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Getränke! Technologie & Marketing 4/2022

Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh­ und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.

Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh­ und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.

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Sensor- und Automatisierungslösungen<br />

für die Getränkeindustrie<br />

BRANCHEN REPORT<br />

| Wasserwiederverwertung<br />

„Das wiederverwendete Wasser wird allerdings nicht zum<br />

Brauen genutzt. Es kommt also nicht mit dem Erzeugnis in<br />

Kontakt, sondern dient ausschließlich Reinigungszwecken.“<br />

ANDERS KOKHOLM,<br />

Braumeister bei Carlsberg Danmark<br />

Wasser wird dann in einer Umkehrosmose-Anlage<br />

mit geschlossenem<br />

Kreislauf (Closed-Circuit Reverse<br />

Osmosis, CCRO) weiter gefiltert,<br />

um gelöste Salze im Wasser zu entfernen.<br />

Anschließend wird das Umkehrosmose-Permeatwasser<br />

remineralisiert:<br />

Calciumcarbonat soll die<br />

Aggressivität verringern und sicherstellen,<br />

dass das Wasser Trinkwasserqualität<br />

aufweist. Das auf diese<br />

Weise stabilisierte Wasser wird darüber<br />

hinaus einer UV-Behandlung<br />

unterzogen. Im letzten Schritt wird<br />

Chlordioxid zugeführt – das beseitigt<br />

das Bakterienrisiko und verhindert,<br />

dass sich in der Verteilungsleitung<br />

Biofilme bilden.<br />

Grundfos offeriert dazu Membrandosierpumpen<br />

des Typs ‚Digital<br />

Dosing‘ und des Typs ‚Smart Digital‘<br />

mit einem besonderen Antriebskonzept,<br />

der Schrittmotor-<strong>Technologie</strong>.<br />

Ein wichtiger Vorteil ist der<br />

extrem breite Einstellbereich von bis<br />

zu 1:3000. Somit deckt eine einzige<br />

Pumpen-Type einen enorm hohen<br />

Leistungsbereich ab (zum Beispiel<br />

7,5 bis 0,0025 ml/h) und reduziert<br />

so die Produkt- und Ersatzteilvielfalt.<br />

Ein weiterer Vorteil ist das<br />

pulsationsarme und gleichmäßige<br />

Dosieren. So wird eine wesentlich<br />

höhere Prozessqualität erreicht<br />

und auf nachgeschaltete Mischstrecken<br />

kann verzichtet werden.<br />

Die integrierte FlowControl-Dosierüberwachung<br />

lässt exakte Diagnosen<br />

der häufigsten Ursachen von<br />

Dosierfehlern zu (defekte Ventile,<br />

Luftblasen, Kavitation, Überdruck).<br />

Darüber hinaus sorgt die AutoFlow-<br />

Adapt-Funktion dafür, dass der Dosierprozess<br />

bei festgelegtem Soll-<br />

Volumenstrom weiterläuft, auch<br />

wenn externe Einflüsse (Luftblasen,<br />

Kavitation, schwankende Gegendrücke)<br />

diesen beeinträchtigen sollten.<br />

Weicht der Ist- vom Soll-Wert<br />

ab, regelt die Steuerung die Drehzahl<br />

des Antriebs.<br />

Vier NB-Pumpen von Grundfos zirkulieren das Wasser in und zwischen die anaeroben, aeroben und Konditionierungsbecken<br />

sowie zur Biogas-Spülanlage in der Total-Water-Management-Anlage von Carlsberg.<br />

Die Total-Water-Management-Anlage nutzt anaerobe und aerobe Verfahren zur Abwasseraufbereitung. Im anaeroben<br />

Becken auf der linken Seite wird Biogas erzeugt, das Carlsberg zur Erzeugung von Wärme für das Brauen<br />

nutzt. Das trägt noch weiter zur Nachhaltigkeit des Projekts bei. Fotos: Grundfos GmbH<br />

Die realisierte TWM-Anlage<br />

Die Anlage kann pro Tag 2.000 m 3<br />

Wasser aufbereiten. Davon werden<br />

1.800 m³ zurückgewonnen –<br />

das entspricht 90 %. Die restlichen<br />

10 % sind überschüssiges Schlammund<br />

Abwasserkonzentrat, das in die<br />

kommunale Kläranlage eingeleitet<br />

wird. Jährlich summiert sich die<br />

durch die TWM eingesparte Wassermenge<br />

auf 560 Millionen Liter. Die<br />

Anlage produziert auch Biogas, mit<br />

dem Carlsberg die Anlagen beheizt.<br />

Des Weiteren ist die Warmwasserumwälzung<br />

reduziert – beides zusammen<br />

verringert den Energieaufwand<br />

um 9,6 %.<br />

Anfang 2021 wurde die Anlage<br />

hochgefahren; wichtig war es zunächst,<br />

die Bakterien in der Aufbereitungsanlage<br />

an das individuelle<br />

Abwasser zu gewöhnen. Es dauert<br />

einige Zeit, bis sich genügend<br />

Schlamm für die Abwasseraufbereitung<br />

aufgebaut hat. Es gibt nunmehr<br />

bereits Verbesserungen beim<br />

Verhältnis [Gesamtwasser/gebrautem<br />

Bier] – noch nicht ganz auf<br />

dem angestrebten Niveau, aber alle<br />

Beteiligten sind zuversichtlich, dies<br />

rechtzeitig zu schaffen.<br />

Zukünftig soll das Verfahren auch<br />

in Regionen eingesetzt werden, in<br />

denen wie in Indien, China und anderswo<br />

Wasserknappheit besteht<br />

(insgesamt an 17 Standorten).<br />

Mehr Informationen<br />

www.grundfos.com<br />

22 | Getränke! 04 | <strong>2022</strong>

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