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BS 04-2019

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Schiffstechnik<br />

© Hamann<br />

Modular für alle Bedürfnisse<br />

Hamann bietet eine Technologie für die Abwasserbehandlung an, die sowohl<br />

auf Binnenschiffen als auch auf Seeschiffen zum Einsatz kommt. Der modulare Aufbau<br />

ermöglicht eine platzsparende und flexible Installation<br />

Die Lösung des Unternehmens, die<br />

auf Binnenschifffahrt genutzt wird,<br />

sind Abwasserbehandlungssysteme, die<br />

unter der Bezeichnung HL-Cont Plus<br />

RiverCruise laufen. Sie sind nach EU-<br />

Richtlinie 2012/49/EU zugelassen und<br />

bestehen aus drei Modulen. Sie kombinieren<br />

die Druckentspannungsflotationstechnologie<br />

(Module 1 und 3) mit einem<br />

Bewegtbett-Bioreaktor (Modul 2).<br />

Bei der Druckentspannungsflotation<br />

wird das gleiche Prinzip genutzt, das<br />

auch beim Öffnen einer Flasche mit Sprudelwasser<br />

zu beobachten ist: Unter Druck<br />

stehendes Wasser kann Luft halten, die<br />

bei Druckentlastung schnell in Form von<br />

Luftbläschen entweicht.<br />

In dem von Hamann angebotenen Abwasserbehandlungssystem<br />

wird das mazerierte<br />

Abwasser im Saturator unter<br />

Druck mit Luft angereichert. Über ein<br />

Druckentspannungsventil gelangt es in<br />

den Flotationstank, wobei die angereicherte<br />

Luft in Form von Mikrobläschen<br />

entweicht.<br />

Diese Mikrobläschen haften sich an<br />

den im Abwasser gelösten Feststoffpartikeln<br />

an und lassen sie aufschwimmen.<br />

Der sich im oberen Teil des Flotationstanks<br />

ansammelnde Schlamm wird abgeschöpft<br />

und in den Schlammtank geleitet.<br />

Das vorgeklärte Abwasser aus dem unteren<br />

Bereich des Flotationstanks wird<br />

weiter in den Bewegtbett-Bioreaktor geleitet.<br />

Dort wird die Kohlenstoffverbindung<br />

eliminiert (<strong>BS</strong>B5, CSB und TOC).<br />

Nach einer abschließenden Klärungsstufe<br />

mit Druckentspannungsflotation<br />

habe das Abwasser die erforderliche Qualität<br />

und könne über Bord geleitet werden,<br />

so Hamann.<br />

Als einen wichtigen Aspekt sieht der<br />

Anbieter den modularen Aufbau seines<br />

Systems an, dass »platzsparend und flexibel«<br />

installiert werden könne. Es besteht<br />

aus drei Modulen, die an verschiedenen<br />

Orten im Schiff installiert werden können,<br />

bei Bedarf sogar auf unterschiedlichen<br />

Decks. Somit könne der verfügbare<br />

Raum bei Refits und Neubauten gleichermaßen<br />

optimal genutzt werden.<br />

Durch die Kombination mehrerer Module<br />

in unterschiedlichen Größen ließe<br />

sich zudem die erforderliche Kapazität<br />

bereitstellen.<br />

Als einen weiteren Vorteil beschreibt<br />

Hamann die »Redundanz für maximale<br />

Ausfallsicherheit«. Für jeden Prozessschritt<br />

könne ein großes Modul durch<br />

mehrere kleine, redundante Module ersetzt<br />

werden, die zusammen die erforderliche<br />

Kapazität bereitstellten. Sollten<br />

ein oder mehrere Module ausfallen, würde<br />

das System mit reduzierter Kapazität<br />

weiterarbeiten, sagt der Abwasserexperte.<br />

Die Systeme kommen ohne Membran<br />

und Filter aus, die regelmäßig gereinigt,<br />

gewartet und ausgetauscht werden müssten.<br />

Der Routinebetrieb läuft vollständig<br />

automatisiert, alle Funktionen und Informationen<br />

können über das integrierte<br />

Touch-Display gesteuert und abgerufen<br />

werden.<br />

Für ein großes Flusskreuzfahrtschiff<br />

mit einer Kapazität von rund<br />

200 Personen kalkuliert Hamann mit<br />

230 l Schwarz- und Grauwasser – kombiniert<br />

pro Person und Tag. Das ergibt<br />

46.000 l Abwasser pro Tag. Für solche<br />

Fälle empfielt Hamann ein HL-Cont Plus<br />

RiverCruise-System mit einer Spitzenkapazität<br />

von 2.000 l pro Stunde.<br />

Das Unternehmen begleitet die Kunden<br />

nach eigenen Angaben vom Projektbeginn<br />

bis zur Inbetriebnahme. Darüber<br />

hinaus werden umfangreiche Engineering<br />

und Serviceleistungen angeboten.<br />

»So können wir für jedes Projekt die bestmögliche<br />

Lösung realisieren«, sagt Hamann.KF<br />

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Binnenschifffahrt <strong>04</strong> | <strong>2019</strong>

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