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Ben Reilly - Spider-Man (Leseprobe) DBRSM001

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VOR<br />

JAHREN …<br />

Ich laufe durch New<br />

Yorks Straßen … lasse<br />

mich von der Flut der<br />

Menschen tragen …<br />

… die so beschäftigt mit<br />

ihrem eigenen Leben, ihren<br />

eigenen Sorgen sind, dass sie<br />

selten aufsehen … kaum mal<br />

wahrnehmen, wer oder was<br />

um sie ist.<br />

… mich<br />

nie allein.<br />

Wie könnte man sich<br />

in dieser besonderen<br />

Stadt allein fühlen?<br />

Sie bebt vor Energie … vor<br />

Leben … wie keine andere<br />

Stadt, die ich kenne.<br />

Und ich kenne<br />

inzwischen eine<br />

Menge Städte …<br />

Und doch fühle ich einen<br />

seltsamen Austausch in<br />

der Menge. Ich kenne oder<br />

erkenne keine einzige Person,<br />

die an mir vorbeigeht.<br />

Und doch fühle ich …<br />

… in der<br />

ganzen Welt.<br />

Aber hier ist mein Zu-<br />

hause. Mein Geburtsort.<br />

Und ich bin gern<br />

ein Gesicht in der<br />

Menge hier.<br />

Unter dem<br />

Hoodie.<br />

parker …?<br />

Anonym.


hey, hast du<br />

mich nicht rufen<br />

hören?!<br />

was--?<br />

nein!<br />

was<br />

wollen sie,<br />

mister?<br />

„mister”?<br />

parker …<br />

was tust du<br />

hier …?<br />

du<br />

bist doch<br />

mit mary jane<br />

nach portland<br />

gezogen!<br />

sag nicht, es<br />

gibt schon<br />

ärger!<br />

hören<br />

sie zu,<br />

mann.<br />

sie verwechseln<br />

mich.<br />

was redest du da?<br />

ich kenn dich, seit du<br />

ein pickelgesichtiger<br />

teenie warst!<br />

und was<br />

sollen die<br />

blonden haare?<br />

das sieht lächerlich<br />

aus,<br />

parker! du--<br />

ich.<br />

bin’s.<br />

nicht.<br />

Welche Lügen wir uns<br />

auch darüber einreden,<br />

wer wir sind …<br />

… die Wahrheit<br />

unserer Seele ist<br />

immer bei uns …<br />

… deutlich<br />

sichtbar in den<br />

Augen.<br />

Und er<br />

sieht es.


Er brabbelt leise Entschuldigungen<br />

… fragt sich, wie er mich mit<br />

Parker verwechseln konnte.<br />

Ich dreh mich um und geh …<br />

und lass den großen<br />

J. Jonah Jameson mit<br />

offenem Mund dastehen …<br />

… und sein<br />

Unbehagen<br />

bereitet mir<br />

sogar Freude.<br />

Doch die vergeht<br />

schnell wieder.<br />

Aber so sehr er mich auch genervt<br />

hat-- und das ist freundlich<br />

ausgedrückt-- Jonah war mal ein<br />

wichtiger Teil meines Lebens.<br />

Ein Steinchen in dem<br />

komplexen Mosaik, das mich<br />

definierte. Nein, nicht mich. Ihn.<br />

Parker.<br />

Doch nach fünf langen Jahren<br />

auf der Straße hab ich diesen<br />

Namen, dieses Leben hinter<br />

mir. So weit, dass es nur<br />

mehr wie ein Traum scheint.<br />

Ich war vielleicht mal<br />

Peter Parker, aber jetzt<br />

bin ich <strong>Ben</strong> <strong>Reilly</strong>.<br />

-- wurde<br />

jedes opfer<br />

beim ersten date<br />

ermordet. die polizei<br />

steht vor einem<br />

rätsel, denn es gibt<br />

keine verbindung<br />

zwischen--<br />

Und zwar<br />

für immer.<br />

Doch das<br />

Problem<br />

ist …<br />

Ich weiß<br />

nicht, wer <strong>Ben</strong><br />

<strong>Reilly</strong> ist.


Vor fünf Jahren<br />

entdeckte ich,<br />

dass ich Parkers<br />

Klon bin.<br />

Die billige Imitation eines<br />

Menschen … geschaffen von<br />

Professor Miles Warren<br />

alias Jackal …<br />

… als Waffe in seinem<br />

Kampf gegen Parkers<br />

Alter Ego: <strong>Spider</strong>-<strong>Man</strong>.<br />

Alles, was ich je wusste,<br />

fühlte, glaubte, erlebte: Alles<br />

davon war nur eine Lüge.<br />

Also verließ ich Parkers Welt, nahm<br />

den Vornamen seines Onkels und<br />

den Mädchennamen seiner Tante an<br />

(die einzige Konzession an früher”) ”<br />

und schwang mich aufs Motorrad.<br />

Ich lebte so viele Leben, als ich<br />

Amerika durchquerte … gelangte<br />

sogar nach Europa und Asien. Aber wie<br />

sehr ich auch versuchte, aus <strong>Ben</strong> <strong>Reilly</strong><br />

einen realen <strong>Man</strong>n zu machen, ich …<br />

… versagte.<br />

Bis ich Janine traf. Ihre Liebe<br />

schien das einzig Reale in der<br />

Schattenwelt zu sein, die ich mein<br />

Leben nannte. Doch auch sie<br />

verlor ich schließlich.<br />

Nein, es gab noch etwas allzu<br />

” reales”: meinen ” Bruder”<br />

Kaine … ebenfalls ein Klon.<br />

Denn er widmete sein Leben<br />

dem Ziel, meins zu vernichten. Jetzt sind<br />

Janine und Kaine<br />

im Gefängnis.*<br />

Und ich? Mein Leben wurde<br />

gerade erst wieder von zwei<br />

weiteren Ereignissen auf den Kopf<br />

gestellt: der Tod von Tante May …<br />

die Erinnerung an sie hatte mir<br />

Trost gespendet in meinen<br />

” Wanderjahren” …<br />

Und von der Entdeckung,<br />

dass der, den wir alle für<br />

Peter hielten, der Klon<br />

ist. Und ich …<br />

das alles ist detailliert<br />

nachzulesen in der klassischen<br />

klonsaga-- m.


… der wahre<br />

Peter Parker.<br />

Aber ich konnte nicht einfach<br />

in ein Leben treten, das nicht<br />

mehr meins war. Ich war nicht<br />

Peter. Er und Mary Jane<br />

erwarteten ihr erstes Kind.<br />

Also gingen sie nach<br />

Portland (und ich hoffe, sie<br />

kriegen das Happy End, das<br />

sie verdienen), während ich--<br />

Ja, das ist hier die<br />

Frage, nicht, Hamlet?<br />

Was jetzt?<br />

Natürlich ist es super,<br />

wieder in New York zu sein.<br />

Durch die Straßen zu schwingen.<br />

Schurken zu fangen. Das Leben<br />

ist kein Problem.<br />

-- ist<br />

malcolm<br />

mcbride alias<br />

carrion aus dem<br />

ravencroftinstitut<br />

ge-<br />

flohen--<br />

Aber <strong>Reilly</strong>s Leben?<br />

Ich bin ein Geist und<br />

jage mich selbst.<br />

Und manchmal frage<br />

ich mich mitten in der<br />

Nacht: Was, wenn sie<br />

sich geirrt haben?<br />

Was, wenn ich nicht der<br />

Echte bin? Sondern nur ein<br />

Monster aus einer Suppe<br />

in der Retorte? Was--<br />

-- bekommen<br />

wir berichte<br />

über einen kampf<br />

zwischen carrion<br />

und der polizei<br />

…<br />

… am unityfriedhof<br />

in queens.<br />

es gibt keine opfer<br />

bisher, aber die<br />

polizei …<br />

… befürchtet<br />

das<br />

schlimmste.<br />

AUSBRUCH · CARRION IST FREI


Das ist schon<br />

besser!<br />

Wenn ich die Maske überstreife,<br />

die Netzdüsen, dann weiß<br />

ich genau, wer ich bin. Was von<br />

mir erwartet wird. Und …<br />

… freue<br />

mich.<br />

Freue mich, weil ein<br />

Massenmörder frei<br />

ist? Ist das wirklich<br />

aus mir geworden?!<br />

Nein, ich bin einfach nur<br />

glücklich, <strong>Spider</strong>-<strong>Man</strong> zu sein.<br />

Einen Sinn im Leben zu haben,<br />

der mir ansonsten fehlt.<br />

Denn ich weiß:<br />

Jetzt kann ich einen<br />

Unterschied in der<br />

Welt machen.<br />

Es gab Zeiten in diesem<br />

Traum-Leben in der Vergangenheit,<br />

als ich dachte:<br />

<strong>Spider</strong>-<strong>Man</strong> zu sein, sei ein<br />

Fluch. Doch jetzt sehe ich …


Es ist ein<br />

Segen.<br />

sieh dich<br />

um! ein meer<br />

von grabsteinen!<br />

von<br />

fäulnis und<br />

verwesung!<br />

siehst du, wie ich meinen<br />

körper unberührbar mache?<br />

wie kugeln ihn harmlos<br />

durchdringen?<br />

vom ersten<br />

atemzug an ist<br />

dies das schicksal,<br />

das uns alle erwartet.<br />

nichts<br />

hält mich auf.<br />

ich bin unausweichlich<br />

…<br />

… wie<br />

der<br />

tod.<br />

… wenn du<br />

in deinem grab<br />

verrottest.<br />

b-bitte …<br />

ich hab eine<br />

frau … kinder!<br />

familie? eine<br />

eingebildete<br />

verbindung, um<br />

einer sinnlosen<br />

existenz sinn anzudichten.<br />

sollen<br />

sie trauern …<br />

Der Officer fällt um …<br />

wimmernd, weinend …<br />

in unbeschreiblichem<br />

Schmerz.<br />

Das scheint Carrions<br />

Spezialität zu sein.<br />

Malcolm McBride war Student an der<br />

ESU, der sich rührend um seine Mutter<br />

kümmerte, bis das Carrion-Virus<br />

ihn zur Plage werden ließ.<br />

Ein Gedanke kann eine Psyche<br />

verschlingen, eine Berührung<br />

Fleisch zersetzen.


Wenn man<br />

seine Geschichte<br />

bedenkt …<br />

kennst du<br />

mich noch?<br />

… wieso sind die<br />

Polizisten nicht<br />

längst tot?<br />

spider-man,<br />

mein feind!<br />

nein, mein<br />

freund … er<br />

wollte mir<br />

helfen!<br />

ich<br />

hasse<br />

dich!<br />

Ein Funke von Malcolms<br />

Bewusstsein muss da<br />

noch sein …<br />

… und darum kämpfen,<br />

Carrion zu zügeln.<br />

kämpf weiter,<br />

malcolm! lass ihn<br />

nicht gewinnen!<br />

nein, du<br />

brauchst ihn<br />

nicht! er zerstört<br />

dich!<br />

ich<br />

beschütze<br />

dich! du bist<br />

sicher!<br />

malcolm …?<br />

nein,<br />

ich überlebe<br />

nicht ohne ihn!<br />

ich werde--<br />

ist<br />

weg!<br />

ich will<br />

nicht, dass carrion<br />

tötet! aber ich<br />

brauche ihn--<br />

v-verstehst<br />

du nicht? er<br />

beschützt<br />

mich!<br />

verstehst<br />

du denn nicht,<br />

spider-man?<br />

ich hab<br />

ihn nicht gezwungen!


er hat<br />

mich eingeladen!<br />

… den<br />

Geist.<br />

Eine telepathische<br />

Flut von Trauer. Ein<br />

Tsunami des Leids.<br />

Ich fühle seine<br />

Hände und warte, dass<br />

mein Fleisch brennt.<br />

Ist es meine Trauer<br />

oder seine? Mein<br />

Leid oder seins?<br />

Aber er will<br />

nicht den Kör-<br />

per. Er will …<br />

(Ertrinke!)<br />

(Ich ertrinke!)<br />

Mein Psyche zerspringt wie ein<br />

Spiegel … die Teile driften davon …<br />

nein …<br />

(Ertrinke!)<br />

N<br />

EI<br />

N<br />

!


merk<br />

dir<br />

eins:<br />

mein<br />

kopf<br />

ist<br />

tabu!<br />

Ruhig, <strong>Reilly</strong>. Atme<br />

tief durch und<br />

denk mal nach!<br />

Wollte er dich töten,<br />

wärst du jetzt tot.<br />

Und die Cops auch.<br />

Aber es geht ihm nicht um Tod. Es<br />

geht um Gefühle. Trauer. Er leidet …<br />

und erträgt es nicht. Also versucht<br />

er, den Schmerz zu teilen …

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