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Bettina Renner: Bautzen im Dazwischen (Leseprobe)

Bautzen im Dazwischen ist eine Stadtgeschichte der 1980er und 1990er Jahre aus konsequent persönlicher Sicht. Das Buch basiert auf Interviews mit Menschen, die in den Umbruchsjahren viel bewegten und exzellente Beobachter waren: Initiatoren des Neuen Forums, Mitarbeiter des Deutsch-Sorbischen Theaters, ein Kirchenvorstand, ein Gefängnisleiter, eine Laborantin, eine Denkmalpflegerin, ein Steinmetz und andere. Das Buch vereint sehr persönliche Blicke. Sie offenbaren viel Neues und ergeben in ihrer verzahnten Zusammenstellung ein facettenreiches Bild des Alltags in jener Zeit. Von Euphorie, aber auch von großen Verunsicherungen und Belastungen wird erzählt. Die Gründung des Neuen Forums, die Rettung der zerstörten Altstadt, die Schlichtung einer Gefängnisrevolte. Visionen und Enttäuschungen. Es wird erlebbar, wie sich die Bürgergesellschaft in alle Entscheidungsprozesse einbrachte – mutig und entschlossen, oft auch ohne Kenntnisse oder strategische Überlegungen. Ein Buch, das Bautzen wie unter dem Brennglas zeigt.  Fotografien und Dokumente ergänzen die Erinnerungen.

Bautzen im Dazwischen ist eine Stadtgeschichte der 1980er und 1990er Jahre aus konsequent persönlicher Sicht. Das Buch basiert auf Interviews mit Menschen, die in den Umbruchsjahren viel bewegten und exzellente Beobachter waren: Initiatoren des Neuen Forums, Mitarbeiter des Deutsch-Sorbischen Theaters, ein Kirchenvorstand, ein Gefängnisleiter, eine Laborantin, eine Denkmalpflegerin, ein Steinmetz und andere.
Das Buch vereint sehr persönliche Blicke. Sie offenbaren viel Neues und ergeben in ihrer verzahnten Zusammenstellung ein facettenreiches Bild des Alltags in jener Zeit. Von Euphorie, aber auch von großen Verunsicherungen und Belastungen wird erzählt. Die Gründung des Neuen Forums, die Rettung der zerstörten Altstadt, die Schlichtung einer Gefängnisrevolte. Visionen und Enttäuschungen. Es wird erlebbar, wie sich die Bürgergesellschaft in alle Entscheidungsprozesse einbrachte – mutig und entschlossen, oft auch ohne Kenntnisse oder strategische Überlegungen. Ein Buch, das Bautzen wie unter dem Brennglas zeigt. 
Fotografien und Dokumente ergänzen die Erinnerungen.

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Vorwort der Herausgeberin<br />

Zum ersten Mal kam ich <strong>im</strong> Jahr 2018 mit dem »Teppich<br />

aus Persien« in Kontakt. Ich war Mitglied einer Expertenkommission,<br />

die die Sächsische Staatskanzlei in Fragen der<br />

historischen Ereignisse von 1989/1990 beriet und daran mitwirkte,<br />

das Förderprogramm »Revolution und Demokratie«<br />

mit Leben zu füllen. Eine wesentliche Aufgabe bestand darin,<br />

Projektanträge zu prüfen und jene Projekte auszuwählen, die<br />

eine finanzielle Förderung erhalten sollten.<br />

<strong>Bettina</strong> <strong>Renner</strong> war mit ihrem Filmprojekt »Ein Teppich<br />

aus Persien« auch dabei. Ich erinnere mich noch gut an die<br />

Diskussionen <strong>im</strong> gewichtigen Gremium. Den meisten Beiratsmitgliedern<br />

war der Weg vom »Teppich aus Persien« bis<br />

zur Friedlichen Revolution in Sachsen recht weit und es<br />

brauchte einige Erklärungen, um eine gedankliche Brücke<br />

zu bauen. Das Projekt war allen sehr sympathisch, und nachdem<br />

die Finanzplanung etwas nachjustiert wurde, konnten<br />

die Dreharbeiten starten. Es entstand ein spannender Dokumentarfilm<br />

über <strong>Bautzen</strong> aus der Sicht seiner Bewohner. Der<br />

Film versammelte ihre Erinnerungen an das Ende der DDR<br />

bis zum Anfang der 1990er Jahre, eine Zeit der Auf- und<br />

Umbrüche.<br />

<strong>Bettina</strong> <strong>Renner</strong> wandte sich dann <strong>im</strong> Sommer 2020 an<br />

Lutz Rathenow, den damaligen Sächsischen Landesbeauftragten<br />

zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, mit der Bitte, Möglichkeiten<br />

zu suchen, den Film <strong>im</strong> Rahmen der schulischen<br />

Bildungsarbeit einzusetzen. Mit 119 Minuten Spieldauer<br />

widersprach der Film nicht nur deutlich den Sehvorlieben<br />

junger Leute, die eher kurze Cliplängen bevorzugen, sondern<br />

hatte auch keine unterrichtskompatible Länge.<br />

Ich schaute mir das dennoch gern näher an, weil mir der<br />

»Geschichte-vor-Ort-Ansatz« gefiel und ich die einzelnen<br />

Interviews lebendig und interessant fand. Seit Jahren arbeitet<br />

die Behörde daran, auch DDR-Geschichte(n) jenseits<br />

der sächsischen Metropolen aufzuarbeiten und bekannt zu<br />

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