der gemeinderat – Sonderheft 65 Jahre
65 Jahre Fachmagazin "der gemeinderat": Zu diesem Anlass werfen wir einen Blick in die Vergangenheit, vor allem aber in die Gegenwart und die Zukunft der Kommunalpolitik. Im Sonderheft erläutern Expertinnen und Experten, wo die Kommunen heute stehen: bei Themen wie Digitalisierung, Energiewende, Mobilität, Bauen oder Kommunalentwicklung.
65 Jahre Fachmagazin "der gemeinderat": Zu diesem Anlass werfen wir einen Blick in die Vergangenheit, vor allem aber in die Gegenwart und die Zukunft der Kommunalpolitik. Im Sonderheft erläutern Expertinnen und Experten, wo die Kommunen heute stehen: bei Themen wie Digitalisierung, Energiewende, Mobilität, Bauen oder Kommunalentwicklung.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
SEIT
1957–2022
Das unabhängige Magazin für die kommunale Praxis
www.treffpunkt-kommune.de
SONDERHEFT 2022
Das große
Sonderheft
zum Jubiläum
JAHRE
AKTUELL STÄDTE GESTERN, HEUTE, MORGEN ENERGIE KLIMASCHUTZ UND
EFFIZIENZ MOBIL STELLSCHRAUBEN DER VERKEHRSWENDE PERSÖNLICH
BRANCHENKENNER BERICHTEN DIGITAL BREITBAND FÜR SCHNELLES INTERNET
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
mit diesem Sonderheft feiern wir den 65. Geburtstag von „der gemeinderat“ und
nutzen das Jubiläum, um über die Vergangenheit nachzudenken, einen Blick in
die Zukunft zu wagen – und uns vor allem der Gegenwart zu vergewissern. Unfassbar
viel ist in kurzer Zeit in Bewegung geraten: Der Klimawandel schlägt mit
Hitze und Trockenheit zu, mit Starkregen und Stürmen. Gas ist knapp, und die
Energiepreise steigen stark an. Wir alle – Kommunen wie Bürgerinnen und Bürger
– sollten nicht mehr nur Strom, Gas und Benzin sparen, um die Umwelt zu
schonen, wir müssen es. Die Energiewende muss gestemmt werden. Corona ist
noch nicht vorbei und der Krieg gegen die Ukraine leider ebenfalls nicht.
Sehr viel muss neu gedacht und geplant werden – und in dieser Sonderausgabe
fragen wir Expertinnen und Experten, wo sie die Kommunen heute sehen: Was
erreicht wurde – und vor allem, was ansteht bei den großen Themen wie Kommunalentwicklung
(Seite 22), Energie (Seite 34) oder Bauen (Seite 44), bei den
Themen Digitalisierung (Seite 62) oder Mobilität (Seite 74).
Das Sonderheft beginnen wir mit einem Rückblick auf die vergangenen 65 Jahre
(Seite 4), gehen dann aber gleich in die kommunale Gegenwart und Zukunft: Mit
Sina Römhild, der aktuell jüngsten Bürgermeisterin (Seite 6). Aktiv ist sie im kleinen
Ort Oechsen in Thüringen – und steht als eine der wenigen (jungen) Frauen im
Amt für den noch verhaltenen Wandel bei diesem Aspekt der Gleichberechtigung.
Viel Spaß beim Lesen – bemerkenswerte Erinnerungsmomente beim Zurückschauen,
interessante Einblicke in die Gegenwart und anregende Annäherungen
an die Zukunft wünscht Ihre
KONTAKT
Sie haben Anmerkungen,
Wünsche oder Fragen?
Schreiben Sie mir!
sabine.schmidt@pro-vs.de
Dr. Sabine Schmidt
Redaktionsleiterin
IMPRESSUM
Unabhängig von Ihren geschäftlichen
Anforderungen und Entwicklungen,
Snom bietet Ihnen passgenaue Kommunikationslösungen.
Und das seit
25 Jahren.
der gemeinderat
Das unabhängige Magazin für die kommunale
Praxis. Sonderheft zum 65. Jubiläum
Herausgeber
pVS - pro Verlag und Service GmbH & Co. KG
Geschäftsführer Marcus Baumann,
Marc Becker, Tilmann Distelbarth
Verlagsleitung Beate Semmler (V.i.S.d.P.)
Leitung Produktmanagement Print & Digital
Lisa Hofmann-Vorbach
Chefredakteur Wolfram Markus
Redaktionsleitung Dr. Sabine Schmidt,
Dirk Täuber (Sonderthemen)
Redaktion Hannah Henrici (Volo.),
Yannis Gaukel (Volo.)
Leitung Sales Management
Michael Wilhelm Blaser
Sales Management Jörg Benzing,
Dagmar von Dahlen
Vertrieb
Christina Kircher (christina.kircher@pro-vs.de)
Layout und Grafik
Heilbronner Stimme Medienproduktion
Es gelten die Mediadaten Nr. 45 vom
1. Januar 2022
Verlags- und Redaktions an schrift
pVS - pro Verlag und Service
GmbH & Co. KG, Stauffenbergstraße 18,
74523 Schwäbisch Hall
Tel. 0791 95061-8300, info@pro-vs.de
Konto
Sparkasse Schwäbisch Hall–Crailsheim,
IBAN DE91 6225 0030 0005 2553 00
Druck und Herstellung
MÖLLER PRO MEDIA GmbH
Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde
Tel. 030 41909-0, Fax 030 41909-299
Nachdruck und Vervielfältigung – auch auszugsweise
– nur mit Genehmigung des Verlages.
Gedruckt auf umweltfreundlichem UltraMag
Plus Silk-Recyclingpapier aus 100% Altpapier,
zertifiziert mit den Umweltsiegeln „Der Blaue
Engel“, „EU-Ecolabel“ sowie FSC- und
PEFC-Siegel.
ISSN 0723-8274
3
Inhalt
In diesem Heft:
Rückblick: Die Welt ist eine andere geworden
in den 65 Jahren von „der gemeinderat“ 6
Kommunalpolitik: Deutschlands jüngste
Bürgermeisterin im Interview 8
Personalmanagement: So werden Kommunen
attraktivere Arbeitgeber für Frauen 10
Stadtplanung: Was die Stadt Düsseldorf
lebenswert macht 14
Energiewende: Kommunen müssen viel
stemmen – und brauchen Unterstützung 22
Kommunale Haushalte: Stark unter Druck –
aber auch mit viel Potenzial 28
Klimaneutralität: Neue Energiekonzepte sind
Booster für die regionale Entwicklung 34
Beleuchtung: Das sollten Kommunen beim
Umrüsten beachten 40
Bauindustrie: Eine (mögliche)
Schlüsselbranche für das Klima 44
Modulbau: So lernt man heute – in einer
neuen, nachhaltig geplanten Grundschule 50
Abfall: Norderney ist Pionier beim Thema
Klärschlammvererdung 54
Kanalisation: Die Chancen von Künstlicher
Intelligenz für die Abwasserwirtschaft 58
Digitale Verwaltung: Wo stehen die Kommunen
bei der Umsetzung des OZG? 62
Digitalisierung: Der aktuelle Stand beim
Breitbandausbau 70
Mobilität: Neue Wege im Straßen-, Luft- und
Schienenverkehr 74
Rubriken
Editorial / Impressum 3
Ausblick 78
4
8
Die nächste Generation 8
Meist ist das Amt des Bürgermeisters von Männern besetzt, daran hat sich in den
vergangenen 65 Jahren wenig geändert. Doch es gibt auch (junge) Frauen an der Spitze
von Kommunen – eine von ihnen ist Sina Römhild, Bürgermeisterin von Oechsen.
Wir haben sie gefragt, was sie während ihrer Amtszeit erreichen will.
Wärme neu denken 34
Städte und Gemeinden nehmen bei der Energiewende eine Schlüsselrolle ein – und
das Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende (KWW) befasst sich mit der Frage,
was ihnen auf diesem extrem fordernden Weg helfen könnte. Zum Beispiel: interkommunale
Zusammenarbeit.
Nachhaltig bauen 44
Wiederverwerten statt wegwerfen: Das Ziel ist (eigentlich) klar, doch nach wie vor
fallen im Bausektor riesige Mengen CO 2
an, und es werden viele Ressourcen verbraucht.
Der Verband der Deutschen Bauindustrie will das ändern – und Verbandschef Tim-
Oliver Müller erklärt, was getan werden muss, damit tatsächlich nachhaltig gebaut wird.
74
Foto: Adobe Stock/etfoto
Zukunftsfähiger Verkehr
Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus?
Die Antwort des VDE-Experten Ralf Petri
lautet: klimaverträglich, vielfältiger als
heute, digital. Die Kommunen müssen
Vorgaben umsetzen – sie haben aber auch
den Instrumentenkasten, um sich auf den
Weg zu machen.
Foto: Netzwerk Junge Bürgermeister*innen
DER ZEIT VORAUS - MIT WORKFORCE MANAGEMENT VON ISGUS
WARUM SIE DIE ZEUS® ZEITWIRTSCHAFT
IN IHRER STADT NUTZEN SOLLTEN?
WIR VERRATEN ES IHNEN!
WWW.ISGUS.DE
VORTEILE FÜR KOMMUNEN
Für die Digitalisierung im öffentlichen Dienst
sind Lösungen gefragt, die die komplexen Anforderungen
aus TVöD und der individuellen
Dienstvereinbarungen effizient umsetzen. Eine
moderne und rechtssichere Zeitwirtschaft
schafft nachhaltige Entlastung durch digitale
Workflows für die papierlose Fehlzeitverwaltung,
Korrekturen an Buchungen und Zeitkonten, bis
zum Dienstreiseantrag und der digitalen Reisekostenerfassung.
Spezial
GESCHICHTE
Spezial
65 Jahre „der gemeinderat“
Das Werden einer anderen Welt
Im Jahr 1957 erschien die erste Ausgabe: Seitdem bündelt das Fachmagazin Informationen und Anregungen für seine
Leserinnen und Leser. Wie sehr sich die Welt verändert hat – und mit welchen Herausforderungen Kommunen in diesen
65 Jahren konfrontiert waren, zeigen schon einige wenige Stichproben aus der Lebenszeit des „gemeinderats“.
Die 1950er
Die NATO und der Warschauer Pakt
sind gegründet. Das Wirtschaftswunder
ist in vollem Gang, Autos gehören zu
dem, was man sich gönnt – und in der
Bundesrepublik kann sich die kommunale
Selbstverwaltung entwickeln.
Hier setzt „der gemeinderat“ an, dessen
erste Ausgabe 1957 unter dem Titel
„Die lebendige Gemeinde“ erscheint.
Die 1960er
1961 beginnt der Mauerbau. 1962 bekommt
der Kalte Krieg mit der Kuba
Krise eine neue Dimension. 1963 hält
John F. Kennedy seine Berliner Rede.
Bald darauf wird ein ganz anderes
Thema wichtig: Der Widerstand gegen
den Vietnamkrieg wächst, und 1968
erreicht die Studentenbewegung ihren
Höhepunkt.
Foto: Adobe Stock/schreiberVIS
Foto: Adobe Stock/thauwald-pictures
In den 1960er Jahren ist das Thema
Atomenergie noch neu: Die ersten Kernkraftwerke
gehen in Deutschland in Betrieb
und sorgen bald für heftige Debatten.
Das, was damals begann, spielt
nach wie vor eine Rolle: Inzwischen
werden Kernkraftwerke in Deutschland
zwar zurückgebaut, der Kühlturm des
Werks in Mülheim-Kerlich zum Beispiel
fällt 2019 (Foto) – Energie hat sich aber
als eines der ganz großen Themen der
„gemeindeinderat“-Jahrzehnte
erwiesen, und auch das Thema
Kernkraft ist nicht abgeschlossen.
Foto: Adobe Stock/jokuephotography
Die 1970er
1970 sinkt Willy Brandt in Warschau
auf die Knie: Seine Geste geht als
Bitte um Vergebung in die Geschichtsbücher
ein. 1974 tritt er als Bundeskanzler
zurück, als sein Referent Günter
Guillaume als DDR-Spion enttarnt wird.
Während der 1970er Jahre erschüttert
zudem die RAF die Bundesrepublik mit
ihren Anschlägen.
Die 1980er
Helmut Kohl löst 1982 Helmut Schmidt
als Bundeskanzler ab. Gravierendes
Ereignis der 1980er Jahre aus deutscher
Sicht: der Fall der Mauer und die darauf
folgende Wiedervereinigung.
Foto: Adobe Stock/Achim Wagner
Foto: Adobe Stock/Animaflora PicsStock
Foto: Adobe Stock/designervector
Foto: Adobe Stock/Jarama
Die 2000er
Am 11. September 2001 verübt Al-Qaida
Terroranschläge auf die USA. 2003
antwortet Amerika mit dem Irakkrieg.
In Deutschland übernimmt 2005 Angela
Merkel als erste Frau das Kanzerlamt.
Die 1990er
Der Vertrag von Maastricht als
Grundlage der EU wird unterzeichnet
und tritt am 1. November 1993 in Kraft.
Jugoslawien zerfällt, und eine Reihe von
Kriegen beginnt. Die Sowjektunion
zerfällt ebenfalls. 1999 tritt Boris Jelzin
als Präsident Russlands zurück und
übergibt die Amtsgeschäfte an
Wladimir Putin.
Foto: Adobe Stock/ilolab
Foto: Adobe Stock/scaliger
Ab März 2000 kommt es zu einem
Börsenkrach, als die so genannte
„Dotcom-Blase“ platzt.
2002 werden Euromünzen und
-banknoten in der EU eingeführt.
Seit 2007/2008 stecken vorrangig
die USA, aber auch einige Länder
in Europa in der schlimmsten
Finanzkrise seit 1945.
Die 2010er
2010 macht der Arabische Frühling
Hoffnung auf Demokratisierung.
2011 beginnt der Bürgerkrieg in Syrien.
2014 annektiert Russland die Krim.
2015 öffnet Bundeskanzlerin
Angela Merkel die deutsche Grenze
für tausende Bürgerkriegsflüchtlinge
aus Syrien und Afghanistan.
2016 stimmen die Briten für den
BREXIT. Im selben Jahr wird Donald
Trump zum Präsidenten der USA
gewählt. Am 31. Dezember 2019 wird
der Ausbruch einer neuen Erkrankung
mit noch unbekannter Ursache in
Wuhan in China bestätigt:
Covid-19.
Foto: Adobe Stock/Stefan_E
Foto: Adobe Stock/Corona Borealis
Die Zukunft
Transformation bleibt die große Herausforderung
für Städte und Gemeinden:
die Energiewende, die Anpassung an
den Klimawandel, die Digitalisierung,
die nachhaltige Gestaltung urbaner
Räume. Themen, die zentral sind für
„der gemeinderat“ – und natürlich
zentral bleiben werden.
Die 2020er
Am 6. Januar 2021 greifen Anhänger
Donald Trumps den Kongress der
Vereinigten Staaten gewaltsam an. Am
24. Februar 2022 beginnt die Invasion
russischer Truppen in die Ukraine. Die
EU verhängt Sanktionen, Russland
drosselt die Gaszufuhr – mit massiven
Konsequenzen insbesondere für
Deutschland.
6
7
Spezial
DIE ENTSCHEIDER IN DEN KOMMUNEN
Spezial
Römhild: Vor allem will ich, dass sich alte
und junge Oechsener gleichermaßen repräsentiert
fühlen. Eines meiner Ziele ist
es, ein allgemeines Dorftreffen zu etablieren,
das regelmäßig stattfindet: Dabei
können alle Bürger gemeinsam aktuelle
Probleme in der Gemeinde besprechen.
Die Bürgerinnen und Bürger, die ein Anliegen
haben, können mich vor Ort im
Bürgermeisteramt oder telefonisch erreichen.
Wenn nachmittags zusätzliche
Termine anstehen, kümmern sich meistens
mein Partner oder die Oma um
meine Tochter, oder ich nehme sie einfach
mit.
Alle Bürgerinnen und Bürger zusammenbringen und den gemeinsamen Austausch über aktuelle Themen fördern: Das ist eines der Ziele, die Sina
Römhild während ihrer Amtszeit erreichen will.
Kommunalpolitik
Jung, weiblich, engagiert
Seit 65 Jahren begleitet „der gemeinderat“ die Akteure in Städten und
Gemeinden. Junge Frauen an der Spitze einer Kommune waren und sind bis
heute Ausnahmen – doch es gibt sie: Sina Römhild zum Beispiel, ehrenamtliche
Bürgermeisterin der kleinen Gemeinde Oechsen und bundesweit jüngste
Amtsinhaberin. Wir haben sie gefragt, was sie während ihrer Amtszeit bewegen
will und wie sie ihre Bürgermeisteraufgaben mit Job und Familie vereint.
Wie ist es dazu gekommen, dass Sie als
Bürgermeisterin von Oechsen kandidiert
haben?
Sina Römhild: Anfang des Jahres 2022
wurde klar, dass Wilfried Bleisteiner, der
bisherige Bürgermeister von Oechsen,
sich nicht mehr zur Wahl stellen lassen
wollte. Es erwies sich dann als schwierig,
einen neuen Kandidaten oder eine
neue Kandidatin zu finden – zunächst
wollte sich niemand aufstellen lassen. Da
habe ich mir die Frage gestellt, ob das
Bürgermeisteramt vielleicht etwas für
mich wäre.
Was hat Sie darin bestärkt, dass Sie das
schaffen könnten?
Römhild: Durch meinen Beruf als Verwaltungswirtin
kannte ich die rechtlichen
Hintergründe bereits – und dann haben
mich auch zwei Gemeinderatsmitglieder
gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, als
Bürgermeisterin zu kandidieren. Im Vorfeld
habe ich mich ausführlich damit beschäftigt,
welche Aufgaben das Amt mit
sich bringt. Darüber habe ich mich auch
mit dem Bürgermeister und dem stellvertretenden
Bürgermeister unterhalten.
Haben Sie damit gerechnet, die Wahl zu
gewinnen?
Römhild: Ich war jedenfalls optimistisch.
Von den Bürgerinnen und Bürgern habe
ich viel Zuspruch bekommen, daher
hatte ich von Anfang an ein gutes Gefühl.
Dass die Wahl aber so deutlich ausgeht
und ich mit 84,1 Prozent der Stimmen
gewinne, hätte ich nicht erwartet.
Sind Sie trotzdem auch auf Gegenwind
gestoßen?
Römhild: Ja, durchaus. Unter den Einwohnerinnen
und Einwohnern Oechsens gab
es auch Gegenstimmen, einige meinten:
„Das junge Mädchen hat doch keine Ahnung,
die kann das Bürgermeisteramt
nicht übernehmen.“ Daraufhin hat sich
eine Gegenkandidatin aufstellen lassen.
Es hat mich geärgert, dass manche mir
aufgrund meines Alters das Amt nicht
zutrauen. Gleichzeitig hat es mich noch
mehr angespornt: Ich wollte zeigen, dass
auch junge Menschen gute Bürgermeisterinnen
und Bürgermeister sein können.
Am 1. Juli 2022 hat Ihre Amtszeit begonnen.
Was haben Sie sich für die kommenden
Jahre vorgenommen?
Foto: Adobe Stock/pressmaster
Warum ist das für Sie wichtig?
Römhild: So bekomme ich Anreize aus
ganz verschiedenen Perspektiven, was
man in und um Oechsen verbessern
kann. Ein ähnliches Projekt gab es bereits
einmal, die „mobile Dorfmitte“: Bürgerinnen
und Bürger haben in lockerer
Atmosphäre über aktuelle Themen gesprochen
– das möchte ich wieder aufnehmen
und verstetigen. Ein weiteres
Ziel: Oechsen soll attraktiv für junge
Menschen, gerade für Familien sein. Aktuell
sind wir bereits auf einem guten
Weg, so gibt es beispielsweise einen regen
Zuspruch zu den Bauplätzen im Ort.
Auch das Vereinsleben in Oechsen soll
gefördert und unterstützt werden.
Vor welchen Herausforderungen stehen
Sie dabei?
Römhild: Eine große Herausforderung ist
die finanzielle Deckung – gerade jetzt, da
die Energiepreise steigen. Ich habe viele
Ideen, aber in Oechsen können wir nicht
alles auf einmal ermöglichen. Meistens ist
nur eine größere Investition pro Jahr
möglich. Da muss man Prioritäten setzen,
was besonders dringend benötigt wird
und was verschoben werden kann.
Ihr Bürgermeisteramt ist ehrenamtlich,
nebenbei arbeiten Sie weiter im Landratsamt
Wartburgkreis und kümmern sich
um Ihre dreijährige Tochter. Wie bekommen
Sie das alles unter einen Hut?
Römhild: Aktuell arbeite ich 37 Stunden
pro Woche im Landratsamt, meistens
von halb acht bis halb vier. Danach hole
ich meine Tochter vom Kindergarten ab.
Den Bürgermeistertätigkeiten widme ich
mich am späten Nachmittag – je nachdem,
welche Termine an dem Tag anstehen.
Freitags arbeite ich nur bis zwölf,
dann findet zwischen 17 und 18 Uhr
meine Bürgermeistersprechstunde statt:
Wie kommen Sie damit zurecht?
Römhild: Die Tage sind voll, aber es macht
auch Spaß. Um allem gerecht zu werden,
sind eine genaue Organisation und ein
gutes Zeitmanagement das A und O.
Viele junge Menschen interessieren sich
für das Geschehen in ihrer Kommune,
trauen sich ein Amt in der Kommunalpolitik
aber nicht zu. Was würden Sie ihnen
mit auf den Weg geben?
Römhild: Ein erster wichtiger Schritt kann
sein, dass man sich über Vereine aktiv
am Geschehen in der Gemeinde beteiligt.
Ich bin beispielsweise im Kirmesverein
tätig. Empfehlen würde ich auch, regelmäßig
die öffentlichen Sitzungen des Gemeinderats
zu besuchen. So erhält man
Einblick, wie diese Sitzungen ablaufen,
was es vorzubereiten gilt und was die
aktuellen Themen der Kommune sind.
Ein nächster Schritt wäre es, sich als Gemeinderatsmitglied
zur Wahl aufstellen
zu lassen. Bevor man sich dafür entscheidet,
als Bürgermeister oder Bürgermeisterin
zu kandidieren, ist es wichtig,
sich mit dem vorherigen Bürgermeister
zu unterhalten.
Worüber haben Sie mit ihm gesprochen?
Römhild: Für mich war es essenziell, von
meinem Vorgänger zu erfahren, welche
Aufgaben auf mich zukommen werden
und wie viel Zeit das Amt in Anspruch
nehmen wird. Wer sich vor der Kandidatur
nicht gründlich darüber informiert,
was auf einen zukommt, und sich
aus einer spontanen Laune heraus dafür
entscheidet, wird es später bestimmt
bereuen. Man sollte sich auf jeden Fall
sicher sein, dass man bereit dazu ist,
sehr viel Energie in das Bürgermeisteramt
zu investieren.
Interview: Hannah Henrici
Foto: Netzwerk Junge Bürgermeister*innen
DURCHSCHNITTSALTER
Die Forschungsorganisation EAF Berlin
hat das Durchschnittsalter von Bürgermeisterinnen
und Bürgermeistern
erfragt. Laut der Studie vom März 2022
ist die Hälfte der Amtsinhaberinnen und
Amtsinhaber zwischen 45 und 59. 30
Prozent sind 60 oder älter. Nur ein
Fünftel ist jünger als 45 Jahre.
ZUR PERSON
Sina Römhild (24, parteilos) ist
ausgebildete Verwaltungswirtin. Seit
Juli 2022 ist sie Bürgermeisterin der
Gemeinde Oechsen (Thüringen, rund
660 Einwohner). Damit ist sie zurzeit
offiziell die jüngste Bürgermeisterin
Deutschlands.
8
9
Spezial
Die Entscheider in den Kommunen
Personalmanagement
Mehr Frauen-Power
Nur rund ein Fünftel der Führungskräfte öffentlicher Unternehmen ist weiblich.
Wie können Kommunen Anreize schaffen, damit sich das künftig ändert?
Antworten liefert Edmund Mastiaux, Geschäftsführer des zfm – Zentrums für
Management- und Personalberatung.
DER AUTOR
Edmund Mastiaux ist Geschäftsführer
von zfm – Zentrum für Managementund
Personalberatung in Bonn.
Seit 2018 begleitet das zfm – Zentrum
für Management- und Personalberatung
eine Studie, die jährlich die
Repräsentation von Frauen in Top-Managementorganen
öffentlicher Unternehmen
ermittelt. Die Ergebnisse zeigen: In
den vergangenen Jahren hat sich der
Frauenanteil kaum erhöht, obwohl das
eigentlich gewünscht ist. Es stellt sich
also die Frage: Woran liegt das?
Tatsächlich sind die Gründe dieselben
wie in der Privatwirtschaft. Obwohl
durchaus Entwicklungen festzustellen
sind, hat sich an diesem Punkt nur wenig
getan: Oft endet die Karriere von Frauen
im Kreissaal, denn nach wie vor sind
Mütter überwiegend für die Kinderbetreuung
zuständig und zum Teil gar nicht
oder nur in Teilzeit berufstätig – nach
wie vor ist also die Vereinbarkeit von Familie
und Beruf ein entscheidendes Karrierehindernis.
Dabei würden (öffentliche) Arbeitgeber
deutlich von mehr Frauen in der ersten
Ebene profitieren: Zahlreiche wissenschaftliche
Untersuchungen belegen, dass
gemischtgeschlechtliche Teams leistungsfähiger
sind als die, die ausschließlich aus
Männern oder Frauen bestehen. Sind nur
Männer oder nur Frauen in der Chefetage,
werden Entscheidungen meist eindimensional
und aus einer Perspektive heraus
getroffen. Besteht die Geschäftsführung
hingegen aus einem Mann und
ROSTOCK
HAMBURG
BREMEN
BERLIN
HANNOVER
KÖLN
ESCHENBURG
KASSEL
LEIPZIG
DRESDEN
CHEMNITZ
BAD ORB
Der Frauenanteil in Führungspositionen öffentlicher Unternehmen liegt aktuell bei rund 20 Prozent – die gezielte Ansprache potenzieller Kandidatinnen
könnte den Anteil heben.
Foto: Adobe Stock/bernardbodo
•
•
•
•
•
•
FRANKFURT
WÜRZBURG
STUTTGART
REGENSBURG
MÜNCHEN
GERETSRIED
ZENTRALE ESCHENBURG
NIEDERLASSUNG
10
Die Entscheider in den Kommunen
Anzeige
Advertorial
Nach wie vor sind es in der Regel Frauen,
die Familie und Beruf zusammenbringen
müssen – und nach wie vor ist das eines
der großen Hindernisse für den Aufstieg
von Frauen in Führungspositionen.
NUR 20,6 PROZENT FRAUEN
Im Juli 2022 haben die Zeppelin Universität
Friedrichshafen (ZU) und zfm die
Studie „Repräsentation von Frauen in
Top-Managementorganen öffentlicher
Unternehmen: Ein deutschlandweiter
Städtevergleich” veröffentlicht. Der
Studie zufolge liegt der Frauenanteil in
Führungspositionen öffentlicher Unternehmen
bei 20,6 Prozent. Den höchsten
Frauenanteil erreichen die Stadtstaaten
Berlin und Bremen sowie die
Städte in Brandenburg, Mecklenburg-
Vorpommern, Thüringen und Sachsen.
Frauen im öffentlichen Sektor sind am
häufigsten in den Bereichen „Gesundheit-
& Sozialwesen“ (34,5 Prozent),
„Bildung, Wissenschaft & Forschung“
(32,9 Prozent) und „Krankenhäuser“
(25,5 Prozent) repräsentiert. Am
geringsten ist der Frauenanteil in
technischen Branchen wie „Energie-/
Wasserversorgung & Stadtwerke“ (11,4
Prozent) und „IT/Digitalisierung &
Telekommunikation“ (7,1 Prozent).
einer Frau, steigt die Wahrscheinlichkeit
für gut durchdachte, weitsichtige Entscheidungen.
Ein solches Gleichgewicht
würde also deutliche Vorteile mit sich
bringen.
Ein weiterer Punkt, den es zu beachten
gilt, ist die Vorbildfunktion der Kommunen.
Denn öffentliche Unternehmen
strahlen in die Stadtgesellschaft hinein.
Bürgerinnen und Bürger achten darauf,
wie sich Kommunen und ihre Betriebe
präsentieren – nicht zuletzt, weil sie mit
Steuergeldern agieren. In der Privatwirtschaft
steht die Gewinnmaximierung im
Vordergrund, bei Kommunen und ihren
Unternehmen hingegen das Gemeinwohl.
Daraus resultiert die Vorbildfunktion:
Wenn die Kommunen es nicht schaffen,
für Chancengleichheit zu sorgen – wer
dann?
BESSERE RAHMENBEDINGUNGEN
SCHAFFEN
Was können Kommunen also konkret
tun, um verstärkt Frauen für ihre Führungspositionen
zu gewinnen? Zunächst
sollten öffentliche Unternehmen – noch
mehr als bisher – flexible Arbeitszeiten
anbieten. So bekommen Mütter die Möglichkeit,
Beruf und Familienleben miteinander
zu verknüpfen. Führung in
Teilzeit oder geteilte Führung sind weitere
Optionen, mit denen die Vereinbarkeit
von Karriere und Kindern ermöglicht
wird. Solche Modelle werden teilweise
bereits umgesetzt, aber noch zu
wenig.
Auch das Thema Personalentwicklung
spielt eine zentrale Rolle. Die öffentlichen
Unternehmen sollten ihren Mitarbeiterinnen
auf der zweiten und dritten
Ebene gezielt Möglichkeiten bieten, sich
für Managementpositionen zu qualifizieren.
Darüber hinaus sollte es mehr
Frauen in den Auswahlgremien geben.
Ein weiterer Punkt: Arbeitgeber sollten
vielversprechende Kandidatinnen für
Top-Managementpositionen gezielt ansprechen
und sie zur Übernahme der
Position ermutigen.
In der Regel beinhalten Stellenausschreibungen
bereits seit einiger Zeit den
Passus, dass Frauen ausdrücklich zur Bewerbung
aufgefordert werden. Trotzdem
fühlen sich gerade Frauen oft nicht angesprochen.
Der Grund könnten bestimmte
Formulierungen in den Ausschreibungen
sein, bei denen sich eher
Männer gemeint fühlen. Das ist beispielsweise
der Fall, wenn bei den Anforderungen
Eigenschaften wie Durchsetzungsvermögen
genannt werden, die bei Frauen
auch heute noch eher negativ konnotiert
sind. Hier kann es helfen, eine andere
Form der Ansprache zu finden.
VEREINBARKEIT VON FAMILIE UND
KARRIERE IST ENTSCHEIDEND
Die Studie zeigt unter anderem, dass der
Frauenanteil in Führungspositionen öffentlicher
Unternehmen in vielen ostdeutschen
Städten höher ist als der bundesweite
Durchschnitt. Das hat hauptsächlich
historische Gründe. Trotzdem können
Kommunen daraus etwas für ihr
heutiges Personalmanagement ableiten:
In der ehemaligen DDR gab es deutlich
früher als in der Bundesrepublik ganztägige
Kinderbetreuungsmöglichkeiten.
Frauen in der ehemaligen DDR hatten
zudem ein positiveres Standing in der
Arbeitswelt als in der Bundesrepublik.
Viele haben direkt nach der Elternzeit
wieder in Vollzeit gearbeitet, da die Betreuung
der Kinder sichergestellt war.
Auch von dieser Seite zeigt sich, wie
wichtig die Vereinbarkeit von Karriere
und Familie ist.
Dennoch: Zwar hat sich der Frauenanteil
in Führungspositionen öffentlicher
Unternehmen seit 2018 nur wenig verändert,
aber er ist gestiegen. Wie hoch er in
den kommenden zehn Jahren sein wird,
ist natürlich noch nicht absehbar. Es wäre
aber auf jeden Fall wünschenswert, wenn
wir dann nicht mehr von 20 Prozent Frauenanteil
sprechen, sondern von mindestens
35 Prozent – mit weiter steigender
Tendenz.
Edmund Mastiaux
Foto: Adobe Stock/Ekaterina Pokrovsky
Foto: Euromate
Schutz vor Ansteckung im Café: Die Luftreiniger von Euromate filtern Coronaviren aus der Luft und verhindern ihre Verbreitung.
Sichere Räume in der Coronazeit
Urlaub, Freibad, Partys und Feste im Freundeskreis
– das Leben im dritten Coronajahr
ist fast wieder wie früher. Kirmes via Zoom ist
nicht wirklich Kirmes; und von Kollegen sieht
man endlich mehr als nur den Kopf in einem
schlecht beleuchteten Viereck.
Diese ewig lange Pandemie mit ihren Einschränkungen
scheint Geschichte. Doch Corona hat
seinen Schrecken nicht ganz verloren. Es gibt
immer noch das Unbehagen, das einen beschleicht,
wenn man volle Räume betritt: das
Großraumbüro, das Theater, das Bürgerbüro,
den Sitzungssaal, den Konferenzsaal im Rathaus,
das Jobcenter, den Seminarraum, den
Aufzug, das Standesamt, in dem im Dreißig-
Minuten-Takt verheiratet wird. Wir wissen, wie
leicht sich Coronaviren verbreiten.
Virenschutz, wo Menschen zusammentreffen:
Euromate-Luftfilter sind ideal für Warteräume.
Luftreiniger holen Coronaviren aus der Luft,
bevor sie anstecken können
Auf die Qualität kommt es an: Bei der Auswahl
von Luftreinigern ist es wichtig, dass nicht nur
die Filter wirksam sind, sondern dass vor allem
das Gerät in Kombination mit dem Filterpaket
einwandfrei funktioniert. Ein Luftreiniger funktioniert
nur dann effektiv, wenn 100 Prozent der
durchgesaugten Luft durch den Filter strömt und
nicht daran vorbei.
Ein Kleingerät reicht für öffentliche Räume
nicht – die Luft muss fünf bis sechs mal pro
Stunde gefiltert werden, denn es wird ja kontinuierlich
ausgeatmet. Für Coronaviren gibt es
bei Schwebstoff-Filtern der Qualität Hepa-13
kein Weiterkommen. Wenn die Partikel auf dem
Filter abgeschieden werden, können sie sich
ohne Wirtszellen nicht weitervermehren, werden
inaktiv und sterben ab. Kommen wie beim Coronaluftreiniger
„MicrobeFree“ von Euromate noch
antivirale Silberionenfilter und gesundheitsunschädliches
UV-C-Licht hinzu, beschleunigt das
die Inaktivierung. Wenn Luftreiniger nicht im
Weg stehen oder Flucht-und Rettungswege verstellen
sollen, ist eine Montage an Wand oder
Decke ideal – wie beim „MicrobeFree“ von
Euromate.
Euromate bietet seit Beginn der Pandemie
Luftreiniger gegen Corona an. Das unabhängige
Forschungsinstitut VTT in Finnland und TNO in
den Niederlanden haben den Euromate „Vision-
Air Blue Line“ getestet. Sowohl der „Vision Air
Blue Line“ als auch der größere „Pure Air Shield
3300“ wurden zudem vom Institut SGS-Fresenius
unabhängig getestet. Beide Geräte haben
darüber hinaus die Aerosolanalytik-Zertifizierung
nach VDI-EE 4300-14.
Hilft auch gegen Grippe, Erkältung,
Affen pocken und Heuschnupfen
Luftreiniger schützen nicht nur vor Coronaviren:
Professionelle Geräte wie der „Pure Air Shield
3300“, der „VisionAir BlueLine“ oder der „MicrobeFree“
von Euromate wirken auch gegen
Grippe- und Erkältungsviren, gegen Affenpocken
(diese können auch aerogen übertragen werden)
sowie gegen Ambrosia-, Gräser- und andere
Pollen, die durch offene Fenster und Türen
in die Innenräume gelangen.
Mitarbeiter, Kunden und Besucher werden mit
Luftreinigern vor Bakterien, Viren und Allergenen
geschützt. Fordern Sie eine maßgeschneiderte
Beratung an: vertrieb@euromate.com
Euromate GmbH
Josef-Reuschenbach-Straße 7
53547 Breitscheid
Tel.: 02638 26 62 580
E-Mail: info.de@euromate.com
www.euromate.com
12
Spezial
STADTPLANUNG
Anzeige
Advertorial
Lebensqualität
Quirlige, vielseitige
Stadt am Rhein
Düsseldorf zeichnet sich durch ein Miteinander unterschiedlicher Elemente aus,
erklärt die Beigeordnete Cornelia Zuschke: Altes und Neues, Kunst und Landtag,
Industrie und Gewerbe. Ein Beispiel für eine attraktive Stadt.
DIE AUTORIN
Cornelia Zuschke ist Beigeordnete für
Planen, Bauen, Wohnen und Grundstückswesen
der Landeshauptstadt
Düsseldorf (600.000 Einwohner).
Düsseldorf ist lebenswert und das
hinsichtlich vieler Aspekte, denn
unsere Stadt weist ganz unterschiedliche
Qualitäten auf. Zum Beispiel
die Altstadt mit den kleinen historischen
Häusern und die City als Hotspot von Aufenthaltsqualität
und vielfältigen Aktivitäten:
Hier wird schon auf engstem Raum
deutlich, was städtebauliche Multifunktionalität
an gewachsenen wie auch an
gestalteten Strukturen bedeutet – und das
alles vor der einzigartigen Rheinkulisse.
Während die Altstadt mit ihrem historischen
Kern als lebhaftes Kneipenviertel
am Rhein das historische Flair des gewachsenen
Düsseldorfs verkörpert, bietet
die daran anschließende, großstädtische
City mit Königsallee, Schadow-
Fotos: REHAU
Der AWASCHACHT PP wird in den Betonschacht eingesetzt und verhindert, dass Fremdwasser in den Schacht eintritt.
Vorher wird der Schacht 3D-vermessen.
Schacht-in-Schacht-Verfahren saniert nachhaltig
Nah am Wasser, ohne Autoverkehr: Der Medienhafen mit
Fernsehturm und Gehry-Bauten, Bars und Restaurants –
einer der Orte, an denen Düsseldorfer gern aufs Wasser
schauen und die Seele baumeln lassen.
Foto: Adobe Stock/dietwalther
Deutschlands Kanalnetz ist marode. Kaputte
und undichte Kanalschächte belasten die
Umwelt. Austretendes Schmutzwasser verunreinigt
das Grundwasser und eintretendes
Fremdwasser belastet Kläranlagen. Das
Schacht-in-Schacht Verfahren von REHAU
bietet hier ein effektives und nachhaltiges
System zur Schachtsanierung.
Mit der Schacht-in-Schacht-Sanierung gelingt
unabhängig von Witterung und Zustand des beschädigten
Schachtes eine schnelle, langlebige,
nachhaltige und wirtschaftliche Lösung. Bei
dem Verfahren wird in den zu sanierenden Betonschacht
ein AWASCHACHT der nächst kleineren
Nennweite eingesetzt. Der alte Schacht verbleibt
als sogenannte „verlorene Schalung“ im
Boden. Das beschädigte Gerinne wird ausgestemmt
und durch ein präzise vorgefertigtes PP-
Gerinne ersetzt. Das Ergebnis ist ein selbsttragender
Schacht: dauerhaft standsicher, korrosionsfrei
und dicht.
REHAU AWASCHACHT PP bietet ein Modernisierungssystem
für jedes Einsatzgebiet, egal um
welche Form und welchen Typ von Altschacht es
sich handelt. Dabei ist der AWASCHACHT relativ
leicht und dadurch auch in einer engen Baustellenumgebung
sicher zu handhaben. Für den
Einbau ist keine Spezialfirma erforderlich und
die komplette Schachtsanierung erfolgt in maximal
anderthalb Tagen. Der geringe Platzbedarf
und die kurzen Baustellenzeiten mit weniger Verkehrsbehinderungen
bieten vor allem in bebauten
Gebieten oder im Straßenbereich enorme
Vorteile gegenüber der Erneuerung in offener
Bauweise.
Umfangreichere Beschichtungsverfahren sind
teuer, oft nicht nachhaltig und daher nicht mehr
zukunftsfähig. Ihre Methoden setzen mit einem
optimal vorbereiteten Materialuntergrund und
passenden Witterungsverhältnissen Bedingungen
voraus, die bei korrodierten und undichten
Schächten selten erreicht werden. Der durchgängig
aus PP gefertigte Schacht ist äußerst
langlebig sowie chemisch und thermisch belastbar.
Korrosion und undichte Schächte gehören
damit der Vergangenheit an. Ein AWASCHACHT
gilt als Ersatz-Neubau und ist – dank seiner
sehr langen Lebensdauer – auf 100 Jahre
abschreibbar.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Modernisierung
ist eine fundierte Datengrundlage. Für
deren Erstellung ermittelt ein persönlicher Technischer
Fachberater von REHAU mit Hilfe eines 3D-
Scans die notwendige Datenbasis. Das Schachtin-Schacht
Verfahren von REHAU garantiert somit
absolute Planungssicherheit und bietet darüber
hinaus Gesamtservice aus einer Hand.
Von der Beratung und der 3D-Vermessung über
die Planung bis hin zum Einbau vor Ort: REHAU
AWASCHACHT PP – der grundlegende Unterschied:
www.rehau.de/schacht-in-schacht
Über REHAU Industries
REHAU Industries ist Teil der globalen REHAU
Group, die sich auf polymerbasierte Lösungen
spezialisiert hat. Mit ihren insgesamt mehr als
20.000 Mitarbeitenden erwirtschaftet die
Gruppe einen Jahresumsatz von über vier Milliarden
Euro.
REHAU Industries SE & Co. KG
Rheniumhaus
Helmut-Wagner-Str. 1
95111 Rehau
Tel.: 09283 77-0
E-Mail: info@rehau.com
www.rehau.com
14
Spezial
STADTPLANUNG
Besuchen Sie uns auf
dem Stand Berlin-
Brandenburg auf der
Expo Real B2.420,
4.- 6. Oktober 2022 in
München. Wir freuen
uns schon jetzt über
Ihre Anfrage zu einem
Gespräch.
DLE Land Development – Perspektiven
zwischen Berlin und Kerpen
Wie wird Wohnen wieder erschwinglich?
Wie können lokale
Unternehmen wachsen?
Wer errichtet die Infrastruktur
für die zukünftige Entwicklung?
Welche Veränderungen
bringt ein Projekt mit sich? ...
Wir versammeln ein Team aus Planern,
Immobilienspezialisten und
Kommunikationsexpert:innen, die
die jeweiligen Vorhaben sukzessive
umsetzen und ihre Realisierung bis
zur Übergabe an die Nutzer begleiten.
straße und dem neu gestalteten Gustaf-
Gründgens-Platz eine mondäne wie moderne
Mitte. Unmittelbar anschließend
befindet man sich übergangslos in dichten,
quirligen Quartieren mit eigener Prägung
sowie qualitätsvollen Wohn- und Geschäftsstraßen,
produktiven Hinterhöfen
und individuellen Plätzen.
Die weite, teilweise geradezu idyllische
und gleichzeitig städtisch geprägte Rheinlandschaft
bietet eine beeindruckende
Kulisse und zugleich eine grandiose Aufenthalts-
sowie Erholungslandschaft. Sie
wirkt über den gewundenen Fluss in die
dichten Quartiere der Stadt zu beiden Seiten
hinein und macht sie zu lebenswerten
Orten für Wohnen und Leben – und zu
einem großartig vernetzten Erholungsraum
für die ganze Stadt.
Wer am Rhein entlangwandelt, erlebt
die großartigen Bauten der Kunst und Kultur:
vom Kunstpalast über die Tonhalle
und die Kunstakademie bis zur Altstadt
und erreicht schließlich das Regierungsviertel
mit seinem beispielhaften Bau des
Landtags und in dessen Verlängerung als
inspirierendem Architekturort den Medienhafen
– mit einem Feuerwerk von der
Postmoderne bis in die Gegenwart. Aber
auch der Gegensatz von Industrie, die direkt
auf Gewerbe und Wohnen trifft, ist
spannungsreich und verkörpert die enge
Verbundenheit von Wohnen, Leben, Arbeiten
und Kunst als DNA Düsseldorfs.
STADTPLANUNG IM WETTBEWERB
Schaut man sich beispielhaft die kulturelle
Mitte der Stadt an, die wir im Rahmen
der Stadtplanung im internationalen
Wettbewerb „Blau-Grüner Ring“ strategisch
und visionär betrachtet haben, wird
deutlich, dass diese kulturelle Mitte mit
über 30 Kultureinrichtungen wie ein vielstimmiger
Herzschlag die Stadt belebt –
Der Düsseldorfer Norden – nah am Flughafen und doch mit dörflichem
Charme: Der Stadtteil Kaiserswerth zieht Besucher von außerhalb wie
auch Düsseldorfer an. Die Kaiserpfalz (links) stammt aus der Zeit von
Friedrich Barbarossa: Er ließ Kaiserswerth zur Festung ausbauen.
und sie ruft eine Folge interessanter Orte,
kommerzieller, aber auch nicht-kommerzieller
Art hervor.
Im Innenstadtring, der die Kernstadt
umgibt, finden sich Stadtteilzentren, die
der polyzentrischen Stadt ganz unterschiedliche
Mentalitäten verleihen. Sie
werden von ihren Bewohnern gelebt, bieten
aber auch touristischen Anreiz für das
Entdecken dieser dichten Quartiere.
Düsseldorf hat auch kleinstädtische
oder dörfliche Qualitäten, wie im Süden
Benrath mit dem Schlosspark und seinem
kleinstädtischen Flair oder im Norden die
Dörfer um das schöne Kaiserswerth mit
besonderen Tourismus- und Erholungsorten.
Der internationale Airport liegt dazwischen
als Tor zur Welt, inmitten der
integrierten Stadt, ohne sie wesentlich zu
beeinträchtigen.
Insofern bildet Düsseldorf einen vielfältigen,
lebendigen und lebenswerten
Reigen ganz unterschiedlicher
Fotos: Adobe Stock: mitifoto, alexgres, maxbaer
Vor diesen Fragen stehen heute
Gemeinden, wenn sie über die Entwicklung
von Bauland beraten. Die
DLE Land Development GmbH sieht
sich in diesem Prozess als Partner
der Kommunen. Ausgehend von
einem wissenschaftlich ermittelten
Bedarf entwickelt die DLE gemeinsam
mit den Bürger:innen und
ihren politischen Vertreter:innen
nachhaltige Lösungen, wie Grundstücke
künftig bestmöglich genutzt,
Potenziale entfaltet und Ressourcen
geschont werden können.
Der führende Investment-
und Asset-Manager im
Bereich Landentwicklung
Sie haben Fragen? Dann rufen Sie
uns an. Wir stellen gern unsere Referenzprojekte
vor und entwickeln
mit Ihnen gemeinsam Ideen für die
Zukunft Ihrer Gemeinde.
Petra Müller
Co-Head of Development
DLE Land Development GmbH
Tauentzienstraße 11
10789 Berlin
030/ 88626740
p.mueller@dle.ag
16
Spezial
STADTPLANUNG
Anzeige
Advertorial
Qualitäten, die sowohl attraktiv für die
Bewohnerinnen und Bewohner wie für
Besucher sind. Zugleich eignen sie sich für
das Implementieren neuer Firmensitze
oder gewerblicher, industrieller Ansiedlungen
inmitten der bestehenden Stadt.
Auch das ist ein Markenzeichen Düsseldorfs:
Durch seine patchworkartige
Entstehungsmatrix von Siedlungskernen
und deren Zusammenwachsen zu einer
kompakten, aber auch grünen Stadt kurzer
Distanzen ist es ein integrierter Ort
– ein Ort, der nicht die üblichen Segregationsprobleme
einer zutiefst sektoralen
Stadtstruktur aufweist.
Düsseldorf ist kompakt durchmischt
und vernetzt. Gewerbliche, industrielle
und dienstleistungstypische Arbeitskomplexe
siedeln zum Teil direkt neben attraktiven
Wohnquartieren – und diese
verbinden sich mit Grün und interessanten
Plätzen zum Gesamtgefüge einer
wirklich integrierten Stadtstruktur. Gewerbliche
Komplexe werden gleichzeitig
erhalten, bieten aber auch interessante
Transformationspotenziale für weitere
städtebauliche Entwicklungen. Die diesbezügliche
Ausgeglichenheit zum Erhalt
von Arbeitsplätzen wie auch der Schaffung
von Wohnraum fußt auf Konzepten
wie dem Masterplan Industrie und dem
Handlungskonzept Wohnen, beides im
Zusammenhang mit Raumwerk D – dem
gesamtstädtischen städtebaulichen Entwicklungskonzept
Düsseldorfs – als übergeordnetem
partizipativem Leitbild.
Unsere Hochhauslandschaft hebt sich
von den geballten Citykulissen anderer
Metropolen ab: Solitäre, die sich wie in
einem Nadelkissen einzeln über die Stadt
verteilen, kommunizieren über ihre besondere
Architektur miteinander und finden
nur in wenigen Gebieten eine Verdichtung.
Ein höhenbegrenzender sogenannter
Traditionshorizont von etwa 100
Metern, der im Hochhausrahmenplan
zitiert wird, sowie gestalterische Vorgaben
für Hochhäuser mit einem nachzuweisenden
„social return“ für jedes Projekt
garantieren Verträglichkeit und Zukunftsfähigkeit.
So schaffen wir mit diesem
Qualitätsanspruch als Vorgabe für
alle Entwicklungen qualitativ nachhaltige
Quartiere – und dies in einer ausgewogenen
Stadtsilhouette.
Düsseldorf hat zudem eine anziehende,
oberzentrale Dienstleistungs- und Einzelhandelslandschaft:
Durch die großartigen
Entwicklungen rund um den neuen
Kö-Bogen, der Wiederherstellung des
lange verödeteten Gustaf-Gründgens-
Platzes und den Neubau des Ingenhoven-
Tals als Einkaufs- und Erlebniszentrum
verkörpert sie einen neuen multidimensionalen
Wert für das Thema „Innenstadt
im Wandel“.
Ganz unterschiedliche Einkaufsqualitäten,
die dem Wandel der Innenstädte
positiv begegnen, durchsetzen sich mit
parkartigen oder städtischen Plätzen, vernetzt
zum Hofgarten, sodass neben Einkaufen
auch Kultur und Erholen, Begegnung
sowie das Sehen und Gesehenwerden
in der Stadt sich zu einem attraktiven
Aufenthalt verbindet.
Foto: Knappe1A
Die Bedeutung des Wortes Krise hat sich in den vergangenen Jahren für Kommunen stark verändert.
Kommunen im kommunikativen Hamsterrad
Das moderne Düsseldorf: Shoppen an der
Königsallee (Foto oben); ein Gebäude mit
Grünfassade am neu gestalteten Gustaf-
Gründgens-Platz gleich beim Schauspielhaus;
Teile des Kö-Bogens, die von Stararchitekt
Daniel Libeskind gestaltet wurden (rechts).
Fotos: Adobe Stock: dbrnjhrj, Heorshe, Shchipkova Elena
Corona, Krieg, Klima, Energie – wenn es
derzeit den deutschen Kommunen an etwas
nicht mangelt, dann an nie dagewesenen
Herausforderungen.
Vor kurzem bedeutete Krisenkommunikation,
überspitzt gesagt, noch den Umgang mit unglücklichen
Auftritten oder lokalen Skandalen.
Mittlerweile häufen sich die Situationen, in denen
die Kommunen zwar gefordert sind, Krisenkommunikation
zu betreiben, aber selbst kaum
Einfluss auf die Entstehung und Bekämpfung
der Krise haben.
In diesem Spannungsfeld agieren die Verwaltungen
von Gemeinden, Städten und Kreisen
spätestens seit dem Frühjahr 2020 ohne Pause.
Zu den kommunikativen Herausforderungen von
Corona gesellten sich 2022 der Krieg in der Ukraine
und die dadurch ausgelösten Fluchtbewegungen
sowie in der Folge ein Mangel an Erdgas
für die Energieversorgung in Europa.
Ein ganzes ABC ließe sich aus Schlagworten
zusammenstellen, die das kommunikative
Hamsterrad beschreiben, aus dem sich die
Pressestellen und Kommunikationsverantwortlichen
in den letzten Monaten nie befreien konnten.
Die Kunst ist, als Kommune dennoch der
geschätzte Ansprechpartner für alle Lebenslagen
zu bleiben, dem die Bevölkerung vertraut.
Denn es liegt in der Natur der Sache, dass es
keine angenehmen Botschaften sind, die in der
Krise an Mann und Frau zu bringen sind. Ein
kommunales Schwimmbad aufgrund der steigenden
Heizkosten zu schließen, nachdem es
pandemiebedingt bereits über zweieinhalb
Jahre die größte Zeit ebenfalls geschlossen war,
verschafft nicht unbedingt Bonuspunkte auf der
Beliebtheitsskala.
In diesen Fällen kann es sinnvoll sein, sich
externe Hilfe mit an Bord zu holen: Experten, die
mit einem Blick von außen auf Zusammenhänge
und Zielgruppen schauen. Ein Partner, der bei
der kommunikativen Positionierung von Entscheidungsträgern
unterstützt und frische Ideen
zur Gestaltung von Formaten und Kanälen einbringt.
Und einer, der, wenn gewünscht, einfach
Arbeit abnimmt.
Unter dem Namen Knappe1A ist unser Unternehmen
seit vielen Jahren Dienstleister für
Institutionen, Organisationen und Unternehmen.
Wenn wir im Auftrag von Kommunen agieren,
wissen wir, dass unsere Arbeit im Bereich der
Kommunikation höchsten Ansprüchen gerecht
werden muss. Das Vertrauen, welches beispielsweise
Stadt und Landkreis Karlsruhe während
der Coronapandemie in uns gesetzt haben,
empfinden wir als ungemeine Verantwortung.
Egal ob im Rahmen von strategischer Beratung,
redaktionellem Service oder der Produktion
von Medieninhalten – unsere Services rund
um die kommunale Krisenkommunikation richten
wir auf drei einfache Grundsätze aus: Sie
muss schnell, unaufgeregt und inklusiv gestaltet
sein. Schnell, weil Menschen in der Krise vor
allem lokal fühlen und dort verlässliche Informationen
suchen. Es sind schließlich Entscheidungen
in ihrem Ort, die ihren Alltag in der Ausnahmesituation
bestimmen. Unaufgeregt, weil
die Kommune und ihre Protagonisten stets Professionalität
und Seriosität ausstrahlen sollten.
Inklusiv, weil neben anderen relevanten Akteuren
der kommunalen, öffentlichen Hand sich
auch die Bevölkerung selbst sich in der Kommunikationsarbeit
ihrer Kommune wiederfinden
muss. Wir versuchen, sie alle mitzunehmen.
Um diesen Grundsätzen gerecht zu werden
und für den Weg aus dem „Hamsterrad“, halten
wir für unsere Kunden einen umfangreichen
kommunikativen Werkzeugkasten bereit –
selbstverständlich zeitgemäß, mit passenden
analogen und digitalen Instrumenten und Tools.
Wir freuen uns, wenn wir diese ihrer Kommune
einmal vorstellen dürfen!
Knappe1A
Agentur & Digital
Ansprechpartner: Luca Wernert, Agenturleiter
Bannwaldallee 60
76185 Karlsruhe
Tel.: 0721 957 898 71
E-Mail: info@knappe1a.de
www.knappe1a.de
18
Spezial
STADTPLANUNG
Anzeige
Advertorial
ist, eine betrügerische E-Mail zu erkennen, ist
ein Sicherheitsrisiko.
Um für einen starken Schutz zu sorgen, sollten
die Mitarbeiter sensibilisiert werden. In entsprechenden
Anti-Phishing-Schulungen lernen
sie Phishing-Mails zu erkennen.
Mit klassischen Präsenzseminaren lässt sich
dieser großflächige Schulungsbedarf nicht decken.
Zu teuer und in Zeiten von Home-Office
viel zu aufwendig.
Diese Vielfalt und darüber hinaus die
Einzigartigkeit der Königsallee haben
Düsseldorf auch im Wandel des Einzelhandels
bestehen lassen. Jetzt münden
sie in eine vielfältige Dynamik, indem
Bankenquartiere zu Dienstleistungs-,
Büro- und Einzelhandelsquartieren konvertieren
oder indem die alten Malls zu
lebendigen neuen Orten für Einkauf und
Büro weiterentwickelt werden.
Düsseldorf setzt auf die hochwertige
Gestaltung der Luxusmeile Königsallee
durch einen öffentlichen Dialog zwischen
Stadtgesellschaft und Investment. Daneben
gibt es Formate zur Gestaltung und
Nutzung öffentlicher Räume sowie für die
vielfältige kulturelle Bespielung städtischer
Flächen und Räume. So werden
auch Entwicklungsstrategien und Großprojekte
mit der Stadtgesellschaft auf Augenhöhe
diskutiert und in politischen
Gremien zu tragfähigen Entscheidungen
gebracht. Dialog und gebündelte Kompetenz
entwickeln so ein partnerschaftliches,
erfolgreiches Vorgehen.
Die Leitbilder fassen Qualitäten einer
städtebaulichen und räumlichen Dynamik
zusammen: Leitbilder wie Raumwerk
D sowie Mobilitätsplan 2030, Hochhausrahmenplan
und die Ergebnisse des internationalen
Wettbewerbs des „Blau-Grünen
Rings“, dazu kommen die Konzepte
zu den zukunftsfähigen Quartieren.
TRADITION UND MODERNE IM EINKLANG
Aus der Zeit gefallen – mit beliebten Parkanlagen,
die heute allen Bürgerinnen und Bürgern
offenstehen: Das Kalkumer Schloss im Norden
(links) und das Benrather Schloss im Süden
Düsseldorfs.
Alle quartierlichen und architektonischen
Weiterentwicklungen werden durch vorgeschaltete
Qualifizierungsmaßnahmen
entschieden. Sie beziehen die Stadtgesellschaft
meist von der Aufgabenstellung bis
zum Ergebnis mit ein und verhandeln
Neues mit Vorhandenem so, dass Tradition
und Dynamik sich zu tragfähigen
Lösungen und identifizierbaren Werten
für die Stadt befruchten.
Vielleicht ist darin auch ein Teil des Zaubers
von Düsseldorf verankert: Das Innovative
wird mit der Seele des jeweiligen
Ortes, verkörpert durch die Stimmen der
Bewohnerinnen und Bewohner, zu Lösungen
weiterentwickelt, bildet sich also nicht
abstrakt in uniformer und austauschbarer
Gleichförmigkeit zu adaptierten Rezepten
anderer Standorte oder stereotyper baulicher
Verwertungskonzepte auf dem Düsseldorfer
Grundriss ab. Jede Veränderung
muss der Stadt, der Umgebung etwas mitbringen
oder zurückgeben, und so verbinden
sich Mut und Lust der neuen Entwicklungen
mit dem Tragfähigen der bestehenden
Stadt und ihrer Menschen.
Düsseldorf bewahrt sich seine Individualität
und Identität, ohne sich der Innovation
und der Dynamik zu verschließen.
Die Mischung erzeugt eine maßstäbliche,
lebenswerte und doch impulsgebende Umgebung,
die Menschen anzieht und gleichzeitig
die Sicherheit eines dauerhaften Zuhauses
oder eines erstrebenswerten Arbeitsortes
bietet. Im Hinblick auf Düsseldorfs
Perspektiven zitiert das Raumwerk
seine drei Überschriften für Düsseldorf so:
kompakt und gerecht, klimaangepasst und
grün, produktiv und kreativ.
Damit zeigt die Landeshauptstadt ihre
größte Stärke: die Flexibilität, auf Dynamik
zu reagieren – indem sie gleichzeitig
eigene individuelle Schätze in einem vielfältigen
polyzentrischen Zusammenspiel
besonderer Orte in der Stadt selbst und
mit der Region bewahrt.
Cornelia Zuschke
Fotos: Adobe Stock: Mikhail Markovskiy, hespasoft, Stimmungsbilder1
Foto: WTT CampusOne GmbH
Mit E-Learnings lernen Mitarbeiter in Verwaltungen, wie sie Phishing-Mails erkennen.
Wie Cyberkriminelle in Netzwerke
von Kommunen eindringen
Städte, Gemeinden und Landkreise sind ein
beliebtes Ziel von Hacker-Attacken. Cyberkriminelle
gehen immer professioneller vor.
Eine beliebte Methode ist das sogenannte
Phishing. Wie funktioniert die Betrugsmasche
und wie können sich Kommunen davor
schützen?
Michael Müller bekommt eine E-Mail von der
Personalabteilung. Er solle bitte umgehend das
angehängte Formular ausfüllen und zurücksenden.
Herr Müller, Mitarbeiter der Stadtverwaltung,
wird nervös. Hat er etwas falsch gemacht?
Lieber schnell zurückmelden. Er klickt auf das
Formular und lädt es herunter – und hat so versehentlich
Cyberkriminellen Tür und Tor in das
Netzwerk seiner Stadt geöffnet.
Das Beispiel von Herrn Müller ist durchaus
realistisch: Hackerattacken auf kommunale Verwaltungen
nehmen drastisch zu. Es trifft große
wie kleine Kommunen. Wie den Landkreis Anhalt-Bitterfeld,
die Stadt Potsdam, die Gemeinde
Hohenpreißenberg.
Was viele Angriffe eint: Sie beginnen mit einer
E-Mail an einen Mitarbeiter. Dutzende Mails
landen jeden Tag in deren Postfächern. Eine auf
den ersten – oder auch zweiten Blick – vermeintlich
harmlose Nachricht kann sich darunter
leicht verstecken.
Die Mails kommen scheinbar von einem vertrauenswürdigen
Absender: Das Finanzamt, die
eigene IT-Abteilung, Microsoft oder DHL. Es
mangelt den Betrügern nicht an Kreativität. Als
vermeintlicher Absender ist die Personalabteilung
sehr beliebt. In anderen Fällen scheint die
Mail von der Dezernentin oder vom Amtsleiter zu
kommen.
In der Mail befindet sich dann häufig ein
Link. Dieser führt die Mitarbeiter zu einer Website,
auf der sie beispielsweise Zugangsdaten,
Finanzinfos oder Passwörter eingeben sollen.
Oder die Mail beinhaltet eine infizierte Datei,
wie im Fall von Herrn Müller.
Welche Gefahren verbergen sich hinter
Phishing-Angriffen?
Neben Geldern stehlen die Hacker vertrauliche
Informationen von Bürgern sowie Mitarbeitern
und sperren Zugänge. Zusätzlich leidet das Ansehen
der betroffenen Kommunalverwaltung. Im
schlimmsten Fall sperren die Hacker tage- oder
wochenlang die Systeme der Verwaltung und
machen diese handlungsunfähig. Häufig kommt
es zur Erpressung: Nur wenn Geld an die Betrüger
überwiesen wird, geben diese die Zugänge
und Daten frei.
Wie schützen sich Verwaltungen vor Hackern?
Jeder kann auf eine Phishing-Mail hereinfallen.
Heißt: Jeder Mitarbeiter, der nicht in der Lage
Digitale Schulungen statt Präsenzseminar:
Effizient und kostengünstig
Immer häufiger nutzen Kommunen digitale Cybersicherheit-Schulungen.
Diese sogenannten
E-Learnings werden von WTT CampusONE, einem
Spezialisten für digitale Weiterbildung in
Verwaltungen, produziert. Gemeinsam mit Kommunen
entwickelt WTT CampusONE laufend
neue E-Learnings – von und für Verwaltungen.
Ausgezeichnet wurden die Schulungen unter anderem
mit dem Deutschen Exzellenz Preis, dem
Comenius Award und dem E-Learning Award.
Hunderte und tausende Mitarbeiter lassen
sich damit schulen – ohne Termin, ohne Dozent.
Denn: Diese Schulungen sind fertig produziert
und können jederzeit an die Mitarbeiter über
eine digitale Lernplattform ausgegeben werden,
inklusive Zertifikat. Einfach und flexibel, sowohl
für die Mitarbeiter als auch für den
Personalbereich.
Wie eine digitale Anti-Phishing-Schulung
funktioniert, können Sie hier kostenlos und unverbindlich
testen. Scannen Sie dazu einfach
den QR-Code unten mit Ihrer Smartphone-Kamera
oder einem QR-Code-Scanner (App).
WTT CampusONE GmbH
Königsallee 37
71638 Ludwigsburg
Tel.: 07141 50 530 20
E-Mail: info@wtt-campusone.com
www.wtt-campusone.com
20
Spezial
KOMMUNALENTWICKLUNG
Mobility for the Future
Mobility for the Future
Seilbahnen sind eine sinnvolle Ergänzung im multimodalen Mobilitätsmix fortschrittlicher urbaner Verkehrssysteme.
Sie nutzen den unabhängigen Luftraum, benötigen viel weniger Fläche als bodengebundene Verkehrsträger und gewährleisten
verlässlich die benötigte Transportleistung, ohne von etwaigen Staus und Störungen des terrestrischen Verkehrs beeinflusst
Seilbahnen sind eine sinnvolle Ergänzung im multimodalen Mobilitätsmix fortschrittlicher urbaner Verkehrssysteme.
zu werden. Sie sind außerordentlich betriebssicher und dabei durch ihren elektrischen Antrieb annähernd klimaneutral.
Sie nutzen den unabhängigen Luftraum, benötigen viel weniger Fläche als bodengebundene Verkehrsträger und gewährleisten
verlässlich die benötigte Transportleistung, ohne von etwaigen Staus und Störungen des terrestrischen Verkehrs beeinflusst
Welche zu werden. weiteren Sie sind Potentiale außerordentlich und Perspektiven betriebssicher Mobilitätslösungen und dabei durch ihren mit Seilbahnen elektrischen haben, Antrieb annähernd erfahren Sie klimaneutral.
auf der
InnoTrans 2022 in Berlin. Besuchen Sie uns von 20. bis 23. September am Doppelmayr-Stand Halle 2.2/450.
Wir Welche freuen weiteren uns auf Potentiale einen spannenden und Perspektiven Austausch.
Mobilitätslösungen mit Seilbahnen haben, erfahren Sie auf der
InnoTrans 2022 in Berlin. Besuchen Sie uns von 20. bis 23. September am Doppelmayr-Stand Halle 2.2/450.
doppelmayr.com
Wir freuen uns auf einen spannenden Austausch.
doppelmayr.com
Der Ausbau erneuerbarer Energien ist dringlicher denn je – eine der entscheidenden Herausforderungen ist aber nach wie vor die Umsetzung vor Ort.
Klimaschutz
Die Energiewende bleibt
das große Ziel
Klimawandel und erneuerbare Energien: Allein mit diesen Themen sind Städte
und Gemeinden enorm gefordert. Welche Unterstützung sie brauchen, streichen
die Kommunalexperten Dieter Behrendt und Matthias Günther heraus.
Die rund 10.000 Gemeinden in
Deutschland stehen aktuell vor
enormen Herausforderungen,
auch wenn die natürlich nicht zuletzt von
der Größe der Gemeinde abhängig sind
– die Einwohnerzahlen reichen von unter
100 bis 3,6 Millionen in Berlin.
Die aktuelle Situation ist bekannt: Der
Koalitionsvertrag 2021 und insbesondere
der Russland-Ukraine-Krieg führen zu
einer Höhergewichtung der Energieversorgung
und zum Druck, beinahe Zwang,
den Bestand an Erneuerbare-Energien-
Anlagen in der Gemeinde deutlich zu erhöhen
und den Energieverbrauch zu senken.
Die Gemeinden sollen demnach auf
ihren Liegenschaften vermehrt solche
Anlagen installieren und die Liegenschaften
klimafit sanieren. Das Gleiche gilt für
Bürger und Unternehmen. Die Gemeinden
sind also in einer Doppelfunktion:
investieren sowie andere Akteure sensibilisieren
und motivieren.
Darüber hinaus stehen Anpassungen an
die zukünftigen Folgen des unvermeidbaren
Klimawandels an. Diese Anpassungen
und die Energiewende sind aktuell die
wichtigsten Schritte auf dem Weg zur
Nachhaltigkeit.
Viele Gemeinden sind hier bereits unterwegs,
teilweise schon seit mehr als 20
Jahren – aber es sind immer noch zu wenige.
Das liegt zum einen an der Motivation:
Sie ist immer noch zu sehr abhängig
vom Engagement der Entscheider und
damit von deren individueller Motivation.
Zum anderen bremst zum Teil die Finanzlage
in den Gemeinden: Hier findet sich
die ganze Bandbreite von hochverschuldet
bis gute Rücklagen.
Vor allem Gemeinden in strukturell benachteiligten
Gebieten mit bereits länger
anhaltenden Einwohnerverlusten weisen
Verschuldungsgrade auf, die sie aus eigener
Kraft kaum abbauen können – und
durch die wiederum Investitionen verhindert
werden. Zudem fehlen bereits heute
vor allem technische und kaufmännische
Fachkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher
– und der demographische Wandel
macht sich bemerkbar: Noch etliche Jahre
wird die Zahl an Menschen ansteigen, die
aus dem Erwerbsleben ausschei-
Foto: Adobe Stock/epixproductions
22
Spezial
KOMMUNALENTWICKLUNG
Anzeige
Advertorial
PESTEL-INSTITUT
Das Pestel Institut ist Forschungsinstitut
und Dienstleister für Kommunen, Unternehmen
und Verbände. Seit 40 Jahren
unterstützt es anhand von Recherchen,
Analysen, Befragungen und Modellrechnungen
unter anderem in den Themenbereichen
Klimaschutz, Wohnungmärkte,
Prozessunterstützung und Kommunikation
für nachhaltige Entwicklung.
www.pestel-institut.de/
DIE AUTOREN
Dieter Behrendt ist im Pestel-Institut als
Wirtschaftsgeograph mit den Themen
Szenarienbildung (zum Beispiel zur
Entwicklung ländlicher Räume) und
Evaluation (zum Beispiel von Energieagenturen)
befasst. Matthias Günter
bearbeitet vor allem die Themen
Demographie und Wohnungsmärkte.
Photovoltaik ist nur ein Baustein der
Energiewende – es bleibt viel zu tun,
mehr noch: Die aktuelle Lage erfordert
ein Durchstarten auf allen Ebenen,
betonen die beiden Autoren
vom Pestel-Institut.
den – ohne einen entsprechenden Ausgleich
aus der jüngeren Bevölkerung.
Gleichzeitig steigen die Anforderungen
an die Kassen der Gemeinden, denn die
Verkehrswende steht vielfach erst am Anfang,
und die steigenden Brandschutzanforderungen,
die Sanierung der Abwasseranlagen
fordern Investitionen (hier
wird von einem Investitionsstau im zweistelligen
Milliardenbereich gesprochen):
Die längst bekannte Liste ist leider lang.
Die Folge: Die Kassenlage vieler Gemeinden
führt bezogen auf die Energiewende
zu einem „bei uns geht es nicht“ oder zu
einer Auslagerung der Investitionen in
kommunale Energieversorgungsunternehmen,
die zum Teil für diesen Zweck
gegründet werden, selbst in kleinen Gemeinden.
Aber das ist noch zu selten.
GEMEINSAM ANPACKEN
Es sind demnach nicht nur die Gemeinden
gefordert, wenn die Energieversorgung
langfristig gesichert werden soll:
_ Die Kommunalaufsicht ist angesprochen,
mehr Flexibilität für die Genehmigung
von Investitionen in erneuerbare
Energien durch Gemeinden oder
deren Unternehmen aufzubringen
sowie den Kreditrahmen der Gemeinden
und der kommunalen Unternehmen
auszuweiten.
_ Die Länder sind angesprochen, regionale
Energieagenturen einzurichten
nach dem Vorbild Baden-Württembergs,
die nicht nur beraten, sondern
vor allem die (zu) komplizierte
Antragstellung und Abrechnung von
Fördermitteln übernehmen, um das
kommunale Personal zu entlasten.
_ Der Bund und auch die EU sind angesprochen,
die Fördermittel für die
Energiewende in den Kommunen zu
erhöhen und die übergeordnete Infrastruktur
zügig aufzubauen, damit die
Energiewende auch durch die Kommunen
überhaupt möglich erscheint.
Stichwörter sind die Schaffung der Rahmenbedingungen
für den Ausbau regenerativer
Energieerzeugungsanlagen inklusive
Speicher. Die Forderungen sind seit
langem bekannt. Auch wenn viele Menschen
der Meinung sind, dass schon viel
geschehen ist, erfordert die aktuelle Lage
ein Durchstarten auf allen Ebenen.
Die Initiative „Fridays for Future“ hat
viel Engagement bei den gemeindlichen
Entscheidern hervorgerufen oder es verstärkt:
Sie konnten im Gemeinderat auf
die jungen Leute verweisen, die vor der
Tür standen und Klimaschutz forderten.
Inzwischen stehen alle vor der Tür und
fordern die Energiewende – wenn auch
nicht aus Klimaschutzgründen, sondern
wegen der Versorgungssicherheit. Um
die aktuellen Herausforderungen zu
meistern, brauchen die Gemeinden Unterstützung
von allen übergeordneten
Ebenen.
Dieter Behrendt und Matthias Günther
Foto: Adobe Stock/dusanpetkovic1
Foto: Herrmann Innovations GmbH
Die Herausforderungen
der Herbst- und Wintersaison
Wir stellen uns in diesem Herbst und Winter
mehreren Herausforderungen: Den Virusinfektionen
der Schülerinnen und Schüler sowie
der Kinder in der Kita (Covid, Grippe, Magen-
Darm-Infektionen), den hohen Energiekosten,
die von den Gemeinden gestemmt werden
müssen, und den Ausfallzeiten der Lehrkräfte
sowie der Erzieherinnen und Erzieher. Es gibt
Möglichkeiten, sich auf diese Herausforderungen
vorzubereiten und sie somit zu meistern.
Filteraustausch: So viele Schwebeteilchen filtert
der DESI Luftreiniger innerhalb eines Jahres in
einem Klassenzimmer..
Moderne Technologie im Infektionsschutz:
Die DESI Luftreiniger können Viren durch
Plasmatisierung fast vollständig karbonisieren.
Der Staat bietet die Möglichkeit, noch bis zum
31.12. Fördergelder in Anspruch zu nehmen
und somit Anschaffungskosten für den Schutz
vor Covid zu halbieren. Dieser Schutz gewährleistet,
dass in den Bildungsstätten, egal ob
Kindertagesstätte oder Schule, alles getan wird,
um Ansteckungen und somit Krankheitsfälle zu
vermeiden.
Gerade bei den Kleinsten in der Kita und in
der Grundschule sind Schutzmaßnahmen unglaublich
wichtig, da dort keine Maskenpflicht
besteht. Kleinkinder können mit Masken noch
nicht sinnvoll umgehen. Erkenntnisse aus dem
letzten Winter legen zudem nahe, dass sich bei
den Kleinsten und Kleinen die Sprachentwicklung
durch das Tragen einer Maske aufgrund
fehlender Mimik verzögern könnte.
Abhilfe bieten Luftreiniger. Diese gibt es in
den verschiedensten Technologien. Hierbei
sollte jedoch beachtet werden, dass die Luftreiniger
der Raumgröße angemessen sind und
die Luft fünf- bis sechsmal pro Stunde reinigen.
Betrachtet werden sollten auch die Folgekosten,
etwa für Filter und Wartung.
Mit modernster Technologie und mit über
zehn Jahren Einsatz im klinischen Bereich sind
die DESI-Luftreiniger mit Plasmamodul in der
Lage, mehr als 99,99 Prozent der Virenlast zu
vernichten. Hinzu kommt, dass auch Feinstaub
und Gerüche eliminiert werden.
Viren werden durch Plasmatisierung, man
kann sich dies als winzige Blitze vorstellen, karbonisiert
und landen somit als kleine Ascheteilchen
im Filter. Feinstaub, Pollen und Sporen
werden in den Filtern aufgefangen und gelangen
somit nicht in den Atemkreislauf. Ein Karbonfilter
sorgt dafür, dass Gerüche eliminiert werden.
Die DESI FRESH saugt verbrauchte Luft aus
dem Raum ab und führt frische Luft von außen
zu. Dies geschieht immer im Wechsel. Eine kontinuierliche
Sauerstoffzufuhr ist somit gewährleistet.
Durch einen CO 2
-Tauscher mit Wärmerückgewinnung
wird die zugeführte Luft erwärmt.
Frieren bei offenen Fenstern muss also nicht
sein. Die Wärmerückgewinnung im DESI FRESH
sorgt zudem dafür, dass die Energiekosten ge-
Foto:Herrmann Innovations GmbH
ringgehalten werden, während gleichzeitig eine
stete Frischluftversorgung gewährleistet wird.
Mit minimalem Aufwand für den Einbau, lediglich
eine Kernbohrung in die Außenwand oder
Einbringung in die Fensterscheibe ist erforderlich,
kann Schutz, Sicherheit, Wohlbefinden und
Energieeinsparung gewährleistet werden.
Somit ist alles getan, um Kinder, Lehrkräfte
sowie Erzieherinnen und Erzieher vor Ansteckung
durch Aerosole zu bewahren. Um sich vor
Infektion durch Tröpfchen zu schützen, reicht
nun ein DESI-Schild aus Polycarbonat mit Anlaufschutz,
das auch für Brillenträger optimal
geeignet ist. Mimik und Sprache werden nicht
behindert. Die Kinder können ungehindert lernen
und müssen keine Einschränkungen hinnehmen.
Diese Form des Infektionsschutzes ist
ein Konzept von DESI-Systems by Herrmann
Innovations GmbH.
Herrmann Innovations GmbH
Vertrieb
In der Leiten 16
97633 Großeibstadt
Tel.: 09762 93 97 624
E-Mail: info@herrmann-innovations.com
www.herrmann-innovations.com
24
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT
Anzeige
Advertorial
Auf dem Weg in die digitale Zukunft: Die BIL eG schafft ein Betreiberregister für ihre Netzwerkpartner
und will so das Tempo beim Breitbandausbau beschleunigen.
Online-Portal unterstützt den Infrastrukturausbau
Die Betreiber der BIL eG (Bundesweites
Informationssystem für Leitungsrecherchen)
sehen Handlungsbedarf bei Planungsprozessen
und setzen insbesondere
bei diesen Punkten an:
_ Die zentrale Bekanntmachung eines
Bauvorhabens auf digitalem Wege zur
Vermeidung von Schäden an unterschiedlichen
Infrastrukturen.
_ Die Ermöglichung von 24/7-Anfrageabsetzung
und deren Zustellung an
Leitungsbetreiber sowie die Bekanntmachung
bei Behörden und Gemeinden
(anstelle von telefonischer
Kontaktaufnahme oder der daten-
Zukunftsfähiges Licht
Angenehmes und zugleich ressourceneffizientes
Licht: Damit will Zumtobel Kliniken,
Krankenhäuser und Reha-Einrichtungen
ausstatten. Der Hintergrund laut Hersteller:
Patienten und Angehörige profitieren
von einer wohnlichen Atmosphäre und
von Licht, das den natürlichen Biorhythmus
des Menschen unterstützt. Betreiber
von Gesundheitseinrichtungen achten dagegen
vor allem auf die kosten- und ressourceneffiziente
Nutzung ihrer Gebäude.
Diese unterschiedlichen Bedürfnisse
wolle Zumtobel in einem schlüssigen
Lichtkonzept vereinen und so zeitlose,
langlebige Architektur für den Gesundheitsbereich
schaffen. Bereits in der Entwicklung
werden laut Unternehmen
Nachhaltigkeitskriterien im Produktdesign
und bei der Materialwahl berücksichtigt.
Die methodischen Grundlagen
basieren auf Ökobilanzen und dem Prinzip
der Kreislaufwirtschaft.
www.zumtobel.com
26
schutzrechtlich problematischen
Kommunikation über E-Mail).
Der BIL eG gehe es dabei um eine effizientere
Abwicklung und um die verbesserte
Sicherheit unterirdischer Infrastruktur.
Dafür habe sie mit den Branchenverbänden
der Bauwirtschaft und der Energiewirtschaft
ein gesetzes- und regelwerkskonformes
Angebot geschaffen.
Neben den Bereichen Breitbandausbau,
Neue Energien, Wasser- und Abwasserwirtschaft
sollen sich hier auch die Kommunen
angesprochen fühlen.
www.bil-leitungsauskunft.de
Aktuelle Trends für Entwässerungslösungen
Das Rinnensystem Birco Light ist eine
der Produktneuheiten auf der
Fachmesse GaLaBau.
Foto: BIL/iStockphoto.com/Nikada
Optimale Luftfeuchte
Funktion plus Design: Der Schwimmbad-
Entfeuchter der Serie SLE von Remko
punkte laut Hersteller durch hohe Entfeuchtungsleistung
und gutes Aussehen.
Eingesetzt werde er vor allem in modernen
Schwimmbad- und Wellnessbereichen.
Für die optische Aufmachung sind
die Seitenteile mit einer farblichen Ambientebeleuchtung
ausgestattet, die als
indirektes Licht aufscheint. Per Fernbedienung
lassen sich verschiedene Farben einstellen
oder Farbwechsel wählen.
Drei verschiedene Leistungsgrößen stehen
für die Hauptfunktion zur Verfügung:
Als maximale Tagesentfeuchtungsleistung
werden 47, 78 und 104 Liter angegeben
(bei 30 °C). Die Entfeuchter
wälzen dafür 400 bis 900 m³ Luft pro
Stunde um. Zu den weiteren technischen
Merkmalen zählen ein elektronischer Hygrostat,
eine serienmäßige Modbus-
Schnittstelle zur Einbindung in eine Gebäudeleittechnik
sowie ein USB-Anschluss
zum Auslesen von Betriebsdaten.
www.remko.de
Die Internationale Leitmesse GaLaBau in
Nürnberg (September 2022) war das Ziel:
Dort wollte Birco sein umfangreiches Angebot
präsentieren. Das Besondere dabei:
Alle Exponate wollte der Spezialist für Entwässerungslösungen
in Originalgröße
und -qualität ausstellen. So solltenBaustoffhändler
und Verarbeiter Produktneuheiten
in Augenschein nehmen können,
die sich laut Unternehmen
insbesondere für Landschaftsbau
oder die städtebauliche Gestaltung
von Plätzen mit hochwertigen
Oberflächen eignen.
Neu seien zwei Rinnensysteme
mit Gusszarge. Zudem gebe
es Neuheiten bei den bewährten
Punkteinläufen Birco Light und
Birco Plus sowie bei der Profistahlrinne
Birco Topline: Hier werde eine
Design-Abdeckung aus Bambus für die
Nennweite 160 präsentiert.
www.birco.de
Foto: Birco
Foto und Grafik: Unsere Grüne Glasfaser
Ländlichen Gemeinden fehlt häufig noch die geeignete Infrastruktur für Glasfasernetze.
Glasfaser macht Gemeinden zukunftsfähig
Ob bei Bildung, Gesundheit, Verkehr oder
Freizeit – leistungsfähige Breitbandnetze sind
in zwischen unverzichtbar. Auch und gerade für
die Wirtschaft ist eine zuverlässige und schnelle
digitale Anbindung ausschlaggebend für die
Wahl eines Standortes. Gemeinden können sich
schon heute gut für die digitale Zukunft rüsten,
wenn sie Glasfasernetze verlegen lassen.
„Eine schnelle Internetanbindung ist eine wichtige
Voraussetzung für die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit
unserer Gemeinde“, sagt Nadine Brinette,
Bürgermeisterin der Gemeinde Contwig in Rheinland-Pfalz,
und spricht damit einen wesentlichen
Grund an, warum sich immer mehr Gemeindeverantwortliche
für den Ausbau des Breitbandnetzes
in ihrem Ort entscheiden.
In Zukunft verbrauchen wir sechsmal so viel
Datenvolumen wie heute
Eine gute Entscheidung, wirft man einen Blick auf
die Prognosen zum Datenverbrauch und Datennutzung.
BREKO, der Bundesverband Breitbandkommunikation
e.V., hat kürzlich eine Studie veröffentlicht,
die nicht nur zeigt, wie rasant unser
Datenverbrauch angestiegen ist, sondern auch,
mit welchem Datendurchsatz in Zukunft zu rechnen
ist.
Bis 2026 wird eine Erhöhung der Breitbandnachfrage
um das Fünf- bis Sechsfache prognostiziert.
In Zahlen bedeutet das für Privathaushalte
einen Anstieg auf 845 Mbit/s (Download) und
302 Mbit/s (Upload), bei Geschäftskunden liegt
die nachgefragte Bandbreite bei 1,5 Gbit/s
(Download) und 922 Mbit/s (Upload). Im privaten
Bereich sind vor allem Streamingdienste und
smarte Services für die Zunahme verantwortlich.
In Unternehmen sind Cloudarchitekturen und Industrie
4.0 Treiber für erhöhten Datenverbrauch.
Die aktuelle Infrastruktur hält dem nicht stand
Unsere Grüne Glasfaser GmbH & Co. KG
Adalperostr. 82-86
85737 Ismaning
Tel.: 0800 410 1 410
E-Mail: info@unseregrueneglasfaser.de
www.unseregrueneglasfaser.de
In den meisten ländlichen Regionen in Deutschland
sind DSL-Breitbandverbindungen auf Basis
von Kupferleitungen verlegt. Das Problem: Kupferleitungen
sind störanfällig und büßen vor allem
bei langen Distanzen von Verteilerpunkt bis ins
Haus deutlich an Bandbreite ein. Mit Kupferkabel
sind oft nur maximal 50 Mbit/s erreichbar – und
das wenig zuverlässig. Zeitgemäße digitale Infrastruktur
basiert heute auf Glasfaserleitungen.
Glasfasern sind aufgrund ihrer Übertragungstechnologie
in der Lage, Geschwindigkeit von
1000 Mbit/s und mehr zu realisieren und verbrauchen
dabei 60 Prozent weniger Energie als
Kupferkabel. Sie sind weniger störanfällig und
bieten stabile Up- und Downloadgeschwindigkeiten.
Glasfaser ist problemlos modifizierbar und wird
voraussichtlich auch in 50 Jahren noch dem neuesten
Stand der Technik entsprechen. Ihre Installation
trägt nicht nur zur Zukunftsfähigkeit von
Gemeinden, sondern auch zur Wertsteigerung der
direkt daran angeschlossenen Immobilien und zur
Attraktivität der gesamten Region bei.
Glasfaser in Ihrer Gemeinde mit UGG
Doch wie kommt nun ein leistungsfähiges Glasfasernetz
in die Gemeinde? Um zügig neue digitale
Infrastruktur zu schaffen, besteht die Möglichkeit
einer Kooperation mit einem eigenwirtschaftlich
arbeitenden Anbieter wie Unsere Grüne Glasfaser
(UGG), ein Gemeinschaftsunternehmen der
Allianz und Telefónica.
UGG arbeitet eigenwirtschaftlich, sodass der
Gemeinde für die Errichtung des Glasfasernetzes
keine Kosten entstehen. Als neutraler Netzanbieter
stellt UGG das neu verlegte Glasfasernetz
sämtlichen Internetdienstanbietern (ISP) zur Verfügung.
Die Nutzung des Netzes können Endkundinnen
und Endkunden dann über unterschiedliche
ISP in Auftrag geben.
ANSTIEG ANSTIEG DER DER
BANDBREITENNACHFRAGE BIS 2026
306
199306
306 306
199
199 199
2021
2021
922
922 922 922
1.546
1.546
1.546
Geschäftskunden
Geschäftskunden
Geschäftskunden
Privatkunden
Privatkunden
Privatkunden
156
88
88 156 156 156
88 88 88
302
302
302 302
845
845
845 845
2026 2021 2026
2026 2021 2026
Upload in Mbit/s Download in Mbit/s Upload in Mbit/s Download in Mbit/s
Upload
Upload in
in
Mbit/s
Mbit/s
in Mbit/s in Mbit/s Download
Download in
in
Mbit/s
Mbit/s
in Mbit/s in Mbit/s Upload
Upload in
in
Mbit/s
Mbit/s
in Mbit/s in Mbit/s Download
Download in
in
Mbit/s
Mbit/s
in Mbit/s in Mbit/s
© UGG – Die Zahlen entstammen der BREKO Marktanalyse 2021 (Quelle: Befragung Netzbetreiber (n=128))
© UGG
UGG
© UGG © – UGG Die
Die
– Die Zahlen –
Zahlen
Die Zahlen Zahlen entstammen
entstammen der
der
der BREKO
BREKO
der BREKO BREKO Marktanalyse
Marktanalyse 2021
2021
2021 (Quelle:
2021 (Quelle: Befragung
Befragung Netzbetreiber
Netzbetreiber (n=128))
(n=128))
Spezial
Finanzen
Anzeige
Advertorial
Kommunale Haushalte
Sparen – und mehr
Aus Sicht von Berater Marc Schmitt waren die Kommunen gut aufgestellt – jetzt
aber bringen die Coronapandemie und der Krieg gegen die Ukraine Haushaltspläne
durcheinander. Viel Potenzial für positive Entwicklungen sieht er dennoch.
schlechterung der Auftragslage auf die
kommunalen Finanzen auswirken wird.
Die steigenden Energiekosten verkleinern
finanzielle Spielräume – zugleich müssen
Kommunen aber investieren, damit
die Energiewende gelingen kann.
ZUR PERSON
Marc Schmitt ist Senior Manager und
Experte für kommunale Finanzen beim
Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers.
Was war aus Ihrer Sicht kennzeichnend
für die kommunalen Finanzen der vergangenen
Jahre?
Marc Schmitt: Vor allem bis 2010, aber auch
noch bis 2013 und 2014, haben wir von
PricewaterhouseCoopers viele Haushaltskonsolidierungsprojekte
begleitet. Danach
gab es noch Einzelfälle und Einzelprojekte,
insgesamt aber hat es sich für
uns so dargestellt, dass die Nachfrage und
der Bedarf an Haushaltskonsolidierung
abflachten – und das auch 2015 während
der Flüchtlingskrise. Die Haushalte waren
im Wesentlichen gut aufgestellt.
Dann kam Corona – welche Auswirkungen
sehen Sie auf die kommunalen Finanzen?
Schmitt: Die Erträge aus der Gewerbesteuer-Kompensation
haben den kommunalen
Haushalten durch die Coronazeit
geholfen. Die endgültigen finanziellen
Auswirkungen der Coronazeit sind aktuell
jedoch noch nicht abzuschätzen. Man
kann nicht genau sagen, wie sich die Pandemie
mittel- und langfristig auf die Wirtschaft
und mit einer möglichen Ver-
Anders sieht es mit den Auswirkungen
des Kriegs gegen die Ukraine und mit den
stark steigenden Energiekosten aus: Hier
zeigt sich die Problematik für die Haushalte
unmittelbar.
Schmitt: Zudem ist das eine Herausforderung
insbesondere für Stadtwerke, die
einerseits Gewinnausschüttungen an die
Kommunen ermöglichen und andererseits
den Kommunen selbst sowie Bürgerinnen
und Bürgern bezahlbare Energie
liefern sollen. Die Wirtschaft ist ebenfalls
von hohen Energiekosten betroffen,
auch die für viele Kommunen wichtigen
Handwerker und Mittelständler, die zudem
mit unterbrochenen Lieferketten
konfrontiert sind. Diese Problematiken
werden sich mittelfristig wiederum auf
die Gewerbesteuer auswirken.
Ist Sparen das einzige Gebot der Stunde?
Schmitt: Es ist die einzig mögliche Sofortmaßnahme,
und Kommunen versuchen ja
auch, einzusparen, wo immer es geht, sei
es bei der Bewirtschaftung kommunaler
Gebäude oder den Heizkosten für
Schwimmbäder. Die Herausforderungen
sind gewaltig.
Was kann hier helfen?
Schmitt: Wichtig ist die Vernetzung der
Kommunen untereinander, was bereits
in vielfältiger Form geschieht: Je intensiver
man miteinander im Gespräch ist
und Kooperationen auf Augenhöhe eingeht,
desto besser für die kommunale
Aufgabenerfüllung. Eine große
Fotos: PwC Deutschland, Adobe Stock/blackday
Foto: Kleusberg
Modulares Schulgebäude in Weiswampach mit Trespafassade: Die bauphysikalischen Eigenschaften entsprechen einer herkömmlichen Bauweise.
Langzeitmiete oder Kauf: Nachhaltige Raumlösungen
für Schul- und Universitätsgebäude
„ModuLine“ ist die hochwertige und flexible Gebäudelösung von Kleusberg für alle modernen
Einrichtungen, in denen betreut, unterrichtet und gelehrt wird. Besonders attraktiv für Schulen
und Universitäten ist dabei die Option der Langzeitmiete.
Öffentliche Institutionen binden für den Bau mit
„ModuLine“ kein Kapital und nutzen das Gebäude
genauso lange, wie es benötigt wird. Die
jeweilige Stadt oder Gemeinde kann flexibel
über folgende Möglichkeiten entscheiden: Sie
kann das Gebäude nach Mietende käuflich erwerben,
weiternutzen oder – und das ist ein Alleinstellungsmerkmal
des modularen Bauprinzips
– an einen neuen Standort verlagern. Ein
Rückbau nach Mietende ist ebenfalls möglich.
Mit ihrem variablen Gestaltungsraster ohne
tragende Innenwände lassen sich „ModuLine“-
Grundrisse nach Kundenwunsch und Nutzungsanforderungen
individuell gestalten – von Kreativ-
und Bewegungszimmern über Klassen- und
Seminarräume bis hin zu Funktionsbereichen.
Spätere Anpassungen sind jederzeit möglich.
Die bauphysikalischen Eigenschaften der Gebäude
aus dem „ModuLine“-Baukastenprinzip
entsprechen denen einer konventionellen Bauweise.
Brand-, Wärme- und Schallschutz erfüllen
die jeweilis gültigen länderspezifischen Normen.
Die Erteilung der aBG (allgemeine Bauartgenehmigung)
für die modulare Bauweise sichert zusätzlich
ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren.
Darüber hinaus weisen die Gebäude eine
hohe Rückbau- und Recyclingfähigkeit auf.
Bei der Betrachtung der Nachhaltigkeit von
Gebäuden ist es wichtig, den gesamten Produktlebenszyklus
einzubeziehen. Beginnend bei
der Planung, über die Errichtung, Nutzung und
schließlich dem Rückbau der Gebäude.
Mehr als Recycling: Cradle-to-Cradle
Im Hinblick auf eine positive Ökobilanz können
sich die Module sehen lassen. „ModuLine“ wird
in den hochmodernen Kleusberg Produktionsstraßen
vorgefertigt. Dabei wird größter Wert auf
effizienten Material- und Energieeinsatz, Abfallsowie
Emissionsvermeidung und Recycling gelegt.
Auch die zunehmende Nutzung regenerativer
Energieträger, zum Beispiel über Photovoltaikanlagen
auf den Hallendächern der Produktionsstätten,
zeigt, dass Kleusberg seiner Verantwortung
gerecht wird.
Ein wesentlicher Faktor für den nachhaltigen
Einsatz des Stahls im Modulbau ist seine Recyclingfähigkeit.
Wenn der Stahlrahmen eines Moduls
nicht mehr weiterverwendet werden kann,
landet er weder auf der Deponie noch belastet
er die Umwelt. Dank des sortenreinen Einsatzes
kann Kleusberg weit mehr als 90 Prozent an
Wertstoffen recyclen.
Doch damit nicht genug: Modulgebäude von
Kleusberg, besonders das System „ModuLine“,
sind nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip konzipiert.
Sie werden bereits im Herstellungsprozess
für die nächste Nutzungsphase betrachtet und
in ihrer Bauweise optimiert. Auch an den Bauorten
setzt Kleusberg dank ausgeklügelter Logistik
und abgestimmter Prozesse auf konsequente
Emissionsvermeidung.
Und wird ein Gebäude nicht mehr benötigt,
muss es nicht entsorgt werden. Die Raummodule
werden bei Nutzungsende abgebaut und
können so, nach ihrer Aufbereitung, nachhaltig
bei neuen Baumaßnahmen wiederverwendet
werden. Am Ende der Lebensdauer sollen die
verschiedenen Wertstoffe so weit wie möglich
getrennt und für die erneute Nutzung aufbereitet
werden. Durch die Mehrfachnutzung der Gebäudekonstruktion
wird der CO 2
-Ausstoß verringert.
KLEUSBERG GmbH & Co. KG
Wisserhof 5, 57537 Wissen
Tel.: +49 (0)2742 955-0
E-Mail: info@kleusberg.de
www.kleusberg.de
28
Spezial
Finanzen
Herausforderung ist die Anspruchshaltung
der Bevölkerung, die ich persönlich
bisweilen bedenklich finde, da oftmals
die Kenntnis übergeordneter Zusammenhänge
fehlt und der Fokus eher auf Einzelinteressen
liegt. Dennoch: Kommunen
müssen damit professionell umgehen.
Hier ist die Kommunalpolitik gefragt,
die erklären und vermitteln muss.
Was bedeuten die aktuellen Herausforderungen
für die Energiewende?
Schmitt: Die Energiewende gerät zum Teil
in den Hintergrund. Um sie zu schaffen,
müssen Kommunen investieren, zum
Beispiel in die energetische Sanierung
und Ertüchtigung ihrer Liegenschaften,
aber auch in Photovoltaik und alternative
Energieerzeugung – aber auch die
aktuellen Rechnungen mit Beträgen, die
nicht einkalkuliert waren, müssen bezahlt
werden. Kommunen müssen eine
Balance schaffen zwischen den akut steigenden
Energiepreisen und der Aufgabe,
die Energiewende umzusetzen.
Welche Herausforderungen sehen Sie außerdem
für die nächste Zukunft?
Sparideen sind dringend
erwünscht angesichts
stark steigender
Energiekosten, mit
denen niemand
gerechnet hat.
Schmitt: Ein Thema spielt eine Rolle, das
nur mittelbar mit den Finanzen zu tun
hat und sich doch stark auswirkt: die zunehmenden
Engpässe beim Personal.
Sehr viele Beschäftigte und Beamte werden
in den nächsten zehn Jahren in
Rente gehen oder in den Ruhestand versetzt
werden, das trifft die Verwaltungen
in den Kommunen noch deutlich stärker
als die Wirtschaft. Mit ihnen geht sehr
viel Know-how verloren – das muss aufgefangen
werden, zudem müssen neue
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt
und alternative Arbeitsmodelle geschaffen
werden. Eine aktuelle Studie
aus unserem Haus zeigt die kritische
Perspektive für Kommunen aufgrund
des Fachkräftemangels. Ohne Kooperationen
wird es nicht gehen.
Wie sieht es mit Bewerbungen aus?
Schmitt: Viele Verwaltungen verzeichneten
einen Anstieg an Bewerbungen während
der Coronapandemie – dies könnte
schon in Richtung des krisensicheren
Arbeitsgebers Öffentliche Hand interpretiert
werden. Dennoch müssen die Kommunen
proaktiv für sich werben und Bewerber
gewinnen. Ausgelöst durch die
Coronapandemie haben viele Verwaltungen
bereits gute Schritte getan, Stichworte
sind hier Digitalisierung, New
Work, flexible Arbeitsmodelle. Das sollte
unbedingt beibehalten und ausgebaut
werden: Flexibles Arbeiten ist Bewerbern
wichtig, und sie vergleichen sehr genau.
Positiv aus meiner Sicht ist, dass die
Führungsebenen in den Verwaltungen
sich bereits verjüngt haben und damit
auch zunehmend andere Mindsets wirksam
werden.
Der Blick in die Glaskugel ist schwierig –
aber welche Herausforderungen für Kämmerer
sind für Sie absehbar?
Schmitt: Ein Thema wird die Akzeptanz
und Reaktion von Bürgerinnen und Bürgern
auf das Verwaltungs- sowie das politische
Handeln bleiben. Kommunale Ausgaben
sind nun mal bestimmt durch den
politischen Willen und gesetzliche Aufgaben.
Hier muss man die Bürger kontinuierlich
informieren und damit nachhaltig
ins Boot holen. Und anders als bisher bedeutet
Sparen nicht mehr, den Personalkörper
der Kommunen zu reduzieren.
Neue Formen der interkommunalen Zusammenarbeit,
die Strukturierung der
kommunalen Beteiligungen sowie eine
stringente Digitalisierung und Automatisierung
der Verwaltungsleistungen sind
hier das Gebot der Stunde.
Wie schätzen Sie insgesamt die kommunalen
Haushalte ein?
Schmitt: Es gibt deutliche Unterschiede
zwischen kleinen und großen Kommunen,
Flächengemeinden und Regionen,
letztlich ist jeder Haushalt ein individueller
Fall und auch durch örtliche Besonderheiten
wie Sozial- oder Wirtschaftsstrukturen
bestimmt. Insgesamt gesehen
sind die Kommunen aber auf einem guten
Weg: Der Generationenwechsel ist im
Gange, die Führungsstrukturen werden
jünger. Kommunen kooperieren auch zunehmend
miteinander – das wird sich
sicherlich noch intensivieren, aber Anfänge
sind gemacht. Problematisch ist
derzeit der Stand der Digitalisierung zu
sehen. Viele Kommunen werden eine
fristgerechte Umsetzung des OZG nicht
schaffen – und es braucht auch weitere
Anstrengung und Kooperationen.
Woran denken Sie?
Schmitt: Zum Beispiel Angebote im Bildungsbereich,
etwa VHS und Musikschulen.
Bildung ist wichtig, kostet aber viel
Geld. Kleine Einheiten haben wenige
Möglichkeiten – große Einheiten, an denen
mehrere Kommunen beteiligt sind,
können dagegen sehr viel mehr bieten,
sind für Bürger wie auch für Personal attraktiver.
Gerade bei diesen und anderen
interkommunalen Kooperationen sehe ich
viel Potenzial. Von hoher Bedeutung sind
auch Zusammenführungen von administrativen
Leistungen wie im Finanz- und
Immobilienmanagement sowie der Personalverwaltung.
Fachkompetenzen müssen
fokussiert werden, um eine hochwertige
Aufgabenerfüllung bei gleichzeitiger
Aufwandsreduzierung zu erreichen.
Interview: Sabine Schmidt
Foto: Adobe Stock/hd3dsh
Der Wandel kommt
überall hin. Gut, dass
wir schon da sind.
Deutschlands starke
Partnerin für Nachhaltigkeit.
Auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft kann ganz
Deutschland auf die Unterstützung der Sparkassen-
Finanzgruppe zählen. Mit der größten Finanzierungssumme
für den Mittelstand und als Partnerin von
40 Millionen Privatkundinnen und -kunden machen
wir uns stark für einen Wandel, der für alle zum
Erfolg wird. Im Großen wie im Kleinen. Mehr erfahren:
sparkasse.de/mittelstand
Weil’s um mehr als Geld geht.
Anzeige
Advertorial
Frische und gesunde Luft für Kinder und Pädagogen
Nach der Sommerwelle ist vor der nächsten
Coronawelle: Der Luftreiniger WINIX Zero
Pro lässt in Schulen und Kindertagesstätten
dennoch aufatmen.
Corona werden wir wohl nicht mehr loswerden,
aber man kann im Winter einiges besser machen.
Gerade in Klassenzimmern und Kindertagesstätten
lässt sich mit Förderhilfen eine effiziente
Luftverbesserung realisieren. Stoßlüften
und offene Fenster sind bei der zu erwartenden
Energieeinsparung in öffentlichen Räumen noch
kritischer zu beleuchten: Soll man die ohnehin
heruntergekühlten Räume noch kälter werden
lassen? Mit dem Einsatz effizienter Luftreiniger
wie dem WINIX Zero Pro wird das Ansteckungsrisiko
niedrig gehalten und der Nachwuchs kann
ohne Frostbeulen lernen.
Bund und Länder haben entsprechende Förderprogramme
für Luftreiniger aufgelegt – und
teilweise auch verlängert –, um das Infektionsrisiko
zu minimieren. Nur leider scheuen sich
Träger und Gemeinden, diese Mittel abzurufen.
Bayern verlängert Förderung
In Hinblick auf das aktuelle Infektionsgeschehen
und die weitere Ausbreitung der Omikron-
Variante hat Bayern die Fördermöglichkeit bis
Ende des Jahres 2022 verlängert. Für nach dem
31. Dezember 2021 beantragte Geräte ist eine
Beschaffung nun sogar bis einschließlich 31.
März 2023 möglich (bislang 31. August 2022).
Bestnoten von Bürgermeistern
Von den Förderprogrammen haben bereits viele
Gemeinden und Landkreise profitiert und mit
HEFTER Systemform und dem Luftreiniger WINIX
Zero Pro für frische Luft gesorgt. So vertrauen
unter anderem der Landkreis Altenburger Land
die Gemeinden Obing, Tacherting, Grassau,
Übersee, Schechen, Schnaitsee und Edling und
viele mehr auf unsere günstigen, effizienten und
mobilen Luftreiniger. Die bisherigen Erfahrungen
von Bürgermeistern und Gemeindevertretern mit
dem Einsatz der Luftreiniger sind positiv. Wir haben
zum Beispiel folgende Feedbacks erhalten :
_ „Es hat alles geklappt. Die Rückmeldungen
aus der Schule sind sehr positiv. Die Befürchtung
einiger Lehrkräfte bezüglich der
Geräuschentwicklung hat sich nicht
bewahrheitet.“
_ „Ich hatte mit allen Einrichtungen Kontakt,
ob die Inbetriebnahme funktioniert hat. Das
Klein, aber leistungsfähig: Die mobilen WINIX Zero Pro Luftreiniger glänzen durch ihre leise
Arbeitsweise. Sie eignen sich für Schulen und Kindertagesstätten.
haben alle bestätigt und es sind auch bisher
alle damit zufrieden und froh, dass wir
welche gekauft haben.“
_ „Mit der Lieferung und der Einweisung hat es
keine Probleme gegeben. Wir sind sehr
zufrieden!“
_ „Es ist alles bestens gelaufen. Vielen Dank!“
_ „Dies Luftreiniger sind seit Schulbeginn im
Einsatz und wir haben bisher nichts Negatives
gehört.“
_ „Alles in bester Ordnung. Vielen herzlichen
Dank.“
Viel hilft weniger
Wer an Luftreinigung in Räumen denkt, stellt
sich meistens ein großes Gerät vor, das die Luft
im Klassenzimmer reinigt. Groß ist leistungsfähig,
denkt man – und liegt schlicht und ergreifend
damit falsch. Große Geräte mit einem maximalen
Luftdurchsatz von 800 beziehungsweiße
1200 m3 pro Stunde sind häufig laut und
nicht effektiv. Der Lärm ist eine Belastung für
Schüler und Lehrer. Damit nicht genug. Die Luft
wird nur um das Gerät herum gereinigt.
Effizienter hoch vier
Wir plädieren für vier kleine, aber leistungsfähige
Geräte, die in den Raumecken platziert
werden. Wer jetzt denkt, dass sich die Kosten
somit auch vervierfachen, liegt falsch.
Vier kleine Luftreiniger arbeiten nicht nur
sinnvoller und effizienter, sie sind in Summe
auch günstiger als ein großer „Kasten“. Je nach
Abnahmemenge liegt der Preis für den WINIX
Zero Pro Luftreinger bei weniger als 250 Euro
pro Stück. Ein weiteres Argument pro WINIX Zero
Pro: die extrem leise Arbeitsweise unserer Geräte
im Vergleich zu den großen teuren und lauten
Luftreinigern. Wer sich nur auf sein eigenes
Urteil verlassen will, dem stellen wir gerne Geräte
für einen Testzeitraum zur Verfügung.
Diese Rechnung geht für Sie auf
Effektive Luftreinigung + starke Technik + Laufruhe
+ einfache Bedienung + hohe Mobilität +
geringe Kosten + niedrige Folgekosten + Förderungen
+ kurze Lieferzeit = WINIX Zero Pro
HEFTER Systemform GmbH
Peter Wiesböck (Produktmanager/Vertrieb)
Am Mühlbach 6
83209 Prien am Chiemsee
Tel.: 08051 939 20 13
E-Mail: kontakt@hefter-systemform.com
www.hefter-systemform.com
Foto: Hefter Systemform GmbH
SO DIGITALISIEREN SIE
IHRE ORGANISATION
28. & 29. SEPTEMBER
JETZT ANMELDEN UNTER:
d-velop.de/public-sector-days
Spezial
Energie
Anzeige
Advertorial
DIE AUTOREN
Dieser „gemeinderat“-Text wurde von
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des
Kompetenzzentrums Kommunale Wärmewende
(KWW) der Deutschen Energie-Agentur
GmbH (dena) verfasst.
Federführend sind die Teamleiterinnen
Katrin Schulze und Manja Rothe-Balogh.
(www.kww-halle.de)
Interkommunale Zusammenarbeit
Booster für die
regionale Entwicklung
Das Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende der Deutschen Energie-
Agentur streicht die Chance in der Krise heraus: Die Gasknappheit kann zu
dringend erforderlichen Entwicklungen anregen. Ein wichtiges Beispiel:
kommunale Wärmeplanung.
Ein schonender und effizienter Einsatz
natürlicher Ressourcen wird
eine Schlüsselkompetenz zukünftiger
Gesellschaften sein. Deutschland hat
sich das rechtsverbindliche Ziel gesetzt,
bis zum Jahr 2045 Treibhausgasneutralität
zu erreichen – diese Mammutaufgabe
kann nur gemeinschaftlich gelingen. Die
Kommunen nehmen dabei eine Schlüsselrolle
ein.
Aktuell basiert die Energieversorgung
in Deutschland zu mehr als 70 Prozent
auf Importen. Allein im Jahr 2019 hat
Deutschland knapp 96 Milliarden Euro
für den Import von Energie ausgegeben.
Der Wärme- und Kältesektor ist dabei der
größte Endenergieverbrauchssektor. Danach
folgt der Verkehrs- und dann erst
der Stromsektor – wenn auch zukünftig
stark steigend.
Die Ziele sind klar: „Um eine treibhausgasneutrale
Wärmeversorgung zu erreichen,
muss Energie eingespart werden.
Zudem müssen zukunftsfähige Wärmeversorgungen
aufgebaut werden“, streicht
Nicole Pillen heraus, Bereichsleiterin der
Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena).
„Das bedeutet die Abkehr von fossilen hin
zu erneuerbaren Energien. Auch Wärme
aus unvermeidbarer Abwärme etwa aus
Industrieprozessen kann hier als Wärmequelle
einfließen.“
Foto: dhp technology
Sauberes Wasser mit sauberem Strom erzeugen
Kläranlagen gehören zu den größten Energieverbrauchern
in Kommunen. Auch aufgrund
der aktuellen Energiekrise und der steigenden
Strompreise suchen Betreiber nach neuen
Lösungen für eine dezentrale, erneuerbare
Stromproduktion. Sie wollen den Eigenversorgungsgrad
ihrer Anlagen erhöhen und energieautark
werden. Davon profitieren Stromkonsumenten,
Verteilnetze und die Umwelt.
Das Schweizer Unternehmen dhp technology erhöht
das Potenzial für Solarstrom, indem es bestehende
Infrastrukturflächen wie Kläranlagen,
Park- und Logistikflächen nutzt. Das innovative
Solarfaltdach HORIZON wurde speziell für Kläranlagen
entwickelt. Dank seiner Beweglichkeit
ermöglicht es einen uneingeschränkten Zugang
zu Klärbecken. Seit 2020 wurden zwölf Projekte,
davon elf über Kläranlagen, realisiert.
Weshalb faltet sich das Solardach HORIZON?
Die Leichtbauweise des Solarfaltdachs und das
seilbasierte Tragwerkskonzept machen weite
Stützenabstände und große Höhen über dem
Das Solarfaltdach wurde speziell für Kläranlagen
entwickelt.
Boden möglich. Der Pluspunkt: Die Kläranlage
kann ohne Einschränkung während Installation
und Betrieb vom Solarfaltdach weiter genutzt
werden. Zudem ist die Bauweise ökologischer
als bei konventionellen Systemen, da bis zu
50 Prozent weniger Material verbaut wird.
Der patentierte Faltmechanismus schützt das
Solarfaltdach vor Hagel, Sturm und Schneefall.
Ein weiterer Vorteil ist die Beschattung der Becken,
die das Algenwachstum reduziert.
Wann lohnt sich eine Solarfaltdach-Anlage von
dhp technology?
Ab einer Fläche von 1100 m2 kann ein Solarfaltdach
wirtschaftlich sein. Zentral ist, dass der
Stromeigenverbrauch hoch ist. Der Oberbürgermeister
von Neuwied, wo das Solarfaltdach zum
Einsatz kommen soll, sagt dazu: „Die Abwasserbeseitigung
ist eine öffentliche Dienstleistung,
die über Gebühren finanziert wird. Durch Innovationskraft
und weitsichtiges unternehmerisches
Handeln tragen die Servicebetriebe Neuwied
SBN entscheidend dazu bei, dass diese
Gebühren auch in Zukunft bezahlbar bleiben.“
Der Baubeginn des neuen Solarfaltdachs bei
den SBN ist für Anfang 2023 geplant.
dhp technology AG
CH-7205 Zizers
Tel.: +41 81 515 71 20
www.dhp-technology.ch
Solarfaltdach
HORIZON
für Kläranlagen
12 realisierte
Projekte.
Erhöht die
Eigenversorgung.
Senkt
Stromkosten.
Foto: Adobe Stock/Nuttapon
Deutschland will bis 2045 treibhausgasneutral sein. Dabei kommt den Kommunen eine Schlüsselrolle zu.
dhp-technology.ch
34
Spezial
Deutschland muss sich warm anziehen –
die Gasknappheit kann aber auch ein
wichtiger Anstoß zum Energiesparen sein.
„Je weniger Energie wir
verbrauchen, desto weniger
Strom und Wärme müssen
wir organisieren.“
Robert Brückmann, Leiter des
Kompetenzzentrums Kommunale
Wärmewende in Halle (Saale).
36
Foto: Adobe Stock/Tiko
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt,
dass eine Beschleunigung dringend notwendig
ist – sowohl bei der Sanierungsrate
und -tiefe als auch bei der Nutzung
erneuerbarer Energien und Abwärme im
Wärmesektor: Der Anteil der erneuerbaren
Energien im Wärmesektor hat sich in
den letzten zehn Jahren nur um weniger
als fünf Prozentpunkte erhöht.
Die aktuelle Situation zeigt zudem sehr
deutlich: Wärmeversorgung ist eine wesentliche
Daseinsvorsorge. Da Wärme –
im Gegensatz zu Strom und Gas – nicht
ohne große Verluste über weite Strecken
transportiert werden kann, muss die
Wärmewende lokal geplant und umgesetzt
werden.
Die Hälfte aller Wohngebäude und
etwa 55 Prozent des Nutzwärmebedarfs
für Haushalte und Gewerbe, Handel und
Dienstleistung fallen in Gemeinden mit
unter 20.000 Einwohnern an. Die Wärmewende
betrifft daher alle – von der kleinsten
Hallig mit elf Einwohnern bis zu Metropolen
mit über 3,5 Millionen Menschen.
Um das Ziel der Klimaneutralität in
allen Sektoren zu erreichen, ist es entscheidend,
Biomasse und synthetische
Kraftstoffe als begrenzte, wertvolle Ressourcen
zu verstehen, die zielgerichtet
einzusetzen sind. „Wasser, Wind, Sonne
und Erdwärme können zwar unbegrenzt,
aber nicht überall gleichermaßen gewonnen
werden. Es gilt also zu prüfen, welche
erneuerbaren Energiequellen für die
Wärmeversorgung vor Ort in Frage kommen.
Zugleich geht es darum, wie der
Energieverbrauch gesenkt werden kann“,
streicht Robert Brückmann heraus, Leiter
des Kompetenzzentrums Kommunale
Wärmewende (KWW) der Deutschen
Energie-Agentur, der mit seinem Team
in Halle/Saale Beratung für eine nachhaltige
Wärmeversorgung in den Kommunen
in Deutschland anbietet. „Je weniger
Energie wir verbrauchen, desto
weniger Strom und Wärme müssen wir
organisieren.“
WÄRME NEU DENKEN UND PLANEN
Energie
Das Kompetenzzentrum Kommunale
Wärmewende arbeitet daran, verlässliche
Informationen zur Wärmeplanung,
Know-how aus der Praxis und Beratungsmaterialen
für die Akteure der Kommunalen
Wärmewende in Deutschland aufzubereiten
und zur Verfügung zu stellen.
Die Kommunale Wärmeplanung (KWP)
stellt dabei das strategische Instrument
dar, um diesen Transformationsprozess
planvoll zu gestalten und zur lokalen Versorgungssicherheit,
Importunabhängigkeit,
Planungssicherheit und regionalen
Wertschöpfung beizutragen.
Damit werden Eignungsgebiete für
zentrale und dezentrale Wärmeversorgungslösungen
räumlich identifiziert.
Denn der Bau neuer regionaler, erneuerbarer
Erzeugungsanlagen für Strom und
Wärme sowie Wärmespeicher für große
Fernwärmenetze erfordert neben hohen
Investitionen auch einen erheblichen Flächenbedarf.
In Gebieten, in denen Wärmenetze
keine Rolle spielen, braucht man dezentrale
Lösungen. Für den Einsatz von
Wärmepumpen und anderen Wärmeerzeugungstechnologien
müssen die
Stromverteilnetze entsprechend ausgelegt
werden.
Diese Überlegungen, Diskussionen
und späteren Entscheidungen zur zukünftigen
Wärmeversorgung werden
entscheidend für die Integration in weitere
(Infrastruktur-) Planungen in den
Kommunen, aber auch deutsch-
110.000
Unsere Anlagen versorgen mehr als
110.000 Menschen mit nach haltig
erzeugter elektrischer Energie.
BLUE ENERGY GROUP
energizing future!
DEZENTRALE ENERGIEERZEUGUNG –
NACHHALTIG, EFFIZENT, SICHER!
Die Blue Energy Group ist seit mehr als 10 Jahren mit dem Bau und Betrieb von Bio-
Energie-Kraftwerken führend auf dem Gebiet der dezentralen Energieerzeugung.
Die Blue Energy Group sichert die kommunale Energieversorgung, leistet einen
wichtigen Beitrag zur CO 2 -Reduzierung und überzeugt durch innovative, nachhaltige
und langfristig stabile Lösungen.
Lieferfähige Energieformen:
160.000
Aktuell versorgen unsere Anlagen bereits
jetzt mehr als 160.000 Menschen mit nachhaltig
erzeugter Wärme-Energie.
Strom Wärme Gas (Ersatz von Erdgas) Wasserstoff
Die Blue Energy Group deckt von der reinen Anlagenlieferung bis hin zum Contracting
(inkl. Bedarfsanalyse, Konzeption, Planung, Genehmigungsmanagement, Finanzierung,
Lieferung, Errichtung, Inbetriebnahme, langfristiger Betrieb, Brennstoffbeschaffung
und-Aufbereitung) alle wesentlichen Faktoren für Städte und Kommunen ab.
Jetzt informieren: 0731 – 1466 1470 und anrufen.
Checkliste für Wärmebedarfsermittlung kostenfrei anfordern.
BioEnergiePark Bad Arolsen BioEnergiePark Senden BioEnergiePark Rheinland – in Planung
www.blue-energy-group.de
CO 2
360.000
Aktuell sparen wir – gegenüber
herkömmlichen Verfahren – über
360.000 Tonnen CO ² pro Jahr ein.
iStock©benedek
Spezial
Energie
Anzeige
Advertorial
Auf dem Weg in eine neue Energiezukunft, möglicherweise mit grünem Wasserstoff – auf jeden Fall
aber empfiehlt das KWW interkommunale Kooperationen, insbesondere für kleine Kommunen.
QUELLEN
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und
nukleare Sicherheit (2017):
www.bmuv.de/themen/wasser-ressourcen-abfall/
ressourceneffizienz/ressourceneffizienz-worum-geht-es
Bundesministerium der Justiz (2021):
www.gesetze-im-internet.de/ksg/__3.html
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz:
bmwi.de/Redaktion/DE/Binaer/Energiedaten/Energiegewinnung-und-Energieverbrauch/energiedaten-energiegewinnung-verbrauch-5-xls.xlsx?__
blob=publicationFile&v=31
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoff
(2021): www.bgr.bund.de/DE/Themen/Min_rohstoffe/Downloads/rohsit-2020.pdf?__blob=publicationFile&v=4
landweit sein. Dafür ist der Aufbau dauerhafter
regionaler Strukturen und die
Unterstützung von „Kümmerern“ vor Ort
sehr wichtig, die den Prozess koordinieren.
Der Blick über den kommunalen
Tellerrand ist dabei unerlässlich. Denn
regionale Potenziale für Wärmequellen
müssen interkommunal abgestimmt
sein, sonst kann es zur „Überbuchung“
der Wärmequellen kommen.
Aber nicht nur hier sind die Beziehungen
benachbarter Gemeinden sinnstiftend.
Auch bei der Schaffung neuer Wertschöpfungsketten
profitiert man gemeinsam:
Bei einer interkommunalen Kooperation
gibt es insbesondere für kleinere
Kommunen ein hohes Potenzial an Synergieeffekten:
Gemeinsam kann Fachpersonal
finanziert werden, das auch den
Blick auf die gemeinschaftliche Perspektive
behält. Zudem können regionale
Wärme- und Abwärmequellen sowie die
Kompetenzen von Versorgungsbetrieben
gemeinsam genutzt werden.
Dabei bietet es sich an, den Prozess an
bestehende Infrastruktur-, Verwaltungs-
Umweltbundesamt (2022):
umweltbundesamt.de/sites/default/files/
medien/479/publikationen/hg_
erneuerbareenergien_dt.pdf
Statistisches Bundesamt:
destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/
Regionales/_inhalt.html
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung:
bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/raumbeobachtung/downloads/
downloadsReferenz2.html
AG Energiebilanzen (2022):
ag-energiebilanzen.de/wp-content/uploads/2021/09/AGEB_Infografik_04_2022_Importabhaengigkeit_2021.pdf
Foto: Adobe Stock/malp
und Organisationsstrukturen anzuknüpfen:
Gemeindeverwaltungsverbünde, gemeinsame
Versorgungsgebiete, Regionalmarketing
oder interkommunale Gewerbegebiete.
Die flächendeckende Kommunale Wärmeplanung
kann mit anderen Infrastrukturplanungen
verbunden werden, zum
Beispiel: Planung von Stromerzeugungsanlagen
auf Basis erneuerbarer Energien,
Breitbandausbau, Modernisierung von Abwasserkanälen
und Straßen.
REGIONALE WERTSCHÖPFUNG
Eine sektorenübergreifende Gesamtplanung
ist entscheidend, um die Gebiete
zukunftsfähig zu gestalten und dabei Synergien
zwischen den Sektoren zu nutzen.
Für die Planung und Umsetzung sind
regionale Fachkräfte wichtig. Hier können
neue Geschäftsmodelle und Arbeitsplätze
entstehen – also regionale Wertschöpfung.
Die Energiewende gilt es, als Chance
und Motor für regionale Entwicklung zu
verstehen und zu nutzen. Dafür ist es
wichtig, dass die Bevölkerung den nachhaltigen
Mehrwert, die regionale Wertschöpfung
und ebenfalls die importunabhängige
Versorgung ihrer Gebäude als
Benefit versteht. Die Gesellschaft ist aktiver
Bestandteil dieses Transformationsprozesses,
denn die Wärme- und damit
die Energiewende können wir nur gemeinschaftlich
vollbringen.
KWW Halle (Saale)
BDEW (2021):
bdew.de/service/daten-und-grafiken/
beitrag-erneuerbaren-energien-alle-bereiche/
zensus2011.de/DE/Home/Aktuelles/
DemografischeGrunddaten.html
AG Energiebilanzen:
ag-energiebilanzen.de/wp-content/uploads/2020/10/ageb_20v_v1.pdf
www.agfw.de/strategien-der-waermewende/perspektive-der-fw-7070-4040/
Michael Liebreich: „Clean Hydrogen Ladder: Heating“
(2021): drive.google.com/
file/d/1X-oH04NH1477eig_BmYjtD9mHyTcoiVc/view
Fotos: VSB Holding GmbH; Jörg Simanowski
Wir stehen am Beginn des Endes
des fossilen Zeitalters
Der russische Angriff auf die Ukraine hat in Deutschland zu einem Umdenken bei der Energieversorgung
geführt. Politik und Bevölkerung sind sich einig: Das Errichten neuer Windenergieund
PV-Anlagen muss mit aller Macht forciert werden, um so schnell wie möglich von ausländischen
Gas- und Ölimporten unabhängig zu werden. Zu diesem wichtigen Thema äußert
sich Frédéric Lanoë. Er ist CEO der international tätigen VSB Gruppe, die in Deutschland zu
den Pionieren in der Projektentwicklung von Wind- und Solarenergieprojekten gehört.
Herr Lanoë, für den Erfolg der Energiewende
braucht es neben der Akzeptanz in der Bevölkerung
vor allem auch die Bereitschaft der
Kommunen, sich aktiv zu beteiligen. Wie
können diese von einer Partnerschaft mit VSB
profitieren?
Fréderic Lanoë: Öffnen
sich Kommunen
für Erneuerbare-Energien-Projekte,
setzen
sie damit nicht nur
ein deutliches Zeichen
für den Umweltschutz
und eine moderne
Gesellschaft,
sondern generieren auch eine attraktive Wertschöpfungskette
direkt vor Ort. Über die Gewerbesteuer
und eventuelle Pachtzahlungen fließen
Elster Repowering:
ein Leuchtturmprojekt
für die Energiewende
in Sachsen-Anhalt.
Einnahmen in die kommunalen Kassen. Eine
weitere finanzielle Beteiligungsmöglichkeit bietet
§ 6 EEG 2021. Bei der Errichtung der Windparks
beauftragen wir vorrangig lokale Firmen.
Der anschließende Betrieb ist ein starker und
nachhaltiger Jobmotor in der Region. Nicht zu
vergessen ist der Gewinn an überregionaler Bekanntheit.
Oft setzt sogar ein Energietourismus
ein, wie das energieautarke Feldheim, das
„Energiedorf“ Wildpoldsried oder das „Wind-
Erlebnis Ostfriesland“ eindrucksvoll beweisen.
In Niederschlesien hat die VSB jüngst die
Rechte an einem großen Hybridpark-Projekt
erworben. Ist die Kombination aus Wind und
Photovoltaik (PV) die Zukunft?
Lanoë: Wir sehen sehr großes Potenzial in der
Entwicklung von Hybridparks, also Energieparks
mit kombinierten Wind- und PV-Anlagen auf einer
gemeinsamen Fläche. Das bietet viele Vorteile,
da man mit derselben Fläche viel mehr
sauberen Strom erzeugen und einen gemeinsamen
Netzanschluss nutzen kann. Außerdem ergänzen
sich die beiden Stromerzeugungsarten
perfekt. Während Windenergieanlagen vor allem
im Winter aufgrund des höheren Windaufkommens
sehr viel Strom produzieren, spielen Solaranlagen
in den Sommermonaten ihre Stärken
aus. Hybrid-Farmen werden bei VSB in Zukunft
eine wichtige Rolle spielen.
Die VSB Gruppe wird im europäischen Ausland
als Projektentwickler im Windenergie- und
PV-Bereich also immer gefragter. Können Sie
uns von einem weiteren interessanten Projekt
berichten?
Lanoë: In Finnland haben wir vor wenigen
Wochen die von uns entwickelten Windparks
Karahka und Juurakko an das finnische Energieunternehmen
Helen veräußert. Die Windparks
haben zusammen eine installierte Leistung von
190 MW, was dem jährlichen Stromverbrauch
von 174.000 Haushalten entspricht. Das war
ein sehr erfolgreicher Markteintritt von VSB in
Finnland und wir konnten starke regionale Partnerschaften
eingehen. So können wir auch in
Zukunft die dortige Energiewende mit weiteren
Projekten nachhaltig vorantreiben.
Was ist als nächstes großes Projekt bei VSB
geplant?
Lanoë: In Deutschland arbeiten wir aktuell an
einem sehr großen Repowering-Projekt. Im
Windpark „Elster“ (Landkreis Lutherstadt-
Wittenberg/Sachsen-Anhalt) werden wir insgesamt
50 Windenergieanlagen zurückbauen, die
dann durch 17 neue ersetzt werden. Durch das
Repowering wird sich die Gesamtleistung verfünffachen.
Das ist möglich aufgrund der rasanten
technischen Entwicklungen. Die Turbinen
werden immer leistungsfähiger, sodass mehr
Energie mit weniger Anlagen produziert werden
kann. Wir müssen jederzeit das volle Potenzial
ausschöpfen, daran arbeiten wir mit Nachdruck.
VSB Gruppe
William Güttler
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Schweizer Str. 3a
01069 Dresden
Tel.: 0351 21183 695
E-Mail: william.guettler@vsb.energy
www.vsb.energy
38
Spezial
Licht
Die Siegessäule in Berlin:
Einer der Orte, an denen
Beleuchtung ausgeschaltet
wird, um Strom zu sparen.
LICHTWISSEN
• Video: Experten-Talk – die neue
DIN 13201-1
Modernisierung
Energie sparen mit
neuem Licht
Kommunen haben im Beleuchtungsbereich schon viel umgerüstet – und doch
steht noch viel aus. Was man tun kann und wann man Lichtpunkte besser
nicht ausschalten sollte, erklärt Lichtexperte Jürgen Waldorf.
EFR Sensor Control
Dämmerungssensor
mit Kommunikationseinheit
EK 593
Funk-Rundsteuerempfänger
mit integrierter Antenne
• •Heft licht.wissen 03: Straßen,
Wege und Plätze
• •Heft licht.forum 58: Nachhaltigkeit
und Ökologie in der Außenbeleuchtung
www.licht.de
DER AUTOR
Dr. Jürgen Waldorf ist Geschäftsführer
der Brancheninitiative licht.de.
Von der Siegessäule in Berlin bis
zum Kölner Dom gehen an vielen
Bauwerken in Deutschland die
Lichter aus: Angesichts drohender Energieknappheit
wollen Städte und Gemeinden
Strom sparen. Auch die kommunale
Straßenbeleuchtung steht auf der Liste
potenzieller Sparkandidaten.
Doch das birgt Gefahren für die Verkehrssicherheit,
warnt die Brancheninitiative
licht.de. Nachhaltiger ist dagegen
eine Umrüstung der Lichtpunkte mit
LED-Leuchten und Lichtsteuerung, die
sich zudem in Smart-City-Konzepte eingliedern
lassen. Passiert ist schon viel:
Nach Schätzung von licht.de sind inzwischen
45 Prozent der Lichtpunkte auf LED
umgerüstet. Auf diesem Erfolg dürfen wir
uns aber nicht ausruhen – es gibt noch viel
zu tun. Denn mit der Umstellung auf geregelte
LED-Beleuchtung lassen sich gegenüber
Halogen-Metalldampflampen bis
zu 80 Prozent Energie sparen.
In vielen deutschen Städten und Gemeinden
entfallen 30 bis 50 Prozent des
kommunalen Stromverbrauchs auf die
Straßenbeleuchtung – in kleinen Gemeinden
sogar oft mehr. Das Sparpotenzial ist
enorm. Darüber hinaus sinkt der Wartungsaufwand
signifikant: LEDs sind robust
und langlebig. Und dank Lichtmanagementsystemen
werden defekte Leuchten
sofort erfasst.
Die nationale Straßenbeleuchtungsnorm
DIN 13201-1 wurde 2021 aktualisiert.
Ziel war die einfache Ermitt-
Foto: Adobe Stock/hydebrink
Sensor Control
Beleuchtungssteuerung
mit dem EFR-Langwellensystem —
preiswert, schnell und zuverlässig
efr.de/systemloesungen/beleuchtungssteuerung
40
Spezial
Licht
Anzeige
Advertorial
Sicher sparen: Durch LED-Technik und Lichtmanagement können
Lichtströme in den späten Nachtstunden reduziert werden.
lung und Festlegung von Gütemerkmalen,
die eine breite Anwendung von adaptiven
Straßenbeleuchtungsanlagen ermöglichen.
Das Regelwerk gibt Planern
viel Freiheit, etwa bei der Nachtabsenkung.
Dazu ist aber in jedem Fall ein
Lichtmanagementsystem erforderlich.
Bedarfsgerecht beleuchten heißt, Licht
dimmen oder abschalten, wenn es nicht
gebraucht wird. Moderne Leuchten lenken
ihr Licht zudem präzise dorthin, wo
es hell sein muss, ohne dass Licht nach
oben abstrahlt. Dies schont nachtaktive
Insekten. Gefördert wird eine Umrüstung
auf eine adaptiv geregelte Straßenbeleuchtung
vom Bundesumweltministerium.
Der Vorschlag, nur jede zweite Leuchte
zu betreiben, ist dagegen mit Gefahren für
den Straßenverkehr verbunden: So entstehen
dunkle Flächen zwischen den eingeschalteten
Leuchten, die so genannten
Tarnzonen. In diesem Bereich sind Fußgänger
für den Autoverkehr so gut wie
nicht mehr erkennbar. Hindernisse, etwa
Tiere, verlorene Ladung oder Schlaglöcher
verschwinden ebenfalls im Dunkeln.
BEDARFSGERECHT ANGEPASSTES LICHT
Die Anforderungen an die Beleuchtung
werden durch das Gefährdungspotenzial
des jeweiligen Straßenabschnitts bestimmt.
Mit zunehmender Verkehrsstärke
erhöht sich die Kollisionsgefahr. Wird der
Raum auf und neben der Straße von Autofahrern,
Radfahrern und Fußgängern genutzt,
steigt die Gefährdung. Wie übersichtlich
eine Straße ist, hängt von ihrem
Verlauf ab, von ihrem Ausbau und den
erlaubten Höchstgeschwindigkeiten – alle
diese Faktoren müssen bei der Festlegung
des Beleuchtungsniveaus berücksichtigt
werden. Je größer das Unfallrisiko, desto
mehr Licht muss die Straßenbeleuchtung
zur Verfügung stellen.
Wenn es darum geht, die Energiekrise
zu überwinden und Klimaziele zu erreichen,
dürfen wir auch die Gebäude nicht
außer Acht lassen. Sie verbrauchen derzeit
rund 35 Prozent der gesamtdeutschen
Endenergie und verursachen nahezu ein
Drittel der energiebedingten CO -Emissionen.
Gebäudeautomation und Digitalisie-
2
rung bieten auch bei der Innenbeleuchtung
große Chancen. Werden alle Möglichkeiten
ausgeschöpft – LED-Technologie,
Lichtsteuerung und eine professionelle
Lichtplanung – können hier ebenfalls
bis zu 80 Prozent Strom und Betriebskosten
gespart werden.
Jürgen Waldorf
SPARPOTENZIAL AUSSENBELEUCHTUNG SPARPOTENZIAL MIT LED-BELEUCHTUNG INNEN
0 % 50 % Energieverbrauch 100 % 0 % 50 % Energieverbrauch 100 %
Alte Technologie, Leuchte mit Halogen-Metalldampflampe (HIE)
Alte Anlage 80er-Jahre, T8-Leuchtstofflampe Ø 26 mm an VVG
Leuchte mit Natriumdampf-Hochdrucklampe (HSE)* -10 % Anlage, T5-Leuchtstofflampe Ø 16 mm an EVG -30 %
Leuchte mit HSE-Lampe und Nachtabsenkung -40 % LED-Leuchte, 1:1 Austausch -50 %
Moderne LED-Leuchte -60 %
LED-Leuchte
mit Regelung -80 %
Digitalisierung ist ein wichtiger Schritt: Werden moderne LED-Leuchten
vernetzt, erhöhen sich Flexibilität und Wartungskomfort.
LED-Leuchte mit Präsenzund
Tageslichtsteuerung -70 %
Professionelle
Lichtplanung
100 % Energieeinsparung 50 % 0 % 100 % Energieeinsparung 50 % 0 %
* HSE-Lampe mit höherer Effizienz (Lumen/Watt) gegenüber HIE-Lampe. Quelle: licht.de
-80 %
Fotos: licht.de/WE-EF/Frieder Blickle, licht.de/Signify
Foto: creditsto/BITO-Patric-Dressel
AfB social & green IT macht als IT-Refurbisher IT nachhaltig und vertreibt aufbereitete Notebooks, Smartphones, Tablets und mehr auch für Kommunen.
Mit gebrauchter IT kommunale
Herausforderungen meistern
Digitalisierung in Zeiten von Homeoffice,
Nachhaltigkeitszielen, Kostendruck durch
Corona sowie explodierenden Energiekosten:
Kommunen stehen vor immer größeren
Herausforderungen. Immerhin gibt es für die
Ausstattung mit technischen Geräten Alternativen,
mit denen sie bei der Beschaffung
von IT Kosten senken und gleichzeitig Nachhaltigkeitsziele
besser einhalten können. Das
Zauberwort heißt „refurbished IT“.
Der Bedarf an mobilen Geräten wie Notebook,
Tablet oder Smartphone ist aktuell groß, da Covid-19
mobiles Arbeiten erfordert hat – Geräte,
die Mitarbeitende mit nach Hause nehmen können,
um von dort aus zu arbeiten. Dabei entscheiden
Anschaffungskosten sowie
Langlebigkeit.
Hier stellt refurbished Hardware eine günstige
und nachhaltige Alternative dar: Es handelt
sich um gebrauchte Firmen-IT, die professionell
gereinigt, aufbereitet und für die weitere Nutzung
weitervermarktet wird. Dieses Refurbishing
macht gebrauchte IT wieder flott – bei Bedarf
auch mit Austausch und Aufrüstung von Komponenten,
um möglichst lange nutzbar zu sein.
Langlebige Firmen-IT als Schlüssel
Das Geheimnis der Langlebigkeit liegt in den
Geräten selbst: Der IT-Refubisher AfB social &
green IT setzt auf hochwertige Firmen-IT. Deren
Vorteil: Sie ist besser ausgerüstet und modular
aufgebaut, um den Tausch oder die Reparatur
von Komponenten einfach zu gestalten. Somit
kann man bei Bedarf mehr Arbeitsspeicher oder
andere Bauteile einsetzen, um das Gerät länger
zu nutzen. Auch ist die Verarbeitung robuster.
Diese Vorteile bringen Consumer-Produkte
aus Elektronikfachmärkten nicht mit. Sie machen
eine Reparatur oder Umrüstung schwierig
oder gar unmöglich – zum Beispiel durch Verklebung
statt Verschraubung.
Preisvorteil und Nachhaltigkeit als
Vorteil für Kommunen
AfB bezieht die Geräte von mehr als 1500 Partnern
wie Unternehmen, Versicherungen oder
Banken, die sie nach wenigen Jahren turnusmäßig
austauschen. Als einer von fünf Microsoft
Authorized Refurbishern in Deutschland liefert
AfB die Geräte mit Windows 10 oder Windows
11 aus. Auch Tablets und Mobilgeräte hat das
größte gemeinnützige IT-Unternehmen Europas
im Programm – zu günstigeren Preisen im Vergleich
zu Neuware und mit Garantie.
Durch diese nachhaltige Beschaffung handeln
Kommunen insgesamt nachhaltiger: Jeder
Kauf eines gebrauchten Geräts spart erhebliche
Ressourcen gegenüber einem Neukauf. Die ökologische
Wirkung wird umso größer, wenn Kommunen
ihre IT am Ende eines Nutzungszyklus an
AfB zurückzugeben, um sie fachgerecht und
sortenrein recyclen zu lassen. In dem Fall erhalten
Kommunen auch eine Wirkungsurkunde
mit den eingesparten Emissionen und Ressourcen
wie CO 2
, Schadstoffe und Wasser. Diese
können Kommunen für ihre Nachhaltigkeitsberichte
nutzen.
Beim Inklusionsunternehmen AfB sind mehr
als 45 Prozent der Mitarbeitenden Menschen
mit Behinderung – wodurch das IT-Refurbishing
auch Inklusion fördert.
Öffentliche Aufträge an AfB können Kommunen
gemäß § 224 SGB IX auch ohne Teilnahmewettbewerb
direkt vergeben.
AfB gemeinnützige GmbH
Carl-Metz-Str. 4
76275 Ettlingen
Tel.: 07243 20000-1000
E-Mail: info@afb-group.eu
www.afb-group.de
www.afbshop.de/b2b
42
Spezial
Bauen
SÄBU REALISIERT IHR
GEBÄUDE IN MODULARER
STAHLFERTIGBAUWEISE.
Abreißen, wegwerfen, neu bauen: So
sieht Baustellenalltag oft aus. Tatsächlich
ist aber klar, dass man anders vorgehen
muss – nur kann die Branche das nicht
allein stemmen, so Tim-Oliver Müller.
Bauindustrie
„Schlüsselbranche
für das Klima“
Nachhaltiges Bauen ist möglich – die Branche braucht aber modifizierte
Rahmenbedingungen, das streicht Verbandschef Tim-Oliver Müller heraus.
Mehr noch: Es müsse unbedingt anders gebaut werden.
Fotos: HDB/Bollhorst, Adobe Stock/Calado
SÄBU – Bauen mit System
1924 als Sägewerk gegründet, ein Familienunternehmen
seit Jahrzehnten. Heute produziert SÄBU
mit 250 Mitarbeitern an zwei Standorten in NRW
und Brandenburg modulare Gebäude.
Der Modulbau hat sich als feste Alternative zu konventionellen
Bauweisen etabliert und punktet in der
heutigen Zeit umso mehr mit seinen Stärken bei
Nachhaltigkeit, Emissionsschutz und Qualität.
Ein großer Vorteil der Modulbauweise ist die Geschwindigkeit
des Baufortschritts. Parallele Bauabläufe
auf der Baustelle und im Werk verkürzen die
effektive Bauzeit erheblich. Durch die Fertigung der
zumeist mindestens rohbaufertigen Gebäudehülle
im Werk, können Witterungseinflüsse ganzjährig
auf ein Minimum reduziert werden.
Wie hat sich das Thema nachhaltiges
Bauen entwickelt?
wir es in den vergangenen Jahrzehnten
getan haben.
ZUR PERSON
Tim-Oliver Müller ist Hauptgeschäftsführer
des Hauptverbandes der Deutschen
Bauindustrie e.V.
44
Tim-Oliver Müller: Noch vor zehn Jahren
war Nachhaltigkeit für das Bauen kaum
ein Thema. Allein in den vergangenen
zwei, drei Jahren hat sich hier aber Wesentliches
getan – und tatsächlich ist der
Bau eine der Schlüsselbranchen, wenn es
um Klima und Nachhaltigkeit geht. Das
muss sich noch sehr viel mehr im Bewusstsein
von Bürgerinnen und Bürgern,
von Politikerinnen und Politikern
verankern: Klimaschutz kommt einem
gewaltigen Bauprogramm gleich, wir
müssen aber unbedingt anders bauen als
Nach wie vor werden auf Baustellen aber
enorm viele Ressourcen verbraucht, etwa
Sand und Kies, und bei der Produktion
von Baustoffen und beim Transport wird
viel CO 2
freigesetzt. Von einer Kreislaufwirtschaft,
von einem intensiven Recyceln
und Wiederverwenden sind wir weit entfernt.
Warum geht es nur so langsam voran
mit dem nachhaltigen Bauen?
Müller: Das lag am Auftraggeber, aber
auch an der Branche. Die Ten-
SÄBU Morsbach GmbH
Zum Systembau 1
51597 Morsbach
Tel. +492294 694 - 0
modulbau-gr@saebu.de
www.saebu.de
SÄBU Gransee GmbH
Am Gewerbepark 22
16775 Gransee
Tel. +493306 7981- 0
gransee@saebu.de
www.saebu.de
Spezial
Bauen
Anzeige
Advertorial
denz war, bei dem zu bleiben, was man
kannte, es kamen nur wenige Impulse
für ein anderes Bauen. Das hat sich inzwischen
signifikant geändert. Zum Beispiel
Bauen im Bestand: Erhalt muss vor
Neubau kommen – diese Einsicht hat
sich längst durchgesetzt. Der Schutz von
Flora und Fauna ist für die Branche ein
wichtiges Thema. Ebenso die Frage, wie
wir in Zeiten des Klimawandels bauen
müssen, um mit zunehmender Dürre einerseits
und Starkregenereignissen andererseits
umgehen zu können. Unsere
Mitglieder sind aber Auftragnehmer: Sie
können nicht bauen, wie sie wollen, sondern
sind an die Vorgaben ihrer Auftraggeber
gebunden. Sprich: Auftraggeber
müssen klimaschonendes Bauen einfordern
und bestellen.
Was müsste sich ändern?
Müller: Sehr viel. Zum Beispiel: Es geht
um Ressourceneffizienz, um CO 2 -Minimierung,
um Resilienz im Klimawandel
– das alles kostet erst einmal Geld. Solange
eine Kommune gehalten ist, die
vordergründig günstigste Lösung zu finden,
solange Haushaltsaspekte allein
ausschlaggebend sind, oder genauer: Solange
die Klimafolgekosten nicht mitgedacht
sind, die hohen Kosten zum Beispiel,
die durch Starkregen und Überflutung
verursacht werden, ist umweltschonendes
Bauen schwierig. Nachhaltigkeit
muss als ein zentrales Kriterium für Bauprojekte
in die Ausschreibungen aufgenommen
sein. Das heißt auch, dass
nachhaltiges Bauen verständlich gemacht
werden muss. Bürgerinnen und
Bürgern muss klar sein, dass nicht nur
Verkehr und andere Industriebereiche
sich umstellen müssen, sondern auch der
Bau – und dass das Folgen für die Kostenstrukturen
hat.
Wenn Auftraggeber sich für ein nachhaltiges
Bauen entscheiden – wie sieht es
dann auf der Seite der Auftragnehmer
aus: Sind die Voraussetzungen für nachhaltiges
Bauen vorhanden?
Müller: Die technischen Lösungen sind
vorhanden, unsere Mitglieder sind in der
Lage, sofort anders zu bauen – auch wenn
es nach wie vor Forschungsbedarf gibt,
Wissenschaft ist ja immer in Bewegung.
Allein stemmen können wir das aber
eben nicht. Entscheidend ist, dass die
Auftraggeber und ebenfalls die Lieferanten
mit im Boot sind. Und wir brauchen
neue Herangehensweisen. Zum Beispiel
wäre es sehr wichtig, dass die Trennung
von Planen und Bauen aufgehoben wird.
Wie soll das aussehen?
Müller: Bauunternehmen können sehr viel
mehr als Fahrzeuge bereitstellen und
Pläne abarbeiten. Sie verfügen über
enorme Ingenieurskompetenzen, die es
gilt, sinnvoll einzusetzen, und zwar
auch und gerade im Bereich der Bauplanung.
Aktuell müssen die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Kommunen jeden
einzelnen Schritt planen, müssen
sich um jedes Detail kümmern – und das
bei zunehmenden Personalengpässen.
Damit haben sie allerdings die Kontrolle.
Müller: Es ist aber ein enormer Aufwand
und ineffizient, wenn man das für ein
einzelnes Bauprojekt durchziehen muss,
schlicht Ressourcenverschwendung. In
einer kleinen Kommune wird im Laufe
von 50 Jahren vermutlich nur ein Schulgebäude
errichtet. Die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter müssen sich dennoch
hineinknien, müssen jedes einzelne Element
in Auftrag geben, von Fliesen über
Waschbecken bis zum Fußboden – das
sind hunderte Einzelposten und Verfahren.
Dazu kommt, dass zunehmend Personal
fehlt, um das abarbeiten zu können,
die Risiken im Blick zu behalten
und hunderte Schnittstellen zu managen.
Die Unternehmen, die sich dauerhaft
mit solchen Projekten befassen,
können das dagegen sehr viel zügiger
erledigen, können auf einen großen Erfahrungsschatz
und auf ein umfangreiches
Netzwerk zurückgreifen.
Welche Projektform würden Sie bevorzugen?
Die Baubranche hat die technischen Lösungen – und der Verbandschef sieht die Auftraggeber in der Pflicht, umweltschonendes Bauen zu bestellen.
Foto: Adobe Stock/Romolo Tavani
Foto: STF Gruppe GmbH
Kleine Box, große Wirkung – Mit dem Müllfahrzeug
Funklöcher aufspüren!
Durch die EchtNetz-Boxen lässt sich der Mobilfunkempfang über Müllfahrzeuge ermitteln.
Mit den EchtNetz-Boxen hat die STF-Gruppe
Verfahren zur Mobilfunkmessung revolutioniert
und eine ebenso unkomplizierte wie flexible
Anwendung entwickelt. So sollen Funklöcher
geschlossen, aber auch der Ausbau des 5G-
Netzes vorangetrieben werden.
Deutschland gilt als digitales Entwicklungsland
und auch der Mobilfunkempfang ist in vielen
Gebieten nicht ausreichend gedeckt. Um die
Ausbaubedarfe zu ermitteln, wurde die Versorgung
bisher mit speziellen Messfahrzeugen erhoben.
Dieses Verfahren erfordert jedoch einen
enormen Zeit- und Kostenaufwand.
Wie lässt sich der Mobilfunkempfang flächendeckend,
effizient und zuverlässig bestimmen?
Die EchtNetz-Box der STF-Gruppe schafft
Abhilfe: Die Messbox erfasst an Bord von Abfallsammelfahrzeugen
den Mobilfunkempfang im
gesamten Stadtgebiet. In der Box befindet sich
Technik, mit deren Hilfe der Mobilfunkempfang
unabhängig gemessen wird. Hierbei wird auf bewährte
Verfahren der Mobilfunkmessung zurückgegriffen.
Die Messergebnisse werden über
Nacht verarbeitet und stehen danach über eine
geschützte GIS-Plattform zur Verfügung.
Dort werden die Messwerte georeferenziert
dargestellt und können später in das kommunale
GIS übernommen werden. Die Ausbaubedarfe
werden wie in einem Ampelsystem dargestellt:
Schwarze Punkte kennzeichnen Versorgungslücken,
rote schlechten Empfang und in
grünen Bereichen ist ausreichend Mobilfunkempfang
vorhanden. Jeden Monat werden so
etwa 20.000 Messdaten erhoben. Die Messboxen
werden dazu einfach an Bord der Abfallsammelfahrzeuge
platziert und über den
12-Volt-Anschluss mit Energie versorgt.
Die Messung ist zeiteffizient, erfolgt ohne zusätzlichen
CO 2
-Ausstoß und wird von den Mobilfunkbetreibern
akzeptiert. Dabei ist das Transportmedium
grundsätzlich flexibel. Die Müllfahrzeuge
eignen sich insbesondere in städtischen
Gebieten, um alle Straßen zu befahren.
Nach einem Pilotprojekt in Rheine und Messungen
im Kreis Coesfeld, die in Zusammenarbeit
mit der dortigen Wirtschaftsförderung erfolgen,
sind inzwischen bereits 15 EchtNetz-Boxen
in insgesamt sieben Kreisen deutschlandweit
unterwegs. Die Kommunen können auf diese
Weise selbst aktiv werden.
Die Messungen laufen über einen Zeitraum
von etwa einem Jahr, um saisonale Abweichungen
herausrechnen zu können. Sogar der Laubbestand
von Bäumen kann die Mobilfunkqualität
beeinflussen. Die erhobenen Daten bieten
dann über die GIS-Plattform eine verlässliche
Basis für Gespräche mit den Netzbetreibern
Telekom, Vodafone und Telefónica.
Auch die Abfallwirtschaftsbetriebe profitieren
von den Ergebnissen, ohne dabei einen zusätzlichen
Aufwand verbuchen zu müssen: Die Sammelfahrzeuge
nutzen Telematiksysteme, die eine
gute Mobilfunkverbindung voraussetzen.
In unwegsamem Gelände stoßen jedoch
auch die Müllfahrzeuge an ihre Grenzen – dort
ist das Fahrrad oder der Weg zu Fuß eine effiziente
Möglichkeit, den Mobilfunkempfang zu erfassen.
Gleichzeitig steigt insbesondere in diesen
Gebieten die Bedeutung von flächendeckendem
Mobilfunkempfang. Digitale Anwendungen
für Rad- und Wanderrouten nehmen zu.
Und besonders wichtig: Die Notrufverbindung
sollte in der Natur nicht abbrechen.
Wie simpel eine solche Messung ablaufen
kann und dass sich diese sogar mit ihrem Urlaub
verbinden lässt, zeigen Stefan Feldmann
und Dietmar Brockhaus, Geschäftsführer der
Tochtergesellschaft STF Energy GmbH. Gemeinsam
starteten die beiden im Juli eine Radtour
von Münster nach Schillig an der Nordsee mit
den EchtNetz-Boxen. Mehr braucht es nicht, um
die Mobilfunkmessung durchzuführen.
STF Gruppe GmbH
Dipl.-Ing. (FH) Frédéric Dildei
Head of Digital Business / Mitglied der
Geschäftsleitung / Prokurist
Tel.: 0152 2883 2457
E-Mail: frederic.dildei@stf-itech.de
www.stf-gruppe.de
46
Spezial
Bauen
Anzeige
Advertorial
Glasfaser für Landkreise – ganz ohne Förderung
„Bauunternehmen können sehr viel mehr als Fahrzeuge bereitstellen und Pläne abarbeiten“: Tim-Oliver Müller streicht die enormen Ingenieurskapazitäten
heraus, die es gelte, sinnvoll einzusetzen – und zwar auch und gerade im Bereich der Bauplanung.
Müller: Aus unserer Sicht wäre es sinnvoller,
wenn die Kommune nicht jedes einzelne
Detail auf den Weg bringen müsste,
sondern parallel zur Einzelvergabe mehr
Möglichkeiten erhält, Aufträge im Ganzen
zu vergeben, und „nur“ überprüfen
muss, ob alle Vorgaben eingehalten sind.
Aktuell muss man versuchen, bestimmte
Vorgaben etwa in Form von Zertifizierungen
zu erfüllen – das spornt nicht an,
nachhaltiger zu bauen, als die Zertifizierung
es vorgibt. Wir brauchen aber dringend
Anreize, um weitere Potenziale zu
heben. Die eben beschriebene, ganzheitliche
Herangehensweise würde das nachhaltige
Bauen fördern.
Was sollte sich also ändern?
Müller: Die Kriterien für Vergaben müssen
erweitert werden: Nachhaltigkeit muss
als wesentliches Kriterium hinzukommen.
Kommunen sollten auch nicht gefühlte
Ewigkeiten prüfen müssen, um
nur ja auch beim letzten Detail keinen
Formfehler zu machen. Wir brauchen
nicht nur andere Strukturen, sondern
ebenso eine andere Fehlerkultur, um voranzukommen.
Ebenso brauchen wir andere
Zulassungsverfahren für Innovationen,
etwa im Baustoffbereich.
Woran machen Sie das fest?
Müller: Wenn zum Beispiel ein neuer Recycling-Beton
entwickelt wird, dauert es
garantiert mindestens zehn Jahre, bis er
verbaut werden darf. Gefühlte Ewigkeiten
dauert es auch, bis „Abfall“, also
etwa Beton und Ziegel aus einem abgerissenen
Gebäude, wieder als recycelte
„Produkte“ anerkannt werden und wiederverwendet
werden können. Hier geht
es um Garantien, Haftung, Sicherheit,
also um Wesentliches – dennoch: Die
Vorgaben sind zum Teil überholt und
verhindern die erforderliche Transformation
des Bauens.
Wo setzen Sie als Verband an?
Müller: Für uns ist es zentral, unternehmerische
Aspekte und Ingenieurswissen
zusammenzubringen. Wir entwickeln
Leitfäden mit dem Ziel, aktuelles Wissen
in die Kommunen zu transportieren und
zu erklären, welche Handlungsoptionen
es gibt. Oder auch ganz konkret: Wir
wollen Mitarbeitern in den Kommunen
erklären, was eine CO 2 -Reduktionszahl
für die Praxis heißt. Sehr wichtig: Wir
suchen den Dialog und plädieren dafür,
dass alle Seiten offene Ohren für das
Know-how des Gegenübers haben.
Wie sieht es mit den Bürgern aus?
Müller: Das öffentliche Bewusstsein ist
entscheidend. Die Zeit des Fingerzeigens
auf die Politik muss allerdings vorbei
sein. Wir Bürger haben die Politikerinnen
und Politiker gewählt, sind also mitverantwortlich
für das, was geschieht,
und wir sind alle im selben Boot: Bürgerinnen
und Bürger, Politikerinnen und
Politiker sowie die Baubranche – gemeinsam
müssen wir Bauen neu denken. Das
zu vermitteln, sehe ich aktuell als eine
der zentralen Aufgaben des Verbands.
Interview: Sabine Schmidt
Foto: Adobe Stock/Petair
Foto: BBV
Aktuell hat erst jeder fünfte von 42 Millionen
Haushalten eine Zugangsmöglichkeit zu Glasfaser.
Aber es gibt Licht am Horizont. Alleine
privatwirtschaftliche Unternehmen stellen in
den kommenden Jahren 50 Milliarden Euro für
den Ausbau in den ländlichen Regionen und
Randlagen der Metropolen bereit.
Das Unternehmen BBV zählt hierzulande zu den
Pionieren des FTTH-Ausbaus (Glasfaser bis in
die Wohnung) mit privatwirtschaftlichen Investoren
und bewegt sich mit innovativen Ansätzen
bei der Vermarktung und dem Ausbau an vorderster
Front der Branche. Als erster Netzbetreiber
bietet die BBV bereits seit Jahren Privatund
Geschäftskunden symmetrische Dienste ab
300 Mbit/s als Standard an. Bisher einmalig im
Glasfasermarkt sind die einmonatigen Vertragslaufzeiten
für alle Kunden. Dies spricht für das
Vertrauen in die eigenen Infrastrukturen und
deren Leistungsfähigkeit. Ungewöhnlich ist darüber
hinaus die Vorgabe bei der Vorvermarktung.
Während bei den Wettbewerbern Quoten
zwischen 35 und 40 Prozent für einen Ausbau
üblich sind, beginnt die BBV bereits beim Minimalziel
von 20 Prozent, wobei dann vor Ort in
der Regel deutlich höhere Abschlusszahlen erreicht
werden.
Groß denken
Für bundesweite Aufmerksamkeit in der Branche
sorgt das Denken in ganzen Landkreisen anstatt
in einzelnen Kommunen. Das Pilotprojekt ist im
vergangenen Jahr angelaufen. Bis Ende 2024
wird mit dem Neckar-Odenwald-Kreis erstmals
in Deutschland ein kompletter Landkreis mit
27 Kommunen Schritt für Schritt ausgebaut. Die
Investitionen von mehr als 120 Millionen Euro
werden vom Gesellschafter Infracapital aufgebracht.
Dabei kommt dieses Projekt ohne einen
Cent Steuer- und Fördergelder aus.
Der Ansatz ist erfolgreich. Im benachbarten
Main-Tauber-Kreis laufen nach der erfolgreichen
Vorvermarktung in Rekordzeit bereits die Planungen
für den Ausbau aller 18 Kommunen.
Ganze Landkreise, wie etwa der Main-Tauber-Kreis, statt nur einzelne Kommunen ausbauen: Das
Team der BBV möchte den FTTH-Ausbau großer Flächen vorantreiben.
Das Projektvolumen liegt hier bei 135 Millionen
Euro. Anfang August 2022 startete in Gundelsheim
am Neckar im nördlichen Landkreis Heilbronn
der zusammenhängende Ausbau von
zehn Kommunen in einer Größenordnung von
50 Millionen Euro. Zudem laufen die Planungen
für den Ausbau der neun Kommunen der sogenannten
Odenwaldallianz, die nördlich an den
Neckar-Odenwald-Kreis angrenzen. Weitere Projekte
in Baden-Württemberg und Rheinland-
Pfalz stehen schon an.
Open Access, die Öffnung eigener Netze für
andere Betreiber, ist ein zentrales Element des
erfolgreichen Geschäftsmodells. Ein wesentliches
Kennzeichen der BBV in den Planungsund
Bauphasen ist die enge Abstimmung und
Kooperation mit den Landkreisen, Bürgermeistern
und Ämtern vor Ort. Durch kurze Kommunikationswege
lassen sich Herausforderungen vor
Ort schneller erkennen und meistern.
Gekommen, um zu bleiben
Die BBV verfolgt über ihre Tochtergesellschaften
grundsätzlich einen regionalen Ansatz. Das Engagement
ist langfristig angelegt. Die Mitarbeiter
stammen in der Regel aus der Region und
sind mit den Gegebenheiten vor Ort bestens
vertraut. Zudem werden schon während der Vorvermarktung
Partnerschaften mit lokalen IT-Unternehmen
und interessierten Vereinen als Glasfaserbotschafter
geschlossen.
Was steckt hinter der BBV?
Mit der Infracapital steht ein besonders finanzstarker
Investor im Rücken des Unternehmens.
Dieser steuert über seine Tochter Infrafibre Germany
die Glasfaseraktivitäten in Deutschland.
In den kommenden Jahren wird die IFG über die
BBV und ihr zweites deutsches Tochterunternehmen
LEONET AG aus Bayern mehr als 1,5 Milliarden
Euro in den Bau von Glasfaserinfrastrukturen
vor allem in Süddeutschland investieren.
BBV Deutschland
Robert-Bosch-Str. 32
63303 Dreieich
E-Mail: info@bbv-deutschland.de
www.bbv-deutschland.de
48
Spezial
Bauen
Anzeige
Advertorial
Schulbau
So lernt man heute
Ein Blick über die Grenze: Individuell geplant, zügig in Modulbauweise
errichtet, auf der Höhe der Zeit – die nachhaltig geplante Grundschule
im luxemburgischen Strassen ist auf digitales Lernen eingestellt und
bietet eine hohe Aufenthaltsqualität.
Bezug auf Baumaßnahmen propagiert das
Bündnis die Entwicklung eines Energiekonzepts
mit festgelegten Standards für
alle Gebäude innerhalb einer Kommune,
die Reduzierung der CO 2
-Emissionen und
die Verwendung umweltfreundlicher Materialien.
Daher war beim Neubau für die
Grundschule eine Nachhaltigkeitszertifizierung
nach DGNB ausgeschrieben.
Foto: Tele Cloumbus AG
Ausbau bis in die Gebäude: PŸUR verlegt Glasfaser eigenwirtschaftlich.
Die Glasfaser-Experten
Die Fassade des Schulneubaus zeigt das Konzept des Regenbogens: Nicht nur Lesen, Schreiben
und Rechnen werden gelehrt – auch sollen Prinzipien wie Gleichheit und Freiheit gelebt werden.
Die Gemeinde Strassen in Luxemburg
zählt knapp 10.500 Einwohner
aus 112 Nationen. Mit einem
Geburtenüberschuss und einem positiven
Migrationssaldo wächst die Bevölkerung
kontinuierlich weiter, seit 2011 jedes Jahr
um drei Prozent. Somit steigt auch die
Anzahl der schulpflichtigen Kinder – und
zusätzlicher Schulraum wird gebraucht.
Deshalb schrieb Strassen 2019 den Neubau
eines Schulgebäudes aus.
Die Umsetzung erfolgte durch das Modulbauunternehmen
Alho. Anfang April
2020 begann die Montage der 59 vorgefertigten
Raummodule. Bereits im September
wurde das Gebäude übergeben – obwohl
die Ausbauarbeiten wegen Corona sechs
Wochen ruhen mussten.
Die neue Schule verfügt über 16 Klassenräume
auf drei Geschossen bei einer
Grundfläche von rund 2850 Quadratmetern.
Jedes Klassenzimmer ist mit einem
interaktiven Whiteboard zur Umsetzung
modernster Lehrmethoden ausgestattet.
Ein Aufzug ermöglicht Kindern mit eingeschränkter
Mobilität den Zugang zu
den oben gelegenen Klassenräumen.
Zum pädagogischen Konzept der Schule
gehört es, Leitlinien für ein gutes, soziales
Zusammenleben zu vermitteln. Wo die
Prinzipien von Einheit, Gleichheit, Freiheit,
Brüderlichkeit und Gerechtigkeit zählen,
wird ein respektvolles Miteinander
gelebt. Das alles bildet die Grundlage für
eine Kultur des Friedens und den Leitgedanken
aller UNESCO-Schulen.
Diese Aspekte bilden die Säulen für das
pädagogische Konzept der Schule und
werden durch die Farben des Regenbogens
symbolisiert. In Anlehnung daran
erhielt das Erziehungskonzept den Namen
„Regenbogenweg“. Optisch findet
das Konzept seine Entsprechung in der
Fassadengestaltung des Schulgebäudes.
2012 ist die Gemeinde Strassen dem Luxemburger
Klimabündnis beigetreten: In
Foto: Alho-Gruppe
KLUG HEIZEN UND BEWÄSSERN
Um die Energieeffizienz des Gebäudes
sicherzustellen, wurde großer Wert auf
intelligente Haustechnik gelegt – wie die
Heiz-Kühl-Deckensegel mit mechanischer
Be- und Entlüftung in Kombination
mit einer automatisiert geregelten Lüftungsanlage.
Über das Fernwärmenetz
wird der Schulneubau mit Heizenergie
versorgt. Auf Wunsch kann eine Photovoltaikanlage
installiert werden, die Vorbereitungen
hierfür wurden getroffen.
Regenwasser wird vom Dach in einer Zisterne
aufgefangen und zur Bewässerung
der Außenanlagen verwendet.
Soziale Werte wie Wohngesundheit,
Lebensqualität und ästhetische Gestaltung
spielen ebenfalls eine Rolle. Auch
unter diesem Aspekt kann das neue Gebäude
punkten: etwa mit dem Einsatz von
Holz als Bodenbelag in den Klassenräumen
oder mit der optisch ansprechenden
Holzverkleidung der Lüftungsanlage auf
dem Dach. Juliane Brendebach
DIE AUTORIN
Juliane Brendebach ist Bereichsleiterin
Marketing der Alho Unternehmensgruppe.
Die Tele Columbus AG ist einer der führenden
Glasfasernetzbetreiber in Deutschland mit
einer Reichweite von mehr als drei Millionen
Haushalten. Unter der Marke PŸUR bietet
das Unternehmen Highspeed-Internet einschließlich
Telefon sowie mehr als 200 TV-Programme
auf einer digitalen Entertainment-
Plattform an, die klassisches Fernsehen mit
Videounterhaltung auf Abruf vereint.
Auf Basis offener Netze realisiert die Tele Columbus
Gruppe gemeinsam mit Wohnungswirtschaft
und Kommunen maßgeschneiderte Kooperationsmodelle
für eine leistungsfähige Versorgung
mit Gigabit-Bandbreiten via Glasfaser
bis in die Wohnungen (FTTH).
Für Geschäftskunden werden unter der Marke
PŸUR Business zudem Carrier-Dienste und Unternehmenslösungen
auf Basis des eigenen
Glasfasernetzes und eigener Rechenzentren erbracht.
Die gesamte Infrastruktur der Tele Columbus
Gruppe wird vollständig mit erneuerbarer
Energie betrieben.
Die Tele Columbus AG hat ihren Hauptsitz in
Berlin sowie Niederlassungen in Leipzig, Unterföhring,
Hamburg, Ratingen und Chemnitz. Rüdiger
Schmidt, Chief Sales Officer Wohnungswirtschaft
und Infrastruktur der Tele Columbus
AG, zeigt die neuen Perspektiven auf:
Welche Geschäfts- beziehungsweise Versorgungsmodelle
werden Sie den Wohnungsunternehmen
und Kommunen künftig in Bestand und
Neubau anbieten?
Rüdiger Schmidt: Die Glasfaser verlegen wir eigenwirtschaftlich
und ohne Kosten für die Wohnungsunternehmen
und sie entscheiden, wie
die Realisierung erfolgt: Ob mit Glasfaser bis
ans Gebäude oder Glasfaser bis in die Wohnungen.
Die bestehende Koax-Infrastruktur kann
dabei parallel als zweite Infrastruktur zur Glasfaser
weiter betrieben werden, um die TV-Produkte
wie bislang und wie gewohnt weiter anzubieten.
Außerdem öffnen wir unsere Netze für
weitere Anbieter. Die Internet- und Telefonprodukte
können nicht nur bei PŸUR gebucht werden.
Erste Anbieter bieten bereits unter ihrer
Marke Kabelinternetprodukte in den durch Tele
Columbus/PŸUR versorgten Haushalten an.
Wie sieht Ihr technisches Konzept bei Neubauten
und Modernisierungen aus?
Schmidt: Unser Aufrüstungskonzept sieht im
ersten Schritt einen Ausbau mit Glasfasern bis
in die Gebäude vor. Im zweiten Schritt werden
die Glasfasern bis in die Wohnungen hinein verlängert.
Hierfür wird von der Straße ein dünnes
Leerrohr mit dem Glasfaserkabel zum Haus verlegt.
Vom Hausübergabepunkt verlaufen weitere
Glasfaserkabel bis in die Wohnungen. Dort erfolgt
die Umwandlung der Lichtquelle auf elektrische
Signale. Bestehende Endgeräte (Computer,
Telefon, Fernseher, WLAN-Router) können
dann direkt angeschlossen werden. Das Einziehen
der Glasfasern muss dabei nicht im Rahmen
von Modernisierungen oder Renovierungen
erfolgen. Tele Columbus bietet an, den Glasfaserausbau
minimalinvasiv durchzuführen, um
die Veränderungen der Bausubstanz so gering
wie möglich zu halten. In bestehende Leitungen
kleinster Größe können heute Glasfasern verlegt
werden, ohne Baumaßnahmen vornehmen zu
müssen und ohne Veränderungen am Brandschutz
vorzunehmen. Bei Neubauten können
natürlich direkt Glasfasern zu Beginn mit verlegt
werden.
Welche Rolle wird Glasfaser dabei spielen?
Schmidt: Die Glasfasern bieten maximale Sicherheit,
wenn es um notwendige Bandbreiten
geht. Denn die Datenmengen werden in den
nächsten Jahren weiter schnell und fast explosionsartig
ansteigen. Seit 2011 ist das durchschnittliche
Datenvolumen pro Breitbandanschluss
jedes Jahr stark gestiegen. Allein für das
Jahr 2021 war im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg
von rund 23 Prozent zu verzeichnen. Über
230 Gigabyte fließen pro Monat durch einen
Breitbandanschluss.
Tele Columbus AG
Kaiserin-Augusta-Allee 108
10553 Berlin
www.pyur.com
50
Miscanthusstroh. In Zukunft könnten weitere
Materialien aus Landwirtschaft und Paludikultur
(Landwirtschaft auf nassen Flächen)
eine Rolle spielen, wie z. B. Torfmoose.
In den meisten Fällen wachsen Pflanzen in
torffreien Substraten – die richtige Mischung
und eine abgestimmte Bewässerung und
Düngung vorausgesetzt – ebenso gut wie in
torfhaltigen. Derzeit sind die Potenziale der
Torfersatzstoffe bei Weitem noch nicht ausgeschöpft.
Rein mengenmäßig würden sie
ausreichen, um die Torfnutzung in Deutschland
komplett zu ersetzen.
DIE TORFMINDERUNGSSTRATEGIE
IN DEUTSCHLAND
Die Bedeutung torffreier Erden für den
Klima- und Umweltschutz ist in der Gesellschaft
oftmals noch nicht bekannt. Das
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
(BMEL) hat deshalb im Zuge des
Klimaschutzprogramms 2030 eine spezielle
Torfminderungsstrategie für Deutschland
gestartet. Sie zielt darauf ab, den Einsatz von
Torf als Kultursubstrat und Bodenverbesserer
so weit wie möglich zu verringern und, wo
immer dies machbar ist, ganz auf dessen
Einsatz zu verzichten.
Die ganzheitliche Strategie richtet sich
gleichermaßen an Verbraucher, den Erwerbsgartenbau
sowie die öffentliche Hand.
GÜTEZEICHEN GEPLANT
Parallel zu den Informations- und Forschungsprogrammen
wird an einem internationalen
Zertifizierungssystem für Torfersatzstoffe gearbeitet,
welches die gesamte Wertschöpfungskette
umfassen soll – von der Gewinnung bis
zur Inverkehrbringung des Substrates.
KOMMUNALE GRÜNGUTKONZEPTE
Im Sinne einer lokalen Kreislaufwirtschaft
gewinnt die kommunale Grüngutkompostierung
zunehmend an Bedeutung. Zur Herstellung
von Grüngutkompost wird vor allem
Laub und regionaler Gras-, Strauch- und
Heckenschnitt eingesetzt. Um torfhaltige
Erden aber dauerhaft ersetzen zu können,
werden ganz erhebliche Mengen an substratfähigen
Komposten benötigt. Städte und
Gemeinden können deshalb eine individuelle,
auf ihre Situation zugeschnittene Analyse
durchführen und entsprechende nachhaltige
Grüngutkonzeptionen erarbeiten.
UMWELTKRITERIEN IN SATZUNGEN &
VERORDNUNGEN
Städte und Gemeinden haben im Rahmen von
kommunalen Satzungen und Verordnungen
für Frei- und Grünflächen die Möglichkeit,
umweltfreundliche und biobasierte Anwendungen
und Produkte stärker zu etablieren.
Das betrifft neben der Verwendung von
Erden auch andere Handlungsfelder. Klimafreundliche
Produktalternativen aus nachwachsenden
Rohstoffen gibt es in nahezu
allen Produktgruppen, beispielsweise organische
Düngemittel, biobasierte Pflanzenschutzmittel,
biologisch abbaubare Schmierstoffe,
wie Kettensägenöle oder auch Winterstreumittel.
Mit der Auftragsvergabe für Planung, Gestaltung
oder Instandsetzung der kommunalen
Freiflächen steht die öffentliche Verwaltung in
der Verantwortung den Aspekt des Rohstoffverbrauchs
mit einzubeziehen und die planerischen
Folgen im Blick zu haben.
DATENBANK ZUR MARKTERKUNDUNG
Im Auftrag des BMEL hat die Fachagentur
Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) auf
torfersatz.fnr.de eine Datenbank für torffreie
Substrate erstellt, welche aktuell über 250
am Markt verfügbare Produkte listet.
KONTAKT
Ute Papenfuß
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe
u.papenfuss@fnr.de
nachhaltige-beschaffung.fnr.de
ADVERTORIAL
TORFERSATZSTOFFE
Kompost als heimischer, erneuerbarer Rohstoff, der
durch die Verrottung organischer Abfälle entsteht
und wertvolle Nährstoffe und Humus enthält
Erden mit Holzfasern aus Hackschnitzeln von
Nadelhölzern, verwendet werden anfallende Resthölzer
aus Sägewerken
Kokosfasern und Kokosmark, auch bekannt als
Cocopeat oder Kokostorf, aus der Verarbeitung von
Kokosnüssen
Neue Alternativen in der Forschung: Torfmoose auf
wiedervernässten Hochmoorflächen als Torfersatzstoff
© fablok / Fotolia – Kleeschulte-Erden GmbH
© Patryssia / Adobe.Stock – Kleeschulte-Erden GmbH
© Hook37 / Adobe.Stock – Kleeschulte-Erden GmbH
© hhelene / Adobe.Stock – Greifswald Moor Centrum 2020
Weitere Informationen auf
torfersatz.fnr.de
• Marktübersicht
• Einsatzgebiete
• Praxisbeispiele
• Torfalternativen
Spezial
ENTSORGUNG
Anzeige
Advertorial
Mit dem Starkregen WebViewer lassen sich interaktive animierte Online-Karten aus beliebigen 2D-Modellen erzeugen.
Zeit für Entspannung: Tourismus und ein
schonender Umgang mit der Umwelt gehören
für Norderneys Bürgermeister
Frank Ulrichs zusammen.
ZUR PERSON
Frank Ulrichs (SPD) ist Bürgermeister
von Norderney.
Foto: privat
Klärschlammvererdung
Wertvoller Abfall
Vor 30 Jahren war Norderney Pionier bei einem speziellen Umgang mit Klärschlamm.
Dieses Jubiläum wird jetzt gefeiert – und der Bürgermeister erklärt,
warum sich die umweltschonende Vererdung auf Schilfbeeten bewährt hat.
Klärschlamm assoziiert man nicht unbedingt
mit dem Knallen von Sektkorken.
Warum feiern Sie 30 Jahre Klärschlammvererdung
auf Norderney?
Frank Ulrichs: Weil wir Umweltgeschichte
geschrieben haben. Klärschlamm kann
mit Schwermetallen belastet sein, der
größte Teil ist aber landwirtschaftlich
wiederverwertbar. Es gibt also den „guten“
Klärschlamm, den Landwirte als
wirksamen Stickstoff und Phosphordünger
schätzen. Und es gibt den „schlechten“
Klärschlamm, der normalerweise
kosten- und energieintensiv thermisch
entsorgt wid. Auf Norderney haben wir
den guten, setzen jedoch zusätzlich auf
Vererdung: Dabei wird unser Klärschlamm
durch ein Vererdungsbeet entwässert,
das mit speziellem Schilf bepflanzt
ist. Dieses Verfahren betreibt
Norderney seit 30 Jahren sehr erfolgreich
– und jetzt feiern wir eine Innovation,
die auf unserer Insel zum ersten Mal
„Going Live“ geschaltet wurde.
Was bringt es, Klärschlamm auf speziellen
Schilfbeeten zu verteilen?
Ulrichs: Die Entwässerung durch Schilf
kostet nur Sonne, Zeit und Raum. Zudem
wird die zu verwertende Restmasse
durch Mineralisierungsprozesse im Boden
erheblich reduziert. Mikrobiologische
Prozesse führen dazu, dass wir am
Ende eine nährstoffreiche Erde gewinnen,
die wieder als wertvolle Ressource
der Landwirtschaft, Rekultivierung und
dem Landschaftsbau zugeführt werden
kann. Zudem ist die Vererdung enorm
kosten- und energiesparend, weil sie
ohne Technik und Maschinen auskommt.
Über welches Einsparungspotenzial reden
wir bei einer Klärschlammvererdung gegenüber
den herkömmlichen Methoden?
Ulrichs: Seit 1991 wurden fast 500.000
Tonnen Klärschlamm über die
Foto: Adobe Stock/Steffen
Foto und Grafik: Hydrotec
Starkregenvorsorge – einfach, anschaulich, digital
Starkregenvorsorge als kommunale Aufgabe
zur Klimaanpassung ist seit dem Sommer
2021 in den Fokus gerückt. Kommunales
Starkregenrisikomanagement kombiniert
Starkregengefahrenkarten mit vorbeugenden
technischen Maßnahmen und weist der
Information der Allgemeinheit einen hohen
Stellenwert zu.
Wirksame Risikoinformation trägt wesentlich zur
Schadensminderung bei, denn sie ist die
Grundlage für eigenverantwortliche private Vorsorge.
Nur wer gut über eine mögliche Gefahr
informiert ist, kann effektive und gezielte Vorsorge-
und Schutzmaßnahmen ergreifen.
Der Starkregen WebViewer ermöglicht es,
kommunale Starkregengefahrenkarten zeitgemäß
digital verfügbar zu machen. Die Karte
stellt den Verlauf einer Überflutung dynamisch
im Internet dar. Diese wichtigen Informationen
lassen sich damit sehr verständlich und leicht
verfügbar der Öffentlichkeit vermitteln.
Überflutete Straßen künftig vermeiden: Durch
eine interaktive Karte lassen sich Starkregengefahren
frühzeitig erkennen.
Animierte Starkregengefahrenkarten aus
beliebigen 2D-Modellen
Zahlreiche Kommunen haben bereits Starkregengefahrenkarten
erarbeiten lassen, die auf
einer 2D-hydronumerischen Modellierung beruhen.
Damit haben sie einen wichtigen Schritt zur
Steigerung der Klimaresilienz unternommen.
Hydrotec bietet diesen Städten und Gemeinden
an, die Modellergebnisse als animierte und
interaktive Kartenanwendungen zu veröffentlichen
– alternativ zu den klassischen Starkregengefahrenkarten.
Dabei können die Ergebnisse
aus beliebigen 2D-Modellen stammen.
Digitale Risikoinformation durch
interaktive Karte
Durch die animierte Darstellung der Starkregengefahrenkarten
im Starkregen WebViewer erhalten
Bürgerinnen und Bürger aber auch Einsatzkräfte
und kommunale Akteure auf einfache
Weise einen sehr detaillierten Eindruck, wie sich
die Überflutung nach einem Starkregenereignis
ausbreitet und welche Bereiche wie stark betroffen
sind.
Die Gefährdungslage und die persönliche
Betroffenheit lassen sich durch animierte Karten
sehr viel besser verdeutlichen und genauer
quantifizieren als durch statische Karten. Potenziell
Betroffene sind stärker motiviert, Präventivmaßnahmen
zu ergreifen und können im Falle
eines Starkregenereignisses besonnener
reagieren.
Interaktive Funktionen wie Zoom und Adresssuche
machen die leicht zu bedienende Anwendung
noch attraktiver.
Hydrotec bietet Datenaufbereitung
und Hosting
Zur Darstellung einer kommunalen Starkregengefahrenkarte
als Starkregen WebViewer benötigt
Hydrotec die berechneten Wassertiefen und
Fließgeschwindigkeiten in ausreichender zeitlicher
Auflösung und in einem üblichen GIS-
Format.
Diese Daten werden mithilfe des Software-
Tools MapView so aufbereitet, dass sie im
Stark regenWebViewer darstellbar sind. Das zum
Einsatz gekommene 2D-Modell-Format spielt
keine Rolle.
Hydrotec übernimmt auch das Hosting für
den Starkregen WebViewer.
Weitere Informationen und
Referenzbeispiele
www.hydrotec.de/starkregenwebviewer
Hydrotec Ingenieurgesellschaft
für Wasser und Umwelt mbH
Bachstraße 62-64
52066 Aachen
Tel.: 0241 9 46 89 – 0
E-Mail: mail@hydrotec.de
www.hydrotec.de
54
Spezial
Fotos: The Pauly Group GmbH & Co. KG
Halle 4 | Stand 317
Bürgermeister Frank Ulrichs (links) und
Dr.-Ing. Udo Pauly, Gründer und Geschäftsführer
von The Pauly Group, feiern 30 Jahre
Klärschlammvererdung auf Norderney: Seit
1991 wurden dort 500.000 Tonnen
Klärschlamm über die Schilfbeete
geleitet – fast 95 Prozent davon wurden
durch die Natur verwertet.
KLÄRSCHLAMMVERERDUNG
AUF NORDERNEY SEIT 1991
• Schlamminput: 500.000 t
• Schlammoutput: 26.800 t
• 22 Räumungen in 30 Jahren
• Eingesparte Verwertungsmenge (im
rechnerischen Vergleich zur Alternative
maschinelle Entwässerung auf
21 Prozent Trockenrückstand bzw.
36.667 t Verwertungsmenge): 9800 t
• Eingesparte und gebundene Menge
CO 2 : 6900 t
• Entspricht dem Ausstoß von ca. 2,1
Millionen Liter Diesel (Berechnungsgrundlage:
Studie der Hochschule für
Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig)
• Natürlich in den Boden zurückgeführtes
Phosphat: 454 t
DIE AUTORIN
Claudia Klaft ist im Bereich Unternehmenskommunikation
als freie Texterin
tätig.
neun Schilfbeete geleitet, die in der Zeit
22 Mal geräumt wurden. Doch nur knapp
27.000 Tonnen Klärschlammerde mussten
abtransportiert und entsorgt werden
– 94,5 Prozent wurden also durch die
Natur verwertet. Gleichzeitig konnte die
Insel durch das Verfahren der Vererdung
über den Zeitraum von 30 Jahren rund
7000 Tonnen CO 2 einsparen.
Vor 30 Jahren war das neu – was hat
überzeugt?
Ulrichs: Damals fuhr der Norderneyer
Stadtrat zu Dr. Pauly nach Witzenhausen:
Dort waren die Ursprünge der Pauly
Group, die uns seitdem begleitet. Es gab
keine Pilotanlage, keine fachlichen Expertisen
oder wissenschaftliche Empfehlungen,
und der Stadtrat wollte sich vor
Ort ein Bild machen. Man sah nur Schilf,
keine Technik, nur biologische Prozesse,
keine Chemie – das hat überzeugt.
Was waren dann Ihre ersten Schritte zur
Klärschlammvererdung?
Ulrichs: Alles startete mit dem Bau von zunächst
sechs Entwässerungs- und Trocknungsbeeten.
Schon die ersten Beete bewiesen,
dass das System der rein ökologischen
Entwässerungstechnik bestens
funktioniert. Es gab also kein Zurück
mehr, selbst als im letzten Schritt große
rechtliche Unsicherheiten aufkamen.
Was hat das bedeutet?
Ulrichs: Die Rahmenbedingungen für die
landwirtschaftliche Verwertung von aufbereitetem
Klärschlamm wurden mit der
Änderung der Düngemittelverordnung
2013, der Düngeverordnung 2015 und
der Abfallklärschlammverordnung 2017
stark eingeschränkt. In Deutschland
brach daraufhin ein Klärschlammnotstand
aus, der die Kommunen bis heute
vor ernsthafte Probleme stellt und mancherorts
für eine maßgebliche Verteuerung
der Abwasserpreise geführt hat.
Die landwirtschaftliche Verwertung
wird auf dem Festland zunehmend problematischer
und kostenintensiver. Eine
thermische Verwertung macht aber auch
keinen Sinn, da im Land die Kapazitäten
dafür fehlen und die Kosten dafür die gewohnten
Maßstäbe sprengen.
Wie sieht es dagegen mit der Klärschlammverwertung
auf Norderney aus?
Ulrichs: Seit 2012 konnten wir in jedem
Jahr den Klärschlamm der landwirtschaftlichen
Verwertung zuführen –
selbst in Zeiten, als andere Kommunen
gezwungen waren, Klärschlämme zu
sehr hohen Kosten einer Verbrennung
zuzuführen.
Sehen Sie sich gewappnet für zukünftige
Herausforderungen?
Ulrichs: Sicherlich wird die hohe Dynamik
zwischen rechtlichen Anforderungen,
unseren eigenen Ansprüchen an eine
umweltschonende, nachhaltige Abwasserbeseitigung
und der Klärschlammverwertung
neue Herausforderungen bringen.
Doch wir sind zuversichtlich, sie im
konstruktiven Miteinander von Behörden,
verantwortlichen Mitarbeitenden
und der Pauly Group lösen zu können.
Die Schilfbeete haben sich bewährt – wir
werden in den nächsten Jahren nicht
fürchten müssen, auf unserem vererdeten
Klärschlamm sitzen zu bleiben.
Interview: Claudia Klaft
Design trifft auf
innovative Technik
Erleben Sie unsere Highlights
auf der Galabau 2022
BIRCO bietet mit seinen Produkten und Services ganzheitliche Lösungsansätze
für die unterschiedlichsten Anforderungen an Planung, technische Detailarbeit
und optische Gestaltung.
56
www.birco.de
Spezial
Abwasserentsorgung
Abwasser
KI in der Kanalisation
Diese 2 Messe-Highlights
erwarten Sie im September ...
Stand 3C16
Die Welt verändert sich nicht nur ober-, sondern auch unterirdisch: Ein nächster
Schritt in der Transformation der kommunalen Abwasserwirtschaft könnte der
Einsatz künstlicher Intelligenz sein. Ein Forschungsprojekt untersucht, welche
Möglichkeiten KI bietet – erste Ergebnisse liegen bereits vor.
Stand 4-504
DIE AUTOREN
Laura Anger ist Geschäftsfeldleiterin des
Teams Computer Vision in der Abteilung
NetMedia am Fraunhofer-Institut für
Intelligente Analyse- und Informationssysteme
(IAIS) in Sankt Augustin. Bach
Duc Ha, Lennard Bodden und Nico Höft
sind wissenschaftliche Mitarbeiter im
Team Computer Vision.
Schäden in Kanalsystemen feststellen
und beheben, ohne hohen Personalund
Kostenaufwand: Das ist Ziel des
Projektes „AUZUKA“, an dem das Fraunhofer-Institut
für Intelligente Analyseund
Informationssysteme (IAIS) forscht.
Das Projekt „AUZUKA – Automatische
Zustandsanalyse Kanalnetz“ wird von
den Berliner Wasserbetrieben (BWB) koordiniert.
Sein Ziel: die Inspektion der
Kanalisation stark zu erleichtern sowie
den hohen manuellen und finanziellen
Aufwand bei der Wartung von Kanalisationssystemen
in Deutschland zu reduzieren.
Die bisher rein manuelle Überprüfung
der TV-Inspektionsbefahrungen durch
Experten wird dabei durch den Einsatz
einer Künstlichen Intelligenz (KI) teilautomatisiert.
Das spart nicht nur Zeit und
Geld, sondern unterstützt die Mitarbeiter
auch bei einer sonst langwierigen und
monotonen Aufgabe.
Laut einer Statistik der BWB gibt es in
der Bundeshauptstadt Berlin (3,6 Millionen
Einwohner) insgesamt 9621 Kilometer
Kanalnetz. Sie werden im Intervall
von 15 Jahren besichtigt. Umgerechnet
sind das über 600 Kilometer pro Jahr –
davon sind aber nur etwa vier Prozent
begehbar. Der Rest wird durch Roboter
aufgenommen, deren Videoaufnahmen
mit hohem Aufwand durch Experten
überprüft werden.
Außerdem ist das Ergebnis der manuellen
Inspektion oft subjektiv und
Fachmesse Garten- und Landschaftsbau
14.-17. September 2022 | Messe Nürnberg
DAS ERWARTET SIE:
KOMPAKT UND LEICHT
SPEZIELL FÜR DEN GALABAUER
SCHAUEN SIE SICH DAS AN:
ALLE GÄNGIGEN ROHRE KOMPATIBEL
SN4 - SN16: SOHLGLEICHE ANSCHLÜSSE
alle weiteren Messetermine finden Sie auf unserer Homepage unter „Aktuelles / Messe Termine“ !
Nutzen Sie Ihre Chancen, die nur
eine Messe so einfach ermöglicht !
Inspektion eines Abwasserrohres:
Der Einsatz einer
künstlichen Intelligenz soll
den Prozess der Erfassung
von Brüchen, Deformationen
und Ablagerungen künftig
effizienter und konsistenter
machen.
• sich persönlich kennenlernen
• netzwerken und Kontakte pflegen
• ungezwungen Fragen stellen
• Produkte sehen und begreifen
• beworbene Innovationen begutachten
• einfach mal umsehen und entdecken
Foto: Adobe Stock/Mulderphoto
Auf unserem ROMOLD Stand haben wir etwas für Sie!
Sie ist praktisch, sie ist so schön grün, sie ist legendär!
Besuchen Sie uns auf der GaLaBau in Nürnberg oder der
InfraTech in Essen und sichern sich mit diesem Coupon
eine unserer begehrten Butterbrotdosen ...
58
Wenn´s um Schächte geht: www.romold.de
Spezial
Abwasser
Anzeige
Advertorial
DAS PROJEKT „AUZUKA“
AUZUKA steht für „Automatische Zustandsanalyse
Kanalnetz“. Ziel des
Projekts war es, für Kommunen und
Abwasserentsorger Assistenzsysteme
zu schaffen, die Kanalschäden (teil-)
automatisch erfassen können und
somit Schäden automatisch erkennen
sowie auswerten. Gefördert wurde das
Projekt vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung (BMBF) im
Rahmen des Förderprogramms „Photonik
Forschung Deutschland“.
www.bwb.de/de/AUZUKA.php
ZUM NACHLESEN
Karsten Müller, Benedikt Fischer,
Thomas Lehmann, Werner Hunger,
Thomas Schäfer: Forschungsprojekt
Bilderkennung – Ergebnisse der
ersten Projektphase. B_I UmweltBau,
5/2006.
kann bei verschiedenen Experten inkonsistent
sein: Laut einer Untersuchung
stellten die Experten bei mehr als der
Hälfte der Haltungen in paralleler Bearbeitung
unterschiedliche Zustandsklassifizierungen
fest. Um diesen Problemen
entgegenzuwirken, soll eine KI eine automatisierte
Vorerfassung von Schäden
durchführen, die im Anschluss von den
Experten geprüft und gegebenenfalls angepasst
wird.
ENTWICKLUNG EINES NEUEN ROBOTERS
Der Gesamtprozess der Inspektion soll
damit effizienter und konsistenter werden,
wenn die KI die meisten potenziellen
Schäden für die Experten findet. Außerdem
wird ein neuer Kanalroboter entwickelt,
der die Oberflächenstruktur des
Rohrinneren dreidimensional aufzeichnet
und damit perspektivisch wichtige
Zusatzinformationen für die KI-basierte
Schadenserkennung liefert.
Die KI lernt über so genanntes „Deep
Learning“, in den Aufnahmen Schäden
am Rohr in Form von rechteckigen Boxen
zu markieren und zu zählen. Der Lernprozess
basiert auf einer großen Menge
(aktuell 14,7 Kilometer) von Aufnahmen
der Rohrinnenseite – die Trainingsdaten,
in denen Experten der BWB sowie der
Pecher und Partner Ingenieurgesellschaft
mbH (PP) die Fehlstellen auf die gleiche
Weise markiert (annotiert) haben.
Eine große Herausforderung ist dabei
die Konsistenz dieser Annotation: Selbst
für Experten sind nicht alle Schäden gut
zu finden, und die Eingrenzung in rechteckige
Boxen sind bei verschlungenen
Rissen und ineinander überlaufenden
Schäden nicht einfach. Zudem tauchen
manche Schäden wie Brüche und Deformationen
selten in den Trainingsdaten
auf, und bestimmte Schadensarten wie
Ablagerungen können unterschiedlich
aussehen. Die Erfahrungen des Projekts
deuten auf ein verbreitetes Mantra in der
KI-Entwicklung hin: Daten sind alles.
So zeigte es sich, dass die Konsistenz
der manuellen Schadensannotation bei
unterschiedlichen Experten die Performanz
der KI stark beeinträchtigt – das ist
genau das Problem, das die KI lösen
sollte. Dennoch schaffte sie es selbst mit
den bisher nur vorhandenen 2D-Daten, 86
Prozent der Haltungssegmente richtig als
schadhaft oder schadensfrei zu klassifizieren.
Hier zeigen sich bereits Vorteile
der KI-basierten Schadenserkennung.
Als weiterer Pluspunkt wird eine starke
Beschleunigung der Inspektion erwartet.
Die bisherige Inspektionsauswertung
(bei einer Strecke von rund 2,5 Kilometer)
dauert insgesamt ein bis zwei Wochen.
Das KI-System benötigt dagegen nur 30
Minuten, um diesen Abschnitt vorzubewerten,
und sollte damit den manuellen
Zeitaufwand deutlich reduzieren.
Unter der Koordination des BWB arbeiten
mehrere Organisationen Hand in
Hand an den Teilaspekten des Projektes.
Die PP und die BWB sind Experten für die
Anforderungen der Kanalisation, sie befassen
sich mit der Datenannotation und
der Auswertung. Das Fraunhofer IAIS,
das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik
und Bildauswertung (IOSB),
die Firma e.sigma Technology, die Humboldt-Universität
Berlin und das Zentrum
für Bild- und Signalverarbeitung e.V.
(ZBS) arbeiten an der Software. Der Roboter
und seine Hardware sind Aufgabe
der Unternehmen Kappa optronics und
JT-elektronik.
Laura Anger, Bach Duc Ha,
Lennard Bodden, Nico Höft
Erste positive Projektergebnisse: Auf Basis der bisher vorhandenen 2D-Daten konnte die KI rund 86 Prozent der Haltungssegmente richtig als schadhaft
oder schadensfrei klassifizieren.
Fotos: e.SIC GmbH
Foto: THE PAULY GROUP GmbH & Co. KG
Eine Sanierung bietet die Chance, öffentliche Bäder neu aufzustellen: Ein Paradebeispiel ist das Parkbad Weende in Göttingen.
Einfache Freibadsanierung durch Förderprogramm
Viele öffentliche Freibäder sind gestalterisch und technisch in die Jahre gekommen. Doch in
Zeiten knapper Kassen lassen sich zeitgemäße Anforderungen schlecht erfüllen. Eine Lösung
bietet das Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport,
Jugend und Kultur“: Anträge können noch bis 30. September 2022 eingereicht werden.
Wesentlich für eine Förderung der Sanierung ist
der „gesamtgesellschaftliche Wert“ des Projekts.
Weitere Anforderungen sind unter anderem soziale
Infrastrukturen, gesteigerte Resilienz, weniger
Treibhausgasemissionen sowie die Berücksichtigung
von Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit.
Freibäder sind unbestritten ein wichtiges
Element der Infrastruktur und haben das Potenzial,
zu einer klimagerechten Stadt beizutragen.
Mit dem Konzept „Freibad PLUS“ der PAULY
GROUP können Kommunen ihr öffentliches Bad
ökologisch und ökonomisch aufwerten. Es ist
die Chance, sich mit gesteigerter Lebensqualität
als attraktiver Standort zu positionieren.
Baustein nachhaltiger Stadtentwicklung
Ursprünglich am Stadt- oder Ortsrand gelegen,
sind mittlerweile viele Freibäder von neu gebauten
Stadtteilen eingeschlossen. Dort schätzt
man die grünen Inseln mit parkähnlichem Charakter
und wertvollen Baumbeständen. Es ist
sinnvoll, sie für eine klimagerechte Stadtentwicklung
zu nutzen und ihr Angebot, über das
sommerliche Badevergnügen hinaus, für eine
naturnahe und gemeinschaftliche Freizeitgestaltung
weiterzuentwickeln.
Im Zusammenhang mit einer umfassenden
Sanierung bietet eine Neukonzeptionierung Vorteile:
Eine Umgestaltung der Beckenlandschaft
erlaubt weitere Spiel-, Sport- und Fitnessmöglichkeiten,
wie zum Beispiel Beachvolleyballfelder
oder Fitnessparcours. Ein Sandstrand sowie
Ruhezonen laden zur Entspannung ein. Kulturund
Sportveranstaltungen erhöhen zusätzlich
den Freizeitwert des Geländes.
Ökologisch und ökonomisch nachhaltig
Die PAULY GROUP setzt seit zwei Jahrzehnten
Ökotechnologie für die Aufbereitung von kommunalem
Wasser ein. Zahlreiche öffentliche Bäder
hat sie bei der Sanierung von einer chlorbasierten
Technik auf eine biologisch-physikalische
Wasseraufbereitung umgestellt. Stets individuell
und bestandserhaltend sind alle Anlagen
auf die Struktur der gegebenen Bausubstanz
zugeschnitten. Kein Bad ist wie das andere,
aber in allen finden sich neben den sportlichen
Angeboten auch naturhafte Elemente, die für
eine gesteigerte Attraktivität und erweiterte Nutzungsmöglichkeiten
sorgen. In der Summe wird
dieses Konzept als „Freibad PLUS“ zusammengefasst.
Das sind Freibäder mit dem Plus einer
nachhaltigen Technik und einer klugen Gestaltung,
die mehr kann als nur Freibad zu sein.
Ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit
sind hierbei Kerngedanke. Durch die bestandserhaltende
Planung muss beim Umbau
häufig weniger abgerissen und entsorgt werden.
Die biologisch-physikalische Wasseraufbereitung
mithilfe des „Geomatrix“-Bodenfilters
kommt ohne chemische Zuschlagstoffe aus und
nutzt stattdessen die natürliche Kraft von
Sonne, Schilf und Bodenmatrix. Dadurch sinken
die Betriebskosten, sodass auch größere Wasserflächen
wirtschaftlich betrieben werden können
– ein klarer Vorteil in Zeiten von Abstandsregeln
bei der Beckennutzung.
THE PAULY GROUP GmbH & Co. KG
Bahnhofstraße 12, 37249 Neu-Eichenberg
Tel.: +49 (0)5542 9361-0
www.freibadplus.de
60
Spezial
Digitale Kommune
Anzeige
Advertorial
Nachhaltig mobil im ländlichen Raum
Deutschland zieht aufs Land! Aber wie
gelingt die Mobilitätswende auch abseits der
Ballungsräume?
Nachhaltige Mobilität
VERWALTUNG
BÜRGER / BESUCHER
Bequem vom Sofa aus
Verwaltungsdienstleistungen
in Anspruch nehmen: Das sollen
öffentliche Verwaltungen ihren
Bürgerinnen und Bürgern bis
Ende des Jahres ermöglichen.
ZUM WEITERLESEN
Die Studie „Kommunale Herausforderungen
digital meistern”, die das Bundesministerium
für Wirtschaft und
Klimaschutz (BMWK) in Auftrag gegeben
hat, zeigt: Aktuell verfügen mehr als
25 Prozent der deutschen Kommunen
über eine Digitalisierungsstrategie. Der
Anteil hat sich seit 2019 um acht
Prozentpunkte erhöht, im Vergleich zu
2016 sind es 16 Prozentpunkte. Der
interkommunale Austausch wird von den
befragten Kommunen als besonders
wichtiges Mittel gesehen, mit dem die
digitale Transformation unterstützt
werden kann.
Onlinezugangsgesetz
Auf dem Weg zur
digitalen Verwaltung
Bis Ende 2022 sollen alle Kommunen ihre Prozesse und Dienstleistungen
digitalisieren – doch noch gibt es einiges zu tun. Hilfreich insbesondere für
kleinere Städten und Gemeinden sind die interkommunale Zusammenarbeit
sowie die Unterstützung durch externe Expertinnen und Experten.
Das Auto ummelden, einen neuen
Personalausweis beantragen oder
den neuen Wohnsitz angeben –
jederzeit, überall und mit nur einem
Klick: So soll es für Bürgerinnen und Bürger
im Kreis Höxter bald sein. Um die Vorgaben
des Onlinezugangsgesetzes (OZG)
möglichst fristgerecht zu erfüllen, haben
sich die zehn Städte und Gemeinden im
nordrhein-westfälischen Landkreis bereits
2019 zusammengeschlossen, um
eine interkommunale Digitalisierungsstrategie
zu entwickeln – unter dem
Motto: „Digitale Zukunft gemeinsam gestalten“.
„Die digitale Transformation betrifft
viele Sektoren und wirft komplexe Fragestellungen
auf“, so fasst Antonia Schöning,
Smart Region Managerin des Kreises
Höxter, die grundlegende Problematik
zusammen. „Deshalb haben der Kreis
und seine Kommunen einhellig beschlossen,
die Themen rund um Digitalisierung
gemeinsam zu bearbeiten.“
Vor der Herausforderung der Digitalisierung
stehen zur Zeit alle Städte, Gemeinden
und Kreise in Deutschland:
Schließlich soll bis Ende 2022 das OZG
umgesetzt sein – doch wie weit sind die
Kommunen inzwischen gekom-
Foto: Adobe Stock/Song_about_summer
Grafik: Kompetenzpartner Digitale Zukunft
Was sich schon länger als Trend abzeichnet, hat
sich durch die Coronapandemie verfestigt:
Ländliche Räume werden immer beliebter. Eine
im Juni 2022 veröffentlichte Studie des Berlin-
Instituts für Bevölkerung und Entwicklung und
der Wüstenrot Stiftung belegt dies. In besonderem
Ausmaß wachsen viele Gemeinden, die
nicht im Dunstkreis eines Ballungsraums liegen.
Die Untersuchung zeigt aber auch: Kommunen
mit guter digitaler Infrastruktur und gutem Mobilitätsangebot
werden als Wohnorte klar bevorzugt.
Daraus folgt, dass abgelegene Kommunen
derzeit an einem Wendepunkt stehen: Nach
Jahrzehnten der Stagnation besteht jetzt vielerorts
die Chance auf frischen Wind.
Wäre da nicht das Problem mit der Mobilität:
Unzureichende ÖPNV-Anbindung, unbequeme
und nicht bedarfsorientierte Angebote sowie
komplexe Ticket- und Tarifsysteme.
Die Trendwende nicht verpassen!
Doch was könnte uns die nahe Zukunft konkret
bringen? Zum Beispiel eine App, in der die Fäden
der ländlichen Mobilität zusammenlaufen.
Hier kann ein Rufbus bestellt werden, der außerhalb
der Fahrzeiten des regulären ÖPNV die
Verbindung sicherstellt. Hier können aber auch
die Ladeparkplätze in der Gemeinde vorreserviert
werden, genau für die Zeit, in der sie gebraucht
werden. Angebot und Nachfrage an
Fahrgemeinschaften und Carsharing finden über
die App zusammen. Dank der App sehen die
Menschen zu jeder Zeit, welches Angebot es
gibt, welche Parkplätze belegt sind, welches Verkehrsmittel
sich wo befindet und wie dessen
aktuelle Auslastung ist. Bezahlt werden können
die Angebote ebenfalls in der App, zentral, bequem
und bargeldlos. Doch nicht nur für die
Bürgerschaft bietet dies Vorteile: Die solide Datenbasis
versetzt die Verwaltung in die Lage, bedarfsgerechte
Entwicklungen, zum Beispiel in
der Park- und Verkehrsflächenentwicklung, anzustoßen.
So kann sie bei der Verfolgung ihrer
Klimaziele das Stadium der Vermutungen und
Annahmen hinter sich lassen.
Klingt gut, aber wie schafft man das? Ohne
Strategie geht es nicht. Eine Betrachtung einzelner
Verkehrsträger bringt die Kommune langfristig
nicht weiter. Wir, die Kompetenzpartner Digitale
Zukunft, sind spezialisiert auf ganzheitliche
DIGITALE
SERVICES
REALISIEREN
BASIS
INFRASTRUKTUR
SCHAFFEN
FUNDAMENT
LEGEN
BEDARFE
ERMITTELN
Datenbasierte
Verkehrserfassung
Parkflächenanalyse
Mobilfunk
Glasfaser
Digitalisierungslösungen. Dabei verknüpfen wir
Infrastruktur-, Klimaschutz-, Digitalisierungsund
Mobilitätskonzepte so miteinander, dass
Gemeinden, Nutzerinnen und Nutzer profitieren.
Neben einer soliden digitalen Grundversorgung
braucht die zukunftsfähige Gemeinde ein
integriertes, multimodales Mobilitätskonzept.
Mit diesem können Angebote nachhaltig verbessert,
durch neue Services ergänzt und Mehrwerte
für Mensch und Umwelt erzielt werden.
Der Weg zum integrierten Mobilitätskonzept
Am Anfang steht dabei eine Analyse des individuellen
Status quo über alle tangierten Themenfelder
hinweg. Auf dieser Basis werden
Handlungsfelder identifiziert und priorisiert. Für
diesen strategischen Schritt sowie für die Projektbegleitung
als koordinierende Stelle ist das
Zentrum für Digitale Entwicklung (ZDE) zuständig.
Was folgt, ist vielerorts die Schaffung konvergenter
digitaler Infrastrukturen bestehend
aus Glasfaser-, Mobilfunk und Sensoriknetzen.
Dafür steht Ihnen die GEO DATA GmbH mit über
30 Jahren Erfahrungsschatz im Breitbandbereich
als Partner zur Verfügung. Darauf können
je nach Situation vielfältige datenbasierte Anwendungen
aufgebaut werden − das Spezialgebiet
der KI-P GmbH, dem Kompetenzpartner für
intelligente Projekte, Produkte und Prozesse.
Mögliche Beispiele sind eine präzise Erhebung
Ampeln
DASHBOARD UND
STEUERUNGSTOOLS
Digitaler Zwilling
Gefahrenkarten
OPEN DATA
PORTAL
Spezial
Digitale Kommune
Anzeige
Advertorial
„In vielen Fällen wird die
Umsetzung des OZG verzögert,
weil die Vielfältigkeit
der Kommunen nicht
berücksichtigt wird.“
Martin Bartels
Positivbeispiel Hamburg: In der Hansestadt
soll der Onlinedienst Elektronische
Wohnsitzanmeldung (EWA) schon bald
verfügbar sein.
men? Wo gibt es Nachholbedarf – und
welche Rolle spielt der kommunale Austausch?
INDIVIDUELLE HERAUSFORDERUNGEN
„Wie weit die Kommunen bei der Umsetzung
des OZG sind, hängt stark von
ihrer Größe und den damit verfügbaren
Ressourcen ab“, beobachtet Martin Bartels,
Abteilungsleiter „Bürgerservice,
Wahlen, Verkehr & Mobilität“ beim IT-
Dienstleister dataport.kommunal und
Experte für das Thema Bürgerservice.
Seit mehreren Jahren begleitet er Kommunen
bei der Digitalisierung ihrer Verwaltung.
Ein wesentlicher Grund für die Unterschiede:
Vor allem Kommunen mit niedrigen
Einwohnerzahlen hätten – im Gegensatz
zu großen Städten – weniger Anfragen
aus der Bevölkerung und daher weniger
Terminstress. Daher hätten viele Kommunalverwaltungen
digitale Dienstleistungen
lange nicht als notwendig angesehen.
„In vielen Fällen wird die Umsetzung des
OZG verzögert, weil bei den Vorgaben die
Vielfältigkeit der Kommunen nicht berücksichtigt
wird“, sagt Bartels.
Aus seiner Sicht gibt es noch einen weiteren
wichtigen Grund, warum die Umsetzung
des OZG bislang eher schleppend
voranging: In vielen Fällen funktioniere
die Kommunikation zwischen den Kommunen
und den jeweiligen Ländern nicht
störungsfrei. Absichten, Informationen,
Sachstände und Vorgehensweisen der beteiligten
Stellen seien vielfach nicht synchronisiert.
„Manchmal erhalte ich Anfragen von
Kommunen, die einen Onlinedienst einführen
wollen, und muss ihnen erklären,
dass sie erst mit dem Digitalisierungsprojekt
ihres Landes sprechen müssen beziehungsweise
sollten“, sagt Bartels. „Da
merkt man, dass Kommune und Land oft
noch nicht sauber ineinandergreifen.“
Als Positivbeispiel für OZG-Umsetzung
und digitalen Bürgerservice nennt er die
Stadt Hamburg (rund 1,8 Millionen Einwohner).
Die Hansestadt hat beispielsweise
die Zuständigkeit für den Onlinedienst
Elektronische Wohnsitzanmeldung
(EWA) übernommen. Noch in diesem
Jahr soll der Dienst ersten Nutzern
zur Verfügung stehen. Das liegt nicht
zuletzt an der besonderen Rolle Hamburgs
als Stadtstaat, erklärt Bartels: „Hier
hat die Verwaltung eine Allzuständigkeit
– und die Verantwortlichen sind bereit für
Veränderungen, weil schon kleine Anstöße
eine große Wirkung zeigen.“
INVESTITIONEN LOHNEN SICH
Längst aber haben auch die meisten anderen
Städte, Gemeinden und Kreise erkannt,
wie wichtig digitale Verwaltungsdienstleistungen
sind – nicht nur, weil das OZG
sie dazu zwingt. „Wir wollen den Bürgerinnen
und Bürgern einen verbesserten
Service anbieten, den sie jederzeit und
ortsunabhängig nutzen können“, betont
Antonia Schöning für den Kreis Höxter.
Über die bereits bestehenden Onlinedienste
hinaus baue die Kreisverwaltung
Höxter daher zur Zeit ein Serviceportal
auf. Dafür werde die Anbindung der einzelnen
Abteilungen an ein neues Dokumentenmanagementsystem
forciert.
Nicht nur die Bürger profitieren von einer
digitalen Verwaltung, sondern auch die
Mitarbeitenden, so Schöning: „Prozesse
können so einfacher und schneller durchlaufen
werden.“ Das spart Zeit, Aufwand
– und nicht zuletzt Geld.
Eine Studie der Bundesarbeitsgemeinschaft
der Kommunalen IT-Dienstleister
e. V. (Vitako) von Mai 2022 zeigt: Digitale
Angebote steigern nicht nur die Effizienz
der Verwaltung, sondern ermög-
Foto: Adobe Stock/Mapics
Foto: PLAN4 Software GmbH
Die Software GebäudeCheck vereinfacht die Bewertung von Gebäudekomplexen.
Stadt Konstanz bewertet über 200 Liegenschaften
In Konstanz wurde 2019 der Klimanotstand
ausgerufen. Deshalb setzt die Stadt auf
Immobilienoptimierung. Um ihre Liegenschaften
zu überprüfen und zu bewerten, nutzt sie
den PLAN4 GebäudeCheck.
Die Stadt Konstanz in Baden-Württemberg ist
durch ihre „Smart Green City Strategie“ schon
lange Vorreiter, wenn es um Digitalisierung geht.
Mit Hilfe von intelligenten Technologien möchte
die Stadt die Lebensqualität fördern und gleichzeitig
den Ressourcenverbrauch minimieren, um
so eine digitale und nachhaltige Stadt zu werden.
Die Grundlage der Strategieentwicklung ist
unter anderem eine nachhaltige und nutzerorientierte
Stadtentwicklung.
Hierbei geht es nicht nur um den Neubau geeigneter
Immobilien, sondern auch um den Erhalt
bestehender Liegenschaften. Insbesondere
im Hinblick auf die Klimaziele und die CO 2 -Einsparpotenziale
müssen Bestandsimmobilien der
Stadt aufgenommen werden, um hieraus die
notwendigen Modernisierungsmaßnahmen abzuleiten.
Konstanz besitzt über 200 unterschiedliche
Gebäude, welche dem Hochbauamt zugeordnet
sind. Dazu zählen Einrichtungen des Bildungsund
Gesundheitswesens sowie Gebäude für Kultur,
Sport und Freizeit. Auch Reste eines römischen
Kastell-Brunnens sind in Besitz der Stadt.
Das Hochbauamt ist für den Erhalt dieser Liegenschaften
zuständig und muss geeignete Sanierungsmaßnahmen
vorbereiten, planen und
umsetzen. Aufgrund der Heterogenität dieser
Liegenschaften und der daraus resultierenden
unterschiedlichen Bewertungsmaßnahmen ist
eine Erfassung aller Liegenschaften aufwendig
und mit hohen Kosten verbunden.
Um den Sanierungsstau transparent zu machen,
hat sich die Stadt Konstanz für die Zusammenarbeit
mit dem Freiburger Startup
PLAN4 entschieden. Die PLAN4 Software GmbH
hat sich 2018 durch die Software Gebäude-
Check auf die digitale Bewertung von Bestandsimmobilien
spezialisiert und vertreibt die
Software seither erfolgreich an kommunale
Bestandshalter.
Mit dem GebäudeCheck kann der Zustand
einer Immobilie noch vor Ort mobil anhand entsprechender
vordefinierter Schadensbilder in
Form eines Ampelsystems kategorisiert und intuitiv
bewertet werden. Verbrauchswerte der Gebäude
werden in Form eines Energieeffizenzklassendiagramms
grafisch dargestellt. Eine im
Hintergrund integrierte Datenbank errechnet in
nur wenigen Klicks die voraussichtlichen Sanierungskosten.
Durch die automatisierte Dokumentation
und die verschiedenen Berichtsvorlagen
bietet GebäudeCheck die Möglichkeit,
alle Ergebnisse der Begehungen direkt via
GAEB-Schnittstelle an das benötigte AVA-Programm
zu exportieren.
„GebäudeCheck ist ein intern nützliches Tool.
Allein durch die Masse hilft die Software, den
Überblick zu behalten, auch kurzfristig auftretende
Notwendigkeiten intern wie extern
darzustellen und hierdurch den Handlungsablauf
zwischen Auffinden und Ausführen zu beschleunigen“,
sagt Manuel Eckhardt
(Hochbauamt)
Da die manuelle bisherige Vorgehensweise
mit Kamera, Planungsdruck, Notizblock und
Klemmbrett sehr aufwendig und fehleranfällig
ist und eine effiziente, standardisierte und
transparente Lösung notwendig war, hat
das Hochbauamt nicht lange gezögert und mit
der Software GebäudeCheck in die Zukunft
investiert.
Step by step werden nun die Gebäudekomplexe
der Stadt mit GebäudeCheck begutachtet,
bewertet und digitalisiert. Ziel ist es, sanierungsbedürftige
Immobilien bis 2040 aufzunehmen
und klimaneutral zu modernisieren.
PLAN
PLAN4 Software GmbH
Güterhallenstraße 4
79106 Freiburg
Tel.: 0761 / 707 590 – 0
E-Mail: info@plan4software.de
www.plan4software.de
64
Spezial
Digitale Kommune
Anzeige
Advertorial
Glasfaser für alle
Bis 2025 sollen mindestens 50 Prozent der deutschen Haushalte und Unternehmen ans
Glasfasernetz angeschlossen werden. Bis zum Jahr 2030 soll es laut Bundesregierung
flächendeckende Glasfaserversorgung geben.
Freuen sich über die erfolgreiche
Bewerbung für das Bundesförderprogramm
„Smart Cities – Made in DE“ des
Bundesinnenministeriums: Landrat
Michael Stickeln (v. l.), Informatikerin
Antonia Schöning und Gerhard Handermann,
Leiter des Fachbereichs für
Verwaltungsinterne Dienste und
Digitalisierung beim Kreis Höxter.
AKTUELLER STAND DER
OZG-UMSETZUNG
Das „Dashboard Digitale Verwaltung“
zeigt den aktuellen Status relevanter
Vorhaben zur Digitalisierung der öffentlichen
Verwaltung. Demnach befinden
sich 200 OZG-Leistungen in Umsetzung,
86 werden weiterentwickelt, weitere 66
sind in Planung (Stand: August 2022).
https://dashboard.ozg-umsetzung.de
lichen auch Kosteneinsparungen von
rund 5,1 Milliarden Euro pro Jahr. Allein
2,4 Milliarden Euro an Einspareffekten
fallen dabei auf die Verwaltungen zurück
– die Investition in die Digitalisierung
lohnt sich also.
VERNETZEN UND VONEINANDER LERNEN
Die Kommunen im Kreis Höxter jedenfalls
haben noch einiges vor: „In der Digitalisierungsstrategie
sind mehr als 30
Projektentwürfe festgehalten, die im
Großteil über die reine Verwaltungsdigitalisierung
hinaus gehen“, sagt Antonia
Schöning. Rund die Hälfte dieser Projekte
sei derzeit in Umsetzung. „Für einige Digitalisierungsprojekte
haben wir bereits
erfolgreich Fördermittel des Bundes eingeworben.“
Um die vielen großen und kleinen Projekte
künftig besser zu koordinieren, baut
der Kreis Höxter aktuell ein Digitalnetzwerk
auf. Es soll den Städten und Gemeinden
sowie der Kreisverwaltung ein Forum
bieten, in dem sie sich über die Fortschritte
austauschen können. „Außerdem
soll künftig eine Person die Digitalisierungsbeauftragten
der Kommunen unterstützen,
gemeinsam mit ihnen Konzepte
für die verwaltungsinterne Digitalisierung
entwickeln und umsetzen“, erläutert
Schöning.
Die digitale Kompetenz der Verwaltungsmitarbeitenden:
Das ist ein wichtiger
Aspekt, den es bei der OZG-Umsetzung
zu beachten gilt, ebenso die Gewährleistung
der Datensicherheit und
DSGVO-Konformität. Auch dabei helfen
IT-Dienstleister wie dataport.kommunal.
„Wir unterstützen unsere Kunden nicht
nur in den rein technischen Fragen, sondern
bieten ebenfalls fachliche Beratung
für die Umsetzung von Innovations- und
Organisationsprojekten bis hin zu Schulungen
für die Mitarbeitenden an“, so
Martin Bartels.
Das Thema IT-Sicherheit sieht er als
eine der größten Baustellen der Kommunen:
„Spezialisten für IT-Sicherheit sind
auf dem Markt kaum verfügbar, und es
ist eine Herausforderung, die möglicherweise
versäumten Hausaufgaben der Vergangenheit
nachzuholen.“ Bartels und
seine Kollegen unterstützen auch den
Austausch und die Zusammenarbeit der
kommunalen Akteure. „Unser Ziel ist es,
für Kommunen Orte der Zusammenarbeit
zu schaffen – Zentren der Digitalisierung,
an denen sich Interessierte zusammenfinden.“
Auf dem Weg zur digitalen Verwaltung
bleibt einiges zu tun; bis das OZG vollständig
umgesetzt ist, wird es noch dauern.
Doch ebenso klar ist: Die ersten
Schritte sind getan – und Unterstützung
ist möglich.
Hannah Henrici
Foto: Kreis Höxter
Foto: DNS:NET Internet Service GmbH
Alternative Breitbandversorger mit starkem regionalem
Bezug wie die DNS:NET sind eine
wichtige Größe im Telekommunikationsmarkt,
Treiber im Glasfasermarkt und sie setzen die
Flächendeckung schon jetzt für ganze Landkreise
um. Kooperationsvereinbarungen sichern
den Kommunen den FTTH-Ausbau, das heißt
Glasfaser bis in die Wohnungen.
Ein Blick auf die Region Berlin/Brandenburg
zeigt: Hier geht keine Zeit verloren. Der Ausbau
der regionalen Glasfaserinfrastruktur per FTTH
hat im Land Brandenburg eine lange Tradition
und setzt dabei auf Regionalität und klare
Absprachen.
Schon seit 2007 engagiert sich die in Brandenburg
gegründete DNS:NET mit Sitz in Berlin
als einer der großen alternativen Telekommunikationsanbieter
für eine zukunftsfähige Glasfaser-Infrastruktur.
Was damals neben der
Die DNS:NET engagiert sich für eine zukunftsfähige Glasfaser-Infrastruktur.
VDSL-Infrastruktur mit ersten Glasfaser-Piloten
begann, hat in den letzten Jahren schnell Fahrt
aufgenommen. Die Bandbreiten, welche durch
den FTTH-Ausbau gelingen, sind im Bundesdurchschnitt
wegweisend. Bis zu 2,5 GBit/s machen
selbst kleine Kommunen zu Gigabitzentren
im Vergleich zu großen Ballungsräumen.
Die DNS:NET baut eigenwirtschaftlich aus.
Die DNS:NET-Gruppe wird in den kommenden
Jahren über 2,5 Milliarden Euro in den Glasfaserausbau
investieren und kann so auf Tempo
gehen. Das Prinzip Regionalität und Transparenz
wird gelebt und führt neben den sichtbaren Ausbaufortschritten
und den zahlreichen „Glasfaser-Kommunen“
dazu, dass immer mehr Gemeinden
und sogar ganze Landkreise auf Kooperationsvereinbarungen
setzen. So ist unter
anderem im Land Brandenburg der Landkreis
Barnim derzeit schon fast vollständig durch die
DNS:NET erschlossen. Auch im Havelland, in
Potsdam-Mittelmark, Märkisch Oderland, im
Landkreis Oberspree und Oberhavel und vielen
weiteren Landkreisen haben sich Bürgermeister,
Verwaltungen und Gemeindevertretungen die
Marktsituation genauer angesehen und entscheiden
sich für FTTH für alle Bürger unabhängig
vom Standort und der Größe der Ortsteile.
Das betrifft sowohl komplett unerschlossene
Gebiete als auch unterversorgte Regionen. Dort,
wo sich die Einwohner, Ortsvorsteher und Ortsbürgermeister
besonders engagieren, kann auch
zuerst gebaut und im Zuge der Vorvermarktung
geplant und gestartet werden. Infos zu den Ausbauregionen
unter www.einfach-schneller.net.
Glasfaser bis ins Haus
DNS:NET sorgt dafür, dass Gemeinden, Städte
und ländliche Regionen von zuvor unterversorgten
Standorten zu attraktiven Gigabitregionen
werden. Darum kümmert sich das DNS:NET-
Team an den Standorten Berlin, Waltersdorf/
Schönefeld (Brandenburg), Sachsen-Anhalt und
den verschiedenen Rechenzentren gemeinsam
mit zahlreichen regionalen Unternehmen, Partnern
und kommunalen Verwaltungen.
Wöchentlich gehen neue Orte ans Netz, werden
Technikstandorte für den FTTH-Roll-out realisiert,
starten kommunale Netze, nutzen die
Einwohner Gigabitanbindungen, die deutlich
schneller als die bisherigen Anschlüsse sind,
werden neue Mitarbeiter für die verschiedenen
Standorte und Regionen eingestellt. Dabei setzt
die DNS:NET auf Vor-Ort-Kooperationen und
verlässliche Partner.
DNS:NET Internet Service GmbH
Zimmerstraße 23
10969 Berlin
Tel.: 030 667 65 - 0
E-Mail: glasfaserausbau@dns-net.de
www.dns-net.de
66
Anzeige
Advertorial
Der Infrastrukturausbau benötigt
Register und digitale Kommunikation
Foto: iStock/Nikada
Effizient und nutzerfreundlich: Das BIL-Portal bringt Infrastrukturbetreiber und Bautätige, Planer und
Architekten zusammen.
Die deutsche Volkswirtschaft hat Handlungsbedarf
zur Beschleunigung von Planungs- und
Genehmigungsprozessen, wobei die Digitalisierung
kein Selbstzweck, sondern ein wirksames
Hilfsmittel sein kann. Im täglichen Gebrauch
ist Digitalisierung ein längst bekanntes
und besetztes Thema.
Jede Privatperson beherrscht heute digitale Antrags-
und Genehmigungsprozesse zur Abwicklung
von Bankgeschäften, der Bestellung verschiedenster
Konsumgüter und der Buchung
von Urlaubsreisen. Daher ist es unverständlich,
dass zwei Dinge im Kontext von Bau und Planungsmaßnahmen
nicht gelingen:
_ die zentrale Bekanntmachung eines Bauvorhabens
auf digitalem Wege zur Vermeidung
von Schäden an unterschiedlichen Infrastrukturen,
_ die Ermöglichung von 24/7-Anfrageabsetzung
und deren Zustellung an Leitungsbetreiber
sowie die Bekanntmachung bei Behörden
und Gemeinden, statt sich auf die telefonische
Kontaktaufnahme oder die datenschutzrechtlich
problematische Kommunikation
über E-Mail zu verlassen.
Die Erwartung an staatliche Vorgaben und Umsetzung
ist zu hoch, wenn es darum geht, eine
Kommunikationsbasis zwischen Planern und
Bautätigen auf der einen Seite sowie Netz-/Leitungsinfrastrukturbetreibern
und kommunalen
Einrichtungen auf der anderen Seite in eigener
Kontrolle durchzuführen.
Zur effizienteren und digitalisierten Abwicklung
und gleichzeitig zur verbesserten Sicherheit
unterirdischer Infrastruktur hat die BIL eG in Zusammenarbeit
mit den Branchenverbänden der
Bauwirtschaft und der Energiewirtschaft ein gesetzes-
und regelwerkskonformes Angebot geschaffen.
Ohne jede Gewinnerzielungsabsicht
optimiert es den Leitungsauskunftsprozess digital
und ist für jeden zugänglich. Die genossenschaftliche
Organisation betreibt das BIL-Portal
seit 2016. Dieses reduziert erheblich das Anfragevolumen,
das die Betreiber erreicht.
Gleichzeitig schafft die BIL eG ein Betreiberregister
für alle ihr angehörenden Netzwerkpartner
und ermöglicht mit der Bündelung der Anfrageinhalte
die Baustellenkoordinierung zum
Breitbandausbau in der ganzen Bundesrepublik.
Entscheidend dabei ist, dass der Leitungsbetrieb
nicht nur die Energieversorgung umfasst,
sondern auch alle Institutionen adressiert, die
mit der Verantwortung unterirdischer Infrastruktur
betraut sind. Neben den Bereichen des
Breitbandausbaus, der neuen Energien, der
Wasser- und Abwasserwirtschaft sollten sich
hier auch die Kommunen angesprochen fühlen,
die in unterschiedlicher Weise Betriebsführungsaufgaben
für die oben genannten Medien übernommen
haben.
Das BIL-Portal bietet eine für jeden nutzbare
Gelegenheit, sich in diesem Bereich zukunftsfähig
aufzustellen. Der Versand von digitalen
Planungs- und Bauanfragen wird durch die
kommunalen Träger zunehmend genutzt, da der
digitale Prozess die Erreichbarkeit der Fernleitungsbetreiber
deutlich erleichtert. Mehr und
mehr nutzen auch Gemeinden den standardisierten
Leitungsauskunftsprozess des BIL-Portals.
Einerseits werden sie leitungsauskunftspflichtig
und sind für den Bürger damit leicht
digital erreichbar. Andererseits sind sie mit dem
internetbasierten Service des BIL-Anfrageportals
vollständig technisch ausgestattet, um einen
digitalen Prozess abzuwickeln. Die Gesellschaftsform
der Genossenschaft macht es den
öffentlichen Vorhabensträgern durch die Marktneutralität
leicht mitzuwirken, wie die Kooperation
mit der Bundesnetzagentur zur Unterstützung
der Baustellenkoordinierung im Breitbandbereich
verdeutlicht.
BIL eG
Josef-Wirmer-Straße 1-3
53123 Bonn
Tel.: 0228 76 38 37 03
E-Mail: info@bil-leitungsauskunft.de
www.bil-leitungsauskunft.de
Sichere Leitungen. Sauberes Trinkwasser.
Innovative Trinkwasserlösungen.
Intelligente Abwassersysteme.
Weitere Infos:
www.simona.de/anwendungen/wassermanagement
Jetzt NEU: Mit Leckageüberwachung
für Wasserschutzzonen.
Spezial
Breitband
Anzeige
Advertorial
DER AUTOR
Wolfgang Heer ist Geschäftsführer
von BUGLAS (Bundesverband
Glasfaseranschluss e.V.).
Breitbandausbau
Anschluss an die
Moderne
Corona war ein Booster für die Digitalisierung – noch aber läuft zu viel über
alte Kupfer- und Kabelnetze, konstatiert Wolfgang Heer. Der Breitbandexperte
erklärt den aktuellen Ausbaustand und die Perspektiven für Kommunen.
Nichts ist schneller als eine Glasfaserleitung
– das ist inzwischen
Konsens. Wenn Telekommunikationsinfrastrukturen
in Deutschland ausgebaut
werden, ist Glasfaser angesichts der
fast unbegrenzten Geschwindigkeiten unumstritten
der Standard. Doch wie kaum
eine andere Industrienation hängt die
Bundesrepublik in Sachen digitale Infrastruktur
hinterher: Nur rund 20 Prozent
des Landes sind mit „echten“ Glasfaseranschlüssen
angebunden: mit Glasfaserleitungen
direkt bis ans Haus (FTTB – Fiber
To The Building) oder direkt bis in die
Wohnung (FTTH – Fiber To The Home).
Die meisten Haushalte beziehen ihre
Festnetzverbindungen auf den letzten
Metern noch über jahrzehntealte Kupferoder
Kabelnetze. Sie liefern nicht nur
deutlich geringere Geschwindigkeiten,
sondern sind auch anfällig für Störungen.
Im EU-Vergleich landet Deutschland damit
auf dem drittletzten Platz. Dabei steht
das Thema Digitalisierung ja nicht erst
seit gestern auf der politischen Agenda
ganz weit oben.
Glasfaserausbau ist dringend erforderlich – noch aber sind laut BUGLAS die meisten Haushalte an veraltete Verbindungen angeschlossen.
Foto: Adobe Stock/Christian Schwier
Foto: Ceyoniq Technology GmbH
Bequem per Tablet: Nutzer können von überall aus und mit jedem Endgerät auf die E-Akte-Lösung
„nscale eGov“ zugreifen.
Moderne Verwaltung:
Mobile-Clients für jede Lage
Ob durch den Fachkräftemangel oder die
Etablierung des Homeoffice: Die öffentliche
Verwaltung wird digital, die E-Akte ist auf dem
Vormarsch. Um die Akzeptanz unter den Beschäftigten
zu sichern, braucht es einen hohen
Bedienkomfort – zum Beispiel in Form des
richtigen Clients für jede Situation.
Digitales Informationsmanagement für die öffentliche
Verwaltung sollte vor allem eines ermöglichen:
einfaches Arbeiten. Und zwar ohne
unnötige Ablenkungen und störende Fallstricke,
ohne Einschränkungen hinsichtlich Zeit und Ort
und dafür mit modernen unterstützenden Technologien.
Ob im Büro, im Homeoffice oder im Außendienst
– die E-Akte-Lösung „nscale eGov“ der
Ceyoniq Technology dient als zentrale Plattform,
auf der alle Informationen gebündelt werden.
Verschiedene Clients ermöglichen dabei jederzeit
den ortsunabhängigen Zugriff auf alle
Daten.
Für das stationäre Arbeiten steht der Cockpit-Client
zur Verfügung. Mit Blick auf die zunehmende
Homeoffice-Nutzung hat jedoch speziell
der Web-Client zuletzt an Bedeutung gewonnen.
Mit dem browserbasierten Zugriff auf „nscale
eGov“ können Anwender von überall aus den
vollen Funktionsumfang des Systems nutzen.
Dabei stehen die Funktionen clientübergreifend
zur Verfügung.
Wichtige Funktionen – clientübergreifend
verfügbar
Dies gilt auch für die Unterstützung bei der Dokumentenverarbeitung
durch automatisierte
Workflows: Unabhängig vom genutzten Client
werden die Workflows identisch angezeigt. Die
Plattform ist hinsichtlich Sprachgebrauch und
Anforderungen speziell auf die öffentliche Verwaltung
zugeschnitten. Mithilfe sogenannter
Smart Layouts werden die Such- und Eingabemasken
der Lösung spezifiziert. Mittels einfa-
cher Konfiguration werden beliebige Bereiche
ein- oder ausgeblendet oder Suchfelder hinzugefügt,
umbenannt oder entfernt. Das Ergebnis
ist eine schlanke Ansicht, die alle benötigten
Informationen übersichtlich und ohne ablenkende
Felder bereitstellt.
Auch hier greifen die Clients reibungslos ineinander:
Ein einmal im stationären Cockpit
Client konfiguriertes Smart Layout wird auch im
Web-Client identisch dargestellt. So wird der
Wechsel zwischen der auf dem Rechner im Büro
installierten Desktop-Applikation und dem mobilen
Arbeitsplatz unkomplizierter und einfacher.
Ein Mehrwert gerade für Anwender, die regelmäßig
mehrere Tage in der Behörde und die restlichen
Tage der Arbeitswoche unterwegs oder im
Homeoffice beschäftigt sind.
Zugriff per Tablet
Optimiert für eine schnelle und einfache Anzeige
von Dokumenten mit mobilen Endgeräten
ist der „nscale Mobile-Client“. Kommt beim Termin
ein bestimmtes Detail eines Vorgangs zur
Sprache, reicht es aus, das Tablet oder Mobiltelefon
zu zücken, um direkten Zugriff auf die
entsprechende Information zu erhalten. Auch
Aufgaben wie Freigaben gehen mit dem Mobile-
Client unabhängig vom aktuellen Standort leicht
von der Hand.
Für die Nutzung aus der gewohnten Arbeitsumgebung
heraus lässt sich „nscale“ in Microsoft
Office als Add-in integrieren. Durch die direkte
Verknüpfung der Office-Anwendungen
werden neu erstellte oder aktuell bearbeitete
Dokumente wie gewohnt aufgerufen und gespeichert,
doch geschieht die Ablage in der E-Akte.
Ähnlich verhält es sich mit „nscale Explorer“. Für
dessen Anwender stellt sich „nscale eGov“ praktisch
wie ein weiteres Laufwerk im Windows
Dateimanager dar.
Somit steht ein Client für jede Situation und
alle individuellen Anforderungen zur Verfügung.
Genauso sollte sich Arbeiten in der modernen
Verwaltung anfühlen: ganz einfach.
Ceyoniq Technology GmbH
Boulevard 9
33613 Bielefeld
Tel.: 0521 9318-1000
E-Mail: info@ceyoniq.com
www.ceyoniq.com
70
Spezial
Breitband
Anzeige
Advertorial
Jüngst hat die Bundesregierung mit der
Veröffentlichung ihrer Gigabitstrategie
verdeutlicht, welch enorme Bedeutung der
Ausbau zukunftsfähiger Kommunikationsinfrastrukturen
für Deutschland hat.
Doch nicht nur auf Bundesebene wird
Handlungsbedarf gesehen, auch viele
Kommunen beschäftigen sich seit geraumer
Zeit mit der Thematik.
In einer Umfrage des Verbands kommunaler
Unternehmen (VKU) und des
Bundesverbands Glasfaseranschluss
(BUGLAS) aus dem vergangenen Jahr gaben
85 Prozent der kommunalen Telekommunikationsunternehmen
an, ihre
Ausbauaktivitäten im Folgejahr weiter
steigern zu wollen. Es ist ein gutes Zeichen,
dass der Ausbau von Telekommunikationsnetzen
nicht (allein) in der Hand
der „Großen“ liegt, sondern mehrheitlich
seit vielen Jahren durch vor Ort befindliche
Unternehmen und Spieler mit häufig
kommunalem Hintergrund erfolgt.
SCHNELLES INTERNET MUSS SEIN
Für Kommunen ergeben sich gleich mehrere
Vorteile durch den eigenen Ausbau.
Zum einen entsteht mit der Infrastruktur
ein zukunftssicherer Asset. Zum anderen
sind Glasfasernetze inzwischen ein wichtiger
Standortfaktor – für private Haushalte
wie für die Wirtschaft. Spätestens in der
von Homeoffice und Homeschooling geprägten
Coronazeit hat sich die digitale
Kommunen sollten Tiefbauarbeiten nutzen, um Leerrohrinfrastrukturen für den Glasfaserbau
mitzuverlegen und so Bauaktivitäten zu reduzieren, empfiehlt BUGLAS.
Kommunikation großflächig und mit erheblich
gestiegener Akzeptanz als neue
Norm etabliert – und mit dem dadurch
ausgelösten rasanten Nutzungsanstieg
geht eine stetig steigende Nachfrage nach
schnellen Datenverbindungen einher.
Damit stehen viele Kommunen vor Fragen
wie: Bauen wir selbst aus oder lassen
wir ausbauen? Wer soll das Netz betreiben?
Kann Förderung beantragt werden?
Zuerst sollten die eigenen Kompetenzen
beleuchtet werden: Klassischerweise sind
Stadt- und Gemeindewerke Experten für
das Verlegen von Infrastrukturen. Der
Ausbau des passiven Netzes, also die Planung,
Verlegung, Dokumentation und
Maintenance von Leerrohr- und Glasfaserinfrastrukturen,
bietet sich daher in einer
sehr großen Anzahl der Fälle als Geschäftsmodell
für sie an. Ein eigener Netzbetrieb
kann sich bei entsprechenden Ressourcen
und ab einer gewissen Anschlusszahl
ebenfalls lohnen.
Bei neuen Ausbauprojekten ist eine zunehmende
Tendenz zur Arbeitsteilung zu
beobachten: Netzbetrieb sowie Bereitstellung
von Diensten wie Telefonie, Internetzugang
und TV werden häufig durch einen
oder mehrere spezialisierte Partner durchgeführt.
Kommunen, die den Ausbau nicht selbst
bewältigen können oder möchten, können
ihn komplett in die Hände eines Telekommunikationsunternehmens
geben. Für
unterversorgte Gebiete, die auch absehbar
nicht eigenwirtschaftlich erschlossen werden
können, gibt es Förderprogramme zur
finanziellen Unterstützung. Letztlich ist
dies immer eine Einzelfallentscheidung.
Für eine erste Orientierung bieten die
Kompetenzzentren der Länder sowie das
Gigabitbüro des Bundes umfassende Informationen.
PERSONALMANGEL ALS HINDERNIS
Inzwischen ist die Verfügbarkeit von Anlagekapital
kein Problem mehr. Der Markt
ist massiv in Bewegung, unter anderem
auch aufgrund der nationalen und internationalen
Finanzinvestoren, die den
Netzausbau ins Visier genommen haben.
Dennoch bestehen einige Herausforderungen
für den Glasfaserausbau in
Deutschland. Insbesondere die chronisch
knappen Baukapazitäten und der zunehmende
Personalmangel stellen eine ernsthafte
Restriktion dar.
Daher sollte der Einsatz von Tiefbauressourcen
so effizient wie möglich gestaltet
werden, und alternative Verlegemethoden
sollten dort in Betracht gezogen
werden, wo sie sinnvoll eingesetzt
werden können. Kommunen sollten ohnehin
Tiefbauarbeiten gezielt nutzen, um
direkt Leerrohrinfrastrukturen für den
Glasfaserausbau mitzuverlegen.
Zwei weitere, aus Branchensicht absolut
dringliche „Stellschrauben“, den Glasfaserausbau
in der eigenen Kommune zu
fördern, sind die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren
für den Ausbau
und die Unterstützung der Vermarktungsaktivitäten.
Als Verband für den Glasfaserausbau
in Deutschland unterstützt der BUGLAS
kommunale Versorgungsunternehmen,
die sich im Glasfaserausbau engagieren:
indem wir über aktuelle Entwicklungen
informieren und den Austausch untereinander
fördern. Gleichzeitig setzen wir
uns bei der Politik auf Länder-, Bundesund
EU-Ebene für faire Rahmenbedingungen
ein, damit die Investitionen in
zukunftsfähige Infrastrukturen werthaltig
gestaltet werden können.
Für die weitere Entwicklung des Breitband-
oder Glasfaserausbaus in Deutschland
ist es unerlässlich, dass alle Stakeholder
und damit auch die Kommunen an
einem Strang ziehen. Nur so ist zügig eine
möglichst flächendeckende Versorgung
mit leistungsfähigen Internetanschlüssen
zu erreichen.
Wolfgang Heer
Foto: Adobe Stock/Jörg Lantelme
Foto: AllTerra Deutschland GmbH
Das kinematische Messsystem Trimble MX9 kann auf fast jedem Fahrzeug montiert werden.
Datenaufnahme im Vorbeifahren:
Die Stadt als digitaler Zwilling
Vermessungen im laufenden Betrieb, sei
es auf der Straße oder in der abgesperrten
Baustelle, sind für den Betriebsablauf häufig
ein notwendiges Übel. Um die Sicherheit der
Arbeitenden zu gewährleisten, sind meist
umfangreiche und kostspielige Sicherungsvorkehrungen
notwendig.
Mit der neuesten Technologie in der Datenaufnahme
können viele dieser Maßnahmen vermieden
werden. Das kinematische Messsystem
Trimble MX9 ermöglicht die hochgenaue Datenaufnahme
im Vorbeifahren. Mit der flexiblen Befestigungstechnik
kann es auf fast jedem Fahrzeug
montiert werden. Die Multisensorplattform
erfasst die Umgebung über die integrierten Kamerasysteme
und die hochpräzisen 3D-Laserscanner
und nimmt sowohl bildhafte Daten als
auch sehr detaillierte Punktwolken auf. Diese
Informationen können lückenlos für GIS, BIM,
Planungen oder Abrechnungen verwendet
werden.
So werden ganze Stadtgebiete und komplexe
Aufnahmesituationen in relativ kurzer Zeit erfasst
und dokumentiert. Die Realität wird als
digitaler Zwilling ins Büro geholt. Entscheidungsprozesse
werden deutlich vereinfacht und
beschleunigt. Einfache Veröffentlichungs- und
Weitergabetools ermöglichen die Betrachtung
und Bearbeitung für jedermann. Technische Hürden
werden abgebaut und breite Beteiligungsprozesse
und Absprachen optimiert. Die flächigen
Aufnahmen gewährleisten eine durchgehende
Dokumentation der Ist-Situation und
sind eine valide Basis für die Gestaltung der
Zukunft.
Mit ausgereiften Softwarelösungen werden
digitale Gelände- oder BIM-Modelle erstellt. Die
intelligente Software anonymisiert Gesichter
und Kennzeichen und erkennt Schilder, Bäume
und Fahrbahnmarkierungen automatisch. Diese
Daten bilden die perfekte Grundlage für die
datenbankbasierte Verwaltung.
Nicht nur Bauämter profitieren vom einfachen
Datenzugriff, auch andere Bereiche wie
zum Beispiel Ordnungsämter können auf diese
Daten schnell und unkompliziert zugreifen. Zeitraubende
Außendiensttermine werden reduziert
und die gesamte Verwaltung hat die Möglichkeit,
sich die Örtlichkeiten nochmals genau vor Augen
zu führen und Entscheidungen zu treffen.
„Die Anwendungsmöglichkeiten sind sehr
vielfältig“, so Wolfgang Probst, Geschäftsführer
der AllTerra Deutschland GmbH. „Von regelmäßigen
Situationserfassungen zur reinen Dokumentation
über präzise Vermessungsanwendungen,
die Erstellung von Gelände- oder Höhenmodellen
für Abrechnungen bis hin zum 3D-Stadtmodell
können mit dem Trimble MX9 viele Herausforderungen
gemeistert werden. Sprechen Sie
uns gerne für weitere Informationen an.“
AllTerra im Porträt
Das Unternehmen AllTerra Deutschland GmbH
ist autorisierter Vertragshändler für Trimble Produkte
aus den Bereichen GeoSpatial/Vermessung,
Mobile-Mapping, Monitoring sowie Mobiles-GIS
und UAV´s. AllTerra unterstützt Sie im
gesamten Spektrum der modernen Vermessung
und bietet neben fachkundiger Beratung und
Kundenbetreuung auch Service, Wartung und
Reparatur der Geräte sowie kundenspezifische
Vermessungslösungen an.
AllTerra Deutschland GmbH
Mainfrankenpark 57
97337 Dettelbach
Tel.: 09302-81937-70
E-Mail: info@allterra-ds.de
www.allterra-ds.de
72
Spezial
Mobilität
Verkehrsplanung
Viel Luft nach oben
MOBILITÄT ONLINE
VDE-Studie zu Perspektiven im
Straßen-, Luft- und Schienenverkehr:
„Das Antriebsportfolio der Zukunft.
Ein Meinungsführer*innen Report
aus Politik und Wirtschaft“.
DER AUTOR
Dr. Ralf Petri leitet den Bereich Mobility
beim Verband der Elektrotechnik
Elektronik Informationstechnik
e.V. (VDE).
Der VDE plädiert für neue Wege im Straßen-, Luft- und Schienenverkehr. Die Vorgaben
dafür kommen zwar vom Bund, den Instrumentenkasten aber haben die
Kommunen, betont Mobilitätsexperte Ralf Petri – und sagt, worauf es ankommt.
Die bisherige Verkehrsplanung war
stark Auto-zentriert. Das zeigt
sich an der stetig steigenden Pkw-
Fahrleistung in den letzten Jahrzehnten
– und führt unvermeidlich zu einem
Spannungsfeld zwischen nachhaltiger
Verkehrspolitik, individuellen Mobilitätsbedürfnissen
sowie gestiegenen Umweltund
Gesundheitsanforderungen.
Die Mobilität der Gegenwart steht dabei
im Gegensatz zu den Visionen für die Mobilität
der Zukunft und deren Versprechen:
eine vielfältigere, digitale und klimaverträglichere
Mobilität mit vernetzten Angeboten,
die sich über digitale Plattformen
buchen lassen. Ergänzt idealerweise durch
Flugtaxis und Drohnen in der Luft.
Je offener sich Kommunen für derartige
Veränderungsprozesse zeigen und je
ideologiefreier potenzielle Lösungen diskutiert
werden können, desto erfolgreicher
und attraktiver werden kommunale
Verkehrs- und Mobilitätsangebote auch in
Zukunft sein. Die neuen Angebote werden
sich jedoch nicht von allein einstellen.
Stillstand und Abwarten sind keine
Optionen, mutiges Angehen und Visionen
sind erforderlich.
Ein Blick in die USA zeigt, wie die Mobilität
der Zukunft auch aussehen könnte:
Große Mobilitätsplattformen bieten komfortable
und schnell umsetzbare On-demand-Lösungen
als Alternative zum klassischen
ÖPNV. Damit aber würden Kommunen
jegliche Handlungsoptionen und
Entscheidungskompetenzen abgeben.
Damit es nicht so weit kommt, sind
folgende Voraussetzungen notwendig:
_ Erstellung eines Leitbilds oder einer
Vision für die Mobilität der Zukunft
in der jeweiligen Kommune,
Foto: Adobe Stock/Solveig
Flexibel. Nachhaltig.
Individuell.
HanseCom Forum 2022
Der Erfahrungsaustausch im ÖPNV
24.–25. November 2022, Hamburg
Das HanseCom Forum ist die Plattform zum Erfahrungsaustausch über innovative
Projekte, Lösungen und Trends im ÖPNV. Hier treffen sich Entscheider aus Verkehrs -
unternehmen und -verbünden, Wirtschaft und Politik und diskutieren die Top-Themen
der Mobilitätsbranche. Freuen Sie sich auf u.a. diese Referenten und Vorträge:
Mobilitätstrategien der moBiel – was macht uns heute für die
Kund:innen interessant – wie wollen wir neue Kunden locken?
Cornelia Christian, Kundenmanagement, Stadtwerke Bielefeld
Fahrzeugbesitzloses Wien? Die mobile Freiheit macht‘s möglich
Mag. Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin, Wiener Linien
Gemeinwohlorientierung der Infrastruktur und Digitalisierung –
verschiedene Themen?
Dr. Mathias Stoffregen, Geschäftsführer, mofair
Wie lassen sich klassischer ÖPNV und neue Mobilität erfolgreich
verbinden?
Daniel Marx, Vorsitzender der Regionalleitung, DB Regio Bus, Region Nord
Einfach fahren – mit Visa
Niels Lohmüller, Head of Acceptance Development, Visa
On-Demand-ÖPNV – erfolgreiche Integration von On-Demand-
Verkehren in bestehende ÖPNV-Netzwerke
Jan Lüdtke, General Manager DACH, Via
Diskutieren Sie mit!
Jetzt kostenfrei* anmelden!
www.hansecom.com/forum
* Die Teilnahme am HanseCom Forum ist kostenlos für Verkehrsunternehmen (i. S. d. VDV), Verkehrsverbünde, Stadtwerke,
Verbände, Behörden, Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Standardisierungsgremien und Presseunternehmen.
Für alle anderen Teilnehmer fällt eine Teilnahmegebühr von 890 € zzgl. MwSt. an.
Spezial
Mobilität
_ ausreichend personelle Kapazitäten
und Ressourcen bei der Planung und
Finanzierung der Vorhaben,
_ klarer Veränderungswille und
politische Einigkeit über die
notwendigen Maßnahmen,
_ Vorteilskommunikation und Abholen
bzw. Mitnahme der Bevölkerung bei
Veränderungsprozessen.
Wird Mobilität als Teil der Daseinsvorsorge
betrachtet, sollten alle Fortbewegungsmittel
einfach nutzbar, bezahlbar,
leise, sicher und nachhaltig, das heißt
schadstofffrei sein. Dies führt zu einer lebenswerten
und attraktiven Kommune mit
kurzen Wegen und attraktiver Fahrradinfrastruktur.
Gute Beispiele hierfür sind
Barcelona, Paris oder Amsterdam.
Gemessen am Modal-Split, also der
Verteilung auf verschiedene Verkehrsträger
oder Verkehrsmittel, gilt es, in
Deutschland die Pkw-Verkehrsleistung zu
reduzieren und gleichzeitig ÖPNV, Fahrrad
sowie Sharing-Angebote zu fördern
und auszubauen.
Jedoch gibt es für diese Ziele keine
Rechtspflicht für einen kommunalen Verkehrsentwicklungsplan.
Es existieren nur
Orientierungen wie die Leitlinien für eine
nachhaltige urbane Mobilitätsplanung
der Europäischen Kommission (SUMP).
Dabei gilt es, lokale und regionale Begebenheiten
wie Siedlungsstruktur und Topografie
zu berücksichtigen und die Besonderheiten
urbaner Ballungszentren
sowie ländlich geprägter Regionen mitzudenken.
PLÄDOYER FÜR DEN ANTRIEBSWECHSEL
Kurz: Es braucht ein Neudenken der Mobilität.
Das klassische Konzept der Verkehrs-
und Stadtplanung orientierte sich
zu lange am starren Denken in Einzelaspekten
mit Zielen wie Luftqualität, Parken,
Radverkehr. Es wird Zeit
_ für ein übergeordnetes Leitbild für die
Mobilität der Zukunft je Kommune,
_ für ein Gesamtziel,
_ für daraus abgeleitete Strategien und
Maßnahmen, die durch ausreichende
Planungsressourcen und Budget,
einen klaren politischen Gestaltungsund
Veränderungswillen sowie ein
Miteinander von handelnden Persönlichkeiten
auf kommunaler und
nationaler Ebene entschieden umgesetzt
werden können.
Dieses Thema beschäftigt auch den VDE
als unabhängige Technologieorganisation.
Zum ersten Mal laden wir daher im
Herbst zur VDE E-Mobility Conference
nach Frankfurt, um möglichst viele verschiedene
Bereiche zusammenzubringen,
seien es Hersteller von Ladeinfrastruktur,
Vertreter der Automobilindustrie,
Entscheider aus den Kommunen,
Stromnetzbetreiber und unsere VDE-Experten
für Normen und Standards.
Die Vorgaben zum Antriebswechsel im
Straßen-, Luft- und Schienenverkehr werden
vom Bund festgelegt. Der dafür notwendige
Instrumentenkasten liegt bei
den Kommunen: Sie können verbindliche
Vorgaben erlassen, um beispielsweise den
öffentlichen Raum durch Parkraummanagement,
Schaffung von Mobilitätshubs
oder der Errichtung von Ladeinfrastruktur
anzupassen.
DIE KOMMUNE ALS VERKEHRSLABOR
Auch der Bau von Fußwegen oder Fahrradabstellplätzen
sowie der ÖPNV-Ausbau,
neue Angebote oder auch die Zulassung
von innovativen Mobilitätsformen
sind zwingend erwünscht und notwendig.
Dabei sollte immer auch die Bevölkerung
abgeholt und in den Veränderungsprozess
hineingenommen werden – dann wird die
Kommune zu einem Ort, an dem die Mobilität
der Zukunft getestet und erlebt werden
kann.
Ralf Petri
100% elektrisch.
100% Nutzfahrzeug.
Die Cenntro Elektrotransporter.
Informieren. Testen. Begeistert sein.
Die VDE-Vision für die Zukunft:
Eine vielfältigere, digitale und
klimaverträgliche Mobilität mit
vernetzten Angeboten, die sich
über digitale Plattformen buchen
lassen. Ergänzt idealerweise
durch Flugtaxis und Drohnen in
der Luft.
Lassen Sie sich elektrisieren.
20.-25. September 2022, Hannover.
Halle 13, Stand E51 und Freigelände L51
Abb. zeigen Sonderausstattung.
cenntro-motors.eu
AUSBLICK
Nachhaltig bauen
Smart City
Unterwegs in
die Zukunft
65 Jahre „der gemeinderat“ – wie bei jedem Geburtstag
heißt das: Innehalten, Nachdenken über das, was war, und
natürlich: nach vorn schauen. Dabei kommt ein Gedanke
sofort in den Sinn: Die Welt, wie wir sie kennen mit all ihren
von uns selbst gemachten Problemen, muss sich ändern
– daran führt jedenfalls aus Sicht von immer mehr Menschen
kein Weg vorbei. Die Anpassung an den Klimawandel
muss sein, wir sollten, wir müssen die Natur schützen,
so weit sie noch vorhanden ist, müssen die Energiewende
schaffen, nachhaltig bauen, Mobilität neu denken, Städte
anders planen, die Digitalisierung vorantreiben. Es sind
Mammutaufgaben für Städte und Gemeinden, die kreative,
vernetzte Entscheider brauchen – und es sind gravierende
Transformationen, für die möglichst viele Bürgerinnen und
Bürger ins Boot geholt werden sollten.
Schnelles Internet
Geniale Systeme. Natürlich mit Holz.
Nachhaltige und innovative Modulbauten aus Holz und in höchster Vorfertigung – das sind wir. Wir stehen
für gesundes sowie zukunftsorientiertes Bauen mit hohem Wohlfühlcharakter bei Bildungsbauten,
Bürobauten und Wohnbauten. Nicht nur Aspekte wie Ästhetik, Funktionalität und Klarheit werden bei uns
berücksichtigt, sondern auch Geschwindigkeit und ökologische Aspekte. Egal ob Kauf oder Mietkauf –
Mobilität
Energiewende
Foto: Adobe Stock/noppadon
sprechen Sie uns an.
Geiger Holzsystembau Wangen GmbH & Co. KG
Felix-Wankel-Straße 3 · 88239 Wangen im Allgäu
Telefon +49 7522 265470
holzsystembau@geigergruppe.de
www.geigergruppe.de/holzsystembau
78
E-Rechnungen schnell und
einfach verarbeiten
• per E-Mail, Scan, E-Rechnungsportal
• per Papier, PDF, XML (ZUGFeRD 2.x, XRechnung)
• mit SAP FI/MM, PSM/PSCD
Unsere Expertise:
Integrierte Rechnungsverarbeitung
für SAP ERP und S/4HANA
info@xsuite.com
www.xsuite.com
xSuite gratuliert zu 65 Jahren
„der gemeinderat“!