DStR 36/22 Aus- und Weiterbildungs-Special
Die Corona-Pandemie hat Formen der Fortbildung nachhaltig verändert. Ob reine Online-Veranstaltungen oder hybride Modelle - Präsenz-Formate rückten durch die Pandemie (zwangsweise) in den Hintergrund. Außerdem gibt es mittlerweile so genannte Onboarding-Kurse, die es ermöglichen Mitarbeiter durch ein spezielles Programm einlernen zu lassen. Wie die Zukunft in diesen Bereichen aussehen wird, lesen Sie hier.
Die Corona-Pandemie hat Formen der Fortbildung nachhaltig verändert. Ob reine Online-Veranstaltungen oder hybride Modelle - Präsenz-Formate rückten durch die Pandemie (zwangsweise) in den Hintergrund. Außerdem gibt es mittlerweile so genannte Onboarding-Kurse, die es ermöglichen Mitarbeiter durch ein spezielles Programm einlernen zu lassen. Wie die Zukunft in diesen Bereichen aussehen wird, lesen Sie hier.
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Aus- und Weiterbildungs-Special
Frischer Wind für Ihre Karriere
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Anzeigenschwerpunkt
Anzeigenschwerpunkt Aus- und Weiterbildungs-Special
Online-Fortbildung: effizient oder nur Alibi-
Veranstaltung?
Zahlreiche Seminaranbieter hatten bereits vor Corona-
Zeiten Onlineseminare zur beruflichen Fortbildung im
Programm. Dennoch: Die letzten zwei Jahre haben die
Fortbildungslandschaft maßgeblich verändert. Die Durchführung
von Präsenzschulungen war vielfach nur unter strengen Auflagen
oder zeitweise überhaupt nicht möglich. Die Suche nach neuen
Formen der beruf lichen Fortbildung führte an Onlineseminaren
nicht vorbei. Doch wie effizient sind Online-Fortbildungen? Die
wenig überraschende Antwort auf diese Frage lautet: Es kommt
darauf an. Doch worauf kommt es konkret an?
Unabhängig von Online oder Präsenz:
Auf die Inhalte kommt es an
Warum besuchen Sie ein Fortbildungsseminar? Die Antworten
auf diese einfache Frage werden vielfältig sein.
Zunächst einmal heißt es in § 57 Abs. 2a StBerG: Steuerberater
und Steuerbevollmächtigte sind verpflichtet, sich fortzubilden.
Gemäß § 86 Abs. 2 Nr. 7 StBerG obliegt es der Bundessteuerberaterkammer,
„die berufliche Fortbildung in den steuer beratenden
Berufen zu fördern“. Hierzu kann sie den Berufsangehörigen
unverbindliche Fortbildungsempfehlungen erteilen.
Doch: In der Praxis wird die Einhaltung der Pflicht zur Fortbildung
quasi nicht überwacht.
Ohne regelmäßige Fortbildung geht es im Steuerrecht allerdings
nicht, dies wissen alle, die sich Tag für Tag – von Berufs
wegen – mit steuerlichen Fragen beschäftigen. Gründe für
den Besuch von Seminaren sind daher
– sich stetig ändernde Rechtsvorschriften und die wachsende
Komplexität des Steuerrechts,
– der Wunsch der Mandanten nach einer ganzheitlichen
Beratung und damit die erforderliche Erweiterung fachlicher
Kompetenzen und nicht zuletzt
– die Haftung der Steuerberater/innen.
Denn: Erleiden Mandanten infolge eines Tuns oder
Unterlassens seiner Steuerberaterin/seines Steuerberaters
einen Schaden, so ist diese/r einstandspflichtig. Neben
einer konsequenten Qualitätssicherung in der Steuerberaterpraxis
ist sowohl die eigene Fortbildung als auch
die der Mitarbeiter/innen unabdingbar, um Fehler und
damit auch Haftungsprozesse zu vermeiden.
Unabhängig von der Art der Fortbildung (in Präsenz oder online),
die Beweggründe für den Besuch beruflicher Fortbildungen und
damit auch die Ziele sind in erster Linie die gleichen.
Auf die Inhalte kommt es an. Dabei sind die fachliche Kompetenz
und Praxiserfahrung der Vortragenden sowie die Fähigkeit
der verständlichen Vermittlung entscheidend. Und mittlerweile
sind sowohl Seminaranbieter als auch Vortragende in der Lage,
Veranstaltungen auch im Onlineformat professionell durchzuführen.
Welche Vorteile haben Online- bzw. Präsenzseminare
für die Teilnehmenden?
Da es in inhaltlicher Hinsicht keinen großen Unterschied machen
sollte, ob eine Fortbildung im Onlineformat oder in Präsenz
stattfindet, stellt sich die Frage, welche Vorteile die Online- und
welche die Präsenz-Fortbildung mit sich bringt.
Die Vorteile der Onlineseminare liegen zunächst einmal in den
Rahmenbedingungen.
– Zeitaufwand für An- und Abreise (und ggf. Parkplatzsuche)
entfällt.
– Reisekosten fallen nicht an.
– Dies ermöglicht es auch, flexibel zu reagieren und
sehr kurzfristig ein Seminar zu buchen.
– Da nicht selten mehrere Personen in der Kanzlei ein
Onlineseminar besuchen, ergeben sich Einspareffekte
bei den Seminargebühren.
Für den Besuch von Präsenzveranstaltungen sprechen
jedoch mehr Aspekte des gemeinsamen Austausches der
Anwesenden.
– Während Fragen im Onlineformat häufig nur eingeschränkt
(per Chat oder gefiltert durch eine/n Moderator/in)
gestellt werden können, erlaubt die Präsenzveranstaltung
die direkte, persönliche Adressierung während
der Veranstaltung oder am Rande des Seminars im
Einzelgespräch mit den Vortragenden.
– Hier können mitunter auch Einzelfragen aus der
beruf lichen Praxis angesprochen werden. Ein konkreter
Tipp im Einzelfall ist häufig deutlich mehr wert, als
die Seminargebühr.
– Nicht zu unterschätzen ist der Austausch der Teilnehmenden
während der Präsenzveranstaltung. Ist dieser in
Onlineterminen so gut wie gar nicht möglich, hilft er in
Präsenz berufliche Netzwerke auszubauen und zu pflegen.
Gespräche unter Berufskolleginnen und -kollegen geben
häufig Impulse für die eigene Berufspraxis und sind mit
Geld nicht zu bezahlen.
Anzeigenschwerpunkt Aus- und Weiterbildungs-Special
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– Und seien wir doch einmal ehrlich: Sind Sie bei Besuch
eines Onlineseminars nicht auch deutlich leichter abzulenken
als im Präsenztermin? Viele sitzen an ihrem Arbeitsplatz,
das Telefon klingelt, Mails gehen ein, Kollegen/
Kolleginnen kommen ins Büro und das ein oder andere
muss schnell noch – nebenher – erledigt werden. Präsenzveranstaltungen
werden zumeist deutlich aufmerksamer
verfolgt als die Onlinetermine, die – ähnlich einem
Radio – manchmal einfach im Hintergrund mitlaufen.
Online oder Präsenz – zielgerichtete Angebote
für die berufliche Praxis
Eines ist sicher: Onlineseminare wird es auch geben, wenn
Corona in der öffentlichen Diskussion nicht mehr so präsent
ist. Mehr noch: Die Onlineangebote werden dauerhaft deutlich
zunehmen, während die Teilnehmerzahlen in Präsenzveranstaltungen
– nicht zuletzt unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten
und aufgrund steigender Reisekosten – spürbar zurückgehen
werden.
Die berufliche Fortbildung wird von dieser Entwicklung aus
Sicht der Teilnehmenden profitieren. Wer ein Seminar in erster
Linie besucht, um inhaltlich auf dem Laufen zu bleiben oder
sein Fachwissen erweitern möchten, wird sich häufiger für
Online-Veranstaltungen entscheiden. Das eigene Ziel der beruflichen
Fortbildung wird auf diese Weise mit möglichst geringem
zeitlichem und auch finanziellem Aufwand verfolgt und ist daher
zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht effizient.
Wer allerdings mehr möchte als die reine Vermittlung von
Wissen, wird auf Dauer mit Onlineseminaren nicht glücklich
werden. Eine konzentrierte Auseinandersetzung mit fachlichen
Inhalten, Hinweise zu Praxisfragen und einen Austausch mit
Fachkolleginnen und Fachkollegen bieten nur Präsenzveranstaltungen.
Daher werden diese auch in Zukunft ihre Berechtigung
haben, denn die Effizienz einer Online-Fortbildung in
wirtschaftlicher Hinsicht lässt sich mit dem interaktiven Mehrwert
einer Präsenzveranstaltung nicht aufwiegen.
Hinweis zum Autor:
Michael Puke
ist Steuerberater und Geschäftsführer des
Studienwerks der Steuerberater.
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Kanzleien in Zeiten von Personalmangel: können
Onboarding-Kurse entlasten?
Nahezu jede Steuer-Kanzlei kennt dieses Szenario: Das
E-Mail-Postfach quillt über, die Überstunden der Mitarbeiter
lassen sich schon lange nicht mehr abfeiern
und jeden Monat kommen neue Anfragen von potenziellen Mandanten
herein. An Aufträgen mangelt es der Branche aktuell
nicht – aber dafür an Arbeitskräften.
Der Kampf um Mitarbeiter und qualifizierten Nachwuchs ist
in vollem Gange – wie nahezu überall ist das Steuer- und Rechnungswesen
längst ein Arbeitnehmermarkt, auf dem sich wechselwillige
Fachkräfte und Berufseinsteiger aussuchen können,
wohin sie gehen. Wer sich im Wettbewerb um neue Mit arbeiter
behaupten will, muss den potenziellen Bewerbern also etwas
bieten.
Und hat man einen neuen Mitarbeiter gewinnen können, kommt
die nächste Herausforderung: wie schafft man es als Kanzlei, insbesondere
Berufseinsteiger am Anfang nicht mit der Masse und
Komplexität der Aufgaben zu überfordern – und dadurch Gefahr
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zu laufen, den gefrusteten Mitarbeiter schon nach kurzer Zeit
wieder zu verlieren? Ein Szenario, das Arbeitgeber heutzutage
immer häufiger erleben.
Insbesondere kleine und mittelständische Kanzleien sind beim
Recruiting und beim sogenannten Onboarding neuer Mitarbeiter
oft benachteiligt. Sie bieten – zumindest augenscheinlich – geringere
Entwicklungsperspektiven an als die Großen. Bei der Einarbeitung
müssen sie häufig den Spagat leisten, in einer ohnehin
angespannten Personalsituation auch noch Kapazitäten für den
neuen Kollegen abzustellen. Die Suche und das Einarbeiten von
neuem Personal werden so oft zum echten Kraftakt – und können
den gerade erst gewonnenen Mitarbeiter im schlimmsten Fall sogar
wieder abschrecken.
Onboarding-Kurse: Stressreduzierung in der
Einarbeitunsphase
Spezielle Onboarding-Kurse könnten die Kleinen und Mittelgroßen
in Zukunft entlasten. Das Angebot ist neu und wird
von Steuerfachschulen oder Weiterbildungsinstituten angeboten,
die bereits Erfahrung in der Ausbildung von Steuerberatern,
Steuerfachwirten & Co. haben. Die Kurse sind meist auf Berufseinsteiger
ausgerichtet, die frisch von der Uni kommen und als
Steuer- oder Wirtschaftsprüfungsassistent/innen anfangen. Aber
auch für Quer- und Wiedereinsteiger ist ein gezieltes Onboarding
sinnvoll.
„Die Absolventen sind in der Regel hochmotiviert und verfügen
über ein großes theoretisches Wissen, haben aber meist nur wenig
Erfahrung, was davon wirklich für die Praxis der steuerlichen
Beratung relevant ist. Und sie brauchen natürlich noch Unterstützung,
wenn es um kompliziertere Sachverhalte oder das richtige
Ausfüllen der Steuererklärungsformulare geht.“ so Dr. Elke
Lehmann, Steuerberaterin und Dozentin in der Steuerberaterausbildung.
Genau diese Punkte werden daher in den Onboarding-Kursen
aufgegriffen:
– Vermittlung und Vertiefung der wichtigsten steuerrechtlichen
Themenfelder für die Praxis
– Buchführung & Bilanzierung
– Praxisnahe Fallstudien inkl. Ausfüllen der Steuererklärungsformulare
– Umgang mit Gesetzestexten, Verwaltungsanweisungen
und Datenbanken
– Kommunikation mit Mandanten und Finanzverwaltung
Anzeigenschwerpunkt Aus- und Weiterbildungs-Special
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Idealerweise sollten die Einarbeitung beim neuen Arbeitgeber
vor Ort und das Skill-Training parallel ablaufen, um eine noch
stärkere Verzahnung herzustellen. Aus diesem Grunde werden
die Kurse in der Regel auch nachmittags oder abends und am
Wochenende angeboten. Ein Großteil findet online statt. So
bleibt noch genug Zeit, die neuen Kollegen kennenzulernen und
erste Aufgaben in der Kanzlei zu übernehmen.
Neben dem Vorteil eines schnellen Einstiegs von Kanzlei-
Neulingen, kann ein professionelles Onboarding aber auch im
Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter punkten. Insbesondere
für die gut ausgebildeten und motivierten Absolventen der Unis
und Fachhochschulen spielen Fortbildungen und Entwicklungsmöglichkeiten
eine immer größere Rolle. Die Aussicht auf ein
professionelles praxisnahes Training – oder die finanzielle Unterstützung
dessen – kann also ein wichtiges Zeichen und echtes
Argument für potenzielle neue Mitarbeiter darstellen.
Fazit
Onboarding-Kurse bieten das, was bei vielen Großen der
Branche bereits fester Bestandteil ist – was Klein- und Mittelständler
aber oft firmenintern nicht leisten können. Berufseinsteiger
bekommen eine fundierte fachliche Einarbeitung und
sind somit schneller fit für die Praxis. Chefs und Kollegen werden
entlastet – sie können sich beim Onboarding neuer Kollegen
ganz auf die Spezifika der Kanzlei wie Mandanten oder Kanzlei-
Software, konzentrieren. Die Gefahr von Frust und Überforderung
sinkt auf beiden Seiten – eine Win-Win-Situation, die allen
den Start in die neue Stelle erleichtert und sich bereits vorab positiv
auf die Attraktivität einer Kanzlei auswirken kann.
Onboarding-Kurse können also noch immer nicht das persönliche
Kennenlernen der neuen Kollegen ersetzen oder auf Kanzleispezifische
Besonderheiten eingehen, aber mit ihrem fachlichen
Know-How durchaus einen echten Beitrag zur Einarbeitung
neuer Mitarbeiter leisten.
Hinweis zum Autor:
Andreas Wellmann
ist Geschäftsführer der Steuerlehrgänge
Dr. Bannas GmbH. Der Diplom-Kaufmann
ist Autor mehrerer betriebs- und
volkswirtschaftlicher Lehrbücher und
verschiedener Aufsätze zur Steuerberaterprüfung.
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Weiterbildung nach Corona – der Kunde ist der
Gewinner
Es ist unbestritten, dass Corona die Weiterbildung in
Deutschland nachhaltig geprägt und verändert hat. Die
starke Einschränkung von Präsenz-Veranstaltungen bewirkte,
dass sich auch die Anbieter, die bisher digitalen Veranstaltungen
kritisch gegenüberstanden, damit auseinandersetzen mussten. Technisch
war die Umsetzung selten ein Problem. Auch ungeübte Teilnehmer
gewöhnten sich schnell an das Seminar-Format und konnten
sich kontaktlos weiterbilden. Online-Seminare erlebten einen
Boom.
Beim Arbeitskreis für Wirtschafts- und Steuerrecht (AWS), der
in jeder Corona-Phase Veranstaltungen in Präsenz-Form durchgeführt
hat und bei dem die Teilnehmer die freie Wahl zwischen
Präsenz- und Online-Format haben, sank die Präsenz-Quote auf
25 %. Aktuell pendelt sie sich wieder bei 50 % ein. Wobei die
Schwankungsbreite hoch ist – abhängig z.B. vom Wetter oder
gesundheitspolitischen Aussagen. Wodurch die Frage entsteht,
wie geht es weiter? Präsenz, Online oder doch Hybrid?
Online-Seminare: Vorteile und Herausforderungen
für Anbieter
Online-Seminare haben viele Vorteile für den Anbieter:
Geringere Kosten, ein räumlich unbegrenzter Markt, einfache
Orga nisation. Auch die Teilnehmer haben durch wegfallende
Reise kosten und örtliche Flexibilität gute Argumente. Man
kann auf beiden Seiten diesen Versuchungen kaum widerstehen.
Doch selbst furios gestartete digitale Anwendungen wie z.B.
das Audio-Netzwerk Clubhouse zeigen, dass jede Idee für den
nachhaltigen Erfolg gut durchdacht sein will.
Denn kann man eine große Kundengruppe, die sich den persönlichen
Kontakt, den bilateralen Austausch mit dem Dozenten
und anderen Teilnehmern sowie eine Disziplinierung durch
Anwesenheit wünscht, ignorieren? Sicher nicht. Denn Corona
konnte einiges nicht ändern. Online-Seminare sind trotz aller
technischer Innovation zum Networken noch immer eher unge-
SONDERKONDITIONEN
FÜR FIRMEN UND
KANZLEIEN!
Beilagen
Mit dieser Ausgabe verbreiten wir folgende Beilagen:
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Fachangestellte.
Anzeigenschwerpunkt Aus- und Weiterbildungs-Special
Anzeigenschwerpunkt Aus- und Weiterbildungs-Special
eignet. Darüber hinaus erfordern sie eine hohe Lern motivation
und Selbstdisziplin bei den Teilnehmern.
Letzteres zu erhalten, ist eine der Hauptherausforderungen
für die Anbieter geworden und hat eine neue Berufsbezeichnung
kreiert, den Online-Dozenten. Denn nur wenige Referenten
sind Naturtalente. Es will gelernt sein, die virtuellen Tools zu
nutzen, die Zuhörer einzubinden und die meist nicht vorhandenen
Interaktion zu überspielen. Eine Übertragung von der
realen in die digitale Seminarwelt kann, aber muss nicht erfolgreich
sein.
Alternativen zu Online-Seminaren
Als Alternative bietet sich die Hybrid-Veranstaltung an, bei
der die Präsenz-Veranstaltung gestreamt wird und die Online-
Teil nehmer per virtueller Interaktion eingebunden werden, und
scheint die perfekte Lösung. Doch der technische und organisatorische
Aufwand ist hoch. Dennoch fühlen sich die digitalen
Teilnehmer nicht immer voll integriert und die Präsenz-Teilnehmer
von einer Kamera eingeschüchtert. Die allumfassende
Lösung kann es keinem Beteiligten so richtig recht machen und
wird deshalb ein Nischen-Produkt bleiben.
Also doch wieder verstärkt zurück zu reinen Präsenz-Formaten?
Klar ist, Online wird Präsenz nicht ersetzen. Klar ist auch, dass
wir nicht zu den Präsenz-Zahlen wie vor Corona zurückkehren
werden. Corona hat jedoch dazu beigetragen, dass das Weiterbildungsangebot
wieder etwas bunter und vielfältiger geworden
ist. Zum Leidwesen der Anbieter, die mit der wachsenden
Komplexität und Unsicherheit über die Kundenwünsche neue
Herausforderungen haben. Der Gewinner ist der Kunde, der
noch differenziertere Angebote, mehr Flexibilität und mehr Freiheit
vor findet. Gestern Präsenz, morgen online, und übermorgen
„live information on demand“ – der nächste sich abzeichnende
Trend.
Hinweis zum Autor:
Matthias Wehr
ist Geschäftsführer der BECKAKADEMIE
AWS Arbeitskreis für Wirtschafts- und
Steuerrecht oHG.