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8. September 2022

- Land Steiermark übernimmt bis zu 30 Prozent der Kosten für Sanierungen - Stadt.Oase für Kinder eröffnet am Montag in Graz - KPÖ spendete mehr als 1 Million Euro ihrer Klubförderung - Wiederbetätigung: 26-Jähriger mit Nazi-Tattoos vor Gericht - Vorurteile abbauen: Neue Workshop-Reihe in Grazer Schulen - Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer: Graz top trotz Personalnot

- Land Steiermark übernimmt bis zu 30 Prozent der Kosten für Sanierungen
- Stadt.Oase für Kinder eröffnet am Montag in Graz
- KPÖ spendete mehr als 1 Million Euro ihrer Klubförderung
- Wiederbetätigung: 26-Jähriger mit Nazi-Tattoos vor Gericht
- Vorurteile abbauen: Neue Workshop-Reihe in Grazer Schulen
- Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer: Graz top trotz Personalnot

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<strong>8.</strong> SEPTEMBER <strong>2022</strong>, E-PAPER AUSGABE<br />

Getty<br />

Quelle: ZAMG<br />

23°<br />

Kühler als zuletzt<br />

zeigt sich<br />

der morgige<br />

Freitag in Graz.<br />

Am Nachmittag<br />

nimmt auch die Bewölkung zu.<br />

Einzelne Gewitter sind möglich.<br />

Unerfreuliche Zusammenkunft<br />

Ein 26-Jähriger musste sich heute für<br />

seine verschiedenen Nazi-Tattoos in<br />

Graz vor Gericht verantworten. 4<br />

Erfreuliche Zusammenkunft<br />

Das Grazer Tramway Museum feiert<br />

seinen 50. Geburtstag und lädt am<br />

Samstag zum großen Fest. 8<br />

Gegen Versiegelung und Abriss von Altbestand<br />

Land stellt jetzt die<br />

Förderungen für<br />

Sanierungen neu auf<br />

GETTY, KK, TRAMWAY MUSEUM<br />

Aus alt mach neu. Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und im Hinblick auf den Klimaschutz reformiert das Land Steiermark die<br />

Förderschienen für Wohnhaussanierungen. So will man auch verhindern, dass alte Villen abgerissen werden und leistbaren Wohnraum schaffen. SEITE 2


2 graz<br />

www.grazer.at <strong>8.</strong> SEPTEMBER <strong>2022</strong><br />

St. Oswalds Bürgermeister Andreas<br />

Staude verstarb am Mittwoch. GEMEINDE<br />

Bürgermeister<br />

verstorben<br />

■ Traurige Nachrichten aus der<br />

Gemeinde St. Oswald. Der langjährige<br />

(SPÖ-)Bürgermeister Andreas<br />

Staude, er hatte dieses Amt<br />

ganze 23 Jahre inne, verstarb am<br />

Mittwoch im Krankenhaus. Bei<br />

der Gemeinderatswahl 2020 hatte<br />

er zuletzt 65 Prozent erreicht.<br />

„Mit ihm verlieren wir einen<br />

geschätzten Bürgermeister, aufrechten<br />

Sozialdemokraten und<br />

lieben Freund. Ich wünsche seiner<br />

Familie tröstende Zuversicht<br />

in diesen schweren Stunden“,<br />

meldete sich Landesrätin Ursula<br />

Lackner auf Facebook zu Wort.<br />

Die Corona-Infektionszahlen in<br />

Graz sind weiter am sinken. GETTY<br />

Corona in Graz<br />

und Umgebung<br />

■ Die Infektionszahlen sind in<br />

Graz seit gestern wieder unter<br />

eine Inzidenz von 300 gesunken.<br />

Die Sieben-Tage-Inzidenz<br />

beträgt 298,7 (gestern: 322,5).<br />

In GU liegt der Wert bei 263,8<br />

(gestern: 278,7). Im Durchschnitt<br />

sind es in der Steiermark<br />

momentan 253,0 Fälle<br />

pro 100.000 Einwohner. Die<br />

AGES vermeldet 104 Fälle auf<br />

steirischen Normal- und drei<br />

auf Intensivstationen. 547 Grazer<br />

sind bisher mit Corona verstorben,<br />

419 aus GU.<br />

Land übernimmt bis zu 30 Prozent der Kosten<br />

Förderungs-Paket<br />

für Sanierungen<br />

Klubobmann Hannes Schwarz, Wohnbaulandesrat Johann Seitinger und Fachabteilungsleiter Michael Sebanz (v.l.)<br />

stellten die neuen indivuell maßgeschneiderten Fördermodelle für Wohnhaussanierungen vor.<br />

LAND STEIERMARK/BINDER<br />

UNTERSTÜTZUNG. Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und im<br />

Hinblick auf den Klimaschutz reformiert das Wohnbauressort des Landes<br />

Steiermark unter anderem die Förderschienen für Wohnhaussanierungen.<br />

Von Tobit Schweighofer<br />

tobit.schweighofer@grazer.at<br />

Wer sein Haus oder seine<br />

Wohnung saniert kann<br />

Energie sparen und damit<br />

sowohl das Klima als auch<br />

die Geldbörse schonen. Außerdem<br />

werden durch den Erhalt<br />

bestehender Gebäude wertvolle<br />

Böden vor zusätzlicher Versiegelung<br />

geschützt. Eine umfassend<br />

sanierte Wohnung reduziert den<br />

Heizwärmebedarf erfahrungsgemäß<br />

durchschnittlich um rund<br />

70 Prozent. Nicht zuletzt deshalb<br />

legt man im Land Steiermark<br />

bei den Wohnbauförderungen<br />

jetzt einen besonderen Fokus auf<br />

Sanierungen. „Wohnen ist ein<br />

Grundbedürfnis und mit dieser<br />

umfassenden Reform sorgen wir<br />

für leistbaren Wohnraum, schützen<br />

das Klima und entlasten<br />

die Steirerinnen und Steirer“, so<br />

Wohnbaulandesrat Johann Seitinger,<br />

der gemeinsam mit SP-<br />

Klubobmann Hannes Schwarz<br />

ein umfassendes Paket zur Re-<br />

form der Sanierungsförderungen<br />

des Landes geschnürt hat.<br />

Einmalige Förderung<br />

Im Zuge dieser Reform erfolgt<br />

eine Vereinfachung der unterschiedlichen<br />

Förderungen. So<br />

wird verstärkt auf einmalige Förderbeiträge<br />

anstatt mehrjährigen<br />

Zuschüsse, die einen Bankkredit<br />

voraussetzen, gesetzt. Die<br />

Förderungen bewegen sich je<br />

nach Umfang der Sanierungsmaßnahmen<br />

zwischen 15 Prozent<br />

(Kleine Sanierung) und 30<br />

Prozent (Umfassende energetische<br />

Sanierung, Maßnahmen für<br />

barrierefreies Wohnen) der förderbaren<br />

Kosten.<br />

Neue Regeln gelten auch für<br />

die Assanierung (das zumindest<br />

weitgehende Ersetzen eines bestehenden<br />

Gebäudes am selben<br />

Standort), bei der eine deutlich<br />

niedrigere Mietkostenobergrenze<br />

eingezogen wird. Mieten in nach<br />

den neuen Regeln assanierten<br />

Objekten dürfen in Zukunft maximal<br />

zwei Drittel des steirischen<br />

Alle Förderrichtlinien<br />

auf www.grazer.at<br />

Richtwertmietzinses betragen.<br />

Im Vergleich zur alten Förderung<br />

wird die Miete sogar um rund<br />

40 Prozent niedriger, da unter<br />

anderem für die Kücheneinrichtung<br />

kein Aufpreis mehr verlangt<br />

werden darf. Eine besondere Erleichterung<br />

gibt es auch bei der<br />

Beantragung der Förderungen,<br />

die künftig vollständig online beantragt<br />

werden können.<br />

Individual-Angebote<br />

„Mit den unterschiedlichen Förderschienen<br />

bieten wir für jede<br />

Lebenslage ein maßgeschneidertes<br />

Angebot“, erklärt Seitinger.<br />

„Mit dieser großen Reform<br />

wollen wir Sanierungen von der<br />

Förderung bis zur Umsetzung so<br />

einfach und effizient wie möglich<br />

machen.“ Schwarz stößt ins selbe<br />

Horn: „Wohnen in der Steiermark<br />

soll nicht nur klimafreundlich,<br />

sondern auch leistbar sein.<br />

Das ist unser Ziel und daran arbeiten<br />

wir als Koalition - gerade<br />

jetzt, wo das Leben immer teurer<br />

wird – mit voller Kraft.“


<strong>8.</strong> SEPTEMBER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

graz 3<br />

Stadt.Oase für Kinder<br />

■ Am Montag eröffnet die<br />

neue Stadt.Oase der Kinderfreunde<br />

am Tummelplatz.<br />

Kinder im Alter zwischen acht<br />

und 13 Jahren haben dort die<br />

Möglichkeit Nachmittage sowie<br />

Samstage in einer coolen<br />

Location zu verbringen und<br />

dort in Ruhe ihre selbst mitgebrachte<br />

Jause essen, Hausaufgaben<br />

erledigen oder einfach<br />

nur gemeinsam chillen und<br />

die Zeit zwischen Terminen<br />

überbrücken. In den völlig<br />

neu gestalteten Räumlichkeiten<br />

gibt es verschiedene Möglichkeiten<br />

dazu – von der Hängematte<br />

bis zum Tischhockey.<br />

Die Stadt.Oase kann ohne<br />

Voranmeldung und kostenlos<br />

besucht werden. In den Schulferien<br />

sind auch Workshops zu<br />

den Themen Medien, Digitalisierung<br />

und mehr geplant.<br />

In der Stadt.Oase, die am Montag am Tummelplatz eröffnet, können sich<br />

Kinder die Zeit vertreiben. Auch Workshops sind in Zukunft geplant. MILATOVIC<br />

KPÖ-Klubobfrau Christine Braunersreuther freut sich: eine Million Euro<br />

Klubförderung wurde für Menschen in Not zur Verfügung gestellt. PRASSL/KPÖ GRAZ<br />

KPÖ spendete 1 Million<br />

■ Seit Einführung der Erhöhung der<br />

Klubförderung im Jahr 2014 wurden<br />

vom KPÖ-Gemeinderatsklub<br />

aus diesen Mitteln 5.932 einkommensschwache<br />

und in Not geratene<br />

Menschen finanziell unterstützt.<br />

Knapp 325.000 Euro hat der Klub<br />

zwischen Juli 2021 und Juni <strong>2022</strong> an<br />

Klubförderung bezogen. Von dieser<br />

Fördersumme wurden rund zwei<br />

Drittel – das entspricht über 226.000<br />

Euro - als Unterstützungsleistung<br />

direkt an Menschen in sozialen<br />

Notlagen weitergegeben. Im August<br />

wurde jetzt der Wert von einer<br />

Million Euro überschritten! „Politik<br />

ist kein Selbstzweck oder Selbstbedienungsladen<br />

für Parteien. Die<br />

Politik muss immer den Menschen<br />

dienen. Darum haben wir 2014 die<br />

Erhöhung der Klubförderung nicht<br />

nur abgelehnt, sondern uns auch<br />

dazu entschlossen, das Geld der<br />

Bevölkerung zurückzugeben“, sagt<br />

Klubobfrau Christine Braunersreuther.<br />

Abnehmen mit Hausmittel<br />

APFELESSIG. Er ist als Salatbeigabe sehr beliebt, aber auch als gesundes Hausmittel zur inneren<br />

und äußerlichen Anwendung. Nahezu kleine Wunder werden dem Apfelessig nachgesagt.<br />

Wertvolle Unterstützung<br />

leistet Apfelessig<br />

beim Abnehmen und<br />

für unsere Gesundheit. Apfelessig<br />

ist ein uraltes Hausmittel<br />

mit vielfältigen Wirkungsweisen<br />

und Anwendungsgebieten. Eine<br />

besonders positive Wirkung hat<br />

der vergorene Apfelmost auf die<br />

Verdauung und auf den Darm.<br />

Heißhunger<br />

Durch seine Säure kann der Apfelessig<br />

schon über die Mund-<br />

schleimhaut die Bildung und<br />

Ausschüttung der Verdauungssäfte<br />

anregen. Gleichzeitig er-<br />

höht er die Konzentration der<br />

Magensäure, was ein Völlegefühl<br />

nach dem Essen verhindert. Hier<br />

ein paar Tipps warum Apfeles-<br />

sig im Alltag nicht fehlen sollte.<br />

Erstens: Er hilft gegen Heißhungerattacken:<br />

Der Apfelessig regu-<br />

liert unseren Blutzuckerspiegel,<br />

verhindert daher Blutzuckerschwankungen<br />

und folglich „Un-<br />

terzuckerphasen“, die sich dann<br />

als Heißhungerattacken bemerkbar<br />

machen. Diese sind wiede-<br />

rum dafür zuständig, dass man<br />

häufig zu schnell und vor allem<br />

auch das Falsche isst. Zweitens:<br />

Unterstützung beim Fettabbau:<br />

Ein häufig hoher Blutzuckerspiegel<br />

führt oft zu einem chro-<br />

nischen Insulinhoch. Der hohe<br />

Insulinspiegel... Weiterlesen: ht-<br />

tps://www.shoppingcityseiers-<br />

berg.at/myshopping-blog/<br />

Apfelessig enthält viele Vitamine und Mineralstoffe. Wissenschaftlich bewiesen<br />

ist, dass er all das enthält, was auch den Apfel gesund macht. FOTO<br />

NEWS AUS DER SHOPPINGCITY SEIERSBERG<br />

ENTGELTLICHE KOOPERATION


4 graz<br />

www.grazer.at <strong>8.</strong> SEPTEMBER <strong>2022</strong><br />

Im Straflandesgericht wurde heute aufgrund von Nazi-Tattoos prozessiert.<br />

Der Angeklagte wurde (nicht rechtskräftig) schuldig gesprochen. GETTY<br />

Wiederbetätigung: Mit<br />

Nazi-Tattoos vor Gericht<br />

PROZESS. Wegen eines Hakenkreuzes und anderen<br />

Tattoos musste sich ein Mann verantworten.<br />

Stadtrat Robert Krotzer, Schriftsteller Omar Khir Alanam und Integrationsreferatsleiterin<br />

Kavita Sandhu (v.l.) präsentierten das Projekt im Rathaus. KK<br />

Vorurteile abbauen:<br />

Workshops für Schulen<br />

INSPIRIEREND. Ein Projekt mit Schriftsteller Omar<br />

Khiran Alanam soll jetzt das Miteinander stärken.<br />

Von Lia Remschnig<br />

lia.remschnig@grazer.at<br />

Recht bemitleidenswert hört<br />

sich jene Geschichte des<br />

Mannes an, der heute vor in<br />

Graz vor Gericht sitzt. Die Verteidigerin<br />

erzählt von einer schlimmen<br />

Kindheit, bereits mit sieben Jahren<br />

sei die Mutter gestorben, schon mit<br />

zwölf wäre der Angeklagte fern von<br />

Zuhause untergebacht worden. Regelmäßige<br />

Aufenthalte in der Kinder-<br />

und Jugendpsychiatrie, die aufgrund<br />

der späteren Delikte offenbar<br />

keine Wirkung gezeigt hatten – der<br />

29-Jährige wurde als geistig abnormer<br />

Rechtsbrecher eingestuft. Im<br />

Alter von 16 Jahren kam er dann<br />

in den Maßnahmenvollzug. Der<br />

gebürtige Kärntner soll sich selbst<br />

während eines Haftaufenthaltes<br />

nationalsozialistische Zeichen gestochen<br />

und zur Schau gestellt zu<br />

haben. Ein Hakenkreuz, die Ziffern<br />

„18“ und „88“ zieren seither seinen<br />

linken Unterschenkel. Aus rein sarkastischen<br />

bzw. ironischen Gründen,<br />

wie er sagt, denn er sei kein<br />

Nazi. Auch, um ausländische Mit-<br />

häftlinge abzuschrecken. Vielen ist<br />

bekannt, dass sich hinter den Ziffern,<br />

welche den ersten und achten<br />

Buchstaben im Alphabet darstellen,<br />

die Worte „Heil Hitler“ und der<br />

Name des Diktators verbergen.<br />

Ausgang<br />

„Ich war zu der Zeit einfach komplett<br />

verzweifelt. Da habe ich mich<br />

auch am Arm geschnitten“, gibt<br />

der Angeklagte als Grund für seine<br />

Tattoos an. Der Richter könne es<br />

nicht nachvollziehen, sich solche<br />

Tätowierungen zu stechen, ohne<br />

die Gesinnung dahinter zu teilen.<br />

Nach leicht aggressivem Verhalten<br />

als Antwort, fordert der Richter<br />

Bewahrung der Sittlichkeit im<br />

Gerichtssaal: „Achten Sie auf Ihre<br />

Sprache und mäßigen Sie sich.<br />

Wir sind hier nicht auf der Straße.“<br />

Der Angeklagte bezeichnet sich<br />

als „moderner Jude“, da er schon<br />

in jungen Jahren – seiner Meinung<br />

nach völlig zu Unrecht – für potenziell<br />

lebenslänglich eingestuft wurde.<br />

Das einstimmige Urteil: 3 Jahre<br />

Haft – nicht rechtskräftig. Die Verteidigung<br />

meldete Nichtigkeit an.<br />

Von Lia Remschnig<br />

lia.remschnig@grazer.at<br />

Er ist selbst vor Jahren geflüchtet<br />

und weiß somit, wovon er<br />

spricht: Schriftsteller Omar<br />

Khiran Alanam hat einen bemerkenswerten<br />

Werdegang hinter<br />

sich: 2017 aus Syrien entkommen,<br />

kämpft er heute mithilfe von starken<br />

Worten für ein friedvolles Miteinander<br />

und das Abbauen von<br />

Vorurteilen. Schließlich erfuhr<br />

der 31-Jährige aus erster Hand,<br />

wie es für jemanden sein kann,<br />

der von einem fremden Land nach<br />

Österreich kommt. Genau davon<br />

handelt auch sein Buch „Feig, faul<br />

und frauenfeindlich“, das eben<br />

jene Vorurteile beschreibt, mit<br />

denen geflüchtete Menschen nur<br />

zu oft konfrontiert sind. Dabei sei<br />

vielmehr das System dahinter zu<br />

kritisieren, das sich so hartnäckig<br />

halte, so der charismatische Autor.<br />

Dieses ließe sich nur mit Kommunikation<br />

und Aufklärung brechen.<br />

Dafür brauche es jedoch auch sehr<br />

viel Selbstreflxion.<br />

Daher möchte Omar in dem<br />

Projekt mit der Stadt Graz vor allem<br />

jene Werte vermitteln.<br />

Vermittlung<br />

Seine Erfahrungen möchte Omar<br />

mit Schülern teilen, die Ähnliches<br />

durchgemacht haben und sie dadurch<br />

stärken. Aber auch zeigen,<br />

dass es durchaus positiv sein kann,<br />

fremde Wurzeln zu haben.<br />

Die zehn vom Integrationsreferat<br />

geförderten Workshops sollen<br />

bereits ab Herbst kostenlos in<br />

Graz für Schüler ab 14 Jahren angeboten<br />

werden. Schulen können<br />

sich hierfür bei Interesse an Omar<br />

selbst wenden (omar.khiralanam@<br />

gmail.com), so die Leitung des Integrationsreferates<br />

Kavita Sandhu.<br />

Zwei bis drei Unterrichtsstunden<br />

sollen dafür zur Verfügung gestellt<br />

werden. „Besonders Kinder und<br />

Jugendliche mit Flucht- oder Migrationsbiographie<br />

sehen sich mit<br />

einer Reihe von Identitätsfragen<br />

konfrontiert“, gibt Stadtrat Robert<br />

Krotzer zu bedenken. Sie bräuchten<br />

Vorbilder und Verständnis. Der<br />

sympathische Autor sei genau dafür<br />

die richtige Person.<br />

derGrazer<br />

IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 |<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG/REDAKTION: Gerhard Goldbrich | ASSISTENZ & MARKETING: Silvia Pfeifer (0664/80 66666 41) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Fabian Kleindienst (CvD<br />

Print, 0664/80 666 6538), Verena Leitold (CvD Digital, 0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Lia Remschnig (0664/80 666 6490), Redaktions-Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax<br />

0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. Eva Semmler<br />

(0664/80 666 6895) | Victoria Purkarthofer (0664 / 80 666 6528) | OFFICE MANAGEMENT & PR-REDAKTION: Pia Ebert (0664/ 80 666 6642) | PRODUKTION: Burkhard Leitner | VERBREITETE AUFLAGE PRINT: 176.193 (Der<br />

Grazer, wö, ÖAK 1.HJ 2021). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.


<strong>8.</strong> SEPTEMBER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

AK-Kinderbetreuungsatlas:<br />

graz 5<br />

Graz top, aber Personalnot<br />

NEU. Laut dem 9. Kinderbetreuungsatlas der AK-Steiermark hat sich das Angebot in der Steiermark<br />

verbessert, Graz ist weiter im absoluten Spitzenfeld. Aber: Der Personalmangel wird zum Problem.<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Immer wieder hört man zuletzt<br />

von Gruppenschließungen,<br />

das Land schnürte ein Paket,<br />

die Neos präsentierten gestern<br />

einen 5-Punkteplan: Es liegt noch<br />

einiges im Argen, rund um die<br />

steirischen Kindergärten und<br />

Kinderkrippen. Passend dazu<br />

präsentierte die steirische Arbeiterkammer<br />

heute ihren mittlerweile<br />

9. Kinderbetreuungsatlas.<br />

Der zeigte eigentlich durchaus<br />

Verbesserungen, allerdings, so<br />

betonte AK-Präsident Josef Pesserl<br />

bei der Präsentation, wird<br />

dies von der dramatischen Personalsituation<br />

überschattet: „Nicht<br />

nur die Elementarpädagoginnen<br />

brennen aus und wandern<br />

schließlich ab – auch die Kinder<br />

und ihre Eltern leiden, die Versor-<br />

gung ist nicht mehr gewährleistet“,<br />

so Josef Pesserl. Die Politik<br />

sei gefordert, für bessere Arbeitsbedingungen<br />

Bezahlung für die<br />

Beschäftigten zu sorgen.<br />

Graz top<br />

Die Ergebnisse des Atlas lesen<br />

sich dennoch positiv. Von 286<br />

steirischen Gemeinden erfüllen<br />

153 (2021 waren es 144) die<br />

Kriterien für die „Kategorie A“:<br />

„Für diese Kategorie müssen<br />

eine Betreuungseinrichtung für<br />

Kinder unter drei Jahren, ein<br />

Ganztageskindergarten und eine<br />

Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder<br />

vorhanden sein“,<br />

erklärt Frauenreferatsleiterin<br />

Bernadette Pöcheim. Seltener<br />

sind Gemeinden, die den Kriterien<br />

des „Vereinbarkeitsindikators<br />

für Familie und Beruf“ gerecht<br />

werden. So haben 74 Gemein-<br />

den (2021: 76) Betreuungsangebote<br />

für Kinder von null bis zehn<br />

Jahren mit Öffnungszeiten, die<br />

beiden Elternteilen Vollzeitjobs<br />

ermöglichen. Graz gehört noch<br />

dazu, auch 13 Gemeinden aus<br />

Graz-Umgebung, die restlichen<br />

GU-Gemeinden finden sich immer<br />

noch in Kategorie A. Seitens<br />

der Arbeiterkammer hält man<br />

aber fest, dass viele der Angebote<br />

durch die Personalsituation in<br />

Gefahr seien. Details:<br />

kinderbetreuungsatlas.akstmk.at<br />

Josef Pesserl, AK-Frauenreferatsleiterin Bernadette Pöcheim (l.) und Cordula<br />

Schlamadinger, Leiterin der Kinderdrehscheibe.<br />

AK STMOK/GERNOT EDER<br />

BEZAHLTE ANZEIGE DES LANDES STEIERMARK; BILD: GETTYIMAGES.AT / GOODBOY PICTURE COMPANY<br />

Corona-Schutzimpfung:<br />

Schützen Sie<br />

Ihr Kind<br />

Die Corona-Schutzimpfung ist für Kinder ab 5 Jahren<br />

allgemein empfohlen. Sie ist gut verträglich, hochwirksam,<br />

schützt vor COVID-19-Erkrankungen und möglichen<br />

Spätfolgen. Für Kinder von 5–11 Jahren gibt es eigene Impfstoffe.<br />

Wie bei Erwachsenen werden für einen optimalen<br />

Impfschutz drei Impfungen empfohlen.<br />

! Mehr Informationen unter www.impfen.steiermark.at<br />

Allgemeine Coronavirusinformationen erhalten Sie telefonisch<br />

über die Hotline der AGES unter 0800 555 621


6 graz<br />

www.grazer.at <strong>8.</strong> SEPTEMBER <strong>2022</strong><br />

C H R O N I K<br />

würde. Die Gefahrenstoffkundige<br />

Organe (GKO) der Polizei<br />

Blaulicht<br />

stellten fest, dass es sich dabei<br />

um eine basische Flüssigkeit<br />

Report<br />

handelte, die aus einer Dehnungsfuge<br />

ausgetreten war.<br />

✏ lia.remschnig@grazer.at<br />

Möglicherweise waren starke<br />

Regenfälle der vergangenen<br />

Tage die Ursache, die zu<br />

Schadstoffausschwemmungen<br />

der Trägerkonstruktion im Bereich<br />

der Gleisanlage geführt<br />

hatten. Die Sperre des Weblinger<br />

Gürtel würde Stau verursachen.<br />

Das Magistrat Graz<br />

sowie Sachverständige des<br />

Auf nasser Fahrbahn passierte gestern ein Unfall zwischen zwei Autos: Vier Landes Steiermark haben die<br />

Menschen wurden dabei unbestimmten Grades verletzt. FF ST. RUPRECHT AN DER RAAB Ermittlungen aufgenommen.<br />

Autos kollidiert:<br />

Personen verletzt<br />

■ Gestern kollidierte in Albersdorf-Prebuch<br />

im Bezirk Weiz<br />

ein 35-jähriger Pkw-Lenker<br />

mit einem anderen. Gleich vier<br />

Personen wurden dabei verletzt,<br />

darunter auch ein Mann<br />

aus Graz-Umgebung. Etwa um<br />

16.40 Uhr fuhr ein 44-Jähriger<br />

aus Graz-Umgebung auf der<br />

B64 von Gleisdorf kommend in<br />

Richtung Weiz. Im Bereich der<br />

Kreuzung wollte er abbiegen,<br />

dabei dürfte er von dem Pkw<br />

hinter ihm, gelenkt von einem<br />

35-jährigen Weizer, touchiert<br />

worden sein. So wurden die<br />

Fahrzeuge allem Anschein nach<br />

in den Straßengraben geschleudert<br />

und stark beschädigt. Der<br />

44-Jährige erlitt Verletzungen<br />

unbestimmten Grades, wie<br />

auch der 35-Jährige sowie eine<br />

36-Jährige und ein Sechsjähriger.<br />

Alle wurden vom Roten<br />

Kreuz ins LKH Weiz gebracht.<br />

Puntigam: Stau<br />

durch Flüssigkeit<br />

■ Am gestrigen Mittwoch kam<br />

es am Nachnittag zu einem<br />

Flüssigkeitsaustritt bei der Un-<br />

terführung der Eisenbahnbrücke<br />

am Weblinger Gürtel. Aufgrund<br />

dessen besteht, wie die<br />

Polizei sagte, in diesem Bereich<br />

auf weiteres eine Verkehrssperre.<br />

Gegen 16 Uhr wurden Kräfte<br />

der Berufsfeuerwehr Graz zur<br />

Unterführung der Eisenbahnbrücke<br />

am Weblinger Gürtel<br />

beordert, da eine unbekannte<br />

Flüssigkeit ausgetreten war und<br />

auf die Fahrbahnen tropfen<br />

Warnungen vor<br />

Verkehrsstörungen<br />

■ Am heutigen Donnerstag<br />

rechnet man mit Stau, nicht<br />

nur aufgrund der andauernden<br />

Sperre des Weblinger Gürtels,<br />

sondern auch wegen des<br />

Konzerts der Band „die Ärzte“<br />

sowie des Sturm-Spiels im<br />

Grazer Stadtgebiet. Die Polizei<br />

empfiehlt, Öffis zu nutzen.


<strong>8.</strong> SEPTEMBER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

graz 7<br />

Der erste Atheist<br />

Konrad Deubler<br />

Grazer<br />

Straßen<br />

Für viele ist der FriedWald nur auf den zweiten Blick als Bestattungsort erkennbar.<br />

Nur dezente Namenstafeln am Baum weisen darauf hin. KLEINBURGER<br />

Zehn Jahre FriedWald<br />

■ Immer mehr Menschen wünschen<br />

sich, später mal an den<br />

Wurzeln eines Baumes ihre letzte<br />

Ruhe zu finden. Das zeigt der<br />

zunehmende Erfolg des „Fried-<br />

Wald Schöcklland“ in Kumberg.<br />

Zehn Hektar Wald sind hier als<br />

Friedhof ausgewiesen, die Möglichkeit,<br />

hier bestattet zu werden,<br />

gibt es nun seit exakt zehn<br />

Jahren. Zeit einen Blick zurück<br />

zu werfen: Mittlerweile fanden<br />

beim FriedWald in Kumberg<br />

schon mehr als 1000 Verstorbene<br />

ihre letzte Ruhe. Wir erleben<br />

seit vielen Jahren, dass<br />

viele Menschen bewusst eine<br />

Bestattung in der Natur wählen.<br />

Für die Angehörigen bringt der<br />

Besuch im FriedWald, Trost,<br />

Hoffnung und Geborgenheit,“<br />

sagt Betreiberin Ingrid Großschädl.<br />

Besonders im Verlauf<br />

der Corona-Pandemie sei das<br />

Interesse stark gestiegen. Am<br />

24. <strong>September</strong> und am <strong>8.</strong> Oktober<br />

gibt es wieder Führungen<br />

für Interessierte.<br />

Der sogenannte „Bauernphilosoph“<br />

Konrad Deubler<br />

lebte Ende des 19. Jahrhunderts.<br />

Er wurde am 26.<br />

November des Jahres<br />

1814 in Goisern geboren<br />

und war Landwirt,<br />

Bäcker, Gastwirt<br />

und Bürgermeister<br />

von Goisern, das bei<br />

Ischl im Salzkammergut<br />

liegt. Der Kosmopolit,<br />

der nach seinen Reisen heimgekehrt<br />

war, bekam Probleme<br />

Die<br />

Konrad-<br />

Deubler-<br />

Gasse geht<br />

auf einen<br />

Landwirt<br />

zurück. KK (2)<br />

aufgrund seiner aufklärerischen<br />

und religionskritischen<br />

Schriften. Er wurde als Hochverräter<br />

verurteilt und eingesperrt,<br />

1857 jedoch vom<br />

Kaiser begnadigt. Danach<br />

strebte er eine<br />

Karriere im Bürgermeisteramt<br />

an, das er<br />

schließlich erhielt. Im<br />

März des Jahres 1884<br />

verstarb er. Deubler gilt<br />

als Vorreiter der Atheisten und<br />

Freidenker.<br />

Jetzt<br />

mitdiskutieren<br />

www.facebook.com/derGrazer<br />

Gleichheit<br />

Es ist egal, ob Radfahrer, Autofahrer<br />

oder Fußgänger. Vor Jahren<br />

hab ich irgendwo gelesen,<br />

dass in der Steiermark einer<br />

von vier psychische Probleme<br />

hat. Dunkelziffer weit höher. Es<br />

laufen ja lauter Psychopathen<br />

herum.<br />

Ivo Rybar<br />

* * *<br />

Sarkasmus<br />

Gott sei Dank sind Radfahrer<br />

so tolle Verkehrsteilnehmer und<br />

rücksichtsvoll, dass sie es sich<br />

wirklich verdient haben, dass<br />

man sie nur mehr mit 1,5 oder 2<br />

Meter Abstand überholen darf,<br />

weil sie ja so gefährdet sind.<br />

Kerstin Stin<br />

* * *<br />

Problem<br />

In der Belgiergasse hatten wir<br />

vor kurzem noch ein weißes<br />

Fahrrad als Mahnmal, dass ein<br />

Radfahrer zu Tode kam. Soviel<br />

zum Thema, wie rücksichtsvoll<br />

Autofahrer sind. Davon liest<br />

man halt seltener, weil sich Autofahrer<br />

ja so gern über Radler<br />

echauffieren. Statistisch sind<br />

Autofahrer weitaus gefährlicher<br />

als Radfahrer.<br />

Oliver Reischl<br />

* * *<br />

Übersehen<br />

Ist mir auch schon passiert,<br />

dass ich dort die Straßenbahn<br />

übersehen hab´ und es war<br />

mein Fehler.<br />

Marc Stipsits<br />

* * *<br />

Technik<br />

Bei den 50 Jahre alten Klapperkisten<br />

der Holding Graz kein<br />

Wunder, dass die nicht rechtzeitig<br />

abbremsen können.<br />

Stephan Grunwald<br />

* * *<br />

Kennzeichen<br />

Kennzeichen für Radfahrer gehören<br />

her!<br />

Sandra Meßner<br />

* * *<br />

Schuldzuweisung<br />

Radfahrer dürfen anscheinend<br />

alles, egal. Sie fahren<br />

über rot am Fussgängerweg<br />

usw. Frechheit.<br />

Heimo Karner<br />

* * *<br />

Gefahr<br />

Sorry, bin seit 1973 mit dem<br />

Fahrrad in Graz unterwegs,<br />

aber was in den letzten 10 Jahren<br />

abgeht... ich selber fahre in<br />

der Stadt nicht mehr mit dem<br />

Fahrrad. Gefahr für alle.<br />

Anneliese Zeiler<br />

* * *<br />

Meistkommentierte<br />

Geschichte<br />

des Tages<br />

Verletzte<br />

in Bim:<br />

Bremsung<br />

Dienstagabend leitete ein<br />

Straßenbahnfahrer der Linie<br />

7 beim Südtiroler Platz aufgrund<br />

einer Radfahrerin eine<br />

Gefahrenbremsung ein. Eine<br />

Frau kam zu Sturz. Die 79-Jährige<br />

erlitt dabei Verletzungen.<br />

Die Radfahrerin ist bislang<br />

laut Polizei noch unbekannt.<br />

Die „Grazer“-Leser diskutieren<br />

über den Fall auf unserer Facebook-Seite.<br />

REAKTIONEN & KOMMENTARE


8 graz<br />

www.grazer.at <strong>8.</strong> SEPTEMBER <strong>2022</strong><br />

Schön herausgeputzt werden sich die Oldtimer-Straßenbahnen aus vielen Jahrzehnten beim Jubiläumsfest des Grazer Tramway-Museums präsentieren.<br />

Vom Jakominiplatz zum Fest kann man auch stilgerecht in einer Oldtimer-Bim anreisen. Viele Überraschungen warten auf die Besucher. TRAMWY MUSEUM ()2)<br />

Oldtimer-Jubiläumsfest<br />

HISTORY. 50 Jahre Grazer Tramway Museum, das will gefeiert werden. Und am Samstag, 10. <strong>September</strong>,<br />

wird in Mariatrost gefeiert und wie. Im Mittelpunkt steht die beeindruckende Oldtimerflotte.<br />

Von Vojo Radkovic<br />

vojo.radkovic@grazer.at<br />

Beim Verein Grazer Straßenbahn-Museum<br />

ist man<br />

hochzufrieden. Immer<br />

mehr Menschen pilgern nach<br />

Mariatrost, meist mit der legendären<br />

Linie 1 um zu sehen, mit<br />

welchen Straßenbahnwagen man<br />

früher in Graz gefahren ist. „Wir<br />

sind lauter ehrenamtliche Mitarbeiter<br />

und leidenschaftliche Straßenbahnfans.<br />

Wir schließen zwar<br />

nach dem Jubiläumsfest wieder<br />

die Pforten im Museum, sind aber<br />

dennoch das ganze Jahr beschäftigt.<br />

Zu Allerheiligen und zum<br />

Nikolo-Tag fahren wieder alte<br />

Garnituren und dann steht schon<br />

wieder die besonders geschmückte<br />

Weihnachts-Bim auf den Schienen“,<br />

so Klaus Außerhofer vom<br />

Verein Tramway-Museum. „Wir<br />

arbeiten sehr eng mit der Holding<br />

Graz und den Graz Linien zusammen.<br />

Das Fahrpersonal für unsere<br />

Oldtimer mieten wir für unsere<br />

Die Ringlinie 2 fuhr um den Schloßberg durch die Glacisstraße, Wickenburggasse,<br />

wieder zurück. Die längere Strecke führte über den Hauptbahnhof.<br />

Fahrten bei den Graz Linien. Wir<br />

kooperieren auch sehr eng im<br />

Werkstättenbereich.“<br />

Sommer-Bim<br />

Eine besonders gute Idee war die<br />

Einrichtung der Sommer-Bim.<br />

Hier waren in den Ferienmonaten<br />

Oldtimer-Wagen und Beiwagen<br />

im innerstädtischen Einsatz<br />

und die Leute, vor allem waren<br />

es Touristen, aber auch viele Grazer<br />

konnten gratis mitfahren. Außehofer:<br />

„Wir hatten dieses Jahr<br />

rund 3000 Fahrgäste. Ich hoffe,<br />

dass es diese Aktion auch 2023<br />

wieder geben wird, das hängt von<br />

der Stadt ab, die die Sommer-Bim<br />

finanziert.“<br />

Graz hatte ja einmal ein großes<br />

Straßenbahn-Netz, das bis nach<br />

Gösting ging. Die Linie 3 war da<br />

von der Krenngasse nach Gösting,<br />

dort wo heute der Bus Endstation<br />

hat, unterwegs. Auf Schiene die<br />

Wiener Straße entlang, das kann<br />

man sich heute gar nicht vorstellen.<br />

Und noch eine legendäre Linie<br />

gab es bis zum 16. Jänner des<br />

Jahres 1971: Die Ring-Linie, der legendäre<br />

2er, war fast schon Wahrzeichen.<br />

<br />

Jubiläumsfest <strong>2022</strong><br />

■ Samstag, 10. <strong>September</strong>:<br />

Eröffnung vor dem Straßenbahnmuseum<br />

im Mariatrost um<br />

9 Uhr. Es spielt die Kapelle des<br />

Musikvereins der Graz Linien.<br />

Anschließend spielt die Band<br />

einen Frühschoppen.<br />

■ RADIO WURLITZER: Von 13<br />

bis 15 Uhr kommt die Sendung<br />

„Wurlitzer“ vom ORF Steiermark<br />

live vor dem Tramwaymuseum.<br />

Es spielt die Big Band<br />

Graz.<br />

■ Große Tombola: Ab 16 Uhr<br />

gibt es eine große Tombola mit<br />

tollen Preisen.<br />

■ Weiters: Straßenbahnflohmarkt,<br />

Fahrbetrieb auf der<br />

Modellbahnanlage, für Speis<br />

und Trank ist gesorgt.<br />

■ Oldtimerzubringer: Von 9<br />

bis 18 Uhr kann man mit Bim-<br />

Oldtimern vom Jakominiplatz<br />

zum Tramwaymuseum fahren.<br />

■ Der Eintritt zum Jubiläumsfest<br />

ist frei!


<strong>8.</strong> SEPTEMBER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

graz 9<br />

MÄSSIG<br />

GRAZ<br />

LUFTQUALITÄT<br />

OK<br />

TOULON<br />

Liberace sucht<br />

ein Zuhause<br />

Grazer<br />

Pfoten<br />

GETTY<br />

In ganz Europa wurde die<br />

Luftqualität durch die europäische<br />

Umweltagentur gemessen.<br />

Graz schnitt dabei eher<br />

mäßig ab: Gerade einmal der<br />

260. Platz wurde es (insgesamt<br />

nahmen 344 Städte teil). Die<br />

Feinstaubbelastung lag bei 14<br />

Mikrogramm pro Kubikmeter,<br />

was weit über dem vorgegebenen<br />

Richtwert der WHO liegt.<br />

Laut jenem Stand der Vergleichweise<br />

kann sich das Ergebnis<br />

von Toulon in Frankreich eher<br />

sehen lassen. Dort wurden nicht<br />

mehr als 10 Mikrogramm pro<br />

Kubikmeter gemessen, wenn<br />

auch die Stadt nur etwa halb so<br />

groß ist wie Graz. Die sauberste<br />

Luft der Welt gibt es übrigens in<br />

Finnland - mit 6 Mikrogramm<br />

pro Kubikmeter.<br />

GRAZ IM STÄDTEVERGLEICH<br />

Kater Liberace sucht ein Zuhause mit einem Spielgefährten.<br />

Der zweieinhalb Jahre alte<br />

Kater Liberace ist zwar<br />

anfangs noch recht zurückhaltend,<br />

sobald er jedoch in<br />

einen Menschen Vertrauen<br />

gefasst hat, ist er sehr lieb und<br />

anschmiegsam. Außerdem<br />

mag er es, aktiv zu sein und ist<br />

verspielt. Gerne hätte er einen<br />

Artgenossen, weil er sehr sozial<br />

ist, wird er nur als Zweitkatze<br />

vergeben. Ob Wohung oder<br />

Freigang ist ihm gleich.<br />

- 2,5 Jahre<br />

- männlich<br />

- sehr lieb u. verspielt<br />

- nur als Zweitkatze<br />

Kontakt: Arche Noah<br />

www. aktivertierschutz.at<br />

Tel. 0676/84 24 17 434<br />

KK<br />

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Als Dankeschön für Ihren Zeitaufwand<br />

erhalten Sie € 30,- pro Spende!<br />

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8055 Seiersberg-Pirka<br />

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10 graz<br />

www.grazer.at <strong>8.</strong> SEPTEMBER <strong>2022</strong><br />

Von Opus zur<br />

Klassik-Gitarre<br />

AKTIV. Während zuletzt Opus und zuvor die<br />

White Stars ihre Karrieren stoppten, ist Gitarrist<br />

Hans Palier mit Klassik weiter aktiv.<br />

Von Vojo Radkovic<br />

vojo.radkovic@grazer.at<br />

Daran werden sich nur die<br />

Experten und langjährigen<br />

Weggefährten der<br />

steirischen Band mit Weltkarriere<br />

Opus erinnern. In den Jahren<br />

1974 bis 1980 spielte Hans Palier<br />

Gitarre bei Opus. Die Band hatte<br />

schon unter dem Namen Auftritte<br />

in Gasthäusern und in Kellern, da<br />

stießen 1974 Palier als Gitarrist und<br />

Günter Grasmuck als Schlagzeuger<br />

dazu. Palier erinnert sich gerne<br />

an die alten Opuszeiten, etwa<br />

an den Gewinn beim Steirischen<br />

Bandwettbewerb 1974. Aber Palier<br />

war das Rockgeschäft zu laut und<br />

er mochte lieber die feinen, leisen<br />

Töne und gibt als klassischer Gitarrist<br />

immer wieder neue Lebenszei-<br />

chen von sich. Palier: „Mit meinem<br />

Duo Violarra (Daniela Hölbling<br />

Violine, Hans Palier Gitarre) habe<br />

ich im Lockdown die CD ,Violarra<br />

– Saitenspiel‘ eingespielt. Mit dieser<br />

Produktion gehen wir jetzt im<br />

Herbst auf Konzertreisen im Inland<br />

und als steirische Kulturbotschafter<br />

auch im Ausland.“<br />

Start ist morgen um 18 Uhr in<br />

der Pfarrkirche St. Johann bei<br />

Herberstein. Graz steht am 1<strong>8.</strong><br />

<strong>September</strong> am Terminplan. Das<br />

Duo spielt im Begegnungszentrum<br />

bei dessen Eröffnung in Ragnitz.<br />

Beginn ist 19 Uhr.<br />

Dann geht es zu einem internationalen<br />

Gitarrenfestival und<br />

-wettbewerb nach Portugal an<br />

die Algarve und zum internationalen<br />

Gitarrenfestival nach Aalborg<br />

nach Dänemark.<br />

Hans Palier und Daniela Hölbling sind als „Duo Violarra“ mit neuer CD auf<br />

Herbsttournee und kommen dabei auch nach Graz – in die Ragnitz.<br />

KK<br />

Good Wilson<br />

DJ Martin Murpott (l.) und DJ Romeo mischen das Explosiv auf.<br />

Never trust a Hippy<br />

■ „Endlich ist es soweit & das<br />

Warten auf Godot hat sein Ende<br />

gefunden! Die Tore der Hölle öffnen<br />

sich, um die Stadt in Dunkelheit<br />

zu hüllen, den Pöbel mit Bier<br />

und Spielen zu befriedigen sowie<br />

Polizei, Feuerwehr und Brauereigewerkschaften<br />

in eine finale<br />

Alarmbereitschaft zu versetzen.<br />

Propheten der Endzeit haben sich<br />

EXPLOSIV<br />

aus fernsten Ländern auf den Weg<br />

gemacht, um Graz seiner gerechten<br />

Strafe zuzuführen und dem<br />

Gott der Rache Genüge zu tun.“<br />

Wovon ist da die Rede, vom Derby<br />

GAK gegen Sturm? Nein, die Rede<br />

ist von „Never trust a Hippy“! Und<br />

dahinter verbergen sich die DJs<br />

Romeo und Martin Murpott. 16.<br />

<strong>September</strong> Explosiv, 19 Uhr.<br />

■ „Steig ein ins gitarrenförmige<br />

Taxi von Good Wilson und<br />

mach dich bereit auf eine sanfte<br />

Fahrt an einer sonnigen Küste.<br />

Die Band wird das Gefährt auf<br />

keinen Fall in die erwartete<br />

Richtung steuern.“ „Will It Ever<br />

Stop“, der neue Song des Grazer<br />

Pop Kollektivs Good Wilson,<br />

erzählt die Geschichte eines<br />

Overthinkers: Wie soll man<br />

das Leben leben, was bedeutet<br />

Erwachsenwerden, wie geht<br />

man mit dem aktuellen Weltgeschehen<br />

um? „You can’t be<br />

scared all the time“, sagt Good<br />

Wilson und überfährt liebevoll<br />

all deine Sorgen. Günther<br />

Paulitsch, Alex Connaughton,<br />

Mario Fartacek und Julian<br />

Pieber haben dieses Jahr noch<br />

viel vor. Unter anderem gastiert<br />

die Graz/Villacher Band am 22.<br />

<strong>September</strong> auf der Reeperbahn<br />

in Hamburg.<br />

Günther Paulitsch ist wieder mit der<br />

Good Wilson unterwegs. GOTTSAUNER-WOLF


<strong>8.</strong> SEPTEMBER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

graz 11<br />

Ausblick<br />

Was am Freitag in<br />

Graz wichtig ist<br />

■ Die Grazer dürfen sich auf ein Sporthighlight auf den Kasematten<br />

freuen: Bis Sonntag steigt dort die Europameisterschaft im 3x3 Basketball.<br />

In der Vorrunde wird in vier Dreiergruppen gespielt. Österreichs<br />

Herren treffen auf Litauen und Ungarn. Die Damen auf Deutschland<br />

und Estland.<br />

■ „Selbstbestimmt Leben Steiermark“ feiert 10. Geburtstag im Innenhof<br />

des Lokals „Das Eggenberg“. Bürgermeisterin Elke Kahr,<br />

Stadtrat Kurt Hohensinner und Landesrätin Doris Kampus halten<br />

Festreden für den Verein, der sich für die Rechte von Menschen mit<br />

Behinderung einsetzt. Los geht‘s zum 13.30 Uhr.<br />

■ Morgen ist Reparaturtag in Graz. Im Sinne der Umweltschutz und<br />

Ressourcenschonung wird die Reparaturmeile erstmals am Hauptplatz<br />

eingerichtet: Man kann dort von 11 bis 15 Uhr selbst mitgebrachte,<br />

defekte Gegenstände von Handwerkern, Mechanikern und<br />

Unternehmern reparieren lassen.<br />

■ Ab 27. <strong>September</strong> geht das Lichtkunstfestival Klanglicht am<br />

Schloßberg sowie im neuen Stadtteil Reininghaus über die Bühne.<br />

Zuvor werden morgen weitere Details präsentiert.<br />

Seit vier Jahren gibt es die Aktion „Graz repariert“. Morgen Freitag kann man<br />

erstmals am Hauptplatz mitgebrachte Gegenstände reparieren lassen. GETTY<br />

■ In der Bakerhouse Gallery in der Herrgottwiesgasse wird morgen<br />

Freitag die Ausstellung „Epic!22“ eröffnet. 18 Künstler rund um Hausherr<br />

Tom Lohner präsentieren dort ihre neuesten Werke.

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