Luftreiniger, der<br />
die Raumluft von Räumen bis 75 Quadratmeter<br />
bei einem Luftumsatz von<br />
200-650 m3 je Stunde reinigt. Das jetzt<br />
präsentierte Modell „R700“ aus der Reihe<br />
arbeitet mit einem „Rondo“-Plasmafilter<br />
und wurde zusammen mit einem<br />
chinesischen Partner entwickelt. Es<br />
habe eine „testierte Wirksamkeit von<br />
99,99 Prozent bei Covid-19“.<br />
Leere Räume nutzen<br />
Die Filterreihe „Aira Quadro slimline“<br />
weist eine Bauhöhe von lediglich<br />
60 mm auf und macht sich damit besonders<br />
schlank. Hintergrund dieser Produktentwicklung<br />
sei die Notwendigkeit<br />
der Nutzung „toter“ Leer- und Zwischenräume<br />
in Kastenmöbeln für technische<br />
Aggregate. Ein Beispiel bilden die zunehmend<br />
installierten Kochinseln, bei<br />
denen rücklings Unterschrank an Unterschrank<br />
steht. „Genau hier, zwischen<br />
Rückwandplatte zu Rückwandplatte,<br />
finden Plasmafilter der „Slimline“-Baureihe<br />
ihren Platz – und halten ihn an anderer<br />
Stelle dafür frei“, erläutert das Unternehmen.<br />
Mit starken Partnern<br />
Avitana ist seit 2021 auch System-<br />
Komplettanbieter mit der Kombination<br />
von Plasma-Umluftfilter mit Muldenlüfter<br />
und Abzugshauben. Mit den<br />
Partnern Galvamet aus Italien sowie<br />
Benthaus aus Deutschland vertreibt<br />
das Unternehmen Umluftlösungen „aus<br />
einer Hand“ unter dem Label „ . . . by<br />
Avitana“. Darunter sind Eyecatcher wie<br />
der „Globe“, dessen Einsatz als Licht-,<br />
Luftreinigungs- und High-End-Design-<br />
Lösung auch über die Küche hinaus geht.<br />
Was Kaltplasma kann<br />
Als Highlight der diesjährigen area30<br />
kündigt Avitana den Vortrag „Was<br />
ist, was kann Kaltplasma“ von Prof.<br />
Dr. Ronny Brandenburg an. Stattfinden<br />
wird die Veranstaltung am Messemontag<br />
ab 18 Uhr am Avitana-Stand.<br />
Der Wissenschaftler vom Leibniz-Institut<br />
für Plasmaforschung und Technologie<br />
(Greifswald) sei als Forschungsleiter<br />
für plasmachemische Prozesse mit den<br />
fachlichen Grundlagen der von Avitana<br />
eingesetzten Technik bestens vertraut<br />
und überwache diese kontinuierlich zu<br />
gesundheitlich relevanten Parametern<br />
wie Ozon. Interessierte Fach- und Medienvertreter<br />
sind am 19. September ab<br />
18 Uhr herzlich willkommen.<br />
Premiere<br />
zur area30 und<br />
danach Vertriebsstart<br />
in Europa: der Plasma-Luftreiniger<br />
„Air Purifier R700“.<br />
96 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Galileo auf Gut Böckel<br />
Der komplett erneuerte Showroom von Smeg auf Gut Böckel steht im Zeichen<br />
von „Galileo“, der neuen Backofen-Generation für die Designlinien „Dolce Stil<br />
Novo“, „Classici“ und „Linea“. Technisches Highlight der nach dem italienischen<br />
Universalgelehrten benannten Geräte ist der völlig neu konzipierte Garraum.<br />
Sein Wellendesign verteilt die Hitze besonders gleichmäßig und sorgt so für<br />
möglichst optimale Back- und Garergebnisse. Der Alleskönner aus der neuen<br />
Backofenfamilie ist der Kombibackofen „Galileo Omnichef“. „Er vereint klassisches<br />
Backen und Braten, eine geräumige Mikrowelle und einen vollwertigen<br />
Dampfgarer in einem“, unterstreicht Olaf Nedorn, Geschäftsführer von Smeg<br />
Deutschland. Ein solches All-in-one-Gerät sei nicht nur platzsparend. Wer die<br />
Garmethoden gezielt kombiniert, könne auch um bis zu 70 % Zeit sparen.<br />
Auf Gut Böckel wird der italienische Hausgeräte-Hersteller zudem erstmals<br />
neue Einbaugeräte aus der Designlinie „Classici“ in Deutschland vorstellen –<br />
leicht erkennbar an ihrem matten Äußeren und unverwechselbaren Bedienknebeln.<br />
Neben einem mattschwarzen Einbau-Backofen aus der Gerätegeneration<br />
„Galileo“ stellt das Unternehmen eine Kompakt-Mikrowelle in derselben<br />
Farbnuance aus, ausgestattet mit Großflächengrill sowie mit Sonderfunktionen<br />
zum Warmhalten und Auftauen. Auch bei der minimalistischen Designlinie<br />
„Linea“ erwartet die Besucher eine Neuheit: den edel wirkenden Farbton<br />
„ Neptun Grey“ (tiefes Graublau).<br />
Neue Farben für die Kleingeräte im Retrostil der 50er-Jahre und eine kompakte<br />
Siebträger-Espressomaschinen von la Pavoni runden die Präsentation<br />
ab. Die Berliner Manufaktur Authentic Kitchen by Noodles Noodles & Noodles<br />
Corp., in Deutschland etablierter strategischer Partner von Smeg, stellt zudem<br />
ihre neuesten handgefertigten Küchenmöbel vor.<br />
Foto: Biermann<br />
Mit seinem Team zur KM Küchenmeile wieder auf<br />
Gut Böckel: Olaf Nedorn, Geschäftsführer von<br />
Smeg Deutschland.<br />
Zeitlose Frische.<br />
Langer Genuss.<br />
Bei Lebensmitteln achten Sie auf höchste<br />
Qualität und maximal authentischen<br />
Genuss. Wir auch. Unsere innovativen<br />
Frischetechnologien sorgen dafür, dass<br />
lecker, lange lecker bleibt. Mehr über unsere<br />
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Kühlen und Gefrieren<br />
XRFst 5295<br />
Peak-Serie
Hausgeräte<br />
Abwechslungsreich soll es sein und gesund:<br />
Die neuen farbigen „Bespoke“ Backofen-Modelle<br />
(hier im Naturton „Beige“ links im Bild) sind dafür<br />
mit einer Vielzahl von Funktionen ausgestattet.<br />
Foto: Samsung<br />
Technologien für die gesunde Küche<br />
Gesundes Kochen liegt im Trend: dazu<br />
gehören vitaminschonendes Garen mit<br />
Dampf ebenso wie eine Zubereitung mit<br />
möglichst wenig Fett. Samsung bietet dafür<br />
mit seinen neuen farbigen „Bespoke“<br />
Backöfen viele unterschiedliche Funktionen.<br />
In diesen zur IFA <strong>2022</strong> in Berlin<br />
erstmals präsentierten Geräten sorgen<br />
„Air Sous Vide“ und „Dual Cook Steam“<br />
für eine schmackhafte und schonende Zubereitung<br />
der Speisen. Hinzu kommt die<br />
Funktion „Air Fry“ für knusprige Ergebnisse<br />
fast ohne Öl. „Die Bespoke-Farbpalette,<br />
die von Beige hin zu Schwarz oder<br />
Navy reicht, setzt dabei auch noch optisch<br />
Akzente in der Küche“, unterstreicht der<br />
Hausgerätehersteller.<br />
Stets flexibel bleiben<br />
Dank der neuen Heißlufttechnologie der<br />
Funktion „Air Fry“ sei das Resultat kaum<br />
vom aufwendigen Frittieren in der Fritteuse<br />
zu unterscheiden, aber eben fast<br />
ölfrei. Und schneller fertig seien die Gerichte<br />
auch.<br />
Das „Air Sous Vide“-System im Backofen<br />
nutzt eine Kombination aus statischer<br />
Temperaturregelung und zwei<br />
Temperatursensoren, um mithilfe eines<br />
optimierten Algorithmus ein ideales Gar-<br />
Ergebnis sicherzustellen. „Dual Cook<br />
Steam“ wiederum bietet volle Flexibilität<br />
beim gleichzeitigen Garen von zwei Gerichten<br />
bei unterschiedlichen Temperaturen<br />
und Zeiteinstellungen dank unabhängig<br />
voneinander arbeitenden oberen<br />
und unteren Gar-Zonen. Damit kann parallel<br />
oben der Braten und unten das Gemüse<br />
dampfgegart werden. Außerdem<br />
kann – modell abhängig – zwischen mehreren<br />
Dampf-Typen gewählt werden: Volldampf<br />
oder Intervalldampf mit Dampfstößen.<br />
Möglich ist auch natürlicher Dampf<br />
durch Wasserzugabe in einer eigenen<br />
Backofen-Schale. Damit kann entweder<br />
schonend gegart oder der Braten vom Vortag<br />
aufgewärmt werden, ohne dass er austrocknet.<br />
„Dadurch reduzieren sich Kochzeit<br />
und Energieverbrauch im Vergleich<br />
zu einem einzelnen Garraum“, betont<br />
Samsung. Dabei arbeiten die Geräte energieeffizient<br />
in der Klasse A+. Das Volumen<br />
beträgt 76 Liter.<br />
Immer am Netz<br />
Mit SmartThings Cooking können darüber<br />
hinaus Temperatur und Zeit des gesamten<br />
Kochvorgangs auch von unterwegs aus<br />
überwacht und gesteuert werden. Zusätzlich<br />
bietet das Gerät auf Wunsch personalisierte<br />
Rezept-Empfehlungen und kann<br />
die notwendigen Lebensmittel direkt in<br />
den Warenkorb legen. Die App erleichtert<br />
den Alltag auch durch geführte Kocherlebnisse<br />
mit dem Koch-Guide. Nach der<br />
Premiere auf der IFA in Berlin werden die<br />
neuen smarten Backöfen der „Bespoke“-<br />
Serie auch zur KM Küchenmeile auf der<br />
area30 in Löhne zu sehen sein. Und das<br />
zusätzlich auch als Kompaktöfen. Erhältlich<br />
sind sie ab November <strong>2022</strong>.<br />
98 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Perfektion, die Sie<br />
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9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 99
Hausgeräte<br />
„Cooling 360“<br />
heißt die<br />
Frische funktion<br />
der gleichnamigen<br />
Geräteserie<br />
„8000<br />
Cooling 360°“.<br />
Foto: AEG<br />
Ambitionierte Kühlgeräte<br />
AEG kündigt ein neues Kühlgerätesortiment an, das<br />
die längere Haltbarkeit von Lebensmitteln und zugleich<br />
den Schutz des Planeten in den Mittelpunkt<br />
stellt. Zu den Innovationen gehöre ein Kühlschrank,<br />
der die Lebensmittelverschwendung laut Hersteller<br />
um bis zu 20 % reduzieren kann und für dessen Innenverkleidung<br />
recycelter Kunststoff verwendet wurde.<br />
Präsentiert wurde die neue Serie erstmals auf der<br />
IFA Anfang September in Berlin. Thematisiert wird die<br />
Neuheit aber auch zur KM Küchenmeile im Kitchen<br />
Center Löhne. Dort ist die Gerätemarke Stammaussteller<br />
und Hauptmieter.<br />
20 % weniger CO 2<br />
Das neue Sortiment verbraucht laut Unternehmen bis<br />
zu 20 Prozent weniger CO 2<br />
-Emissionen als vorherige.<br />
Zudem können mehr als 80 % der Materialien recycelt<br />
werden. Das mache die neue Serie „zu einer der nachhaltigsten,<br />
die momentan auf dem Markt verfügbar<br />
ist“. Die drei Modelle „6000 TwinTech ® NoFrost“, „7000<br />
GreenZone“ und „8000 Cooling 360°“ bezeichnet AEG<br />
als Teil eines integrierten Kühlgerätesortiments. „Während<br />
der drei Jahre Entwicklungszeit wurde kein Stein<br />
auf dem anderen gelassen“, so das Unternehmen.<br />
Produziert werden die Geräte in einem Werk mit<br />
„Zero- Landfill“-Zertifizierung, in dem keine Abfälle<br />
für die Mülldeponie anfallen. Die Anlage mit Sitz in<br />
Susegana, Italien, gilt als die neueste und modernste<br />
Fertigungsstätte des Electrolux-Konzerns in Europa.<br />
„Dort werden im Produktionsprozess bereits deutlich<br />
verringerte Umweltauswirkungen realisiert“, betont<br />
das Unternehmen.<br />
Gleich mit der Praxis begonnen<br />
Leen Devos, Head of Product Line Taste Deutschland<br />
& Österreich, erläutert: „Lebensmittelverschwendung<br />
betrifft uns alle. 30 Prozent der CO 2<br />
-Emissionen stammen<br />
aus der Lebensmittelproduktion. Ein Drittel aller<br />
Lebensmittel landen im Müll, rund 60 Prozent der<br />
Menschen werfen mindestens einmal in der Woche Lebensmittel<br />
weg. 1 Deshalb haben wir die Designskizzen<br />
erst einmal zur Seite gelegt und mit dem globalen Problem<br />
angefangen. Dabei ist uns gelungen, ein Kühlgerätesortiment<br />
zu entwickeln, das dazu beitragen kann,<br />
die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren,<br />
Lebensmittel länger zu erhalten sowie den Energieverbrauch<br />
und damit die Kosten zu senken.“<br />
Die Geräte kommen im Januar 2023 auf den Markt.<br />
Der jeweilige UVP liegt je nach Modell zwischen 1849<br />
und 2299 Euro.<br />
1<br />
https://www.betterlivingelectrolux.com/better-eating<br />
100 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Foto: Beezer<br />
Ruckzuck gekühlt<br />
Warmer Wein ist nur im Winter ein Genuss. Mit den passenden<br />
Gewürzen. Ansonsten vermassen zu hohe Temperaturen<br />
schnell die Freude am edlen Tropfen. Auf der IFA wurde<br />
eine Lösung vorgestellt, wenn es fix gehen muss mit der<br />
Kühlung: der „weltweit schnellste luftbasierte Getränkekühler“.<br />
Er heißt „Beezer“. Der Markenname setzt sich zusammen<br />
aus „Beverage + Freezer“ und bringt auf den Punkt,<br />
worum es geht: gekühlte Getränke. Vorgestellt wurde der<br />
„Beezer“ von den beiden Jungunternehmer Moritz Schüller<br />
(25) und Max Huber (27). Mit der neuartigen „Rapid Air“<br />
Kühltechnologie bringe das Gerät Flaschen oder Dosen innerhalb<br />
weniger Minuten auf die optimale Trinktemperatur,<br />
lautet das Versprechen. Konkrete Beispiele für eine Temperatur<br />
von weniger als 9 °C: Für eine Getränkedose (0,33 Liter)<br />
braucht die Technik laut Anbieter 3 Minuten, für eine<br />
Flasche (0,5 Liter) 4 Minuten und für eine herkömmliche Flasche<br />
Weißwein (0,75 Liter) 6 Minuten. Plus jeweils 10 Minuten<br />
für die Vorkühlphase. Analog der Vorheißzeit beim Backofen.<br />
Ausgeliefert wird das Gerät für einen UVP von 629 Euro<br />
voraussichtlich ab Mai 2023. Erhältlich ist es in Schwarz oder<br />
Weiß. Der Vertrieb läuft online über www.mybeezer.com.<br />
Dezente Absaugung<br />
Nach der Premiere auf der<br />
EuroCucina zeigt Falmec<br />
die „Kollektion Elements“<br />
auf der area30 in Löhne.<br />
Die drei modularen Systeme<br />
„Monolith“ (Foto), „Shelf“<br />
und „Air-Wall“ integrieren<br />
die Absaugfunktion in den<br />
Küchenraum. Der traditionelle<br />
Dunstabzug tritt damit<br />
in den Hintergrund oder<br />
ist gar nicht mehr zu sehen.<br />
„Unser Auftritt im September<br />
<strong>2022</strong> steht unter dem<br />
Zeichen einer kompletten<br />
Neuausrichtung im Bereich<br />
Lüftungslösungen“, erklärt<br />
Ahmet Haskic, Leiter Marketing<br />
und Vertrieb Falmec<br />
Deutschland. Das Konzept<br />
der „Kollektion Elements“<br />
sei ein neuer Meilenstein in der Geschichte der Eigenentwicklungen.<br />
Darüber hinaus kündigt der Hersteller zur area30 weitere<br />
Neuheiten an.<br />
Foto: Falmec<br />
Besuchen Sie uns auf<br />
der area30 in Löhne!<br />
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9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 101
Hausgeräte<br />
Kühlen mit den „Fresher Techs“<br />
Mit dem „Cube 90 Serie 7“ präsentiert<br />
Haier einen viertürigen<br />
Kühlschrank, der Design-Puristen<br />
ebenso erfreuen<br />
soll wie technikaffine Kundschaft.<br />
Das neue Kühlgerät ist<br />
90 cm breit und 180 cm hoch<br />
und in Schwarz und Edelstahl<br />
verfügbar. Jeweils mit Anti-Fingerprint-Beschichtung.<br />
Die sogenannten „ Fresher<br />
Techs ® “ optimieren die Lagerung<br />
von Lebensmitteln. Ein<br />
Highlight, so Haier, sei die<br />
exklusive „ABT-Pro“-Technologie:<br />
Ein Modul im Inneren<br />
des Kühlsystems katalysiert<br />
die Luft und erzeugt Partikel,<br />
die Bakterien und Moleküle<br />
zersetzen und in Wasser<br />
und Kohlendioxid umwandeln.<br />
Das Ergebnis benennt der Hersteller<br />
so: „99,99 Prozent der<br />
Bakterien im Kühlschrank<br />
und im Gefrierfach werden<br />
entfernt.“ Ebenfalls zur Reihe<br />
der „Fresher Techs“ gehört die „Humidity-Zone“-Schublade.<br />
Dank regulierter Luftfeuchtigkeit soll Obst und Gemüse doppelt<br />
lange frisch bleiben. Die „My Zone“ wiederum ist ein Bereich,<br />
Fotos: Haier<br />
Ausgestattet mit innovativer Kühltechnik: „Cube 90 Serie 7“ von Haier.<br />
Die 180 cm hohen und 90 cm breiten Geräte gibt es in Schwarz und Edelstahl.<br />
Jeweils mit Anti-Fingerprint-Beschichtung.<br />
der individuell an die Bedürfnisse der Lebensmittellagerung<br />
angepasst werden kann. Drei Temperaturstufen sind einstellbar.<br />
Und falls mehr Platz im Gefrierfach benötigt wird, hilft die<br />
„Switch Zone“. Dabei handelt<br />
es sich um eine Schublade,<br />
die wahlweise als Kühloder<br />
Gefrierbereich genutzt<br />
werden kann. Weitere Ansprüche<br />
an Komfort bedient<br />
die „Absolute-Ice“-Technologie:<br />
ein Icemaker, der über<br />
ein eigenes Kühlsystem verfügt<br />
und so geruchloses und<br />
kristallklares Eis zur Verfügung<br />
stellt.<br />
Die Bedienung findet über<br />
ein Touch-Display in der Gerätefront<br />
statt. Temperatur<br />
und andere Einstellungen<br />
können darüber von außen<br />
gesteuert werden und der<br />
Kühlschrank muss nicht unnötig<br />
geöffnet werden. Womit<br />
Energie gespart und<br />
Temperaturschwankungen<br />
vermieden werden. Der<br />
Haier „Cube 90 Serie 7“ ist<br />
bereits verfügbar.<br />
102 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Foto: Gorenje<br />
Facelift für die<br />
Retro-Collection<br />
Gorenje setzt die Kühl-Gefrierkombinationen der „Retro“-Serie mit<br />
einem Design-Relaunch in Szene. Offensichtlich sind das überarbeitete<br />
Logo-Design und die neuen Griffe. Neben den Farb-Klassikern<br />
Schwarz, Bordeaux und Champagner ist der Retro-Kühler jetzt in<br />
einem matten Olivgrün erhältlich. Nach dem Relaunch nehmen die<br />
Geräte mit 66,1 cm Tiefe weniger Raum ein und sind dank „Inverter“-<br />
Technologie mit 37 dB auch leiser als ihre Vorgänger. Das Gefrierteil<br />
ist nun größer und fasst 96 Liter. Die „NoFrost Plus“-Technologie<br />
macht Abtauen überflüssig. Auch das 204 Liter fassende Kühlteil hat<br />
ein Update bekommen. Dank „Multi Flow 360°“-System und „IonAir“<br />
hält das Mikroklima Lebensmittel länger frisch. Das „AdaptTech“-<br />
System überwacht und analysiert zudem die Nutzung des Kühlschranks<br />
und hält die optimale Temperatur im Gerät, unabhängig<br />
davon, wie oft die Tür geöffnet wird. Eingestuft sind die Geräte in<br />
Ener gieeffizienzklasse D.<br />
Mit Frische-Boxen<br />
Neue Kühl-Gefrierkombinationen im Retrodesign gibt es<br />
auch von Severin. Und das in Rot, Schwarz und Creme in<br />
186,5 cm Höhe und 54 cm Breite. Zur Ausstattung zählen<br />
„Total-NoFrost“ mit „Multiairflow“, „Fast-Cooling“<br />
und eine LED-Beleuchtung. Bei einem Gesamtvolumen<br />
von 250 Liter verteilen sich 70 Liter davon auf die drei<br />
Gefrierschubladen im unteren Teil. Im Kühlteil lagern<br />
Lebensmittel in der „Zerobox“ und der „Veggibox“: Die<br />
0-Grad-Zone der „Zerobox“ hält Fleisch, Fisch und Käse<br />
länger frisch, die „Veggibox“ liefert die passende Luftfeuchtigkeit<br />
für Obst oder Gemüse. Eingestuft sind die<br />
Geräte in Energieeffizienzklasse E. Die Geräuschentwicklung<br />
gibt Severin mit 41 dB(A) an.<br />
Foto: Severin<br />
RONDO PLANO QUADRO<br />
Entfernt Gerüche,<br />
Pollen, Bakterien<br />
& Viren<br />
Plasma-Filter für Dunstabzugshauben,<br />
Muldenlüfter und Luftreiniger<br />
98 % bereinigte Luft<br />
kein Ozonausstoss<br />
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Leistung 0 -1200 m³<br />
PLASMA -TECHNOLOGIE<br />
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Hausgeräte<br />
Neuer Schwung<br />
für Dunavox<br />
Der ungarische Hersteller Dunavox, Anbieter von Weinklimaschränken,<br />
will sein Europageschäft dynamisch ausweiten.<br />
Dafür wurde die Tochtergesellschaft in Deutschland<br />
personell neu aufgestellt. Das Team unter Leitung von<br />
Vertriebsleiter Björn Roth bearbeitet die Vertriebsgebiete<br />
Deutschland und Österreich. Die Zentrale hat ihren Sitz in<br />
Rottenburg a.d. Laaber. Tamás Keszei, Geschäftsführer der<br />
Dunavox Kft. Budapest, und Europamanager Dezsö Baranya<br />
sind sich einig: „Mit Herrn Roth und seiner langen internationalen<br />
Erfahrung im Vertrieb haben wir einen kompetenten<br />
Fachmann für Deutschland und Österreich gewonnen.<br />
Wir können so unser Europageschäft dynamisch ausweiten<br />
und dem deutschsprachigen Markt einen zuverlässigen Ansprech-<br />
und Servicepartner bieten.“ Björn Roth war vor seinem<br />
Engagement für Dunavox Gebietsverkaufsleiter Süd bei<br />
der Falmec Deutschland GmbH. Er verfügt über mehr als 20<br />
Jahren Erfahrung in der internationalen Küchenbranche.<br />
Das minimalistische Gerätedesign orientiert sich an den aktuellen<br />
Einrichtungstrends in Küchen sowie Wohn- und Geschäftsräumen.<br />
Bereits ab 15 cm Einbaubreite<br />
Dunavox entwickelt, produziert und vertreibt Weinklimaschränke<br />
zur Lagerung und Temperierung von Wein. Das<br />
Angebot wendet sich an Privathaushalte, Gastronomie und<br />
Handel. Mit fünf Produktfamilien und mehr als einhundert<br />
Modellen bietet der ungarische Hersteller das nach eigener<br />
Auskunft „derzeit größte Sortiment an Weinklimaschränken<br />
in Europa“. Technologisch imitieren die Weinkühler<br />
von Dunavox das Klima eines Weinkellers durch das Gleichgewicht<br />
von Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Das<br />
schlanke und minimalistische Gerätedesign orientiert sich<br />
an den aktuellen Einrichtungstrends in Küchen sowie Wohnund<br />
Geschäftsräumen. Es gibt Geräte in unterschiedlichen<br />
Fassungsvermögen und Abmessungen bereits ab 15 cm Einbaubreite.<br />
„Touch-Button“-Steuerung, „Push-to-open“-Türtechnologie<br />
und ein geräuscharmes Selbstbelüftungssystem<br />
zählen ebenso zur technischen Ausstattung.<br />
Fotos: Dunavox<br />
Dunavox-Geschäftsführer<br />
Tamás Keszei begrüßt Björn<br />
Roth als neuen Sales Director<br />
D/A in der Unternehmenszentrale<br />
in Budapest.<br />
104 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Fotos: Bosch Hausgeräte<br />
Repräsentativ als freistehender Weinkühlschrank mit Präsentationsmodus.<br />
DAS NEUE<br />
BACKOFENUNIVERSUM<br />
VON SMEG.<br />
Zwei Geräte für den Unterbau: 82 cm hoch und wahlweise 30 oder 60 cm breit (Foto).<br />
Spot an, Bühne frei<br />
Weinklimaschränke zählen gewiss nicht zur Standardausstattung der Küche, aber<br />
wer sich für ein solches Gerät interessiert, weiß Genuss zu schätzen. Und hat Ansprüche.<br />
In diesem emotional besetzten Produkt-Segment gibt es nun Neuheiten<br />
von Bosch: vier Modelle der gehobenen „Serie 6“, davon zwei Einbaugeräte für den<br />
Unterbau und zwei freistehende Modelle. Damit die Weine jeweils optimal gelagert<br />
werden können, sind die neuen Weinkühlschränke mit zwei Klimazonen1 ausgestattet,<br />
die getrennt voneinander reguliert werden können. Mit der elektronischen<br />
„TouchControl“-Bedienung lässt sich die Temperatur in jeder Zone von +5° C bis<br />
+20° C, beziehungsweise modellabhängig von +7° C bis +17° C einstellen. So lagern<br />
Prosecco, Weiß-, Rosé- oder Rotweine auf Wunsch in unmittelbarer Nachbarschaft,<br />
aber doch individuell. Da auch das Licht Auswirkungen auf den späteren Weingenuss<br />
hat, besonders bei längerer Lagerung, gehören UV-beschichtete Glasscheiben<br />
zur Ausstattung.<br />
Die beiden Unterbaumodelle sind 30 und 60 Zentimeter breit und nehmen 21 beziehungsweise<br />
44 Flaschen auf. Daneben gibt es zwei freistehende Weinkühlschränke<br />
für bis zu 44 oder 199 Weinflaschen. Alle Geräte verfügen über helle LED-Oberlichter,<br />
damit die Flaschenetiketten beim Auswählen und Entnehmen gut zu lesen<br />
sind. Das freistehende Modell besitzt darüber hinaus ein Sicherheitsschloss. Zudem<br />
lässt sich bei diesen Geräten der obere Boden pultartig aufstellen. Hier bekommen<br />
besonders erlesene Weine eine Bühne. In Kombination mit den Präsentations-Lichtmodus<br />
wird daraus sogar eine regelrechte Inszenierung. Gelagert werden die Flaschen<br />
auf ausziehbaren Ablagen aus Eichenholz. Das Betriebsgeräusch gibt Bosch<br />
Hausgeräte mit 38 dB an. Die UVPs beginnen bei 1.299 Euro für das 30 cm breite Einbaugerät<br />
und reichen bis 2.199 Euro für das Top-Standgerät.<br />
DIE GALILEO-REVOLUTION<br />
Eine neue Backofengeneration,<br />
die dank modernster Technik<br />
die Zubereitung von Speisen<br />
revolutioniert. 5 neue Backofentypen<br />
vereinen bis zu 3 Backund<br />
Garmethoden.<br />
SMEG AUF GUT BÖCKEL<br />
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9/<strong>2022</strong> SMEG_Kuechenplaner_2209_220801-01.indd 1 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 01.08.<strong>2022</strong> 15:48:38 105
Betriebsmanagement<br />
Zur Behandlung von Betriebsveranstaltungen<br />
Steuerfrei feiern<br />
Kegelausflug mit den Kollegen, Geburtstagsfeier des Chefs, Musicalausflug mit der<br />
Firma und Geschäftspartnern – wenn bei Feiern das Business im Spiel ist, freut<br />
sich der Steuerberater. Denn die steuerliche Behandlung von Feiern ist kompliziert.<br />
Immerhin: 2015 hat der Gesetzgeber versucht, etwas Licht ins Dunkel zu bringen.<br />
Ingo Anneken von der SEB Steuerberatung gibt einen Überblick, was seitdem gilt –<br />
und was weiterhin schwammig bleibt.<br />
Feiern im Firmenumfeld gibt es seit jeher. Ob es das<br />
Betriebsjubiläum oder die Weihnachtsfeier ist – ungezwungenes<br />
Zusammensein bei Speis, Trank und sonstiger<br />
Unterhaltung fördert den Zusammenhalt unter<br />
den Kollegen und verbessert das Betriebsklima. Gerade<br />
heute in Zeiten, in denen von einem Arbeitnehmermarkt<br />
gesprochen wird, und die Work-Life-Balance immer<br />
wichtiger wird, sind Arbeitgeber gut beraten, von<br />
Zeit zu Zeit seine Mitarbeiter zusammenzubringen,<br />
ohne dass es um Zahlen, Kunden, Zuwächse oder Strategien<br />
geht. Wie in so vielen Bereichen des Lebens gibt<br />
es aber auch hier eine steuerliche Ebene – und die ist<br />
(wie ebenfalls in vielen Bereichen des Lebens) recht<br />
kompliziert. Immerhin: Im Jahr 2015 hat der Gesetzgeber<br />
normiert, unter welchen Bedingungen eine Betriebsveranstaltung<br />
vorliegt und welche steuerlichen<br />
Regelungen bezüglich des anzurechnenden Arbeitslohnes<br />
gelten.<br />
Eine lupenreine Betriebsveranstaltung<br />
Seit dem 1. Januar 2015 können Aufwendungen von bis<br />
zu 110 Euro pro Betriebsfeier und Arbeitnehmer steuerfrei<br />
getätigt werden. Damit diese Regelung Geltung<br />
entfaltet, muss es sich bei der Feier um eine Firmenfeier<br />
handeln – und das ist der Fall, wenn „eine Veranstaltung<br />
auf betrieblicher Ebene mit gesellschaftlichem<br />
Charakter“ vorliegt. Auch dazu, wann das der<br />
Fall ist, gibt es Hinweise: Die Veranstaltung muss allen<br />
Arbeitnehmern offenstehen. Das kann allerdings<br />
auch eine Abteilung sein oder ein begrenzter Teilnehmerkreis<br />
– solange dieser nicht gegenüber den anderen<br />
Arbeitnehmern bevorzugt wird.<br />
Welche Aufwendungen sind steuerfrei?<br />
Sind die Voraussetzungen für eine solche Feier gegeben,<br />
kann jeder Arbeitnehmer steuerfreie Zuwendungen<br />
von insgesamt bis zu 110 Euro pro Betriebsfeier<br />
erhalten. Was in diesen Betrag einfließt, fasst die<br />
Finanzverwaltung in einem nicht abschließenden Katalog<br />
zusammen. Speisen, Getränke und Tabakwaren<br />
gehören ebenso dazu wie Musik, Eintrittskarten für<br />
kulturelle oder sportliche Veranstaltungen. Auch Geschenke<br />
und Aufwendungen für den äußeren Rahmen,<br />
z. B. für Räume oder Beleuchtung, fallen in die Zuwendungsliste.<br />
Wichtig: Die Umsatzsteuer ist stets Teil der<br />
Zuwendungen. Und ebenfalls wichtig: Die steuerliche<br />
Begünstigung gilt nur für die Teilnahme an zwei Betriebsfeiern<br />
pro Jahr. Wie wird nun die Zuwendung<br />
berechnet? Eigentlich ganz naheliegend: Die oben<br />
skizzierten Kosten werden addiert und auf alle anwesenden<br />
Teilnehmer verteilt. Hat das Sommerfest mit 95<br />
Teilnehmern also beispielsweise 10 000 Euro inklusive<br />
Umsatzsteuer gekostet, teilt man den Gesamtbetrag<br />
durch 95. In diesem Beispiel hätte also jeder Teilnehmer<br />
eine steuerfreie Zuwendung von 105 Euro erhalten.<br />
Liegt die Zuwendung über 110 Euro wird der überschießende<br />
Teil als steuerpflichtiger geldwerter Vorteil<br />
gewertet und kann vom Arbeitgeber pauschal mit 25<br />
Prozent abgegolten werden. Sind bei der Veranstaltung<br />
Begleitpersonen dabei, wird genauso vorgegangen<br />
wie oben skizziert. Der Anteil der Begleitung wird anschließend<br />
dem begleiteten Arbeitnehmer zugerechnet.<br />
Wenn keine<br />
lupenreine Betriebsveranstaltung vorliegt<br />
So weit, so klar. Schwierig wird es, wie immer im<br />
Steuer recht, wenn Grenzfälle vorliegen. Was ist, wenn<br />
der Chef neben den Arbeitnehmern noch Geschäftspartner<br />
einlädt? Wie ist es zu werten, wenn ein angestellter<br />
Geschäftsführer seinen 60. Geburtstag feiert<br />
und dazu neben Familie und Freunden auch Arbeitskollegen<br />
und Geschäftspartner einlädt? Eine Feier aus<br />
betrieblichem Anlass könnte zum Beispiel in ersterem<br />
Fall vorliegen. Man spricht dann auch von einer<br />
gemischt veranlassten Veranstaltung, die Elemente einer<br />
Betriebsveranstaltung und Elemente einer sons-<br />
106 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
tigen betrieblichen Veranstaltung zeigt. Diese Fälle<br />
sind nach allgemeinem Steuerrecht zu behandeln. Nehmen<br />
an der Veranstaltung auch Personen aus dem privaten<br />
Umfeld des Veranstalters teil, fallen diese Kosten<br />
in die Privatsphäre des Gastgebers. Ist die Feier gemischt,<br />
wie der oben skizzierte 60. Geburtstag, kann<br />
der Veranstalter unter Umständen die Kosten für die<br />
Mitarbeiter und Geschäftsfreunde als Werbekosten<br />
absetzen. Feiern aus betrieblichem Anlass und ihre<br />
Mischformen haben also den großen Nachteil, dass sie<br />
sich steuerrechtlich auf sehr schwammigem Terrain<br />
bewegen – und der konkrete Fall meist nur anhand<br />
vergleichender Kriterien beurteilt werden kann. Letztlich<br />
hilft also im Zweifelsfall meist nur eins: der Gang<br />
zum Steuerberater.<br />
Welche Kosten fallen unter<br />
Aufwendungen für eine Betriebsfeier?<br />
• Speisen und Getränke<br />
• Fahrt- und Übernachtungskosten<br />
• Eintrittskarten und Musik<br />
• Geschenke anlässlich der Feier<br />
• Kosten für den äußeren Rahmen der Veranstaltung<br />
Wie werden die Kosten pro<br />
steuerpflichtigem Teilnehmer ermittelt?<br />
• Gesamtaufwand ermitteln<br />
• Summe durch anwesende Personen<br />
(auch Begleitpersonen wie Ehepartner) teilen<br />
• Ergebnis: Kosten pro anwesende Person<br />
(ggf.: Kosten pro Begleitpersonen addieren)<br />
Foto: SEB Steuerberatung<br />
Geschenke für Geschäftsfreunde<br />
Wenn Geschäftsfreunde an einer Feier teilnehmen,<br />
können Kosten bis 35 Euro ein Geschenk sein und in<br />
diesem Rahmen als Betriebsausgaben behandelt werden.<br />
Wenn die Kosten 35 Euro übersteigen, sind sie aus<br />
den Betriebsausgaben auszuscheiden und beim Empfänger<br />
zu besteuern. Aus Vereinfachungsgründen kann<br />
diese Besteuerung beim Geschäftsfreund durch eine<br />
Pauschalbesteuerung beim Betrieb in Höhe von 30 %<br />
ersetzt werden. Dies hat auch den Vorteil, dass dem<br />
Geschäftsfreund die Kosten für die Veranstaltung nicht<br />
mitgeteilt werden müssen.<br />
Ingo Anneken ist seit 2009 Geschäftsführer der SEB Steuerberatung.<br />
Gemeinsam mit seinen Kollegen unterstützt er<br />
die Kunden über die klassische Steuerberatung hinaus hinsichtlich<br />
einer Vielzahl an betriebswirtschaftlichen Fragen<br />
– von der Rechtsformoptimierung bis hin zur Existenzgründung.<br />
Zudem ist er Fachberater für Unternehmensnachfolge<br />
(DStV e.V.).<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 107
Nachhaltigkeit<br />
In 11 Minuten im Wareneingang<br />
„Wie hältst Du es mit der Nachhaltigkeit?“<br />
Diese Frage sollten Unternehmen<br />
heutzutage transparent und authentisch<br />
beantworten können. Denn Lieferanten,<br />
Geschäftspartner und Endkunden<br />
wollen Hintergründe wissen. Zum<br />
nachhaltigen Engagement der Betriebsführung<br />
allgemein und besonders zu Entstehung<br />
und ökologischen Qualität der<br />
Produkte. systemceram stellt sich dem<br />
auf der Fachmesse area30 in Löhne proaktiv<br />
mit einem neu gestalteten Messestand.<br />
Im Mittelpunkt der visuellen Umsetzung<br />
stehen großformatige Motive aus<br />
dem Wester wald, der Heimat des Spezialisten<br />
für Keramikspülen aus Feinsteinzeug.<br />
Dabei soll deutlich werden, dass<br />
Nachhaltigkeit für das Unternehmen keine<br />
neue Disziplin ist, sondern dass es sich<br />
um eine „seit Jahrzehnten gelebte Praxis<br />
handelt“, wie Kevin Göbel, geschäftsführender<br />
Gesellschafter, erläutert. Und dass<br />
sich wichtige Aspekte der Nachhaltigkeit<br />
bereits aus dem natürlichen Spülenmaterial<br />
Feinsteinzeug heraus ergeben.<br />
Rohstoffe aus der Region<br />
Zudem sind die Wege der Rohstoffversorgung<br />
besonders kurz. Denn mehr als 70 %<br />
der Rohstoffe für die Spülenproduktion bezieht<br />
systemceram aus einer Entfernung<br />
von weniger als 10 Kilometern zum Produktionsstandort<br />
Siershahn. Die Fahrtzeit<br />
von der Tongrube zum Wareneingang beträgt<br />
damit laut Google Maps 11 Minuten.<br />
Bei den regional abgebauten Rohstoffen<br />
handelt es sich um verschiedene Tone, die<br />
Basis für die keramischen Produkte aus<br />
Feinsteinzeug. Der Westerwaldkreis verfügt<br />
über die umfangreichsten und wertigsten<br />
Ton-Lagerstätten Euro pas.<br />
100 % recyclingfähig<br />
Die grundlegende natürliche Stärke des<br />
keramischen Materials ist die 100%ige Recyclingquote.<br />
Unglasierter Trockenbruch<br />
kann dem Produktionsprozess in einem<br />
geschlossenen Rohstoffkreislauf umge-<br />
108 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
hend wieder zugeführt werden. Aber auch<br />
bereits glasierter Bruch sei kein Abfall,<br />
berichtet das Unternehmen. Dieser werde<br />
sinnvoll genutzt zur Verfüllung von Tongruben<br />
im Rahmen der Rekultivierung.<br />
Die konsequente Recyclingquote umfasst<br />
ebenfalls fertige Spülen, die nicht<br />
den strengen Qualitätsansprüchen genügen.<br />
Dieser Ausschuss wird vermahlen<br />
und die so entstandenen Schamotte als<br />
Rohstoff-Basis für neue Produkte genutzt.<br />
Helle Schamotte in der eigenen Spülenproduktion<br />
und dunkle Schamotte extern<br />
in der Fertigung von anderen keramischen<br />
Artikeln wie Fliesen oder Ziegel.<br />
So wenig wie möglich<br />
Weitere wichtige Aspekte der Nachhaltigkeitsaktivitäten<br />
von systemceram sind laut<br />
Unternehmen die Aspekte Energiereduktion<br />
und Ressourcenschonung. So erzeugen<br />
Photovoltaik-Module auf dem Dach der<br />
Produktionsgebäude einen Großteil des genutzten<br />
Stroms. Zuletzt wurden 350 000<br />
kWh auf diesem Weg erwirtschaftet. Damit<br />
könnten 80 Haushalte mit vier Personen<br />
ein komplettes Jahr mit Strom versorgt<br />
werden. Die CO 2<br />
-Ersparnis beläuft sich auf<br />
230 Tonnen. Weitere Einsparungen ergeben<br />
sich durch die Wiederverwertung der<br />
im Produktionsprozess erzeugten Wärme<br />
im Rahmen der Wärmerückgewinnung.<br />
„Damit beheizen wir die kompletten Produktionshallen<br />
und die Wärmekammern“,<br />
berichtet Kevin Göbel. Hinzu kommt ein<br />
konsequentes Abwasserrecycling mit einer<br />
umfassenden Brauchwasseraufbereitung<br />
sowie „eine strenge Abgasreinigung<br />
in Kombination mit Öfen, die zu den energieeffizientesten<br />
am Markt zählen“.<br />
Mit dem Fachhandel im Gespräch<br />
Mit dem neu gestalteten, 221 Quadratmeter<br />
großen Messestand will systemceram<br />
das seit vielen Jahren gelebte Selbstverständnis<br />
des Unternehmens zur Nachhaltigkeit<br />
dokumentieren. Darüber will man<br />
mit den Partnern aus dem Fachhandel ins<br />
Gespräch kommen. Damit diese die tragfähigen<br />
Nachhaltigkeitsargumente von<br />
systemceram in den Verkaufsgesprächen<br />
nutzen können.<br />
Die Tongrube, aus der systemceram<br />
einen Großteil der Rohstoffe für die<br />
Spülen produktion bezieht. Sie liegt<br />
in unmittel barer Nähe zum Sitz der<br />
Produktion in Siershahn.<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 109
Nachhaltigkeit<br />
E.G.O. Planet Award<br />
Ansporn im Auftrag<br />
des Umweltschutzes<br />
Die weltweit agierende E.G.O.-Gruppe (E.G.O.) mit Stammsitz in Oberderdingen hat<br />
<strong>2022</strong> erstmals den E.G.O. Planet Award verliehen. Mit der Auszeichnung will das<br />
Unternehmen seine mehr als 6300 Mitarbeiter an allen Standorten dazu anspornen,<br />
nachhaltig zu denken und zu arbeiten.<br />
Alle zwölf Produktionsstandorte von E.G.O. waren 2021<br />
aufgerufen, ihre Projekte bis zum Jahresende einzureichen.<br />
Schlussendlich gab es stattliche 50 Wettbewerbsbeiträge,<br />
die über erfolgreiche Wassereinsparungsmöglichkeiten,<br />
Reduktion von Transportwegen,<br />
Materialeinsparungen und eine Verringerung des CO 2<br />
-<br />
Ausstoßes berichteten. Gewonnen hat am Ende das<br />
Team von ETA d.o.o. Cerkno (ETA), dem slowenischen<br />
Standort der E.G.O.-Gruppe mit etwa 790 Mitarbeitern.<br />
Als Preis gab es ein Gemälde der Künstlerin Susanne<br />
Beckh aus Esslingen.<br />
Viele kleine Maßnahmen, großes Ergebnis<br />
Ein Projektteam von ETA hat die hauseigene Gießerei<br />
aus allen Winkeln unter die Lupe genommen und<br />
so die Umweltauswirkungen auf vielfältige Weise erkannt.<br />
So ermöglichte unter anderem ein tiefgreifendes<br />
Energiemanagement, mit dem sich der Energieverbrauch<br />
jederzeit direkt am Arbeitsplatz überwachen<br />
lässt, umfassende Optimierungen des Guss- und<br />
Das erfolgreiche Team von ETA d.o.o. Cerkno in Slowenien (Foto von links):<br />
Božo Erjavec (Designer-Entwickler Energie), Pavel Lapanja (Prozess führer<br />
Gießerei), Marinka Brelih (Designer-Entwickler Umwelt und Qualität),<br />
Damjan Celik, ̌ (Leiter der Instandhaltung), Igor Skok (Leiter der Gießerei).<br />
Fotos: E.G.O.-Gruppe<br />
Schmelzprozesses. Absaugungssystem, Druckluftversorgung<br />
und Abwärmenutzung wurden verbessert,<br />
um Energie einzusparen. Durch eine optimierte Zusammensetzung<br />
des Gießereisands entsteht nun unter<br />
anderem weniger Abfall. Die Umstellung auf einen<br />
lokalen Sandlieferanten führte zu deutlichen<br />
CO 2<br />
-Einsparungen bei den Transporten. Darüber hinaus<br />
schonen weitere Maßnahmen die Ressourcen: Die<br />
Metallpartikel aus dem Gießereialtsand werden inzwischen<br />
zurück in den Prozess gelenkt und wieder eingeschmolzen.<br />
Auch Hydrauliköl und Wasser können<br />
dank verschiedener Anpassungen in den Kreislauf zurückgeführt<br />
werden: Gebrauchtes Hydrauliköl wird gefiltert<br />
und zur Kühlung von Maschinen in der Gießerei<br />
verwendet. Abwasser wird aufbereitet (entkalkt und<br />
gereinigt), sodass das Wasser wiederverwendet werden<br />
kann und nur der übrigbleibende Schlamm entsorgt<br />
werden muss. Mit diesen Maßnahmen spart ETA<br />
jährlich insgesamt 296 Tonnen CO 2<br />
, 1400 Kubikmeter<br />
Wasser sowie weitere Kosten.<br />
Den zweiten Platz sicherte sich E.G.O. Austria Elektrogeräte<br />
Ges.m.b.H., in-dem es in drei Projekten die<br />
Umweltauswirkungen der Isolier- und Trennringfertigung<br />
verringerte: Durch geschicktes Verpacken wurden<br />
Transporte eingespart, ein Ofen vom Dauer- in den<br />
Intervallbetrieb überführt und außerdem Materialeinsatz<br />
und Abfallaufkommen reduziert.<br />
Das Bewusstsein schärfen<br />
„Es ist nicht die eine große Aktion, die unseren Planeten<br />
am Ende rettet“, sagt Thomas Kohlbauer, Chief Operating<br />
Officer der E.G.O.-Gruppe, der den Award beim<br />
International Operations Meeting (IOM) in Bologna,<br />
Italien, übergeben hatte. „Vielmehr sind es die vielen<br />
kleinen Veränderungen rund um den Globus, die wichtig<br />
sind. Es muss ein Umdenken stattfinden, das Bewusstsein<br />
geschärft werden für einen respektvolleren<br />
Umgang mit der Erde“, so Kohlbauer weiter. Genau das<br />
ist die Intention, die hinter dem E.G.O. Planet Award<br />
steckt: Das Bewusstsein für die Auswirkungen des eigenen<br />
Tuns schaffen und einen Ansporn für nachhaltiges<br />
Arbeiten geben.<br />
Die Idee geht auf<br />
Inzwischen meldet zum Beispiel das Team von E.G.O.<br />
Appliance Controls, S.L.U. (EAC, Spanien) erneut weitere<br />
Verbesserungen. Das Team des spanischen E.G.O.<br />
110 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Standorts hatte mit verschiedenen Maßnahmen zur<br />
Wassereinsparung den dritten Platz beim E.G.O. Planet<br />
Award erreicht. Motiviert durch diesen Erfolg wurden<br />
dort bereits weitere Aktionen umgesetzt. Zum Beispiel<br />
wird das Kondenswasser aus Klimaanlagen aufgefangen,<br />
gereinigt und genutzt. So konnten allein innerhalb<br />
eines Monats bereits 16 000 Liter Wasser gewonnen<br />
werden. Ein wichtiger Beitrag in einer von<br />
Wasserknappheit geprägten Region.<br />
„Auch von anderen E.G.O.-Standorten hört man, dass<br />
sich die Mitarbeiter vor Ort Gedanken machen“, berichtet<br />
das Unternehmen. Es bleibe also spannend, wer<br />
<strong>2022</strong> das Rennen machen wird und den E.G.O. Planet<br />
Award mit nach Hause nehmen darf.<br />
Weitere Infos zum Thema<br />
Mehr über den E.G.O. Planet Award und weitere Informationen<br />
zur Nachhaltigkeitsarbeit der E.G.O.-Gruppe<br />
gibt es auf der Firmenwebsite unter https://www.egoproducts.com/de/infothek/news-presse<br />
und im Nachhaltigkeitsbericht<br />
„A.I.R.“ der BLANC & FISCHER Familienholding<br />
und ihren Unternehmensgruppen, zu denen<br />
auch die E.G.O.-Gruppe zählt. Diesen finden Sie im Internet<br />
unter https://www.blanc-fischer.com/nachhaltigkeit<br />
oder als digitales Magazin über folgenden Link:<br />
https://sustainability.blanc-fi- scher.com/<br />
Thomas Kohlbauer (Chief Operating Officer der E.G.O.- Gruppe; Foto Mitte),<br />
gratuliert Robert Vuga (Managing Director des Standorts ETA, links) und<br />
Andrej Grah (Managing Director Operations ETA, rechts) zum E.G.O. Planet<br />
Award 2021.<br />
Größte Photovoltaik-Anlage in ganz Spanien<br />
Im vergangenen Jahr 2021 investierte das<br />
international tätige Familienunternehmen<br />
Cosentino, Hersteller von Oberflächen<br />
wie „Silestone“ und „Dekton“, rund<br />
105 Mio. Euro. Und das vorrangig in die<br />
Förderung der Kreislaufwirtschaft und<br />
effizientere Produktionsverfahren. Aber<br />
auch in Ausbildung und soziale Maßnahmen.<br />
Der Bericht über die aktuellen Investitionsmaßnahmen<br />
beleuchtet die Entwicklungen<br />
gemäß der ESG-Kriterien. Der<br />
Begriff „ESG“ steht für Standard nachhaltiger<br />
Anlagen. Zirkuläre Wirtschaft sei<br />
aktuell ein strategische Investitions- und<br />
Innovationsfelder für das Unternehmen<br />
mit Hauptsitz im andalusischen Cantoria.<br />
Was auch für das neue Energiemodell gelte.<br />
Die Maßnahmen, die sich daraus ableiten,<br />
sind konkret: Das Brauchwasser<br />
werde nun vollständig aufgefangen, aufbereitet<br />
und zu 99 % wieder verwendet.<br />
Auch 400 000 Tonnen industrielle Abfälle<br />
wurden 2021 erneut aufbereitet. Mehr<br />
als drei Millionen Quadratmeter Platten<br />
wurden demnach mit recycelten Materialien<br />
gefertigt (+ 26 %). Das entspricht<br />
rund einem Drittel der Gesamtproduktionsmenge.<br />
Foto: Cosentino<br />
Auf Cosentinos Firmengelände in der Sierra Südspaniens entsteht die größte selbstgenutzte<br />
Photovoltaikanlage des Landes. Die 37 000 Solarmodule haben laut Unternehmen<br />
eine Energieerzeugungskapazität von etwa 34 GWH/Jahr.<br />
Im Produktionsprozess sind Systeme<br />
zur Wärmerückgewinnung im Einsatz.<br />
Zudem setzt Cosentino bereits seit 2015 zu<br />
100 % auf Strom aus erneuerbaren Quellen.<br />
Solarenergie produziere das Unternehmen<br />
zunehmend selbst. Auf dem Firmengelände<br />
in der Sierra Südspaniens<br />
entsteht die größte selbstgenutzte Photovoltaikanlage<br />
des Landes. Die 37 000 Solarmodule<br />
haben eine Spitzenleistung von<br />
20 MW und eine Energieerzeugungskapazität<br />
von etwa 34 GWH/Jahr.<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 111
Küchendesign<br />
Vorher war es ein unscheinbarer verwinkelter<br />
Raum mit Stützsäulen und<br />
Nischen: das Gewinner-Projekt beim<br />
Wettbewerb von DER KREIS stammt<br />
vom Studio moebelplus aus Mühlau.<br />
112 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Ausgezeichnete Planungen<br />
Bei DER KREIS und KÜCHENRING sind es die „Küchenspezialisten des Jahres“,<br />
bei der MHK Group „Die schönsten Küchen Deutschlands“. Planungswettbewerbe<br />
haben in den Verbundgruppen Tradition. Und werden auf den Tagungen und<br />
Kongressen ebenso gern angenommen wie gefeiert.<br />
Foto: DER KREIS<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 113
Küchendesign<br />
Platz 1: moebelplus aus Mühlau. (DER KREIS)<br />
Platz 2: Kilgus-Küchen aus Waiblingen. (DER KREIS)<br />
Platz 3: Küche Holz Design Böhner aus Bindlach. (DER KREIS)<br />
Fotos: DER KREIS<br />
So ist die Preisverleihung zum erwähnten „Küchenspezialist<br />
des Jahres“ beim Kongress von DER KREIS<br />
eins der Highlights. In diesem Jahr wurden die Preise<br />
Anfang Mai beim „Hanseatischen Fest“ verliehen. Bewertet<br />
wurden von der Jury vorab die anonymisierten<br />
Küchen-Projekte per Bewertungsbogen mit Punktesystem,<br />
unter anderem mit Blick auf die Kreativität bei der<br />
Einbindung in die bestehende Raumsituation, die Umsetzung<br />
besonderer Kundenwünsche und technische<br />
Detaillösungen. Diese Einzelwertungen wurden zum<br />
Schluss in eine Gesamtwertung überführt und so das<br />
Gewinnerprojekt ermittelt. Als fachkundige Jury aktiv:<br />
Prof. Sandra Bruns (Technische Hochschule Ostwestfalen/Lippe<br />
– Detmolder Schule für Architektur<br />
und Innenarchitektur), Yvonne Davy (Chefredakteurin<br />
küche + architektur) Sabine Gantzkow (Schulleiterin<br />
Fachschule des Möbelhandels) und Stephan Wörwag<br />
(Rechtsanwalt DER KREIS Systemverbund).<br />
Das Gewinner-Projekt – und mit Platz 1 ausgezeichnet<br />
– entstammt dem „Reißbrett“ von moebelplus aus<br />
Mühlau: „Aus einem unscheinbaren verwinkelten<br />
Raum mit Stützsäulen und Nischen wurde ein perfekter<br />
Küchen-/Wohntraum kreiert“, meinte die Jury.<br />
Und weiter: „Nischen, Dachschrägen und Säulen wurden<br />
in die Planung einbezogen und verschmelzen<br />
formschön im Küchendesign. Die Holzakzente greifen<br />
die bestehende Eichentreppe und den Boden auf und<br />
verleihen dem Raum ein harmonisch wohnliches Ambiente.<br />
Ob Essplatz mit halbrunder Sitzbank, Recamiere<br />
oder die Sitzfläche unter dem Fenster - in dieser Küche<br />
findet jeder seinen Lieblingsplatz.“<br />
Die Planung und Umsetzung der Zweitplatzierten,<br />
Kilgus-Küchen aus Waiblingen, besticht durch das<br />
gelungene Gesamtkonzept. Es sei eine Symbiose aus<br />
Tradition und Moderne mit harmonischem Einsatz<br />
von Materialien und zurückhaltenden Farben. Das Typische<br />
des 150 Jahre alten Fachwerkhauses blieb nicht<br />
nur erhalten, es wird durch das klare unaufdringliche<br />
Design und die Transparenz des Spritzschutzes noch<br />
unterstrichen.<br />
Der interne Arbeitstitel für die drittplatzierte Küchenplanung<br />
von Küche Holz Design Böhner aus<br />
Bindlach lautete: „Von Knolli-Bolli zum Design“. Denn<br />
die Aufgabenstellung für die Küchenprofis lautete, einen<br />
altmodisch ausgestatteten Raum in einen neuzeitlichen<br />
Lebensbereich zu wandeln, in dem die Küche<br />
im Mittelpunkt des Lebens steht. Erfrischend anders<br />
kommen die waldgrünen Küchenfronten daher. Die<br />
klaren Linien und das schnörkellose Design verleihen<br />
dem Raum einen ganz neuen aufgeräumten Charakter.<br />
In Kombination mit den Kontrasten in Eiche und dem<br />
Fischgrät-Parkett wirkt die Gestaltung dennoch sehr<br />
warm und wohnlich.<br />
In Raumgrößen unterteilt<br />
„And the winner is . . .“ hieß es auch bei der Küchenring-Jahreshauptversammlung<br />
in Leipzig. Das Besondere<br />
bei diesem Wettbewerb: Damit die Planungen auf<br />
Augenhöhe vergleichbar sind, orientieren sich die Kategorien<br />
an drei Raumgrößen. Die ausgezeichneten Gewinner<br />
sind Johan Küchen aus Thalheim bei Wels<br />
(Kategorie bis 12 m 2 ), La Cucina aus Schweinfurt (bis<br />
20 m 2 ) und Küchen Exklusiv aus Quakenbrück (ab<br />
114 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
20 m 2 ). Bei allen Prämierten war die Freude groß über<br />
das gemeinsam Erreichte.<br />
Auch die Küchenring-Jury formulierte eine Begründung:<br />
„Während das oberösterreichische Unternehmen<br />
Johan Küchen auf zeitloses Design in charismatischer<br />
Farb- und Formensprache setzt und dabei authentisch,<br />
funktionell sowie auf natürliche Weise die Persönlichkeit<br />
ihrer Kunden zum Ausdruck bringen möchte, betont<br />
La Cucina, dass die Küche mehr und mehr zum<br />
zentralen Ort der Kommunikation wird und dass der<br />
bayrische Küchenspezialist für seine Kunden ein persönliches<br />
„Wohlfühlklima“ schaffen möchten. Küchen<br />
Exklusiv schließlich verweist nicht nur auf ein außerordentliches<br />
Angebot an Küchen, das in attraktiver Weise<br />
in seinem neuen Firmengebäude präsentiert wird,<br />
sondern bietet seinen Kunden auch modernste Planungstechniken,<br />
u. a. mit Hilfe von 3D-Modellen.“ Für<br />
die drei ausgezeichneten Betriebe gab es Gewinnerpakete<br />
mit einem versandfertigen Pressebericht und eine<br />
hochwertig auf Glas gedruckte Urkunde. Ebenso eine<br />
Werbeanzeige und Einklinker für Prospektwerbung<br />
und ein digitales Siegel für die Website.<br />
Das „Goldene Dreieck“<br />
Um das „Goldene Dreieck“ geht es schon seit 18 Jahren<br />
bei den Hauptversammlungen der MHK Group. Damit<br />
werden „Deutschlands ideenreichste Küchenplanungen“<br />
gewürdigt. Seit 9 Jahren gilt dies auch fürs<br />
Bad. Wobei fairerweise gesagt werden muss, dass der<br />
Wettbewerb natürlich verbundgruppenintern angelegt<br />
ist. Aber „die schönste MHK-Küche des Jahres“ ist<br />
auch schon was. Organisiert und veranstaltet wird der<br />
Wettbewerb von musterhaus küchen Fachgeschäfte, interdomus<br />
Haustechnik und der Publikumszeitschrift<br />
„Zuhause Wohnen“. Traditionell entscheidet eine prominente<br />
Jury über die Nominierungen, die in das Rennen<br />
um den Titel geschickt werden. Über die Platzierungen<br />
selbst wird im Rahmen der MHK-Hauptversammlung<br />
schließlich im Livevoting durch das Fachpublikum entschieden.<br />
Da die MHK Group ihre Veranstaltung erneut<br />
pandemiebedingt absagen musste, entschied in<br />
diesem Jahr eine Fachjury über die Platzierung.<br />
Auf Platz 1 wählte die Fachjury die Planung von Arne<br />
Jansen, Inhaber des gleichnamigen Küchenstudios in<br />
Salzkotten (gemeinsam mit Hausplanerin Stefanie<br />
Stelter), eine Küche, die – ganz ohne Schnickschnack<br />
– einen Kontrast zum turbulenten Familienleben bildet.<br />
Die Küche fügt sich perfekt in die Glasarchitektur<br />
des Hauses ein. Der Blick nach draußen hat hier<br />
Priorität. So ermöglicht ein „Durchkuck“ in der sonst<br />
flächenbündigen Front aus raumhohen Schränken, die<br />
jede Menge Stauraum bieten, den Blick von der Haustür<br />
auf Spielplatz und See. Fast unsichtbar sind hingegen<br />
die Geräte mit spiegelnden Glasfronten, Digitaldisplays<br />
und schwarzem Griff. Kommunikativer und<br />
kulinarischer Mittelpunkt ist die Halbinsel, die – nur<br />
auf einem kleinen Fuß stehend – zu schweben scheint.<br />
Neben dem Kochfeld bietet die Arbeitsfläche aus weißem<br />
Mineralwerkstoff, die einen Kontrast zu den dunkelgrauen<br />
Fronten setzt, jede Menge Platz zum Schnippeln<br />
und Rühren. Besonderer Clou: Die Tresenplatte,<br />
die zum Plaudern bei einem Kaffee einlädt, liegt nicht<br />
auf, sondern ragt seitlich aus dem Korpus heraus. Kom-<br />
Fotos: Küchenring<br />
Sieger bis 12 m 2 : Johan Küchen aus Thalheim bei Wels. (Küchenring)<br />
Sieger bis 20 m 2 : La Cucina aus Schweinfurt. (Küchenring)<br />
Sieger ab 20 m 2 :<br />
Küchen Exklusiv<br />
aus Quakenbrück.<br />
(Küchenring)<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 115
Küchendesign<br />
Fotos: MHK<br />
1. Platz: Arne Jansen, Küchen-Studio Jansen, Salzkotten, gemeinsam mit Hausplanerin<br />
Stefanie Stelter. (MHK)<br />
2. Platz: Dierk Dickmann, Dickmann<br />
Küchen, Kirchheim unter Teck. (MHK)<br />
4. Platz: Björn Thiele und<br />
Andi Walther, Küchenhalle,<br />
Winnenden. (MHK)<br />
plettiert wird die Uförmig geplante Küche durch den<br />
Spülenbereich, der mit Spüle und Armatur in Schwarz<br />
für Kontrast sorgt. Ein getönter Spiegel dahinter sowie<br />
Pendelleuchten unterstreichen die wohnliche Linie. Fazit<br />
der Jury: „Einbauküche auf die moderne Art – im Dialog<br />
mit der Architektur und im Einklang mit den Anforderungen<br />
der Bewohner.“<br />
So etwas hat nicht jeder: ein Aquarium, das über der<br />
Spüle eingebaut ist. Möglich macht das der Hauswirtschaftsraum<br />
hinter der Küchenzeile: Er brachte Planer<br />
Dierk Dickmann, Inhaber Küchen Dickmann in Kirchheim<br />
unter Teck, auf die ungewöhnliche Idee – und<br />
seine Planung auf Platz 2. Der Eingang in den Hauswirtschaftsraum<br />
selbst ist quasi unsichtbar, denn er<br />
gleicht einer Schranktür in der komplett mit Möbeln<br />
gefüllten Wand. Dass sie so harmonisch und ausgewogen<br />
wirkt, ist das Resultat eines millimetergenauen<br />
Entwurfs – von der Schattenfuge unter der Decke bis<br />
hin zur symmetrischen Gestaltung der Fassade mit<br />
zwei Back öfen und der Nische mit Spüle. Die Kochinsel<br />
gegenüber hat extra keinen Essplatz erhalten, da ein<br />
großer Tisch gleich nebenan steht. Das seidenmatte<br />
Schwarz der Fronten lässt die Küche optisch zurücktreten,<br />
die Arbeitsflächen aus Eiche setzen einen gemütlichen<br />
Akzent. Fazit: „Schlicht, funktional und aufgeräumt<br />
– alles klar fürs kulinarische Familienleben<br />
mit Unterhaltungsprogramm der besonderen Art.“<br />
Genuss unterm Giebel planten Jürgen Herty und<br />
Claudia Frey von Frey Küchenzentrum und Innenausbau<br />
in Kandel (zwischen Landau und Karlsruhe). Die<br />
offene Wohnküche einer Dachgeschosswohnung belegte<br />
Platz 3 und überzeugte unter anderem durch die<br />
handwerkliche Arbeit, denn um die Schränke unter<br />
der Schräge an- und einzupassen, war eine perfekte<br />
Planung gefragt. Zusätzlich entstanden in der hauseigenen<br />
Schreinerei das Weinregal, die Stauraum-<br />
Sitzbank und die runde Tresenplatte aus massiver<br />
Eiche. Im Wechselspiel zu den weißen grifflosen Möbeln<br />
an der Stirnseite des Raumes steht die Insel mit<br />
ihren schwarzen Fronten und der Spüle. Arbeitsplatte<br />
und Nischenverkleidung bestehen aus demselben<br />
dunklen Naturstein. Diese Farbigkeit setzt sich wie<br />
ein Band in den schwarzen Bodenfliesen und der Insel<br />
fort und grenzt den Kochbereich optisch ab. Fazit der<br />
116 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
3. Platz: Jürgen Herty und Claudia Frey, Frey Küchenzentrum und Innenausbau, Kandel-<br />
Minderlachen. (MHK)<br />
5. Platz: Stephanie Roggenhofer<br />
und Norbert Beierlein, Küchenstudio<br />
Spies, Hemau. (MHK)<br />
Jury: „Raffinierter Farbeffekt – im wohnlichen Umfeld<br />
mit Weiß und Holz bildet die dunkel gestaltete Kochzone<br />
das Herzstück.“<br />
Platz 4 ging an Björn Thiele und Andi Walther von<br />
der Küchenhalle in Winnenden. Die Jury überzeugte<br />
das Konzept „Alles aus einem Guss“, denn die Möbelfronten<br />
der Küche verkleiden auch die Wände und<br />
Schränke im Flur sowie die Tür zum Gästebad. Als<br />
Farbe für Möbel und Armatur kam nur Weiß infrage.<br />
Als Kontrast in Schwarz dienen die Grifffuge sowie Arbeitsplatte<br />
und Nischenrückwand aus Keramik. Dadurch<br />
wirkt das schmale Haus viel großzügiger. Trotzdem<br />
bietet die klassische U-Küche viel Stauraum. Und<br />
wenn gekocht wird, kommen die Pop-up-Möbel zum<br />
Einsatz, damit sich trotz des begrenzten Platzes jemand<br />
zum Plaudern dazusetzen kann. Abends wird<br />
der Elektrokamin zum spektakulären – und wärmespendenden<br />
– Blickfang. Er korrespondiert mit den<br />
verspielten Leuchten an der abgehängten Decke. Fazit<br />
der Jury: „Immer an der Wand entlang – eine klassische<br />
U-Küche wächst als cleverer Innenausbau mit<br />
einem Tiny-Essplatz am Kamin über sich hinaus.“<br />
Offen mit Struktur präsentiert sich die Küche auf<br />
Platz 5, geplant von Stephanie Roggenhofer und<br />
Norbert Beierlein von Spies, Küchen & Innenausbau, in<br />
Hemau. Die Küche ist Teil des offenen Livingbereichs<br />
mit großem Esstisch. Raumhohe Schränke mit Backofen<br />
& Co. nehmen die Stirnseite des Raumes ein. Dass in die<br />
Möbelfront die Türen zu einem Arbeitszimmer und in<br />
eine Schmutzküche integriert sind, sieht man erst, wenn<br />
sie geöffnet sind. Bis auf eine Nische, in der eine Kaffeebar<br />
in Szene gesetzt ist, gibt es keine Ablagen. Quer davor<br />
steht eine Kochinsel mit Spüle und Stauraum zu beiden<br />
Seiten. Das komplette Ensemble mit matt-schwarzer<br />
Oberfläche wirkt monolithisch, in Richtung Wohnbereich<br />
wurde auf einen Sockel und auf Griffe verzichtet.<br />
In diesem puren Umfeld und im Kontext mit den lässigen<br />
Industrieleuchten kommt der lebhaft gemaserte<br />
Naturstein von Arbeitsplatte und Rückwand besonders<br />
gut zur Geltung. Fazit: „Cooles Bar-Feeling – für Espresso<br />
& Co. gibt es eine Bühne, der Rest der Küche bleibt undercover.<br />
Der Clou: die Geheimtür auch ins Homeoffice.“<br />
Dirk Biermann<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 117
Badplanung<br />
Das Bad gehört<br />
jetzt auch dazu<br />
Von Sybille Hilgert<br />
Die Badbranche hat es sich schon seit vielen<br />
Jahren auf die Fahnen geschrieben: Das Bad<br />
hat sich von der ungeliebten Nasszelle zum<br />
Wellness-Tempel entwickelt. Davon profitieren<br />
auch andere Branchen: Für Küchenmöbel-<br />
Produzenten hat sich der Bereich Bad zum<br />
attraktiven Geschäftszweig entwickelt.<br />
Dabei ist das Bad nur ein Bereich neben Räumen wie Wohnzimmer,<br />
Flur, Esszimmer oder Hauswirtschaftsraum. So können<br />
Wohnräume aus einem Guss, abgestimmt in Farbe und<br />
Material geplant und eingerichtet werden. Dank umfassender<br />
Komplett-Programme können Küchenstudios heute den kompletten<br />
Wohnbereich und auch das Bad einrichten. Die Küchenstudios<br />
freut es und ihre Kundinnen und Kunden auch.<br />
Denn die einen profitieren vom Zusatzgeschäft und Kundenbindungs-Möglichkeiten,<br />
die anderen können sich neben der<br />
Küche auch gleich noch das Bad aus einer Hand neu ausstatten<br />
lassen. Das spart Zeit und ist äußerst komfortabel.<br />
Kompetenz für die Wellness-Zone<br />
Es verwundert, dass das Thema erst in den letzten Jahren richtig<br />
Fahrt aufgenommen hat, denn mit ihrem Know-how sind<br />
Küchenmöbel-Hersteller für die Ausstattung von Bädern und<br />
anderen Wohn- und Lebensbereichen mit Möbeln geradezu prädestiniert.<br />
Und so müssen ihre Kollektionen den Vergleich mit<br />
den Produkten der expliziten Badmöbelhersteller nicht scheuen.<br />
Trend vs. Wirklichkeit<br />
Doch was wird im Küchenhandel wirklich nachgefragt? Welche<br />
Badmöbel finden sich in den Küchenstudios wieder? Das<br />
wollten wir von einigen Herstellern wissen. Welche Entwicklungen<br />
im Bad gerade aktuell ist, verriet uns Trendexperte<br />
Frank A. Reinhardt im Interview. Darüber hinaus hat er für<br />
uns auch sechs allgemeine Wohntrends formuliert. Ganz vorne<br />
sieht er das Thema „Multifunktionalität“. Dieser Trend kommt<br />
aus Asien, wo der knappe Wohnraum perfekt genutzt werden<br />
muss. Klar ist, dass Nachhaltigkeit ein weiterhin bestimmendes<br />
Thema ist. „Green Luxury“ nennt Frank A. Reinhardt<br />
diesen Trend, der übrigens nicht von den Herstellern, sondern<br />
von Kundinnen und Kunden ausgeht. Das haben auch die Küchen-<br />
und Badmöbel-Hersteller verstanden und punkten mit<br />
zahlreichen Zertifikaten und z. T. sogar mit CO 2<br />
-positiven Produktionen.<br />
Die Küche steht für den Kölner Trend experten in<br />
Zukunft noch mehr im Zentrum der Wohnung oder des Hauses<br />
und wird zur „Schaltzentrale“ für die Haussteuerung. Ob sich<br />
der Trend zum „Wohnen im Loft“ in Zeiten von Wohnungsknappheit<br />
und Energiekrise allerdings durchsetzt, scheint uns<br />
eher fraglich.<br />
Foto: Biermann<br />
118 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 119
Badplanung<br />
Trends<br />
Nachhaltig,<br />
farbig, natürlich<br />
Die Ansprüche an ein modernes Bad sind hoch.<br />
Es soll Rückzugsmöglichkeiten und Entspannung<br />
bieten, wohnlich und möglichst nachhaltig sein –<br />
so sagt es die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft<br />
(VDS) in ihrer Trendanalyse.<br />
Im Bad sind viele Einrichtungsprodukte, wie<br />
etwa die Sanitärkeramik, schon „von Natur aus“<br />
nachhaltig. Doch nicht nur die Produkte, sondern<br />
das komplette Ambiente sollen nachhaltig<br />
sein. Das heißt, dass die Badgestaltung möglichst<br />
zeitlos sein muss. Und das funktioniert über eine<br />
durchdachte Planung und den Einsatz von zeitlosem,<br />
minimalistischem Design. Wer Abwechslung<br />
benötigt, kann die Dekorationen wechseln<br />
oder mit Farbgestaltungen spielen.<br />
A propos Farbe. Die ist im Bad angesagt wie<br />
seit Jahren nicht mehr und hat sich zu einem<br />
wichtigen Gestaltungsmittel entwickelt. Das ist<br />
kein Wunder, denn wer hat heute noch Lust auf<br />
ein steriles, komplett weißes Bad? Dementsprechend<br />
werden Wände und Fliesen farbiger. Aber<br />
auch Badmöbel können mit farbigen Fronten bei<br />
der Farbgestaltung eine wichtige Rolle spielen.<br />
Abgesehen von den ausdrucksstärkeren Tönen<br />
steht die Nichtfarbe Schwarz hoch im Kurs. Denn<br />
dunkle Töne sind die ideale Basis für eine Kombination<br />
mit bunten Farben und sorgen für Kontraste.<br />
Auch mit Ganzglas-Duschen lassen sich Badezimmer<br />
farbig gestalten. Es gibt sie nämlich nicht<br />
nur mit transparenten Flächen, in der Milchglasoder<br />
Siebdruckvariante. Durchgefärbte Gläser<br />
können mittlerweile als im Raum stehende Gestaltungsflächen<br />
dienen.<br />
Bei der Farbgestaltung feiert auch ein Trend<br />
aus den 80er Jahren sein Comeback: Bi-Color.<br />
Zwei Farben werden im Colour-Blocking-Modus<br />
im harten Kontrast aneinandergesetzt. Das Prinzip<br />
ist leicht auf Badezimmer-Möble zu übertragen,<br />
denn diese sind in vielen Fällen individuell<br />
zusammenstellbar.<br />
Auf der einen Seite Farbe, auf der anderen Seite<br />
Natürlichkeit. Badmöbel oder Konsolenplatten in<br />
Echtholz vermitteln Wohnlichkeit und bringen ein<br />
Stück Natur ins Bad. Das gilt auch für die Wandund<br />
Bodengestaltung. Hochwertige Tapeten oder<br />
Marmorverkleidungen, gespachtelte Wände sorgen<br />
für Wohnlichkeit ebenso wie Parkett, das es<br />
mittlerweile auch spritzwasserfest gibt. Der Einsatz<br />
von natürlichen Materialien, wie zum Beispiel<br />
von Öko-Putzen, Naturstein oder Holz, unterstützt<br />
eine nachhaltige Badgestaltung. Und<br />
wie in Wohnräumen halten auch im Bad Pflanzen<br />
Einzug. So wird das Bad im wahrsten Sinne des<br />
Wortes „grün“.<br />
Foto: Axor<br />
Matt lackiertes Schwarz auch bei Armaturen – hier aus der Axor-Kollektion.<br />
Foto: Villeroy&Boch<br />
Den Aufsatzwaschtisch „Artis“ gibt es in neun<br />
verschiedenen Trendfarben.<br />
Foto: Glassdouche<br />
120 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Foto: Kaldewei<br />
Foto: burgbad<br />
Badtrends auf einen Blick: Natur und Farbe ziehen ein. Hier inszeniert mit der Kollektion „Fiumo“ von burgbad.<br />
Zweifarbige Designs sorgen für Eyecatcher-Effekte.<br />
Bi-Color feiert ein Comeback.<br />
Eine beleuchtete Rückwand aus farbigem Glas als<br />
Gestaltungsmittel.<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 121
Badplanung<br />
Das Bad im Küchenstudio<br />
Als Orientierung und Wegweiser im Produktdschungel sind Trends nützlich und willkommen, auch<br />
wenn sie manchmal abgehoben erscheinen. Doch wie sieht es in der Realität aus? Was ist gefragt?<br />
Und spiegelt sich die Entwicklung im Küchenmöbel-Bereich im Badmöbel wider?<br />
So flexibel<br />
wie möglich<br />
Badmöbel gehören bereits seit 1998 zur Produktpalette<br />
von Bauformat. Im Handel ist vor allem die Serie<br />
„Classic“ gefragt mit Badmöbeln, Waschtischen<br />
und Zubehör in 35 Frontdekoren. Mit der Kollektion<br />
„Visit“ ist badea im Gästebad-Bereich gut vertreten.<br />
Waschbecken in unterschiedlichen Materialien<br />
und Beckenformen komplettieren die Möbel.<br />
Die neue grifflose Serie „Pure“ entstand auf Anregung<br />
der Exportkollegen aus Holland und Belgien<br />
und hat bereits den „Schöner Wohnen Award“ gewonnen.<br />
Mit 35 Frontdekoren und neun Aufsatzwaschtischen<br />
aus Keramik ist „Pure“ sehr flexibel<br />
und bietet noch reichlich Ausbaupotenzial. Helle<br />
und Holz-Dekore erfreuen sich nach wie vor hoher<br />
Beliebtheit. Daher wurden auch drei weitere Holzdekore<br />
ins Programm aufgenommen: „Ulme gekälkt“<br />
sowie die Eichendekore „Natural Oak“ und<br />
„Alpine Oak“. Ein weitere Nachfrage-Schwerpunkt<br />
liegt auf matten Lacken und Fronten.<br />
Puristisch, grifflos und zurückhaltend:<br />
Die neue Badmöbelserie „Pure“<br />
von badea.<br />
Foto: badea<br />
Am häufigsten nachgefragt bei Nolte SPA: Fronten in Weiß Hochglanz<br />
Bedarfsgerechte<br />
Produktpalette<br />
2020 ging Küchenmöbelhersteller Nolte mit der Badmöbel-Vertriebsfirma<br />
Nolte SPA an den Start. Was im Exportbereich 2019 begann, wurde sukzessive<br />
auch für den heimischen Markt aufgebaut. Das aus der Küche bekannte<br />
Sortiment im Raster „Matrix150“ wird auch im Badbereich angewendet,<br />
die Küchenmöbel wurden um Spiegelschränke, Funktionsspiegel<br />
und Highboards ergänzt. Die Korpusfarben sind innen wie außen dekorgleich.<br />
Nolte SPA bietet etwa 30 Fronten. Zudem können die Möbel in ca. 19<br />
Mattfarben gefertigt werden. Das Holzdekor „Chalet Eiche“ sei in den letzten<br />
Monaten extrem erfolgreich, ebenso wie der Ton „Vulkan Eiche“. Laut<br />
Vertriebsleiter Leif Frömmichen entsprechen die Trends im Bad in vielen<br />
Bereichen denen in der Küche. Der Schwerpunkt im Bereich Fronten lag in<br />
den letzten Jahren auf „Weiß Hochglanz“. Zunehmend werden auch matte<br />
Fronten nachgefragt. Dazu kommt Schwarz in Kombination mit modernen<br />
Hölzern wie Eiche. Möbel mit Griffleisten oder Griffspuren, ebenfalls ein<br />
Trend aus dem Küchenbereich, werden ebenfalls immer beliebter.<br />
Foto: Nolte SPA<br />
9/<strong>2022</strong>
Lacklaminat in „Onyxgrau“<br />
kombiniert mit Eiche. Wohnlich wird<br />
es durch die offenen Regale.<br />
Foto: Biermann<br />
Vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten<br />
Im Oktober 2019 startete Sachsenküchen auf Kundenwunsch<br />
mit der Vermarktung von Badmöbeln. Gab<br />
es zunächst nur ein Konsolenprogramm sowie ein eigenes<br />
Sortiment an Spiegelschränken mit entsprechenden<br />
Beimöbeln, umfasst die Kollektion mittlerweile<br />
komplette Waschplatz- und Badmöblierungen. Das<br />
Badmöbelprogramm bietet die Dekorvielfalt aus dem<br />
Küchenprogramm, gepaart mit den speziellen Anforderungen<br />
aus dem Badbereich. Denn darauf legt das<br />
Unternehmen Wert: Die Badmöbel sind keine „Küchenschränke“,<br />
sondern speziell auf die Anforderungen im<br />
Bad konzipierte „Spezialisten“ – komplett mit Wäschekörben,<br />
offenen Regalen und Hochschränken oder perfekt<br />
ausgestatteten Schminkplätzen.<br />
Waschplätze mit geringer<br />
Ausladung eignen sich für<br />
kleine oder Gästebäder.<br />
Foto: Nobilia<br />
Ideal<br />
für kleine Räume<br />
nobilia ist im Bereich Bad schon länger aktiv, was sich auch<br />
an einer zunehmenden Vielfalt von Ausstattungsvarianten<br />
zeigt. Sie reichen vom exklusiven, modernen Wellness-Bad<br />
über das großzügig geplante Familienbad im Landhaus-Look<br />
bis zum gut ausgestatteten kompakten Bad oder Gäste-WC.<br />
Letzteres ist – zusammen mit kleinen Bädern – eines der<br />
Schwerpunktthemen bei nobilia. Waschtische und Schrankelemente<br />
mit geringer Tiefe sind auch für schwierige Raumverhältnisse<br />
gut geeignet. Die neuen Frontfarben und -dekore<br />
zeigen sich von natürlichen Farben und Materialien<br />
inspiriert. Das Farbspektrum reicht von einem warmen Vulkangrau<br />
über farbige Unis in Mineralgrün und Fjordblau bis<br />
zum zeitlos wirkenden Schiefergrau. Eine große die Auswahl<br />
bei Spiegeln und Spiegelschränken, unter anderem Spiegel<br />
mit LED-Beleuchtung, mit integrierter Ablage und in runder<br />
Form ergänzt das Programm.<br />
<strong>KÜCHENPLANER</strong> 123
Badplanung<br />
Mit dem Waschtisch fängt alles an<br />
Vom Kölner Trendforscher Frank A. Reinhardt wollten wir wissen, was im Bad gerade angesagt ist.<br />
Küchenplaner: Herr Reinhardt, was hat das Bad<br />
heute für einen Stellenwert im Haus?<br />
Frank Reinhardt: Das Bad wird immer wichtiger, denn<br />
in diesem Raum geht es schon lange nicht mehr nur<br />
um die reine Hygiene. Dank eines besseren Körperbewusstseins<br />
steigt auch die Aufenthaltsdauer, in der wir<br />
das Bad nutzen. Das ist übrigens ganz unabhängig von<br />
Geschlecht und Alter. Jugendliche verbringen hier viel<br />
Zeit, und nicht nur Frauen, sondern auch Männer investieren<br />
immer mehr Zeit in Körperpflege und Regeneration.<br />
Dementsprechend wollen wir hier eine ebenso<br />
gute Aufenthaltsqualität wie in Wohnzimmer oder<br />
Küche. Das Bad darf anderen Räumen gegenüber kein<br />
Qualitätsgefälle haben.<br />
Der Anspruch an das Bad ist also gewachsen?<br />
Auf jeden Fall. Dieser Trend war schon vor der Pandemie<br />
zu beobachten. Eindrücke, die wir von Reisen im Ausland<br />
oder Übernachtungen in Designhotels mitgebracht<br />
haben, tragen dazu bei, dass unsere Ansprüche auch im<br />
Privatbereich steigen. Das Thema Individualisierung ist<br />
ein weiterer wichtiger Faktor. Das Bad soll genau auf<br />
die Bedürfnisse von Nutzerin und Nutzer zugeschnitten<br />
sein. Zudem wollen wir nicht nur unserem Körper<br />
etwas Gutes tun, sondern uns mit einem Lifestyle-Bad<br />
auch selbst darstellen. Das Bad ist ein Raum, in dem wir<br />
uns erholen und unsere Batterien aufladen können. Wir<br />
zeigen ihn aber auch stolz unseren Gästen.<br />
Das sind wirklich ziemlich viele Ansprüche<br />
an ein einzelnes Bad.<br />
Deshalb ist es auch so schwierig, ein Bad gut zu planen.<br />
Es gibt so viele unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten.<br />
Morgens muss es schnell gehen, abends wollen<br />
wir relaxen. Das funktioniert im Bad einfach ungestörter<br />
als z. B. im Wohnzimmer.<br />
Und je mehr Zeit im Bad verbracht wird, desto mehr<br />
muss der Badplaner darauf eingehen. Es geht nicht<br />
mehr nur um Waschtisch, WC und Dusche. Jetzt stehen<br />
im Bad vielleicht auch eine Ruhebank, ein Sessel oder<br />
ein Fitnessgerät.<br />
Was ist die Basis eines gut geplanten Bades?<br />
Der Waschplatz ist der zentrale Punkt und damit die<br />
Ausgangsbasis für die Gestaltung. Bei der Platzierung<br />
spielt der Verlauf der Leitungen eine Rolle, aber zum<br />
Beispiel auch der Lichteinfall. Licht ist unterschätztes<br />
Thema in der Badplanung. Auf diesem Feld tut sich einiges,<br />
denn mit dem richtigen Licht lässt sich ein Bad<br />
sehr gut inszenieren.<br />
Zum Waschplatz gehören Armaturen, aber auch<br />
Badmöbel. Diese gibt es mittlerweile in einer großen<br />
Vielfalt an unterschiedlichen Materialqualitäten, Designs<br />
und Dekoren bis hin zu Echtholz- und Massivholzmöbeln,<br />
dazu kommen einige innovative Oberflächen.<br />
Dem Gestaltungsspielraum sind hier kaum<br />
Grenzen gesetzt.<br />
Foto: Karsten Jipp<br />
Der Kölner<br />
Frank A. Reinhardt<br />
ist Trendexperte<br />
im Bereich<br />
Wohnen<br />
und Einrichten.<br />
Als Jury-<br />
Mitglied von<br />
Design preisen<br />
und als Referent<br />
diverser<br />
Branchenforen<br />
gibt er sein<br />
Wissen seit Jahren<br />
an Professionals<br />
der<br />
Einrichtungsbranche<br />
weiter.<br />
124 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Ist Stauraum so wichtig im Bad?<br />
Ja, und zwar nicht nur aus praktischen Gründen. Zum<br />
einen sehen vollgestellte Räume nicht gut aus. Deshalb<br />
muss man Gebrauchsgegenstände in Schränken oder<br />
Nischen verschwinden lassen – besonders, wenn die<br />
Hygiene und damit die Reinigung so wichtig ist wie<br />
im Badezimmer. Zum anderen gibt es eine neue Lust<br />
am Dekorieren. Mit einer ausgewählten Dekoration<br />
und Statement-Pieces drücken Badnutzerin und Badnutzer<br />
ihre Persönlichkeit aus, werten aber auch das<br />
Interior Designs auf. Durch einen Wechsel der Dekoration<br />
kann das Erscheinungsbild des Bades komplett<br />
geändert werden. Neue Farben bei Handtüchern oder<br />
Accessoires können ohne große Baumaßnahmen für<br />
eine komplett neue Optik sorgen.<br />
Wie sehen die Farbtrends aus?<br />
Wenn das Bad zum Lifestyle-Bad werden soll, dann<br />
ist Farbe ganz wichtig. Das können warme Brauntöne<br />
sein, die ein Gefühl der Geborgenheit und Wohnlichkeit<br />
vermitteln, aber auch starke Farben. Seit der<br />
ISH 2019 gibt es eine wahre Farbexplosion. Ich persönlich<br />
befürworte das sehr. Aber bei der Gestaltung mit<br />
Farbe braucht es viel Fingerspitzengefühl und Expertise.<br />
Erfahrene Badplanerinnen und Badplaner arbeiten<br />
deshalb gerne direkt vor Ort mit Farbmustern gleichen<br />
sie mit den Lichtverhältnissen und dem Lichteinfall ab.<br />
Auch bei Möbeloberflächen kann man mit Farben spielen.<br />
Es muss ja nicht gleich die komplette Front farbig<br />
sein.<br />
Letztendlich geht es aber auch darum, ein Bad nicht<br />
nur wohnlich zu gestalten, sondern auch so, dass man<br />
es möglichst lange selbstständig nutzen kann. Das Bad<br />
ist bei den meisten Handicaps der Schlüsselraum für<br />
ein unabhängiges Leben. Gerade im Alter.<br />
Dusche oder Wanne?<br />
Wenn weniger Platz vorhanden ist, tendiere ich zu einer<br />
großformatigen bodenebenen Dusche. Und zwar<br />
nicht nur wegen des Duschvergnügens. Diese Modelle<br />
öffnen den Raum optisch und lassen ihn großzügig<br />
wirken. Duschabtrennungen können z. B. mit Siebdrucken<br />
versehen werden und damit zur Wohnlichkeit<br />
des Bades beitragen. Außerdem kann eine bodenebene<br />
Dusche von der Familie bis ins hohe Alter genutzt<br />
werden.<br />
Was ist mit dem Thema Wellness?<br />
Da ist die Wanne natürlich ein Klassiker. Eine freistehende<br />
Wanne ist zudem ein Eyecatcher. Aber er benötigt<br />
viel Platz, um wirken zu können. Whirlwannen<br />
halte ich im Privatbereich für eine interessante Wellness-Lösung.<br />
Eine gute Ergänzung können auch eine<br />
Sauna oder eine Infrarot-Kabine (ideal bei Muskelverspannungen)<br />
sein. Zum Thema Wellness gehört für<br />
mich auch ein Dusch-WC. Zum einen ist es in Sachen<br />
Hygiene nicht zu toppen, zum anderen ist es auch in<br />
Sachen Nachhaltigkeit ein vorbildliches Produkt. Denn<br />
auf die Nutzung von Toilettenpapier kann hier weitestgehend<br />
verzichtet werden.<br />
Soweit die Produkte.<br />
Wie sieht es mit Materialien aus?<br />
Nachhaltige Materialien wie Holz sind auch in der Badgestaltung<br />
angesagt. Aber im Bad muss man auf Temperaturen<br />
und Feuchtigkeit achten, weshalb es bei der<br />
Raumausstattung manchmal besser ist, sich auf feuchtigkeitsunempfindliche,<br />
klassische Materialien zu beschränken.<br />
Es gibt zwar mittlerweile auch Parkett für<br />
das Bad, aber manchmal sind hochwertige Fliesen, die<br />
den Holzlook fast naturgetreu imitieren, die bessere<br />
Wahl. Bei den Badmöbeln ist – je nach Platzierung –<br />
auch der Einsatz von hochwertigen Echtholzmöbeln<br />
problemlos.<br />
Gibt es tatsächlich<br />
so viele renovierungsbedürftige Bäder?<br />
Wir haben einen großen Renovierungsstau. Das legen<br />
die Ergebnisse einer diesbezüglichen Befragung im<br />
Auftrag der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft<br />
e.V. (VDS) nahe. Demnach beabsichtigen 16,7 Millionen<br />
Bundesbürger, zeitnah in ihr Bad zu investieren.<br />
6,2 Millionen Deutsche planen sogar eine Genralüberholung.<br />
Und es ist einfach so, dass Bauherren, die fast<br />
20 Jahre lang kaum Kapital ins eigene Bad investiert<br />
haben, stark von der enormen technologischen Entwicklung<br />
der Sanitärprodukte in den letzten Jahren<br />
profitieren – seien es wassersparende Armaturen, innovative<br />
Oberflächen oder ein pflegeleichtes WC ohne<br />
Spülrand.<br />
Gibt es denn ein allumfassendes Trendthema?<br />
Das Thema „Green Bathroom“ ist absolut dominierend<br />
– ausgehend von den Ansprüchen der Konsumentinnen<br />
und Konsumenten. Die Herstellerseite war bei dem<br />
Thema lange eher zurückhaltend. Dabei gibt es gerade<br />
in der Sanitärindustrie zahlreiche nachhaltige und<br />
langlebige Materialien. Übrigens ist auch ein minimalistisches<br />
Design eine Möglichkeit, ein Bad zeitlos und<br />
damit langlebig zu gestalten.<br />
Können Küchenplaner Bäder planen?<br />
Es sind einfach zwei komplett unterschiedliche Räume<br />
mit unterschiedlichen Nutzungen. Die Gewerke<br />
und Abläufe beim Einbau sind einfach grundverschieden,<br />
und im Bad benötigt man m.E. jede Menge<br />
Expertenwissen und Erfahrung auch im technischen<br />
Bereich, wie zum Beispiel bei der Trinkwasserinstallation.<br />
Zwar geht es bei beiden Räumen um das Element<br />
Wasser, aber die beiden Welten sind sowohl hinsichtlich<br />
der Technik als auch in Bezug auf Ergonomie und<br />
Planung nicht verschränkt.<br />
Aber letztendlich brauchen wir sowohl gute Küchenals<br />
auch gute Badplaner, um den von Kundinnen und<br />
Kunden gewünschten und angesagten Lifestyle in Bad<br />
und Küche zu bringen. Die Hersteller zumindest haben<br />
dafür ein riesiges Portfolio.<br />
Herr Reinhardt, herzlichen Dank für das Gespräch.<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 125
Unternehmen<br />
Auch im zweiten Pandemie-Jahr hielt der<br />
Cocooning-Effekt an: Starke Konsum investitionen<br />
in das eigene Zuhause führten<br />
wiederum zu einer hohen Nachfrage.<br />
Fotos: Egger<br />
Hohe<br />
Umsätze,<br />
konkrete<br />
Sorgen<br />
Für Holzwerkstoffhersteller<br />
Egger war das Geschäfts jahr<br />
2021/<strong>2022</strong> von hohen Umsatzzuwächsen<br />
geprägt. Gleichzeitig<br />
dämpfen komplizierte Rahmenbedingungen<br />
die Erwartungen.<br />
Der Blick auf die wichtigsten Kennzahlen beeindruckt.<br />
Die Egger Gruppe schloss das Geschäftsjahr mit einem<br />
Umsatz von 4,23 Mrd. Euro. Das sind 37,4 % mehr als<br />
im vorhergehenden Berichtszeitraum. Von allen Produktbereichen<br />
erzielte der Bereich „Decorative Products“<br />
(Produkte für den Möbel- und Innenausbau) mit<br />
76,9 % den größten Umsatzanteil und liegt mit gerundet<br />
3,47 Mrd. Euro um 36,6 % über dem Vorjahr. Die Division<br />
„Flooring Products“ erwirtschaftete 506,9 Mio. Euro<br />
(+ 13,4 %) und die Division „Building Products“ 534,7<br />
Mio. Euro (+ 62,7 %). Weitere Kennzahlen im Überblick:<br />
EBITDA 877,5 Mio. EUR (+ 41,0 %), EBITDA-Marge 20,7 %<br />
(Vorjahr: 20,2 %); Eigenkapitalquote 50,9 % (42,0 %).<br />
„Diese Ergebnissteigerung zeigt, dass wir einerseits die<br />
Herausforderungen der nach wie vor anhaltenden Pandemie<br />
gut bewältigt und zugleich die sich in unserer<br />
Branche ergebenden Chancen sehr gut genützt haben“,<br />
sagte Thomas Leissing, Gruppenleitung Finanzen/Verwaltung<br />
und Sprecher der Gruppenleitung, im Rahmen<br />
der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens.<br />
Ausnehmend herausfordernd“<br />
Grundsätzlich bezeichnete das Unternehmen das abgelaufene<br />
Geschäftsjahr als „ausnehmend herausfordernd“.<br />
Die Gründe dafür sind wohlbekannt: Die andauernde<br />
Corona-Pandemie sowie die dramatischen Entwicklungen<br />
in der Ukraine, die sich massiv auf die globalen<br />
Energie- und Rohstoffmärkte auswirken. Zur Situation<br />
auf den Rohstoffmärkten sagt das Unternehmen: „Die<br />
Geschehnisse in der Ukraine und deren Auswirkungen<br />
auf die globalen Handelsströme führen aktuell zu einer<br />
weiteren massiven Verschärfung der Verfügbarkeiten<br />
sowie der Preisdynamik am Rohstoffmarkt. Egger verzeichnet<br />
zudem einen enormen Energie- und Transportkostenanstieg.<br />
Die zunehmende Nachfrage nach Holz,<br />
dem wichtigsten Rohstoff für den Holzwerkstoffproduzenten,<br />
führt zu zusätzlichem Kostendruck.“<br />
Nie mehr produziert<br />
Dennoch war die Produktnachfrage 21/22 hoch wie<br />
nie. Das Unternehmen produzierte in den vergangenen<br />
Monaten angesichts der starken Nachfrage Rekordmengen.<br />
Mit 10,5 Mio. m³ Holzwerkstoffen und<br />
Schnittholz verzeichnet die Unternehmensgruppe einen<br />
Produktionshöchststand. Für die damit verbundenen<br />
Umsatzzuwächse in allen Produktbereichen<br />
macht die Gruppenleitung drei Hauptfaktoren aus:<br />
das positive Marktumfeld für Säge- und Bauprodukte,<br />
vor allem am nordamerikanischen Markt, Mengensteigerungen,<br />
vor allem durch die neuesten Werke in<br />
Biskupiec (PL) und Lexington, NC (US) und die durch<br />
Kostendruck notwendigen Preissteigerungen. „Die positive<br />
Entwicklung in diesem herausfordernden Umfeld<br />
verdanken wir vor allem unseren rund 10 800<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, so die Gruppenleitung<br />
unisono.<br />
Fast 300 Mio. Euro investiert<br />
Insgesamt investierte die Unternehmensgruppe im<br />
letzten Geschäftsjahr 293,6 Mio. Euro in ihre Produktionsstandorte.<br />
Mit 194,5 Mio. Euro entfiel ein großer Anteil<br />
auf den Ausbau des Stammsitzes in St. Johann in<br />
Tirol (AT). Der Großteil der Summe sei mit dem Ziel verbunden,<br />
„mit Recycling, Prozessoptimierung und Innovationen<br />
die CO 2<br />
-Emissionen zu reduzieren“.<br />
Zwei Werke in Russland<br />
Zum Ende des Geschäftsjahres zeichnete sich die dramatische<br />
Entwicklung in der Ukraine ab. Egger ist mit<br />
zwei Werken in Russland vertreten. Beide Fabriken<br />
produzieren laut Unternehmen „unter Einhaltung aller<br />
EU-Sanktionen für wirtschaftliche Beziehungen<br />
zwischen den für Egger relevanten EU-Ländern und<br />
Russland weiter“. Dafür seien eine strikte Compliance-<br />
Struktur und ein Programm zur Einhaltung der EU-<br />
126 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
Sanktionen eingerichtet worden. Die in Russland produzierten<br />
Holzwerkstoffe werden demnach vor allem<br />
vor Ort sowie in den angrenzenden sogenannten Stan-<br />
Staaten verkauft.<br />
Gedämpfte Erwartungen für die Zukunft<br />
Für das Geschäftsjahr <strong>2022</strong>/2023 seien die Ergebniserwartungen<br />
der Egger Gruppe gedämpft. Auch hier sind<br />
die Faktoren identisch mit denen der jüngeren Vergangenheit:<br />
„Die Krise in der Ukraine, die volatilen Rohstoffmärkte,<br />
die unsichere Energieversorgung, die<br />
fortdauernde Corona-Pandemie und die steigende Inflation“.<br />
Zudem ergeben sich laut Thomas Leissing für<br />
das Unternehmen Unsicherheiten aus der Währungsentwicklung<br />
in Russland, Argentinien und der Türkei.<br />
„Diese Gemengelage gestaltet eine Vorausschau für die<br />
nächsten Monate durchaus schwierig“, so der Finanzchef.<br />
Dennoch prognostizierte er: „Für die gesamte Egger<br />
Gruppe ist der Ausblick in der Umsatzentwicklung<br />
gedämpft. Die anhaltend hohen Rohstoff- und Energiekosten<br />
werden weiterhin zu einem hohen Preisniveau<br />
der Produkte führen.“<br />
Langfristige Beziehungen pflegen<br />
Obwohl die Aussichten aktuell trüb seien, will das Unternehmen<br />
an der Unternehmensstrategie festhalten<br />
und „das stabile Wachstum aus eigener Kraft fortsetzen“.<br />
„Wir konzentrieren uns weiterhin auf ein vielfältiges<br />
Produktportfolio und Innovationen für unsere<br />
Kunden, tätigen Investitionen in zusätzliche<br />
Veredelungskapazitäten sowie in die Verbesserung<br />
der Rohstoff- und Energiesituation und pflegen unsere<br />
lang fristigen Lieferbeziehungen mit Kunden und Lieferanten“,<br />
so Thomas Leissing.<br />
Neubesetzung der Gruppenleitung<br />
Im aktuellen Geschäftsjahr formiert sich das oberste<br />
Führungsgremium des Holzwerkstoffherstellers<br />
neu: Walter Schiegl trat nach mehr als 20 Jahren aus<br />
der Gruppenleitung aus. Im Herbst <strong>2022</strong> wird er das<br />
Aufsichtsratsmandat von Michael Egger übernehmen<br />
und so die strategische Ausrichtung der Unternehmensgruppe<br />
weiter mitgestalten. Michael Egger feiert<br />
Ende August seinen 75. Geburtstag und wird sich anschließend<br />
aus dem strategischen Gremium zurückziehen.<br />
Die Position von Walter Schiegl als verantwortlicher<br />
Gruppenleiter für Technik/Produktion übernimmt<br />
Hannes Mitterweissacher. Frank Bölling ergänzt die<br />
Gruppenleitung und verantwortet den Bereich Logistik.<br />
Mit dieser Besetzung reagiere das Unternehmen<br />
„auf die Potenziale und Entwicklungen im Bereich der<br />
internen und externen Logistik“.<br />
Ebenso wird nach vielen Jahren wieder ein Vertreter<br />
der Familie Egger im operativen Management<br />
der Egger Gruppe tätig sein: Michael Egger jun. übernimmt<br />
die Agenden Marketing/Vertrieb von Ulrich<br />
Bühler. Dieser wiederum wird dem Unternehmen erhalten<br />
bleiben und Michael Egger jun. mit seiner langjährigen<br />
Erfahrung und Expertise begleiten.<br />
Gemeinsam mit Thomas Leissing und Michael<br />
Egger jun. bilden Hannes Mitterweissacher und Frank<br />
Bölling somit das neue Management-Team der Egger<br />
Gruppe.<br />
Die neu formierte Gruppenleitung von Egger berichtete von Rekorden bei Umsatz und Produktionsvolumen sowie<br />
von mannigfaltigen herausfordernden Situationen (Foto von links): Thomas Leissing, Hannes Mitter weissacher,<br />
Frank Bölling und Michael Egger jun.<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 127
Unternehmen<br />
Foto: Rehau<br />
Eröffnung in Visbeck (Foto von links): Gerd Meyer (Bürgermeister von Visbek), Lukas Bachmann (Werksleiter Visbek), Jürgen Werner<br />
(Head of Interior Solutions), Uwe Böhlke (CEO Rehau Industries), Stephan May (Director Operations Interior Solutions), Thomas Ponater<br />
(Director Interior Solutions), Marvin Schillmöller (Leiter Logistikzentrum im Werk Visbek), Alfred Meyer (IGZ Automation GmbH) und<br />
Matthias Saroia, (Projektleiter).<br />
Mehr Möglichkeiten, schnellerer Versand<br />
Bereits seit Anfang der 1980er-Jahre ist<br />
das Rehau-Werk im niedersächsischen<br />
Visbek Werkstandort für die Fertigung<br />
von Kantenbändern und Profilen für die<br />
Möbelindustrie – zunächst ausschließlich<br />
für die industrielle Fertigung. Als das Unternehmen<br />
vor rund 20 Jahren sein Kantenbandangebot<br />
für das Schreinerhandwerk<br />
öffnete, konnte über den Fachhandel<br />
ein Standardprogramm auch in kleinen<br />
Mengen bezogen werden. Nun hat das Unternehmen<br />
das Service- & Logistikzentrum<br />
am Standort erweitert: Die Kunden<br />
können ab sofort aus noch mehr Lagerartikeln<br />
und zahlreichen Services rund<br />
um die Kante auswählen. Der Versand<br />
von Lagerware aus dem vollautomatisierten<br />
Hochregallager erfolgt noch am selben<br />
Tag.<br />
Sortiment weiter ausgebaut<br />
Bereits 2007 wurde in Visbek ein eigenes<br />
Servicecenter für die Lagerkollektion errichtet.<br />
Jetzt hat Rehau ein Großinvest getätigt<br />
und seine Kapazitäten erneut ausgebaut:<br />
Durch das neue, vollautomatisierte<br />
Hochregallager und zusätzliche Serviceplätze<br />
werden das Sortiment und Serviceangebot<br />
nochmal erhöht. Jede Bestellung<br />
aus dem Standardsortiment geht sofort in<br />
die Kommissionierung und wird noch am<br />
selben Tag versendet. Dank der digitalen<br />
Vernetzung von Produktion und Logistik<br />
am selben Standort gibt es für die Kunden<br />
schnelle Verfügbarkeiten, mehr Lagerfläche<br />
und eine höhere Geschwindigkeit<br />
über die komplette Produktions-, Konfektions-<br />
und Servicekette hinweg.<br />
„Made in Germany“ für Europa<br />
„Die Investition erweitert unsere Möglichkeiten<br />
noch einmal erheblich, sodass<br />
wir unsere Partner und Kunden von unserem<br />
Service-Herzstück Visbek aus noch<br />
effizienter unterstützen können – und<br />
das europaweit, vom Innenarchitekten<br />
in Lissabon bis hin zum Schreinerbetrieb<br />
in Helsinki“, sagt Thomas Ponater,<br />
Director of Marketing & Sales Interior für<br />
die Division Interior Solutions in Europa.<br />
Gleichzeitig sei der Ausbau ein klares<br />
Signal für den Standort Deutschland.<br />
„‚Made in Germany“ ist unser Qualitätsversprechen<br />
und das Bekenntnis zu unseren<br />
Wurzeln gleichermaßen.“ Das neue<br />
Logistikcenter trägt zudem einen wichtigen<br />
Beitrag in Sachen Nachhaltigkeit<br />
bei: Lkw-Transporte für die Werkslogistik<br />
können durch Prozessoptimierungen<br />
deutlich reduziert werden. Das entspricht<br />
einem Einsparungsvolumen an CO 2<br />
-Ausstoß<br />
von rund 62,5 Tonnen pro Jahr.<br />
Am gleichen Tag versendet<br />
Nicht nur die Kapazitäten und der Bestellprozess<br />
sind Bestandteile des Erweiterungskonzeptes<br />
in Visbek, auch das<br />
Tempo erhöht sich: „Fertigung und Logistik<br />
sind so gut miteinander vernetzt, Bestellungen<br />
von Lagerware, die bis 16 Uhr<br />
eingehen, werden noch am gleichen Tag<br />
versendet. Individuelle Wünsche wie Kantenbreiten,<br />
Längenzuschnitte ab einem<br />
Meter, größerer Innenkern, unterschiedliche<br />
Beschichtungen für die maschinelle<br />
Verarbeitung inbegriffen“, bestätigt<br />
Lukas Bachmann, Werkleiter des neuen<br />
Logistikcenters.<br />
128 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
In neue Spanplatten-Linie investiert<br />
Der Holzwerkstoffkonzern Sonae Arauco ist international<br />
aufgestellt. Mit zahlreichen Standorten weltweit. Einer<br />
der strategische wichtigsten ist Beeskow in Brandenburg.<br />
Hier investierte das Unternehmen mehr als 50 Mio.<br />
Euro in eine Spanplatten-Produktionslinie. Eingeweiht<br />
wurde die neue Spanplattenanlage Ende Mai im Beisein<br />
zahlreicher Partnerunternehmen, Mitarbeitenden<br />
sowie prominenten Gästen. Dazu zählte auch Brandenburgs<br />
Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke. „Ich bin<br />
stolz, dass wir hier heute zusammen eine bedeutende Investition<br />
feiern. Sie ist Teil eines umfassenderen Investitionsplans,<br />
der darauf abzielt, Effizienzen zu steigern<br />
und Ressourcen zu schonen. Sie erweitert unser Angebot<br />
an Holzwerkstofflösungen mit Mehrwert für unsere<br />
Kunden und verstärkt das Engagement des Unternehmens<br />
für die Nachhaltigkeit des Unternehmens und des<br />
Planeten“, sagte Dr. Steffen Körner, Geschäftsführer der<br />
Sonae Arauco Deutschland GmbH, in seiner Ansprache.<br />
Großer Effizienzschritt<br />
Arman Fatunz, Werksleiter von Sonae Arauco Beeskow,<br />
ergänzt: "Wir freuen uns, dass wir die neue kontinuierliche<br />
Spanplattenanlage unserer Gemeinde offiziell<br />
vorstellen können. Diese Investition zeigt die Bedeutung<br />
der Region für die Sonae Arauco Gruppe und<br />
das Engagement sowohl für unsere Mitarbeitenden als<br />
auch für die lokale Gemeinschaft. Und sie bedeutet einen<br />
großen Schritt nach vorn hinsichtlich der Produktionseffizienz.<br />
Wir sind nun in der Lage, noch bessere<br />
Holzwerkstofflösungen zu produzieren und gleichzeitig<br />
die Kohlenstoffemissionen zu reduzieren."<br />
Von strategischer Bedeutung<br />
Die Investition in die neue Anlage beläuft sich auf über<br />
50 Mio. Euro und ist Teil des Projektes Beeskow „50+“,<br />
das auf das mehr als 50-jährige Bestehen des Standortes<br />
verweist und einen Ausblick auf die nächsten 50<br />
Jahre gibt.<br />
Die Inbetriebnahme des ersten Werks in Beeskow<br />
geht auf das Jahr 1966 zurück. Heute ist der Standort<br />
aufgrund seiner geografischen Lage, der Produktion<br />
einer breiten Palette von Holzwerkstoffen und seines<br />
großen Know-hows von strategischer Bedeutung für<br />
das Unternehmen. Im Werk Sonae Arauco Beeskow<br />
werden Spanplatten (PB), Mitteldichte Faserplatten<br />
(MDF) sowie beschichtete Platten (MF, MDF und MFC)<br />
hergestellt.<br />
300 direkte Arbeitsplätze<br />
Obwohl die Spanplattenanlage bereits im Juli 2020 in<br />
Betrieb genommen wurde, war es aufgrund der Covid-<br />
19-Pandemie erst jetzt möglich, die neue Produktionsanlage<br />
feierlich zu eröffnen. Gegenwärtig sind im Werk<br />
Beeskow 300 direkte Arbeitsplätze geschaffen worden.<br />
Viele weitere indirekte Arbeitsplätze hängen ebenfalls<br />
von der Tätigkeit des Werks ab.<br />
Foto: Sonae Arauco<br />
„Effizienzen<br />
steigern und<br />
Ressourcen<br />
schonen.“<br />
Dr. Steffen<br />
Körner, Geschäftsführer<br />
der<br />
Sonae Arauco<br />
Deutschland<br />
GmbH.<br />
9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 129
Unternehmen<br />
Beim Golfen das Netzwerk pflegen<br />
Unter dem Motto „Küche trifft Golf“ hat KüchenTreff<br />
eine Event-Reihe ins Leben gerufen. Damit will der<br />
Verband zwei Trendthemen verknüpfen und dafür sorgen,<br />
dass seine Händler ihre Markenreichweite in der<br />
Region erhöhen. Zudem sollen im sportlichen Ambiente<br />
die Möglichkeiten geschafften werden, neue Menschen<br />
kennenlernen, darunter potenzielle Kundinnen<br />
und Kunden, Mitarbeitende und Partner. Eine Idee,<br />
die nicht nur bei den Mitgliedern von KüchenTreff auf<br />
fruchtbaren Boden fiel: Eine Reihe illustrer Sponsoren<br />
unterstützt die Event-Reihe, die Anfang Mai mit dem<br />
ersten KüchenTreff After Work Golf Cup in Rostock<br />
startete.<br />
Sechs Händler sind gestartet<br />
Bisher sind es sechs über die Bundesrepublik verteilte<br />
KüchenTreff-Händler, die sich an der Aktion beteiligen.<br />
An insgesamt 20 Terminen sind Interessierte dazu eingeladen,<br />
ihr Handicap zu verbessern. Teilnehmen können<br />
alle, die mögen. „Beim Golf hat sich in den letzten<br />
Jahren ein enormer Imagewechsel vollzogen“, sagt<br />
Franz Bahlmann, der ehemalige Geschäftsführer von<br />
KüchenTreff, der die Idee zum Event hatte und es gemeinsam<br />
mit der neuen Geschäftsführung aus Daniel<br />
Borgstedt und Marko Steinmeier auf die Beine gestellt<br />
hat. „Golf ist keine elitäre Veranstaltung mehr, sondern<br />
ein Sport an der frischen Luft, an dem jede/jeder<br />
Spaß haben kann. Das macht ihn zu einem perfekten<br />
Netzwerk-Event.“<br />
Regionale Bekanntheit steigern<br />
Die teilnehmenden Küchenstudios sollen auf mehreren<br />
Ebenen davon profitieren: Sie lernen potenzielle<br />
Kundschaft kennen und haben einen Kommunikationsanlass<br />
– was wiederum Reputation und regionale<br />
Bekanntheit erhöhen kann. Auch für die sportlichen<br />
Gäste lohne sich die Teilnahme. Wer sich bei den<br />
Wettbewerben am besten schlägt, könne auf eine<br />
hochwertige Prämie hoffen – zum Beispiel auf einen<br />
Kühlschrank oder ein Topf-Set. Gewinne und Tee-Off-<br />
Präsente kommen von namhaften Sponsoren wie Haier,<br />
Bosch, Ozonos, hansgrohe, grünergriff, Sjöstrand und<br />
WMF. Diese Unternehmen seien von der Golf-Event-<br />
Idee so angetan gewesen, dass sie KüchenTreff dabei<br />
unter die Arme griffen. Auch die Sponsoren sollen von<br />
„Küche trifft Golf“ profitieren: „Der Küchenhandel ist<br />
für sie ein wichtiger Markenbotschafter und das Sponsoring<br />
verstärkt die gegenseitige Kooperation“, betont<br />
der Verband.<br />
Impulse geben<br />
„Wir verbinden hier Sport mit Marketing und Netzwerk“,<br />
sagt Franz Bahlmann. „Unsere Aufgaben als<br />
Verband sind vielfältig. Wir sorgen für gute Einkaufskonditionen,<br />
helfen beim Start in die Selbstständigkeit<br />
und bei allen Aspekten, die für den erfolgreichen Betrieb<br />
eines Küchenstudios wichtig sind – und wir geben<br />
Impulse. Zum Beispiel mit ‚Küche trifft Golf‘.“<br />
Foto: KüchenTreff<br />
Beim „After<br />
Work Cup“ in<br />
Dresden (Foto<br />
von links):<br />
Franz Bahlmann<br />
(KüchenTreff),<br />
Irene Gotas<br />
(grünergriff),<br />
Dana Wetendorf<br />
(City Küchen<br />
Dresden) und<br />
Michael Heinke.<br />
130 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>
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9/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 131