BS 01-2021
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01
2021
SCHIFFFAHRT
Was wünschen sich die
Verbände von 2021? 8
ISSN 0939191-6
RÜCKBLICK
TECHNIK
01
Die Schlagzeilen aus
EST-Floattech setzt auf
9 770939 191001
zwölf Monaten 12 den deutschen Markt 34
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EDITORIAL
Hamburgs
maritimes Herz
Krischan Förster
Chefredakteur
Nur Mut, trotz Corona!
Üblicherweise sind die ersten Tage eines
neuen Jahres eine Zeit, in der Pläne geschmiedet
und neue Ziele ins Auge gefasst
werden. Im Privaten wie auch im
Geschäftlichen. 2021 hat dagegen angefangen,
wie das 2020 zu Ende ging –
ganz im Banne und unter der Geißel
von Covid-19. Eigentlich ist es sogar
noch schlimmer geworden, weil der vor
dem Jahreswechsel verordnete Lockdown
über die Feiertage die Infektionsund
Todeszahlen kaum verringern
konnte und sich das tückische Virus inzwischen
als Mutation verbreitet – mit
bislang noch ungewissem Ausgang.
Wie unheilvolle dunkle Sturmwolken
ziehen bereits neue Schreckensszena -
rien am Horizont auf. Mühsam hatte
sich das Binnenschifffahrtsgewerbe im
vergangenen Jahr den praxisfernen Corona-Vorschriften
entzogen, nun könnte
im Zuge der anhaltenden Krise eine
neuerliche Verschärfung der Reise-
Regeln ins Haus stehen.
Nicht auszudenken, was es angesichts
von täglich 600 Schiffen allein im grenzüberschreitenden
Rhein-Verkehr bedeuten
würde, wenn die Besatzungen
bei der Einreise unter Quarantäne gestellt
würde. Und wieder wird vor und
hinter den Kulissen hektisch korrespondiert
und verhandelt …
Die Eindämmung der Corona-Be -
drohung und die schnellstmögliche Bewältigung
der Krise bleiben zweifellos
die wichtigste Herausforderung, auch in
diesem Jahr. Dem muss sich alles andere
unterordnen. Für viele Unternehmen in
der Passagierschifffahrt, denen mindestens
ein weiterer verpatzter Saisonstart,
wenn nicht Schlimmeres droht, geht es
längst um die nackte Existenz. Sie stehen
zwar weniger im öffentlichen Fokus als
die großen Industriefelder von Automobil
bis Stahl, brauchen aber gleichermaßen
wirksame Hilfen fürs Überleben.
Der Kampf gegen Corona bedeutet
aber nicht, dass andere Themen vertagt
oder vernachlässigt werden dürfen. Welche
Erwartungen und Forderungen die
wichtigen Verbände und Interessens -
vertretun gen aus dem System Wasserstraße
an die Po li tik bei Bund und Ländern
haben, können Sie in dieser Ausgabe
ab Seite 8 nachlesen. Das Spektrum
reicht von einem ausreichenden Investitionsetat
über eine neue Motorenförderung
bis hin zur Digitalisierung
von logistischen Prozessen.
Es gibt ein Leben während und auch
nach Corona. Vieles ist trotz – oder gerade
wegen – den harten wirtschaft -
lichen Rah men bedingungen in Bewegung.
Aber es braucht Mut und Zuversicht.
Schon 2020 waren die Schlagzeilen
nicht nur von der Pandemie geprägt.
Für alle, die diese in jeder Hinsicht ungewöhnlichen
zwölf Monate des vergangenen
Jahres noch einmal Revue
passieren lassen wollen, ist unsere große
Übersicht über die meistgelesenen
Nach richten ab Seite 12 eine spannende
Lektüre.
Bleibt zu hoffen, dass der Rückblick auf
2021 rundum positiver ausfällt und Corona
dann als überwunden gelten kann.
Bleiben Sie bis dahin vor allem gesund!
Viel Spaß beim Lesen wünscht
...mehr
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INHALT 01 2021
01 Inhalt 2021
JahresrückblickBSTitel
08
Zwölf Monate
in Schlagzeilen
12
3 EDITORIAL
3 – Nur Mut, trotz Corona
5 PERSONALIEN
6 NACHRICHTEN
26 SCHIFFSTECHNIK
26 – »Argonon« testet Retrofit für Stage V
28 – Ohne Rudergänger durch den Hafen
29 – SET lässt Bagger-Neubau vom Stapelt
30 – Wasserstoff rückt in den Fokus
32 – abriebfeste Beschichtung gegen den Rost
34 – EST-Floattech setzt auf deutschen Markt
Der große Jahresrückblick – was wurde gelesen?
8 SCHIFFFAHRT
Ausblick auf 2021 aus Sicht der Verbände
8 –Nachhaltigkeit wird zum dominierenden Thema
Jens Schwanen, Geschäftsführer
Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt
e.V.
9 – Die Häfen haben ihre Systemrelevanz bewiesen
Joachim Zimmermann, Präsident
Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen e.V.
10 – Schifferbörse appelliert an die Politik: Macht
schneller!
Frank Wittig, Vorstand
Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort e.V.
11 – Die Binnenschifffahrt benötigt Förderung!
Patricia Erb-Korn, Präsidentin
Verein für europäische Binnenschifffahrt und
Wasserstraßen e.V.
12 JAHRESRÜCKBLICK
38 WASSERSTRASSEN | HÄFEN
36 – Mehr Geld für die Infrastruktur
38 – Zwischen Rückstand und Wandel
40 – alles nach Plan in Osnabrück
42 – Batteriefabrik kam per Schiff aus China
44 – Fake-News gegen den Oderausbau?
46 HTG-INFO
54 BUYER’S GUIDE
60 RECHT
60 – Schiffsführung und Alkohol
61 – adhäsionsverfahren bei Schiffshavarien
62 BDS
63 IMPRESSUM
Herausgeberverbände der Zeitschrift
Binnenschifffahrt
DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK
Verein für europäische
Binnenschifffahrt und
Wasserstraßen e.V.
Hafentechnische
Gesellschaft e.V.
4 Binnenschifffahrt 01 | 2021
1
Personalien
PERSONALIEN
◼ VSV: Alexander Kohlmeier und
Frank Rode verstärken die Vereinigte
Schiffs-Versicherung
(VSV) am Unternehmenssitz
in
Hannover. Kohlmeier
wird sich als
Vorstandsassistent
unter anderem um
die Projektsteuerung
kümmern. Frank Rode folgt als
Sachverständiger Frank Hellbach, der
zum Ende des Jahres 2020 in den Ruhestand
gewechselt ist. Rode kommt von
der Niedersächsische Verfrachtungsgesellschaft
mbH (NVG/Imperial).
◼ KOMBIVERKEHR: Alexander
Ochs ist in die Geschäftsführung bei
Kombiverkehr eingetreten.
Der 47-Jährige
gehört neben
Armin Riedl und
Robert Breuhahn
zum Führungstrio.
Er wird zu einem
späteren Zeitpunkt
die Nachfolge von Breuhahn antreten.
Ochs kommt von der bayernhafen
Gruppe, wo er bis Ende 2020 als Prokurist
und Mitglied der Gruppengeschäftsführung
tätig war.
◼ HAFEN ROTTERDAM: Nynke
Dalstra ist zum Aufsichtsratsmitglied
des Hafenbetriebs
Rotterdam bestellt
worden. Ihre Amtszeit
läuft vier Jahre
bis Dezember 2024.
Bis zum vergangenen
Jahr war Dalstra
CFO bei Royal
Haskoning DHV, davor bei AkzoNobel
und Nucletron beschäftigt. Mit der Berufung
Dalstras besteht der Aufsichtsrat
des Hafenbetriebs Rotterdam wieder
aus fünf Mitgliedern.
Personalie des Monats: HGK beruft Führungsduo für Dry Shipping
◼ HGK DRY SHIPPING: Andreas Lemme (HGK, Foto
oben li.) und Joachim Holstein (HTAG, re.) verantworten
künftig als Führungsduo die Trockenschifffahrt innerhalb
der Kölner HGK-Gruppe. Die Aktivitäten von HGK
Dry Shipping (ehemals Imperial) und der HTAG – Häfen
und Transport AG werden unter einem Dach zusammengeführt.
Holstein lässt sein Mandat als Vorstandsmitglied
der HTAG zum 30. April auslaufen. Volker Seefeldt (1)wird
das auf Massen- und Schüttgüter spezialisierte Geschäft
der HTAG künftig bis auf weiteres als alleiniger Vorstand
führen. Gleichzeitig hat Wolfgang Nowak (2) sein Mandat
als Geschäftsführer der HGK Dry Shipping niedergelegt
und übernimmt neben seiner Tätigkeit als Bereichsleiter
Commercial bei der HGK Shipping weitere Aufgaben
innerhalb der HGK-Gruppe. Steffen Bauer (3) bleibt als
Vorsitzender der Geschäftsführung sowohl der HGK Shipping
als auch der HGK Dry Shipping weiter gesamtverantwortlich.
Er sieht durch die Neuaufstellung der Trockenschifffahrt
große Perspektiven: »Durch die Bündelung
der Kompetenzen und der Flottenkapazitäten können wir
für unsere Kunden die Versorgungssicherheit in der Binnenschifffahrt
erhöhen und unsere Angebote ausbauen.«
Personelle Veränderungen gibt es auch bei neska: In der
HGK-Beteiligung, die ab März als Geschäftsbereich »HGK
Logistics and Intermodal« am Markt auftritt, war bereits
Ende November Markus Krämer neu in die Geschäftsführung
gemeinsam mit Jan Zeese und Stefan Hütten (4) berufen
worden. Krämer kümmert sich vornehmlich um die
Integration und den Ausbau der neska-Aktivitäten in der
HGK Integrated Logistics Group. Er behält zudem die Leitung
des Beteiligungsmanagements bei der HGK AG.
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Binnenschifffahrt 01 | 2021
15
NACHRICHTEN
HAFEN DUISBURG
Maersk baut Verteilzentrum auf Logistikareal »logport VI«
Die Containerreederei Maersk, Nummer
1 in der Branche, plant den Bau eines
Distributionszentrums im Duisburger
Hafen. Der Schritt gehört zur Unternehmensstrategie,
weltweit integrierte
Logistiklösungen anzubieten.
Die neue Halle soll zügig geplant und
fertiggestellt werden. Insgesamt wird Maersk
eine über 100.000 m2 große Fläche
auf dem Areal »logport VI« übernehmen.
Die Vertragsverhandlung hierzu befindet
sich nach Angaben von duisport in der finalen
Phase. Die Ansiedlung sei mit über
350 neuen Arbeitsplätzen verbunden,
heißt es.
»Unsere Kunden brauchen mehr als
die reine Transportdienstleistung von
Hafen zu Hafen«, sagt Jens-Ole Krenzien,
Vice President North West Continent Region
bei Maersk. Indem sie über die gesamte
Transportkette von Tür zu Tür begleitet
würden, schaffen man echten
Maersk will eine 100.000 m2 große Fläche auf dem Logistikareal »logport VI« übernehmen
Mehrwert und reduziere die Komplexität
der Supply Chains.
Auf dem knapp 43 ha großen Gelände,
das über eine 500 m lange Kaimauer verfügt,
soll ein trimodaler Logistikstandort
inklusive eines Containerterminals entstehen.
Der Standort in Walsum gilt nach
»logport I« in Duisburg-Rheinhausen als
zweitgrößtes Projekt der Duisburger Hafen
AG in den vergangenen 20 Jahren. n
© duisport
HOYER MARINE
Einstieg ins Schwerölgeschäft
Das im internationalen Bunkergeschäft tätige Unternehmen Hoyer
Marine bietet seit Jahresbeginn auch Schweröl an. Mit der gecharterten
Doppelhüllen-Barge »Njord« werden künftig Seeschiffe zwischen
Hamburg, Cuxhaven und Kiel mit den unterschiedlichsten
Schweröl-Qualitäten beliefert, teilt Hoyer mit. Nach dem Rückbau
der eigenen Bunkerstation in Brunsbüttel, ist das Unternehmen ab
sofort auch wieder im Nord-Ostsee-Kanal (NOK) präsent und bietet
nach vorübergehender Abstinenz wieder Kraftstoffe für die Seeschifffahrt
in Brunsbüttel ex Anlage an. Die Hoyer Unternehmensgruppe
gilt als einer der größten familiengeführten und konzernunabhängigen
Mineralöl- und Energielieferanten Deutschlands. n
BENELUX
Park-Line Aqua sorgt für Landstrom
Park-Line Aqua mit Sitz in Amsterdam hat einen Großauftrag erhalten.
Das Unternehmen liefert das einheitliche Landstromsystem für
die Binnenschifffahrt und Flusskreuzer in Rotterdam, den niederländisch-belgischen
Hafenverbund North Sea Port, den Drechtstädten,
den Hafenbetrieb Antwerpen und die flämischen Wasserstraßen. Die
Amsterdamer haben sich in der europaweiten Ausschreibung durchgesetzt
und von Hafenbetrieb Rotterdam in Namen all dieser »Landstromparteien«
den Zuschlag erhalten. Ein einheitliches Landstromsystem
sei der Benutzerfreundlichkeit zuträglich und fördere die
Nutzung von Landstrom, um stilliegende Schiffe mit umweltschonend
gewonnenen Strom zu versorgen, heißt es.
n
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6 Binnenschifffahrt 01 | 2021
NACHRICHTEN
MAIN
Unitank darf Kraftstofflager in Raunheim erweitern
Das Hamburger Unternehmen Unitank
hat die Erlaubnis für die Erweiterung seines
Tanklagers in Raunheim am Main erhalten.
Während des lange anhaltenden
Niedrigwassers 2018 war es zu Versorgungsengpässen
gekommen. Durch
die Kapazitätssteigerung soll dem künftig
vorgebeugt werden.
So darf das Unternehmen sein derzeit
26 ha großes Tanklager am Binnenhafen
Raunheim in der Nähe des Frankfurter
Flughafens um drei Tanks mit einem Fassungsvermögen
von je 40.000 m2 erweitern,
um zusätzliches Benzin aufzubewahren.
Die Erlaubnis dazu erteilte das
Regierungspräsidium Darmstadt als zuständige
Genehmigungsbehörde. Die
Tanklager Raunheim GmbH hatte den
entsprechenden Antrag im Dezember
2019 gestellt. Einwendungen habe es
nicht gegeben, heißt es von Seiten des
Unternehmens.
Das Tanklager von Unitank in Raunheim erhält drei zusätzliche Tanks
Derzeit hat das Lager eine Kapazität von
180.000 m3 für Benzin, Diesel, Heizöl und
Flugzeugtreibstoff. Der Kraftstoff wird mit
Binnenschiffen, Tankwagen und via Pipeline
ausgeliefert, mit der unter anderem
der Frankfurter Flughafen bedient wird.
Wegen der Hitzeperiode war es im
Sommer 2018 an Tankstellen zu Versorgungsengpässen
gekommen. Weil es
damals nicht genügend Tanks zur Lagerung
gegeben habe, sei der Neubau ausgeschrieben
worden, heißt es. n
© Unitank
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Binnenschifffahrt 01 | 2021
7
SCHIFFFAHRT
Nachhaltigkeit in der Binnenschifffahrt
wird zum dominierenden Thema
Auch die Schifffahrt blieb 2020 von den Auswirkungen der
Coronavirus-Pandemie nicht verschont. Die Fahrgastschifffahrt
ist durch die monatelangen Verbote, den Beruf auszuüben,
in die schwerste wirtschaftliche Krise der Nachkriegszeit geraten.
Der BDB setzt sich vehement dafür ein, den entstandenen
Schaden wenigstens teilweise zu ersetzen, z.B. durch den Ausgleich
von entstandenen Vorhaltungs- und Vorleistungskosten.
Leider misst die Regierung im Verkehrssektor mit zweierlei
Maß: Was dem Omnibusgewerbe und voraussichtlich der Luftverkehrswirtschaft
bereitwillig gewährt wird, bleibt der Fahrgastschifffahrt
bis dato versagt. Der BDB wird hier weiterbohren,
denn eines ist schon jetzt klar: Zum Saisonbeginn im
März 2021 werden Abstandsregelungen und darauf basierende,
reduzierte Fahrgastzahlen das Gewerbe weiterhin massiv belasten.
In der Güterschifffahrt verlief das Jahr uneinheitlich. Hier trafen
im Frühjahr 2020 die Auswirkungen der Pandemie auf eine
insgesamt bereits deutlich abgekühlte Konjunktur. Das hat insbesondere
in der Großschifffahrt auf dem Rhein Mengenrückgänge
im Massengut von ca. 30 % zur Folge gehabt, z.B. bei Kohle,
Baustoffen und Eisenerz. Offizielle Statistiken liegen noch
nicht vor. Über Verluste in dieser Größenordnung klagt auch die
Güterbahn, die im Wettbewerb gegenüber der Schifffahrt zunehmend
aggressiv auftritt.
Diese insgesamt schwierige Marktlage trifft auf eine wachsende
Bereitschaft in der Politik, die Nachhaltigkeit der Binnenschifffahrt
weiter zu verbessern. So entwickelt die ZKR eine Art
Fahrplan, wie die Schifffahrt bis 2050 etappenweise weitgehend
emissionsfrei gestellt werden kann. Der europäische Green Deal
setzt große Hoffnungen in die Binnenschifffahrt, die die Straße
entlasten und deutlich mehr Güter transportieren soll. Gute
Fortschritte finden auf nationaler Ebene statt: Der »Masterplan
Binnenschifffahrt« wird konsequent umgesetzt. Ein neues Flottenmodernisierungsprogramm
soll technologieoffen angelegt
sein und deutlich höhere Fördersätze für die Aus- und Umrüstung
des Schiffes mit neuen Motoren u.ä. bieten. Wasserstoff,
Brennstoffzelle und synthetische Kraftstoffe sind in der Erprobung.
Alternative Antriebe und Innovationen im Schiffbau sollen
helfen, die Schifffahrt noch umweltschonender zu machen.
Forschungseinrichtungen wie etwa dem in Duisburg ansässigen
DST, mit dem der BDB kooperiert, kommt eine Schlüsselfunktion
zu.
Die Umsetzung des Masterplans dauert allerdings sehr lange.
So wartet das Gewerbe dringend auf die Ergebnisse der Studie
zu »flachgehenden« Binnenschiffen und zum tatsächlichen Bedarf
kleineren Schiffsraums, mit dem neue Märkte erschlossen
werden könnten. Die werden erst im Oktober 2021 vorliegen, also
nach der Bundestagswahl. Auch für die erbetene Öffnung der
44-t-Regelung für den Massenguttransport im Vor- und Nachlauf
der Binnenhäfen lässt das BMVI erst ein Gutachten schreiben.
»Einfach machen und die erwarteten Auswirkungen nach
ein paar Jahren evaluieren«, lautete der pragmatische Gegenvorschlag
des BDB, der leider kein Gehör in Berlin fand. Deutlich
früher werden Ergebnisse der Arbeitsgruppe erwartet, die sich
mit Maßnahmen zur stärkeren Verlagerung von großvolumigem
und schwerem Stückgut auf die Wasserstraßen befasst. Andreas
Scheuer sollte den Empfehlungen der AG seines Hauses dann
Beachtung schenken.
2021 ist Bundestagswahl. Der BDB wird sich erneut dafür einsetzen,
dass die künftige Regierung nicht nur die Potenziale der
Schiene fördert, sondern auch dem System Wasserstraße die erforderliche
Unterstützung zukommen lässt: Ohne staatliche Förderung
geht es nicht! Brüssel setzt dabei die Leitplanken. Zu
hoffen ist, dass die Wettbewerbsbehörde der EU-Kommission
nach über acht Monaten Prüfzeit möglichst bald das neue Programm
zur Modernisierung der Flotte genehmigt. Dann kann
der »große Wurf« für die Binnenschifffahrt, von dem der Bundesverkehrsminister
2019 in Berlin gesprochen hat, in 2021 endlich
starten.
Jens Schwanen
Geschäftsführer
Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB)
8 Binnenschifffahrt 01 | 2021
SCHIFFFAHRT
Die Häfen haben ihre
Systemrelevanz bewiesen
Niemand hätte wohl zu Jahresanfang 2020 geahnt, dass die
Welt es ab März mit einer welt-weiten Pandemie zu tun bekommt,
die uns auch noch weit in das Jahr 2021 hinein beschäftigen
wird. In allen gesellschaftlichen Bereichen ist das Leben
im Ausnahmezustand ein gutes Stück Gewohnheit geworden.
Das Eintreffen der ersten Impfstoffe lässt uns auf eine langsame
Normalisierung hoffen.
Die Binnenhafenwirtschaft hat auf die Krise robust reagiert
und ist bislang durch diese sehr glimpflich hindurchgesteuert.
Die Häfen haben ihre Systemrelevanz bewiesen. Denn trotz der
großen Herausforderungen, vor die Corona die Verantwortlichen
in den Häfen hinsichtlich Organisation von Prozessen
und Personal gestellt hat, konnte die Logistik hafenseitig jederzeit
sichergestellt werden.
Insgesamt haben sich aber in einigen Bereichen Engpasssituationen
ergeben, was die Verletzlichkeit globaler logistischer
Ketten aufzeigt. Diese könnte künftig durch eine stärkere Nutzung
von Puffern und eine stärkere Vorratshaltung verringert
werden. Binnenhäfen bieten sich hierfür als attraktive Standorte
an.
Natürlich war Corona auch das bestimmende Thema für die
Arbeit des BÖB. Ob bei der Erstellung des Konjunkturprogramms
oder der Abwehr praxisferner Quarantäneregelungen
für den Güterverkehr hat sich gezeigt, wie wichtig eine starke
Branchenvertretung ist.
In vielen Sektoren wirkt Corona wie ein Brennglas und zeigt
uns schmerzlich auf, wo Herausforderungen und Probleme bestehen.
Viele Themen sind daher jetzt akut, die auch schon vorher
im Fokus standen: Die Verstärkung der Investitionen in die
Infrastruktur, die ökologische Transformation des Sektors und
die Digitalisierung von Logistik und Infrastruktur bewegen uns
nach wie vor.
Die Prioritäten und Forderungen des Bundesverbandes Öffentlicher
Binnenhäfen für 2021 dürften daher nicht überraschen.
Angesichts eines drohenden strukturellen Defizits im Etat für
die Bundeswasserstraßen, wird sich der BÖB für eine auskömmliche
finanzielle und personelle Ausstattung der Wasserstraßenverwaltung
im Bundeshaushalt 2022 einsetzen.
Ein weiteres Schlüsselthema im neuen Jahr wird die Novelle
der Förderrichtlinie für den Kombinierten Verkehr sein. Bereits
Ende vergangenen Jahres hat der BÖB in einem gemeinsa-men
Papier mit dem VDV, der SGKV und dem BDB Vorschläge zur
Verbesserung der KV-Förderrichtlinie unterbreitet.
Mit Bedauern hat der BÖB zur Kenntnis genommen, dass die
EU-Kommission die seit einigen Jahren existierende, erfolgreiche
Förderung von Hafenbahnen im Rahmen des Schienengü-terfernverkehrsförderungsgesetzes
(SGFFG) vorläufig gekippt
und Nachbesserungen am Gesetz eingefordert hat. Der
BÖB setzt sich dafür ein, dass diese Nachbesserung noch in dieser
Legislaturperiode erfolgt und die Förderfähigkeit wiederhergestellt
wird. Gleichzeitig fordert der BÖB die Politik auf, die
Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen, die eine
Ausweitung der Förderung auf Neu- und Ausbauprojekte vorsieht.
Analog zur SGFFG-Förderung setzt sich der BÖB für die Einrichtung
eines Bund-Länder-Förderprogramms für Ufersanierungen
in Binnenhäfen ein. Die Sanierung der Wasserstraßen
darf nicht an der Hafeneinfahrt enden. Hier müssen Schiene
und Wasserstraße fördertechnisch gleichgestellt werden.
BÖB und VBW haben aus dem Masterplan heraus die Aufgabe
übernommen, einen Stakeholder-Dialog zur Digitalisierung
von Binnenschifffahrt, Häfen und Wasserstraßen zu initiieren.
Der BÖB erwartet seitens des BMVI eine bestmögliche
Unterstützung dieses Dialogs, damit dieser zu belastbaren Ergebnissen
kommt.
Joachim Zimmermann
Präsident
Verband Öffentlicher Binnenhäfen e.V. (BÖB)
Binnenschifffahrt 01 | 2021
9
SCHIFFFAHRT
Schifferbörse appelliert an die Politik:
Macht schneller!
Das Jahr 2020 war für die Binnenschifffahrt kein einfaches
Jahr. Durch die COVID-19-Pandemie, aber auch durch das
anhaltende Niedrigwasser bis in den November hinein, verzeichnete
die Branche einen Mengenrückgang von etwa 10 %.
Die Flusskreuzfahrtbranche musste das Jahr nahezu komplett
abschreiben. Wann der Tourismus wieder anläuft, ist unklar.
Zusätzlich belasten Kohleausstieg und Energiewende den Massengutbereich.
Was wird aus Sicht der Schifferbörse 2021 wichtig?
Im Bundestagswahljahr gehört die Instandhaltung der Infrastruktur
ganz oben auf die Agenda. Und das darf von den
wahlkämpfenden Politikern nicht als Thema der Nahmobilität
auf der Straße umgedeutet werden.
Um die Corona-Delle schnell zu überwinden, ist die Wirtschaft
auf funktionierende Straßen, Schienen und Wasserwege angewiesen.
Wie groß der Nachholbedarf ist, zeigen die Schleusen im
westdeutschen Kanalnetz. Hier kann man der Politik nur zurufen:
Macht schneller! Eine Fertigstellung nicht vor 2038 kommt
zu spät, um heute Investitionen in den Industriestandort zu holen.
Positiv ist die Entwicklung von Innovationen für das System
Wasserstraße, besonders im Bereich Smart and Green Shipping.
Im letzten Jahr eröffnete das Versuchs- und Leitungszentrum autonome
Binnenschifffahrt (VeLABi) am Entwicklungszentrum
für Schiffstechnik und Transportsysteme (DST) in Duisburg. Die
innovativen Projekte aus dem Testfeld Rhein-Ruhr rund um autonome
und automatisierte Binnenschifffahrt schaffen Perspektiven
für die Zukunft. Diese müssen weiter vorangetrieben und gefördert
werden.
Hier freuen wir uns auf die Unterstützung der parlamentarischen
Gruppe Binnenschifffahrt, die sich im vergangenen
Jahr im Landtag NRW gegründet hat. Als Schifferbörse
zu Duisburg-Ruhrort unterstützen wir diese Ansätze.
Außerdem werden wir noch intensiver dafür werben, Binnenschifffahrt
zum Schulthema zu machen. Nur wer die Potenziale
des Verkehrsträgers richtig kennt, kann diese auch nutzen. Für
die Zukunft der Binnenschifffahrt ist es wichtig, dass künftige
Fach- und Führungskräfte für die Vorteile und Chancen der Binnenschifffahrt
frühzeitig sensibilisiert werden.
Daher setzt sich die Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort e. V.
mit der jährlich stattfindenden Lehrgangsreihe Quinwalo (Qualification
Inland Waterway Logistics), die speziell für Speditionsund
Logistikkaufleute in Ausbildung entwickelt wurde, schon seit
Jahren für das System Was-serstraße ein.
Ergänzend dazu steht seit letztem Jahr ein kostenfreies Lehrmittelpaket
zur Wasserstraße Rhein zur Verfügung (www.
quinwalo.de). Es behandelt die Binnenschifffahrt im Allgemeinen,
enthält aber auch geographische und wirtschaftsgeographische
Informationen.
Frank Wittig
Vorstand
Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort e.V.
10 Binnenschifffahrt 01 | 2021
SCHIFFFAHRT
Die Binnenschifffahrt benötigt
dringend Förderung!
Seit Frühjahr 2021 hält das Coronavirus die Welt in Atem. Es
verwundert nicht, dass der Lockdown und die nachfolgende
Unsicherheit dazu geführt haben, dass auch die Arbeit des VBW
von der weltweiten Corona-Pandemie nicht unberührt blieb.
Viele Ehrenamtliche in den im VBW organisierten Unternehmen
und Institutionen waren in der ersten Jahreshälfte stark
durch Krisenmanagement in ihren hauptamtlichen Tätigkeiten
gebunden. Dadurch konnten viele geplante Veranstaltungen
nicht stattfinden. Auch das seit 2012 etablierte Bankett musste
abgesagt werden.
In der zweiten Jahreshälfte konnten viele Ausschüsse und Arbeitsgruppen
zumindest virtuell wieder tagen und die Erfüllung
des Arbeitsprogramms aufgenommen werden. Die meisten Projekte
werden, wenn auch mit Verzögerung, fortgeführt.
Gleichzeitig arbeiteten VBW und BÖB mit Hochdruck an der
Vertiefung ihrer im Mai 2020 geschlossenen Kooperation. Nach
der Etablierung einer gemeinsamen Geschäftsführung wurden
erste Weichenstellungen zur Vernetzung der Ausschussarbeit
vorgenommen. Diese Arbeiten werden 2021 weitergehen.
Fortgeführt werden konnten auch die Arbeiten zur Umsetzung
des Masterplans Binnenschifffahrt. Der VBW wirkte an
der Erstellung des Masterplans mit und ist seit Sommer 2019 im
Beirat vertreten.
Der VBW hat gemeinsam mit dem BÖB die Federführung
einzelner Projekte übernommen. Gemeinsam mit dem BÖB
wird der VBW 2021 einen Dialog zwischen Wirtschaft und Verwaltung
zur Digitalisierung von Binnenschifffahrt, Häfen und
Wasserstraßen initiieren. Ziel dieses Dialogs ist die Erstellung einer
Roadmap für die Digitalisierung des Systems Wasserstraße.
Parallel wird der VBW das BMVI und die GDWS 2021 als offizieller
Partner bei der Erstellung eines europäischen Masterplans
für die Digitalisierung des Systems Wasserstraße unterstützen,
der gemeinsam mit den BENELUX-Staaten, Frankreich
und Österreich bis 2022 erarbeitet werden soll.
Darüber hinaus hat sich der VBW an einem Förderantrag für
ein Projekt zum automatisierten Fahren in der Region Berlin-
Brandenburg beteiligt. Ziel dieses Projektes ist es, mit kleineren
automatisierten Einheiten neue Güterströme auf die Wasserstraße
zu ziehen.
Mit Spannung blicken wir nach Brüssel, wo die neue Förderrichtlinie
zur Modernisierung der Binnenschifffahrt, an der der
VBW mitgewirkt hat, der EU-Kommission seit Sommer 2020
zur Notifizierung vorliegt.
Aus VBW-Sicht ist es völlig unverständlich, warum dieser
Prozess nicht längst abgeschlossen ist. Die krisengebeutelte Binnenschifffahrt
benötigt diese Förderung dringend, um die ökologische
Transformation der Flotte voranzustreben. Wenn Brüssel
seine grünen Ambitionen ernst nimmt, sollte die Kommission
das Anliegen des BMVI unterstützen und dafür werben,
dass es in den Nachbarstaaten Nachah-mer findet.
Bereits im Frühjahr 2021 wird der VBW dem Markt eine fachliche
Orientierung zu alternativen Kraftstoffen für die Binnenschifffahrt
zur Verfügung stellen.
Ebenso interessant für Entscheider dürften die für den gleichen
Zeitraum avisierten Ergebnisse der VBW-Arbeitsgruppe
zur Stärkung der Klimaresilienz von Wasser-straßen sein.
Wir werden sehen, wie sich Corona in 2021 weiterentwickelt
und auf dieses ambiti-onierte Arbeitsprogramm auswirken wird.
Mit dem Eintreffen der ersten zugelassenen Impfstoffe sind
wir jedoch zuversicht-lich, dass sich die Corona-Lage nach einem
harten Winter ab dem Frühjahr lang-sam entspannen wird
und auch das VBW-Vereinsleben schrittweise zu einer neuen
Normalität zurückkehren wird.
Patricia Erb-Korn
Präsidentin
Verein für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen (VBW)
Binnenschifffahrt 01 | 2021
11
Zwölf Monate
12 Binnenschifffahrt 01 | 2021
in Schlagzeilen
Der große Jahresrückblick – was wurde gelesen?
Binnenschifffahrt 01 | 2021
13
JANUAR ’20
Hülskens übernimmt Loh Schifffahrt
Zum 1. Januar kauft Hülskens Wasserbau (Wesel) die Loh Schifffahrtsgesellschaft
aus Trechtingshausen samt Flotte. Neben den zwei Schubbooten
werden auch die schwimmenden Geräte wie Ponten, Schuten,
Wahrschauflösse und so weiter sowie das Personal übernommen. Die bisherigen
Tätigkeiten im Wasserbau werden von Hülskens Wasserbau weiterbetrieben
und sollen ausgebaut werden, teilte das Unternehmen mit.
Das sogenannte Vorspanngeschäft sowie der Havariedienst im Mittelrheintal
wird unverändert von der neu gegründeten Vorspann Loh GmbH
fortgeführt.
Bayern kauft RMD
Der Freistaat Bayern übernimmt das in
den Bereichen Wasserstraßenbau und
Hochwasserschutz tätige Unternehmen
Rhein-Main-Donau (RMD) Wasserstraßen.
Der symbolische Kaufpreis beträgt
1 €.
Helten an die Spitze
Jürgen Helten wird neuer Geschäftsführer
der Luxport-Gruppe. Der 57-jährige
Kaufmann war zuvor bei verschiedenen
Logistikunternehmen in leitender
Funktion tätig, darunter bei der
Imperial Shipping Group.
Rheinland-Pfalz legt zu
In den Binnenhäfen in Rheinland-Pfalz
steigt der Umschlag. 17,7 Mio. t wurden
von Januar bis September 2019 umgeschlagen,
ein Plus von 8,3 % gegenüber
dem Vorjahr.
Neue Schleuse startklar
Im belgischen Harelbeke am Fluss Lys
werden die Modernisierungsarbeiten an
und um den Wehrschleusenkomplex beendet.
Die Infrastrukturarbeiten sind Teil
des Gesamtprojekts Seine-Schelde.
BfS steigert Kredite
Die Bank für Schiffahrt (BfS) baut ihr
Kreditportfolio 2019 auf 290Mio. € weiter
aus. Das sind 38 Mio. € mehr als im
Vorjahr. Sowohl die See- als auch die
Binnenschifffahrt sorgen für ein Plus bei
Kreditvergaben und beim Portfolio-
Zuwachs.
Neue Ämter öffnen Tore
Aus den bisherigen Wasserstraßen- und
Schifffahrtsämtern Meppen und Emden
geht das neue WSA Ems-Nordsee hervor.
Auch das neue WSA Rhein geht in Betrieb.
Kunde für logport IV
Dem Duisburger Hafen gelingt es, den
Logistiker DSV für das Areal logport-IV
zu gewinnen. Das Unternehmen baut
dort ein großes Distributionscenter.
Kleine Schiffe gewünscht
Das Projekt »log4NRW« von DeltaPort
Niederrheinhäfen soll mit den Erkenntnissen
aus dem Forschungsprojekt »DeCon-
Trans – Innovative Konzepte für einen dezentralen
Containertransport« kombiniert
werden. Die Idee: kleinere Schiffe.
Schiffstypen für RPIS
Die neun grenzüberschreitenden Häfen am
Oberrhein wollen die internetbasierte Verkehrsmanagementplattform
RPIS (Rhein-
Ports-Informationssystem) erweitern und
zusätzliche Schiffstypen wie Massengutschiffe
und Flusskreuzer aufnehmen.
Patent im Studium
Die Seefahrtschule Cuxhaven führt ein berufsbegleitendes
»Winterstudium« ein.
Nach vier Semestern gibt es das Zeugnis als
Nautischer oder Technischer Wachoffizier.
Transporte brechen ein
An der an der Süderelbe gelegenen Schleuse
Geesthacht geht die Anzahl der Binnenschiffe
von 14.182 Einheiten im Jahr 2018
auf 12.774 zurück. Das Güteraufkommen
sinkt von 8,55 Mio. t auf 7,45 Mio. t.
Steuermann stirbt
Der Schiffsführer eines tschechischen
Binnenschiffes wird in Dörverden von
der Polizei festgenommen. Er steht im
Verdacht, seinen Steuermann getötet zu
haben. Aufgrund des Verletzungsmusters
nimmt die Polizei die Ermittlungen
auf.
14 Binnenschifffahrt 01 | 2021
RheinCargo startet Massengut-Taxi
Der Hafenbetreiber RheinCargo bietet in Neuss-Düsseldorf nun Hafenumfuhren
per »Massengut-Taxi« an. Das im Doppelhafen Neuss-Düsseldorf
stationierte Schiff »Poseidon« (1.000 m3) transportiert Waren innerhalb
der Häfen, die bislang ausschließlich per Lkw verteilt wurden. So sollen
bis zu 5.000 Lkw-Fahrten eingespart werden. Partner bei dem neuen
Service ist die EWT Schiffahrtsgesellschaft aus Duisburg. Die »Poseidon«
soll vornehmlich trockene Massengüter wie Baustoffe und Agrarprodukte
transportieren, aber auch Projektladung oder Schwergut kommen für das
»Taxi« in Frage.
FEBRUAR ’20
Umschlag geht zurück
Der Duisburger Hafenbetreiber duisport
verbucht einen Rückgang beim Güterumschlag
2019 von 65,3 Mio. t auf ca.
61,1 Mio. t – 6 % weniger als im Vorjahr.
Order von »Viva One«
Viva Cruises gibt den ersten eigenen
Flusskreuzer in Aufrag. Die »Viva One«
wird auf der Werft Initium im niederländischen
Hardinxveld gebaut und soll im
Juni 2021 in Fahrt gehen.
BDB bekommt Zuwachs
Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt
(BDB) findet in der Lambers
Reederei ein neues Mitglied. Das
Unternehmen hat seinen Sitz in Spelle.
Treibgut schädigt Fähre
Die Rheinfähre »Fritz Middelanis«, die
zwischen Köln-Langel und Leverkusen-
Hitdorf verkehrt, geht vorübergehend außer
Betrieb. Grund ist das viele Treibgut
im Rhein, das auch einen Schaden an
dem Schiff verursacht hat. Betreiber ist
die Häfen und Güterverkehr Köln AG
(HGK).
Deymann stärkt Team
Deymann Tankrode Logistics kann in
Thorbjörn Andrulat und Maximilian
Richter zwei neue Mitarbeiter für die Befrachtungstätigkeiten
gewinnen. Sie sollen
die Lücke schließen, die das Ausscheiden
Carsten Wünnings Ende Mai hinterlässt.
Vorbereitung für Brücke
Die Holzungsarbeiten zur Baufeldfreimachung
für den Ersatzneubau der
Tegeler Brücke über den Berlin-Spandau
Schifffahrtskanal beginnen. Den Auftrag
erteilte das WNA Berlin.
Volle verstärkt Allianz
Stefan Volle ist seit 1. Januar 2020 neues
Mitglied in der Geschäftsführung der Allianz
Esa. Er übernimmt den Bereich der
technischen Versicherungenen.
Tanker rammt Brücke
Ein unbeladener Tanker kollidiert mit
dem mittleren Bogen der Straßenbrücke
Schweich an der Mosel. Das Steuerhaus
wird stark beschädigt, verletzt wird niemand.
Flusssohle wird stabiler
Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung
(WSV) und das Bundesland
Sachsen-Anhalt wollen durch das
»Pilotprojekt Klöden« eine weitere
Erosion der Flusssohle der Elbe zwischen
der Ortschaft Prettin und der
Mündung der Schwarzen Elster verhindern.
Schiffe werden »grün«
Der Energieversorger Eon, der Hafen
Rotterdam und die Niederrheinhäfen
von DeltaPort wollen Schiffe künftig mit
»grüner« Energie versorgen.
Unfall auf dem Rhein
Auf dem Rhein bei Biebesheim kollidiert
ein Tankmotorschiff mit einem Trockengüterschiff.
Beide Schiffe werden im
Bugbereich stark beschädigt, das Gütermotorschiff
droht gar zu sinken.
Sturm stört Abfertigung
Wegen eines Sturmtiefs arbeiten die Umschlaganlagen
in Rotterdam und Antwerpen
mehrere Tage nur eingeschränkt. Es
kommt zu massiven Verzögerungen.
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Binnenschifffahrt 01 | 2021
15
MÄRZ ’20
Wegen Corona – Viking
stoppt Flusskreuzfahrten
Die Reederei Viking River Cruises reagiert als
erste auf das neuartige Coronavirus und setzt
alle Flusskreuzfahrten aus. Immer mehr Häfen
würden vorübergehend für Kreuzfahrtschiffe
geschlossen. Gleiches sei bei Sehenswürdigkeiten
und Museen zu beobachten, so
die offizielle Begründung. Einige Länder hatten
darüber hinaus bereits Beschränkungen
für öffentliche Versammlungen und Besucher
eingeführt. Nach und nach ziehen im Zuge
der Entwicklung der Pandemie immer mehr
Kreuzfahrtreedereien und Anbieter von
Rundfahrten nach, sodass die Personenschifffahrt
in Europa für viele Wochen stillsteht.
Colcrete-von Essen
muss in die Insolvenz
Das Spezialwasserbau-Unternehmen Colcretevon
Essen aus Rastede hat beim Amtsgericht
Oldenburg ein Verfahren zur Sanierung in Eigenverwaltung
beantragt. Grund sind Liquiditätsprobleme
im Zuge massiver Schwierigkeiten
bei der Abwicklung eines Großprojekts
in Schottland. Geschäftsführer Christoph von
Harling führt das Unternehmen fort. Die Geschäftsführung
wurde zudem durch Bertram
C. Liebler als CRO (Chief Restructuring Officer)
verstärkt. Steffen Schneider und Justus von
Buchwaldt, Partner der Restrukturierungskanzlei
BBL Bernsau Brockdorff, unterstützen
das Team.
Brandbrief an Scheuer
Die Europäische Vereinigung der Binnenschiffer
(EVdB) bemängelt in einem Brief
an Bundesverkehrsminister Andreas
Scheuer die mangelnde Wertschätzung
für das Gewerbe und fordert mehr Unterstützung
ein – insbesondere während der
Corona-Krise. Es sei gerade die Binnenschifffahrt,
die dafür sorge, dass Energiezentralen,
Tanklager und Speditionen
ausreichend versorgt würden.
Vier Neptun-Neubauten
Die Neptun Werft hat vier weitere Flusskreuzfahrtschiffe
an Viking River Cruises
abgeliefert. Zwei Neubauten sind für die
französische Seine, zwei andere für den
Rhein bestimmt. Erstmals wird ein batteriegestütztes
Energiekonzept an Bord installiert.
Onnen-Lübben zu Mosolf
Zwei Jahre nach ihrem Abschied von Seaports
of Niedersachsen kehrt Inke Onnen-Lübben
in die maritime Branche zurück
und heuert beim Automobil-
Logistiker Mosolf an. Dort übernimmt sie
die Leitung der Niederlassung in Wil -
helms haven und verantwortet künftig das
gesamte Produktportfolio der Gruppe.
Neuer Hafen geplant
Der Staatsrat der Niederlande gibt seine
Zustimmung zum neuen Überna -
chtungshafen Spijk bei Lobith. Es soll 50
neue Liegeplätze für Schiffe mit einer
ma xi malen Länge von 135 m geben. Der
bestehende Übernachtungshafen in
Tuindorp wird ebenfalls modernisiert.
Eventschiff schwimmt
Auf der niederländischen Werft De Hoop
ist die »RheinGalaxie«, das neue Eventschiff
für die Reederei Köln-Düsseldorfer,
zu Wasser gelassen worden. 85 m lang,
14 m breit bei einem Tiefgang von nur
1,20 m – das wird das neue Flaggschiff des
Unternehmens. Die »RheinGalaxie« folgt
auf den letzten Neubau aus dem Jahr 2011,
die »Rhein Fantasie«. Der Neubau bietet
Platz für bis zu 1.000 Passagiere.
Personalmangel droht
Die wegen des Coronavirus-Ausbruchs
verhängten Restriktionen stellen die Binnenschiffahrt
vor wachsende Probleme.
Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt
(BDB) fordert Krisenmaßnahmen.
Zunehmende Probleme bereiten
dem Gewerbe die strengen Einreise- und
Quarantänebestimmungen für nautisches
Personal in einigen der europäischen
Nachbarländer wie Tschechien, Ungarn,
Polen oder in der Slowakei.
Weniger Schleusen-Zeit
Wegen der Coronavirus-Krise werden
die Betriebszeiten der Schleusen eingeschränkt,
das Personal wird in einem
»Kernnetz« konzentriert. Durch krankheitsbedingte
Personalausfälle werde es
zunehmend schwieriger, das Netz der
Bundeswasserstraßen betriebsfähig zu
halten, heißt es zur Begründung bei der
Wasserstraßenverwaltung des Bundes.
Besonders davon betroffen sind Nachtschleusungen.
Kollision mit Brücke
Auf dem Dortmund-Ems-Kanal (DEK)
fährt ein Gütermotorschiff gegen die Lüdinghauser
Bundesbahn-Brücke. Bei dem
Crash fährt sich das Schiff sein Steuerhaus
ab. Es gibt keine Verletzten.
16 Binnenschifffahrt 01 | 2021
»Die größten ihrer Art« –
neue Gastanker für Ineos
Die größten Butangastanker ihrer Art fahren
künftig für Ineos auf dem Rhein. Drei von vier
Neubauten wurden in Dienst gestellt. Sie liefern
künftig Butangas aus dem ARA-Raum
(Antwerpen-Rotterdam-Amsterdam) an die
Cracker-Anlage von Ineos in Köln. Die Tanker
wurden in Zusammenarbeit mit Imperial Gas
Barging bestellt und gebaut. Sie haben die dreifache
Kapazität gegenüber typischen Gastankern
und wurden, erstmals, vollständig nach
dem neuen ADN-2019-Gastanker-Standard
gefertigt. Gebaut wurden die Schiffe von zwei
niederländischen Werften: von Teamco in
Heusden und Veka in Werkendam.
Marcel Lohbeck führt
künftig VBW und BÖB
Der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen
(BÖB) hat nach dem tragischen Tod von Boris
Kluge mit Marcel Lohbeck einen neuen Geschäftsführer
gefunden. Lohbeck ist und bleibt
parallel auch Geschäftsführer des Vereins für
europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen
(VBW). Beide Verbände teilen sich
künftig nicht nur den Geschäftsführer, sondern
auch die Geschäftsstellen in Berlin und
Duisburg. Zusätzlich soll die thematische Zusammenarbeit
verstärkt werden »ohne dass es
dabei Interessenskonflikte gebe«. VBW und
BÖB bleiben rechtlich selbstständig.
APRIL ’20
Osnabrück baut im Hafen
Bis Sommer 2021 soll für 29 Mio. € ein
neues Containerterminal für den Kombinierten
Verkehr in Osnabrück entstehen.
Die geplante Anlage ist ein Gemeinschaftprojekt
der Osnabrücker und
Dortmunder Stadtwerke. Künftig sollen
bis zu 150.000 Ladeeinheiten pro Jahr
von der Straße auf die Schiene umgeschlagen
werden.
Bund fördert Landstrom
Die Bundesregierung startet das neue
Förderprogramm »BordstromTech«, mit
dem der Einsatz von Bordstromsystemen
sowie mobile Landstromsysteme
unterstützt werden soll. Der
Bund bietet dafür Investitionszuschüsse.
Der »Zuwendungshöchstbetrag« für
Seehäfen liegt bei 5 Mio. € und für Binnenhäfen
bei 2 Mio. €.
Künstliche Intelligenz
In Berlin ist das Forschungsprojekt »Select«
aufgelegt worden. Federführend ist
der Fachbereich Logistik der TU Berlin.
Weitere Partner kommen aus der Schifffahrt
(Deutsche Binnenreederei, Imperial
Shipping und Modal 3) sowie aus der
Hafenwirtschaft (Behala, duisport). Ziel
ist es, durch Künstliche Intelligenz (KI)
Transportprozesse zu optimieren.
Wachstum in Hamburg
Der Transport von Containern per Binnenschiff
vom und zum Hamburger Hafen
nimmt an Fahrt auf. Entgegen dem
deutschlandweiten Trend mit einem
Rückgang von 4,1 %, konnte im Jahr 2019
der Hamburger Hafen mit 145.078 TEU
einen Zuwachs von 13 % verzeichnen.
Elbe-Pegel unter 1 m
Wie schon in den vergangenen Jahren
deutete sich an der Elbe erneut eine Periode
mit niedrigen Pegelständen mit Einschränkungen
für die Schifffahrt an. Im
Bereich Magdeburg sank der Wasserstand
unter 1m.
Berliner Reeder in Not
In einem offenen Brief fordern die Berliner
Fahrgastreedereien mehr staatliche
Hilfe zur Bewältigung der Corona-
Krise. Das sonst bunte Treiben auf Berlins
Wasserstraßen ist komplett zum Erliegen
gekommen. Ohne staatliche Hilfen
fürchten viele Unternehmen das
wirtschaftliche Aus. »Wir haben keine
Handbreit Wasser mehr unter dem
Kiel«, heißt es.
Brennstoffzelle an Bord
In einer neuen Studie wurden Einsatzmöglichkeiten
der Brennstoffzelle auf
Binnenschiffen untersucht. Unter welchen
technischen und wirtschaftlichen
Voraussetzungen und in welchen Marktsegmenten
können strombasierte Kraftstoffe
in der Binnenschifffahrt sinnvoll
eingesetzt werden? Ergebnis: Letztlich
kommt es auf den Einzelfall an.
Den Haag gibt Millionen
Das niederländische Kabinett stellt bis
2030 im Zuge eines Klimapakets
79 Mio. € für die umweltfreundliche
Nachrüstung von Binnenschiffen bereit.
Das von der Regierung in Den Haag aufgelegte
Programm fördert Nachrüstungen
von Bestandsmotoren, um den
Ausstoß von Stickoxiden (NOx) zu reduzieren.
Zuschüsse gibt es für den Einbau
von SCR-Katalysatoren.
Binnenschifffahrt 01 | 2021
17
MAI ’20
HGK kauft Flotte von
Imperial Logistics
Die in Südafrika börsennotierte Imperial Logistics
Limited (IPL) verkauft ihre europä -
ischen Binnenschifffahrtsaktivitäten (ShiPping
Group) an die Häfen und Güterverkehr
Köln AG (HGK). Das Geschäft in Paraguay
ist nicht Teil der Vereinbarung, soll aber
ebenfalls verkauft werden. Der Kaufpreis
wird mit 176 Mio. € bei einer Unternehmensbewertung
von 225 Mio. € angegeben. Imperial
betrieb zuletzt mit über 900 Mitarbeitern
rund 400 Schiffe (eigene und Partikulierschiffe)
und transportierte 45 Mio. t an Ladung –
gut ein Viertel des gesamten Transport volu -
mens aller Binnenschiffe in Deutschland.
Arkon und Wilson
gründen Shortsea-Riesen
Dem europäischen Shortsea-Markt steht eine
Neuordnung bevor. Arkon Shipping aus Haren
und Wilson aus Norwegen legen ihre Flotten
zusammen. Im Rahmen der notwendigen Konsolidierung
des europäischen Kurzstreckenseeverkehrsmarktes«
habe man eine Vereinbarung
unterzeichnet, teilte der bislang schon als
Marktführer geltende Carrier Wilson mit. So
soll der »größte Akteur des Kurzstreckenseeverkehrs
in Europa« gebildet werden. Konkret
bedeutet die Ankündigung, dass Wilson etwa
20 Bulker langfristig von Arkon Shipping leasen
wird. Dazu sollen auch die Neubauten der
»Hanse Eco«-Serie gehören.
Multinaut verkauft
Nach dem Verkauf der Binnenschifffsflotte an die HGK trennt
sich Imperial auch von der österreichischen Multinaut. Die
90%-Beteiligung geht an Geschäftsführer Peter Jedlicka. Damit
ist dieser künftig wieder alleiniger Eigentümer. 2008 hatte er 90%
seiner Anteile an Imperial veräußert und war geschäftsführender
Gesellschafter geblieben.
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Rhenus greift nach DBR
Rhenus PartnerShip will alle Anteile und die Flotte der DBR vom
bisherigen Eigner OT Logistics aus Polen übernehmen. Beim Bundeskartellamt
läuft der Genehmigungsantrag. Der Kaufpreis für
die OT-Anteile (81,08 %) und die schwimmenden »Assets« soll den
Angaben zufolge bei insgesamt 19,6 Mio. € liegen.
Nordfrost in Herne
Der Kühlspezialist hat in Herne ein neues Tiefkühlzentrum mit
70.000 Palettenstellplätzen – unterteilt in einen konventionellen
und einen automatisierten Teil mit Hochregallager und Kommissionierung
– in Betrieb genommen.
HHLA+BLG+Eurokai?
Unter den Auswirkungen der Coronakrise gehen die Hamburger
HHLA und die Joint Venture-Partner bei Eurogate, die BLG Logistics
(Bremen) und Eurokai (Hamburg), aufeinander zu. In aller
Stille wird über eine mögliche Fusion des Containergeschäfts in
Deutschland verhandelt. Grund sind erhebliche Einbußen im Umschlag
und ein wachsender Rückstand gegenüber den Westhäfen.
SMM rein digital
Nach langem Ringen fällt die Entscheidung: Die maritime Leitmesse
SMM findet im Februar 2021 aufgrund der Corona-
Pandemie als eine rein digitale Veranstaltung statt. Das Hamburger
Groß-Event war von September auf Februar verschoben worden
und zunächst als hybrides Format geplant.
18 Binnenschifffahrt 01 | 2021
Jungfernfahrt für
»Nijmegen Max«
Das mit Elektromotoren ausgestattete Containerschiff
»Nijmegen Max« ist bei einem
offiziellen Testlauf in Haringvliet, Niederlande,
geprüft und zugelassen worden. Kurze
Zeit später wurden bereits die ersten Boxen
an Bord genommen. Initiator der rund
4,5 Mio. € teuren Einheit ist der Terminalbetreiber
BCTN gemeinsam mit Nedcargo
und Concordia Damen Shipyards. Der Neubau
ist 110 m lang und kann bis zu 222 Container
in vier Lagen aufnehmen. Das Schiff
wird im täglichen Verkehr zwischen den Terminals
von BCTN und den Seehäfen Rotterdam
und Antwerpen eingesetzt.
Schiffbau bekommt
1 Mrd. € Krisenhilfe
Die Regierungsparteien haben Krisenhilfen im
Gesamtwert von 130 Mrd. € für die kommenden
zwei Jahre beschlossen. Mit insgesamt
1 Md. € sollen Projekte im Schiffbau gefördert
werden, die 2020 und 2021 begonnen werden.
Darunter fallen die Innovationsförderung des
Bundes, das Maritime Forschungsprogramm
oder das Förderprogramm Landstrom. Neu im
Programm sind ein Förderprogramm für
LNG-Bunkerschiffe, ein Flottenerneuerungsprogramm
für Behördenschiffe und ein Sofort-
Programm »Saubere Schiffe«. Details der Umsetzung
lassen die beteiligten Bundesminis -
terien zunächst noch offen.
JUNI ’20
RheinCargo übernimmt
RheinCargo regelt künftig den Rangierund
Verladebetrieb für die Tanklager von
Shell in Flörsheim und Ludwigshafen. Im
vergangenen Jahr hatte der Logistikdienstleister
den neuen Geschäftsbereich
»Werks- und Industriebahnen« gegründet.
Diese Sparte habe sich binnen
kürzester Zeit etabliert, heißt es. Jüngstes
Beispiel ist die Kooperation mit Shell.
Plantours tauft Neubau
Der Bremer Veranstalter Plantours
Kreuz fahrten erhält mit der 135 m langen
»Lady Diletta« sein erstes eigenes Schiff.
Das neue Kreuzfahrtschiff wurde auf der
holländischen Werft Teamco gebaut.
Künftig soll es im Vier-Sterne-Plus-
Segment auf dem Rhein fahren.
Ballin gibt Führung ab
Künftig bilden Ralf Plieninger und Michael
Rummel die Geschäftsleitung von
Torqeedo. Der Gründer und bisherige
Geschäftsführer Christoph Ballin wird
im Beirat mit Frank Hiller, CEO der Torqeedo-Mutter
Deutz, die Firma beraten.
Mit Sonne über Spree
Die SolarCircleLine hat ihr erstes solarelektrisch
betriebenes Fahrgastschiff in
Dienst gestellt. Es ist das erste von zwei geplanten
Schiffen dieses innovativen Bautyps,
das von der Kiebitzberg Schiffswerft
an die Reederei übergeben wurde.
HGK erzielt Rekord
Mit 10,3 Mio. € hat die Häfen und Güterverkehr
Köln AG im vergangenen Jahr ein
Rekordergebnis erzielt. Der Gewinn stieg
um 2,5 Mio. € gegenüber 2018. Der Umsatz
der HGK belief sich auf 75,4 Mio. €
(69,8 Mio. €), der der gesamten HGK-
Gruppe inklusive Töchter und Beteiligungen
auf 232 Mio. € (243,1 Mio. €).
DHL-Züge nach China
DHL, der Logistikanbieter der Deutschen
Post DHL Group, setzt künftig auf Zugverbindungen
nach Asien. Ende Mai
wurden die ersten beiden Ganzzüge auf
der Neuen Seidenstraße eingesetzt. Eine
der neuen Verbindungen startet vom
KTL-Terminal am BASF-Standort Ludwigshafen
und führt über Polen, Weißrussland,
Russland und Kasachstan zum
Bestimmungsterminal in Xian.
NL verbieten Entgasung
Im niederländischen Vlissingen ist die
Erprobung einer Dampfverarbeitungsanlage
erfolgt. Damit sollen Binnentanker
Restdämpfe kontrollieren und
verarbeiten, denn das derzeit regional
geltende Entgasungsverbot soll künftig
im gesamten Land gelten.
Bohmte ohne Container
Das Vorhaben, in Bohmte am Mittellandkanal
einen Containerhafen zu bauen,
droht zu platzen. Die Gemeinde will sich
nicht länger an den Plänen beteiligen.
Stattdessen soll die Fläche als Industrieund
Gewerbegebiet ausgewiesen werden.
Dampferflotte insolvent
Die Sächsische Dampfschiffahrt muss in
die Insolvenz. Grund ist in der Corona-
Krise die Zahlungsunfähigkeit des Traditionsunternehmens,
nachdem ein in Aussicht
gestelltes Darlehen des Landes nicht
ausgezahlt wurde.
Binnenschifffahrt 01 | 2021
19
JULI ’20
Rhenus zeichnet Vertrag
für Binnenreederei DBR
Nach der Freigabe des Bundeskartellamtes
hat Rhenus final den Kaufvertrag zur Übernahme
der Mehrheitsanteile an der Deutschen
Binnenreederei unterzeichnet. Die
1949 gegründete DBR disponiert mehr als
700 Schiffseinheiten mit einer Gesamttragfähigkeit
von rund 400.000 t. Ein Kaufpreis
wird von den Vertragsparteien nicht genannt.
Dem Vernehmen nach überweist Rhenus
nicht einmal 20 Mio. € an den bisherigen Eigner,
die polnische OT Logistics, für Anteile
und Schiffe. Zum Vergleich: Für die Imperial-
Flotte muss die HGK 176 Mio. € plus Schulden
zahlen.
LNG-Fähre für den
Bodensee im Wasser
Die von der Werft Pella Sietas für die Stadtwerke
Konstanz konstruierte Passagier- und Autofähre
mit Gasmotoren und LNGals Kraftstoff
schwimmt erstmals im Wasser. Die Großsektionen
waren in Hamburg vorgefertigt und
per Lkw an den Bodensee transportiert worden.
In Konstanz erfolgen nun die Endausrüstung
und der Einbau der LNG-Technik.
Die neue Fähre mit einer Kapazität von rund
60 Pkw und 700 Passagieren soll nach Fertigstellung
bis Ende des Jahres und einem anschließenden
Testbetrieb künftig auf der Verbindung
Konstanz-Staad-Meersburg eingesetzt
werden.
Phoenix tauft »Andrea«
Der Flusskreuzfahrtanbieter Phoenix
Reisen tauft sein neuestes Schiff auf den
Namen »Andrea«. Es ist auf Rhein und
Mosel unterwegs. Die »Andrea« wurde
bei Vahali in den Niederlanden im Auftrag
der renommierten Reederei Rijfers
gebaut. Sie hat eine Länge von 135 m und
vier Decks für die Passagierkabinen.
NPRC findet Partner
Die NPRC, die größte Binnenschiffs -
genossenschaft der Niederlande, arbeitet
künftig mit dem Befrachtungsbüro Aqua
Navis zusammen. Fahrtgebiet und Marktanteile
sollen wachsen. Die NPRC, die 120
Mitglieder zählt, hofft auf Synergieeffekte
und eine größere Transportsicherheit, vor
allem soll die Marktposition auf dem
Rhein-Schelde-Korridor zwischen Rotterdam,
Gent und Paris gestärkt werden.
Mängel an der Schleuse
Das Wasserstraßen-Neubauamt (WNA)
Magdeburg vergibt den Auftrag für die
Instandsetzung der 2. Schleuse Wusterwitz.
Die Wiederinbetriebnahme wird im
Jahr 2022 angestrebt. Grund sind die Ende
2013 festgestellten Mängel in der Betonqualität
der Schleuse.
Energieberater gesucht
In einer Studie im Auftrag des Deutschen
Maritimen Zentrums (DMZ) zur Förderung
einer nachhaltigen Modernisierung
von Küsten- und Binnenschiffen
werden mögliche Anreize genannt. Empfohlen
wird der Einsatz von anerkannten
Energieberatern, um die Effizienz im
Schiffsbetrieb zu erhöhen.
NOK-Abgabe gestrichen
10 Mio. € Entlastung: Der Haushaltsausschuss
des Bundestags hat entschieden, auf
die Befahrensabgabe im Nord-Ostsee-
Kanal (NOK) im laufenden Jahr zu verzichten.
Grund ist der corona-bedingte
Rückgang des Verkehrsaufkommens. Die
Regelung wird später auf 2021 ausgeweitet.
neska baut aus
Das Duisburger Schifffahrts- und Speditionskontor
neska errichtet in Ladenburg am
Neckar ein neues Lager- und Distributionszentrum.
Statt wie bisher an sechs verschiedenen
Standorten im Rhein-Neckar-Gebiet
werden die Dienstleistungen der neska
künftig in drei neu en Hallen auf insgesamt
rund 50.000 m2 gebündelt.
Contargo expandiert
Contargo baut seine Binnenschiffsaktivi -
täten in Benelux aus. Zum 1. September
wird die niederländische Barge Line
Today übernommen. Der »Asset Deal«
umfasst sowohl die Mitarbeiter als auch
die Kundenbeziehungen. Barge Line
Today ist ein etablierter Anbieter von Binnenschiffstransporten
in der Region der
ARA-Häfen. Zum Portfolio zählen dabei
tägliche Interterminal-Liniendienste in
Rotterdam sowie Verbindungen von und
nach Dordrecht und Moerdijk.
Mehr mit dem Schiff
Die Hamburger HHLA und die Hafenbetriebsgesellschaft
Braunschweig haben
eine strategische Partnerschaft vereinbart.
Auf der kurzen Distanz zwischen den beiden
Städten von rund 180 km soll der
Transportanteil des Binnenschiffs mit neuen
Logistikkonzepten ausgebaut werden.
Die Transitzeit über die Wasserstraßen beträgt
lediglich rund 24 Stunden.
20 Binnenschifffahrt 01 | 2021
HGK Shipping geht
formell an den Start
Die Häfen und Güterverkehr Köln (AG) vollzieht
formell die Übernahme der Imperial Logistics
International zum 1. August. Alle Vertragsverhältnisse
werden fortgeführt. Zuletzt
hat auch Ministeriums für Heimat, Kommunales,
Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen
als Aufsichtsbehörde der Bezirksregierungen,
die Vorbehalte zurückgezogen
und dem Kauf zugestimmt. Die neue
Einheit wird innerhalb der HGK-Gruppe unter
dem Namen »HGK Shipping« etabliert. Geführt
wird sie vom bisherigen Management mit
Steffen Bauer (re.) und Walter Steinig als Geschäftsführer.
Amadeus River Cruises
tauft »Amadeus Imperial«
Der Kreuzfahrtveranstalter hat mit der »Amadeus
Imperial« seinen jüngsten Neubau getauft.
Die Jungfernfahrt führte nach Basel.
Taufpatin im Amsterdam war die Amadeus-
Mitbegründerin Martina Lüftner. Die »Amadeus
Imperial« wird auf Donau, Rhein und
Main sowie auf den niederländischen und belgischen
Wasserstraßen unterwegs sein. Sie ist
bereits das 15. Flussschiff in der Amadeus-
Flotte. Der Neubau bietet Platz für maximal
168 Passagiere. Zum Zeitpunkt der Taufe sind
wegen des Einreiseverbots für US-Bürger allerdings
nur sechs Schiffe für das österreichische
Unternehmen unterwegs.
AUGUST ’20
A-Rosa-Neubau verspätet sich
Wegen Unterbrechungen der Lieferketten wird das neue E-Motion-Ship
von A-Rosa Flussschiff rund zehn Monate später fertig
als geplant. Die Reederei geht nun davon aus, das der Neubau erst
im März 2022 abgeliefert werden wird. Das E-Motion-Ship, das
mit Batterien betrieben wird, wird auf der Severnav Werft in Rumänien
hergestellt. Dort hat der Bau begonnen, in der Coronakrise
können jedoch nicht alle Teile planmäßig geliefert werden..
Aus für van Rens
Der in Duisburg-Ruhrort ansässige Schiffsausrüster van Rens gibt
seine Geschäftstätigkeit aufgegeben. Das Unternehmen war insgesamt
mehr als 34 Jahre in Duisburg als Schiffs- und Yachtausrüster
aktiv.
Bund fördert Testfelder
Das Bundesverkehrsministerium unterstützt die Einrichtung von
Testfeldern auf den Bundeswasserstraßen, um die Automatisierung
und Vernetzung in der Schifffahrt voranzutreiben.
Insgesamt 23 Mio. € werden dafür bereitgestellt. Zum Förderprogramm
gehören auch Versuche zur effizienteren Nutzung der
Fahrrinne bei extremen Niedrigwasserabflüssen und die Möglichkeit,
den Einsatz kleinerer Schiffe wieder attraktiver zu machen.
Verlässliche Prognosen
Forscher des Alfred-Wegener-Institutes, Helmholtz-Zentrum für
Polar- und Meeresforschung (AWI) haben eine Methode für
Langzeit-Wasserstandsprognosen ent wickelt. Das Berechnungsmodell
des AWI verwendet globale Meeres- und Klimadaten und
macht Vorhersagen bereits drei Monate im Voraus möglich.
Vodafone sorgt für 5G
Mehr Bandbreite und weniger Funklöcher: Vodafone hat mit dem
5G-Ausbau entlang der Bundeswasserstraßen begonnen. Die ersten
180 5G-Antennen an 64 Standorten wurden aktiviert, rund
1.000 weitere Antennen an mehr als 300 Standorten sind geplant.
Binnenschifffahrt 01 | 2021
21
SEPTEMBER ’20
Reederei Deymann tauft
neuen Koppelverband
Die Reederei Deymann hat in Haren ihren
neuen Koppelverband »Reinhold Deymann«
in kleinem Kreis getauft. Künftig fährt er mit
Kohle von Rotterdam nach Schmehausen.
Durch die spezielle Bauweise hat der Verband
15% mehr Tragfähigkeit als vergleichbare Typen.
Gekoppelt kommen die beiden Einheiten
auf eine Länge von 172 m (2 x 86 m)
bei einer Breite von 9,60 m. Bauwerft war
Concordia Damen. Die Kaskos der beiden
Schiffsteile waren Mitte April aus China angekommen.
Finanziert wurden die beiden
Einheiten von der Ostfriesische Volksbank in
Haren in Kooperation mit der DZ Bank.
Innovationspreis der
Allianz für Schramm
Die Schramm Group stellt ein neues, aus dem
Kunststoff HD-PE gebautes Festmacherboot in
Dienst. Dafür gibt’s in diesem Jahr den zum
achten Mal von der Allianz Esa gestifteten »Innovationspreis
Binnenschifffahrt«. HD-PE
könnte künftig auch in der Binnenschifffahrt
zur Anwendung kommen, etwa bei flachgehenden
Arbeitspontons oder auch bei größeren
Leichtern oder Schiffen. Die Verwendung
von Kunststoff könnte daher eine technische
Lösung für die immer häufigeren Niedrigwasserperioden
an Rhein, Donau, Elbe und
Oder werden, würdigt die Jury in ihrer Laudatio
auf den Preisträger.
ThyssenKrupp bestellt
Im Zuge der Flotten-Modernisierung ersetzt
die thyssenkrupp Steel Europe AG
zwei ihrer Rhein-Schubboote durch moderne,
diesel-elektrisch betriebene Schiffe.
Die Neubauten erhalten jeweils zwei
Voith Schneider Propeller (VSP) vom
Typ 18R5 EC/150–1 mit einer Antriebsleistung
von je 780 kW. Der Bau beider
Schiffe erfolgt bei der niederländischen
Werft Barkmeijer Shipyards B.V.
Alarm an der Donau
Die Wasserstände an der Donau fallen
auf ein dramatisch niedriges Niveau. Besonders
betroffen ist der Flussabschnitt
zwischen Regensburg und Passau. Mit
2,40 m am Pegel Pfelling ist der historische
Tiefststand von 2,28 m von August
2018 fast erreicht.
Doppelt abgeliefert
Die Neptun Werft in Rostock-Warne -
münde liefert zwei weitere Flusskreuzer
für ihren langjährigen Kunden, die US-
Reederei Viking River Cruises, ab. Sie orientieren
sich eng am Design der bekannten
Longship-Serie, sind aber mit 125 m
Länge etwas kleiner. Die »Viking Skaga«
und »Viking Fjorgyn« sind für die französische
Seine konzipiert und fahren bis ins
Pariser Stadtzentrum.
Offensive der Bahn
Strategiewechsel bei DB Cargo, Tochter
der Deutschen Bahn. Das Unternehmen
will zum Anbieter kompletter Logistikketten
werden, kündigt Güterverkehrs-
Vorstand Sigrid Nikutta neun Monate
nach ihrem Amtsantritt an. 25 Mio. Lkw-
Fahrten will sie pro Jahr von der Straße
auf die Schiene holen.
Strafe für Triton-Chefin
Die ehemalige Chefin der Triton-Werft ist
vor dem Amtsgericht Duisburg zu einer
Bewährungsstrafe verurteilt worden. Sie
hat den Vorwurf der Schwarzarbeit eingeräumt.
Petronella. J., die langjährige Eignerin
und Chefin des Duisburger Tradtitionsbetriebes,
soll zwischen 2013 und 2015
Arbeiter aus Bulgarien und Rumänien
schwarz entlohnt haben und 460.000 € an
Sozialabgaben gespart haben.
Neuer Chef in Kehl
Volker Molz übernimmt zum 1. Januar
2021 die Geschäftsführung der Hafenverwaltung
Kehl. Er kommt von Rhenus Port
Logistics. Er tritt der die Nachfolge von
Uwe Köhn an, der zum Jahreswechsel von
Kehl nach Mannheim wechselt und dort
Hafendirektor Roland Hörner beerbt.
Schiff für Til Schweiger
Der Schauspieler Til Schweiger geht aufs
Wasser: Das 66 m lange Personenschiff
»Barefoot Boat« der Donauschifffahrt
Wurm & Noé erreicht nach seinem Umbau
bei der Erlenbacher Werft den Zielort
Passau an der Donau. Fahrten mit 330
Fahrgästen sind künftig geplant.
Dampfer gerettet
Die Schweizer United Rivers AG von
Robert Straubhaar übernimmt die Sächsische
Dampfschiffahrt (SDS). Diese war
nach zwei Niedrigwasser-Perioden in
die roten Zahlen und im Juni in die Insolvenz
gerutscht. Die Flotte von neun
historischen Raddampfern ist damit gerettet.
22 Binnenschifffahrt 01 | 2021
HGK Shipping baut
Shortsea-Flotte aus
Mit dem Küstenmotorschiff »Amadeus Titanium«
baut die HGK Shipping ihre Shortsea-
Flotte aus. Der Tanker fährt künftig ausschließlich
für den Chemiehersteller Covestro.
Im Rahmen eines mehrjährigen Vertrags
wurde der ehemalige Dry Bul Coaster
an die spezifischen Anforderungen des Chemieherstellers
angepasst. Ausgestattet mit
vier Spezialtanks kann die »Amadeus Titanium«
rund 2.000 t Salzsäure oder Natronlauge
transportieren. Die Tochterunternehmen der
HGK Shipping Group sind bereits seit mehr
als 80 Jahren für den Chemiekonzern Covestro
tätig.
Spatenstich an Schleusen
in Rodde und Venhaus
Mit dem obligatorischen Spatenstich beginnt
die Erneuerung der Schleusen Venhaus und
Rodde am Dortmund-Ems-Kanal. Der Bund
investiert bis 2023 insgesamt 630 Mio. € in das
Gesamtprojekt. Der DEK soll künftig durchgängig
von modernen Großmotor güter schif -
fen von bis zu 135 m Länge befahren werden.
Mit dem Ersatzneubau der Schleusen in Rodde
und Venhaus werden die Voraussetzungen dafür
geschaffen. Die Schleuse Gleesen befindet
sich bereits im Bau, in Bevergern und Hesselte
steht der Ersatzneubau unmittelbar bevor. Jetzt
kommen die zwei Bauwerke an der Nordstrecke
hinzu.
OKTOBER ’20
Motoren für Stufe V
ScanDiesel stellt die bereits im Vorjahr
angekündigten marinisierten Scania-
Motoren ins Regal, die alle Grenzwerte
nach NRMM erfüllen. Die TÜV-abgenommenen
NRE-Antriebsmotoren für
die gewerbliche Binnenschifffahrt haben
ein Leistungsspektrum von 202–522 kW.
Andere Hersteller folgen sukzessive.
100 Jahre für Götz
Die Reederei Ludwig & Jakob Götz mit Sitz
in Germersheim wird 100 Jahre alt. Das
einstige Familienunternehmen, das mit
der Steinschifffahrt begann, später auch an
einem Bauunternehmen und einer Werft
beteiligt war, ist heute Teil des Hafenbetreibers
DP World und betreibt vier Gütermotorschiffe
und zwei Schubleichter.
BDB warnt vor Chaos
Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt
(BDB) schlägt Alarm: Die
neuen Corona-Regeln drohen die Schifffahrt
auszubremsen. Entgegen allen warnenden
Hinweise wird auch der Güterverkehr
in die neue Musterverordnung
für den Coronaschutz einbezogen. Nur
bei Aufenthalten von weniger als 72 Stunden
und bei Einhaltung angemessener
Schutz- und Hygienekonzepte sind die
Beschäftigten im grenzüberschreitenden
Güterverkehr von der Quarantänepflicht
befreit. Erst später bessern einzelne Bundesländer
nach.
Maxi Terminal in Hamm
Das Meppener Unternehmen Lanfer Logistik
beginnt in Hamm am Datteln-
Hamm-Kanal mit dem Bau eines neuen
Containerterminals. Die trimodal ausgelegte
Umschlagstelle »Maxi Terminal«
entsteht auf einem 10 ha großen Areal am
zweitgrößten Kanalhafen Deutschlands.
Zuschuss für Hersteller
Die Niederlande fördern die Entwicklung
nachhaltiger Motoren für die Binnenschifffahrt
mit 1,5 Mio. €. Im Rahmen des
neuen Programms können Hersteller und
Entwickler einen Beitrag von bis zu
250.000 € für ihr Projekt erhalten. Im ersten
Jahr standen 500.000 € zur Verfügung,
2021 sind es 1 Mio. €.
1.600 km nach Berlin
Die im Hafen Deggendorf ansässige Firma
Streicher verlädt Komponenten einer
Stahlbrücke auf das Binnenschiff »Bandolino«
der Würzburger MSG. Anschließend
geht es über knapp 1.600 km und 14 Tage
lang quer durch Deutschland bis nach Berlin.
Um das Schwergewicht (190 t) über die
Straße zu transportieren, wären sieben
Schwertransporte nötig gewesen.
Seminarschiff mit Solar
Die Berliner Firma Seminarschiff, die zuletzt
mit dem Neubau der klimaneutralen
»Orca ten Broke« für Aufsehen gesorgt
hatte, vergrößert mit der »John Franklin«
ihre Flotte. Der Dieselmotor wird gegen
einen E-Antrieb mit Brennstoffzelle und
Solaranlage ausgetauscht.
Neue Spitze bei DP World
Jens Langer (41) ist neuer CEO für DP
World in Deutschland. Toon Pauwels
(41) wird COO Inland & Intermodal. Der
bisherige CEO Martin Neese verlässt das
Unternehmen nach drei Jahren auf eigenen
Wunsch.
Binnenschifffahrt 01 | 2021
23
NOVEMBER ’20
40 Binnentanker für die
Rheinflotte von Shell
US-Investoren um den Fondsverwalter J.P.
Morgan haben insgesamt 40 Binnen-Doppel -
hüllentanker bei Concordia Damen für den
Einsatz im Rheingebiet bestellt. Die neue
Flotte wird von Shell gechartert und von der
niederländischen VT Group bereedert. Das
Crewing übernimmt der Hamburger Spezialist
Marlow Navigation. Die 110 m langen
Doppelhüllentanker sollen mit Gasmotoren
(LNG) angetrieben werden und bei einer
Tragfähigkeit von 2.800 t mit einem deutlich
verringerten Tiefgang von 3,25 m auskommen.
In die acht Tanks passen gut
3.000m3 an Mineralölprodukten.
Berlin gibt mehr Geld für
Binnenschiffer-Ausbildung
Berlin verlängert die erhöhten Ausbildungsbeihilfen
für die Binnenschiffahrt. 1,8 Mio. € zusätzlich
gibt es dafür im Bundeshaushalt für
2021. Statt wie früher 30.000 € gibt es 65.000 €
sowie eine Ausweitung der freiwilligen Weiterbildung
für Binnenschiffer. Die Ausbildungsbeihilfe
beträgt maximal 50% der gesamten
Kosten für die Dauer der 36-monatigen Lehre.
Flankiert wird das ganze mit einer Ausbildungsinitiative
der Binnenschifffahrtsverbände,
heißt es. Insgesamt erhält die maritime
Wirtschaft zusätzlich 61 Mio. €, unter anderem
für alternative Schiffe und Kraftstoffe, Lotsen
und den Hamburger Hafen.
Taucherglocke fehlt noch
Nach dem erfolgreichen Stapellauf in
der niederländischen Damen Shipyard
geht es mit dem Bau des neuen Taucherglockenschiffs
für den Rhein voran.
Noch vor Jahresende sind abschließende
Tests geplant. Im ersten Quartal des
kommenden Jahres wird dann die Taucherglocke
geliefert, die Arbeiten in bis
zu 10 m Wassertiefe ermöglicht. Das
Schiff wird 2021 die »Carl Straat« ablösen.
Stahlinsel wird zum Hub
Haeger & Schmidt investiert auf der
Stahlinsel in Duisburg in einen multifunktionalen
Hub. Das Areal wird um
7.200 m2 auf 58.000 m2 erweitert. Planung
und Baudurchführung liegen in
den bewährten Händen von duisport, die
Fertigstellung ist für 2021 geplant.
Corona-Regel gekippt
Nach Baden-Württemberg kippt auch
das Land Bayern die Quarantäne-
Regelung für das Transportgewerbe. Binnenschiffer,
die sich zuvor 72 Stunden
lang in einem Risikogebiet aufgehalten
haben, müssen bei der Einreise bzw. beim
Passieren der Grenze doch keinen negativen
Corona-Test vorweisen. Ursprünglich
war nach einem gemeinsamen Beschluss
von Bund und Ländern verpflichtend
ein Testergebnis oder aber eine
zehntägige Quarantäne vorgesehen.
Mehr Geld für Azubis
Berlin verlängert die erhöhten Ausbildungsbeihilfen
für die Binnenschiffahrt.
1,8 Mio. € zusätzlich gibt es dafür
im Bundeshaushalt für 2021. Die Ausbildungsbeihilfe
beträgt 65.000 €, maximal
50% der Kosten für die Dauer der
36-monatigen Lehre.
DB Cargo investiert
DB Cargo, die Gütersparte der Deutschen
Bahn, hat mit dem Stahlhersteller
ArcelorMittal einen Zehn-Jahres-Vertrag
für die Versorgung des Hochofens
Eisenhüttenstadt geschlossen. Für den
Transport von Erz, Koks und Kalkstein
will die Güterbahn bis Sommer nächsten
Jahres 352 multifunktionale Doppelwagen
mit insgesamt 1.408 Spezialcontainern
beschaffen. DB Cargo lässt zudem
zwei teilautomatisierte Entladeanlagen
errichten.
Neubau für 13,5 Mio. €
13,5 Mio. € teuer wird der Neubau des
neuen Forschungsschiffes »Ludwig
Prandtl II« des Helmholtz-Zentrums Geesthacht
– Zentrum für Material- und
Küstenforschung (HZG). Vorgesehen ist
ein dieselelektrischer Antrieb mit Brennstoffzelle
und Wasserstoff als Energieträger.
In einem öffentlichen Vergabeverfahren
wird jetzt ein Planungsbüro
gesucht, erst danach erfolgt die Auftragsvergabe.
E-Schiffe für BSB
Die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) wollen
zwei elektrisch betriebene Passagierschiffe
bauen lassen. Auch die Bestandsflotte
soll auf umweltschonende Antriebe
umgestellt werden. Das erste
Schiff soll im Sommer 2022 in Betrieb
gehen, so die BSB. Die zweite Einheit
könnte 2025 folgen. Die E-Schiffe sollen
im Dreiecksverkehr zwischen Uhldingen,
der Insel Mainau und Meersburg
eingesetzt werden.
24 Binnenschifffahrt 01 | 2021
duisport sucht
Nachfolger für Staake
Es sind große Fußstapfen, die Erich Staake hinterlassen
wird. Doch der Ruhestand des einflussreichen
Hafenchefs naht – duisport sucht
bereits einen Nachfolger. Zum 1. Dezember
2021 soll die Stelle neu besetzt werden. Gesellschafter
des Duisburger Hafens sind zu zwei
Dritteln das Land Nordrhein-Westfalen und zu
einem Drittel die Stadt Duisburg. Staake ist seit
1998 Vorstandschef bei duisport und wird Ende
2021 mit dann 68 Jahren und nach fast einem
Vierteljahrhundert an der Spitzes von Europas
größtem Binnenhafen in den Ruhestand
gehen. Er gilt als »Modernisierer der Binnenhafenlogistik«.
Masterplan für die
Freizeitschifffahrt
Das Bundesverkehrsministerium (BMVI) will
im April den »Masterplan Freizeitschifffahrt«
veröffentlichen. Gesetzescharakter bekommt
er nicht, wie es heißt. Die Inhalte seien also
nicht einklagbar und die Zuweisung von finanziellen
Mitteln bleibe unverbindlich. Die Änderung
des Wasserstraßengesetzes sieht die
Gleich stellung von Berufsschifffahrt und Freizeitschifffahrt
vor. Eine interministerielle Arbeitsgruppe
mit dem Umwelt- und dem Wirtschaftsministerium
soll weitere Einzelheiten
erarbeiten. Auch die Interesse und Belange von
Vereinen und Verbänden sollen darin aufgenommen
werden.
DEZEMBER ’20
Neue Stellen bewilligt
Der Deutsche Bundestag hat im Zuge der
Haushaltsberatungen für den Verkehrsetat
2021 114 neue Stellen für die Wasserstraßen-
und Schifffahrtsverwaltung bewilligt.
Mehr als die Hälfte der Stellen
werden in den Bereichen Netzsicherheit,
Schleusen und Brücken bewilligt. Im ursprünglichen
Regierungsentwurf waren
nur rund 80 Stellen vorgesehen.
Fallende Pegel am Rhein
Am Rhein schränkt erneut Niedrigwasser
die Schifffahrt ein. Nach mehreren trockenen
Monaten lag der Pegel in Emmerich
kurz vor der Grenze zu den Niederlanden
bei 76 cm (mittleres Niedrigwasser 94 cm),
in Duisburg-Ruhrort bei 236 cm knapp unter
dem mittleren Niedrigwasser.
Chaos abgewendet
Das befürchtete Chaos klart auf: Insgesamt
elf Bundesländer lockern ihre
Quarantänebestimmungen für Binnenschiffer
und gewähren vollständige Freizügigkeit
für das Personal im Transportwesen.
Ursprünglich waren nach einem
gemeinsamen Beschluss von Bund
und Ländern verpflichtend ein Testergebnis
oder aber eine zehntägige Quarantäne
bei der Einreise aus einem Risikogebiet
vorgesehen.
Tamsen baut Zollboote
Tamsen Maritim aus Rostock baut zwei
neue Watt-taugliche Streifenboote für
den Zoll. Die Werft setzte sich in einem
Teilnahmewettbewerb durch. Bei nur
1,20 m Tiefgang können die Einsatzboote
auf mehr als 20 kn beschleunigt werden.
Über den Auftragswert wurde Stillschweigen
vereinbart.
Mehr Güter aufs Wasser
In den Niederlanden wird eine Reihe von
Förderprojekten zur Stärkung der Binnenschifffahrt
angekündigt. Zuvor waren
265 Mio. € für Schleusen und Brücken
eingeplant. Künftig gibt es weitere
500 Mio. € zusätzlich. Neu ist auch ein
Anreizsystem, dass mit 40 Mio. € die Verlagerung
von Gütern von der Straße auf
die Binnenschifffahrt und die Einrichtung
von Bargelinien-Diensten fördern soll. So
sollen täglich mindestens 1.000 Lkw von
der Straße geholt werden.
Einheitliche Bußgelder
Die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt
(ZKR) und die Moselkommision
regen einheitliche Bußgelder auf den beiden
Flüssen an. Durch eine einheitliche
Auflistung der zu verhängenden Bußgelder
bei Zuwiderhandlungen gegen die auf dem
Rhein und auf der Mosel geltenden Polizeiverordnungen
sollen die Sicherheit und
Leichtigkeit der Schifffahrt erhöht werden.
Warnung vor Unfällen
Um auf die Unfall-Gefahren beim Festmachen
von Binnenschiffen aufmerksam
zu machen, lässt die BG Verkehr deutschlandweit
an 30 Standorten im Bereich von
Schleusen und Häfen Plakate aufhängen.
Der Slogan lautet »Sicher – fest!«.
Niederlande investieren
Während in Deutschland über die Mittel
diskutiert wird, die zur Stärkung der Binnenschifffahrt
zur Verfügung stehen, legen
die Niederlande mit einer Reihe von
Förderprojekten die finanzielle Basis für
die zukünftige Entwicklung. Mit weiteren
500 Mio. € soll der Ist-Zustand der Infrastruktur
verbessert werden.
Binnenschifffahrt 01 | 2021
25
SCHIFFSTECHNIK
Auf dem Tanker »Argonon« von Deen Shipping werden mit einem Retrofit-Set Stage-V-Werte erreicht
© Deen Shipping
»Argonon« testet Retrofit für Stage V
Schon einmal stand der Tanker »Argonon« von Deen Shipping im Fokus. Nun macht er
mit einer Neuheit erneut von sich reden – der »reaktiv gesteuerten Kompressionszündung«.
Von Hermann Garrelmann
Als der Binnentanker »Argonon« im
Jahr 2011 zum ersten Mal die Blicke
der Fachwelt auf sich zog, ging es um das
Antriebskonzept. »LNG« war das Stichwort,
denn der 110 m lange Tanker war
das erste mit verflüssigtem Erdgas (LNG)
angetriebene Binnenschiff Europas. Die
beiden verbauten Hauptmotoren Caterpillar
3512 liefen auf einer Mischung von
80 % LNG mit 20 % Diesel.
Nun kommt von ArenaRed, einem Anbieter
von »verbrennungsdruckbasierten
Motormanagementsystemen«, die Kunde,
man habe auf der »Argonon« das
nach eigenen Angaben weltweit erste
kommerzielle RCCI-Retrofit (Reactivity
Controlled Compression Ignition) eingebaut
und erfolgreich getestet.
Der gemeinsam mit dem Motorenspe -
zialisten Dolderman in Dordrecht ent -
wickelte Multi-Fuel-Nachrüstsatz könne
die Emissionen von Binnenschiffsmotoren
ohne Katalysator oder Partikelfilter
auf die Stufe V-Niveau bringen
und gleichzeitig den Kraftstoffverbrauch
und die CO2-Emissionen deutlich reduzieren.
Dieses anspruchsvolle Ziel könne auf
99 % der Dieselmotoren angewandt werden
die danach mit LNG, Ethanol, Methanol,
LPG, Biokraftstoffen, Benzin,
Wasserstoff oder einer Mischung von
Kraftstoffen und mit 1 % Gasöl betrieben
werden. Letzteres werde benötigt, um mit
einer Piloteinspritzung für die Kompressionszündung
zu sorgen.
Das Nachrüst-Kit besteht aus einem
Einlasskanal, dem CPBC-Steuergerät
und dem Einspritzkopf sowie einem Softwarepaket.
Dieses Paket sorge, so Arena-
Red, für ein »fortschrittliches Motormanagementsystem«,
das mit Hilfe eines
Sensors den Verbrennungsdruck messe
und die Verbrennung reguliere (Combustion
Pressure Based Control, CPBC).
Paul Nooijen, CEO von ArenaRed, beschreibt
das Konzept der Reactivity Controlled
Compression Ignition (RCCI) als
eine Hybridlösung zwischen der Otto -
motor-Funken zündung für Benzin- und
Gasmotoren und der robusten starken
Diesel-Kompressionszündung.
Der 1 %-ige (Bio-)Diesel, der zur Zündung
des Kraftstoff/Luft-Gemisches benötigt
wird, wird 100 Grad vor Erreichen
des oberen Totpunktes (BDP) in das homogene
Kraftstoff/Luft-Hauptgemisch
eingespritzt. Der Diesel entzündet sich
nicht sofort, sondern verdampft und vermischt
sich auf molekularer Ebene mit
dem Hauptbrennstoff. Erst 2 Grad vor
dem BDP entzündet sich der Diesel aus
der Gasphase. Das ergibt 1000 bis 5000
Ansatzpunkte für die Verbrennung. So
sei eine extrem starke, schnelle und effiziente
Zündung gewährleistet, also ohne
Verbrennung aus der flüssigen Phase mit
Tröpfchen, wie man sie bei herkömmlichen
Dieselmotoren sehe. Das ver-
26 Binnenschifffahrt 01 | 2021
SCHIFFSTECHNIK
Systemdarstellung der reaktiv gesteuerten Kompressionszündung
hindere die Bildung von NOx und Ruß
und sorge für viel Leistung.
Infolgedessen sei der Kraftstoffverbrauch
mit dem RCCI-System rund 10 %
niedriger als bei reinem Diesel. Mit diesem
Verfahren würden die Stufe V und
Euro 6 ohne SCR-Katalysator und Partikelfilter
erreicht. Dies sei ein großer
Vorteil für die Binnenschifffahrt, aber
auch für den Straßentransport.
Die Kraftstoffeinsparungen seien zum
Teil auch auf den besseren Zeitpunkt der
Zündung zurückzuführen: »Beim traditionellen
Dual-Fuel-Motor werden 90 %
des Kraftstoffs erst 90 Grad nach dem
BDP verbrannt, in unserem Fall sind es
bereits 20 Grad nach dem BDP. Es besteht
also auch ein großer Unterschied in der
Dauer der Verbrennung«, heißt es.
Hinzu komme, dass so bei der Verbrennung
keine Infrarotstrahlung entstehe.
Diese Strahlung erwärme den Kolben,
den Zylinderkopf, die Zylinderwand
und das Schmieröl an der Zylinderwand
von herkömmlichen Dual-Fuel- und Dieselmotoren.
»Bei uns verschwindet diese
Wärme während des Arbeitshubes in der
Expansionskraft«, schreibt ArenaRed.
Der erste derart entwickelte Nachrüstsatz
wurde zunächst an einem der beiden
Caterpillar 3512-Motoren der »Argonon«
installiert und getestet. Der jetzt
»DoCat 3512 AR« (Dolderman/Cater -
pillar/ArenaRed) genannte Motor läuft
im Nachrüstmodus zu 99 % mit LNG
und 1 % mit Gasöl. Vor der Nachrüstung
lief er auf etwa 81 % auf LNG und 19 %
auf Gasöl. Der zweite Motor der »Argonon«
blieb zunächst unverändert.
Während der Tests erfolgten Messungen
durch KW3, ein zertifiziertes Unternehmen.
Danach blieb auch der Methanschlupf
mit knapp 3 g/kWh deutlich unter
dem Standard der Stufe V (6 g/kWh).
Sobald die Lösung zertifiziert sei, will
Glenn Deen, der Eigner der »Argonon«,
auch den zweiten Motor nachrüsten.
»Mit diesem Nachrüstsatz ist es uns gelungen,
einen Motor so aufzurüsten, dass
er die neuen Stage-V-Emissionsanforderungen
erfüllt. Eine hervorragende
Lösung, sowohl technisch als auch kommerziell,
um bestehende und neue Dieselmotoren
strukturell nachhaltig zu machen«,
wird Jaap Been, technischer Leiter
bei Dolderman, zitiert. Der Motor sei sauberer
(weniger Methanschlupf, NOx und
Ruß), leiser und effizienter. Und das ohne
Partikelfilter, SCR (selektive katalytische
Reduktion) und Harnstoff. Derzeit arbeitet
Lloyd’s Register an der Zertifizierung,
die zur Typenzulassung des Do-
Cat 3500 AR führen soll.
Die RCCI-Verbrennungsstrategie wurde
im Labor des Engine Research Center
an der University of Wisconsin Madison
unter der Leitung von Professor Rolf D.
Reitz entwickelt. ArenaRed war jedoch
das erste Unternehmen, dem es gelang,
hochfeste, hitzebeständige Sensoren sowie
den notwendigen CPBC-Chip und
die Software zu entwickeln und zu produzieren.
Das Pilotprojekt auf der »Argonon«
wurde als KMU-Innovationsprojekt
geführt und von der Connecting Europe
Facility (CEF) der EU mitfinanziert.
Über die Kosten dieser Nachrüstung sind
keine Angaben bekannt.
n
© ArenaRed
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Binnenschifffahrt 01 | 2021
27
SCHIFFSTECHNIK
Auf der »Gamma« wurde der autonome Betrieb erprobt
Ohne Rudergänger durch den Hafen
Ausgestattet mit der entsprechenden Technologie fährt das Binnenschiff »Gamma«
halb-autonom über die verkehrsreichsten Kanäle und durch den Hafen von Antwerpen.
Der Steuermann bleibt zur Sicherheit an Bord. Von Hermann Garrelmann
© Garrelmann
Die Binnenschifffahrtsunternehmen
Gitra und De Grave-Antverpia haben
ein Binnenschiff auf halbautonomes
Fahren programmiert. Der Pulvertanker
»Gamma« konnte jüngst ohne Steuermann
am Ruder eine Ladung Mineralien
durch die verkehrsreichsten flämischen
Kanäle transportieren und
durchquerte dabei auch den Hafen von
Antwerpen.
Aus dem Büro heraus wird die Fahrt des Pulvertankers überwacht
Hauptanteilseigner der Grave-Antverpia
ist die HGK Shipping Group. Für
diesen Test wurde die »Gamma«, ein Binnenschiff
von Gitra, mit Technologie der
Firma Seafar ausgestattet. Nun fährt es
halbautomatisch, also ohne Steuermann
am Ruder. Ein Kapitän ist dennoch immer
an Bord. Er übernimmt bei unvorhergesehenen
Situationen die Kontrolle. »Im Moment
schreiben die Regeln für autonome
Schiffe noch vor, dass der Kapitän physisch
an Bord bleiben muss«, sagt Erik
Pauwels, Geschäftsführer der Gitra.
Das Schiff transportiert Mineralien
von Sibelco in Dessel über den Kanal Bocholt-Herentals
nach Tisselt. Über den
Seekanal Brüssel-Schelde geht es nach
Eternit in Kapelle-op-den-Bos. Das
Schiff kann auch den Hafen von Antwerpen
durchqueren, viel befahrene
Wasserstraßen wie den Albertkanal nutzen
und auf Gezeitenflüssen fahren. Damit
sei das Schiff eine Weltneuheit, sagen
die Initiatoren.
Dem Projekt ging ein umfangreiches
Versuchs- und Genehmigungsverfahren
voraus, berichten die Akteure. Die zuständige
Behörde hatte zuvor die Erlaubnis
für Probefahrten erteilt, für die
Durchfahrt des Hafens von Antwerpen
gab es kürzlich grünes Licht.
»Die Technologie der automatisierten
Navigation wird dem Transport auf kleinen
Wasserstraßen eine neue Dynamik
verleihen«, sagt Geert Van Overloop, Geschäftsführer
von De Grave-Antverpia.
»Das System von Seafar kann zu neuen
Investitionen in den Schiffsraum führen,
weil es die Effizienz erhöht.« Es könne
auch auf bestehenden Schiffen angewendet
werden, heißt es.
n
28 Binnenschifffahrt 01 | 2021
SCHIFFSTECHNIK
SET lässt Bagger-Neubau vom Stapel
Bei der SET in Tangermünde ist ein neuer, seegängiger Schwimmgreifer für das
Revier Weser-Jade-Nordsee vom Stapel gelaufen. Der Neubau soll künftig auf der Weser
und im küstennahen Bereich der Nordsee eingesetzt werden. Von Christian Knoll
Wegen der Einschränkungen durch
die anhaltende Corona-Pandemie
fand der Stapellauf des jüngsten SET-
Neubaus unter Ausschluss der Öffentlichkeit
statt. Betreiber des neuen
Schwimmgreifers wird das Wasserstraßen-
und Schifffahrtsamt (WSA) Weser-Jade-Nordsee
in Bremen. Noch trägt
das Schiff, die künftige »Wesergrund«,
seine Arbeitsbezeichnung, weil es mit einem
Liebherr-Hydraulik bag ger vom Typ
R956 V Litronic ausge stat tet ist.Das neue
Schiff trägt die Bau-Nr. 203. Gezählt wird
seit 1990, was zeigt, dass die Werft über
die Jahre immer wieder Aufträge ergattern
konnte, zudem hat sich das zur Rönner-Gruppe
gehörende Unternehmen eine
guten Namen im Bereich von Schiffsreparaturen
erworben. So hatte sie sich
auch bei diesem Neubau in einem Bieterverfahren
der Fachstelle Maschinenwesen
Nord durchgesetzt.
Das neue Schiff soll im küstennahen
Bereich der Nordsee, auf der Weser sowie
deren Nebenflüssen und Schifffahrtskanälen
zum Einsatz kommen. Zum Anforderungsprofil
gehört auch, dass das
Fahrzeug revierbedingt uneingeschränkt
selbst in flachen Gewässern fahren kann.
Das Schiff hat eine Länge über alles von
47,05 m, eine Breite über alles von
10,50 m und einen Tiefgang von 1,30 m.
Die Fixpunkthöhe beträgt 4,80 m. Die
Geschwindigkeit in Alleinfahrt wird mit
maximal 16 km/h, mit Schubleichter im
Verband mit 13 km/h angegeben.
Die elektrische Energie für das DC-
Antriebs- sowie Bordnetzsystem liefern
drei Generatoren vom Typ Scania mit variablen
Drehzahlen. Die Ruderpropeller
von Hydro Amor vom Typ 3400HD mit
einer Leistung von jeweils 323 kW bei
735 Umdrehungen pro Minute werden
über eine elektrisch angetriebene Hydraulikpumpe
mit der benötigten Leistung
versorgt. Das Schiff besitzt außerdem
ein Bugstrahlruder SPJ 57 RD von
Schottel mit einer Leistung von 220 kW.
Weiterhin gibt es drei Kammern für
die Besatzung, zwei WC- und Duschräume
inklusive Umkleidekabinen,
eine großzügige Messe sowie eine geräumige
Deckswerkstatt mit der notwendigen
Ausrüstung.
SET gehört seit Februar 2007 zur Unternehmensgruppe
von Heinrich Rönner.
Der erste Neubau war das Flusskreuzfahrtschiff
»Scenic Emerald«. Im
vergangenen Jahr wurde mit Bau-Nr. 204
das Fischereiaufsichtsschiff »Neptun« erfolgreich
übergeben. Somit hat die SET
in den vergangenen 13 Jahren mehr als
33 Schiffe unterschiedlichster Typen an
beiden Werftstandorten in Tangermünde
und Genthin erfolgreich gebaut und
übergeben.
n
© Fabian Karbe
Die künftige »Wesergrund« wurde bei SET aus der Schiffbau-Halle gefahren, abgeslipt und anschließend an die Ausrüstungspier verholt
Binnenschifffahrt 01 | 2021
29
SCHIFFSTECHNIK
Wasserstoff rückt in den Fokus
Future Proof Shipping rüstet einen Containerfrachter auf eine Antrieb mit Wasserstoff und
Brennstoffzelle um. Auch andere Akteure setzen zunehmend auf diese umweltschonende
Technologie, wie diverse Beispiele zeigen. Von Thomas Wägener
Future Proof Shipping (FPS) will insgesamt
sechs Binnenschiffe, zwei
Shortsea-Einheiten und zwei Hochseeschiffe
für den Antrieb mit Wasserstoff
umrüsten. Das kündigte Milinko Godjevac,
Senior Integration Advisor, kürzlich
bei einer virtuellen Konferenz an.
Das erste Schiff, das diese innovative
Technologie erhält, ist die »MSC Maas«.
Bei diesem Vorhaben habe sein Team das
Design bereits fertiggestellt, eine Hazid-
Studie, bei der Gefahren ermittelt werden,
durchgeführt und die gesetzlichen
Genehmigungen abgeschlossen, verriet
Godjevac. Lloyd’s Register werde das
Schiff klassifizieren.
Das Wasserstoffbetankungskonzept für
den 110 m langen und 11,45 m breiten
Frachter sei so gewählt worden, dass das
Schiff eine Rundreise von etwa 400 km entlang
des Rheinsystems aus unternehmen
kann. FPS habe sich für komprimierten
Wasserstoff entschieden, weil sich dieser
leicht in zwei Containern speichern lasse.
Akzeptanz für Wasserstoff steigt
© FPS
Die »MSC Maas« wird umgerüstet, um künftig umweltfreundlicher zu fahren
Die Umrüstung der »MSC Maas« umfasst
den Ausbau des Verbrennungsmotors und
die Bord-Installation des Antriebssystems
mit Brennstoffzellen (825 kW), Batterien
(504 kWh), einem Elektromotor und einem
Wasserstoffspeicher. Partner bei diesem
Projekt sind die Holland Shipyards
Group und das BCTN Network of Container
Terminals. Unterstützt wird die Umsetzung
mit Mitteln aus dem Interreg
North Sea Region Programme, vom Hafen
Rotterdam und dem Rijksdienst voor Ondernemend
Nederland.
Nach der erfolgreichen Umrüstung
und der Inbetriebnahme, die im zweiten
Halbjahr geplant ist, wird das Schiff zwischen
den Niederlanden und Belgien verkehren.
Durch die Verwendung von
»grünem« Wasserstoff anstelle von MGO
sollen die Emissionen um etwa 2.000 t
CO2 pro Jahr reduziert werden.
Hyon, ein Gemeinschaftsunter -
nehmen von Nel, Hexagon Composites
und Power Cell, arbeitet nach eigenen
Angaben an einer wachsenden Zahl
30 Binnenschifffahrt 01 | 2021
SCHIFFSTECHNIK
von Wasserstoff-Brennstoffzellen-Projekten
mit dem Ziel einer emissionsfreien
Schifffahrt.
Eines davon wird als ZEFF (Zero Emission
Fast Ferry) bezeichnet, bei dem es
um eine emissionsfreie Schnellfähre geht.
Der Antrieb erfolgt mit Wasserstoff betriebenen
Brennstoffzellen sowie mit
Batterien. Das Schiff soll pro Passagierkilometer
etwa 45% weniger Energie verbrauchen
als derzeitige Einheiten. Es
kann in unterschiedlichen Größen gebaut
werden, sodass die Kapazität zwischen
100 bis 300 Passagieren variiert.
Hyon ist der Lieferant der Ausrüstung
für das Wasserstoff-Druckspeichersystem
und das Brennstoffzellensystem,
weitere Partner sind Selfa Arctic (Werft),
Norled (Fährbetreiber), LMG Marin
(Schiffskonstrukteur) und Servogear
(Lieferant der Antriebsausrüstung). Das
Projekt wird mit Mitteln aus dem norwegischen
Pilot-E-Programm 2019 gefördert,
einer Zusammenarbeit zwischen
dem norwegischen Research Council, Innovation
Norway und Enova.
Emissionsfreier SeaShuttle
Ein weiteres Vorhaben trägt den Namen,
SeaShuttle. Hierbei handelt es sich um
zwei emissionsfreie vollelektrische Küstencontainerschiffe
mit automatisiertem
Frachtumschlag, die Polen mit Häfen der
schwedischen Westküste und dem Oslofjord
verbinden sollen. Die Neubauten
werden mit modernen Wasserstoff-
Brennstoffzellen angetrieben, im Hybridmodus
kommt auch der Diesel-Elektround
Batteriebetrieb zum Einsatz.
Neben Hyon ist das Logistikunternehmen
Samskip, der Logistikberater
FlowChange, der Technologiekonzern
Kongsberg Maritime und Massterly, ein
Unternehmen von Kongsberg Maritime/
Wilhelmsen, das autonome Schiffslösungen
entwickelt, beteiligt.
Hyon-Geschäftsführer Tomas Tronstad
deutete darüber hinaus weitere Projekte
an, darunter die Entwicklung eines
Frachtschiffes für den Transport von
Baumaterialien von Westnorwegen nach
Ostnorwegen und von Getreide in umgekehrter
Richtung.
HeidelbergCement und Felleskjøpet
Agri wollen in dem skandinavischen Land
ein nachhaltiges Transportsystem ohne
Emissionen von Treibhausgasen aufbauen,
in dessen Kern der neue Frachter
steht. Die Ladungsbasis soll eine annähernde
Vollbeschäftigung des Schiffes bei
wöchentlichen Rundfahrten ermöglichen,
zudem soll der Frachter während des Betriebs
keine Treibhausgase ausstoßen.
Das Pilotprojekt wurde im Zeitraum
2019 bis 2020 durchgeführt, die Verantwortlichen
waren die beiden Frachteigner.
Weitere Mitwirkende waren
ABB, Enchandia, Flowchange, Gasnor,
Grieg Star, Hordaland Fylkeskommune,
Hyon, Kongsberg Maritime, Kystverket,
Kystrederiene (Roslagen Shipping und
K. Sætre & Sønner), Sjøfartsdirektoratet,
Sintef, Vard und
die Klassifikationsgesellschaft
DNV GL als Koordinator.
Dem Vernehmen nach
sind noch 18 Unternehmen
im Rennen, um dieses
Schiff zu liefern. Die Frist
zur Abgabe der Angebote endete
am 10. Januar 2021. Danach
wolle man sich sechs Wochen Zeit
nehmen, um die Vorschläge zu bewerten
und anschließend dem Sieger
ein Vertragsangebot unterbreiten, sagt
Lars Erik Marcussen, Chartering Manager,
HeidelbergCement North Europe.
Das Unternehmen und Felleskjøpet
Agri hatten sich im vergangenen Sommer
darauf verständigt, einen Seeverkehrsvertrag
mit einer Laufzeit von
bis zu 20 Jahren mit dem Akteur abzuschließen,
der einen solchen emissionsfreien
Massengutfrachter bereitstellen
kann. Wie genau das Schiff betrieben
werden wird, steht demnach also
noch nicht fest.
Tronstad will mit seinem Unternehmen
die Bunkerung von komprimiertem Wasserstoff
für den Schiffsverkehr entwickeln.
Das sei das noch fehlende Stück.
Die Infrastruktur von Hyon könne 3 t
Die Küstencontainerschiffe werden als SeaShuttle bezeichnet
Wasserstoff pro Stunde von 380 bar vor
Ort auf 250 bar an Bord bunkern.
Mit mehr Bunkeranlagen und staatlichen
Anreizen sollte es weitere Entwicklungen
von wasserstoffbetriebenen Schiffen
geben, sagte derweil NCE-Maritime-
CleanTech-Projektleiter Tore Boge. Er sieht
für Wasserstoff in der Schifffahrt großes
Potenzial, sofern Anreize geschaffen würden,
»mit der Unterstützung von Regierungen
und internationaler Zusammenarbeit,
damit Wasserstoff auf globaler Ebene
verfügbar ist.«
Das Schlüsselelement sei
die Verfügbarkeit von Energiequellen.
Boge rechnet
damit, dass es im Jahr 2022
rund 80 Schiffe mit Energiespeichersystemen
geben
wird. »Bei den Batterien waren
die Netze vorhanden, sie
waren nur nicht an die Ladepunkte
angeschlossen, und es gibt
wirtschaftliche Vorteile für die Eigentümer«,
nennt er wichtige Faktoren.
Im Gegensatz dazu habe es bei der Einführung
von LNG wesentlich länger gedauert,
da die Infrastruktur nicht ausreichend
zu Verfügung gestanden habe.
Die Industrie sollte zusammenarbeiten,
um die Akzeptanz von Wasserstoff
durch Investitionen in Bunkersysteme
zu erhöhen, so Boge weiter.
Christian Pho Duc, Geschäftsführer
von Smartenergy Invest für Wasserstoffprojekte,
geht unterdessen davon aus,
dass flüssige Wasserstoffträger, insbesondere
Ammoniak, für die langfristige
Einführung der emissionsfreien
Schifffahrt erforderlich sein werden. Die
Einführung von »grünem« Wasserstoff
und »grünem« Ammoniak werde schrittweise
erfolgen, ist er überzeugt. n
©Samskip
Binnenschifffahrt 01 | 2021
31
SCHIFFSTECHNIK
Abriebfeste Beschichtung gegen den Rost
Korrosionsschutz in der Schifffahrt ist ein Thema, seitdem Rümpfe aus Stahl statt aus
Holz gebaut werden. Mit dem bewährten Produkt »Intershield 300« wirbt der Hersteller
AkzoNobel um Kunden in der See- und Binnenschifffahrt
»Intershield 300« wird an Bord aufgetragen, ein richtiger Korrosionsschutz kann Werte sichern
Ungeschützter Stahl korrodiert, wenn
er atmosphärischer Umgebung und
der Gegenwart von Wasser ausgesetzt
wird. Der in der Atemluft enthaltene Sauerstoff
dient als Grundlage für einen chemischen
Prozess, genannt Oxidation.
Dieser zersetzt den Stahl langsam, aber
dennoch kontinuierlich in Eisenoxid.
Dieses ist in den meisten Fällen unerwünscht,
werden doch Gebäudestrukturen
geschwächt, Fahrzeuge
unsicher (»durchgerostet«), und auch
Binnenschiffe müssten vorzeitig zum Abwracker,
würde ihr Baumaterial – der
Stahl – nicht dauerhaft, oft jahrzehntelang,
gegen Korrosion geschützt.
Im Corona-Krisenjahr 2020 haben viele
Wirtschaftszweige unter den Folgen der
Pandemie gelitten beziehungsweise leiden
noch immer. Auch die nationale und internationale
Schifffahrt ist überproportional
betroffen. In Teilbereichen wie der
Passagier- und Kreuzfahrtschifffahrt, fehlen
signifikante Umsatzerlöse, so dass die
Kosten für die Instandhaltung nicht aufgebracht
werden können, und damit auch
der Korrosionsschutz der Schiffe leidet.
Dies zu vermeiden, müsse ein erklärtes
Ziel sein, sagen Beschichtungsspezialisten.
Die Marke International des Herstellers
aus dem Hause AkzoNobel hat eine technisch
ausgereifte Produktpalette für den
Schutz von Stahluntergründen im Neubau-
und Instandhaltungsbereich entwickelt,
die in einem breiten Spektrum
aggressiver Umgebungen und in verschiedensten
industriellen und maritimen Bereichen
zur Anwendung kommen.
Am Beispiel einer Epoxydbeschichtung
der Marke International soll im Folgenden
näher betrachtet werden, wie ein wirkungsvoller
Korrosionsschutz aussehen
kann. Denn: Ein intakter Korrosionsschutz
heißt Werte erhalten.
Wenn in der Industrie oder im maritimen
Sektor, wie etwa in der Binnenschifffahrt,
Hochleistungs-Korrosionsschutzbeschichtungsstoffe
benötigt werden,
verweist AkzoNobel auf Jahrzehnte
lange Erfahrung und Knowhow. Das Unternehmen
mit Sitz in den Niederlanden
gilt weltweit als einer der führender Hersteller
von Farben und Lacken und als ein
bedeutender Produzent von Spezialchemikalien.
Das Produkt »Intershield 300«
wurde 1988 eingeführt und ist als wirksamer
Korrosionsschutz in Industrie und
Schifffahrt weltweit anerkannt.
Die Intershield 300-Formel basiert auf
einer fortschrittlichen aluminiumpigmentierten
Epoxy-Technologie (mehr als
9 % Aluminiumgehalt), sie böte auch unter
den rauesten Bedingungen einen exzellenten
abriebfesten Korrosionsschutz
für Stahlflächen, heißt es.
Als heller Reinepoxid kann »Intershield
300« bei niedrigen Temperaturen
verarbeitet werden und ist in den Farbtönen
ENA300-Bronze und ENA301-Aluminium
verfügbar. Die Verarbeitung ist
mit Airless Spritzen, Pinsel und Rolle
möglich.
© AkzoNobel
32 Binnenschifffahrt 01 | 2021
Log
SCHIFFSTECHNIK
Der Festkörperanteil beträgt 60 % ±2 %
(ISO 3233:1998). Eine 125 µm Trockenschichtdicke
(208 µm Nassschichtdicke)
wird empfohlen, 100 – 200 µm Trockenschichtdicke
(167 – 333 µm Nassschichtdicke)
können je nach Endverwendung
vorgeschrieben werden. Die theoretische
Ergiebigkeit beträgt 4,8 m2/l bei 125 µm
Trockenschichtdicke, ein entsprechender
Verlustfaktor sei zu berücksichtigen.
Es handelt sich nach Angaben von AkzoNobel
um eine universelle Grundierung,
die auf mechanisch vorbereitete
Shopprimer-Oberflächen sowie auf entsprechende
Stahloberflächen appliziert
werden kann und für den Einsatz mit
kontrolliertem Kathodenschutz geeignet
ist. Das Produkt könne sowohl für Neubauten
als auch für Wartungsarbeiten
verwendet werden, heißt es.
Wichtig sei eine Untergrundvorbehandlung,
betont der Hersteller. Alle zu
beschichtenden Oberflächen sollten sauber,
trocken und frei von jeglicher Kontamination
sein. Entsprechend müssten
sie mit Hochdruckfrischwasser oder
Frischwasser gewaschen und Öl, Fett, lösliche
Verunreinigungen gemäß SSPC-SP1
Lösemittelreinigung entfernt werden.
Neubauten: Bei Neubauten müssten
zudem Schweißspritzer, wo nötig, entfernt
sowie Schweißnähte und scharfe
Kanten oder Beschädigungen geglättet
werden (Strahlen gemäß Standard Sa2½
(ISO 8501–1:2007) oder Schleifen gemäß
Pt3 (JSRA SPSS:1984).
Zertifizierungen
• Lebensmittelkontakt – Transport
von Getreide (NOHH)
• Tankbeschichtung – B1 Klassifizierung
von Ballasttankbeschichtungen
(DNV/Marintek
getestet)
• Tankbeschichtung – NORSOK
M-501, Rev 3, System 7 (Marintek)
• Schwerentflammbarkeit –
Rauch und Toxizität
(Exova Warringtonfire)
• Schwerentflammbarkeit – Oberflächenverbreitung
von Flammen
(Exova Warringtonfire)
• Schwerentflammbarkeit – gemäß
Schiffsausrüstungsrichtlinie
• Trinkwasser – Beförderung von
Trinkwasser (TÜV, Singapore)
(BS6920:2000)
• Eine Trinkwasserzertifizierung,
die von externen Unternehmen
durchgeführt wird, ist von der
Formulierung und/oder vom
Fertigungsort abhängig
Der intakte und geprüfte Shop Primer
muss sauber, trocken und frei von löslichen
Salzen und anderen Verunreinigungen
sein. Ungeprüfte Shop Primer müssen
komplett gestrahlt werden, gemäß
Sa2½ (ISO 8501–1:2007). In einigen Ausnahmen
kann ein Strahlwaschen gemäß
der International Paint-Richtlinie (z. B.
AS2 oder AS3) akzeptiert werden.
Grundinstandsetzung: Strahlen gemäß
Standard Sa2 (ISO 8501–1:2007)
oder gemäß International Paint Hydroblasting
Standard, HB2M. Falls Oxidation
zwischen Strahlreinigung und Applikation
von »Intershield 300« auftritt,
sollte die Oberfläche erneut auf den spezifizierten
optischen Standard strahlgereinigt
werden. Höchstdruckwaschen ist
nur für den Unterwasserbereich sowie
das Oberwerk empfohlen.
Das Produkt kann auf vorbereiteten
Oberflächen gemäß International Paint
Slurry Blasting Standard SB2 mit Flugrost
nicht schlimmer als SB2M appliziert werden.
Slurry blasting wird nur für den Unterwasserbereich
sowie das Oberwerk
empfohlen. Beim Reinigungsstrahlen aufgetretene
Oberflächenfehler seien auszuschleifen,
zu verfüllen oder auf fachgerechte
Art zu behandeln, heißt es.
Neben Epoxyd-Beschichtungen hat
AkzoNobel viele weitere fortschrittliche
Beschichtungen im Produktportfolio.
Dazu gehören Haftgrundierungen,
Zinkphosphate, Hochleistungsbeschich -
tungen für Laderäume, Tankinnenbeschichtungen,
Hochleistungs-Antifoulings
mit reinem Kupfer-Acrylat oder Silyl
Meth-Acrylat Technologie für den
Schutz vor Bewuchs. Foul Release-
Beschichtungen bieten den Angaben zufolge
zudem Kraftstoffeinsparungen auf
höchstem Niveau.
n
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Binnenschifffahrt 01 | 2021
33
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SCHIFFSTECHNIK
© EST-Floattech
Die neue Fähre »Dusternbrook« für die Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel (SFK) von Holland Shipyards wird rein-elektrisch angetrieben
EST-Floattech setzt auf deutschen Markt
Seit 2009 entwickelt das niederländische Unternehmen intelligente Energiespeichersysteme
und zählt sich zu den Top-3-Anbietern im weltweiten Markt. Das Schubschiff »Elektra« mit
Brennstoffzelle ist eines der ersten Projekte für die Binnenschifffahrt
Bevor das EST-Floattech begann, Batterien
zu liefern, agierte das Unternehmen
als Systemintegrator auf dem
Marinemarkt. Im Laufe der Jahre hat sich
der Betrieb mit Hauptsitz in Hoofddorp
als Anbieter von Energiespeichersystemen
(ESS) auf dem Markt positioniert
und gehört nach eigenen Angaben
zu den Top 3 im maritimen Bereich.
Weltweit wurden bereits Fähren, Pa -
trouil len boote, Fischfarmen, Superyachten
und Passagierschiffe mit Energiespeichersystemen
ausgestattet. In den
vergangenen Jahren sei die Nachfrage für
Projekte in Deutschland gestiegen. Deshalb
habe sich EST-Floattech entschieden,
eine eigene Niederlassung in
Deutschland zu gründen.
Das wichtigste Kapital sei der Service
vor Ort und die Unterstützung der Kunden
während des gesamten Projekts,
heißt es beim Unternehmen. Die Komplexität
der Projekte nehme zu, die
schnelle Interaktion durch die in
Deutschland ansässige Projekt- und
Vertriebsunterstützung sei entscheidend
für den Erfolg. »Lokale Präsenz
ist der Schlüssel im ESS-Geschäft«,
sagt Hans Visser, COO/CFO bei EST-
Floattech.
Man müsse sich auf die Energie -
speicherung verlassen können, insbesondere
auf See und bei der Beförderung
von Passagieren. »Dann ist Sicherheit
das oberste Gebot«, so Visser.
Einen Durchbruch in der ESS-Technologie
sei in Deutschland durch die
Technische Universität Berlin (TU Berlin)
mit dem Start des »Elektra«-Projekts
initiiert worden. Ziel beim Bau des weltweit
ersten mit einer Brennstoffzelle ausgerüsteten
Schubbootes für die Berliner
Behala sei die praxisnahe Erforschung
der Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff
in der Schifffahrt.
Auf der Schiffswerft Hermann Barthel
in Derben an der Elbe entsteht gerade
diese Weltneuheit, die Ende des ersten
Quartals fertiggestellt sein soll. Das
Schubboot soll zwischen Berlin und
Hamburg zum Einsatz kommen und in
der Lage sein, einen mit 1.400 t beladenen
Leichter zu schieben.
EST-Floattech liefert dafür die passenden
Energiespeichersysteme mit einer
Kapazität von insgesamt 2,5 MWh. Das
System sei bereits vollendet und vom
Produktionsstandort im niederländischen
Hoofddorp nach Derben gebracht
worden. In den kommenden Jahren
wird EST-Floattech nach eigenen Angaben
das Forschungsteam unterstützen.
Ein weiteres Projekt zielt auf die Einführung
von austauschbaren Batteriecontainern
ab. Dabei handle es sich um eine niederländische
Initiative für die Binnenschifffahrt,
um den Umstieg auf eine emissionsfreie
Schifffahrt in Gang zu setzen.
Die Idee dahinter ist es, dass Schiffsführer
die Energie-Container an einer
der Wechsel- und Ladestationen schnell
und unkompliziert austauschen können.
Durch die flexible Bereitstellung von Batterien
muss das Schiff nicht auf das Aufladen
warten und kann den Hafen verlassen,
sobald der Container getauscht wurde.
Das spart Zeit und Kosten, heißt es.
»Wir sehen es als unsere Aufgabe an,
kompakte, sichere und hochenergetische
Batterielösungen zu liefern«, sagt EST-
Floattech-Chef Visser.
Daher stehe man als ESS-Partner dem
Binnenschifffahrtssektor in Deutschland
zur Verfügung und sei bereit, Partnerschaften
mit Werften einzugehen. »Wir
legen großen Wert auf langfristige Beziehungen«,
sagt Diederick Stam, Gründer
und Technischer Direktor bei dem niederländischen
Unternehmen. »Und die Zukunft
ist vielversprechend!« RD
34 Binnenschifffahrt 01 | 2021
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WASSERSTRASSEN | HÄFEN
Blick aus der Vogelperspektive auf das Areal der Neuss-Düsseldorfer Häfen
© NDH
Mehr Geld für die Infrastruktur
Nach der Trennung von der Terminalbeteiligung wollen sich die Neuss-Düsseldorfer Häfen
vor allem auf ihre Rolle als Dienstleister für die Anlieger konzentrieren. Für Reisholz läuft
eine Machbarkeitsstudie für die künftige Nutzung der Industriebrache. Von Krischan Förster
In den Neuss-Düsseldorfer Häfen wurden
im vergangenen Jahr einige Weichen
neu gestellt. Zum einen hat sich die
Hafengesellschaft von ihrer Beteiligung
am Neuss Trimodal Terminal getrennt
und die Anteile werden von den bisherigen
Partnern verkauft. Gleichzeitig soll
die Infrastruktur im Hafen ausgebaut
werden. Für mehr und bessere Gleise gibt
es Geld vom Land Nordrhein-Westfalen.
Für 373.000 €, das sind 75 % der Gesamtkosten,
werden Schienen im Doppelhafen
erneuert. »Damit können dringend
erforderliche Ersatzinvestitionen
umgesetzt werden«, sagt Sascha Odermatt,
Geschäftsführer der Neuss-Düsseldorfer
Häfen (NDH). Ein weiteres Vorhaben
ist ein »Brückenschlag« zum Containerterminal
am Neusser Hafenbecken 5,
um für effizientere Abläufe zu sorgen.
Ziel sei es, durch die Anbindung der
Umschlaganlagen an den Bahnhof Hessentor
den Anteil von Bahn und Binnenschiff
am Modal Split weiter zu erhöhen
und die Zahl der Lkw im Hafen- und
Stadtgebiet zu verringern. »Mit dem Ausbau
unserer Eisenbahninfrastruktur wollen
wir zur Verkehrswende beitragen«,
sagt Odermatt. »Unsere Fachleute prüfen
gerade mögliche Lösungen auf ihre technische
und wirtschaftliche Machbarkeit.«
Dazu gehört nach den Worten des Hafenchefs
aber auch politische Unterstützung
und eine finanzielle Förderung.
Denn die erwartete Investition eines hohen
zweistelligen Millionenbetrages
»können wir aus eigener Kraft nicht allein
stemmen.«
»Unser Ziel ist es, den Kunden
das Geschäft im Hafen
bestmöglich zu erleichtern«
NDH-Chef Sascha Odermatt
Seit Mai 2018 steht Odermatt nach seiner
erfolgreichen Zeit in Krefeld an der
Spitze der NDH. Er folgte auf den langjährigen
Geschäftsführer Rainer Schäfer.
Trotz Corona hat die Hafengesellschaft
im vergangenen Jahr mit »stabilen Ergebnissen
nach Plan« abgeschlossen, sagt
Odermatt. »Aber wir haben natürlich,
wie alle anderen auch, die Auswirkungen
der Pandemie zu spüren bekommen, vor
allem im operativen Geschäft.« Das betrifft
in erster Linie die 50 %-Beteiligung
an RheinCargo, dem Hafenverbund mit
der Kölner HGK für insgesamt sieben
Rheinhäfen. »In einigen Gütergruppen
gab es deutliche Einbußen.«
Bei der künftigen Ausrichtung werden
die NDH deshalb noch stärker auf ihre
Rolle als Infrastruktur-Gesellschaft ausgerichtet.
Die 30 %-Beteiligung am Neuss
Trimodal Terminal wurde deshalb an die
vorherigen Partner Kombiverkehr (70 %
der Anteile) und Ambrogio verkauft.
»Die weitere Entwicklung des Terminals
liegt jetzt in den Händen der Spezialisten«,
erklärt Odermatt. Als Grundstückseigentümer
und Dienstleister bleibe man
den Gesellschaftern natürlich verbunden.
»Unsere Aufgabe ist es, den Kunden das
Geschäft im Hafen bestmöglich zu erleichtern«,
sagt Odermatt.
Auf einer Fläche von rund 88.000 m2
werden am Terminal jährlich bis zu
250.000 Ladeeinheiten umgeschlagen.
Ein Großteil der Mengen kommt aus den
Westhäfen Zeebrügge, Antwerpen und
Rotterdam. Ergänzt werden die Containermengen
durch Kontinentalverkehre
von und nach Wien, Wels und Graz (Österreich),
Budapest (Ungarn), Gallarate
(Italien), Hefei (China) und einer hochfrequenten
Containerverbindung nach
Frenkendorf/Basel (Schweiz).
Um national und international wettbewerbsfähig
zu bleiben, haben die
Neuss-Düsseldorfer Häfen nach eigenen
Angaben in den letzten Jahren rund
36
Binnenschifffahrt 01 | 2021
WASSERSTRASSEN | HÄFEN
Neuss-Düsseldorfer Häfen (NDH)
Die Neuss-Düsseldorfer Häfen (NDH) entstanden im
Jahr 2003 durch den Zusammenschluss der bis dahin
eigenständig agierenden Rheinhäfen Neuss (gebaut 1835)
und Düsseldorf (eröffnet 1896) zum damals drittgrößten
Binnenhafen in Deutschland. An der Hafengesellschaft in
Krefeld sind die NDH mit 49 % beteiligt. Die übrigen 51 %
hält die Stadt Krefeld.
Sascha Odermatt, Geschäftsführer NDH
Zusammen mit der Häfen und Güterverkehr Köln AG
(HGK) wurde im August 2012 RheinCargo mit Sitz in
Neuss als Joint Venture für das operative Geschäft in den
Häfen des Verbunds in Köln (Godorf, Deutz, Niehl I und
Niehl II), in Neuss und in Düsseldorf sowie für die
Bahnsparte gegründet. Der Gesamtumschlag bei Rhein-
Cargo lag zuletzt bei 46,3 Mio. t (2019).
22 Mio. € in den Ausbau der Infra struk -
tur ihrer Containerterminals investiert.
Der Lohn war eine durchschnittliche
jährliche Wachstumsrate von etwa 10 %
seit 1990. Selbst in Corona-Zeiten gab es
einen Zuwachs von 6,5 %, auch dank der
wöchentlich vier Züge aus China. Die
NDH haben sich damit – neben Duisburg
und Köln – zu einem der bedeutenden
Umschlagplätze für den Gütertransport
mit dem Reich der Mitte entwickelt.
Das aktuell größte Investitionsvorhaben
stemmt derzeit einer der Hafen-
Anlieger. Die Plange-Mühle baut einen
neuen Siloturm für 25.000 t, um die Lagerkapazitäten
zu verdoppeln. Mit fast
80 m Höhe wird es sogar das höchste Gebäude
der Stadt und ein weithin sichtbarer
Blickfang. Insgesamt investiert das
Unternehmen den Angaben zufolge in
den nächsten Jahren einen zweistelligen
Millionenbetrag am Standort.
Ein früheres Mega-Projekt, der Ausbau
des Hafens in Reisholz zu einem neuen.
großen Containerterminal, wurde dage -
gen aufgegeben. »Es wird nicht gebraucht«,
sagt Odermatt. Stattdessen hat
die städtische Entwicklungsgesellschaft
aktuell eine Machbarkeitsstudie in Auftrag
gegeben, wie die Industriebrache anderweitig
genutzt werden könnte. Denn
die Flächen der Stadthäfen sind nahezu
ausgeschöpft, für weitere Aktivitäten
wird Platz gebraucht. Reisholz könnte also
künftig eher den Flächenbedarf für regionale
Logistikangebote abdecken. Die
Ergebnisse der Studie sollen im ersten
Quartal des laufenden Jahres präsentiert
werden. »Dann werden wir sehen, wie es
weitergehen kann«, sagt Odermatt.
Der Hafenchef weiß, dass jede denkbare
wirtschaftliche Entwicklung von Industrie-
und Gewerbeflächen ein potenzielles
Konfliktpotenzial zu möglichen
städtebaulichen Vorhaben haben könnte.
»Da müssen wir aufpassen, dass es nicht
zu Restriktionen kommt, die uns künftig
behindern könnten.« In der Aufklärung
der Öffentlichkeit über den Hafen und
die Bedürfnisse der Anlieger sieht er als
eine wichtige Aufgabe an. Als eine gute
Chance, sich mehr zur Stadt zu öffnen,
sieht er dabei den Personensteiger am
Hafenbecken 1, der 2022 fertig sein soll.
Auch sein altes Wirkungsfeld, den Hafen
Krefeld, behält er von Amts wegen im
Blick. die NDH sind im benachbarten
Rheinhafen schließlich Gesellschafter.
Auch stromabwärts gibt es Ausbaupläne.
so soll mit dem TrailerPort eine neue
Umschlaganlage für den Kombinierten
Verkehr (KV) mit vier Halbgleisen und
einer großen Krananlage neben dem bestehenden
Containerterminal entstehen -
unter Beteiligung von duisport. Geplante
Investition: rund 20 Mio. €.
Bedenken, mit einem direkten Wettbewerber
an der Rheinschiene zusammenzuarbeiten,
hat Odermatt nicht.
»Da, wo es gemeinsame Interessen gibt,
haben wir in der Vergangenheit gut miteinander
kooperiert und werden das
auch in Zukunft tun«, sagt der Neuss-
Düsseldorfer Hafenchef.
n
Die Grafik zeigt den geplanten »Brückenschlag« zwischen Regionalbahnhof und Containerterminal
© NDH
Binnenschifffahrt 01 | 2021
37
WASSERSTRASSEN | HÄFEN
Zwischen Rückstand und Wandel
Die westdeutschen Kanäle sind unverzichtbar im Netz der deutschen Wasserstraßen.
Zwischen Rhein und Mittellandkanal bis zum Dortmund-Ems-Kanal stellen sie wichtige
Verbindungen dar und erschließen das nördliche Ruhrgebiet. Von Hermann Garrelmann
© Garrelmann
Arbeitsbeschaffung am Kanal: Die Festmacherdienste sorgen für neue Arbeitsplätze
Seit Anfang Dezember sind die »Westdeutschen
Kanäle« namensgebend für die
Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter in Duisburg
und Rheine und gleichzeitig der Kern der
dortigen Aktivitäten. Zum Zuständigkeitsbereich
des neu geformten Amtes zählen
300 km Kanal- und 50 km Flussstrecke zwischen
dem Rhein und dem Emsland. An diesen
Strecken liegen insgesamt 630 Bauwerke, darunter
230 Brücken, 140 Düker, mehr als 40
Schleusenkammern und mehr als ein Dutzend
Pumpwerke. Auch die Fernsteuerzentrale Wasserversorgung
in Datteln und das Kompetenzzentrum
für das Taucherwesen in Hörstel
sind zu betreuen. Dafür stehen rund 800
Mitarbeiter zur Verfügung.
An Aufgaben mangelt es an Dortmund-Ems-
Kanal (DEK), Rhein-Herne-Kanal, Datteln-
Hamm-Kanal und Wesel-Datteln-Kanal
(WDK) nicht. In den kommenden Jahren werden
mehr als 1,7 Mrd. € investiert. Das Spektrum
der Tätigkeiten könnte größer nicht sein.
Die an einer Reihe von Schleusen eingesetzten
manuellen Festmacherdienste sollen
nicht ewig gebucht werden, also müssen wieder
geeignete Festmacher in Form von belastbaren
Pollern eingebaut werden. Dem stehen Stichworte
wie »autonomes Fahren« gegenüber,
auch hierfür müssen an ausgewählten Strecken
die Voraussetzungen geschaffen werden. Dabei
sind tadellos funktionierende und verlässliche
Wasserstraßen essenziell, vor allem, wenn die
jüngst von der EU bekräftigte Erhöhung des
Transportanteils auf dem Wasser Wirklichkeit
werden soll.
Immer wieder müssen auch Planungen
fortgeschrieben werden, die mangels Personals
oder mangels verfügbarer Gelder ins
Rutschen kommen. So geschehen vor einigen
Monaten im Bereich der Stadtstrecke Münster
des DEK.
Der zuständige Projektleiter musste vor dem
Planungsausschuss der Stadt Münster erneut
den Zeitplan für die Projekte auf 2027 ausdehnen.
Beim Baubeginn 2012 war noch von
zehn Jahren die Rede. Bislang sind aber erst
zwei von acht Brücken fertig.
Besser läuft es beim Neubau der Schleusen
auf der DEK-Nordstrecke. Als im Oktober Verkehrsminister
Andreas Scheuer beim doppelten
Spatenstich in Rodde (in NRW) und Venhaus
zum symbolischen Akt schritt, hörte er von drei
38 Binnenschifffahrt 01 | 2021
WASSERSTRASSEN | HÄFEN
weiteren Schleusen, an denen bereits gearbeitet
wird. Bis 2033 sollen 630 Mio. €
investiert werden und der DEK für Schiffe
mit bis zu 135 m Länge befahrbar sein.
Verhaltene Freude kam im Herbst auch
beim Hafenchef Uwe Büscher in Dortmund
auf. Die Kunde darüber, dass die
Schleuse in Henrichenburg neue Tore bekommt,
die alten saniert und Resevertore
vorgehalten werden, sorgte für etwas Entspannung.
Denn so braucht es keine Vollsperrung
von bis zu neun Monaten, wenn
nach einer Havarie ein neues Schleusentor
her muss. Nach wie vor aber fordern
die Dortmunder eine zweite Schleusenkammer
sowie die Sanierung und die Erhöhung
von zu niedrigen Kanalbrücken.
Zusätzliche Schleuse gefordert
Was Sperrungen bedeuten, wissen Hafenchef
Büscher und die Betriebe vor Ort
genau. Wegen anstehender Arbeiten in
Henrichenburg war ihr Hafen 2019 an 65
Tagen nicht erreichbar. Sechs Jahre zuvor
hatten Reparaturen und Streiks sogar an
109 Tagen den Dortmunder Hafen abgeschnitten.
Dass die in diesem Jahr erforderliche
42-tägige Vollsperrung rechtzeitig
angekündigt wurde, ist auch ein Erfolg
einer permanenten Anmahnung von
Planungssicherheit.
Derweil könnte es auf den Kanälen
schon bald etwas ruhiger zugehen. Nach
dem nicht ganz überraschenden »Aus«
der Kohlekraftwerke in Ibbenbüren und
Hamm zum 1. Januar verringern sich die
Transportvolumina auf den Kanälen erheblich.
Während die RWE als Kraftwerksbetreiber
für die Stilllegung der beiden
Anlagen, die zusammen eine Nettoleistung
von insgesamt 1.560 MW haben,
216 Mio. € erhält, bleibt den Kohleschiffern
nur, sich nach alternativen Aufträgen
umzusehen. Zwar braucht das
neue Uniper-Kraftwerk »Datteln 4« täglich
bis zu 8.000 t Kohle, die aus Rotterdam
angeliefert werden müssen, dies
aber kann den Wegfall von Hamm und
Ibbenbüren nicht kompensieren.
Müssten die Binnenschiffer auf andere
Güter oder Strecken ausweichen, werden
sie kaum noch von den Verbesserungen
profitieren, die für den WDK vorgesehen
sind. Die geplanten Grundinstandsetzungen
der Schleusen Friedrichsfeld, Hünxe,
Dorsten, Flaesheim, Ahsen und Datteln
dürften der sehnlichst erwarteten Betriebssicherheit
dienen. Die letzte einjährige
Bauphase für die Schleuse Flaesheim
soll 2024 beginnen.
Welche Wertigkeiten die Kanäle in der
Logistik darstellen, zeigen die zuletzt genannten
Transportzahlen. Über den
WDK werden immerhin jährlich rund
20 Mio. t Güter transportiert, insbesondere
Kies, Sand, Kohle oder Packschnitzel.
Wichtig ist diese künstlich angelegte
Wasserstraße auch für die Chemieindustrie.
Der DEK trägt jährlich etwa 17 Mio. t,
auf dem Rhein-Herne-Kanal werden rund
14 Mio. t befördert. Der Mittellandkanal,
der unmittelbar anschließt, zählt mit rund
21 Mio. t ebenfalls zu den Hauptstrecken
im deutschen Wasserstraßennetz.
Wenn, wie im Jahr 2019 erfolgt, Störungen
und Schäden an den Wasserstraßen
auftreten, geraten nicht nur
Standorte wie der Chemiepark Marl logistisch
unter Druck. Auch das Straßennetz
wird dann schnell überlastet. n
Nicht immer ist so viel Platz im Vorhafen der Schleuse Friedrichsfelde
Nicht unbedingt Vertrauen erweckend:
Stoßbalken in der Schleuse Dorsten
Am Tropf der Kanäle: Der Hafen Dortmund spürt deutlich, wenn es im Kanalnetz Störungen gibt
© Garrelmann
Binnenschifffahrt 01 | 2021
39
WASSERSTRASSEN | HÄFEN
Das neue KV-Terminal im Osnabrücker Hafen soll im Sommer in Betrieb gehen
© Hafen Osnabrück
Alles nach Plan in Osnabrück
Im Hafen Osnabrück schreitet der Bau des 29 Mio. € teuren Containerterminals trotz der
Corona-Pandemie voran. In Kürze soll die Auswahl der Betreibergesellschaft abgeschlossen
werden, die den Umschlag von jährlich bis zu 150.000 Ladeeinheiten organisieren soll
Die Umschlaganlage für den kombinierten
Ladeverkehr von der Straße
auf die Schiene, die gemeinsam von
den Stadtwerken Osnabrück und Dortmund
realisiert wird, soll im Sommer fertiggestellt
sein und in Betrieb gehen.
»Natürlich hat uns die Corona-
Pandemie einige zusätzliche Herausforderungen
beschert, aber wir können
mit dem bisherigen Bauverlauf insgesamt
sehr zufrieden sein«, sagt Kristina Rummeld,
Geschäftsführerin der Terminalbesitzgesellschaft
Osnabrück (TBOS) als
Bauherrin der Anlage.
Im April des 2020 waren die Arbeiten
auf der insgesamt rund 9,5 ha großen Fläche
eines ehemaligen Kasernengeländes
gestartet worden. Mittlerweile sind auf der
Umschlagfläche die sogenannten Kranbahnbalken
– die Fahrbahnen für die beiden
künftigen Portalkrane – auf der gesamten
Länge von 710 m betoniert worden.
Die Montage der Kranbahnschienen
wurde ebenfalls abgeschlossen. Auch auf
der kleineren Nebenfläche kämen die Arbeiten
für den Bau der weiteren, nicht
kranbaren Umschlaggleise mit einer Länge
von jeweils 290 m gut voran, heißt es.
Portalkrane auf dem Weg
Im ersten Viertel des Jahres soll der Aufbau
der beiden Portalkrane beginnen.
»Das wird sicherlich ein spektakuläres
Schauspiel, das viele Interessierte anziehen
wird«, ist der TBOS-Co-Ge -
schäftsführer Guido Giesen überzeugt.
Beide Portalkrane werden jeweils rund
50 m Breite und mehr als 40 m Höhe messen
– und mit diesen Dimensionen das
künftige Osnabrücker Stadtbild prägen.
Auf rund 29 Mio. € beläuft sich die Investition
in das neue Terminal. Das Bundesverkehrsministerium
fördert die KV-
Anlage (kombinierter Ladeverkehr) mit
einer Summe in Höhe von 22 Mio. €.
Hinter der TBOS als Bauherrin stehen
die Dortmunder Stadtwerke DSW21 mit
einem Anteil von 49 %, die Stadtwerke
Osnabrück mit 25 % sowie Osnabrücker
Spediteure mit 26 %.
Bis zu 150.000 Ladeeinheiten pro Jahr
sollen künftig von der Straße auf die Schiene
umgeschlagen werden. Für den Terminalbetrieb
hat die TBOS ein Auswahlverfahren
gestartet. Die finalen Verhandlungen
über die Zusammensetzung der
neuen Betreibergesellschaft Containerterminal
Osnabrück (CTO) sollen in Kürze
abgeschlossen sein. Die CTO wird nach
Fertigstellung den Betrieb aufnehmen.
Die TBOS-Gesellschafter versprechen
sich aufgrund zunehmender Güterströme
viel von dem neuen Terminal. »Die Ladeverkehre
über die neue Anlage auf die
Schiene zu verlagern, ist für den starken
Logistikstandort Osnabrück ein enormer
Gewinn«, sagt Stephan Rolfes, Vorstand
der Osnabrücker Stadtwerke. TWG
40 Binnenschifffahrt 01 | 2021
WASSERSTRASSEN | HÄFEN
RE-AUDITIERUNG ERFOLGREICH
NPorts als familienfreundlich anerkannt
Niedersachsen Ports (NPorts) hat erneut
das Zertifikat »Familienfreundlicher Arbeitgeber«
erhalten. »Das bestätigt uns,
die richtigen Maßnahmen erfolgreich
umgesetzt zu haben«, erklärt Holger Banik,
Geschäftsführer bei NPorts und bei
der JadeWeserPort Realisierungs GmbH.
Im Rahmen der Re-Auditierung durch
»berufundfamilie Service GmbH« wurden
die Angebote zur Vereinbarkeit von
Beruf und Familie begutachtet. Zusätzlich
wurden die künftigen Ziele einer
familienbewussten Personalpolitik gemeinsam
mit Geschäftsführung, Beschäftigten,
Betriebsrat, Gleichstellungsbeauftragter
und Führungskräften für die
kommenden drei Jahre definiert.
Die Flexibilisierung von Arbeitsbedingungen
sei ein Kernstück der Entwicklung,
heißt es bei NPorts: Flexible
Teilzeitmodelle, Telearbeit für Beschäftigte,
der Leitfaden Elternzeit und
eine familienbewusste Urlaubsplanung
sowie Vertretungsregelungen seien als
Maßnahmen in den vergangenen drei
Jahren ausgebaut und etabliert worden.
So gebe es Gesprächsangebote und Informationen
wie regelmäßige Mitarbeitergespräche
oder das »Beruf und Familie
Portal« im Intranet der Hafen-
Infrastrukturgesellschaft, berichtet Sabine
Nitschke, Personalleiterin von NPorts.
Rücksicht und Toleranz in den Teams seien
weitere Voraussetzungen, um gemeinsam
Lösungen zu finden.
Für die kommenden drei Jahre bis zum
nächsten Audit hat Niedersachsen Ports
weitere Maßnahmen in den Katalog aufgenommen.
So sollen unter anderem
weitere Angebote zur Flexibilisierung des
Arbeitsortes und der Arbeitszeitgestaltung
ausgeweitet werden.
NPorts ist Eigentümer und Betreiber
von fünf Seehäfen, sieben Inselversorgungshäfen
und drei Regionalhäfen
an der deutschen Nordseeküste. n
HAFEN ROTTERDAM
Gebührenbremse für
Schiffe wird verlängert
Die bestehende dreijährige Vereinbarung
zwischen dem Hafenbetrieb Rotterdam
und den von Deltalinqs und VRC vertretenen
Marktpartnern zur Erhöhung
der Hafengebühren wird um ein Jahr verlängert.
Wie schon in den Vorjahren erhöhen
sich die Entgelte 2021 um 1 %.
Die Regelung gilt für See- und Binnenschiffe.
In Zeiten von Corona setzt der
Hafenbetrieb zudem spezifische Maßnahmen
aus der Vereinbarung fort, etwa
Transshipment-Ermäßigungen für umzuladende
Container zu gewähren. Im
kommenden Jahr soll erneut über eine
mehrjährige Festlegung der Gebührenentwicklung
für die Zeit nach 2021 beraten
werden.
Die Preise gelten für die Seehäfen von
Rotterdam, Schiedam, Vlaardingen,
Maas sluis, Dordrecht, Papendrecht,
Zwijn drecht und Moerdijk. n
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Binnenschifffahrt 01 | 2021
41
WASSERSTRASSEN | HÄFEN
Batteriefabrik kam per Schiff aus China
Die Best Logistics in Szczecin hat den Transport der kompletten Maschineneinrichtung
einer neuen Batteriefabrik nach Prusice (Prausnitz) nördlich von Wrocław (Breslau) in
einer konzertierten Aktion durchgeführt
Insgesamt 24 große Module der Anlage
kamen als Projektladung an Bord des
polnischen Schwergutschiffs »Władysław
Orkan« vom Zhangjiagang Guotai-Hua -
rong Chemical am Südufer des Jangtse-
Unterlaufs nach Sczcecin. Ein Straßenoder
Bahntransport von Stettin nach
Prusice schied auf Grund der Höhe der
Module aus.
Denn die Kolli hatten bei einer Länge
von 18 bis 22 m, einer Breite von 4 bis
4,5 m und einer Höhe von 4,5 bis 4,85 m
ein Gewicht von 40 bis 50 t. Best Logistics
wurde daher beauftragt, den Transport
per Binnenschiff bis nach Malczyce zu organisieren.
Umgeschlagen wurde an der
dortigen Werft. Die 60 km lange Strecke
nach Prusice war ohne Brückendurchfahrten
über Land zu bewerkstelligen. Die
Umladungen aller Kollis mit den Kranen
des Schwergutschiffs in insge samt neun
Binnenmotorschiffe und Schubverbände
fanden Ende November statt.
Der Wasserstand von rund 1,20 m Tiefe
war für die beladenen Schiffe ausreichend,
da die Herbstniederschläge das
Niedrigwasser der Monate zuvor ausgeglichen
hatten. Andernfalls hätte das
WSA Wrocław als Leitbehörde für die
Region zwischen Weichsel und Oder, vergleichbar
mit der deutschen GDWS, aus
dem Staubecken bei Racibórz nahe der
polnisch-tschechischen Grenze Wasser
Verladung der Kollis im Hafen von Malczyce
zuführen können. Die Entfernung vom
Stettiner Hafen bis Malczyce über 431 km
war in vier bis fünf Tagen zu schaffen.
Der Umschlag der Kollis in Malczyce erfolgte
wiederum mit mobilen Schwerlastkranen
auf Tieflader für den weiteren
Transport über die Straße.
Best-Logistics-Geschäftsführer Andreas
Häfner hatte nach seinem Facharbeiterabschluss
als Verkehrskaufmann
in Warschau Verkehrsökonomie studiert
und mit einem Diplom erfolgreich abgeschlossen.
Damals koordinierte er für die
Deutschen Binnenreederei (DBR) die
Zusammenarbeit mit der polnischen
Binnenschifffahrt, der Zegluga, mit Betrieben
in Wrocław, Sczczecin und Bydgoszcz.
Nach der Wende in der DDR heuerte
er bei Haeger & Schmidt an und baute
die Spedition Best Logistics in Stettin
auf. Sie hat auf dem mitteleuropäischen
Binnenschifffahrtsmarkt eine beachtenswerte
Marktposition bei Schwerlastverkehren
und Projektladungen erreicht. ck
© Janusz Fafara
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13.07.2011 14:57:44 Uhr
42 Binnenschifffahrt 01 | 2021
WASSERSTRASSEN | HÄFEN
BERLIN UND BRANDENBURG
Ein Fünftel weniger Güter auf den Wasserstraßen
Auf den Binnenwasserstraßen und in den
Häfen Berlins sind im 3. Quartal 2020
insgesamt nur noch 396.372 t Güter befördert
worden. Das ist gegenüber dem
Vorjahresquartal ein Einbruch von
20,5 % oder 101.981 t.
Der Rückgang geht maßgeblich auf die
Güterabteilungen »Kohle, rohes Erdöl
und Erdgas« (-55,8 % beziehungsweise
-106.094 t) und »Sekundärrohstoffe und
Abfälle« (-25,2 % oder -17.722 t) zurück.
Der Anstieg um +15,8 % (+29.703 t) bei
»Erze, Steine und Erden« und »Sonstigen
Mineralerzeugnissen« konnte das nicht
ausgleichen, zeigt aber, dass der Bauboom
in Berlin anhält.
Hinter »Sonstig« verbergen sich
hauptsächlich die von Siemens und
Bosch gefertigten Turbinen und Generatoren,
die bei der Behala für Übersee verladen
und per Schiff auf den Weg gebracht
werden.
Blick in das Hafenbecken 1 der Behala mit Schwerlastkran und RoRo-Schwerlastschubleichter
Klausdorfer Weg 163, 24 148 Kiel - Germany
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Während es in den beiden ersten Quartalen,
anders als in Berlin, in Brandenburg
eine positive Entwicklung gab, hat
sich der Trend im 3. Quartal umgekehrt.
Insgesamt wurden 592.108 t befördert
– ein Rückgang um 10,8 % beziehungsweise
-71.580 t. Einbußen gab es vor allem
im Segment »Erze, Steine und Erden«
(-43,4 % / -55.348 t) und »Metalle und
Metallerzeugnisse« (-43,6 % / -45.584 t),
während bei »Landwirtschaftlichen Erzeugnissen«
und »Sekundärrohstoffen,
Abfällen« ein Anstieg vermeldet wurde
(+11,9 % / +37.433 t). ck
© Behala
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Binnenschifffahrt 01 | 2021
43
WASSERSTRASSEN | HÄFEN
Das deutsche Partikulierschiff »Island« mit einer Projektladung unterhalb der Schleuse Malczyce (Maltsch)
Fake-News gegen den Oderausbau?
Der geplante Oder-Ausbau wird von Korruptionsvorwürfen gegen prominente Namen
überschattet. Angeblich wurden Fördergelder zweckentfremdet eingesetzt. In der hitzigen
Debatte gerät allerdings einiges durcheinander, schreibt Christian Knoll
© Janusz Fafara
Der auf polnischer Seite geplante Ausbau
der Oder bleibt in den Schlagzeilen.
Zuletzt kamen Vorwürfe ins Spiel,
wonach Fördergelder, die allein dem Umweltschutz
dienen sollten, stattdessen an
Firmen geflossen sein sollen. Dabei fiel
auch der Namen des bekannten SPD-
Politikers Matthias Platzeck, der nach
seinem Rücktritt als Ministerpräsident
Brandenburgs seit 2015 an der Spitze des
Aufsichtsrats bei der Papierfabrik Leipa
in Schwedt steht.
Platzeck nannte die Vorwürfe »absurd«,
und auch die Anti-Korruptionsorganisation
Trans parency International
schwächte nur einen Tag nach Veröffentlichung
im Berliner Blätterwald die von
ihr selbst erhobenen Vorwürfe wieder
deutlich ab. Auffällig ist, dass in der hitzigen
Debatte um das Für und Wider gerade
bei den Gegnern eines Flussausbaus
einiges durcheinander gerät.
Polen plant Ausbaumaßnahmen, um
die Oder durchgängig schiffbar zu machen.
Dafür soll ein Teil abschnitt in Richtung
Stettin ausgebaggert werden. Außerdem
geht es um einen wirksamen Einsatz
von Eisbrechern im Winter. Handfeste
wirtschaftliche Interessen gibt es
aber auch auf deutscher Seite, konkret in
Schwedt. Die Papierfabrik würde gern
Küstenmotorschiffe in Richtung Ostsee
und weiter nach Skandinavien und Großbritannien
einsetzen.
Leipa liegt allerdings direkt an der Hohensaaten-Friedrichsthaler
Wasserstraße
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44 Binnenschifffahrt 01 | 2021
WASSERSTRASSEN | HÄFEN
(HoFrieWa), die ab Hohensaaten bis zur
Klützer Querfahrt parallel zur Ost-Oder
verläuft. Für effektivere Transporte des in
Schwedt hergestellten Zeitungspapiers
wäre also vielmehr eine Vertiefung der
HoFrieWa und der Klützer Querfahrt für
seegängige Binnenschiffe nötig – diese
Vorhaben hätten mit den Plänen für die
Oder nichts zu tun, heißt es.
Mit großem Erstaunen reagierte daher
der Oderverein auf die neu in die Debatte
eingebrachten Argumente. »Offenbar
geht es erneut darum, die Pläne Polens
für den winterlichen Eisbrechereinsatz zu
diskreditieren«, schreibt der Vereinsvorsitzende
Gerhard Ostwald. Es zeige sich,
dass »sich niemand wirklich mit den
Ausbaudetails auseinandersetzt.«
Der Oderausbau sei keinesfalls ein umstrittenes
Projekt, sondern mit einem
deutsch-polnischen Regierungsabkom -
men vom 27. April 2015 beschlossen
worden. Von einer Verbesserung der
Fahrverhältnisse profitiere nicht nur Leipa,
sondern die gesamte Wirtschaft im
Hinterland der Häfen Stettin/Swine -
münde. Über das Schiffshebewerk Niederfinow
sei die HoFriWa mit Berlin und
darüber hinaus mit dem Kanalnetz bis
ins Ruhrgebiet und den Rheinmündungshäfen
verbunden. Andere Vorwürfe,
wonach der Naturschutz an der
Oder zu kurz komme, müssten im Rahmen
eines noch zu schaffenden Wassermanagements
diskutiert werden.
Ungeachtet der anhaltenden Debatte in
Deutschland macht das Ausbauprojekt in
Polen weiter Fortschritte. Anfang Dezember
hat das Staatsunternehmen Wody
Polskie eine Ko-Finanzierungsvereinbarung
für »Modernisierungsarbeiten an
der Grenzoder zur Gewährleistung des
Fahrrinnentiefe in cm
Die deutsche Wasserstraßenverwaltung
hat die Tauchtiefen
der Schifffahrt für die Oder freigeben,
so dass der Schiffsführer
selbst, anhand der Tageswasserstände,
seine Abladetiefe (und
damit die mögliche Ladung)
bestimmen kann.
Auf polnischer Seite wird für die
Oder zur Zeit noch eine teilstreckenbezogene,
sogenannte,
Transittiefe (Eintauchtiefe des
Schiffes) bekannt gegeben, die
von den Schiffsführern eingehalten
werden muss.
Die Strecke Hohensaaten-
Widuchowa wurde dabei, entsprechend
nebenstehender Abbildung
in drei Teilstrecken (4a,
4b, 4c) unterteilt.
Die unten stehende Abbildung
zeigt die Fahrrinnentiefen (Monatsmindestwerte)
für die Strecke
4c (Schwedt - Widuchowa)
im Zeitraum 01/00 bis 11/02.
Dabei wird klar, dass eine Abladetiefe
von > 3,20 m in diesem
Streckenabschnitt nicht gewährleistet
ist.
Fahrrinnentiefe in cm für die Grenzoder
Strecke 4c (Schwedt Od km 697,0 - Widuchowa Od km 704,1)
Monatsmindestwerte der Jahresreihe 01/2000 - 11/2002
Fehltiefe zur Fahrrinnentiefe von > 4,50 m
Jan 00
Feb 00
Mrz 00
Apr 00
Mai 00
Jun 00
Jul 00
Aug 00
Sep 00
Okt 00
Nov 00
Dez 00
Jan 01
Feb 01
Mrz 01
Apr 01
Mai 01
Jun 01
Jul 01
Aug 01
Sep 01
Okt 01
Nov 01
Dez 01
Jan 02
Feb 02
Mrz 02
Apr 02
Mai 02
Jun 02
Jul 02
Aug 02
Sep 02
Okt 02
Nov 02
Wasser- und Schifffahrtsamt Eberswalde 11.04.03, Seite 5 von 7
16225 Eberswalde Auskunft erteilt:
Schneidemühlenweg 21 Rolf Dietrich (03334 / 276 – 300)
Eisbrechens im Winter – Abschnitte 1, 2
0
und 4« unterzeichnet.
50
Durch 100 die Investition werde das Sicherheitsniveau
150
in der Region deutlich
200
erhöht, sagte der stellvertretende Infrastrukturminister
300
Polens, Marek Gró-
250
barczyk. 350 Die Gesamtkosten liegen bei
400
rund 104 Mio. € (470 Mio. Zloty). Im
450
Rahmen der Ko-Finanzierung kommen
knapp 47 Mio. € (212 Mio. Zloty) von der
EU, der Rest der Mittel von der Weltbank.
Im Rahmen des Bauvorhabens sollen
116 http://www.wsa-eberswalde.de Buhnen wiederhergestellt werden.
Ziel sei es, an der Grenzoder an 240 Tagen
im Jahr eine Mindesttauchtiefe von
1,80 m zur Verfügung zu stellen.
Die polnische Seite argumentiert mit
einem verbesserten Hochwasserschutz.
Das Bauprogramm sieht eine Einengung
und Vertiefung des Flussbettes vor, um eine
konstante Wassertiefe und eine höhere
Fließgeschwindigkeit zu erreichen.
Die Oder ist Teil der Transeuro pä -
ischen Verkehrsnetze (TEN-T), die nach
dem Willen der EU ausgebaut werden
sollen und für die gerade ein Überprüfungs-
und Überarbeitungsverfahren
läuft. Die sogenannte Visegrád-Gruppe
(V4), zu der Polen, Tschechien, die Slowakei
und Ungarn gehören, verfolgt neben
der transkontinentalen Straßenverbindung
Via Carpatia (von Klaipeda
nach Thessaloniki) auch den Bau des Donau-Oder-Elbe-Kanals
und den Bau von
Hochgeschwindigkeitsstrecken für die
Bahn, die die Hauptstädte der V4-Länder
verbinden sollen. »Das TEN-T-Netz enthält
die maßgebliche Verkehrsinfrastruktur
von Schiene, Binnenwasserstraße,
Straße, Seewasserstraße und für den
Luftverkehr sowie für den multimodalen
Verkehr«, sagte Polens Infrastruktur-
Minister Andrzej Adamczyk jüngst nach
einer gemeinsamen Videokonferenz.
Nachdem das Land Brandenburg auf
deutscher Seite bereits Widerspruch gegen
die Ausbaupläne beim Regional di rek tor
für Umweltschutz in Stettin eingelegt und
dabei auf die Gefahren für die Umwelt
verwiesen hatte, warnten zuletzt auch
Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für
Gewässerökologie und Binnenfischerei
(IGB) vor den Folgen eines Ausbaus. Die
Oder sei einer der letzten großen, relativ
naturnahen Flüsse Europas, heißt es in einem
Brief an die Politik. Die Forscher sehen
ein erhöhtes Risiko von Hochwasserschäden,
weil es zu schnelleren und steileren
Hochwasserwellen kommen könnte.
Auch Dürreperioden würden aufgrund
von Sohlerosion und sinkender Grundwasserspiegel
begünstigt.
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Binnenschifffahrt 01 | 2021
45
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Veranstaltungen 2021
26.01. WorkingGroup Junge HTG
11.02. Forum HTG »Möglichkeiten
der naturnäheren Ufergestaltung
in Hafenbereichen«
17.03. WorkingGroup Junge HTG
22.04. Workshop Junge HTG
06.05. Forum Wissenschaft
31.05. WorkingGroup Junge HTG
10.06. Forum HTG
22.07. WorkingGroup Junge HTG
01.–
03.09. HTG Kongress
21.09. WorkingGroup Junge HTG
30.09. Forum HTG
20.10. Workshop Consulting
04.11. Forum HTG
10.11. WorkingGroup Junge HTG
02.12. Workshop Korrosionsschutz
18.11. Kaimauerworkshop
09.12. Weihnachtsmarkt Junge HTG
Anmeldungen unter:
www.htg-online.de/veranstaltungen
i
Neujahrsgrüße der HTG
Wie Sie vermutlich schon aus früheren
Veröffentlichungen der Hansa erfahren haben,
muss der beinahe schon traditionelle Neujahrsempfang
der HTG im Internationalen Maritimen
Museum in Hamburg 2021 coronabedingt leider
ausfallen. Natürlich wollen wir das neue Jahr aber
nicht einläuten, ohne Sie persönlich zu begrüßen.
Wir freuen uns daher sehr,
dass Herr Norbert Brackmann, MdB und
Koordinator für die maritime Wirtschaft
der Bundesregierung, und unser Vorsitzender,
Herr MDir Reinhard Klingen,
die Neujahrsgrüße der HTG für Sie digital in Form
einer Videobotschaft verfasst haben.
Sie finden die Neujahrsgrüße
auf unserer Website unter
www.htg-online.de.
Mit den besten Wünschen
für ein Jahr 2021,
das uns hoffentlich eine Rückkehr
in die Normalität erlauben wird.
Ihr
Michael Ströh
Geschäftsführer
HTG Geschäftsstelle: Neuer Wandrahm 4, 20457 Hamburg, www.htg-online.de Vorsitzender: MDir Reinhard Klingen,
service@htg-online.de Geschäfts führung: Dipl.-Ing. oec. Michael Ströh, Tel. 040/428 47-52 66, michael.stroeh@htg-online.de
Ansprechpartnerin: Bettina Blaume, Tel. 040/428 47-21 78, service@htg-online.de
64 46 Binnenschifffahrt 01 | 2021
Wechsel im Vorsitz des Fachausschusses Nassbaggertechnik der HTG
Nach 16 Jahren engagierter und erfolgreicher Arbeit
als Vorsitzender des Fachausschusses Nassbaggertechnik
verabschiedete sich Dipl.-Ing. Klaus Waßmuth
am 11. November 2020 aus diesem Amt.
Der Fachausschuss Nassbaggertechnik versteht seinen
Arbeitsschwerpunkt in der Beobachtung des
nationalen sowie des internationalen Marktes der
Nassbaggerei. Hierzu gehört: Die Entwicklung der
Nassbaggergerätetechnik, Baggerverfahren, Anforderungen
an die Nassbaggertechnik im Offshorebereich,
Ausschreibungen, Vertragsgestaltung und
Abrechnungsfragen und Aufmaßverfahren. Der
Ausschuss führt zu allgemein interessanten Diskussionsthemen
regelmäßig Workshops durch. Weiterhin
ist der Ausschuss offen für Fragestellungen von
Dritten, die durch die Mitglieder des Fachausschusses
bearbeitet werden können.
Dipl.-Ing. Klaus Waßmuth
Dipl.-Ing. Jan Paulsen
2004 hatte Waßmuth in leitender Funktion bei der
Heinrich Hirdes GmbH den Vorsitz im Fachausschuss
übernommen. Mit seinem Wissen und seiner
Erfahrung gestaltete Waßmuth die Arbeit im Ausschuss
aktiv mit. »Ich verabschiede mich mit einem
lachenden und einem weinenden Auge«, so Waßmuth,
der 2021 in den Ruhestand geht.
Waßmuths Nachfolger ist seit dem 12.11.2020 Dipl.-
Ing. Jan Paulsen, Geschäftsführer der Heinrich
Hirdes GmbH. Die HTG gewinnt mit Paulsen einen
kompetenten Vorsitzenden, der eine ausgewiesene
Expertise in Fragen der Nassbaggertechnik
besitzt.
HTG Geschäftsstelle: Neuer Wandrahm 4, 20457 Hamburg, www.htg-online.de Vorsitzender: MDir Reinhard Klingen,
service@htg-online.de Geschäfts führung: Dipl.-Ing. oec. Michael Ströh, Tel. 040/428 47-52 66, michael.stroeh@htg-online.de
Ansprechpartnerin: Bettina Blaume, Tel. 040/428 47-21 78, service@htg-online.de
Binnenschifffahrt 01 | 2021
47 65
Aussteller- und Sponsoreninformationen zum HTG Kongress 2021
Wie auch in den letzten Jahren wird parallel zum Kongress eine
Fachausstellung ausgerichtet, die den rund 500 Teilnehmern als
Informationszentrum, Marktplatz und Plattform für den fachlichen
Austausch dienen soll.
Was ist neu?
Im Gegensatz zu den Vorjahren haben wir den Stellenwert der
Ausstellung noch weiter erhöht. So integrieren wir die Fachausstellung
erstmals in den Begrüßungsabend und den Kongressabend.
Begrüßen Sie nicht nur am Abend vor Kongressbeginn
die Teilnehmer auf Ihrem Stand, sondern seien Sie auch am
Kongressabend mit Ihren Leistungen präsent. Wir bieten Ihnen
dabei wie immer die Möglichkeit, sich zusätzlich Speisen und
Getränke an den Stand liefern zu lassen. Zudem geben wir Ihnen
gerne die Möglichkeit, sich mit einem eigenen Programm
von Ihrem Wettbewerb abzuheben. Überraschen Sie uns mit Ihren
Ideen! Oder möchten Sie vielleicht als Sponsor für Getränke
oder Speisen im Mittelpunkt eines Abends stehen? Kein Problem,
sprechen Sie uns einfach an.
Zusätzlich bieten sich Ihnen an den beiden Kongresstagen viele
weitere Gelegenheiten, um mit Teilnehmern und Kollegen ins
Gespräch zu kommen.
Das modern ausgestattete Hotel Maritim am Düsseldorfer Flughafen
bietet Ihnen alles, was Sie als Aussteller benötigen. So wird
Ihnen u.a. eine großzügig gestaltete Ausstellungsfläche zur Verfügung
stehen. Die geplante direkte Anbindung an das Foyer und
der Aufbau von Speisen und Getränken im Ausstellungsbereich
erlauben Ihnen einen permanenten Kontakt zu Ihren (potenziellen)
Kunden.
Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihr Unternehmen und Ihre Neuentwicklungen
einem fachkundigen Publikum zu präsentieren und
beteiligen Sie sich aktiv als Aussteller oder Sponsor.
Die Interplan Congress Meeting & Event Management AG ist
der Veranstalter der Fachausstellung und wurde von uns mit der
Organisation und Durchführung des Kongresses beauftragt.
Durch Interplan werden Ihnen zahlreiche Möglichkeiten geboten,
Ihren Ausstellungsauftritt zu optimieren und zu einer rundum
erfolgreichen Veranstaltung werden zu lassen.
Kontakt und Buchung:
Lydia Finster
Tel. +49 (0)40 32 50 92 43
l.finster@interplan.de
Interplan Congress, Meeting & Event
Management AG
66 48 Binnenschifffahrt 01 | 2021
Dynamische Belastung von Kranen
Bericht B25 | Ausschuss für Hafenumschlagtechnik, AHU
Hafentechnische Gesellschaft e. V., HTG
Verfasser aus dem HTG-Fachausschuss
für Hafenumschlagtechnik (AHU) :
Dipl.-Ing. Uwe Pietryga (Projektleiter)
Dipl.-Ing. Reiner Arndt
Dipl.-Ing. Jörg Dzierbicki
Dipl.-Ing. Gerwin Eilers
Dipl.-Ing. Jens Fahrbach
Dipl.-Ing. Bernd Nowoczyn
Dipl.-Ing. Horst Richter
Dipl.-Ing. Siebelt Siuts
Dipl.-Ing. Holger Strohbach
Weitere Mitglieder des HTG-Fachausschusses
für Hafenumschlagtechnik
(AHU) zum Zeitpunkt der Berichtfertigstellung
Dr.-Ing. Jürgen Grießhaber
Dipl.-Ing. Timo Gryzan
Dipl.-Ing. Jörg Lange
Dipl.-Ing. Sven Lüßen
Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Mehrkens
Dipl.-Ing. Frank Rupp
Dipl.-Ing. Antonio Schmidt
Dipl.-Ing. Martin Schubring
Dipl.-Ing. Uwe Streb
Herausgegeben im November 2020
Ansprechpartner ist der HTG-Fachausschuss
für Hafenumschlagtechnik (AHU)
unter:
https://www.htg-online.de/fachausschuesse/hafenumschlagtechnik/
mitglieder-kontakt/
Der Bericht ist online abrufbar unter:
https://www.htg-online.de/fachausschuesse/hafenumschlagtechnik/
ver oeffentlichungen/das-blaue-buch/
Bitte beachten Sie die »Hinweise zur
Nutzung der Berichte und Empfehlungen«
unter B0 am Anfang des »Blauen
Buches«.
Inhalt
1 Einleitung
2 Normativer Ist-Stand
3 Auslegung
4 Auswirkungen auf den Kran
4.1 Dynamische Beanspruchung
4.2 Betriebsfestigkeit
4.3 Regelmäßige Kontrollen des Stahlbaus
und Reparaturmaßnahmen
5 Aufzählung und Beurteilung möglicher
Ursachen
5.1 Betriebsbedingte Einflüsse
5.2 Abweichungen in der Kranschiene
und Katzschiene
5.3 Pufferstoß
5.4 Erdbeben
5.5 Störfall-Abschaltungen
5.6 Durch Wind angeregte Schwingungen
5.7 Dynamische Belastung beim Seetransport
5.8 Überlagerung von dynamischen
Kräften
5.9 Elektronische Pendeldämpfung
5.10 Snag Load
5.11 Beanspruchungen durch Prüfungen
6 Wechselwirkung der Antriebstechnik
mit dem Krantragwerk
7 Zusammenfassung
ANHANG Praktisches Beispiel von
Spannungsmessungen am Krantragwerk
1 Einleitung
Es werden zunehmend Schäden in der
Stahlkonstruktion von Container-/ Portalkranen,
nachfolgend Krane genannt,
festgestellt. Diese Schäden können bei
nicht rechtzeitiger Erkennung und Beseitigung
zu einem Bruch im Krantragwerk
führen.
Heutige Krane haben üblicherweise höhere
Traglasten, größere Abmessungen
und höhere Geschwindigkeiten / Beschleunigungen
als vergleichbare Krane
in der Vergangenheit. Bei vorgegebenen
Kranbahn- und Bodenbelastungen und
weiterhin begrenzter Fahrwerksbreite
führt dies zwangsläufig zu gewichtsoptimierten
Konstruktionen mit einer höheren
Auslastung der Tragwerke und verändertem
Schwingungsverhalten.
Nachteilig auf die Lebensdauer wirken
sich hierbei auch die auf den Kran wirkenden
erhöhten dynamischen Belastungen
aus. Dabei können in bestimmten
Bereichen der Konstruktion, z.B.
bei Bolzenverbindungen oder Rohranschlüssen,
Betriebsfestigkeitsprobleme
auftreten. Bauteilversagen bis zu einem
Kollaps des Krantragwerks können die
Folge sein.
Dieser Bericht beschreibt die auftretenden
dynamischen Belastungen. Er gibt
den Betreibern und Herstellern Hinweise
zur Beurteilung der Einflüsse auf die
Betriebsfestigkeit.
Die Betrachtungen werden für Container-/
Portalkrane durchgeführt. Die Ansätze
sind aber auch auf andere Krantypen
übertragbar.
2 Normativer Ist-Stand
Entsprechend aller in der Praxis für
Konstruktion, Berechnung und Bau
von Kranen Verwendung findenden
Krannormen, z.B. die DIN 15018, FEM
1.001, DIN EN 13001, DIN EN 15011,
BS 2576, BS 5400-10, ist für die Krantragwerke
auch der Nachweis der ausreichenden
Betriebsfestigkeit erforderlich.
Für diese Nachweise sind die Spannungsschwingweiten
und die Anzahl der Spannungsspiele
relevant. Diese ergeben zusammen
das Spannungskollektiv.
Die Anzahl der normativ berücksichtigten
Spannungsspiele hängt von der Anzahl
der Arbeitsspiele 1 ab.
Die Anzahl der Spannungsspiele kann
für bestimmte Bauteile von der Anzahl
der Lastspiele 2 abweichen.
Die gültigen Konstruktions- und Berechnungsnormen
berücksichtigen diesen
Umstand im Allgemeinen nur unbestimmt.
DIN 15018 weist im Kapitel 7.4.1 allgemein
darauf hin, dass die Anzahl der
Spannungsspiele für eine Tragwerkskomponente
gleich der Anzahl der Lastspiele
oder höher sein kann. Ein konkreter Zusammenhang
zwischen Last- / Arbeitsspiel
und Spannungsspiel wird jedoch
nicht dargestellt.
»7.4.1 Begriffe
»… Die gesamte Anzahl N der Spannungsspiele
kann je nach Kranart für ein Bauteil
gleich der Zahl der Lastspiele oder der
Arbeitsspiele oder ein Vielfaches davon
sein.«
1 Der Begriff Arbeitsspiele ist normativ definiert.
2 Der Begriff Lastspiele ist normativ definiert.
Binnenschifffahrt 01 | 2021
49 67
DIN EN 15011 stellt einen indirekten
Zusammenhang zwischen der Anzahl
der Spannungsspiele und der Anzahl
der Lastspiele mit dem Verweis auf
die ISO 22986 »Krane- Festigkeit- Brücken-
und Portalkrane« und den darin
empfohlenen Eigenfrequenzen für die
Krantragwerke her. Aber auch hier wird
kein konkreter Zusammenhang zwischen
Last- / Arbeitsspiel und Spannungsspiel
dargestellt.
»5.2.2.6 Schwingungsfrequenzen von
Kranträgern
Empfohlene Eigenfrequenzen von Tragwerksschwingungen
sind in ISO 22986 enthalten.
Im Falle von niedrigeren Frequenzen
muss die Auswirkung der zusätzlichen
Ermüdung in der Konstruktion und der
Laststeuerung berücksichtigt werden.
Eine Minimierung der Amplitude und
Dauer der Schwingungen, z. B. durch stufenlose
Steuerungen, muss auch berücksichtigt
werden.«
Ein einheitlicher Zusammenhang zwischen
den Lastspielen des Kranes und den
Spannungsspielen eines Bauteiles besteht
nicht und kann daher aus den gültigen
Normen auch nicht direkt entnommen
werden. Es ist Aufgabe des Kranherstellers
bei bekannter Anzahl der Lastspiele
die korrekte Anzahl der Spannungsspiele
für bestimmte Baugruppen bzw. Bauteile
zu bestimmen.
Die Bestimmung eines genauen Spannungskollektivs
ist derzeit nur durch
aufwändige rechnerische Simulation
oder experimentelle Untersuchungen
an Prototypen möglich und wird daher
nur in Ausnahmefällen für sinnvoll erachtet.
3 Auslegung
Der Betreiber gibt mit seiner Anfragespezifikation
die Arbeitsspiele über die
geplante Lebensdauer vor. Der Kranhersteller
ermittelt daraus die Anzahl der
Spannungsspiele als Grundlage für die
Auslegung und Dimensionierung des
Krantragwerkes.
Die Spannungen in den Bauteilen werden
aus den um die Lastfaktoren erhöhten
Lasten berechnet. Die Lastfaktoren
können den Normen entnommen bzw.
daraus ermittelt werden.
Tatsächlich vorhandene Spannungen
können durch Messungen an der Stahlkonstruktion
oder durch Anwendung der
Finite-Elemente-Methode (FEM) ermittelt
werden. Aufgrund des messtechnischen
und rechnerischen Aufwandes sind
Lebensphase
Spezifikation
Konstruktion
Fertigung
Inbetriebnahme
und Optimierung
Betrieb
diese lokal begrenzt und nur im Einzelfall
sinnvoll.
Messungen, z.B. in den Diagonalen, zeigen,
dass teilweise deutlich größere Spannungen
auftreten können, als in der Berechnung
ermittelt wurden.
Wenn solche Erkenntnisse vorliegen, sind
die Lastfaktoren für die Auslegung des
Kranes anzupassen.
4 Auswirkungen auf den Kran
Beeinflussende Faktoren der dynamischen Beanspruchungen
Festlegung der Lastspiele über die geplante Lebensdauer
Festlegung des zugehörigen Lastkollektivs
Dimensionierung der betroffenen Bauteile unter Berücksichtigung der sich ergebenden
Beanspruchungen
Berücksichtigung der Kerbwirkungen
Ausführung der Lasteinleitungspunkte
Vermeidung von Steifigkeitssprüngen
Gewählte Materialqualität
Sicherung der Schweißqualität
Einhaltung der Konstruktionsanforderung
Einstellung der konstruktiv vorgesehenen Beschleunigungs- und Bremszeiten
Verrundung der Beschleunigungskurven
Unterdrückung von Resonanzanregungen
Bedienung
Tabelle 1: Mögliche beeinflussende Faktoren der Beanspruchungen
während der unterschiedlichen Lebensphasen
Jede Kraftänderung führt zu einer dynamischen
Beanspruchung in der Kranstruktur
und hat damit Einfluss auf die
Lebensdauer.
Für Krananlagen im Betrieb sind gesetzlich
vorgeschriebene Prüfungen
und Wartungen einzuhalten. Zu diesen
gehören auch die vom Hersteller
vorgegebenen Kontrollen des Krantragwerkes.
Diese Kontrollen werden in der
Regel als Sichtprüfung, die sich auf die
dynamisch beanspruchten Bauteile mit
hoher Kerbwirkung beschränken kann,
durchgeführt.
4.1 Dynamische Beanspruchung
Für die Ermittlung der dynamischen Beanspruchung
des Krantragwerks ist auch
das Schwingungsverhalten des Kranes zu
berücksichtigen.
Das Schwingungsverhalten wird bestimmt
durch die Eigenfrequenzen, die
Dämpfungseigenschaft der Krankonstruktion
und die Anregung der Kranstruktur.
Die Anregung erfolgt hauptsächlich
durch die Beschleunigungs- und Abbremsvorgänge
der angetriebenen Komponenten
des Kranes und der Lastbewegung,
sowie durch äußere Kräfte wie z.B.
Wind.
Eine Beeinflussung der dynamischen Beanspruchungen
ist in jeder Lebensphase
des Kranes möglich durch: (siehe Tab.1)
Die Einhaltung der beeinflussenden
Faktoren ist im laufenden Betrieb regelmäßig
zu überwachen. Dazu gehören
z.B.:
• Kontrolle der tragenden Schweißverbindungen
• Kontrolle aller tragenden Bolzen- und
Schraubverbindungen
• Kontrolle der Ausrichtung der Schienenstöße
• Überprüfung der Einhaltung der
vorgesehenen Beschleunigungs- und
Bremskurven
• Überprüfung der Wirksamkeit der
Lastbegrenzungseinrichtungen
4.2 Betriebsfestigkeit
In Folge von Betriebsfestigkeitsproblemen
bei Krantragwerken können Risse
auftreten.
Diese entstehen durch:
• Fehler im Material einzelner Bauteile,
z.B. fehlerhafte Gefügestruktur
• Fehlerhafte Schweißnähte
• Falsche Dimensionierung und Gestaltung
in der Konstruktion, siehe Tabelle
1
• Äußere Einflüsse, wie das häufige Auftreten
von normalerweise nicht ermüdungsrelevanten
Überlasten z.B. Snag
Load
• Fehler bei der Fertigung, siehe Tabelle
1
• Verschleiß und Korrosion im Stahlbau
68 50 Binnenschifffahrt 01 | 2021
4.3 Regelmäßige Kontrollen des
Stahlbaus und Reparaturmaßnahmen
Die regelmäßigen Sichtprüfungen sind
durch geschultes Fachpersonal und bei
den mindestens jährlich durchzuführenden
wiederkehrenden Prüfungen, gemäß
§14 bzw. Anhang 3 / Abschnitt 1 der
Betriebssicherheitsverordnung und der
Unfallverhütungsvorschrift DGUV Vorschrift
52 – Krane -, durch zur Prüfung
befähigte Personen oder Prüfsachverständige
durchzuführen. Dabei können
an den bruchkritischen Stahlbauteilen
Schadstellen, z.B. Roststellen oder Farbabplatzungen,
als Hinweise auf mögliche
Risse identifiziert werden. Im Zweifelsfall
sind weitergehende zerstörungsfreie Prüfungen
zu veranlassen.
Es empfiehlt sich, insbesondere hinsichtlich
der teilweise komplexen Stahlbau-
Strukturen von Containerkranen und
anderen Großkranen, von den Berufsgenossenschaften
anerkannte Kran-Sachverständige
oder Prüfsachverständige
gem. Betriebssicherheitsverordnung mit
den regelmäßigen Prüfungen der Krane
zu beauftragen.
Wird beispielsweise ein Riss festgestellt,
so kann der Sachverständige beurteilen,
ob dieser Riss als kritisch oder unkritisch
einzuschätzen ist. Risse in dynamisch
hochbelasteten tragenden Stahlbauelementen
sind nahezu immer als kritisch
anzusehen.
Daraus ergeben sich weitere Maßnahmen
wie z.B. die Kontaktaufnahme zum Hersteller,
um geeignete Reparaturmaßnahmen
abzuklären und einen Weiterbetrieb
zu ermöglichen.
Eine Rissbeseitigung muss durch eine
hierfür qualifizierte Fachfirma, welche
die entsprechenden Eignungsnachweise
vorweisen kann, durchgeführt werden.
Bei Feststellung eines Risses wird folgende
Vorgehensweise als sinnvoll erachtet:
• Riss-Einschätzung-kritisch / unkritisch
• Maßnahmen festlegen
• Im Zweifel Hersteller oder andere
Fachleute einbinden
• Ggf. konstruktive Änderungen vornehmen
• Rissbeseitigung durch qualifizierten
Fachbetrieb durchführen lassen
• Instandsetzungsbericht der durchgeführten
Maßnahme dem Kranprüfbuch
beifügen
• Prüfung des Kranes gem. DGUV Vorschrift
52 – Krane - § 25 »Prüfung vor
der ersten Inbetriebnahme und nach
wesentlichen Änderungen« (Instandsetzung)
durch einen Kran-Sachverständigen
veranlassen und den Prüfbericht
dem Kranprüfbuch hinzufügen
Im Folgenden werden einige wesentliche
Ursachen für dynamische
Beanspruchungen beschrieben.
5 Aufzählung und Beurteilung
möglicher Ursachen
5.1 Betriebsbedingte Einflüsse
Ein ruckartiges Anheben und Absetzen
oder Verhaken / Verkanten der Last führt
zu einer plötzlichen Kraftänderung im
Krantragwerk. Auch diese kann Schwingungen
anregen.
Die Stoßwirkungen durch das Anheben
und Absetzen der Last sind in den Krannormen
durch den Hublastbeiwert berücksichtigt.
Durch geeignete Maßnahmen kann das
Betriebsverhalten und damit die Belastung
beeinflusst werden. Dazu gehören
z.B.:
• Geregelte Antriebe
• Restsenkautomatik
• Feinpositionierungseinrichtungen
• Schlaffseilerkennung
• Gefederte Hubwerkselemente
5.2 Abweichungen in der Kranschiene
und Katzschiene
Ein Versatz im Stoß der Kranschiene
oder der Katzschiene, z.B. am Auslegerdrehpunkt
bei Containerkranen, führt
zu zusätzlichen dynamischen Belastungen
des Kranes.
In den Krannormen sind diese dynamischen
Belastungen in den Ermüdungsbetrachtungen
berücksichtigt.
Weitere Hinweise sind z.B. im HTG-
AHU Bericht B8 »Beziehungen zwischen
Kranbahn und Kransystem« zu finden.
5.3 Pufferstoß
Durch einen Pufferstoß können trotz der
Energieaufnahme kurzzeitig sehr hohe
horizontale Beschleunigungen und damit
dynamische Belastungen auf das gesamte
Krantragwerk wirken. Aufgrund des
seltenen Auftretens bei bestimmungsgemäßer
Arbeitsweise hat der Pufferstoß jedoch
keinen nennenswerten Einfluss auf
die Lebensdauer des Kranes.
5.4 Erdbeben
Bei einem Erdbeben wirken hohe horizontale
und vertikale Beschleunigungen
und damit dynamische Belastungen auf
das gesamte Krantragwerk.
Diese Belastungen können während eines
Erdbebens mehrfach und aus undefinierter
Richtung auftreten. Ein Tragwerksversagen
durch Überschreitung
von Grenzwerten ist möglich.
Nach einem Erdbeben wird eine Kontrolle
des Krantragwerkes, wie in Abschnitt
4.3 beschrieben, empfohlen.
Erdbeben haben in der Regel aufgrund
der geringen Häufigkeit keinen nennenswerten
Einfluss auf die theoretische Lebensdauer
des Kranes.
Sollte der Kran in einem durch Erdbeben
gefährdeten Gebiet eingesetzt werden,
muss der
Betreiber die dafür gültigen Vorschriften
bei der Bestellung bekanntgeben.
5.5 Störfall-Abschaltungen
Bei Störungen wie Not-Aus, Not-Halt,
Überlast, Überdrehzahl, Snag Load werden
alle translatorischen und rotatorischen
Bewegungen deutlich schneller abgebremst
als im normalen Betrieb.
Die sich daraus ergebenden Bremskräfte
können einen Einfluss auf die Lebensdauer
des Kranes haben.
5.6 Durch Wind angeregte
Schwingungen
Schlanke turmartige Bauwerke können
durch Windeinwirkungen zu Schwingungen,
insbesondere zu wirbelinduzierten
Schwingungen quer zur Windrichtung,
angeregt werden. Diese Phänomene
können auch bei Großkomponenten
des Krantragwerkes auftreten, die aus
Rundrohren gefertigt sind.
Treten Querschwingungen auf, sind zwar
die Beanspruchungen der beeinflussten
Tragwerkskomponenten verhältnismäßig
gering, jedoch unterliegen sie im
Laufe der Lebensdauer einer großen Anzahl
an Lastwechseln. Das führt in der
Konsequenz zu einer wesentlich höheren
Anzahl von Schwingungen. Das Ende der
theoretischen Lebensdauer wird somit
früher erreicht.
Querschwingungen können durch helixförmige
Windabweiser (Scruton-Wendel),
d.h. spiralförmig um die Konstruktionsrohre
montierte Profile, reduziert
oder ganz vermieden werden.
Ergänzend können Ermüdungsnachweise
für diesen Fall geführt werden. Die Krannormen
berücksichtigen diesen Nachweis
nicht.
5.7 Dynamische Belastung beim
Seetransport
Beim Seetransport des kompletten Kranes
können, trotz fachgerechter Ver-
Binnenschifffahrt 01 | 2021
51 69
laschung, dynamische Belastungen in
Längs- und Querachse des Kranes auftreten,
vorrangig durch den Wellengang.
Angebrachte Schwingungssensoren können
diese Belastung erfassen, so dass im
Nachgang geprüft werden kann, ob beim
Transport die angenommenen Werte eingehalten
wurden.
5.8 Überlagerung von dynamischen
Kräften
Ein besonderes Augenmerk ist auf die
Überlagerung von Kräften zu legen, also
auf den Fall, wenn die nächste Anregung
in der Abklingphase der vorherigen erfolgt.
Die Schwingungen in den Bauteilen der
Stahlkonstruktion, welche durch ihre
Bauteilform, Abmessungen und Werkstoffdicken
bestimmte Eigenfrequenzen
aufweisen, werden durch Einleitung von
dynamischen Kräften aus Kranfahren,
Katzfahren und Hubbewegungen angeregt.
Zusätzlich können auftretende
Windkräfte solche Schwingungen anregen.
Die Amplituden, d.h. die maximalen
Auslenkungen der Schwingweiten, ergeben
sich aus der Größe der anregenden
Kräfte. Die Dauer der Schwingung ergibt
sich aus den Dämpfungseigenschaften
der Bauteile.
Wirken nach der Anregung einer
Schwingung zusätzliche Kräfte aus einer
weiteren Bewegung auf die betroffenen
Bauteile ein, so kann es, je nach augenblicklicher
Schwingungsamplitude,
zu einer Überlagerung der Schwingungen
kommen. Dies ist z.B. gegeben, wenn
die erste Schwingung durch die Katzfahrt
angeregt wird und durch die Beschleunigung
des Hubwerkes weitere Kräfte einwirken.
Die Spitzenwerte der resultierenden Amplituden
und somit auch die auf die Bauteile
wirkenden Kräfte können erheblich
größer sein als bei der Anregung durch
eine einzelne Bewegung.
Wird dieser Sachverhalt bei der konstruktiven
Auslegung des Kranes nicht
hinreichend berücksichtigt, kann es zu
einer signifikanten Verringerung der Gesamtlebensdauer
der betroffenen Bauteile
und des Kranes führen.
5.9 Elektronische Pendeldämpfung
Die Pendeldämpfung wirkt üblicherweise
über die Antriebssteuerung.
Ziel ist es, das Lastpendeln zu minimieren,
um eine Erhöhung der Umschlagsleistung
zu erreichen. Hierbei setzen die
Hersteller der elektronischen Systeme
unterschiedliche Regelalgorithmen ein.
Je nach System / Hersteller können kurzzeitig
höhere Beschleunigungskräfte auftreten.
5.10 Snag Load
Der Snag Load Fall, d.h. das schlagartige
Verhaken / Verkanten der Last oder des
Lastaufnahmemittels in der Hubbewegung
ist eine extreme Belastung des Kranes
im Betrieb. Der Snag Load Fall ist ein
spezifisches Problem der Containerkrane.
Durch eine Snag Load Schutzeinrichtung
kann die Auswirkung auf das Krantragwerk
begrenzt werden.
Der Snag Load Fall hat in der Regel aufgrund
der geringen Häufigkeit keinen
nennenswerten Einfluss auf die theoretische
Lebensdauer der Krane.
5.11 Beanspruchungen durch
Prüfungen
Die auftretenden Beanspruchungen
durch die Abnahme und die wiederkehrenden
Prüfungen 3 sind wegen ihrer
geringen Häufigkeit hinsichtlich der
Lebensdauer des Krantragwerkes vernachlässigbar.
6 Wechselwirkung der
Antriebstechnik 4 mit dem
Krantragwerk
Die Abstimmung zwischen den verantwortlichen
Planungsbereichen 5 , d.h. Maschinenbau,
Stahlbau und Elektrotechnik,
gewinnt zunehmend an Bedeutung,
um die Einflüsse der dynamischen Belastung
auf das Krantragwerk zu berücksichtigen
und ggf. zu minimieren.
Normativ gibt es derzeit für diese Aufgabe
keine expliziten Vorgaben.
Die Kriterien, die abgestimmt werden,
sind entweder vom Hersteller mit den
Planungsbereichen festzulegen oder werden
in Zusammenarbeit mit dem Betreiber
gemeinsam vereinbart.
Die Einhaltung der bei der maschinenbau-
/ stahlbautechnischen Auslegung zu
3 Die Beanspruchungen sind gemäß der Maschinenrichtlinie
§ 4.1.2.3 definiert. Hierbei sind die statischen
und dynamischen Festigkeitsfaktoren anzuwenden.
Die Prüfungen erfolgen üblicherweise bei
Nenngeschwindigkeiten. Bei überlagertem Betrieb
wird der ungünstigste Fall angewendet.
4 Zur Antriebstechnik gehören Elektrotechnik, Maschinenbau
und Hydraulik
5 Planungsbereiche sind üblicherweise verschiedene
Organisationseinheiten des Herstellers. Jedoch sind
auch Vertragskonstellationen bekannt, z.B. Konsortium,
bei denen die genannten Planungsbereiche bei
unterschiedlichen Herstellern angesiedelt sind.
Grunde gelegten Werte wie Drehmomente,
Geschwindigkeiten und Brems-/ Beschleunigungszeiten
ist durch den Hersteller
sicher zu stellen.
Dies gilt insbesondere auch bei Störungen,
die zu einem schnellen Abbremsen
oder zu einer schnellen Entlastung führen,
z.B. Not-Halt. Diese lösen zusätzliche
dynamische Wechsellasten aus. Die
dabei auftretenden Kräfte sind auf Grund
der steileren Bremsrampen größer, siehe
auch Kapitel 5.1 und 5.5.
Im Entstehungsprozess konkretisierte
oder geänderte Auslegungen sind zwingend
abzustimmen, damit diese in der
Dimensionierung und Parametrierung
der Antriebe berücksichtigt werden.
Bei betreiberseitig gewünschten Optimierungen
im Fahrverhalten ist vor Umsetzung
immer die Einhaltung der oben
beschriebenen Vorgaben zu prüfen. Können
diese Vorgaben nicht eingehalten
werden, bedarf es vorab einer Klärung
mit dem maschinenbau- und stahlbautechnisch
Verantwortlichen.
Im Rahmen der Wartung sollte die Einhaltung
der vorgesehenen Beschleunigungs-
und Bremskurven regelmäßig geprüft
und dokumentiert werden.
Alle Beteiligten sollten dabei stets berücksichtigen,
dass durch neue Antriebsund
Regelverfahren in der Elektrotechnik
und Kransteuerung ggf. Annahmen,
die der statischen Berechnung zugrunde
liegen, beeinflusst werden.
Zusammenfassung
Die dynamischen Belastungen, die auf
das Krantragwerk des Container-/ Portalkranes
wirken, können zu unerwarteten
und vorzeitigen Schäden und bei nicht
rechtzeitigem Erkennen und Beseitigen
zu einem Bruch im Krantragwerk führen.
Die Ursachen dieser Schädigung sind
vielfältig und die Möglichkeiten zur Reduzierung
dieser Belastungen hängen von
verschiedenen Faktoren ab, die praktisch
jede Lebensphase des Kranes betreffen.
Mit der Kenntnis dieser Zusammenhänge
ist es den Herstellern und Betreibern
von Kranen möglich, die Auswirkungen
gravierender Betriebsfestigkeitsprobleme
im Krantragwerk als Folge von dynamischen
Belastungen besser einzuschätzen.
Die im Bericht enthaltenen Hinweise geben
den Betreibern von Kranen und den
Erstellern von Spezifikationen sowie allen
Kran-Interessierten die Möglichkeit,
diese Problematik angemessen zu berücksichtigen.
70 52 Binnenschifffahrt 01 | 2021
Die einzelnen Fälle sind weitgehend auf
ihre Auswirkungen hin betrachtet worden
und geben damit die Einschätzungen
des Arbeitskreises wieder.
Im Anhang wird ein Verfahren zur Beobachtung
an Bestandskranen vorgestellt.
ANHANG Praktisches Beispiel
von Spannungsmessungen am
Krantragwerk
Bild 1: Acht Messorte mit insgesamt 46 Dehnmessstreifen (DMS) und acht Temperatursensoren
Zur Überwachung von üblicherweise
auffälligen Stellen des Krantragwerkes
einer Containerbrücke wurde eine Rissüberwachung
installiert.
Gewählt wurden die Anschlüsse der Zugbänder
an die Ausleger bzw. an den Pylonen
entsprechend Bild 1.
In diesem Beispiel sind die Zugbänder
an ihren Enden geschlitzt und auf
die Knotenbleche aufgesteckt, siehe
Bild 2 und Bild 3. Die Anschlüsse sind
im Auslauf der Knotenbleche stark rissgefährdet.
In diesem Bereich wurden die Zugbänder
beidseitig der Knotenbleche
mit Dehnmessstreifen versehen. Deren
Messdaten werden über Licht wellen
leiter (LWL) zentral erfasst und
anschließend drahtlos an eine Datenbank
übertragen. Auf diese Art kann
via Fernüberwachung eine Veränderung
der Messwerte registriert werden,
deren Ursache die Entstehung von Rissen
sein kann. Außerdem ist es möglich,
das Spannungskollektiv zu ermitteln.
Unter der Annahme, dass der Kran während
seiner Lebensdauer annähernd gleiche
Belastungen erfährt, kann so die
Restlebensdauer für den beobachteten
Bereich ermittelt werden.
Zur Verifizierung der Messergebnisse
empfehlen sich Referenzmessungen für
definierte Lasten und Katz- bzw. Kranfahrten
mit und ohne Last. Die gemessenen
Spannungswerte können dann
mit den Ergebnissen aus der statischen
Berechnung der Kranstruktur abgeglichen
werden.
Bild 2: Einführung Knotenblech in die Rohrkonstruktion
bei einem Zugband.
Bild 3: Zugband mit Knotenblech
Binnenschifffahrt 01 | 2021
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Recht
Schiffsführung
und Alkohol
»Revidirte »Revidirte Rheinschifffahrts-Acte« Rheinschiffahrts-Acte« von von 1868, 1868, Foto: Foto: ZK ZK
Auch ein Rudergänger, der nicht zugleich verantwortlicher Schiffsführer ist, kann Fahrzeugführer im Sinne des § 316 I und II StGB sein.
Das Tatbestandsmerkmal, Führen eines Fahrzeuges, kann nur eigenhändig verwirklicht werden, maßgeblich ist, wer die Verantwortung
für die Bewegung des Fahrzeuges hat und dieses mit Blick auf den Bewegungsvorgang faktisch betätigt.
Die Vorstellung des Rudergängers, mit Fahrzeugführer im Sinne des § 316 I StGB sei nur der verantwortliche Schiffsführer gemeint,
ist ein vermeidbarer Verbotsirrtum und kann daher die Tat nicht entschuldigen.
Urteil des Schiffahrtsobergerichtes Karlsruhe vom 9. November 2020, Az.: Ns Rv 22 Ss 311/20
Die Berufung des Angeklagten gegen
das Urteil des Amtsgerichts – Schifffahrtsgericht
– Mannheim vom 2. März
2020 wird als unbegründet verworfen.
Der Angeklagte trägt die Kosten des Berufungsverfahrens.
Angewandte Vorschriften: §§ 316 Abs.
1 und 2, 40 StGB
Aus den Gründen:
Der Angeklagte wurde durch Urteil des
Amtsgerichts – Schifffahrtsgericht –
Mannheim vom 2.3.2020 wegen fahrlässiger
Trunkenheit im Verkehr zu einer
Geldstrafe von 30 Tagessätzen zu je
100 € verurteilt. Hiergegen legte er form-
und fristgemäß Berufung mit dem Ziel
eines Freispruchs ein.
Das Rechtsmittel blieb ohne Erfolg.
… III. Der Angeklagte ist … Inhaber des
Sportbootführerscheins und Eigentümer
des motorisierten Sportboots‚ amtliches
Schiffskennzeichen XY mit Liegeplatz
beim BC Lampertheim. Am Abend
des 16.8.2019 fuhren der Angeklagte und
sein Begleiter, der Zeuge A vom Restaurant
beim MCP Kiefweiher zurück nach
Lampertheim, wobei der Angeklagte das
Sportboot steuerte und den Gashebel betätigte,
obwohl er – wie er hätte erkennen
können und müssen – aufgrund des vorangegangenen
Alkoholkonsums fahruntüchtig
war.
Gegen 20.55 Uhr sollte das Sportboot
von den Zeugen PHM B und PK C von
der Wasserschutz-polizei Mannheim wegen
angesichts der einbrechenden Dämmerung
erforderlicher, am Sportboot jedoch
fehlender Beleuchtung kontrolliert
werden. Der Angeklagte rangierte das
Sportboot entsprechend der Aufforderung
durch den Zeugen PHM B längsseits
an das Polizeiboot, während der Zeuge A
die Leinen für das Anlegemanöver bereitlegte
und diese am Polizeiboot festmachte.
Da die Polizeibeamten beim Angeklagten
Alkoholgeruch feststellten, forderten
sie ihn auf, ihnen zur nahegelegenen Wasserschutzpolizeistation
zu folgen. Die am
16.8.2019 um 22.00 Uhr entnommene Blutprobe
ergab eine BAK von 1,26 % …
Der Angeklagte legte dar, er sei mit seinem
langjährigen Bekannten, dem Zeugen A am
frühen Abend des 16.8.2020 mit seinem
Sportboot, amtliches Schiffskennzeichen
XY vom Liegeplatz beim BC Lampertheim
zum MCP Kiefweiher gefahren. Im dortigen
Restaurant hätten sie gegessen und Alkohol
getrunken, wobei vereinbart gewesen
sei, dass der A, der ebenso wie er selbst
im Besitz eines Sportbootführerscheins
sei, keinen oder nur wenig Alkohol trinken
werde. Jedenfalls habe er das Boot – trotz
seines Alkoholkonsums – auf der gesamten
Fahrt gesteuert, gelenkt und den Gashebel
betätigt. Allerdings hätten er und der
Zeuge A vor Fahrtantritt vereinbart, dass
dieser als Schiffsführer fungiere. Sie hätten
beide gedacht, es genüge, wenn sich an
Bord eine nüchterne, fahrtüchtige Person
befinde, auch wenn eine alkoholisierte Person
– vorliegend er selbst – das Boot fahre.
Der Zeuge A habe auch den sog. Quickstopp
am Arm gehabt, durch den der Motor
des Bootes beispielsweise bei Mann über
Bord sofort ausge-schaltet werde …
Diese Einlassung des Angeklagten wurde
in weiten Teilen vom Zeugen A bestätigt …
Auch die Zeugen PHM B und die PK C,
die die Kontrolle am 16.8.2019 gegen
20.55 Uhr durchgeführt haben, bestätigten
glaubhaft, dass der Angeklagte bereits
zu dem Zeitpunkt, als ihnen das unbeleuchtete
Boot in einer Entfernung von
ca. 50 – 100 m aufgefallen sei, am Steuer
gesessen sei, der Zeuge A die Leinen fertiggemacht
habe, der Angeklagte das Anlegemanöver
am Polizeiboot durchgeführt
und dabei Steuerrad und Gashebel betätigt
habe …
Nach alldem war der Senat von dem oben
festgestellten Sachverhalt unter Ziffer III.
überzeugt. Sowohl der Angeklagte als
auch die Zeugen, PHM B und PK C gaben
übereinstimmend an, dass der Angeklagte
das Boot bei der Annäherung an das Polizeiboot
und nach der Kontrolle in den Hafen
gesteuert und den Gashebel betätigt
und das Anlegemanöver am Polizeiboot
sowie am Steiger vor der Polizeidienststelle
selbständig durchgeführt habe.
Soweit der Angeklagte in Übereinstimmung
mit dem Zeugen A allerdings behauptet
hat, man habe vor der Abfahrt
beim MCP Kiefweiher vereinbart, dass
zwar er das Boot lenken und steuern, der
Zeuge aber als Schiffsführer fungieren
solle, konnte der Senat dem keinen Glauben
schenken ...
Der Angeklagte hat somit fahrlässig im
Verkehr ein Fahrzeug geführt, obwohl er
infolge des Genusses alkoholischer Getränke
nicht in der Lage war, das Fahrzeug
sicher zu führen.
Es handelt sich um ein Vergehen der fahrlässigen
Trunkenheit im Verkehr, strafbar
gem. § 316 Abs. 1 und 2 StGB.
Ein Fahrzeug – hierunter fällt auch ein
Sportboot – führt, wer es unter bestimmungsgemäßer
Anwendung der
Antriebskräfte unter eigener Allein-
oder Mitverantwortung in Bewegung
setzt, es unter Handhabung seiner
technischen Vorrichtungen während der
Fahrbewegung lenkt und sich hierbei aller
wesentlichen Einrichtungen des Fahrzeugs
bedient, die für dessen Fortbewegung
bestimmt sind. Maßgeblich ist, wer die
Verantwortung für die Bewegung des
Fahrzeugs hat und diese mit Blick auf
den Bewegungsvorgang faktisch betätigt
(Fischer, StGB, 67. Aufl., Rdn. 4 zu § 315 a
und Rdn. 3 a zu § 315c; BeckOK-Kudlich,
StGB, Stand 1.5.2020, Rdn. 10 zu § 315c;
Schönke/Schröder-Hecker, StGB, 30. Aufl.,
Rdn. 19 zu § 316; LK-König, StGB, 12. Aufl.,
Rdn. 6ff. zu § 315a; BGHSt 35, 390 und 59,
311). Dies war vorliegend der Angeklagte,
der das Boot unter seiner Verantwortung
eigenhändig – nicht nur von Kiefweiher
in Richtung Lampertheim bis zur
Kontrolle, sondern auch danach bis in den
Mühlauhafen – gesteuert und den Gashebel
bedient hat. Der Angeklagte war
nach Überzeugung des Senats auch der
Schiffsführer, weil er den Zeugen A angewiesen
hat, die Leinen fertig zu machen
(nach seinen eigenen Angaben ein typisches
Kommando eines Schiffsführers)
und sich gegenüber den kontrollierenden
Polizeibeamten als Schiffsführer bezeichnet
hat.
Selbst wenn der Angeklagte – wie von
ihm eingewendet – lediglich der Rudergänger
gem. § 1.09 RheinSchPV gewesen
wäre, würde dies nichts an seiner
strafrechtlichen Verantwortung gem.
§316 StGB ändern. Das Merkmal des Führens
eines Fahrzeugs kann nur eigenhändig
verwirklicht werden (Fischer, a.a.O.,
Rdn. 2 zu §315c; BeckOK, a.a.O., Rdn.
11 zu § 315c; Schönke/Schröder, a.a.O.,
Rdn. 20 zu §316; LK-König, a.a.O., Rdn.
7 zu § 315a). Auch der Rudergänger verwirklicht
das Merkmal des Führens eines
Fahrzeugs in vollem Umfang, so dass er
als Täter anzusehen ist. Ob es sich dabei
um eine nautisch erfahrene oder unerfahrene
Person handelt und inwieweit sie
1
60 Binnenschifffahrt 01 | 2021
(Sammlung Seite 2688)
Recht RECHT
weisungsgebunden tätig wird, kann keine
Rolle spielen (LK-König, a.a.O., Rdn. 9 zu
§ 315a). Nach dem Willen des Gesetzgebers
soll § 316 StGB der abstrakten Gefahr
entgegenwirken, die dem Verkehr daraus
erwächst, dass der Fahrzeugführer
sein Fahrzeug nicht zu beherrschen vermag
(BGHSt 35, 390). Der Zeuge A hat vorliegend
– im Gegensatz zum Angeklagten
– weder die Lenk- noch Antriebsvorrichtungen
des Sportbootes bedient und es
somit auch nicht geführt.
Auch der Einwand des Angeklagten, der
Zeuge A habe ihn einmal auf einen im
Wasser schwimmenden Ast hingewiesen
und ihm geraten, er solle diesen umfahren,
ändert nichts an der eigenhändigen
Führung des Sportboots durch den Angeklagten,
denn auch dieses Ausweichmanöver
wurde von ihm in eigener Verantwortung
durchgeführt.
Aufgrund seiner Alkoholisierung war der
Angeklagte nicht mehr in der Lage, das
Sportboot sicher zu führen.
Der Senat ist – unter Aufgabe seiner früheren
Rechtsprechung (Senat, Justiz 2001,
221) – in Übereinstimmung mit der mittlerweile
in Rechtsprechung und Literatur
überwiegend vertretenen Meinung
der Auffassung, dass der für das Führen
von Kraftfahrzeugen im Straßenverkehr
allgemein anerkannte Grenzwert
von 1,1 ‰ für eine alkoholbedingte
absolute Fahruntüchtigkeit auch für die
motorisierte Schiffahrt anzuwenden ist
(Schifffahrtsobergericht
Brandenburg,
VRS 115, 302; Schönke/Schröder-Hecker,
a.a.O., Rdn. 3 zu § 315a; LK-König, StGB,
12. Aufl., Rdn. 14 zu § 315a; Leipold/Tsambikakis/Zöller-Krumm,
Anwaltskommentar
StGB, 3. Aufl., Rdn. 6 zu § 315a).
Aufgrund verkehrsmedizinischer Untersuchungen
(Kaatsch, Blutalkohol 2006, 192)
zur alkoholbedingten Fahrtuntüchtigkeit hat
sich neuerdings mit Recht die Auffassung
durchgesetzt, dass die Anforderungen,
die an die Konzentrations-, Navigations-
und Reaktionsfähigkeit eines Schiffsführers
gestellt werden müssen, nicht anders
zu beurteilen sind als beim Kraftfahrzeugverkehr
(Escherich, Blutalkohol 2006, 207).
Auch wenn im Schiffsverkehr in der Regel
deutlich niedrigere Geschwindigkeiten
vorherrschen werden, werden vom Schiffsführer
eine hohe individuelle Reaktionsfähigkeit
und ein hohes Maß an planender
Vorausschau und Konzentrationsfähigkeit
verlangt: Er muss wegen der langsameren
Reaktion des Schiffes auf eingeleitete Manöver
erheblich weiter voraus denken, unterschiedliche
Strömungsverhältnisse beachten
und darüber hinaus umfangreiches
Regelwissen verarbeiten (AG Rostock, NZV
1996, 124 mit Anmerkung Reichart),
Bei der Strafzumessung war der Strafrahmen
des § 316 Abs. 1 StGB zugrunde zu
legen, der Geldstrafe oder Freiheitsstrafe
bis zu einem Jahr vorsieht.
Zunächst hat der Senat geprüft, ob sich der
Angeklagte in einem unvermeidbaren Verbotsirrtum
i.S.v. § 17 Satz 1 StGB befunden
hat, weil er rechtsirrig der Auffassung war,
sich nicht strafbar zu machen, wenn eine
andere, nüchterne und ebenfalls im Besitz
eines Sportbootführerscheins befindliche
Person an Bord war, oder ob es sich um
einen vermeidbaren Verbotsirrtum i. S. v.
§ 17 Satz 2 StGB gehandelt hat, aufgrund
dessen ggf. eine Strafrahmenverschiebung
gem. § 49 Abs. 1 StGB zu erfolgen hat.
Nach Auffassung des Senats handelte es
sich vorliegend lediglich allenfalls um einen
vermeidbaren Verbotsirrtum. Sein
Vorhaben hätte dem Angeklagten zum
Zeitpunkt der Tat unter Berücksichtigung
seiner Fähigkeiten und Kenntnisse Anlass
geben müssen, über dessen mögliche
Rechtswidrigkeit nachzudenken oder
sich zu erkundigen. Vermeidbar ist der
Verbotsirrtum, wenn sich der Täter – wie
vorliegend – nicht informiert hat (Fischer,
a.a.O., Rdn. 7 f. zu § 17) …
Mitgeteilt durch Rechtsanwalt
Martin Hoffmann, Mannheim
Anmerkung der Redaktion:
Die vorliegende Entscheidung ist nicht
nur für die Sportbootschifffahrt, sondern
auch für die gewerbliche Schifffahrt von
Interesse. Sehr häufig führt auch auf gewerblichen
Schiffen ein Rudergänger das
Ruder, der nicht zugleich verantwortlicher
Schiffsführer ist. Der Rudergänger muss
auch nicht Inhaber eines Patentes sein,
sondern lediglich älter als 16 Jahre und
geeignet zur Bedienung des Ruders. Die
Auslegung des Begriffs „Führen eines
Fahrzeuges“ im Sinne des § 316 StGB
durch das Schiffahrtsobergericht Karlsruhe
führt deshalb zu einem begrifflichen
Widerspruch zwischen der RheinSchPV
und dem StGB: „unter der Führung einer
hierfür geeigneten Person“ im Sinne des
§1.02 RheinSchPV wird nur der Schiffsführer
verstanden und nicht etwa der
Rudergänger im Sinne des §1.09 Rhein-
SchPV. Während also ein einfaches Besatzungsmitglied
sich nicht nach §316 StGB
strafbar machen kann, wenn es alkoholisiert
ist, kann dies ein Rudergänger nach
Auffassung des Schiffahrtsobergerichtes
sehr wohl, auch wenn er nicht Schiffsführer
ist.
Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer,
Frankfurt am Main
Adhäsionsverfahren bei Schiffshavarien
Im Adhäsionsverfahren sind Widerklage und Streitverkündung/Nebenintervention unzulässig. Das Adhäsionsverfahren ermöglicht
eine vereinfachte Durchsetzung von vermögensrechtlichen Ansprüchen lediglich im Verhältnis Opfer und Täter. § 472 a StPO ist lex
specialis gegenüber § 101 ZPO.
Beschluss des Schiffahrtsgerichtes Mannheim vom 16. Dezember 2020, Az.: 50 DS 404 Js 41974/19 BSch
… hat das Amtsgericht Mannheim durch
die Präsidentin des Amtsgerichts … am
16. Dezember 2020 beschlossen:
Der Antrag der Nebenintervenientin auf
Feststellung, dass die durch die Nebenintervention
verursachten Kosten durch
die Adhäsionsklägerin zu tragen sind,
wird zurückgewiesen.
Gründe:
In der Sitzung vom 12.10.2020 ist der Nebenintervenientin
durch Übergabe eines
Schriftsatzes des Verteidigers vom
09.10.2020 der Streit verkündet worden.
Diese ist auf Seiten des Angeklagten
beigetreten. Mit Schriftsatz vom
15.10.2020 beantragt sie, ihre Kosten der
Adhäsionsklägerin aufzuerlegen.
Der Antrag war zurückzuweisen, da eine
Streitverkündung und somit auch eine
Nebenintervention in einem Strafverfahren
auch bei einer anhängigen Adhäsionsklage
ebenso wie eine Widerklage
nicht zulässig ist. Das Adhäsionsverfahren
eröffnet dem Verletzten die Möglichkeit,
seine aus der Straftat erwachsenden
vermögensrechtlichen Ansprüche
auf verhältnismäßig einfachem Weg bereits
im Strafverfahren durchzusetzen.
Damit wird dem Verletzten die Schadenswiedergutmachung
vereinfacht und der
vom Gesetzgeber bezweckte Opferschutz
verwirklicht. Daraus folgt, dass in einem
Strafverfahren, in dem zusätzlich vermögensrechtliche
Ansprüche zu klären sind,
die ansonsten in einem Zivilverfahren
geltend zu machen wären, diese ausschließlich
das Verhältnis zwischen Opfer
und Täter betreffen können, nicht jedoch
Dritte wie hier die Ausrüsterin des
TMS Alukard. Demzufolge findet auch
§101 ZPO keine Anwendung, auf die die
Nebenintervenientin abstellt. Ohnehin ist
§472 a StPO lex specialis.
Anmerkung der Redaktion:
Siehe dazu in gleicher Sache auch Beschluss
vom 12. Oktober 2020, ZfB 2020,
Sammlung Seite 2680 mit Anmerkung.
Mit dem vorstehend wiedergegebenen
Beschluss hat das Schiffahrtsgericht
Mannheim entschieden, dass bei einer
Adhäsionsklage der Interessenten des
geschädigten Schiffes einer Begegnungshavarie
gegen den angeklagten Schiffsführer
des anderen havariebeteiligten
Schiffes eine Streitverkündung an den
Ausrüster unzulässig ist und deshalb der
dem Streit beigetretene Ausrüster keinen
Kostenerstattungsanspruch gegen
den unterliegenden Teil des Adhäsionsklageverfahrens
hat.
Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer,
Frankfurt am Main
(Sammlung Seite 2689)
61 2
Binnenschifffahrt 01 | 2021
2
BDS
Bundesverband der Selbständigen Abteilung Binnenschiffahrt e.V.
Vertreten durch den Vorsitzenden Torsten Stuntz und die stellvertretenden Vorsitzenden
Nikolaus Hohenbild, MS »Catharina«; Detlef Maiwald, TMS »Cascade« und Klaus Wolz
Geschäftsstelle und Schriftleitung: Andrea Beckschäfer, Sekretariat Birgit Kühn
August-Bier-Str. 18 | 53129 Bonn | Tel. 0228/746-377 | Fax -569 | zentrale@bds-binnenschiffahrt.de
Schwieriges Jahr für die Binnenschifffahrt – herausfordernd für Verbandsarbeit
Verkehr in Europa auf Zukunftskurs
Ein schwieriges Jahr geht zu Ende. Sicher sikogebiet oder aber im jeweiligen Bundesland
oder gar generell in Deutschland
gibt es Branchen, für die die Lage weitaus
Sacharbeit geht weiter
bedrohlicher Im Dezember ist hat als für die die EU-Kommission
Binnenschifffahrt.
ihren Plan Ausgenommen für eine nachhaltige natürlich und die Fahrgastligente
und Mobilität Flusskreuzschifffahrt, vorgelegt, der die mit die
intel-
voller Grundlage Wucht für getroffen den ökologischen wurde. Auch und für digitalen
zweite Umbruch Halbjahr im weist EU-Verkehrssystem
die ZKR einen
das
Umsatzrückgang werden soll. »Angesichts von -72% des aus. hohen Anteils
Für des die Verkehrssektors deutschen Güterschifffahrt kann das EU- beziffert
Ziel einer der Bericht Verringerung den Rückgang der im Treibhausgasemissionen
Quartal im Vergleich um mindestens zum 55 %
zweiten
Vorjahres bis 2030 und mit der -9%, Klimaneutralität wobei dies bis
nach 2050 Gütersegmenten nur erreicht werden, und Regionen
ehrgeizigere durchaus Maßnahmen unterschiedlich ergriffen ist. wer-
wenn sofort
bezog, In einem war zusätzlichen zum Teil unterschiedlich Aktionsplan, der geregelt
für die – kommenden oder völlig unklar. vier Jahre insgesamt
82 Nach konkrete vielen Maßnahmen Gesprächen auflistet, und einem stellt
gemeinsamen Maßnahme 26 Schreiben darauf ab, im von ersten BÖB, Quartal
2021 BDS die an Initiative die Regierungschefs »NAIADES aller III«
BDB
und
Bundesländer (Navigation an wurden Inland einige Waterway Verordnungen
and wenigstens Development soweit in Europe) angepasst, zu dass starten. die
Action
Binnenschifffahrt Hier geht es um die damit Erneuerung leben kann. der Binnenschiffsflotten
und die Verbesserung
des Zugangs zu Finanzmitteln.
Zwei Ein Probleme ungewöhnliches werden Jahr dabei mit unterschieden.
Zum Herausforderungen einen, dass in Bezug geht zu auf Ende.
ungewöhnlichen
Die europäischen Sacharbeit Grünen sowohl Deals auf internationaler
nennt als auch die Kommissiones auf nationaler Ebene als ihre hat trotz Auf-
zu erreichen,
allen gabe, Einschränkungen initiativ zu werden. auch Mit einem per Video Aktionsplan
2021–2027 Auch wenn will dies sie mehr natürlich also
funktioniert.
nicht mehr mit Verkehr persönlichen auf Binnenwasserstraßen
Gesprächen und
Sitzungen verlagern, verglichen indem die werden Infrastruktur kann, ging und
es die erstaunlich Schifffahrt gut. zukunftsfähig Natürlich hat gemacht es hier
und werden da Verzögerungen und die Binnenschifffahrt gegeben, manche mit
Unterstützung Projekte der wurden Digitalisierung etwas aufgeschoben,
aber Mobilität in den von wirklich Personen wichti-
und
in die
multimodale
Gütern gen integriert Fragen wird. sind wir weitergekommen.
soll schrittweise die Umstellung
Ferner
Auch den, um wenn die nicht Abhängigkeit alles auf die von Pan-fossiledemie
Brennstoffen zurückzuführen verringern. ist, hof-
Der Erfolg
Videodas
Transportvolumen
und Telefonkonferenzen
das Potenzial
an Stelle
der
von
auf emissionsfreie Dazu gehören Binnenschiffe zum Beispiel durch die
persönlichen
Binnenschifffahrt
Gespräche oder
im Vergleich
Präsenzveranstaltungen.
zu anderen
Verkehrsträgern nicht ausgeschöpft und Energiepolitik Besatzungsregelung erfolgen, oder um die der Res-
im
eine koordinierte Erarbeitung Verkehrs-, einer Europäischen Umweltfen
des wir, europäischen dass sie sich ›Grünen im Laufe Deals‹ des hängt
kommenden davon ab, dass Jahres wir für eindämmen
Verkehtssystem
Wir
wird,
alle hoffen,
und zum
dass
anderen,
dies im Laufe
dass
des
der
Jahres
Fortschritt
2021
sourcen Rahmen der Energie- der Richtlinie und Verkehrsakteure
im Hinblick lifikationen auf eine erforderlichen nachhaltige Ener-
Stan-
Berufsqua-
lässt sorgen, und das die als europäische Ganzes nachhaltig Wirtschaft
ist«,
wieder
bei Innovation
anders werden
und alternativen
wird!
hieß es wieder damals. wachsen kann.
Wir Treibstoffen möchten uns begrenzt bei allen ist. Verantwortlichen giewende dards. zu bündeln. Die immer hervorragend
Auch Zur Umsetzung in der Verbandsarbeit der Ziele werden war zehn sehr Als herzlich Ursachen für die für gute den Zusammenarbeit
unzureichenden
organisierten Video-Sitzungen
in Schlüsselbereiche diesem Jahr vieles mit anders. insgesamt Der 14 Etappenzielen
hat im genannt. Herbst Hierzu auf seine gehören Mit-
unter Shift nennt und die wünschen vorgelegte allseits Roadmap ein eine
gleichen Rhythmus und Umfang
Anteil in dieser der Binnenschifffahrt schwierigen Zeit bedanken am Modal
der CESNI-Gremien fanden im
Verursacherprinzip ungeeignet
BDS
gliederversammlung anderem die Förderung verzichtet, der Nutzung
um emissionsfreier unsere Mitglieder Fahrzeuge und uns und selbebarer
nicht und unnötigen CO2-armer Risiken Kraftstoffe aus-
sowie
erneuerzusetzen.
der Ausbau Viel der Arbeit dazu kam erforderlichen hinzu, Infrastruktur
unzureichende frohes Weihnachtsfest Qualität der und Infrastruktur
alles Gute,
und vor allem der Gesundheit, dazu gehörigen für das Dienstleistungen,
eine unzureichende digitale Inte-
Neue Jahr!
gration der Binnenschifffahrt in synchro-
Dies soll statt, vor wie allem sie durch für dieses finanzielle Jahr auch Anreize
geschehen, als Präsenzveranstaltung die die Internalisierung geplant
externer waren. Kosten Daher betreffen ist die könnten sogenannte durch
Umsetzung Roadmap des Verursacher- für eine europäische und Nut-
Be-
im ersten (Leitinitiative Halbjahr zunächst 1), die Ökologi-
die Remodale
Lieferketten, fehlende Anreize satzungsordnung, zerprinzips. In diesem auf Zusammenhang
der Grundlage
um
Positives und neue Erfahrungen
gelungen sierung des für Güterverkehrs den Grenzübertritt (Leitinitiative in den zur Verkehrsverlagerung, einen Mangel des warnt TASCS-Projektes die gemeinsame die möglichen Stellungnahme Wege
verschiedenen 4) oder die Stärkung europäischen des Binnenmarktes Staaten zu
erfassen, (Leitinitiative wobei 8), die wozu Vorschriften zum Beispiel ständig
Zugang wechselten. zu Finanzmitteln Das Green für Lane KMU, Verfah-
In-
der
Es an gut gab qualifizierten aber auch Positives Arbeitskräften zu berichten. sowie
Die fragmentierte GDWS hat Regierungsstrukturen seit Beginn der Pandemie
den Binnenschifffahrtssektor.
eine regelmäßige Telefonkonferenz
für
darlegen von EBU soll, und nicht ESO, mehr die die weit »NAIADES von ihrer
Fertigstellung III«-Initiative entfernt. ansonsten Bei begrüßt, diesem Thema davor,
konnte dass solche das Gewerbe Instrumente bisher in seine der Binnenschifffahrt
Vorstellungerevestitionen
der EU in und die die Verkehrsinfrastruktur
Formulare der ZKR mit den Verbänden eingerichtet, in der
sehr zu gut umgekehrten einbringen. Effekten füh-
brachten und die Modernisierung mit Zeit mehr der Verlässlichkeitbestände
gehören.
informiert wurde, notwendige Maßnahsatzungsordnung
Zum einen, weil in die unserem externen Platform Effekte
Fahrzeug-
über Corona-bedingte Einschränkungen ren Im könnten. Januar 2020 fand zum Thema Be-
Fehlende Innovationen
In Leitinitiative 4 wird hervorgehoben, men Die Ursachen mit den Verbänden für mangelnden erörtert Fortschritt und immer
Committee der Binnenschifffahrt die für dieses sehr Jahr gering letzte sind, Prä-
sieht Hilfe die und Kommission Unterstützung in der angeboten Alterssenzveranstaltung
zum anderen, weil jüngste in Form Studien eines zur Brain-
Fi-
dass der europäische Grüne Deal fordert,
Unnötiger Wirrwarr
einen wesentlichen Teil der 75% Inlandsfracht,
wurden. struktur der Ziel Flotte, war stets, in kleinen trotz Lockdown Unternehmen,
storming nanzierung mit der Gewerbevertretern Energiewende hin zu statt. einer
November die derzeit brach auf dann der Straße mit den befördert Einrei-
Im
se- wird, und auf Quarantänebestimmungen Schiene und Binnenwasserstraßen
das Chaos zu verlagern. aus. Wären Als Etappenziel sie konsequent wird
wieder
umgesetzt hierzu vorgegeben, worden, wäre dass ein der großer Binnenschiffsverkehr
Binnenschiffstransporte und der Kurzstreckensee-
zum Erlie-
Teil
der
gen verkehr gekommen. im Vergleich Mit zu wenigen 2015 bis Ausnahmen
25 % und hielten bis 2050 sich um die 50 Bundesländer % zunehmen sol-
an
2030 um
die len. sogenannte Dazu seien für Muster-Verordnung die Binnenschifffahrt des
Bundes, Maßnahmen die jenseits erforderlich, Realität um das im Gütertransporgenutzte
Potenzial war. Zunächst auf nachhaltige sollte es Weise nur
un-
bei zu weniger nutzen, als sowohl 72 Stunden entlang eine der Freistellung
V-Korridore von Test als und auch Quarantäne in Innenstädten geben. Ob auf
TENsich
der letzten dies aber Meile auf der den Stadtlogistik. Aufenthalt im Ri-
Quarantäneregelungen die durch frühere und einen die weitge-
augenstormingnanzierung
und
hend blickliche uneingeschränkten Krise wirtschaftlich Verkehr geschädigt auf den
Wasserstraßen sind, in den Schwierigkeiten zu gewährleisten. des Abgesehebes,
von sich einigen selbst zu Behinderungen, organisieren und wie bran-
etwa
Gewer-
durch chenweite verdi-Streiks, Lösungen ist zu dies finden gelungen. sowie in
fehlenden Auch die Investitionen Parlamentarische in innovative Gruppe
Binnenschifffahrt Technologien. Außerdem organisierte fehle die ein Treffegemessener
mit Vertretern Rechtsrahmen, der Verbände um und Anreize des
an-
BMVI für Innovationen per Video, und wir hatten Investitionen stets das in Gefühl,
Flottenerneuerung dass wir mit unseren und emissionsarme
Anliegen bei
die
den Technologien Parlamentariern zu schaffen. und im Ministerium
Um ein das offenes Funktionieren Ohr gefunden des haben. Binnenmarktes
Allen ein zu erleichtern herzliches Danke! und die Ziele des
emissionsfreien anderen internen Binnenschifffahrt Besprechungen zu
Alle
wurden dem Schluss dann kommen, ebenfalls dass zu Verursacherprinzipien
Das in Gleiche der Binnenschifffahrt galt für die Sitzungen auf-
Videokonferenzen.
des grund Sozialen der Struktur Dialoges, des die Sektors bestehenden und der
Unterarbeitsgruppen Reihe der beteiligten Parteien der Sozialpartner, nicht praktikabel
alle sind. anderen Zudem Komitees könnte der das europäi-
Ver-
für
schen ursacherprinzip Platform oder zu einer die regelmäßigen
umgekehrten
Sitzungen Verkehrsverlagerung der ESO. führen. Zwangsläufig gewöhnt
man sich langsam daran.
Wer Trotzdem die Mitteilung hoffen der wir, Kommission dass es im Laufe
des oder nächsten die NAIADES Jahres II wieder Roadmap möglich nachlesen sein
wird, möchte, sich findet persönlich die Links zu auf treffen. der Homepa-
Denn irgendwas
des BDS. fehlt dann doch!
62 Binnenschifffahrt 01 12 | 2020 2021
1
Impressum
IMPRESSUM
Fortführung der
Binnenschiffahrt
und Wasserstraßen
Zeitsch rift für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen
(© Verein für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V.) im 130. Jahrgang
Die Binnenschifffahrt ist offizielles Organ und Mitteilungsblatt für:
Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, Hamburg
Deutscher Fähr-Verband, Rüdesheim
Deutscher Wasserstraßen- und Schifffahrtsverein Rhein-Main-Do nau e.V., Nürnberg
Europäische Binnenschifffahrts-Union, Brüssel, Rotterdam
Hafentechnische Gesellschaft e.V., Hamburg
Hafenschifffahrtsverband Hamburg e.V., Hamburg
Moselkommission, Trier
Permanent International Association of Navigation Congresses (PIANC)
Verein für europäische Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V., Duisburg
Zentralkommission für die Rheinschifffahrt, Straßburg
Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers
Best Logistik Sp. z o.o. ...................................................... 42
BRAuer Maschinentechnik AG. ...........................................6
E&M Engel & Meier Schiffselektronik Duisburg GmbH ............. 45
EST-Floattech B.V.. ......................................................... 35
FS Schiffstechnik . ...........................................................19
Haeger & Schmidt Logistics GmbH. .......................................7
Hegemann GmbH – Werft. ................................................44
Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH. ..................................15
HGK Shipping .............................................................Titel
INTERNATIONAL Farbenwerke GmbH. ................................33
Internationales Maritimes Museum Hamburg ...........................3
Josef Braun GmbH & Co. KG. ..............................................21
Kadlec & Brödlin .......................................................... 43
Maximilian Verlag GmbH & Co. KG 1 .........................U2, 59, U4
Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG. ...................................41
Podszuck GmbH. ........................................................... 43
Reederei Jaegers GmbH & Co. KG. ........................................14
Schiffswerft Hermann Barthel GmbH. ................................... 45
Werft Malz GmbH. ...........................................................6
Wessels GmbH ..............................................................44
Wittig GmbH. .................................................................5
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Binnenschifffahrt 01 | 2021
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