BS 07-2020
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Binnenschifffahrt
07
2020
DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK
SCHIFFFAHRT
»Suncat 120« –
der Name ist Programm 8
TECHNIK
Volles Licht,
geringe Kosten 22
HÄFEN
Schwergewichtige Rolle für
das Binnenschiff 38
ISSN 0939191-6
07
9 770939 191001
Juli 2020 | 75. Jahrgang
ISSN 0939-1916 | C 4397 D | € 10,50
www.binnenschifffahrt-online.de
Titel 1/1 in
Marine
DIE KÖNIGLICHE IDYLLE
BEWAHREN – MIT
SHELL GTL FUEL MARINE
Im malerischen Allgäu liegt Deutschlands größter Stausee –
der Forggensee. Mehr als 100.000 Fahrgäste jährlich
genießen das Angebot der Forggensee-Schifffahrt nahe
des weltberühmten Schlosses Neuschwanstein.
Um den Umweltschutz und die Besucherzufriedenheit zu verbessern,
wurden die Personenschiffe jetzt auf Shell GTL Fuel Marine
umgestellt: Ein hochreiner Dieselkraftstoff auf Erdgasbasis,
der neben Laufruhe und reduzierter Geruchs- und Abgasentwicklung
auch eine bessere biologische Abbaubarkeit
bietet. Der technische Betriebsleiter Dirk Schranz erzählt:
„Immer wieder kommt die Frage von den Fahrgästen, ob
unsere Schiffe nun elektrisch angetrieben werden. Der Effekt
ist erstaunlich. Es ist kaum spürbar, dass es sich um Dieselverbrennungsmotoren
handelt.” Auch der Wartungsaufwand
und der Verschleiß der Schiffsmotoren wurden reduziert.
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EDITorIal
Krischan Förster
Chefredakteur
Raus aus dem Krisenmodus
auf den Flüssen sind wieder Flusskreuzer
und Fahrgastschiffe zu sehen.
Es sind die ersten, noch zaghaften Versuche,
nach einer langen Zwangspause
und einer bislang ausgefallenen Saison
zu einer gewissen Normalität zurückzukehren.
Der nahezu flächendeckend
ausgerufene ausnahmezustand mit
lockdown und Home offce ist (vorerst)
beendet.
Ist die Krise damit vorbei? Vermutlich
nicht, noch lange nicht. Niemand
kann mit Bestimmtheit sagen, wie
sich die Pandemie weiter entwickelt,
ob noch eine zweite oder sogar eine
dritte Welle droht. Insofern ist diese
Corona krise nicht ausgestanden, die
heute schon eine weitaus schlimmere
ist als jene nach der lehman-Pleite
von 2008.
Deutschlands Krisenmanagement
gilt weltweit als vorbildlich, sowohl in
Bezug auf die Eindämmung der Infektionen
als auch auf staatliche Hilfsprogramme.
Eine Summe von rund einer
halbe Billion Euro, die der Bund zur
Verfügung gestellt hat, ist bislang beispiellos.
aber wird das reichen? Das
hängt davon ab, wie lange und wie
schwer diese Krise anhalten wird. Viele
hätten jetzt gern die berühmte Glaskugel
für einen Blick in die Zukunft.
ohne sie bleiben alle Vorhersagen
spekulativ, paart sich kaum belastbares
Wissen mit der Hoffnung auf ein
baldiges Verschwinden des Covid-19-
Virus.
Was bleibt also darüber hinaus?
Das land – Politik, Wirtschaft und jeder
Einzelne – muss wohl oder übel,
irgendwann und irgendwie aus dem
Krisenmodus kommen. Die Welt, wie
wir alle sie kannten, mit all den über
Jahrzehnte vertraut gewordenen Gewohnheiten,
regularien und vermeintlichen
Gesetzmäßigkeiten, ist vielleicht
für immer verloren. Es kommt jetzt darauf
an, nicht nur die akute (finanzielle)
Not zu meistern, sondern den Blick
wieder nach vorn zu richten.
Es gilt, einen womöglich unabwendbaren
Wandel nicht nur zu bewältigen,
sondern auch aktiv und mutig zu gestalten.
Dazu gehören nach den absolut
notwendigen Krisenhilfen demnächst
auch strategische Konzepte, wie Investitionen
des Staates ebenso wie die
der Unternehmen zukunftsfähig und
nachhaltig eingesetzt werden und wie
aus dieser in jeder Hinsicht verheerenden
Krise auch Chancen genutzt werden
können.
Der Klimaschutz steht dabei ebenso
auf der agenda wie die Digitalisierung,
nachhaltiges Wirtschaften genau
so wie ein Neudenken vieler Produktions-
und logistikprozesse oder die
Veränderung der arbeitswelt. Dieser
Weg wird kein einfacher sein, und er
bleibt überschattet von vielen Unwägbarkeiten.
Doch er ist alternativlos.
Viel Spaß beim lesen wünscht
Aktuelle Informationen unter www.binnenschifffahrt-online.de
Binnenschifffahrt 07 | 2020
3
INHalT 07 2020
8
22
3 EDITORIAL
3 – raus aus dem Krisenmodus
30 JOBBÖRSE
30 – Besatzungsregelungen werden überarbeitet
5 PERSONALIEN
6 NACHRICHTEN
8 SCHIFFFAHRT
8 – »Suncat 120« – der Name ist Programm
11 – lNG-Fähre schwimmt auf dem Bodensee
13 – Plantours tauft die »lady Diletta«
14 – NPrC –85 Jahre Kontinuität auf dem Wasser
16 – Erst ferngesteuert, dann selbstfahrend
18 SCHIFFSTECHNIK
18 – argonics –Immer in der Spur
20 – lED –ihr Einsatz macht sich bezahlt
22 – Volles licht, geringe Kosten
24 – »Maranta« schont die Umwelt
25 – Entgasungsverbot soll ausgeweitet werden
26 SEEHÄFEN | SHORTSEA
26 – Bremen schaff mehr landstromanschlüsse
27 – Erste Schritte zur Co2-reduzierung
28 – rotterdam plant autonome Transporte
29 – antwerpen will abfertigung beschleunigen
32 WASSERSTRASSEN | HÄFEN
32 – HGK legt rekordergebnis vor
35 – Duisburgs Energiekonzept als Vorbild?
36 – Wasserstraßen digital gespiegelt
38 – Schwergewichtige rolle für das Binnenschiff
40 – online-Plattform wird erweitert
41 – C-Port wird zur Innovationsplattform
42 – Neue lagermöglichkeiten für Holzpellets
43 – Pläne zum oder-ausbau ernten Kritik
44 – Elbschifffahrtstag: Hoffnung für die Elbe?
46 – »Die EaU ist Standardwerk im Wasserbau«
48 BUYER’S GUIDE
53 HTG-INFO
56 RECHT
58 BDS
56 – Binnenfrachtvertrag, Seefrachtvertrag und
Multimodaltransport
59 IMPRESSUM
Herausgeberverbände der Zeitschrift
Binnenschifffahrt
DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK
Verein für europäische
Binnenschifffahrt und
Wasserstraßen e.V.
Hafentechnische
Gesellschaft e.V.
Titelfoto © Wägener
4
Binnenschifffahrt 07 | 2020
PErSoNalIEN
■ VOLVO PENTA: Heléne Mellquist
ist zur Präsidentin der maritimen
Sparte Volvo Pentas
und zum neuen Mitglied
im Management
der gesamten
Volvo-Gruppe ernannt
worden. Sie ersetzt
Björn Ingemanson,
»der nach einer
langen und erfolgreichen Karriere in den
ruhestand gehen wird«, wie das Unternehmen
mitteilt. Mellquist war zuletzt
Präsidentin der Europa-abteilung von
Volvo Trucks, ihre Karriere bei der Volvo-Gruppe
begann sie 1988.
■ EVOS: Ulfert Cornelius hat mit Wirkung
zum 1. Juli die Geschäftsführung
von Evos Hamburg,
einem Tanklager
für Mineralöl -und
Chemieprodukte im
Hamburger Hafen
übernommen. Der
52-Jährige ersetzt Jos
Steeman einige Monate
nachdem das Tanklager einen neuen
Eigner bekommen hat. Cornelius blickt
auf 20 Jahre Erfahrung im Tanklagergeschäft
zurück. Seit dem Jahr 2000 war
er bei oiltanking Deutschland aktiv, seit
2011 als Geschäftsführer.
■ FPS: Milinko Godjevac schließt sich
als Senior Integration advisor dem
Unternehmen Future
Proof Shipping
(FPS) in rotterdam
an. In seiner neuen
rolle soll sich Godjevac
auf alle technischen
aspekte im
Zusammenhang mit
der Systemintegration von Batterie- und
Wasserstoffantriebskomponenten konzentrieren
und externe Parteien beraten,
wie eine echte Null-Emissions-Schifffahrt
erreicht werden kann.
Personalie des Monats: Hendrik Stöhr wird Geschäftsführer bei Deymann
■ DEYMANN: Hendrik Stöhr (l.) ist mit Wirkung zum 1. Juli 2020 zum neuen
Geschäftsführer der reederei Deymann ernannt worden. Der bisherige Prokurist
der Harener reederei ist bereits seit zwölf Jahren bei dem Unternehmen beschäftigt.
Durch seine jahrelange Expertise und die langjährige Betriebszugehörigkeit
erfülle Hendrik Stöhr die idealen Voraussetzungen, um die Position der
Geschäftsführung zu übernehmen, teilte die Harener reederei mit. »Hendrik
Stöhr hat durch seinen kontinuierlichen Einsatz einen großen Beitrag zum Erfolg
unseres Unternehmens beigetragen«, sagt Eigentümer und Geschäftsführer
Martin Deymann. Stöhr ist somit zweiter Mann im Management.
■ DMZ: Claus Brandt ist neuer Geschäftsführer
des Deutschen Maritimen
Zentrums
(DMZ). Er folgt auf
Wolfgang Sichermann,
der Ende
März überraschend
angekündigt hatte,
seinen Posten aus
persönlichen Gründen
abzugeben. als langjähriger Partner
und leiter des Maritimen Kompetenzzentrums
bei PricewaterhouseCoopers
verfüge Brandt über eine tiefgreifende
Kenntnis der unterschiedlichen Teilbranchen
der maritimen Wirtschaft
und wisse zudem um die anforderungen
und arbeitsweisen der öffentlichen
Hand, so das DMZ, das Sichermann seit
april 2018 geleitet hatte.
■ SPC: Markus Nölke hat als Geschäfftsführer
des ShortseaShipping Inland
Waterway Promotion
Center (spc) turnusmäßig
am 1. Juni
die Präsidentschaft
im European Shortsea
Network (ESN)
übernommen. Damit
wird die Tradition
fortgesetzt, die Präsidentschaft im
ESN analog zur EU-ratspräsidentschaft
zu vergeben. Nach Kroatien
wird Deutschland das ESN bis zum
31. Dezember 2020 vertreten und danach
die Präsidentschaft an das portugiesische
spc übergeben. Das ESN
ist die europäische Dachorganisation
der europäischen Shortsea Promotion
Center.
Binnenschifffahrt 06 | 2020
5
NaCHrICHTEN
GEBAUT BEI VAHALI
Phoenix tauft neues Flusskreuzfahrtschiff »Andrea«
Der Flusskreuzfahrtanbieter Phoenix reisen
hat sein neues Schiff auf den Namen
»andrea« getauft. Der Neubau ist bereits
auf rhein und Mosel unterwegs.
In einer kleinen feierlichen Zeremonie
wurde am 30. Juni der neueste Flussflottenzugang
für Phoenix reisen in Bonn in
Dienst gestellt.
Die »andrea« wurde bei Vahali in den
Niederlanden im auftrag der renommierten
reederei rijfers gebaut. Sie hat
eine länge von 135 m. auf vier Decks
sind komfortable Kabinen, zum Großteil
mit französischem Balkon, zwei restaurants,
eine Panoramalounge und ein
weitläufiges Sonnendeck mit Pool untergebracht.
Schon fast Tradition sind mittlerweile
bei Phoenix reisen Schiffsnamen mit dem
anfangsbuchstaben »a«. Getauft wurde
das Schiff von andrea lejckova-rijfers,
die Gattin des reeders, den christlichen
Der Phoenix-Neuzugang »Andrea«
Seefahrersegen erhielt die »andrea« von
Pfarrer raimund Blanke.
»In den besonderen Zeiten aufgrund der
behördlichen Coronavorgaben zeigte sich
wieder einmal mehr, wie gut Phoenix reisen
das familiäre und überschaubare Miteinander
beherrscht, dabei aber alle nötigen
Sicherheits- und Hygienevorkehrungen
berücksichtigt«, so das Unternehmen. Die
Phoenix-reisen mit der neuen »andrea«
finden während der verbleibenden Saison
in diesem Jahr auf rhein und Mosel statt.■
© Phoenix
ANDERNACH
Verzicht auf nächtlichen Schüttgutumschlag
Einige anreiner des Hafens andernach
fühlen sich seit geraumer Zeit durch lärmemissionen
belästigt. Vor allem Bürger
aus der benachbarten Stadt Neuwied aus
den ortsteilen Feldkirchen und Irlich
fühlen sich durch die lärm, den die Güterverladung
verursacht, gestört.
ausgelöst durch die Genehmigung zur
Errichtung einer zweiten Containerbrücke
im rheinhafen andernach, wurden,
parallel zur Klage der Stadt Neuwied gegen
eben diese Genehmigung der Struktur-
und Genehmigungsdirektion Nord
(SGD), in den vergangenen Wochen intensive
Verhandlungen zwischen Vertretern
der Stadt Neuwied und den Verantwortlichen
der Stadtwerke geführt. als
Ergebnis verpflichten sich die Stadtwerke
andernach freiwillig in der regel auf
geräuschintensive Schüttgutverladung in
den Nachtstunden zu verzichten. Darüber
hinaus installiert der Hafenbetreiber weitere
technische Einrichtungen zur lärmreduzierung
an Siloanlagen und Verladefahrzeugen.
Schließlich etablieren die
Stadtwerke zudem organisatorische Maßnahmen,
die dazu beitragen sollen, unterschiedliche
Geräuschemissionen zu
verhindern, zu bestimmten Zeiten zu vermeiden
und Geräuschspitzen zu mildern.
Im Gegenzug zieht die Stadt Neuwied die
Klage gegen die Genehmigung der Containerbrücke
zurück.
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6
Binnenschifffahrt 07 | 2020
NaCHrICHTEN
INNOVATIONSPREIS
Fraunhofer IGP zeichnet Ostseestaal aus
ostseestaal darf sich über eine weitere
auszeichnung freuen. Das Fraunhofer
IGP hat dem Unternehmen aus Stralsund
den Zukunfts- und Innovationspreis für
das Projekt HakU zur automatisierung
eines Produktionsprozesses verliehen.
Das Fraunhofer IGP arbeitet seit
2016 mit der Firma ostseestaal und der
Universität rostock im Projekt zur Entwicklung
eines Handhabungssystems für
die automatisierte kaltplastische Umformung
(HakU) zusammen.
»Die Firma ostseestaal will und braucht
eine automatikpresse! Zur Sicherung der
Zukunft unseres Kerngeschäfts ist die automatikpresse
ein wesentliches Ziel«, sagt
Projektleiter Harry Schellhorn von ostseestaal.
Der abschluss des Projektes HakU ist
ein erster Schritt zur Entwicklung des automatisierbaren
Handhabungssystems. Man
habe es geschaff, eine maßgeschneiderte
Produktionsanlage für die Umformung
v. l.: Harry Schellhorn und Maximilian Müller nehmen den Preis von
Tobias Handreg und Pascal Froitzheim entgegen
von zweiachsig gekrümmten Blechen zu
entwickeln, die in der kommenden Erprobungsphase
auf Herz und Nieren überprüft
werden könne, fügt Pascal Froitzheim, Projektleiter
vom Fraunhofer IGP, hinzu. Der
Energieverbrauch sinke, da Produktionsschritte
entfielen und effektiver gefertigt
werden könne.
Für ostseestaal ist es nicht die erste
auszeichnung. Im Jahr 2018 bekam das
Unternehmen den Solarpreis für die Mosel-Fähre.
■
© Fraunhofer IGP
SAARLÄNDISCHE HÄFEN
Güterumschlag geht zurück
Die Häfen an Saar und Mosel im Saarland haben 2019 rund
3 Mio.t Güter umgeschlagen. Im Vergleich zu 2018 entspricht
dies einem rückgang um 12%. Nach auskunft der IHK des
Saarlandes in Saarbrücken ist neben der schwachen Industriekonjunktur
vor allem das monatelange Niedrigwasser auf dem
rhein die Hauptursache. Schiffe konnten entweder gar nicht
oder nur mit reduzierter ladung fahren. Dies habe vor allem
den Transport von Massengütern für die saarländische Wirtschaft
beinträchtigt, so die IHK. Dieser sei um mehr als ein
Viertel im Vergleich zu 2018 eingebrochen. Dagegen hätte der
weniger gewichtskritische Versand leicht zulegen können. ■
BINNENSCHIFFTRANSPORTE
Stagnation bis 2023 droht
Die Gütermengen, die mit Binnenschiffen transportiert werden,
stagnieren. Und es sieht danach aus, als ob das so bleiben
wird. Das geht aus der Mittelfristprognose im Winter
2019/20 für die Jahre 2020 bis 2023 hervor, die im auftrag des
Bundesverkehrsministeriums (BMVI) erstellt wurde und deren
Ergebnisse nun im Bundestag präsentiert wurden. Demnach
rechnet die regierung mit einem rückgang beim Steinkohleabsatz.
Daraus folgt, dass auch die Kohletransporte auf
den Bundeswasserstraßen zurückgehen werden. Bei der Beförderung
von Baustoffen erwartet die regierung hingegen ein
Wachstum – etwa in der selben Höhe wie den rückgang der
Kohletransporte, wie es heißt.Bei der Beförderung von Containern
wird ebenfalls Potenzial gesehen.
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Binnenschifffahrt 07 | 2020
7
SCHIFFFaHrT
© Knoll
»Suncat 120« – der Name ist Programm
Die deutsche Hauptstadt wird auch auf dem Wasser grüner. Berlins Wirtschaftssenatorin
ramona Pop (Die Grünen) hat die als erstes reines Solarfahrgastschiff geltende
»Suncat 120« getauft
Von Christian Knoll
Das bei der Kiebitzberg-Schiffswerft
gefertigte Solarfahrgastschiff ist das
erste von zwei Schwestern. Ursprünglich
sollte es zusammen mit der baugleichen
»Suncat 121« im april getauft werden, wegen
der Corona-Pandemie verzögerte sich
das Vorhaben jedoch auf Mitte Juni. Weil
sich das zweite Schiff noch bei der Bauwerft
in Havelberg befand, hat zunächst
nur der Prototyp offziell seinen Namen
erhalten. auftraggeber und Schiffseigner
der beiden Neubauten ist die SolarCircleline
(SCl), Betreiber die Stern und Kreis
Schifffahrt Berlin.
Die »Suncat 120« und ihre baugleiche
Schwester »Suncat 121«, die kurz nach
der Taufe des ersten Schiffes nach Berlin
überführt worden ist, wurden von
Schiffstechnik Buchloh entworfen. Sie
sind je 36,50 m lang, 7 m breit, haben
einen Tiefgang von 0,86 m und eine Seitenhöhe
von 1,50 m. Diese limitierten
ausmaße seien durchaus eine Herausforderung
gewesen, berichtet Kai Buchloh,
Geschäftsführer von Schiffstechnik
Buchloh. auch auf die optik habe der
auftraggeber großen Wert gelegt. Darüber
hinaus galt es, die rümpfe »schlank«
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8
Binnenschifffahrt 07 | 2020
SCHIFFFaHrT
v.l.: Andre Meyer (GLS Bank), Andreas Lewerken (Kiebitzberg Schiffswerft), Louise Ahrens (SolarCircle-
Line), Florian Lewerken (Kiebitzsberg Schiffswerft), Andreas Behrens und Tim Schultze (SolarCircleLine)
zu halten, um den Widerstand im Wasser
möglichst gering zu halten.
Beide Fahrgastschiffe sind komplett
solarbetrieben, aus aluminium gefertigt
und mit vielen Fenstern ausgestattet.
Dies wirke sich positiv auf das Gewicht
aus, sagt Buchloh, denn insgesamt sei
vergleichsweise wenig aluminium verbaut
worden. Der Steuerstand befindet
sich im Bug-Bereich, am Heck ist eine
Bar mit dahinter liegendem Sanitärtrakt
eingebaut.
180 Personen sind pro Einheit dieser
Serie zugelassen, die künftig auf sechs erweitert
werden soll. Die Schiffe sind rund
um die aufbauten komplett begehbar,
seitlich sind sie mit überdachten Sitzsofas
bestückt. Der Salon ist durchgehend
vom Steuerstand bis zur Bar benutzbar
und kann je nach Fahrgastanzahl betischt
und bestuhlt werden. Dem Eigner
war eine vielfältige Nutzbarkeit wichtig,
sagt Buchloh, etwa um Veranstaltungen
an Bord durchzuführen.
auf dem neuen Schiff und seinem
Nachfolger sind je 48 Solarmodule mit
72 m² Solarfläche angebracht. Die Vortriebsleistung
beträgt 2 x 45 kW. Der aufwand
an Elektrik und Elektronik gilt bei
diesen Schiffen als außerordentlich hoch.
Die Kiebitzberg-Schiffswerft hatte diesen
auftrag an die rossdorfer Firma IEa vergeben,
die ihn in bewährter Qualität ausgeführt
habe, wie andreas lewerken, Geschäftsführer
der Kiebitzberg-Schiffwerft,
bestätigt. Batterien und antriebe sind in
den beiden rümpfen untergebracht, die
Schiffe fahren geräuschlos.
Die »Suncat 120« wird im liniendienst
in der Berliner Innenstadt verkehren,
während die »Suncat 121«, die vermutlich
im august getauft werden wird, künftig
im Berliner raum für Charter und Eventfahrten
eingesetzt werden soll.
Berlins Wirtschaftssenatorin ramona
Pop führte die Taufe der »Suncat 120«
durch. »Der SolarCircleline und der Kiebitzberg-Schiffswerft
ist es gelungen, zwei
innovative Schiffe nach Berlin zu bringen.
Ich freue mich, dass unsere Förderung
dazu beiträgt, dass BerlinerInnen und
Gäste zukünftig Berlin auf dem Wasser
voll elektrisch und emissionsfrei entdecken
können. Unser Tourismuskonzept
baut auf Klimaneutralität und Nachhaltigkeit«,
so Pop.
»Unser neues Schiff ist ein Quantensprung
für das Berliner Klima auf dem
Wasser. aber unsere Version geht weiter
und wir wollen dazu beitragen, dass
Schifffahrt auch ohne fossile Energieträger
möglich ist«, sagte SCl-Geschäftsführer
Tim Schultze, der sich bei der
Wirtschaftssenatorin für die großzügige
Förderung durch das land Berlin bedankte.
ohne diese Unterstützung hätte
das Vorhaben nicht realisiert werden können.
Gleichzeitig dankte Schultze auch der
Kiebitzberg-Schiffswerft für das moderne
Design des Neubaus außen wie innen und
die durchgängige Verwendung klimaneutraler
Werkstoffe. Der Schiffskörper und
© Philipp Maubach
Ihr Partner und
Engineering-Lieferant im
Binnen- und Küstenschiffbau.
Markführer im Bereich
Elektromobilität
Wir danken für die gute
Zusammenarbeit mit der
Kiebitzberg Schiffswerft und
der Solar Circle Line.
Schiffstechnik Buchloh
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die aufbauten sind aus aluminium gefertigt,
hinzu kommen reisschalenplatten
in Weiß für die Innenverkleidung und
künstliches Teakholz für die Fußböden.
Wirtschaftssenatorin Pop zeigte sich
begeistert: »Mit diesem attraktiven und
klimaneutralen Schiff wird Berlin auch
auf dem Wasser grüner. Und wir, der
Senat, unterstützen solche Projekte gern
mit Fördermitteln. Für Gesamtberlin und
seine Verkehrsträger haben wir 1 Mrd. €
in unseren Haushalt eingestellt, die wir
Binnenschifffahrt 07 | 2020
9
SCHIFFFaHrT
3 Fragen an …
John De Roche,
Direktor Innovation und
Entwicklung beim
Batterie-Hersteller aentron
»Die Batterien halten einen Betriebstag, ohne zu laden«
Auf den Solarschiffen ist erstmals der neue Ruderpropeller
KRP 75 von Kräutler verbaut, der mit Akkus aus Ihrem Hause
betrieben wird. Worauf lag ihr Fokus bei der Entwicklung
der Batterien?
John De Roche: Die Sicherheit hat oberste Priorität. Unsere
lösung, die auf lithium-Ionen-Technik basiert, ist von der
Zentralstelle Schiffsuntersuchungskommission/ Schiffseichamt
(ZSUK) abgenommen worden. Darüber hinaus sind wir
einer der wenigen Hersteller, die Energiespeichersysteme mit
DNV-Gl-Zertifizierung anbieten. Dies ist eine grundlegende
Voraussetzung dafür, dass sie in der Berufsschifffahrt und damit
auch in Fahrgastschiffen eingesetzt werden dürfen. Brandschutz
ist ein wesentlicher Faktor, deshalb befinden sich die
Batterien in einem Metallgehäuse. Ein weiterer Fokus lag auf
der Skalierbarkeit, denn die Batterien sorgen nicht nur für den
antrieb-, sondern mit ihnen wird auch das Bordnetz betrieben.
Folglich müssen sie eine gewisse leistung gewährleisten.
Was waren die Herausforderungen, mit denen Sie bei den
Solarschiffen konfrontiert waren?
De Roche: Insgesamt gibt es nur wenig Erfahrung auf diesem
Gebiet, eine enge abstimmung mit Kräutler sowie mit dem
Unternehmen iea, das für die Elektronik zuständig ist, war
deshalb von entscheidender Bedeutung. Das hat sehr gut funktioniert.
Neben der Vorgabe, dass die Schiffe keinerlei Co2 verursachen,
war der SolarCircleline wichtig, dass sie zwölf bis
14 Stunden fahren können, ohne dass die Batterien aufgeladen
werden müssen. Verbaut wurden HV-Speichersysteme auf Basis
von 10kWh-Modulen, die durch eigene Energiecontroller
gesteuert werden. Damit wird eine getrennte redundante lösung
für Bord und antriebsenergiespeicher realisiert. Die Batterie-Module
sind mit der PV-Schnittstelle ebenso kompatibel
wie mit externen Stromquellen, dies war eine entscheidende
Voraussetzung für den Einsatz in den neuen Solarschiffen.
Eine langlebigkeit der Batterien wurde ebenfalls gewünscht
wie die Fähigkeit, sie zu überholen, wenn ihre lebensdauer
erreicht ist.
Wo sehen Sie künftig Einsatzmöglichkeiten für Batterien in
der Schifffahrt? Gibt es schon weitere maritime Projekte, in
die Sie involviert sind?
De Roche: Einige Eigner zögern derzeit noch, Schiffe mit
Elektroantrieben auszustatten, aber das wird kommen. Immer
mehr Kommunen wollen, dass Schiffe emissionsfrei sind.
Diesel-antriebe, insbesondere in großen Städten wie Berlin,
werden somit mehr und mehr verschwinden. auf Seen halte
ich reine Elektroantriebe für sinnvoll, auf Flüssen werden
sich wohl Hybrid-Systeme durchsetzen. Wir haben aktuell drei
Projekte in aussicht, die sich hauptsächlich auf den Tourismus
beziehen.
Interview: Thomas Wägener
© aentron
Über die SolarCircleLine
Die SolarCircleline ist ein Tochterunternehmen der seit
20 Jahren auf Solarschifffahrt spezialisierten SolarWater-
World aG. Sie ist angetreten, die Berliner Fahrgastschifffahrt
gemeinsam mit der Stern und Kreis Schifffahrt in eine
umweltfreundlichere Zukunft zu führen. Das Mutterunternehmen
SolarWaterWorld aG besitzt bereits mit der »Solon«
und der »Suncat 46« zwei moderne Solarfahrgastschiffe.
Die liegeplätze beider Unternehmen sind der Standort
der Stern und Kreis Schifffahrt und der Berliner osthafen.
ausschließlich für den Umweltschutz verwenden werden«, kündigte
sie an. Die Fahrgastschifffahrt sei wichtig für den Tourismus
in Berlin. »aber die Diesel der alten Schiffe verpesten nun
mal die Stadt.«
Beide neuen Solarschiffe, die insgesamt 4,5 Mio.€ kosten, hat
der Senat mit 900.000 € gefördert. Und Pop hatte zugesagt, dass
der Senat diese Förderung fortsetzen werde.
»Wir freuen uns, dass wir die ausschreibung für die beiden
Schiffe gewonnen haben und werden uns weiter für den Solarschiffau
im gehobenen Segment engagieren. Wir besitzen erfahrene
und gut ausgebildete Möbel- und Schiffauer und haben,
trotz Corona-Krise, gerade einen neuen Konstrukteur eingestellt.
Gegenwärtig arbeiten wir an der Konstruktion für ein ebenfalls
solargetriebenes Saunaschiff, ebenfalls im gehobenen Segment«,
sagte Werftchef lewerken.
In Berlin gibt es bereits fünf solarbetriebene Fähren sowie ein
solarbetriebenes Seminarschiff, das mit dem umweltschonenden
Kraftstoff GTl betrieben wird, falls die Sonne nicht scheint. Dies
habe sich bewährt, wie zu hören ist.
auch die Häfen leisten ihren Beitrag zur Umweltschonung.
Beispielsweise sind alle beweglichen Geräte im BEHala Westhafen
vollständig elektrobetrieben, dazu zählen Krane, Brücken,
Hafenloks und Verteiler-lkw.
Die Stern und Kreis Schifffahrt investiert 100 Mio. €, um ihren
gesamten Schiffspark klimaneutral herzurichten. Für dieses
Vorhaben rüstet die Hegemann-Werft in Berlin-Spandau großzügig
um.
■
Die Sitzgelegenheiten im Innenraum lassen sich beliebig umstellen
© Kiebitzberg Schiffswerft
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Binnenschifffahrt 07 | 2020
SCHIFFFaHrT
LNG-Fähre schwimmt auf dem Bodensee
Der mit Gas betriebene Neubau der Stadtwerke Konstanz ist im rohbau fertig und wird
jetzt ausgerüstet. ab Winter soll das Schiff mit seiner Technik und Umweltfreundlichkeit
neue Maßstäbe setzen
Das Schiff wurde von der Werft in Fußach/Österreich
nach Staad, ihren künftigen Heimathafen,
geschleppt. »Wir hoffen nun auf einen zügigen Fortschritt
beim Einbau der ganzen Technik und beim
Endausbau. Das sehr umweltfreundliche Schiff soll ab
kommendem Winter auf der Verbindung Konstanz-
Meersburg eingesetzt werden und die Kapazitäten noch
einmal deutlich erhöhen«, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer
Dr. Norbert reuter.
am Bodensee gibt es keine Werft mehr, die ein solch
großes Schiff bauen könnte. Daher waren die Stahlsektionen
der neuen Fähre in der Hamburger Werft Pella
Sietas gefertigt und danach über land in die Werft der
Vorarlberg lines in Fußach transportiert worden. Dort
wurde das Schiff zusammengesetzt.
Der Innenausbau erfolgt jetzt im Fährehafen in Staad.
Unter anderem werden die Motoren und die gesamte
Technik eingesetzt. Die Stadtwerke gehen davon aus,
dass diese arbeiten bis November abgeschlossen sind.
Dann beginnen die Probefahrten, bei denen auch alle
Sicherheitssysteme und die Motoren im Betrieb getestet
werden. Die Mannschaften werden im Herbst geschult.
Falls alles nach Plan läuft, soll die Fähre noch diesen
Winter ihren Dienst aufnehmen. Die neue Fähre ersetzt
die deutlich kleinere »Fontainebleau«. »Ich freue mich,
dass es mit dem Bau der neuen Fähre zügig vorwärts geht.
Mit ihrer innovativen Technik setzt sie europaweit Maßstäbe
in der Binnenschifffahrt. Wir alle können stolz auf
dieses neue Flaggschiff sein«, so oberbürgermeister Uli
Burchardt, der aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke.
Die Fähre ist auf mehr als 60 Pkw und 700 Passagiere
ausgelegt. Sie wird der jüngsten Fähre in der derzeitigen
Flotte gleichen, dem Fährschiff »lodi«. Einziger
markanter Unterschied: Der Neubau wird einen rund
8 m hohen Mast haben. Da die Fähre mit verflüssigtem
Erdgas (lNG) betrieben wird, ist dieser Ventilationsmast
Teil der Sicherheitsausstattung.
Das Schiff kostet rund 18,7 Mio. €. Das Bundesverkehrsministerium
(BMVI) fördert die technologiebedingten
Mehrkosten für den umweltfreundlichen antrieb
mit mehr als 1 Mio. €.
RD
Im Heimathafen angekommen …
© Stadtwerke Konstanz
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Binnenschifffahrt 07 | 2020
11
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12
Binnenschifffahrt 07 | 2020
koehler-books.de
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SCHIFFFaHrT
© Plantours / oliver asmussen
Plantours tauft die »Lady Diletta«
Erste Ausfahrt auf dem Rhein
als erstes deutsches Flussschiff verfügt der von TeamCo gelieferte Neubau über
Einzelkabinen. Nach der Corona-Pause schickt Plantours die gesamte Flotte wieder los
Gelungene Taufe in Düsseldorf: Der Bremer reiseveranstalter
Plantours Kreuzfahrten startet mit dem eigenen Neubau
»lady Diletta« in die Saison. Das 4-Sterne-Plus-Schiff bietet eine
Neuheit auf dem deutschen Markt: Spezielle Einzelkabinen sollen
laut Geschäftsführer oliver Steuber »der stetig wachsenden
Nachfrage von alleinreisenden gerecht werden.« Ebenfalls neu
und auf Flussschiffen eine rarität: Die Suiten haben echte Balkone
mit Tisch und Stühlen.
Plantours, seit 30 Jahren von Bremen aus am Markt, zählt zur
italienischen Unternehmensgruppe ligabue. Die »lady Diletta«
ist das erste eigene Schiff in der Flotte und wurde auf der holländischen
Werft TeamCo gebaut. Dieser auftrag gilt als möglicher
auftakt einer ganzen Neubauserie. »Die seit Jahren sehr guten
Buchungszahlen für das Hochseeschiff »Hamburg« und für die
Flussreisen lassen uns voller Zuversicht für die Zukunft planen«,
sagt ligabue-Vorstandschef Inti ligabue. »Der Neubau
ist ein strategisches Investment, das unsere Marktposition
festigt und als Basis für weitere Planungen dient.«
Der neue Cruiser verfügt auf 135 m länge über
92 Kabinen auf zweieinhalb Decks und französische
Balkone für insgesamt 173 Passagiere.
Parallel zum Start des neuen Flussschiffs hat
Plantours auch das Hochseeschiff »Hamburg« bei
Blohm+Voss modernisieren lassen. Neben dem Einbau
von elektrisch absenkbaren Panoramafenstern in
zahlreichen Kabinen haben auch die öffentlichen räume
ein völlig neues und modernes ambiente erhalten.
»Das sind für uns sehr positive Signale. Trotz der
schwierigen Zeit konnten wir alle Planungen wie
erhoff umsetzen«, sagt Plantours-Geschäftsführer
oliver Steuber. auch die quälend lange Zwangspause
wegen der Corona-Pandemie ist endlich vorbei.
Parallel zur Taufe der »lady Diletta« nimmt die
gesamte Flussflotte von Plantours wieder Fahrt auf:
Das Boutiqueschiff »Sans Souci« hat mit 50 »überaus zufriedenen
Gästen« die erste Kreuzfahrt ab Berlin bis Kiel unternommen,
berichtet Kapitän Peter Grunewald. auch die »Elegant lady« und
»rousse Prestige« haben die leinen wieder losgeworfen. Demnächst
legt auch die »Hamburg« erstmals wieder ab. Der Bremer
Veranstalter setzt nach eigenen angaben konsequent erhöhte
Hygienestandards und die strikten Vorgaben zur Covid 19-Eindämmung
um.
Bis in das Jahr 2022 reicht das neu veröffentlichte Flussprogramm
mit insgesamt 133 reisen auf vier Schiffen. Das angebot
reicht von Kurzreisen in der adventszeit über 15-tägige routen
auf der Donau bis zum Schwarzen Meer bis zu ganz neuen Fahrtgebieten:
So fährt die »Sans Souci« auf Kanälen nach Brüssel, zur
Kieler Woche oder von amsterdam bis Berlin.
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Binnenschifffahrt 07 | 2020
13
SCHIFFFaHrT
85 Jahre Kontinuität auf dem Wasser
1935 aus der Not gegründet, ist die Nederlandse Particuliere rijnvaart-Centrale
(NPrC) heute ein unverzichtbarer Bestandteil der lieferketten entlang der europäischen
Wasserstraßen. Unter neuer Führung will die Genossenschaft weiter wachsen
Die Nederlandse Particuliere rijnvaart-Centrale
(NPrC), die größte
Genossenschaft in der niederländischen
Binnenschifffahrt, wird 85 Jahre alt. Sie
ist ein gewichtiger akteur in der Binnenschifffahrt:
Die zweitgrößte Genossenschaft
Europas transportiert mit mehr
als 200 Schiffen jährlich 13 Mio. t an Gütern.
Unter einen neuen Führung soll die
NPrC auch in den kommenden Jahren
ihre Erfolgskurs fortsetzen.
als Nachfolgerin des scheidenden Geschäftsführers
Stefan Meeusen hat Femke
Brenninkmeijer zum 1. Juni als neue CEo
das ruder übernommen. Sie war zuvor
leiterin des Bereichs Energie, Cargo und
offshore im amsterdamer Hafen. »Sie ist
genau die richtige, um die NPrC durch
die schwierige Zeit nach der Corona-Krise
zu führen«, sagte aufsichtsratschef Frank
Ex. Das angebot soll auch künftig von
Kontinuität und Verlässlichkeit geprägt
sein. Denn das bedeute arbeitsplatzsicherheit
für die Partikuliere und Versorgungssicherheit
für die Kunden.
Brenninkmeijer sieht nach eigenen angaben
aber auch gute Chancen für die NPrC
Auf Kurs bleiben.
in Märkten, auf denen bislang noch nicht
so stark das augenmerk liege.
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Die neue NPRC-Chefin Femke
Brenninkmeijer hisst die
Jubiläumsflagge an Bord der »Mergus«
von Mariëtte und Teun Buitendijk
In den vergangenen zehn Jahren hat
der NPrC weiter an Dynamik gewonnen,
heißt es. In diesem Zeitraum sei die
transportierte Menge von knapp 5 Mio. t
im Jahr 2010 auf zuletzt 13 Mio. t (2019)
gestiegen. auf dieses Wachstum von
160% sei man sehr stolz.
Mehr als tausend Schiffe haben in der
sich wandelnden Welt der Binnenschifffahrt
die typische orangefarbene Flagge
mit einem weißen Balken geführt, die jeder
Binnenschiffer schon aus weiter Ferne
erkennt. Nicht zufällig, aber sehr symbolisch
hisste die neue Chefin Brenninkmeijer
die Jubiläumsflagge daher an Bord der
»Mergus«, ihre Besitzer Teun & Mariëtte
Buitendijk sind bereits seit 1974 Mitglied
der Genossenschaft.
Ökologisierung der Lieferkette
Die NPrC hat sich das Thema Ökologie
auf die Fahnen geschrieben, gemeinsam
mit den Mitgliedern wolle man Innovationen
im Transport und bei der
Technik an Bord einführen, erklärt
© NPrC
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Binnenschifffahrt 07 | 2020
SCHIFFFaHrT
© NPrC
Brenninkmeijer. »Unsere Genossenschaft
ist dafür bestens geeignet.« Gemeinsam
mit den Kunden wolle man nachhaltige
und umweltfreundliche Geschäftsmodelle
entwickeln. Dies sei in der Vergangenheit
mit der Installation von Katalysatoren
und Partikelfiltern bereits geschehen.
Das NPrC-Mitglied Harm lenten werde
demnächst gemeinsam mit dem Kunden
Nouryon ein wasserstoffetriebenes
Schiff in Fahrt setzen. »Damit rückt
eine emissionsfreie Binnenschifffahrt in
reichweite, auch darauf sind wir sehr
stolz«, so Brenninkmeijer.
In eine digitale Zukunft
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Digitalisierung
aller Prozesse. Spielte vor
30 Jahren noch der UKW-Funk noch die
entscheidende rolle, sei inzwischen die
NPrC-app das Herzstück des operativen
Betriebs. Partikuliere und ihre logistikkunden
tauschen darüber alle wichtigen
Transportdaten aus. Das angebot soll ausgebaut
werden. »Durch mehr Informationen
in Echtzeit können die lieferketten
verlässlicher und effzienter gesteuert werden«,
so die NPrC-Chefin.
■
Im Jubiläumsjahr hat die NPRC eine
spezielle Website ins Netz gestellt: Mehr
unter togetherwecandosomuchmore.nl
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Binnenschifffahrt 07 | 2020
15
SCHIFFFaHrT
Erst ferngesteuert, dann selbstfahrend
Verstopfte Straßen, freie Wasserwege: In einem neuen Verbundprojekt sollen Systeme für
ferngesteuerte Binnenschiffe entwickelt werden. aus dem Bundeswirtschaftsministerium
kommt dafür eine Millionen-Förderung für das DST und die Universität Duisburg-Essen
Koordiniert wird das neue Verbundprojekt
»FernBin« vom Entwicklungszentrum
für Schiffstechnik und
Transportsysteme e.V. (DST). Von den
6 Mio. € an Fördermitteln aus dem Bundeswirtschaftsministerium
geht knapp
die Hälfte an DST und die Universtität
Duisburg-Essen (UDE).
an dem Projekt sind außerdem die
rWTH aachen, die Bundesanstalt für
Wasserbau (BaW), Unternehmen aus
Stuttgart sowie Partner aus der Binnenschifffahrt
beteiligt.
Eine Fernsteuerung von Frachtschiffen
bis hin zum automatisierten Fahren ist
nicht nur innovativ, sondern auch deutlich
attraktiver für die Schiffsführenden.
Sie stehen nicht mehr direkt an Bord, sondern
an einem Fernsteuerstand an land –
und hätten so einen festen arbeitsplatz in
Wohnortnähe. Unterstützt durch assistenzsysteme,
wie zum Beispiel Bahnregler
und Kollisionswarnsystem, ließe sich sogar
mehr als ein Schiff gleichzeitig steuern.
Der Vorteil: Für die reeder sinken
die Kosten und die Effzienz des Schiffes
steigt. »Damit kann die Wettbewerbsund
Zukunftsfähigkeit in der Binnenschifffahrt
substanziell verbessert werden«,
sagt Professor Bettar el Moctar,
Experte für Schiffs- und offshoretechnik
und DST-Direktor.
Neues Versuchszentrum
Das alles wird ab sofort in Duisburg erforscht.
Dafür wird gerade am DST das
Versuchs- und leitungszentrum autonome
Binnenschiffe »VelaBi« fertiggestellt.
Hier werden die drei beteiligten
lehrstühle der UDE einen Steuerstand
konzipieren, der Schnittstellen zu einem
realen Testschiff hat, das den Forschenden
von einer reederei zwischen den Einsätzen
auf den Binnenwasserstraßen zur
Verfügung gestellt wird.
»Damit die einzelnen Komponenten
gefahrlos entwickelt und ausprobiert
werden und später auch die Schiffsführer
unfallfrei trainieren können, wird es
einen digitalen Zwilling dieses Testschiffes
geben«, erklärt Mechatronik-Professor
Dieter Schramm.
Die assistenzsysteme müssen das
Fahrverhalten aller Verkehrsteilnehmer
präzise vorhersagen und berechnen, ob
sich diese in ausreichendem abstand
zueinander sowie zu festen Bauwerken
bewegen. Hierfür entwickeln die UDE-
Wissenschaftler mathematische Modelle
und statistische Verfahren.
Ein weiterer Schwerpunkt im Vorhaben:
die maximal verlässliche Mensch-Maschine-Interaktion.
»Eine ferngesteuerte
Schiffsführung muss eine permanente
Kontrolle haben. alle Handlungsabläufe
in normalen wie in Notfallsituationen
müssen maschinell unterstützt werden.
Das werden wir am virtuellen wie am realen
Schiff umsetzen«, sagt der Steuerungsund
regelungsexperte Prof. Dirk Söffer.
Testlauf auf Dortmund-Ems-Kanal
In zweieinhalb Jahren soll es zu einem
echten Testlauf auf dem Wasser mit geschulten
Schiffsführern kommen. Die
Felderprobung findet in einem Testfeld
zwischen dem Hafen Dortmund und der
Schleuse Waltrop statt. Zuvor muss allerdings
eine ausreichende Mobilfunkabdeckung
aufgebaut werden.
am DST läuft noch bis 2022 parallel das
Forschungsvorhaben »autoBin« mit dem
Ziel, ein autonom fahrendes Binnenschiff
zu entwickeln. In disem Fall kommt das
Geld vom Europäischen Fonds für regionale
Entwicklung (EFrE) sowie vom land
Nordrhein-Westfalen. am DST wird eine
Steuerung entwickelt, die das Schiff nicht
nur automatisch ab- und anlegen lässt,
sondern auch jegliche Kollision mit anderen
Fahrzeugen, dem Ufer und Bauwerken
vermeiden und dabei alle gegebenen Verkehrsregeln
einhalten kann.
Das assistenzsystem lernt dabei auf
Basis neuronaler Netze zunächst durch
maschinelles lernen am Simulator weitestgehend
selbstständig das Führen eines
Schiffes. Um die Darstellung der Teststrecke
so genau wie möglich abbilden
zu können, wird direkt zu Projektbeginn
ein Schiff mit entsprechender Sensorik
ausgestattet. Dies dient zuerst der Validierung
der simulierten Sensordaten beim
maschinellen lernen sowie der Simulation
von Sondersituationen. Dieselben
Sensoren werden später für den Betrieb
der Steuerung an Bord verwendet.
Sobald in der Simulation im Fahrsimulator
eine zufriedenstellende Zuverlässigkeit
erreicht wird, erfolgt die Erprobung
mit dem realen Schiff. Hierbei
wird zunächst jedes Einzelsystem separat
erprobt und im anschluss sukzessive
der Grad des autonomen Fahrens erhöht.
Eine Übernahme durch einen menschlichen
Schiffsführer ist jederzeit möglich.
Hierzu wird eine geeignete Mensch-Maschine-Schnittstelle
entwickelt, die dem
Schiffsführer das beabsichtigte Schiffsverhalten
sowie das erkannte Verhalten
anderer objekte gleichzeitig anzeigt. RD
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16
Binnenschifffahrt 07 | 2020
SCHIFFFaHrT
ENTWURF FÜR EINE NEUE MOTORENFÖRDERUNG
Energieberater für die Binnenschifffahrt
Das Deutsche Maritime Zentrum (DMZ) hat die Ergebnisse
einer neuen Studie vorgelegt, die als Grundlage für ein neues
Motorenförderprogramm für die Binnenschifffahrt und erstmals
auch für die Küstenschifffahrt dienen soll. Planco Consulting
hat in dem richtlinienentwurf ökonomisch und ökologisch
wirksame anreize aufgelistet.
Bezogen auf die Binnenschifffahrt werden in der Planco-Studie
vornehmlich aspekte aufgegriffen, die schon in der aktuellen
Motorenförderung für Binnenschiffe enthalten sind. Darunter
fallen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffzienz durch
eine optimierung des Hinterschiffs oder eine optimierung der
Propelleranlage. auch der Einbau schadstoffarmer NrE- oder
lkw-Motoren soll erfasst werden.
Dies ist bereits in der richtlinie für 2020 geschehen, allerdings
mit Einschränkungen: Gefördert werden derzeit nur Motoren,
die mindestens einen der für sie gültigen Grenzwerte um
5% unterschreiten. Maßstab sollte hier aber die Unterschreitung
der Grenzwerte aus der NrMM-richtlinie (Non road
Mobile Machinery) der EU für Motoren der Klassen IWP und
IWa sein.
auch Telematiksysteme sollen in die noch durch die EU zu
notifizierende richtlinie aufgenommen werden, heißt es in dem
Planco-Papier. Den sie könnten zu einer Senkung des Kraftstoffverbrauchs
beitragen. auch Wärmetauscher könnten in das Programm
aufgenommen werden, wenn die abwärme der Motoren
beispielsweise zum Heizen der Wohnräume und zur Heißwasserbereitstellung
genutzt wird. Neu ist der Vorschlag, eine Förderung
von Energieberatung geben sollte. Das Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie (BMWi) stellt derzeit keine Zuschüsse für
die Schifffahrt bereit, da es keine anerkannten Energieberater gibt.
Damit Küstenschiffe förderfähig sind, sollten sie zur gewerbsmäßigen
Beförderung von Gütern oder Personen im Seeverkehr
eingesetzt oder zu diesem Zweck gewerbsmäßig vermietet
werden. Ferner zählen dazu Kabelleger-, Nassbagger- und
Schleppschiffe, die im Eigentum des Seeschifffahrtsunternehmens
sind oder diesem aufgrund von leasing- oder Bareboat-
Charterverträgen überlassen werden. Hinsichtlich der Flagge
kommt das deutsche Schiffsregister infrage, aber auch eine
EU-Flagge oder die Flagge Islands, liechtensteins, Norwegens
oder der Schweiz.
■
1 MRD. € FÜR MARITIME WIRTSCHAFT
Hilfe aus dem Konjunkturpaket
Im Konjunkturprogramm der Bundesregierung finden
sich neben vielen allgemeinen Stimuli zur Wiederbelebung
der Wirtschaft und zur Unterstützung von
Unternehmen einige gezielte Maßnahmen. Für viele
der Eckpunkte fehlen noch klare ausführungsbestimmungen.
Ebenfalls unklar ist, wie die Maßnahmen
zwischen den verschiedenen Ministerien koordiniert
werden sollen. Insgesamt sind für die maritime Wirtschaft
1 Mrd. € zusätzlich vorgesehen, die auf die Jahre
2020 und 2021 verteilt werden sollen:
• 554 Mio. € für das Bundesverkehrsministerium
• 191 Mio. € für das Bundesinnenministerium und das
Bundesfinanzministerium für neuer Behördenschiffe
• 255 Mio. € für das Bundeswirtschaftsministerium.
Demnach soll das Bundesverkehrsministerium den
größten anteil erhalten:
• 235 Mio. € für Investitionen in die Bundeswasserstraßeninfrastruktur
im Haushalt 2021
• 100 Mio. € für neue Behördenschiffe
• 135 Mio. € für die Förderprogramme Binnen- und
Küstenschiffe für drei Jahre (ab 2021, zusätzlich zu den
bislang geplanten 21 Mio. € für beide Programme, also
zusammen dann 156 Mio. € für drei Jahre)
• 72 Mio. € für die beiden Förderprogramme Digitale
Testfelder in Häfen und an Wasserstraßen (ab 2021)
• 5 Mio. € zusätzlich für das Förderprogramm Hafentechnologien
IHaTEC
• 5 Mio. € für das Deutsche Maritime Zentrum (DMZ)
Die Mittel für das BMWi dienen im Wesentlichen der
Förderung des Baus von lNG-Betankungsschiffen für
den Bereich See. allerdings sind 36 Mio. € der Förderung
von landstrom vorbehalten.
■
DTG. Leistung entscheidet.
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Binnenschifffahrt 07 | 2020
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SCHIFFSTECHNIK
Jede Probefahrt mit Produkten von Argonics
wird fachgerecht dokumentiert.
© argonics
Immer in der Spur
Innovationen in der Binnenschifffahrt zielen auf weniger Emissionen und eine bessere
Performance beim antrieb ab. Wichtig werden auch automatisierung und Navigation
Von Hermann Garrelmann
Dem Kurs der »Geoffrey Chaucer«, einem Kreuzfahrtschiff der
reederei Scylla, war auf der Testfahrt Mitte Mai nicht anzusehen,
dass es auf langen Strecken wie von Geisterhand gesteuert
wurde. Von Hardinxveld-Giessendam zum Hollands Diep wurden
intensive Tests durchgeführt, um die Praxistauglichkeit neuer Entwicklungen
der Firma argonics zu prüfen.
Unter Einsatz des argoTrackPilot und einer entsprechenden
Erweiterung unternahm man eine automatische Folgefahrt eines
vorausfahrenden Schiffes mit definiertem abstand. Gefahren wurde
der Kurs einer eigenen leitlinie, alternativ auch einer linie, die aus
den Positionen des Vordermanns generiert wurde. Der abstand
zum vorausfahrenden Schiff kann frei gewählt werden und lässt
sich über eine längsregelung konstant halten. Dabei zeigte sich,
dass die Kombination aus dem TrackPilot und alphaFuelControl
schon jetzt hervorragend funktioniert. Der Einsatz dieser Kombinationen
mit der aufgabe, eine automatische Verfolgung von
aIS-Zielen zu ermöglichen, ist ein weiterer Schritt hin zu einem
einsatzfähigen Platooning-System.
Dass der argoTrackPilot auch auf längeren und windungsreichen
Strecken eingesetzt werden kann, zeigte sich auch auf einer
Probefahrt mit dem 135 m langen Schiff »Providence« auf der Mosel.
Bei einer auf 74 % der Strecke eingesetzten softwarebasierten
Schiffsführung ergab sich eine Streckenabweichung von maximal
1,4 m. Schiffsführer Heuvelman konnte seine Begeisterung kaum
verbergen: Keine Kurve sei zu verrückt für den Track Pilot. Die
beste Erfindung seit Jahren!
Ein weiteres von argonics entwickeltes Modul, mit dem der
Fahrhebel im Steuerstand ein haptisches Feedback bekommt, hat
alexander lutz bereits im vergangenen Jahr auf der Maritime
Industry in Gorinchem vorgestellt. Vorausgesetzt, man hat den
argoTrackPilot an Bord eingesetzt, wird mit der Ergänzung um
den HapticTiller der Fahrhebel adäquat zum gerade gefahrenen
Kurs bewegt.
Will der Kapitän selbst eingreifen, um eine Kurskorrektur vorzunehmen,
kann er den Tillerhebel einfach überstimmen, indem
er eine kleine Widerstandskraft überwindet und ihn in die gewünschte
Position bewegt. Nach der manuellen Übernahme lässt
er den Tiller wieder los, der sich sodann wieder in die Position
begibt, die nötig ist, um die vorgegebene Sollbahn zu fahren. Der
TrackPilot wird dabei nicht ausgeschaltet.
Mit einem weiteren Modus kann die zu fahrende Sollbahn nach
Backbord oder Steuerbord durch Drehen des Tillers versetzt werden.
Die maximale Verschiebung des Kurses kann auf einen Sicherheitskorridor
beschränkt werden, der durch Fahrwassergrenzen oder
auch von Bauwerken wie Brückenpfeilern markiert wird.
Noch in arbeit ist der argoSafetyPilot als Erweiterung zum Track-
Pilot. Dabei geht es um eine automatische Kollisions vermeidung. In
Kooperation mit dem Unternehmen in–innovative navigation will
Geschäftsführer alexander lutz Ende dieses Jahres mit dem Vorha-
Über ArgoTrackPilot
Statt eines Bedienpults mit Knöpfen und einem separaten
Touchpanel wie bei argoTrackPilot wird bei alphariver-
TrackPilot ein Touchpanel mit integriertem Joystick
eingesetzt. Das System ist in der lage, ein Binnenschiff
unabhängig von äußeren Einflüssen wie Wind und Strömung
und unabhängig von Sichtbedingungen auf einer
linie, der so genannten leitlinie, zu halten. Der Kapitän
kann durch Betätigung der Knöpfe beziehungsweise des
Joysticks einen Querversatz zur leitlinie einstellen, um
anderen Schiffen auszuweichen oder andere Schiffe zu
überholen. argoTrackPilot ist kompatibel zu allen verfügbaren
autopiloten und zu den ECDIS Systemen von
Tresco Engineering, Periskal sowie in–innovative navigation
und damit zu weit über 90% der eingesetzten
Kartensysteme. Es wurden bereits 100 Systeme gebaut,
von denen über 70 schon installiert sind und sich im
aktiven Einsatz befinden. argoTrackPilot wird auf fast
allen europäischen Flüssen von unterschiedlichsten
Schiffen eingesetzt. Die abweichungen zur leitlinie sind
auch bei engen Kurven wie auf der Mosel gleichbleibend
gering. Die Standardabweichung beträgt ca. 1,5–2,5 m.
18
Binnenschifffahrt 07 | 2020
SCHIFFSTECHNIK
ben beginnen. Die Zusammenführung der radarobjekt-Verfolgung
mit Daten aus dem aIS von in-innovative navigation erlaubt eine
genaue Bestimmung von Position, lage und Geschwindigkeit anderer
objekte auf einem Fluss oder Kanal.
Typische Fahrrouten in Kombination mit dem abgleich des dynamischen
Zustands anderer Verkehrsteilnehmer ermöglichen
den angaben zufolge eine zuverlässige Vorhersage von Position
und lage. Ergänzt um das Wissen über das eigene Schiff werden
mögliche Begegnungsbereiche berechnet. auf der Basis dieser
Pfadplanung ermittelt ein algorithmus kollisionsfreie Sollbahnen,
denen der argoTrackPilot automatisch folgt. Ziel ist es, dass der
argoSafetyPilot andere Schiffe eigenständig umfahren und somit
die Sicherheit deutlich erhöhen kann.
Die Erfahrungen mit dem argoTrackPilot (alphatron vertreibt
das System unter dem Namen alphariverTrackPilot) als erstem
System zur automatischen Führung von Binnenschiffen entlang
von leitlinien sind positiv. Die liste der Einheiten mit Nutzung
des TrackPilot reicht von Containerschiffen mit 110 m länge über
Kabinenschiffe mit 135 m länge bis hin zu über 180 m langen und
mehr als 22 m breiten Koppelverbänden. Die Fahrtreviere dieser
Schiffe erstrecken sich von den Kanälen in den Niederlanden über
rhein, Main, Main-Donau-Kanal bis zur unteren Donau und lassen
eine bis zu 90-prozentige programmbasierte Fahrt zu.
»Der argoTrackPilot hat sich dabei als äußerst robustes assistenzsystem
erwiesen, das unabhängig von Beladungszustand, Wind,
Wetter und Sichtverhältnissen gleichbleibend geringe
abweichungen von der Sollbahn liefert«, sagt lutz. Mit
dem argoTrackPilot seien bereits mehr als 100.000 h
automatischer Fahrt erfolgt. Das entspricht knapp
20 Jahren an Fahrtzeit eines Kapitäns ohne Urlaub«,
rechnet lutz mit einem augenzwinkern zusammen.
Neu und noch in der Entwicklung ist eine lösung,
mit dem eine elektronisch gestützte Kolonnenfahrt
von Schiffen ermöglicht will. Ein bemanntes Schiff
führt einen Konvoi weiterer Frachter mit reduzierter
Besatzung. Die Einheiten stehen mit Hilfe geeigneter
Kommunikationsmittel in ständiger Verbindung.
aufgabe von argonics ist es dabei, das regelsystem
zur automatischen Fahrt auf einer vorgegebenen Bahn
sowie zur Beibehaltung eines definierten abstands
zum vorderen Schiff zu entwickeln.
Ein weiteres bei argonics laufendes Vorhaben mit
dem Titel SciPPPer (»SChleusenassIstenzsystem basierend
auf PPP (Precise Point Positioning) und VDES für
die Binnenschifffahrt«) dient der Entwicklung eines
Systems zur automatischen Schleusenfahrt von Binnenschiffen.
Dafür wird eine Pfad- und Trajektorienplanung
für Position und Nordrichtung durchgeführt.
relativsensoren wie lIDar (light Detection and ranging)
sowie hochgenaue GNSS-Sensoren bestimmen
bei der anschließenden hochgenau geregelten Ein- und
ausfahrt die Position und lage relativ zur Schleuse beziehungsweise
absolut bis auf wenige Zentimeter und
Zehntel Grad. Erfolgreiche eigene Tests habe es bereits
am Schiffsführungssimulator der BaW (Bundesanstalt
für Wasserbau) in Karlsruhe gegeben, heißt es.
auf Basis der Forschungsarbeiten aus SciPPPer
entwickelt argonics zudem assistenzsysteme zum
virtuellen ankern (argoanchor), zur automatisierten
ausrichtung des Schiffes (argoHeadingPilot),
zur regelung von Position und lage des Schiffes
(argoPositionPilot) sowie zur automatisierten Schleusenfahrt
(argolockPilot).
Novimar
Das akronym NoVIMar steht für das EU-Projekt »NoVel Iwt
and Maritime transport concepts«. Im Mittelpunkt der Untersuchungen
steht das Platooning auf Wasserstraßen, auch Kolonnenfahrt
genannt oder auch Vessel Train (VT).
Das erste Schiff wird herkömmlich durch einen Schiffsführer
gefahren. Die nachfolgenden Einheiten sind elektronisch über Sensoren
gekoppelt und fahren mit geregelter Drehzahl der antriebe
sowie adaptierter ruderlage ihre Position im Verband. Dieses Konzept
wird sowohl für Seeverkehre als auch für die Küstenschifffahrt
und die Binnenschifffahrt entwickelt und erprobt. Sofern durch
diese Technik die Personalstärke reduziert werden kann oder mit
Besatzung wie bisher länger gefahren werden darf, sind deutliche
wirtschaftliche Vorteile zu erwarten. Vor allem kleinere Schiffe mit
anteilsmäßig höheren Personalkosten könnten davon profitieren
und ihre Position im Wettbewerb stärken.
Das mit 22 Partnern aus neun ländern besetzte Konsortium
untersucht in NoVIMar mehrere wirtschaftliche, vor allem aber
technische Themen. langfristig kann, so die Erwartungshaltung,
das Vorhaben einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung einer
autonomen Schifffahrt liefern.
■
Binnenschifffahrt 07 | 2020
19
SCHIFFSTECHNIK
LEDs – ihr Einsatz macht sich bezahlt
Bei schlechten Sichtverhältnissen sind hochwertige leuchten auf Schiffen und Booten
gefordert, um die Sicherheit an Bord zu gewährleisten. Hier kommt es auf eine starke
leuchtkraft, eine robuste Bauweise und eine lange lebensdauer an
Bereits seit 100 Jahren entwickelt und produziert das inhabergeführte
Familienunternehmen Karl DoSE langlebige und
widerstandsfähige Produkte und sorgt so für die sichere Versorgung
mit Elektrizität und licht auf hoher See.
Gegründet 1920 am Hamburger Fischmarkt mit direktem Hafenblick
als Handwerksbetrieb für Elektroinstallationen, spezialisierte
sich das Unternehmen im Verlauf seiner Entwicklung immer
mehr auf die Produktion von leuchten. Im Jahr 1962 erfolgte
der Umzug in den im Försterweg in Hamburg-Stellingen neu erbauten
Firmensitz, wo das Unternehmen noch heute ansässig ist.
Hier wurden zahlreiche hochwertige und innovative Produkte
entwickelt, wie ab 1995 die Mehrfach-Kühlcontainersteckdose.
Diese wurde seitdem immer wieder optimiert und viele Zehntausende
Male ausgeliefert. Die Eigenfertigung einer kompletten
Serie von Suchscheinwerfern im Jahr 2005 führte zu einer signifikanten
Erweiterung des Produktportfolios. Die Umstellung
auf lED erfolgte bei Strahlern bereits seit 2006, bei den Suchscheinwerfern
sukzessive seit 2009. In diesem Jahr feiert Karl
DoSE das 100-jährige Firmenjubiläum und setzt sich das Ziel,
auch künftig den maritimen Markt mit leistungsstarken und sicheren
Produkten sowohl für die Binnen- als auch Seeschifffahrt
zu versorgen. Dabei soll die Kundenorientierung durch maßgeschneiderte
Dienstleistungen weiter gestärkt werden.
Die Umstellung auf lED erfolgte insbesondere wegen der langen
lebensdauer gegenüber anderen leuchtmitten. Eine weitere
wichtige Eigenschaft ist der geringe Energieverbrauch mit der
Kennzahl lumen pro Watt. Moderne lED können hohe Werte
von 100 lumen/W und mehr erreichen. Unter laborbedingungen
wurden schon 300 lumen/W erzielt. Selbst die Entsorgung gilt als
umweltverträglich. Im Vergleich zu Energiesparlampen entfällt
der Quecksilberanteil, daher können lEDs als Elektroschrott
abgegeben und müssen nicht als Sondermüll deklariert werden.
Daher bescheinigte die Stiftung Warentest solchen leuchtmitteln
bereits vor einem Jahr eine positive Ökobilanz.
Im Gegensatz zu leuchtstoffröhren sind lEDs nicht auf eine
bestimmte Form angewiesen und können somit flexibel eingesetzt
werden. Gerade für den retrofit-Bereich eignet sich diese Technologie
daher als alternativer energiesparender lichtabgeber, für den
nicht die ganze leuchte ausgetauscht werden muss. Ein weiterer
Vorteil ist, dass die Wärmeentwicklung bei lEDs im Vergleich
zu anderen leuchtmitteln relativ gering ausfällt.
Zusätzlich haben EU-Vorgaben dafür gesorgt, dass klassische
leuchtmittel durch die lEDs verdrängt werden. So sollen nicht
nur die ineffzienten Glühlampen, sondern stufenweise auch
Quecksilberdampf-Hochdruckentladungslampen und Natriumdampf-Hochdrucklampen
ausrangiert werden. Für den regulären
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Binnenschifffahrt 07 | 2020
SCHIFFSTECHNIK
Mehr Infos unter www.karl-dose.de
oder persönlich auf der Messe STL vom
29.–30. September in Kalkar
LEDs von KARL DOSE auf der »A-Rosa Mia«
© Karl DoSE
anwender bleibt die größte Hürde der Preis. Dennoch rechnet sich
angesichts steigender Energiekosten eine lED, heißt es bei DoSE.
LED-Technologie von KARL DOSE
Dose hat nach eigenen angaben früh auf lED-Technologie gesetzt
sich dadurch als ein »Pionier« in diesem Bereich der Schifffahrt
positioniert. Das Produktportfolio umfasst unter anderem die
Suchscheinwerferfamilien VIrGo und SCorPIUS sowie die
Strahlerfamilien aUrIGa und CEBErUS.
lEDs werden mittlerweile auf fast allen Schiffstypen eingesetzt.
anwendungsbereiche sind sowohl Feuerwehrschiffe wie die
»Branddirektor Westphal« als auch Fahrgastschiffe, zum Beispiel
auf dem Chiemsee, Königssee und Bodensee, wie auch Flusskreuzfahrtschiffe
wie die »a-rosa Mia«. Sogar Schleusen wie in
Fankel und Zeltingen werden mit modernen lEDs ausgeleuchtet.
aUrIGa-Strahler verfügen über ein korrosionsbeständiges
Edelstahlgehäuse in einer besonders robusten Bauweise. als
Besonderheit kommt hinzu, dass die leuchte dimmbar ist. Die
Suchscheinwerfer der VIrGo-Familie besitzen eine reichweite
von mehr als 5 km und werden mit effzienten lEDs von Cree
ausgestattet. In der weiterentwickelten Version kann das licht
zudem fokussiert werden – eine Besonderheit auf dem Markt.
Bei dem Suchscheinwerfer SCorPIUS und dem Strahler CEBErUS
handelt es sich um »schlanke« Produktfamilien, die speziell
für die anforderungen der Binnenschifffahrt entwickelt wurden.
Doch nicht nur in neuen DoSE-Produkten ist der Einsatz von
lEDs möglich. Das Unternehmen bietet auch retrofit-Kits an, mit
denen veraltete leuchtmittel bequem ausgetauscht werden kann.
Das Produktportfolio reicht von Schiffsbeleuchtung, Strahlern
und Suchscheinwerfern über Container-Steckdosen bis hin
zu elektrischem Installationsmaterial und ist auf die besonderen
anforderungen von Schifffahrt, Marine und explosionsgefährdeten
Bereichen ausgerichtet. Neben einem umfangreichen Standardprogramm
liefert Karl DoSE auf Kundenwunsch auch
maßgeschneiderte lösungen.
RD
Binnenschifffahrt 07 | 2020
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SCHIFFSTECHNIK
Alt gegen neu: Moderne LEDs sind deutlich kompakter und noch sparsamer
Volles Licht, geringe Kosten
Mit lED-Navigationslichtern lassen sich gegenüber herkömmlichen leuchten
bis zu 90 % an Energie sparen. Der Hersteller K2W lights hat verschiedene Versionen
für alle Einsatzzwecke im angebot, auch für die Binnenschifffahrt
Über einen Mangel an arbeit kann
sich Thomas Kühn nicht beklagen,
auch in Corona-Zeiten nicht. Der Geschäftsführer
des leuchten-Herstellers
K2W lights hat ein volles auftragsbuch.
auf Seeschiffen erfolgreich getestet,
sind lED-Navigationslichter auch in der
Binnenschifffahrt auf dem Vormarsch.
Bereits seit 2008 liefert K2W qualitativ
hochwertige Produkte »Made in Germany«.
Die lösungen des Jenaer Unternehmens
gehören nicht nur zu den sparsamsten
auf dem Weltmarkt, sondern auch zu
den robustesten und langlebigsten.
Die Bauteile stammen von externen
Zuliefer-Betrieben, aus asien, hauptsächlich
Japan, ebenso wie von Unternehmen
aus der region. Bestückt und montiert
aber werden die K2lights-leuchten in
der eigenen Werkstatt in Jena. rund
2.000 Stück werden pro Jahr ausgeliefert.
»Preislich sind wir nicht die günstigsten,
aber wir haben das beste Produkt am
Markt«, sagt Kühn selbstbewusst.
K2W lights wurde von Kühn 2008 gegründet
und ging aus einem Ingenieurbüro
hervor, das in der Nachfolge des örtlichen
Grundig-Werkes entstanden war.
In den anfangsjahren konzentrierte sich
Firmengründer Thomas Kühn
das Unternehmen auf die Entwicklung
und Konstruktion von Beleuchtungstechnik
auf Grundlage von lED-arrays
für unterschiedliche technische anwendungen
und Industriebereiche.
Navigationslichter für Schiffe gibt es
bereits seit 2006 im Portfolio, damals
gab es die weltweit erste Zulassung für
lED-leuchten im maritimen Bereich.
Zunächst waren sie für die Sportschifffahrt
im angebot, wurden in den folgenden
Jahren für den Einsatz in der
Berufsschifffahrt weiterentwickelt. Seither
steigt der Umsatz, die Zahl der Mitarbeiter
hat sich verdoppelt.
Mit lED lässt sich der Energieverbrauch
erheblich um 85%-90% senken.
So reduziert die Zweifarbenlaterne von
K2W lights den Bedarf 25 W auf 1,2 W.
Die leuchten sind nicht nur klein, sondern
faktisch wartungsfrei. Das austauschen
der Glühlampen gehört der
Vergangenheit an, da die modernen
leuchtmittel aufgrund des fehlenden
Glühfadens resistent gegenüber Erschütterungen
sind.
Gleichzeitig liegt die reichweite auf
einem identischen Niveau wie frühere
lösungen. Ein weiterer Vorteil ist laut
Geschäftsführer Kühn der modulare
aufbau, »dadurch können wir sehr flexibel
auf Kundenwünsche eingehen, das
bietet kein anderer Hersteller an.«
Die lampenkörper bestehen aus seewasserfestem
aluminium und hochwertigem
Borositglas sowie Edelstahlschrauben
(V4a). Neben der »Standard«-ausführung
sind kann auch eine Version aus
Bronze geliefert werden, gerade bei höheren
ansprüchen an das aussehen, etwa
auf Yachten. Sie sind zudem korrosions-
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Binnenschifffahrt 07 | 2020
SCHIFFSTECHNIK
© K2W lights
Auf vielen Hafenschiffen sind Leuchten von K2W Lights installiert
LED-
Navigationslichter
Tel. 03641/9283044
mail@k2wlights.de
www.k2wlights.com
beständiger als jene aus aluminium. Mit
nur 64 mm im Durchmesser sind sie äußerst
kompakt und platzsparend.
alle leuchten stehen zudem als Doppellaternen
für Schiffe von mehr als 50 m
länge zur Verfügung. So sind auch größere
Boote oder Schiffe bei schlechter
Sicht in ihrer vollen Dimension jederzeit
auszumachen. Für explosionsgefährdete
Bereiche sind zudem Sonderausführungen
lieferbar.
Für den Einsatz in der Berufsschifffahrt
mussten die leuchten »lichttechnisch«
nachgebessert werden, berichtet Kühn.
In den anfängen wurde mit lED-lichtern
die geforderte reichweite von 3 sm
noch nicht erreicht. Vor rund fünf Jahren
aber war das Problem gelöst. Inzwischen
sind etliche Schlepper, Hafenfähren und
lotsenboote, aber auch Containerschiffe
und Tanker mit den Produkten von K2W
lights unterwegs. Beliefert werden auch
Werften und ausrüster.
Jüngstes Geschäftsfeld ist die Binnenschifffahrt.
»Das ist ein nicht ganz einfacher
Markt«, räumt Kühn ein. aufgrund
der langen Fahrenszeit der Schiffe und
wenigen Neubauten muss die Nachfrage
noch wachsen. Der Chef aber ist optimistisch,
auch in diesem Bereich zulegen zu
können: »Die Vorteile von lED machen
sich auch auf Binnenschiffen bezahlt.« In
den kommenden drei bis vier Jahren will
er daher den Umsatz verdoppeln.
lED-leuchtmittel nutzen leuchtdioden
(light-emitting diodes – lED), ihre
Nutzungsdauer wird mit mehr als 100.000 h
angegeben. Zum Vergleich: Kon ventio
nelle Glühlampen schaffen nur etwa
1.000 Stunden. außerdem benötigen
lED-lampen bei gleicher Helligkeit weniger
elektrische leistung, erzielen also
eine höhere Energieeffzienz. Trotz des
oft höheren anschaffungspreises sind
lED-leuchten aufgrund der geringeren
Betriebskosten wirtschaftlicher als andere
lösungen.
KF
Binnenschifffahrt 07 | 2020
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SCHIFFSTECHNIK
»Maranta« schont die Umwelt
Um die schärferen Umweltbestimmungen zu erfüllen, ist eine entsprechende
Technologie gefragt. Beispielgebend ist der Einbau von IMo-III-Dieselmotoren
mit Fischer lT-HD-rußfilter mit DoC-X-Beschichtung auf dem Schubschiff »Maranta«
Auf dem 5.000 t fassenden Schubschiff
»Maranta« von Maranta Shipping
sind zwei neue Caterpillar 3512E Dieselmotoren
mit je 1.000 kW antriebsleistung
verbaut. Die Motoren erfüllen dank der
oEM-SCr-anlage die IMo-III-Emissionsgrenzwerte.
Es sei die erste Installation
dieser art auf einem Binnenschiff,
heißt es.
Um die zukünftigen EU-Stufe-V-Emissionsgrenzwerte
zu unterschreiten, entschied
sich Eigner riemer Kingma dem
CEM (Caterpillar Emission Module) einen
rußfilter von Fischer abgastechnik
aus Emsdetten nachzuschalten. Da die
Motoren mit den originalen SCr-Systemen
des Herstellers zertifiziert sind,
mussten rußfilter installiert werden, die
für den Betrieb hinter Entstickungsanlagen
geeignet sind. Nach Überprüfung
der zu erwartenden rohemissionen und
Temperaturprofile haben man sich dazu
entschieden, die alt bewährten lT-HDrußfilter
einzusetzen, so Fischer.
Zur Unterstützung der passiven regeneration
kommt die spezielle DoC-
X-Beschichtung zum Einsatz. Damit sei
die passive regeneration hinter den SCr-
Systemen möglich. Da diese Konstellation
als rein passiv arbeitendes System
zuvor noch nie über einen längeren Betriebszeitraum
getestet worden sei, habe
man die beiden rußfiltersysteme mit automatisch
öffnenden Bypässen ausgerüstet
und die Möglichkeit zur Nachrüstung
des Fischer-Vollstrombrenners vom Typ
HeliosFFB integriert.
Nach dem von den Ingenieuren bei
Fischer abgastechnik erwarteten, störungsfreien,
rein passiven Betrieb, läuft
seit über einem Jahr der regelbetrieb in
der Binnenschifffahrt. Damit stehe einem
weiteren Einsatz dieser Technik
auch in der Küsten- und Seeschifffahrt
nichts im Wege, so das Unternehmen aus
dem Münsterland.
Aus Wärme wird Strom
Wenn riemer Kingma von einem »grünen
Schiff« spricht, meint er nicht nur
emissionsarm, sondern auch effzient.
Um die Effzienz der »Maranta« und der
antriebsmotoren zu steigern, wurde ein
E-Pack von orcan installiert. Das System
wird mit der abwärme der beiden Hauptantriebe
betrieben. Dazu führt man die
Energie aus dem Kühlkreislauf- und
dem abgassystem dem E-Pack zu. Hier
wird unter anwendung des orC-Verfahrens
(organic rankine Cycle) Wärme zu
Strom umgewandelt. Über Wärmetauscher
kommt es zur Dampferzeugung,
der eine Gasturbine mit angekoppeltem
Generator antreibt und elektrische Energie
von bis zu 100 kW zur Verfügung
stellt. anschließend wird der Dampf wieder
kondensiert und steht so im geschlossenen
Prozess wieder zur Verfügung.
Fischer abgastechnik sieht in diesem
System folgende Vorteile für Mensch,
Umwelt und Maschine:
– Eigene Stromversorgung während der
Fahrt
– Weniger Kraftstoffverbrauch – ressourceneinsparung
– Verschleißvorbeugung der Motoren
– optimale ausnutzung der erzeugten
Energie (Effzienz durch geschlossenen
Kreislauf)
als Partner des Münchener Unternehmens
orcan und Spezialist im Bereich der
abgastechnik haben die Emsdettener die
Integration der abgaswärmetauscher auf
der »Maranta« übernommen. So konnten
die systemrelevanten Komponenten
bestens aufeinander abgestimmt und geliefert
werden.
Dieses Projekt zeige wirkungsvoll, dass
man seegängige IMo-III- oder marinisierte
CCr II und EU-Stufe-V-Binnenschiffsdiesel
mit abgasnachbehandlungsund
Effizienzsteigerungstechnologien
nachrüsten und gleichzeitig die Binnen-,
Küsten- und Seeschifffahrt grüner machen
könne, so Fischer.
RD
Der Schubverband »Maranta« ist mit
umweltfreundlicher Technologie ausgerüstet
© Fischer abgastechnik
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Binnenschifffahrt 07 | 2020
SCHIFFSTECHNIK
Der Test der Anlage für Verarbeitung von Restdämpfen wurde in Vlissingen durchgeführt
Entgasungsverbot soll ausgeweitet werden
Das bereits für einige Provinzen geltende Entgasungsverbot in den Niederlanden
soll künftig landesweit eingeführt werden. Nun werden anlagen getestet, um die
Dampfrückstände bestmöglich beseitigen zu können
© North Sea Port
Die Industrie hat in den vergangenen
Jahren durch die Einführung des
»engagierten und kompatiblen« Fahrens
von Tankschiffen, bei dem die Notwendigkeit
der Entgasung entfällt, bereits
eine deutliche reduzierung der Emissionen
erreicht. Dies allein genüge jedoch
nicht, um eine vollständige Entgasung zu
vermeiden, sagen die Niederländer.
luxemburg hatte anfang Februar als
erster europäischer Staat die Urkunde
zur ratifizierung der Änderungen
des CDNI (Übereinkommen über die
Sammlung, abgabe und annahme von
abfällen in der rhein- und Binnenschifffahrt)
hinterlegt und damit den
ersten Schritt zum Entgasen von Binnenschiffen
getan.
Entgasung teilweise verboten
Weil die Entgasung eines Schiffes während
der Fahrt auf Binnenwasserstraßen
schlecht für die luftqualität, für die
Gesundheit der anwohner und für die
Menschen ist, die mit diesen Stoffen arbeiten,
haben die Provinzen Zeeland,
Noord-Brabant, Zuid-Holland, Utrecht,
Noord-Holland, Gelderland und Flevoland
in den Niederlanden bereits im
Jahr 2015 Verbote für die Entgasung von
Benzol und benzolhaltigen Stoffen eingeführt.
In diesem Jahr sollen die restriktionen
nun schrittweise zu einem nationalen
Verbot ausgeweitet werden. Im
Ergebnis sollen dadurch die Emissionen
dieser schädlichen Stoffe um 98% reduzieren
werden, heißt es.
Suche nach geeigneter Anlage
Um die Einführung des nationalen Verbots
zu erleichtern, sei es wichtig, eine
Infrastruktur aufzubauen, die aus innovativen
anlagen bestehe, die in der lage
seien, die dampfförmigen ladungsrückstände
zu verarbeiten oder wiederzuverwenden,
bekräftigen die Niederländer.
In Vlissingen ist deshalb jüngst eine
Dampfverarbeitungsanlage getestet worden.
Damit sollen Binnentanker die restdämpfe
kontrollieren und verarbeiten.
Ziel des Tests sei es, mit Hilfe innovativer
Technologien eine saubere luft entlang
der Wasserstraßen zu schaffen, so North
Sea Port, auf dessen Gebiet die ersten
Tests durchgeführt worden sind. Weitere
Versuche in rotterdam und amsterdam
sollen folgen. Dabei werden verschiedene
anlagentypen unter die lupe genommen.
Eine unabhängige Stelle, die die Messungen
durchführt, soll herausfinden, welche
anlagen die strengsten anforderungen
erfüllen und wo noch Verbesserungsbedarf
besteht.
Der niederländisch-belgische Hafenverbund
zeigte sich zufrieden mit dem
Testverlauf. Die Geräte und Funktionen
seien während des gesamten Verfahrens
überwacht worden.
Die Ergebnisse der Versuche werden
von der Task Force »Entgasung während
der Fahrt« ausgewertet, die dann den
zuständigen niederländischen Minister
beim weiteren aufbau der Infrastruktur
beraten soll. Die Task Force war 2018 eingerichtet
worden, mit dem Ziel, die reibungslose
Umsetzung des nationalen
Verbots sicherzustellen.
Der Test in der Provinz Zeeland, zu
der die region Vlissingen gehört, wird
von Shell Chemicals Europe unterstützt.
GreenPoint Maritime Services liefert die
Dampfverarbeitungsanlage, die bei den
Erprobungen eingesetzt wird.
Das Gelände in Vlissingen wurde von
North Sea Port als Teil seines Ziels zur
Verfügung gestellt, einen nachhaltigeren
Hafen zu schaffen. Die Provinz Zeeland
unterstützt das Projekt und hat derzeit
auch den Vorsitz der nationalen Task
Force »Entgasung während der Fahrt«
inne. Seit diesem Jahr wird sie von Dick
van der Velde geleitet, einem Mitglied
der Exekutive der Provinz Zeeland. Ihr
gehören Vertreter der Zentralregierung,
der Provinzen, der Häfen, der Verlader,
der Spediteure, der lagerfirmen und der
Dampfverarbeitungsunternehmen an.
Der Hafenverbund North Sea Port
wurde Ende 2017 gegründet. Er umfasst
die Standorte Vlissingen, Borssele und
Terneuzen inklusive Sluiskil in den Niederlanden
sowie den belgischen Hafen
Gent.
TWG
Binnenschifffahrt 07 | 2020
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SEEHÄFEN | SHorTSEa
Im Bremer Industriehafen sollen Binnenschiffe mit Strom vom Land aus versorgt werden
Bremen schaff mehr Landstromanschlüsse
In den Weser-Häfen werden zwei zusätzliche anschlüsse für Binnenschiffe installiert.
Dazu kommen sechs anlagen für Seeschiffe. Investition: 32,4 Mio. €
© bremenports
NDiesen Beschluss hat jetzt der Bremer
Senat gefasst. Die Investition
teilen sich land und Bund. »Die Schaffung
von landstromanlagen ist ein
wichtiger Baustein auf dem Weg zum
grünen, klimaneutralen Hafen«, sagt die
zuständige Wirtschaftssenatorin Claudia
Schilling. Der Strom soll daher zu
100% aus erneuerbaren Energien erzeugt
werden.
Bisher lag der Fokus bei der landstrombereitstellung
im Bereich der Hafen-
und Service-Schifffahrt. Im rahmen
des neuen Investitionsprogramms
werden zwei anschlüsse für die Binnenschifffahrt
innerhalb des Bremer Industriehafens
geschaffen, so dass dann alle
relevanten anlegestellen für die Flussschiffer
ausgerüstet sind.
Bis Ende 2023 sollen zudem im stadtbremischen
Überseehafen zwei landstromanlagen
für Seeschiffe im Bereich des
Containerumschlags, eine im Bereich
des roro-Umschlags und eine im Umfeld
des Kreuzfahrtterminals entstehen.
Im Fischereihafen kommen drei anlagen
für Behördenschiffe und eine für die Forschungsschifffahrt
hinzu.
Die Schaffung von landstromanlagen
für die Seeschifffahrt sei ein weiterer
Schritt und ein wichtiger Baustein
auf dem Weg zum grünen, klimaneutralen
Hafen. Die landstrombereitstellung
für die ortsfesten anlagen solle deshalb
auch zu 100% aus erneuerbaren Energien
erfolgen, bekräftigt Schilling.
»Diese politische Zielstellung steht im
Einklang mit dem ‚Green Deal‘ der Europäischen
Union und ist in gleicher Weise
auch Gegenstand des aktuellen Koalitionsvertrages
und des Klimaschutzprogramms
auf Bundesebene«, ergänzt die
Wirtschaftssenatorin.
Bereits im Herbst 2019 hatte sie gemeinsam
mit den weiteren vier norddeutschen
ländern und dem Bund eine
absichtserklärung über die Verbesserung
der rahmenbedingungen für die
Nutzung von landstrom in den Häfen
unterzeichnet. »Ich freue mich sehr, dass
aus einer absichtserklärung jetzt auch
konkrete Maßnahmen folgen und wir
in den bremischen Häfen keinen kleinen
Schritt machen, sondern gleich mit
einen richtig großen vorangehen«, sagt
Schilling.
»Auch Reeder müssen mitmachen«
Gleichzeitig nahm sie aber auch die reeder
in die Pflicht, ihre Schiffe insgesamt
umweltfreundlicher zu gestalten und zu
betreiben. Dazu gehöre es, zügig möglichst
viele Frachter entsprechend umzurüsten,
beziehungsweise Neubauten
mit den notwendigen Vorrichtungen für
eine Nutzung von landstrom in auftrag
zu geben.
Eine saubere Schifffahrt gelinge nur
im Schulterschluss aller Beteiligten.
Je mehr Häfen landstromanlagen zur
Nutzung zur Verfügung stellten, umso
wirtschaftlicher werde es auch für die
reedereien ihre Schiffe entsprechend
umrüsten zu lassen, so Schilling. Noch
wichtiger aber sei es, dass die Branche
insgesamt mehr anstrengungen hin zu
einer emissionsfreien Schifffahrt unternehme.
»Schiffe verbringen die meiste Zeit auf
See und da ist es nur konsequent, dass neben
den Maßnahmen in den Häfen, nun
vermehrt auf neue emissionsarme, beziehungsweise
-freie antriebe gesetzt wird«,
erläuter die Wirtschaftssenatorin. RD
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Binnenschifffahrt 07 | 2020
SEEHÄFEN | SHorTSEa
© North Sea Port
Die Unternehmen im North Sea Port wollen künftig weniger Schadstoffe ausstoßen
Erste Schritte zur CO2-Reduzierung
Ein Konsortium aus belgischen und niederländischen Unternehmen hat sich zum Ziel
gesetzt, die Schadstoffemissionen im North Sea Port deutlich zu senken
Das Konsortium mit dem Namen
Smart Delta resources (SDr) besteht
aus dem Hafenverbund North Sea
Port, den Unternehmen arcelorMittal,
Dow Benelux, PZEM, Yara und Zeeland
refinery sowie den Infrastrukturpartnern
Gasunie und Fluxys. Sie wollen das
anfallende Co2 auffangen und anschließend
wiederverwenden oder unterirdisch
lagern.
Die abscheidung und Wiederverwendung
oder Speicherung von Co2 (Carbon
Capture & Utilisation/Storage, kurz
CCUS) habe das Potenzial, die Co2-
Emissionen im Gebiet des North Sea
Ports um bis zu 30% jährlich zu reduzieren,
heißt es. Das wären rund 6,5 Mio.t
Co2 pro Jahr.
Vor diesem Hintergrund hat das Konsortium
das Projekt Carbon Connect
Delta ins leben gerufen, das nach einer
Machbarkeitsstudie über CCUS im Jahr
2025 beginnen soll.
In der Studie sollen alle aspekte von
CCUS untersucht werden: die technischen,
wirtschaftlichen und rechtlichen,
die erforderliche Infrastruktur für den
Transport von Co2 per Pipeline oder
Schiff, die Finanzierungsmöglichkeiten,
die kommerzielle Durchführbarkeit und
die Genehmigungsverfahren. Das Konsortium
geht davon aus, dass die Machbarkeitsstudie
bis Ende dieses Jahres abgeschlossen
sein wird. Danach soll die
Umsetzung vorbereitet werden.
Gemeinsam verfügen die Partner über
ein breites Netzwerk und das erforderliche
Wissen und Know-how, um das
Projekt Carbon Connect Delta zum Erfolg
zu führen. Da das Konsortium branchenübergreifend
(Chemie, Petrochemie
und Stahl) sowie mit den zuständigen
regierungsbehörden in beiden ländern
zusammenarbeite, würden einzigartige
Synergien und Möglichkeiten für eine
nachhaltige Wirtschaft entstehen, sind
die Partner überzeugt.
Ziel des Konsortiums ist es nach eigenen
angaben, bereits 2023 1 Mio.t
Co2 jährlich abzufangen und bis 2030 auf
6,5 Mio.t pro Jahr zu erhöhen, was einer
der Co2-Emissionen in Höhe von 30%
in der region Scheldt-Delta entsprechen
würde.
Dementsprechend soll das Projekt
Carbon Connect Delta einen wichtigen
Beitrag zu den Pariser Klimazielen und
dem jüngeren europäischen Green Deal
leisten. CCUS ist eines der Instrumente,
die SDr nutzen will, um bis 2050 eine
klimaneutrale Industrie in der Scheldt-
Delta-region zu erreichen.
Das Konsortium, unterstützt von Impuls
Zeeland, der Provinz Zeeland und
der Provinz ostflandern, arbeitet auch
an anderen Entwicklungspfaden, wie
z.B. nachhaltiger Wasserstoff (Wasserstoff-Delta),
restwärme, Elektrifizierung
und recycling. SDr hat bereits
Schritte unternommen, um die Co2-
Emissionen erheblich zu reduzieren.
anfang 2018 wurde ein Fahrplan verabschiedet,
der es dem Industriecluster
ermöglichen soll, die Pariser Klimaziele
zu erreichen. In den vergangenen Jahren
wurden verschiedene Studien über die
erforderliche Energieinfrastruktur abgeschlossen.
Eine Wasserstoffverbindung
zwischen Dow in Terneuzen und Yara
in Sluiskil wurde bereits gebaut. Darüber
hinaus seien die innovativen Projekte
Steel2Chemicals (Dow Terneuzen) und
Carbon2Value (arcelorMittal Gent) weit
fortgeschritten, heißt es.
RD
Binnenschifffahrt 07 | 2020
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SEEHÄFEN | SHorTSEa
Rotterdam plant autonome Transporte
auf der Container Exchange route (CEr) sollen künftig autonome Transportfahrzeuge
rollen. Die ausschreibung wurde jetzt gestartet. Für ein weiteres Großprojekt wurde
unterdessen der nächste Meilenstein gesetzt
Bei der CEr handelt es sich um eine
interne Eisenbahnverbindung, an
die sämtliche Containerterminals auf
der Maasvlakte angeschlossen sind. Darüber
soll künftig der austausch der Boxen
zwischen den Umschlageinrichtungen erfolgen.
auch leere Containerdepots, das
rijksinspectieterminal, Distributionszentren
und andere Unternehmen sollen
künftig Container über diese Strecke
austauschen.
Die Idee: Zwischen den angeschlossenen
Terminals auf der Maasvlakte sollen
die Verkehrsmittel völlig autonom fahren.
Sobald eines die CEr verlässt und auf ein
Terminalgelände gelangt, soll das lenken
von einem Fahrer übernommen oder die
Fahrt autonom fortgesetzt werden. Das
könnten die einzelnen Unternehmen zum
Beispiel je nach Unternehmenskonzept
entscheiden. Man habe diesen ansatz
gewählt, da hybrider autonomer Verkehr
zu einem möglichst effzienten wechselseitigen
Containertransport beitrage und
Umschlagbetriebe zugleich Wahlfreiheit
hinsichtlich der zeitlichen Planung der
Transportart im eigenen Terminal böte,
so der Hafenbetrieb rotterdam. operator
für die CEr soll das Tochterunternehmen
PortShuttle werden, das damit für die
Verlauf der Container Exchange Route
Fahrtenplanung, Verwaltung und rechnungsstellung
zuständig wäre.
Nach der Veröffentlichung der ausschreibung
auf der Website Tenderned
können Interessenten ihr angebot dem
Hafenbetrieb rotterdam zur Beurteilung
vorlegen. Möglichst im 1. Quartal
2021 will der Hafenbetrieb dann eine
auswahl treffen.
Die CEr soll nach angaben der Niederländer
im 1. Quartal 2021 fertiggestellt
sein und nach einer Erprobungsphase
Ende des 4. Quartals 2021 kommerziell
in Betrieb genommen werden.
Mit dem austausch von Containern
über die CEr versprechen sich die Niederländer
weniger Staus in der Umgebung
der Terminals und geringere Kosten. Darüber
hinaus soll dadurch die Geschwindigkeit
erhöht werden. außerdem soll die
Verbindung den Verwaltungsaufwand, z.
B. bei den Zolldokumenten reduzieren.
»Eine gut funktionierende CEr mit einem
konkurrenzfähigen Transportpreis
ermöglicht eine effzientere abfertigung
von Containern; dies führt zu mehr ladung
für den rotterdamer Hafen und
somit zu einer größeren Zahl von arbeitsplätzen
an den Terminals«, so der
Hafenbetrieb rotterdam.
© Hafenbetrieb rotterdam
Bisher erfolgt der austausch der Container
zwischen den Terminals neben dem
lkw auch vorzugsweise per Binnenschiff.
Theemsweg-Trasse nimmt Form an
Seit einigen Jahren treiben die rotterdamer
auch den Gütertransport ins Hinterland
per Eisenbahn voran. Vorbild ist
der Hamburger Hafen, der sich als größter
Eisenbahnhafen Europas seit Jahren
einen Namen macht.
Kürzlich wurde in rotterdam ein weiterer
Meilenstein für die rund 4 km lange
Theemsweg-Trasse erreicht, durch die
die Problematik an der Calandbrücke bei
rozenburg gelöst werden soll. Diese Stahlhubbrücke
für den Bahn- und Straßenverkehr
ist das Bindeglied in der Betuweroute
zum europäischen Hinterland. Für die Seeschifffahrt
ist die Hubbrücke die Zufahrt
zum Brittanniëhaven. Weil sie jedoch zunehmend
ein Hindernis für die Schifffahrt
darstellt, soll sie in den kommenden Jahren
ersetzt werden. Deshalb wird die Eisenbahnstrecke
nun an der Calandbrücke
vorbeigeführt. auf die autostraße, die über
die Brücke führt, kann im Prinzip schon
jetzt verzichtet werden, da der Tomassen-
Tunnel genutzt werden kann.
Zwei Stahlbogenbrücken der Theemsweg-Trasse
konnten in den vergangenen
Wochen an ihre vorgesehenen Plätze positioniert
werden – ein Meilenstein für das
rund 300 Mio. € teure Projekt, das der Hafenbetrieb
rotterdam koordiniert und realisiert
in Zusammenarbeit mit Prorail und
dem niederländischen Ministerium für
Infrastruktur und Wasserwirtschaft realisiert.
SaVe, ein Konsortium der Bauunternehmen
Besix, Dura Vermeer, Mobilis,
Hollandia en Iemants, baut im auftrag des
Hafenbetriebs den Unterbau der Trasse.
»aufgrund der Zunahme des Bahnverkehrs
und des Seeschifffahrtverkehrs von und
zum Brittanniëhaven prognostiziert der
Hafenbetrieb einen Kapazitätsengpass für
den Bahnverkehr. Durch die anlegung der
Theemsweg-Trasse wird dieser Engpass behoben«,
so ronald Paul, Coo des Hafenbetriebs
rotterdam.
TWG
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Binnenschifffahrt 07 | 2020
SEEHÄFEN | SHorTSEa
© Wägener
Antwerpen will Abfertigung beschleunigen
Der Hafen antwerpen entwickelt eine app, durch die die abläufe in der Binnenschifffahrt
effzienter werden sollen. Es geht es um elektronische Voranmeldungen für Schleusungen
und die Visualisierung freier liegeplätze
Ziel sei es, eine reibungslosere Durchfahrt
durch den Hafen sowie eine effizientere
Binnenschifffahrt zu erreichen,
so die Belgier. Sobald der Schiffsführer
oder -eigner von einer Fahrt zum Hafen
antwerpen Kenntnis erhält, kann er sie
direkt in das System einbuchen. Dadurch
würde man einen schnelleren Überblick
über die Schleusenpläne erhalten, so der
Hafen antwerpen. anschließend würde
das aIS-System die ankunft im Hafengebiet
registrieren. Das an- und ablegen
sowie die auswahl einer Schleuse erfolgten
direkt über die app. Darin gebe es
eine anschauliche Übersicht über alle
verfügbaren Schleusen sowie deren anfangs-
und Endzeiten, sagen die Belgier.
auf dieser Grundlage könne der Schiffsführer
die für ihn am besten geeignete
Schleuse auswählen.
Informationen über Seeschiffe
Darüber hinaus können Schiffsführer
die voraussichtlichen ankunfts- und
abfahrtszeiten von Seeschiffen einsehen
und erfahren, gleiches gilt für Informationen
welche vorübergehenden liegeplätze
(Wartepositionen) genutzt werden können,
während man auf eine Schleusung,
ladevorgänge oder andere aktivitäten
wartet.
Schiffsführer und reeder müssten die
app nur einmalig installieren. Dank der
Übernahme der login-Daten von anderen
Plattformen würde zudem sichergestellt,
dass die Schiffsführer dieselben
Informationen nicht mehrmals übermitteln
müssten, heißt es. Die app zeigt
BICS- und Erinot-Meldungen in einem
Fahrt-Konzept. Daten müssten nur noch
vervollständigt oder im Falle von Änderungen
angepasst werden.
Die app ist Teil des Gesamtprojekts
»Sicherer und reibungsloser Verkehr im
Hafen«. Neben Initiativen für einen digitalen
Wandel wie dieser überarbeiten
die Belgier auch Schifffahrtsorganisation,
-planung und -durchführung.
Um die app zu testen, sucht der Hafen
antwerpen Binnenschiffer und reedereien
mit täglich einer Schleusendurchfahrt
im Hafen.
Schubleichter in Echtzeit verfolgen
Um künftig nicht nur über Binnenschiffbewegungen
informiert zu sein, hat der
Hafen antwerpen zusammen mit dem
niederländisch-belgischen Hafenverbund
North Sea Port einen Tracker für
Schubleichter eingeführt. Dadurch sei
es künftig möglich, Schubleichter und
Schubverbände in Echtzeit zu orten. anders
als bei Binnen- und Schubschiffen
war es bisher nicht möglich, die Position
von Schubleichtern zu verfolgen, da sie
keine eigene Stromversorgung und somit
kein aIS (automatic Identification System)
haben.
Die digital übermittelte Zusammenstellung
der Schubverbände entspreche
nicht immer dertatsächlichen, wie es
heißt. Dadurch gehe viel Zeit an den
Schleusen verloren. Die Tracker würden
nun die korrekten Informationen übermitteln,
was zu einer zuverlässigeren
Schleusenplanung beitrage.
Der Umschlag im Hafen antwerpen
wächst seit Jahren kontinuierlich. Im
vergangenen Jahr wurden 238 Mio.t Güter
umgeschlagen. Für den größten belgischen
Seehafen bedeutet das bereits im
siebten Jahr in Folge einen rekordwert.
Beim Umschlag von Containern ist man
hinter rotterdam mit großem Vorsprung
die Nummer zwei in Europa. Im zurückliegenden
Jahr wurden im antwerpener
Hafen insgesamt 11,87 Mio. TEU umgeschlagen.
(+6,9%). Dadurch seien die
Marktanteile von 27,5% auf 28,2% gestiegen,
so die Belgier.
Weil mit weiterem Wachstum gerechnet
wird, sollen Kapazitäten für zusätzliche
rund 7Mio. TEU geschaffen werden.
Deshalb ist anfang des Jahres das Projekt
ECa (Extra Container Capacity antwerp)
gestartet worden. Geplant sind demnach
ein zweites tideunabhängiges Hafenbecken
für den Containerumschlag, die Schaffung
zusätzlicher logistikflächen, weitere Terminalkapazitäten
durch den ausbau bestehender
anlagen und den Neubau von
Umschlagplätzen sowie zusätzliche liegeplätze
für Containerbinnenschiffe. TWG
Binnenschifffahrt 07 | 2020
29
JoBBÖrSE
Jobbörse
Besatzungsregelungen werden überarbeitet
Die Rheinschifffahrtspersonal-Verordnung hat seit Jahrzehnten Bestand. Aufgrund
von stetigen technischen Entwicklungen der Binnenschiffe gilt sie mittlerweile jedoch
als überholt
Für das Befahren des rheins richtet
sich die Zahl der vorgeschriebenen
Besatzung nach der Schiffslänge. Die
ausstattung des Schiffes findet hier keine
Berücksichtigung, wenngleich sie einen
starken Einfluss auf die Navigation der
Einheiten hat.
Im Januar ist die sogenannte Ta-
SCS (Towards a Sustainable Crewing
System)-Studie abgeschlossen worden,
die von der Europäischen Kommission
in auftrag gegeben worden war. Ziel der
Erhebung war es herauszufinden, welche
aufgaben an Bord einen Binnenschiffes
zu verrichten sind und wie stark die Besatzungsmitglieder
durch die jeweiligen
aufgaben beansprucht werden.
anhand der Ergebnisse der Studie soll
nun eine neue Besatzungsverordnung
entwickelt werden. Die Bestimmung der
Mindestbesatzung soll zwar auch weiterhin
über die altbewährten Besatzungstabellen
erfolgen, nur die Schiffslänge
Die Abteilung IV – Verkehr – der Senatsverwaltung für Umwelt,
Verkehr und Klimaschutz sucht ab sofort eine/-n
Oberregierungsrätin / Oberregierungsrat
– Besoldungsgruppe A14 bzw.
Tarifbeschäftigte / Tarifbeschäftigter
(m/w/d) – Entgeltgruppe 14 TV-L
Das Aufgabengebiet umfasst Sachgebietsleitung für „Ministerielle
Angelegenheiten/Schifffahrt und Häfen“.
Die ausführliche Stellenausschreibung mit Angabe der Anforderungen,
des Anforderungsprofils und sonstigen Hinweisen finden
Sie im Internet unter
https://www.berlin.de/karriereportal/stellen/jobportal/Oberregie
rungsraetinOberregierungsrat-bzw-Tarifbeschaeftig-de-j13273.html
Bitte bewerben Sie sich bis zum 31.07.2020 ausschließlich online
im Karriereportal unter der o. g. Ausschreibung.
Die technische Ausstattung eines Schiffes soll künftig
bei der Festlegung der Besatzungsstärke eine Rolle spielen
dafür in Betracht zu ziehen, genügt aber
wohl künftig nicht mehr, wie sich in den
verschiedenen Gremien abzeichnet.
Vielmehr sollen die Tabellen flexibler
gestaltet werden und wesentlich mehr
Faktoren einbeziehen. Insbesondere die
vorhandene technische ausstattung solle
mehr berücksichtigt werden, so der
Bundesverband der deutschen Binnenschifffahrt
(BDB). Eine hochwertige
technische ausstattung könne zu dem
Ergebnis führen, dass die Mindestbesatzung
reduziert werden könnte, ohne
die erforderliche Sicherheit zu beeinträchtigen.
Die EU-richtlinie 2397/2017 über die
anerkennung von Berufsqualifikationen
in der Binnenschifffahrt muss bis
zum 17. Januar 2022 in nationales recht
umgesetzt werden, so die Vorgabe. Die
mache eine Neuordnung der ausbildung
zum Binnenschiffer erforderlich, sagt der
BDB. Derzeit dauert die ausbildung drei
Jahre, nach erfolgreichem abschluss ist
man qualifizierter Binnenschiffer. Die
EU-richtlinie hingegen ermöglicht eine
zweijährige ausbildung zu der nautischen
Qualifikation »Matrose«, nach drei
Jahren erhält man dann die nautische
Qualifikation »Schiffsführer«.
aktuell werden Vorschläge über die
anpassung der Besatzungsverordnung
diskutiert. Ein arbeitgeberseitiger Vorschlag,
der zwei duale ausbildungsberufe
im Bereich der Binnenschifffahrt vorsieht,
wurde nach BDB-angaben positiv
aufgefasst. Demnach würde man nach
erfolgreicher dreijähriger ausbildung
mit dem Berufsabschluss »Steuermann«
und nach dreieinhalb-jähriger ausbild
mit der Berufsbezeichnung »Schiffsführer«
enden.
RD
© Wägener
30
Binnenschifffahrt 06 | 2020
JoBBÖrSE
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Binnenschifffahrt 06 | 2020
31
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN
HGK legt Rekordergebnis vor
Mit 10,3 Mio. € hat die Häfen und Güterverkehr Köln aG im vergangenen Jahr ein
rekordergebnis erzielt. Der Gewinn stieg damit um 2,5 Mio. € gegenüber 2018
Der Umsatz der HGK belief sich auf 75,4 Mio. € (Vorjahr:
69,8 Mio. €), der der gesamten HGK-Gruppe inklusive Töchter
und Beteiligungen wie Neska-Gruppe, HTaG oder rheinCargo
232 Mio. € (Vorjahr: 243,1 Mio. €). »Wir freuen uns sehr, erstmals
in der Geschichte der Häfen und Güterverkehr Köln aG
einen zweistelligen Millionen-Gewinn ausweisen zu können«,
so Vorstandschef Uwe Wedig.
In der Bilanz fand ein besonderes Ereignis Niederschlag: Nach
der politischen Entscheidung des rates der Stadt Köln, den geplanten
ausbau des Hafens Köln-Godorf endgültig zu stoppen,
musste die HGK bereits angefallene Kosten für Planung und aufwendungen
abschreiben. Genannt wurde eine Investitionssumme
von 8 Mio. €. Nach rechtlicher Prüfung hat die Stadt Köln der
HGK diese aufwendungen ersetzt.
Nicht nur die HGK selbst, sondern auch die Tochter- und Beteiligungsunternehmen
konnten sich in einem weiterhin schwierigen
Marktumfeld gut behaupten und haben damit zum Ergebnis
beigetragen, heißt es.
Die trimodale Neska hat im Bereich des konventionellen Umschlags
und beim Gütertransport rund 7,2 Mio. t bewegt (Vorjahr:
7,8 Mio. t). Bei der HTaG (Häfen und Transport aG) gab es
dagegen einen leichten rückgang von 11 auf 10,1 Mio. t.
Der logistikdienstleister rhein-Cargo, ein Joint Venture der
HGK mit den Neuss Düsseldorfer Häfen (NDH) erlitt in den sieben
rheinhäfen ebenfalls leichte Einbußen, der Umschlag sank
von 25,4 Mio. t auf 24,3 Mio. t. auf der Schiene wurden 22 Mio. t
transportiert (Vorjahr: 18,8 Mio. t). Insgesamt fielen bei der
rheinCargo mit 46,3 Mio. t deutlich mehr Güter an als im Vorjahr
(44,2 Mio. t).
Gerade die Binnenschiffsaktivitäten der HGK sollen durch die
Übernahme der Imperial-Flotte einen gewaltigen Schub erhalten.
Die mit rund 200 Mio € taxierte Übernahme, die eigentlich bis
zum 30. Juni abgeschlossen sein sollte, wurde aber in buchstäblich
letzter Sekunde vom landesministerium für Heimat, Kommunales,
Bauen und Gleichstellung als oberste Kommunalaufsicht gestoppt.
Begründung: Wegen fehlender Unterlagen könnten einige
juristische Fragen nicht abschließend geklärt werden.
Die Verhandlungen zwischen der HGK, der Stadt Köln und der
Bezirksregierung hielten bei redaktionsschluss dieser ausgabe
noch an. Die HGK hatte sich in einem Bieterverfahren gegen andere
Kaufinteressenten durchgesetzt.
■
© rheinCargo
NEUSS TRIMODAL
Neuss-Düsseldorfer Häfen verkaufen Terminalbeteiligung
Die Neuss-Düsseldorfer Häfen ziehen sich als Gesellschafter bei
der Neuss Trimodal GmbH zurück. Die anteile werden von den
bisherigen Partnern übernommen.
Die Deutsche Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr
(Kombiverkehr) hält künftig 70% der anteile, die restlichen 30%
liegen bei ambrogio. »Mit dem Verkauf ebnen wir den Weg, die
weitere Entwicklung des Terminals in die Hände der operativ tätigen
Spezialisten für den Intermodalverkehr zu legen«, erklärte
NDH-Geschäftsführer Sascha odermatt.
Nach dem Übergang des operativen Geschäfts der NDH auf die
Beteiligungsgesellschaft rheinCargo sei der Verkauf der Neuss-
Trimodal-anteile ein weiterer Schritt einer strategischen Neuausrichtung.
als Grundstückseigentümer bleibe man den Gesellschaftern
natürlich auch künftig verbunden, heißt es.
Die Neuss-Düsseldorfer Häfen entstanden im Jahr 2003 durch
den Zusammenschluss der bis dahin eigenständig agierenden
rheinhäfen Neuss und Düsseldorf. Das Terminal Neuss Trimodal
besteht seit 2004. auf einer Fläche von rund 88.000 m² werden
hier jährlich bis zu 250.000 ladeeinheiten umgeschlagen.
Ein Großteil der Mengen kommt aus den West-häfen Zeebrügge,
antwerpen und rotterdam. Ergänzt werden die Containermengen
durch Kontinentalverkehre von und nach Wien,
Wels und Graz (Österreich), Budapest (Ungarn), Gallarate (Italien),
Hefei (China) und einer hochfrequenten Containerverbindung
nach Frenkendorf/Basel (Schweiz). »Durch die neue Struktur
können wir über unsere operativ tätigen Gesellschafter auch
Geschäft generieren, eine aus unserer Sicht ideale Konstellation«,
berichten die beiden Geschäftsführer der Neuss Trimodal, Karsten
Scheidhauer und Daniel Jähn.
Um national und international wettbewerbsfähig zu sein haben,
die Neuss-Düsseldorfer Häfen in den letzten Jahren rund
22 Mio. € in den ausbau der Infrastruktur ihrer Containerterminals
investiert. Seit 1990 beträgt die durchschnittliche jährliche
Wachstumsrate etwa 10%, teilten die NDH mit. ■
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Binnenschifffahrt 07 | 2020
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ihre Initialen zusammenlegten, konnte niemand
ahnen, dass der neue Name zum Inbegriff
feinster Popkultur werden würde. Ein
gutes Jahrzehnt lang dominierten ABBA
die Charts, die Discos und unzählige Parties.
Nach der Trennung des Quartetts war die
Erfolgsgeschichte jedoch keineswegs beendet.
Befeuert vom Musical und dem Film
Mamma mia, begeistert die Musik von ABBA
heute wieder Millionen Fans. • ABBA – Alle
Songs und ihre Geschichten zeichnet die
faszinierende Geschichte der Ausnahmeband
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Binnenschifffahrt 07 | 2020
koehler-books.de
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN
Duisburgs Energiekonzept als Vorbild?
Der Hafen Duisburg erstellt in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-,
Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT ein Konzept für eine effziente Energienutzung
und -versorgung. Nun wird die Übertragbarkeit auf andere Häfen geprüft
Ein Jahr nach dem Start des Projektes
haben die Partner eine Metastudie
durchgeführt, um herauszufinden, inwiefern
das Konzept auf andere Häfen
übertragbar ist. Im Zentrum stehen Kategorisierung
und Typologisierung von
Binnenhäfen.
»Gleich zu Beginn des Projektes haben
wir festgestellt, dass es keine eindeutige
und für uns zielführende Definition von
Binnenhäfen gibt«, erklärt anna Grevé,
leiterin der abteilung Elektrochemische
Energiespeicher am Fraunhofer UM-
SICHT. Häfen seien vielmehr besondere
Stadtquartiere mit eigenen energetischen
anforderungen.
Deshalb wurde ein spezielles Indikatorensystem
entwickelt, das Binnenhäfen in
ihren verschiedenen ausprägungen charakterisiert.
auf der einen Seite umfasst
es die wirtschaftliche Bedeutung (Hafenfläche,
Warenumschlag, Verkehrsanbindung),
die Struktur (bauliche Elemente,
Unternehmenslandschaft) und die Quartiersanbindung
(Wohnbaufläche, Bevölkerung,
Gewerbe- und Industriefläche).
auf der anderen Seite schließt es Faktoren
wie Sektorkopplung und Stromerzeugung
aus erneuerbaren Energien ein: Es gelte
unter anderem zu prüfen, wie die Netzinfrastruktur
aussehe, ob vor ort bereits
Power-to-X-Technologien existierten und
ob der Bau von Windkraft- oder Photovoltaik-anlagen
zielführend wäre.
auf dieser Basis haben die Projektpartner
zehn Kategorien erstellt, die folgende
Merkmale berücksichtigen: wasserseitiger
Warenumschlag (groß oder klein; die
Grenze liegt bei 3 Mio. t), Umschlagmöglichkeiten
(bimodal oder trimodal) und
Quartiersanbindung (Gewerbe/Industrie,
Gewerbe-/Industrie-affn, Wohnbau-affin,
Mischform).
In Deutschland am stärksten vertreten
seien Häfen mit der Kombination »klein,
trimodal, Mischform« (27), gefolgt von
»klein, trimodal, Wohnbau-affn« (14)
sowie »groß, trimodal, Mischform« (12),
heißt es.
Ergänzend unterscheiden die Projektpartner
zwischen zwei Hafentypen.
Duisburg will energieeffzienter werden. Können andere Häfen das Modell übernehmen?
Während der Handelshafen durch eine
gemischte lagerstruktur, verschiedene
Umschlaggüter und eine heterogene Unternehmenslandschaft
gekennzeichnet
ist, umfasst der spezialisierte Hafen wenige
lagertypen und Umschlaggüter sowie
eine homogene Unternehmenslandschaft.
Sieben weitere Häfen im Fokus
anhand dieser Einordnungen haben die
Projektpartner neben Duisburg sieben
weitere Häfen für eine bereits laufende
Detail analyse ausgewählt. Sie umfasst
unter anderem die Erhebung von lastgängen
sowie Interviews mit den akteuren
vor ort – von Unternehmen über
Energieversorger und Netzbetreiber bis
zu den anwohnern, so alexander Garbar,
Manager Sustainability und Projektmanager
Unternehmensentwicklung bei
der Duisburger Hafen aG. »Dabei fragen
wir zum Beispiel nach der aktuellen Situation,
den Bedarfen und der Kooperationsbereitschaft.«
auch die weiteren arbeitspakete stehen
bereits fest. Dazu zählen die Vorauswahl
und Charakterisierung von Power-to-
X- und Energieversorgungstechnologien
für den Duisburger Hafen ebenso wie die
Entwicklung erster Zukunftsszenarien.
Mit konkreten Ergebnissen rechnen Grevé
und Garbar zum Ende dieses Jahres.
Über das Projekt »enerPort«
Im rahmen von »enerPort« entsteht ein
Gesamtkonzept zur Energienutzung
und -versorgung für den Duisburger
Hafen in Bezug auf Herausforderungen
der Energiewende. Das Besondere: Bisher
konzentrieren sich aktivitäten zur
Steigerung von Effzienz und Nutzung
erneuerbarer Energien in Häfen auf den
Bereich der logistik und den Einsatz
biobasierter Kraftstoffe. Mit Blick auf die
Energiewende seien Binnenhäfen aber vor
allem auch interessante Stadtgebiete mit
einem eigenen anforderungsprofil und
großem Entwicklungspotenzial. Die
Projektpartner verfolgen deshalb einen
cross-industriellen ansatz zur Sektorenkopplung
von Energiewirtschaft mit den
Bereichen Wohnen, Gewerbe, Industrie,
logistik und Verkehr.
Das Projekt »enerPort« wird im rahmen
von »EnEff:Hafen« vom Bundeswirtschaftsministerium
gefördert. RD
© duisport
Binnenschifffahrt 07 | 2020
35
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN
©
Wasserstraßen digital gespiegelt
Gewässerkundliche Messungen sollen auomatisiert werden. Eine vierdimensionale
abbildung der Bundeswasserstraßen soll die Grundlage für zahlreiche weiterführende
Prozesse zur Digitalisierung der Schifffahrt bieten
Auf nationaler und europäischer Ebene
werden derzeit Masterpläne erarbeitet
und umgesetzt, die sich mit der digitalen
Transformation der Binnenschifffahrt
zur künftigen Mobilität beschäftigen: intelligenter
als bisher, automatisiert, vernetzt,
effzient, umweltfreundlich.
Die Maßnahmen erstrecken sich über
die gesamte Bandbreite von den fortzuschreibenden
anforderungen an eine digitale
und teilweise virtuelle Wasserstraßeninfrastruktur,
über die Unterstützung
der Navigation, den (teil-)automatisierten
Betrieb von Binnenschiffen, bis hin zur Digitalisierung
des Verkehrs- und Transportmanagements
mit seinen logistikketten.
Dabei fallen Stichworte wie virtuelle
Schifffahrtszeichen, assistenzsysteme
oder synchro-modale Binnenschifffahrt.
Die digitale abbildung der Wasserstraßen
bildet das Fundament dieser Transformation.
Digitalisierung und Big Data
analysis führen unmittelbar dazu, Prozesse
weitestgehend automatisiert ablaufen
zu lassen.
Schlagartig rückte die Bedeutung der
Wasserstandsvorhersage und aktueller
Tiefeninformationen für die Versorgungssicherheit
während der rheinniedrigwassersituationen
2018 und 2019 ins Bewusstsein
von Bevölkerung und Industrie. Dies
führte anfang Juli vergangnene Jahres zur
Unterzeichnung des »aktionsplans Niedrigwasser
rhein« durch Bundesverkehrsminister
andreas Scheuer und Vertreter
der Industrie.
Im auftrag des Bundesverkehrsministeriums
erarbeitet die Bundesanstalt für
Gewässerkunde (BfG) in diesem Zusammenhang
gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut
für optronik, Systemtechnik
und Bildauswertung einen Maßnahmenplan
zur automatisierung gewässerkundlicher
Messungen.
außerdem sind die Generaldirektion
Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS),
die Bundesanstalt für Wasserbau (BaW)
und das Bundesamt für Seeschifffahrt
und Hydrographie (BSH) beteiligt. Damit
reiht sich der Maßnahmenplan nahtlos
in den Masterplan Binnenschifffahrt
vom Mai 2019 ein, indem er insbesondere
die Bereitstellung fachlich und raumzeitlich
höherwertiger Messdaten als Basis für
zu erwartende optimierte Befahrbarkeitsprognosen
forciert.
Mit dem Begriff »Messen« sind synonym
die gesamten Mess- und Modellierungsprozesse
der quantitativen Gewässerkunde
in diesem Maßnahmenplan angesprochen.
langfristiges Ziel ist die Erstellung
eines digitalen Zwillings der Bundeswasserstraßen
(BWaStr-Zwilling).
Dieser basiert auf Messungen von Tiefeninformationen
im remotebetrieb, der
Modellierung von Wasserständen und
36
Binnenschifffahrt 07 | 2020
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN
© BfG
Wassertiefen, Fließgeschwindigkeiten
und -richtungen (Strömungen), morphodynamischen
Sohlprozessen (Geschiebetransport,
Sedimentverlagerungen), Gelände-
und Gewässersohltopographien
und deren Veränderungen sowie des Verkehrsaufkommens.
Ein digitaler BWaStr-Zwilling soll über
den aktuellen Zustand einer realen Wasserstraßenrelation
hinaus auch die digitale
Chronologie der Einflussgrößen der
quantitativen Gewässerkunde liefern.
Die vierdimensionale abbildung der
Bundeswasserstraßen bietet die
Grundlage für zahlreiche weiterführende
Prozesse zur Digitalisierung
der Schifffahrt.
letztlich wird es neben der Schifffahrt
selbst zahlreiche Nutznießer dieses integrierten
Datenbestandes geben, da digitalisierten
Management- und ausführungsaufgaben
eine völlig neue Grundlage zur
Verfügung gestellt wird.
Perspektivisch ermöglicht der digitale
BWaStr-Zwilling ein optimiertes und effzientes
Unterhaltungs-, Betriebs- und ausbaumanagement
der Wasserstraßen. auch
komplexe analysen zur Gewässerentwicklung
und deren auswirkungen oder zum
Einfluss externer Faktoren wie anthropogener
Klimaänderungen werden umfassend
möglich sein.
Eine zusätzliche Herausforderung besteht
darin, den aktuellen Fokus von Messverfahren
der quantitativen Gewässerkunde
für die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung
ressourcenschonend zu erweitern.
Beispielsweise bedeutet dies für die
Gewässervermessung die Entwicklung
vom aktuellen Schwerpunkt der Verkehrssicherung
hin zu einem kontinuierlichen
Bathymetrie-Service. Dies kann aber nur
gelingen, wenn der automatisierungsgrad
der aktuellen Mess- und auswerteprozesse
deutlich erhöht und bestmöglich durch
Modelle ergänzt wird.
autoren: Dr.-Ing. Thomas Artz (BfG)
Herbert Brockmann (BfG)
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Dr. Dieter Willersinn (Fraunhofer-
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Binnenschifffahrt 07 | 2020
37
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN
Schwergewichtige Rolle für das Binnenschiff
GEKa Maschinenhandel betreibt ein Schwerlastterminal im Hafen Mannheim, das
trimodal angebunden und speditionsunabhängig ist. Bei einem Großteil der Verladungen
ist das Binnenschiff involviert
Von Thomas Wägener
Das Verladen und die lagerung schwerer Güter ist das Kerngeschäft
von GEKa Maschinenhandel (GEKa) in Mannheim.
Das Unternehmen, das seinen Hauptfirmensitz in der Nähe von
Hamburg hat, verfügt im rheinauhafen über das GEKa Schwergut-Terminal,
in dem bis zu 165 t schwere lasten bewegt werden
können. Eine 37,50 m x 94 m große Halle steht dort ebenso zur
Verfügung wie eine Traverse, die bis zu 140 t bewegen kann. Sie
stammt von der Firma MS Müller & Schmoranzer aus Sande
bei Wilhelmshaven und wurde individuell angefertigt. Dasselbe
Unternehmen hat vor drei Jahren auch den Kran von 150 t auf
165 t aufgerüstet. Damit lassen sich nun auch lokomotiven von
Siemens und Schiffsmotoren von MaN bewegen, deren Endmontage
in der Halle erfolgt. Dies seien sowohl vom Einzel- als auch
© GEKa Maschinenhandel
in Bezug auf das Gesamtgewicht die bisher größten Projekte, die
auf dem Schwerlastterminal verladen worden sind, so GEKa.
Die 2017 angeschaffe Traverse sei für Schwergutverladungen sehr
praktisch, weil man damit senkrecht anschlagen könne, so dass beispielsweise
Kisten zwischen den Schlingen nicht zerdrückt werden,
beschreibt Gerwin Klaus, der für das GEKa Schwergut-Terminal
in Mannheim zuständig und an der Geschäftsführung beteiligt ist.
Die Hubhöhe sei deutlich geringer im Vergleich zu Hafenkranen.
Einige Schwerlastspediteure zählen zu den regelmäßigen Kunden,
gleiches gilt für reedereien. Vertraglich festgelegt sei dies
aber nicht, denn »wir sind ein speditionsunabhängiges Verladeterminal«,
wie Klaus betont. anfragen für den Umschlag kommen
von Schwerlastspeditionen, in der Branche wird noch immer hart
um jeden auftrag gekämpft. Daher müsse man den Kunden die
für sie passenden leistungen anbieten, sagt der Schwergutspezialist
und meint damit insbesondere einen sicheren und zuverlässigen
ladungs- und Einlagerungsbetrieb.
Binnenschiff ist häufig involviert
Der an- und abtransport über die Wasserstraße hat für das Unternehmen
in Mannheim eine herausragende Bedeutung. » Etwa die
Hälfte der Hallenfläche ist für Tätigkeiten vorgesehen, die in Verbindung
mit der Binnenschifffahrt stehen, darunter fallen Zwischenlagerung,
Montage, Vorverschiffung und Einlagerung« sagt Klaus.
Die meisten Umschläge sind mit dem Transport über die Wasserstraße
verbunden, der Manager spricht von etwa 90%. »In der
regel kommen die Güter mit dem lkw an und werden mit dem
Binnenschiff weitertransportiert oder umgekehrt«, berichtet er.
Häufig seien Seehäfen wie antwerpen und rotterdam die Bestimmungsorte.
anlieferungen der Schwerlasten mit der Bahn sind
hingegen eher selten. Das hängt damit zusammen, dass viele der
Güter für den Schienentransport zu breit sind.
Im Jahr 2003 hatte GEKa Maschinenhandel das etwa
30.000 m² große Gelände in Mannheim erworben, das anfangs ausschließlich
als lagerstandort diente. Inzwischen sind große Teile
davon vermietet. Der Standort war zuvor ein Produktionsbetrieb
für die chemische Industrie. Johann Stahl Kessel- und apparatebau
fertigte hier beispielsweise große Destillationskolonnen aus Metall.
Schon damals wurden dort also große Teile produziert. Davon profitiert
GEKa bis heute, denn das Grundstück ist mit Betonplatten
befestigt, also für Schwerlastverkehre geeignet. Zudem lässt sich
das Hallentor auf 20 m in der Breite öffnen, auch dies erleichtert
die lkw-Verkehre.
Ursprünglich hat das Unternehmen, das in diesem Jahr seinen
30. Geburtstag feiert, gebrauchte Industriepressen verladen. Die
ausweitung des Geschäfts auf Schwergüter aller art habe sich aber
bisher als Erfolg erwiesen. Während beim Umschlag noch ausreichend
Kapazitäten bestehen, sind bei der Einlagerung die Grenzen
inzwischen fast erreicht. Insgesamt sind noch etwa 5.000 m² ausbaufläche
verfügbar, berichtet Klaus.
38
Binnenschifffahrt 07 | 2020
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN
Trimodal im Quadrat
Die Schnittstelle zwischen Wasser, Straße und Schiene in der
Quadratestadt Mannheim.
Staatliche Rhein-Neckar-
Hafengesellschaft Mannheim mbH
www.hafen-mannheim.de
HafenMannheim
weltweit für die Region
»Binnenschiffe sind gegenüber Lkw im Vorteil«
Der Schwergutexperte sieht das Potenzial dieses Geschäfts lange
noch nicht ausgeschöpft. »Schwerlasten mit Binnenschiffen zu
verladen, schaff wesentlich weniger Probleme, als sie mit dem
lkw zu transportieren«, meint er. In der Schifffahrt gebe es keine
Schwierigkeiten mit Genehmigungen, auch müsse keine route
aufwändig geplant werden. »Wenn die ladung im Schiff ist, kann
die Fahrt sofort beginnen.« Ganz im Gegensatz zu lkw-Transporten,
denn hier sei es zunehmend aufwändig, diese genehmigt
zu bekommen und vor allem passende routen zu finden. Viele
Brücken seien marode und nicht mehr für Schwerlastverkehre
passierbar. Weiträumige Umwege sind die Folge, teilweise über
mehrere hundert Kilometer, wie Klaus sagt. Ferner müssen solche
Transporte von der Polizei begleitet werden und dürfen nur nachts
erfolgen. Deshalb stuft Klaus die Beförderung schwerer lasten
über die Wasserstraße insgesamt als planungssicherer ein. allerdings
sei die Straße in der regel kostengünstiger, denn hier gebe
es einen Umladevorgang weniger. Dies sei einer der Hauptgründe,
weshalb viele Unternehmen den lkw vorzögen. »Die Kosten eines
Gesamttransports zum Seehafen sind zwar oft günstiger, wenn
die Ware für den Gesamtweg auf dem lkw verbleibt. Je größer
aber Höhe, Breite und Gewicht sind, desto eher lohnt sich der
Umschlag aufs Binnenschiff«, so Klaus.
■
Binnenschifffahrt 07 | 2020
39
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN
Online-Plattform wird erweitert
Durch das Projekt »rPIS 4.0« soll die Kooperation von neun Häfen am oberrhein vertieft
werden. anfangs ging es nur um Containerverkehre, nun wird die Plattform auf Bulk-
Verkehre ausgeweitet
Seit dem Jahr 2012 kooperieren die neun
oberrheinhäfen in der Dreiländer-region,
die ein zentrales Bindeglied im TEN-
T-Kernnetz darstellt. Dies sind die Häfen
Basel, Weil am rhein, Mulhouse, Colmar/
Neuf-Brisach, Strasbourg, Kehl, Karlsruhe,
ludwigshafen (rhein) und Mannheim.
ausgehend von den Empfehlungen
der Gutachten eines ersten Vorhabens
« Upper rhine, a connected corridor »
(2012-2014), das zum Ziel hatte, Prioritäten
für Investitionen oder Kooperationsvorhaben
der Hafengruppierung zu
bestimmen, haben die Häfen in einem
zweiten Projekt »Pilot Implementation
of an ICT Upper rhine Traffc information
Platform« (2015-2018) die Plattform
rPIS zur optimierung des Managements
von Containerverkehren auf dem
rhein entwickelt und vorangetrieben.
Schon zu Beginn dieses Jahres gab es die
Idee, die Plattform um Verkehrssegmente
und Nutzergruppen zu erweitern. Im
april wurde schließlich eine Befragung
von akteuren der Binnenschifffahrt am
oberrhein aus dem Bereich Schütt- und
Stückgut durchgeführt. anhand dieser
Erhebung konnte ein Katalog von anforderungen
an ein neues Modul für Bulk-
Verkehre erarbeitet werden. Insgesamt elf
Unternehmen hätten ihr Interesse bis jetzt
bekundet, sich in die Entwicklung dieses
Ein Tanker an der Pier in Ludwigshafen
Moduls aktiv einzubringen, so die Projektverantwortlichen.
Gerade am aktuellen
Bespiel Corona habe sich wieder gezeigt,
wie wichtig digitale Dienste und Prozesse
seien, heißt es im neuen rPIS-Newsletter.
Das System konnte demnach »durchgängig
und ohne jeglichen Einfluss« während
des Corona-Shutdowns den operativen Betrieb
der Stakeholder erleichtern.
»Wir nehmen die Umstände der herausfordernden
Zeiten sehr ernst und werden
nun verstärkt auch das Thema der neuen
digitalen Dienste für rPIS angehen. Damit
beabsichtigen wir das angebot für die
verschiedenen akteure noch weiter auszubauen
und somit eine möglichst reibungslose,
interdisziplinäre Zusammenarbeit
der Binnenhäfen zu fördern«, heißt es.
Seit Kurzem ist auch der Duisburger
Hafen mit im Boot. Zwischen den
rheinhäfen und europas größtem Binnenhafen
soll wird eine langfristige
Partnerschaft angestrebt. Ziel der Projektbeteiligten
sei es, die Entwicklung
von Verkehrsträgern sowie Informationsströmen
weiter nutzbringend auszubauen.
rPIS sei dabei künftig ein wichtiger
Baustein in der duisport-Strategie
zum aufbau eines umfassenden Hafenkommunikationssystems.
RD
© Selzer
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40
Binnenschifffahrt 07 | 2020
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN
C-Port wird zur Innovationsplattform
Der c-Port am Küstenkanal entwickelt sich immer mehr zu einer Hochburg für innovative
Technologien. Dort sollen eine Biomethananlage, eine Transformationsanlage und eine
Pilotanlage für aktiv- und Pflanzenkohle entstehen
Bei der geplanten Biomethananlage
und der Transformationsanlage für
Schweinegülle in dem Industrie- und Gewerbegebiet
am Küstenkanal können die
akteure auf die Unterstützung der niedersächsischen
landesregierung zählen.
Der stellvertretende Ministerpräsident
und Wirtschaftsminister Bernd althusmann
(CDU) befürwortet die Umsetzung
beider Projekte im landkreis Cloppenburg.
»Das, was dort geplant ist, sind zukunftweisende
Technologien, die optimal
in die gesamte lNG-Strategie des landes
Niedersachsens passen. Sie bieten neue
lösungen für Herausforderungen in der
landwirtschaft und wirtschaftlich sinnvolle
Möglichkeiten für neue klimaschonende
Kraftstoffe, so althusmann.
Die Vorhaben der Investoren revis
bioenergy und Kaskum wurden jedoch
zuletzt von einigen Bürgern kritisch gesehen.
althusmann informierte sich daher
gründlich über das Vorhaben und die
Technologieverfahren. Sein Fazit: »Mit
den geplanten neuen Technologien ist das
möglich, was Politik und Bürger wollen:
weniger Belastungen des Grundwassers in
der region und grüne, ökologische Kraftstoffe,
die fast keinen Feinstaub verursachen
und Co2-neutral sind.«
althusmann betonte, dass die geplanten
Vorhaben zeigten, dass die Schaffung
eines Industriegebiets mit Binnenhafen
am Küstenkanal vor vielen Jahren der
richtige Schritt gewesen sei. Er sei sicher,
dass auch der durch den Bund geplante
ausbau des Küstenkanals weitere ansiedlungen
nach sich ziehen werde. »als
landesregierung und ich als Minister
werden sie dabei weiterhin sehr aktiv
unterstützen.«
althusmann hoff, dass in den kommenden
Monaten die intensiven Prüfungen aller
Details und Projektbestandteile der Investoren
durch behördliche Fachleute und
Gutachter die Voraussetzungen schaffen
würden, damit die anlagen dann gebaut
und Produkte erzeugt werden könnten, die
bundesweit eine Vorreiterrolle in der Energiewende
einnähmen und Niedersachsen
bestens zu Gesicht stünden.
Pilotanlage für Pflanzenkohle
So könnte die Biomethananlage aussehen
(hier ein Foto aus Gommern, Sachsen-Anhalt)
auch die Firma Bioreformer aus lähden
im Emsland hat den c-Port für ein
innovatives Projekt auserkoren. Das
Unternehmen will dort eine Pilotanlage
aufbauen, die aktiv- und Pflanzenkohle
aus organischen Substanzen produziert.
Mit dieser Umwandlung sei auch eine reduktion
von Co2-Emissionen in großem
Umfang verbunden, heißt es.
Wie Bioreformer und c-Port mitteilen,
ist bereits eine mobile Halle aufgestellt
worden. Noch steht aber nicht fest, wann
der Testbetrieb beginnen wird. Vorgesehen
sei, zum Start etwa zwei lkw-ladungen
organische Substanzen pro Woche zu
verarbeiten. Dabei handelt es sich nach
angaben von Bioreformer um zahlreiche
Materialien vom Waldrestholz über
Straßenbegleitgrün, Sägemehl, Späne, Einstreu,
Kakaoschalen, Klärschlamm bis hin
zu altbrot und gebrauchter aktivkohle.
»Wir freuen uns nun, dass wir bald unsere
innovative Technik mit komplexen
Trocknungsprozessen und gezielter Produktforschung
am Küstenkanal ausprobieren
zu können«, sagt andreas Tiemann,
einer der Geschäftsführer von Bioreformer.
In der mobilen Halle auf einer angemieteten
Fläche würden aktuell Maschinen
angeliefert und gelagert. Sobald dann
grünes licht vom Gewerbeaufsichtsamt in
oldenburg vorliege, wolle man die anlage
aufbauen und den Probebetrieb beginnen.
Nach erfolgreichem Testbetrieb könne sich
Bioreformer perspektivisch vorstellen,
ein Grundstück am c-Port zu kaufen. Es
sei aber zu früh, derzeit in dieser Hinsicht
die nächsten Schritte zu gehen.
arno Djuren, Geschäftsführer des c-
Port, würde sich freuen, wenn eine ansiedlung
des neuartigen Verfahrens am
Küstenkanal erfolgen würde. allerdings
sei das im Moment noch Zukunftsmusik.
»Wir haben das Interesse von Bioreformer
an einem Grundstück im Verbandsausschuss
besprochen und einer ansiedlung
unter klar festgelegten Bedingungen
zugestimmt. Wir werden sehen, was sich
nach einem erfolgreichen Testbetrieb umsetzen
lässt«, sagt Djuren.
RD
© revis bioenergy
Binnenschifffahrt 07 | 2020
41
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN
Neue Lagermöglichkeiten für Holzpellets
Der Energieversorger Maier Korduletsch hat sein neues Silolager für Holzpellets im
bayernhafen Passau offziell in Betrieb genommen. Das lager soll trimodal versorgt werden
© MeierKorduletsch
Die drei jeweils 30m hohen Silotürme
bieten zusammen Platz für 4.500t
Holzpellets. Das Investitionsvolumen für
die gesamte anlage beträgt rund 1,9Mio. €.
Sei man 2005 noch belächelt worden, gebe
ihnen der heutige Erfolg eindeutig recht, so
Geschäftsführer Johann Berger über die
Entwicklung des Pelletgeschäfts. Inzwischen
setzten viele Haushalte, aber auch
Großverbraucher und Unternehmen auf
den nachwachsenden Energieträger.
Mit den Silolagern können zukünftige
Nachfrage- und Produktionsschwankungen
ausgeglichen und das Geschäft mit
dem Energieträger Pellets weiter ausgebaut
werden. Eine Verladehalle inklusive
Fahrzeugwaage und modernster Technik
runden den neuen lagerstandort für Pellets
ab.
Die lage im bayernhafen Passau soll
eine trimodale Versorgung und somit
umweltfreundlichere Transporte ermöglichen.
Mit dem neuen Pelletslager
möchte Maier Korduletsch einen Beitrag
zur Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit
leisten.
Der bayernhafen Passau verknüpft die
verschiedenen Verkehrsträger miteinander.
Deshalb würden sich Unternehmen
dafür entscheiden, Bahn und Binnenschiff
auf der langstrecke als alternative zum
lkw einzusetzen. »Wir bündeln Gütervolumina
und verknüpfen Verkehrsträger«,
sagt bayernhafen-Geschäftsführer Joachim
Zimmermann. Damit sei man die
Schlüsselstelle der Verkehrsverlagerung.
Umschlag entwickelt sich positiv
Im Geschäftsjahr 2019 wurden im bayernhafen
Passau insgesamt mehr als
351.000 t Güter per Binnenschiff und
Eisenbahn umgeschlagen. Im Vergleich
zum Vorjahr bedeutet das ein Plus von
6%. Großen anteil daran hatte die Schiene,
die um 37,8% gegenüber dem Vorjahr
zulegen konnte. Die meisten Güter (rund
300.000 t) werden aber per Binnenschiff
bewegt. Hier verbesserte sich der Wert
gegenüber 2018 um 1,9%.
auch in das Jahr 2020 ist der Hafen
Passau erfolgreich gestartet. Neben regensburg
konnte er als einziger Standort
an der bayerischen Donau beim Umschlag
im ersten Quartal zulegen. Nach angaben
des Bayerischen landesamtes für Statistik
gingen von Januar bis März rund 49.500 t
Güter über die Kaikanten – ein Zuwachs
um 11,2% gegenüber dem ersten Quartal
2019.
In diesem Jahr will die bayernhafen-
Gruppe nach eigenen angaben rund
3 Mio. € in den Hafen Passau investieren.
Das Geld sei für über mehrere Jahre
laufende Projekte vorgesehen, heißt
es. Bereits 2019 flossen 1,5 Mio. € in den
Standort. Mit dem Geld wurde unter anderem
die liegeplatzinfrastruktur für
Flusskreuzfahrtschiffe am Standort Passau-racklau
ausgebaut. Seither stehen
dort insgesamt vier liegeplätze zur Verfügung.
In den kommenden Jahren soll das
Platzangebot noch weiter erhöht werden.
Im vergangenen Jahr machten insgesamt
299 Flusskreuzfahrtschiffe im bayernhafen
Passau fest, 266 davon in racklau.
Gegenüber 2018 entspricht das einem
Plus von 17,7%.
TWG
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Binnenschifffahrt 07 | 2020
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN
Pläne zum Oder-Ausbau ernten Kritik
Seit mehreren Jahren will Polen die oder für Schiffe der WS-Klasse IV ausbauen. Neben dem
NaBU kritisieren nun auch die Grünen in Brandenburg das Vorhaben als umweltschädlich
Von Christian Knoll
Über das ansinnen Polens, die oder auszubauen, wird kontrovers
diskutiert. Während die Europäische Union keine
Einwände dagegen hat und es durch die Weltbank fördert, sieht
der BUND darin eine Schädigung der Umwelt und bekommt
nun auch Unterstützung des ausschusses für landwirtschaft,
Umwelt und Klimaschutz des Brandenburger landtages. In der
ausschuss-Sitzung vom 3. Juni hat der leiter des Nationalparks
Unteres odertal, Dirk Treichel, seine Befürchtungen vorgetragen:
aus Sicht der Nationalparkverwaltung seien die polnischen Pläne
nicht mit der Wasserrahmenrichtlinie und den Naturschutzrichtlinien
der Europäischen Union vereinbar. Die Einwände der
Nationalparkverwaltung gegen den ausbau seien »von polnischer
Seite komplett weggeräumt« worden.
Im März sei nach polnischem recht ein Umweltbescheid erteilt
worden, nach dem schon in diesem Jahr eine Genehmigung für
ausbauarbeiten im Bereich Slubice, gegenüber von Frankfurt/
oder gelegen, erteilt werde. Das solle hydrologische Veränderungen
nach sich ziehen, die sich unmittelbar auf den Nationalpark
auswirken würden, soll Treichel gesagt haben.
Der oder-Havel-Verein hat auf die Diskussion im landtag reagiert
und kritisiert, dass nur die Nationalparkverwaltung zu der
Sitzung eingeladen gewesen sei. Vertreter anderer organisationen
von deutscher und auch polnischer Seite konnten daher an der
ausschuss-Sitzung nicht teilnehmen.
Die ausschuss-Mitglieder gingen so weit, so der Vorsitzende
des odervereins, Gerhard ostwald, in einem antragsentwurf den
Ministerpräsidenten des landes Brandenburg, Dietmar Woidke,
in seiner Funktion als Polenbeauftragten der Bundesregierung
aufzufordern, gegen das Vorhaben in Warschau zu intervenieren.
Diese Passage sei dann auf Drängen der CDU-Vertreter
aber gestrichen worden. Der oderverein habe sich trotzdem an
Woidke als Polenbeauftragten gewandt und auf
die Hintergründe des Verfahrens verwiesen, die
im ausschuss offensichtlich nicht zur Sprache
gekommen waren.
ostwald benennt die Fakten: »Erstens: Das
gesamte Vorhaben ist seit mindestens eineinhalb
Jahren bekannt. Zweitens: Das polnische
Ministerium für maritime Wirtschaft und
Binnenschifffahrt hat im Jahr 2019 ein grenzüberschreitendes
Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren
eingeleitet, das alle aspekte
einer oder-Modernisierung aufgegriffen und
untersucht hat. Im Ergebnis sind keine grundlegenden
Verfahrensfehler festzustellen. Dem ist
auch die Weltbank als wesentlicher Geldgeber
der Maßnahmen in ihrer Stellungnahme gefolgt.
Drittens: Die polnischen Pläne für die oder-Verbesserungen
sind Teil des Deutsch-Polnischen
regierungsabkommens vom 27. april 2015 und
bewegen sich in den dort enthaltenen Vorgaben zum Hochwasserschutz.«
Selbst der brandenburgische Umweltminister axel Vogel habe
bereits eingeräumt, dass man schlechte Karten habe, um gegen
das Vorhaben vorzugehen. Theoretisch könnte Brandenburg bei
der EU gegen die polnischen Pläne klagen, jedoch hat der Bund
zu verstehen gegeben, dass er dies nicht unterstützen würde.
»Wir meinen«, so ostwald, »dass eine Intervention, gar eine
Klage, die schlechtesten aller Mittel wären, um unterschiedliche
Positionen zu erörtern und beizulegen.
Schließlich hat die Zusammenarbeit Brandenburgs mit der republik
Polen Verfassungsrang. Dessen sollte man sich erinnern,
wenn man mit Vertretern jenseits der oder in Kontakt treten
möchte. Nachbarn, die sich mit Klagen überziehen, sind keine
guten Nachbarn.«
Die Bundestagsfraktion der Grünen habe in einer Kleinen anfrage
(Drucksache 19/19427 v. 28.05.2020) die polnischen Pläne
zum anlass genommen, bei der Bundesregierung nachzufragen,
inwieweit die deutsche Seite einbezogen gewesen sei und welche
Maßnahmen sie selbst unternehmen werde.
»Die Kleine anfrage wird sehr sachlich und objektiv beantwortet.
Soweit erkennbar, unterstützt die antwort der Bundesregierung
unsere auffassung, dass es keine Verfahrensfehler gibt«, so ostwald.
»leider halten die Grünen und die Naturschutzverteter wie der
BUND an den althergebrachten auffassungen fest, dass so viel
Natur wie möglich unangetastet erhalten bleiben soll. aus unserer
Sicht wäre es höchste Zeit, dass auch die Umweltschützer angesichts
der drohenden Klimaveränderungen ihre Haltung ändern
und Maßnahmen, die ein Wassermanagement für landwirtschaft
und Natur ermöglichen, aktiv angehen. Selbst die landwirtschaft
hat erkannt, dass wir das Wasser, das wir haben, so lange wie möglich
festhalten müssen. Dazu sollten wir geeignete Maßnahmen
entwickeln«, bekräftige ostwald.
■
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Binnenschifffahrt 07 | 2020
43
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN
© Knoll
Elbschifffahrtstag: Hoffnung für die Elbe?
auch wenn die Umsetzung des Gesamtkonzeptes Elbe vorangeht, steht die Schifffahrt
nach Meinung von Experten vor großen Herausforderungen. Grund sind drohende
Niedrigwasserlagen in den kommenden Jahren
Von Christian Knoll
Der diesjährige Elbschifffahrtstag konnte
wegen der Corona-Krise nur als
Videokonferenz stattfinden. auf der Teilnehmerliste
fand sich außer der reederei Ed
line keine andere Schifffahrtslinie mehr,
keine Werften und an Häfen nur die SBo
(Sächsische Binnenhäfen oberelbe) und die
UHH (Umschlgs- und Handelsgesellschaft)
Haldensleben. Dabei hatte sich die organisation
Hafen Hamburg Marketing (HHM)
große Mühe gegeben, ein anspruchsvolles
Programm auf die Beine zu stellen.
Der abteilungsleiter Binnenschifffahrt
der Generaldirektion Wasserstraßen und
Schifffahrt (GDWS), Norbert Salomon,
sagte, dass sich das Gesamtkonzept Elbe
(GKE) bereits in einer Phase befinde, die
man als den Beginn der Umsetzung dieses
Programmes bezeichnen könne. Das Bundesministerium
für Verkehr und digitale
Infrastruktur (BMVI) und die GDWS
setzten alles daran, die Schifffahrt der Elbe
zu ertüchtigen und die Sohlenerosion zu
mindern.
Enno Nilson von der Bundessanstalt
für Gewässerkunde schätzte für die vergangenen
zehn Jahre ein, dass die Niedrigwasserentwicklung
im Elbegebiet ein
solch bedrohliches Maß angenommen
habe, dass die Schifffahrt künftig während
eines Jahres womöglich länger als
sechs Monate lang nicht möglich seien
könnte. Da auch die zunehmende Flutung
und renaturierung stillgelegter Tagebaue
in den mitteldeutschen und brandenburgischen
Braunkohlerevieren der Elbe
weiteres Wasser entziehen würden, müsse
man damit rechnen, dass auf 30 Jahre
und bis 2100, der Wassermangel für die
Elbeschifffahrt weiter zunehmen werde.
Thomas Gabriel, in der GDWS verantwortlich
für die realisierung des GKE, berichtete,
dass die Stellenbesetzung in den
Ämtern an der Elbe planmäßig verlaufe.
Im vorigen Jahr habe eine Bereisung der
sogenannten Elbe-reststrecke zwischen
Dömitz und Hitzacker stattgefunden, welche
die ausarbeitung einer Machbarkeitsstudie
in eigener Zuständigkeit zur Folge
haben werde. Hier arbeite die Wasserstraßen-
und Schifffahrtsverwaltung (WSV)
eng mit den angrenzenden Bundesländern
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44
Binnenschifffahrt 07 | 2020
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN
zusammen. Für die Erosionsstrecke bei
Klöden, vor und nach Ekm 187, wurde im
Februar dieses Jahres eine Kooperationsmaßnahme
ausgearbeitet und beschlossen,
auf welche Weise die Erosion der Flusssohle
hier eingedämmt werden solle.
Kritik an Sichtweitenbeschluss
Der Vorsitzende der Elbe-allianz, Stefan
Kunze, verwies auf den Umstand, dass der
Klimawandel dazu geführt habe, dass das
Niedrigwasser – wegen der zu geringen
Schneelast des vergangenen Winters auf
den Mittelgebirgen – die Schifffahrt auf
der Elbe bereits im april zum Stehen gebracht
habe. Gleichzeitig forderte er, die
Verfügung der GDWS für einen 250 m
weiten Sichtschatten vor den Schub- und
Koppelverbänden aufzuheben. Diese
müssten jetzt mit Vorspannschleppern
fahren, was die Transportkosten immens
erhöhen würde. Diese Entscheidung habe
mit dazu beigetragen, dass die größte
tschechische reederei, die CSPl, und die
Deutsche Binnenreederei (DBr) insolvent
geworden seien. Die CSPl ist bereits an
die rhenus Partnership verkauft worden.
Die DBr stehe noch zum Verkauf an dasselbe
Unternehmen. Das wäre eventuell
alles nicht erforderlich gewesen, wenn
man auf radar und Kameras vertrauen
würde, so Kunze.
auch SBo-Geschäftsführer Heiko loroff
kritisierte das Verhalten des BMVI
in Bezug auf den 250-m-Sichtweitenbeschluss.
»obwohl alle Schiffe mit radar
ausgerüstet sind und die Schiffer sich
auch Bugkameras leisten können, wurde
ein Beschluss gefasst, der nicht nur nicht
der Sicherheit dient, sondern die Schifffahrt
auf der Elbe in den ruin treibt, wenn
er nicht aufgehoben wird.« Vorspannschlepper
würden die Transportkosten
so stark erhöhen, dass die Schiffer nicht
mehr rentabel fahren könnten. Jedes Jahr
würden die deutschen Häfen der SBo,
wie es die Häfen Torgau und roßlau bewiesen,
und die sächsisch-tschechischen
Binnenhäfen weiter modernisiert und
mit leistungsstärkerer Umschlagtechnik
nachhaltig ausgestattet. Wenn keine
Schifffahrt fahren könne, seien auch die
getätigten Investitionen in die Hafenumschlagstechnik
hinausgeschmissenes
Geld, so loroff.
Digitalisierung hat Priorität
SBO-Geschäftsführer
Heiko Loroff
Der leiter des WSa Magdeburg, Tjark
Hildebrandt, führte für sein amt aus,
dass es das Hauptaugenmerk darauf lege,
die regelunterhaltung und die Digitalisierung
der Elbe voranzubringen. Seine
Tauchtiefenstrecken fünf (Saalhorn) bis
acht Dömitz (Mündung Müritz-Elbe-
Wasserstraße) würden die Schifffahrtsbedingungen
die meiste Zeit des Jahres
so hergeben, wie im GKE vereinbart,
160 cm Wassertiefe und 140 cm Tauchtiefe,
was aber leider nicht zum Tragen
kommen könne, weil die Tauchtiefenstrecken
davor und danach das
nicht hergäben. Sein amt betreue rund
3.000 Buhnen und 65 km Deckwerke.
alle Pflegearbeiten würden vom Wasser
aus, also mit eigener Technik vorgenommen.
Wolfgang Meissner aus Halle/Saale
monierte unterdessen, dass der Hafen
Halle für eine zweistellige Millionensumme
ausgebaut worden war, ohne als
Hafen funktionieren zu können, weil der
Saale-Seiten-Kanal von einem Verkehrswegeplan
zum anderen in den »weiteren
Bedarf« geschoben worden sei und nun
seine Hafentätigkeit bis auf Bahnverladungen
von Containern eingestellt habe.
Dabei würde es im Saalegebiet nachgewiesenermaßen
ein binnenschifffahrtaffnes
Güterangebot von 2 bis 3 Mio.t geben, was
der Saaleverein nach mehreren Umfragen
in den Vorjahren nachgewiesen habe. ■
Binnenschifffahrt 07 | 2020
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WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN
»Die EAU ist Standardwerk im Wasserbau«
Im Interview erläutert Jürgen Grabe, Vorsitzender des gemeinsamen arbeitsausschusses
»Ufereinfassungen« der Hafentechnischen Gesellschaft (HTG) und der Deutschen Gesellschaft
für Geotechnik (DGGT), die Neuerungen des kommenden Empfehlungswerkes
Was macht der Arbeitsausschuss »Ufereinfassungen«?
Warum ist Ihre Arbeit
so wichtig?
Jürgen Grabe: Unsere mehr als
20 Mitglieder sind akteure in
Bauindustrie, Ingenieurbüros,
Häfen, Bundesanstalten und
Universitäten. Insgesamt also
eine breite Gruppe aus der
Nordrange, denn auch die
Häfen antwerpen und rotterdam
zählen dazu. Gemeinsam
geben wir regeln und Empfehlungen
für die Ufereinfassungen
heraus, die in Binnen- und
Seehäfen sowie an Wasserstraßen
anwendung finden. Die Empfehlungen
werden von der EU notifiziert
und von der Wasserstraßen- und
Schifffahrtsverwaltung (WSV) als regelwerk
eingeführt. Unsere Empfehlungen
werden beispielsweise auch bei Streitfällen
vor Gericht zu rate gezogen.
Was ist die Empfehlung des Arbeitsausschusses
»Ufereinfassungen« (EAU)?
Grabe: Bei der EaU handelt sich um ein
rund 600 Seiten umfassendes Werk. Unser
ausschuss triff sich drei bis viermal pro
Jahr und diskutiert den Stand der Technik
und Forschung. Die Ergebnisse fließen
in die EaU ein. alles was zwischen den
ausgaben passiert, wird ebenfalls publiziert
und in gleicher Weise zur Diskussion
gestellt. Pro Jahr veröffentlichen wir ein
bis zwei technische Jahresberichte. In den
ersten sechs Monaten sind die Entwürfe
offen für Kritik, bei der nächsten Sitzung
werden sie dann beschlossen oder
abgeändert.
Jürgen Grabe ist seit 2009 Vorsitzender
des gemeinsamen arbeitsausschusses
und seit 2016 stellvertretender
Vorsitzender der DGGT.
Seit 1998 leitet der Bau ingenieur
das Institut für Geotechnik und
Baubetrieb an der Technischen
Universität Hamburg (TUHH)
und gehört zudem zahlreichen
Verbänden im Bereich Technologietransfer
an.
Was sind die Grundlagen dieser Empfehlungen?
Grabe: alles basiert auf wissenschaftlichen
und praktischen Erkenntnissen,
das reicht von Studien und Forschungsarbeiten
über Promotionen und Publikationen
bis hin zu Versuchen in Unternehmen
und Universitäten. auch die
Hafenunternehmen führen Versuche
durch, als Beispiel ist hier eine Untersuchung
zum Thema Pollerzug zu nennen,
die bei der Hamburg Port authority
(HPa) gelaufen ist.
Wann kommt die neue EAUFassung
raus? Ist auch eine OnlineVeröffentlichung
geplant?
Grabe: Die neueste Fassung der EaU in
deutscher Sprache erscheint im November,
einige Monate später folgt die englische.
Zum Jahresende soll ein Pdf-Dokument
zur Verfügung stehen sowie ein
sogenanntes Epub, das zum Beispiel auf
Kindle-Geräten gelesen werden kann.
2021 ist dann eine online-Version mit regelmäßigen
Updates angedacht.
Was ist neu in der aktuellen Fassung
der EAU?
Grabe: Wir haben die EaU neu strukturiert
und inhaltlich gestrafft,
Dopplungen und Widersprüche
wurden beseitigt. Die sonst üblichen
Empfehlungsnummern fallen
weg. als neues Kapitel ist das
Thema offshore-Basishäfen hinzugekommen.
Hier geht es unter
anderem darum, auf welche
Kriterien bei der Planung geachtet
werden sollte. Neu aufgenommen
wurde auch die vertikale
Tragfähigkeit von Trägern von
Pfählen, insbesondere die der kombinierten
Spundwände. Ebenfalls neu
sind Empfehlungen zu roro-anlegern
und –anlegebrücken sowie zum Pollerzug.
aktualisiert und überarbeitet wurden
die Themen Schiffsgrößen und Unterhaltung.
© TUHH
Welche Bedeutung hat die EAU für
Deutschland, Europa und die ganze
Welt?
Grabe: Wenn man Ufereinfassungen
plant und den Betrieb bestmöglich organisieren
möchte, ist die EaU ein wichtiges
Werk, in dem man viele notwendige
Informationen findet, beispielsweise Bemessungswerte
und lasten für Bauteile.
Mit der EaU wird man schon im Studium
konfrontiert. Wenn man beruflich in
die richtung Hafen- oder Küstenwasserbau
gehen möchte, kommt man um dieses
Standardwerk also nicht herum. Jeder Ingenieur,
der in Deutschland tätig ist, zieht
die EaU zu rate. Da die Niederlande und
Belgien mit verschiedenen Häfen beteiligt
sind, werden unsere Empfehlungen auch
in diesen ländern angewendet. auch eine
englische Fassung ist verfügbar, die auf
der ganzen Welt genutzt wird. Während
die EaU hierzulande durch die Wasserstraßen-
und Schifffahrtsämter als regelwerk
eingeführt wird, wird sie in den
anderen ländern als wesentliches technisches
Empfehlungswerk angesehen. Insgesamt
ist die Tragweite also sehr hoch.
letztlich ist aber nach wie vor der Ingeni-
46
Binnenschifffahrt 07 | 2020
WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN
eur für sein Handeln verantwortlich und
in der Prüfpflicht.
Einige Ufereinfassungen wie Spundwände
bestehen schon viele Jahre und müssen
ersetzt werden. Welche Rolle spielen Tidenhub,
höhere Stabilität wegen Suprastruktur
(schwere Krane) und natürlich
auch die wachsenden Schiffsgrößen und
die damit verbundenen höheren Windlasten
in den Empfehlungen?
Grabe: Die anforderungen an die Häfen
verändern sich stetig, deshalb müssen
diese Themen ständig aktualisiert
werden.
Welchen Stellenwert hat die Digitalisierung
in der EAU?
Grabe: Von jedem Bauwerk wird heutzutage
zunehmend ein digitales Modell,
das sogenannte BIM (Building Information
Modeling) angefertigt und in einer
Cloud abgelegt, so dass es jedem Ingenieur
zur Verfügung steht. Der Vorteil:
Wenn dort etwas geändert wird, bekommen
das alle mit. Es können also mehrere
Personen gleichzeitig daran arbeiten und
bleiben immer auf dem neuesten Stand.
Innerhalb unseres ausschusses haben wir
überlegt, ein eigenes Kapitel zum BIM zu
machen, uns letztlich aber dagegen entschieden,
da es sich um eine arbeitsmethode
handelt. Die eigentlichen Inhalte
bleiben daher unverändert.
Welche Themen werden Ihrer Meinung
nach in der EAU in Zukunft an Bedeutung
gewinnen?
Grabe: Meines Erachtens wird auf der
Erhaltung der Bauwerke künftig ein
noch stärkerer Fokus gelegt werden. Das
schließt das Monitoring von Kaimauern
ein. Es gilt, den Zustand zu überprüfen
und erforderlichenfalls ein Sanierungskonzept
zu entwerfen. Hierfür sehe ich
einen verstärkten Bedarf an Forschung
und Entwicklung. Der Einsatz von Drohnen
kann hierbei unterstützen.
Seit vielen Jahren gibt es einen Workshop,
in dem das Thema Ufereinfassungen
behandelt wird. Warum macht es
Sinn, dort hinzukommen?
Grabe: Der sogenannte Kaimauer-Workshop,
der alle zwei bis drei Jahre stattfindet,
hat eine lange Tradition. Dort kommen
alle akteure zusammen, die mit
diesem Thema zu tun haben. Wichtig ist
neben dem fachlichen austausch der Network-Gedanke.
In Vorträgen wird über
Erfahrungen bei verschiedenen internationalen
Projekten berichtet und es werden
Forschungsergebnisse präsentiert. auch
Neuentwicklungen werden thematisiert.
Im rahmen des Workshops, der im November
stattfindet, soll auch die neue
EaU präsentiert werden, über die natürlich
auch diskutiert werden wird. Der
Kaimauer-Workshop wird immer sehr
Der kommende Kaimauer-Workshop
der Hafentechnischen Gesellschaft
(HTG) ist für den 12. November
in Hamburg geplant. Die
Veranstaltung gliedert sich in die
vier Themenblöcke Planung, ausführung,
Betrieb sowie zukünftige
Entwicklungen von Kaimauerbauwerken.
Einer der Höhepunkte in
diesem Jahr ist die Präsentation der
aktualisierten Empfehlungen des
Fachausschusses »Ufereinfassungen«
(EaU 2020) inklusive der
Vorstellung der wesentlichen
Neuerungen. Die HTG rechnet mit
150 bis 200 Teilnehmern. Informationen
zur anmeldung gibt es
demnächst auf der Webseite www.
htg-online.de und auf den »HTG-
Seiten« in der Binnenschifffahrt.
gut angenommen. Häfen der gesamten
Nordrange sind ebenso vertreten wie Firmen,
die sich mit Hafen- und Wasserbau
beschäftigen. Ingenieurbüros und Universitäten
zählen ebenfalls zum Teilnehmerkreis,
gleiches gilt für Hafenbehörden,
Bundesanstalten und Wasserstraßen- und
Schifffahrtsämter.
Interview: Thomas Wägener
Über den Arbeitsausschuss »Ufereinfassungenen«
Der arbeitsausschuss »Ufereinfassungen«
ist ein gemeinsamer Fachausschuss
der Hafentechnischen Gesellschaft
(HTG) und der Deutschen
Gesellschaft für Geotechnik (DGGT).
Zielsetzung der ausschussarbeit ist die
Fortschreibung der bisher herausgegebenen
Empfehlungen zur Planung,
zum Bau und zur Unterhaltung von
Ufereinfassungen im See- und Hafenbau,
in Binnenhäfen und an Wasserstraßen.
Diese werden in einem
Buch »Empfehlungen des Fachausschusses
Ufereinfassungen (EaU)«
aufgeführt, das regelmäßig überarbeitet
wird. Dabei werden neue wissenschaftliche
Erkenntnisse, Erfahrungen aus der
Praxis sowie geänderte Normen berücksichtigt
und gegebenenfalls in weiteren
Empfehlungen dokumentiert. Im kommenden
November erscheint die 12. auflage.
Die Zusammensetzung des EaUausschusses
orientiert sich an dem vom
Deutschen Institut für Normung (DIN)
fixierten Grundsatz der angemessenen
Vertretung aller interessierten Kreise beziehungsweise
des vorhandenen Sachverstandes.
© HTG
Binnenschifffahrt 07 | 2020
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6 Schiffsausrüstung
7 Hydraulik | Pneumatik
8 Bordnetze
9 Mess- | Regeltechnik
10 Navigation | Kommunikation
11 Konstruktion | Consulting
12 Umschlagtechnik
13 Container
14 Hafenbau
15 Häfen
16 Finanzen
17 Makler
18 Reedereien
19 Datenverarbeitung
20 Hardware | Software
21 Spedition | Lagerei
22 Versicherungen
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Binnenschifffahrt 07 | 2020
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Binnenschifffahrt 07 | 2020
HTG Kongress 2021
01.–03.09.2021 in Düsseldorf
Veranstaltungen 2020
10.09. Forum HTG
12.10. Working Group Junge HTG
05.11. Forum HTG
12.11. Kaimauer-Workshop
Hamburg
26.11. Workshop der Jungen HTG
Hamburg
10.12. Workshop Korrosionsschutz
Hamburg
Weitere interessante Veranstaltungen (wie
z. B. PIANC, BfG, BAW) welche die Aufgabenfelder
der HTG berühren, finden Sie auf
unserer Internetseite unter
www.htgonline.de/veranstaltungen
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HTG Kongress 2021
Abstracteinreichung
Wir freuen uns, dass Sie sich mit einem Beitrag am HTG
Kongress 2021 in Düsseldorf beteiligen möchten. Die Details
zur Einreichung finden Sie untenstehend. Darüber
hinaus möchten wir Sie an dieser Stelle herzlich bitten,
auch Ihre Mitarbeiter, Kollegen oder andere Interessierte
anzuregen, Kongressbeiträge einzusenden.
Ganz besonders erwünscht sind auch Zusendungen aus
der Bauindustrie. Berichten Sie über ein erfolgreiches Bauvorhaben
und wie Sie die Herausforderungen gemeistert
haben. Kommen Sie in direkten Kontakt mit Zulieferern,
Kollegen und auftraggebern.
Grundsätzlich sind ALLE Themen zur Einreichung zugelassen.
Wir bitten aber darum, bei der Themenauswahl
auf deren relevanz für die fachliche Grundausrichtung
der HTG zu achten.
Details zur Einreichung finden Sie auf unserer Homepage
unter:
www.htgonline.de/veranstaltungen/
abstracteinreichunghtgkongress2021/
Anmeldemodalitäten
Die angegebenen Preise gelten bei onlineanmeldung. Bei schriftlicher anmeldung über die HTG Geschäftsstelle wird eine
Bearbeitungsgebühr von 10,00 € berechnet. Jede anmeldung gilt als verbindlich. Schriftliche abmeldungen sind kostenfrei möglich
bis zum Datum des anmeldeschlusses. Danach wird die Gebühr vollständig fällig. Jeder Teilnehmer erhält nach anmeldung
eine rechnung die gleichzeitig anmeldebestätigung ist. Zahlungsfrist und Bankverbindung entnehmen Sie Ihrer rechnung.
Bitte melden Sie sich rechtzeitig an. Bei Erreichen der maximalen Teilnehmerzahl schließt das anmeldeportal automatisch. Für
HTG-Jungmitglieder kann eine Förderung aus dem Spendenfonds Goedhart erfolgen. Das antragsformular kann über die HTG
Geschäftsstelle angefordert werden. Ansprechpartnerin: Bettina Blaume, Telefon: 040/428 47-21 78, E-Mail: service@htg-online.de
Binnenschifffahrt 07 | 2020
53
SAVE THE DATE: 29.11. 2020 – 8. Workshop der Jungen HTG
»Nicht lang schnacken, Job anpacken«, WÄlDErHaUS Hamburg-Wilhelmsburg
Die Vernetzung junger Nachwuchsmitglieder
mit erfahrenen Mitgliedern aktiv
zu unterstützen, ist eines der wichtigsten
Ziele der Jungen HTG. Der Workshop
soll allen Teilnehmern eine Kommunikationsmöglichkeit
zwischen Nachwuchsingenieuren,
Firmen, Ingenieurbüros,
Wissenschaft und öffentlichen Verwaltungen
bieten und die Gelegenheit geben,
Kontakte zu knüpfen. Der interessante
Mix aus jüngeren und erfahrenen
Vortragenden zum Thema „Nicht lang
schnacken, Job anpacken“ soll den fachlichen
austausch fördern.
Der Workshop setzt sich aus folgenden
Blöcken zusammen:
1. Podiumsdiskussion mit jungen
Inge nieuren und Erfahrungsbericht
Im ersten Themenblock werden Jungingenieure
und -ingenieurinnen aus
den Bereichen Ingenieurbüro, Behörde,
Hochschule und Baufirma von ihrem
Einstieg in den Beruf berichten und
darstellen, warum sie den eingeschlagenen
Weg gewählt haben. Dabei sollen auf dem
Podium wie auch im Publikum, verschiedene
persönliche Wünsche und anforderungen
an den Beruf diskutiert werden. Die
Diskussion wird durch Herrn ralf Stenzel
(WTM Engineers GmbH) moderiert.
abgeschlossen wird der erste Themenblock
mit einem Vortrag von Herrn Dennis
Bormann (Ørsted Wind Power) über
seinen persönlichen Werdegang während
der ersten Berufsjahre im Bereich Projektmanagement.
2. Postersession mit Jobbörse
Im zweiten Themenblock werden im rahmen
einer Postersession verschiedene Poster
zur auswahl stehen. anhand der Poster
werden Jungingenieure und -ingenieurinnen
in kurzen Vorträgen die unterschiedlichen
Berufsfelder eines Bauingenieurs im
Wasserbau und Spezialtiefbau vorstellen.
anhand der eigenen Erfahrungen aus den
ersten Berufsjahren werden die aufgaben
aus Bauleitung und Bauüberwachung, Planung
und Projektsteuerung sowie in Forschung
an Universitäten und Behörden
vorgestellt.
Nach der Postersession folgt eine „Jobbörse“,
in der aktuelle Stellenangebote,
Praktika oder mögliche abschlussarbeiten
ausgehängt werden können,, um mit
potentiellen Bewerberinnen und Bewerbern
ins Gespräch zu kommen.
3. Podiumsdiskussion mit erfahrenen
Ingenieuren
Die abschließende Podiumsdiskussion im
dritten Themenblock mit berufserfahrenen
Ingenieurinnen und Ingenieuren setzt
sich mit den Dos & Don’ts in Vorstellungsgesprächen
sowie Gehaltsverhandlungen,
Tipps für die Bewerbung und den Konzepten
von Unternehmen zur Integration
und ausbildung junger Ingenieure auseinander.
Durch die Diskussionsrunde moderiert
Frau Stefanie Kolbaum (Hamburg
Port authority aör).
Zum abschluss des Workshops gibt es die
Möglichkeit, bei Bier und Brezeln mit den
Teilnehmenden ins Gespräch zu kommen
und den Tag gemeinsam ausklingen
zu lassen.
Fachbesichtigung
am Vortag des Workshops (Mittwoch,
den 25.11.2020) wird eine Fachexkursion
in Hamburg angeboten. ab ca. 13.00 Uhr
geht es mit einer Barkasse auf „Technische
Hafenrundfahrt“: Neben allgemeinen
Informationen und Geschichten aus
dem Hamburger Hafen wird der Fokus
auf die technischen Herausforderungen
bei den in Planung und Bau befindlichen
Infrastrukturprojekten im Hamburger
Hafen gelegt. Begleitet wird die Fahrt
von Herrn Daniel Jahn (Hamburg Port
authority aör).
Begrüßungsabend
Im anschluss an die Fachbesichtigung
wird es einen Come-Together-abend geben.
Sie haben dort wie immer die Möglichkeit,
mit werdenden und jungen Ingenieuren
in Kontakt zu kommen und
Erfahrung mit frischen Ideen zu spiegeln.
Das Come-Together findet im restaurant
„rheinischer Hafen“ (Stadthausbrücke 1–3,
20355 Hamburg) auf Selbstzahler-Basis
statt. Bitte vermerken Sie Ihre Teilnahme
bei der anmeldung.
regelmäßig aktualisierte Informationen
zum Programm sowie zu den genauen Zeiten
und orten finden Sie in den kommenden
ausgaben und unter www.htg-online.de. Für
rückfragen wenden Sie sich gern auch an
unser Postfach: Junge.HTG@htg-online.de
ANMELDUNG
Um eine anmeldung über das Internetportal
der HTG (https://www.htg-online.de/
veranstaltungen/) wird bis zum 24.11.2020
gebeten. Das anmeldeportal wird demnächst
freigeschaltet.
Bei Erreichen der maximalen Teilnehmerzahl,
spätestens am 24.11.2020, schließt das
online-Portal.
Jede anmeldung gilt als verbindlich. Nur
im Falle einer nicht mehr möglichen an-
HTG Geschäftsstelle: Neuer Wandrahm 4, 20457 Hamburg, www.htg-online.de Vorsitzender: MDir Reinhard Klingen,
service@htg-online.de Geschäfts führung: Dipl.-Ing. oec. Michael Ströh, Tel. 040/428 47-52 66, michael.stroeh@htg-online.de
Ansprechpartnerin: Bettina Blaume, Tel. 040/428 47-21 78, service@htg-online.de
54
Binnenschifffahrt 07 | 2020
nahme der anmeldung erfolgt eine Benachrichtigung.
ansonsten wird keine anmeldebestätigung
ausgestellt.
Seitens der Universitäten ist eine Sammelanmeldung
an Junge.HTG@htg-online.de
möglich.
Kostenbeitrag bei online-anmeldung:
• 10,00 € für HTG-Jungmitglieder
• 30,00 € für Studierende (Nicht-Mitglieder)
• 65,00 € Mitglieder
• 80,00 € Nicht-Mitglieder
Bei anmeldung über die HTG-Geschäftsstelle
fallen 10,00 € Bearbeitungsgebühr an.
ABMELDUNG
abmeldungen sind bis zum 20.11.2020 gegen
Erstattung der Gebühr möglich. Bei
späterer abmeldung wird die Gebühr vollständig
fällig.
ANREISE FÜR STUDIERENDE
Um die anreise nach Hamburg für Studierende
zu erleichtern, stellt die HTG einen
Bus mit Fahrt über aachen–Bielefeld–
Hannover–Hamburg zur Verfügung. Die
anreise erfolgt am 25.11.2020 mit abfahrt
in aachen um ca. 6.30 Uhr, so dass
die Fachbesichtigung um ca. 13.00 Uhr
in Hamburg erreicht wird. Die rückfahrt
startet unmittelbar nach Ende des Workshops
am 26.11.2020 gegen ca. 17.00 Uhr
auf derselben route.
Die Teilnahme an der Busanreise ist für
Studierende kostenlos und bei der anmeldung
anzugeben. Die Kapazität ist auf
50 Personen begrenzt. Die Belegung erfolgt
nach dem Prinzip „first come, first served“.
Die HTG behält sich vor, das angebot der
kostenlosen Busanreise für Studierende bei
nicht ausreichender Nachfrage zurückzuziehen.
Insbesondere für Studierende werden außerdem
Vorschläge für Übernachtungsmöglichkeiten
in der Nähe zum Veranstaltungsort
demnächst unter www.htg-online.de
veröffentlicht.
GOEDHART-FÖRDERUNG
Für HTG-Mitglieder, die derzeit studieren
oder sich anderweitig in einer ausbildung
befinden (Jungmitglieder), erfolgt eine
Förderung der Teilnahme aus dem Spendenfonds
Goedhart (www.htg-online.de/
leistungen/foerderungen/foerderungen-juengerer-mitglieder).
Die anmeldung ist erst
wirksam, wenn der HTG eine schriftliche
anmeldung über das Internetportal der
HTG, ein Nachweis über die ausbildung
sowie, sofern Sie bisher kein HTG-Mitglied
sind, die Beitrittserklärung vorliegt.
Die HTG gewährt Jungmitgliedern auf
Nachweis einen Zuschuss bis zu 70 % der
anfallenden reise- und Übernachtungskosten
2. Klasse. Teilnehmer, die neu in
die HTG eintreten und die oben genannten
Bedingungen erfüllen, erhalten einen
Zuschuss von 100%.
ACHTUNG
Studenten, die sich aufgrund der Vergünstigungen
für eine HTG-Mitgliedschaft entscheiden,
beantragen zunächst ihre Mitgliedschaft
über das Mitgliederportal,
bevor sie sich für die Veranstaltung anmelden.
Seitens der HTG-Geschäftsstelle
erfolgt eine Mitteilung an sie, sobald die
Mitgliedschaft aktiviert worden ist. Dann
kann eine anmeldung für diese Veranstaltung
als Jungmitglied erfolgen.
8. Workshop der Jungen HTG
Werden Sie
Sponsor!
Leistungen
Paket Workshop
Visualisierung Ihres Firmenlogos (in Farbe)
• auf dem Einladungsflyer
• auf der Workshop-Website
• auf der Teilnehmerliste
• auf dem Programm
• auf der PowerPoint-Präsentation in den Pausen
Inkl. einer Freikarte für eine Person
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zzgl. 19 % USt
10 Pakete 750 €
noch
5 Pakete
frei!
Bei Interesse lassen wir Ihnen gern ausführliche Informationen zum Sponsoring sowie zu den
Veranstaltungsdetails zukommen. Zur Buchung der Pakete oder bei rückfragen kontaktieren
Sie uns bitte unter: Junge.HTG@htg-online.de
Weitere fortlaufend aktualisierte Informationen finden Sie auch unter: https://www.htg-online.
de/junge-htg/htg-workshop/
Wir würden uns freuen, Sie auf dem Workshop willkommen zu heißen und Sie bei der Kontaktaufnahme
mit werdenden Ingenieurinnen und Ingenieuren unterstützen zu können.
Ihre Junge HTG
Binnenschifffahrt 07 | 2020
55
ECHT
Binnenfrachtvertrag,
Seefrachtvertrag und
Multimodaltransport
»Revidirte Rheinschifffahrts-Acte« von 1868, Foto: ZK
Unterbreitet der Frachtführer/Verfrachter dem Absender/Befrachter für einen Transport mit unterschiedlichen Transportmitteln nicht,
wie erbeten, ein einheitliches Angebot für die Gesamtstrecke, sondern separate Angebote für die Binnenstrecke und die Seestrecke
und werden diese Angebote vom Absender/Befrachter angenommen, dann handelt es sich im Zweifelsfall nicht um einen echten Durchfrachtvertrag
oder Multimodalvertrag, sondern um einen Binnenschiffsfrachtvertrag und einen separaten Seeschiffsfrachtvertrag.
Wird im Seefrachtvertrag vereinbart »fios exl. lsd«, dann stellt dies klar, dass der Befrachter für das Laden und Stauen der Güter
im Seeschiff verantwortlich ist und zwar einschließlich lashing securing und dunning, also einschließlich der Ladungssicherung.
Behauptet der Befrachter, mit dieser Klausel sei lediglich die Kostenpflicht geregelt, dann trägt er dafür die Beweislast.
Eine wirksame Gerichtsstandsvereinbarung im Sinne des Artikels 25 I Satz 3 a EuGVVO kann auch durch elektronische Übermittlung
der Vereinbarung kommen, wenn eine dauerhafte Aufzeichnung der Vereinbarung möglich ist.
Urteil des Landgerichts Würzburg, Az.:
11 HK O 1968/18, vom 20. September 2019,
rechtskräftig.
Endurteil
Die Klage wird abgewiesen.
Tatbestand
Die Klägerin zu 1. ist alleiniger Ladungsversicherer
der Klägerin zu 2. und nimmt
die Beklagte aus übergegangenem und
abgetretenem Recht der Klägerin zu 2.
auf Schadenersatz in Anspruch. Die Beklagte
hat als Frachtführer im Auftrag der
Klägerin zu 2. die Beförderung von Gut
übernommen, das auf der Seeteilstrecke
beschädigt worden ist. Die Klägerin zu 2.
macht gegen die Beklagte aus Bereicherung
Ansprüche wegen zu viel gezahlter
Kosten geltend.
Die Klägerin zu 2. hatte bei der Beklagten
die Verschiffung einer Partie von insgesamt
7 größeren Konstruktionsteilen
mit einem Gewicht von 156,30 Tonnen
von Novi Sad, Serbien, nach Bremen in
Auftrag gegeben. Ausgangspunkt der
Vertragsverhandlungen war die Anfrage
der Klägerin zu 2. bei der Beklagten mit
Nachricht vom 11. Juli 2017. Hier bat die
Klägerin zu 2. die Beklagte um Angebote
für den Transport einer bestimmten
Partie per Schiff. Ausdrücklich ist dort
als Ladeort Novi Sad und als Entladeort
Bremen angegeben. Die Beklagte antwortete
mit Schreiben vom 23. bzw. 30.
August 2017. Die Beförderung hat die
Streithelferin für die Beklagte durchgeführt
Das Gut wurde in Novi Sad auf ein
Binnenschiff verladen, nach Rotterdam
befördert und dort entladen. Am 20. Oktober
2017 erfolgte dann die Weiterverladung
auf das Seeschiff »Wilson Dale«
zur Beförderung nach Bremen. Entsprechend
den getroffenen Vereinbarungen
hat die Beklagte dann mit der Klägerin
zu 2. abgerechnet. Unter dem Datum des
26. September 2017 wurden der Klägerin
zu 2. »pauschal« EUR 41.000,00 für die
erste, Teilstrecke von Novi Sad nach Rotterdam
in Rechnung gestellt. Am Tage
der Verladung des Gutes in Rotterdam,
am 20. Oktober 2017, stellte die Beklagte
der Klägerin zu 2. auch den zweiten Teilbetrag
von »pauschal« EUR 47:000,00 in
Rechnung. Beide Beträge wurden von
der Klägerin zu 2. bezahlt. Nachdem
das MV »Wilson Dale« am 23. Oktober
2017 in Bremen eingetroffen war, zeigte
sich, dass das Gut im Laufe der Seebeförderung
beschädigt worden war. Die
streitgegenständlichen Schäden sind darauf
zurückzuführen, dass die transportierten
Konstruktionsteile im Seeschiff
»Wilson Dale« nicht ordnungsgemäß
(beförderungssicher) gestaut (gelasht)
waren.
Die Klägerinnen sind der Ansicht, dass
der Abschluss des multimodalen Frachtvertrages
mit der Bestätigung der Klägerin
zu 2. vom 1. September 2017 erfolgt
sei. In diesem Dokument sei die von der
Beklagten vorgegebene Aufteilung der
Fracht nach Teilstrecken aufgenommen
worden. Die im Hinblick auf die Seeteilstrecke
angebotene Teilfracht habe unter
den Vorbehalten »fios excl. lsd netto« sowie
»excl. Lsdw« gestanden (im Folgenden:
der LSD-Vorbehalt die Abkürzung
LSD steht für »lashed stowed dunnaged«;
»fios« (free in and out stowed«).
Die Klägerin zu 2. habe eine einheitliche
Beförderung von Novi Sad nach Bremen
angefragt. Die Aufteilung des Angebots
in zwei Dokumente, eines für jede Teilstrecke,
könne an der Einheitlichkeit der
Gesamtbeförderung nichts ändern. Die
Klägerin zu 2. habe die Beförderung über
die beiden Teilstrecken wie angeboten
bestellt, allerdings, wie die Abkürzung
»PAU« bestätige, zu jeweils pauschal
EUR 41.000,00 für die Binnenschiffs-Teilstrecke
und pauschal EUR 47.000,00 für
die Seeteilstrecke. Der LSD-Vorbehalt,
den die Beklagte noch in dem Angebot
im Hinblick auf die Seestrecke gemacht
habe, sei daher von der Klägerin zu 2.
nicht mit angenommen worden. Hiergegen
habe sich die Beklagte nicht gewandt.
Die Schadenshöhe an der Ladung betrage
insgesamt EUR 40.403,94. Da zwischen
der Beklagten und der Klägerin zu 2. eine
multimodale Beförderung von Novi Sad
nach Bremen vereinbart worden sei,
sei der Umschlag zwischen den beiden
Teilstrecken, inklusive der Sicherung der
Ladung auf dem Seeschiff, ausschließlich
Sache der Beklagten gewesen.
Die Klägerinnen beantragen, die Beklagte
zu verurteilen, 1. an die Klägerin zu 1.
EUR 40.433,94 zzgl. Zinsen in Höhe von
5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz
seit dem 23. Oktober 2017 sowie 2. an die
Klägerin zu 2. EUR 4.900 zzgl. Zinsen in
Höhe von 5 Prozentpunkten über dem
Basiszinssatz seit dem 16. November
2017 zu zahlen.
Die Beklagte beantragt, die Klage abzuweisen
…
Die Beklagte ist der Ansicht, dass die
Stauung der Ladung auf dem Seeschiff
von der Klägerin Ziffer 2 als Befrachter
geschuldet gewesen sei. Im Übrigen sei
im Transportvertrag ausdrücklich vereinbart
und klargestellt, dass das lashing
nicht vom Verfrachter (der Beklagten)
übernommen wird (fios exl. isd). Entgegen
der Ansicht der Klägerinnen sei kein
einheitlicher multimodaler Frachtvertrag,
sondern zwei unabhängige Transportverträge
zu unterschiedlichen Konditionen
und unterschiedlichen Zeitpunkten geschlossen
worden. Im streitgegenständlichen
Binnenschiffsfrachtvertrag bestä-
56
Binnenschifffahrt 07 | 2020
(Sammlung Seite 2669)
ECHT
tige der Absender, dass er kein Gefahrgut
verlädt und dass er das Schiff nach dem
Löschen vollständig von Ladungsresten
zu befreien, also leerzustellen hat. Im
Seeschiffsfrachtvertrag sei vereinbart
fios, also free-in-and-out-stowed, also
Laden und Löschen durch den Befrachter,
also die Klägerin zu 2. Die Streithelferin
schließt sich den Argumenten der
Beklagten an …
Eine Beweisaufnahme erfolgte nicht.
Die Streithelferin ist mit Schriftsatz vom
26.02.2019 auf Seiten der Beklagten dem
Rechtsstreit beigetreten. Hinsichtlich der
Einzelheiten des Parteivor-bringens wird
im Übrigen auf die gewechselten Schriftsätze
verwiesen.
Aus den Entscheidungsgründen
Klage ist unbegründet …
Entgegen der Ansicht der Klägerinnen ist
kein einheitlicher multimodaler Frachtvertrag,
sondern sind zwei unabhängige
Transportverträge geschlossen worden
und die Beklagte war für die Sicherung
der Ladung auf dem Seeschiff nicht verantwortlich.
1. Die internationale, sachliche und
örtliche Zuständigkeit des Gerichts ist
gegeben. Die Beklagte hat in ihren Angeboten
den Gerichtsstand Würzburg
angegeben und die Klägerin zu 2 hat
diese Angebote angenommen. Auf den
vorliegenden Rechtsstreit ist die Brüssel-la-Verordnung
anwendbar. Eine
schriftliche Vereinbarung im Sinne des
Art. 25 Abs. 1 Satz 3 Buchst. a) 1. Fall
Brüssel-la-VO liegt grundsätzlich nur
dann vor, wenn beide Parteien ihren Willen
schriftlich kundgetan haben, wobei
dies – abweichend von § 126 Abs. 2 BGB –
auch in getrennten Schriftstücken erfolgen
kann, sofern aus ihnen die inhaltliche
Übereinstimmung beider Erklärungen
hinreichend deutlich hervorgeht (vgl.
BGH, Urteil vom 22. Februar 2001 – IX
ZR 19/00, NJW 2001, 131, juris Rn. 8).
Elektronische Übermittlungen, die eine
dauerhafte Aufzeichnung der Vereinbarung
ermöglichen, sind der Schriftform
gleichgestellt, vgl. Art. 25 Abs. 2 Brüssella-VO
(BGH RdTW 2019, 100).
2. Die Klägerin zu 1 ist aktivlegitimiert.
Soweit der Versicherungsnehmerin (Klägerin
zu 2) der Ersatzanspruch gegen
die Beklagte zugestanden hat, ist dieser
Anspruch nach § 86 Abs. 1 Satz 1 WG in
Höhe des von der Klägerin regulierten
Schadens auf diese übergegangen. Im
Übrigen steht der Klägerin der Anspruch
aus abgetretenem Recht zu.
3. Es liegt kein einheitlicher multimodaler
Frachtvertrag vor, in dessen Rahmen die
Beklagte die Ladungssicherung auf dem
Seeschiff »Wilson Dale« geschuldet hat.
Auch im Übrigen oblag die Ladungssicherung
der Klägerin zu 2.
Im Einzelnen:
a. Wird die Beförderung des Gutes auf
Grund eines einheitlichen Frachtvertrags
mit verschiedenartigen Beförderungsmitteln
durchgeführt (Multimodaltransport)
und wären, wenn über jeden Teil der
Beförderung mit jeweils einem Beförderungsmittel
(Teilstrecke) zwischen den
Vertragsparteien ein gesonderter Vertrag
abgeschlossen worden wäre, mindestens
zwei dieser Verträge verschiedenen
Rechtsvorschriften unterworfen, so
sind auf den Vertrag nach § 452 S. 1 HGB
die Vorschriften der §§ 407 bis 450 HGB
anzuwenden, soweit die folgenden besonderen
Vorschriften oder anzuwendende
internationale Übereinkommen
nichts anderes bestimmen. Dies gilt nach
§ 452 S. 2 HGB auch dann, wenn – wie im
Streitfall – ein Teil der Beförderung über
See durchgeführt wird.
b. Die Frage aber, ob ein echter Durchfrachtvertrag
oder Multimodalvertrag
geschlossen wurde ist durch Auslegung
der Vertragserklärungen zu ermitteln. Ein
Multimodalvertrag ist gegeben, wenn
eine Person die Beförderung des Gutes in
der Weise verspricht, dass sie das Gut am
Abgangsort übernimmt und an der Ablieferungsstelle
an den Empfänger übergibt.
Wird hingegen jeder Transportabschnitt
durch einen eigenen, selbstständigen
Frachtvertrag geregelt, handelt es sich
um eine sog. gebrochene« oder »segmentierte«
Beförderung. Ebenfalls kein
einheitlicher Frachtvertrag liegt vor, wenn
sich der Frachtführer nur zur Beförderung
über eine Teilstrecke und sich im Übrigen
verpflichtet, für die nachfolgenden
Testrecken durch Einschaltung weiterer
Frachtführer die Beförderung des Gutes
im Namen des Absenders oder im eigenen
Namen auf Rechnung des Absenders
zu besorgen (§ 453). Im Fall eines
Selbsteintritts (§ 458) findet § 452 nur
dann Anwendung, wenn der Spediteur
die Beförderung auf mindestens zwei
Teilstrecken mit verschiedenartigen\
eigenen Beförderungsmitteln (echter
Selbsteintritt) erbringt oder zu erbringen
verspricht. Ausreichend ist daher für die
Verweisung des § 458 auf 452, wenn der
Selbsteintritt auch die Umschlagstätigkeit
auf das nachfolgende Transportmittel
miterfasst. Erfasst der Selbsteintritt
nicht die Umschlagstätigkeit oder werden
diese nicht in den auf Rechnung des Spediteurs
über die Sammelladung geschlossenen
Frachtvertrag einbezogen; fehlt es
an einem einheitlichen durchgehenden
Frachtvertrag (vgl. für das Vorstehende:
Ebenroth/Boujong/Joost/Strohn/Reuschle,
3. Aufl. 2015, HGB § 452 Rn. 14).
c. Zwar kann aus Sicht der Klägerin zu
2 unterstellt werden, dass sie eine einheitliche
Beförderung durch die Beklagte
von Novi Sad nach Bremen anstrebte.
Jedoch hat die Beklagte schon mit den
Auftragsbestätigungen vom 23.08 und
20.08.2017 nicht wie von der Klägerin angefragt
ein einheitliches Angebot für die
Gesamtstrecke vorgelegt, sondern eines
für die Binnenstrecke und ein weiteres für
die Seestrecke. Letzteres enthielt unter
Nr. 6 den Vorbehalt »fios excl. lsd«. Diese
Angebote der Beklagte hat die Klägerin
nicht wie vorgetragen mit der Bestellung
vom 01.09.2017 (Anlage K 3) angenommen,
sondern vielmehr mit der … Bestellung
vom 01.09.2017. Nur diese ist von der
Klägerin zu 2 unterzeichnet und enthält
im Gegensatz zur Anlage K3 gerade keine
Abweichungen. Damit hat die Klägerin zu
2 am 01.09.2017 ohne Abweichungen die
Angebote der Beklagten angenommen.
d. Die Sicherung der Ladung an Bord des
Seeschiffes war gegenüber der Klägerin
zu 2 nicht von der Beklagten geschuldet.
Nach der Vereinbarung war die Klausel
fios«, die besagt, dass der Befrachter u.
a. auch für das Laden und Stauen der Güter
verantwortlich ist, einbezogen. Zudem
wurde ausdrücklich vereinbart, dass das
»lsd« – lashing, securing dunning – gerade
nicht durch die Schiffsbesatzung
erfolgen sollte, weil »lsd« gerade ausgenommen
worden war (excl. lsd«). Damit
wurde die »fios-Klausel« nicht dahingehend
eingeschränkt, dass das Sichern
der Ladung nicht durch den Befrachter
erfolgen sollte (LG, Hamburg RdTW 2016,
422). Die Klausel kann auch nicht nur dahingehend
einschränkend verstanden
werden, dass damit die Parteien lediglich
die Kosten der Lade- und Stautätigkeit
regeln wollten, aber nicht die Überbürdung
der jeweiligen Verantwortlichkeit.
Derartiges ist zwar möglich. Dafür findet
sich aber kein Anhaltspunkt in der
Vereinbarung. Ob die Beklagte dann im
Rahmen des Pauschalpreises intern diese
Kosten tatsächlich übernommen hat, ist
indiziell ebenfalls nicht ausschlaggebend,
um ihr auch die Verantwortung für diese
haftungsrelevanten Bereiche zu überantworten.
Ein Auswahlverschulden
hinsichtlich der tatsächlich handelnden
Stauer ist nicht dargetan.
e. Daher haftet die Beklagte nicht für die
durch unzureichende Ladungssicherung
verursachten Schäden am Ladungsgut.
4. Da die Sicherung der Ladung an Bord
des Seeschiffes gegenüber der Klägerin
zu 2 nicht von der Beklagten geschuldet
war, sondern die Klägerin zu 2 nach der
Vereinbarung (Klausel »fios«) auch für das
Laden und Stauender Güter verantwortlich
war, besteht gegenüber der Beklagten
auch kein Rückzahlungsanspruch in
Höhe der 4.900 €. Vielmehr waren diese
Kosten nicht durch die Pauschalfracht gedeckt,
sondern die Leistungen entweder
selbst zu erbringen oder zu beauftragen
bzw.; wie hier gesondert zu vergüten …
(Sammlung Seite 2670)
Binnenschifffahrt 07 | 2020
57
BDS
Bundesverband der Selbständigen Abteilung Binnenschiffahrt e.V.
Vertreten durch den Vorsitzenden Torsten Stuntz und die stellvertretenden Vorsitzenden
Nikolaus Hohenbild, MS »Catharina«; Detlef Maiwald, TMS »Cascade« und Klaus Wolz
Geschäftsstelle und Schriftleitung: Andrea Beckschäfer, Sekretariat Birgit Kühn
August-Bier-Str. 18 | 53129 Bonn | Tel. 0228/746-377 | Fax -569 | zentrale@bds-binnenschiffahrt.de
Konjunkturpaket stellt Mittel für Innovationsförderung zur Verfügung
Gemeinsam mit den Verbänden hatte das
BMVI den Entwurf einer »richtlinie zur
Förderung der nachhaltigen Modernisierung
von Binnenschiffen« erarbeitet und
diesen bis april 2020 ressort abgestimmt.
anschließend wurde der richtlinienentwurf
der EU-Kommission zur Notifizierung
zugeleitet, weil die richtlinie eine
beihilferelevante Maßnahme darstellt, die
bei der EU-Kommission förmlich angemeldet
und von dieser genehmigt werden muss.
Sollte keine Genehmigung erfolgen, wird
das aktuelle Förderprogramm zur nachhaltigen
Modernisierung von Binnenschiffen
weiter gelten. Sofern eine Genehmigung
erteilt wird, wird nicht nur der Katalog der
förderfähigen Maßnahmen erweitert, sondern
auch die Fördersätze deutlich erhöht.
Neu wären zum Beispiel Maßnahmen
zur optimierung von im Einsatz befindlichen
Binnenschiffen für eine größere
Einsatzfähigkeit bei Niedrigwasser. Hierzu
können Maßnahmen am Hinterschiff und
am Vorderschiff zählen wie Ersatz oder
optimierung, bei denen die Zuwendung
bis zu 80% der förderfähigen Investitionsausgaben
betragen könnte.
Der gleiche Fördersatz würde gelten
für die ausrüstung mit Brennstoffzellenanlagen
zur Versorgung des elektrischen
Schiffantriebs und die ausrüstung von
Binnenschiffen mit einem rein elektrischen
antriebssystem sowohl bei Neubauten als
auch bei bereits im Einsatz befindlichen
Binnenschiffen.
Bei den übrigen Fördermaßnahmen
hängt die Zuwendung von der Größe des
Unternehmens ab, das heißt 60% für große
Unternehmen, 70% für mittlere Unternehmen
und 80% für kleine Unternehmen.
Das sind zum einen Maßnahmen zur reduzierung
der luftschadstoffemissionen,
das heißt ausrüstung und austausch bestehender
Motoren durch emissionsärmere
Motoren, die den Vorgaben der NrMM-
Verordnung entsprechen (keine Übergangsmotoren)
und je nach Motorenklasse
die dortigen Werte für No x und zum Teil
PM (Feinstaub) zu einem jeweils festgelegten
Wert unterschreiten. Für Motoren der
Klassen IWP oder IWa von 130 bis 300 kW
wären dies 10% für No x und 40% bei PM,
für Motoren der Klassen IWP oder IWa
mit einer leistung ab 300 kW 10% bei No x .
Ferner sollen gefördert beispielsweise
Maßnahmen zur Verbesserung der Hydrodynamik
oder propulsionsverbessernde
Maßnahmen gefördert werden, ebenso
wie Maßnahmen zur Digitalisierung und
automatisierung, wenn sie zur Verbesserung
der Sicherheit und der Minderung der
Schadstoff- und Treibhausgasemissionen
führen, die ausrüstung mit Motoren, die
mit regenerativen alternativen Kraftstoffen
betrieben werden, mit gaselektrischen und
Hybridantrieben oder die Nachrüstung mit
Emissionsminderungseinrichtungen.
Die finanzielle ausstattung des Programms
wurde im Konjunkturpaket vorgesehen,
wo in Punkt 35 k ausgeführt wird,
dass neben der Bahn auch die Schifffahrt
als klimafreundliches Verkehrsmittel gestärkt,
modernisiert und digitalisiert werden
soll. Dazu gehöre auch die vom Bund
in der Schifffahrt etablierte Innovationsförderung.
Einschließlich der bislang geplanten
Mittel könnten danach für die Binnen-
und Küstenschifffahrt insgesamt
156 Mio. € für die Jahre 2021 bis 2023 zu
Verfügung stehen. Davon sind nach bisherigem
Stand 2/3 für das Binnenschifffahrtsprogramm
vorgesehen. Das Programm
wäre also den Fördersätzen
entsprechend gut ausgestattet.
Die realisierung hängt also jetzt von der
Genehmigung der EU-Kommission ab. Sofern
es genehmigt wird, bekommt die Binnenschifffahrt
ein Innovationsprogramm,
mit dem man richtig etwas anfangen kann.
Neuordnung der Ausbildung beantragt
Gemeinsam haben das Kuratorium der
Deutschen Wirtschaft für Berufsbildung
(KWB) und der DGB beim Bundeswirtschaftsministerium
die Neuordnung der
ausbildung in der Binnenschifffahrt beantragt.
Vorangegangen waren über zwei
Jahre intensiver Diskussionen und Beratungen
von Vertretern der Binnenschifffahrtsverbände
BDS und BDB, des KWB,
des DIHK und der Niederrheinischen IHK,
der GDWS, des SBK, des DGB und verdi.
Das KWB mit Sitz in Bonn koordiniert
auf arbeitgeberseite alle Neuordnungsvorgänge
innerhalb der Wirtschaft sowie
gegenüber Ministerien und Gewerkschaften.
In einem Neuordnungsverfahren gilt
das sogenannte Konsensprinzip, das heißt
vor der Einleitung des Verfahrens ist Einvernehmen
von Wirtschaft und Gewerkschaften
über die Eckdaten herzustellen.
Für das Verfahren beim Bundesinstitut
für Berufsbildung (BIBB) benennen beide
Sozialpartner Sachverständige und jeweils
einen Federführer. auch der BDS wird beteiligt
sein.
Hintergrund der angestrebten Neuordnung
ist vor allem die EU-richtlinie
2017/2397 über die anerkennung von Berufsqualifikationen
aber auch der grundsätzliche
Wunsch, die ausbildung in der
Binnenschifffahrt nach langen Jahren einer
Überarbeitung zu unterziehen. Der ausbildungsmarkt
wird nicht einfacher, der
Fachkräftemangel ist groß, die ausbildung
muss für junge leute passgenauer und attraktiver
gemacht werden.
auch wenn es eine Weile gedauert hat, das
Einvernehmen zwischen den Gewerkschaften
und den Binnenschifffahrtsverbänden
auf der arbeitgeberseite herzustellen, wurde
am Ende ein für alle überzeugendes Konzept
gefunden, das bei seiner realisierung
die ausbildung in der Binnenschifffahrt
zukunftsfähig machen wird.
Vorgeschlagen werden zwei selbständige
ausbildungsberufe. Eine ausbildung, die
wie heute drei Jahre dauert, und zur Qualifikation
Steuermann/Steuerfrau führt. Das
ist dann ein Jahr schneller, als man diese
Qualifikation bisher erwerben kann und
auch ein Jahr schneller, als künftig über
Fahrzeit.
Eine zweite ausbildung soll in dreieinhalb
Jahren direkt zur Qualifikation
Schiffsführer/Schiffsführerin führen. Damit
gäbe es erstmals einen anerkannten
Berufsabschluss Schiffsführer im dualen
System. Heute ist das Patent eine Fahrerlaubnis,
aber kein Berufsabschluss. Das ist
nicht angemessen.
Nach zwei Jahren ausbildung, die die
in der richtlinie vorgeschriebenen Kompetenzen
zum Matrosen vermittelt, soll in
beiden ausbildungsgängen eine gemeinsame
sogenante gestreckte abschlussprüfung
stattfinden. Da die ausbildung
zum Schiffsführer/Schiffsführerin einen
deutlich höheren Qualifikationsbedarf
hat, wird in der Folge ein Wechsel in die
Schiffsführerausbildung nicht mehr möglich
sein. Natürlich kann aber auch in
Zukunft mit dem abschluss Steuermann
eine Patentprüfung nach weiterer Fahrzeit
abgelegt werden.
Über den Gang des Neuordnungsverfahren
werden wir berichten.
58
Binnenschifffahrt 07 | 2020
IMPrESSUM
Fortführung der
Binnenschiffahrt
und Wasserstraßen
Zeitsch rift für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen
(© Verein für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V.) im 130. Jahrgang
Die Binnenschifffahrt ist offzielles Organ und Mitteilungsblatt für:
Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, Hamburg
Deutscher Fähr-Verband, rüdesheim
Deutscher Wasserstraßen- und Schifffahrtsverein rhein-Main-Do nau e.V., Nürnberg
Europäische Binnenschifffahrts-Union, Brüssel, rotterdam
Hafentechnische Gesellschaft e.V., Hamburg
Hafenschifffahrtsverband Hamburg e.V., Hamburg
Moselkommission, Trier
Permanent International association of Navigation Congresses (PIaNC)
Verein für europäische Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V., Duisburg
Zentralkommission für die rheinschifffahrt, Straßburg
Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers
allianz Esa EuroShip GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
argonics GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19
Bank für Schiffahrt (BfS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14
BraUEr Maschinentechnik aG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Currenta GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31
DTG Deutsche Transportgenossenschaft Binnenschifffahrt eG . . . . . .17
E&M Engel & Meier Schiffselektronik Duisburg GmbH . . . . . . . . . . . . . . 44
Häfen rheinland-Pfalz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40
Haeger & Schmidt International GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Hegemann GmbH – Werft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44
IEa Industrieelektronik und autonmation GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Hülskens Wasserbau GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37
k2wlights . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23
Kadlec & Brödlin GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Kappis Nautic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Maximilian Verlag GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12, 33, 34
Messe Kalkar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U4
Podszuck GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11
Sächsische Binnenhäfen oberelbe GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .45
Schiffstechnik Buchloh GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Schiffswerft Hermann Barthel GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Berlin . . . . . . . . .30
Shell Deutschland oil GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U2
Staatliche rhein-Neckar-Hafengesellschaft Mannheim mbH . . . . . . . . .39
Werft Malz GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Wessels GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13
Wittig GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
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Binnenschifffahrt
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Binnenschifffahrt 07 | 2020
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