BS 07-2020
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Binnenschifffahrt<br />
<strong>07</strong><br />
<strong>2020</strong><br />
DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK<br />
SCHIFFFAHRT<br />
»Suncat 120« –<br />
der Name ist Programm 8<br />
TECHNIK<br />
Volles Licht,<br />
geringe Kosten 22<br />
HÄFEN<br />
Schwergewichtige Rolle für<br />
das Binnenschiff 38<br />
ISSN 0939191-6<br />
<strong>07</strong><br />
9 770939 191001<br />
Juli <strong>2020</strong> | 75. Jahrgang<br />
ISSN 0939-1916 | C 4397 D | € 10,50<br />
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Titel 1/1 in
Marine<br />
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Im malerischen Allgäu liegt Deutschlands größter Stausee –<br />
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genießen das Angebot der Forggensee-Schifffahrt nahe<br />
des weltberühmten Schlosses Neuschwanstein.<br />
Um den Umweltschutz und die Besucherzufriedenheit zu verbessern,<br />
wurden die Personenschiffe jetzt auf Shell GTL Fuel Marine<br />
umgestellt: Ein hochreiner Dieselkraftstoff auf Erdgasbasis,<br />
der neben Laufruhe und reduzierter Geruchs- und Abgasentwicklung<br />
auch eine bessere biologische Abbaubarkeit<br />
bietet. Der technische Betriebsleiter Dirk Schranz erzählt:<br />
„Immer wieder kommt die Frage von den Fahrgästen, ob<br />
unsere Schiffe nun elektrisch angetrieben werden. Der Effekt<br />
ist erstaunlich. Es ist kaum spürbar, dass es sich um Dieselverbrennungsmotoren<br />
handelt.” Auch der Wartungsaufwand<br />
und der Verschleiß der Schiffsmotoren wurden reduziert.<br />
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EDITorIal<br />
Krischan Förster<br />
Chefredakteur<br />
Raus aus dem Krisenmodus<br />
auf den Flüssen sind wieder Flusskreuzer<br />
und Fahrgastschiffe zu sehen.<br />
Es sind die ersten, noch zaghaften Versuche,<br />
nach einer langen Zwangspause<br />
und einer bislang ausgefallenen Saison<br />
zu einer gewissen Normalität zurückzukehren.<br />
Der nahezu flächendeckend<br />
ausgerufene ausnahmezustand mit<br />
lockdown und Home offce ist (vorerst)<br />
beendet.<br />
Ist die Krise damit vorbei? Vermutlich<br />
nicht, noch lange nicht. Niemand<br />
kann mit Bestimmtheit sagen, wie<br />
sich die Pandemie weiter entwickelt,<br />
ob noch eine zweite oder sogar eine<br />
dritte Welle droht. Insofern ist diese<br />
Corona krise nicht ausgestanden, die<br />
heute schon eine weitaus schlimmere<br />
ist als jene nach der lehman-Pleite<br />
von 2008.<br />
Deutschlands Krisenmanagement<br />
gilt weltweit als vorbildlich, sowohl in<br />
Bezug auf die Eindämmung der Infektionen<br />
als auch auf staatliche Hilfsprogramme.<br />
Eine Summe von rund einer<br />
halbe Billion Euro, die der Bund zur<br />
Verfügung gestellt hat, ist bislang beispiellos.<br />
aber wird das reichen? Das<br />
hängt davon ab, wie lange und wie<br />
schwer diese Krise anhalten wird. Viele<br />
hätten jetzt gern die berühmte Glaskugel<br />
für einen Blick in die Zukunft.<br />
ohne sie bleiben alle Vorhersagen<br />
spekulativ, paart sich kaum belastbares<br />
Wissen mit der Hoffnung auf ein<br />
baldiges Verschwinden des Covid-19-<br />
Virus.<br />
Was bleibt also darüber hinaus?<br />
Das land – Politik, Wirtschaft und jeder<br />
Einzelne – muss wohl oder übel,<br />
irgendwann und irgendwie aus dem<br />
Krisenmodus kommen. Die Welt, wie<br />
wir alle sie kannten, mit all den über<br />
Jahrzehnte vertraut gewordenen Gewohnheiten,<br />
regularien und vermeintlichen<br />
Gesetzmäßigkeiten, ist vielleicht<br />
für immer verloren. Es kommt jetzt darauf<br />
an, nicht nur die akute (finanzielle)<br />
Not zu meistern, sondern den Blick<br />
wieder nach vorn zu richten.<br />
Es gilt, einen womöglich unabwendbaren<br />
Wandel nicht nur zu bewältigen,<br />
sondern auch aktiv und mutig zu gestalten.<br />
Dazu gehören nach den absolut<br />
notwendigen Krisenhilfen demnächst<br />
auch strategische Konzepte, wie Investitionen<br />
des Staates ebenso wie die<br />
der Unternehmen zukunftsfähig und<br />
nachhaltig eingesetzt werden und wie<br />
aus dieser in jeder Hinsicht verheerenden<br />
Krise auch Chancen genutzt werden<br />
können.<br />
Der Klimaschutz steht dabei ebenso<br />
auf der agenda wie die Digitalisierung,<br />
nachhaltiges Wirtschaften genau<br />
so wie ein Neudenken vieler Produktions-<br />
und logistikprozesse oder die<br />
Veränderung der arbeitswelt. Dieser<br />
Weg wird kein einfacher sein, und er<br />
bleibt überschattet von vielen Unwägbarkeiten.<br />
Doch er ist alternativlos.<br />
Viel Spaß beim lesen wünscht<br />
Aktuelle Informationen unter www.binnenschifffahrt-online.de<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
3
INHalT <strong>07</strong> <strong>2020</strong><br />
8<br />
22<br />
3 EDITORIAL<br />
3 – raus aus dem Krisenmodus<br />
30 JOBBÖRSE<br />
30 – Besatzungsregelungen werden überarbeitet<br />
5 PERSONALIEN<br />
6 NACHRICHTEN<br />
8 SCHIFFFAHRT<br />
8 – »Suncat 120« – der Name ist Programm<br />
11 – lNG-Fähre schwimmt auf dem Bodensee<br />
13 – Plantours tauft die »lady Diletta«<br />
14 – NPrC –85 Jahre Kontinuität auf dem Wasser<br />
16 – Erst ferngesteuert, dann selbstfahrend<br />
18 SCHIFFSTECHNIK<br />
18 – argonics –Immer in der Spur<br />
20 – lED –ihr Einsatz macht sich bezahlt<br />
22 – Volles licht, geringe Kosten<br />
24 – »Maranta« schont die Umwelt<br />
25 – Entgasungsverbot soll ausgeweitet werden<br />
26 SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />
26 – Bremen schaff mehr landstromanschlüsse<br />
27 – Erste Schritte zur Co2-reduzierung<br />
28 – rotterdam plant autonome Transporte<br />
29 – antwerpen will abfertigung beschleunigen<br />
32 WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
32 – HGK legt rekordergebnis vor<br />
35 – Duisburgs Energiekonzept als Vorbild?<br />
36 – Wasserstraßen digital gespiegelt<br />
38 – Schwergewichtige rolle für das Binnenschiff<br />
40 – online-Plattform wird erweitert<br />
41 – C-Port wird zur Innovationsplattform<br />
42 – Neue lagermöglichkeiten für Holzpellets<br />
43 – Pläne zum oder-ausbau ernten Kritik<br />
44 – Elbschifffahrtstag: Hoffnung für die Elbe?<br />
46 – »Die EaU ist Standardwerk im Wasserbau«<br />
48 BUYER’S GUIDE<br />
53 HTG-INFO<br />
56 RECHT<br />
58 BDS<br />
56 – Binnenfrachtvertrag, Seefrachtvertrag und<br />
Multimodaltransport<br />
59 IMPRESSUM<br />
Herausgeberverbände der Zeitschrift<br />
Binnenschifffahrt<br />
DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK<br />
Verein für europäische<br />
Binnenschifffahrt und<br />
Wasserstraßen e.V.<br />
Hafentechnische<br />
Gesellschaft e.V.<br />
Titelfoto © Wägener<br />
4<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>
PErSoNalIEN<br />
■ VOLVO PENTA: Heléne Mellquist<br />
ist zur Präsidentin der maritimen<br />
Sparte Volvo Pentas<br />
und zum neuen Mitglied<br />
im Management<br />
der gesamten<br />
Volvo-Gruppe ernannt<br />
worden. Sie ersetzt<br />
Björn Ingemanson,<br />
»der nach einer<br />
langen und erfolgreichen Karriere in den<br />
ruhestand gehen wird«, wie das Unternehmen<br />
mitteilt. Mellquist war zuletzt<br />
Präsidentin der Europa-abteilung von<br />
Volvo Trucks, ihre Karriere bei der Volvo-Gruppe<br />
begann sie 1988.<br />
■ EVOS: Ulfert Cornelius hat mit Wirkung<br />
zum 1. Juli die Geschäftsführung<br />
von Evos Hamburg,<br />
einem Tanklager<br />
für Mineralöl -und<br />
Chemieprodukte im<br />
Hamburger Hafen<br />
übernommen. Der<br />
52-Jährige ersetzt Jos<br />
Steeman einige Monate<br />
nachdem das Tanklager einen neuen<br />
Eigner bekommen hat. Cornelius blickt<br />
auf 20 Jahre Erfahrung im Tanklagergeschäft<br />
zurück. Seit dem Jahr 2000 war<br />
er bei oiltanking Deutschland aktiv, seit<br />
2011 als Geschäftsführer.<br />
■ FPS: Milinko Godjevac schließt sich<br />
als Senior Integration advisor dem<br />
Unternehmen Future<br />
Proof Shipping<br />
(FPS) in rotterdam<br />
an. In seiner neuen<br />
rolle soll sich Godjevac<br />
auf alle technischen<br />
aspekte im<br />
Zusammenhang mit<br />
der Systemintegration von Batterie- und<br />
Wasserstoffantriebskomponenten konzentrieren<br />
und externe Parteien beraten,<br />
wie eine echte Null-Emissions-Schifffahrt<br />
erreicht werden kann.<br />
Personalie des Monats: Hendrik Stöhr wird Geschäftsführer bei Deymann<br />
■ DEYMANN: Hendrik Stöhr (l.) ist mit Wirkung zum 1. Juli <strong>2020</strong> zum neuen<br />
Geschäftsführer der reederei Deymann ernannt worden. Der bisherige Prokurist<br />
der Harener reederei ist bereits seit zwölf Jahren bei dem Unternehmen beschäftigt.<br />
Durch seine jahrelange Expertise und die langjährige Betriebszugehörigkeit<br />
erfülle Hendrik Stöhr die idealen Voraussetzungen, um die Position der<br />
Geschäftsführung zu übernehmen, teilte die Harener reederei mit. »Hendrik<br />
Stöhr hat durch seinen kontinuierlichen Einsatz einen großen Beitrag zum Erfolg<br />
unseres Unternehmens beigetragen«, sagt Eigentümer und Geschäftsführer<br />
Martin Deymann. Stöhr ist somit zweiter Mann im Management.<br />
■ DMZ: Claus Brandt ist neuer Geschäftsführer<br />
des Deutschen Maritimen<br />
Zentrums<br />
(DMZ). Er folgt auf<br />
Wolfgang Sichermann,<br />
der Ende<br />
März überraschend<br />
angekündigt hatte,<br />
seinen Posten aus<br />
persönlichen Gründen<br />
abzugeben. als langjähriger Partner<br />
und leiter des Maritimen Kompetenzzentrums<br />
bei PricewaterhouseCoopers<br />
verfüge Brandt über eine tiefgreifende<br />
Kenntnis der unterschiedlichen Teilbranchen<br />
der maritimen Wirtschaft<br />
und wisse zudem um die anforderungen<br />
und arbeitsweisen der öffentlichen<br />
Hand, so das DMZ, das Sichermann seit<br />
april 2018 geleitet hatte.<br />
■ SPC: Markus Nölke hat als Geschäfftsführer<br />
des ShortseaShipping Inland<br />
Waterway Promotion<br />
Center (spc) turnusmäßig<br />
am 1. Juni<br />
die Präsidentschaft<br />
im European Shortsea<br />
Network (ESN)<br />
übernommen. Damit<br />
wird die Tradition<br />
fortgesetzt, die Präsidentschaft im<br />
ESN analog zur EU-ratspräsidentschaft<br />
zu vergeben. Nach Kroatien<br />
wird Deutschland das ESN bis zum<br />
31. Dezember <strong>2020</strong> vertreten und danach<br />
die Präsidentschaft an das portugiesische<br />
spc übergeben. Das ESN<br />
ist die europäische Dachorganisation<br />
der europäischen Shortsea Promotion<br />
Center.<br />
Binnenschifffahrt 06 | <strong>2020</strong><br />
5
NaCHrICHTEN<br />
GEBAUT BEI VAHALI<br />
Phoenix tauft neues Flusskreuzfahrtschiff »Andrea«<br />
Der Flusskreuzfahrtanbieter Phoenix reisen<br />
hat sein neues Schiff auf den Namen<br />
»andrea« getauft. Der Neubau ist bereits<br />
auf rhein und Mosel unterwegs.<br />
In einer kleinen feierlichen Zeremonie<br />
wurde am 30. Juni der neueste Flussflottenzugang<br />
für Phoenix reisen in Bonn in<br />
Dienst gestellt.<br />
Die »andrea« wurde bei Vahali in den<br />
Niederlanden im auftrag der renommierten<br />
reederei rijfers gebaut. Sie hat<br />
eine länge von 135 m. auf vier Decks<br />
sind komfortable Kabinen, zum Großteil<br />
mit französischem Balkon, zwei restaurants,<br />
eine Panoramalounge und ein<br />
weitläufiges Sonnendeck mit Pool untergebracht.<br />
Schon fast Tradition sind mittlerweile<br />
bei Phoenix reisen Schiffsnamen mit dem<br />
anfangsbuchstaben »a«. Getauft wurde<br />
das Schiff von andrea lejckova-rijfers,<br />
die Gattin des reeders, den christlichen<br />
Der Phoenix-Neuzugang »Andrea«<br />
Seefahrersegen erhielt die »andrea« von<br />
Pfarrer raimund Blanke.<br />
»In den besonderen Zeiten aufgrund der<br />
behördlichen Coronavorgaben zeigte sich<br />
wieder einmal mehr, wie gut Phoenix reisen<br />
das familiäre und überschaubare Miteinander<br />
beherrscht, dabei aber alle nötigen<br />
Sicherheits- und Hygienevorkehrungen<br />
berücksichtigt«, so das Unternehmen. Die<br />
Phoenix-reisen mit der neuen »andrea«<br />
finden während der verbleibenden Saison<br />
in diesem Jahr auf rhein und Mosel statt.■<br />
© Phoenix<br />
ANDERNACH<br />
Verzicht auf nächtlichen Schüttgutumschlag<br />
Einige anreiner des Hafens andernach<br />
fühlen sich seit geraumer Zeit durch lärmemissionen<br />
belästigt. Vor allem Bürger<br />
aus der benachbarten Stadt Neuwied aus<br />
den ortsteilen Feldkirchen und Irlich<br />
fühlen sich durch die lärm, den die Güterverladung<br />
verursacht, gestört.<br />
ausgelöst durch die Genehmigung zur<br />
Errichtung einer zweiten Containerbrücke<br />
im rheinhafen andernach, wurden,<br />
parallel zur Klage der Stadt Neuwied gegen<br />
eben diese Genehmigung der Struktur-<br />
und Genehmigungsdirektion Nord<br />
(SGD), in den vergangenen Wochen intensive<br />
Verhandlungen zwischen Vertretern<br />
der Stadt Neuwied und den Verantwortlichen<br />
der Stadtwerke geführt. als<br />
Ergebnis verpflichten sich die Stadtwerke<br />
andernach freiwillig in der regel auf<br />
geräuschintensive Schüttgutverladung in<br />
den Nachtstunden zu verzichten. Darüber<br />
hinaus installiert der Hafenbetreiber weitere<br />
technische Einrichtungen zur lärmreduzierung<br />
an Siloanlagen und Verladefahrzeugen.<br />
Schließlich etablieren die<br />
Stadtwerke zudem organisatorische Maßnahmen,<br />
die dazu beitragen sollen, unterschiedliche<br />
Geräuschemissionen zu<br />
verhindern, zu bestimmten Zeiten zu vermeiden<br />
und Geräuschspitzen zu mildern.<br />
Im Gegenzug zieht die Stadt Neuwied die<br />
Klage gegen die Genehmigung der Containerbrücke<br />
zurück.<br />
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6<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>
NaCHrICHTEN<br />
INNOVATIONSPREIS<br />
Fraunhofer IGP zeichnet Ostseestaal aus<br />
ostseestaal darf sich über eine weitere<br />
auszeichnung freuen. Das Fraunhofer<br />
IGP hat dem Unternehmen aus Stralsund<br />
den Zukunfts- und Innovationspreis für<br />
das Projekt HakU zur automatisierung<br />
eines Produktionsprozesses verliehen.<br />
Das Fraunhofer IGP arbeitet seit<br />
2016 mit der Firma ostseestaal und der<br />
Universität rostock im Projekt zur Entwicklung<br />
eines Handhabungssystems für<br />
die automatisierte kaltplastische Umformung<br />
(HakU) zusammen.<br />
»Die Firma ostseestaal will und braucht<br />
eine automatikpresse! Zur Sicherung der<br />
Zukunft unseres Kerngeschäfts ist die automatikpresse<br />
ein wesentliches Ziel«, sagt<br />
Projektleiter Harry Schellhorn von ostseestaal.<br />
Der abschluss des Projektes HakU ist<br />
ein erster Schritt zur Entwicklung des automatisierbaren<br />
Handhabungssystems. Man<br />
habe es geschaff, eine maßgeschneiderte<br />
Produktionsanlage für die Umformung<br />
v. l.: Harry Schellhorn und Maximilian Müller nehmen den Preis von<br />
Tobias Handreg und Pascal Froitzheim entgegen<br />
von zweiachsig gekrümmten Blechen zu<br />
entwickeln, die in der kommenden Erprobungsphase<br />
auf Herz und Nieren überprüft<br />
werden könne, fügt Pascal Froitzheim, Projektleiter<br />
vom Fraunhofer IGP, hinzu. Der<br />
Energieverbrauch sinke, da Produktionsschritte<br />
entfielen und effektiver gefertigt<br />
werden könne.<br />
Für ostseestaal ist es nicht die erste<br />
auszeichnung. Im Jahr 2018 bekam das<br />
Unternehmen den Solarpreis für die Mosel-Fähre.<br />
■<br />
© Fraunhofer IGP<br />
SAARLÄNDISCHE HÄFEN<br />
Güterumschlag geht zurück<br />
Die Häfen an Saar und Mosel im Saarland haben 2019 rund<br />
3 Mio.t Güter umgeschlagen. Im Vergleich zu 2018 entspricht<br />
dies einem rückgang um 12%. Nach auskunft der IHK des<br />
Saarlandes in Saarbrücken ist neben der schwachen Industriekonjunktur<br />
vor allem das monatelange Niedrigwasser auf dem<br />
rhein die Hauptursache. Schiffe konnten entweder gar nicht<br />
oder nur mit reduzierter ladung fahren. Dies habe vor allem<br />
den Transport von Massengütern für die saarländische Wirtschaft<br />
beinträchtigt, so die IHK. Dieser sei um mehr als ein<br />
Viertel im Vergleich zu 2018 eingebrochen. Dagegen hätte der<br />
weniger gewichtskritische Versand leicht zulegen können. ■<br />
BINNENSCHIFFTRANSPORTE<br />
Stagnation bis 2023 droht<br />
Die Gütermengen, die mit Binnenschiffen transportiert werden,<br />
stagnieren. Und es sieht danach aus, als ob das so bleiben<br />
wird. Das geht aus der Mittelfristprognose im Winter<br />
2019/20 für die Jahre <strong>2020</strong> bis 2023 hervor, die im auftrag des<br />
Bundesverkehrsministeriums (BMVI) erstellt wurde und deren<br />
Ergebnisse nun im Bundestag präsentiert wurden. Demnach<br />
rechnet die regierung mit einem rückgang beim Steinkohleabsatz.<br />
Daraus folgt, dass auch die Kohletransporte auf<br />
den Bundeswasserstraßen zurückgehen werden. Bei der Beförderung<br />
von Baustoffen erwartet die regierung hingegen ein<br />
Wachstum – etwa in der selben Höhe wie den rückgang der<br />
Kohletransporte, wie es heißt.Bei der Beförderung von Containern<br />
wird ebenfalls Potenzial gesehen.<br />
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Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
7
SCHIFFFaHrT<br />
© Knoll<br />
»Suncat 120« – der Name ist Programm<br />
Die deutsche Hauptstadt wird auch auf dem Wasser grüner. Berlins Wirtschaftssenatorin<br />
ramona Pop (Die Grünen) hat die als erstes reines Solarfahrgastschiff geltende<br />
»Suncat 120« getauft<br />
Von Christian Knoll<br />
Das bei der Kiebitzberg-Schiffswerft<br />
gefertigte Solarfahrgastschiff ist das<br />
erste von zwei Schwestern. Ursprünglich<br />
sollte es zusammen mit der baugleichen<br />
»Suncat 121« im april getauft werden, wegen<br />
der Corona-Pandemie verzögerte sich<br />
das Vorhaben jedoch auf Mitte Juni. Weil<br />
sich das zweite Schiff noch bei der Bauwerft<br />
in Havelberg befand, hat zunächst<br />
nur der Prototyp offziell seinen Namen<br />
erhalten. auftraggeber und Schiffseigner<br />
der beiden Neubauten ist die SolarCircleline<br />
(SCl), Betreiber die Stern und Kreis<br />
Schifffahrt Berlin.<br />
Die »Suncat 120« und ihre baugleiche<br />
Schwester »Suncat 121«, die kurz nach<br />
der Taufe des ersten Schiffes nach Berlin<br />
überführt worden ist, wurden von<br />
Schiffstechnik Buchloh entworfen. Sie<br />
sind je 36,50 m lang, 7 m breit, haben<br />
einen Tiefgang von 0,86 m und eine Seitenhöhe<br />
von 1,50 m. Diese limitierten<br />
ausmaße seien durchaus eine Herausforderung<br />
gewesen, berichtet Kai Buchloh,<br />
Geschäftsführer von Schiffstechnik<br />
Buchloh. auch auf die optik habe der<br />
auftraggeber großen Wert gelegt. Darüber<br />
hinaus galt es, die rümpfe »schlank«<br />
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Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>
SCHIFFFaHrT<br />
v.l.: Andre Meyer (GLS Bank), Andreas Lewerken (Kiebitzberg Schiffswerft), Louise Ahrens (SolarCircle-<br />
Line), Florian Lewerken (Kiebitzsberg Schiffswerft), Andreas Behrens und Tim Schultze (SolarCircleLine)<br />
zu halten, um den Widerstand im Wasser<br />
möglichst gering zu halten.<br />
Beide Fahrgastschiffe sind komplett<br />
solarbetrieben, aus aluminium gefertigt<br />
und mit vielen Fenstern ausgestattet.<br />
Dies wirke sich positiv auf das Gewicht<br />
aus, sagt Buchloh, denn insgesamt sei<br />
vergleichsweise wenig aluminium verbaut<br />
worden. Der Steuerstand befindet<br />
sich im Bug-Bereich, am Heck ist eine<br />
Bar mit dahinter liegendem Sanitärtrakt<br />
eingebaut.<br />
180 Personen sind pro Einheit dieser<br />
Serie zugelassen, die künftig auf sechs erweitert<br />
werden soll. Die Schiffe sind rund<br />
um die aufbauten komplett begehbar,<br />
seitlich sind sie mit überdachten Sitzsofas<br />
bestückt. Der Salon ist durchgehend<br />
vom Steuerstand bis zur Bar benutzbar<br />
und kann je nach Fahrgastanzahl betischt<br />
und bestuhlt werden. Dem Eigner<br />
war eine vielfältige Nutzbarkeit wichtig,<br />
sagt Buchloh, etwa um Veranstaltungen<br />
an Bord durchzuführen.<br />
auf dem neuen Schiff und seinem<br />
Nachfolger sind je 48 Solarmodule mit<br />
72 m² Solarfläche angebracht. Die Vortriebsleistung<br />
beträgt 2 x 45 kW. Der aufwand<br />
an Elektrik und Elektronik gilt bei<br />
diesen Schiffen als außerordentlich hoch.<br />
Die Kiebitzberg-Schiffswerft hatte diesen<br />
auftrag an die rossdorfer Firma IEa vergeben,<br />
die ihn in bewährter Qualität ausgeführt<br />
habe, wie andreas lewerken, Geschäftsführer<br />
der Kiebitzberg-Schiffwerft,<br />
bestätigt. Batterien und antriebe sind in<br />
den beiden rümpfen untergebracht, die<br />
Schiffe fahren geräuschlos.<br />
Die »Suncat 120« wird im liniendienst<br />
in der Berliner Innenstadt verkehren,<br />
während die »Suncat 121«, die vermutlich<br />
im august getauft werden wird, künftig<br />
im Berliner raum für Charter und Eventfahrten<br />
eingesetzt werden soll.<br />
Berlins Wirtschaftssenatorin ramona<br />
Pop führte die Taufe der »Suncat 120«<br />
durch. »Der SolarCircleline und der Kiebitzberg-Schiffswerft<br />
ist es gelungen, zwei<br />
innovative Schiffe nach Berlin zu bringen.<br />
Ich freue mich, dass unsere Förderung<br />
dazu beiträgt, dass BerlinerInnen und<br />
Gäste zukünftig Berlin auf dem Wasser<br />
voll elektrisch und emissionsfrei entdecken<br />
können. Unser Tourismuskonzept<br />
baut auf Klimaneutralität und Nachhaltigkeit«,<br />
so Pop.<br />
»Unser neues Schiff ist ein Quantensprung<br />
für das Berliner Klima auf dem<br />
Wasser. aber unsere Version geht weiter<br />
und wir wollen dazu beitragen, dass<br />
Schifffahrt auch ohne fossile Energieträger<br />
möglich ist«, sagte SCl-Geschäftsführer<br />
Tim Schultze, der sich bei der<br />
Wirtschaftssenatorin für die großzügige<br />
Förderung durch das land Berlin bedankte.<br />
ohne diese Unterstützung hätte<br />
das Vorhaben nicht realisiert werden können.<br />
Gleichzeitig dankte Schultze auch der<br />
Kiebitzberg-Schiffswerft für das moderne<br />
Design des Neubaus außen wie innen und<br />
die durchgängige Verwendung klimaneutraler<br />
Werkstoffe. Der Schiffskörper und<br />
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Binnen- und Küstenschiffbau.<br />
Markführer im Bereich<br />
Elektromobilität<br />
Wir danken für die gute<br />
Zusammenarbeit mit der<br />
Kiebitzberg Schiffswerft und<br />
der Solar Circle Line.<br />
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die aufbauten sind aus aluminium gefertigt,<br />
hinzu kommen reisschalenplatten<br />
in Weiß für die Innenverkleidung und<br />
künstliches Teakholz für die Fußböden.<br />
Wirtschaftssenatorin Pop zeigte sich<br />
begeistert: »Mit diesem attraktiven und<br />
klimaneutralen Schiff wird Berlin auch<br />
auf dem Wasser grüner. Und wir, der<br />
Senat, unterstützen solche Projekte gern<br />
mit Fördermitteln. Für Gesamtberlin und<br />
seine Verkehrsträger haben wir 1 Mrd. €<br />
in unseren Haushalt eingestellt, die wir<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
9
SCHIFFFaHrT<br />
3 Fragen an …<br />
John De Roche,<br />
Direktor Innovation und<br />
Entwicklung beim<br />
Batterie-Hersteller aentron<br />
»Die Batterien halten einen Betriebstag, ohne zu laden«<br />
Auf den Solarschiffen ist erstmals der neue Ruderpropeller<br />
KRP 75 von Kräutler verbaut, der mit Akkus aus Ihrem Hause<br />
betrieben wird. Worauf lag ihr Fokus bei der Entwicklung<br />
der Batterien?<br />
John De Roche: Die Sicherheit hat oberste Priorität. Unsere<br />
lösung, die auf lithium-Ionen-Technik basiert, ist von der<br />
Zentralstelle Schiffsuntersuchungskommission/ Schiffseichamt<br />
(ZSUK) abgenommen worden. Darüber hinaus sind wir<br />
einer der wenigen Hersteller, die Energiespeichersysteme mit<br />
DNV-Gl-Zertifizierung anbieten. Dies ist eine grundlegende<br />
Voraussetzung dafür, dass sie in der Berufsschifffahrt und damit<br />
auch in Fahrgastschiffen eingesetzt werden dürfen. Brandschutz<br />
ist ein wesentlicher Faktor, deshalb befinden sich die<br />
Batterien in einem Metallgehäuse. Ein weiterer Fokus lag auf<br />
der Skalierbarkeit, denn die Batterien sorgen nicht nur für den<br />
antrieb-, sondern mit ihnen wird auch das Bordnetz betrieben.<br />
Folglich müssen sie eine gewisse leistung gewährleisten.<br />
Was waren die Herausforderungen, mit denen Sie bei den<br />
Solarschiffen konfrontiert waren?<br />
De Roche: Insgesamt gibt es nur wenig Erfahrung auf diesem<br />
Gebiet, eine enge abstimmung mit Kräutler sowie mit dem<br />
Unternehmen iea, das für die Elektronik zuständig ist, war<br />
deshalb von entscheidender Bedeutung. Das hat sehr gut funktioniert.<br />
Neben der Vorgabe, dass die Schiffe keinerlei Co2 verursachen,<br />
war der SolarCircleline wichtig, dass sie zwölf bis<br />
14 Stunden fahren können, ohne dass die Batterien aufgeladen<br />
werden müssen. Verbaut wurden HV-Speichersysteme auf Basis<br />
von 10kWh-Modulen, die durch eigene Energiecontroller<br />
gesteuert werden. Damit wird eine getrennte redundante lösung<br />
für Bord und antriebsenergiespeicher realisiert. Die Batterie-Module<br />
sind mit der PV-Schnittstelle ebenso kompatibel<br />
wie mit externen Stromquellen, dies war eine entscheidende<br />
Voraussetzung für den Einsatz in den neuen Solarschiffen.<br />
Eine langlebigkeit der Batterien wurde ebenfalls gewünscht<br />
wie die Fähigkeit, sie zu überholen, wenn ihre lebensdauer<br />
erreicht ist.<br />
Wo sehen Sie künftig Einsatzmöglichkeiten für Batterien in<br />
der Schifffahrt? Gibt es schon weitere maritime Projekte, in<br />
die Sie involviert sind?<br />
De Roche: Einige Eigner zögern derzeit noch, Schiffe mit<br />
Elektroantrieben auszustatten, aber das wird kommen. Immer<br />
mehr Kommunen wollen, dass Schiffe emissionsfrei sind.<br />
Diesel-antriebe, insbesondere in großen Städten wie Berlin,<br />
werden somit mehr und mehr verschwinden. auf Seen halte<br />
ich reine Elektroantriebe für sinnvoll, auf Flüssen werden<br />
sich wohl Hybrid-Systeme durchsetzen. Wir haben aktuell drei<br />
Projekte in aussicht, die sich hauptsächlich auf den Tourismus<br />
beziehen.<br />
Interview: Thomas Wägener<br />
© aentron<br />
Über die SolarCircleLine<br />
Die SolarCircleline ist ein Tochterunternehmen der seit<br />
20 Jahren auf Solarschifffahrt spezialisierten SolarWater-<br />
World aG. Sie ist angetreten, die Berliner Fahrgastschifffahrt<br />
gemeinsam mit der Stern und Kreis Schifffahrt in eine<br />
umweltfreundlichere Zukunft zu führen. Das Mutterunternehmen<br />
SolarWaterWorld aG besitzt bereits mit der »Solon«<br />
und der »Suncat 46« zwei moderne Solarfahrgastschiffe.<br />
Die liegeplätze beider Unternehmen sind der Standort<br />
der Stern und Kreis Schifffahrt und der Berliner osthafen.<br />
ausschließlich für den Umweltschutz verwenden werden«, kündigte<br />
sie an. Die Fahrgastschifffahrt sei wichtig für den Tourismus<br />
in Berlin. »aber die Diesel der alten Schiffe verpesten nun<br />
mal die Stadt.«<br />
Beide neuen Solarschiffe, die insgesamt 4,5 Mio.€ kosten, hat<br />
der Senat mit 900.000 € gefördert. Und Pop hatte zugesagt, dass<br />
der Senat diese Förderung fortsetzen werde.<br />
»Wir freuen uns, dass wir die ausschreibung für die beiden<br />
Schiffe gewonnen haben und werden uns weiter für den Solarschiffau<br />
im gehobenen Segment engagieren. Wir besitzen erfahrene<br />
und gut ausgebildete Möbel- und Schiffauer und haben,<br />
trotz Corona-Krise, gerade einen neuen Konstrukteur eingestellt.<br />
Gegenwärtig arbeiten wir an der Konstruktion für ein ebenfalls<br />
solargetriebenes Saunaschiff, ebenfalls im gehobenen Segment«,<br />
sagte Werftchef lewerken.<br />
In Berlin gibt es bereits fünf solarbetriebene Fähren sowie ein<br />
solarbetriebenes Seminarschiff, das mit dem umweltschonenden<br />
Kraftstoff GTl betrieben wird, falls die Sonne nicht scheint. Dies<br />
habe sich bewährt, wie zu hören ist.<br />
auch die Häfen leisten ihren Beitrag zur Umweltschonung.<br />
Beispielsweise sind alle beweglichen Geräte im BEHala Westhafen<br />
vollständig elektrobetrieben, dazu zählen Krane, Brücken,<br />
Hafenloks und Verteiler-lkw.<br />
Die Stern und Kreis Schifffahrt investiert 100 Mio. €, um ihren<br />
gesamten Schiffspark klimaneutral herzurichten. Für dieses<br />
Vorhaben rüstet die Hegemann-Werft in Berlin-Spandau großzügig<br />
um.<br />
■<br />
Die Sitzgelegenheiten im Innenraum lassen sich beliebig umstellen<br />
© Kiebitzberg Schiffswerft<br />
10<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>
SCHIFFFaHrT<br />
LNG-Fähre schwimmt auf dem Bodensee<br />
Der mit Gas betriebene Neubau der Stadtwerke Konstanz ist im rohbau fertig und wird<br />
jetzt ausgerüstet. ab Winter soll das Schiff mit seiner Technik und Umweltfreundlichkeit<br />
neue Maßstäbe setzen<br />
Das Schiff wurde von der Werft in Fußach/Österreich<br />
nach Staad, ihren künftigen Heimathafen,<br />
geschleppt. »Wir hoffen nun auf einen zügigen Fortschritt<br />
beim Einbau der ganzen Technik und beim<br />
Endausbau. Das sehr umweltfreundliche Schiff soll ab<br />
kommendem Winter auf der Verbindung Konstanz-<br />
Meersburg eingesetzt werden und die Kapazitäten noch<br />
einmal deutlich erhöhen«, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer<br />
Dr. Norbert reuter.<br />
am Bodensee gibt es keine Werft mehr, die ein solch<br />
großes Schiff bauen könnte. Daher waren die Stahlsektionen<br />
der neuen Fähre in der Hamburger Werft Pella<br />
Sietas gefertigt und danach über land in die Werft der<br />
Vorarlberg lines in Fußach transportiert worden. Dort<br />
wurde das Schiff zusammengesetzt.<br />
Der Innenausbau erfolgt jetzt im Fährehafen in Staad.<br />
Unter anderem werden die Motoren und die gesamte<br />
Technik eingesetzt. Die Stadtwerke gehen davon aus,<br />
dass diese arbeiten bis November abgeschlossen sind.<br />
Dann beginnen die Probefahrten, bei denen auch alle<br />
Sicherheitssysteme und die Motoren im Betrieb getestet<br />
werden. Die Mannschaften werden im Herbst geschult.<br />
Falls alles nach Plan läuft, soll die Fähre noch diesen<br />
Winter ihren Dienst aufnehmen. Die neue Fähre ersetzt<br />
die deutlich kleinere »Fontainebleau«. »Ich freue mich,<br />
dass es mit dem Bau der neuen Fähre zügig vorwärts geht.<br />
Mit ihrer innovativen Technik setzt sie europaweit Maßstäbe<br />
in der Binnenschifffahrt. Wir alle können stolz auf<br />
dieses neue Flaggschiff sein«, so oberbürgermeister Uli<br />
Burchardt, der aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke.<br />
Die Fähre ist auf mehr als 60 Pkw und 700 Passagiere<br />
ausgelegt. Sie wird der jüngsten Fähre in der derzeitigen<br />
Flotte gleichen, dem Fährschiff »lodi«. Einziger<br />
markanter Unterschied: Der Neubau wird einen rund<br />
8 m hohen Mast haben. Da die Fähre mit verflüssigtem<br />
Erdgas (lNG) betrieben wird, ist dieser Ventilationsmast<br />
Teil der Sicherheitsausstattung.<br />
Das Schiff kostet rund 18,7 Mio. €. Das Bundesverkehrsministerium<br />
(BMVI) fördert die technologiebedingten<br />
Mehrkosten für den umweltfreundlichen antrieb<br />
mit mehr als 1 Mio. €.<br />
RD<br />
Im Heimathafen angekommen …<br />
© Stadtwerke Konstanz<br />
© Stadtwerke Konstanz<br />
Klausdorfer Weg 163 | 24148 Kiel | Germany<br />
Tel. +49 (0) 431 6 6111-0 | Fax -28<br />
info@podszuck.eu | www.podszuck.eu<br />
<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
11
SCHIFFFaHrT<br />
BOOKSKoehler<br />
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DISCOVERI NG TH E WORLD OF SH I PPI NG<br />
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Marcus Krall<br />
MARTIN FRANCIS<br />
Design & Innovation<br />
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Hardcover<br />
28 x 28 cm • 160 pages<br />
Bilingual German / English<br />
T (D) 29,95 • ISBN 978-3-7822-1327-1<br />
Peter Neumann<br />
RESPEKT<br />
The German Maritime Search<br />
and Rescue Service at 150<br />
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2nd Edition • Hardcover<br />
28 x 28 cm • 192 pages<br />
Bilingual German / English<br />
T (D) 19,90 • ISBN 978-3-7822-1203-8<br />
Raoul Fiebig I<br />
Frank Heine I Frank Lose<br />
THE GREAT PASSENGER SHIPS<br />
OF THE WORLD<br />
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8th edition • Hardcover<br />
24 x 30 cm • 308 pages<br />
English language edition<br />
T (D) 19,95 • ISBN 978-3-7822-1245-8<br />
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Peter Andryszak<br />
NORDIC<br />
North Sea Emergency<br />
Towing Vessel<br />
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Hardcover • 21 x 27 cm • 168 pages<br />
English language edition<br />
T (D) 9,95 • ISBN 978-3-7822-1048-5<br />
Jürgen Friesch I Uwe Hollenbach<br />
Peter Neumann I Christian Ostersehlte<br />
HSVA@100<br />
A century of pivotal research,<br />
innovation and progress for the<br />
maritime industry<br />
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Hardcover • 30 x 22 cm • 176 pages<br />
English language edition<br />
T (D) 29,90 • ISBN 978-3-87700-135-6<br />
Eberhard Petzold<br />
Sebastian Meißner<br />
THE GLOBAL CARGO FLOW<br />
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Hardcover • 30 x 26 cm • 240 pages<br />
Bilingual German / English<br />
T (D) 14,95 • ISBN 978-3-7822-1278-6<br />
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12<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
koehler-books.de<br />
A Company of the<br />
Group
SCHIFFFaHrT<br />
© Plantours / oliver asmussen<br />
Plantours tauft die »Lady Diletta«<br />
Erste Ausfahrt auf dem Rhein<br />
als erstes deutsches Flussschiff verfügt der von TeamCo gelieferte Neubau über<br />
Einzelkabinen. Nach der Corona-Pause schickt Plantours die gesamte Flotte wieder los<br />
Gelungene Taufe in Düsseldorf: Der Bremer reiseveranstalter<br />
Plantours Kreuzfahrten startet mit dem eigenen Neubau<br />
»lady Diletta« in die Saison. Das 4-Sterne-Plus-Schiff bietet eine<br />
Neuheit auf dem deutschen Markt: Spezielle Einzelkabinen sollen<br />
laut Geschäftsführer oliver Steuber »der stetig wachsenden<br />
Nachfrage von alleinreisenden gerecht werden.« Ebenfalls neu<br />
und auf Flussschiffen eine rarität: Die Suiten haben echte Balkone<br />
mit Tisch und Stühlen.<br />
Plantours, seit 30 Jahren von Bremen aus am Markt, zählt zur<br />
italienischen Unternehmensgruppe ligabue. Die »lady Diletta«<br />
ist das erste eigene Schiff in der Flotte und wurde auf der holländischen<br />
Werft TeamCo gebaut. Dieser auftrag gilt als möglicher<br />
auftakt einer ganzen Neubauserie. »Die seit Jahren sehr guten<br />
Buchungszahlen für das Hochseeschiff »Hamburg« und für die<br />
Flussreisen lassen uns voller Zuversicht für die Zukunft planen«,<br />
sagt ligabue-Vorstandschef Inti ligabue. »Der Neubau<br />
ist ein strategisches Investment, das unsere Marktposition<br />
festigt und als Basis für weitere Planungen dient.«<br />
Der neue Cruiser verfügt auf 135 m länge über<br />
92 Kabinen auf zweieinhalb Decks und französische<br />
Balkone für insgesamt 173 Passagiere.<br />
Parallel zum Start des neuen Flussschiffs hat<br />
Plantours auch das Hochseeschiff »Hamburg« bei<br />
Blohm+Voss modernisieren lassen. Neben dem Einbau<br />
von elektrisch absenkbaren Panoramafenstern in<br />
zahlreichen Kabinen haben auch die öffentlichen räume<br />
ein völlig neues und modernes ambiente erhalten.<br />
»Das sind für uns sehr positive Signale. Trotz der<br />
schwierigen Zeit konnten wir alle Planungen wie<br />
erhoff umsetzen«, sagt Plantours-Geschäftsführer<br />
oliver Steuber. auch die quälend lange Zwangspause<br />
wegen der Corona-Pandemie ist endlich vorbei.<br />
Parallel zur Taufe der »lady Diletta« nimmt die<br />
gesamte Flussflotte von Plantours wieder Fahrt auf:<br />
Das Boutiqueschiff »Sans Souci« hat mit 50 »überaus zufriedenen<br />
Gästen« die erste Kreuzfahrt ab Berlin bis Kiel unternommen,<br />
berichtet Kapitän Peter Grunewald. auch die »Elegant lady« und<br />
»rousse Prestige« haben die leinen wieder losgeworfen. Demnächst<br />
legt auch die »Hamburg« erstmals wieder ab. Der Bremer<br />
Veranstalter setzt nach eigenen angaben konsequent erhöhte<br />
Hygienestandards und die strikten Vorgaben zur Covid 19-Eindämmung<br />
um.<br />
Bis in das Jahr 2022 reicht das neu veröffentlichte Flussprogramm<br />
mit insgesamt 133 reisen auf vier Schiffen. Das angebot<br />
reicht von Kurzreisen in der adventszeit über 15-tägige routen<br />
auf der Donau bis zum Schwarzen Meer bis zu ganz neuen Fahrtgebieten:<br />
So fährt die »Sans Souci« auf Kanälen nach Brüssel, zur<br />
Kieler Woche oder von amsterdam bis Berlin.<br />
RD<br />
Industriestraße 10<br />
D-49733 Haren/Ems<br />
Tel. +49(0)5932 - 99 77-0<br />
Fax +49(0)5932 - 99 77-20<br />
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www.wessels.com<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
13
SCHIFFFaHrT<br />
85 Jahre Kontinuität auf dem Wasser<br />
1935 aus der Not gegründet, ist die Nederlandse Particuliere rijnvaart-Centrale<br />
(NPrC) heute ein unverzichtbarer Bestandteil der lieferketten entlang der europäischen<br />
Wasserstraßen. Unter neuer Führung will die Genossenschaft weiter wachsen<br />
Die Nederlandse Particuliere rijnvaart-Centrale<br />
(NPrC), die größte<br />
Genossenschaft in der niederländischen<br />
Binnenschifffahrt, wird 85 Jahre alt. Sie<br />
ist ein gewichtiger akteur in der Binnenschifffahrt:<br />
Die zweitgrößte Genossenschaft<br />
Europas transportiert mit mehr<br />
als 200 Schiffen jährlich 13 Mio. t an Gütern.<br />
Unter einen neuen Führung soll die<br />
NPrC auch in den kommenden Jahren<br />
ihre Erfolgskurs fortsetzen.<br />
als Nachfolgerin des scheidenden Geschäftsführers<br />
Stefan Meeusen hat Femke<br />
Brenninkmeijer zum 1. Juni als neue CEo<br />
das ruder übernommen. Sie war zuvor<br />
leiterin des Bereichs Energie, Cargo und<br />
offshore im amsterdamer Hafen. »Sie ist<br />
genau die richtige, um die NPrC durch<br />
die schwierige Zeit nach der Corona-Krise<br />
zu führen«, sagte aufsichtsratschef Frank<br />
Ex. Das angebot soll auch künftig von<br />
Kontinuität und Verlässlichkeit geprägt<br />
sein. Denn das bedeute arbeitsplatzsicherheit<br />
für die Partikuliere und Versorgungssicherheit<br />
für die Kunden.<br />
Brenninkmeijer sieht nach eigenen angaben<br />
aber auch gute Chancen für die NPrC<br />
Auf Kurs bleiben.<br />
in Märkten, auf denen bislang noch nicht<br />
so stark das augenmerk liege.<br />
Als Experten für das Schifffahrtsgeschäft<br />
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Die neue NPRC-Chefin Femke<br />
Brenninkmeijer hisst die<br />
Jubiläumsflagge an Bord der »Mergus«<br />
von Mariëtte und Teun Buitendijk<br />
In den vergangenen zehn Jahren hat<br />
der NPrC weiter an Dynamik gewonnen,<br />
heißt es. In diesem Zeitraum sei die<br />
transportierte Menge von knapp 5 Mio. t<br />
im Jahr 2010 auf zuletzt 13 Mio. t (2019)<br />
gestiegen. auf dieses Wachstum von<br />
160% sei man sehr stolz.<br />
Mehr als tausend Schiffe haben in der<br />
sich wandelnden Welt der Binnenschifffahrt<br />
die typische orangefarbene Flagge<br />
mit einem weißen Balken geführt, die jeder<br />
Binnenschiffer schon aus weiter Ferne<br />
erkennt. Nicht zufällig, aber sehr symbolisch<br />
hisste die neue Chefin Brenninkmeijer<br />
die Jubiläumsflagge daher an Bord der<br />
»Mergus«, ihre Besitzer Teun & Mariëtte<br />
Buitendijk sind bereits seit 1974 Mitglied<br />
der Genossenschaft.<br />
Ökologisierung der Lieferkette<br />
Die NPrC hat sich das Thema Ökologie<br />
auf die Fahnen geschrieben, gemeinsam<br />
mit den Mitgliedern wolle man Innovationen<br />
im Transport und bei der<br />
Technik an Bord einführen, erklärt<br />
© NPrC<br />
14<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>
SCHIFFFaHrT<br />
© NPrC<br />
Brenninkmeijer. »Unsere Genossenschaft<br />
ist dafür bestens geeignet.« Gemeinsam<br />
mit den Kunden wolle man nachhaltige<br />
und umweltfreundliche Geschäftsmodelle<br />
entwickeln. Dies sei in der Vergangenheit<br />
mit der Installation von Katalysatoren<br />
und Partikelfiltern bereits geschehen.<br />
Das NPrC-Mitglied Harm lenten werde<br />
demnächst gemeinsam mit dem Kunden<br />
Nouryon ein wasserstoffetriebenes<br />
Schiff in Fahrt setzen. »Damit rückt<br />
eine emissionsfreie Binnenschifffahrt in<br />
reichweite, auch darauf sind wir sehr<br />
stolz«, so Brenninkmeijer.<br />
In eine digitale Zukunft<br />
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Digitalisierung<br />
aller Prozesse. Spielte vor<br />
30 Jahren noch der UKW-Funk noch die<br />
entscheidende rolle, sei inzwischen die<br />
NPrC-app das Herzstück des operativen<br />
Betriebs. Partikuliere und ihre logistikkunden<br />
tauschen darüber alle wichtigen<br />
Transportdaten aus. Das angebot soll ausgebaut<br />
werden. »Durch mehr Informationen<br />
in Echtzeit können die lieferketten<br />
verlässlicher und effzienter gesteuert werden«,<br />
so die NPrC-Chefin.<br />
■<br />
Im Jubiläumsjahr hat die NPRC eine<br />
spezielle Website ins Netz gestellt: Mehr<br />
unter togetherwecandosomuchmore.nl<br />
INLAND<br />
NAVIGATION<br />
Projects<br />
Port Logistics<br />
Intermodal<br />
Short Sea<br />
Shipping & Forwarding<br />
Haeger & Schmidt Logistics GmbH | Vinckeweg 22 | 47119 Duisburg<br />
T +49 203 8003-0 | info@haegerundschmidt.com | www.haegerundschmidt.com<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
15
SCHIFFFaHrT<br />
Erst ferngesteuert, dann selbstfahrend<br />
Verstopfte Straßen, freie Wasserwege: In einem neuen Verbundprojekt sollen Systeme für<br />
ferngesteuerte Binnenschiffe entwickelt werden. aus dem Bundeswirtschaftsministerium<br />
kommt dafür eine Millionen-Förderung für das DST und die Universität Duisburg-Essen<br />
Koordiniert wird das neue Verbundprojekt<br />
»FernBin« vom Entwicklungszentrum<br />
für Schiffstechnik und<br />
Transportsysteme e.V. (DST). Von den<br />
6 Mio. € an Fördermitteln aus dem Bundeswirtschaftsministerium<br />
geht knapp<br />
die Hälfte an DST und die Universtität<br />
Duisburg-Essen (UDE).<br />
an dem Projekt sind außerdem die<br />
rWTH aachen, die Bundesanstalt für<br />
Wasserbau (BaW), Unternehmen aus<br />
Stuttgart sowie Partner aus der Binnenschifffahrt<br />
beteiligt.<br />
Eine Fernsteuerung von Frachtschiffen<br />
bis hin zum automatisierten Fahren ist<br />
nicht nur innovativ, sondern auch deutlich<br />
attraktiver für die Schiffsführenden.<br />
Sie stehen nicht mehr direkt an Bord, sondern<br />
an einem Fernsteuerstand an land –<br />
und hätten so einen festen arbeitsplatz in<br />
Wohnortnähe. Unterstützt durch assistenzsysteme,<br />
wie zum Beispiel Bahnregler<br />
und Kollisionswarnsystem, ließe sich sogar<br />
mehr als ein Schiff gleichzeitig steuern.<br />
Der Vorteil: Für die reeder sinken<br />
die Kosten und die Effzienz des Schiffes<br />
steigt. »Damit kann die Wettbewerbsund<br />
Zukunftsfähigkeit in der Binnenschifffahrt<br />
substanziell verbessert werden«,<br />
sagt Professor Bettar el Moctar,<br />
Experte für Schiffs- und offshoretechnik<br />
und DST-Direktor.<br />
Neues Versuchszentrum<br />
Das alles wird ab sofort in Duisburg erforscht.<br />
Dafür wird gerade am DST das<br />
Versuchs- und leitungszentrum autonome<br />
Binnenschiffe »VelaBi« fertiggestellt.<br />
Hier werden die drei beteiligten<br />
lehrstühle der UDE einen Steuerstand<br />
konzipieren, der Schnittstellen zu einem<br />
realen Testschiff hat, das den Forschenden<br />
von einer reederei zwischen den Einsätzen<br />
auf den Binnenwasserstraßen zur<br />
Verfügung gestellt wird.<br />
»Damit die einzelnen Komponenten<br />
gefahrlos entwickelt und ausprobiert<br />
werden und später auch die Schiffsführer<br />
unfallfrei trainieren können, wird es<br />
einen digitalen Zwilling dieses Testschiffes<br />
geben«, erklärt Mechatronik-Professor<br />
Dieter Schramm.<br />
Die assistenzsysteme müssen das<br />
Fahrverhalten aller Verkehrsteilnehmer<br />
präzise vorhersagen und berechnen, ob<br />
sich diese in ausreichendem abstand<br />
zueinander sowie zu festen Bauwerken<br />
bewegen. Hierfür entwickeln die UDE-<br />
Wissenschaftler mathematische Modelle<br />
und statistische Verfahren.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt im Vorhaben:<br />
die maximal verlässliche Mensch-Maschine-Interaktion.<br />
»Eine ferngesteuerte<br />
Schiffsführung muss eine permanente<br />
Kontrolle haben. alle Handlungsabläufe<br />
in normalen wie in Notfallsituationen<br />
müssen maschinell unterstützt werden.<br />
Das werden wir am virtuellen wie am realen<br />
Schiff umsetzen«, sagt der Steuerungsund<br />
regelungsexperte Prof. Dirk Söffer.<br />
Testlauf auf Dortmund-Ems-Kanal<br />
In zweieinhalb Jahren soll es zu einem<br />
echten Testlauf auf dem Wasser mit geschulten<br />
Schiffsführern kommen. Die<br />
Felderprobung findet in einem Testfeld<br />
zwischen dem Hafen Dortmund und der<br />
Schleuse Waltrop statt. Zuvor muss allerdings<br />
eine ausreichende Mobilfunkabdeckung<br />
aufgebaut werden.<br />
am DST läuft noch bis 2022 parallel das<br />
Forschungsvorhaben »autoBin« mit dem<br />
Ziel, ein autonom fahrendes Binnenschiff<br />
zu entwickeln. In disem Fall kommt das<br />
Geld vom Europäischen Fonds für regionale<br />
Entwicklung (EFrE) sowie vom land<br />
Nordrhein-Westfalen. am DST wird eine<br />
Steuerung entwickelt, die das Schiff nicht<br />
nur automatisch ab- und anlegen lässt,<br />
sondern auch jegliche Kollision mit anderen<br />
Fahrzeugen, dem Ufer und Bauwerken<br />
vermeiden und dabei alle gegebenen Verkehrsregeln<br />
einhalten kann.<br />
Das assistenzsystem lernt dabei auf<br />
Basis neuronaler Netze zunächst durch<br />
maschinelles lernen am Simulator weitestgehend<br />
selbstständig das Führen eines<br />
Schiffes. Um die Darstellung der Teststrecke<br />
so genau wie möglich abbilden<br />
zu können, wird direkt zu Projektbeginn<br />
ein Schiff mit entsprechender Sensorik<br />
ausgestattet. Dies dient zuerst der Validierung<br />
der simulierten Sensordaten beim<br />
maschinellen lernen sowie der Simulation<br />
von Sondersituationen. Dieselben<br />
Sensoren werden später für den Betrieb<br />
der Steuerung an Bord verwendet.<br />
Sobald in der Simulation im Fahrsimulator<br />
eine zufriedenstellende Zuverlässigkeit<br />
erreicht wird, erfolgt die Erprobung<br />
mit dem realen Schiff. Hierbei<br />
wird zunächst jedes Einzelsystem separat<br />
erprobt und im anschluss sukzessive<br />
der Grad des autonomen Fahrens erhöht.<br />
Eine Übernahme durch einen menschlichen<br />
Schiffsführer ist jederzeit möglich.<br />
Hierzu wird eine geeignete Mensch-Maschine-Schnittstelle<br />
entwickelt, die dem<br />
Schiffsführer das beabsichtigte Schiffsverhalten<br />
sowie das erkannte Verhalten<br />
anderer objekte gleichzeitig anzeigt. RD<br />
© Fotolia<br />
16<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>
SCHIFFFaHrT<br />
ENTWURF FÜR EINE NEUE MOTORENFÖRDERUNG<br />
Energieberater für die Binnenschifffahrt<br />
Das Deutsche Maritime Zentrum (DMZ) hat die Ergebnisse<br />
einer neuen Studie vorgelegt, die als Grundlage für ein neues<br />
Motorenförderprogramm für die Binnenschifffahrt und erstmals<br />
auch für die Küstenschifffahrt dienen soll. Planco Consulting<br />
hat in dem richtlinienentwurf ökonomisch und ökologisch<br />
wirksame anreize aufgelistet.<br />
Bezogen auf die Binnenschifffahrt werden in der Planco-Studie<br />
vornehmlich aspekte aufgegriffen, die schon in der aktuellen<br />
Motorenförderung für Binnenschiffe enthalten sind. Darunter<br />
fallen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffzienz durch<br />
eine optimierung des Hinterschiffs oder eine optimierung der<br />
Propelleranlage. auch der Einbau schadstoffarmer NrE- oder<br />
lkw-Motoren soll erfasst werden.<br />
Dies ist bereits in der richtlinie für <strong>2020</strong> geschehen, allerdings<br />
mit Einschränkungen: Gefördert werden derzeit nur Motoren,<br />
die mindestens einen der für sie gültigen Grenzwerte um<br />
5% unterschreiten. Maßstab sollte hier aber die Unterschreitung<br />
der Grenzwerte aus der NrMM-richtlinie (Non road<br />
Mobile Machinery) der EU für Motoren der Klassen IWP und<br />
IWa sein.<br />
auch Telematiksysteme sollen in die noch durch die EU zu<br />
notifizierende richtlinie aufgenommen werden, heißt es in dem<br />
Planco-Papier. Den sie könnten zu einer Senkung des Kraftstoffverbrauchs<br />
beitragen. auch Wärmetauscher könnten in das Programm<br />
aufgenommen werden, wenn die abwärme der Motoren<br />
beispielsweise zum Heizen der Wohnräume und zur Heißwasserbereitstellung<br />
genutzt wird. Neu ist der Vorschlag, eine Förderung<br />
von Energieberatung geben sollte. Das Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Energie (BMWi) stellt derzeit keine Zuschüsse für<br />
die Schifffahrt bereit, da es keine anerkannten Energieberater gibt.<br />
Damit Küstenschiffe förderfähig sind, sollten sie zur gewerbsmäßigen<br />
Beförderung von Gütern oder Personen im Seeverkehr<br />
eingesetzt oder zu diesem Zweck gewerbsmäßig vermietet<br />
werden. Ferner zählen dazu Kabelleger-, Nassbagger- und<br />
Schleppschiffe, die im Eigentum des Seeschifffahrtsunternehmens<br />
sind oder diesem aufgrund von leasing- oder Bareboat-<br />
Charterverträgen überlassen werden. Hinsichtlich der Flagge<br />
kommt das deutsche Schiffsregister infrage, aber auch eine<br />
EU-Flagge oder die Flagge Islands, liechtensteins, Norwegens<br />
oder der Schweiz.<br />
■<br />
1 MRD. € FÜR MARITIME WIRTSCHAFT<br />
Hilfe aus dem Konjunkturpaket<br />
Im Konjunkturprogramm der Bundesregierung finden<br />
sich neben vielen allgemeinen Stimuli zur Wiederbelebung<br />
der Wirtschaft und zur Unterstützung von<br />
Unternehmen einige gezielte Maßnahmen. Für viele<br />
der Eckpunkte fehlen noch klare ausführungsbestimmungen.<br />
Ebenfalls unklar ist, wie die Maßnahmen<br />
zwischen den verschiedenen Ministerien koordiniert<br />
werden sollen. Insgesamt sind für die maritime Wirtschaft<br />
1 Mrd. € zusätzlich vorgesehen, die auf die Jahre<br />
<strong>2020</strong> und 2021 verteilt werden sollen:<br />
• 554 Mio. € für das Bundesverkehrsministerium<br />
• 191 Mio. € für das Bundesinnenministerium und das<br />
Bundesfinanzministerium für neuer Behördenschiffe<br />
• 255 Mio. € für das Bundeswirtschaftsministerium.<br />
Demnach soll das Bundesverkehrsministerium den<br />
größten anteil erhalten:<br />
• 235 Mio. € für Investitionen in die Bundeswasserstraßeninfrastruktur<br />
im Haushalt 2021<br />
• 100 Mio. € für neue Behördenschiffe<br />
• 135 Mio. € für die Förderprogramme Binnen- und<br />
Küstenschiffe für drei Jahre (ab 2021, zusätzlich zu den<br />
bislang geplanten 21 Mio. € für beide Programme, also<br />
zusammen dann 156 Mio. € für drei Jahre)<br />
• 72 Mio. € für die beiden Förderprogramme Digitale<br />
Testfelder in Häfen und an Wasserstraßen (ab 2021)<br />
• 5 Mio. € zusätzlich für das Förderprogramm Hafentechnologien<br />
IHaTEC<br />
• 5 Mio. € für das Deutsche Maritime Zentrum (DMZ)<br />
Die Mittel für das BMWi dienen im Wesentlichen der<br />
Förderung des Baus von lNG-Betankungsschiffen für<br />
den Bereich See. allerdings sind 36 Mio. € der Förderung<br />
von landstrom vorbehalten.<br />
■<br />
DTG. Leistung entscheidet.<br />
DIE KRAFT DER GEMEINSCHAFT<br />
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Sie bestimmen mit als Teil der Generalversammlung<br />
DTG DEUTSCHE TRANSPORT-GENOSSENSCHAFT BINNENSCHIFFFAHRT eG<br />
Fürst-Bismarck-Str. 21 | 47119 Duisburg | Telefon +49 2 03 | 8 00 04 0<br />
Telefax +49 2 03 | 8 00 04 43 | E–Mail duisburg@dtg-eg.de | www.dtg-eg.de<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
17
SCHIFFSTECHNIK<br />
Jede Probefahrt mit Produkten von Argonics<br />
wird fachgerecht dokumentiert.<br />
© argonics<br />
Immer in der Spur<br />
Innovationen in der Binnenschifffahrt zielen auf weniger Emissionen und eine bessere<br />
Performance beim antrieb ab. Wichtig werden auch automatisierung und Navigation<br />
Von Hermann Garrelmann<br />
Dem Kurs der »Geoffrey Chaucer«, einem Kreuzfahrtschiff der<br />
reederei Scylla, war auf der Testfahrt Mitte Mai nicht anzusehen,<br />
dass es auf langen Strecken wie von Geisterhand gesteuert<br />
wurde. Von Hardinxveld-Giessendam zum Hollands Diep wurden<br />
intensive Tests durchgeführt, um die Praxistauglichkeit neuer Entwicklungen<br />
der Firma argonics zu prüfen.<br />
Unter Einsatz des argoTrackPilot und einer entsprechenden<br />
Erweiterung unternahm man eine automatische Folgefahrt eines<br />
vorausfahrenden Schiffes mit definiertem abstand. Gefahren wurde<br />
der Kurs einer eigenen leitlinie, alternativ auch einer linie, die aus<br />
den Positionen des Vordermanns generiert wurde. Der abstand<br />
zum vorausfahrenden Schiff kann frei gewählt werden und lässt<br />
sich über eine längsregelung konstant halten. Dabei zeigte sich,<br />
dass die Kombination aus dem TrackPilot und alphaFuelControl<br />
schon jetzt hervorragend funktioniert. Der Einsatz dieser Kombinationen<br />
mit der aufgabe, eine automatische Verfolgung von<br />
aIS-Zielen zu ermöglichen, ist ein weiterer Schritt hin zu einem<br />
einsatzfähigen Platooning-System.<br />
Dass der argoTrackPilot auch auf längeren und windungsreichen<br />
Strecken eingesetzt werden kann, zeigte sich auch auf einer<br />
Probefahrt mit dem 135 m langen Schiff »Providence« auf der Mosel.<br />
Bei einer auf 74 % der Strecke eingesetzten softwarebasierten<br />
Schiffsführung ergab sich eine Streckenabweichung von maximal<br />
1,4 m. Schiffsführer Heuvelman konnte seine Begeisterung kaum<br />
verbergen: Keine Kurve sei zu verrückt für den Track Pilot. Die<br />
beste Erfindung seit Jahren!<br />
Ein weiteres von argonics entwickeltes Modul, mit dem der<br />
Fahrhebel im Steuerstand ein haptisches Feedback bekommt, hat<br />
alexander lutz bereits im vergangenen Jahr auf der Maritime<br />
Industry in Gorinchem vorgestellt. Vorausgesetzt, man hat den<br />
argoTrackPilot an Bord eingesetzt, wird mit der Ergänzung um<br />
den HapticTiller der Fahrhebel adäquat zum gerade gefahrenen<br />
Kurs bewegt.<br />
Will der Kapitän selbst eingreifen, um eine Kurskorrektur vorzunehmen,<br />
kann er den Tillerhebel einfach überstimmen, indem<br />
er eine kleine Widerstandskraft überwindet und ihn in die gewünschte<br />
Position bewegt. Nach der manuellen Übernahme lässt<br />
er den Tiller wieder los, der sich sodann wieder in die Position<br />
begibt, die nötig ist, um die vorgegebene Sollbahn zu fahren. Der<br />
TrackPilot wird dabei nicht ausgeschaltet.<br />
Mit einem weiteren Modus kann die zu fahrende Sollbahn nach<br />
Backbord oder Steuerbord durch Drehen des Tillers versetzt werden.<br />
Die maximale Verschiebung des Kurses kann auf einen Sicherheitskorridor<br />
beschränkt werden, der durch Fahrwassergrenzen oder<br />
auch von Bauwerken wie Brückenpfeilern markiert wird.<br />
Noch in arbeit ist der argoSafetyPilot als Erweiterung zum Track-<br />
Pilot. Dabei geht es um eine automatische Kollisions vermeidung. In<br />
Kooperation mit dem Unternehmen in–innovative navigation will<br />
Geschäftsführer alexander lutz Ende dieses Jahres mit dem Vorha-<br />
Über ArgoTrackPilot<br />
Statt eines Bedienpults mit Knöpfen und einem separaten<br />
Touchpanel wie bei argoTrackPilot wird bei alphariver-<br />
TrackPilot ein Touchpanel mit integriertem Joystick<br />
eingesetzt. Das System ist in der lage, ein Binnenschiff<br />
unabhängig von äußeren Einflüssen wie Wind und Strömung<br />
und unabhängig von Sichtbedingungen auf einer<br />
linie, der so genannten leitlinie, zu halten. Der Kapitän<br />
kann durch Betätigung der Knöpfe beziehungsweise des<br />
Joysticks einen Querversatz zur leitlinie einstellen, um<br />
anderen Schiffen auszuweichen oder andere Schiffe zu<br />
überholen. argoTrackPilot ist kompatibel zu allen verfügbaren<br />
autopiloten und zu den ECDIS Systemen von<br />
Tresco Engineering, Periskal sowie in–innovative navigation<br />
und damit zu weit über 90% der eingesetzten<br />
Kartensysteme. Es wurden bereits 100 Systeme gebaut,<br />
von denen über 70 schon installiert sind und sich im<br />
aktiven Einsatz befinden. argoTrackPilot wird auf fast<br />
allen europäischen Flüssen von unterschiedlichsten<br />
Schiffen eingesetzt. Die abweichungen zur leitlinie sind<br />
auch bei engen Kurven wie auf der Mosel gleichbleibend<br />
gering. Die Standardabweichung beträgt ca. 1,5–2,5 m.<br />
18<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>
SCHIFFSTECHNIK<br />
ben beginnen. Die Zusammenführung der radarobjekt-Verfolgung<br />
mit Daten aus dem aIS von in-innovative navigation erlaubt eine<br />
genaue Bestimmung von Position, lage und Geschwindigkeit anderer<br />
objekte auf einem Fluss oder Kanal.<br />
Typische Fahrrouten in Kombination mit dem abgleich des dynamischen<br />
Zustands anderer Verkehrsteilnehmer ermöglichen<br />
den angaben zufolge eine zuverlässige Vorhersage von Position<br />
und lage. Ergänzt um das Wissen über das eigene Schiff werden<br />
mögliche Begegnungsbereiche berechnet. auf der Basis dieser<br />
Pfadplanung ermittelt ein algorithmus kollisionsfreie Sollbahnen,<br />
denen der argoTrackPilot automatisch folgt. Ziel ist es, dass der<br />
argoSafetyPilot andere Schiffe eigenständig umfahren und somit<br />
die Sicherheit deutlich erhöhen kann.<br />
Die Erfahrungen mit dem argoTrackPilot (alphatron vertreibt<br />
das System unter dem Namen alphariverTrackPilot) als erstem<br />
System zur automatischen Führung von Binnenschiffen entlang<br />
von leitlinien sind positiv. Die liste der Einheiten mit Nutzung<br />
des TrackPilot reicht von Containerschiffen mit 110 m länge über<br />
Kabinenschiffe mit 135 m länge bis hin zu über 180 m langen und<br />
mehr als 22 m breiten Koppelverbänden. Die Fahrtreviere dieser<br />
Schiffe erstrecken sich von den Kanälen in den Niederlanden über<br />
rhein, Main, Main-Donau-Kanal bis zur unteren Donau und lassen<br />
eine bis zu 90-prozentige programmbasierte Fahrt zu.<br />
»Der argoTrackPilot hat sich dabei als äußerst robustes assistenzsystem<br />
erwiesen, das unabhängig von Beladungszustand, Wind,<br />
Wetter und Sichtverhältnissen gleichbleibend geringe<br />
abweichungen von der Sollbahn liefert«, sagt lutz. Mit<br />
dem argoTrackPilot seien bereits mehr als 100.000 h<br />
automatischer Fahrt erfolgt. Das entspricht knapp<br />
20 Jahren an Fahrtzeit eines Kapitäns ohne Urlaub«,<br />
rechnet lutz mit einem augenzwinkern zusammen.<br />
Neu und noch in der Entwicklung ist eine lösung,<br />
mit dem eine elektronisch gestützte Kolonnenfahrt<br />
von Schiffen ermöglicht will. Ein bemanntes Schiff<br />
führt einen Konvoi weiterer Frachter mit reduzierter<br />
Besatzung. Die Einheiten stehen mit Hilfe geeigneter<br />
Kommunikationsmittel in ständiger Verbindung.<br />
aufgabe von argonics ist es dabei, das regelsystem<br />
zur automatischen Fahrt auf einer vorgegebenen Bahn<br />
sowie zur Beibehaltung eines definierten abstands<br />
zum vorderen Schiff zu entwickeln.<br />
Ein weiteres bei argonics laufendes Vorhaben mit<br />
dem Titel SciPPPer (»SChleusenassIstenzsystem basierend<br />
auf PPP (Precise Point Positioning) und VDES für<br />
die Binnenschifffahrt«) dient der Entwicklung eines<br />
Systems zur automatischen Schleusenfahrt von Binnenschiffen.<br />
Dafür wird eine Pfad- und Trajektorienplanung<br />
für Position und Nordrichtung durchgeführt.<br />
relativsensoren wie lIDar (light Detection and ranging)<br />
sowie hochgenaue GNSS-Sensoren bestimmen<br />
bei der anschließenden hochgenau geregelten Ein- und<br />
ausfahrt die Position und lage relativ zur Schleuse beziehungsweise<br />
absolut bis auf wenige Zentimeter und<br />
Zehntel Grad. Erfolgreiche eigene Tests habe es bereits<br />
am Schiffsführungssimulator der BaW (Bundesanstalt<br />
für Wasserbau) in Karlsruhe gegeben, heißt es.<br />
auf Basis der Forschungsarbeiten aus SciPPPer<br />
entwickelt argonics zudem assistenzsysteme zum<br />
virtuellen ankern (argoanchor), zur automatisierten<br />
ausrichtung des Schiffes (argoHeadingPilot),<br />
zur regelung von Position und lage des Schiffes<br />
(argoPositionPilot) sowie zur automatisierten Schleusenfahrt<br />
(argolockPilot).<br />
Novimar<br />
Das akronym NoVIMar steht für das EU-Projekt »NoVel Iwt<br />
and Maritime transport concepts«. Im Mittelpunkt der Untersuchungen<br />
steht das Platooning auf Wasserstraßen, auch Kolonnenfahrt<br />
genannt oder auch Vessel Train (VT).<br />
Das erste Schiff wird herkömmlich durch einen Schiffsführer<br />
gefahren. Die nachfolgenden Einheiten sind elektronisch über Sensoren<br />
gekoppelt und fahren mit geregelter Drehzahl der antriebe<br />
sowie adaptierter ruderlage ihre Position im Verband. Dieses Konzept<br />
wird sowohl für Seeverkehre als auch für die Küstenschifffahrt<br />
und die Binnenschifffahrt entwickelt und erprobt. Sofern durch<br />
diese Technik die Personalstärke reduziert werden kann oder mit<br />
Besatzung wie bisher länger gefahren werden darf, sind deutliche<br />
wirtschaftliche Vorteile zu erwarten. Vor allem kleinere Schiffe mit<br />
anteilsmäßig höheren Personalkosten könnten davon profitieren<br />
und ihre Position im Wettbewerb stärken.<br />
Das mit 22 Partnern aus neun ländern besetzte Konsortium<br />
untersucht in NoVIMar mehrere wirtschaftliche, vor allem aber<br />
technische Themen. langfristig kann, so die Erwartungshaltung,<br />
das Vorhaben einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung einer<br />
autonomen Schifffahrt liefern.<br />
■<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
19
SCHIFFSTECHNIK<br />
LEDs – ihr Einsatz macht sich bezahlt<br />
Bei schlechten Sichtverhältnissen sind hochwertige leuchten auf Schiffen und Booten<br />
gefordert, um die Sicherheit an Bord zu gewährleisten. Hier kommt es auf eine starke<br />
leuchtkraft, eine robuste Bauweise und eine lange lebensdauer an<br />
Bereits seit 100 Jahren entwickelt und produziert das inhabergeführte<br />
Familienunternehmen Karl DoSE langlebige und<br />
widerstandsfähige Produkte und sorgt so für die sichere Versorgung<br />
mit Elektrizität und licht auf hoher See.<br />
Gegründet 1920 am Hamburger Fischmarkt mit direktem Hafenblick<br />
als Handwerksbetrieb für Elektroinstallationen, spezialisierte<br />
sich das Unternehmen im Verlauf seiner Entwicklung immer<br />
mehr auf die Produktion von leuchten. Im Jahr 1962 erfolgte<br />
der Umzug in den im Försterweg in Hamburg-Stellingen neu erbauten<br />
Firmensitz, wo das Unternehmen noch heute ansässig ist.<br />
Hier wurden zahlreiche hochwertige und innovative Produkte<br />
entwickelt, wie ab 1995 die Mehrfach-Kühlcontainersteckdose.<br />
Diese wurde seitdem immer wieder optimiert und viele Zehntausende<br />
Male ausgeliefert. Die Eigenfertigung einer kompletten<br />
Serie von Suchscheinwerfern im Jahr 2005 führte zu einer signifikanten<br />
Erweiterung des Produktportfolios. Die Umstellung<br />
auf lED erfolgte bei Strahlern bereits seit 2006, bei den Suchscheinwerfern<br />
sukzessive seit 2009. In diesem Jahr feiert Karl<br />
DoSE das 100-jährige Firmenjubiläum und setzt sich das Ziel,<br />
auch künftig den maritimen Markt mit leistungsstarken und sicheren<br />
Produkten sowohl für die Binnen- als auch Seeschifffahrt<br />
zu versorgen. Dabei soll die Kundenorientierung durch maßgeschneiderte<br />
Dienstleistungen weiter gestärkt werden.<br />
Die Umstellung auf lED erfolgte insbesondere wegen der langen<br />
lebensdauer gegenüber anderen leuchtmitten. Eine weitere<br />
wichtige Eigenschaft ist der geringe Energieverbrauch mit der<br />
Kennzahl lumen pro Watt. Moderne lED können hohe Werte<br />
von 100 lumen/W und mehr erreichen. Unter laborbedingungen<br />
wurden schon 300 lumen/W erzielt. Selbst die Entsorgung gilt als<br />
umweltverträglich. Im Vergleich zu Energiesparlampen entfällt<br />
der Quecksilberanteil, daher können lEDs als Elektroschrott<br />
abgegeben und müssen nicht als Sondermüll deklariert werden.<br />
Daher bescheinigte die Stiftung Warentest solchen leuchtmitteln<br />
bereits vor einem Jahr eine positive Ökobilanz.<br />
Im Gegensatz zu leuchtstoffröhren sind lEDs nicht auf eine<br />
bestimmte Form angewiesen und können somit flexibel eingesetzt<br />
werden. Gerade für den retrofit-Bereich eignet sich diese Technologie<br />
daher als alternativer energiesparender lichtabgeber, für den<br />
nicht die ganze leuchte ausgetauscht werden muss. Ein weiterer<br />
Vorteil ist, dass die Wärmeentwicklung bei lEDs im Vergleich<br />
zu anderen leuchtmitteln relativ gering ausfällt.<br />
Zusätzlich haben EU-Vorgaben dafür gesorgt, dass klassische<br />
leuchtmittel durch die lEDs verdrängt werden. So sollen nicht<br />
nur die ineffzienten Glühlampen, sondern stufenweise auch<br />
Quecksilberdampf-Hochdruckentladungslampen und Natriumdampf-Hochdrucklampen<br />
ausrangiert werden. Für den regulären<br />
20<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>
SCHIFFSTECHNIK<br />
Mehr Infos unter www.karl-dose.de<br />
oder persönlich auf der Messe STL vom<br />
29.–30. September in Kalkar<br />
LEDs von KARL DOSE auf der »A-Rosa Mia«<br />
© Karl DoSE<br />
anwender bleibt die größte Hürde der Preis. Dennoch rechnet sich<br />
angesichts steigender Energiekosten eine lED, heißt es bei DoSE.<br />
LED-Technologie von KARL DOSE<br />
Dose hat nach eigenen angaben früh auf lED-Technologie gesetzt<br />
sich dadurch als ein »Pionier« in diesem Bereich der Schifffahrt<br />
positioniert. Das Produktportfolio umfasst unter anderem die<br />
Suchscheinwerferfamilien VIrGo und SCorPIUS sowie die<br />
Strahlerfamilien aUrIGa und CEBErUS.<br />
lEDs werden mittlerweile auf fast allen Schiffstypen eingesetzt.<br />
anwendungsbereiche sind sowohl Feuerwehrschiffe wie die<br />
»Branddirektor Westphal« als auch Fahrgastschiffe, zum Beispiel<br />
auf dem Chiemsee, Königssee und Bodensee, wie auch Flusskreuzfahrtschiffe<br />
wie die »a-rosa Mia«. Sogar Schleusen wie in<br />
Fankel und Zeltingen werden mit modernen lEDs ausgeleuchtet.<br />
aUrIGa-Strahler verfügen über ein korrosionsbeständiges<br />
Edelstahlgehäuse in einer besonders robusten Bauweise. als<br />
Besonderheit kommt hinzu, dass die leuchte dimmbar ist. Die<br />
Suchscheinwerfer der VIrGo-Familie besitzen eine reichweite<br />
von mehr als 5 km und werden mit effzienten lEDs von Cree<br />
ausgestattet. In der weiterentwickelten Version kann das licht<br />
zudem fokussiert werden – eine Besonderheit auf dem Markt.<br />
Bei dem Suchscheinwerfer SCorPIUS und dem Strahler CEBErUS<br />
handelt es sich um »schlanke« Produktfamilien, die speziell<br />
für die anforderungen der Binnenschifffahrt entwickelt wurden.<br />
Doch nicht nur in neuen DoSE-Produkten ist der Einsatz von<br />
lEDs möglich. Das Unternehmen bietet auch retrofit-Kits an, mit<br />
denen veraltete leuchtmittel bequem ausgetauscht werden kann.<br />
Das Produktportfolio reicht von Schiffsbeleuchtung, Strahlern<br />
und Suchscheinwerfern über Container-Steckdosen bis hin<br />
zu elektrischem Installationsmaterial und ist auf die besonderen<br />
anforderungen von Schifffahrt, Marine und explosionsgefährdeten<br />
Bereichen ausgerichtet. Neben einem umfangreichen Standardprogramm<br />
liefert Karl DoSE auf Kundenwunsch auch<br />
maßgeschneiderte lösungen.<br />
RD<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
21
SCHIFFSTECHNIK<br />
Alt gegen neu: Moderne LEDs sind deutlich kompakter und noch sparsamer<br />
Volles Licht, geringe Kosten<br />
Mit lED-Navigationslichtern lassen sich gegenüber herkömmlichen leuchten<br />
bis zu 90 % an Energie sparen. Der Hersteller K2W lights hat verschiedene Versionen<br />
für alle Einsatzzwecke im angebot, auch für die Binnenschifffahrt<br />
Über einen Mangel an arbeit kann<br />
sich Thomas Kühn nicht beklagen,<br />
auch in Corona-Zeiten nicht. Der Geschäftsführer<br />
des leuchten-Herstellers<br />
K2W lights hat ein volles auftragsbuch.<br />
auf Seeschiffen erfolgreich getestet,<br />
sind lED-Navigationslichter auch in der<br />
Binnenschifffahrt auf dem Vormarsch.<br />
Bereits seit 2008 liefert K2W qualitativ<br />
hochwertige Produkte »Made in Germany«.<br />
Die lösungen des Jenaer Unternehmens<br />
gehören nicht nur zu den sparsamsten<br />
auf dem Weltmarkt, sondern auch zu<br />
den robustesten und langlebigsten.<br />
Die Bauteile stammen von externen<br />
Zuliefer-Betrieben, aus asien, hauptsächlich<br />
Japan, ebenso wie von Unternehmen<br />
aus der region. Bestückt und montiert<br />
aber werden die K2lights-leuchten in<br />
der eigenen Werkstatt in Jena. rund<br />
2.000 Stück werden pro Jahr ausgeliefert.<br />
»Preislich sind wir nicht die günstigsten,<br />
aber wir haben das beste Produkt am<br />
Markt«, sagt Kühn selbstbewusst.<br />
K2W lights wurde von Kühn 2008 gegründet<br />
und ging aus einem Ingenieurbüro<br />
hervor, das in der Nachfolge des örtlichen<br />
Grundig-Werkes entstanden war.<br />
In den anfangsjahren konzentrierte sich<br />
Firmengründer Thomas Kühn<br />
das Unternehmen auf die Entwicklung<br />
und Konstruktion von Beleuchtungstechnik<br />
auf Grundlage von lED-arrays<br />
für unterschiedliche technische anwendungen<br />
und Industriebereiche.<br />
Navigationslichter für Schiffe gibt es<br />
bereits seit 2006 im Portfolio, damals<br />
gab es die weltweit erste Zulassung für<br />
lED-leuchten im maritimen Bereich.<br />
Zunächst waren sie für die Sportschifffahrt<br />
im angebot, wurden in den folgenden<br />
Jahren für den Einsatz in der<br />
Berufsschifffahrt weiterentwickelt. Seither<br />
steigt der Umsatz, die Zahl der Mitarbeiter<br />
hat sich verdoppelt.<br />
Mit lED lässt sich der Energieverbrauch<br />
erheblich um 85%-90% senken.<br />
So reduziert die Zweifarbenlaterne von<br />
K2W lights den Bedarf 25 W auf 1,2 W.<br />
Die leuchten sind nicht nur klein, sondern<br />
faktisch wartungsfrei. Das austauschen<br />
der Glühlampen gehört der<br />
Vergangenheit an, da die modernen<br />
leuchtmittel aufgrund des fehlenden<br />
Glühfadens resistent gegenüber Erschütterungen<br />
sind.<br />
Gleichzeitig liegt die reichweite auf<br />
einem identischen Niveau wie frühere<br />
lösungen. Ein weiterer Vorteil ist laut<br />
Geschäftsführer Kühn der modulare<br />
aufbau, »dadurch können wir sehr flexibel<br />
auf Kundenwünsche eingehen, das<br />
bietet kein anderer Hersteller an.«<br />
Die lampenkörper bestehen aus seewasserfestem<br />
aluminium und hochwertigem<br />
Borositglas sowie Edelstahlschrauben<br />
(V4a). Neben der »Standard«-ausführung<br />
sind kann auch eine Version aus<br />
Bronze geliefert werden, gerade bei höheren<br />
ansprüchen an das aussehen, etwa<br />
auf Yachten. Sie sind zudem korrosions-<br />
22<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>
SCHIFFSTECHNIK<br />
© K2W lights<br />
Auf vielen Hafenschiffen sind Leuchten von K2W Lights installiert<br />
LED-<br />
Navigationslichter<br />
Tel. 03641/9283044<br />
mail@k2wlights.de<br />
www.k2wlights.com<br />
beständiger als jene aus aluminium. Mit<br />
nur 64 mm im Durchmesser sind sie äußerst<br />
kompakt und platzsparend.<br />
alle leuchten stehen zudem als Doppellaternen<br />
für Schiffe von mehr als 50 m<br />
länge zur Verfügung. So sind auch größere<br />
Boote oder Schiffe bei schlechter<br />
Sicht in ihrer vollen Dimension jederzeit<br />
auszumachen. Für explosionsgefährdete<br />
Bereiche sind zudem Sonderausführungen<br />
lieferbar.<br />
Für den Einsatz in der Berufsschifffahrt<br />
mussten die leuchten »lichttechnisch«<br />
nachgebessert werden, berichtet Kühn.<br />
In den anfängen wurde mit lED-lichtern<br />
die geforderte reichweite von 3 sm<br />
noch nicht erreicht. Vor rund fünf Jahren<br />
aber war das Problem gelöst. Inzwischen<br />
sind etliche Schlepper, Hafenfähren und<br />
lotsenboote, aber auch Containerschiffe<br />
und Tanker mit den Produkten von K2W<br />
lights unterwegs. Beliefert werden auch<br />
Werften und ausrüster.<br />
Jüngstes Geschäftsfeld ist die Binnenschifffahrt.<br />
»Das ist ein nicht ganz einfacher<br />
Markt«, räumt Kühn ein. aufgrund<br />
der langen Fahrenszeit der Schiffe und<br />
wenigen Neubauten muss die Nachfrage<br />
noch wachsen. Der Chef aber ist optimistisch,<br />
auch in diesem Bereich zulegen zu<br />
können: »Die Vorteile von lED machen<br />
sich auch auf Binnenschiffen bezahlt.« In<br />
den kommenden drei bis vier Jahren will<br />
er daher den Umsatz verdoppeln.<br />
lED-leuchtmittel nutzen leuchtdioden<br />
(light-emitting diodes – lED), ihre<br />
Nutzungsdauer wird mit mehr als 100.000 h<br />
angegeben. Zum Vergleich: Kon ventio<br />
nelle Glühlampen schaffen nur etwa<br />
1.000 Stunden. außerdem benötigen<br />
lED-lampen bei gleicher Helligkeit weniger<br />
elektrische leistung, erzielen also<br />
eine höhere Energieeffzienz. Trotz des<br />
oft höheren anschaffungspreises sind<br />
lED-leuchten aufgrund der geringeren<br />
Betriebskosten wirtschaftlicher als andere<br />
lösungen.<br />
KF<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
23
SCHIFFSTECHNIK<br />
»Maranta« schont die Umwelt<br />
Um die schärferen Umweltbestimmungen zu erfüllen, ist eine entsprechende<br />
Technologie gefragt. Beispielgebend ist der Einbau von IMo-III-Dieselmotoren<br />
mit Fischer lT-HD-rußfilter mit DoC-X-Beschichtung auf dem Schubschiff »Maranta«<br />
Auf dem 5.000 t fassenden Schubschiff<br />
»Maranta« von Maranta Shipping<br />
sind zwei neue Caterpillar 3512E Dieselmotoren<br />
mit je 1.000 kW antriebsleistung<br />
verbaut. Die Motoren erfüllen dank der<br />
oEM-SCr-anlage die IMo-III-Emissionsgrenzwerte.<br />
Es sei die erste Installation<br />
dieser art auf einem Binnenschiff,<br />
heißt es.<br />
Um die zukünftigen EU-Stufe-V-Emissionsgrenzwerte<br />
zu unterschreiten, entschied<br />
sich Eigner riemer Kingma dem<br />
CEM (Caterpillar Emission Module) einen<br />
rußfilter von Fischer abgastechnik<br />
aus Emsdetten nachzuschalten. Da die<br />
Motoren mit den originalen SCr-Systemen<br />
des Herstellers zertifiziert sind,<br />
mussten rußfilter installiert werden, die<br />
für den Betrieb hinter Entstickungsanlagen<br />
geeignet sind. Nach Überprüfung<br />
der zu erwartenden rohemissionen und<br />
Temperaturprofile haben man sich dazu<br />
entschieden, die alt bewährten lT-HDrußfilter<br />
einzusetzen, so Fischer.<br />
Zur Unterstützung der passiven regeneration<br />
kommt die spezielle DoC-<br />
X-Beschichtung zum Einsatz. Damit sei<br />
die passive regeneration hinter den SCr-<br />
Systemen möglich. Da diese Konstellation<br />
als rein passiv arbeitendes System<br />
zuvor noch nie über einen längeren Betriebszeitraum<br />
getestet worden sei, habe<br />
man die beiden rußfiltersysteme mit automatisch<br />
öffnenden Bypässen ausgerüstet<br />
und die Möglichkeit zur Nachrüstung<br />
des Fischer-Vollstrombrenners vom Typ<br />
HeliosFFB integriert.<br />
Nach dem von den Ingenieuren bei<br />
Fischer abgastechnik erwarteten, störungsfreien,<br />
rein passiven Betrieb, läuft<br />
seit über einem Jahr der regelbetrieb in<br />
der Binnenschifffahrt. Damit stehe einem<br />
weiteren Einsatz dieser Technik<br />
auch in der Küsten- und Seeschifffahrt<br />
nichts im Wege, so das Unternehmen aus<br />
dem Münsterland.<br />
Aus Wärme wird Strom<br />
Wenn riemer Kingma von einem »grünen<br />
Schiff« spricht, meint er nicht nur<br />
emissionsarm, sondern auch effzient.<br />
Um die Effzienz der »Maranta« und der<br />
antriebsmotoren zu steigern, wurde ein<br />
E-Pack von orcan installiert. Das System<br />
wird mit der abwärme der beiden Hauptantriebe<br />
betrieben. Dazu führt man die<br />
Energie aus dem Kühlkreislauf- und<br />
dem abgassystem dem E-Pack zu. Hier<br />
wird unter anwendung des orC-Verfahrens<br />
(organic rankine Cycle) Wärme zu<br />
Strom umgewandelt. Über Wärmetauscher<br />
kommt es zur Dampferzeugung,<br />
der eine Gasturbine mit angekoppeltem<br />
Generator antreibt und elektrische Energie<br />
von bis zu 100 kW zur Verfügung<br />
stellt. anschließend wird der Dampf wieder<br />
kondensiert und steht so im geschlossenen<br />
Prozess wieder zur Verfügung.<br />
Fischer abgastechnik sieht in diesem<br />
System folgende Vorteile für Mensch,<br />
Umwelt und Maschine:<br />
– Eigene Stromversorgung während der<br />
Fahrt<br />
– Weniger Kraftstoffverbrauch – ressourceneinsparung<br />
– Verschleißvorbeugung der Motoren<br />
– optimale ausnutzung der erzeugten<br />
Energie (Effzienz durch geschlossenen<br />
Kreislauf)<br />
als Partner des Münchener Unternehmens<br />
orcan und Spezialist im Bereich der<br />
abgastechnik haben die Emsdettener die<br />
Integration der abgaswärmetauscher auf<br />
der »Maranta« übernommen. So konnten<br />
die systemrelevanten Komponenten<br />
bestens aufeinander abgestimmt und geliefert<br />
werden.<br />
Dieses Projekt zeige wirkungsvoll, dass<br />
man seegängige IMo-III- oder marinisierte<br />
CCr II und EU-Stufe-V-Binnenschiffsdiesel<br />
mit abgasnachbehandlungsund<br />
Effizienzsteigerungstechnologien<br />
nachrüsten und gleichzeitig die Binnen-,<br />
Küsten- und Seeschifffahrt grüner machen<br />
könne, so Fischer.<br />
RD<br />
Der Schubverband »Maranta« ist mit<br />
umweltfreundlicher Technologie ausgerüstet<br />
© Fischer abgastechnik<br />
24<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>
SCHIFFSTECHNIK<br />
Der Test der Anlage für Verarbeitung von Restdämpfen wurde in Vlissingen durchgeführt<br />
Entgasungsverbot soll ausgeweitet werden<br />
Das bereits für einige Provinzen geltende Entgasungsverbot in den Niederlanden<br />
soll künftig landesweit eingeführt werden. Nun werden anlagen getestet, um die<br />
Dampfrückstände bestmöglich beseitigen zu können<br />
© North Sea Port<br />
Die Industrie hat in den vergangenen<br />
Jahren durch die Einführung des<br />
»engagierten und kompatiblen« Fahrens<br />
von Tankschiffen, bei dem die Notwendigkeit<br />
der Entgasung entfällt, bereits<br />
eine deutliche reduzierung der Emissionen<br />
erreicht. Dies allein genüge jedoch<br />
nicht, um eine vollständige Entgasung zu<br />
vermeiden, sagen die Niederländer.<br />
luxemburg hatte anfang Februar als<br />
erster europäischer Staat die Urkunde<br />
zur ratifizierung der Änderungen<br />
des CDNI (Übereinkommen über die<br />
Sammlung, abgabe und annahme von<br />
abfällen in der rhein- und Binnenschifffahrt)<br />
hinterlegt und damit den<br />
ersten Schritt zum Entgasen von Binnenschiffen<br />
getan.<br />
Entgasung teilweise verboten<br />
Weil die Entgasung eines Schiffes während<br />
der Fahrt auf Binnenwasserstraßen<br />
schlecht für die luftqualität, für die<br />
Gesundheit der anwohner und für die<br />
Menschen ist, die mit diesen Stoffen arbeiten,<br />
haben die Provinzen Zeeland,<br />
Noord-Brabant, Zuid-Holland, Utrecht,<br />
Noord-Holland, Gelderland und Flevoland<br />
in den Niederlanden bereits im<br />
Jahr 2015 Verbote für die Entgasung von<br />
Benzol und benzolhaltigen Stoffen eingeführt.<br />
In diesem Jahr sollen die restriktionen<br />
nun schrittweise zu einem nationalen<br />
Verbot ausgeweitet werden. Im<br />
Ergebnis sollen dadurch die Emissionen<br />
dieser schädlichen Stoffe um 98% reduzieren<br />
werden, heißt es.<br />
Suche nach geeigneter Anlage<br />
Um die Einführung des nationalen Verbots<br />
zu erleichtern, sei es wichtig, eine<br />
Infrastruktur aufzubauen, die aus innovativen<br />
anlagen bestehe, die in der lage<br />
seien, die dampfförmigen ladungsrückstände<br />
zu verarbeiten oder wiederzuverwenden,<br />
bekräftigen die Niederländer.<br />
In Vlissingen ist deshalb jüngst eine<br />
Dampfverarbeitungsanlage getestet worden.<br />
Damit sollen Binnentanker die restdämpfe<br />
kontrollieren und verarbeiten.<br />
Ziel des Tests sei es, mit Hilfe innovativer<br />
Technologien eine saubere luft entlang<br />
der Wasserstraßen zu schaffen, so North<br />
Sea Port, auf dessen Gebiet die ersten<br />
Tests durchgeführt worden sind. Weitere<br />
Versuche in rotterdam und amsterdam<br />
sollen folgen. Dabei werden verschiedene<br />
anlagentypen unter die lupe genommen.<br />
Eine unabhängige Stelle, die die Messungen<br />
durchführt, soll herausfinden, welche<br />
anlagen die strengsten anforderungen<br />
erfüllen und wo noch Verbesserungsbedarf<br />
besteht.<br />
Der niederländisch-belgische Hafenverbund<br />
zeigte sich zufrieden mit dem<br />
Testverlauf. Die Geräte und Funktionen<br />
seien während des gesamten Verfahrens<br />
überwacht worden.<br />
Die Ergebnisse der Versuche werden<br />
von der Task Force »Entgasung während<br />
der Fahrt« ausgewertet, die dann den<br />
zuständigen niederländischen Minister<br />
beim weiteren aufbau der Infrastruktur<br />
beraten soll. Die Task Force war 2018 eingerichtet<br />
worden, mit dem Ziel, die reibungslose<br />
Umsetzung des nationalen<br />
Verbots sicherzustellen.<br />
Der Test in der Provinz Zeeland, zu<br />
der die region Vlissingen gehört, wird<br />
von Shell Chemicals Europe unterstützt.<br />
GreenPoint Maritime Services liefert die<br />
Dampfverarbeitungsanlage, die bei den<br />
Erprobungen eingesetzt wird.<br />
Das Gelände in Vlissingen wurde von<br />
North Sea Port als Teil seines Ziels zur<br />
Verfügung gestellt, einen nachhaltigeren<br />
Hafen zu schaffen. Die Provinz Zeeland<br />
unterstützt das Projekt und hat derzeit<br />
auch den Vorsitz der nationalen Task<br />
Force »Entgasung während der Fahrt«<br />
inne. Seit diesem Jahr wird sie von Dick<br />
van der Velde geleitet, einem Mitglied<br />
der Exekutive der Provinz Zeeland. Ihr<br />
gehören Vertreter der Zentralregierung,<br />
der Provinzen, der Häfen, der Verlader,<br />
der Spediteure, der lagerfirmen und der<br />
Dampfverarbeitungsunternehmen an.<br />
Der Hafenverbund North Sea Port<br />
wurde Ende 2017 gegründet. Er umfasst<br />
die Standorte Vlissingen, Borssele und<br />
Terneuzen inklusive Sluiskil in den Niederlanden<br />
sowie den belgischen Hafen<br />
Gent.<br />
TWG<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
25
SEEHÄFEN | SHorTSEa<br />
Im Bremer Industriehafen sollen Binnenschiffe mit Strom vom Land aus versorgt werden<br />
Bremen schaff mehr Landstromanschlüsse<br />
In den Weser-Häfen werden zwei zusätzliche anschlüsse für Binnenschiffe installiert.<br />
Dazu kommen sechs anlagen für Seeschiffe. Investition: 32,4 Mio. €<br />
© bremenports<br />
NDiesen Beschluss hat jetzt der Bremer<br />
Senat gefasst. Die Investition<br />
teilen sich land und Bund. »Die Schaffung<br />
von landstromanlagen ist ein<br />
wichtiger Baustein auf dem Weg zum<br />
grünen, klimaneutralen Hafen«, sagt die<br />
zuständige Wirtschaftssenatorin Claudia<br />
Schilling. Der Strom soll daher zu<br />
100% aus erneuerbaren Energien erzeugt<br />
werden.<br />
Bisher lag der Fokus bei der landstrombereitstellung<br />
im Bereich der Hafen-<br />
und Service-Schifffahrt. Im rahmen<br />
des neuen Investitionsprogramms<br />
werden zwei anschlüsse für die Binnenschifffahrt<br />
innerhalb des Bremer Industriehafens<br />
geschaffen, so dass dann alle<br />
relevanten anlegestellen für die Flussschiffer<br />
ausgerüstet sind.<br />
Bis Ende 2023 sollen zudem im stadtbremischen<br />
Überseehafen zwei landstromanlagen<br />
für Seeschiffe im Bereich des<br />
Containerumschlags, eine im Bereich<br />
des roro-Umschlags und eine im Umfeld<br />
des Kreuzfahrtterminals entstehen.<br />
Im Fischereihafen kommen drei anlagen<br />
für Behördenschiffe und eine für die Forschungsschifffahrt<br />
hinzu.<br />
Die Schaffung von landstromanlagen<br />
für die Seeschifffahrt sei ein weiterer<br />
Schritt und ein wichtiger Baustein<br />
auf dem Weg zum grünen, klimaneutralen<br />
Hafen. Die landstrombereitstellung<br />
für die ortsfesten anlagen solle deshalb<br />
auch zu 100% aus erneuerbaren Energien<br />
erfolgen, bekräftigt Schilling.<br />
»Diese politische Zielstellung steht im<br />
Einklang mit dem ‚Green Deal‘ der Europäischen<br />
Union und ist in gleicher Weise<br />
auch Gegenstand des aktuellen Koalitionsvertrages<br />
und des Klimaschutzprogramms<br />
auf Bundesebene«, ergänzt die<br />
Wirtschaftssenatorin.<br />
Bereits im Herbst 2019 hatte sie gemeinsam<br />
mit den weiteren vier norddeutschen<br />
ländern und dem Bund eine<br />
absichtserklärung über die Verbesserung<br />
der rahmenbedingungen für die<br />
Nutzung von landstrom in den Häfen<br />
unterzeichnet. »Ich freue mich sehr, dass<br />
aus einer absichtserklärung jetzt auch<br />
konkrete Maßnahmen folgen und wir<br />
in den bremischen Häfen keinen kleinen<br />
Schritt machen, sondern gleich mit<br />
einen richtig großen vorangehen«, sagt<br />
Schilling.<br />
»Auch Reeder müssen mitmachen«<br />
Gleichzeitig nahm sie aber auch die reeder<br />
in die Pflicht, ihre Schiffe insgesamt<br />
umweltfreundlicher zu gestalten und zu<br />
betreiben. Dazu gehöre es, zügig möglichst<br />
viele Frachter entsprechend umzurüsten,<br />
beziehungsweise Neubauten<br />
mit den notwendigen Vorrichtungen für<br />
eine Nutzung von landstrom in auftrag<br />
zu geben.<br />
Eine saubere Schifffahrt gelinge nur<br />
im Schulterschluss aller Beteiligten.<br />
Je mehr Häfen landstromanlagen zur<br />
Nutzung zur Verfügung stellten, umso<br />
wirtschaftlicher werde es auch für die<br />
reedereien ihre Schiffe entsprechend<br />
umrüsten zu lassen, so Schilling. Noch<br />
wichtiger aber sei es, dass die Branche<br />
insgesamt mehr anstrengungen hin zu<br />
einer emissionsfreien Schifffahrt unternehme.<br />
»Schiffe verbringen die meiste Zeit auf<br />
See und da ist es nur konsequent, dass neben<br />
den Maßnahmen in den Häfen, nun<br />
vermehrt auf neue emissionsarme, beziehungsweise<br />
-freie antriebe gesetzt wird«,<br />
erläuter die Wirtschaftssenatorin. RD<br />
26<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>
SEEHÄFEN | SHorTSEa<br />
© North Sea Port<br />
Die Unternehmen im North Sea Port wollen künftig weniger Schadstoffe ausstoßen<br />
Erste Schritte zur CO2-Reduzierung<br />
Ein Konsortium aus belgischen und niederländischen Unternehmen hat sich zum Ziel<br />
gesetzt, die Schadstoffemissionen im North Sea Port deutlich zu senken<br />
Das Konsortium mit dem Namen<br />
Smart Delta resources (SDr) besteht<br />
aus dem Hafenverbund North Sea<br />
Port, den Unternehmen arcelorMittal,<br />
Dow Benelux, PZEM, Yara und Zeeland<br />
refinery sowie den Infrastrukturpartnern<br />
Gasunie und Fluxys. Sie wollen das<br />
anfallende Co2 auffangen und anschließend<br />
wiederverwenden oder unterirdisch<br />
lagern.<br />
Die abscheidung und Wiederverwendung<br />
oder Speicherung von Co2 (Carbon<br />
Capture & Utilisation/Storage, kurz<br />
CCUS) habe das Potenzial, die Co2-<br />
Emissionen im Gebiet des North Sea<br />
Ports um bis zu 30% jährlich zu reduzieren,<br />
heißt es. Das wären rund 6,5 Mio.t<br />
Co2 pro Jahr.<br />
Vor diesem Hintergrund hat das Konsortium<br />
das Projekt Carbon Connect<br />
Delta ins leben gerufen, das nach einer<br />
Machbarkeitsstudie über CCUS im Jahr<br />
2025 beginnen soll.<br />
In der Studie sollen alle aspekte von<br />
CCUS untersucht werden: die technischen,<br />
wirtschaftlichen und rechtlichen,<br />
die erforderliche Infrastruktur für den<br />
Transport von Co2 per Pipeline oder<br />
Schiff, die Finanzierungsmöglichkeiten,<br />
die kommerzielle Durchführbarkeit und<br />
die Genehmigungsverfahren. Das Konsortium<br />
geht davon aus, dass die Machbarkeitsstudie<br />
bis Ende dieses Jahres abgeschlossen<br />
sein wird. Danach soll die<br />
Umsetzung vorbereitet werden.<br />
Gemeinsam verfügen die Partner über<br />
ein breites Netzwerk und das erforderliche<br />
Wissen und Know-how, um das<br />
Projekt Carbon Connect Delta zum Erfolg<br />
zu führen. Da das Konsortium branchenübergreifend<br />
(Chemie, Petrochemie<br />
und Stahl) sowie mit den zuständigen<br />
regierungsbehörden in beiden ländern<br />
zusammenarbeite, würden einzigartige<br />
Synergien und Möglichkeiten für eine<br />
nachhaltige Wirtschaft entstehen, sind<br />
die Partner überzeugt.<br />
Ziel des Konsortiums ist es nach eigenen<br />
angaben, bereits 2023 1 Mio.t<br />
Co2 jährlich abzufangen und bis 2030 auf<br />
6,5 Mio.t pro Jahr zu erhöhen, was einer<br />
der Co2-Emissionen in Höhe von 30%<br />
in der region Scheldt-Delta entsprechen<br />
würde.<br />
Dementsprechend soll das Projekt<br />
Carbon Connect Delta einen wichtigen<br />
Beitrag zu den Pariser Klimazielen und<br />
dem jüngeren europäischen Green Deal<br />
leisten. CCUS ist eines der Instrumente,<br />
die SDr nutzen will, um bis 2050 eine<br />
klimaneutrale Industrie in der Scheldt-<br />
Delta-region zu erreichen.<br />
Das Konsortium, unterstützt von Impuls<br />
Zeeland, der Provinz Zeeland und<br />
der Provinz ostflandern, arbeitet auch<br />
an anderen Entwicklungspfaden, wie<br />
z.B. nachhaltiger Wasserstoff (Wasserstoff-Delta),<br />
restwärme, Elektrifizierung<br />
und recycling. SDr hat bereits<br />
Schritte unternommen, um die Co2-<br />
Emissionen erheblich zu reduzieren.<br />
anfang 2018 wurde ein Fahrplan verabschiedet,<br />
der es dem Industriecluster<br />
ermöglichen soll, die Pariser Klimaziele<br />
zu erreichen. In den vergangenen Jahren<br />
wurden verschiedene Studien über die<br />
erforderliche Energieinfrastruktur abgeschlossen.<br />
Eine Wasserstoffverbindung<br />
zwischen Dow in Terneuzen und Yara<br />
in Sluiskil wurde bereits gebaut. Darüber<br />
hinaus seien die innovativen Projekte<br />
Steel2Chemicals (Dow Terneuzen) und<br />
Carbon2Value (arcelorMittal Gent) weit<br />
fortgeschritten, heißt es.<br />
RD<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
27
SEEHÄFEN | SHorTSEa<br />
Rotterdam plant autonome Transporte<br />
auf der Container Exchange route (CEr) sollen künftig autonome Transportfahrzeuge<br />
rollen. Die ausschreibung wurde jetzt gestartet. Für ein weiteres Großprojekt wurde<br />
unterdessen der nächste Meilenstein gesetzt<br />
Bei der CEr handelt es sich um eine<br />
interne Eisenbahnverbindung, an<br />
die sämtliche Containerterminals auf<br />
der Maasvlakte angeschlossen sind. Darüber<br />
soll künftig der austausch der Boxen<br />
zwischen den Umschlageinrichtungen erfolgen.<br />
auch leere Containerdepots, das<br />
rijksinspectieterminal, Distributionszentren<br />
und andere Unternehmen sollen<br />
künftig Container über diese Strecke<br />
austauschen.<br />
Die Idee: Zwischen den angeschlossenen<br />
Terminals auf der Maasvlakte sollen<br />
die Verkehrsmittel völlig autonom fahren.<br />
Sobald eines die CEr verlässt und auf ein<br />
Terminalgelände gelangt, soll das lenken<br />
von einem Fahrer übernommen oder die<br />
Fahrt autonom fortgesetzt werden. Das<br />
könnten die einzelnen Unternehmen zum<br />
Beispiel je nach Unternehmenskonzept<br />
entscheiden. Man habe diesen ansatz<br />
gewählt, da hybrider autonomer Verkehr<br />
zu einem möglichst effzienten wechselseitigen<br />
Containertransport beitrage und<br />
Umschlagbetriebe zugleich Wahlfreiheit<br />
hinsichtlich der zeitlichen Planung der<br />
Transportart im eigenen Terminal böte,<br />
so der Hafenbetrieb rotterdam. operator<br />
für die CEr soll das Tochterunternehmen<br />
PortShuttle werden, das damit für die<br />
Verlauf der Container Exchange Route<br />
Fahrtenplanung, Verwaltung und rechnungsstellung<br />
zuständig wäre.<br />
Nach der Veröffentlichung der ausschreibung<br />
auf der Website Tenderned<br />
können Interessenten ihr angebot dem<br />
Hafenbetrieb rotterdam zur Beurteilung<br />
vorlegen. Möglichst im 1. Quartal<br />
2021 will der Hafenbetrieb dann eine<br />
auswahl treffen.<br />
Die CEr soll nach angaben der Niederländer<br />
im 1. Quartal 2021 fertiggestellt<br />
sein und nach einer Erprobungsphase<br />
Ende des 4. Quartals 2021 kommerziell<br />
in Betrieb genommen werden.<br />
Mit dem austausch von Containern<br />
über die CEr versprechen sich die Niederländer<br />
weniger Staus in der Umgebung<br />
der Terminals und geringere Kosten. Darüber<br />
hinaus soll dadurch die Geschwindigkeit<br />
erhöht werden. außerdem soll die<br />
Verbindung den Verwaltungsaufwand, z.<br />
B. bei den Zolldokumenten reduzieren.<br />
»Eine gut funktionierende CEr mit einem<br />
konkurrenzfähigen Transportpreis<br />
ermöglicht eine effzientere abfertigung<br />
von Containern; dies führt zu mehr ladung<br />
für den rotterdamer Hafen und<br />
somit zu einer größeren Zahl von arbeitsplätzen<br />
an den Terminals«, so der<br />
Hafenbetrieb rotterdam.<br />
© Hafenbetrieb rotterdam<br />
Bisher erfolgt der austausch der Container<br />
zwischen den Terminals neben dem<br />
lkw auch vorzugsweise per Binnenschiff.<br />
Theemsweg-Trasse nimmt Form an<br />
Seit einigen Jahren treiben die rotterdamer<br />
auch den Gütertransport ins Hinterland<br />
per Eisenbahn voran. Vorbild ist<br />
der Hamburger Hafen, der sich als größter<br />
Eisenbahnhafen Europas seit Jahren<br />
einen Namen macht.<br />
Kürzlich wurde in rotterdam ein weiterer<br />
Meilenstein für die rund 4 km lange<br />
Theemsweg-Trasse erreicht, durch die<br />
die Problematik an der Calandbrücke bei<br />
rozenburg gelöst werden soll. Diese Stahlhubbrücke<br />
für den Bahn- und Straßenverkehr<br />
ist das Bindeglied in der Betuweroute<br />
zum europäischen Hinterland. Für die Seeschifffahrt<br />
ist die Hubbrücke die Zufahrt<br />
zum Brittanniëhaven. Weil sie jedoch zunehmend<br />
ein Hindernis für die Schifffahrt<br />
darstellt, soll sie in den kommenden Jahren<br />
ersetzt werden. Deshalb wird die Eisenbahnstrecke<br />
nun an der Calandbrücke<br />
vorbeigeführt. auf die autostraße, die über<br />
die Brücke führt, kann im Prinzip schon<br />
jetzt verzichtet werden, da der Tomassen-<br />
Tunnel genutzt werden kann.<br />
Zwei Stahlbogenbrücken der Theemsweg-Trasse<br />
konnten in den vergangenen<br />
Wochen an ihre vorgesehenen Plätze positioniert<br />
werden – ein Meilenstein für das<br />
rund 300 Mio. € teure Projekt, das der Hafenbetrieb<br />
rotterdam koordiniert und realisiert<br />
in Zusammenarbeit mit Prorail und<br />
dem niederländischen Ministerium für<br />
Infrastruktur und Wasserwirtschaft realisiert.<br />
SaVe, ein Konsortium der Bauunternehmen<br />
Besix, Dura Vermeer, Mobilis,<br />
Hollandia en Iemants, baut im auftrag des<br />
Hafenbetriebs den Unterbau der Trasse.<br />
»aufgrund der Zunahme des Bahnverkehrs<br />
und des Seeschifffahrtverkehrs von und<br />
zum Brittanniëhaven prognostiziert der<br />
Hafenbetrieb einen Kapazitätsengpass für<br />
den Bahnverkehr. Durch die anlegung der<br />
Theemsweg-Trasse wird dieser Engpass behoben«,<br />
so ronald Paul, Coo des Hafenbetriebs<br />
rotterdam.<br />
TWG<br />
28<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>
SEEHÄFEN | SHorTSEa<br />
© Wägener<br />
Antwerpen will Abfertigung beschleunigen<br />
Der Hafen antwerpen entwickelt eine app, durch die die abläufe in der Binnenschifffahrt<br />
effzienter werden sollen. Es geht es um elektronische Voranmeldungen für Schleusungen<br />
und die Visualisierung freier liegeplätze<br />
Ziel sei es, eine reibungslosere Durchfahrt<br />
durch den Hafen sowie eine effizientere<br />
Binnenschifffahrt zu erreichen,<br />
so die Belgier. Sobald der Schiffsführer<br />
oder -eigner von einer Fahrt zum Hafen<br />
antwerpen Kenntnis erhält, kann er sie<br />
direkt in das System einbuchen. Dadurch<br />
würde man einen schnelleren Überblick<br />
über die Schleusenpläne erhalten, so der<br />
Hafen antwerpen. anschließend würde<br />
das aIS-System die ankunft im Hafengebiet<br />
registrieren. Das an- und ablegen<br />
sowie die auswahl einer Schleuse erfolgten<br />
direkt über die app. Darin gebe es<br />
eine anschauliche Übersicht über alle<br />
verfügbaren Schleusen sowie deren anfangs-<br />
und Endzeiten, sagen die Belgier.<br />
auf dieser Grundlage könne der Schiffsführer<br />
die für ihn am besten geeignete<br />
Schleuse auswählen.<br />
Informationen über Seeschiffe<br />
Darüber hinaus können Schiffsführer<br />
die voraussichtlichen ankunfts- und<br />
abfahrtszeiten von Seeschiffen einsehen<br />
und erfahren, gleiches gilt für Informationen<br />
welche vorübergehenden liegeplätze<br />
(Wartepositionen) genutzt werden können,<br />
während man auf eine Schleusung,<br />
ladevorgänge oder andere aktivitäten<br />
wartet.<br />
Schiffsführer und reeder müssten die<br />
app nur einmalig installieren. Dank der<br />
Übernahme der login-Daten von anderen<br />
Plattformen würde zudem sichergestellt,<br />
dass die Schiffsführer dieselben<br />
Informationen nicht mehrmals übermitteln<br />
müssten, heißt es. Die app zeigt<br />
BICS- und Erinot-Meldungen in einem<br />
Fahrt-Konzept. Daten müssten nur noch<br />
vervollständigt oder im Falle von Änderungen<br />
angepasst werden.<br />
Die app ist Teil des Gesamtprojekts<br />
»Sicherer und reibungsloser Verkehr im<br />
Hafen«. Neben Initiativen für einen digitalen<br />
Wandel wie dieser überarbeiten<br />
die Belgier auch Schifffahrtsorganisation,<br />
-planung und -durchführung.<br />
Um die app zu testen, sucht der Hafen<br />
antwerpen Binnenschiffer und reedereien<br />
mit täglich einer Schleusendurchfahrt<br />
im Hafen.<br />
Schubleichter in Echtzeit verfolgen<br />
Um künftig nicht nur über Binnenschiffbewegungen<br />
informiert zu sein, hat der<br />
Hafen antwerpen zusammen mit dem<br />
niederländisch-belgischen Hafenverbund<br />
North Sea Port einen Tracker für<br />
Schubleichter eingeführt. Dadurch sei<br />
es künftig möglich, Schubleichter und<br />
Schubverbände in Echtzeit zu orten. anders<br />
als bei Binnen- und Schubschiffen<br />
war es bisher nicht möglich, die Position<br />
von Schubleichtern zu verfolgen, da sie<br />
keine eigene Stromversorgung und somit<br />
kein aIS (automatic Identification System)<br />
haben.<br />
Die digital übermittelte Zusammenstellung<br />
der Schubverbände entspreche<br />
nicht immer dertatsächlichen, wie es<br />
heißt. Dadurch gehe viel Zeit an den<br />
Schleusen verloren. Die Tracker würden<br />
nun die korrekten Informationen übermitteln,<br />
was zu einer zuverlässigeren<br />
Schleusenplanung beitrage.<br />
Der Umschlag im Hafen antwerpen<br />
wächst seit Jahren kontinuierlich. Im<br />
vergangenen Jahr wurden 238 Mio.t Güter<br />
umgeschlagen. Für den größten belgischen<br />
Seehafen bedeutet das bereits im<br />
siebten Jahr in Folge einen rekordwert.<br />
Beim Umschlag von Containern ist man<br />
hinter rotterdam mit großem Vorsprung<br />
die Nummer zwei in Europa. Im zurückliegenden<br />
Jahr wurden im antwerpener<br />
Hafen insgesamt 11,87 Mio. TEU umgeschlagen.<br />
(+6,9%). Dadurch seien die<br />
Marktanteile von 27,5% auf 28,2% gestiegen,<br />
so die Belgier.<br />
Weil mit weiterem Wachstum gerechnet<br />
wird, sollen Kapazitäten für zusätzliche<br />
rund 7Mio. TEU geschaffen werden.<br />
Deshalb ist anfang des Jahres das Projekt<br />
ECa (Extra Container Capacity antwerp)<br />
gestartet worden. Geplant sind demnach<br />
ein zweites tideunabhängiges Hafenbecken<br />
für den Containerumschlag, die Schaffung<br />
zusätzlicher logistikflächen, weitere Terminalkapazitäten<br />
durch den ausbau bestehender<br />
anlagen und den Neubau von<br />
Umschlagplätzen sowie zusätzliche liegeplätze<br />
für Containerbinnenschiffe. TWG<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
29
JoBBÖrSE<br />
Jobbörse<br />
Besatzungsregelungen werden überarbeitet<br />
Die Rheinschifffahrtspersonal-Verordnung hat seit Jahrzehnten Bestand. Aufgrund<br />
von stetigen technischen Entwicklungen der Binnenschiffe gilt sie mittlerweile jedoch<br />
als überholt<br />
Für das Befahren des rheins richtet<br />
sich die Zahl der vorgeschriebenen<br />
Besatzung nach der Schiffslänge. Die<br />
ausstattung des Schiffes findet hier keine<br />
Berücksichtigung, wenngleich sie einen<br />
starken Einfluss auf die Navigation der<br />
Einheiten hat.<br />
Im Januar ist die sogenannte Ta-<br />
SCS (Towards a Sustainable Crewing<br />
System)-Studie abgeschlossen worden,<br />
die von der Europäischen Kommission<br />
in auftrag gegeben worden war. Ziel der<br />
Erhebung war es herauszufinden, welche<br />
aufgaben an Bord einen Binnenschiffes<br />
zu verrichten sind und wie stark die Besatzungsmitglieder<br />
durch die jeweiligen<br />
aufgaben beansprucht werden.<br />
anhand der Ergebnisse der Studie soll<br />
nun eine neue Besatzungsverordnung<br />
entwickelt werden. Die Bestimmung der<br />
Mindestbesatzung soll zwar auch weiterhin<br />
über die altbewährten Besatzungstabellen<br />
erfolgen, nur die Schiffslänge<br />
Die Abteilung IV – Verkehr – der Senatsverwaltung für Umwelt,<br />
Verkehr und Klimaschutz sucht ab sofort eine/-n<br />
Oberregierungsrätin / Oberregierungsrat<br />
– Besoldungsgruppe A14 bzw.<br />
Tarifbeschäftigte / Tarifbeschäftigter<br />
(m/w/d) – Entgeltgruppe 14 TV-L<br />
Das Aufgabengebiet umfasst Sachgebietsleitung für „Ministerielle<br />
Angelegenheiten/Schifffahrt und Häfen“.<br />
Die ausführliche Stellenausschreibung mit Angabe der Anforderungen,<br />
des Anforderungsprofils und sonstigen Hinweisen finden<br />
Sie im Internet unter<br />
https://www.berlin.de/karriereportal/stellen/jobportal/Oberregie<br />
rungsraetinOberregierungsrat-bzw-Tarifbeschaeftig-de-j13273.html<br />
Bitte bewerben Sie sich bis zum 31.<strong>07</strong>.<strong>2020</strong> ausschließlich online<br />
im Karriereportal unter der o. g. Ausschreibung.<br />
Die technische Ausstattung eines Schiffes soll künftig<br />
bei der Festlegung der Besatzungsstärke eine Rolle spielen<br />
dafür in Betracht zu ziehen, genügt aber<br />
wohl künftig nicht mehr, wie sich in den<br />
verschiedenen Gremien abzeichnet.<br />
Vielmehr sollen die Tabellen flexibler<br />
gestaltet werden und wesentlich mehr<br />
Faktoren einbeziehen. Insbesondere die<br />
vorhandene technische ausstattung solle<br />
mehr berücksichtigt werden, so der<br />
Bundesverband der deutschen Binnenschifffahrt<br />
(BDB). Eine hochwertige<br />
technische ausstattung könne zu dem<br />
Ergebnis führen, dass die Mindestbesatzung<br />
reduziert werden könnte, ohne<br />
die erforderliche Sicherheit zu beeinträchtigen.<br />
Die EU-richtlinie 2397/2017 über die<br />
anerkennung von Berufsqualifikationen<br />
in der Binnenschifffahrt muss bis<br />
zum 17. Januar 2022 in nationales recht<br />
umgesetzt werden, so die Vorgabe. Die<br />
mache eine Neuordnung der ausbildung<br />
zum Binnenschiffer erforderlich, sagt der<br />
BDB. Derzeit dauert die ausbildung drei<br />
Jahre, nach erfolgreichem abschluss ist<br />
man qualifizierter Binnenschiffer. Die<br />
EU-richtlinie hingegen ermöglicht eine<br />
zweijährige ausbildung zu der nautischen<br />
Qualifikation »Matrose«, nach drei<br />
Jahren erhält man dann die nautische<br />
Qualifikation »Schiffsführer«.<br />
aktuell werden Vorschläge über die<br />
anpassung der Besatzungsverordnung<br />
diskutiert. Ein arbeitgeberseitiger Vorschlag,<br />
der zwei duale ausbildungsberufe<br />
im Bereich der Binnenschifffahrt vorsieht,<br />
wurde nach BDB-angaben positiv<br />
aufgefasst. Demnach würde man nach<br />
erfolgreicher dreijähriger ausbildung<br />
mit dem Berufsabschluss »Steuermann«<br />
und nach dreieinhalb-jähriger ausbild<br />
mit der Berufsbezeichnung »Schiffsführer«<br />
enden.<br />
RD<br />
© Wägener<br />
30<br />
Binnenschifffahrt 06 | <strong>2020</strong>
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Binnenschifffahrt 06 | <strong>2020</strong><br />
31
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN<br />
HGK legt Rekordergebnis vor<br />
Mit 10,3 Mio. € hat die Häfen und Güterverkehr Köln aG im vergangenen Jahr ein<br />
rekordergebnis erzielt. Der Gewinn stieg damit um 2,5 Mio. € gegenüber 2018<br />
Der Umsatz der HGK belief sich auf 75,4 Mio. € (Vorjahr:<br />
69,8 Mio. €), der der gesamten HGK-Gruppe inklusive Töchter<br />
und Beteiligungen wie Neska-Gruppe, HTaG oder rheinCargo<br />
232 Mio. € (Vorjahr: 243,1 Mio. €). »Wir freuen uns sehr, erstmals<br />
in der Geschichte der Häfen und Güterverkehr Köln aG<br />
einen zweistelligen Millionen-Gewinn ausweisen zu können«,<br />
so Vorstandschef Uwe Wedig.<br />
In der Bilanz fand ein besonderes Ereignis Niederschlag: Nach<br />
der politischen Entscheidung des rates der Stadt Köln, den geplanten<br />
ausbau des Hafens Köln-Godorf endgültig zu stoppen,<br />
musste die HGK bereits angefallene Kosten für Planung und aufwendungen<br />
abschreiben. Genannt wurde eine Investitionssumme<br />
von 8 Mio. €. Nach rechtlicher Prüfung hat die Stadt Köln der<br />
HGK diese aufwendungen ersetzt.<br />
Nicht nur die HGK selbst, sondern auch die Tochter- und Beteiligungsunternehmen<br />
konnten sich in einem weiterhin schwierigen<br />
Marktumfeld gut behaupten und haben damit zum Ergebnis<br />
beigetragen, heißt es.<br />
Die trimodale Neska hat im Bereich des konventionellen Umschlags<br />
und beim Gütertransport rund 7,2 Mio. t bewegt (Vorjahr:<br />
7,8 Mio. t). Bei der HTaG (Häfen und Transport aG) gab es<br />
dagegen einen leichten rückgang von 11 auf 10,1 Mio. t.<br />
Der logistikdienstleister rhein-Cargo, ein Joint Venture der<br />
HGK mit den Neuss Düsseldorfer Häfen (NDH) erlitt in den sieben<br />
rheinhäfen ebenfalls leichte Einbußen, der Umschlag sank<br />
von 25,4 Mio. t auf 24,3 Mio. t. auf der Schiene wurden 22 Mio. t<br />
transportiert (Vorjahr: 18,8 Mio. t). Insgesamt fielen bei der<br />
rheinCargo mit 46,3 Mio. t deutlich mehr Güter an als im Vorjahr<br />
(44,2 Mio. t).<br />
Gerade die Binnenschiffsaktivitäten der HGK sollen durch die<br />
Übernahme der Imperial-Flotte einen gewaltigen Schub erhalten.<br />
Die mit rund 200 Mio € taxierte Übernahme, die eigentlich bis<br />
zum 30. Juni abgeschlossen sein sollte, wurde aber in buchstäblich<br />
letzter Sekunde vom landesministerium für Heimat, Kommunales,<br />
Bauen und Gleichstellung als oberste Kommunalaufsicht gestoppt.<br />
Begründung: Wegen fehlender Unterlagen könnten einige<br />
juristische Fragen nicht abschließend geklärt werden.<br />
Die Verhandlungen zwischen der HGK, der Stadt Köln und der<br />
Bezirksregierung hielten bei redaktionsschluss dieser ausgabe<br />
noch an. Die HGK hatte sich in einem Bieterverfahren gegen andere<br />
Kaufinteressenten durchgesetzt.<br />
■<br />
© rheinCargo<br />
NEUSS TRIMODAL<br />
Neuss-Düsseldorfer Häfen verkaufen Terminalbeteiligung<br />
Die Neuss-Düsseldorfer Häfen ziehen sich als Gesellschafter bei<br />
der Neuss Trimodal GmbH zurück. Die anteile werden von den<br />
bisherigen Partnern übernommen.<br />
Die Deutsche Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr<br />
(Kombiverkehr) hält künftig 70% der anteile, die restlichen 30%<br />
liegen bei ambrogio. »Mit dem Verkauf ebnen wir den Weg, die<br />
weitere Entwicklung des Terminals in die Hände der operativ tätigen<br />
Spezialisten für den Intermodalverkehr zu legen«, erklärte<br />
NDH-Geschäftsführer Sascha odermatt.<br />
Nach dem Übergang des operativen Geschäfts der NDH auf die<br />
Beteiligungsgesellschaft rheinCargo sei der Verkauf der Neuss-<br />
Trimodal-anteile ein weiterer Schritt einer strategischen Neuausrichtung.<br />
als Grundstückseigentümer bleibe man den Gesellschaftern<br />
natürlich auch künftig verbunden, heißt es.<br />
Die Neuss-Düsseldorfer Häfen entstanden im Jahr 2003 durch<br />
den Zusammenschluss der bis dahin eigenständig agierenden<br />
rheinhäfen Neuss und Düsseldorf. Das Terminal Neuss Trimodal<br />
besteht seit 2004. auf einer Fläche von rund 88.000 m² werden<br />
hier jährlich bis zu 250.000 ladeeinheiten umgeschlagen.<br />
Ein Großteil der Mengen kommt aus den West-häfen Zeebrügge,<br />
antwerpen und rotterdam. Ergänzt werden die Containermengen<br />
durch Kontinentalverkehre von und nach Wien,<br />
Wels und Graz (Österreich), Budapest (Ungarn), Gallarate (Italien),<br />
Hefei (China) und einer hochfrequenten Containerverbindung<br />
nach Frenkendorf/Basel (Schweiz). »Durch die neue Struktur<br />
können wir über unsere operativ tätigen Gesellschafter auch<br />
Geschäft generieren, eine aus unserer Sicht ideale Konstellation«,<br />
berichten die beiden Geschäftsführer der Neuss Trimodal, Karsten<br />
Scheidhauer und Daniel Jähn.<br />
Um national und international wettbewerbsfähig zu sein haben,<br />
die Neuss-Düsseldorfer Häfen in den letzten Jahren rund<br />
22 Mio. € in den ausbau der Infrastruktur ihrer Containerterminals<br />
investiert. Seit 1990 beträgt die durchschnittliche jährliche<br />
Wachstumsrate etwa 10%, teilten die NDH mit. ■<br />
32<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>
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Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
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Als vier Schweden Anfang der 70er-Jahre<br />
ihre Initialen zusammenlegten, konnte niemand<br />
ahnen, dass der neue Name zum Inbegriff<br />
feinster Popkultur werden würde. Ein<br />
gutes Jahrzehnt lang dominierten ABBA<br />
die Charts, die Discos und unzählige Parties.<br />
Nach der Trennung des Quartetts war die<br />
Erfolgsgeschichte jedoch keineswegs beendet.<br />
Befeuert vom Musical und dem Film<br />
Mamma mia, begeistert die Musik von ABBA<br />
heute wieder Millionen Fans. • ABBA – Alle<br />
Songs und ihre Geschichten zeichnet die<br />
faszinierende Geschichte der Ausnahmeband<br />
Song für Song nach, von preisgekrönten<br />
Platin-Hits bis hin zu weniger bekannten<br />
Songs. Komplettiert wird diese Zeitreise<br />
durch viele, teils bisher unbekannte Fotos.<br />
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34<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
koehler-books.de
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN<br />
Duisburgs Energiekonzept als Vorbild?<br />
Der Hafen Duisburg erstellt in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-,<br />
Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT ein Konzept für eine effziente Energienutzung<br />
und -versorgung. Nun wird die Übertragbarkeit auf andere Häfen geprüft<br />
Ein Jahr nach dem Start des Projektes<br />
haben die Partner eine Metastudie<br />
durchgeführt, um herauszufinden, inwiefern<br />
das Konzept auf andere Häfen<br />
übertragbar ist. Im Zentrum stehen Kategorisierung<br />
und Typologisierung von<br />
Binnenhäfen.<br />
»Gleich zu Beginn des Projektes haben<br />
wir festgestellt, dass es keine eindeutige<br />
und für uns zielführende Definition von<br />
Binnenhäfen gibt«, erklärt anna Grevé,<br />
leiterin der abteilung Elektrochemische<br />
Energiespeicher am Fraunhofer UM-<br />
SICHT. Häfen seien vielmehr besondere<br />
Stadtquartiere mit eigenen energetischen<br />
anforderungen.<br />
Deshalb wurde ein spezielles Indikatorensystem<br />
entwickelt, das Binnenhäfen in<br />
ihren verschiedenen ausprägungen charakterisiert.<br />
auf der einen Seite umfasst<br />
es die wirtschaftliche Bedeutung (Hafenfläche,<br />
Warenumschlag, Verkehrsanbindung),<br />
die Struktur (bauliche Elemente,<br />
Unternehmenslandschaft) und die Quartiersanbindung<br />
(Wohnbaufläche, Bevölkerung,<br />
Gewerbe- und Industriefläche).<br />
auf der anderen Seite schließt es Faktoren<br />
wie Sektorkopplung und Stromerzeugung<br />
aus erneuerbaren Energien ein: Es gelte<br />
unter anderem zu prüfen, wie die Netzinfrastruktur<br />
aussehe, ob vor ort bereits<br />
Power-to-X-Technologien existierten und<br />
ob der Bau von Windkraft- oder Photovoltaik-anlagen<br />
zielführend wäre.<br />
auf dieser Basis haben die Projektpartner<br />
zehn Kategorien erstellt, die folgende<br />
Merkmale berücksichtigen: wasserseitiger<br />
Warenumschlag (groß oder klein; die<br />
Grenze liegt bei 3 Mio. t), Umschlagmöglichkeiten<br />
(bimodal oder trimodal) und<br />
Quartiersanbindung (Gewerbe/Industrie,<br />
Gewerbe-/Industrie-affn, Wohnbau-affin,<br />
Mischform).<br />
In Deutschland am stärksten vertreten<br />
seien Häfen mit der Kombination »klein,<br />
trimodal, Mischform« (27), gefolgt von<br />
»klein, trimodal, Wohnbau-affn« (14)<br />
sowie »groß, trimodal, Mischform« (12),<br />
heißt es.<br />
Ergänzend unterscheiden die Projektpartner<br />
zwischen zwei Hafentypen.<br />
Duisburg will energieeffzienter werden. Können andere Häfen das Modell übernehmen?<br />
Während der Handelshafen durch eine<br />
gemischte lagerstruktur, verschiedene<br />
Umschlaggüter und eine heterogene Unternehmenslandschaft<br />
gekennzeichnet<br />
ist, umfasst der spezialisierte Hafen wenige<br />
lagertypen und Umschlaggüter sowie<br />
eine homogene Unternehmenslandschaft.<br />
Sieben weitere Häfen im Fokus<br />
anhand dieser Einordnungen haben die<br />
Projektpartner neben Duisburg sieben<br />
weitere Häfen für eine bereits laufende<br />
Detail analyse ausgewählt. Sie umfasst<br />
unter anderem die Erhebung von lastgängen<br />
sowie Interviews mit den akteuren<br />
vor ort – von Unternehmen über<br />
Energieversorger und Netzbetreiber bis<br />
zu den anwohnern, so alexander Garbar,<br />
Manager Sustainability und Projektmanager<br />
Unternehmensentwicklung bei<br />
der Duisburger Hafen aG. »Dabei fragen<br />
wir zum Beispiel nach der aktuellen Situation,<br />
den Bedarfen und der Kooperationsbereitschaft.«<br />
auch die weiteren arbeitspakete stehen<br />
bereits fest. Dazu zählen die Vorauswahl<br />
und Charakterisierung von Power-to-<br />
X- und Energieversorgungstechnologien<br />
für den Duisburger Hafen ebenso wie die<br />
Entwicklung erster Zukunftsszenarien.<br />
Mit konkreten Ergebnissen rechnen Grevé<br />
und Garbar zum Ende dieses Jahres.<br />
Über das Projekt »enerPort«<br />
Im rahmen von »enerPort« entsteht ein<br />
Gesamtkonzept zur Energienutzung<br />
und -versorgung für den Duisburger<br />
Hafen in Bezug auf Herausforderungen<br />
der Energiewende. Das Besondere: Bisher<br />
konzentrieren sich aktivitäten zur<br />
Steigerung von Effzienz und Nutzung<br />
erneuerbarer Energien in Häfen auf den<br />
Bereich der logistik und den Einsatz<br />
biobasierter Kraftstoffe. Mit Blick auf die<br />
Energiewende seien Binnenhäfen aber vor<br />
allem auch interessante Stadtgebiete mit<br />
einem eigenen anforderungsprofil und<br />
großem Entwicklungspotenzial. Die<br />
Projektpartner verfolgen deshalb einen<br />
cross-industriellen ansatz zur Sektorenkopplung<br />
von Energiewirtschaft mit den<br />
Bereichen Wohnen, Gewerbe, Industrie,<br />
logistik und Verkehr.<br />
Das Projekt »enerPort« wird im rahmen<br />
von »EnEff:Hafen« vom Bundeswirtschaftsministerium<br />
gefördert. RD<br />
© duisport<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
35
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN<br />
©<br />
Wasserstraßen digital gespiegelt<br />
Gewässerkundliche Messungen sollen auomatisiert werden. Eine vierdimensionale<br />
abbildung der Bundeswasserstraßen soll die Grundlage für zahlreiche weiterführende<br />
Prozesse zur Digitalisierung der Schifffahrt bieten<br />
Auf nationaler und europäischer Ebene<br />
werden derzeit Masterpläne erarbeitet<br />
und umgesetzt, die sich mit der digitalen<br />
Transformation der Binnenschifffahrt<br />
zur künftigen Mobilität beschäftigen: intelligenter<br />
als bisher, automatisiert, vernetzt,<br />
effzient, umweltfreundlich.<br />
Die Maßnahmen erstrecken sich über<br />
die gesamte Bandbreite von den fortzuschreibenden<br />
anforderungen an eine digitale<br />
und teilweise virtuelle Wasserstraßeninfrastruktur,<br />
über die Unterstützung<br />
der Navigation, den (teil-)automatisierten<br />
Betrieb von Binnenschiffen, bis hin zur Digitalisierung<br />
des Verkehrs- und Transportmanagements<br />
mit seinen logistikketten.<br />
Dabei fallen Stichworte wie virtuelle<br />
Schifffahrtszeichen, assistenzsysteme<br />
oder synchro-modale Binnenschifffahrt.<br />
Die digitale abbildung der Wasserstraßen<br />
bildet das Fundament dieser Transformation.<br />
Digitalisierung und Big Data<br />
analysis führen unmittelbar dazu, Prozesse<br />
weitestgehend automatisiert ablaufen<br />
zu lassen.<br />
Schlagartig rückte die Bedeutung der<br />
Wasserstandsvorhersage und aktueller<br />
Tiefeninformationen für die Versorgungssicherheit<br />
während der rheinniedrigwassersituationen<br />
2018 und 2019 ins Bewusstsein<br />
von Bevölkerung und Industrie. Dies<br />
führte anfang Juli vergangnene Jahres zur<br />
Unterzeichnung des »aktionsplans Niedrigwasser<br />
rhein« durch Bundesverkehrsminister<br />
andreas Scheuer und Vertreter<br />
der Industrie.<br />
Im auftrag des Bundesverkehrsministeriums<br />
erarbeitet die Bundesanstalt für<br />
Gewässerkunde (BfG) in diesem Zusammenhang<br />
gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut<br />
für optronik, Systemtechnik<br />
und Bildauswertung einen Maßnahmenplan<br />
zur automatisierung gewässerkundlicher<br />
Messungen.<br />
außerdem sind die Generaldirektion<br />
Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS),<br />
die Bundesanstalt für Wasserbau (BaW)<br />
und das Bundesamt für Seeschifffahrt<br />
und Hydrographie (<strong>BS</strong>H) beteiligt. Damit<br />
reiht sich der Maßnahmenplan nahtlos<br />
in den Masterplan Binnenschifffahrt<br />
vom Mai 2019 ein, indem er insbesondere<br />
die Bereitstellung fachlich und raumzeitlich<br />
höherwertiger Messdaten als Basis für<br />
zu erwartende optimierte Befahrbarkeitsprognosen<br />
forciert.<br />
Mit dem Begriff »Messen« sind synonym<br />
die gesamten Mess- und Modellierungsprozesse<br />
der quantitativen Gewässerkunde<br />
in diesem Maßnahmenplan angesprochen.<br />
langfristiges Ziel ist die Erstellung<br />
eines digitalen Zwillings der Bundeswasserstraßen<br />
(BWaStr-Zwilling).<br />
Dieser basiert auf Messungen von Tiefeninformationen<br />
im remotebetrieb, der<br />
Modellierung von Wasserständen und<br />
36<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN<br />
© BfG<br />
Wassertiefen, Fließgeschwindigkeiten<br />
und -richtungen (Strömungen), morphodynamischen<br />
Sohlprozessen (Geschiebetransport,<br />
Sedimentverlagerungen), Gelände-<br />
und Gewässersohltopographien<br />
und deren Veränderungen sowie des Verkehrsaufkommens.<br />
Ein digitaler BWaStr-Zwilling soll über<br />
den aktuellen Zustand einer realen Wasserstraßenrelation<br />
hinaus auch die digitale<br />
Chronologie der Einflussgrößen der<br />
quantitativen Gewässerkunde liefern.<br />
Die vierdimensionale abbildung der<br />
Bundeswasserstraßen bietet die<br />
Grundlage für zahlreiche weiterführende<br />
Prozesse zur Digitalisierung<br />
der Schifffahrt.<br />
letztlich wird es neben der Schifffahrt<br />
selbst zahlreiche Nutznießer dieses integrierten<br />
Datenbestandes geben, da digitalisierten<br />
Management- und ausführungsaufgaben<br />
eine völlig neue Grundlage zur<br />
Verfügung gestellt wird.<br />
Perspektivisch ermöglicht der digitale<br />
BWaStr-Zwilling ein optimiertes und effzientes<br />
Unterhaltungs-, Betriebs- und ausbaumanagement<br />
der Wasserstraßen. auch<br />
komplexe analysen zur Gewässerentwicklung<br />
und deren auswirkungen oder zum<br />
Einfluss externer Faktoren wie anthropogener<br />
Klimaänderungen werden umfassend<br />
möglich sein.<br />
Eine zusätzliche Herausforderung besteht<br />
darin, den aktuellen Fokus von Messverfahren<br />
der quantitativen Gewässerkunde<br />
für die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung<br />
ressourcenschonend zu erweitern.<br />
Beispielsweise bedeutet dies für die<br />
Gewässervermessung die Entwicklung<br />
vom aktuellen Schwerpunkt der Verkehrssicherung<br />
hin zu einem kontinuierlichen<br />
Bathymetrie-Service. Dies kann aber nur<br />
gelingen, wenn der automatisierungsgrad<br />
der aktuellen Mess- und auswerteprozesse<br />
deutlich erhöht und bestmöglich durch<br />
Modelle ergänzt wird.<br />
autoren: Dr.-Ing. Thomas Artz (BfG)<br />
Herbert Brockmann (BfG)<br />
Hendrik Hampe (BMVI)<br />
Dr. Dieter Willersinn (Fraunhofer-<br />
Institut für Optronik, Systemtechnik<br />
und Bildauswertung)<br />
Der Umgang mit dem<br />
Element Wasser braucht<br />
keine Wunder – sondern<br />
Know-how, Kreativität<br />
und Erfahrung.<br />
Wir können nicht<br />
übers Wasser gehen.<br />
Aber erstklassig<br />
damit umgehen.<br />
Innerhalb des Hülskens-Firmenverbandes<br />
ist Hülskens Wasserbau der Experte für<br />
wasserbauliche Herausforderungen. Mit<br />
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realisieren wir selbst anspruchsvolle<br />
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Wunder also, das Hülskens Wasserbau zu den<br />
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Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
37
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN<br />
Schwergewichtige Rolle für das Binnenschiff<br />
GEKa Maschinenhandel betreibt ein Schwerlastterminal im Hafen Mannheim, das<br />
trimodal angebunden und speditionsunabhängig ist. Bei einem Großteil der Verladungen<br />
ist das Binnenschiff involviert<br />
Von Thomas Wägener<br />
Das Verladen und die lagerung schwerer Güter ist das Kerngeschäft<br />
von GEKa Maschinenhandel (GEKa) in Mannheim.<br />
Das Unternehmen, das seinen Hauptfirmensitz in der Nähe von<br />
Hamburg hat, verfügt im rheinauhafen über das GEKa Schwergut-Terminal,<br />
in dem bis zu 165 t schwere lasten bewegt werden<br />
können. Eine 37,50 m x 94 m große Halle steht dort ebenso zur<br />
Verfügung wie eine Traverse, die bis zu 140 t bewegen kann. Sie<br />
stammt von der Firma MS Müller & Schmoranzer aus Sande<br />
bei Wilhelmshaven und wurde individuell angefertigt. Dasselbe<br />
Unternehmen hat vor drei Jahren auch den Kran von 150 t auf<br />
165 t aufgerüstet. Damit lassen sich nun auch lokomotiven von<br />
Siemens und Schiffsmotoren von MaN bewegen, deren Endmontage<br />
in der Halle erfolgt. Dies seien sowohl vom Einzel- als auch<br />
© GEKa Maschinenhandel<br />
in Bezug auf das Gesamtgewicht die bisher größten Projekte, die<br />
auf dem Schwerlastterminal verladen worden sind, so GEKa.<br />
Die 2017 angeschaffe Traverse sei für Schwergutverladungen sehr<br />
praktisch, weil man damit senkrecht anschlagen könne, so dass beispielsweise<br />
Kisten zwischen den Schlingen nicht zerdrückt werden,<br />
beschreibt Gerwin Klaus, der für das GEKa Schwergut-Terminal<br />
in Mannheim zuständig und an der Geschäftsführung beteiligt ist.<br />
Die Hubhöhe sei deutlich geringer im Vergleich zu Hafenkranen.<br />
Einige Schwerlastspediteure zählen zu den regelmäßigen Kunden,<br />
gleiches gilt für reedereien. Vertraglich festgelegt sei dies<br />
aber nicht, denn »wir sind ein speditionsunabhängiges Verladeterminal«,<br />
wie Klaus betont. anfragen für den Umschlag kommen<br />
von Schwerlastspeditionen, in der Branche wird noch immer hart<br />
um jeden auftrag gekämpft. Daher müsse man den Kunden die<br />
für sie passenden leistungen anbieten, sagt der Schwergutspezialist<br />
und meint damit insbesondere einen sicheren und zuverlässigen<br />
ladungs- und Einlagerungsbetrieb.<br />
Binnenschiff ist häufig involviert<br />
Der an- und abtransport über die Wasserstraße hat für das Unternehmen<br />
in Mannheim eine herausragende Bedeutung. » Etwa die<br />
Hälfte der Hallenfläche ist für Tätigkeiten vorgesehen, die in Verbindung<br />
mit der Binnenschifffahrt stehen, darunter fallen Zwischenlagerung,<br />
Montage, Vorverschiffung und Einlagerung« sagt Klaus.<br />
Die meisten Umschläge sind mit dem Transport über die Wasserstraße<br />
verbunden, der Manager spricht von etwa 90%. »In der<br />
regel kommen die Güter mit dem lkw an und werden mit dem<br />
Binnenschiff weitertransportiert oder umgekehrt«, berichtet er.<br />
Häufig seien Seehäfen wie antwerpen und rotterdam die Bestimmungsorte.<br />
anlieferungen der Schwerlasten mit der Bahn sind<br />
hingegen eher selten. Das hängt damit zusammen, dass viele der<br />
Güter für den Schienentransport zu breit sind.<br />
Im Jahr 2003 hatte GEKa Maschinenhandel das etwa<br />
30.000 m² große Gelände in Mannheim erworben, das anfangs ausschließlich<br />
als lagerstandort diente. Inzwischen sind große Teile<br />
davon vermietet. Der Standort war zuvor ein Produktionsbetrieb<br />
für die chemische Industrie. Johann Stahl Kessel- und apparatebau<br />
fertigte hier beispielsweise große Destillationskolonnen aus Metall.<br />
Schon damals wurden dort also große Teile produziert. Davon profitiert<br />
GEKa bis heute, denn das Grundstück ist mit Betonplatten<br />
befestigt, also für Schwerlastverkehre geeignet. Zudem lässt sich<br />
das Hallentor auf 20 m in der Breite öffnen, auch dies erleichtert<br />
die lkw-Verkehre.<br />
Ursprünglich hat das Unternehmen, das in diesem Jahr seinen<br />
30. Geburtstag feiert, gebrauchte Industriepressen verladen. Die<br />
ausweitung des Geschäfts auf Schwergüter aller art habe sich aber<br />
bisher als Erfolg erwiesen. Während beim Umschlag noch ausreichend<br />
Kapazitäten bestehen, sind bei der Einlagerung die Grenzen<br />
inzwischen fast erreicht. Insgesamt sind noch etwa 5.000 m² ausbaufläche<br />
verfügbar, berichtet Klaus.<br />
38<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN<br />
Trimodal im Quadrat<br />
Die Schnittstelle zwischen Wasser, Straße und Schiene in der<br />
Quadratestadt Mannheim.<br />
Staatliche Rhein-Neckar-<br />
Hafengesellschaft Mannheim mbH<br />
www.hafen-mannheim.de<br />
HafenMannheim<br />
weltweit für die Region<br />
»Binnenschiffe sind gegenüber Lkw im Vorteil«<br />
Der Schwergutexperte sieht das Potenzial dieses Geschäfts lange<br />
noch nicht ausgeschöpft. »Schwerlasten mit Binnenschiffen zu<br />
verladen, schaff wesentlich weniger Probleme, als sie mit dem<br />
lkw zu transportieren«, meint er. In der Schifffahrt gebe es keine<br />
Schwierigkeiten mit Genehmigungen, auch müsse keine route<br />
aufwändig geplant werden. »Wenn die ladung im Schiff ist, kann<br />
die Fahrt sofort beginnen.« Ganz im Gegensatz zu lkw-Transporten,<br />
denn hier sei es zunehmend aufwändig, diese genehmigt<br />
zu bekommen und vor allem passende routen zu finden. Viele<br />
Brücken seien marode und nicht mehr für Schwerlastverkehre<br />
passierbar. Weiträumige Umwege sind die Folge, teilweise über<br />
mehrere hundert Kilometer, wie Klaus sagt. Ferner müssen solche<br />
Transporte von der Polizei begleitet werden und dürfen nur nachts<br />
erfolgen. Deshalb stuft Klaus die Beförderung schwerer lasten<br />
über die Wasserstraße insgesamt als planungssicherer ein. allerdings<br />
sei die Straße in der regel kostengünstiger, denn hier gebe<br />
es einen Umladevorgang weniger. Dies sei einer der Hauptgründe,<br />
weshalb viele Unternehmen den lkw vorzögen. »Die Kosten eines<br />
Gesamttransports zum Seehafen sind zwar oft günstiger, wenn<br />
die Ware für den Gesamtweg auf dem lkw verbleibt. Je größer<br />
aber Höhe, Breite und Gewicht sind, desto eher lohnt sich der<br />
Umschlag aufs Binnenschiff«, so Klaus.<br />
■<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
39
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN<br />
Online-Plattform wird erweitert<br />
Durch das Projekt »rPIS 4.0« soll die Kooperation von neun Häfen am oberrhein vertieft<br />
werden. anfangs ging es nur um Containerverkehre, nun wird die Plattform auf Bulk-<br />
Verkehre ausgeweitet<br />
Seit dem Jahr 2012 kooperieren die neun<br />
oberrheinhäfen in der Dreiländer-region,<br />
die ein zentrales Bindeglied im TEN-<br />
T-Kernnetz darstellt. Dies sind die Häfen<br />
Basel, Weil am rhein, Mulhouse, Colmar/<br />
Neuf-Brisach, Strasbourg, Kehl, Karlsruhe,<br />
ludwigshafen (rhein) und Mannheim.<br />
ausgehend von den Empfehlungen<br />
der Gutachten eines ersten Vorhabens<br />
« Upper rhine, a connected corridor »<br />
(2012-2014), das zum Ziel hatte, Prioritäten<br />
für Investitionen oder Kooperationsvorhaben<br />
der Hafengruppierung zu<br />
bestimmen, haben die Häfen in einem<br />
zweiten Projekt »Pilot Implementation<br />
of an ICT Upper rhine Traffc information<br />
Platform« (2015-2018) die Plattform<br />
rPIS zur optimierung des Managements<br />
von Containerverkehren auf dem<br />
rhein entwickelt und vorangetrieben.<br />
Schon zu Beginn dieses Jahres gab es die<br />
Idee, die Plattform um Verkehrssegmente<br />
und Nutzergruppen zu erweitern. Im<br />
april wurde schließlich eine Befragung<br />
von akteuren der Binnenschifffahrt am<br />
oberrhein aus dem Bereich Schütt- und<br />
Stückgut durchgeführt. anhand dieser<br />
Erhebung konnte ein Katalog von anforderungen<br />
an ein neues Modul für Bulk-<br />
Verkehre erarbeitet werden. Insgesamt elf<br />
Unternehmen hätten ihr Interesse bis jetzt<br />
bekundet, sich in die Entwicklung dieses<br />
Ein Tanker an der Pier in Ludwigshafen<br />
Moduls aktiv einzubringen, so die Projektverantwortlichen.<br />
Gerade am aktuellen<br />
Bespiel Corona habe sich wieder gezeigt,<br />
wie wichtig digitale Dienste und Prozesse<br />
seien, heißt es im neuen rPIS-Newsletter.<br />
Das System konnte demnach »durchgängig<br />
und ohne jeglichen Einfluss« während<br />
des Corona-Shutdowns den operativen Betrieb<br />
der Stakeholder erleichtern.<br />
»Wir nehmen die Umstände der herausfordernden<br />
Zeiten sehr ernst und werden<br />
nun verstärkt auch das Thema der neuen<br />
digitalen Dienste für rPIS angehen. Damit<br />
beabsichtigen wir das angebot für die<br />
verschiedenen akteure noch weiter auszubauen<br />
und somit eine möglichst reibungslose,<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
der Binnenhäfen zu fördern«, heißt es.<br />
Seit Kurzem ist auch der Duisburger<br />
Hafen mit im Boot. Zwischen den<br />
rheinhäfen und europas größtem Binnenhafen<br />
soll wird eine langfristige<br />
Partnerschaft angestrebt. Ziel der Projektbeteiligten<br />
sei es, die Entwicklung<br />
von Verkehrsträgern sowie Informationsströmen<br />
weiter nutzbringend auszubauen.<br />
rPIS sei dabei künftig ein wichtiger<br />
Baustein in der duisport-Strategie<br />
zum aufbau eines umfassenden Hafenkommunikationssystems.<br />
RD<br />
© Selzer<br />
Stauvermeider ...<br />
Mit ca. 25 Millionen Tonnen Schiffsumschlag pro<br />
Jahr, das sind umgerechnet rund 1,5 Millionen nicht<br />
gefahrene Lkw!<br />
Neben der Entlastung des Straßenverkehrs leisten wir<br />
damit einen erheb lichen Beitrag zum Umweltschutz.<br />
Häfen Rheinland-Pfalz stehen für<br />
- ca. 55.000 Arbeitsplätze<br />
- 65% Exportquote<br />
Zollhofstraße 4 · 67061 Ludwigshafen am Rhein · Tel: 0621 5984-0 · Fax: 0621 5984-135 · www.haefen-rlp.de<br />
40<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN<br />
C-Port wird zur Innovationsplattform<br />
Der c-Port am Küstenkanal entwickelt sich immer mehr zu einer Hochburg für innovative<br />
Technologien. Dort sollen eine Biomethananlage, eine Transformationsanlage und eine<br />
Pilotanlage für aktiv- und Pflanzenkohle entstehen<br />
Bei der geplanten Biomethananlage<br />
und der Transformationsanlage für<br />
Schweinegülle in dem Industrie- und Gewerbegebiet<br />
am Küstenkanal können die<br />
akteure auf die Unterstützung der niedersächsischen<br />
landesregierung zählen.<br />
Der stellvertretende Ministerpräsident<br />
und Wirtschaftsminister Bernd althusmann<br />
(CDU) befürwortet die Umsetzung<br />
beider Projekte im landkreis Cloppenburg.<br />
»Das, was dort geplant ist, sind zukunftweisende<br />
Technologien, die optimal<br />
in die gesamte lNG-Strategie des landes<br />
Niedersachsens passen. Sie bieten neue<br />
lösungen für Herausforderungen in der<br />
landwirtschaft und wirtschaftlich sinnvolle<br />
Möglichkeiten für neue klimaschonende<br />
Kraftstoffe, so althusmann.<br />
Die Vorhaben der Investoren revis<br />
bioenergy und Kaskum wurden jedoch<br />
zuletzt von einigen Bürgern kritisch gesehen.<br />
althusmann informierte sich daher<br />
gründlich über das Vorhaben und die<br />
Technologieverfahren. Sein Fazit: »Mit<br />
den geplanten neuen Technologien ist das<br />
möglich, was Politik und Bürger wollen:<br />
weniger Belastungen des Grundwassers in<br />
der region und grüne, ökologische Kraftstoffe,<br />
die fast keinen Feinstaub verursachen<br />
und Co2-neutral sind.«<br />
althusmann betonte, dass die geplanten<br />
Vorhaben zeigten, dass die Schaffung<br />
eines Industriegebiets mit Binnenhafen<br />
am Küstenkanal vor vielen Jahren der<br />
richtige Schritt gewesen sei. Er sei sicher,<br />
dass auch der durch den Bund geplante<br />
ausbau des Küstenkanals weitere ansiedlungen<br />
nach sich ziehen werde. »als<br />
landesregierung und ich als Minister<br />
werden sie dabei weiterhin sehr aktiv<br />
unterstützen.«<br />
althusmann hoff, dass in den kommenden<br />
Monaten die intensiven Prüfungen aller<br />
Details und Projektbestandteile der Investoren<br />
durch behördliche Fachleute und<br />
Gutachter die Voraussetzungen schaffen<br />
würden, damit die anlagen dann gebaut<br />
und Produkte erzeugt werden könnten, die<br />
bundesweit eine Vorreiterrolle in der Energiewende<br />
einnähmen und Niedersachsen<br />
bestens zu Gesicht stünden.<br />
Pilotanlage für Pflanzenkohle<br />
So könnte die Biomethananlage aussehen<br />
(hier ein Foto aus Gommern, Sachsen-Anhalt)<br />
auch die Firma Bioreformer aus lähden<br />
im Emsland hat den c-Port für ein<br />
innovatives Projekt auserkoren. Das<br />
Unternehmen will dort eine Pilotanlage<br />
aufbauen, die aktiv- und Pflanzenkohle<br />
aus organischen Substanzen produziert.<br />
Mit dieser Umwandlung sei auch eine reduktion<br />
von Co2-Emissionen in großem<br />
Umfang verbunden, heißt es.<br />
Wie Bioreformer und c-Port mitteilen,<br />
ist bereits eine mobile Halle aufgestellt<br />
worden. Noch steht aber nicht fest, wann<br />
der Testbetrieb beginnen wird. Vorgesehen<br />
sei, zum Start etwa zwei lkw-ladungen<br />
organische Substanzen pro Woche zu<br />
verarbeiten. Dabei handelt es sich nach<br />
angaben von Bioreformer um zahlreiche<br />
Materialien vom Waldrestholz über<br />
Straßenbegleitgrün, Sägemehl, Späne, Einstreu,<br />
Kakaoschalen, Klärschlamm bis hin<br />
zu altbrot und gebrauchter aktivkohle.<br />
»Wir freuen uns nun, dass wir bald unsere<br />
innovative Technik mit komplexen<br />
Trocknungsprozessen und gezielter Produktforschung<br />
am Küstenkanal ausprobieren<br />
zu können«, sagt andreas Tiemann,<br />
einer der Geschäftsführer von Bioreformer.<br />
In der mobilen Halle auf einer angemieteten<br />
Fläche würden aktuell Maschinen<br />
angeliefert und gelagert. Sobald dann<br />
grünes licht vom Gewerbeaufsichtsamt in<br />
oldenburg vorliege, wolle man die anlage<br />
aufbauen und den Probebetrieb beginnen.<br />
Nach erfolgreichem Testbetrieb könne sich<br />
Bioreformer perspektivisch vorstellen,<br />
ein Grundstück am c-Port zu kaufen. Es<br />
sei aber zu früh, derzeit in dieser Hinsicht<br />
die nächsten Schritte zu gehen.<br />
arno Djuren, Geschäftsführer des c-<br />
Port, würde sich freuen, wenn eine ansiedlung<br />
des neuartigen Verfahrens am<br />
Küstenkanal erfolgen würde. allerdings<br />
sei das im Moment noch Zukunftsmusik.<br />
»Wir haben das Interesse von Bioreformer<br />
an einem Grundstück im Verbandsausschuss<br />
besprochen und einer ansiedlung<br />
unter klar festgelegten Bedingungen<br />
zugestimmt. Wir werden sehen, was sich<br />
nach einem erfolgreichen Testbetrieb umsetzen<br />
lässt«, sagt Djuren.<br />
RD<br />
© revis bioenergy<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
41
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN<br />
Neue Lagermöglichkeiten für Holzpellets<br />
Der Energieversorger Maier Korduletsch hat sein neues Silolager für Holzpellets im<br />
bayernhafen Passau offziell in Betrieb genommen. Das lager soll trimodal versorgt werden<br />
© MeierKorduletsch<br />
Die drei jeweils 30m hohen Silotürme<br />
bieten zusammen Platz für 4.500t<br />
Holzpellets. Das Investitionsvolumen für<br />
die gesamte anlage beträgt rund 1,9Mio. €.<br />
Sei man 2005 noch belächelt worden, gebe<br />
ihnen der heutige Erfolg eindeutig recht, so<br />
Geschäftsführer Johann Berger über die<br />
Entwicklung des Pelletgeschäfts. Inzwischen<br />
setzten viele Haushalte, aber auch<br />
Großverbraucher und Unternehmen auf<br />
den nachwachsenden Energieträger.<br />
Mit den Silolagern können zukünftige<br />
Nachfrage- und Produktionsschwankungen<br />
ausgeglichen und das Geschäft mit<br />
dem Energieträger Pellets weiter ausgebaut<br />
werden. Eine Verladehalle inklusive<br />
Fahrzeugwaage und modernster Technik<br />
runden den neuen lagerstandort für Pellets<br />
ab.<br />
Die lage im bayernhafen Passau soll<br />
eine trimodale Versorgung und somit<br />
umweltfreundlichere Transporte ermöglichen.<br />
Mit dem neuen Pelletslager<br />
möchte Maier Korduletsch einen Beitrag<br />
zur Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit<br />
leisten.<br />
Der bayernhafen Passau verknüpft die<br />
verschiedenen Verkehrsträger miteinander.<br />
Deshalb würden sich Unternehmen<br />
dafür entscheiden, Bahn und Binnenschiff<br />
auf der langstrecke als alternative zum<br />
lkw einzusetzen. »Wir bündeln Gütervolumina<br />
und verknüpfen Verkehrsträger«,<br />
sagt bayernhafen-Geschäftsführer Joachim<br />
Zimmermann. Damit sei man die<br />
Schlüsselstelle der Verkehrsverlagerung.<br />
Umschlag entwickelt sich positiv<br />
Im Geschäftsjahr 2019 wurden im bayernhafen<br />
Passau insgesamt mehr als<br />
351.000 t Güter per Binnenschiff und<br />
Eisenbahn umgeschlagen. Im Vergleich<br />
zum Vorjahr bedeutet das ein Plus von<br />
6%. Großen anteil daran hatte die Schiene,<br />
die um 37,8% gegenüber dem Vorjahr<br />
zulegen konnte. Die meisten Güter (rund<br />
300.000 t) werden aber per Binnenschiff<br />
bewegt. Hier verbesserte sich der Wert<br />
gegenüber 2018 um 1,9%.<br />
auch in das Jahr <strong>2020</strong> ist der Hafen<br />
Passau erfolgreich gestartet. Neben regensburg<br />
konnte er als einziger Standort<br />
an der bayerischen Donau beim Umschlag<br />
im ersten Quartal zulegen. Nach angaben<br />
des Bayerischen landesamtes für Statistik<br />
gingen von Januar bis März rund 49.500 t<br />
Güter über die Kaikanten – ein Zuwachs<br />
um 11,2% gegenüber dem ersten Quartal<br />
2019.<br />
In diesem Jahr will die bayernhafen-<br />
Gruppe nach eigenen angaben rund<br />
3 Mio. € in den Hafen Passau investieren.<br />
Das Geld sei für über mehrere Jahre<br />
laufende Projekte vorgesehen, heißt<br />
es. Bereits 2019 flossen 1,5 Mio. € in den<br />
Standort. Mit dem Geld wurde unter anderem<br />
die liegeplatzinfrastruktur für<br />
Flusskreuzfahrtschiffe am Standort Passau-racklau<br />
ausgebaut. Seither stehen<br />
dort insgesamt vier liegeplätze zur Verfügung.<br />
In den kommenden Jahren soll das<br />
Platzangebot noch weiter erhöht werden.<br />
Im vergangenen Jahr machten insgesamt<br />
299 Flusskreuzfahrtschiffe im bayernhafen<br />
Passau fest, 266 davon in racklau.<br />
Gegenüber 2018 entspricht das einem<br />
Plus von 17,7%.<br />
TWG<br />
42<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN<br />
Pläne zum Oder-Ausbau ernten Kritik<br />
Seit mehreren Jahren will Polen die oder für Schiffe der WS-Klasse IV ausbauen. Neben dem<br />
NaBU kritisieren nun auch die Grünen in Brandenburg das Vorhaben als umweltschädlich<br />
Von Christian Knoll<br />
Über das ansinnen Polens, die oder auszubauen, wird kontrovers<br />
diskutiert. Während die Europäische Union keine<br />
Einwände dagegen hat und es durch die Weltbank fördert, sieht<br />
der BUND darin eine Schädigung der Umwelt und bekommt<br />
nun auch Unterstützung des ausschusses für landwirtschaft,<br />
Umwelt und Klimaschutz des Brandenburger landtages. In der<br />
ausschuss-Sitzung vom 3. Juni hat der leiter des Nationalparks<br />
Unteres odertal, Dirk Treichel, seine Befürchtungen vorgetragen:<br />
aus Sicht der Nationalparkverwaltung seien die polnischen Pläne<br />
nicht mit der Wasserrahmenrichtlinie und den Naturschutzrichtlinien<br />
der Europäischen Union vereinbar. Die Einwände der<br />
Nationalparkverwaltung gegen den ausbau seien »von polnischer<br />
Seite komplett weggeräumt« worden.<br />
Im März sei nach polnischem recht ein Umweltbescheid erteilt<br />
worden, nach dem schon in diesem Jahr eine Genehmigung für<br />
ausbauarbeiten im Bereich Slubice, gegenüber von Frankfurt/<br />
oder gelegen, erteilt werde. Das solle hydrologische Veränderungen<br />
nach sich ziehen, die sich unmittelbar auf den Nationalpark<br />
auswirken würden, soll Treichel gesagt haben.<br />
Der oder-Havel-Verein hat auf die Diskussion im landtag reagiert<br />
und kritisiert, dass nur die Nationalparkverwaltung zu der<br />
Sitzung eingeladen gewesen sei. Vertreter anderer organisationen<br />
von deutscher und auch polnischer Seite konnten daher an der<br />
ausschuss-Sitzung nicht teilnehmen.<br />
Die ausschuss-Mitglieder gingen so weit, so der Vorsitzende<br />
des odervereins, Gerhard ostwald, in einem antragsentwurf den<br />
Ministerpräsidenten des landes Brandenburg, Dietmar Woidke,<br />
in seiner Funktion als Polenbeauftragten der Bundesregierung<br />
aufzufordern, gegen das Vorhaben in Warschau zu intervenieren.<br />
Diese Passage sei dann auf Drängen der CDU-Vertreter<br />
aber gestrichen worden. Der oderverein habe sich trotzdem an<br />
Woidke als Polenbeauftragten gewandt und auf<br />
die Hintergründe des Verfahrens verwiesen, die<br />
im ausschuss offensichtlich nicht zur Sprache<br />
gekommen waren.<br />
ostwald benennt die Fakten: »Erstens: Das<br />
gesamte Vorhaben ist seit mindestens eineinhalb<br />
Jahren bekannt. Zweitens: Das polnische<br />
Ministerium für maritime Wirtschaft und<br />
Binnenschifffahrt hat im Jahr 2019 ein grenzüberschreitendes<br />
Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren<br />
eingeleitet, das alle aspekte<br />
einer oder-Modernisierung aufgegriffen und<br />
untersucht hat. Im Ergebnis sind keine grundlegenden<br />
Verfahrensfehler festzustellen. Dem ist<br />
auch die Weltbank als wesentlicher Geldgeber<br />
der Maßnahmen in ihrer Stellungnahme gefolgt.<br />
Drittens: Die polnischen Pläne für die oder-Verbesserungen<br />
sind Teil des Deutsch-Polnischen<br />
regierungsabkommens vom 27. april 2015 und<br />
bewegen sich in den dort enthaltenen Vorgaben zum Hochwasserschutz.«<br />
Selbst der brandenburgische Umweltminister axel Vogel habe<br />
bereits eingeräumt, dass man schlechte Karten habe, um gegen<br />
das Vorhaben vorzugehen. Theoretisch könnte Brandenburg bei<br />
der EU gegen die polnischen Pläne klagen, jedoch hat der Bund<br />
zu verstehen gegeben, dass er dies nicht unterstützen würde.<br />
»Wir meinen«, so ostwald, »dass eine Intervention, gar eine<br />
Klage, die schlechtesten aller Mittel wären, um unterschiedliche<br />
Positionen zu erörtern und beizulegen.<br />
Schließlich hat die Zusammenarbeit Brandenburgs mit der republik<br />
Polen Verfassungsrang. Dessen sollte man sich erinnern,<br />
wenn man mit Vertretern jenseits der oder in Kontakt treten<br />
möchte. Nachbarn, die sich mit Klagen überziehen, sind keine<br />
guten Nachbarn.«<br />
Die Bundestagsfraktion der Grünen habe in einer Kleinen anfrage<br />
(Drucksache 19/19427 v. 28.05.<strong>2020</strong>) die polnischen Pläne<br />
zum anlass genommen, bei der Bundesregierung nachzufragen,<br />
inwieweit die deutsche Seite einbezogen gewesen sei und welche<br />
Maßnahmen sie selbst unternehmen werde.<br />
»Die Kleine anfrage wird sehr sachlich und objektiv beantwortet.<br />
Soweit erkennbar, unterstützt die antwort der Bundesregierung<br />
unsere auffassung, dass es keine Verfahrensfehler gibt«, so ostwald.<br />
»leider halten die Grünen und die Naturschutzverteter wie der<br />
BUND an den althergebrachten auffassungen fest, dass so viel<br />
Natur wie möglich unangetastet erhalten bleiben soll. aus unserer<br />
Sicht wäre es höchste Zeit, dass auch die Umweltschützer angesichts<br />
der drohenden Klimaveränderungen ihre Haltung ändern<br />
und Maßnahmen, die ein Wassermanagement für landwirtschaft<br />
und Natur ermöglichen, aktiv angehen. Selbst die landwirtschaft<br />
hat erkannt, dass wir das Wasser, das wir haben, so lange wie möglich<br />
festhalten müssen. Dazu sollten wir geeignete Maßnahmen<br />
entwickeln«, bekräftige ostwald.<br />
■<br />
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Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
43
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN<br />
© Knoll<br />
Elbschifffahrtstag: Hoffnung für die Elbe?<br />
auch wenn die Umsetzung des Gesamtkonzeptes Elbe vorangeht, steht die Schifffahrt<br />
nach Meinung von Experten vor großen Herausforderungen. Grund sind drohende<br />
Niedrigwasserlagen in den kommenden Jahren<br />
Von Christian Knoll<br />
Der diesjährige Elbschifffahrtstag konnte<br />
wegen der Corona-Krise nur als<br />
Videokonferenz stattfinden. auf der Teilnehmerliste<br />
fand sich außer der reederei Ed<br />
line keine andere Schifffahrtslinie mehr,<br />
keine Werften und an Häfen nur die SBo<br />
(Sächsische Binnenhäfen oberelbe) und die<br />
UHH (Umschlgs- und Handelsgesellschaft)<br />
Haldensleben. Dabei hatte sich die organisation<br />
Hafen Hamburg Marketing (HHM)<br />
große Mühe gegeben, ein anspruchsvolles<br />
Programm auf die Beine zu stellen.<br />
Der abteilungsleiter Binnenschifffahrt<br />
der Generaldirektion Wasserstraßen und<br />
Schifffahrt (GDWS), Norbert Salomon,<br />
sagte, dass sich das Gesamtkonzept Elbe<br />
(GKE) bereits in einer Phase befinde, die<br />
man als den Beginn der Umsetzung dieses<br />
Programmes bezeichnen könne. Das Bundesministerium<br />
für Verkehr und digitale<br />
Infrastruktur (BMVI) und die GDWS<br />
setzten alles daran, die Schifffahrt der Elbe<br />
zu ertüchtigen und die Sohlenerosion zu<br />
mindern.<br />
Enno Nilson von der Bundessanstalt<br />
für Gewässerkunde schätzte für die vergangenen<br />
zehn Jahre ein, dass die Niedrigwasserentwicklung<br />
im Elbegebiet ein<br />
solch bedrohliches Maß angenommen<br />
habe, dass die Schifffahrt künftig während<br />
eines Jahres womöglich länger als<br />
sechs Monate lang nicht möglich seien<br />
könnte. Da auch die zunehmende Flutung<br />
und renaturierung stillgelegter Tagebaue<br />
in den mitteldeutschen und brandenburgischen<br />
Braunkohlerevieren der Elbe<br />
weiteres Wasser entziehen würden, müsse<br />
man damit rechnen, dass auf 30 Jahre<br />
und bis 2100, der Wassermangel für die<br />
Elbeschifffahrt weiter zunehmen werde.<br />
Thomas Gabriel, in der GDWS verantwortlich<br />
für die realisierung des GKE, berichtete,<br />
dass die Stellenbesetzung in den<br />
Ämtern an der Elbe planmäßig verlaufe.<br />
Im vorigen Jahr habe eine Bereisung der<br />
sogenannten Elbe-reststrecke zwischen<br />
Dömitz und Hitzacker stattgefunden, welche<br />
die ausarbeitung einer Machbarkeitsstudie<br />
in eigener Zuständigkeit zur Folge<br />
haben werde. Hier arbeite die Wasserstraßen-<br />
und Schifffahrtsverwaltung (WSV)<br />
eng mit den angrenzenden Bundesländern<br />
E&M ENGEL & MEIER<br />
SCHIFFSELEKTRONIK DUISBURG GMBH<br />
Radaranlagen | Radio-Zeeland<br />
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44<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN<br />
zusammen. Für die Erosionsstrecke bei<br />
Klöden, vor und nach Ekm 187, wurde im<br />
Februar dieses Jahres eine Kooperationsmaßnahme<br />
ausgearbeitet und beschlossen,<br />
auf welche Weise die Erosion der Flusssohle<br />
hier eingedämmt werden solle.<br />
Kritik an Sichtweitenbeschluss<br />
Der Vorsitzende der Elbe-allianz, Stefan<br />
Kunze, verwies auf den Umstand, dass der<br />
Klimawandel dazu geführt habe, dass das<br />
Niedrigwasser – wegen der zu geringen<br />
Schneelast des vergangenen Winters auf<br />
den Mittelgebirgen – die Schifffahrt auf<br />
der Elbe bereits im april zum Stehen gebracht<br />
habe. Gleichzeitig forderte er, die<br />
Verfügung der GDWS für einen 250 m<br />
weiten Sichtschatten vor den Schub- und<br />
Koppelverbänden aufzuheben. Diese<br />
müssten jetzt mit Vorspannschleppern<br />
fahren, was die Transportkosten immens<br />
erhöhen würde. Diese Entscheidung habe<br />
mit dazu beigetragen, dass die größte<br />
tschechische reederei, die CSPl, und die<br />
Deutsche Binnenreederei (DBr) insolvent<br />
geworden seien. Die CSPl ist bereits an<br />
die rhenus Partnership verkauft worden.<br />
Die DBr stehe noch zum Verkauf an dasselbe<br />
Unternehmen. Das wäre eventuell<br />
alles nicht erforderlich gewesen, wenn<br />
man auf radar und Kameras vertrauen<br />
würde, so Kunze.<br />
auch SBo-Geschäftsführer Heiko loroff<br />
kritisierte das Verhalten des BMVI<br />
in Bezug auf den 250-m-Sichtweitenbeschluss.<br />
»obwohl alle Schiffe mit radar<br />
ausgerüstet sind und die Schiffer sich<br />
auch Bugkameras leisten können, wurde<br />
ein Beschluss gefasst, der nicht nur nicht<br />
der Sicherheit dient, sondern die Schifffahrt<br />
auf der Elbe in den ruin treibt, wenn<br />
er nicht aufgehoben wird.« Vorspannschlepper<br />
würden die Transportkosten<br />
so stark erhöhen, dass die Schiffer nicht<br />
mehr rentabel fahren könnten. Jedes Jahr<br />
würden die deutschen Häfen der SBo,<br />
wie es die Häfen Torgau und roßlau bewiesen,<br />
und die sächsisch-tschechischen<br />
Binnenhäfen weiter modernisiert und<br />
mit leistungsstärkerer Umschlagtechnik<br />
nachhaltig ausgestattet. Wenn keine<br />
Schifffahrt fahren könne, seien auch die<br />
getätigten Investitionen in die Hafenumschlagstechnik<br />
hinausgeschmissenes<br />
Geld, so loroff.<br />
Digitalisierung hat Priorität<br />
SBO-Geschäftsführer<br />
Heiko Loroff<br />
Der leiter des WSa Magdeburg, Tjark<br />
Hildebrandt, führte für sein amt aus,<br />
dass es das Hauptaugenmerk darauf lege,<br />
die regelunterhaltung und die Digitalisierung<br />
der Elbe voranzubringen. Seine<br />
Tauchtiefenstrecken fünf (Saalhorn) bis<br />
acht Dömitz (Mündung Müritz-Elbe-<br />
Wasserstraße) würden die Schifffahrtsbedingungen<br />
die meiste Zeit des Jahres<br />
so hergeben, wie im GKE vereinbart,<br />
160 cm Wassertiefe und 140 cm Tauchtiefe,<br />
was aber leider nicht zum Tragen<br />
kommen könne, weil die Tauchtiefenstrecken<br />
davor und danach das<br />
nicht hergäben. Sein amt betreue rund<br />
3.000 Buhnen und 65 km Deckwerke.<br />
alle Pflegearbeiten würden vom Wasser<br />
aus, also mit eigener Technik vorgenommen.<br />
Wolfgang Meissner aus Halle/Saale<br />
monierte unterdessen, dass der Hafen<br />
Halle für eine zweistellige Millionensumme<br />
ausgebaut worden war, ohne als<br />
Hafen funktionieren zu können, weil der<br />
Saale-Seiten-Kanal von einem Verkehrswegeplan<br />
zum anderen in den »weiteren<br />
Bedarf« geschoben worden sei und nun<br />
seine Hafentätigkeit bis auf Bahnverladungen<br />
von Containern eingestellt habe.<br />
Dabei würde es im Saalegebiet nachgewiesenermaßen<br />
ein binnenschifffahrtaffnes<br />
Güterangebot von 2 bis 3 Mio.t geben, was<br />
der Saaleverein nach mehreren Umfragen<br />
in den Vorjahren nachgewiesen habe. ■<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
45
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN<br />
»Die EAU ist Standardwerk im Wasserbau«<br />
Im Interview erläutert Jürgen Grabe, Vorsitzender des gemeinsamen arbeitsausschusses<br />
»Ufereinfassungen« der Hafentechnischen Gesellschaft (HTG) und der Deutschen Gesellschaft<br />
für Geotechnik (DGGT), die Neuerungen des kommenden Empfehlungswerkes<br />
Was macht der Arbeitsausschuss »Ufereinfassungen«?<br />
Warum ist Ihre Arbeit<br />
so wichtig?<br />
Jürgen Grabe: Unsere mehr als<br />
20 Mitglieder sind akteure in<br />
Bauindustrie, Ingenieurbüros,<br />
Häfen, Bundesanstalten und<br />
Universitäten. Insgesamt also<br />
eine breite Gruppe aus der<br />
Nordrange, denn auch die<br />
Häfen antwerpen und rotterdam<br />
zählen dazu. Gemeinsam<br />
geben wir regeln und Empfehlungen<br />
für die Ufereinfassungen<br />
heraus, die in Binnen- und<br />
Seehäfen sowie an Wasserstraßen<br />
anwendung finden. Die Empfehlungen<br />
werden von der EU notifiziert<br />
und von der Wasserstraßen- und<br />
Schifffahrtsverwaltung (WSV) als regelwerk<br />
eingeführt. Unsere Empfehlungen<br />
werden beispielsweise auch bei Streitfällen<br />
vor Gericht zu rate gezogen.<br />
Was ist die Empfehlung des Arbeitsausschusses<br />
»Ufereinfassungen« (EAU)?<br />
Grabe: Bei der EaU handelt sich um ein<br />
rund 600 Seiten umfassendes Werk. Unser<br />
ausschuss triff sich drei bis viermal pro<br />
Jahr und diskutiert den Stand der Technik<br />
und Forschung. Die Ergebnisse fließen<br />
in die EaU ein. alles was zwischen den<br />
ausgaben passiert, wird ebenfalls publiziert<br />
und in gleicher Weise zur Diskussion<br />
gestellt. Pro Jahr veröffentlichen wir ein<br />
bis zwei technische Jahresberichte. In den<br />
ersten sechs Monaten sind die Entwürfe<br />
offen für Kritik, bei der nächsten Sitzung<br />
werden sie dann beschlossen oder<br />
abgeändert.<br />
Jürgen Grabe ist seit 2009 Vorsitzender<br />
des gemeinsamen arbeitsausschusses<br />
und seit 2016 stellvertretender<br />
Vorsitzender der DGGT.<br />
Seit 1998 leitet der Bau ingenieur<br />
das Institut für Geotechnik und<br />
Baubetrieb an der Technischen<br />
Universität Hamburg (TUHH)<br />
und gehört zudem zahlreichen<br />
Verbänden im Bereich Technologietransfer<br />
an.<br />
Was sind die Grundlagen dieser Empfehlungen?<br />
Grabe: alles basiert auf wissenschaftlichen<br />
und praktischen Erkenntnissen,<br />
das reicht von Studien und Forschungsarbeiten<br />
über Promotionen und Publikationen<br />
bis hin zu Versuchen in Unternehmen<br />
und Universitäten. auch die<br />
Hafenunternehmen führen Versuche<br />
durch, als Beispiel ist hier eine Untersuchung<br />
zum Thema Pollerzug zu nennen,<br />
die bei der Hamburg Port authority<br />
(HPa) gelaufen ist.<br />
Wann kommt die neue EAUFassung<br />
raus? Ist auch eine OnlineVeröffentlichung<br />
geplant?<br />
Grabe: Die neueste Fassung der EaU in<br />
deutscher Sprache erscheint im November,<br />
einige Monate später folgt die englische.<br />
Zum Jahresende soll ein Pdf-Dokument<br />
zur Verfügung stehen sowie ein<br />
sogenanntes Epub, das zum Beispiel auf<br />
Kindle-Geräten gelesen werden kann.<br />
2021 ist dann eine online-Version mit regelmäßigen<br />
Updates angedacht.<br />
Was ist neu in der aktuellen Fassung<br />
der EAU?<br />
Grabe: Wir haben die EaU neu strukturiert<br />
und inhaltlich gestrafft,<br />
Dopplungen und Widersprüche<br />
wurden beseitigt. Die sonst üblichen<br />
Empfehlungsnummern fallen<br />
weg. als neues Kapitel ist das<br />
Thema offshore-Basishäfen hinzugekommen.<br />
Hier geht es unter<br />
anderem darum, auf welche<br />
Kriterien bei der Planung geachtet<br />
werden sollte. Neu aufgenommen<br />
wurde auch die vertikale<br />
Tragfähigkeit von Trägern von<br />
Pfählen, insbesondere die der kombinierten<br />
Spundwände. Ebenfalls neu<br />
sind Empfehlungen zu roro-anlegern<br />
und –anlegebrücken sowie zum Pollerzug.<br />
aktualisiert und überarbeitet wurden<br />
die Themen Schiffsgrößen und Unterhaltung.<br />
© TUHH<br />
Welche Bedeutung hat die EAU für<br />
Deutschland, Europa und die ganze<br />
Welt?<br />
Grabe: Wenn man Ufereinfassungen<br />
plant und den Betrieb bestmöglich organisieren<br />
möchte, ist die EaU ein wichtiges<br />
Werk, in dem man viele notwendige<br />
Informationen findet, beispielsweise Bemessungswerte<br />
und lasten für Bauteile.<br />
Mit der EaU wird man schon im Studium<br />
konfrontiert. Wenn man beruflich in<br />
die richtung Hafen- oder Küstenwasserbau<br />
gehen möchte, kommt man um dieses<br />
Standardwerk also nicht herum. Jeder Ingenieur,<br />
der in Deutschland tätig ist, zieht<br />
die EaU zu rate. Da die Niederlande und<br />
Belgien mit verschiedenen Häfen beteiligt<br />
sind, werden unsere Empfehlungen auch<br />
in diesen ländern angewendet. auch eine<br />
englische Fassung ist verfügbar, die auf<br />
der ganzen Welt genutzt wird. Während<br />
die EaU hierzulande durch die Wasserstraßen-<br />
und Schifffahrtsämter als regelwerk<br />
eingeführt wird, wird sie in den<br />
anderen ländern als wesentliches technisches<br />
Empfehlungswerk angesehen. Insgesamt<br />
ist die Tragweite also sehr hoch.<br />
letztlich ist aber nach wie vor der Ingeni-<br />
46<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN<br />
eur für sein Handeln verantwortlich und<br />
in der Prüfpflicht.<br />
Einige Ufereinfassungen wie Spundwände<br />
bestehen schon viele Jahre und müssen<br />
ersetzt werden. Welche Rolle spielen Tidenhub,<br />
höhere Stabilität wegen Suprastruktur<br />
(schwere Krane) und natürlich<br />
auch die wachsenden Schiffsgrößen und<br />
die damit verbundenen höheren Windlasten<br />
in den Empfehlungen?<br />
Grabe: Die anforderungen an die Häfen<br />
verändern sich stetig, deshalb müssen<br />
diese Themen ständig aktualisiert<br />
werden.<br />
Welchen Stellenwert hat die Digitalisierung<br />
in der EAU?<br />
Grabe: Von jedem Bauwerk wird heutzutage<br />
zunehmend ein digitales Modell,<br />
das sogenannte BIM (Building Information<br />
Modeling) angefertigt und in einer<br />
Cloud abgelegt, so dass es jedem Ingenieur<br />
zur Verfügung steht. Der Vorteil:<br />
Wenn dort etwas geändert wird, bekommen<br />
das alle mit. Es können also mehrere<br />
Personen gleichzeitig daran arbeiten und<br />
bleiben immer auf dem neuesten Stand.<br />
Innerhalb unseres ausschusses haben wir<br />
überlegt, ein eigenes Kapitel zum BIM zu<br />
machen, uns letztlich aber dagegen entschieden,<br />
da es sich um eine arbeitsmethode<br />
handelt. Die eigentlichen Inhalte<br />
bleiben daher unverändert.<br />
Welche Themen werden Ihrer Meinung<br />
nach in der EAU in Zukunft an Bedeutung<br />
gewinnen?<br />
Grabe: Meines Erachtens wird auf der<br />
Erhaltung der Bauwerke künftig ein<br />
noch stärkerer Fokus gelegt werden. Das<br />
schließt das Monitoring von Kaimauern<br />
ein. Es gilt, den Zustand zu überprüfen<br />
und erforderlichenfalls ein Sanierungskonzept<br />
zu entwerfen. Hierfür sehe ich<br />
einen verstärkten Bedarf an Forschung<br />
und Entwicklung. Der Einsatz von Drohnen<br />
kann hierbei unterstützen.<br />
Seit vielen Jahren gibt es einen Workshop,<br />
in dem das Thema Ufereinfassungen<br />
behandelt wird. Warum macht es<br />
Sinn, dort hinzukommen?<br />
Grabe: Der sogenannte Kaimauer-Workshop,<br />
der alle zwei bis drei Jahre stattfindet,<br />
hat eine lange Tradition. Dort kommen<br />
alle akteure zusammen, die mit<br />
diesem Thema zu tun haben. Wichtig ist<br />
neben dem fachlichen austausch der Network-Gedanke.<br />
In Vorträgen wird über<br />
Erfahrungen bei verschiedenen internationalen<br />
Projekten berichtet und es werden<br />
Forschungsergebnisse präsentiert. auch<br />
Neuentwicklungen werden thematisiert.<br />
Im rahmen des Workshops, der im November<br />
stattfindet, soll auch die neue<br />
EaU präsentiert werden, über die natürlich<br />
auch diskutiert werden wird. Der<br />
Kaimauer-Workshop wird immer sehr<br />
Der kommende Kaimauer-Workshop<br />
der Hafentechnischen Gesellschaft<br />
(HTG) ist für den 12. November<br />
in Hamburg geplant. Die<br />
Veranstaltung gliedert sich in die<br />
vier Themenblöcke Planung, ausführung,<br />
Betrieb sowie zukünftige<br />
Entwicklungen von Kaimauerbauwerken.<br />
Einer der Höhepunkte in<br />
diesem Jahr ist die Präsentation der<br />
aktualisierten Empfehlungen des<br />
Fachausschusses »Ufereinfassungen«<br />
(EaU <strong>2020</strong>) inklusive der<br />
Vorstellung der wesentlichen<br />
Neuerungen. Die HTG rechnet mit<br />
150 bis 200 Teilnehmern. Informationen<br />
zur anmeldung gibt es<br />
demnächst auf der Webseite www.<br />
htg-online.de und auf den »HTG-<br />
Seiten« in der Binnenschifffahrt.<br />
gut angenommen. Häfen der gesamten<br />
Nordrange sind ebenso vertreten wie Firmen,<br />
die sich mit Hafen- und Wasserbau<br />
beschäftigen. Ingenieurbüros und Universitäten<br />
zählen ebenfalls zum Teilnehmerkreis,<br />
gleiches gilt für Hafenbehörden,<br />
Bundesanstalten und Wasserstraßen- und<br />
Schifffahrtsämter.<br />
Interview: Thomas Wägener<br />
Über den Arbeitsausschuss »Ufereinfassungenen«<br />
Der arbeitsausschuss »Ufereinfassungen«<br />
ist ein gemeinsamer Fachausschuss<br />
der Hafentechnischen Gesellschaft<br />
(HTG) und der Deutschen<br />
Gesellschaft für Geotechnik (DGGT).<br />
Zielsetzung der ausschussarbeit ist die<br />
Fortschreibung der bisher herausgegebenen<br />
Empfehlungen zur Planung,<br />
zum Bau und zur Unterhaltung von<br />
Ufereinfassungen im See- und Hafenbau,<br />
in Binnenhäfen und an Wasserstraßen.<br />
Diese werden in einem<br />
Buch »Empfehlungen des Fachausschusses<br />
Ufereinfassungen (EaU)«<br />
aufgeführt, das regelmäßig überarbeitet<br />
wird. Dabei werden neue wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse, Erfahrungen aus der<br />
Praxis sowie geänderte Normen berücksichtigt<br />
und gegebenenfalls in weiteren<br />
Empfehlungen dokumentiert. Im kommenden<br />
November erscheint die 12. auflage.<br />
Die Zusammensetzung des EaUausschusses<br />
orientiert sich an dem vom<br />
Deutschen Institut für Normung (DIN)<br />
fixierten Grundsatz der angemessenen<br />
Vertretung aller interessierten Kreise beziehungsweise<br />
des vorhandenen Sachverstandes.<br />
© HTG<br />
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Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>
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Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
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52<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>
HTG Kongress 2021<br />
01.–03.09.2021 in Düsseldorf<br />
Veranstaltungen <strong>2020</strong><br />
10.09. Forum HTG<br />
12.10. Working Group Junge HTG<br />
05.11. Forum HTG<br />
12.11. Kaimauer-Workshop<br />
Hamburg<br />
26.11. Workshop der Jungen HTG<br />
Hamburg<br />
10.12. Workshop Korrosionsschutz<br />
Hamburg<br />
Weitere interessante Veranstaltungen (wie<br />
z. B. PIANC, BfG, BAW) welche die Aufgabenfelder<br />
der HTG berühren, finden Sie auf<br />
unserer Internetseite unter<br />
www.htgonline.de/veranstaltungen<br />
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HTG Kongress 2021<br />
Abstracteinreichung<br />
Wir freuen uns, dass Sie sich mit einem Beitrag am HTG<br />
Kongress 2021 in Düsseldorf beteiligen möchten. Die Details<br />
zur Einreichung finden Sie untenstehend. Darüber<br />
hinaus möchten wir Sie an dieser Stelle herzlich bitten,<br />
auch Ihre Mitarbeiter, Kollegen oder andere Interessierte<br />
anzuregen, Kongressbeiträge einzusenden.<br />
Ganz besonders erwünscht sind auch Zusendungen aus<br />
der Bauindustrie. Berichten Sie über ein erfolgreiches Bauvorhaben<br />
und wie Sie die Herausforderungen gemeistert<br />
haben. Kommen Sie in direkten Kontakt mit Zulieferern,<br />
Kollegen und auftraggebern.<br />
Grundsätzlich sind ALLE Themen zur Einreichung zugelassen.<br />
Wir bitten aber darum, bei der Themenauswahl<br />
auf deren relevanz für die fachliche Grundausrichtung<br />
der HTG zu achten.<br />
Details zur Einreichung finden Sie auf unserer Homepage<br />
unter:<br />
www.htgonline.de/veranstaltungen/<br />
abstracteinreichunghtgkongress2021/<br />
Anmeldemodalitäten<br />
Die angegebenen Preise gelten bei onlineanmeldung. Bei schriftlicher anmeldung über die HTG Geschäftsstelle wird eine<br />
Bearbeitungsgebühr von 10,00 € berechnet. Jede anmeldung gilt als verbindlich. Schriftliche abmeldungen sind kostenfrei möglich<br />
bis zum Datum des anmeldeschlusses. Danach wird die Gebühr vollständig fällig. Jeder Teilnehmer erhält nach anmeldung<br />
eine rechnung die gleichzeitig anmeldebestätigung ist. Zahlungsfrist und Bankverbindung entnehmen Sie Ihrer rechnung.<br />
Bitte melden Sie sich rechtzeitig an. Bei Erreichen der maximalen Teilnehmerzahl schließt das anmeldeportal automatisch. Für<br />
HTG-Jungmitglieder kann eine Förderung aus dem Spendenfonds Goedhart erfolgen. Das antragsformular kann über die HTG<br />
Geschäftsstelle angefordert werden. Ansprechpartnerin: Bettina Blaume, Telefon: 040/428 47-21 78, E-Mail: service@htg-online.de<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
53
SAVE THE DATE: 29.11. <strong>2020</strong> – 8. Workshop der Jungen HTG<br />
»Nicht lang schnacken, Job anpacken«, WÄlDErHaUS Hamburg-Wilhelmsburg<br />
Die Vernetzung junger Nachwuchsmitglieder<br />
mit erfahrenen Mitgliedern aktiv<br />
zu unterstützen, ist eines der wichtigsten<br />
Ziele der Jungen HTG. Der Workshop<br />
soll allen Teilnehmern eine Kommunikationsmöglichkeit<br />
zwischen Nachwuchsingenieuren,<br />
Firmen, Ingenieurbüros,<br />
Wissenschaft und öffentlichen Verwaltungen<br />
bieten und die Gelegenheit geben,<br />
Kontakte zu knüpfen. Der interessante<br />
Mix aus jüngeren und erfahrenen<br />
Vortragenden zum Thema „Nicht lang<br />
schnacken, Job anpacken“ soll den fachlichen<br />
austausch fördern.<br />
Der Workshop setzt sich aus folgenden<br />
Blöcken zusammen:<br />
1. Podiumsdiskussion mit jungen<br />
Inge nieuren und Erfahrungsbericht<br />
Im ersten Themenblock werden Jungingenieure<br />
und -ingenieurinnen aus<br />
den Bereichen Ingenieurbüro, Behörde,<br />
Hochschule und Baufirma von ihrem<br />
Einstieg in den Beruf berichten und<br />
darstellen, warum sie den eingeschlagenen<br />
Weg gewählt haben. Dabei sollen auf dem<br />
Podium wie auch im Publikum, verschiedene<br />
persönliche Wünsche und anforderungen<br />
an den Beruf diskutiert werden. Die<br />
Diskussion wird durch Herrn ralf Stenzel<br />
(WTM Engineers GmbH) moderiert.<br />
abgeschlossen wird der erste Themenblock<br />
mit einem Vortrag von Herrn Dennis<br />
Bormann (Ørsted Wind Power) über<br />
seinen persönlichen Werdegang während<br />
der ersten Berufsjahre im Bereich Projektmanagement.<br />
2. Postersession mit Jobbörse<br />
Im zweiten Themenblock werden im rahmen<br />
einer Postersession verschiedene Poster<br />
zur auswahl stehen. anhand der Poster<br />
werden Jungingenieure und -ingenieurinnen<br />
in kurzen Vorträgen die unterschiedlichen<br />
Berufsfelder eines Bauingenieurs im<br />
Wasserbau und Spezialtiefbau vorstellen.<br />
anhand der eigenen Erfahrungen aus den<br />
ersten Berufsjahren werden die aufgaben<br />
aus Bauleitung und Bauüberwachung, Planung<br />
und Projektsteuerung sowie in Forschung<br />
an Universitäten und Behörden<br />
vorgestellt.<br />
Nach der Postersession folgt eine „Jobbörse“,<br />
in der aktuelle Stellenangebote,<br />
Praktika oder mögliche abschlussarbeiten<br />
ausgehängt werden können,, um mit<br />
potentiellen Bewerberinnen und Bewerbern<br />
ins Gespräch zu kommen.<br />
3. Podiumsdiskussion mit erfahrenen<br />
Ingenieuren<br />
Die abschließende Podiumsdiskussion im<br />
dritten Themenblock mit berufserfahrenen<br />
Ingenieurinnen und Ingenieuren setzt<br />
sich mit den Dos & Don’ts in Vorstellungsgesprächen<br />
sowie Gehaltsverhandlungen,<br />
Tipps für die Bewerbung und den Konzepten<br />
von Unternehmen zur Integration<br />
und ausbildung junger Ingenieure auseinander.<br />
Durch die Diskussionsrunde moderiert<br />
Frau Stefanie Kolbaum (Hamburg<br />
Port authority aör).<br />
Zum abschluss des Workshops gibt es die<br />
Möglichkeit, bei Bier und Brezeln mit den<br />
Teilnehmenden ins Gespräch zu kommen<br />
und den Tag gemeinsam ausklingen<br />
zu lassen.<br />
Fachbesichtigung<br />
am Vortag des Workshops (Mittwoch,<br />
den 25.11.<strong>2020</strong>) wird eine Fachexkursion<br />
in Hamburg angeboten. ab ca. 13.00 Uhr<br />
geht es mit einer Barkasse auf „Technische<br />
Hafenrundfahrt“: Neben allgemeinen<br />
Informationen und Geschichten aus<br />
dem Hamburger Hafen wird der Fokus<br />
auf die technischen Herausforderungen<br />
bei den in Planung und Bau befindlichen<br />
Infrastrukturprojekten im Hamburger<br />
Hafen gelegt. Begleitet wird die Fahrt<br />
von Herrn Daniel Jahn (Hamburg Port<br />
authority aör).<br />
Begrüßungsabend<br />
Im anschluss an die Fachbesichtigung<br />
wird es einen Come-Together-abend geben.<br />
Sie haben dort wie immer die Möglichkeit,<br />
mit werdenden und jungen Ingenieuren<br />
in Kontakt zu kommen und<br />
Erfahrung mit frischen Ideen zu spiegeln.<br />
Das Come-Together findet im restaurant<br />
„rheinischer Hafen“ (Stadthausbrücke 1–3,<br />
20355 Hamburg) auf Selbstzahler-Basis<br />
statt. Bitte vermerken Sie Ihre Teilnahme<br />
bei der anmeldung.<br />
regelmäßig aktualisierte Informationen<br />
zum Programm sowie zu den genauen Zeiten<br />
und orten finden Sie in den kommenden<br />
ausgaben und unter www.htg-online.de. Für<br />
rückfragen wenden Sie sich gern auch an<br />
unser Postfach: Junge.HTG@htg-online.de<br />
ANMELDUNG<br />
Um eine anmeldung über das Internetportal<br />
der HTG (https://www.htg-online.de/<br />
veranstaltungen/) wird bis zum 24.11.<strong>2020</strong><br />
gebeten. Das anmeldeportal wird demnächst<br />
freigeschaltet.<br />
Bei Erreichen der maximalen Teilnehmerzahl,<br />
spätestens am 24.11.<strong>2020</strong>, schließt das<br />
online-Portal.<br />
Jede anmeldung gilt als verbindlich. Nur<br />
im Falle einer nicht mehr möglichen an-<br />
HTG Geschäftsstelle: Neuer Wandrahm 4, 20457 Hamburg, www.htg-online.de Vorsitzender: MDir Reinhard Klingen,<br />
service@htg-online.de Geschäfts führung: Dipl.-Ing. oec. Michael Ströh, Tel. 040/428 47-52 66, michael.stroeh@htg-online.de<br />
Ansprechpartnerin: Bettina Blaume, Tel. 040/428 47-21 78, service@htg-online.de<br />
54<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>
nahme der anmeldung erfolgt eine Benachrichtigung.<br />
ansonsten wird keine anmeldebestätigung<br />
ausgestellt.<br />
Seitens der Universitäten ist eine Sammelanmeldung<br />
an Junge.HTG@htg-online.de<br />
möglich.<br />
Kostenbeitrag bei online-anmeldung:<br />
• 10,00 € für HTG-Jungmitglieder<br />
• 30,00 € für Studierende (Nicht-Mitglieder)<br />
• 65,00 € Mitglieder<br />
• 80,00 € Nicht-Mitglieder<br />
Bei anmeldung über die HTG-Geschäftsstelle<br />
fallen 10,00 € Bearbeitungsgebühr an.<br />
ABMELDUNG<br />
abmeldungen sind bis zum 20.11.<strong>2020</strong> gegen<br />
Erstattung der Gebühr möglich. Bei<br />
späterer abmeldung wird die Gebühr vollständig<br />
fällig.<br />
ANREISE FÜR STUDIERENDE<br />
Um die anreise nach Hamburg für Studierende<br />
zu erleichtern, stellt die HTG einen<br />
Bus mit Fahrt über aachen–Bielefeld–<br />
Hannover–Hamburg zur Verfügung. Die<br />
anreise erfolgt am 25.11.<strong>2020</strong> mit abfahrt<br />
in aachen um ca. 6.30 Uhr, so dass<br />
die Fachbesichtigung um ca. 13.00 Uhr<br />
in Hamburg erreicht wird. Die rückfahrt<br />
startet unmittelbar nach Ende des Workshops<br />
am 26.11.<strong>2020</strong> gegen ca. 17.00 Uhr<br />
auf derselben route.<br />
Die Teilnahme an der Busanreise ist für<br />
Studierende kostenlos und bei der anmeldung<br />
anzugeben. Die Kapazität ist auf<br />
50 Personen begrenzt. Die Belegung erfolgt<br />
nach dem Prinzip „first come, first served“.<br />
Die HTG behält sich vor, das angebot der<br />
kostenlosen Busanreise für Studierende bei<br />
nicht ausreichender Nachfrage zurückzuziehen.<br />
Insbesondere für Studierende werden außerdem<br />
Vorschläge für Übernachtungsmöglichkeiten<br />
in der Nähe zum Veranstaltungsort<br />
demnächst unter www.htg-online.de<br />
veröffentlicht.<br />
GOEDHART-FÖRDERUNG<br />
Für HTG-Mitglieder, die derzeit studieren<br />
oder sich anderweitig in einer ausbildung<br />
befinden (Jungmitglieder), erfolgt eine<br />
Förderung der Teilnahme aus dem Spendenfonds<br />
Goedhart (www.htg-online.de/<br />
leistungen/foerderungen/foerderungen-juengerer-mitglieder).<br />
Die anmeldung ist erst<br />
wirksam, wenn der HTG eine schriftliche<br />
anmeldung über das Internetportal der<br />
HTG, ein Nachweis über die ausbildung<br />
sowie, sofern Sie bisher kein HTG-Mitglied<br />
sind, die Beitrittserklärung vorliegt.<br />
Die HTG gewährt Jungmitgliedern auf<br />
Nachweis einen Zuschuss bis zu 70 % der<br />
anfallenden reise- und Übernachtungskosten<br />
2. Klasse. Teilnehmer, die neu in<br />
die HTG eintreten und die oben genannten<br />
Bedingungen erfüllen, erhalten einen<br />
Zuschuss von 100%.<br />
ACHTUNG<br />
Studenten, die sich aufgrund der Vergünstigungen<br />
für eine HTG-Mitgliedschaft entscheiden,<br />
beantragen zunächst ihre Mitgliedschaft<br />
über das Mitgliederportal,<br />
bevor sie sich für die Veranstaltung anmelden.<br />
Seitens der HTG-Geschäftsstelle<br />
erfolgt eine Mitteilung an sie, sobald die<br />
Mitgliedschaft aktiviert worden ist. Dann<br />
kann eine anmeldung für diese Veranstaltung<br />
als Jungmitglied erfolgen.<br />
8. Workshop der Jungen HTG<br />
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• auf dem Einladungsflyer<br />
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Veranstaltungsdetails zukommen. Zur Buchung der Pakete oder bei rückfragen kontaktieren<br />
Sie uns bitte unter: Junge.HTG@htg-online.de<br />
Weitere fortlaufend aktualisierte Informationen finden Sie auch unter: https://www.htg-online.<br />
de/junge-htg/htg-workshop/<br />
Wir würden uns freuen, Sie auf dem Workshop willkommen zu heißen und Sie bei der Kontaktaufnahme<br />
mit werdenden Ingenieurinnen und Ingenieuren unterstützen zu können.<br />
Ihre Junge HTG<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
55
ECHT<br />
Binnenfrachtvertrag,<br />
Seefrachtvertrag und<br />
Multimodaltransport<br />
»Revidirte Rheinschifffahrts-Acte« von 1868, Foto: ZK<br />
Unterbreitet der Frachtführer/Verfrachter dem Absender/Befrachter für einen Transport mit unterschiedlichen Transportmitteln nicht,<br />
wie erbeten, ein einheitliches Angebot für die Gesamtstrecke, sondern separate Angebote für die Binnenstrecke und die Seestrecke<br />
und werden diese Angebote vom Absender/Befrachter angenommen, dann handelt es sich im Zweifelsfall nicht um einen echten Durchfrachtvertrag<br />
oder Multimodalvertrag, sondern um einen Binnenschiffsfrachtvertrag und einen separaten Seeschiffsfrachtvertrag.<br />
Wird im Seefrachtvertrag vereinbart »fios exl. lsd«, dann stellt dies klar, dass der Befrachter für das Laden und Stauen der Güter<br />
im Seeschiff verantwortlich ist und zwar einschließlich lashing securing und dunning, also einschließlich der Ladungssicherung.<br />
Behauptet der Befrachter, mit dieser Klausel sei lediglich die Kostenpflicht geregelt, dann trägt er dafür die Beweislast.<br />
Eine wirksame Gerichtsstandsvereinbarung im Sinne des Artikels 25 I Satz 3 a EuGVVO kann auch durch elektronische Übermittlung<br />
der Vereinbarung kommen, wenn eine dauerhafte Aufzeichnung der Vereinbarung möglich ist.<br />
Urteil des Landgerichts Würzburg, Az.:<br />
11 HK O 1968/18, vom 20. September 2019,<br />
rechtskräftig.<br />
Endurteil<br />
Die Klage wird abgewiesen.<br />
Tatbestand<br />
Die Klägerin zu 1. ist alleiniger Ladungsversicherer<br />
der Klägerin zu 2. und nimmt<br />
die Beklagte aus übergegangenem und<br />
abgetretenem Recht der Klägerin zu 2.<br />
auf Schadenersatz in Anspruch. Die Beklagte<br />
hat als Frachtführer im Auftrag der<br />
Klägerin zu 2. die Beförderung von Gut<br />
übernommen, das auf der Seeteilstrecke<br />
beschädigt worden ist. Die Klägerin zu 2.<br />
macht gegen die Beklagte aus Bereicherung<br />
Ansprüche wegen zu viel gezahlter<br />
Kosten geltend.<br />
Die Klägerin zu 2. hatte bei der Beklagten<br />
die Verschiffung einer Partie von insgesamt<br />
7 größeren Konstruktionsteilen<br />
mit einem Gewicht von 156,30 Tonnen<br />
von Novi Sad, Serbien, nach Bremen in<br />
Auftrag gegeben. Ausgangspunkt der<br />
Vertragsverhandlungen war die Anfrage<br />
der Klägerin zu 2. bei der Beklagten mit<br />
Nachricht vom 11. Juli 2017. Hier bat die<br />
Klägerin zu 2. die Beklagte um Angebote<br />
für den Transport einer bestimmten<br />
Partie per Schiff. Ausdrücklich ist dort<br />
als Ladeort Novi Sad und als Entladeort<br />
Bremen angegeben. Die Beklagte antwortete<br />
mit Schreiben vom 23. bzw. 30.<br />
August 2017. Die Beförderung hat die<br />
Streithelferin für die Beklagte durchgeführt<br />
Das Gut wurde in Novi Sad auf ein<br />
Binnenschiff verladen, nach Rotterdam<br />
befördert und dort entladen. Am 20. Oktober<br />
2017 erfolgte dann die Weiterverladung<br />
auf das Seeschiff »Wilson Dale«<br />
zur Beförderung nach Bremen. Entsprechend<br />
den getroffenen Vereinbarungen<br />
hat die Beklagte dann mit der Klägerin<br />
zu 2. abgerechnet. Unter dem Datum des<br />
26. September 2017 wurden der Klägerin<br />
zu 2. »pauschal« EUR 41.000,00 für die<br />
erste, Teilstrecke von Novi Sad nach Rotterdam<br />
in Rechnung gestellt. Am Tage<br />
der Verladung des Gutes in Rotterdam,<br />
am 20. Oktober 2017, stellte die Beklagte<br />
der Klägerin zu 2. auch den zweiten Teilbetrag<br />
von »pauschal« EUR 47:000,00 in<br />
Rechnung. Beide Beträge wurden von<br />
der Klägerin zu 2. bezahlt. Nachdem<br />
das MV »Wilson Dale« am 23. Oktober<br />
2017 in Bremen eingetroffen war, zeigte<br />
sich, dass das Gut im Laufe der Seebeförderung<br />
beschädigt worden war. Die<br />
streitgegenständlichen Schäden sind darauf<br />
zurückzuführen, dass die transportierten<br />
Konstruktionsteile im Seeschiff<br />
»Wilson Dale« nicht ordnungsgemäß<br />
(beförderungssicher) gestaut (gelasht)<br />
waren.<br />
Die Klägerinnen sind der Ansicht, dass<br />
der Abschluss des multimodalen Frachtvertrages<br />
mit der Bestätigung der Klägerin<br />
zu 2. vom 1. September 2017 erfolgt<br />
sei. In diesem Dokument sei die von der<br />
Beklagten vorgegebene Aufteilung der<br />
Fracht nach Teilstrecken aufgenommen<br />
worden. Die im Hinblick auf die Seeteilstrecke<br />
angebotene Teilfracht habe unter<br />
den Vorbehalten »fios excl. lsd netto« sowie<br />
»excl. Lsdw« gestanden (im Folgenden:<br />
der LSD-Vorbehalt die Abkürzung<br />
LSD steht für »lashed stowed dunnaged«;<br />
»fios« (free in and out stowed«).<br />
Die Klägerin zu 2. habe eine einheitliche<br />
Beförderung von Novi Sad nach Bremen<br />
angefragt. Die Aufteilung des Angebots<br />
in zwei Dokumente, eines für jede Teilstrecke,<br />
könne an der Einheitlichkeit der<br />
Gesamtbeförderung nichts ändern. Die<br />
Klägerin zu 2. habe die Beförderung über<br />
die beiden Teilstrecken wie angeboten<br />
bestellt, allerdings, wie die Abkürzung<br />
»PAU« bestätige, zu jeweils pauschal<br />
EUR 41.000,00 für die Binnenschiffs-Teilstrecke<br />
und pauschal EUR 47.000,00 für<br />
die Seeteilstrecke. Der LSD-Vorbehalt,<br />
den die Beklagte noch in dem Angebot<br />
im Hinblick auf die Seestrecke gemacht<br />
habe, sei daher von der Klägerin zu 2.<br />
nicht mit angenommen worden. Hiergegen<br />
habe sich die Beklagte nicht gewandt.<br />
Die Schadenshöhe an der Ladung betrage<br />
insgesamt EUR 40.403,94. Da zwischen<br />
der Beklagten und der Klägerin zu 2. eine<br />
multimodale Beförderung von Novi Sad<br />
nach Bremen vereinbart worden sei,<br />
sei der Umschlag zwischen den beiden<br />
Teilstrecken, inklusive der Sicherung der<br />
Ladung auf dem Seeschiff, ausschließlich<br />
Sache der Beklagten gewesen.<br />
Die Klägerinnen beantragen, die Beklagte<br />
zu verurteilen, 1. an die Klägerin zu 1.<br />
EUR 40.433,94 zzgl. Zinsen in Höhe von<br />
5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz<br />
seit dem 23. Oktober 2017 sowie 2. an die<br />
Klägerin zu 2. EUR 4.900 zzgl. Zinsen in<br />
Höhe von 5 Prozentpunkten über dem<br />
Basiszinssatz seit dem 16. November<br />
2017 zu zahlen.<br />
Die Beklagte beantragt, die Klage abzuweisen<br />
…<br />
Die Beklagte ist der Ansicht, dass die<br />
Stauung der Ladung auf dem Seeschiff<br />
von der Klägerin Ziffer 2 als Befrachter<br />
geschuldet gewesen sei. Im Übrigen sei<br />
im Transportvertrag ausdrücklich vereinbart<br />
und klargestellt, dass das lashing<br />
nicht vom Verfrachter (der Beklagten)<br />
übernommen wird (fios exl. isd). Entgegen<br />
der Ansicht der Klägerinnen sei kein<br />
einheitlicher multimodaler Frachtvertrag,<br />
sondern zwei unabhängige Transportverträge<br />
zu unterschiedlichen Konditionen<br />
und unterschiedlichen Zeitpunkten geschlossen<br />
worden. Im streitgegenständlichen<br />
Binnenschiffsfrachtvertrag bestä-<br />
56<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
(Sammlung Seite 2669)
ECHT<br />
tige der Absender, dass er kein Gefahrgut<br />
verlädt und dass er das Schiff nach dem<br />
Löschen vollständig von Ladungsresten<br />
zu befreien, also leerzustellen hat. Im<br />
Seeschiffsfrachtvertrag sei vereinbart<br />
fios, also free-in-and-out-stowed, also<br />
Laden und Löschen durch den Befrachter,<br />
also die Klägerin zu 2. Die Streithelferin<br />
schließt sich den Argumenten der<br />
Beklagten an …<br />
Eine Beweisaufnahme erfolgte nicht.<br />
Die Streithelferin ist mit Schriftsatz vom<br />
26.02.2019 auf Seiten der Beklagten dem<br />
Rechtsstreit beigetreten. Hinsichtlich der<br />
Einzelheiten des Parteivor-bringens wird<br />
im Übrigen auf die gewechselten Schriftsätze<br />
verwiesen.<br />
Aus den Entscheidungsgründen<br />
Klage ist unbegründet …<br />
Entgegen der Ansicht der Klägerinnen ist<br />
kein einheitlicher multimodaler Frachtvertrag,<br />
sondern sind zwei unabhängige<br />
Transportverträge geschlossen worden<br />
und die Beklagte war für die Sicherung<br />
der Ladung auf dem Seeschiff nicht verantwortlich.<br />
1. Die internationale, sachliche und<br />
örtliche Zuständigkeit des Gerichts ist<br />
gegeben. Die Beklagte hat in ihren Angeboten<br />
den Gerichtsstand Würzburg<br />
angegeben und die Klägerin zu 2 hat<br />
diese Angebote angenommen. Auf den<br />
vorliegenden Rechtsstreit ist die Brüssel-la-Verordnung<br />
anwendbar. Eine<br />
schriftliche Vereinbarung im Sinne des<br />
Art. 25 Abs. 1 Satz 3 Buchst. a) 1. Fall<br />
Brüssel-la-VO liegt grundsätzlich nur<br />
dann vor, wenn beide Parteien ihren Willen<br />
schriftlich kundgetan haben, wobei<br />
dies – abweichend von § 126 Abs. 2 BGB –<br />
auch in getrennten Schriftstücken erfolgen<br />
kann, sofern aus ihnen die inhaltliche<br />
Übereinstimmung beider Erklärungen<br />
hinreichend deutlich hervorgeht (vgl.<br />
BGH, Urteil vom 22. Februar 2001 – IX<br />
ZR 19/00, NJW 2001, 131, juris Rn. 8).<br />
Elektronische Übermittlungen, die eine<br />
dauerhafte Aufzeichnung der Vereinbarung<br />
ermöglichen, sind der Schriftform<br />
gleichgestellt, vgl. Art. 25 Abs. 2 Brüssella-VO<br />
(BGH RdTW 2019, 100).<br />
2. Die Klägerin zu 1 ist aktivlegitimiert.<br />
Soweit der Versicherungsnehmerin (Klägerin<br />
zu 2) der Ersatzanspruch gegen<br />
die Beklagte zugestanden hat, ist dieser<br />
Anspruch nach § 86 Abs. 1 Satz 1 WG in<br />
Höhe des von der Klägerin regulierten<br />
Schadens auf diese übergegangen. Im<br />
Übrigen steht der Klägerin der Anspruch<br />
aus abgetretenem Recht zu.<br />
3. Es liegt kein einheitlicher multimodaler<br />
Frachtvertrag vor, in dessen Rahmen die<br />
Beklagte die Ladungssicherung auf dem<br />
Seeschiff »Wilson Dale« geschuldet hat.<br />
Auch im Übrigen oblag die Ladungssicherung<br />
der Klägerin zu 2.<br />
Im Einzelnen:<br />
a. Wird die Beförderung des Gutes auf<br />
Grund eines einheitlichen Frachtvertrags<br />
mit verschiedenartigen Beförderungsmitteln<br />
durchgeführt (Multimodaltransport)<br />
und wären, wenn über jeden Teil der<br />
Beförderung mit jeweils einem Beförderungsmittel<br />
(Teilstrecke) zwischen den<br />
Vertragsparteien ein gesonderter Vertrag<br />
abgeschlossen worden wäre, mindestens<br />
zwei dieser Verträge verschiedenen<br />
Rechtsvorschriften unterworfen, so<br />
sind auf den Vertrag nach § 452 S. 1 HGB<br />
die Vorschriften der §§ 4<strong>07</strong> bis 450 HGB<br />
anzuwenden, soweit die folgenden besonderen<br />
Vorschriften oder anzuwendende<br />
internationale Übereinkommen<br />
nichts anderes bestimmen. Dies gilt nach<br />
§ 452 S. 2 HGB auch dann, wenn – wie im<br />
Streitfall – ein Teil der Beförderung über<br />
See durchgeführt wird.<br />
b. Die Frage aber, ob ein echter Durchfrachtvertrag<br />
oder Multimodalvertrag<br />
geschlossen wurde ist durch Auslegung<br />
der Vertragserklärungen zu ermitteln. Ein<br />
Multimodalvertrag ist gegeben, wenn<br />
eine Person die Beförderung des Gutes in<br />
der Weise verspricht, dass sie das Gut am<br />
Abgangsort übernimmt und an der Ablieferungsstelle<br />
an den Empfänger übergibt.<br />
Wird hingegen jeder Transportabschnitt<br />
durch einen eigenen, selbstständigen<br />
Frachtvertrag geregelt, handelt es sich<br />
um eine sog. gebrochene« oder »segmentierte«<br />
Beförderung. Ebenfalls kein<br />
einheitlicher Frachtvertrag liegt vor, wenn<br />
sich der Frachtführer nur zur Beförderung<br />
über eine Teilstrecke und sich im Übrigen<br />
verpflichtet, für die nachfolgenden<br />
Testrecken durch Einschaltung weiterer<br />
Frachtführer die Beförderung des Gutes<br />
im Namen des Absenders oder im eigenen<br />
Namen auf Rechnung des Absenders<br />
zu besorgen (§ 453). Im Fall eines<br />
Selbsteintritts (§ 458) findet § 452 nur<br />
dann Anwendung, wenn der Spediteur<br />
die Beförderung auf mindestens zwei<br />
Teilstrecken mit verschiedenartigen\<br />
eigenen Beförderungsmitteln (echter<br />
Selbsteintritt) erbringt oder zu erbringen<br />
verspricht. Ausreichend ist daher für die<br />
Verweisung des § 458 auf 452, wenn der<br />
Selbsteintritt auch die Umschlagstätigkeit<br />
auf das nachfolgende Transportmittel<br />
miterfasst. Erfasst der Selbsteintritt<br />
nicht die Umschlagstätigkeit oder werden<br />
diese nicht in den auf Rechnung des Spediteurs<br />
über die Sammelladung geschlossenen<br />
Frachtvertrag einbezogen; fehlt es<br />
an einem einheitlichen durchgehenden<br />
Frachtvertrag (vgl. für das Vorstehende:<br />
Ebenroth/Boujong/Joost/Strohn/Reuschle,<br />
3. Aufl. 2015, HGB § 452 Rn. 14).<br />
c. Zwar kann aus Sicht der Klägerin zu<br />
2 unterstellt werden, dass sie eine einheitliche<br />
Beförderung durch die Beklagte<br />
von Novi Sad nach Bremen anstrebte.<br />
Jedoch hat die Beklagte schon mit den<br />
Auftragsbestätigungen vom 23.08 und<br />
20.08.2017 nicht wie von der Klägerin angefragt<br />
ein einheitliches Angebot für die<br />
Gesamtstrecke vorgelegt, sondern eines<br />
für die Binnenstrecke und ein weiteres für<br />
die Seestrecke. Letzteres enthielt unter<br />
Nr. 6 den Vorbehalt »fios excl. lsd«. Diese<br />
Angebote der Beklagte hat die Klägerin<br />
nicht wie vorgetragen mit der Bestellung<br />
vom 01.09.2017 (Anlage K 3) angenommen,<br />
sondern vielmehr mit der … Bestellung<br />
vom 01.09.2017. Nur diese ist von der<br />
Klägerin zu 2 unterzeichnet und enthält<br />
im Gegensatz zur Anlage K3 gerade keine<br />
Abweichungen. Damit hat die Klägerin zu<br />
2 am 01.09.2017 ohne Abweichungen die<br />
Angebote der Beklagten angenommen.<br />
d. Die Sicherung der Ladung an Bord des<br />
Seeschiffes war gegenüber der Klägerin<br />
zu 2 nicht von der Beklagten geschuldet.<br />
Nach der Vereinbarung war die Klausel<br />
fios«, die besagt, dass der Befrachter u.<br />
a. auch für das Laden und Stauen der Güter<br />
verantwortlich ist, einbezogen. Zudem<br />
wurde ausdrücklich vereinbart, dass das<br />
»lsd« – lashing, securing dunning – gerade<br />
nicht durch die Schiffsbesatzung<br />
erfolgen sollte, weil »lsd« gerade ausgenommen<br />
worden war (excl. lsd«). Damit<br />
wurde die »fios-Klausel« nicht dahingehend<br />
eingeschränkt, dass das Sichern<br />
der Ladung nicht durch den Befrachter<br />
erfolgen sollte (LG, Hamburg RdTW 2016,<br />
422). Die Klausel kann auch nicht nur dahingehend<br />
einschränkend verstanden<br />
werden, dass damit die Parteien lediglich<br />
die Kosten der Lade- und Stautätigkeit<br />
regeln wollten, aber nicht die Überbürdung<br />
der jeweiligen Verantwortlichkeit.<br />
Derartiges ist zwar möglich. Dafür findet<br />
sich aber kein Anhaltspunkt in der<br />
Vereinbarung. Ob die Beklagte dann im<br />
Rahmen des Pauschalpreises intern diese<br />
Kosten tatsächlich übernommen hat, ist<br />
indiziell ebenfalls nicht ausschlaggebend,<br />
um ihr auch die Verantwortung für diese<br />
haftungsrelevanten Bereiche zu überantworten.<br />
Ein Auswahlverschulden<br />
hinsichtlich der tatsächlich handelnden<br />
Stauer ist nicht dargetan.<br />
e. Daher haftet die Beklagte nicht für die<br />
durch unzureichende Ladungssicherung<br />
verursachten Schäden am Ladungsgut.<br />
4. Da die Sicherung der Ladung an Bord<br />
des Seeschiffes gegenüber der Klägerin<br />
zu 2 nicht von der Beklagten geschuldet<br />
war, sondern die Klägerin zu 2 nach der<br />
Vereinbarung (Klausel »fios«) auch für das<br />
Laden und Stauender Güter verantwortlich<br />
war, besteht gegenüber der Beklagten<br />
auch kein Rückzahlungsanspruch in<br />
Höhe der 4.900 €. Vielmehr waren diese<br />
Kosten nicht durch die Pauschalfracht gedeckt,<br />
sondern die Leistungen entweder<br />
selbst zu erbringen oder zu beauftragen<br />
bzw.; wie hier gesondert zu vergüten …<br />
(Sammlung Seite 2670)<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
57
BDS<br />
Bundesverband der Selbständigen Abteilung Binnenschiffahrt e.V.<br />
Vertreten durch den Vorsitzenden Torsten Stuntz und die stellvertretenden Vorsitzenden<br />
Nikolaus Hohenbild, MS »Catharina«; Detlef Maiwald, TMS »Cascade« und Klaus Wolz<br />
Geschäftsstelle und Schriftleitung: Andrea Beckschäfer, Sekretariat Birgit Kühn<br />
August-Bier-Str. 18 | 53129 Bonn | Tel. 0228/746-377 | Fax -569 | zentrale@bds-binnenschiffahrt.de<br />
Konjunkturpaket stellt Mittel für Innovationsförderung zur Verfügung<br />
Gemeinsam mit den Verbänden hatte das<br />
BMVI den Entwurf einer »richtlinie zur<br />
Förderung der nachhaltigen Modernisierung<br />
von Binnenschiffen« erarbeitet und<br />
diesen bis april <strong>2020</strong> ressort abgestimmt.<br />
anschließend wurde der richtlinienentwurf<br />
der EU-Kommission zur Notifizierung<br />
zugeleitet, weil die richtlinie eine<br />
beihilferelevante Maßnahme darstellt, die<br />
bei der EU-Kommission förmlich angemeldet<br />
und von dieser genehmigt werden muss.<br />
Sollte keine Genehmigung erfolgen, wird<br />
das aktuelle Förderprogramm zur nachhaltigen<br />
Modernisierung von Binnenschiffen<br />
weiter gelten. Sofern eine Genehmigung<br />
erteilt wird, wird nicht nur der Katalog der<br />
förderfähigen Maßnahmen erweitert, sondern<br />
auch die Fördersätze deutlich erhöht.<br />
Neu wären zum Beispiel Maßnahmen<br />
zur optimierung von im Einsatz befindlichen<br />
Binnenschiffen für eine größere<br />
Einsatzfähigkeit bei Niedrigwasser. Hierzu<br />
können Maßnahmen am Hinterschiff und<br />
am Vorderschiff zählen wie Ersatz oder<br />
optimierung, bei denen die Zuwendung<br />
bis zu 80% der förderfähigen Investitionsausgaben<br />
betragen könnte.<br />
Der gleiche Fördersatz würde gelten<br />
für die ausrüstung mit Brennstoffzellenanlagen<br />
zur Versorgung des elektrischen<br />
Schiffantriebs und die ausrüstung von<br />
Binnenschiffen mit einem rein elektrischen<br />
antriebssystem sowohl bei Neubauten als<br />
auch bei bereits im Einsatz befindlichen<br />
Binnenschiffen.<br />
Bei den übrigen Fördermaßnahmen<br />
hängt die Zuwendung von der Größe des<br />
Unternehmens ab, das heißt 60% für große<br />
Unternehmen, 70% für mittlere Unternehmen<br />
und 80% für kleine Unternehmen.<br />
Das sind zum einen Maßnahmen zur reduzierung<br />
der luftschadstoffemissionen,<br />
das heißt ausrüstung und austausch bestehender<br />
Motoren durch emissionsärmere<br />
Motoren, die den Vorgaben der NrMM-<br />
Verordnung entsprechen (keine Übergangsmotoren)<br />
und je nach Motorenklasse<br />
die dortigen Werte für No x und zum Teil<br />
PM (Feinstaub) zu einem jeweils festgelegten<br />
Wert unterschreiten. Für Motoren der<br />
Klassen IWP oder IWa von 130 bis 300 kW<br />
wären dies 10% für No x und 40% bei PM,<br />
für Motoren der Klassen IWP oder IWa<br />
mit einer leistung ab 300 kW 10% bei No x .<br />
Ferner sollen gefördert beispielsweise<br />
Maßnahmen zur Verbesserung der Hydrodynamik<br />
oder propulsionsverbessernde<br />
Maßnahmen gefördert werden, ebenso<br />
wie Maßnahmen zur Digitalisierung und<br />
automatisierung, wenn sie zur Verbesserung<br />
der Sicherheit und der Minderung der<br />
Schadstoff- und Treibhausgasemissionen<br />
führen, die ausrüstung mit Motoren, die<br />
mit regenerativen alternativen Kraftstoffen<br />
betrieben werden, mit gaselektrischen und<br />
Hybridantrieben oder die Nachrüstung mit<br />
Emissionsminderungseinrichtungen.<br />
Die finanzielle ausstattung des Programms<br />
wurde im Konjunkturpaket vorgesehen,<br />
wo in Punkt 35 k ausgeführt wird,<br />
dass neben der Bahn auch die Schifffahrt<br />
als klimafreundliches Verkehrsmittel gestärkt,<br />
modernisiert und digitalisiert werden<br />
soll. Dazu gehöre auch die vom Bund<br />
in der Schifffahrt etablierte Innovationsförderung.<br />
Einschließlich der bislang geplanten<br />
Mittel könnten danach für die Binnen-<br />
und Küstenschifffahrt insgesamt<br />
156 Mio. € für die Jahre 2021 bis 2023 zu<br />
Verfügung stehen. Davon sind nach bisherigem<br />
Stand 2/3 für das Binnenschifffahrtsprogramm<br />
vorgesehen. Das Programm<br />
wäre also den Fördersätzen<br />
entsprechend gut ausgestattet.<br />
Die realisierung hängt also jetzt von der<br />
Genehmigung der EU-Kommission ab. Sofern<br />
es genehmigt wird, bekommt die Binnenschifffahrt<br />
ein Innovationsprogramm,<br />
mit dem man richtig etwas anfangen kann.<br />
Neuordnung der Ausbildung beantragt<br />
Gemeinsam haben das Kuratorium der<br />
Deutschen Wirtschaft für Berufsbildung<br />
(KWB) und der DGB beim Bundeswirtschaftsministerium<br />
die Neuordnung der<br />
ausbildung in der Binnenschifffahrt beantragt.<br />
Vorangegangen waren über zwei<br />
Jahre intensiver Diskussionen und Beratungen<br />
von Vertretern der Binnenschifffahrtsverbände<br />
BDS und BDB, des KWB,<br />
des DIHK und der Niederrheinischen IHK,<br />
der GDWS, des SBK, des DGB und verdi.<br />
Das KWB mit Sitz in Bonn koordiniert<br />
auf arbeitgeberseite alle Neuordnungsvorgänge<br />
innerhalb der Wirtschaft sowie<br />
gegenüber Ministerien und Gewerkschaften.<br />
In einem Neuordnungsverfahren gilt<br />
das sogenannte Konsensprinzip, das heißt<br />
vor der Einleitung des Verfahrens ist Einvernehmen<br />
von Wirtschaft und Gewerkschaften<br />
über die Eckdaten herzustellen.<br />
Für das Verfahren beim Bundesinstitut<br />
für Berufsbildung (BIBB) benennen beide<br />
Sozialpartner Sachverständige und jeweils<br />
einen Federführer. auch der BDS wird beteiligt<br />
sein.<br />
Hintergrund der angestrebten Neuordnung<br />
ist vor allem die EU-richtlinie<br />
2017/2397 über die anerkennung von Berufsqualifikationen<br />
aber auch der grundsätzliche<br />
Wunsch, die ausbildung in der<br />
Binnenschifffahrt nach langen Jahren einer<br />
Überarbeitung zu unterziehen. Der ausbildungsmarkt<br />
wird nicht einfacher, der<br />
Fachkräftemangel ist groß, die ausbildung<br />
muss für junge leute passgenauer und attraktiver<br />
gemacht werden.<br />
auch wenn es eine Weile gedauert hat, das<br />
Einvernehmen zwischen den Gewerkschaften<br />
und den Binnenschifffahrtsverbänden<br />
auf der arbeitgeberseite herzustellen, wurde<br />
am Ende ein für alle überzeugendes Konzept<br />
gefunden, das bei seiner realisierung<br />
die ausbildung in der Binnenschifffahrt<br />
zukunftsfähig machen wird.<br />
Vorgeschlagen werden zwei selbständige<br />
ausbildungsberufe. Eine ausbildung, die<br />
wie heute drei Jahre dauert, und zur Qualifikation<br />
Steuermann/Steuerfrau führt. Das<br />
ist dann ein Jahr schneller, als man diese<br />
Qualifikation bisher erwerben kann und<br />
auch ein Jahr schneller, als künftig über<br />
Fahrzeit.<br />
Eine zweite ausbildung soll in dreieinhalb<br />
Jahren direkt zur Qualifikation<br />
Schiffsführer/Schiffsführerin führen. Damit<br />
gäbe es erstmals einen anerkannten<br />
Berufsabschluss Schiffsführer im dualen<br />
System. Heute ist das Patent eine Fahrerlaubnis,<br />
aber kein Berufsabschluss. Das ist<br />
nicht angemessen.<br />
Nach zwei Jahren ausbildung, die die<br />
in der richtlinie vorgeschriebenen Kompetenzen<br />
zum Matrosen vermittelt, soll in<br />
beiden ausbildungsgängen eine gemeinsame<br />
sogenante gestreckte abschlussprüfung<br />
stattfinden. Da die ausbildung<br />
zum Schiffsführer/Schiffsführerin einen<br />
deutlich höheren Qualifikationsbedarf<br />
hat, wird in der Folge ein Wechsel in die<br />
Schiffsführerausbildung nicht mehr möglich<br />
sein. Natürlich kann aber auch in<br />
Zukunft mit dem abschluss Steuermann<br />
eine Patentprüfung nach weiterer Fahrzeit<br />
abgelegt werden.<br />
Über den Gang des Neuordnungsverfahren<br />
werden wir berichten.<br />
58<br />
Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>
IMPrESSUM<br />
Fortführung der<br />
Binnenschiffahrt<br />
und Wasserstraßen<br />
Zeitsch rift für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen<br />
(© Verein für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V.) im 130. Jahrgang<br />
Die Binnenschifffahrt ist offzielles Organ und Mitteilungsblatt für:<br />
Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, Hamburg<br />
Deutscher Fähr-Verband, rüdesheim<br />
Deutscher Wasserstraßen- und Schifffahrtsverein rhein-Main-Do nau e.V., Nürnberg<br />
Europäische Binnenschifffahrts-Union, Brüssel, rotterdam<br />
Hafentechnische Gesellschaft e.V., Hamburg<br />
Hafenschifffahrtsverband Hamburg e.V., Hamburg<br />
Moselkommission, Trier<br />
Permanent International association of Navigation Congresses (PIaNC)<br />
Verein für europäische Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V., Duisburg<br />
Zentralkommission für die rheinschifffahrt, Straßburg<br />
Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers<br />
allianz Esa EuroShip GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
argonics GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />
Bank für Schiffahrt (BfS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />
BraUEr Maschinentechnik aG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Currenta GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31<br />
DTG Deutsche Transportgenossenschaft Binnenschifffahrt eG . . . . . .17<br />
E&M Engel & Meier Schiffselektronik Duisburg GmbH . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
Häfen rheinland-Pfalz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40<br />
Haeger & Schmidt International GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Hegemann GmbH – Werft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44<br />
IEa Industrieelektronik und autonmation GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Hülskens Wasserbau GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37<br />
k2wlights . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23<br />
Kadlec & Brödlin GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
Kappis Nautic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Maximilian Verlag GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12, 33, 34<br />
Messe Kalkar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U4<br />
Podszuck GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />
Sächsische Binnenhäfen oberelbe GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .45<br />
Schiffstechnik Buchloh GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Schiffswerft Hermann Barthel GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43<br />
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Berlin . . . . . . . . .30<br />
Shell Deutschland oil GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U2<br />
Staatliche rhein-Neckar-Hafengesellschaft Mannheim mbH . . . . . . . . .39<br />
Werft Malz GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Wessels GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13<br />
Wittig GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
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Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong><br />
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