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Ralf-Peter Fuchs (Hrsg.): Bibelverkostung (Leseprobe)

500 Jahre nachdem Martin Luther das Neue Testament auf der Wartburg übersetzt hat, sind über 60 Prediger und Predigerinnen aus Deutschland, England und Österreich in Eisenach zu einer Predigtreihe zusammengekommen. Das Buch sammelt den Ertrag dieses vielgestaltigen Dialogs zwischen biblischer Erfahrung und Alltagsbeobachtung ein. Erhellend, tröstend, bewegend breiten die Prediger die Schätze des Evangeliums aus und verlocken dazu, die Bibel zum Lese- und Lebe-Buch zu machen. Entstanden ist darüber hinaus ein einzigartiges Zeugnis protestantischer Predigtkultur im 21. Jahrhundert und ein Ideenfeuerwerk für jede Predigtvorbereitung zum Lukasevangelium. Das Buch ist eine Verneigung vor der Aktualität der Bibel und der Übersetzungsleistung Martin Luthers.

500 Jahre nachdem Martin Luther das Neue Testament auf der Wartburg übersetzt hat, sind über 60 Prediger und Predigerinnen aus Deutschland, England und Österreich in Eisenach zu einer Predigtreihe zusammengekommen. Das Buch sammelt den Ertrag dieses vielgestaltigen Dialogs zwischen biblischer Erfahrung und Alltagsbeobachtung ein.
Erhellend, tröstend, bewegend breiten die Prediger die Schätze des Evangeliums aus und verlocken dazu, die Bibel zum Lese- und Lebe-Buch zu machen. Entstanden ist darüber hinaus ein einzigartiges Zeugnis protestantischer Predigtkultur im 21. Jahrhundert und ein Ideenfeuerwerk für jede Predigtvorbereitung zum Lukasevangelium. Das Buch ist eine Verneigung vor der Aktualität der Bibel und der Übersetzungsleistung Martin Luthers.

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Jesu Geburt, Lukas 2,1–7<br />

41<br />

cke zusammen: Bin ich verraten und verkauft? Gänzlich bloßgestellt? Bricht<br />

jetzt ein Shitstorm über mich herein? – Doch dann hör ich: Fürchte dich nicht!<br />

Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren<br />

wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der<br />

Herr, ... Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt<br />

und in einer Krippe liegen.<br />

Also ein warmes Licht ist das, ein wohlwollendes Erkennen, was ich brauche,<br />

wonach ich mich sehne. Ein liebevolles Gegenüber, das mich freundlich ansieht<br />

mit all meinen Verwundungen und Gaben, mit allen Stärken und Versäumnissen,<br />

in all meiner Angst und Hoffnung:<br />

Euch ist heute der Heiland geboren! Heilen will er, trösten, verbinden. Ganz<br />

nah will er euch sein, euch fest in Sein Herz schließen, dass ihr nicht verloren<br />

werdet. –<br />

Große, unglaubliche Freude! Unfassbare Erleichterung! – Freude, so riesig<br />

groß und himmlisch schön, dass ich glatt die Engel singen höre:<br />

»[...] die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre<br />

sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.«<br />

(Lk 2,13 f.)<br />

Ich staune. Steh da, mit offenem Mund. Kann’s kaum glauben ... – Fürchtet euch<br />

nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude. Frieden soll sein auf Erden bei<br />

den Menschen. Ihr müsst nicht streiten. Er sieht euch doch, jede und jeden. –<br />

So wunderbar groß ist Gott!<br />

Also auf, lasst uns die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr<br />

kundgetan hat!<br />

Lasst uns sehen und spüren, was die Engel singen zu Weihnachten von<br />

Maria und Joseph, dazu von dem Kind in der Krippe liegend. – Ob es uns tatsächlich<br />

das Herz bewegt und die Seele? Ob’s uns zum klaren Licht wird in unsrer<br />

Finsternis? Ob ich sie wirklich fühlen kann, die weite, singende Freude?<br />

Ja, wirklich, Gott selbst kommt zur Welt in diesem Kind in Windeln gewickelt<br />

und in der Krippe liegend. Gott selbst kommt mitten hinein in unser<br />

Durcheinander. Er kommt zu uns, zu mir, in mein Leben – in meine Angst und<br />

in mein Glück, in meine Müdigkeit und meine Kraft. Gott kommt, ist einfach<br />

da, liebevoll, wunderbar belebend, liebenswert, ermutigend frisch, zum<br />

Staunen und Stillwerden – eben so, wie ein kleines neugeborenes Kind. – So ist<br />

Er da, dieser große, unfassbare, unnahbare Gott, hier bei uns – kommt in<br />

diese Kirche, in unsere Häuser und Familien. – Er lässt uns eben nicht sitzen in<br />

der Finsternis, sondern kommt uns ganz nah – Dir und mir, sodass uns plötzlich<br />

der Himmel aufgeht zum Staunen und Hoffen und Singen – und zum Lieben.

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