8. September 2022
- Land Steiermark übernimmt bis zu 30 Prozent der Kosten für Sanierungen - Stadt.Oase für Kinder eröffnet am Montag in Graz - KPÖ spendete mehr als 1 Million Euro ihrer Klubförderung - Wiederbetätigung: 26-Jähriger mit Nazi-Tattoos vor Gericht - Vorurteile abbauen: Neue Workshop-Reihe in Grazer Schulen - Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer: Graz top trotz Personalnot
- Land Steiermark übernimmt bis zu 30 Prozent der Kosten für Sanierungen
- Stadt.Oase für Kinder eröffnet am Montag in Graz
- KPÖ spendete mehr als 1 Million Euro ihrer Klubförderung
- Wiederbetätigung: 26-Jähriger mit Nazi-Tattoos vor Gericht
- Vorurteile abbauen: Neue Workshop-Reihe in Grazer Schulen
- Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer: Graz top trotz Personalnot
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<strong>8.</strong> SEPTEMBER <strong>2022</strong>, E-PAPER AUSGABE<br />
Getty<br />
Quelle: ZAMG<br />
23°<br />
Kühler als zuletzt<br />
zeigt sich<br />
der morgige<br />
Freitag in Graz.<br />
Am Nachmittag<br />
nimmt auch die Bewölkung zu.<br />
Einzelne Gewitter sind möglich.<br />
Unerfreuliche Zusammenkunft<br />
Ein 26-Jähriger musste sich heute für<br />
seine verschiedenen Nazi-Tattoos in<br />
Graz vor Gericht verantworten. 4<br />
Erfreuliche Zusammenkunft<br />
Das Grazer Tramway Museum feiert<br />
seinen 50. Geburtstag und lädt am<br />
Samstag zum großen Fest. 8<br />
Gegen Versiegelung und Abriss von Altbestand<br />
Land stellt jetzt die<br />
Förderungen für<br />
Sanierungen neu auf<br />
GETTY, KK, TRAMWAY MUSEUM<br />
Aus alt mach neu. Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und im Hinblick auf den Klimaschutz reformiert das Land Steiermark die<br />
Förderschienen für Wohnhaussanierungen. So will man auch verhindern, dass alte Villen abgerissen werden und leistbaren Wohnraum schaffen. SEITE 2
2 graz<br />
www.grazer.at <strong>8.</strong> SEPTEMBER <strong>2022</strong><br />
St. Oswalds Bürgermeister Andreas<br />
Staude verstarb am Mittwoch. GEMEINDE<br />
Bürgermeister<br />
verstorben<br />
■ Traurige Nachrichten aus der<br />
Gemeinde St. Oswald. Der langjährige<br />
(SPÖ-)Bürgermeister Andreas<br />
Staude, er hatte dieses Amt<br />
ganze 23 Jahre inne, verstarb am<br />
Mittwoch im Krankenhaus. Bei<br />
der Gemeinderatswahl 2020 hatte<br />
er zuletzt 65 Prozent erreicht.<br />
„Mit ihm verlieren wir einen<br />
geschätzten Bürgermeister, aufrechten<br />
Sozialdemokraten und<br />
lieben Freund. Ich wünsche seiner<br />
Familie tröstende Zuversicht<br />
in diesen schweren Stunden“,<br />
meldete sich Landesrätin Ursula<br />
Lackner auf Facebook zu Wort.<br />
Die Corona-Infektionszahlen in<br />
Graz sind weiter am sinken. GETTY<br />
Corona in Graz<br />
und Umgebung<br />
■ Die Infektionszahlen sind in<br />
Graz seit gestern wieder unter<br />
eine Inzidenz von 300 gesunken.<br />
Die Sieben-Tage-Inzidenz<br />
beträgt 298,7 (gestern: 322,5).<br />
In GU liegt der Wert bei 263,8<br />
(gestern: 278,7). Im Durchschnitt<br />
sind es in der Steiermark<br />
momentan 253,0 Fälle<br />
pro 100.000 Einwohner. Die<br />
AGES vermeldet 104 Fälle auf<br />
steirischen Normal- und drei<br />
auf Intensivstationen. 547 Grazer<br />
sind bisher mit Corona verstorben,<br />
419 aus GU.<br />
Land übernimmt bis zu 30 Prozent der Kosten<br />
Förderungs-Paket<br />
für Sanierungen<br />
Klubobmann Hannes Schwarz, Wohnbaulandesrat Johann Seitinger und Fachabteilungsleiter Michael Sebanz (v.l.)<br />
stellten die neuen indivuell maßgeschneiderten Fördermodelle für Wohnhaussanierungen vor.<br />
LAND STEIERMARK/BINDER<br />
UNTERSTÜTZUNG. Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und im<br />
Hinblick auf den Klimaschutz reformiert das Wohnbauressort des Landes<br />
Steiermark unter anderem die Förderschienen für Wohnhaussanierungen.<br />
Von Tobit Schweighofer<br />
tobit.schweighofer@grazer.at<br />
Wer sein Haus oder seine<br />
Wohnung saniert kann<br />
Energie sparen und damit<br />
sowohl das Klima als auch<br />
die Geldbörse schonen. Außerdem<br />
werden durch den Erhalt<br />
bestehender Gebäude wertvolle<br />
Böden vor zusätzlicher Versiegelung<br />
geschützt. Eine umfassend<br />
sanierte Wohnung reduziert den<br />
Heizwärmebedarf erfahrungsgemäß<br />
durchschnittlich um rund<br />
70 Prozent. Nicht zuletzt deshalb<br />
legt man im Land Steiermark<br />
bei den Wohnbauförderungen<br />
jetzt einen besonderen Fokus auf<br />
Sanierungen. „Wohnen ist ein<br />
Grundbedürfnis und mit dieser<br />
umfassenden Reform sorgen wir<br />
für leistbaren Wohnraum, schützen<br />
das Klima und entlasten<br />
die Steirerinnen und Steirer“, so<br />
Wohnbaulandesrat Johann Seitinger,<br />
der gemeinsam mit SP-<br />
Klubobmann Hannes Schwarz<br />
ein umfassendes Paket zur Re-<br />
form der Sanierungsförderungen<br />
des Landes geschnürt hat.<br />
Einmalige Förderung<br />
Im Zuge dieser Reform erfolgt<br />
eine Vereinfachung der unterschiedlichen<br />
Förderungen. So<br />
wird verstärkt auf einmalige Förderbeiträge<br />
anstatt mehrjährigen<br />
Zuschüsse, die einen Bankkredit<br />
voraussetzen, gesetzt. Die<br />
Förderungen bewegen sich je<br />
nach Umfang der Sanierungsmaßnahmen<br />
zwischen 15 Prozent<br />
(Kleine Sanierung) und 30<br />
Prozent (Umfassende energetische<br />
Sanierung, Maßnahmen für<br />
barrierefreies Wohnen) der förderbaren<br />
Kosten.<br />
Neue Regeln gelten auch für<br />
die Assanierung (das zumindest<br />
weitgehende Ersetzen eines bestehenden<br />
Gebäudes am selben<br />
Standort), bei der eine deutlich<br />
niedrigere Mietkostenobergrenze<br />
eingezogen wird. Mieten in nach<br />
den neuen Regeln assanierten<br />
Objekten dürfen in Zukunft maximal<br />
zwei Drittel des steirischen<br />
Alle Förderrichtlinien<br />
auf www.grazer.at<br />
Richtwertmietzinses betragen.<br />
Im Vergleich zur alten Förderung<br />
wird die Miete sogar um rund<br />
40 Prozent niedriger, da unter<br />
anderem für die Kücheneinrichtung<br />
kein Aufpreis mehr verlangt<br />
werden darf. Eine besondere Erleichterung<br />
gibt es auch bei der<br />
Beantragung der Förderungen,<br />
die künftig vollständig online beantragt<br />
werden können.<br />
Individual-Angebote<br />
„Mit den unterschiedlichen Förderschienen<br />
bieten wir für jede<br />
Lebenslage ein maßgeschneidertes<br />
Angebot“, erklärt Seitinger.<br />
„Mit dieser großen Reform<br />
wollen wir Sanierungen von der<br />
Förderung bis zur Umsetzung so<br />
einfach und effizient wie möglich<br />
machen.“ Schwarz stößt ins selbe<br />
Horn: „Wohnen in der Steiermark<br />
soll nicht nur klimafreundlich,<br />
sondern auch leistbar sein.<br />
Das ist unser Ziel und daran arbeiten<br />
wir als Koalition - gerade<br />
jetzt, wo das Leben immer teurer<br />
wird – mit voller Kraft.“
<strong>8.</strong> SEPTEMBER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
graz 3<br />
Stadt.Oase für Kinder<br />
■ Am Montag eröffnet die<br />
neue Stadt.Oase der Kinderfreunde<br />
am Tummelplatz.<br />
Kinder im Alter zwischen acht<br />
und 13 Jahren haben dort die<br />
Möglichkeit Nachmittage sowie<br />
Samstage in einer coolen<br />
Location zu verbringen und<br />
dort in Ruhe ihre selbst mitgebrachte<br />
Jause essen, Hausaufgaben<br />
erledigen oder einfach<br />
nur gemeinsam chillen und<br />
die Zeit zwischen Terminen<br />
überbrücken. In den völlig<br />
neu gestalteten Räumlichkeiten<br />
gibt es verschiedene Möglichkeiten<br />
dazu – von der Hängematte<br />
bis zum Tischhockey.<br />
Die Stadt.Oase kann ohne<br />
Voranmeldung und kostenlos<br />
besucht werden. In den Schulferien<br />
sind auch Workshops zu<br />
den Themen Medien, Digitalisierung<br />
und mehr geplant.<br />
In der Stadt.Oase, die am Montag am Tummelplatz eröffnet, können sich<br />
Kinder die Zeit vertreiben. Auch Workshops sind in Zukunft geplant. MILATOVIC<br />
KPÖ-Klubobfrau Christine Braunersreuther freut sich: eine Million Euro<br />
Klubförderung wurde für Menschen in Not zur Verfügung gestellt. PRASSL/KPÖ GRAZ<br />
KPÖ spendete 1 Million<br />
■ Seit Einführung der Erhöhung der<br />
Klubförderung im Jahr 2014 wurden<br />
vom KPÖ-Gemeinderatsklub<br />
aus diesen Mitteln 5.932 einkommensschwache<br />
und in Not geratene<br />
Menschen finanziell unterstützt.<br />
Knapp 325.000 Euro hat der Klub<br />
zwischen Juli 2021 und Juni <strong>2022</strong> an<br />
Klubförderung bezogen. Von dieser<br />
Fördersumme wurden rund zwei<br />
Drittel – das entspricht über 226.000<br />
Euro - als Unterstützungsleistung<br />
direkt an Menschen in sozialen<br />
Notlagen weitergegeben. Im August<br />
wurde jetzt der Wert von einer<br />
Million Euro überschritten! „Politik<br />
ist kein Selbstzweck oder Selbstbedienungsladen<br />
für Parteien. Die<br />
Politik muss immer den Menschen<br />
dienen. Darum haben wir 2014 die<br />
Erhöhung der Klubförderung nicht<br />
nur abgelehnt, sondern uns auch<br />
dazu entschlossen, das Geld der<br />
Bevölkerung zurückzugeben“, sagt<br />
Klubobfrau Christine Braunersreuther.<br />
Abnehmen mit Hausmittel<br />
APFELESSIG. Er ist als Salatbeigabe sehr beliebt, aber auch als gesundes Hausmittel zur inneren<br />
und äußerlichen Anwendung. Nahezu kleine Wunder werden dem Apfelessig nachgesagt.<br />
Wertvolle Unterstützung<br />
leistet Apfelessig<br />
beim Abnehmen und<br />
für unsere Gesundheit. Apfelessig<br />
ist ein uraltes Hausmittel<br />
mit vielfältigen Wirkungsweisen<br />
und Anwendungsgebieten. Eine<br />
besonders positive Wirkung hat<br />
der vergorene Apfelmost auf die<br />
Verdauung und auf den Darm.<br />
Heißhunger<br />
Durch seine Säure kann der Apfelessig<br />
schon über die Mund-<br />
schleimhaut die Bildung und<br />
Ausschüttung der Verdauungssäfte<br />
anregen. Gleichzeitig er-<br />
höht er die Konzentration der<br />
Magensäure, was ein Völlegefühl<br />
nach dem Essen verhindert. Hier<br />
ein paar Tipps warum Apfeles-<br />
sig im Alltag nicht fehlen sollte.<br />
Erstens: Er hilft gegen Heißhungerattacken:<br />
Der Apfelessig regu-<br />
liert unseren Blutzuckerspiegel,<br />
verhindert daher Blutzuckerschwankungen<br />
und folglich „Un-<br />
terzuckerphasen“, die sich dann<br />
als Heißhungerattacken bemerkbar<br />
machen. Diese sind wiede-<br />
rum dafür zuständig, dass man<br />
häufig zu schnell und vor allem<br />
auch das Falsche isst. Zweitens:<br />
Unterstützung beim Fettabbau:<br />
Ein häufig hoher Blutzuckerspiegel<br />
führt oft zu einem chro-<br />
nischen Insulinhoch. Der hohe<br />
Insulinspiegel... Weiterlesen: ht-<br />
tps://www.shoppingcityseiers-<br />
berg.at/myshopping-blog/<br />
Apfelessig enthält viele Vitamine und Mineralstoffe. Wissenschaftlich bewiesen<br />
ist, dass er all das enthält, was auch den Apfel gesund macht. FOTO<br />
NEWS AUS DER SHOPPINGCITY SEIERSBERG<br />
ENTGELTLICHE KOOPERATION
4 graz<br />
www.grazer.at <strong>8.</strong> SEPTEMBER <strong>2022</strong><br />
Im Straflandesgericht wurde heute aufgrund von Nazi-Tattoos prozessiert.<br />
Der Angeklagte wurde (nicht rechtskräftig) schuldig gesprochen. GETTY<br />
Wiederbetätigung: Mit<br />
Nazi-Tattoos vor Gericht<br />
PROZESS. Wegen eines Hakenkreuzes und anderen<br />
Tattoos musste sich ein Mann verantworten.<br />
Stadtrat Robert Krotzer, Schriftsteller Omar Khir Alanam und Integrationsreferatsleiterin<br />
Kavita Sandhu (v.l.) präsentierten das Projekt im Rathaus. KK<br />
Vorurteile abbauen:<br />
Workshops für Schulen<br />
INSPIRIEREND. Ein Projekt mit Schriftsteller Omar<br />
Khiran Alanam soll jetzt das Miteinander stärken.<br />
Von Lia Remschnig<br />
lia.remschnig@grazer.at<br />
Recht bemitleidenswert hört<br />
sich jene Geschichte des<br />
Mannes an, der heute vor in<br />
Graz vor Gericht sitzt. Die Verteidigerin<br />
erzählt von einer schlimmen<br />
Kindheit, bereits mit sieben Jahren<br />
sei die Mutter gestorben, schon mit<br />
zwölf wäre der Angeklagte fern von<br />
Zuhause untergebacht worden. Regelmäßige<br />
Aufenthalte in der Kinder-<br />
und Jugendpsychiatrie, die aufgrund<br />
der späteren Delikte offenbar<br />
keine Wirkung gezeigt hatten – der<br />
29-Jährige wurde als geistig abnormer<br />
Rechtsbrecher eingestuft. Im<br />
Alter von 16 Jahren kam er dann<br />
in den Maßnahmenvollzug. Der<br />
gebürtige Kärntner soll sich selbst<br />
während eines Haftaufenthaltes<br />
nationalsozialistische Zeichen gestochen<br />
und zur Schau gestellt zu<br />
haben. Ein Hakenkreuz, die Ziffern<br />
„18“ und „88“ zieren seither seinen<br />
linken Unterschenkel. Aus rein sarkastischen<br />
bzw. ironischen Gründen,<br />
wie er sagt, denn er sei kein<br />
Nazi. Auch, um ausländische Mit-<br />
häftlinge abzuschrecken. Vielen ist<br />
bekannt, dass sich hinter den Ziffern,<br />
welche den ersten und achten<br />
Buchstaben im Alphabet darstellen,<br />
die Worte „Heil Hitler“ und der<br />
Name des Diktators verbergen.<br />
Ausgang<br />
„Ich war zu der Zeit einfach komplett<br />
verzweifelt. Da habe ich mich<br />
auch am Arm geschnitten“, gibt<br />
der Angeklagte als Grund für seine<br />
Tattoos an. Der Richter könne es<br />
nicht nachvollziehen, sich solche<br />
Tätowierungen zu stechen, ohne<br />
die Gesinnung dahinter zu teilen.<br />
Nach leicht aggressivem Verhalten<br />
als Antwort, fordert der Richter<br />
Bewahrung der Sittlichkeit im<br />
Gerichtssaal: „Achten Sie auf Ihre<br />
Sprache und mäßigen Sie sich.<br />
Wir sind hier nicht auf der Straße.“<br />
Der Angeklagte bezeichnet sich<br />
als „moderner Jude“, da er schon<br />
in jungen Jahren – seiner Meinung<br />
nach völlig zu Unrecht – für potenziell<br />
lebenslänglich eingestuft wurde.<br />
Das einstimmige Urteil: 3 Jahre<br />
Haft – nicht rechtskräftig. Die Verteidigung<br />
meldete Nichtigkeit an.<br />
Von Lia Remschnig<br />
lia.remschnig@grazer.at<br />
Er ist selbst vor Jahren geflüchtet<br />
und weiß somit, wovon er<br />
spricht: Schriftsteller Omar<br />
Khiran Alanam hat einen bemerkenswerten<br />
Werdegang hinter<br />
sich: 2017 aus Syrien entkommen,<br />
kämpft er heute mithilfe von starken<br />
Worten für ein friedvolles Miteinander<br />
und das Abbauen von<br />
Vorurteilen. Schließlich erfuhr<br />
der 31-Jährige aus erster Hand,<br />
wie es für jemanden sein kann,<br />
der von einem fremden Land nach<br />
Österreich kommt. Genau davon<br />
handelt auch sein Buch „Feig, faul<br />
und frauenfeindlich“, das eben<br />
jene Vorurteile beschreibt, mit<br />
denen geflüchtete Menschen nur<br />
zu oft konfrontiert sind. Dabei sei<br />
vielmehr das System dahinter zu<br />
kritisieren, das sich so hartnäckig<br />
halte, so der charismatische Autor.<br />
Dieses ließe sich nur mit Kommunikation<br />
und Aufklärung brechen.<br />
Dafür brauche es jedoch auch sehr<br />
viel Selbstreflxion.<br />
Daher möchte Omar in dem<br />
Projekt mit der Stadt Graz vor allem<br />
jene Werte vermitteln.<br />
Vermittlung<br />
Seine Erfahrungen möchte Omar<br />
mit Schülern teilen, die Ähnliches<br />
durchgemacht haben und sie dadurch<br />
stärken. Aber auch zeigen,<br />
dass es durchaus positiv sein kann,<br />
fremde Wurzeln zu haben.<br />
Die zehn vom Integrationsreferat<br />
geförderten Workshops sollen<br />
bereits ab Herbst kostenlos in<br />
Graz für Schüler ab 14 Jahren angeboten<br />
werden. Schulen können<br />
sich hierfür bei Interesse an Omar<br />
selbst wenden (omar.khiralanam@<br />
gmail.com), so die Leitung des Integrationsreferates<br />
Kavita Sandhu.<br />
Zwei bis drei Unterrichtsstunden<br />
sollen dafür zur Verfügung gestellt<br />
werden. „Besonders Kinder und<br />
Jugendliche mit Flucht- oder Migrationsbiographie<br />
sehen sich mit<br />
einer Reihe von Identitätsfragen<br />
konfrontiert“, gibt Stadtrat Robert<br />
Krotzer zu bedenken. Sie bräuchten<br />
Vorbilder und Verständnis. Der<br />
sympathische Autor sei genau dafür<br />
die richtige Person.<br />
derGrazer<br />
IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 |<br />
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0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. Eva Semmler<br />
(0664/80 666 6895) | Victoria Purkarthofer (0664 / 80 666 6528) | OFFICE MANAGEMENT & PR-REDAKTION: Pia Ebert (0664/ 80 666 6642) | PRODUKTION: Burkhard Leitner | VERBREITETE AUFLAGE PRINT: 176.193 (Der<br />
Grazer, wö, ÖAK 1.HJ 2021). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.
<strong>8.</strong> SEPTEMBER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
AK-Kinderbetreuungsatlas:<br />
graz 5<br />
Graz top, aber Personalnot<br />
NEU. Laut dem 9. Kinderbetreuungsatlas der AK-Steiermark hat sich das Angebot in der Steiermark<br />
verbessert, Graz ist weiter im absoluten Spitzenfeld. Aber: Der Personalmangel wird zum Problem.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Immer wieder hört man zuletzt<br />
von Gruppenschließungen,<br />
das Land schnürte ein Paket,<br />
die Neos präsentierten gestern<br />
einen 5-Punkteplan: Es liegt noch<br />
einiges im Argen, rund um die<br />
steirischen Kindergärten und<br />
Kinderkrippen. Passend dazu<br />
präsentierte die steirische Arbeiterkammer<br />
heute ihren mittlerweile<br />
9. Kinderbetreuungsatlas.<br />
Der zeigte eigentlich durchaus<br />
Verbesserungen, allerdings, so<br />
betonte AK-Präsident Josef Pesserl<br />
bei der Präsentation, wird<br />
dies von der dramatischen Personalsituation<br />
überschattet: „Nicht<br />
nur die Elementarpädagoginnen<br />
brennen aus und wandern<br />
schließlich ab – auch die Kinder<br />
und ihre Eltern leiden, die Versor-<br />
gung ist nicht mehr gewährleistet“,<br />
so Josef Pesserl. Die Politik<br />
sei gefordert, für bessere Arbeitsbedingungen<br />
Bezahlung für die<br />
Beschäftigten zu sorgen.<br />
Graz top<br />
Die Ergebnisse des Atlas lesen<br />
sich dennoch positiv. Von 286<br />
steirischen Gemeinden erfüllen<br />
153 (2021 waren es 144) die<br />
Kriterien für die „Kategorie A“:<br />
„Für diese Kategorie müssen<br />
eine Betreuungseinrichtung für<br />
Kinder unter drei Jahren, ein<br />
Ganztageskindergarten und eine<br />
Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder<br />
vorhanden sein“,<br />
erklärt Frauenreferatsleiterin<br />
Bernadette Pöcheim. Seltener<br />
sind Gemeinden, die den Kriterien<br />
des „Vereinbarkeitsindikators<br />
für Familie und Beruf“ gerecht<br />
werden. So haben 74 Gemein-<br />
den (2021: 76) Betreuungsangebote<br />
für Kinder von null bis zehn<br />
Jahren mit Öffnungszeiten, die<br />
beiden Elternteilen Vollzeitjobs<br />
ermöglichen. Graz gehört noch<br />
dazu, auch 13 Gemeinden aus<br />
Graz-Umgebung, die restlichen<br />
GU-Gemeinden finden sich immer<br />
noch in Kategorie A. Seitens<br />
der Arbeiterkammer hält man<br />
aber fest, dass viele der Angebote<br />
durch die Personalsituation in<br />
Gefahr seien. Details:<br />
kinderbetreuungsatlas.akstmk.at<br />
Josef Pesserl, AK-Frauenreferatsleiterin Bernadette Pöcheim (l.) und Cordula<br />
Schlamadinger, Leiterin der Kinderdrehscheibe.<br />
AK STMOK/GERNOT EDER<br />
BEZAHLTE ANZEIGE DES LANDES STEIERMARK; BILD: GETTYIMAGES.AT / GOODBOY PICTURE COMPANY<br />
Corona-Schutzimpfung:<br />
Schützen Sie<br />
Ihr Kind<br />
Die Corona-Schutzimpfung ist für Kinder ab 5 Jahren<br />
allgemein empfohlen. Sie ist gut verträglich, hochwirksam,<br />
schützt vor COVID-19-Erkrankungen und möglichen<br />
Spätfolgen. Für Kinder von 5–11 Jahren gibt es eigene Impfstoffe.<br />
Wie bei Erwachsenen werden für einen optimalen<br />
Impfschutz drei Impfungen empfohlen.<br />
! Mehr Informationen unter www.impfen.steiermark.at<br />
Allgemeine Coronavirusinformationen erhalten Sie telefonisch<br />
über die Hotline der AGES unter 0800 555 621
6 graz<br />
www.grazer.at <strong>8.</strong> SEPTEMBER <strong>2022</strong><br />
C H R O N I K<br />
würde. Die Gefahrenstoffkundige<br />
Organe (GKO) der Polizei<br />
Blaulicht<br />
stellten fest, dass es sich dabei<br />
um eine basische Flüssigkeit<br />
Report<br />
handelte, die aus einer Dehnungsfuge<br />
ausgetreten war.<br />
✏ lia.remschnig@grazer.at<br />
Möglicherweise waren starke<br />
Regenfälle der vergangenen<br />
Tage die Ursache, die zu<br />
Schadstoffausschwemmungen<br />
der Trägerkonstruktion im Bereich<br />
der Gleisanlage geführt<br />
hatten. Die Sperre des Weblinger<br />
Gürtel würde Stau verursachen.<br />
Das Magistrat Graz<br />
sowie Sachverständige des<br />
Auf nasser Fahrbahn passierte gestern ein Unfall zwischen zwei Autos: Vier Landes Steiermark haben die<br />
Menschen wurden dabei unbestimmten Grades verletzt. FF ST. RUPRECHT AN DER RAAB Ermittlungen aufgenommen.<br />
Autos kollidiert:<br />
Personen verletzt<br />
■ Gestern kollidierte in Albersdorf-Prebuch<br />
im Bezirk Weiz<br />
ein 35-jähriger Pkw-Lenker<br />
mit einem anderen. Gleich vier<br />
Personen wurden dabei verletzt,<br />
darunter auch ein Mann<br />
aus Graz-Umgebung. Etwa um<br />
16.40 Uhr fuhr ein 44-Jähriger<br />
aus Graz-Umgebung auf der<br />
B64 von Gleisdorf kommend in<br />
Richtung Weiz. Im Bereich der<br />
Kreuzung wollte er abbiegen,<br />
dabei dürfte er von dem Pkw<br />
hinter ihm, gelenkt von einem<br />
35-jährigen Weizer, touchiert<br />
worden sein. So wurden die<br />
Fahrzeuge allem Anschein nach<br />
in den Straßengraben geschleudert<br />
und stark beschädigt. Der<br />
44-Jährige erlitt Verletzungen<br />
unbestimmten Grades, wie<br />
auch der 35-Jährige sowie eine<br />
36-Jährige und ein Sechsjähriger.<br />
Alle wurden vom Roten<br />
Kreuz ins LKH Weiz gebracht.<br />
Puntigam: Stau<br />
durch Flüssigkeit<br />
■ Am gestrigen Mittwoch kam<br />
es am Nachnittag zu einem<br />
Flüssigkeitsaustritt bei der Un-<br />
terführung der Eisenbahnbrücke<br />
am Weblinger Gürtel. Aufgrund<br />
dessen besteht, wie die<br />
Polizei sagte, in diesem Bereich<br />
auf weiteres eine Verkehrssperre.<br />
Gegen 16 Uhr wurden Kräfte<br />
der Berufsfeuerwehr Graz zur<br />
Unterführung der Eisenbahnbrücke<br />
am Weblinger Gürtel<br />
beordert, da eine unbekannte<br />
Flüssigkeit ausgetreten war und<br />
auf die Fahrbahnen tropfen<br />
Warnungen vor<br />
Verkehrsstörungen<br />
■ Am heutigen Donnerstag<br />
rechnet man mit Stau, nicht<br />
nur aufgrund der andauernden<br />
Sperre des Weblinger Gürtels,<br />
sondern auch wegen des<br />
Konzerts der Band „die Ärzte“<br />
sowie des Sturm-Spiels im<br />
Grazer Stadtgebiet. Die Polizei<br />
empfiehlt, Öffis zu nutzen.
<strong>8.</strong> SEPTEMBER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
graz 7<br />
Der erste Atheist<br />
Konrad Deubler<br />
Grazer<br />
Straßen<br />
Für viele ist der FriedWald nur auf den zweiten Blick als Bestattungsort erkennbar.<br />
Nur dezente Namenstafeln am Baum weisen darauf hin. KLEINBURGER<br />
Zehn Jahre FriedWald<br />
■ Immer mehr Menschen wünschen<br />
sich, später mal an den<br />
Wurzeln eines Baumes ihre letzte<br />
Ruhe zu finden. Das zeigt der<br />
zunehmende Erfolg des „Fried-<br />
Wald Schöcklland“ in Kumberg.<br />
Zehn Hektar Wald sind hier als<br />
Friedhof ausgewiesen, die Möglichkeit,<br />
hier bestattet zu werden,<br />
gibt es nun seit exakt zehn<br />
Jahren. Zeit einen Blick zurück<br />
zu werfen: Mittlerweile fanden<br />
beim FriedWald in Kumberg<br />
schon mehr als 1000 Verstorbene<br />
ihre letzte Ruhe. Wir erleben<br />
seit vielen Jahren, dass<br />
viele Menschen bewusst eine<br />
Bestattung in der Natur wählen.<br />
Für die Angehörigen bringt der<br />
Besuch im FriedWald, Trost,<br />
Hoffnung und Geborgenheit,“<br />
sagt Betreiberin Ingrid Großschädl.<br />
Besonders im Verlauf<br />
der Corona-Pandemie sei das<br />
Interesse stark gestiegen. Am<br />
24. <strong>September</strong> und am <strong>8.</strong> Oktober<br />
gibt es wieder Führungen<br />
für Interessierte.<br />
Der sogenannte „Bauernphilosoph“<br />
Konrad Deubler<br />
lebte Ende des 19. Jahrhunderts.<br />
Er wurde am 26.<br />
November des Jahres<br />
1814 in Goisern geboren<br />
und war Landwirt,<br />
Bäcker, Gastwirt<br />
und Bürgermeister<br />
von Goisern, das bei<br />
Ischl im Salzkammergut<br />
liegt. Der Kosmopolit,<br />
der nach seinen Reisen heimgekehrt<br />
war, bekam Probleme<br />
Die<br />
Konrad-<br />
Deubler-<br />
Gasse geht<br />
auf einen<br />
Landwirt<br />
zurück. KK (2)<br />
aufgrund seiner aufklärerischen<br />
und religionskritischen<br />
Schriften. Er wurde als Hochverräter<br />
verurteilt und eingesperrt,<br />
1857 jedoch vom<br />
Kaiser begnadigt. Danach<br />
strebte er eine<br />
Karriere im Bürgermeisteramt<br />
an, das er<br />
schließlich erhielt. Im<br />
März des Jahres 1884<br />
verstarb er. Deubler gilt<br />
als Vorreiter der Atheisten und<br />
Freidenker.<br />
Jetzt<br />
mitdiskutieren<br />
www.facebook.com/derGrazer<br />
Gleichheit<br />
Es ist egal, ob Radfahrer, Autofahrer<br />
oder Fußgänger. Vor Jahren<br />
hab ich irgendwo gelesen,<br />
dass in der Steiermark einer<br />
von vier psychische Probleme<br />
hat. Dunkelziffer weit höher. Es<br />
laufen ja lauter Psychopathen<br />
herum.<br />
Ivo Rybar<br />
* * *<br />
Sarkasmus<br />
Gott sei Dank sind Radfahrer<br />
so tolle Verkehrsteilnehmer und<br />
rücksichtsvoll, dass sie es sich<br />
wirklich verdient haben, dass<br />
man sie nur mehr mit 1,5 oder 2<br />
Meter Abstand überholen darf,<br />
weil sie ja so gefährdet sind.<br />
Kerstin Stin<br />
* * *<br />
Problem<br />
In der Belgiergasse hatten wir<br />
vor kurzem noch ein weißes<br />
Fahrrad als Mahnmal, dass ein<br />
Radfahrer zu Tode kam. Soviel<br />
zum Thema, wie rücksichtsvoll<br />
Autofahrer sind. Davon liest<br />
man halt seltener, weil sich Autofahrer<br />
ja so gern über Radler<br />
echauffieren. Statistisch sind<br />
Autofahrer weitaus gefährlicher<br />
als Radfahrer.<br />
Oliver Reischl<br />
* * *<br />
Übersehen<br />
Ist mir auch schon passiert,<br />
dass ich dort die Straßenbahn<br />
übersehen hab´ und es war<br />
mein Fehler.<br />
Marc Stipsits<br />
* * *<br />
Technik<br />
Bei den 50 Jahre alten Klapperkisten<br />
der Holding Graz kein<br />
Wunder, dass die nicht rechtzeitig<br />
abbremsen können.<br />
Stephan Grunwald<br />
* * *<br />
Kennzeichen<br />
Kennzeichen für Radfahrer gehören<br />
her!<br />
Sandra Meßner<br />
* * *<br />
Schuldzuweisung<br />
Radfahrer dürfen anscheinend<br />
alles, egal. Sie fahren<br />
über rot am Fussgängerweg<br />
usw. Frechheit.<br />
Heimo Karner<br />
* * *<br />
Gefahr<br />
Sorry, bin seit 1973 mit dem<br />
Fahrrad in Graz unterwegs,<br />
aber was in den letzten 10 Jahren<br />
abgeht... ich selber fahre in<br />
der Stadt nicht mehr mit dem<br />
Fahrrad. Gefahr für alle.<br />
Anneliese Zeiler<br />
* * *<br />
Meistkommentierte<br />
Geschichte<br />
des Tages<br />
Verletzte<br />
in Bim:<br />
Bremsung<br />
Dienstagabend leitete ein<br />
Straßenbahnfahrer der Linie<br />
7 beim Südtiroler Platz aufgrund<br />
einer Radfahrerin eine<br />
Gefahrenbremsung ein. Eine<br />
Frau kam zu Sturz. Die 79-Jährige<br />
erlitt dabei Verletzungen.<br />
Die Radfahrerin ist bislang<br />
laut Polizei noch unbekannt.<br />
Die „Grazer“-Leser diskutieren<br />
über den Fall auf unserer Facebook-Seite.<br />
REAKTIONEN & KOMMENTARE
8 graz<br />
www.grazer.at <strong>8.</strong> SEPTEMBER <strong>2022</strong><br />
Schön herausgeputzt werden sich die Oldtimer-Straßenbahnen aus vielen Jahrzehnten beim Jubiläumsfest des Grazer Tramway-Museums präsentieren.<br />
Vom Jakominiplatz zum Fest kann man auch stilgerecht in einer Oldtimer-Bim anreisen. Viele Überraschungen warten auf die Besucher. TRAMWY MUSEUM ()2)<br />
Oldtimer-Jubiläumsfest<br />
HISTORY. 50 Jahre Grazer Tramway Museum, das will gefeiert werden. Und am Samstag, 10. <strong>September</strong>,<br />
wird in Mariatrost gefeiert und wie. Im Mittelpunkt steht die beeindruckende Oldtimerflotte.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
Beim Verein Grazer Straßenbahn-Museum<br />
ist man<br />
hochzufrieden. Immer<br />
mehr Menschen pilgern nach<br />
Mariatrost, meist mit der legendären<br />
Linie 1 um zu sehen, mit<br />
welchen Straßenbahnwagen man<br />
früher in Graz gefahren ist. „Wir<br />
sind lauter ehrenamtliche Mitarbeiter<br />
und leidenschaftliche Straßenbahnfans.<br />
Wir schließen zwar<br />
nach dem Jubiläumsfest wieder<br />
die Pforten im Museum, sind aber<br />
dennoch das ganze Jahr beschäftigt.<br />
Zu Allerheiligen und zum<br />
Nikolo-Tag fahren wieder alte<br />
Garnituren und dann steht schon<br />
wieder die besonders geschmückte<br />
Weihnachts-Bim auf den Schienen“,<br />
so Klaus Außerhofer vom<br />
Verein Tramway-Museum. „Wir<br />
arbeiten sehr eng mit der Holding<br />
Graz und den Graz Linien zusammen.<br />
Das Fahrpersonal für unsere<br />
Oldtimer mieten wir für unsere<br />
Die Ringlinie 2 fuhr um den Schloßberg durch die Glacisstraße, Wickenburggasse,<br />
wieder zurück. Die längere Strecke führte über den Hauptbahnhof.<br />
Fahrten bei den Graz Linien. Wir<br />
kooperieren auch sehr eng im<br />
Werkstättenbereich.“<br />
Sommer-Bim<br />
Eine besonders gute Idee war die<br />
Einrichtung der Sommer-Bim.<br />
Hier waren in den Ferienmonaten<br />
Oldtimer-Wagen und Beiwagen<br />
im innerstädtischen Einsatz<br />
und die Leute, vor allem waren<br />
es Touristen, aber auch viele Grazer<br />
konnten gratis mitfahren. Außehofer:<br />
„Wir hatten dieses Jahr<br />
rund 3000 Fahrgäste. Ich hoffe,<br />
dass es diese Aktion auch 2023<br />
wieder geben wird, das hängt von<br />
der Stadt ab, die die Sommer-Bim<br />
finanziert.“<br />
Graz hatte ja einmal ein großes<br />
Straßenbahn-Netz, das bis nach<br />
Gösting ging. Die Linie 3 war da<br />
von der Krenngasse nach Gösting,<br />
dort wo heute der Bus Endstation<br />
hat, unterwegs. Auf Schiene die<br />
Wiener Straße entlang, das kann<br />
man sich heute gar nicht vorstellen.<br />
Und noch eine legendäre Linie<br />
gab es bis zum 16. Jänner des<br />
Jahres 1971: Die Ring-Linie, der legendäre<br />
2er, war fast schon Wahrzeichen.<br />
<br />
Jubiläumsfest <strong>2022</strong><br />
■ Samstag, 10. <strong>September</strong>:<br />
Eröffnung vor dem Straßenbahnmuseum<br />
im Mariatrost um<br />
9 Uhr. Es spielt die Kapelle des<br />
Musikvereins der Graz Linien.<br />
Anschließend spielt die Band<br />
einen Frühschoppen.<br />
■ RADIO WURLITZER: Von 13<br />
bis 15 Uhr kommt die Sendung<br />
„Wurlitzer“ vom ORF Steiermark<br />
live vor dem Tramwaymuseum.<br />
Es spielt die Big Band<br />
Graz.<br />
■ Große Tombola: Ab 16 Uhr<br />
gibt es eine große Tombola mit<br />
tollen Preisen.<br />
■ Weiters: Straßenbahnflohmarkt,<br />
Fahrbetrieb auf der<br />
Modellbahnanlage, für Speis<br />
und Trank ist gesorgt.<br />
■ Oldtimerzubringer: Von 9<br />
bis 18 Uhr kann man mit Bim-<br />
Oldtimern vom Jakominiplatz<br />
zum Tramwaymuseum fahren.<br />
■ Der Eintritt zum Jubiläumsfest<br />
ist frei!
<strong>8.</strong> SEPTEMBER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
graz 9<br />
MÄSSIG<br />
GRAZ<br />
LUFTQUALITÄT<br />
OK<br />
TOULON<br />
Liberace sucht<br />
ein Zuhause<br />
Grazer<br />
Pfoten<br />
GETTY<br />
In ganz Europa wurde die<br />
Luftqualität durch die europäische<br />
Umweltagentur gemessen.<br />
Graz schnitt dabei eher<br />
mäßig ab: Gerade einmal der<br />
260. Platz wurde es (insgesamt<br />
nahmen 344 Städte teil). Die<br />
Feinstaubbelastung lag bei 14<br />
Mikrogramm pro Kubikmeter,<br />
was weit über dem vorgegebenen<br />
Richtwert der WHO liegt.<br />
Laut jenem Stand der Vergleichweise<br />
kann sich das Ergebnis<br />
von Toulon in Frankreich eher<br />
sehen lassen. Dort wurden nicht<br />
mehr als 10 Mikrogramm pro<br />
Kubikmeter gemessen, wenn<br />
auch die Stadt nur etwa halb so<br />
groß ist wie Graz. Die sauberste<br />
Luft der Welt gibt es übrigens in<br />
Finnland - mit 6 Mikrogramm<br />
pro Kubikmeter.<br />
GRAZ IM STÄDTEVERGLEICH<br />
Kater Liberace sucht ein Zuhause mit einem Spielgefährten.<br />
Der zweieinhalb Jahre alte<br />
Kater Liberace ist zwar<br />
anfangs noch recht zurückhaltend,<br />
sobald er jedoch in<br />
einen Menschen Vertrauen<br />
gefasst hat, ist er sehr lieb und<br />
anschmiegsam. Außerdem<br />
mag er es, aktiv zu sein und ist<br />
verspielt. Gerne hätte er einen<br />
Artgenossen, weil er sehr sozial<br />
ist, wird er nur als Zweitkatze<br />
vergeben. Ob Wohung oder<br />
Freigang ist ihm gleich.<br />
- 2,5 Jahre<br />
- männlich<br />
- sehr lieb u. verspielt<br />
- nur als Zweitkatze<br />
Kontakt: Arche Noah<br />
www. aktivertierschutz.at<br />
Tel. 0676/84 24 17 434<br />
KK<br />
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Spendezentrum Seiersberg<br />
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Haus 1, Ebene 3<br />
8055 Seiersberg-Pirka<br />
Telefon: +43 (0) 316 / 29 33 33<br />
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Leoben City Shopping,<br />
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Hauptplatz 19, 8700 Leoben<br />
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Familie oder Ihre Freunde es eines<br />
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Von Opus zur<br />
Klassik-Gitarre<br />
AKTIV. Während zuletzt Opus und zuvor die<br />
White Stars ihre Karrieren stoppten, ist Gitarrist<br />
Hans Palier mit Klassik weiter aktiv.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
Daran werden sich nur die<br />
Experten und langjährigen<br />
Weggefährten der<br />
steirischen Band mit Weltkarriere<br />
Opus erinnern. In den Jahren<br />
1974 bis 1980 spielte Hans Palier<br />
Gitarre bei Opus. Die Band hatte<br />
schon unter dem Namen Auftritte<br />
in Gasthäusern und in Kellern, da<br />
stießen 1974 Palier als Gitarrist und<br />
Günter Grasmuck als Schlagzeuger<br />
dazu. Palier erinnert sich gerne<br />
an die alten Opuszeiten, etwa<br />
an den Gewinn beim Steirischen<br />
Bandwettbewerb 1974. Aber Palier<br />
war das Rockgeschäft zu laut und<br />
er mochte lieber die feinen, leisen<br />
Töne und gibt als klassischer Gitarrist<br />
immer wieder neue Lebenszei-<br />
chen von sich. Palier: „Mit meinem<br />
Duo Violarra (Daniela Hölbling<br />
Violine, Hans Palier Gitarre) habe<br />
ich im Lockdown die CD ,Violarra<br />
– Saitenspiel‘ eingespielt. Mit dieser<br />
Produktion gehen wir jetzt im<br />
Herbst auf Konzertreisen im Inland<br />
und als steirische Kulturbotschafter<br />
auch im Ausland.“<br />
Start ist morgen um 18 Uhr in<br />
der Pfarrkirche St. Johann bei<br />
Herberstein. Graz steht am 1<strong>8.</strong><br />
<strong>September</strong> am Terminplan. Das<br />
Duo spielt im Begegnungszentrum<br />
bei dessen Eröffnung in Ragnitz.<br />
Beginn ist 19 Uhr.<br />
Dann geht es zu einem internationalen<br />
Gitarrenfestival und<br />
-wettbewerb nach Portugal an<br />
die Algarve und zum internationalen<br />
Gitarrenfestival nach Aalborg<br />
nach Dänemark.<br />
Hans Palier und Daniela Hölbling sind als „Duo Violarra“ mit neuer CD auf<br />
Herbsttournee und kommen dabei auch nach Graz – in die Ragnitz.<br />
KK<br />
Good Wilson<br />
DJ Martin Murpott (l.) und DJ Romeo mischen das Explosiv auf.<br />
Never trust a Hippy<br />
■ „Endlich ist es soweit & das<br />
Warten auf Godot hat sein Ende<br />
gefunden! Die Tore der Hölle öffnen<br />
sich, um die Stadt in Dunkelheit<br />
zu hüllen, den Pöbel mit Bier<br />
und Spielen zu befriedigen sowie<br />
Polizei, Feuerwehr und Brauereigewerkschaften<br />
in eine finale<br />
Alarmbereitschaft zu versetzen.<br />
Propheten der Endzeit haben sich<br />
EXPLOSIV<br />
aus fernsten Ländern auf den Weg<br />
gemacht, um Graz seiner gerechten<br />
Strafe zuzuführen und dem<br />
Gott der Rache Genüge zu tun.“<br />
Wovon ist da die Rede, vom Derby<br />
GAK gegen Sturm? Nein, die Rede<br />
ist von „Never trust a Hippy“! Und<br />
dahinter verbergen sich die DJs<br />
Romeo und Martin Murpott. 16.<br />
<strong>September</strong> Explosiv, 19 Uhr.<br />
■ „Steig ein ins gitarrenförmige<br />
Taxi von Good Wilson und<br />
mach dich bereit auf eine sanfte<br />
Fahrt an einer sonnigen Küste.<br />
Die Band wird das Gefährt auf<br />
keinen Fall in die erwartete<br />
Richtung steuern.“ „Will It Ever<br />
Stop“, der neue Song des Grazer<br />
Pop Kollektivs Good Wilson,<br />
erzählt die Geschichte eines<br />
Overthinkers: Wie soll man<br />
das Leben leben, was bedeutet<br />
Erwachsenwerden, wie geht<br />
man mit dem aktuellen Weltgeschehen<br />
um? „You can’t be<br />
scared all the time“, sagt Good<br />
Wilson und überfährt liebevoll<br />
all deine Sorgen. Günther<br />
Paulitsch, Alex Connaughton,<br />
Mario Fartacek und Julian<br />
Pieber haben dieses Jahr noch<br />
viel vor. Unter anderem gastiert<br />
die Graz/Villacher Band am 22.<br />
<strong>September</strong> auf der Reeperbahn<br />
in Hamburg.<br />
Günther Paulitsch ist wieder mit der<br />
Good Wilson unterwegs. GOTTSAUNER-WOLF
<strong>8.</strong> SEPTEMBER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
graz 11<br />
Ausblick<br />
Was am Freitag in<br />
Graz wichtig ist<br />
■ Die Grazer dürfen sich auf ein Sporthighlight auf den Kasematten<br />
freuen: Bis Sonntag steigt dort die Europameisterschaft im 3x3 Basketball.<br />
In der Vorrunde wird in vier Dreiergruppen gespielt. Österreichs<br />
Herren treffen auf Litauen und Ungarn. Die Damen auf Deutschland<br />
und Estland.<br />
■ „Selbstbestimmt Leben Steiermark“ feiert 10. Geburtstag im Innenhof<br />
des Lokals „Das Eggenberg“. Bürgermeisterin Elke Kahr,<br />
Stadtrat Kurt Hohensinner und Landesrätin Doris Kampus halten<br />
Festreden für den Verein, der sich für die Rechte von Menschen mit<br />
Behinderung einsetzt. Los geht‘s zum 13.30 Uhr.<br />
■ Morgen ist Reparaturtag in Graz. Im Sinne der Umweltschutz und<br />
Ressourcenschonung wird die Reparaturmeile erstmals am Hauptplatz<br />
eingerichtet: Man kann dort von 11 bis 15 Uhr selbst mitgebrachte,<br />
defekte Gegenstände von Handwerkern, Mechanikern und<br />
Unternehmern reparieren lassen.<br />
■ Ab 27. <strong>September</strong> geht das Lichtkunstfestival Klanglicht am<br />
Schloßberg sowie im neuen Stadtteil Reininghaus über die Bühne.<br />
Zuvor werden morgen weitere Details präsentiert.<br />
Seit vier Jahren gibt es die Aktion „Graz repariert“. Morgen Freitag kann man<br />
erstmals am Hauptplatz mitgebrachte Gegenstände reparieren lassen. GETTY<br />
■ In der Bakerhouse Gallery in der Herrgottwiesgasse wird morgen<br />
Freitag die Ausstellung „Epic!22“ eröffnet. 18 Künstler rund um Hausherr<br />
Tom Lohner präsentieren dort ihre neuesten Werke.