PIN-WAND Magazin für Adventisten zu Themen der Zeit
Artikel zu aktuellen Themen innerhalb (z.B. Ökumene, Prophetie, Genderismus, usw.) und außerhalb der Christenheit (z.B. Klimawandel, Corona, Medien, Endzeit, usw.).
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Magazin für Adventisten zu Themen der Zeit
Prophetie aktuell:
Beschützer für Frieden & Freiheit?
Laienmission aktuell:
Campmeeting 2021
Corona aktuell:
Impfen oder nicht impfen?
Nr. Nr. 2/2022 1/2022
Prophetie aktuell: Der lange „Atem“ Gottes
Laienmission aktuell: Aktionswoche in Linz
Bibel & Welt: Wie christlich ist Osterbrauchtum?
1
Kurz notiert
Adventisten & Ramadan
06.04.2022 Der Direktor von Global Center
for Adventist-Muslim Relations (GCAMR),
Petras Bahadur, sagte, dass Adventisten auf
der ganzen Welt sich bemühen sollten, für
Muslime zu beten, insbesondere während
des Ramadan. "Wir ermutigen dazu, für sie
und die muslimischen Gebiete zu beten,
dass Gott sich auf besondere Weise
offenbart", sagte er. Dafür habe man extra
einen „Ramadan-Gebetskalender“ erstellt.
Der Zweck des adventistischen „Ramadan-
Gebetskalenders“ sei es, einzelne
Adventisten und Ortsgemeinden auf der
ganzen Welt dazu zu bewegen, während der
gesamten Ramadanzeit für muslimische
Städte zu beten, erklärte Bahadur. "Mit dem
Gebetstagebuch als Leitfaden können sich
unsere Kirchen jeden Tag des Ramadan auf
eine muslimische Stadt konzentrieren und
dafür beten, dass Gott die Herzen unserer
muslimischen Brüder und Schwestern öffnet,
damit sie die Liebe Jesu empfangen", sagte
er. "Unsere Kirchen können den Muslimen in
ihren Gemeinden die Liebe Jesu auch durch
freundliche Taten während des Ramadans
zeigen." (www.pin-wand.net)
Justiz gegen
Religionsterror
25.04.2022 Die Justiz in Pakistan besitzt in
Europa keinen guten Ruf. Umso mehr lässt
nun ein Urteil aufhorchen, in dem es um
Todschlag wegen angeblicher Blasphemie
ging. Ein Gericht in Pakistan hat sechs
Personen zum Tode verurteilt, weil sie im
vergangenen Dezember einen Mann aus Sri
Lanka wegen angeblicher Blasphemie zu
Tode geprügelt und seine Leiche verbrannt
hatten. Das Opfer religiöser Gewalt,
Priyantha Kumara Diyawadana, war ein
srilankischer Fabrikmanager in einer
Sportgerätefabrik in Sialkot, als er von
Arbeitern beschuldigt wurde, Blasphemie zu
begehen. Er war 48 Jahre alt, als er im
vergangenen Dezember ermordet wurde.
Das Anti-Terrorismus-Gericht in Lahore,
Provinz Punjab, verurteilte außerdem neun
Personen zu lebenslanger Haft, eine Person
zu fünf Jahren Haft und 72 Personen, die
Teil des Mobs waren, zu zwei Jahren Haft,
acht der Verurteilten waren Jugendliche.
(www.pin-wand.net)
Ältester Stern entdeckt?
03.04.2022 Mit Hilfe des Hubble-
Weltraumteleskops der NASA haben
Wissenschaftler den am weitesten
entfernten Einzelstern entdeckt, ein helles
Ungetüm, dem sie den Spitznamen
Earendel gaben - Altenglisch für
"Morgenstern" -, weil es in der
Morgendämmerung des Universums
existierte. Die Forscher gaben an, dass der
sehr heiße und blau gefärbte Stern
schätzungsweise die 50- bis 100-fache
Masse unserer Sonne hat, aber Millionen
Mal heller ist. Sein Licht war 12,9 Milliarden
Jahre lang unterwegs, bevor es die Erde
erreichte. Sofern ihre Berechnungen
stimmen. (www.pin-wand.net)
Rundfunkmission im
Ukraine-Krieg
26.04.2022 Trans World Radio (TWR) ist ein
1954 gegründetes internationales Rundfunk-
Missionswerk, das mit 54 nationalen
Partnern nach eigenen Angaben Menschen
in 190 Ländern erreicht. TRW Ukraine hat
eigenen Angaben zufolge etwa 60.000
Abonnenten in den sozialen Netzwerken
(Instagram, Facebook und YouTube),
darüber hinaus hat das Radio 10.000 Player
mit Aufzeichnungen der Programme verteilt.
Durchschnitt nutzen laut Alexander Chmut
(Sendungsleiter), „wahrscheinlich über
100.000 Menschen“ die Angebote. Zudem
ist das Programm über Mittelwellenradio zu
empfangen. „Die Reichweite des
potenziellen Publikums auf Mittelwelle ist
riesig, es sind Millionen von Menschen“,
sagt Chmut. In Deutschland gehört der
Sender ERF Medien zum TWR-Netzwerk.
(www.pin-wand.net)
2
Inhalt:
Kurz notiert 2
Brief an die Leser 3
Der lange „Atem“ Gottes 4
P. Freitag
Wie christlich ist Osterbrauchtum? 8
S. Burger
Der längste Krieg der Welt 11
K. Weber
Christenverfolgung im Jahr 2022 15
Aktionswoche in Linz 17
M. Fichte
Ruf nach Ghanas Norden 19
P. Osei
Zeitenwende und neue
Weltordnung? 22
B. Hagen
Dein Wille geschehe 26
P: Freitag
Kurznachrichten 28
Impressum:
Das unabhängige Magazin PIN-WAND
erscheint einmal im Quartal. Alle Autoren
und Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich. Die
mit Namen gekennzeichneten Artikel müssen
nicht immer die Meinung der Redaktion
widerspiegeln. Zur Kostendeckung wird ein
Jahresbeitrag von 20.-€ je Abonnent benötigt.
Darüber hinaus gehende Unterstützung zur
Förderung der Publikation sind gerne gesehen
und können auf das nachstehende
Konto eingezahlt werden.
Bankverbindung: Santander AG
IBAN: DE91 3101 0833 9910 3923 83
BIC: SCFBDE33
Redaktion: P. Freitag
S. Thalmaier
Design: H. J. Muschong
Titelfoto: P. Freitag
Druck: Manuskriptdruck
Internet: www.pin-wand.net
Email: info@pin-wand.net
Herausgeber: Peter Freitag
Im Hagebusch 18
59609 Anröchte
Tel. 02947/1769
Liebe Leserin,
lieber Leser,
durch Gottes Gnade und Beistand sowie durch die Artikel unserer
Autoren und tätige Hilfe aller Beteiligten ist es wieder gelungen,
eine neue Ausgabe dieser Zeitschrift euch zukommen zu lassen.
Möge der Inhalt euch allen den Glauben in unseren turbulenten
Zeiten stärken.
Seit der Krieg in der Ukraine begann, werden wir täglich mit Bildern
und Berichten über die Grausamkeiten dieses Krieges in
den Nachrichten geradezu überschüttet. Und wie in jedem Gewaltkonflikt
stirbt als erstes die Wahrheit. Denn berichtet wird nur
das, was gehört bzw. gesehen werden soll.
Umso wertvoller ist „ein jedes Wort, das aus dem Munde Gottes
kommt.“ Oder wie es Petrus schreibt: „Wir haben desto
fester das prophetische Wort, und ihr tut wohl, dass ihr darauf
achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen
Ort, bis dass der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe
in euren Herzen.“ (2. Petr. 1.19)
Wir alle wünschen uns ein friedliches Miteinander aller Nationen
und Völker der Erde. Doch das ist nach den prophetischen Worten
Jesu in unserer Welt nicht möglich. Umso wichtiger ist die
Bitte, dass der Wille Gottes geschehe und wir nicht, wie die Menschen
in der Welt, auf einen Frieden ohne Gott hoffen. Denn wir
„warten aber eines neuen Himmels und einer neuen Erde
nach seiner Verheißung, in welchen Gerechtigkeit wohnt.“
(2. Petr. 3.13)
Lassen wir uns also nicht von den medialen Manipulationen das
Gehirn vernebeln, sondern bitten wir täglich Gott im Namen unseres
Herrn und Heilandes Jesus, dass sein Reich und seine Gerechtigkeit
schon heute unser Leben bestimmt. Und dieses Reich
kann nicht in unserer Welt sichtbar errichtet werden (obwohl einige
meinen, sie könnten es), sondern es beginnt und bleibt im
Herzen derer, die Jesus, gemäß seinem Wort, nachfolgen bis er
wiederkommt.
Gott „will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur
Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ (1. Tim. 2.4) Die Hilfeleistungen
gegenüber den Kriegsflüchtlingen, sei es privat oder
staatlich, ist in Europa bewundernswert. Aber wie groß sind die
Anstrengungen damit sie zur „Erkenntnis der Wahrheit“ Gottes
kommen?
„Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den
Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich
selbst gegeben hat für alle zur Erlösung, dass solches zu
seiner Zeit gepredigt würde.“ (1. Tim. 2.5+6)
Nur durch Jesus Christus kann der Mensch von Boshaftigkeit und
Hass erlöst werden. Diese Erkenntnis in Liebe zu vermitteln ist
auch der Wille Gottes gestern, heute und morgen.
Christi Gnade und Segen wünscht Euch
cxàxÜ YÜx|àtz
3
Bibel aktuell:
Der lange „Atem“ Gottes
In relativ kurzer Zeit war die erste Welt wegen der Gottlosigkeit ihrer Bewohner in
einer riesigen Flut untergegangen. Nur 8 Menschen und eine geringe Anzahl an Tieren
hatten in einem riesigen Holzcontainer durch Gottes Eingreifen überlebt. Als die
Wassermassen in die Ozeane zurückflossen und das feste Land zum Vorschein
kam, sahen die Überlebenden eine völlig andere Welt. Klima und Vegetation hatte
sich grundlegend verändert, aber durch die Gnade Gottes bekam die Menschheit
eine zweite Chance.
Würden die Menschen sie nutzen um eine bessere,
gerechtere Gesellschaft aufzubauen?
Hatten sie aus den Fehlern der untergegangenen
Menschheit gelernt und sich fest vorgenommen
nach Gottes Willen zu leben? Man
kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass sich
die Familie Noah an die Anweisungen Gottes
gehalten hatte. Sie hatten aus der eigenen Erfahrung
erlebt, wohin Gottlosigkeit und Boshaftigkeit
führen. Ihre Nachkommen allerdings
kannten die Sintflut nur noch aus den Erzählungen
ihrer Eltern und zogen ihre eigenen
Schlüsse daraus.
Und nach einigen weiteren Generationen
hatte man sich von der Anordnung Gottes, die
ganze Erde zu besiedeln mehrheitlich verabschiedet.
Man wollte lieber zusammenbleiben,
eine große Stadt mit einem Turm bauen, der
bis in den Himmel ragen würde. Wie war eine
solche Abkehr vom göttlichen Willen zustande
gekommen?
Endzeit Parallelen
Der biblische Bericht über den Werdegang der
Menschen nach der Sintflut enthält auch für die
heutige Zeit interessante Parallelen. So meint
auch heute ein großer Teil der Menschheit,
dass man durch globale Einigkeit alles was
man nur wolle, ohne Gott erreichen könne. Und
wie die Menschen damals mit ihrem Turmbau
in den Himmel strebten, so wollen sie heute mit
ihren Raketen in den Weltraum vordringen.
Eine Besiedelung des Nachbarplaneten Mars
ist bereits in greifbare Nähe gerückt. Wird der
Allmächtige diesem neuzeitlichen „Turmbau“
tatenlos zusehen?
Am Anfang der neuen Welt 2.0 hatte Gott
eingegriffen, die Einheitssprache der Menschen
aufgehoben und damit war der Turmbau in den
Himmel erledigt. Was geschieht heute, um
Menschen in ihrem gottlosen Treiben davon
abzuhalten, die Erde nachhaltig zu verlassen?
Gott hat viele Möglichkeiten zur Auswahl um
den Übermut der Menschen zu stoppen. Z. B.
die wirtschaftlichen Fähigkeiten der Industrienationen
durch entsprechende Eingriffe zu reduzieren.
Es braucht nur einen mutierten Grippevirus,
der eine gefährliche Pandemie auslöste. Die
daraus entstandenen negativen Folgen für die
Weltwirtschaft sind unübersehbar: Es folgt eine
globale Teuerung und Regierungen müssen
riesige Summen aufwenden um größere Schäden
abzuwenden.
Und wenn das nicht ausreichen sollte, entsteht
ein Krieg im Osten Europas mit noch
schlimmeren weltweiten Auswirkungen auf die
gesamte Ökonomie. Die bereits vorhandene
Inflation (Preissteigerung) bekommt, durch die
Spekulanten an den Börsen, weiteren Auftrieb.
Außerdem werden die Nationen durch diesen
Krieg veranlasst, militärisch erheblich aufzurüsten.
Was ebenfalls eine Menge an finanziellen
Ressourcen benötigt.
Und weil bei den Mächtigen in der Welt Gott,
als der „Völkerlenker“, nicht existiert und die
meisten christlichen Kirchenleiter nur leeren
Trost predigen, statt Gottes Warnungen, bleibt
Gott und sein Handeln in dieser Welt ihrem
Verstand verborgen.
Und diejenigen, die auf das prophetische
Wort Gottes für unsere Zeit hinweisen, werden
oft als „weltfremd“ und ihre Predigt als
„grenzwertig“ bzw. „grob vereinfacht“ kritisiert.
Unsere Welt entwickelt sich gesellschaftlich
immer mehr zu einer Parallele der Zeit Noahs.
Trost und Zuversicht
Doch zurück zum Anfang. Noah und seine Familie
verlassen nach vielen Monaten ihren Kasten.
Was sie sehen ist eine andere Welt mit
anderen klimatischen Verhältnissen. Aber sie
sind froh, wieder festen Boden unter ihren Füßen
zu spüren. Auch die Tiere räumen die Ar-
4
che und entfernen sich in alle Richtungen. Wie
soll es nun weitergehen? Sollte man in der Nähe
der Arche bleiben, falls es erneut zu einer
Flut kommen sollte? Wie konnten sie ihre Ernährung
sicherstellen? Diese und andere Fragen
werden sich wohl die acht Überlebenden
des ersten Weltunterganges gestellt haben.
Die Bibel berichtet, dass Gott diese Fragen
persönlich beantwortete. Er ließ sie in ihren
neuen Herausforderungen nicht allein, sondern
kam zu ihnen und sprach:
„Seid fruchtbar und mehrt euch und erfüllt
die Erde. Furcht und Schrecken vor euch
sei über alle Tiere auf Erden und über alle
Vögel unter dem Himmel, über alles, was
auf dem Erdboden kriecht, und über alle
Fische im Meer; in eure Hände seien sie
gegeben.
Alles, was sich regt und lebt, das sei eure
Speise; wie das grüne Kraut habe ich's
euch alles gegeben. Allein eßt das Fleisch
nicht, das noch lebt in seinem Blut.“
(1.Mo.9.1-4)
Der die Menschen liebende Gott gab, wie am
Anfang bei Adam und Eva, auch am Beginn der
„neuen Welt“ praktische Anweisungen und Gebote,
damit sie ein von ihm gesegnetes Leben
führen konnten. Und so wiederholt er stellenweise
die gleichen Worte, die er einst zu den
ersten Menschen (1.Mo.1.28) gesprochen hatte.
Zum Beispiel sie sollten sich vermehren und
die ganze Erde besiedeln. Auch setzte er die
Menschen erneut als Herrscher für die Tierwelt
ein. Jedoch unter völlig anderen Bedingungen.
Die einstige enge Vertrautheit zwischen Tier
und Mensch, die auch noch in dem Holzcontainer
herrschte, wurde aufgehoben. Und so wurde
der Freund der Tiere, der sie fütterte und
versorgte, nun zum Feind, der allein schon
durch seinen Anblick Schrecken und Furcht
auslöste. Auch die Ernährungsfrage wurde
nach der großen Flut für Mensch und Tier von
Gott neu geregelt. Löwe, Tiger usw. hatten sich
bis dahin, wie auch der Mensch, vegan ernährt.
Nun wurden viele Tiere zu fleischfressenden
Raubtieren und auch dem Menschen wurde
Tierfleisch zur Nahrung gestattet. Nun galt für
den Menschen: „Alles, was sich regt und
lebt, das sei eure Speise; wie das grüne
Kraut habe ich's euch alles gegeben.“
Diese großzügige Regelung wurde später, als
es wieder genügend Tiere gab, eingeschränkt
(3.Mo.11) Auf eine Sache legte Gott allerdings
großen Wert: Das Fleisch der Tiere durfte nicht
roh, also mit seinem Blut, verzehrt werden. Und
zwar aus einem grundsätzlichen Respekt („in
dem sein Leben ist“) vor dem Leben an sich.
Was auch einschloss, dass die Tiere nur zur
Speise getötet werden sollten und nicht zum
persönlichen Vergnügen.
Auch der Schutz des menschlichen Lebens
wurde der Familie Noah und ihren Nachkommen
unter Strafandrohung geregelt: „Auch will
ich eures Leibes Blut rächen und will's an
allen Tieren rächen und will des Menschen
Leben rächen an einem jeglichen Menschen
als dem, der sein Bruder ist. Wer Menschenblut
vergießt, des Blut soll auch durch
Menschen vergossen werden; denn Gott hat
den Menschen zu seinem Bilde gemacht.
Seid fruchtbar und mehrt euch und regt
euch auf Erden, dass euer viel darauf werden.“
(1.Mo.9.5-7)
Der esch det Gtt et
Am Anfang war demnach alles gut geregelt und
es wäre auch weiterhin gut gegangen, wenn
man sich an die Anweisungen Gottes gehalten
hätte. Doch, wie das bis heute so ist: Jede Generation
hat ihre eigene Vorstellung der Lebensgestaltung
und der Verehrung Gottes. Die
Zukunft nach eigenen Wünschen kreativ gestalten
war wohl das Ziel der damaligen geeinten
Menschheit. Denn Einigkeit macht stark und so
zogen die Nachkommen von Seth, Ham und
Japhet mehrheitlich nach Osten ins fruchtbare
Land zwischen Tigris und Eufrat.
Dort beschloss man gemeinsam eine Stadt
als gemeinsamer Wohnort für alle zu bauen.
Und weil man sich einen „Namen“ (Denkmal)
machen wollte, musste man auch einen Turm
bauen, der „bis in den Himmel ragen“ sollte.
Damit rebellierte die Mehrheit der damaligen
Menschheit erneut gegen den Willen Gottes.
Es war also zu befürchten, dass, sollte Gott
nicht eingreifen, alles wieder in der gleichen
Katastrophe enden würde. Das musste unter
allen Umständen verhindert werden. Und so
sprach der ewige Gott: „Siehe, es ist einerlei
Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen.
Und dies ist der Anfang ihres Tuns. Nun
wird ihnen nichts mehr verwehrt werden
können von allem, was sie sich vorgenommen
haben zu tun.“ (1. Mo.11.6) Was fast so
klingt, als hätte der Himmel Angst vor einer
geballten menschlichen Einigkeit.
Betrachtet man jedoch die nachhaltige Problemlösung
Gottes, in dem er die gemeinsame
Kommunikation durch eine Vielzahl an Sprachen
aufhob, kann man die unendliche Überlegenheit
des Schöpfers sowie seine väterliche
5
Liebe gegenüber seinen Geschöpfen unschwer
erkennen.
Wenn es also nicht Angst war, was Gott veranlasste
liebevoll in das Leben der Menschen
einzugreifen, was war es dann? Die Bibel beantwortet
diese Frage ab dem 12. Kapitel des
ersten Buches der Bibel. Mit der Berufung
Abrams nahm diese Liebe zu den Menschenkindern
eine weitere konkrete Form an.
Beim Lesen der ersten 11 Kapitel der Bibel
fällt auf, dass bis dahin Gott sich seit dem Sündenfall
(nach den biblischen Berichten) meistens
als der strafende Gott gezeigt hatte. Und
bis zum Bau der Stadt Babel erscheint es einem
so, als wären alle seine Versuche, die
Menschheit zum Guten hin zu leiten, vergeblich
gewesen. Es wiederholten sich im Prinzip immer
wieder die gleichen Abläufe:
Gott gibt den Menschen am Anfang eine riesige
Chance glücklich zu leben, aber der
Mensch verwirft Gottes Angebot und will sein
Glück, ohne seinen Schöpfer, nach seinem
Willen selber gestalten. Doch alle Pläne einer
glücklichen menschlichen Selbstverwirklichung
sind bis auf den heutigen Tag gescheitert.
Gottes Geduld und Liebe
Man kann sich vielleicht vorstellen, dass diejenigen
im Himmel, welche noch eine Rettung
der Menschheit für möglich hielten, bis zum
Turmbau zu Babel immer weniger wurden. Hatten
doch alle bisherigen Bemühungen Gottes
nicht ausgereicht, um die Mehrheit der Menschen
dauerhaft dazu zu bewegen, nach seinen
Geboten zu leben. Mit einem Satz: Die
Fakten sprachen eindeutig gegen weitere
Maßnahmen, um die Menschen gegenwärtig
und zukünftig im Einklang mit Gottes Willen zu
bringen.
Aber, der die Menschen liebende Vater im
Himmel hat einen langen „Atem“. Die Schöpfung
unserer Welt, einschließlich des Menschen,
war zwar nach sieben Tagen vollbracht,
aber aus sündigen Menschen Gerechte zu machen
würde ein sehr langer Weg nach irdischer
Zeitrechnung sein.
Es dauerte viele Generationen, bis Tharah
mit seiner Familie nach Haran kam. Erst dann
ergreift Gott die Initiative und erwählt einen
alten Mann mit Namen Abram für seinen Plan,
ein Volk zu schaffen, das nach seinen Geboten
leben will. Dazu soll der 75 Jahre alte Abram
mit seiner Frau seine Verwandtschaft verlassen
und in ein fremdes Land ziehen.
Also sprach der Herr zu Abram: „Gehe aus
deinem Vaterlande und von deiner Freundschaft
und aus deines Vaters Hause in ein
Land, das ich dir zeigen will. Und ich will
dich zum großen Volk machen und will dich
segnen und dir einen großen Namen machen,
und sollst ein Segen sein. Ich will
segnen, die dich segnen, und verfluchen,
die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet
werden alle Geschlechter auf Erden.“(1.Mo.12.1-3)
Wer war dieser Abram, den Gott auf eine Reise
in ein fernes Land schickte? Hatte er einen
besonderen noblen Charakter? War er schon
vor seiner Berufung ein frommer Mensch gewesen?
Und würde er der großen Ehre, die
Gott ihm erweisen wollte (großer Segen, großes
Volk, Segen für alle Völker) sich würdig
erweisen? Der ehrliche Bericht in der Bibel
zeigt uns einen Mann und eine Frau mit allen
ihren Schwächen und Stärken. Er lügt, wenn er
sein Leben in Gefahr sieht. Und sie will, dass
ihr Mann mit ihrer Sklavin ein Kind zeugt.
Und obwohl beide unter dem Segen Gottes
standen gab es in seinem Leben Höhen und
Tiefen. Z. B. verlief Abrams Ehe mit Sara nicht
problemlos und sein Neffe Lot bereitete ihm
ebenfalls so manchen Kummer. Durch ihn wurde
er auch unfreiwillig in einen Krieg verwickelt.
Aber, er fand auch Freunde in dem Land, in
dem er in Zelten lebte. Er hätte sich auch ein
Haus bauen können aber er wartete auf eine
Stadt, deren Baumeister Gott sein würde. Sein
absolutes Vertrauen in Gottes Verheißungen
bestimmte immer wieder sein turbulentes Leben.
Und als Abraham nach vielen Jahren seine
letzte große Glaubensprüfung mit Bravour bestand,
herrschte im Himmel große Freude. Die
Zuversicht, dass Gottes Plan zur Rettung vieler
Menschen gelingen würde, dürfte bei den Engeln
im Himmel gewaltig gestiegen sein. Und
so rief der Bote Gottes voller Freude:
„Ich habe bei mir selbst geschworen,
spricht der Herr, weil du solches getan hast
und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont,
daß ich deinen Samen segnen und
mehren will wie die Sterne am Himmel und
wie den Sand am Ufer des Meeres; und dein
Same soll besitzen die Tore seiner Feinde
und durch deinen Samen sollen alle Völker
auf Erden gesegnet werden, darum dass
du meiner Stimme gehorcht hast.“
(1.Mo.22.16-18)
6
Zur Lehre geschrieben
Seit diesem Ereignis sind Jahrtausende vergangen.
Viel ist in der Menschheitsgeschichte
und die der biologischen Nachkommen Abrahams
bis heute geschehen. Gott hat sein Versprechen
an Abraham gehalten, auch wenn
das Volk Israel ihn oft erzürnt hatte. Und wovor
Abraham in letzter Sekunde bewahrt wurde,
musste der Vater im Himmel, zum Heil und
Segen der Menschheit, geschehen lassen:
Sein Sohn wurde zum Schlachtopfer am Kreuz
von Golgatha.
Aber damit war Gottes langer „Atem“, sein
Plan zur Erlösung der Menschen, noch nicht zu
Ende. Mit großer Geduld sammelt Gott bis heute
Alte und Junge, Arme und Reiche, Männer
und Frauen aus allen Völkern und Nationen,
die ihm und seinem Wort ebenso glauben, wie
es einst der Nomade Abraham tat.
Als Christen erfreuen wir uns des speziellen
Segen Gottes, den er Abraham verheißen hatte.
Und den er allen Menschen durch seinen
Sohn Jesus anbietet. Allein durch Christus sind
wir nach seinem Wort z. B. versöhnte Gotteskinder
und Teilhaber an seiner Herrlichkeit,
wenn er zur Erde zurückkehrt. Aber Abrahams
Biographie enthält auch für unsere Zeit so
manche wichtige Lehre. So ist z. B. der Segen
Gottes, nach dem biblischen Text, daran gebunden,
„dass du meiner Stimme gehorcht
hast.“
Wer also denkt, dass die göttliche Gnade in
Jesus die Pflicht zum Gehorsam aufhebt, begeht
einen tragischen Fehler. Denn, wie lehrte
Jesus seine Zuhörer? „Nicht alle die zu mir
Herr, Herr sagen werden ins Himmelreich
kommen, sondern die den Willen tun meines
Vater im Himmel.“ (Matth.7.21)
Damals hatte der Herr Abraham seinen Willen
persönlich mitgeteilt. Heute ist der Wille
Gottes dem größten Teil der Menschheit in
schriftlicher Form zugänglich. Und in der ganzen
Welt wird auf unterschiedliche Weise das
Evangelium von Jesus Christus gepredigt. Es
fehlt in unserer Welt sicherlich nicht an Gottes
Wort, sondern an Menschen, die es durch ihr
Leben bezeugen.
Geistlich betrachtet hat sich die Menschheit
seit den Tagen Noahs in ihrer Rebellion gegen
Gott und sein Wort nicht verändert. Damals wie
heute gab und gibt es Fromme und Gottlose.
Und das Phänomen, das die Gottlosigkeit sich
schneller verbreitet unter den Leuten als die
Frömmigkeit, begleitet die Menschheit in allen
Bereichen ihres Daseins. Umso wichtiger wird
es, dass die Kinder Gottes ihr „Licht scheinen
lassen“ und es nicht hinter praktischen Humanismus
verblassen lassen.
Abraham lebte in einer Zeit der Vielgötterei.
Jeder Ort oder Stadt verehrte ihren Gott und
rief sie in Notlagen an. Auch Gott, der Allerhöchste,
hatte in Kanaan seinen Priester (Melchisedek)
wohnen. Trotzdem baute Abraham,
wo immer er sich als Nomade aufhielt, Gott
einen Altar und betete ihn an. So bezeugte er
in aller Öffentlichkeit seinen Glauben und seine
Verehrung gegenüber Gott, dem Allerhöchsten.
Wen bekennen wir heute? Den gleichen wie
Abraham, Christus und die Apostel?
Paulus schrieb dazu: „Und wiewohl welche
sind, die Götter genannt werden, es sei im
Himmel oder auf Erden (sintemal es sind
viele Götter und Herren), so haben wir doch
nur einen Gott, den Vater, von welchem alle
Dinge sind und wir zu ihm; und einen Herrn,
Jesus Christus, durch welchen alle Dinge
sind und wir durch ihn.“ (1.Kor.8.5+6)
Nicht umsonst wird Abraham auch als „Glaubensvater“
von Juden, Christen und Moslems
angesehen. Und auch in seinem Leben wird
deutlich, dass sein Gottvertrauen einem
Wachstumsprozess unterworfen war. Zwischen
dem Abram, der mit seiner Frau Haran verließ
und nach Kanaan zog und dem Abraham, der
bereit war seinen Sohn auf Gottes Anordnung
zu töten, lagen viele Jahre des Glaubenswachstums.
Auch er brauchte einen langen
„Atem“, um gestützt durch seine Erfahrungen
mit seinem Gott, zu dem Glaubensvorbild zu
werden, an dem sich seine Glaubensnachfolger
lange Zeit orientieren.
Erst durch das perfekte Leben von Jesus aus
Nazareth im Glauben bekam die Menschheit
ein besseres neues Glaubensvorbild. Christus
demonstrierte vollkommen, wie der Mensch
auch in schlechten Zeiten nach dem Willen
Gottes leben kann. Und mit ihm trat die entscheidende
Zeitenwende in der Geschichte der
Menschheit ein.
Das Heil und der Segen Gottes für alle Völker,
begannen sich durch Jesus zu erfüllen. Durch
seine Apostel gelangte das Evangelium von der
Versöhnung mit Gott von Generation zu Generation
bis in unsere Zeit. Und bis heute gilt das
Bekenntnis:
„Ich schäme mich des Evangeliums von
Christus nicht. Denn es ist eine Kraft Gottes,
die da selig macht alle, die daran glauben,
die Juden vornehmlich und auch die
Griechen.“ (Rö.1.16)
P. Freitag
7
Bibel & Welt
Wie christlich ist Osterbrauchtum?
Viele Adventisten tun sich schwer „christliche Feiertage“ wie Weihnachten,
Ostern, Pfingsten usw. offiziell in den Gottesdiensten feierlich zu begehen. Die
theologische Hauptursache für diese diskrete Zurückhaltung liegt wohl daran,
dass alle diese „Feiertage“ mit heidnischen Elementen aus der Zeit der „Bischofskirchen“
vermengt sind. Hinzu kommen sogenannte „Volksbräuche“, die
offensichtlich mit den biblischen Berichten aus dem Leben Jesu in den Tagen
des jüdischen Passahs nichts zu tun haben.
Es ist immer wieder erstaunlich mit welcher
Dreistigkeit der alte Verführer ungeheiligte
Kirchenmänner dazu bringt, die alten heidnisch-religiösen
Vorstellungen mit einer
„christlichen“ Verpackung zu kaschieren.
Und der kommt besondere Bedeutung zu,
wenn man die bestehende inhaltliche Kluft,
zwischen Heidentum und Christentum, nicht
verändern darf, aber sie durch christliche
Symbolik kreativ ersetzt.
Ein Beispiel: Das Wort "Ostern" geht wahrscheinlich
zurück auf eine germanische
Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin namens
Eostrae, zu deren Ehren in dieser Jahreszeit
ein Fest gefeiert wurde. Und wenn man bedenkt,
dass die Alternative „Passahfest“ lautet,
so wie sie auch Bonifatius genannt hatte,
entschied man sich in Rom für den Namen
„Ostern“. Und wie so ein Austausch der
Inhalte bei bestimmten Festzeiten funktioniert,
zeigt sich beim sogenannten Osterfeuer.
Osterfeuer
Das Internetlexikon Wikipedia schreibt dazu:
„Der Brauch des Osterfeuers ist germanischfrüher
auch als heidnisch bezeichneten Ursprungs.
Das älteste schriftliche Zeugnis ist
ein Briefwechsel zwischen dem Missionar
Bonifatius und Papst Zacharias aus dem
Jahre 751. In diesem Brief wird ein Brauch
beschrieben, der als ‚ignis pachalis‘ (Passahfeuer)
bezeichnet wird. Da die Frage
aufgeworfen wird, wie im Sinne der Kirche
damit umzugehen sei, lässt sich schließen,
dass die römische Kirche Osterfeuer noch
nicht kannte, auch keine Feuerweihe.“
Doch das sollte sich im Laufe der nächsten
Jahrhunderte ändern. Während die einen
daran festhielten, dass das Feuer die bösen
Geister vertreiben würde, verpasste die Kirche
dem heidnischen Feuerspektakel einen
neuen Inhalt. Feuer sei Licht in der Dunkelheit
und Jesus sei das „Licht der Welt“, also
stand der Weiterführung eines heidnischen
Rituals, dank kirchlicher Anpassung, nichts
mehr im Wege. Und welche Kreativität bei
der päpstlichen Christianisierung Germaniens
eingesetzt wurde, zeigen die unterschiedlichen
Bräuche, in welcher der alte
heidnische Volksglaube weiterhin gepflegt
wurde.
In Bayern z. B. sind die sogenannten Osterbrände
üblich. „Dort wird mit dem Osterfeuer
die Kerze angezündet und die Glut für
das Weihrauchfass erzeugt. Die Kinder kohlen
frische, armdicke, angespitzte und einen
Meter lange Birkenhölzer im Feuer zu Hälfte
an. Dann werden sie aus dem Feuer gezogen
und in Wasser abgelöscht. Diese Osterbrände
sollen auf den Dachboden gelegt
werden und, laut altem Volksglauben, vor
Blitzschlag bewahren.
War kein Kind im entsprechenden Alter
vorhanden, wurde gegen Entgelt in Form
von Schinken und Eiern eines der Nachbarkinder
beauftragt. Vor 80 Jahren war es üblich,
dass jeder den Osternachtgottesdienst
besuchte. Deshalb waren meist nur die beauftragten
Kinder beim Osterfeuer zugegen,
die einen Osterbrand zu besorgen hatten.“
(Quelle www.wikipedia.de)
Hexen
Nachdem die Osterfeuer traditionell die bösen
Geister vertreiben sollen (ähnlich wie
das Feuerwerk zu Sylvester) gibt es in Europa
ein Land, das trotz einer langen protestantischen
Tradition die Passion Jesu Christi
mit „Hexenbrauch“ verbindet. Eigentlich soll-
8
te man annehmen können, dass Protestanten
sich ausschließlich an die Bibel halten.
Was aber nicht für Schweden gilt. Dort
herrscht bis heute ein besonders verwerflicher
Osterbrauch.
Das Osterfeuer in Schweden geht auf einen
heidnischen Brauch zurück, mit dem
man böse Geister und Hexen vertreiben will.
Daran schließt auch in einigen Regionen
eine unschöne Tradition für Kinder an: Am
Gründonnerstag verkleiden sich die Kinder
mit Schürze und Kopftuch als Hexen und
ziehen mit ihren Körbchen von Haus zu
Haus und betteln um Süßigkeiten. Im Gegenzug
teilen Sie Ostergrüße und selbst
ausgemalte Bilder aus.
So wird Kindern schon recht früh auf eine
perfide Art und Weise beigebracht, dass
Hexen und deren Gewerbe völlig harmlos
sind und durchaus mit der Passion Christi
kompatibel sind. Der eigentliche Skandal ist,
dass niemand in der evangelischprotestantischen
Kirche in Schweden öffentlich
gegen diese Verführung von Minderjährigen
Einspruch erhebt.
Osterhasen
Während das Osterfeuer die heidnische
Tradition des Hexen und Geisterglaubens
weiterführte, ist die Sache mit dem „Osterhasen“
und dem Eierverstecken mehr auf
den Spaßfaktor ausgerichtet. So heißt es bei
Wikipedia:
„Der Osterhase wird – soweit bekannt – zum
ersten Mal in der Dissertation des Frankfurter
Arztes Johannes Richier erwähnt, der bei
dem angesehenen Heidelberger Medizinprofessor
Georg Franck von Franckenau im
Jahr 1682 mit der Abhandlung „De ovis paschalibus
– von Oster-Eyern“ promovierte.
Der Sohn des aus Glaubensgründen aus
Frankreich geflüchteten Pastors Jean Richier
schildert für Oberdeutschland, Pfalz,
Elsass und angrenzende Gebiete sowie
Westfalen einen Brauch, wonach ein Oster-
Hase die Eier lege (ova excludere) und in
Gärten im Gras, Gesträuch usw. verstecke,
wo sie unter Gelächter und zum Vergnügen
der Erwachsenen (cum risu et iucunditate
seniorum) von den Kindern eifrig gesucht
würden. Dass der Osterhase die Eier verstecke,
nennt er „eine Fabel, die man Einfältigen
und Kindern aufbindet“ (fabula, que
simplicioribus et infantibus imponunt).“
Über die Verbindung der Hasensymbolik mit
dem Christentum sind die Ursprünge nicht
eindeutig zu definieren. Bei Wikipedia heißt
es dazu:
„Die Verbindung des christlichen Osterfestes
mit dem Ei als Symbol ist für verschiedene
europäische Länder spätestens aus dem
Mittelalter bekannt, möglicherweise auch
früher anzusetzen. Es gibt daneben seit
Ambrosius auch eine ältere Deutung des
Hasen als Auferstehungssymbol. Die vielfältige
christliche Hasensymbolik fand im Mittelalter
in vielen Bildwerken ihren Ausdruck,
siehe Hase in der Kunst. Die Verbindung
des Hasen mit dem österlichen Eierbrauch
ist jedoch noch unklar, auch wenn die
Fruchtbarkeit der Hasen für sich allein eine
enge Verbindung zum Frühling hat. Eine
Hypothese wird gerne angeführt:
Einige frühe bemalte Ostereier zeigen das
Dreihasenbild – eine Darstellung von drei
Hasen mit lediglich drei Ohren insgesamt,
bei denen aufgrund der „Doppelverwendung“
von Ohren dennoch jeder Hase zwei
Ohren hat; dies ist heute ein bekanntes
Symbol für die Dreieinigkeit (die ursprüngliche
Bedeutung ist unklar). Eventuell könnte
man von dieser Darstellung auf den Hasen
als Eierlieferant gekommen sein.“
Die weltweite Verbreitung des Osterbrauchtum
„Eierverstecken“, damit sie die
Kinder suchen können hat die Welt, ebenso
wie den Weihnachtsbaum, den deutschsprachigen
Auswanderern zu verdanken.
Doch es gab auch andere „Eierlieferanten“.
Bei Wikipedia ist zu lesen:
„In einigen Teilen der Schweiz, etwa im
Emmental, war noch im 19. Jahrhundert der
Kuckuck der Eierlieferant, in Teilen von
Westfalen war es der Osterfuchs, in Thüringen
brachte der Storch und in Böhmen der
Hahn die Eier zum Osterfest. Weiterhin gab
es die Vorstellung, dass die Kirchenglocken,
die am Gründonnerstag nach Rom fliegen,
die Ostereier bei ihrer Rückkehr in der Osternacht
von dort mitbringen.
In Australien wird seit den 1970er-Jahren
dem „Easter Bunny“ ein „Easter Bilby“ zur
Seite gestellt. Damit soll auf die – nicht zuletzt
durch die Ausbreitung der europäischen
Kaninchen – bedrohte Tierart Großer
Kaninchennasenbeutler („Bilby“) hingewiesen
und durch Verkauf von Schokoladenbilbies
Geldmittel für einen Erhaltungsfonds
gesammelt werden.“
9
Passionsspiele
Seit dem 17. Jahrhundert finden in Oberammergau
jedes Jahr zu Ostern die sogenannten
„Passionsspiele“ statt. Laienschauspieler
versuchen, in bayrischer Mundart und aus
der biblischen Perspektive, die letzten Tage
Jesu als Mensch darzustellen. Sie haben
sich bis auf den heutigen Tag fest etabliert.
Anders die zahlreichen Versuche mehr oder
weniger begabter Autoren, die Passion
Christi in die heutige Zeit zu implementieren.
Mit Popmusik, Beleuchtungseffekten und
Videoeinspielungen wollte man am Mittwoch
kurz vor Ostern, unter der Moderation von
Thomas Gottschalk, den Leidensweg Jesu
so oberflächlich wie möglich den TV-
Konsumenten erklären.
Da in Deutschland kommerziell aufgestellten
TV-Sendern nichts mehr heilig ist, ausgenommen
die Unterbrechungen durch
Werbezeiten, wollte man den Leidensweg
Christi als Unterhaltungsshow, den Bibelfernen
im Lande näher bringen. Da wurde Judas
mal eben zum „Manager“ der Jünger
gemacht und zum letzten Abendmahl gab es
Curry-Wurst mit Dönerbrot. Und damit möglichst
keiner die vielen anderen Peinlichkeiten
bemerkt, gab es viele Lieder aus der
Popmusik. Wobei die Auswahl der Lieder oft
wenig zum Verlauf der Handlung passten.
Was man von RTL in Kauf nahm, denn die
Zuschauer sollten eine perfekte Show zu
sehen und zu hören bekommen in der es
nicht um biblische Wahrheiten ging, sondern
um die emotionale Befriedigung eines Gesellschaftsteils,
das seine Beziehung zu Gott
nach eigenen Vorstellungen gestaltet. Und
so war es auch nicht verwunderlich, dass
dieses pseudoreligiöse Spektakel in der Öffentlichkeit
kaum eine Resonanz hervorrief.
Fazit
Es erfordert im Zeitalter des Internets keinen
großen Aufwand um die Vermischung heidnischer
Bäuche mit christlichen Inhalten unwiderlegbar
nachzuweisen. Wenn man sich
die Frage stellt, was denn die Ursachen waren,
weisen die zahlreichen historischen
Quellen auf einen gemeinsamen Nenner
hin: Angleichung und Anpassung an die
Menschen, denen man das Christentum
schmackhaft machen wollte.
Dieser gefährliche Trend ist an kein bestimmtes
Zeitalter gebunden, sondern ist in
anderen Bereichen bis heute in vielen christlichen
Kirchen nachweisbar. Was sich verändert
hat ist die Motivation. In früheren Zeiten
ging es den Kirchen darum, durch Angleichung
und Anpassung an die Bedürfnisse
der Heidenvölker, diese für das Christentum
zu gewinnen. Das heutige „Heidentum“
in Europa, mit seinen sündhaften Neigungen,
verlangt von den Kirchen, dass sie die
Werte des postmodernen Heidentums übernehmen,
ohne auch nur einen Gedanken
daran zu verschwenden, selbst Kirchenmitglied
zu werden.
Beispiele dafür (unter vielen anderen) sind
die Übernahme der sogenannten „Homoehe“,
Evolutionstheorie und der Genderideologie.
Deren Hauptaussage ist: Das biologische
Geschlecht bei der Geburt kann in späteren
Jahren jederzeit, durch die eigene Willensentscheidung,
verändert werden. Und
es gibt nicht wenige Kirchen, die einer solchen
absurden Ideologie durchaus positiv
gegenüberstehen. War in den christlichen
Kirchen eine Eheschließung zwischen zwei
gleichgeschlechtlichen Menschen vor 50
Jahren völlig abwegig, so haben die evangelischen
Landeskirchen in Deutschland inzwischen
alle ihre Meinung geändert.
Auch innerhalb der „Freikirche der Siebenten
Tags Adventisten“ in Deutschland
wächst die Zahl derer, die Homosexualität,
Evolutionstheorie und auch die Genderideologie
durchaus positiv betrachten. Wenn
auch die Verführung zum Verlassen der
Lehren Christi und der Apostel in unserer
Zeit äußerlich nichts mit den Osterbräuchen
zu tun hat, so sind sie nicht weniger gefährlich
für das Seelenheil derer, die nach dem
Willen unseres Vaters im Himmel leben wollen.
Lassen wir uns also nicht von wohl formulierten
Argumenten derer täuschen, die
das Wort Gottes nach eigenem Belieben
auslegen.
Und was die Titelfrage betrifft: Jeder, der
die zentralen Lehren der Bibel gelesen hat
und die Geschichte der Entstehung der zahlreichen
Osterbräuche einigermaßen kennt,
kann die Titelfrage selbst beantworten.
S. Burger
10
Weltgeschichte aktuell:
Der längste Krieg der Welt
Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine beherrscht das Thema Presse, Rundfunk
und die Fernsehsender. Jeden Tag werden wir mit den neuesten Nachrichten
über die Grausamkeiten im Verlauf dieses Krieges konfrontiert. Über den längsten
Krieg der Welt erfährt man in den „alten“ Medien nichts. Obwohl auch in diesem uralten
Krieg Jahr für Jahr tausende Gewaltopfer weltweit zu beklagen sind. An diesen
Krieg soll hier in gebotener Kürze erinnert werden.
In der Weltgeschichte gilt der hundertjährige
Krieg (1337-1457) zwischen England und
Frankreich als der längste kriegerische Konflikt.
In Deutschland dauerte der längste Krieg bisher
30 Jahre (1618-1648). Getrieben durch den
verderblichen Ehrgeiz weniger, die eigene
Macht zu vergrößern, werden Menschen immer
wieder dazu aufgefordert, andere auf grausame
Art vom Leben zum Tod zu befördern.
Was natürlich auch für den längsten Krieg
aller Zeit gilt und der immer noch unvermindert
anhält. Von der Öffentlichkeit in Europa wenig
beachtet werden auch im Jahr 2022 Christen,
wegen ihres Glaubens diskriminiert, eingesperrt
und in einigen Ländern sogar von den eigenen
Landsleuten getötet (Siehe Indien).
Kriegsbeginn
Dieser uralte Konflikt begann nach historischen
Quellen nicht auf der Erde, sondern irgendwo
in den unendlichen Weiten des uns unbekannten
Universums. Ein ehrgeiziges Regierungsmitglied
namens „Luzifer“ (Lichträger) war mit
seiner Position nicht mehr zufrieden und wollte
mehr Macht. Eine alte historische Quelle beschreibt
seine Stellung und Status mit folgenden
Worten:
„Du bist ein reinliches Siegel, voller Weisheit
und außer Maßen schön. Du bist im
Lustgarten Gottes und mit allerlei Edelsteinen
geschmückt: mit Sarder, Topas, Demant,
Türkis, Onyx, Jaspis, Saphir, Amethyst,
Smaragd und Gold. Am Tage, da du
geschaffen wurdest, mußten da bereitet
sein bei dir deine Pauken und Pfeifen. Du
bist wie ein Cherub, der sich weit ausbreitet
und decket; und ich habe dich auf den heiligen
Berg Gottes gesetzt, dass du unter den
feurigen Steinen wandelst“ (Hes.28.12-14)
Große Intelligenz und Ehrgeiz verleiten oft
dazu unzufrieden zu werden mit dem, was man
hat. Aus eigenem Antrieb Karriere machen gilt
auch in unserer Weltordnung als lobenswert.
Eine weitere historische Quelle schreibt über
die Motivation, die ihn zum ersten Rebellen
gegen die göttliche Ordnung werden ließ:
„Gedachtest du doch in deinem Herzen:
‚Ich will in den Himmel steigen und meinen
Stuhl über die Sterne Gottes erhöhen. Ich
will mich setzen auf den Berg der Versammlung
in der fernsten Mitternacht. Ich will
über die hohen Wolken fahren und gleich
sein dem Allerhöchsten.‘" (Jes.14.13+14)
Wer ein solches Ziel in einem Königreich erreichen
will, darf seine Absichten nicht öffentlich
machen, sondern muss seinen Plan mit viel
List ausführen. Und es bedarf Verbündete, die
den eigenen Machtanspruch befürworten und
die bestehende Regierungsstruktur verändern
wollen. Und so kam es, dass er beschloss das
Herrscherpaar der Erde für sein Ziel (sein wie
Gott) zu gewinnen. Und es gelang ihm, in Eva
den gleichen Ehrgeiz zu wecken, den er selber
hatte.
Obwohl sein heimtückischer Plan vordergründig
funktionierte, ging er dennoch nicht so
auf, wie er sich das vorgestellt hatte. Sein
heimtückischer Plan war längst durchschaut
worden. Der Herrscher des Universums stellte
sich auf die Seite der verführten Menschen und
erklärte Luzifer einen Krieg auf Leben und Tod.
Eine historische Quelle zitiert diese Kriegserklärung
mit folgenden Worten:
„Und ich will Feindschaft setzen zwischen
dir und dem Weibe und zwischen deinem
Nachkommen und ihrem Nachkommen. Der
soll dir den Kopf zertreten und du wirst ihn
in die Ferse stechen“ (1.Mo.3.15).
Damit war der längste Krieg auf unserer Erde
eröffnet worden. Die von Gott eingesetzte
Feindschaft zwischen denen die sich an Gottes
Wort halten und denen die es nicht tun, führte
leider relativ rasch zum ersten Gewaltopfer in
dem Krieg der geistig/geistlich begann. Der
fromme Abel wurde von seinem neidischen
unbeherrschten Bruder erschlagen. Seitdem
11
durchzieht physische Gewalt und psychische
List der „Nachkommen der Schlange“, wie ein
roter Faden, die gesamte Weltbevölkerung.
Der Kriegsverlauf
Ein so uralter Konflikt wird nicht überall und
immer mit der gleichen Intensität, bzw. Methoden
geführt, aber dafür ohne Pause. Der Todschlag
Abels hatte die alte Welt in zwei Lager
geteilt. Während die Nachkommen Sets sich
anfänglich darum bemühten nach den Geboten
Gottes zu leben (1.Mo.4.26), nahm die Gewaltbereitschaft
unter den Nachkommen Kains weiter
zu. Belegt durch das historische Zitat eines
damaligen Zeitgenossen: „Einen Mann erschlug
ich für meine Wunde und einen
Jüngling für meine Beule“ (1.Mo.4.23).
Die historische Überlieferung berichtet, dass
bereits bei der Geburt des Enkels aus der Set-
Linie man anfing „den Namen des Herrn anzurufen“
Wie und wo das geschah ist nicht bekannt.
Trotzdem war nach ca. 600 Jahren die
Anzahl der Menschen, die sich vom Geist Gottes
nicht mehr leiten ließen so stark angestiegen
war, dass ein Mann namens Henoch den
Auftrag bekam, das Gericht Gottes (Jud.14+15)
anzukündigen. Nach ca. weiteren 1.000 Jahren
hatte sich die Zahl der „Nachkommen der Frau“
auf nur acht Personen (Familie Noah) reduziert.
Und es schien so, als hätten die „Nachkommen
der Schlange“ sowie Luzifer gegenüber Gott
und denen, „die den Namen des Herrn anriefen“
gewonnen.
Und wie am Anfang des Krieges griff Gott
auch an diesem Zeitpunkt in die Menschheitsgeschichte
persönlich ein um den Gottlosen ein
drastisches Ende (1.Mo.6.5-8) zu bereiten. Nur
die noch Gott treu gebliebene Familie Noah
und die wichtigsten Tierarten sollten eine weltweite
Flutkatastrophe in einem speziellen
schwimmenden Kasten überleben. Als alle anderen
Menschen auf der Erde in den Wassermassen
ertrunken waren, hätte man eigentlich
davon ausgehen können, als wäre der Krieg
zwischen der unterschiedlichen Nachkommenschaft
vorbei.
Doch der historische Bericht besagt, dass der
Hang zur Rebellion gegen Gottes Gebote auch
bei den Nachkommen Noahs in relativ kurzer
Zeit wieder entfacht wurde. Kaum war die
Menschheit nach einigen Generationen zahlenmäßig
stark angewachsen, entschied sich
die Mehrheit erneut gegen das Gebot Gottes
sich zu zerstreuen (1.Mo.11.1-5) und die ganze
Welt zu besiedeln. Sie wollten lieber zusammen
bleiben und eine riesige Stadt mit einem
hohen Turm bauen. Erneut griff Gott ein und
gab den Menschen unterschiedliche Sprachen.
Im weiteren Verlauf des Krieges zwischen
den Gotttreuen und denen, die dem Schöpfer
der Welt nicht gehorchen wollten, wurde die
geistige Kriegsführung (z. B. Einführung der
Vielgötterei) immer mehr durch physische Gewalt
ersetzt. Auch nachdem sich Gott ein eigenes
Volk erwählt hatte und diese Leute mit ihm
einen Vertrag (2.Mo.19.7+8) schlossen, wurde
der immer wieder auftretende Ungehorsam
gegenüber Gottes Geboten zu einer echten
Belastungsprobe.
Aber auch die geistigen Nachkommen der
„Schlange“ hatten sich inzwischen als Völker
etabliert und Länder in Besitz genommen. Als
nun das Volk Israel das von Gott versprochene
Land Kanaan einnehmen sollte, mussten sie
die dort lebenden Völker durch physische Gewalt
vertreiben. Nach den Berichten der Chronisten
wurde der geistige Krieg zwischen dem
Gottesvolk und den Götzenanbetern für mehr
als 1000 Jahre immer wieder durch Waffengewalt
mit wechselnden Ergebnissen ergänzt.
Die von Gott eingesetzte Feindschaft erhielt
ihren Höhepunkt, als Gott seinen Sohn als
Mensch auf die Welt sandte. In einem geistigen
Duell zwischen dem Erzrebellen Luzifer und
seinen Anhängern und dem „zweiten Adam“
(sündloser Mensch) sollte sich endgültig entscheiden,
wer im längsten Krieg der Weltgeschichte
als Sieger hervorgehen würde. Vier
historische Berichte (Evangelien) bezeugen wie
lange das Duell dauerte, welche Waffen eingesetzt
wurden und wer am Ende siegreich das
„Schlachtfeld Erde“ verließ.
Zwei ungleiche Heerführer
Als Luzifer erst heimlich und später offen gegen
die göttliche Ordnung im Himmel rebellierte,
wurde er der Kopf aller intelligenten Lebewesen,
die sich seinen Ansprüchen anschlossen.
Ihm stand das Ebenbild des allmächtigen Gottes,
auch Wort Gottes genannt, als Bewahrer
der himmlischen Ordnung gegenüber. Während
der eine jede Gelegenheit nutzte, um die Anzahl
seiner Anhänger zu vergrößern, warb das
„Wort Gottes“ darum, sich nicht den Ansichten
Luzifers anzuschließen.
Es war eine geistig/geistliche Auseinandersetzung
mit Argumenten und ohne Gewalt.
Diese Situation endete schlagartig, als es Luzifer
mit List gelang, Adam und Eva durch die
12
Schlange zu verführen, Gottes Gebot zu übertreten.
Im historischen Bericht heißt es dazu:
„Du warst ohne Tadel in deinem Tun von
dem Tage an, da du geschaffen wurdest, bis
sich deine Missetat gefunden hat. Denn du
bist inwendig voll Frevels geworden vor
deiner großen Hantierung und hast dich
versündigt. Darum will ich dich entheiligen
von dem Berge Gottes und will dich ausgebreiteten
Cherub aus den feurigen Steinen
verstoßen“ (Hes.28.15+16).
Die „Missetat“ Luzifer war nun durch den Anschlag
auf die Menschen offenkundig geworden.
Der Rauswurf auch den höchsten Staatsämtern
erfolgte prompt, was sein Einfluss im
Himmel wohl erheblich geschmälert haben
dürfte.
Da Gott in seiner Liebe zu den Menschen sich
klar auf die Seite der Menschen gestellt hatte,
wurde die Erde zum neuen Kampfplatz zwischen
den beiden Heerführern. Ihre Ziele wurden
im Verlauf des Krieges für alle Beteiligten
immer deutlicher erkennbar. Während das
„Wort Gottes“ (Christus) dafür kämpfte, die
Menschheit zurück in die himmlische Gemeinschaft
zu führen, bemühten sich Luzifer das mit
allen Mitteln zu verhindern.
Damit hatte das Universum zwei verschiedene
Kriegsschauplätze. Einer in der Engelwelt
und der zweite auf unserer Erde. Auch die eingesetzten
Mittel unterschieden sich. Im Himmel
ging man weiterhin gesittet miteinander um
(Hiob.1.6+7), auf der Erde hingegen eskalierte
die Feindschaft und es floss unschuldiges Blut.
Auf dem Höhepunkt des geistigen Kampfes der
beiden Heerführer verließ das „Wort Gottes“
den Himmel, um als Jesus aus Nazareth persönlich
gegen den Feind Gottes und aller Menschen
anzutreten.
Sie trafen sich persönlich zu einem geistigen
Duell in einer Wüste. Der Menschen- und Gottessohn,
ausgehungert und am Verdursten,
gegen die listigste Person (Satan), im ganzen
Universum. Dreimal versuchte (Matth.4.1-11)
der Verführer Jesus dazu zu verleiten, gegen
Gottes Gebot zu handeln. Jedes Mal blieb Jesus
seinem Vater im Himmel treu und beantwortete
die Herausforderungen Satans mit dem
niedergeschriebenen Wort Gottes. Darauf verließ
der Erzrebell Jesus, um den Kampf gegen
ihn anderen zu überlassen.
Doch die waren dem „Menschensohn“, ebenso
wie die gefallenen Engel, die Satan aus dem
Himmel herbeigerufen (Offb.12.3+4) hatte,
haushoch unterlegen. Jesus, voll des heiligen
Geistes und mit der Kraft Gottes ausgerüstet,
entging allen geistigen Fallen, die sie für ihn
aufstellten. Und um zu demonstrieren, dass
durch ihn das Reich Gottes nahe herbeigekommen
war und der Vater im Himmel die
Menschen liebt, heilte er tagtäglich alle Kranken
die zu ihm kamen.
Nur ein einziges Mal wandte er Gewalt an,
um den Tempel Gottes von den habgierigen
Kaufleuten (Mark.11.15-17) zu befreien, ansonsten
ging er jedem Streit, der zur Gewalt
eskalieren drohte, aus dem Weg.
Nach dreieinhalb siegreichen Jahren über
Teufel, Tod und Verführungen sollte er, nach
dem Willen Gottes, sein Leben für die Sünden
der Menschen stellvertretend opfern. Ein Tod
am Kreuz ist grausam und schmerzvoll und
Jesus musste seine ganze Willenskraft aufbringen,
um seine Mission (Mark.14.36) siegreich
zu beenden. Was sein gerissener Hauptgegner
niemals für möglich gehalten hatte, trat nun ein.
Jesus blieb als Mensch Gott treu bis in den
Tod.
Eine völlig neue Lage
Während der Stan vor Wut schäumte, die elf
Apostel sich ängstlich versteckt hielten, ruhte
der Leib Jesu im Grab. Am dritten Tag geschah
jedoch genau das, was der Sohn Gottes
(Mark.8.31) vorausgesagt hatte. Sein Vater im
Himmel erweckte ihn zu einem neuen, ewigen
Leben. Und das hatte für die Menschheit, den
Himmel und seinen Erzfeind, samt Anhang,
gravierende Folgen.
1. Die Menschheit musste nicht mehr in der
Sklaverei ihrer bösen Begierden leben. Jesus
hatte durch seinen Tod von Gott die Macht erhalten,
jeden Menschen, der seine bösen Taten
bereute und an Jesus, als den Sohn Gottes
glaubte, gerecht zu sprechen. Damit war das
Bürgerrecht im zukünftigen Reich Gottes verbunden
sowie ewiges Leben in sichtbarer Gottesgemeinschaft.
2. Als Gott das makellose Leben Jesu und seinen
Kreuzestod stellvertretend für die gesamte
Menschheit angenommen hatte, war der Jubel
im Himmel unter den Gotteskindern riesig. Mit
höchsten Ehren empfangen bekam der Retter
der Menschheit zwei neue wichtige Aufgaben
übertragen. Zum einen den Dienst als hoher
Priester im himmlischen Heiligtum und die Regierung
über Gottes gesamte Schöpfung.
13
3. Satan hatte durch Jesus den geistigen
Kampf endgültig verloren. Zwar war ihm noch
nicht der „Kopf zertreten worden“, aber er verlor
endgültig die Macht über den Tod. Und auch
den bis dahin offenen Zugang zum Himmel.
Letzteres wollte er nicht hinnehmen und so
kam es zu einem intergalaktischen Krieg.
Der Intergalaktische Krieg
Als im Himmel und auf der Erde bekannt wurde,
dass Gott seinen Sohn als Mensch in die
Welt schicken würde, rief er alle seine himmlischen
Anhänger auf die Erde, um diesen einen
zu verführen und zu vernichten. Tausende Engel
verließen ihre Wohnstätte und vergrößerten
das Heer Satans. Nach der Niederlage wollten
sie wieder zurück und fanden den Weg dorthin
versperrt. Im letzten Buch der Bibel wird der
darauffolgende historische Kampf so beschrieben:
„Und es erhob sich ein Streit im Himmel:
Michael und seine Engel stritten mit dem
Drachen; und der Drache stritt und seine
Engel, und siegten nicht, auch ward ihre
Stätte nicht mehr gefunden im Himmel. Und
es ward ausgeworfen der große Drache, die
alte Schlange, die da heißt der Teufel und
Satanas, der die ganze Welt verführt, und
ward geworfen auf die Erde, und seine Engel
wurden auch dahin geworfen. Und ich
hörte eine große Stimme, die sprach im
Himmel: Nun ist das Heil und die Kraft und
das Reich unsers Gottes geworden und die
Macht seines Christus, weil der Verkläger
unserer Brüder verworfen ist, der sie verklagte
Tag und Nacht vor Gott“ (Offb.12.7-
10).
Nun war zwar im Himmel der Friede wieder
eingekehrt, aber auf der Erde ging und geht der
längste Krieg der Welt unvermindert weiter.
Gewinner oder Verlierer?
Für die Bewohner der Erde hörte auch nach
der Kreuzigung die Feindschaft mit Satan nicht
auf. Satan wusste in dem Augenblick, als Jesus
am Kreuz sprach: „Es ist vollbracht“, dass sein
großer Plan, Herrscher des Universums zu
werden, nicht mehr zu realisieren war. Er hatte
verloren und sein endgültiges Ende war nur
noch eine Frage der Zeit.
Trotzdem konzentrierte er weiter alle seine
Aktivitäten auf ein einziges Ziel. Jeden Menschen
davon abzulenken, das Angebot des
ewigen Lebens durch den Glauben an das
Evangelium anzunehmen.
Dazu ist ihm jedes Mittel recht. Hauptsache
sie beschäftigen sich nicht mit demütigem Herzen
und aufrichtigem Verstand mit Gott und
seinem Wort. Der Apostel Paulus schrieb dazu:
„Aber du, Gottesmensch, fliehe solches!
Jage aber nach der Gerechtigkeit, der Gottseligkeit,
dem Glauben, der Liebe, der Geduld,
der Sanftmut; kämpfe den guten
Kampf des Glaubens; ergreife das ewige
Leben, dazu du auch berufen bist und bekannt
hast ein gutes Bekenntnis vor vielen
Zeugen“ (1.Tim.6.11+12)
Auf der anderen Seite, im Heerlager der Heiligen,
wird durch Jesu Jünger die frohe Botschaft
von der Versöhnung des Menschen mit
Gott, durch Jesus Christus, weltweit auf unterschiedlicher
Weise verkündet. Es ist von Seiten
der Heiligen kein Kampf mit irdischen Waffen,
sondern mit geistlichen Waffen. Durch die Kraft
des Glaubens und des heiligen Geistes werden
jeden Tag tausende Menschen zu Jüngern
Jesu.
Jünger Jesu kämpfen niemals mit Gewalt
gegen ihre Mitmenschen, sondern gegen den
geistigen Verführer der Welt. Wie geschrieben
steht: „Denn wir haben nicht mit Fleisch und
Blut zu kämpfen, sondern mit Fürsten und
Gewaltigen, nämlich mit den Herren der
Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen,
mit den bösen Geistern unter dem
Himmel“ (Eph.6.12)
In diesem Krieg zählen nicht Sieg oder Niederlage
in einzelnen „Schlachten“, sondern
dass man in der Gemeinschaft mit Christus
bleibt. Denn am Ende ist unser Sieg der Glaube,
durch den wir in der Kraft Gottes die Welt
überwinden. Wie Petrus bezeugt: „wir glauben,
durch die Gnade des Herrn Jesu Christi
selig zu werden“ (Apg.15.11).
Selig ist, der am Ende sagen kann: „Ich habe
einen guten Kampf gekämpft, ich habe
den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten;
hinfort ist mir beigelegt die Krone der
Gerechtigkeit, welche mir der Herr an jenem
Tage, der gerechte Richter, geben wird,
nicht aber mir allein, sondern auch allen, die
seine Erscheinung liebhaben“ (2.Tim.4.7+8)
K. Weber
14
Längster Krieg der Welt
Christenverfolgung im Jahr 2022
Um die Aktualität des Artikels „Der längste Krieg der Welt““ zu verdeutlichen,
veröffentlicht die Redaktion an dieser Stelle zwei Pressemitteilung von „Open
Doors Deutschland e.V.“ aus dem 1. Quartal 2022.
China vor Olympia 2022
(Open Doors/ Kelkheim) Vor dem heutigen
Beginn der Olympischen Winterspiele hat
China die engmaschige Kontrolle der
Christen und ihrer Kirchen nochmals
verschärft. Kirchenleiter in Peking erhielten
eine behördliche Aufforderung, „in der
Öffentlichkeit unsichtbar zu bleiben, um
Konflikte zu vermeiden.“ Das berichtet das
Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors.
Wer kirchliche Aktivitäten außerhalb der
Sonntaggottesdienste durchführt, erhält von
den Behörden eine „Einladung zum Tee“. In
der Praxis bedeutet dies stundenlange
Verhöre und Geldstrafen, auch
mehrwöchige Haftstrafen sind möglich.
Präsident Xi Jinping betrachtet den
christlichen Glauben als Bedrohung für das
Regime und will das Christentum
„sinisieren“, d.h. der chinesischen Kultur und
sozialistischen Werten anpassen. Ziel ist die
absolute Kontrolle aller religiösen Aktivitäten
und Inhalte. Der Druck auf Christen wird
durch immer schärfere Zensur- und
Überwachungsmaßnahmen ständig erhöht.
Seit 2013 hat das Regime mehr als 20.000
Kirchen oder kirchliche Einrichtungen
schließen oder zerstören lassen.
Gottesdienste werden per Kamera
überwacht, Kindern und Jugendlichen ist die
Teilnahme verboten. Kreuze müssen
abgehängt und durch Bilder von Xi Jinping
ersetzt werden. Abweichler werden
inhaftiert, wovon besonders Pastoren
betroffen sind.
Am 1. März tritt eine weitere Verordnung in
Kraft, mit der die Nutzung des Internet für
das Teilen religiöser Inhalte deutlich
eingeschränkt wird. Beschlossen und
veröffentlicht wurde das auf der „Nationalen
Konferenz über religiöse Arbeit“ am 3. bis 4.
Dezember 2021 in Peking. Demnach dürfen
etwa Online-Predigten nur von religiösen
Gruppen, Schulen und Kirchen organisiert
und durchgeführt werden, die eine „Lizenz
für religiöse Informationsdienste im Internet“
erhalten haben. Der Erwerb der Lizenz ist
mit sehr hohen und die Glaubensfreiheit
stark einschränkenden Hürden verknüpft.
Ein privater Blog mit christlichen Inhalten
etwa ist nicht mehr zulässig. Ohne Lizenz
dürfen religiöse Online-Aktivitäten nicht
organisiert, live übertragen oder
aufgezeichnet werden. Dadurch ist sowohl
die Verbreitung christlicher Inhalte als auch
die Nutzung des Internet für virtuelle
Zusammenkünfte fast unmöglich.
Angesichts der umfassenden Verlagerung
vieler kirchlicher Aktivitäten auf das Internet
im Rahmen der Pandemie, sind die Folgen
der Verordnung kaum abzuschätzen.
China hat sich auf dem
Weltverfolgungsindex, der Rangliste der 50
Länder in denen Christen am stärksten
verfolgt werden, von Rang 43 im Jahr 2018
auf aktuell Rang 17 verschlechtert. Open
Doors ruft die Christen in Deutschland zum
Gebet und zur Unterstützung der Christen in
China auf. Quelle: www.opendoors.de
Eritrea verbietet
Freikirchen
Im Mai 2022 ist es 20 Jahre her, dass die
Regierung von Eritrea nur vier
Religionsgruppen im Land offiziell
genehmigt hat. Das sind der sunnitische
Islam, die Eritreisch-Orthodoxe Kirche
(EOK), die Lutherische Kirche und die
Römisch-Katholische Kirche. Andere
religiöse Gruppen haben zwar eine
Registrierung beantragt, jedoch nie erhalten.
Sie sind verboten. Seitdem wurden
Tausende von Christen wegen Teilnahme
an illegalen Versammlungen verhaftet und in
einem der zahlreichen Gefängnisse des
Landes inhaftiert. Bei ihrer Entlassung
werden die Christen aufgefordert, ihren
Glauben zu widerrufen und sich in
regelmäßigen Abständen bei der Polizei zu
15
melden. Christen aus nichtregistrierten
Gemeinschaften werden von den Behörden
überwacht sowie systematisch
eingeschüchtert und unterdrückt. Für die
Regierung sind sie Staatsfeinde. Ein
persönlicher Bericht:
Pastor Gideon (Name geändert) berichtet,
dass Christen aus verschiedensten Gründen
immer wieder verhaftet und freigelassen
werden, die Haft kann ein Jahr oder einen
Monat dauern. Doch der wahre Grund – das
ist ihr Bekenntnis zu Jesus Christus – wird
niemals als Haftgrund genannt. „Einige
hochrangige Kirchenleiter sind seit über 20
Jahren inhaftiert. Leiter werden verhaftet,
aber andere Leiter rücken nach.
Gemeindemitglieder werden inhaftiert, und
andere stehen auf. So gibt es in den
Gemeinden weiterhin Leiter und Mitglieder,
die sich durch Gefängnis und Tod nicht
aufhalten lassen.“
Der Pastor hat selbst insgesamt
sechseinhalb Jahre in verschiedenen
Gefängnissen verbracht, auch in der
Hauptstadt Asmara, wo viele Christen
inhaftiert und die Haftbedingungen äußerst
schlecht sind. Durch psychische und
physische Folter sollen die Christen dazu
gebracht werden, sich im Austausch für ihre
Freiheit von Christus abzuwenden. „Einige
Zellen sind sehr klein. Man kann sich nicht
bewegen und es gibt keine Fenster in der
Zelle“, sagt Pastor Gideon. „Wir wurden wie
Sklaven behandelt. Sie versuchen auf jede
erdenkliche Weise, deinen Körper, deinen
Geist und deine Gesundheit zu erschöpfen.
Das Essen ist wenig und taugt nicht, um sich
richtig zu ernähren. Wasser ist rar und
verschmutzt. In den ersten drei Monaten
haben sie uns schwer geschlagen. Sie
riefen und schlugen uns mitten in der Nacht,
aber auch tagsüber, wenn du es am
wenigsten erwartet hast. Ich wurde zu
schwerer Arbeit gezwungen. Nicht für Tage
oder Monate, sondern für Jahre.“
Schläge und Folter waren schrecklich für
Pastor Gideon, am zermürbendsten war
jedoch die Monotonie. „Man sitzt nur da.
Und kann leicht psychisch krank werden,
denn der Schmerz, den man innerlich fühlt,
traumatisiert einen. Alles, was man denkt,
erzeugt Stress. Das Einzige, was sie tun, ist,
einem zu drohen. Sie verlangen von einem,
seinen Glauben zu verleugnen und ihn zu
hassen. Es gab Zeiten, in denen die
Versuchung, Christus zu verleugnen, sehr
real war. Aber mit Gottes Hilfe hielten wir
durch. Unsere Weigerung Christus zu
verleugnen, hat unsere Gefängniszeit
verlängert. Hätten wir das getan, hätten sie
uns früher freigelassen.“
Doch selbst unter diesen Bedingungen teilte
Pastor Gideon das Evangelium mit
Mitgefangenen und sogar mit den Wärtern.
„Wir konnten Wärtern erklären, warum wir
inhaftiert waren. Einige nahmen sogar Jesus
als ihren Retter an. Die glücklichsten
Momente im Gefängnis waren die
Begegnungen mit Menschen, die sich Jesus
zuwandten. Sie waren aus anderen
Gründen inhaftiert. Wir haben ihnen von
Christus erzählt. Sogar Muslime fanden zu
Christus.“
„Gott schenkt Gnade. Das haben wir dort
erlebt. In all dem Leid suchten wir Gottes
Angesicht. Wir haben gebetet.“ Ihre Gebete
wurden erhört, als eine Bibel in das
Gefängnis geschmuggelt wurde. „Wir lasen
sie abwechselnd und ermutigten und
belehrten uns gegenseitig.“
Durch all dies sind Pastor Gideons Glaube
und Dienst gewachsen. „Ich lebe für
Christus. Dazu bin ich berufen. Meine Arbeit
hat nach meiner Freilassung zugenommen.
Wenn ich sehe, welche Kraft und Gnade
Gott mir nach dem Gefängnis gegeben hat,
ist das besser als vor dem Gefängnis.“ Er
setzt heute seine Arbeit fort, obwohl er weiß,
dass er dafür jederzeit erneut inhaftiert
werden kann.
Auf dem Weltverfolgungsindex von Open
Doors belegt Eritrea aktuell Rang 6. Beten
Sie bitte für die Hunderte von inhaftierten
Christen sowie für die Einheit der Christen
im Land. Quelle: Nachricht bereitgestellt von
Open Doors Deutschland
16
Bericht: J7 Aktionswoche in Linz
Junge Adventisten verteilen 590 Bücher
Nach den erfolgreichen Aktionswochen in Wien und Nürnberg im letzten Jahr fand vom 8. bis zum
17. April 2022 in der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz eine weitere Missionsfreizeit
unter der Leitung von Pr. Luis Castro statt. 15 junge Adventgläubige erlebten eine intensive Zeit
mit tiefem Bibelstudium, sportlicher Betätigung, mutmachenden Begegnungen und geselligem
Beisammensein.
LINZ – Luis Castro war bis vor Kurzem als Prediger
bei der Österreichischen Union angestellt und unter
anderem für das österreichische
Chapter von
IMPACT, einem internationalen
adventistischen Missionsprojekt,
zuständig. Das
Ziel von IMPACT ist es,
Laienglieder zur Mission
auszubilden. Eigentlich ist
IMPACT eine Laienbewegung.
In Österreich wurde
Luis & Silvia Castro mit ihren
Kindern
die Initiative aber direkt
von der Union unterstützt.
J7 – Eine neue Missionsinitative
Nachdem Pr. Castro Anfang 2021 von der
Österreichischen Union aufgrund seines
ursprünglich-adventistischen Verständnisses einer
buchstäblichen Gottessohnschaft Christi entlassen
wurde, rief er zusammen mit anderen Gläubigen
aus der österreichischen Adventjugend J7 ins
Leben. Das Akronym kann verschieden gedeutet
werden, beispielsweise als Abkürzung von „Jugend
7“, oder als Hinweis auf Johannes 7 – ein Kapitel, in
dem es um Jesu messianischen Anspruch und die
Reaktion der Gesellschaft auf diesen Anspruch geht.
Teil der Teilnehmer während einem Ausflug auf den Pöstlingberg
Ablauf der Aktionswoche
Da im Gegensatz
zu den
vorherigen
Aktionswochen
die
Dauer von 7
auf 10 Tage
verlängert
wurde, konnte
die gemeinsame Zeit sowohl mit einem Sabbat begonnen
als auch abgeschlossen werden. Es wurden
Ausflüge in die Natur und am Sonntag in die Stadt
unternommen. Unter der Woche waren die Vormittage
dem gemeinsamen Bibelstudium und der
körperlichen Fitness
(Theorie & Praxis im
Wechsel) gewidmet,
während die Nachmittage
für die Mission genutzt
wurden. Am Abend
wurden Erfahrungen
ausgetauscht, Spiele gespielt
und Vorbereitungen
für den nächsten
Spieleabend
Missionseinsatz getroffen.
„Take your stand against Babylon“
Das Bibelstudium war dem Thema „Take your
stand against Babylon“ gewidmet, auf Deutsch:
„Bring dich gegen Babylon
in Stellung“. Dabei wurden
drei Themen intensiv unter
die Lupe genommen: Die
Lehren vom Sonntag, der
Dreieinigkeit und der unsterblichen
Seele. Hierfür
wurden die verschiedenen
theologischen Argumente
für diese Auffassungen unter
den Teilnehmern aufgeteilt
und jede Gruppe
Mit guter Laune auf dem Weg zum Büchertisch
„Schmankerl“ zum Schluss der
Woche: Studium zur Zahl 666
17
erhielt den Auftrag, auf biblischer Grundlage möglichst
gewinnende Entgegnungen zu finden.
Die Missionseinsätze
Pavillon in der Landstraße
Montag bis Donnerstag gab es von 14 bis 18 Uhr
die Möglichkeit, am an einer Verteilaktion in der
Linzer Innenstadt mitzuwirken. Dafür wurde ein
Pavillon vor der Karmelitenkirche
aufgebaut,
der Platz für einen Büchertisch
und eine Flipchart
bot. Durch diese
ergaben sich viele Gespräche
mit jungen Menschen,
die sich vom Büchertisch
seltener angesprochen
fühlen. Passanten
wurden aufgefordert,
auf die Flipchart einen
Baum zu malen und
dann gefragt, ob sich Rückschlüsse ziehen ließen
zwischen ihrer Zeichnung und ihrer Person.
Dadurch eröffnete sich die Möglichkeit, das Gespräch
auf eine
geistliche
Ebene zu lenken
(s. Ps 1,3 &
Jer 17,8). Es
wurden auch
Menschen mit
Gutscheinkarten
angesprochen
oder
Lisa im Gespräch
Ester an der Flipchart, im Hintergrund der Büchertisch
ihnen direkt Bücher angeboten. Da während der 4
Nachmittage Gott die Sonne scheinen ließ und er
auf viele weitere Weisen seinen Segen erwies,
wurden die Bemühungen von Erfolg gekrönt. Es
wurden 584 Bücher verschenkt, die meisten davon
von Ellen White und 4 Bibeln. Auch ergaben sich
viele ermutigende Begegnungen
mit Menschen
in verschiedensten
Lebenslagen: Menschen,
die früher einmal
Adventisten waren,
Menschen, die sich
bereits offen mit dem
Adventismus beschäftigten,
Menschen, die
eine ablehnende Haltung
gegenüber Adventisten
hatten und Menschen,
die bislang noch nicht mit der dreifachen
Engelsbotschaft konfrontiert worden waren. Überall
konnte – und wenn nur durch freundliches Auftreten
– ein Same gestreut werden.
Ausblick
Einladungsflyer zur Aktionswoche
Nach den zehn ereignisreichen und gesegneten Tagen
richtet das J7-Team seinen Blick nach vorn. Es
soll noch eine weitere Aktionswoche im Sommer
stattfinden und womöglich auch Jugendfreizeiten
mit anderem Format angeboten werden. Wer über
kommende Veranstaltungen informiert werden
möchte, kann hier um Aufnahme in den Email-Verteiler
bitten:
j7leitung@gmail.com
Hier kann die Arbeit von Luis Castro und J7 unterstützt
werden: Luis Castro Lara
AT55 1420 0200 1148 6950
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M. Fichte
Nicht ganz vollständiges Abschlussbild auf dem Pöstlingberg über Linz
18
Neues aus dem Norden Ghanas
EIN RUF, IN DEN NORDTEIL VON GHANA ZU KOMMEN.
Und in der Nacht erschien Paulus ein Gesicht: Ein Mann aus Mazedonien stand dort und
drängte ihn und sagte: „Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!“ Apostelgeschichte 16,9
Die meisten Menschen im Norden Ghanas sind Moslems. Darunter sind auch einige Christen. Die
Arbeit der Remnants konzentriert sich zum Großteil auf den südlichen Teil Ghanas. Es gibt nur wenige
unserer Mitarbeiter im Norden und der Ruf, in den Norden zu kommen kam immer wieder. Bei unserem
letzten Lagertreffen in Adiamara nahmen 17 unserer Mitarbeiter aus dem Norden teil. Bei ihrer
Abreise verstärkten sie den Ruf, in den Norden zu kommen, um dabei zu helfen, das Evangelium zu
verbreiten: So wie der Apostel Paulus nach Mazedonien gerufen wurde.
Wir haben daher beschlossen, die Gebetskonferenz
im April im Norden abzuhalten. Wir haben
uns auch entschieden, 30.000 Broschüren in englischer
Sprache für sie zu drucken. Hefte mit dem
Titel:
1. Wer ist Gott?
2. YAHSHUA, der Sohn Gottes
3. Wie ist die Beziehung zwischen Gott und
YAHSHUA
4. Wer ist der Heilige Geist?
5. YAHSHUA der Einzige Mittler
6. Der Tod von YAHSHUA
7. Die Auferstehung von YAHSHUA
8. China in der Prophezeiung
9. Trinitätslehre
10. YAHSHUA der einzige Weg
Je Dreitausend wurden für den Norden gedruckt.
Der Herr schickte Geschwister, um bei der Druckarbeit
zu helfen. Mit Freude wurde die Arbeit verrichtet!
Vier neue Leiter für die Mission im Norden Ghanas
werden eingesegnet
Am 17. April sollte das Campmeeting beginnen.
Meine Familie fuhr am Freitag, den 15. April
nach Kandiga zur Gemeindeversammlung von
Bolgatanga. Die Reise war 610 km von Adiamara
nach Kandiga. Normalerweise sind es in Europa
5 Stunden Fahrt oder weniger, aber hier in Ghana
waren es wegen unserer Straßen 11 Stunden.
Paul und Margaret mit Enkelkindern
Ich persönlich war sehr müde, als wir Kandiga erreichten:
Es hatte dort 39- 41 Grad. Der Rest des
25-köpfigen Teams kam am Sonntag, den 17. April
ebenfalls zu uns.
Kandiga liegt in der Region Upper East in Ghana,
ganz in der Nähe der Grenze zu Burkina Faso.
Frafra ist ihr Stamm und auch ihre Sprache. Die
meisten Menschen in Kandiga sind Bauern. Reis,
Nüsse, Bohnen, Sojabohnen und vieles mehr sind
ihre landwirtschaftlichen Produkte.
Ich habe etwas Neues gelernt. Kandiga hat einen
Häuptling, was mir nicht neu ist, aber sie haben
auch einen „Herrn des Landes“. Der Häuptling
befasst sich mehr mit der täglichen Verwaltung
des Volkes, aber der „Herr“ kümmert sich um die
19
Sicherheit des Landes. Er ist der geistige Führer
und Mittler zwischen den Lebenden und den Toten.
Bevor wir den Herrn des Landes trafen, besuchten
wir zuerst den Häuptling. Am 18. April wurde ich
zu einem Besuch beim Häuptling von Kandiga
geführt. Ein sehr hellhäutiger, gutaussehender
Mann. Er und seine Ältesten hießen uns herzlich
willkommen. Wir hatten ein gutes, einvernehmliches
Gespräch.
Am Ende unseres Besuchs bot ich an, für ihn und
seine Untertanen zu beten. Er nahm mein Angebot
an, war aber überrascht, als ich in seinem Palast
niederkniete, um dieses wichtige Gebet zu
sprechen.
Es war ihm unangenehm, mich auf meinen Knien
zu sehen, und er wünschte, ich würde stehen und
dieses Gebet sprechen. Ich hatte die Gelegenheit,
ihm zu erklären, dass YAHWEH, unser großer
Gott gesagt hat: Ich habe bei mir selbst geschworen,
das Wort ist aus meinem Mund in
Gerechtigkeit gegangen und wird nicht zurückkehren,
dass sich vor mir jedes Knie beugen
wird, jede Zunge wird schwören. Jesaja
45,23
Er bedankte sich herzlich nach dem Gebet und einer
Übergabe des Buches "LORD YAHSHUA,
the only begotten Son of God". Er versprach, das
Buch zu lesen. Alle seine Ältesten gaben auch ihr
Versprechen, das Geschenkbuch zu lesen.
Ich war glücklich - als wir sie verließen sah ich,
wie sie alle in dem Buch lasen! Ich betete in meinem
Herzen ein kurzes Gebet, damit sie vom
Geist YAHSHUAs geführt werden, um zur Wahrheit
zu finden. Bitte denkt in Euren Gebeten an
den Häuptling und seine Ältesten, dass sie
YAHSHUA, den Sohn Gottes - und damit das
ewige Leben annehmen!
Vom Häuptlingspalast aus fuhren wir zum Herrn
des Landes. Wer ist der Herr des Kandiga-Landes?
Wir hatten die Gelegenheit, ihn zu besuchen.
Er ist ein sehr alter Mann von etwa 100 Jahren. Er
spricht fließend Frafra, seine Muttersprache, wie
ein 20-jähriger Junge. Er gab uns zu verstehen,
dass er der Mittler zwischen den Lebenden und
den Toten ist. Er konsultiert den Geist der Toten.
Auch um zu wissen, was die Zukunft für sein
Land und seine Bewohner bereithält.
Er fügte schnell hinzu, für Euch hier kann ich
nicht in eurem Namen vermitteln, weil ihr jemanden
habt, der größer ist als ich, der zwischen euch
und eurem Gott vermittelt. - Der Häuptling ist mit
Spiritualität ausgestattet, und er wusste genau,
dass unser begleitender Führer stärker ist als seiner.
...denn Er hat gesagt: "Ich werde dich niemals
verlassen noch dich versäumen." So können
wir getrost sagen: „JAHWE ist mein Helfer,
ich fürchte mich nicht, was können Menschen
mir tun?“ Hebräer 13,5-6
Dank an JAHWEH: Gestern war Markttag in
Kandiga. Die Markttage wechseln sich zwischen
den Städten Bolgatanga, Naverongo und Kandiga
ab. Heute, am 19. April, wird der Markt nach Bolgatanga
verlegt. Morgen ist Naverongo an der
Reihe und am kommenden Donnerstag geht es
zurück nach Kandiga. Wir haben die Gelegenheit
genutzt, von den mitgebrachten Büchern einen
Teil zu verteilen.
Ich wünschte mir, dass jeder Leser die Möglichkeit
hätte, den Norden zu besuchen, um die Vielfalt
des Lebens dort zu erleben.
Joel 2,1: Blast die Posaune in Zion und lasst
Alarm schlagen auf meinem heiligen Berg:
Lasst alle Bewohner des Landes zittern; denn
der Tag JAHWEHs kommt, denn er ist nahe.
Das Abendprogramm war wunderbar. Die Einwohner
schlossen sich uns an, um die gute Nachricht
über das baldige Kommen des Messias zu
hören.
Broschüren Verteilung
Unser Team und
das des nördlichen
Teams taten sich
zusammen und
reisten von Stadt zu
Stadt, von Dorf zu
Dorf, um hier Broschüren
zu verteilen.
Mit Freude nahmen
die weitaus meisten
Menschen die
Hefte entgegen.
Nach dem Verteilen
und Verlassen
drehte ich mich um,
damit ich erfreut
feststellen konnte,
dass die Leute anfingen zu lesen.
20
Mein Schmerz war, als wir die Grenze nach Burkina
Faso überquerten und anfingen, die Broschüren
zu verteilen: Da sahen wir, dass die Leute
gerne den Inhalt der Broschüren kennen würden,
aber wenige konnten die englischen Hefte lesen.
Rast in Burkina Faso
werden, und dann
wird das Ende kommen.
Matthäus 24,14
Wenn unser Auftrag
darin besteht, die Menschen
zu überzeugen -
und nicht zu ändern -
weil das WORT die
Überzeugung und Bekehrung
bewirken
wird, dann ist der beste
Weg, zu drucken. Daher
mein unmittelbares
Ziel: 50.000 Broschüren
für unsere französischen
Brüder und weitere
50.000 in Englisch
für unsere nördlichen
Brüder, welche die Twi-Sprache nicht lesen können.
Ich weiß, dass Ihr dieses Projekt auch mit
Euren Gebeten und Gaben unterstützen werdet.
Taufe
Nach all diesen Programmen wurden 17 Seelen
zur Herrlichkeit unseres Gottes YAHWEH getauft.
Für sie wäre die französische Version der Broschüren
am besten gewesen.
Ich habe bereits an der Übersetzung dieser Broschüren
in die französische Sprache gearbeitet.
Wenn ich nach Hause komme, werde ich 50.000
davon drucken. 20.000 gehen dann nach Togo,
20.000 nach Burkina Faso und 10.000 nach Elfenbeinküste.
„Wie Blätter im Herbst“
Diese zahlreichen Menschen können wir nur über
die Druckseiten erreichen. Nach dem Campmeeting
blieb ich weitere 4 Tage, fuhr durch die Dörfer
und Städte in der Region Upper East und sah
die unerreichten Gebiete. Ich kam zu dem
Schluss, dass wir viel zu tun haben!!! Und das
Evangelium vom Reich wird in der ganzen
Welt als Zeugnis für alle Völker verkündet
Ich wünsche Euch allen, dass Ihr in diesen schweren
Zeiten glücklich im Herrn bleibt. Bald, sehr
bald werden wir zu Hause sein. Die Zeichen sind
bereits zu sehen. Die Handschrift ist an der Wand
so, wie König Belsazar sie gesehen hat.
Und der König sah die Hand, während sie
schrieb. Daniel 5,5 Denn: Noch eine kleine
Weile, und der wird kommen, der da kommen
soll und nicht verzeihen. Hebräer 10,37
Vielen Dank für Eure treuen Gebete und Unterstützung!
YAHWEH'S Segen und Führung und
Schutz während des ganzen Jahres. Paul Osei
AMZA e.V.
IBAN: DE07 4405 0199 0292 0411 01
BIC: DORTDE33XXX
21
Bibel aktuell:
Zeitenwende und neue Weltordnung?
Der US-Präsident John Biden erklärte im März 2022 in einer Rede, dass der Ukrainekrieg
der „Anfang zu einer neuen Weltordnung sei“. Für viele Adventisten ist der
Begriff „Neue Weltordnung“ eng mit der biblischen Endzeitprophetie verbunden.
Was bei dem US-Präsidenten wohl keine Rolle gespielt haben dürfte. Was immer er
auch gemeint haben mag, eines ist nicht zu leugnen: Die Welt befindet sich wieder
einmal im Wandel.
Und das nicht zum ersten Mal. Wer in der Historie
der Menschheit einigermaßen bewandert
ist weiß, Veränderungen der „Weltordnung“
sind nichts Neues. Aus den Berichten der Bibel
ist bekannt, dass die Erste ihrer Art im Garten
Eden stattfand. Gott hatte zuvor in nur sechs
irdischen Tagen eine geordnete Welt geschaffen.
Alles Leben auf der Erde (Mensch, Tier
und Pflanze) war optimal geregelt und funktionierte
nach der Weltordnung Gottes.
Nachdem Adam und Eva Gottes Gebot absichtlich
übertreten hatten, ordnete Gott die
Welt neu. Das unbeschwerte Leben des ersten
Menschenpaares war vorbei und die harten
Zeiten brachen an. Vorher war das Leben endlos,
nun würde der Tod ihr Leben eines Tages
beenden. Und die Menschen bekamen einen
neuen mächtigen Herrscher: Den inneren Hang
zum Bösen. Diese geistige „Weltordnung“ gilt
bis auf den heutigen Tag.
Die nächste Veränderung der göttlichen
Weltordnung geschah, gemäß dem biblischhistorischen
Bericht, nach der Sintflut. Auch
diesmal gab Gott der „neuen Welt“ eine neue
„Weltordnung“. Sie betraf nicht nur den Menschen,
sondern auch die Natur und die Tierwelt.
Der Mensch bekam z. B. eine veränderte
„Ernährungsordnung“, sollte aber weiterhin die
gesamte Erde bevölkern.
In der Fauna herrschte von nun an nicht nur
Angst und Schrecken gegenüber dem Menschen,
sondern auch untereinander. Die Tierwelt
lebte von nun an unter der Ordnung „fressen
und gefressen werden“. Allerdings war die
Tötung (Blutvergie0en) eines Menschen Tier
und Menschen streng verboten. Außerdem
sollte der Rhythmus der vier Jahreszeiten bis
zum Ende der Welt die Flora bestimmen.
Als die Menschen sich zu einem Volk vermehrt
hatten, wollten sie nicht mehr die göttliche
Weltordnung akzeptieren. Statt sich über
die ganze Erde zu verstreuen, beschloss man
zusammen zu bleiben. Und man wollte sehr
hoch hinaus, ja bis in den Himmel hinaufsteigen.
Das widersprach nicht nur der Weltordnung
Gottes, sondern auch seinem Plan für die Zukunft
der Menschheit. Also griff er ein und schuf
erneut eine gravierende Veränderung der bis
dahin vorhandenen Weltordnung. Die einheitliche
Sprache der Menschen wurde durch eine
Vielzahl an Sprachen ersetzt. Und auch diese
göttliche „Weltordnung“ hat bis heute Bestand.
Gottes geistliche Weltordnung
Nach den biblischen Berichten hat Gott nicht
nur die äußerlichen Dinge in unserer Welt geordnet,
sondern auch die Beziehung der Menschen
zu ihm und zu der Tier- und Pflanzenwelt.
Als einziges Wesen im ganzen Reich Gottes
wurde der Mensch nach „dem Bild Gottes“
geschaffen. Der Satz: „Lasset uns Menschen
machen, ein Bild das uns gleich sei“, setzt
voraus, dass es so etwas zuvor noch nicht gegeben
hatte.
Und Gott schuf, nach seiner eigenen Aussage
(1.Mo.3.22), ein ihm fast ebenbürtiges Lebewesen.
Mit ihm wollte Gott geistig verbunden
sein und als Herrscher der Erde sollte der
Mensch im Auftrag Gottes die Erde bebauen
und bewahren.
Dass sie den Unterschied zwischen Gut und
Böse nicht kannten war aber kein Mangel, sondern
ein geistiger Schutz vor seelischen Belastungen.
Allerdings merkten Adam und Eva dies
erst, nachdem sie diesen Schutz durch ihr eigenes
Verhalten verloren. Zu der göttlichen
Weltordnung gehörte auch die Ehe zwischen
Mann und Frau. „Darum wird ein Mann seinen
Vater und seine Mutter verlassen und
seiner Frau anhangen. Und sie werden sein
ein Fleisch“, berichtet die Bibel (1.Mo.2.24).
Jesus zitierte diese Worte im Zusammenhang
mit der Ehescheidung und sagte: „Was Gott
22
zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht
scheiden.“ (Luk.19.6)
Am Ende der Schöpfungswoche führte Gott
einen besonderen Tag ein. Von diesem Tag
(1. Mo.2.3) heißt es: „Und Gott segnete den
siebten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm
ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen
und gemacht hatte.“
Damit hatte Gott den Menschen einen Tag
geschenkt, an dem sie sich ganz der Verehrung
und Anbetung ihres Schöpfers widmen
konnten. Ein Tag, an dem sie ebenso wie Gott,
von ihrer Arbeit ausruhen sollten. Leider hielten
sich die Menschen später nicht mehr an diese
göttliche Ordnung.
Der siebte Wochentag war für Gott und seine
Beziehung zu den Menschen jedoch so wichtig,
dass er ihn als besonderen Feiertag in die Gesetzestafeln
seiner zehn Gebote aufnahm. Und
bis heute wird dieser Feiertag im Judentum als
„Sabbat“ beachtet. Und obwohl die 10 Gebote
auch von den Christen als verbindliche Gesetze
anerkannt werden, findet man die Beachtung
dieses heiligen Tages nur bei einer Minderheit
im gesamten Christentum.
Menschliche
Weltordnungen
Schon die Generationen bis zur Sintflut hatten
gegen die göttliche Weltordnung rebelliert und
versanken dadurch immer mehr in Anarchie.
Dass die Abschaffung geordneter Verhältnisse
ins Chaos führen, darüber haben einige mehr
oder weniger kluge Köpfe Bücher geschrieben.
Schon die biblische Geschichte der Menschheit
belehrt uns, dass die Generationen vor der
Sintflut und auch danach sich mehrheitlich von
der göttlichen Weltordnung abwandte und eigene
Ordnungen installierten.
Eine der schlimmsten war die Schaffung der
eigenen Götter. Sie stellt bis heute den wahren
Kern jeder menschlichen Rebellion gegen die
Autorität des allein wahren Gottes dar. Ihre
Anbetung und Verehrung geschieht, durch den
größten Teil der Menschheit, bis in unsere Zeit
hinein. Diejenigen, welche sich an die geistliche
Weltordnung hielten; waren immer in der Minderheit.
Vorausgesagt durch einen Fluch Noahs über
seinen Sohn Ham („Verflucht sei Kanaan und
sei seinen Brüdern ein Sklave aller Sklaven!“1.Mo.9.25)
kam es zu der Ordnung „Herr
und Sklave“. Sie bestimmte für Jahrtausende
die Beziehung der Menschen untereinander.
Erst in der jüngsten Vergangenheit wurde diese
Entartung menschlicher Ordnung in den USA
und Europa per Gesetz verboten.
Auf dieser Grundlage (Herr – Sklave) entstand
im Laufe der Zeit eine Weltordnung, in
der die Autorität einzelner Menschen in einem
Volk immer größer wurde. Aus Herren wurden
Stammesanführer, die späteren Fürsten, und
die wiederum wählten einen obersten Herrscher
(Pharao, König, Kaiser) damit ein friedliches
Zusammenleben in einer größeren Volksgemeinschaft
gewährleistet war.
Später entstand in Griechenland in den
Stadtstaaten (z. B. Athen) der Ursprung der
Demokratie. Diese Staatsordnung wurde im
Laufe der nachfolgenden Jahrtausende von
anderen Völkern (z. B. England, Frankreich,
USA usw.) übernommen und weiter entwickelt.
In Deutschland und Österreich ist diese Ordnung
noch recht jung und wurde erstmals nach
dem 1. Weltkrieg 1918 eingeführt. Der Gedanke
eines demokratisch vereinten Europas bestimmt
seit Jahrzehnten die Politik in Deutschland.
Auch die Institution der UNO repräsentiert
eine demokratische Weltordnung. Geschaffen
nach dem 2. Weltkrieg sollte sie das Zusammenleben
der Weltbevölkerung regeln und zukünftige
Weltkriege verhindern. Und der „Weltsicherheitsrat“,
bestehend aus sieben stimmberechtigten
Regierungsvertretern, entscheidet ob
ein Krieg, gestützt auf ein UN-Mandat, geführt
werden kann oder nicht. Eine solche Entscheidung
kann jedoch durch ein Veto nur eines
Regierungsvertreters verhindert werden.
An dieser Stelle kann die Aufzählung
menschlicher Weltordnungen aus der Vergangenheit,
von denen sich einige bis in die heutige
Zeit erhalten haben, abgebrochen werden.
Sie soll lediglich zur sachlichen Betrachtung
des Themas „Neue Weltordnung“ beitragen. Es
lohnt sich auch aus dieser Perspektive die Entstehung
einer neuen Weltordnung, durch das
Christentum, näher zu betrachten.
Christentum
& Weltordnung
Doch in unserer Welt gibt es nicht nur Gott,
seinen Sohn und viele Engel, sondern auch
den Feind Gottes und aller Menschen mit seinen
von Gott abgefallenen Engeln. Dazu kann
man in der Bibel folgende Hintergrundinformationen
lesen: Seit dem Sündenfall wurde Luzifer
(Satan) zum „Fürsten der Welt“, der mit seinen
Dämonen, durch gottlose Menschen, über
23
die gesamte Weltbevölkerung (Joh.14.30)
herrscht. Doch, diese „Weltordnung“ sollte nicht
so bleiben.
Und so wurde diese, von Gott geduldete
„Herrschaft“ des Teufels, durch die göttliche
Berufung Abrahams, als Stammvater zu einem
„Gottesvolk“, erstmalig sichtbar bedroht. Als
einziges Volk hatte später Gott am Berg Sinai
mit den biologischen Nachkommen Abrahams
ein Bündnis geschlossen. So sie seiner Stimme
gehorchen würden, sollten sie sein Volk sein
und er allein ihr Gott (2.Mo.19.5+6). Sie sollten
ein Königreich bilden, in der das Priestertum im
Zentrum steht.
Luzifer und seine Helfer waren ständig bemüht,
dieses Königreich zu zerstören. Sei es
durch physische Gewalt oder Verführung zum
Götzendienst. Über Jahrhunderte tobte der
Kampf um das sichtbare Reich Gottes in unserer
Welt. Am Ende schien es, als hätte Gott
sein Volk endgültig verloren. Doch dann schickte
Gott seinen Sohn, bekannt als Jesus aus
Nazareth und geboren von einer Jungfrau aus
dem Volk Israel in unsere Welt.
Sein Leben und sein Tod am Kreuz von Golgatha,
als „Bezahlung“ für die Sündenschuld
der Menschen gegenüber dem Gesetz Gottes,
beendeten schlagartig den Herrschaftsanspruch
Luzifers und schufen eine neue geistliche
Weltordnung. Die Herrschaft über die Erde
und seiner Bevölkerung gehörte von nun an
offiziell dem von den Toten auferstanden Jesus,
dem Erlöser der Menschheit.
Eigentlich hätte man erwarten können, dass
das Christentum, wenn es bei den Lehren Jesu
geblieben wäre, eine gute Weltordnung errichten
würde, die bis heute unter dem Segen Gottes
bestehen könnte. Doch leider ging die Entwicklung,
wie von Gott in seinem prophetischen
Wort (z. B. Offb.6.1-8) vorausgesagt, in die
andere Richtung. Mit entsprechenden negativen
Folgen für die gesamte Weltbevölkerung.
Dabei sah äußerlich anfangs alles sehr positiv
aus. Die christliche Minderheit in der Bevölkerung,
trotz aller Diskriminierung und Strafverfolgung
durch die römischen Kaiser, wuchs
innerhalb von drei Jahrhunderten zur größten
Religionsgruppe im Imperium Romanum.
Was Kaiser Konstantin I. dazu veranlasste,
sie durch entsprechende Gesetze zur tragenden
Staatsreligion zu machen und sich selbst
zum obersten Lehrer und Leiter der Christenheit.
Dadurch war wieder eine neue Weltordnung
mit weitreichenden Folgen geschaffen
worden. Z. B. wechselten viele Leute vom Götzendienst
zum Christentum allein um der damit
verbundenen gesellschaftlichen Vorteile. Was
zu einer immer stärker werdenden Verweltlichung
innerhalb des Christentums führte.
Nach dem Zusammenbruch des Römischen
Imperiums übernahm der Bischof von Rom den
kaiserlichen Anspruch als „Pontifex Maximus“
und herrschte im weiteren Verlauf bald über die
Könige und Kaiser in Europa. Seine Macht
wurde z. B. so stark, dass er 1493 alle neu entdeckten
Länder und Kontinente zwischen Kastilien
und Portugal aufteilte. Und wieder war
durch das europäische Christentum eine neue
Weltordnung entstanden.
Nur wenige Jahrzehnte später wurde die politisch-weltliche
Macht der Päpste in Europa
durch die Reformation deutlich gemindert. Ca.
200 Jahre später wurde durch die Französische
Revolution, das politische Aus für die Päpste
eingeleitet. Die Regenten Europas ordneten ab
dieser Zeit ihre Welt ohne die Einflussnahme
des römischen Bischofs. Dafür wurde der
Atheismus immer mehr zur geistlichen Grundlage
der politischen Verantwortungsträger und
ihren Gesetzen. Diese geistliche Weltordnung
ist gegenwärtig unter den Großmächten vorherrschend.
Prophetie & Weltordnung
Viele Leute denken auch heute, dass die Entstehung
von Weltordnungen allein den
menschlichen Bemühungen geschuldet sei, um
ein geordnetes Zusammenleben vieler Menschen
zu ermöglichen. Und die Ordnung z. B.
in der Physik und Chemie sind einfach „Naturgesetze“.
Die Bibel belehrt den Leser jedoch,
wie bereits zuvor in Kurzfassung beschrieben,
dass Gott der Ursprung aller Weltordnungen ist
und alle wichtigen Veränderungen im Voraus
bekannt gegeben hat.
In keinem anderen Buch dieser Welt finden
sich so viele Voraussagen über Gottes Handeln
in der Welt und wie sich z. B. die politischen
Mächte und Reiche bis in die heutige Zeit entwickelt
haben. Und die göttliche Prophetie
schildert auch die Ereignisse, die noch zukünftig
sind. Denn der Schöpfer des Universums
lebt ewig und ist in unserer Welt aktiv präsent,
ob die Menschen das anerkennen oder nicht.
Eine der wichtigsten Voraussagung Gottes an
die Menschheit zum Thema „neue Weltordnung“
kann man z. B. im letzten Buch der Bibel
(Offb.13.11-18). Dort heißt es:
„Und ich sah ein anderes Tier aufsteigen
aus der Erde; das hatte zwei Hörner gleichwie
ein Lamm und redete wie ein Drache.
24
Und es übt alle Macht des ersten Tiers vor
ihm; und es macht, dass die Erde und die
darauf wohnen, anbeten das erste Tier, dessen
tödliche Wunde heil geworden war.
Und tut große Zeichen, dass es auch
macht Feuer vom Himmel fallen vor den
Menschen und verführt, die auf Erden wohnen,
um der Zeichen willen, die ihm gegeben
sind zu tun vor dem Tier; und sagt denen,
die auf Erden wohnen, dass sie ein Bild
machen sollen dem Tier, das die Wunde
vom Schwert hatte und lebendig geworden
war.
Und es ward ihm gegeben, dass es dem
Bilde des Tiers den Geist gab, dass des
Tiers Bild redete und machte, dass alle,
welche nicht des Tiers Bild anbeteten, getötet
würden.
Und es macht, dass die Kleinen und die
Großen, die Reichen und die Armen, die
Freien und die Knechte allesamt sich ein
Malzeichen geben an ihre rechte Hand oder
an ihre Stirn, dass niemand kaufen oder
verkaufen kann, er habe denn das Malzeichen,
nämlich den Namen des Tiers oder
die Zahl seines Namens.
Hier ist Weisheit! Wer Verstand hat, der
überlege die Zahl des Tiers; denn es ist eines
Menschen Zahl, und seine Zahl ist
sechshundertsechsundsechzig.“
Denen, die nicht so in der Bildersprache der
biblischen Prophetie bewandert sind zum besseren
Verständnis: Das „Tier“ steht für eine
Weltmacht, die eine alte geistliche Weltordnung
wieder neu entstehen lassen will. Alt, weil sie
schon der babylonische Herrscher Nebukadnezar
(Dan. 3) einführte, die im Mittelalter in Europa
vorherrschte und neu, weil sie zukünftig
die ganze Erde betreffen wird. Diese von Gott
vorausgesagte geistliche Weltordnung besagt,
dass die Menschen verführt werden eine einheitliche
Religion zu formen.
Dargestellt durch ein „Bild“ (Kopie) der Macht,
die durch militärische Gewalt tödlich verletzt
war und wieder lebendig wurde. Wer das nicht
anbetet wird mit dem Tode bestraft. Außerdem
geben sich diese Gläubigen ein besonderes
Kennzeichen auf die rechte Hand oder an ihre
Stirn. Wer das nicht hat kann weder „kaufen
noch verkaufen“.
Über die richtige Auslegung der einzelnen
Begriffe gibt es zwar unterschiedliche Meinungen,
aber eines dürfte jedem Leser klar sein, es
geht in diesen Texten um eine besondere
Weltordnung. Und sie ist für die Menschen von
höchster Bedeutung. Warum? Weil, wer da
mitmacht mit den härtesten Strafen, die Gott je
ausgesprochen hat, belegt wird. Gott warnt mit
folgenden Worten:
„Und der dritte Engel folgte diesem nach
und sprach mit großer Stimme: So jemand
das Tier anbetet und sein Bild und nimmt
sein Malzeichen an seine Stirn oder an seine
Hand, der wird vom Wein des Zorns Gottes
trinken, der lauter eingeschenkt ist in
seines Zornes Kelch, und wird gequält werden
mit Feuer und Schwefel vor den heiligen
Engeln und vor dem Lamm; und der
Rauch ihrer Qual wird aufsteigen von Ewigkeit
zu Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe
Tag und Nacht, die das Tier haben angebetet
und sein Bild, und so jemand hat das
Malzeichen seines Namens angenommen“
(Offb.14.9-11).
Zusammenfassung
1. Veränderungen in der politischen und geistlichen
Weltordnung gab es seit dem Sündenfall
und wird es bis zum Ende der Welt geben.
2. Nicht jede weltliche Ordnung ist auch immer
eine Prüfung, ob man Gott die Treue hält.
3. Eine Weltordnung, die eine bestimmte Anbetung
für alle unter Strafandrohung einfordert, ist
zur Ehre Gottes strikt abzulehnen.
4. Die Entscheidung darüber darf man nicht
anderen Menschen oder kirchlichen Institutionen
überlassen, sondern als Sache der eigenen
Verantwortung betrachten.
5. Allein durch die Kraft Gottes und Gnade
Christi wird der Mensch zum Überwinder in
allen gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen
des Lebens.
Diesen Beistand in allen Herausforderungen
des Lebens erhält man nicht durch Passivität.
Die Erkenntnis Christi: „Der Geist ist willig,
aber das Fleisch ist schwach“, ist keine Entschuldigung
der menschlichen Charakterschwäche,
sondern untermauert den Rat Jesu:
„Wachet und betet, dass ihr nicht in Anfechtung
fallet!“
B. Hagen
Selig der Mensch, der seinen
Glauben unter Gebet
und Bibelstudium heute
vom Geist Gottes stärken
lässt!
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Bibel aktuell:
„Dein Wille geschehe…“
Millionen Christen beten wenigstens einmal am Tag das Gebet des Herrn oder
auch „Vaterunser“ genannt. Darin heißt es, „Dein Wille geschehe im Himmel so
auch auf Erden“. Gilt diese Bitte nur für das, was wir als Christen für gut und
richtig ansehen oder für alle Ereignisse in dieser Welt? Und wie kann man erkennen,
dass diese Bitte auch erfüllt wird?
Ob man im eigenen Leben oder in der Weltgeschichte
Gottes praktisches Handeln nach
seinem Willen erkennt, liegt allein im Auge
des Betrachters. In 2. Könige Kap. 6 wird
eine historische Begebenheit berichtet, die
das verdeutlicht. Zur Zeit des Propheten
Elisa führte der König der Aramäer Krieg
gegen Israel. Er wollte unbedingt den König
von Israel gefangen nehmen, aber alle seine
Anstrengungen wurden durch Elisa zunichte
gemacht. Daraufhin wollte der König Elisa
gefangen nehmen und wartete auf eine
günstige Gelegenheit.
Die bekam er, als ihm gemeldet wurde,
dass Elisa und sein Diener Gehasi sich in
der kleinen Stadt Dotan befanden. Schnell
schickte er eine schnelle Truppe Soldaten
und umzingelte den Ort in der Nacht. Als am
Morgen Elisa und Gehasi die Stadt verlassen
wollten, sah Gehasi die feindlichen Soldaten
und rief ängstlich: „O weh, mein
Herr, was sollen wir nun tun?“ Elisa
sprach: „Fürchte dich nicht, denn derer
sind mehr, die bei uns sind, als derer, die
bei ihnen sind!“
Elisa betete und sprach: „Herr öffne ihm
die Augen, dass er sehe!“ Da öffnete der
Herr dem Diener die Augen und er sah, und
siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse
und Wagen um „Elisa her. Als Jünger Jesu
können wir die Ereignisse in unserem Leben
mit den physischen Augen sehen oder aus
der Perspektive des Elisa.
Wie sehe ich?
Mit unseren physischen Augen kann man
bekanntlich nur die Dinge sehen, für die sie
geeignet sind. Wer also die Ereignisse im
Leben und in der Weltgeschichte mit seinen
natürlichen Augen betrachtet, wird die Dinge
genauso sehen wie es Gehasi tat. Aber seine
Perspektive war nicht die des Elisas. Elisa
sah mehr als sein Diener und das hatte
seinen Grund. Elisa sah seine Umwelt durch
den Geist Gottes.
Wie sehe ich die Ereignisse in meinem
Leben, meiner Gemeinde und in der Weltgeschichte?
Mit den Augen Gehasis oder
mit denen des Elisas? Mit meinen biologischen
Augen sehe ich Gutes und Schlechtes
in der Welt. Gewaltigen Reichtum und
himmelschreiendes Elend, Menschen die
glücklich verliebt sind und andere, die traurig
und hoffnungslos sind. Aber was sehe ich,
wenn mir der Geist Gottes die Augen öffnet,
wie seiner Zeit dem Gehasi?
Sehe ich in den gegenwärtigen zahlreichen
Katastrophen auch nur das Leid und
Elend der unmittelbar Betroffenen, wie es
von den TV- und Pressemedien ausgeschlachtet
wird, um damit meine Gefühle
gefangen zu nehmen? Oder sehe ich in diesen
negativen Ereignissen wie nahe das
Ende der Welt, und damit die Wiederkunft
Jesu, bereits gekommen sind? Sehe ich, wie
sich das prophetische Wort Gottes in meiner
Zeit schrittweise erfüllt oder nur das, was
Politik und Wirtschaft planen und tun?
Wenn ich die Dinge mit meinen natürlichen
Augen betrachte reagiere ich genauso wie
alle Menschen und bemerke nicht, wie der
Wille Gottes geschieht. Der Apostel Paulus
schrieb dazu: „Der natürliche Mensch aber
vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist
ihm eine Torheit, und er kann es nicht
erkennen; denn er muss geistlich gerichtet
sein. (1. Kor. 2.14)
Elisa betete damals für seinen Diener,
dass Gott ihm die Augen öffnen sollte. Heute
haben wir durch Christus die Möglichkeit,
unseren Vater im Himmel zu bitten, uns
geistlich sehende Augen zu schenken.
Negative Ereignisse erzeugen Angst,
Zorn, Bitterkeit und andere schlechte Gefühle.
Ca. 56% der Menschen in Deutschland
denken, dass der dritte Weltkrieg vor der Tür
26
steht. Die gegenwärtige hohe Geldentwertung
sowie die immer stärker werdenden
klimatischen Veränderungen mit ihren Folgen
lassen die Menschen voller Furcht in die
Zukunft blicken. Gehöre ich auch dazu oder
sehe ich geistlich, dass Christus vor der Tür
steht und höre sein Klopfen?
Der Wille Gottes
Millionen Christen beten zwar „Dein Wille
geschehe“, aber wie kommt es, dass unter
Christen wenig bzw. kaum Klarheit darüber
herrscht, was der Wille Gottes denn eigentlich
sei. Eine der Ursachen liegt sicherlich
darin, dass man zu wenig die Bibel zu Rate
zieht, um diese Frage zu beantworten. Dort
kann man lesen, dass es nicht nur einen
Willen Gottes für Menschen auf der Erde
gibt, sondern unterschiedliche. Man könnte
auch sagen einen allgemein gültigen und
zeitlosen Willen sowie spezielle Willensäußerungen,
bezogen auf Personen und Zeit.
Wie der Wille Gottes speziell auf Personen
und Zeit ausgerichtet sein kann, davon berichten
die Propheten, Apostel und auch
Jesus Christus. Jesus sagte z. B. dazu:
„Denn ich bin vom Himmel gekommen,
nicht daß ich meinen Willen tue, sondern
den Willen des, der mich gesandt hat.
Das ist aber der Wille des Vaters, der
mich gesandt hat, daß ich nichts verliere
von allem, was er mir gegeben hat, sondern
daß ich's auferwecke am Jüngsten
Tage. Denn das ist der Wille des, der
mich gesandt hat, daß, wer den Sohn
sieht und glaubt an ihn, habe das ewige
Leben; und ich werde ihn auferwecken
am Jüngsten Tage.“ (Joh. 6.38-40)
Seinen allgemeinen Willen offenbarte Gott
z. B. durch den Propheten Micha: „Es ist dir
gesagt Mensch, was gut ist und was der
Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort
halten, Liebe üben und demütig sein vor
deinem Gott.“ (Micha 6.8) Und durch den
Apostel Paulus: „Welcher will, dass allen
Menschen geholfen werde und sie zur
Erkenntnis der Wahrheit kommen.“
(1. Tim. 2.4)
Für Gottes Kinder in dieser Welt gilt z. B.
„Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung,
und dass ihr meidet die Hurerei.“
(1. Thess.4.3)
Und auch: „Seid dankbar in allen Dingen;
denn das ist der Wille Gottes in
Christo Jesu an euch.“ (1. Thess. 5.18)
Und Petrus schreibt: „Denn das ist der
Wille Gottes, daß ihr mit Wohltun verstopft
die Unwissenheit der törichten
Menschen.“ (1. Petr. 2.15) „Denn es ist
besser, so es Gottes Wille ist, daß ihr von
Wohltat wegen leidet als von Übeltat wegen.“
(1. Petr. 3.17)
Angesichts der vielen Offenbarungen Gottes,
bezüglich seines Willens, ermahnt Paulus:
„Darum werdet nicht unverständig,
sondern verständig, was da sei des Herrn
Wille.“ (Eph. 5.17) Diese „Verständigkeit“
erlangt man nur, wenn man Gott im Namen
Jesu bittet: „Herr, schenke Gnade, dass ich
verstehe.“ Denn es ist ja der Wille Gottes,
dass der Mensch zur Erkenntnis der Wahrheit
gelangt.
„So auch auf Erden“
Gottes Wille, sündhafte Menschen, durch
den Glauben an sein Wort, zu Gotteskindern
zu machen, geschieht in unserer Welt zu
allen Zeiten. Es gibt nichts, weder Kriege,
Naturkatastrophen oder listige Anschläge
Satans, was Gottes Willen auch nur eine
Sekunde aufhalten oder gar stoppen könnte.
Der allmächtige Vater im Himmel lenkt auf
der Erde alles nach seiner Weisheit so, dass
sein Wille geschieht. Nicht so, wie ich es mir
wünsche, sondern wie er will. Auch wenn
das eigene Leben oft einer Achterbahn
gleicht, vertrauen wir darauf, dass Christus
bei uns ist. Und zwar „alle Tage, bis an der
Welt Ende.“
Die Bitte „Dein Wille geschehe“ ist, wenn
man sie ernsthaft meint, auch immer eine
Herausforderung für das persönliche Vertrauen
zu Gott, dessen handeln oft unverständlich
erscheint. Besonders dann, wenn
es das eigene Leben betrifft. Selig ist der zu
nennen, der in unserer chaotischen Welt von
sich sagen kann:
P. Freitag
„Deinen Willen, mein
Gott, tue ich gern, und
dein Gesetz habe ich
in meinem Herzen.“
(Ps. 40.9)
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KURZNACHRICHTEN
Totaler Freispruch
01.04.2022 – Päivi Räsanen, finnische Politikerin,
sowie Dr. Juhana Pohjola, evangelisch-lutherischer
Bischof, wurde von der
Staatsanwaltschaft 2021 wegen angeblicher
Hassrede angeklagt (siehe Beitrag v.
28.12.21 und 01.02.22). Beide hatten zum
Thema Ehe biblische Texte zitiert und betont,
dass sie nur zwischen Mann und Frau
geschlossen werden sollte. Nach zwei Verhandlungstagen
sprach das Gericht beide
Personen in allen Punkten der Anklage frei.
Das Gericht vertrat die Meinung, dass es für
Glaubensfragen nicht zuständig wäre und
die Äußerungen der Beklagten von der Meinungsfreiheit
her erlaubt sind. Das Urteil ist
jedoch noch nicht rechtskräftig, Berufung ist
zugelassen. (www.pin-wand.net)
Kirchen Image vor Kinderschutz?
21.03.2022 – Jean Bernard, 44, ist angeklagt
wegen zweifacher sexueller Nötigung, dreifacher
Gefährdung eines Minderjährigen und
Beeinflussung eines Zeugen. Der Mann aus
Shelton war über ein Jahrzehnt lang Mitglied
der Kirche der Siebenten-Tags- Adventisten
in Mont des Oliviers in Norwalk. Laut Gerichtsdokumenten
war er Hausmeister des
Gebäudes und arbeitete eng mit Kindern im
„Pathfinder Club“ zusammen, einer Gruppe,
die den Pfadfindern ähnelt. Ein Kirchenmitglied
behauptete, es habe bereits früher
Beschwerden über Bernard beim Kirchenvorstand
gegeben, aber es sei nie etwas unternommen
worden. „Ich bin von der ganzen
Sache so beunruhigt“, sagte sie. „Ich möchte,
dass die Öffentlichkeit weiß, dass diese
Kinder, unabhängig von ihrer Religion oder
Rasse, hätten geschützt werden müssen“,
sagte sie. „Unsere Aufgabe als Kirchenmitglieder
ist es nicht, uns hinter dem Image
unserer Kirche zu verstecken. Das ist im Moment
nicht wichtig. Es geht um diese Kinder.“
(www.pin-wand.net)
Komplette Bibel in 719 Sprachen
03.04.2022 – Trotz der anhaltenden Corona-
Pandemie konnten im Jahr 2021 Übersetzungsprojekte
in 90 Sprachen fertig gestellt
werden. Darunter 48 Sprachen mit einer Erstübersetzung.
Dies teilt der Weltverband der
Bibelgesellschaften (United Bible Societies;
UBS) in seiner Statistik zur Bibelübersetzung
für 2021 mit. Etwa 6,2 Milliarden Menschen
haben damit laut UBS Zugang zum Alten
und Neuen Testament in ihrer Muttersprache.
Das Neue Testament ist jetzt in weiteren
1.593 Sprachen übersetzt, zumindest einzelne
biblische Schriften in 1.212 Sprachen.
Die Bibelgesellschaften gehen von weltweit
rund 7.376 Sprachen aus, zu denen auch ca.
245 Zeichensprachen für Gehörlose gezählt
werden. Damit gibt es rund 3.900 Sprachen,
in denen kein Buch der Bibel übersetzt ist.
(www.pin-wand.net)
Neue Weltordnung?
29.03.2022 – Präsident Joe Biden glaubt,
dass der Krieg in der Ukraine den Beginn
einer „neuen Weltordnung“ markieren wird.
Mitten in der globalen Pandemie COVID-19
kündigten Klaus Schwab und die globalen
Eliten ebenfalls einen „großen Reset“ an.
Demnach müssten die Nationen der Welt
ihre Souveränität an ein internationales Expertengremium
abtreten. Im Gesundheitswesen
versucht die Weltgesundheitsbehörde
(WHO) seit einigen Wochen die Nationen
dazu zu bewegen, ihre Eigenständigkeit bei
einer Pandemiebekämpfung an ein Expertengremium
der WHO abzutreten. Auch die
Bibel spricht von einer neuen Weltordnung in
der Zeit vor der Wiederkunft Jesu. (www.pinwand.net)
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