BS 12-2018
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Binnenschifffahrt
12
2018
DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK
SCHIFFFAHRT
Binnenschiffe im
Schwarm im Kanal 10
TECHNIK
Jubiläumsschiff
für Burmester 28
HÄFEN
Braunschweig
auf Rekordkurs 68
ISSN 0939191-6
12
9 770939 191001
Dezember 2018 | 73. Jahrgang
ISSN 0939-1916 | C 4397 D | € 10,50
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70 Jahre Wir wünschen ein frohes
Weihnachtsfest und einen guten
Rutsch ins Jahr 2019
Der Verlag verzichtet auf den Versand von Weihnachtskarten
und unterstützt stattdessen den Einsatz der DGzRS
Mediadaten 2019 jetzt online
Editorial
Generalvertretung
Volle Fahrt voraus
Krischan Förster
Chefredakteur
Tomatenpflanzen im Flussbett. Dass
die Uferbereiche des Rheins, Europas
wichtigster Wasserstraße, zum Tummelplatz
für Schrebergärtner mutieren,
zeigt die dramatischen Auswirkungen
der diesjährigen Wetterkapriolen. Ob
an Rhein, Mosel oder Elbe – die lang
anhaltende Niedrigwasserperiode mit
ersten Engpässen in der Versorgung
hat alle in Atem gehalten.
Aus Sicht der Partikuliere und Reedereien
war das zunächst gar nicht so
übel. Denn in der Kasse hat es ordentlich
geklingelt, dank Kleinwasserzuschlag
und üppig gestiegenen Frachtraten.
Wer ein Schiff fahren lassen
konnte, hat ausgesprochen gut verdient
und sich vielleicht endlich mal
wieder ein kleines Polster zulegen können.
Das mögen viele als einen gerechten
Ausgleich für viele Phasen geringer
Einkünfte empfunden haben. Auf
der anderen, der verladenen Seite jedoch
haben die niedrigen Pegel millionenschwere
und überaus schmerzhafte
Anstrengungen ausgelöst, um die
Transportketten nicht reißen zu lassen.
Zwangläufig muss sich daher der Blick
in die Zukunft von der aktuellen Situation
lösen. Wenn sich, wie von Experten
vorausgesagt, solche Extremsituationen
wiederholen oder sogar häufen könnten,
werden sich die Logistiker in vielen Unternehmen
überlegen (müssen), wie sie
ihre Transporte künftig organisieren. Es
muss daher alles daran gesetzt werden,
die Wasserstraßen als einen geeigneten
Verkehrsweg zu erhalten.
Dass heißt, die allseits bekannten
und nötigen Infrastruktur-Investitionen
auszulösen und gezielt auf die
Schwachstellen zu lenken. Das heißt
aber auch, intelligente Logistikkonzepte
zu entwickeln, mit denen die Folgen
der Wetterunbilden und sonstige Störungen
aufgefangen werden können.
Und es heißt auch, die Binnenschifffahrt
als den Verkehrsträger mit dem
größten Transportpotenzial zu modernisieren,
im Maschinenraum ebenso
wie im Steuerhaus oder an Land.
Welche Überraschungen das Wetter
in den kommenden Monaten bereithält,
kann heute niemand seriös
vorhersagen. Dass aber 2019 ein Jahr
wird, in dem wichtige Weichen in die
Zukunft gestellt werden (müssen), ist
ebenso klar.
Einiges ist ja durchaus schon geschehen:
Planungen sollen beschleunigt und
das Personal in der Verwaltung aufgestockt
werden, im Verkehrsetat steht so
viel Geld bereit wie noch nie. Gleich zu
Beginn des neuen Jahres wird zudem
der Masterplan Binnenschifffahrt vorgelegt,
in dem Politik, verladende Wirtschaft
und Gewerbe gemeinsam die
wichtigsten Ziele und Aufgaben definieren
– von der Digitalisierung von Häfen,
Schiffen und Wasserstraßen über
eine ausreichende Motorenförderung
bis hin zur Nachwuchsgewinnung.
Damit sind dann Leitplanken gesetzt,
die künftig Orientierung bieten sollen.
Das ist ein wichtiger, aber bei weitem
noch nicht ausreichender Schritt.
Denn es wird vor allem darauf ankommen,
wie schnell und konsequent die
gemeinsam gefassten Ziele angesteuert
und welche konkreten Ergebnisse
erreicht werden können. So oder so, es
wird überaus spannend.
Das Team der »Binnenschifffahrt« wird
Sie wie gewohnt durch die kommenden
Monate begleiten. Zuvor aber wünschen
wir Ihnen allen an dieser Stelle
eine beschauliche Weihnachtszeit und
einen guten Start ins neue Jahr 2019!
Das gesamte schwarz technik
Team bedankt sich für Ihre
Treue in 2018, wünscht Ihnen
ein Frohes Fest und einen
Guten Rutsch ins Jahr 2019.
Vom Autopiloten bis zum Radar –
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Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 3
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Inhalt Dezember 2018
Editorial
Volle Fahrt voraus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3
Nachrichten 5
Schifffahrt
Schifferbörse erhebt die Stimme. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8
Verkehr auf Kanälen nimmt zu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9
Binnenschiffe im Schwarm im Kanal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10
Schwertransporte umschiffen
zu häufig die Wasserstraßen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12
EMMA – ein bunter Strauß an Projekten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16
Studie zeigt Vorteile des Fluss-Seeschiffs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18
Ball der Schifffahrt: Gute Laune allenthalben . . . . . . . . . . . . . . . .21
Neptun Werft schaff 100 neue Jobs. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22
Schiffstechnik
Hadag setzt umweltfreundlichen Kurs fort . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24
Bund bestellt Taucherglockenschiff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27
Jubiläumsschiff für Reederei Burmester. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28
Feuerlöschschiff setzt neue Maßstäbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30
Digitale Binnenschifffahrt: Chancen und Risiken . . . . . . . . . . . .34
Berlin: Gegen zu viel Smog auf dem Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . .36
US-Riese Kirby schluckt CGBM. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40
Kieler SFK bestellt Fähren für die Förde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42
Umweltpreis für »Hydroville«-Shuttle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43
Logistik
Flexibilität wird zur Kernkompetenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49
Hyperhafen Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50
Containertransporte: Es wird langsam eng im Hinterland. . . . .52
Wasserstraße bietet ungenutzte Potenziale . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54
Seehäfen | Shortsea
Seehäfen erwarten geringes Wachstum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .58
Hamburg: Infrastruktur-Mängel kosten Ladung . . . . . . . . . . . . .60
Wasserstraßen | Häfen
Duisburg baut multimodale Rolle aus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .62
Neue Liegestellen: Von Uhl und Nachtigall in Mainz . . . . . . . . .64
Dortmund-Ems-Kanal: Bauauftakt für Schleuse Gleesen . . . . . .66
Hafen Braunschweig auf Rekordkurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .68
Hafen Magdeburg und BCF:
Vereint für bessere Logistikkonzepte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .69
Optimierung multimodaler Knoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .70
Linzer Hafen setzt auf Expansion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .72
Berlin: Uferinstandsetzung am Schiffauer Damm . . . . . . . . . . .74
HTG-Info und Kalender. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .76
Veranstaltungsfahrplan Junge HTG 2019 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .79
Recht
Frachtrechtliche Zuständigkeit der Schiffahrtsgerichte . . . . . . . .80
Rubriken
Jobbörse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22
Buyer’s Guide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44
Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .75
BDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .82
Impressum | TV Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .83
Herausgeberverbände der Zeitschrift
Binnenschifffahrt
DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK
50
Verein für europäische
Binnenschifffahrt und
Wasserstraßen e.V.
Hafentechnische
Gesellschaft e.V.
1
Ball der
Schifffahrt
21
2
12
24
62
4 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Nachrichten
◼ WIRTSCHAFTSVERBAND WESER:
Uwe Beckmeyer, ehemaliger Senator in
Bremen und zuletzt
Maritimer Koordinator
der Bundesregierung,
ist neuer
Vorsitzender des
Wirtschaftsverbandes
Weser. Er löst
Klaus Wedemeier
ab, der nach 20 Jahren einen Wechsel an
der Verbandsspitze vorgeschlagen hatte.
Der Wirtschaftsverband Weser bildet
den Zusammenschluss von Unternehmen,
in der Weser-Region.
◼ A-ROSA: Matthias Lutter verstärkt
ab dem 1. Januar 2019 als Leiter des Bereichs
Neubau das
Team von A-Rosa
Flussschiff. Zuvor
war er seit 2012 bei
der Neptun Werft in
Rostock tätig. A-Rosa
verfolgt nach eigenen
Angaben für die
kommenden Jahre umfangreiche Pläne.
Lutter wird neben den Neubauprojekten
auch die Modernisierung der bestehenden
Flotte verantworten.
◼ SCHIFFERBÖRSE: Frank Wittig
bleibt Vorsitzender der Schifferbörse zu
Duisburg. Er wurde
im Vorfeld des
alljährlichen Schiffermahls
wiedergewählt.
Der Duisburger
Unternehmer
vertritt seit 2012 die
Interessen der über
Personalie des Monats: Patricia Erb-Korn ist neue VBW-Präsidentin
◼ VBW: Patricia Erb-Korn ist für die kommenden drei Jahre Präsidentin des
Vereins für Europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen (VBW). Die
52-jährige Juristin und Chefin des Karlsruher Hafens ist die erste Frau an der
Spitze des über 140 Jahre alten Vereins. Sie wurde auf der VBW-Mitgliederversammlung
in Duisburg zur Nachfolgerin von Heinz-Josef Joeris gewählt, der
künftig Stellvertreter der Präsidentin ist. Weiterer direkter Stellvertreter ist Volker
Seefeldt von der HTAG.
60 Mitglieder. Stellvertreter bleiben Heiko
Brückner (Haeger & Schmidt), Joachim
Schürings (Thyssenkrupp Steel Europe)
und Roberto Spranzi (DTG). Sie sind Teil
des 13-köpfigen Gesamtvorstands.
◼ ACATECH: Die Deutsche Akademie
der Technikwissenschaften hat
Prof. Michael Henke
in den Kreis der acatech-Mitglieder
aufgenommen.
Er ist Inhaber
des Lehrstuhls
für Unternehmenslogistik
an der Technischen
Universität
Dortmund und Institutsleiter am Fraunhofer-Institut
für Materialfluss und Logistik
IML.
◼ ÖBB: Bernhard Ebner hat die Leitung
des Intermodalbereichs innerhalb der
Rail Cargo Group
übernommen. Die
Rail Cargo Group
bietet mit den intermodalen
Shuttle-
Verkehren getaktete
Anbindungen in Europa
bis nach Asien.
Ebner verfügt über eine mehr als 30-jährige
Erfahrung im Logistikbereich.
Wir danken allen Kunden
und wünschen eine traumhafte
Weihnachtszeit!
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Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 5
Nachrichten
PLÄNE FÜR DREHKREUZ
Erster Zug aus China
erreicht Niehler Hafen
Das CTS Container-Terminal im Niehler
Hafen hat erstmals einen Zug aus
China umgeschlagen. Der Standort in
Köln soll künftig als Drehkreuz für den
Schienengüterverkehr aus und nach
China fungieren.
Ein Zug aus Yiwu, etwa 250 km südlich
von Shanghai gelegen, erreichte
jetzt erstmals den Kölner Hafen Niehl.
Acht 40-Fuß-Container mit Konsum-
Gütern seien in Köln geblieben, 28 weitere
zur finalen Destination Madrid
transportiert worden, hieß es. Erklärtes
Ziel der beteiligten Partner sei es,
einen regelmäßigen Verkehr zwischen
Köln und China zu etablieren. n
NRMM-VERORDNUNG
EBU schlägt Alarm und fordert Tier 4-Norm
Die European Barge Union (EBU) ist besorgt:
Die zum 1. Januar 2019 in Kraft
tretende NRMM-Verordnung der EU
zur Begrenzung der Schadstoff-Emissionen
könne nicht eingehalten werden,
Nachbesserungen seien dringend nötig.
Denn bislang seien keine Motoren auf
dem Markt, die die Kriterien dieser Gesetzgebung
erfüllen, heißt es. Für »marinisierte«
Lkw-Motoren nach EURO VI
fehlten die nötigen Typgenehmigungen,
moniert die EBU. Auch seien diese lediglich
für kleinere Schiffe geeignet.
Die EBU habe frühzeitig ihre Bedenken
hinsichtlich der Verfügbarkeit und
der Kosten bei diesen Motoren geäußert
und darauf hingewiesen, dass dies zu einem
Innovationsstopp führen könnte.
Diese Bedenken wurden nach der Annahme
der NRMM-Verordnung durch
eine Studie über die Emissionsleistung
der bestehenden Binnenschifffahrtsflotte
in Westeuropa gestützt. Laut dieser
Studie funktioniert eine Ökologisierung
der Flotte nur mit einem klaren Eingreifen
der staatlichen Behörden.
Die EBU plädiert daher für die Annahme
der US-amerikanischen Tier
4-Norm. Dafür stünden passende Motoren
weltweit in großer Zahl bereit.
Diese Norm sollte – mit den notwendigen
Übergangsbestimmungen – für bestehende
Motoren gelten. Dies könne zu
einer Reduzierung der Emissionen um
80% gegenüber der heutigen Situation
führen.
n
LOGISTIKNETZWERK WÄCHST
Rhenus übernimmt Spedition SBL
Die Rhenus-Gruppe hat die Spedition
SBL Importverkehrslogistik aus Ratingen
erworben. Das Unternehmen ist auf
Transporte per Schiff, Bahn und Lkw sowie
Komplettlösungen im Stahlbereich
spezialisiert. Darüber hinaus führt SBL
auch Projektgeschäfte einschließlich
Schwer- und Spezialtransporten durch.
Neben Transporten gehören die Lagerung,
Transportversicherung, Zoll- und
Schadensabwicklung sowie das Dokumentenmanagement
zu den offerierten
Leistungen der Spedition. Zu den Kunden
zählen mehrheitlich europäische
Stahlimporteure, -händler sowie -produzenten.
»Wir haben bereits vor dem
Zukauf erfolgreich mit SBL zusammengearbeitet
und sind davon überzeugt,
dass die Spedition sehr gut zu uns
passt«, sagt Hugo Geerts, Geschäftsführer
der Rhenus Holding Belgium.
Mit dem Verkauf der SBL Importverkehrslogistik
an die familiengeführte
Rhenus-Gruppe wolle er die Zukunftsfähigkeit
der Spedition auch nach seinem
altersbedingten Rückzug sichern,
sagte Miteigentümer Hartfried Butenhoff.
Er werde dem Unternehmen zunächst
weiter als Berater zur Verfügung
stehen. Christian Gansow bleibt auch
nach der Übernahme auf seinem Posten
als Geschäftsführer.
n
AUSBAU BEWILLIGT
2,3 Mio € für den
Hafen Berenbusch
Der Hafenbetrieb der Stadt Bückeburg
will den Hafen Berenbusch am Mittellandkanal
nahe der Stadt Minden
und das dahinterliegende Gewerbegebiet
ausbauen. Bis 2021 sollen knapp
2,32 Mio. € investiert werden. Durch
die Maßname soll der Straßenverkehr
entlastet und so der CO2-Ausstoß verringert
werden. Gehoff wird auf Fördergelder
der EU. Das Geld soll unter
anderem in weitere Umschlagflächen
samt Ladestraße sowie in die Wiederherstellung
eines Bahnanschlusses investiert
werden.
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6 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Nachrichten
SCHNAPSIDEE AUS KÖLN
Gewerbe hält Tempolimit auf Rhein für »Unfug«
Kölns Oberbürgermeisterin hat unmittelbar
vor dem Dieselgipfel in Berlin ein
Tempolimit für Schiffe auf dem Rhein
gefordert. Das Gewerbe hält das jedoch
für eine reine Schnapsidee
Als ausgesprochen »kurios« bezeichnet
der Bundesverband der Deutschen
Binnenschifffahrt e.V. (BDB) den Vorschlag.
»Binnenschiffe sind auch auf
dem Rhein nicht gerade dafür bekannt,
mit überhöhter Geschwindigkeit durch
die Landschaft zu sausen«, heißt es in einer
Reaktion auf Rekers Forderung. Ein
Tempolimit nutze de facto nichts und sei
nichts als ein weiterer verzweifelter Versuch,
Fahrverbote in den Innenstädten
zu vermeiden. »Wir halten das für Unfug«,
sagt BDB-Präsident Martin Staats.
Der BDB liefert die Gegenargumente
gleich mit: Zu Tal sind zwar, je nach
Schiffstyp und Beladung, Geschwindigkeiten
von 20 km/h möglich, doch
braucht ein beladenes Güterschiff aufgrund
der Fließgeschwindigkeit des
Rheins lediglich eine vergleichsweise
wenig Motorleistung. Zu Berg fahren
Schiffe hingegen kaum schneller
als 10 km/h. Entsprechend niedrig sind
deshalb auch die Emissionen, die ein an
Köln vorbeifahrendes Schiff verursacht.
Pro Jahr passieren rund 80 Mio. t Güter
per Binnenschiff den Raum Köln, das
entspreche rund 3,2 Mio. Lkw-Fahrten.
Und die Öko-Bilanz von Binnenschiffen
ist deutlich besser als die der anderen
Verkehrsträger. »Anstatt die Schifffahrt
auf dem Rhein einzuschränken, sollte
Frau Reker sich lieber für mehr Güterverkehr
auf dem Wasser einsetzen«, legt
der BDB weiter nach. Selbst das Umweltbundesamt
habe festgestellt, dass Binnenschiffe
keinen deutlichen Einfluss
auf die hohe NO2-Bbelastung in den
Innenstädten hätten. Ihr Anteil an den
Emissionen liege deutlich unter 10% gegenüber
den 72% von Diesel-Pkw. n
STUDIE VORGELEGT
500 neue Jobs
bei duisport
Insgesamt rund neue 500 Arbeitsplätze
sind durch die jüngsten Ansiedlungen
von Amazon und des ehemaligen
Startup »Flaschenpost« im Duisburger
Hafen entstanden. Laut einer gerade
vorgelegten Studie des Berliner Marktforschungsinstituts
Regionomica ist
2017 die Anzahl der direkt und indirekt
Beschäftigten im Duisburger Hafen
(duisport) auf 46.510 gestiegen. Das ist
ein Zuwachs um 2,7% im Vergleich zu
2015. Die Zahl der direkt abhängig Beschäftigten
stieg von 18.420 auf 19.570.
Das ist ein Plus von 6,2%.
Dies bedeute auch, dass die Stadt
Duisburg profitieren kann und sich
das Wachstum der Arbeitsplätze in der
Stadt auf 8,6% beläuft«, heißt es in der
Studie. Dabei seien die Entwicklungen
bei duisport und den logport-Arealen
entscheidend für diese Entwicklung.n
DUISBURG
BDB bezieht neue Bleibe
Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt
(BDB) verlässt das »Haus Rhein« und ist ab dem 1. Januar
2019 im »Schiffahrt-Haus« im Stadtteil Ruhrort zu finden.
Das neue Domizil befindet sich vis-à-vis zur traditionsreichen
»Schifferbörse«. Zuvor hing im »Haus Rhein« offenbar
der Haussegen schief. Dem Vernehmen nach konnten sich
der BDB als Mieter und der Verein für Europäische Binnenschifffahrt
und Wasserstraßen (VBW) als Eigentümer des
Hauses nicht auf einen neuen Mietvertrag samt Erhöhung
der monatlichen Zahlungen einigen.
n
NIEDRIGWASSER IN DER ELBE
Sächsische Dampfschiffahrt
beklagt Umsatzeinbußen
Die Reederei Sächsische Dampfschiffahrt aus Dresden hat erheblich
unter dem Niedrigwasser gelitten. Im vergangenen
Jahr konnte das Unternehmen nach eigenen Angaben einen
Überschuss von 916.000 € erwirtschaften. Für das laufende
Jahr rechnen die Sachsen mit einem negativen Jahresergebnis,
schon jetzt läge der Umsatz bei –2,2 Mio. €. Hauptgrund
sei die verminderte Anzahl von Fahrten. An 120 Tagen habe
es Einschränkungen im Fahrplan gegeben, achtmal sogar einen
kompletten Ausfall, so die Reederei. Ein Jahr zuvor war
der Fahrplan nur an 18 Tagen eingeschränkt. Dies habe zu
weniger Ticketverkäufen, Einbußen von Umsatzpacht sowie
bei Liegegebühren durch Fremdschiffe geführt.
n
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 7
Schifffahrt
Der Vorstand der Schifferbörse Duisburg-Ruhrort (v.l.): Thomas Maaßen (Rhenus), Volker Seefeldt (HTAG), Herbert Eichelkraut (Hüttenwerke Krupp
Mannesmann), Ocke Hamann (IHK), Vorsitzender Frank Wittig (Wittig GmbH), daneben NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst, Roberto Spranzi
(DTG), Heiko Brückner (Haeger & Schmdit), Joachim Schürings (thyssenkrupp), Martin Staats (MSG), Drs. Stefan Meeusen (Coöperatie NPRC)
Schifferbörse erhebt die Stimme
Die Themen für das traditionelle Schiffermahl der Schifferbörse Duisburg-Ruhrort gab das
Jahr 2018 fast von allein vor: Auf der einen Seite das Niedrigwasser und der Zustand von
Schleusen und Kanälen, auf der anderen Seite der Traum vom autonomen Fahren
@ Niederrheinische IHK
Einer der ersten Ansprechpartner der
Branche für beide Themen ist NRW-
Verkehrsminister Hendrik Wüst, Ehrengast
des diesjährigen Branchentreffens.
Er versicherte den Vertretern des Gewerbes,
sich in den kommenden Jahren auch
über das Land hinaus für die Belange der
Wasserstraße einzusetzen.
Auf 1,50 m Wassertiefe ist der Rheinpegel
in diesem Jahr in Duisburg-Ruhrort
zeitweise gesunken. Die gravierenden
Auswirkungen für die Schifffahrt,
die Dienstleister und die Industrie waren
eines der bestimmenden Themen beim
traditionellen Schiffermahl der Schifferbörse
Duisburg-Ruhrort. Schifferbörsen-Vorstand
Frank Wittig nahm daher
gleich zu Beginn den diesjährigen Gast
NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst in
die Pflicht: »Politik kann sehr wohl etwas
tun, um die Wasserstraße im Wettbewerb
zu den anderen Verkehrsträgern zu
stärken. Wir müssen die flussbaulichen
Maßnahmen, die bereits vorgesehen sind,
nicht mehr nur diskutieren, sondern zügig
angehen. Dafür muss das Land NRW
Impulse geben«, sagte der Vorsitzende
der Schifferbörse.
Besonders der Zustand von Schleusen
und Nischenpollern, an denen Schiffe eigentlich
in der Schleuse befestigt werden,
beeinträchtige die Branche schon zu lange.
Die besondere Bedeutung der Wasserstraße
für Wirtschaft und Bevölkerung
zeigte sich, als die Bundesregierung als
Reaktion auf das anhaltende Niedrigwasser
den Zugriff auf Treibstoff aus der Erdöl-Reserve
Deutschlands freigegeben hat.
In seiner Festrede zeigte sich Wüst sehr
zufrieden mit den Rahmenbedingungen,
die er vorfinde: Er habe die finanziellen
Möglichkeiten, es gebe die richtigen
Projekte und die Akzeptanz für Investitionen,
um schnell Fortschritte zu erzielen.
Das gelte auch für die Wasserstraße.
»Wir wollen, dass mehr Güter aufs Schiff
verlagert werden. Ich bin sehr froh, dass
es gelungen ist, 15 neue Stellen nur für
Nordrhein-Westfalen bei der Wasserund
Schifffahrtsverwaltung zu schaffen,
damit mehr Tempo auf Sanierung und
Ausbau des Netzes kommt«, sagte der
NRW-Verkehrsminister. Man wolle sich
auch beim Bund dafür einsetzen, dass die
Wasserstraßeninfrastruktur zügig und
ausreichend saniert werde.
Autonomes Fahren im Fokus
Der Blick richtete sich beim Schiffermahl
aber nicht nur auf Vergangenheit und Gegenwart.
Schifferbörsen-Vorstand Wittig
blickt auch in die Zukunft: Innovationen
wie das autonome Fahren müssten besonders
zwischen Niederrhein und Ruhrgebiet
aufs Wasser kommen: »Unsere Region
hat hervorragende Voraussetzungen,
um die Zukunft der Binnenschifffahrt
aktiv und an vorderster Stelle mitzugestalten«,
betonte der Vorstandsvorsitzende
in seiner Rede und verwies auf die
kürzlich erschienene Machbarkeitsstudie
der Ruhr-IHK. »Wenn nicht wir laut und
kräftig die Stimme für die Wasserstraße
erheben, wird das kein anderer für uns
machen.«
Wüst sicherte die Finanzierung des Projekts
zu. Das Land werde 1,5 Mio. € zur
Verfügung stellen, um die Forschungen zu
finanzieren. Hinter dem im Endstück des
Dortmund-Ems-Kanals (DEK) geplanten
Testfeld steht eine Initiative von Industrieund
Handelskammern (IHK) im Ruhrgebiet
und das DST – Entwicklungszentrum
für Schiffstechnik und Transportsysteme
sowie dem westdeutschen Kompetenzzentrum
Binnenschiff. Erste Testfahrten
sind für das Jahr 2021 angedacht. Minister
Wüst ermuntert die Initiatoren, auch
niederländische Partner mit ins Boot zu
nehmen. Die Digitalisierung der Binnenschifffahrt
sei auch im Nachbarland ein
wichtiges Thema.
n
8 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Schifffahrt
Verkehr auf Kanälen nimmt zu
Spediteure sehen sich aufgrund des anhaltenden Niedrigwassers zum Improvisieren
gewungen. Einige wollen dennoch nicht auf die Wasserstraße verzichten und weichen
auf Kanäle aus
Von Thomas Wägener
Weil auf der Elbe und auf weiteren
nahegelegenen Flüssen die Schifffahrt
seit Monaten aufgrund des anhaltenden
Niedrigwassers nicht möglich ist, nutzen
Unternehmen zunehmend alternative
Verkehrswege. Einer davon ist der Elbe-
Seitenkanal (ESK), auf dem deshalb mehr
Schiffe verkehren als üblich. Nach Angaben
von Rainer Behrens, Leiter beim Wasserstraßen-
und Schifffahrtsamt (WSA)
Uelzen, belief sich die Zahl der passierenden
Frachter im Oktober dieses Jahres auf
1.301. Im Vergleichsmonat des Vorjahres
waren es 1.236 Einheiten.
Das erhöhte Verkehrsaufkommen hat
zusätzliche Wartezeiten an den Schleusen,
vor allem aber am Schiffshebewerk
Scharnebeck zufolge. Laut Behrens betrug
die durchschnittliche Wartezeit im
Oktober 2018 5,10 Stunden. Aufgrund
umfangreicher Instandsetzungen des
Westtrogs steht bis Mitte 2020 nur ein
Trog zur Verfügung. Im Vergleichsmonat
2017 mussten Schiffsführer durchschnittlich
0,77 Stunden warten, zu dieser
Zeit konnten aber noch beide Tröge
genutzt werden.
Die aktuellen Wartezeiten haben sich
durch Instandsetzungsarbeiten am Osttrog
noch zusätzlich verstärkt, der jeden
Montag und Dienstag vier Stunden
lang gesperrt werden musste. Man habe
die Sperrung extra auf den Montag gelegt,
da an diesem Tag das Schiffsaufkommen
erfahrungsgemäß nicht so hoch sei.
Auch habe man sich gegen eine achtstündige
Sperrung am Stück entschieden, um
die Abläufe so wenig wie möglich einzuschränken,
so Behrens.
Darüber hinaus habe es vom 26. bis 29.
Oktober in der Zeit von 22 bis 5 Uhr personalbedingte
Nachtsperrungen gegeben,
sagt Behrens. Einige Kollegen seien erkrankt
gewesen, deshalb sei dieser Schritt
nötig geworden, auch wenn man »so etwas
natürlich nicht gerne macht«, wie der
Leiter des WSA Uelzen betont. Die Schifffahrt
habe er rechtzeitig davon in Kenntnis
gesetzt, damit sich Schiffsführer und
Reedereien darauf einstellen konnten.
Da es auch an der Schleuse Geesthacht
von Freitag, 16. November bis
zum 20. November jeweils in der Zeit
von 20:30 Uhr bis 6 Uhr personalbedingte
Nachtsperrungen gegeben hatte
und das Bauwerk zusätzlich am Montag,
17. November von 8 bis 13 Uhr wegen
Wartungsarbeiten nicht genutzt werden
konnte, habe man sich entschlossen, die
Sperrungen in Scharnebeck einmal auszusetzen,
so Behrens. Auch die Schleuse
Uelzen stand der Schifffahrt am Montag,
19. November in der Zeit von 7:30 bis
11:30 Uhr wegen Wartungsarbeiten nicht
zur Verfügung, was ebenfalls zu Verzögerungen
im Ablauf führte.
n
Bis 2020 steht am Schiffshebewerk
Scharnebeck nur ein Trog zur Verfügung
© Wägener
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 9
Schifffahrt
Binnenschiffe im Schwarm im Kanal
Die Institute RIF und DST wollen ein neues Transportkonzept auf Basis von
kleinen, elektrisch angetriebenen Schiffen entwickeln. In »Schwärmen« könnten sie
neue dezentrale Märkte bedienen und so die Straßen erheblich entlasten
Von Krischan Förster
Freie Fahrt auf den Autobahnen des
Ruhrgebiets: Schwärme kleiner Schiffe
auf den Kanälen der Region ersetzen
die ewig langen Lkw-Kolonnen auf den
Straßen. Emissionsfrei und leise bringen
sie Container mit Waren aller Art zu
kleinen automatisierten Umschlagplätzen
und Stadthäfen der Metropole Ruhr.
Klingt wie eine ferne Utopie? Nicht ganz:
Bis 2021 wollen zwei Forschungsinstitute
ein alternatives Güterverkehrssystem
entwickeln und virtuell testen. Mitte September
hat die EU die Finanzierung für
das Forschungsprojekt namens »DeCon-
Trans« bewilligt.
Das Ruhrgebiet liegt für beide Forschungspartner
vor der Haustür. Als Anwendungsfall
für eine innovative, dezentrale
Binnenschifffahrt bietet es sich mit
seinen vielen Wasserstraßen und kleinen
Häfen, die noch aus der Montan-Ära
stammen, geradezu an. Zudem verschärfen
Staus, Emissionen, gesperrte Rheinbrücken
und schleppender Schienenausbau
die Verkehrsprobleme. Daher sehen
DST und RIF hier gute Realisierungschancen
für eine grundlegende Systeminnovation
»Made in NRW«.
»Binnenschiffe benötigen 60% weniger
Energie beim Warentransport als der
Lkw, außerdem sind viele kleine Häfen
und Kanäle im Ruhrgebiet kaum ausgelastet«,
sagt DST-Vorstand Rupert Henn.
Während Werften und Reeder zuletzt vor
allem auf die Entwicklung großer Schiffe
fokussiert waren, könnten neuen Technologien
für eine echte Innovation sorgen.
Es geht um saubere Antriebe für kleine
standardisierte Schiffe auf Basis elektrischer
Energie und vor allem auch um eine
Automatisierung der Transport- und Umschlagprozesse
– von Festmachsystemen,
über Krananlagen bis hin zum autonomen
© RIF
10 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Schifffahrt
Schubboot vorn, Schubboot hinten, dazwischen Leichter – das Konzept eines »Ruhr-Shuttles«
© DST
Fahren in intelligent integrierten Transportsystemen.
»Die beteiligten Komponenten
sind uns bestens bekannt, aber ihr
Zusammenspiel ist äußerst komplex und
für einzelne Akteure am Markt durchaus
mit Risiken verbunden«, sagt Henn.
Das Projekt sei daher mit einer Weltraummission
vergleichbar, für die die von
DST und RIF genutzte virtuelle Plattform
ursprünglich entwickelt wurde. Am
Computer könne mit Daten aus der Realität
die Situation im Ruhrgebiet, jede einzelne
Komponente und ihre Wirkung im
System schnell und kostengünstig getestet
und dank künstlicher Intelligenz optimiert
werden kann«, erklärt RIF-Vorstand
Jürgen Roßmann.
Bis Ende 2021 arbeiten acht Mitarbeiter
in den beiden Johannes-Rau Instituten
nun daran, die komplette Logistikkette
von der Umladung im Hafen bis zur
Verladung für die letzte Meile an regionalen
Umschlagstellen realistisch in einer
virtuellen Plattform abzubilden, sodass
unterschiedliche Logistikketten, variable
Schiffstypen und verschieden konzipierte
Umschlagplätze miteinander verglichen
werden können. Schon während der Projektlaufzeit
sollen Reedereien, Spediteure,
Verlader, Gewerbeverbände, Hafenbetreiber,
Politik und Verwaltung auf allen
Ebenen mit einbezogen werden.
Die Forscher rechnen damit, dass
eine moderne Schwarm-Binnenschifffahrt
kostengünstiger, umweltfreundlicher
und effzienter als der Lkw-Verkehr
auf der Straße sein kann. »Für den Wirtschaftsstandort
NRW und eine umweltfreundliche
Mobilität nimmt das Vorhaben
daher eine Schlüsselrolle ein«, sagt
Michael Saal, Geschäftsführer des RIF.
©Pixelio
Konzept »Ruhrcargo« verworfen
Es hatte bereits in früheren Jahren Ansätze
für neue Schiffstypen und moderne
Transportlösungen gegeben. Ende
2012 endete nach drei Jahren das ebenfalls
am DST angesiedelte Forschungsprojekt
»Ruhrcargo« für einen Kanal-Shuttle
zwischen Duisburg und
Dortmund. Das DST hatte seinerzeit
zusammen mit den Projektpartnern einen
Schub-Verband speziell für die rund
70 km lange Kanalfahrt und die Anforderungen
der Terminalbetreiber entwickelt.
Mehrere Leichter sollten nach diesem
Konzept zwischen zwei relativ kleine
Schubboote von je 13 m Länge gekoppelt
werden – eines hätte geschoben, das andere
gezogen.
Technisch wäre ein Binnenschiff-Pendelverkehr
auf dem Rhein-Herne-Kanal
jederzeit machbar, bis zu 10.000 TEU im
Jahr könnten zwischen den beiden Containerterminals
zweilagig befördert werden,
wenn der Shuttle-Verband zweimal
wöchentlich ablegen würde, so das Fazit.
In einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
aber konnte sich das Konzept nicht
durchsetzen: Auf rund 700.000 € wurden
die jährlichen Betriebskosten beziffert.
Bei annähernd gleichen Transportkosten
sei der Wassertransport langsamer
und weniger flexibel. Auch die Disposition
sei aufwändiger, weil zusätzlich Vorund
Nachlauf der Container organisiert
werden müsste, hieß es damals.
Auch die »Q-Barge« kam zu früh
Eine andere, vergleichbare Idee wurde in
den Niederlanden entwickelt. Auch das
RSB-Büro aus Amsterdam setzte bei seiner
»Q-Barge« darauf, mehrere Einheiten
aneinander zu koppeln, um den Frachtraum
ohne eine deutliche Kostensteigerung
zu vergrößern.
Als Basiseinheit sollte ein 45 m langes
und 5,80 m breites Doppelend-Schiff mit
diesel-elektrischen Antrieb und einem
Frachtraum für gut 500 t dienen. Zwei
bis vier dieser Einheiten sollten bei Bedarf
zusammengekoppelt werden. Denkbar
wären verschiedene Transportvarianten
gewesen.
Von einem Schiff für enge Kanalfahrten
über zwei aneinander gekoppelte
Schiffe bis hin zum großen Verbund mit
vier Einheiten von 90 m x 11,60 m mit einer
Zuladung von 2000 t oder 96 TEU.
Auf eine Wohneinheit wurde dagegen,
ähnlich wie beim Forschungsprojekt
»Ruhrcargo, gänzlich verzichtet. Das Personal
soll im Regelfall nach dem Dienst
an Bord wieder nach Hause fahren. n
© Q-Barge
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 11
Schifffahrt
Schwertransporte umschiffen
zu häufig die Wasserstraßen
Der Löwenanteil der Schwerguttransporte wird noch immer
über die Straße abgewickelt. Dabei bietet das Binnenschiff
das größere Potenzial, auch in Sachen Schnelligkeit, wenn man
den kompletten Prozess betrachtet
Von Thomas Wägener
Sperrige Ladung wie Komponenten von Windkraftanlagen
eignen sich für den Transport auf Wasserstraßen
© Wägener
12 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Schifffahrt
Bei der Beförderung von sperrigen
Gütern ist ein deutliches Wachstum
festzustellen. Die beantragten beziehungsweise
realisierten Großraum- und
Schwerguttransporte hätten sich von
2010 bis 2017 beinahe verdoppelt, berichtete
Wolfgang Severing, Abteilungsleiter
Verkehrswirtschaft beim BAG. In
diesem Jahr könnte es einen neuen Rekord
für Schwertransporte geben, denn
nach den ersten drei Quartalen seien bereits
mehr als 305.000 beantragt worden.
Somit könnte am Jahresende erstmals
die 400.000er-Marke übertroffen
werden. Severing begründet den Anstieg
mit dem Aufschwung in der Bauwirtschaft
und im Maschinenbau. Beide
Branchen seien traditionell affn für
Schwertransporte, entsprechend komme
eine Vielzahl der Kunden aus diesen
Bereichen.
»Der Aufschwung geht bisher jedoch
an der Schiene und der Wasserstraße weitestgehend
vorbei«, hieß es auf dem vom
ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion
Center (SPC) durchgeführten 2.
Forum Sondertransporte in Bonn.
»Der Löwenanteil der Transporte entfällt
auf den Lkw«, so Severing. Und das,
obwohl es vorgeschrieben sei, zunächst
zu prüfen, ob sich ein Schwertransport
über die Wasserstraße oder Schiene realisieren
lasse. Diese Vorschrift werde in der
Praxis häufig nicht eingehalten, so eine
Stimme aus dem Auditorium.
Realisierung der im Bundesverkehrswegeplan
(BVWP) 2030 vorgesehenen Projekte
stuft sie als zu gering ein. »Die Summe
reicht bei weitem nicht aus.« Alle Behörden,
die mit Verkehrsinfrastruktur zu tun
hätten, seien jahrelang kaputtgespart worden.
Jetzt fehle es an Ingenieuren und Planern,
um die Projekte auszuführen. Kritik
übte sie auch an den langen Genehmigungsverfahren
für die Schwertransporte.
»Mit einer Dauer von fünf oder sechs
Wochen können wir nicht leben«, machte
sie deutlich.
Bei multimodalen Transporten unter
Einbeziehung der Binnenschifffahrt sei
der Aufwand zwar deutlich größer, auch
seien sie in der Regel teurer sowie risikobehafteter,
dennoch böten sich Vorteile,
die auf den ersten Blick allerdings oftmals
nicht wahrgenommen würden. Der reine
Transport über die Wasserstraße dauere
zwar länger, wenn man aber die Zeit
für eine Genehmigung mit einbeziehe, sei
dieser Weg im Endeffekt schneller als die
Beförderung mit dem Lkw. Schwertransporte
über den Wasserweg müssten nicht
extra genehmigt werden.
Darum setzt man bei Siemens, vor allem
wenn es schnell gehen soll, auf die
Binnenschifffahrt, selbst wenn die Kosten
um das Drei- oder Vierfache höher
ausfielen. Etwa 100 Transporte führt das
Unternehmen jährlich auf dem Wasser
durch.
Heinz Rößler von der Spedition Kübler
sieht ähnliche Vorteile. »Wir benötigen
für den Transport von unserem Standort
Mannheim bis nach Rotterdam über
die Wasserstraße etwa 27 Stunden. Kein
Lkw, der seine Zeiten einhält, schaff das
in einer kürzeren Zeit.«
Auch Kübler setzt bei den Transporten
auf Multimodalität und bezieht seit mehreren
Jahren das Binnenschiff ein. Seit
2005 betreibt die Spedition eine Schwergutlinie
auf dem Rhein, bei der es von
Mannheim aus jeden Freitag Abfahrten
nach Rotterdam und Antwerpen gibt. Man
wolle aber noch mehr Ware auf Binnenschiffe
bringen, bekräftigte der Spediteur.
Kadlec & Brödlin GmbH
SCHIFFSELEKTRIK
KOMMUNIKATION
ELEKTRONIK
NAVIGATION
Binnenschifffahrt behauptet sich
Die Zahl der Schwertransporte auf Binnenschiffen
bewegt sich dem BAG zufolge
über die Jahre zwischen 500 und 600,
was Severing den Schwankungen bei der
Befahrbarkeit der Wasserstraßen zuschreibt.
Trotz des seit Monaten anhaltenden
Niedrigwassers sehe es mit bisher
560 Transporten in diesem Jahr aber
recht gut aus. »Die Binnenschifffahrt
kann mit dem Trend mithalten«, konstatierte
der Experte. Die Schiene sei mit
etwa 10.000 Fällen dagegen nahezu konstant
geblieben. Hier vermutet Severing,
dass es der Bahn an Kapazitäten mangelt.
Bei den Statistiken müsse aber berücksichtigt
werden, dass es schwierig sei, an
Daten zu kommen, da die offzielle Verkehrsstatistik
Schwerguttransporte nicht
gesondert ausweise.
Andrea Kowalski von Siemens ist es
ohnehin wichtig, »alle Verkehrsträger im
Blick zu haben«. Allerdings seien bei allen
die Infrastruktur marode. Die von der
Regierung bewilligten 270 Mrd. € für die
Wir wünschen unseren Kunden
und Freunden ein frohes
Weihnachtsfest und einen
schwungvollen Start in ein
glückliches und gesundes Jahr
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Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 13
Schifffahrt
Markus Nölke, David Schütz und Rainer Fabian (v.l.) machen sich für Schwerlasttransporte
auf Binnenschiffen stark
Die Kötter Werft wünscht
Ihnen und Ihren Familien
frohe Weihnachten und ein
gutes neues Jahr!
© Wägener
Kürzlich hat die Spedition ihr neues
Schwerlastzentrum in Mannheim in
Betrieb genommen. Man biete ein neues
Konzept und stelle den Kunden Montageflächen
am Wasser zur Verfügung.
Die Vorläufe könne man auf Bahn oder
Straße durchführen, um dann nach der
Montage im Hafen ins Binnenschiff zu
verladen.
Rößler veranschaulichte das am Beispiel
von MAN Energy Solutions. Das
Unternehmen produziert in Augsburg
Motoren, die mit der Eisenbahn am
Schwergutzentrum in Mannheim ankommen.
Dort gelangen sie mit Hilfe
des neuen 500-t-Zweiträgerbrückenkrans
von Brunnhuber durch das 18 m breite
und 24 m hohe Tor in die neue Werkshalle,
wo die Montage erfolgt. Danach
werden die Motoren direkt ins Binnenschiff
verladen und in die Seehäfen weitertransportiert,
vorzugsweise nach Rotterdam
oder Antwerpen.
Durch das neue Schwergutzentrum verfügt
Kübler in Mannheim nunmehr über
eine Grundfläche von 100.000 m2, bei einer
Hallenfläche von 30.000 m2. Die Krantragfähigkeit
liegt bei bis zu 625 t im Einzelhub.
Für die Montage stehen in der Halle
zwei weitere Krane für je 140 t bereit, sodass
die Gesamtkrankapazität laut Rößler
bei 930 t liegt. Die Montage und Verladung
im Freien leistet ein Hafenmobilkran
von Liebherr vom Typ LHM 500 sowie ein
Reachstacker von Ferrari, der bis zu 42 t
heben kann. Zusammen verfügt Kübler
in Mannheim jetzt über drei Liegeplätze,
an denen Binnenschiffe gleichzeitig abgefertigt
werden können. »Im Dreischichtbetrieb
werden bis zu 60 Lkw pro Tag bebzw.
entladen und ein bis zwei Schiffe
gleichzeitig abgefertigt«, so Rößler.
Niedrigwasser in aller Munde
Auch bei der Veranstaltung in Bonn rückte
die seit Monaten anhaltende Niedrigwasser-Problematik
in den Blickpunkt.
Rainer Fabian, Geschäftsführer des Terminalbetreibers
C. Steinweg in Hamburg,
auch bekannt als Süd-West Terminal,
berichtete, dass teilweise die Ladung
noch auf dem Terminal auseinandergebaut
wird, damit sie per Binnenschiff weitertransportiert
werden kann.
Für David Schütz, Senior Manager für
Projektladung bei der Deutschen Binnenreederei,
ist das Problem des Niedrigwassers
im Prinzip nicht neu. »Damit haben
wir in unserem Fahrtgebiet auf Elbe und
Oder häufiger zu tun«, sagt er. Das Ausmaß
in diesem Jahr sei hingegen einmalig.
»Auf solche Situationen kann man
nicht vorbereitet sein.«
Den letzten Transport mit dem Binnenschiff
in Dresden habe es im Mai gegeben,
die letzte Beförderung über die
Wasserstraße in Aken sei Mitte Juni erfolgt.
Mittlerweile stünde eine Vielzahl
an Geräten in den Häfen und könne
nicht abtransportiert werden. Langfristig
sei es das Ziel der Reederei, Transporte
mit speziell für die Oder gebauten
Schiffen durchzuführen, die 300 bis
400 t transportieren könnten und einen
Tiefgang von etwa 1 m hätten, blickte
Schütz voraus.
Schwergutlinie auf der Elbe
Im vergangenen Sommer habe man zusammen
mit den Sächsischen Binnenhäfen
Oberelbe (SBO) eine Schwergutlinie
ins Leben gerufen, die Elbe Project
Cargo Line (EPCL). Ziel sei es, der verladenden
Wirtschaft ganzjährig eine
verlässliche Verbindung zwischen den
sechs SBO-Häfen in Deutschland und
Tschechien und den Seehäfen an Nordund
Ostsee zu garantieren. Zum Einsatz
kommt dabei eine flachgehende Schiffstechnik,
mit der Projektladung bis zu einer
Fahrrinnentiefe von 1,20 m effzient
auf der Elbe transportiert werden kann.
Für EPCL werden in den SBO-Häfen
Schubleichter stationiert, sodass erforderlicher
Schiffsraum unmittelbar verfügbar
ist.
»Die Transiträume, die wir nutzen wollen,
werden begrenzter«, so Schütz. Wegen
des Niedrigwassers sei man derzeit
gezwungen, auf das Kanalsystem auszuweichen.
Deshalb seien aktuell viele
zusätzliche Schiffe auf dem Elbe-Seitenkanal
(ESK) zu beobachten. Dadurch
14 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Schifffahrt
würden sich die Wartezeiten am Schiffshebewerk
Scharnebeck teilweise deutlich
erhöhen, berichtete Schütz.
Siemens ist weniger vom Niedrigwasser
als von den daraus resultierenden
Kleinwasserzuschlägen betroffen. »Bei
uns geht jede Ware raus«, sagte Kowalski,
denn Trafos, die das Unternehmen
auf Binnenschiffen transportiert, würden
den Tiefgang nicht so sehr beeinflussen
wie beispielsweise Massengüter. Bei Kübler
ist das ähnlich: »Wir haben die ganze
Zeit verladen«, sagte Rößler.
Wasserstraßennetz wird integriert
Marcus Sütterlin von Hessen Mobil Straßen-
und Verkehrsmanagement, stellte
in Bonn das E-Government-Portal
VEMAGS (Verfahrensmanagement für
Großraum- und Schwertransporte) vor,
dessen Projektleiter er ist. Es handelt sich
um eine Initiative zur Digitalisierung des
Verwaltung im Bereich Großraum- und
Schwertransporte, über die mittlerweile
99% der Antrags- und Genehmigungsverfahren
online abgewickelt werden.
Sütterlin kündigte an, 2019 VEMAGS
durch ein GIS (Geoinformationssystem)
weiter zu entwickeln und um das Wasserstraßennetz
zu ergänzen. Anhand aktueller
Karten sollen mögliche Fahrwege
ermittelt werden, wobei Häfen entlang
der Routen auch als Start und Zielpunkte
einbezogen werden sollen.
Es müsse allerdings noch einiges an
Arbeit geleistet werden, so Sütterlin. Primär
geht es um eine digitale Vernetzung
der Daten über das Wasserstraßennetz,
sowie der Häfen und Fracht-Kapazitäten.
Eine Liste mit Häfen liege zwar vor,
allerdings fehlten die jeweiligen Spezifikationen,
etwa die Angabe, welche Gütergewichte
verladen werden könnten.
Ferner gelte es, die einzelnen Bauwerke
wie Schleusen aufzunehmen, ebenfalls
mit ihren Eigenschaften, zu denen
vor allem die Ausmaße zählen. Darüber
hinaus soll das System auch aktuelle
Informationen über Wasserstände und
Baustellen berücksichtigen. Schiffspositionen
in Echtzeit, prognostizierte
Ankunftszeiten sowie mögliche Ladezeiträume
könnten ebenfalls integriert
werden. »Technisch ist das alles möglich«,
so Sütterlin.
Gleiches sei für das Schienennetz geplant.
Das GIS zeigt dann mögliche
Transportwege auf und errechnet die
beste Möglichkeit für die Beförderung
der Güter, unter Berücksichtigung aktueller
Ereignisse.
Siemens führt jährlich etwa 100 Transporte mit Binnenschiffen durch
Rößler ist begeistert: »Wenn man ein
System bekommt, das genau zeigt, welche
Strecken mit welchen Transportmitteln
zurückgelegt werden können und wo unter
welchen Voraussetzungen welche Güter
umgeschlagen werden können, ist es
genau das, was wir suchen.«
SPC unterstützt VEMAGS
SPC-Geschäftsführer Nölke sicherte zu,
die Lieferung von entsprechenden Daten
an VEMAGS »nach Kräften zu unterstützen.«.
Es sei ein richtiger Schritt,
VEMAGS in eine multimodale Richtung
weiterzuentwickeln. »Wir sehen in dieser
erweiterten Transparenz viel Potenzial für
die Binnenschifffahrt«, so Nölke. Es sei
notwendig, dass das Binnenschiff gleichwertig
am Wettbewerb beteiligt werde.n
© Wägener
»Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest
und die besten Wünsche für das neue Jahr«
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 15
Schifffahrt
Ein tschechischer Schubverband auf der Elbe. Für Tschechien ist die Elbe das Tor zur
Welt, egal ob über Hamburg oder die Beneluxstaaten. Deshalb ist es auch an EMMA
interessiert, wenn es auch keine Fluss-See-Schifffahrt betreibt.
EMMA – ein bunter Strauß an Projekten
Zur vorläufigen Bilanz des EU-Förderprojekts treten sehr unterschiedliche Bedingungen
für Binnenschiffe im Ostseeraum hervor – es gibt viel Potenzial und konkrete Erfolge für
Ausbau und Verbreitung
Von Sverre Gutschmidt
Wir danken unseren Geschäfts partnern
für das entgegen gebrachte Vertrauen und
wünschen frohe Festtage und viel
Erfolg im neuen Jahr!
Am Neuen Rheinhafen 14 | 67346 Speyer | Tel. 06232 1309-0 | Fax -10
Etwa 90 Teilnehmer aus der Ostseeregion
kamen in Brüssel zusammen,
um über die Zukunft der Binnenschifffahrt
zu diskutieren. Den Rahmen bildete
die Abschlusskonferenz des dreijährigen
EU-Projekts EMMA mit einem
Gesamtbudget von 4,42 Mio. € (finanziert
über EU-INTERREG), das von 2016 bis
2019 angesetzt ist.
Das »Flagship-Project« der EU-Strategie
für die Ostsee stellt sich Herausforderungen
der Binnenschifffahrt an
Elbe, Oder und Weichsel, insbesondere
mit dem Ziel, den modalen Split zugunsten
der Binnenschiffe von, nach
und zwischen Ostseehäfen zu steigern.
Dem liegt die Idee zugrunde,
freie Verkehrskapazitäten zur Entlastung
von Straße und Schiene nutzbar
zu machen.
Bisher vereint EMMA 21 Projektpartner
unter Führung von Hafen Hamburg-
Marketing (HHM) und 48 angeschlossene
Partner in fünf Ländern. Das Projekt
beruht auf Vereinbarungen zwischen den
EU-Mitgliedern Dänemark, Deutschland,
Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Polen
und Schweden. Norwegen, Weißrussland
und die nordwestlichen Regionen
Russlands fungieren als Partner.
In Brüssel wurde nicht nur bilanziert,
sondern auch das Potenzial der Binnenschifffahrt
herausgestellt. Sie trägt 6%
des gesamten Transportvolumens in der
EU. Den wichtigsten Anteil übernehmen
die Schifffahrt auf dem Rhein und der
Donau. Die Zukunft des Verkehrsträgers
stand dabei im Vordergrund.
Arne Gehlhaar vom Institut für Seeverkehrswirtschaft
und Logistik (ISL)
sprach auf der Grundlage einer von ihm
betreuten Pilotanwendung im Elbstromgebiet
die Vorteile der Digitalisierung an.
Gegenüber der »Binnenschifffahrt« sagte
er: »Unser Ziel ist eine verbesserte Planbarkeit
in der Binnenschifffahrt, ein Thema,
das viele umtreibt. Unsere Idee als
technischer Partner ist, die vorhandene,
aber sehr verteilte Information zu bündeln
und leichter verfügbar zu machen,
Schwellen zu senken.« Entwickelt werde
gerade eine Webplattform, die statische
und dynamische Daten der Infrastruktur
sowie Verkehrsdaten aufbereitet, um
ein Verkehrslagebild abzuleiten – konkret
Wartezeiten an neuralgischen Punkten
wie beispielsweise Schleusen.
Mehr Service über Webplattform
EMMA will diese Plattform nicht im
Prototypstatus belassen, sondern künftig
als öffentliche Dienstleitung nutzbar
machen. Noch beruhen die abgeleiteten
Informationen auf anonymisierten
Verkehrsdaten. Für Schiffseigner wären
aber auch nicht anonymisierte Daten interessant,
etwa im Sinne eines Flottenmanagents.
Das wäre ein nächster Handlungsschwerpunkt
– Voraussetzung sind
immer entsprechende Nutzungsverträge
und eine wirksame Zugriffssteuerung.«
Zu den konkreten Leistungen von
EMMA gehört, Binnenschiffe im Ostseeraum
als Alternative sichtbar zu machen,
wo immer es wirtschaftlich möglich
ist, etwa in Polen. Dort organisierte
16 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Schifffahrt
© Grötschel jun.
An EMMA beteiligte Experten empfehlen
den weiteren Ausbau des TEN-
T-Wasserstraßennetzes. Zudem sollen
noch mehr Wasserwege in die Korridore
eingebunden werden. Binnenschifffahrtsanliegen
sollen so stärker in den
Fokus europäischer Politik treten, so die
Hoffnung der EMMA-Partner. Erzielte
Ergebnisse zu kommunizieren und dafür
zu sorgen, dass Fluss-See-Schifffahrt
in den Diskussionen über Transportkorridore
berücksichtigt wird, sei
ein wichtiges Ziel, sagt Stefan Breitenbach,
Leiter der Projektabteilung von
Port of Hamburg.
Bis Mitte 2021 wird BSR-Access Statusberichte
zur Verfügung stellen und
über »Best Practice«-Anwendungen berichten.
Daraus könnten Empfehlungen
für EU-Förderprojekte für die Binnenschifffahrt
abgeleitet werden. EMMA
soll der Branche auch Erkenntnisse über
relevante Entscheidungsprozesse in der
EU liefern.
n
die Woiwodschaft Kujawien-Pommern
mit der Stadt Bromberg (Bydgoszcz) eine
wissenschaftlich begleitete Fahrt einer
Container-Barge von Danzig (Gdańsk)
nach Warschau (Warszawa) über 440 km
mit 500 Gästen, um entsprechende Hinterlandtransporte
von Polens Seehäfen
zu bewerben.
In Deutschland ermittelte die Industrie-
und Handelskammer (IHK) Ostbrandenburg,
wie Binnenwasserstraßen
genutzt werden und befragte 200 Unternehmen
in Deutschland. In Schweden,
wo Lotsenkosten der Binnenschifffahrt
wirtschaftliche Grenzen setzen, wurde
auf dem Fluss Göta und dem Vänern-
See die Machbarkeit eines neuen Logistikkonzepts
in Ergänzung zu Schiene
und Straße erprobt. Der schwedische
EMMA-Projektpartner Avatar Logistics
hat inzwischen die »MS Jehander«
gekauft, um Rohstoffe für die Betonproduktion
zu transportieren und damit
rund 10.000 Lkw-Ladungen jährlich
von der Straße auf den Mälaren-See
zu verlagern.
Ergebnisse von EMMA zeigen sich
auch in Finnland am See Saimaa, wo
die schleppende Entwicklung des Binnenschiffverkehrs
dank der Förderung
des Projekts in ein »Inland Waterway
Development Offce« mündete.
Ein weiteres konkretes Ergebnis ist die
Plattform BSR-Access. Sie soll es den Projektpartnern
ermöglichen, den Nutzen
konkreter Maßnahmen künftig miteinander
zu teilen. Außerdem sollen sich EU-
Netzwerkkoordinatoren der wichtigen
Verkehrssysteme (TEN-T) austauschen.
Die Duisburger Hafen AG wünscht
ein frohes Weihnachtsfest und
einen guten Rutsch ins Jahr 2019!
www.duisport.de
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 17
Schifffahrt
Studie zeigt Vorteile des Fluss-Seeschiffs
In Schwedt, einem der 15 regionalen Wachstumskerne Brandenburgs, wächst das
Interesse der Papierindustrie an Fluss-Seeschiffen für den Transport von Exportgütern –
herausfordernd bleiben die Bedingungen vor Ort, wie eine Studie zeigt
Von Christian Knoll
Schon in den 1990er Jahren und
2011 gab es Versuche, Papierprodukte
mit sogenannten Fluss-Seeschiffen von
Schwedt zum Beispiel nach England zu
transportieren. Das Ergebnis damals:
Technisch möglich und bei hinreichenden
Ladungsmengen und Schiffsgrößen
auch wirtschaftlich umsetzbar.
Der neu erbaute öffentliche Hafen
Schwedt wäre für eine Abfertigung von
seegängigen Schiffen mit zwei neuen
Konstantin Klippstein während seines Vortrages
© Knoll
45-t-Kranen, Getreide- und Schüttgutschurren
sowie einem Getreidesauger,
einer Schwerlastplatte und einen Hafenbahnanschluss
geeignet. Zu möglichen
Auftraggebern gehören insbesondere
das ehemaligen Petrochemische Kombinat
Schwedt (PCK) und die Papierfabriken
der LEIPA Georg Leinfelder. Letztere
liefern Papierprodukte an Druckereien
in vielen europäischen Ländern und auch
in Übersee.
Das Unternehmen hatte sich seit seinem
Einstieg in Schwedt an Untersuchungen
zur Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit
wasserseitiger Transporte
interessiert gezeigt und insbesondere
auch studentische Arbeiten, etwa am Institut
für Land- und Seeverkehr der TU
Berlin, unterstützt.
So ist zuletzt eine Masterarbeit mit
dem Titel »Entwurf und Einsatzpotentiale
eines Fluss-Seeschiffes mit hoher Containereignung«
des TU-Studenten Konstantin
Klippstein entstanden, die jüngst
präsentiert wurde.
Zur Aufgabenstellung sagt der betreuende
Professor Horst Linde: »Es ist
ein Interesse der regionalen verladenden
Wirtschaft, auch der Papierindustrie, erkennbar,
für Übersee-Exporte ihre Produkte
in bestimmten Containern auf dem
Wasserweg zu den Nordseehäfen zu bringen.«
Bisher verfügbare Fluss-Seeschiffe
besäßen zum Teil noch nicht die optimale
Container-Eignung. Es sei daher anzustreben,
ein zum Anlauf des Standortes
Schwedt geeignetes Fahrzeug maximaler
Größe und Kapazität zu konzipieren.
Hierbei geht es einerseits um Fragen
des Entwurfs, der Konstruktion und des
Betriebs derartiger Schiffe und um Maßnahmen
zur Ertüchtigung benötigter
Binnenwasserstraßen, andererseits um
die Erkundung von Marktpotenzialen
und Formulierung von Einsatzmodellen
und letztlich um den Nachweis der Wettbewerbsfähigkeit
des Wasserwegs gegenüber
Schiene und Straße.
18 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Schifffahrt
© Häfner
Ladevermögen bei 2,50 m und 3,50 m Abladetiefe
So soll das Schiff aussehen
Unter den von Klippstein recherchierten
Potenzialen im Landkreis Uckermark
fanden sich, neben den Schwergewichten
LEIPA, PCK und AGRAVIS-Raiffeisen
(hier Massenschüttgüter) zum Beispiel
auch eine hoch entwickelte, mit Containern
nach Übersee exportierende Holzindustrie
im Raum Templin.
Allein LEIPA verschiff etwa 7.000 TEU
Container pro Jahr nach Übersee, auch
mit Potenzialen im Bereich von Nordsee
(England, Benelux) und Ostsee (Skandinavien,
Baltikum, Russland). Vorläufe
oder auch gesamte Transporte erfolgen
derzeit allerdings per Schiene oder
Straße, Hier könnten sich interessante
Ansatzpunkte für den durchgehenden,
umschlagssparenden Einsatz von Fluss-
Seeschiffen ergeben.
Klippstein formuliert drei alternative
Einsatzmodelle (ARA-Häfen, England,
Baltikum) und analysiert die bestehende
Schiffsflotte, insbesondere auch jüngere
Neubauten. Er gelangt zu einer Schiffsgröße
von 110 m Länge und 2,20 m Brite
mit einem max. Tiefgang von 3,83 m sowie
einer Tragfähigkeit von 1.500 t bzw.
einer Stellplatz-Kapazität von 96 TEU
(2 Lagen unter Deck) bzw. 3.000 t und
192 TEU (4 Lagen unter und an Deck). Es
gelang ihm dabei, das Entwurfsziel einer
möglichst großen Schiffslänge mit der
Stauung von nicht weniger als vier Containern
in Querrichtung zu verbinden.
Zuletzt erwies sich (bei Mittelwasser)
ein Tiefgang von 2,70 m auf Klützer
Querfahrt und Hohensaaten-Friedrichsthaler
Wasserstraße als machbar
– eine Ausbaggerung der KQF für eine
Abladung auf 3,50 m (so wie im deutschpolnischen
Regierungsabkommen vorgesehen)
und eine zuverlässige Klärung der
derzeit verfügbaren Fahrwassertiefen auf
wären aber dringend geboten.
© TU Berlin
Auch in diesen extremen Niedrigwasserzeiten:
Wasserstandsunabhängig an 365 Tagen.
✆ 0391.59390
An Mittel- und Oberelbe gibt es das nur in Magdeburg!
UMSCHLAG
LAGERUNG
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LOGISTIK
IMMOBILIEN
INFRASTRUKTUR
verschifft
TRANSPORTWERK Magdeburger Hafen GmbH | Saalestraße 20 | D 39126 Magdeburg
Tel. +49 (0) 391 / 5939-162 | Fax +49 (0) 391 / 5939-210 | E-Mail: gf@magdeburg-hafen.de
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TRANSPORTWERK Magdeburger Hafen GmbH
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 19
Schifffahrt
Die Studie geht auf diese Ausgangslage
bei den Fahrtiefen und auf weitere mögliche
Einschränkungen ein: Bei kleinstem
Entwurfstiefgang, mit zwei Lagen Containern
sowie in Ballast, sind die kritischen
Brücken auf der Hohensaaten-
Friedrichsthaler Wasserstraße sicher
passierbar, bei der gewählten Schiffsbreite
ebenso die Durchfahrtsbreite der
Bahnbrücke Podjuchy.
ADN-Basis
Kurstermine und Preise für 2019
Lehrgang Termin Bezeichnung
20.01. – 25.01.2019 ADN-B-19-01
05.05. – 10.05.2019 ADN-B-19-05
06.10. – 11.10.2019 ADN-B-19-10
08.12. – 13.12.2019 ADN-B-19-12
Lehrgangskosten [€]
ohne Ü
mit Ü
530,00 840,00
Bemerkungen
Die Prüfung wird bei der
GDWS Ast. Magdeburg am
letzten Lehrgangstag
abgenommen.
Voraussetzung für höhere Containerbeladungen
wäre ein Umbau der Brücken
über die durch die Installation
von einfachen Klappbrücken für den
Gelegenheitsverkehr und ein Abbruch
der Brücken Mescherin und Podjuchy.
Auf die Notwendigkeit der Vertiefung
der Klützer Querfahrt und der Klärung
der Fahrwassertiefen auf der HoFriWa
weist Klippstein auch im Zusammenhang
mit den Schiffsabmessungen zu
Recht hin.
Abschließende Abschätzungen von
Transportkosten auf den formulierten
Modell-Relationen ergeben unter Status-quo-Bedingungen
mehr oder weniger
deutliche Kostenvorteile des Schiffes
gegenüber Schiene und Straße. Dieser
Eindruck verstärkt sich noch durch den
Ansatz, auch Umwelteinflüsse finanziell
zu bewerten.
Die von Klippstein vorgelegte Arbeit
legt also nahe, bei der verladenden Wirtschaft
in Ost-Brandenburg für eine praktische
Umsetzung der vorgeschlagenen
Konzepte zu werben und am Ende auch
zu sorgen, zunächst vielleicht in Gestalt
von Probeverschiffungen unter realitätsnahen
Bedingungen. Darüber hinaus
wurde während der Präsentation Interesse
an einem Einsatz von Fluss-Seeschiffen
mit hoher Containereignung bei geringer
Abladetiefe auch in anderen Fahrtgebieten
geäußert.
n
28.01. – 30.01.2019 ADN-W-19-01 (S)
25.02. – 27.02.2019 ADN-W-19-02 (S)
360,00 480,00
Der Lehrgang beinhaltet
8 Unterrichtsstunden zum
Thema „Stabilität“.
18.03. – 20.03.2019 ADN-W-19-03 (S)
ADN-Wiederholung
13.05. – 14.05.2019 ADN-W-19-05 (N)
16.09. – 17.09.2019 ADN-W-19-09 (N)
28.10. – 29.10.2019 ADN-W-19-10 (N)
25.11. – 26.11.2019 ADN-W-19-11 (N)
250,00 320,00
Der Lehrgang ist für Teilnehmer,
die schon 8 Stunden
„Stabilität“ nachweisen
können.
Der Abschlusstest erfolgt im
B-A-Z am letzten Lehrgangstag.
ADN-Chemie-Aufbau
08.04. – 10.04.2019 ADN-CA-19-04
04.11. – 06.11.2019 ADN-CA-19-11
380,00 570,00
Die Prüfung wird bei der
GDWS Ast. Magdeburg
einen Tag nach dem letzten
Lehrgangstag abgenommen.
ADN-Chemie-Wiederholung
08.04.2019 ADN-CW-19-04
--
125,00 190,00
04.11.2019 ADN-CW-19-11 --
Sachkundiger FGS
(Basis)
Sachkundiger FGS
(Auffrischung)
11.03. – 13.03.2019 SFG-B-19-03 410,00 550,00 Die Prüfung wird am letzten
Tag beim B-A-Z abgenommen.
07.01. – 08.01.2019 SFG-A-19-01 280,00 350,00 Der Abschlusstest erfolgt
am letzten Tag beim B-A-Z.
Patent
14.01. – 18.01.2019
18.02. – 19.02.2019
PAT-19-01-B
(Schifferpatent B)
14.01. – 18.01.2019 PAT-19-01-A
18.02. – 21.02.2018 (Schifferpatent A)
620,00 990,00 Prüfung am 20.02.2019
820,00 1300,00 Prüfung GDWS Nord
UKW-Sprechfunk 13.12. – 15.12.2019 UKW-19-12 360,00 550,00 Prüfung einen Tag nach
dem letzten Lehrgangstag.
Maschinist
Montag – Freitag
Termin nach Absprache
MASCH-19-X 510,00 760,00 Prüfung einen Tag nach
dem letzten Lehrgangstag.
Legende: (S) mit Stabilität (8 Stunden)
(N) Normal - ohne Stabilität (ein Sachkundeschein mit dem Vermerk über „8 Stunden Stabilitätsausbildung“
muss vorhanden sein
Bei Besuch von Lehrgängen, die zum Verlängern eines Sachkundescheines dienen bringen Sie bitte den „alten“ Sachkundescheine
zum Lehrgang mit.
Dipl.-Ing. päd. Ullrich Ehrlich • Baderstraße 11a • 39218 Schönebeck • Tel.: 03928 402380 • Fax: 03928 402370
Mobil: 0172 3925344 • Mail: info-baz@t-online.de • http://www.ehrlich-baz.de
Auch der Hafen Schwedt ist grundlegend für
die Be- und Entladung von Fluss-See-Schiffen
modernisiert worden
© Knoll
20 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Schifffahrt
1
2
3
1 Klaus und Willi
2 Dolls Company
3 Organisator Frank Wittig
4 Edwina De Pooter
5 Dustin Waree
6 + 7 Ruhrgarde
8 Uwe Kluge, Duisburg-Kontor
4
1
5
7
6
Gute Laune allenthalben
8
© SUT/Heying
Die Alltagssorgen über Bord werfen,
sich von Entertainern, Showacts und
künstlerischen Einlagen in den Bann
ziehen lassen – all das bietet der jährliche
Ball der Schifffahrt in Duisburg.
Auch diesmal hatte Frank Wittig, Organisator
der Traditionsveranstaltung,
ein buntes Programm zusammengestellt.
Die Veranstaltung stand
in diesem Jahr unter dem Motte »Es
tut sich was … Die Welt ist in Bewegung,
nichts scheint mehr so wie es
war, aber längst ist auch nicht alles so
schlecht und beängstigend, wie es dargestellt
wird!«. Knapp eine Woche vor
Beginn meldete der Veranstalter »ausverkauft«.
Dieses Branchentreff bleibt
ein »Muss« im Jahreskalender. n
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 21
Jobbörse
Neptun Werft schaff 100 neue Jobs
Die Neptun Werft in Rostock-Warnemünde will angesichts der guten Auftragslage 100 neue
Arbeitsplätze schaffen. Das wurde am Rande eines Betriebsfests verkündet
Für eines unserer auf der Mosel in Cochem
verkehrenden Tagesausflugsschiffe suchen wir
zum 01. April 2019 oder früher eine/n
Schiffsführer (m/w)
Voraussetzungen: Rheinpatent zw. Mainz und
Düsseldorf (oder Teilabschnitte), fundierte nautische
Kenntnisse, einschlägige Berufserfahrung, sehr gute
Deutschkenntnisse, weitere Sprachen von Vorteil,
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mit allen Verantwortlichkeiten
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Interessenten/-innen bitten wir um Zusendung
der vollständigen Bewerbungsunterlagen
(mit Kopien des großen Rheinpatents) per E-Mail an
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Die Werft, Teil der Meyer Werft-
Gruppe, hatte die Mitarbeiter des
Unternehmens und der Neptun Logistik
zu einem vorweihnachtlichen Familienfest
eingeladen. Zurzeit zählt die
Neptun Werft 570 Mitarbeiter. »Das war
auch ein großer Dank an unsere Belegschaft
für die geleistete Arbeit und die
hohe Einsatzbereitschaft«, sagte Manfred
Ossevorth, Geschäftsführer der
Neptun Werft. Und bei dieser Gelegenheit
hatte er eine frohe Botschaft zu verkünden.
Im kommenden Jahr sollen mehr als
100 neue Arbeitsplätze auf der Neptun
Werft geschaffen werden. Für den Bau der
hochkomplexen Maschinenraum-Module
(FERU) für die Kreuzfahrtschiffe der
Meyer Werften in Papenburg und Turku
werden unter anderem Projekt- und
Bauleiter sowie Fertigungsmeister gesucht.
Weitere Arbeitsplätze sollen in der
Qualitätssicherung, Arbeitsvorbereitung
und Fertigung sowie im Bereich Transport
und Logistik entstehen. Außerdem
hätten alle Auszubildenden gute Chancen
auf eine Übernahme, aktuell beschäftigt
Neptun 50 Azubis.
Bis ins Jahr 2024 werden 22 seegängige
Kreuzfahrtschiffe von der Meyer-Gruppe
gebaut, für die Neptun die sogenannten
FERUs zuliefert. Außerdem hat die Werft
bislang 60 Flusskreuzfahrtschiffe und einige
Spezialschiffe gebaut. Zur neuen Saison
werden weitere Longships an Viking
River Cruises ausgeliefert. »Ein Garant
des Erfolges ist es, dass die Belegschaft
des Unternehmens über die Jahre stabil
gewachsen ist und nun weiter ausgebaut
wird«, so Ossevorth.
Neue Berufe und Tätigkeiten
Ferner verwies Manfred Müller-Fahrenholz,
Managementberater der Neptun
Werft, auf die technische Entwicklung
im Schiffau. »Der Schiffau 4.0 bedeutet
nicht mehr und nicht weniger, dass wir
uns alle umstellen müssen«, sagte er. auf
der 8. Zukunftskonferenz der Maritimen
Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns
in Rostock. Die Digitalisierung erfassealle
Bereiche des Schiffaus, entsprechend
werde es neue Berufe und Tätigkeitsfelder
geben, konventionelle Berufsbilder fielen
mehr und mehr weg.
Neben neuen beruflichen Herausforderungen
bewirkt die datenbasierte
Produktion einen hohen Grad der Automatisierung,
was in der Regel mit Arbeitserleichterungen
für die Beschäftigten
einhergeht und für das Unternehmen
mit einer steigenden Effektivität verbunden
ist. »Die Werft stärkt ihre Wettbewerbsfähigkeit
und kann noch flexibler
agieren, auch weil die Individualisierung
der Produkte weiter zunimmt«, erläuterte
Müller-Fahrenholz.
Auf der Neptun Werft sowie in Papenburg
und Turku sind zahlreiche technologische
Prozesse bereits digitalisiert
worden. Die Konturen von diversen
Schiffsbemalungen für Kreuzliner werden
beispielweise nicht mehr mit Schablonen,
sondern lasergesteuert auf die
Schiffsrümpfe projiziert. Mit Hilfe von
optoelektronischer Technik erfolgt die
exakte Positionierung von tonnenschweren
Modulen in den Schiffauhallen. Auf
den Meyer-Werften, führte Müller-Fahrenholz
in Rostock weiter aus, werde der
digitale Technologiewandel konsequent
vorangetrieben. Ein entscheidender Erfolgsfaktor
sei es, die Belegschaft für die
notwendigen Veränderungen zu motivieren
und sie daran mitwirken zu lassen,
betonte er.
n
22 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Jobbörse
HADAG
DIHK ehrt besten nationalen
Hafenschiff-Azubi
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK)
hat Gökhan Dogan, Auszubildender bei der Hamburger
Fährreederei Hadag, als besten deutschen Prüfungsteilnehmer
im Ausbildungsberuf Hafenschiffer ausgezeichnet.
Die »Nationale Bestenehrung in IHK-Berufen« fand in
Berlin statt, wo Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
die Festrede hielt.
Der zweifache Familienvater Dogan hat seine Ausbildung
als Hafenschiffer mit der Gesamtnote »sehr gut« abgeschlossen.
»Durch die Ausbildung zum Hafenschiffer
konnte ich mein Hobby zum Beruf machen«, so der Preisträger.
Er ist bereits der 4. Hadag-Auszubildende, der vom
DIHK ausgezeichnet wurde. Seit 2002 hat die Hadag nach
eigenen Angaben insgesamt 67 Hafenschiffer erfolgreich
ausgebildet. Auch im kommenden Jahr wollen man
wieder neue Auszubildende zum Hafenschiffer einstellen,
so das Unternehmen.
»Es ist uns eine besondere Freude, diese Auszeichnung
auch in diesem Jahr erhalten zu haben«, so Tobias Haack,
Vorstand der Hadag. Dogan sei ein sehr ambitionierter
Mitarbeiter und man freue sich, dass er seine berufliche
Laufbahn bei der Hadag fortführe.
Die Hadag betreibt Hafenfähren im Hamburger Hafen
und auf der Elbe innerhalb des Hamburger Verkehrs
Verbands (HVV). Insgesamt bietet die Reederei mit ihren
26 Einheiten sieben Linien an, die zusammen 20 Anleger
anfahren. 74 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wickeln als
Kapitäne den Fährverkehr im Hamburger Hafen ab. Jährlich
kämen mehr als 330.000 sm zusammen, hieß es. Derzeit
gehören fünf Auszubildende zum Team.
Der Fährbetrieb auf der Elbe findet zunehmend Zuspruch:
In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Fahrgastanzahl
nach Unternehmensangaben auf rund 9 Mio.
Fahrgäste mehr als verdreifacht.
Gegründet wurde die Hadag 1888 als Reederei unter
dem Namen »Hafendampfschiffahrts-Actien-Gesellschaft«.
n
BERUFSBEFÄHIGUNG
CESNI setzt neue Standards
Der europäische Ausschuss zur Ausarbeitung von Standards
im Bereich der Binnenschifffahrt, CESNI, hat
14 Standards im Bereich der Berufsbefähigungen definiert.
Der Beschluss wurde auf der jüngsten Ausschusssitzung
in Prag gefasst. Aus diesem Grund werden die 14 Standards
auch »Prager Standards« genannt. Sie haben Gültigkeit für
die gesamte Europäische Union und die Rheinschifffahrt.
Die auf der Grundlage von einheitlichen Kompetenzen
und medizinischer Tauglichkeit entwickelten Standards
sieht ein zugelassenes Ausbildungsprogramm oder eine
Prüfung für als Matrosen neu in das Gewerbe einsteigende
Besatzungsmitglieder vor. Denn ab 2022 ist es nicht
mehr möglich, sich ausschließlich durch Berufserfahrung
bis zum Steuermann zu qualifizieren.
n
WISSEN,WERTE,WASSER
Umweltschutz ist unsere Stärke: Der Ruhrverband managt die
Wasserwirtschaft im Einzugsgebiet der Ruhr. Mit unseren über
800 Anlagen, darunter Talsperren und Kläranlagen, sichern wir
die Wasserversorgung von 4,6 Millionen Menschen in einem
der größten Ballungsräume Europas.
Für unsere Betriebsabteilung Talsperren und Stauseen suchen
wir für den Bereich Stauseen West an Standort Hafen Scheppen
(Baldeneysee) in Essen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n
BINNENSCHIFFER / IN (m/w/d)
Ihre Aufgaben
– Führen der schwimmenden Geräte
– Betrieb, Wartung und Instandhaltung der Betriebseinrichtungen
der Stauseen (Ufer, Wehre, Schleusen)
– Teilnahme am Bereitschafts- und Schleusendienst
(auch an Wochenenden)
– Teilnahme am Schichtdienst bei Hochwasser und
Kraftwerksauslastung
Sie bieten uns
– Erfolgreich abgeschlossene Ausbildung als Binnenschiffer/in
– Berufserfahrung und Qualifikation zum
Steuermann/Steuerfrau
– Kenntnisse in der Bedienung von Prozessleitsystemen
– Führerschein der Klasse B (Klasse 3 alt),
Klasse BE wünschenswert
– Eignung zum Arbeiten in engen Räumen und zum Arbeiten
mit Absturzgefahr
– Nachweis über Schwimmabzeichen
– Wohnort in angemessener Entfernung zur Arbeitsstelle
(bis ca. 30 Minuten Fahrtzeit)
Wir bieten Ihnen
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Arbeitsbedingungen.
Der Ruhrverband fördert die Chancengleichheit und freut sich
besonders in den technischen Berufen über Bewerbungen von
Frauen. Sie werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Ausdrücklich begrüßen wir Bewerbungen von Menschen mit
Behinderung.
Eine Teilzeitbeschäftigung ist grundsätzlich möglich.
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PDF-Format, unter Angabe des Kennworts Sp-B / St-W bis zum
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Ruhrverband
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45128 Essen
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Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 23
Schiffstechnik
Hadag setzt umweltfreundlichen Kurs fort
© Wägener
Die Hadag treibt die Modernisierung der Flotte voran. Im November ist die »Kehrwieder«
im Hamburger Hafen in Betrieb gegangen, das zweite Schiff der Serie »Typ 2020«.
Charakteristisch ist vor allem der leise Antrieb
Von Thomas Wägener
Die binnen zehn Monaten bei der
Hamburger Werft Pella Sietas entstandene
»Kehrwieder« mit der Baunummer
1315 ist eine Schwester der ebenfalls
dort gefertigten »Elbphilharmonie«. Dieses
Schiff war im Sommer 2017 als Prototyp
der Serie »Typ 2020« in Dienst gestellt
worden. Wie den Vorgänger setzt
die Hadag ihren jüngsten Flottenzugang
auf ihren gängigen Routen im Hamburger
Hafen ein.
»Es ist mir eine große Freude, das
Schiff mit in Betrieb nehmen zu dürfen«,
sagte Hamburgs Staatsrat Andreas
Rieckhof bei der Taufe an den St. Pauli
Landungsbrücken. Pella Sietas könne
stolz sein, ein so tolles Schiff auf die Beine
gestellt zu haben. Auch für die Hadag
fand er lobende Worte, sie sei ein Vorzeigeunternehmen
bei der Luftreinhaltung.
Der diesel-elektrische Antrieb des Schiffes
leiste dazu einen wichtigen Beitrag.
Natallia Dean, Geschäftsführerin der
Bauwerft, sah die Taufe auch mit einem
weinenden Auge, denn »wir geben schließlich
unser Kind weg.« Sie freute sich aber
über das Lob von Hadag-Vorstand Tobias
Haack, der Pella Sietas als »guten und zuverlässigen
Partner« bezeichnete.
Auch Haack, der als Nachfolger von
Gabriele Müller-Remer erst seit Sommer
im Amt ist, betonte den »leisen und effizienten
Antrieb« des Neubaus. Ferner
unterstrich er die Absicht, den umweltfreundlichen
Kurs fortsetzen zu wollen.
60% der Flotte seien bereits mit Abgasnachbehandlungssystemen
ausgerüstet
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der HADAG Seetouristik und Fährdienst AG
zur Taufe ihres Neubaus „KEHRWIEDER“
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24 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Schiffstechnik
© Wägener
Hadag-Vorstand Tobias Haack Taufpatin Lydia Lehmann Der Sekt ergießt sich über den Rumpf
und »wir werden weiter machen«, kündigte
er an.
Sukzessive soll die noch fehlende Flotte
mit dieser umweltschonenderen Technik
nachgerüstet werden. Derzeit befindet
sich die 2006 in Dienst gestellte »Tollerort«
der Serie »Typ 2000«, im Volksmund
in Anlehnung an die Optik als Bügeleisen
bezeichnet, für einen solchen umfangreichen
Refit bei Pella Sietas. Die Arbeiten
sollen noch bis zum Jahresende andauern.
Taufe durch Schiffsführerin
»Ich freue mich, die ‚Kehrwieder’ als neues
Mitglied der Hadag-Flotte begrüßen
zu dürfen, sagte Haack unmittelbar nachdem
Lydia Lehmann die Sekt-Flasche gegen
den Schiffsrumpf schleuderte, worauf
sie in viele Teile zerbarst. Lehmann ist
eine der erfahrensten Schiffsführerinnen
der Hadag. Im Jahr 2004 begann sie dort
ihre Ausbildung, seit 2007 steuert sie Personenschiffe
durch den Hamburger Hafen.
Es sei für sie eine große Ehre, für eine
Taufe ausgewählt zu werden. »Die neuen
Schiffe schnurren quasi über das Wasser
– das ist für Passagiere, aber auch für uns
Schiffsführer, ein besonderes Fahrerlebnis,
schilderte sie ihre Eindrücke.
hat neben der Umwelt vor allem den demografischen
Wandel im Blick: Erstmals
wurde bei dem Neubau zugunsten von
mehr Stellplätzen für Fahrräder, Kinderwagen
und Rollstühle sowie Gehhilfen auf
das Bistro an Bord verzichtet. Die Tische,
die auf den übrigen Schiffen üblich waren,
seien somit nicht mehr nötig. Ganz
verzichten müssen die Passagiere auf den
gastronomischen Service aber vermutlich
nicht, denn die Hadag überlegt, Getränkeund
Snackautomaten aufzustellen.
Im Fahrgastraum der »Kehrwieder«
befinden sich USB-Anschlüsse, um den
Gästen während der Fahrt das Aufladen
ihrer Kommunikationsgeräte zu ermöglichen.
Auch das sei eine Premiere auf
Schiffen der Hadag. Haack schloss nicht
aus, dass die übrige Flotte ebenfalls diese
Technik bei künftigen Grundinstandsetzungen
bekommt. »Extra in die Werft gehen
sie deswegen aber nicht«, so der Hadag-Vorstand.
Die Sitzgelegenheiten unter Deck sind
aus Aluminium gefertigt und ungepolstert.
Die Brandlast habe herabgesetzt
werden müssen, sonst hätte eine zusätzliche
Trennwand gesetzt werden müssen,
begründet der Betreiber. Ein positiver
Nebeneffekt sei die einfachere Reinigung.
Darüber hinaus verfügt der Neubau
über eine sogenannte Ausgleichsleitung,
um eine schnellere Bebunkerung zu
ermöglichen.
Umfangreiche Technik an Bord
Die diesel-elektrische Antriebsanlage besteht
aus zwei DI13-Generatoren von Scania
mit einer Leistung von je 370kW sowie
dem von Siemens entwickelten SISHIP
EcoProp-System mit optimiertem Propeller.
Damit fahre das Schiff besonders energieeffzient,
abgasarm und leise, so die
Hadag. Da die Maschinen immer im optimalen
Lastbereich liefen, würde sich oben-
Modifizierungen zum Vorgänger
Die »Kehrwieder« gehört als zweites Schiff
zur Serie »Typ 2020«, die mit einer Länge
von 29,50 m, einer Breite von 8,40 m, einem
Tiefgang von 1,75 m und Plätzen für
bis zu 400 Personen die größten der Flotte
sind. 154 Sitzgelegenheiten befinden sich
unter Deck, 88 auf dem Oberdeck.
Im Vergleich zum Vorgänger »Elbphilharmonie«
gibt es bei der »Kehrwieder«
ein paar Veränderungen, denn die Hadag
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH HADAG
Wir wünschen der “Kehrwieder”
und ihrer Besatzung allzeit gute Fahrt!
REGISTERED TRADEMARK OF DAMEN MARINE COMPONENTS
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 25
Schiffstechnik
Die Stühle im Fahrgastraum sind aus Aluminium gefertigt
© Wägener
Auf Deck gibt es ebenso keine Tische mehr wie unter Deck
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MENSCH
UMWELT
MASCHINE
drein die Lebensdauer verlängern, sagt Siemens. Über ein
auf der Brücke integriertes Display kann der Schiffsführer
die Antriebsanlage jederzeit im Blick behalten.
Zur weiteren technischen Ausstattung gehören zwei
Feststellpropeller von Schaffran, sie seien robuster als
Ruderpropeller, so Haack. Darüber hinaus lieferte Van
der Velden die Ruderanlage mit Steuerpanels und kompletter
Zwei-Kreis-Hydraulik, die im Paket mit zwei
Master-Rudern desselben Herstellers für optimale Manövriereigenschaften
und einen kleinen Wendekreis
sorgen soll. Um den Effekt vor allem beim An- und Ablegen
zu verstärken, wurde der Heckstrahler im Vergleich
zum Vorgänger mit einem größeren Motor ausgestattet.
Ferner sollen modifizierte Kompressoren für
eine längere Lebensdauer sorgen. Sie seien sechs Monate
lang bei Fischer auf dem Prüfstand gelaufen, einem
auf Industriemotorzubehör und Abgastechnik spezialisierten
Unternehmen, das auch die beiden Abgasnachbehandlungsanlagen
samt Rußpartikelfiltern und
SCR-Katalysatoren lieferte. Diese würden die Abgasemissionen
spürbar reduzieren und ermöglichen, dass
der Umwelteinfluss des Schiffes so gering wie möglich
ausfalle. Für Navigation und Kommunikation zeigt Alphatron
verantwortlich, die Rettungsmittel inklusive
der beiden MES-Stationen stammen von Survitec.
Die Nutzung der Motorenabwärme als Heizung, LED-
Beleuchtung und Landstromanschlüsse bezeichnet die
Hadag inzwischen als Standard, entsprechend wurden
sie auch auf der »Kehrwieder« umgesetzt.
Angesprochen auf das Thema Neubauten sagte Haack
gegenüber der »Binnenschifffahrt«, das man nichts überstürzen
und zunächst einmal abwarten wolle. Um noch
umweltfreundlicher zu sein, behalte man mittelfristig
auch Batterien und LNG als mögliche Antriebstechniken
im Auge, sagte Haack, der das Ziel hat, »dass die Hadag für
die Stadt Hamburg ein attraktives Transportunternehmen
im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bleibt.«
Natallia Dean hoff unterdessen, dass die »Kehrwieder«
nicht das letzte Schiff gewesen ist, dass Pella
Sietas für das Hamburger Traditionsunternehmen
bauen wird.
n
26 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Schiffstechnik
Die »Carl Straat«
hat ausgedient
Bund bestellt Taucherglockenschiff
Das alte Taucherglockenschiff »Carl Straat« soll auf dem Rhein durch einen Neubau ersetzt
werden. Der Auftrag wurde in die Niederlande vergeben
Einsatzgebiet des neuen Taucherglockenschiffes
ist wie bisher vor allem
der Rhein mit seinen Nebenflüssen.
Der Auftrag für den Bau im Wert
von 23 Mio. € vergab die Wasserstraßenund
Schifffahrtsverwaltung (WSV) an
die niederländische Werft Damen Shipyards.
Der Neubau soll das alte Taucherglockenschiff
»Carl Straat« (Baujahr
1966) ersetzen.
Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion
Wasserstraßen und Schifffahrt
(GDWS), erklärt: »Das neue moderne
Taucherglockenschiff ist ein weltweites
Unikat. Auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen
wird das Spezialschiff benötigt,
um verloren gegangene Ladung oder
Wrackteile zu suchen und zu bergen. Darüber
hinaus kommt es für wichtige Arbeiten
an der Gewässersohle oder für Bauwerksinspektionen
zum Einsatz.«
Mit dem Schiff können auch Tonnenverankerungen
im Kies- oder Felsbereich
hergestellt und Probenentnahmen
durch Bohrungen mit Stickstoffvereisung
durchgeführt werden. Die moderne Taucherglockenanlage
einschließlich der Hebeeinrichtung
ermöglicht es den Angaben
zufolge, dass das Schiff zukunftig
ohne Absenkung sowohl auf dem Rhein
als auch auf den staugeregelten Nebenflüssen
unterwegs sein kann.
Der Neubau wird mit einem dieselelektrischen
Antrieb ausgestattet, der
alle geltenden Normen und Vorschriften
zur Abgasnachbehandlung erfüllen und
eine konstante Fahrtgeschwindigkeit von
13 km/h garantieren soll. Mit 69 m Gesamtlänge
wird das Schiff 17 m länger
sein als die alte »Carl Straat«.
Die Inbetriebnahme des neuen Taucherglockenschiffes
ist für das Jahr
2020 vorgesehen. Der Neubau wird dann
dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt
(WSA) Duisburg-Rhein übergeben. n
Grundriss des neuen Schiffes
© WSV
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 27
Schiffstechnik
Jubiläumsschiff für Reederei Burmester
Für eine Reederei muss es wohl einen besonderen Grund haben, wenn bei der
Namensgebung für Schiffsneubauten von der Tradition abgewichen wird. Die Reederei
Burmester machte mit der »Burmester100« eine solche Ausnahme, aus gutem Grund
Von Hermann Garrelmann
Bislang haben alle Bestandschiffe und
auch alle Neubauten der Reederei einen
Schiffsnamen, der aus einem Vornamen
mit der Ergänzung »Burmester«
besteht. Der vorletzte Zugewinn des Unternehmens,
der Sunrise-Tanker »Lotti
Burmester«, hielt sich an die Namensregeln.
Als nun der aktuelle Neubau fällig
war, traf es sich, dass der Stapellauf zeitgleich
zusammenfiel mit dem 10-jährigen
Bestehen der Bauwerft, der GSYard
in Groningen. Zugleich war es das einhundertste
in diesen zehn Jahren auf der
Werft gebaute Schiff, das dort Ende Juni
dieses Jahres über die Helling glitt.
Verbunden mit dem Dank für die langjährige
vertrauensvolle Zusammenarbeit
zwischen Werft und Reederei und
als Ausdruck der gegenseitigen Wertschätzung
und Freundschaft zwischen
den Beteiligten waren also Gründe genug
vorhanden, die Namenspraxis zu
ändern und den Neubau aus der Sunrise-Serie
auf den Namen »Burmester 100«
zu taufen.
Getriebeservice
» Instandsetzung aller Typen und Fabrikate
» Vor-Ort-Inspektionen und Diagnose
» Umbauten und Optimierungen
» Sonderkonstruktionen
In frischen Farben unterwegs: der Tankerneubau »Burmester100«
fährt vorwiegend auf Kanalstrecken
Anfang November, nach erfolgter Probefahrt,
konnte die in Luxemburg ansässige
Reederei nun ihr Jubiläumsschiff
entgegennehmen und, nach dem Ladevorgang
in Lingen, auf seine Jungfernfahrt
schicken.
Für Christian Büchting, seit 2001 geschäftsführender
Gesellschafter der Reederei,
ist ein Tanker aus der Sunrise-Serie
inzwischen nichts Besonderes mehr.
D - 46395 Bocholt · Tel.: +49 (0) 28 71 / 70 33 · www.brauer-getriebe.de
Büchting war von Anfang an in die Entwicklung
der werfteigenen Tankerreihe
eingebunden. Im Jahr 2012 hatte
Büchting den ersten Sunrise-Tanker
»Georg Burmester« von den Groningern
übernommen. Für den aktuellen Neubau
aus der gleichen Konzeptreihe der Werft
bestätigt Büchting die bekannten und inzwischen
bewährten Vorteile. Niedriges
Eigengewicht, eine um bis zu 180 t höhere
Ladungsaufnahme bei identischen Abmessungen
vergleichbarer Schiffe und
eine optimierte Motorenausstattung mit
geringerem Verbrauch.
Das alles hatte auch bei den weiteren
Sunrise-Schiffen, der »Nicole Burmester«
(2014) und der »Lotti Burmester« (2017),
die in der Burmester Flotte fahren, gute Argumente
geliefert. »Die Werft praktiziert
einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess.
Bei jedem Neubau gibt es kleine Veränderungen«,
sagt Büchting. Aktuell ging
es um eine optimierte Einrichtung in der
Wohnung und eine etwas andere Aufteilung
in der Maschinenkammer. Und natürlich
wird auf technische Neuerungen
aus der Kommunikations- und Nachrichtentechnik
reagiert. Das führt dann auch
zu uneingeschränktem Lob für Konstrukteure
und Werft: »Wir sind außergewöhnlich
zufrieden mit der Qualität dieses
Schiffstyps. Sowohl der Verbrauch als
auch die Tragfähigkeit sind deutlich günstiger
als bei vergleichbaren Schiffen anderer
Prägung«, lobt der Reeder.
28 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Schiffstechnik
Freude über das Jubiläumsschiff: Reeder Christian Büchting, Christian Hochbein, Daniel Gausch,
(beide GSYard), Nicole Burmester, Taufpatin Susanne Büchting (v. l.)
Dabei sind die Eckdaten des Konzeptes
gleich geblieben, das »100er« wird von
Büchting als quasi baugleich mit der »Lotti«
beschrieben. Nach wie vor gibt es zwei
Antriebe, im »Burmester 100« laufen zwei
Volvo Penta D13 mit je 450 PS, deren Kraft
auf zwei 1,30 m große Propeller übertragen
wird. Der Doppelantrieb mit kleineren
Promarin-Propellern in Optima-Düse
bringt den Vorteil, dass auch bei niedrigen
Wasserständen noch maximal Ladung
transportiert werden kann. Zudem ist für
einen Maschinenausfall vorgesorgt. Der
Vierkanal-Bugstrahler von Verhaar Omega
leistet 190 kW bei 1.780 U/min.
© J. J. ten Have
Wie schon bei den Schwesterschiffen
kamen auch bei der »Burmester
100« weitere bewährte Ausbaupartner
zum Einsatz. Die Schreinerei Markus
Leder sorgte für den Innenausbau von
Wohnung und Steuerhaus, HEINRICH
HARBISCH lieferte den HA-DU-Schaft
und dessen Abdichtung. Kadlec & Brödlin
projektierte, lieferte und installierte
die elektrische und elektronische Ausrüstung
einschließlich der Steuerungsund
Automatisierungstechnik sowie
das Tankmess- und Alarmierungssystem.
Die dazu gehörige Visualisierung
sowie die Navigations- und Kommunikationseinrichtungen
waren ebenfalls
K&B-Leistungen.
Der 85 m lange und 9,60 m breite Tanker,
der von Tankmatch befrachtet Mineralölprodukte
für Shell und BP fahren
wird, soll schon in wenigen Monaten eine
weitere jüngere Schwester erhalten. Für
den weiteren Umbau der aktuell zwölf
Einheiten umfassenden Burmester-Flotte
auf Doppelhüllen-Schiffe ist bereits die
»Katharina Burmester« projektiert, sie soll
Ende Januar 2019 geliefert werden. Mit ihr
kehrt Christian Büchting dann wieder zur
traditionellen Namensgebung zurück. Der
GSYard in Groningen bleibt er aber auch
bei diesem Projekt treu. Zuvor stößt mit
der »Florian Burmester« noch ein weiteres,
jüngst erworbenes Schiff zur Flotte.
Allen Sunrise-Schiffen gemein ist,
dass ihr bevorzugtes Einsatzgebiet die
Kanalreviere sind. Mit gelegentlichen
Ausflügen auf den Rhein sind die Burmester-Schiffe
hauptsächlich im nordwestdeutschen
Kanalnetz sowie in Richtung
Magdeburg und Berlin unterwegs.
Hier können die Leichtgewichte mit Doppelschraubenantrieb
ihre Stärken voll
ausspielen. Im Januar wird sich die Reederei
Burmester auch von den noch verbliebenen
Einhüllen-Tankern trennen.
»Wir haben die sechs Einhüller nach Holland
verkauft, was daraus wird, weiß ich
nicht«, erklärt Büchting.
Für die Zukunft der Branche ist der Reeder
verhalten optimistisch. Mit dem Ende
der Einhüller würden Partikuliere ausscheiden,
auf dem Ladungsmarkt müsse
man sich auf Veränderungen einstellen.
»Mehr Benzin und -produkte, weniger Diesel«,
prognostiziert er. Sein Unternehmen
sieht er aber gut aufgestellt, um die Herausforderungen
des Marktes zu erfüllen. n
Seit über 100 Jahren im Dienst der Binnenschifffahrt:
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bedanken uns
für das
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und wünschen
Frohe Weihnachten
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gesundes,
erfolgreiches Jahr
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Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 29
Schiffstechnik
Feuerlöschschiff setzt neue Maßstäbe
Die Hamburg Flotte hat ihr neues Feuerlöschschiff
in Empfang genommen. Der bei der Fassmer Werft
gefertigte Neubau ist einzigartig in Europa und bedeutet
für den Hamburger Hafen einen Quantensprung
Von Thomas Wägener
Bis zu 120.000 l Löschwasser
können pro Minute gepumpt werden
30 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Schiffstechnik
Rund 30 Jahre nachdem das bisher letzte
Feuerlöschboot im Hamburger Hafen
in Betrieb gegangen ist, verfügt die Hansestadt
nun wieder über ein neues, modernes
Feuerlöschschiff, das mit den übrigen
Einheiten nicht mehr zu vergleichen
ist. Der Neubau ist Bestandteil des städtischen
Flottenmanagements, welches seit
Juli 2017 von der Flotte Hamburg verantwortet
wird, einer 100-prozentigen Tochter
der Hamburg Port Authority (HPA).
Die auf der Fassmer Werft entstandene
43,50 m lange, 10 m breite und 2,80 m tiefgehende
»Branddirektor Westphal« ist das
größte Einsatzboot in der Geschichte der
Feuerwehr Hamburg und laut HPA-Chef
Jens Meier das modernste Feuerlöschschiff
Europas. Zusätlich zur Größe setzt auch
die Ausstattung einen neuen Maßstab:
Die bis zu 22 km/h schnelle Einheit
verfügt über drei Feuerlöschmonitore
von Fire Fighting Systems (FFS), die bis
zu 180 m weit und 110 m hoch spritzen
können. Das entspreche der drei- bis viermaligen
Leistung bisheriger Löschboote.
Dabei können bis zu 120.000 l Löschwasser
pro Minute gepumpt werden – zwölfmal
mehr als bisher. Damit ließen sich
Brände wie auf dem Containerschiff
»CCNI Arauco«, das 2016 im Hamburger
Hafen an der Pier in Flammen aufgegangen
war, besser und auch schneller
löschen. Nach Angaben der Feuerwehr
Hamburg habe es knapp 72 Stunden gedauert,
bis das Feuer gelöscht werden
konnte. Mit der »Branddirektor Westphal«
hätte es »sicher nicht so lange gedauert«,
hieß es.
Die Gesamtleistung der acht Motoren
der »Branddirektor Westphal« beträgt
rund 5,5MW. Die beiden Hauptmotoren
mit je etwa 500 kW stammen ebenso von
Caterpillar wie die Generatoren. Darüber
hinaus verfügt der Neubau über zwei
Ruderpropeller und zwei Bugstrahler von
Schottel. Zudem hat die neue Einheit eine
Selbstschutzanlage für die bis zu 32 Einsatzkräfte
sowie einen Sanitätsraum. Die
Brücke kann als Schutzluftanlage (Zitadelle)
genutzt werden. Bis zu 30 Minuten
könne man darin aushalten, sollten
draußen gefährliche Stoffe entdeckt werden.
Mit einem Seitensichtsonar können
Objekte im Wasser geortet und klassifiziert
werden. An Bord befindet sich zudem
ein Seitensichtsonar aus dem Hause
Humminbird. Darüber hinaus ist das
© Wägener
Blick auf die Brücke Die Hauptmschinen leisten 1.000 kW Einer von drei Feuerlöschmonitoren
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 31
Schiffstechnik
Taufpatin Eva Maria Tschentscher, Christopher Braun, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flotte Hamburg, Harald Fassmer, Geschäftsführer der
Fassmer Werft, Christian Schwarz, Leitender Oberbranddirektor der Feuerwehr Hamburg, und Karsten Schönewald, Leiter der Flotte Hamburg (v.l.)
© Wägener
Feuerlöschschiff mit einem dynamischen
Positionierungssystem (DP2-System) ausgestattet,
das von Navis Engineering bereitgestellt
wurde. Siemens sorgt mit verschiedenen
Panels der Serie Simatic HMI,
die allesamt über einen Touchscreen verfügen,
für eine einfache Visualisierung
der verschiedenen Systeme an Bord.
Um den steigenden Umweltanforderungen
gerecht zu werden, verfügt der
Neubau über eine Abgasnachbehandlungsanlage
von Hug Engineering inklusive
Dieselpartikelfilter und Katalysator.
Deshalb musste das Schiff 3 m länger
gebaut werden als ursprünglich geplant.
Wie alle Einheiten der Flotte Hamburg
wird zudem das von Shell entwickelte
GTL (Gas-to-Liquids) als Kraftstoff genutzt.
Durch die einheitliche Bebunkerung
setze man ebenfalls ein Zeichen in
Richtung Nachhaltigkeit, so Meier.
Dräger zeichnet für das Abwassersystem
verantwortlich, das Unternehmen
Willibrord Lösing für die Filtertechnik.
Pollrich lieferte die Ventilatoren und Atlas
Copco die Kompressoren. Möhring
Marine Service, ein zur Heinen & Hopman
Company gehörendes Unternehmen,
sorgte für die Ausstattung mit Heizung,
Lüftung, Klimatechnik sowie das
Kühlsystem. Ebenfalls für Kälte. Klima,
Lüftung zeichnet Kampmann verantwortlich
und auch Alre stellte Klimatechnik
bereit.
Die Sicherheit hat auf Hamburgs neuem
Feuerlöschschiff ebenfalls einen hohen
Stellenwert. Podszuck lieferte die
Feuerschutztüren, die Brandmeldeanlagen
stammen von Hochiki. Deckma stattete
den Neubau mit einem Alarmsystem
und einer Brandmeldezentrale aus. Für
das Lichtsignal-Alarmsystem zeichnet
sm electrics verantwortlich, während
nachleuchtende Schilder und Kennzeichen
von Luxolight der besseren Orientierung
dienen sollen. Für die Überwachung
von Grenzwerten sollen Feld- und
Prozessanzeiger von Endress + Hauser
sorgen. Die Rettungsinseln wurden
von der Survitec Group geliefert. Auch
die Kameratechnik von FLIR soll die Si-
Bevor das Schiff in den Einsatz geht, wird die Crew im Hamburger Hafen ausgebildet
© Wägener
32 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Schiffstechnik
Die Abgasnachbehandlungsanlage hinter einer dicken Verkleidung
Hier wird die Abgasnachbehandlung überwacht
© Wägener
cherheit erhöhen. Bei den Suchscheinwerfern
fiel die Wahl auf Seematz, die
LED-Scheinwerfer stellt das Unternehmen
Karl Dose, die LED-Beleuchtung
Aqua Signal bereit. Die Geräte für Kommunikation
und Navigation wurden von
JRC/Alphatron geliefert.
Auf dem Achterdeck des Neubaus befindet
sich ein Arbeitskran mit Gelenkausleger
der Firma Palfinger mit der Bezeichnung
PK 65002M, mit dem bis zu 2.500 kg
schwere Lasten bei einer Auslegerlänge
von 4,5 m sicher bewegt werden können.
Die »Branddirektor Westphal« wurde
Ende November von der Fassmer Werft
dem Eigner in Hamburg übergeben. Taufpatin
ist Eva Maria Tschentscher, Ehefrau
von Hamburgs erstem Bürgermeister
Peter Tschentscher. Vor dem offziellen
Taufakt gab es noch den traditionellen
Flaggenwechsel. Die Flagge der Fassmer
Werft wurde am Schiffsmast eingeholt,
an ihre Stelle trat die der Flotte Hamburg.
Ferner übergab Werft-Chef Harald Fassmer
die Münze, die bei der Kiellegung unter
das erste Schiffsteil gelegt worden war,
der Hamburger Feuerwehr. Beides symbolisiert
die Übergabe des Schiffes.
Nach der Taufe folgt nun die Ausbildung
der Besatzungen auf dem Schiff
im Hamburger Hafen. Anfang 2019 soll
der Neubau in den aktiven Einsatz übernommen
werden. Seinen Liegeplatz hat
die Einheit an einem neu eingerichteten
Ponton neben der Schlepperstation unterhalb
des St. Pauli Fischmarkts.
Die Übernahme der »Branddirektor
Westphal« ist für die Flotte Hamburg der
Auftakt zur Modernisierung ihres Schiffpools.
Jüngst hat das Unternehmen zwei
kleinere multifunktionale Löschboote
in Auftrag gegeben. In einer europaweiten
Ausschreibung setzte sich die Damen
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Shipyards aus den Niederlanden durch.
Die Schiffe sollen im Jahr 2020 abgeliefert
werden. Die Rümpfe werden in Polen gefertigt,
die weitere Ausrüstung erfolgt am
Stammsitz in den Niederlanden. Darüber
hinaus sollen auch neue Polizeiboote angeschaff
werden. Damit soll das Sicherheitskonzept
des Hamburger Hafens in
den kommenden Jahren vervollständigt
werden. »Uns ist wichtig, dass wir unsere
Sicherheitsarchitektur nicht nur zu Lande,
sondern auch zu Wasser zukunftsfähig
aufstellen«, so Hamburgs Innensenator
Andy Grote.
n
Wir
wünschen
Frohe
Weihnachten
und ein gutes
neues Jahr!
Podszuck 1
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 33
Schiffstechnik
Digitale Systeme sinnvoll einsetzen
Kaum eine Diskussion in maritimen Kreisen kommt heute ohne das Stichwort
»Digitalisierung« aus. Wenn sie sinnvoll eingesetzt werden, können IT-gestützte Prozesse in
der Praxis helfen, wenngleich gewisse Risiken nicht außer Acht gelassen werden sollten
Von Hermann Garrelmann
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Hendrik Witt,
NPorts
Digitalisierung ist, gerade in der maritimen
Wirtschaft, keine neuer
Begriff und auch keine neue Herausforderung.
Wer sich an Bord von Schiffen
umschaut oder in Häfen oder Reedereien
hinter die Kulissen blickt, findet mannigfaltige
Prozesse, die seit Jahren auf digitaler
Basis laufen. In der Navigation,
in der Bordtechnik, in der Hafenlogistik
sind Anwendungen, die ausschließlich
mit dem Einsatz und der Verarbeitung
von digitalen Daten laufen, längst selbstverständlich.
Gleichwohl: Durch neue digitale
Anwendungen lassen sich erhebliche
Potenziale zur Verbesserung des
Schiffsbetriebs erschließen, auch die Sicherheit
an Bord kann so erhöht werden,
wie Experten aus der maritimen Branche
auf dem 5. Regionalforum im Maritimen
Kompetenzzentrum (MARIKO) in Leerveranschaulichten.
Burkhard Sommer von PricewaterhouseCoopers
(PWC) zeigte zukünftige
Perspektiven der Digitalisierung in der
maritimen Branche auf. »Nur weil ich
Laptop und Smartphone nutze, bin ich
noch nicht digital«, schickte er eine einfache
Erkenntnis voraus. Die zu erwartenden
Entwicklungen gingen deutlich
weiter. Sie zielten ab auf eine durchgehende
Vernetzung von digitalen Informationen
zwischen allen am Geschäftsprozess
beteiligten Akteuren. Daten aus
dem Flottenmanagement seien nicht
nur für interne Betrachtungen aufzubereiten,
auch Banken, technische Anbieter,
externe Dienstleister oder Lieferanten
müssten darauf zugreifen und daraus
Erkenntnisse ziehen können. »Investoren
außerhalb von Banken fordern mehr und
schnellere Daten des Schiffsbetriebes«,
weiß Sommer.
Die maritime Wirtschaft habe bislang
neue Technologien erst dann eingesetzt,
wenn sie woanders schon erprobt seien.
Burkhard Sommer,
PricewaterhouseCoopers
© Garrelmann
Das habe, verbunden mit »einem Hauch
von Intransparenz« gewisse Geschäftsmodelle
in gewissem Umfang geschützt.
Dieses Modell ließe sich aber nicht aufrechterhalten.
Die Transparenz, die
durch Digitalisierung geschaffen werde,
biete zudem Planungssicherheit bei den
Reedereien und in den Häfen. Dabei sei
die Digitalisierung kein Rettungsanker,
wohl aber ein Instrument zu einer besseren
Performance. Im Kern der Frage,
wie weit die Digitalisierung gehe, stehe
die Anforderung seitens der Kundschaft.
»Was mein Kunde will, ist und bleibt zentral«,
so der PWC-Berater. Ebenso sicher
sei aber auch, dass sich die Digitalisierung
nicht aufhalten lasse.
Klar sei zudem, dass mit zunehmender
Digitalisierung und Transparenz auch
die Anforderungen an Datensicherheit
steigen müssten. »Je digitaler, desto angreifbarer«,
lenkte Sommer den Fokus
auf den wichtigen Aspekt von Cyber-Security.
Was Digitalisierung in der Praxis bedeuten
kann, machte Hendrik Witt am
Beispiel der neu entwickelten Hafenapp
»Port-Spot« deutlich. Das von NiedersachsenPorts
(N-Ports) beauftragte und
von der Firma Inplan entwickelte Angebot
für Smartphones sei derzeit für den
Hafen Emden in der Pilotphase. »Die bisher
erforderlichen Meldezettel waren oft
nicht lesbar, die Weiterverarbeitung der
Anmeldedaten durch handschriftliche
34 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Schiffstechnik
© Fotolia
Übertragungen schwierig und mit Fehlern
behaftet«, so Witt. Die Smartphone-Lösung
biete nun eine unentgeltliche
Möglichkeit, Schiffsanmeldungen und
-abmeldungen digital vorzunehmen. Das
mache es den Schiffsbesatzungen leichter,
zumal bei wiederholten Anläufen die
Stammdaten nicht neu eingegeben werden
müssten. »Die Maske lernt mit«, erklärte
Witt.
In maximal acht Eingabemasken würden
alle relevanten Daten über Schiff /
Abfahrt, Ankunft, Kurs und Ladung
(Stofflasse, Gefahrgut etc.) erfasst.
Der Kapitän könne sich für einen Liegeplatz
anmelden, der je nach Verfügbarkeit
bestätigt oder korrigiert werde.
Auch der Austausch von notwendigen
Ladungspapieren erfolge via Smartphone.
Dazu könne auch die Kamerafunktion
des Smartphones eingesetzt werden.
Die Kommunikation zwischen Schiff und
Hafen erfolgt unter anderem über eine
Chatfunktion.
In der Praxis führe die mehrsprachige
App, die auch als Desktop-Version verfügbar
sei, zu einem klaren und verlässlichen
Austausch von Daten und so zur
besseren Organisation für die Häfen und
die Schiffscrew. Nach Abschluss der Pilotphase
werde die App auch für andere
NPort-Häfen eingeführt.
Zusammenfassend lässt sich sagen,
dass sich mit der Digitalisierung Chancen
aber auch Risiken verbinden. Datengetriebene
Geschäftsmodelle und -abläufe
werden zukünftig und weiter verstärkt
Einzug halten, auch in die maritime
Branche hinein. »Warten und Zuschauen«
mag für manche Akteure die Strategie
der Wahl sein.
»Die Digitalisierung sollte Teil der
Gesamtstrategie sein«, dieser Rat von
Burkhard Sommer dürfte das passende
Mittelmaß für die nicht aufzuhaltende
Entwicklung eher treffen.
n
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im Fahrgast-Schiffbau
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frohe Weihnachten
und ein erfolgreiches neues Jahr 2019
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Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 35
Schiffstechnik
Der Hafen der Stern und Kreisschifffahrt
in Treptow Ende Oktober. Fast alle Schiffe
sind bereits im Hafen, einige fahren noch …
Gegen zu viel »Smog« auf dem Wasser
Die meisten Fahrgastschiffe in Berlin haben ihre Saison im Oktober beendet. Die Stadt
rühmt sich ihrer Wasserwege –doch zuletzt hatte es immer wieder Kritik am Ausstoß
von Ruß und Stickoxiden gegeben
Von Christian Knoll
Es war eine reißerische Überschrift:
»Smog auf dem Wasser« titulierte die
Berliner Zeitung im vergangenen Spätsommer.
Reporterin Julia Haak war mit
zwei Messspezialisten des Naturschutzbundes
Deutschland (NABU) auf einem
Schiff an der Friedrichstraße mit anderen
Schiffen in einen Stau geraten. Der
Straßenverkehr auf der Weidendammbrücke
zeigte einen Wert von 6000 Partikeln
pro cm3 Atemluft an. Als sich die
Schiffe wieder in Bewegung setzten,
stiegen die Werte hinter dem jeweiligen
Schiff auf den Wert von 64.000 Partikel
an. Für die Passanten an den Ufern und
die Gäste in den Freiluftgaststätten nicht
zumutbar.
Gerade waren in Berlin erste Fahrverbote
auf einigen Straßen in der Berliner
Innenstadt bekanntgegeben worden.
Fahrverbote für Schiffe werden
zwar nicht gefordert, ihr Schadstoffausstoß
ist jedoch zu einem Debattenthema
geworden.
In Berlin soll es zwischen 120 und
150 Fahrgastschiffe geben. Die genaue
Zahl kann nicht ermittelt werden, da
nicht alle Eigner im Berliner Reederverband
organisiert sind. Außerdem haben
etliche Anbieter ihre Schiffe als Sportboote
klassifizieren lassen, um auch dadurch
Kosten gegenüber den großen
Reedereien wie Stern und Kreis, Riedel
oder Winkler zu sparen. Sie liefern den
etablierten Reedereien als sogenannte
»Bunte Flotte« einen harten Konkurrenzkampf.
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36 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Schiffstechnik
© Knoll
Die Debatte konzentriert sich auf den
Bereich der Berliner Innenstadt zwischen
Mühlendammschleuse und dem
Haus der Kulturen der Welt. Auf etwa
2 km Länge drehen dort rund 70 Schiffe
im Stundentakt ihre Runden.
Solarschiffe sind im Kommen
Doch ins Berliner Gewerbe ist längst Bewegung
gekommen. Mittlerweile gibt es
in Berlin vier Elektro-Solarfähren von
Ostseestaal sowie das als Sportboot zertifizierte
Solarschiff »Solon« und das
»Seminarschiff«, ein Elektro-Solarschiff.
Insgesamt hat Ostseestaal bereits zehn
Solarfahrgastschiffe und die weltweit erste
Elektro-Solar-Binnenautofähre gebaut,
weitere sind in Planung.
Je nach Bedarf sind die emissionsfreien
Schiffe der eigens gegründeten Tochtergesellschaft
Ampereship bis zu 50 m
lang und 12 m breit und können bis zu
300 Fahrgäste befördern. Das derzeit
größte Modell im Portfolio ist die ASF-
150 mit einem Fassungsvermögen von
20 Pkw und bis zu 56 Passagieren.
Auch der Berliner Marktführer »Stern
und Kreis« will jetzt gemeinsam mit der
SolarCircleLine auf der Schiffswerft Kiebitzberg
in Havelberg zwei Solarfahrgastschiffe
für je 180 Fahrgäste bauen
lassen.
Gute Alternative – Partikelfilter
Damit werde man neue Zeichen setzen.
»Drei Schiffe haben wir zudem mit Rußpartikelfiltern
umgerüstet«, sagte »Stern
und Kreis«-Chef Andreas Behrens. Weitere
Schiffe würden für eine Ausrüstung
mit modernen Filteranlagen vorbereitet.
Allerdings werde mit Filtern aufgrund
der erforderlichen Drosselung der Motoren
im Stadtverkehr meist nicht die
Abgastemperatur von mehr als 250° C
erreicht, was den Wirkungsgrad der Filteranlagen
verringere.
Nach Verbesserung der Filtersysteme
durch die Hersteller ergab sich ein anderes
Bild: Die Regeneration der beladenen
Partikelfilter funktionierte zuverlässig
und die Filtersysteme erzielten Rußabscheideraten
von deutlich über 90 %.
Zu den Werften, die eine Umrüstung
vornehmen können, gehört die Werft
Malz. Nach Angaben von Geschäftsführer
Ralf Loerke ist es besser, wenn die Motorenhersteller
die Filteranlagen gleich
mitliefern würden. Er gibt aber auch zu
bedenken, dass diese Anlagen fast ebenso
teuer seien wie die Motoren selbst.
Einer der Malz-Kunden ist der Reeder
Rainer Klopitzke aus Berlin, der drei
Fahrgastschiffe betreibt. Die »La Belle«
erhält bei Malz im Zuge einer Neumotorisierung
einen Partikelfilter und soll
danach wieder im Berliner Innenstadtbereich
verkehren.
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SCHIFFSAUSBAUTEN
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 37
Schiffstechnik
Eine typisch Einschränkung: Viele
Maschinenräume bei Fahrgastschiffen
seien zu klein. sei, auch wenn die Motoren
heute bei gleicher Leistung gegenüber
früher kleiner sind, sagt Loerke.
»Abgasgrenzwerte unerfüllbar ...«
Die im September 2016 von der EU beschlossenen
neuen Abgasgrenzwerte für
neu einzubauende Binnenschiffsmotoren
sind bis heute unerfüllbar. Die sogenannte
NRMM-Verordnung tritt für
Motoren bis 300 kW Leistung bereits in
zwei Monaten in Kraft. Weitaus interessanter
ist aber die Frage, was für größere
Motoren ab 300 kW Leistung gelten
wird, die für den Hauptantrieb benötigt
werden. Die derzeit am Markt verfügbaren
und zertifizierten Aggregate dürfen
ab Ende nächsten Jahres nicht mehr eingebaut
werden, denn selbst mit zusätzlich
eingebauten Filtern und Katalysatoren
können sie die neuen Grenzwerte
nicht einhalten.
Zuletzt hatte neben dem BDB auch die
Europäische Binnenschifffahrts-Union
(EBU) Nachbesserungen angemahnt.
Übergangsweise könnten zwar marinisierte
Lkw-Motoren (EURO VI) mit den
erforderlichen Nachbehandlungen und
Anpassungen sowie Industriemotoren
(NRE) bis 560 kW die Anforderungen
erfüllen. Doch fehlten dafür noch die erforderlichen
Typgenehmigungen.
So gesehen wird es schwer fallen, die in
Berlin monierten Emissionen von Schadstoffen
und Rußpartikel kurzfristig zu reduzieren.
Die Zukunft gehört wohl ohnehin
weniger dieselgetriebenen Schiffen
als vielmehr Elektro- und Brennstoffzellen-Antrieben.
n
Diesel-getriebene Schiffe ziehen ihre Bahn
auf der Spree durch die Berliner Innenstadt
Eine der Solarfähren von Ostseestaal,
hier bei einer Testfahrt auf dem Strelasund
Bei älteren Schiffen wie der
»Capt. Morgan« lohnt die
Umrüstung nicht mehr
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38 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Schiffstechnik
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Die weltweite Schifffahrt steckt seit nunmehr fast zehn Jahren in
ihrer schwersten Krise überhaupt – mit den für alle Beteiligten
fatalen Folgen. Dieses Buch beschreibt die Ursachen der Lage
und benennt die Fehler der letzten Jahrzehnte auf Seiten der
Reeder, der Werften, der Banken und der Politik. Es zeichnet ihre
teils gegensätzlichen Interessen nach und skizziert Wege aus
der Krise. Der Titel leistet somit einen wertvollen Beitrag zu der
notwendigen Diskussion über die Schifffahrt im 21. Jahrhundert.
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Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 39
Schiffstechnik
US-Riese Kirby schluckt CGBM
Die Kirby Corporation hat kürzlich die gesamte Tanker-Flotte von CGBM übernommen.
Das betriff 27 Schiffe mit einer Gesamtkapazität von 270.000 Barrel (15.159 BRZ).
Ein Kaufpreis wurde nicht genannt
Der Abschluss der Akquisition wird
für das 4. Quartal 2018 erwartet
und stehe noch unter dem Vorbehalt
der üblichen Abschlussbedingungen.
Die Kirby Corporation mit Sitz in
Houston (Texas) ist der größte Betreiber
von Tankschiffen in den
USA. Die Schiffe sind auf dem gesamten
Mississippi-Flusssystem,
im Golf von Mexiko und entlang
der Küsten sowie vor Alaska und
Hawaii im Einsatz.
Das Unternehmen transportiert
Rohöl, petrochemische Produkte sowie
Chemikalien. Darüber hinaus ist Kirby
auch im Transport von trockenen Massengütern
aktiv. Über das Vertriebsund
Dienstleistungssegment bietet
Kirby Kundendienst und Teile für
Motoren, Getriebe, Untersetzungsgetriebe
und zugehörige Ausrüstung,
die in Ölfelddienstleistungen, Schifffahrt,
Energieerzeugung, Straßenbau
und anderen industriellen Anwendungen
eingesetzt werden. Das Segment trägt mit
22,5 % zum Gesamtumsatz bei.
Kirby vermietet auch Geräte wie Generatoren,
Gabelstapler, Pumpen und
Kompressoren für den Einsatz in einer
Vielzahl von Industriemärkten und produziert
und überholt Ölfeldservicegeräte,
einschließlich Druckpumpeneinheiten,
für Kunden an Land.
Insgesamt zählt die Flotte rund
900 Leichter sowie 241 Schubeinheiten
für die amerikanischen Binnenwasserstraßen
sowie 69 Bargen und 80 Schleppschiffe
für die Küstenschifffahrt. Die
Gesamtkapazität der Binnenschiffsflotte
liegt bei rund 12 Mio. t. Das Unternehmen
wurde 1921 als Öl- und Gasexplorationsfirma
gegründet und stieg
1969 durch Übernahme von Dixie Carriers
in die Binnenschifffahrt ein.
In den letzten 20 Jahren übernahm die
Kirby Corporation zahlreiche kleinere
Konkurrenten, darunter die Binnenschifffahrtssparten
von Ashland Petroleum,
Dow Chemical, Union Carbide,
ExxonMobil, Lyondell Chemical und
Seacor Holdings.
n
© Kirby / Pixabay
40 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Schiffstechnik
KIELLEGUNG FÜR »WATER-GO-ROUND«
Emissionsfrei durch die San Francisco Bay
In der San Francisco Bay soll demnächst
ein Brennstoffzellen-Schiff fahren. Einem
ersten Typschiff könnte eine ganze
Flotte von emissionsarmen Fähren
folgen.
In der kalifornischen Werft Bay
Ship & Yacht in Alameda ist jüngst die
Kiellegung für das Brennstoffzellen-
Schiff »Water-Go-Round« erfolgt. Es sei
das erste Schiff seiner Art in den USA,
teilte das Startup »Golden Gate Zero
Emission Marine« mit. Das Wassertaxi
soll im September 2019 in Dienst gestellt
werden und zunächst drei Monate
lang testweise in der San Francisco Bay
als Fähre eingesetzt werden.
Der 21 m lange Katamaran kann
84 Personen aufnehmen. Er wird von
zwei Motoren mit jeweils einer Leistung
von 300 kW (400 PS) angetrieben werden.
Der Wasserstoff soll mit einem Druck
von 250 bar in mehreren Tanks mitgeführt
werden, die zusammen 264 kg fassen,
heißt es auf der Projektseite für »Water-Go-Round«.
Damit soll das Schiff
zwei Tage lang unterwegs sein können,
es hat zudem zusätzlich eine Batterie mit
100 kWh an Bord.
Mehr Brennstoffzellen-Schiffe
Unterstützt wird das Projekt vom California
Air Resources Board, das für seine
strengen Gesetzesvorschläge für die
Luftreinhaltung bekannt ist. Im US-
Bundesstaat an der Westküste der USA
gelten die weltweit strengsten Umweltvorschriften.
Die »Water-Go-Round« soll 40 km/h schaffen
Die Fährreederei Red and White Fleet
wird das Schiff betreiben. Sollten die Probefahrten
erfolgreich verlaufen, will sie
bis 2025 eine ganze Flotte von Brennstoffzellen-Schiffen
beschaffen und einsetzen.
Mit Brennstoffzellen ist seit August
2018 das mit Methanol angetriebene
Ausflugsschiff »MS innogy« in Essen
unterwegs.
n
© GGZEM
PREMIER STELLT ELEKTRO-FÄHRE IN DIENST
Torqeedo rüstet Elektrofähre in Bangkok aus
Vor wenigen Wochen hat der thailändische
Premierminister Prayut Chan-ocha
in Bangkok das erste vollelektrische
Boot in Betrieb genommen. Das Boot im
Dienst der Stadtverwaltung (Bangkok
Metropolitan Authority, BMA) ist mit einem
elektrischen Antrieb von Torqeedo
motorisiert. Torqeedo ist Teil der DEUTZ
Group und lieferte jüngst Elektromotorsysteme
für Ausflugboote nach Vietnam.
Die Fähre verfügt über einen Rumpf
aus Glasfaser und misst insgesamt
14,47 m. Das Unternehmen MariArt
Shipyard verantwortete den Austausch
der bestehenden 205 PS starken Dieselmotoren
durch zwei 10 kW starke Torqeedo
Cruise Elektro-Außenborder. Die
Energieversorgung der Motoren übernehmen
sechs Lithium-Batterie-Einheiten,
die elektrische Energie laden zwei
Schnelllader nach.
Das Schiff bietet Platz für 40 Passagiere
und pendelt täglich als Teil einer Fährflotte
der BMA Enterprise Krungthep
Thanakom Company (KT BMA) auf
Bangkoks Elektrofähre befördert bis zu 40 Fahrgäste
der 5 km langen Strecke zwischen Hua
Lampjong und dem Thewes Pier.
»Diese Fähre ist ein bedeutender Schritt
für die Stadt Bangkok und ein wichtiger
Teil unserer Vision von einem integrierten,
sauberen und umweltfreundliches
öffentlichen Verkehrssystem«, sagte
Ekarin Vasanasong, stellvertretende Geschäftsführerin
von KT BMA. »Wir wollen
in nächster Zeit mehr Schiffe mit
batterieelektrischem Antrieb in unsere
Flotte aufnehmen.«
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© Torqeedo
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 41
Schiffstechnik
Kieler SFK bestellt Fähren für die Förde
Die fünf Fahrgastschiffe der Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel (SFK) sollen erneuert
werden. Nach zwei Jahren Planung und Forschung erging der Auftrag für das erste der
zunächst vier neuen Fördeschiffe an die Werftengruppe Holland Shipyards
© Holland Shipyards
In Hardingxveld bei Rotterdam soll in
etwa zwei Monaten der Brennstart für
die erste Fähre sein. Das Schiff mit dem
Namen »Gaarden« soll zum Frühjahr
2020 ausgeliefert werden. Die Baukosten
liegen bei 3,9 Mio. €.
Für die gesamte Flotte an neuen Schiffen
sind es 16 Mio. €. Sie sollen bis 2026 in
Dienst gestellt werden. Elf Werften aus
Deutschland und dem EU-Ausland hatten
sich um den Auftrag beworben. Für
die Schwestern »Friedrichsort«, »Wik«
SFK-Dampfer sollen Werbung tragen
und »Schilksee« wurden Optionen unterschrieben.
Darüber hinaus sind weitere
Neubauten in Planung, unter anderem
für eine rein elektrische Fähre auf
der Schwentine-Linie und den Neubau
eines Schleppers. Der Entwurf der niederländischen
Werft »habe überzeugt«,
so SFK-Geschäftsführer Andreas Schulz.
Die Werft hat ein Plug-in-Hybrid-Konzept
realisiert. Es soll der Reederei viele
Optionen für die geplante Nutzungsdauer
von 20 Jahren bieten.
© Behling
Die Niederländer hatten sich zuvor
intensiv mit dem Vorgaben für das
Fahrtgebiet Kiel beschäftigt. Dabei war
besonders der Übergang von einem Hafenverkehr
zu einem Fördeverkehr mit
unterschiedlichen Anlegern und auch
wechselnden Wetter- und Verkehrsbedingungen
wichtig. Vorgabe war dabei
der Bau eines Schiffstyps mit Elektromotoren
und Dieselaggregaten sowie Batterie-Packs.
»Wir müssen das Rad nicht neu erfinden.
Für die Kieler Fähre benutzen wir
nur Komponenten, die wir schon gebaut
und die sich bewährt haben«, sagt Edo A.
Dolfin. Der Geschäftsführer der niederländischen
Werft mit Hauptsitz in Hardinxveld-Giessendam
bei Rotterdam hat
seit fünf Jahren Erfahrungen im Bau von
Hybrid-Schiffen. In Amsterdam fahren
bereits Hybrid-Fähren von Holland Shipyards.
Mit seinem Vorstand Cor Hoogendoorn
war er eigens nach Kiel gereist,
um den Bauvertrag für die »Gaarden« zu
unterschreiben.
Die heutigen SFK-Fähren sind zum
Teil 35 Jahre alt und technologisch überholt.
»Der dieselmechanische Antrieb ist
nicht mehr zeitgemäß«, sagte SFK-Geschäftsführer
Andreas Schulz. Zukünftig
erfolgt der Antrieb über zwei Elektromotoren.
Der Strom stammt entweder
von zwei Generatoren oder einem großen
Batterie-Paket. Im Bereich der Innenförde
sollen die Fähren emissionsfrei fahren.
Die übrige Strecke bis Laboe soll mit Generatoren
und dem synthetischen Treibstoff
GTL bewältigt werden. FB
42 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Schiffstechnik
Umweltpreis für »Hydroville«-Shuttle
Die Reederei Compagnie Maritime Belge (CMB) hat für ihr Passagierschiff mit
Wasserstoffantrieb einen Preis gewonnen. Verliehen wird er vom Hafen Antwerpen
gemeinsam mit der Scheldt Left Bank Corporation und Alfaport-Voka
Die Initiatoren wollen damit nachhaltige
Initiativen von Unternehmern
fördern. Der Gewinner wurde von einer
Fach-Jury und nach einer öffentlichen
Online-Abstimmung gekürt. Am Ende
setzte sich die CMB nach Punkten durch.
Erster Preisträger war vor zwei Jahren das
Ecluse-Projekt für eine umweltfreundliche
Energieversorgung der Chemieunternehmen
am linken Scheldeufer.
Der jetzt ausgezeichnete Shuttle »Hydroville«
ist das erste Passagierschiff, das
mit Wasserstoff betrieben wird. Es handelt
sich dabei um ein Pilotprojekt, das
als Testbasis für den Einsatz der Wasserstoffechnologie
in größerem Maßstab
dienen und so zu einem nachhaltigeren
Verkehr zwischen Wohnort und Arbeitsplatz
beitragen soll.
In ihrer Begründung lobte die Jury
CMB dafür, dass sie mit diesem vielversprechenden,
zukunftsweisenden Projekt
Pionierarbeit leistet, als Impulsgeber fungiert
und die Eintrittsbarrieren für andere
Marktteilnehmer verringert. Die Jury
betonte auch die Bedeutung des Projekts
für andere Länder, in denen Wasserstoff
als Kraftstoff der Zukunft gilt.
Die »Hydroville« wurde Ende 2017 in
Dienst gestellt. Der 14 m lange Katamaran
wird überwiegend auf der Schelde
eingesetzt, um CMB-Mitarbeiter während
der Antwerpener Rushhour zum
Büro und zurück gefahren. An Bord ist
Platz für 16 Passagiere, das Schiff ist bis
zu 22 kn schnell. Dazu stehen zwei Dual-Fuel-Verbrennungsmotoren
(H2I-
CED) mit insgesamt 441 kW Leistung
im Maschinenraum. Der Wasserstoff
wird in zwölf Einzeltanks bei 200 bar gebunkert,
zudem gibt es zwei Dieseltanks.
CMB nutzt die »Hydroville« zudem als
Testfahrzeug, um die Nutzung der Wasserstoff-Technologie
auch für große Seeschiffe
weiter zu entwickeln.
Der große Vorteil von Wasserstoff liegt
in der Sauberkeit, es wird weder CO2 noch
Feinstaub noch Schwefel emittiert. Zudem
wird Wasserstoff eine hohe Energiedichte
bescheinigt. »Mit unseren Investitionen
in nachhaltige Technologien
wollen wir uns und das maritime Cluster
@Port of Antwerp
Alexander Saverys (CMB, re.) nimmt
den Preis von Jacques Vandermeiren entgegen
Innovative Technik im
Maschinenraum der »Hydroville«
Antwerpen für die Zukunft rüsten«, sagte
CMB-Chef Alexander Saverys.
»Gemeinsam mit der gesamten Hafengemeinschaft
arbeiten wir an einem
nachhaltigen Hafen«, erklärte Jacques
Vandermeiren, CEO der Antwerp Port
Authority, im Rahmen der Preisverleihung.
Die eingereichten Bewerbungen
für diese Auszeichnung machten deutlich,
dass es eine Fülle von Nachhaltigkeitsinitiativen
gebe, die andere Unternehmen
inspirieren könnten. »Das
ausgezeichnete Projekt ist ein hervorragendes
Beispiel dafür, wie ein kommerziell
betriebenes Projekt hohe Nachhaltigkeitsgewinne
erzielen kann.«
Insgesamt 16 Unternehmen und Organisationen
folgten der vor dem Sommer
gestarteten öffentlichen Aufforderung
zur Teilnahme an dem Wettbewerb. Die
Fachjury unter Leitung von Hafendezernent
Marc Van Peel entschied sich für
eine Vorauswahl von drei Finalisten. Neben
dem Preisträger CMB kamen Ashland
Specialities Belgium und BASF Antwerpen
in die Endrunde. Die Jury lobte
Ashland Specialities für die Art und Weise,
wie sie Regenwasser recycelt, während
BASF Antwerpen für ihre neue abfallarme
Anilin-Anlage mit Energierückgewinnung
ausgewählt wurde. n
Steckbrief »Hydroville«
• Länge: 14 m
• Breite: 4,2 m
• max. Tiefgang: 0.65 m
• Verdrängung: 14 t
• Antrieb: 2x Motoren (H2ICED)
• Leistung: 441 kW
• Kraftstoff: 12 Wasserstoffanks
(205 l @ 200 bar), 2 Dieseltanks
(2×265 l)
• max. Geschwindigkeit: 27 kn
• Reisegeschwindigkeit: 22 kn
• Kapazität: 16 Passagiere + 2 Crew
© CMB / Hafen Antwerpen
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 43
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48 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Logistik
Flexibilität wird zur Kernkompetenz
Das Niedrigwasser hat gezeigt, wie sensibel das Transportwesen ist. Verlässlichkeit
funktionierender Lieferketten wird zum entscheidenden Faktor
Von Hermann Garrelmann
Auch Massengüter werden bei
neska in Containern transportiert
Foto: skrause
Das anhaltende Niedrigwasser an vielen
deutschen Flüssen hat deutlich
vor Augen geführt, wie wichtig die Binnenschifffahrtsstraßen
als Transportweg
sind. Es hat sich aber auch gezeigt,
was passiert, wenn sie nicht in dem gewohnten
Maße genutzt werden können.
In solchen Fällen sei Flexibilität gefragt,
wie Jan Sönke Eckel, Geschäftsführer
von RheinCargo, beim Themenabend des
ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion
Center (SPC) in Neuss betonte.
Die Logistik im Lande müsse in einigen
Bereichen umdenken. »Sind reine, von A
nach B laufende Direktverbindungen mit
Schiff oder Bahn noch das richtige Mittel?«,
fragte Eckel ins Auditorium. Seine
Antwort: »Wir müssen mehr über gebrochene
Verkehre nachdenken.« Flexibilität
anzubieten könne möglicherweise wichtiger
sein, als nur der Preiswerteste zu
sein. »Wir glauben, dass der gebrochene
Verkehr durchaus eine Alternative sein
kann, man muss aber die Vorteile der jeweiligen
Verkehrsträger nutzen.«
Oliver Haas, General Manager von
neska International, einer 100%-Tochter
der Hafengesellschaft Köln (HGK), führte
die Containerverkehre seines Unternehmens
entlang der Rheinstrecke als ein
Beispiel an, bei dem alle Verkehrsträger
stark einbezogen werden. Mit dem Wassertaxi
dokumentierte Haas, dass sich
auch Transporte mit weniger Einheiten
und auf kurzer Strecke lohnen könnten.
Ein weiteres Beispiel für Schiffstransporte
über kurze Strecken lieferte er mit der
Verbindung zwischen Köln-Niehl und
Hürth-Knapsack. Damit vermeide man
Verkehrsbelastungen und umfahre Staus.
Habe anfangs der Fokus der Aktivitäten
auf den Strecken nach Rotterdam und
Antwerpen gelegen, sei das Unternehmen
inzwischen als Knotenpunkt für viele
Verbindungen aufgestellt. Die Häfen entlang
des Rheins dienten als Schalter zwischen
den drei Transportmodi, wobei der
Bahnverkehr sich positiv entwickelt habe.
»Unsere Containerterminals machen von
jeher mehr als nur Lieferungen abzufertigen«,
sprach Haas zusätzliche Dienste wie
Stuffen und Strippen, den Verkauf und die
Vermietung von Containern an.
Eckel wies unterdessen auch auf die
Schwierigkeiten im Bahnsektor hin. Sei die
Bahn früher häufig als Verteiler in der Fläche
eingesetzt worden, könne das wegen
des vielerorts erfolgten Rückbaus vieler
Anschlussgleise nur noch per Lkw erfolgen.
Haas nannte als zusätzliches Problem
der gesamten Transportbranche den
Fachkräftemangel. Man müsse überlegen,
»wie wir trotz Fahrermangel große
Mengen transportieren können.« Schiff
und Bahn würden dabei helfen. »Da geht
viel mehr Menge mit weniger Personal«,
machte er deutlich. Zudem könne man,
teils wegen defekter Infrastruktur, teils
aber auch wegen notwendiger Baumaßnahmen,
Transporte auf der Straße nur
noch erschwert durchführen. Auch hier
sei die Verbindung zwischen den Verkehrsträgern
eine sinnvolle Antwort.
Entsprechend sieht Markus Nölke,
Geschäftsführer des SPC, Bedarf, den
Wechsel zu mehr Transporten für Schiff
und Bahn zu fördern. »Schiene und Schiff
müssen einen höheren Anteil erreichen«,
forderte er. Ohne multimodale Verkehre
und intelligente Lösungen seien die Aufgaben
nicht zu bewältigen.
Das Niedrigwasser hat ebenfalls aufgezeigt,
dass die zunehmende Größe der
Schiffe kein Allheilmittel ist. Im Bereich
der Binnenschifffahrt würde sich der
Trend zu immer größeren Frachtern in
solchen Phasen sogar eher als Nachteil erweisen,
sagte Eckel. Man müsse die Entwicklung
immer größerer Schiffseinheiten
in Frage stellen, wies er auf fehlende
Diversität beim Schiffsraum hin.
Mit Blick auf das Ende des Kohleabbaus
verwies Eckel derweil auf die Notwendigkeit,
künftig nach einem Ausgleich
zu suchen. Die Recyclingbranche
könne da interessant werden, nannte er
einen Ansatz. Auch über die Beförderung
von Schüttgütern in Containern sollte
man nachdenken, dies könne Handling
und Transport oft erleichtern.
Bei neska wird die Containerisierung
von Massengütern bereits praktiziert.
Haas nannte gleich mehrere Beispiele dafür:
Für drei Bereiche habe man spezielle
Containertypen entwickelt: Mit dem maßgeschneiderten
Einsatz des boxX –Systems
würden leichte und empfindliche Schüttgüter
für die Transportketten vorbereitet,
mit eigenen Ganzzügen und Schiffen. Das
sei effzient, produktschonend und nachhaltig.
Besonders für Kohle habe sich die
Box bewährt. Weniger Umschlag bedeute
weniger Veränderung in der Körnung,
mithin eine bleibende Qualität.
»Die Verknüpfung auch von konventionellen
Verkehren birgt viel Potenzial«,
fasste der neska-Manager zusammen. Für
manche Lösung müsse aber die Zeit reifen,
sagte er.
n
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 49
Logistik
Hyperhafen Hamburg
Magnetschwebetechnik + kein Luftwiderstand = effzienter Hinterlandtransport +
attraktiver Hafenstandort: Der Hamburger Terminalbetreiber HHLA entwickelt mit
Hyperloop Transportation Technologies (HTT) die Technik, um Container mit Hunderten
km/h durch eine Röhre zu schießen
Von Felix Selzer
Deutschland als Innovationsstandort,
und dann noch für eine so extravagante
Idee wie den Hyperloop – die
HHLA und ihr amerikanischer Partner
HTT wagen es. Ziel des neuen Gemeinschaftsunternehmens
Hyperport Cargo
Solutions ist die Entwicklung und spätere
Vermarktung eines Transportsystems
für Seecontainer. Zunächst ist der
Aufbau einer Übergabestation mit 100 m
Strecke für Testzwecke an einem Hamburger
HHLA-Terminal sowie die Entwicklung
einer Transportkapsel für
Standardseecontainer geplant.
Die Gründung
den Terminals zu bauen, sondern um die
Technologieentwicklung und internationale
Vermarktung.
Nachdem die Pläne im November bekannt
geworden waren, wurden sofort
von vielen Seiten Bedenken geäußert.
»Das verwundert mich schon. Es wird
einerseits immer beklagt, dass
Deutschland bei innovativen
In Hamburg soll die Technik für den
Containertransport – Übergabestation
und Kapsel – entwickelt werden
des 50/50 Joint Ventures wurde Anfang
Dezember 2018 besiegelt.
Der Fokus liegt auf dem automatisierten
Containerterminal Altenwerder
(CTA), wo die bereits im Betrieb befindlichen
AGVs in die Arbeit mit dem Hyperloop-System
integriert werden sollen.
Es geht ausdrücklich – zumindest in dieser
ersten Projektphase – nicht darum,
eine Strecke ins Hinterland des Hamburger
Hafens oder für Umfuhren zwischen
Technologien hinterherhinkt, andererseits
wird jede neue Idee sofort zerredet«,
sagt die HHLA-Vorstandsvorsitzende
Angela Titzrath. Keine Frage, das
Vorhaben sei »mutig und visionär«, allerdings
habe die HHLA diesen Mut bereits
vor 40 Jahren im Zuge der Containerisierung
bewiesen, ebenso vor 16 Jahren bei
der Automatisierung des CTA.
Bei superschnellem Transport und
Magnetschwebetechnik ist in der Diskussion
der Name Transrapid unvermeidlich.
Dirk Ahlborn, Gründer und
CEO von HTT, sieht das Scheitern des
Magnetschwebezuges aber nicht als
technisches, sondern als politisches Problem:
»Der Zug war vor 50 Jahren seiner
Zeit weit voraus, und er fährt ja heute in
Schanghai. Es gab technische Probleme,
aber man hätte das eben weiterentwickeln
müssen.«
Das Energie-
und Kostenproblem
des Transrapid
habe man heute in den
Griff bekommen, indem man eine passive
Magnetschwebetechnik mit Permanentmagneten
ohne aktive Stromversorgung
nutze, und somit eine drastische Kostenreduktion
erreiche. Die Hyperloop-
Technologie nutzt die Magnetschwebetechnik,
um Transportkapseln nahe der
Schallgeschwindigkeit durch eine Röhre
zu befördern, in der ein Teilvakuum
herrscht – Bedingungen wie in 30 km
Höhe über der Erde. Das minimiert den
Luftwiderstand und reduziert die Energiekosten
für den Antrieb.
50 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Logistik
Der Fokus liegt für Ahlborn weniger
auf der möglichen Geschwindigkeit der
Kapseln: »Wir adressieren Probleme, die
wir heute im Schienen- und Straßenverkehr
haben.« Die Technologie zielt auf
den effzienteren Transport, auf die Entlastung
der Verkehrsinfrastruktur und
der Luft sowie auf die Reduktion der
Kosten durch ein insgesamt wirtschaftlicheres
Transportsystem ab.
»Man könnte vom
Standort
Hamburg aus theoretisch jeden Ort im
Land innerhalb einer Stunde erreichen,
das birgt großes Potenzial für eine Ondemand-Wirtschaft«,
sagt er. Durch einen
schnelleren Abtransport der Boxen –
4.100 Container pro Tag, eine Box
alle 40 Sekunden wären
laut
Titzrath technisch möglich – würden
Lagerkapazitäten am Terminal frei, der
Umschlag effzienter, die Hinterlandanbindung
besser und der Hafen attraktiver.
Auf einer Teststrecke bei Toulouse
geht demnächst eine Passagierkapsel in
die Erprobung. Ahlborn ist zuversichtlich:
»Wenn wir Passagiere befördern
können, können wir das auch mit Waren.
In der Personenbeförderung sind die
Ansprüche hinsichtlich Sicherheit und
Komfort viel höher. Das wollten wir zuerst
können.«
Technische Hürde
gebe es es nicht
mehr, vielmehr stelle
sich die Frage nach
der »cleversten Art der
Umsetzung«. Als Budget
plant das Joint Venture
zunächst mit 7 Mio. € – das
klingt nicht nach viel, wie Titzrath
und Ahlborn zugeben. Rechne man allerdings
die Erfahrung der HHLA und die
bereits entwickelte Technologie von HTT
hinzu, sehe das ganz anders aus. 2021 soll
die Entwicklung präsentiert werden –
rechtzeitig zum dann in der Hansestadt
stattfindenden ITS-Weltkongress. n
Innerhalb einer Stunde wäre jeder Ort in Deutschland erreichbar. Die Visualisierung dient nur der Illustration, geplant sind keine Strecken
© HTT
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 51
Logistik
Es wird langsam eng im Hinterland
Klimaziele, Mega-Containerschiffe, marode Infrastruktur, Konkurrenz durch Reedereien –
der Containertransport von und zu den Seehäfen stellt Speditionen vor immer mehr
Herausforderungen. Sie setzen auf Know-how und digitale Lösungen
Von Felix Selzer
Die Komplexität im Containertransport
steigt, die Logistiker müssen
gerade im Hinterland, beim Zu- und Ablauf
der Seehäfen, auf einem nahezu gesättigten
Transportmarkt das optimale
Routing finden. »Hierzu bedarf es einer
engen Abstimmung zwischen uns und
dem Kunden«, sagt ein Sprecher von DB
Schenker. Das Tochterunternehmen der
Deutschen Bahn ist »schon immer sehr
bahnaffn« gewesen, mehr als 50% seiner
Seecontainer werden auf der Schiene
bewegt. »Natürlich sind wir im Seehafenhinterlandverkehr
auch auf den
Lkw angewiesen, versuchen aber das
Binnenschiff und die Bahn aus ökologischen
und auch ökonomischen Gesichtspunkten
als Haupttransportmittel
zu nutzen«, sagt ein Sprecher.
Mehr und mehr Speditionskunden arbeiten
an der Reduktion ihres CO2-Ausstoßes
und greifen laut Dominique von
Orelli, Global Head of Ocean Freight bei
DHL Global Forwarding, verstärkt auf
Seefracht sowie bi-modale Transporte
zurück. So hätten im vergangenen Jahr
76% der für eine Studie befragten Kunden
angegeben, dass für sie ein nachhaltiger
und umweltfreundlicher Transport
ein Hauptkriterium sei. Mittelfristig will
die Deutsche Post DHL Group bis zum
Jahr 2025 ihre CO2-Effzienz um 50%
gegenüber 2007 verbessern. Langfristig
hat sich der Konzern sogar zum Ziel gesetzt,
alle logistikbezogenen Emissionen
bis 2050 auf null zu reduzieren. »Es gibt
allerdings keine Standardlösung beziehungsweise
pauschale Antwort, welcher
bi-modale Transport die umweltfreundlichste
Variante darstellt, da jeder Kunde
andere Bedürfnisse und Ziele hat. Hierzu
zählen nicht nur Modal Split, und Modal
Shift, sondern beispielsweise auch Routing
oder Carrier Selection«, heißt es.
Chris Engeler, Seefrachtchef Panalpina
Schweiz, berichtet, die Spedition habe
sich selbst »Science Based Targets« gesetzt
und unter anderem verpflichtet, die
durch Subunternehmertransporte verursachten
CO2-Emissionen bis 2025 um
22 % gegenüber 2013 zu senken.
Natürlich spielen beim Modal Split die
Kosten eine Rolle, »aber vor allem externe
Einflüsse, wie Niedrigwasser, machen
eine Diversifikation der Transportmöglichkeiten
notwendig«, sagt von Orelli.
Insbesondere das diesjährige Niedrigwasser
führe zu massiven Einschränkungen
beim »Barge Combined«-Transport auf
Rhein und Mosel. Die Schifffahrt sei nahezu
komplett zum Erliegen gekommen.
»Wir gehen auch davon aus, dass diese
Probleme in Zukunft vermehrt auftreten
werden. Alternativen, zum Beispiel ›Rail
Combined‹ sind nur bedingt verfügbar.
Dadurch sind natürlich auch die Kapazitäten
im Land- und Straßentransport erheblich
beeinflusst.« Im Rail Combined-
Transport fehle es im Markt insbesondere
an Kapazitäten in den Inlandterminals.
»Diese Terminal-Problematik gefährdet
auch die pünktliche Abwicklung von
Containerzügen. Eine Entspannung ist
hier nicht so schnell absehbar, da es sich
52 52 HANSA Binnenschifffahrt International Maritime – ZfB – 2018 Journal – Nr. – 12 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 12
Logistik
© Selzer
unter anderem um ein Infrastrukturproblem
handelt«, so die Kritik.
Und da ist schon das Top-Thema der
Logistikbranche, das alle Transportmodi
im Seehafenhinterland betriff. Zu natürlichen
Einschränkungen auf den Wasserstraßen,
wie Eisbildung oder Niedrigwasser,
kommen zu kleine oder marode
Schleusen, kaputte Straßenbrücken oder
Flaschenhälse in der Bahninfrastruktur.
»Leider reden wir hier über Herausforderungen,
die ganz Europa betreffen. Die
Wasserstraßen kommen hierbei noch am
besten weg. Es ist an der Politik, Investitionen
z.B. in die Schieneninfrastruktur
voranzutreiben«, sagt von Orelli. Dies
ziehe private Investitionen, etwa in Terminals,
automatisch nach sich.
Nicht einfacher macht die Situation der
Trend zu immer größeren Containerschiffen
im Seetransport. Sie machen die Disposition
zur Herausforderung. Während
vor einigen Jahren noch kleinere Schiffe
über die Woche verteilt in den Häfen ankamen,
kommt es mit den neuen Großschiffen
zunehmend zu Engpässen. Deren
Menge an Containern muss innerhalb
kürzester Zeit verladen werden. Während
Engeler von Panalpina die Seehäfen gefordert
sieht, sich insbesondere im Import
für eine flüssige Abfertigung von
Binnenschiffen aufzustellen, heißt es bei
Schenker: »Die Terminals im Hinterland
sind nicht in der Lage, so große Mengen
auf einmal zu lagern, und auch die Transportmittel
sind begrenzt und nicht ausgelegt
für Großmengen in einem kurzen
Zeitraum.« Die größte Herausforderung
sieht man auch bei DHL in der »Entzerrung«
der Verkehre. Der Ablauf müsse
durch eine intelligente Steuerung gesichert
werden. Dies könnten unter anderem die
Terminals durch bauliche und informationstechnische
Maßnahmen beeinflussen.
Wichtig sei aber auch eine enge kundenseitige
Zusammenarbeit und Abstimmung
bezüglich Terminen zur Be- oder Entladung
an den jeweiligen Lagern.
Digitalisierung hilft
Besserung versprechen sich die Logistiker
von digitalen Lösungen. Bei Schenker
arbeitet man in der Intermodalabteilung
mit taggenauen Auswertungen, um
den Containerfluss zu optieren. »Somit
können wir sehr zeitnah die Equipment-
Steuerung aus eigener Hand organisieren
oder dies mit unseren Reedereipartnern
abstimmen.« In den nächsten Jahren will
man weitere digitale Themen umsetzen,
etwa mit Eventmeldungen in Echtzeit die
Verfolgbarkeit der Container verbessern.
Automatisierte Lösungsansätze sollen die
operativen Einheiten entlasten.
Engeler wünscht sich eine Verknüpfung
zwischen den Häfen, Reedereien
und Speditionen. Auch von Orelli
hebt hervor, dass die Informationen
nicht nur innerhalb einzelner Firmen,
sondern auch zwischen den verschiedenen
Marktteilnehmern besser geteilt
werden. Das führe zu besseren Entscheidungen,
mehr Transparenz und
Effzienz. »Hier ist auch eine wachsende
Nachfrage seitens der Kunden zu beobachten«,
berichtet von Orelli. Zudem
könne man die eigene Effzienz erhöhen
und unnötige Kosten durch genauere
Schätzung von benötigtem Equipment
und Volumina. »Künftig werden
wir existierende und zukünftige digitale
Produkte in einem zentralen Kundenportal
bündeln. Dieses wird unter
anderem Buchung, Tracking sowie
Reporting umfassen.« Das Portal soll
2019 vollumfänglich nutzbar sein.
Die Zusammenarbeit mit den Reedern
sei generell gut, sagt der DHL-Seefrachtchef,
die Partnerschaft im hiesigen Marktumfeld
sehr wichtig. »Das Ungleichgewicht
zwischen Angebot und Nachfrage
wie auch die schwierige finanzielle Situation
der meisten Reeder erschwert unsere
Aufgabe jedoch. Gewisse Initiativen der
Reeder sind dabei nur schwierig nachzuvollziehen.
In Sachen Datenqualität und
Automatisierung sehen wir Aufholbedarf.«
Konkurrenz von Reedereiseite
Eine Entwicklung, die die Spediteure mit
Spannung verfolgen, sind die zunehmenden
Integrationsbestrebungen von Reedereien.
Die Marktsituation in der Containerschifffahrt
führt dazu, dass sie sich
innerhalb der Lieferkette deutlich breiter
aufstellen und »End-to-end-Lösungen«
anbieten. So hatte sich CMA CGM kürzlich
stärker bei dem Logistiker CEVA
beteiligt, Maersk holt Speditionsdienstleistungen
unter das Konzerndach, wie
zuletzt die Online-Plattform Twill. Mehr
Wertschöpfung soll durch weniger Beteiligte
bei der Reederei bleiben.
Bei DB Schenker heißt es: »Die Reedereien
sind und bleiben in erster Linie
unsere Partner. Sie bewirtschaften die
Schiffe, wir brauchen sie so wie sie unsere
nicht unerheblichen Seefrachtvolumen
brauchen. Natürlich beobachten
wir die Entwicklung und sie spornt uns
zusätzlich an.« Bei Panalpina sieht man
den Trend ebenfalls gelassen, noch könnten
die Reedereien viele Bereiche des Vorund
Nachlaufs nicht kontrollieren. Ähnlich
äußert sich Dominique von Orelli.
Man sei gewohnt, dass Reedereien Partner
aber auch Mitbewerber seien. »Als
führender Transportdienstleister und
NVOCC haben wir jedoch Mehrwert
und Flexibilität zu bieten.« Das Speditions-und
Reedereigeschäft unter einen
Hut zu bringen und eine integrierte
Lösung zu offerieren, bedürfe immenser
Anstrengungen. »Wir erachten dies
nicht als dringlichstes Kundenbedürfnis
und somit sehen wir dieser Entwicklung
gelassen entgegen«, so von Orelli. n
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 53
Logistik
Wasserstraße bietet ungenutzte Potenziale
Die Straßen und zunehmend auch die Schiene stoßen langsam an die Belastungsgrenzen.
Anders ist dies bei der Wasserstraße, die noch ausreichend Güter aufnehmen könnte
Welche Anforderungen Verlader und
Logistikdienstleister an ein funktionierendes
Transportsystem stellen, war
Hauptthema beim 2. Bayerischen Verladertag
Binnenschifffahrt in Schweinfurt,
zu dem der Deutsche Wasserstraßenund
Schifffahrtsverein Rhein-Main-Donau
(DWSV) in Kooperation mit der IHK
Würzburg-Schweinfurt geladen hatte.
Darüber hinaus wurden auch Perspektiven
und Grenzen beim Gütertransport
auf der Wasserstraße erörtert, insbesondere
für den Main, den Main-Donau-Kanal
und die Donau.
Das Bundesamt für Güterverkehr verzeichnete
für 2017 ein Plus von 2,2%
bei der Beförderungsleistung (55,5 Mrd.
tkm) und bei der transportierten Gütermenge
ein Plus von 0,6% (222,7 Mio.t).
»Der positive Zuwachs bei der transportierten
Gütermenge zeigt, dass die Wasserstraße
trotz Niedrigwasser eine gern
genommen Alternative ist«, sagte Michael
Fraas, Vorsitzender des DWSV.
Leider sei der Leidensdruck trotz verstopfter
Straßen für die verladende Industrie
noch nicht groß genug, denn der
Lkw bleibe weiterhin der attraktivste Verkehrsträger,
fuhr er fort.
Jürgen Bode (stv. Hauptgeschäftsführer
der IHK Würzburg-Schweinfurt
und DWSV-Beirat) unterstrich die
kontinuierlich steigende Bedeutung der
Transportbranche in der globalisierten,
arbeitsteiligen Wirtschaft bei stetig
wachsendem Verkehrsaufkommen.
»Trotz fortschreitender Neubauten sind
große Teile unserer Verkehrsinfrastrukturen
an ihrer Belastungsgrenze angelangt
und die Instandhaltung stellt eine
zunehmende Herausforderung dar«, sagte
Bode. Die Wasserstraße indes sei der
einzige Verkehrsträger, der noch nennenswerte
freie Transportkapazitäten
aufweise. Doch obwohl das Binnenschiff
als effzientestes Transportmittel gelte,
stagniere dessen Anteil am Modal Split
der Gütertransporte seit Jahren auf ei-
54 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Logistik
nem niedrigen Niveau. »Deshalb ist der
DWSV ein wichtiger Akteur und wir sind
überzeugtes Mitglied.« Gemeinsam mit
den Schwesterkammern bemühe man
sich in vielfältiger Weise, den Verkehrsträger
Wasserstraße zu stärken. Sichtbar
werde dies auch im aktuellen 12-Punkteprogramm
Verkehr, das im Juli 2018 gemeinsam
mit den anderen fränkischen
Industrie- und Handelskammern sowie
den Handwerkskammern veröffentlicht
wurde, so Bode.
Als ein gelungenes Beispiel für einen
Schwertransport über die Wasserstraßen
nannte Fraas den Transformatoren-Transport
von Siemens. Das
Siemens-Trafowerk könne die großen
Hochleistungs-Transformatoren nur deswegen
in Nürnberg produzieren, weil sie
von hier sicher und zuverlässig auf der
Wasserstraße abtransportiert werden
könnten. Der Transport zeige, wie wichtig
das hochmoderne trimodale Güterverkehrszentrum
bayernhafen Nürnberg
für die Stadt als Industriestandort
sei. Nürnberg habe erstklassige Bedingungen
für Schwergut-Lieferungen in
die ganze Welt.
Stefan Strobel (Kaufmännischer Leiter
/ Siemens AG Transformatorenwerk
Nürnberg) informierte über vier Transporte
von Trafos aus dem bayernhafen
Nürnberg nach China. Am 26. Januar
2018 ging der erste von ihnen auf die Reise
gen Asien. Zwischen den chinesischen
Metropolen Changji und Guquan liegen
3.284 km, etwa die Entfernung von Lappland
nach Barcelona. Changji und Guquan
werden 2018 mit einer Hochspannungs-Gleichstrom-übertragungsstrecke
(HGÜ) verbunden, die eine Übertragungsgleichspannung
von 1.100 Kilovolt
(kV) hat – weltweit die größte und erste
HGÜ dieser Art, heißt es. Siemens fertigt
dafür unter Führung des Trafowerks
in Nürnberg in Zusammenarbeit mit
seinem chinesischen Transformatorenwerk
in Guangzhou die weltweit ersten
1.100-kV-Stromrichtertransformatoren,
die mit einer Leistung von 587,1 Megavoltampere
als die leistungsstärksten der
Welt gelten.
Trafos mit Rekordmaßen
Jeder Trafo wiegt 537 t und misst 13,60 x
6,14 x 5,90 m. Für Siemens bedeuten diese
Dimensionen einen Rekord. Die gesamte
logistische Kette organisierte das Unternehmen
Züst & Bachmeier Project. Dies
umfasste den 8 km langen Straßentransport
vom Transformatorenwerk von Siemens
zum bayernhafen Nürnberg, den
Umschlag aufs Binnenschiff, den Transport
auf der Wasserstraße nach Antwerpen,
den Umschlag aufs Seeschiff und
Seetransport nach China.
Der nächtliche Straßentransport zum
bayernhafen Nürnberg habe mehrere
Schlüsselstellen wie eine Bahnunterführung
und verschiedene Brückenbauwerke
umfasst, berichtete Strobel. Für das Einsatzfahrzeug
mit Maßen von 64,30 x 7,45 x
6,45 m und bei einem Gesamtgewicht von
875 t sei Millimeterarbeit gefragt gewesen.
© Bayernhafen Gruppe
Über den DWSV
Der Deutsche Wasserstraßen und Schifffahrtsverein
(DWSV) mit Sitz in Nürnberg
wurde 1892 gegründet. Er versteht sich als
Stimme und zentrale Plattform für die Schifffahrt
und leistungsfähige Wasserstraßen. Das
DWSV-Netzwerk umfasst Mitglieder aus den
Bereichen Binnen- und Personenschifffahrt,
Flusskreuzfahrten, Logistik- und Industrieunternehmen,
Kommunen, Infrastrukturbetreibern,
Institutionen und Verbänden.
Ziel des DWSV ist der Ausbau und Erhalt der
Wasserstraßeninfrastruktur mit regionalem
Fokus auf der Main-Donau-Wasserstraße als
eine der wichtigsten Binnenwasserstraßen
Europas. Die Vision Vereins ist eine »hochwertige
und durchgängig befahrbare Wasserstraße
von der Nordsee bis zum Schwarzen
Meer«. Ferner informiert der DWSV über die
Entwicklung der Main-Donau-Wasserstraße,
ihren ökonomischen und ökologischen Nutzen
sowie die Notwendigkeit ihrer Instandhaltung
bzw. des weiteren Infrastrukturausbaus.
Dadurch soll die Attraktivität der
Wasserstraße als Verkehrsträger für Binnenund
Personenschifffahrt gesteigert und die
Akzeptanz in der Öffentlichkeit verbessert
werden.
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 55
Logistik
Das Netzwerken stand in den Pausen im Vordergrund
Am Tage sei dann der Mega-Trafo per hydraulischer
Litzenhubanlage auf das Binnenschiff
verladen worden. Die Reise nach
Nordchina habe insgesamt rund drei Monate
gedauert, so Strobel.
Neue Möglichkeiten leistungsfähiger
Knotenpunkte bei der Vernetzung von
Transportlösungen stellte Klaus Hohberger,
Mitglied der Geschäftsleitung bei der
bayernhafen Gruppe vor. Er zeigte Praxisanwendungen
auf, wie sich die Vorteile
von Bahn (Geschwindigkeit) und
Schifffahrt (Preis) zu einem integrierten
Transportkonzept entwickeln lassen, um
limitierende Faktoren zu reduzieren. Er
veranschaulichte, wie ab Passau im Westverkehr
der Donau in einem exakt aufeinander
abgestimmten Umlaufsystem
sowohl die volle Abladung in der Schiffskapazität
als auch die Geschwindigkeit
der Bahn zu einem wirtschaftlichen Gesamttransport
verknüpft werden. Damit
ließen sich auf der Strecke »interessante
und zuverlässige Alternativen vor dem
Hintergrund der Niedrigwasser-Problematik
auf der Donau anbieten.« Zentraler
Faktor für diese neuen Möglichkeiten
sei ein erheblicher Entwicklungssprung
in der Umschlagtechnologie. Bayernhafen
schaff dies z.B. durch neue Krananlagen
mit 120 t Tragkraft und der Entwicklung
einer automatisierten Traverse. Von
Bedeutung seien aber auch automatisierte
Lager, die Bahn, Lkw und das Schiff.
Massengüter in Boxen
Einen völlig neuen Ansatz zur Flexibilisierung
der Schiffsladung bei Wasserstandsänderungen
zeigte Hohberger mit
dem Einsatz von Schüttcontainern auf,
die automatisiert durch Vertikaldrehung
entleert werden können. Abladebezogene
»Übermengen« bei Niedrigwasser oder bei
aneinandergrenzenden Ausbaustandards
der Wasserstraßenklasse könnten darin
platzsparend und witterungsgeschützt
© DWSV
gelagert, in gemischter Ladungskombination
und verkehrsträgerübergreifend
z.B. per Bahn weitertransportiert werden.
Eine Rückladung von Bahn auf das
Schiff an passender Stelle sei damit schnell
und wirtschaftlich darstellbar. Interessant
werde dies u.a. wenn der Main bis Aschaffenburg
auf 3,10 m Abladetiefe ausgebaut
sein werde und der Hafen dort eine neue
Funktion als Kopfhafen erhalte. »Man
muss sich den heute restriktiven Rahmenbedingungen
auf der Wasserstraße nicht
tatenlos fügen«, betonte Hohberger. Investitionen
in neue Technologielösungen
könnten zu einer Frischzellenkur auch für
traditionelle Transportlösungen führen.
Der Verkehrsausschuss der IHK Würzburg-Schweinfurt
erörterte die Ursachen
für den stagnierenden Anteil der Binnenschiffstransporte
am Modal Split aus
Sicht der mainfränkischen Wirtschaft
mit dem Ziel, die Potenziale des Wasserstraße
als Transportweg künftig besser
nutzen zu können. Die Ergebnisse präsentierte
der stellvertretende Ausschussvorsitzende
Hein Vedder. Im Bereich der
Infrastruktur sei die geringe Fahrrinnentiefe
der Donau zwischen Straubing und
Vilshofen von 2 m unter Regulierungsniederwasserstand
(RNW) ein wesentlicher
limitierender Faktor für Verkehre
in Richtung Österreich und die Balkan-
Region. Dies erlaube Güterschiffen nur
Passagen mit deutlich verringerter Zuladung,
was ein zeitaufwändiges, teures
Leichtern eines Teils der Ladung erfordere.
Für die Mehrzahl der Güter könnten
so keine wettbewerbsfähigen Transportangebote
im Wettbewerb mit den
Verkehrsträgern Straße und Schiene realisiert
werden. Weitere Einschränkungen
und Minderauslastung für die Schifffahrt
auf Main und Donau verursachten Brücken
mit geringen Durchfahrtshöhen unterhalb
der Ausbauziele von 6,40 m bzw.
7,40 m über HSW (höchster Schifffahrtswasserstand).
Selbst ein gesetzlicher Bestandsschutz
(Denkmalschutz) ermögliche
hier mittel- und langfristig keine
Verbesserung, sagte Vedder. Standhaltungsprobleme
einzelner Brückenbauwerke
hätten ebenfalls Einschränkungen
für Zuladung und Fahrgeschwindigkeit
zur Folge. Lösungen seien in Planung,
müssten aber zügig umgesetzt werden.
Im Bereich einiger Schleusen bestünde
ein Mangel an Liegeplatzkapazitäten,
was die Fahrtenplanung der Binnenschiffe
verkompliziere, so Vedder weiter. Vor
allem fehlten Liegeplätze für Tankschiffe.
Damit erforderliche Neubau- und Instandhaltungsprojekte
zeitnah realisiert
und vorhandene Investitionsmittel ausgeschöpft
werden könnten, sei eine zügige
Aufstockung der unzureichenden Fachplanungskapazitäten
bei den zuständigen
Behörden unerlässlich. Wettbewerbsfähige
Konditionen könnten am regionalen
Arbeitsmarkt Abhilfe schaffen, um
geeignetes Personal zu finden. Ein weiteres
Hemmnis bei der Aktivierung des
Verkehrsträgers Binnenwasserstraße stelle
die Verknappung der nach Mainfranken
einfahrenden Binnenschiffe dar. Dies
resultiere aus den niedrigen Verkehrszahlen
von / nach Süden wegen der Fahrrinnenproblematik
der Donau im Abschnitt
Straubing – Vilshofen sowie aufgrund entfallender
Kohletransporte im Rahmen der
Energiewende. Wegen dieser Asymmetrie
zwischen in Mainfranken nachgefragtem
und vor Ort angebotenem Ladevolumen
seien die Preise der Binnenschiffransportleistung
häufig nicht wettbewerbsfähig
zu Lkw oder Bahn, erläuterte Vedder.
Kombitaugliche Flussschifffahrt
Ingo Ritsch von Danubia Kombi präsentierte
ein neu entwickeltes Verkehrssystem
für den Kombinierten Verkehr auf
Wasserstraßen. »Wir haben ein Stapelsystem
entwickelt, das es ermöglicht,
mit herkömmlichen Schiffseinheiten das
zwei- bis dreifache Ladevolumen im Vergleich
zu bisherigen Systemen zu transportieren«,
führte er aus. Die Transporteinheiten
würden auf eigens entwickelten
Plattformen (Flats) verladen und könnten
so in mehreren Ebenen mittels Kran bewegt
werden. So würden Trailer, Wechselaufbauten,
lose Güter, Fahrzeuge, Maschinenteile
und andere Güter kran- und
stapelbar. Damit soll die Flussschiffahrt
wesentlich effzienter und kostengünstiger
als andere Verkehrssysteme werden.
Elmar Wilde, Amtsleiter beim Wasserstraßen
Neubauamt (WSA) Aschaffenburg,
gab einen Überblick zum ak-
56 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Logistik
tuellen Stand des Mainausbaus. Mit
Ausnahme des Abschnitts Wipfeld-Limbach
(2,50 m Fahrrinnentiefe) sei der
Main bereits auf 2,90 m Fahrrinnentiefe
ausgebaut. Der verbliebene Abschnitt
befinde sich derzeit in Planfeststellung
oder Ausbau. Mit dem Mainausbau an
der Stauhaltung Schweinfurt sei Ende
Oktober 2017 begonnen worden, Baggerungen
in der Fahrrinne und in den Uferzurücknahmen
zwischen den Staustufen
Schweinfurt und Ottendorf würden seit
Januar 2018 ausgeführt und voraussichtlich
2020 abgeschlossen werden.
Das Bundesministerium für Verkehr
und digitale Infrastruktur investiert ca.
14,3 Mio.€ in die Verbreiterung und Vertiefung
der Fahrrinne des Mains und in
den Ausgleich der unvermeidlichen Eingriffe
in die Natur. Die gesamten Ausbaumaßnahmen
inkl. Brückenneubauten
sollen voraussichtlich bis 2026 fertiggestellt
werden. Durch die Vertiefung der
Fahrrinne von 2,50 m auf 2,90 m könnten
Güterschiffe künftig erheblich mehr
Ladung transportieren. Ein Schiff von
110 m Länge und 11,40 m Breite könne
nach dem Ausbau ca. 400 t, ein Schubverband
von 185 m Länge sogar bis zu
1.100 t zusätzlich laden. Dies entspreche
20 bis 55 Lkw-Ladungen, die pro Schiff
zusätzlich gegenüber dem jetzigen Zustand
auf dem Wasser transportiert werden
könnten, zog Wilde einen Vergleich.
Dabei werde auch die Verkehrssicherheit
insbesondere für die bis zu 185 m langen
Schubverbände durch die Verbreiterung
der Fahrrinne
von 36 m auf
40 m in der Geraden
erhöht. Diese
Maßnahmen
würden die Wirtschaftlichkeit
des
Schiffstransports
stärken und so einen
Beitrag zum Umweltschutz
und zur Entlastung
anderer Verkehrsträger
leisten.
Ingrid Rossmeier, Repräsentantin
des Hafens Rotterdam für
Süddeutschland, stellte Entwicklungen
im größten europäischen Seehafen vor.
Sie ging besonders auf die Ergebnisse aus
dem Projekt Nextlogic ein, das eine zuverlässigere
Planung der Binnenschifffahrt
im Hafen Rotterdam ermöglichen soll.
Zu den Lösungen, die in der kommenden
Zeit näher ausgearbeitet werden sollen,
gehören beispielsweise die Präzisierung
der Informationen über den Containerstatus
für alle Akteure der Lieferkette und
eine Machbarkeitsuntersuchung zu Container-Abkopplungsstandorten
(Overflow
Hubs) im Hafen. Außerdem hätten sich
inzwischen 17 Partner der Informationsplattform
Nextlogic angeschlossen, die
im Sommer 2019 in Betrieb genommen
werden soll. Die Trends und Entwicklungen
im Bereich der Digitalisierung würden
das Umfeld verändern, in dem der
Hafen Rotterdam und seine Kunden tätig
seien.
Ingrid Rossmeier
Vertreterin Rotterdams
© DWSV
Bündelung nötig
Das Binnenschiff
bleibt auch in Zukunft
eine wichtige
Alternative zur
Bahn und zum Lkw.
Um im Wettbewerb
mit den anderen Verkehrsträgern
jedoch bestehen
zu können – so die
einhellige Meinung der Teilnehmer
- muss die Branche
aber ihre Forderungen gezielter
an die Politiker formulieren und konzertierter
vorgehen. Nur durch Bündelung
aller Kräfte und Stimmen könne sich die
Branche in Berlin besser Gehör verschaffen.
Auch eine stärkere öffentliche Wahrnehmung
der Wasserstraße und ihrer Potenziale
sei für die Zukunft unerlässlich,
denn sie sei der einzige Verkehrsträger
mit nennenswerten Kapazitätsreserven.
Im Vergleich zur Straße und Schiene sei
sie zudem kostengünstiger und umweltfreundlicher.
Um noch mehr Verlader von der Leistungsfähigkeit
der Binnenschifffahrt zu
überzeugen und noch mehr Güter auf
die Wasserstraße zu verlagern, benötigen
Schifffahrt, Häfen und verladende Wirtschaft
jedoch eine verlässliche und gut ausgebaute
Wasserstraßeninfrastruktur. »Wir
müssen gemeinsam unsere Stimme erheben
Richtung Politik und Öffentlichkeit,
um das Bewusstsein für die Binnenschifffahrt
zu schärfen«, forderte Fraas. RD
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 57
Seehäfen | Shortsea
Seehäfen erwarten geringes Wachstum
Die deutsche Hafenwirtschaft erwartet im kommenden Jahr lediglich moderate
Zuwächse in allen Ladungssegmenten. Gleichzeitig hoff man auf mehrere Fahrrinnen
anpassungen – nicht nur an der Elbe – und stellt Forderungen an die Politik
Von Thomas Wägener
Im vergangenen Jahr haben die
22 Küstenstandorte, die vom Zentralverband
der deutschen Seehafenbetriebe
(ZDS) vertreten werden,
zusammen 299,5 Mio.t Güter umgeschlagen.
Für das laufende Jahr
wird ein Gesamtumschlag von rund
300 Mio.t erwartet, sagte Präsident
Frank Dreeke bei der Vorlage der
Jahreszahlen in Hamburg.
2018 sei zwar schleppend angelaufen,
seit dem Frühjahr seien aber
Zuwächse erkennbar. »Die Hafenwirtschaft
investierte allein im vergangenen
Jahr hunderte Millionen
Euro in die Hafen- und Verkehrslogistik,
in Nachhaltigkeitsprojekte
und in digitale Angebote für unsere
Kunden«, so der ZDS-Präsident. Mit
Zukäufen und Beteiligungen im Inund
Ausland sowie hochinnovativen
Forschungsprojekten würden sich
die deutschen Hafenunternehmen
für die Zukunft rüsten. Dreeke ist
guter Hoffnung, dass sich dies schon
im kommenden Jahr positiv auf die
Umschlagzahlen auswirkt. »Bis Ende
2019 erwarten wir Zuwächse in allen
Ladungssegmenten«, so der ZDS-
Präsident, der von einem Wachstum
zwischen 1,5 und 1,7% sprach.
Innovative Hafentechnologien
Die deutsche Hafenwirtschaft sei
extrem leistungsfähig und innovationsfreudig.
»Wir sind im Vergleich
zu anderen europäischen Häfen führend
bei Technik und Innovation,
stellte Dreeke heraus und wies auf
das vom ZDS mit initiierte IHATEC-
Programm für Innovative Hafentechnologien
hin. Dies habe so einen
Erfolg, dass der Verband davon ausgehe,
dass es über das Jahr 2021 hinaus
verlängert werde. Gleichzeitig
regte Dreeke eine Aufstockung an.
Ein wichtiges Signal für die Entwicklung
der Seehäfen ist laut Dreeke
auch die Fahrinnenanpassung der
Elbe. »Deutschland benötigt Seehäfen
– und nicht nur einen – um zu
gewährleisten, dass unsere Exporte
und Importe effzient und möglichst
umweltschonend zu den Abnehmern
kommen können.« Die Fahrrinnenanpassungen
an Elbe, Ems, Weser
und an den Seekanälen in Rostock
und Wismar würden den Erfolg an
den Weltmärkten sichern und andere
Verkehrsträger entlasten.
© Wägener
58 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Seehäfen | Shortsea
Nach der Baurechterteilung für die
Fahrrinnenanpassung der Elbe ist der
ZDS-Präsident zuversichtlich, dass auch
für die übrigen Fahrinnenanpassungen
grünes Licht erteilt wird. Für die Weser
erwartet er eine Entscheidung in zwölf bis
24 Monaten. Für das Vorhaben in Rostock
sollen die Planfeststellungsunterlagen im
ersten Quartal 2019 ausgelegt werden, berichtete
Jens Scharner, Geschäftsführer
von Rostock Port. Er gehe unverändert
davon aus, dass die Maßnahme 2022 oder
2023 abgeschlossen werde.
Neuer Kunde für Brake
Frank Dreeke,
ZDS-Präsident
© Wägener
Für Jan Müller, Vorstandsvorsitzender
des Braker Umschlagunternehmens J.
Müller, ist es ein positives und wichtiges
Signal, dass anhand der Fahrrinnenanpassung
der Elbe demonstriert werde,
das so etwas in Deutschland funktioniere.
Ferner bestätigte er gegenüber der
»Binnenschifffahrt«, dass der Seehafen
Brake ab Januar 2019 regelmäßig von
COSCO bedient wird. Die Schiffe der
chinesischen Reederei liefern in einem
monatlichen Liniendienst künftig vor
allem Zellstoff aus Brasilien an die Weser.
Nach dem Wunsch von Jan Müller ist
der Liniendienst nur der Anfang: »Wir
wollen COSCO durch eine sehr gute Abwicklung
davon überzeugen, weitere Liniendienste
im Stückgut-Bereich insbesondere
von und nach Asien auf den
Braker Hafen zu lenken.« Mit welchen
Schiffen die Chinesen den Hafen anlaufen,
konnte Müller hingegen nicht sagen,
»Wir wissen nur, dass jeden Monat ein
Schiff kommt.« Auch zu den Umschlagmengen
machte er vorerst keine Angaben.
Dreeke betonte unterdessen die Wichtigkeit
der Seehäfen für die gesamte deutsche
Wirtschaft: »Deutsche Häfen sind
systemrelevant«, annähernd jeder vierte
Arbeitsplatz hänge von Exporten ab. Er
kritisierte jedoch die langwierigen Planungs-
und Genehmigungsverfahren.
Deshalb fordert der ZDS von der Bundesregierung,
sich in die Überarbeitung
der veralteten EU-Wasserrahmenrichtlinie
einzubringen. Diese sei 19 Jahre alt
und in Teilen überholt. »Die Richtlinie
muss dem technischen Fortschritt und
den Rechtsentwicklungen angepasst
werden«, so Dreeke. Auf Anerkennung
stößt beim ZDS das Planungs- und Baubeschleunigungsgesetz.
Nach Auskunft
der Deutschen Bahn würde es helfen,
Projekte von 20 Jahre auf 15 Jahre zu
verkürzen. Dies sei aber immer noch zu
lange, betonte der ZDS-Präsident.
Steuerverfahren überarbeiten
Nachteile im Wettbewerb für Importeure
in ganz Deutschland und für Flughäfen
und Seehäfen sieht der Verband im
Zusammenhang mit dem Erhebungsverfahren
zur Einfuhrumsatzsteuer. »Importeure
in allen Bundesländern müssen bei
Drittstaatenimporten über deutsche Häfen
und Flughäfen sofort die Steuer entrichten
und müssen die Zahlung später beim Finanzamt
verrechnen. Das Geld ist sofort
weg und viel Aufwand entsteht. Praktisch
alle anderen EU-Staaten machen das viel
schlanker.« Der ZDS drängt deshalb darauf,
dass der Koalitionsvertrag der Bundesregierung,
der eine Überarbeitung des
»altmodischen deutschen Verfahrens«
vorsieht, schnellstmöglich umgesetzt wird.
Ferner sieht der Verband Handlungsbedarf
bei der Luftreinhaltung – sowohl bei
der Nutzung von Flüssiggas (LNG) als auch
bei Anlagen für die landseitige Stromversorgung
von Schiffen. Die Wirtschaft investiere
viel in diesen Bereich, allerdings
müssten Bund und Länder dafür die Voraussetzungen
schaffen, dass das auch genutzt
werde. Es sei immer noch schwierig,
Genehmigungen für den Einsatz von LNG
zu bekommen, ferner sei Strom von Land
aus zu beziehen für die Schifffahrtsunternehmen
aufgrund der EEG-Umlage auf
Landstrom viel zu teuer. »Das muss sich
ändern«, forderte Dreeke.
n
Häfen entwickeln,
Umwelt respektieren,
Zukunft gestalten.
www.nports.de
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 59
Seehäfen | Shortsea
Große Schiffe dürfen sich auf der Elbe an bestimmten Stellen nicht begegnen, Abhilfe soll die Fahrrinnenanpassung schaffen
© HHM
Infrastruktur-Mängel kosten Ladung
Während die Wettbewerber in der Nordrange größtenteils an Fracht gewinnen,
geht das Aufkommen im Hamburger Hafen zurück. Den Hauptgrund sieht die
Hafenwirtschaft in den anhaltenden Problemen bei der Infrastruktur
Von Thomas Wägener
Es sei zwar positiv, dass die Fahrrinnenanpassung
für Außen- und Unterelbe
umgesetzt wird, »doch haben wir
sie noch nicht«, so Gunther Bonz, Präsident
des Unternehmensverbands Hafen
Hamburg (UVHH) bei einem Pressegespräch
in der Hansestadt.
Bis es so weit ist, wird es auch noch eine
Zeit lang dauern. Unverständnis äußerte
Bonz darüber, warum die komplizierte
Ausschreibung nicht schon früher vorbereitet
worden ist. Man habe sich erst damit
auseinandergesetzt, als Hamburg das
Baurecht erteilt bekam, erklärte er. Seiner
Ansicht nach verursacht dies eine weitere
zeitliche Verzögerung von mindestens
einem halben Jahr. Entsprechend rechnet
er damit, dass mit der Fahrrinnenanpassung
erst im Frühjahr oder Sommer
2019 begonnen werden wird. Die Realisierung
erwartet er nicht vor 2021.
Um die Fahrinnenanpassung nutzen
zu können, brauche es zudem eine Befahrensverordnung,
die die technischen
und nautischen Voraussetzungen regelt,
beispielsweise die Abstandsweiten
für die Begegnung zweier Schiffe. Damit
nicht noch mehr Zeit verloren geht, forderte
Bonz, sich unverzüglich damit auseinanderzusetzen
und hierbei auch den
Sachverstand der Lotsen zu berücksichtigen.
Sonst gebe es nach dem Abschluss
der Arbeiten zwar die nautischen Voraussetzungen,
aber womöglich keine rechtlichen.
Hamburg fällt in der Nordrange ab
Erst wenn die Fahrrinnenanpassung tatsächlich
vollzogen sei, könne der Aufholprozess
beginnen, so Bonz. Und
Hamburg hat hier einen großen Nachholbedarf,
was der UVHH-Präsident auch
an Zahlen festmachte: in der Zeitspanne
von 2007 bis 2017 sei der Containerumschlag
in allen Häfen der Nordrange
zwischen 9 und 27% gewachsen, in Hamburg
sei er im selben Zeitraum um 10,8%
zurückgegangen. Auch in diesem Jahr
weist Deutschlands größter Hafen nach
drei Quartalen einen Umschlagrückgang
auf, während die Hauptkonkurrenten
Rotterdam und Antwerpen Zuwächse
verzeichneten.
Als weiteren Grund für die rückläufigen
Umschlagzahlen sieht die Hafenwirtschaft
das in Deutschland geltende
Umsatzsteuergesetz. Dadurch hätten die
deutschen Seehäfen einen klaren Nachteil
gegenüber den übrigen Häfen der Nordrange.
Bonz berichtete in diesem Zusammenhang,
dass einige Unternehmen
aus diesem Grund den Umschlag nicht
mehr über Hamburg abwickeln. Auch
dies habe Ladung gekostet.
Doch auch hier ist Besserung in Sicht,
denn das Gesetz soll im kommenden Jahr
an die europäische Mehrwertsteuer-Systemrichtlinie
angepasst werden. In einem
ersten Schritt soll ab Sommer zunächst
die Verrechnungsmöglichkeit für die
Spediteure/Importeure geschaffen werden.
In einem zweiten Schritt, der rechtliche
und technische Änderungen erfordert,
soll eine Harmonisierung mit der
Praxis in den Westhäfen erfolgen, indem
die Erhebung erst beim Empfänger entrichtet
werden muss.
Bonz betonte zudem erneut, dass das
deutsche Planungs- und Genehmigungsrecht
dringend reformiert werden müsse.
Die im aktuellen Entwurf eines Planungs-
60 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Seehäfen | Shortsea
beschleunigungsgesetzes enthaltenen
Maßnahmen seien nicht ausreichend, um
eine effektive Beschleunigung bei der Planung
von Infrastrukturprojekten herbeizuführen,
betonte der UVHH-Präsident.
Baustellenmanagement muss her
Ferner kritisierte er den Zustand der Infrastruktur
und die Vielzahl von Baustellen
in der Hansestadt, diese würde die
Logistik in zunehmenden Maße beeinträchtigen.
Davon betroffen sei nicht nur
der Wirtschafts-, sondern auch der Pendlerverkehr
- vor dem Hintergrund des
Fachkräftemangels ein »nicht zu unterschätzender
Standortnachteil«, so Bonz.
Hier müssten dringend neue Wege im
Baustellen- und Instandhaltungsmanagement
gegangen werden, um die Verkehrssituation
in Hamburg zu verbessern.
Aus Sicht der Hafenwirtschaft ist dafür
folgendes notwendig:
• Eine engere Abstimmung zwischen der
Behörde für Wirtschaft, Verkehr und
Innovation, dem Landesbetrieb Straßen,
Brücken und Gewässer, der Hamburg
Port Authority, den Bezirken sowie der
Polizei mit dem gemeinsamen Ziel, den
Verkehrsfluss deutlich zu verbessern
• Ein verbessertes Baustellen- und Instandhaltungsmanagement
(Ausschreibung/Durchführung/Überwachung,
Maßnahmenbündelung,
Nacht- und Wochenendarbeit),
• Eine Einschränkung des Sondernutzungsrechtes
von Straßen bei Baumaßnahmen,
Genehmigung einer Fahrspursperrung
nur in Ausnahmen,
• Eine stärkere Einbeziehung der Leitungsträger
(Pflichten der Leitungsträger
in den künftigen Konzessionsverträgen
stärker berücksichtigen),
• Eine bessere finanzielle und personelle
Ausstattung des Landesbetriebes Straßen,
Brücken und Gewässer und der
Polizei, um die zahlreichen zusätzlichen
Aufgaben im Verkehrssektor auch
wahrnehmen zu können.
Durch eine stärkere Nutzung der Schieneninfrastruktur
und der Wasserwege
könnten die Straßen weiter entlastet werden.
Hierfür bedürfe es aber einer guten
funktionierenden Infrastruktur sowie
attraktiver und kostenneutraler Rahmenbedingungen,
damit die Eisenbahn
und das Binnenschiff konkurrenzfähige
Alternativen zum Lkw seien könnten.
Vor diesem Hintergrund sei die derzeitige
Zuordnung der Hafenbahn zum
privat zu refinanzierenden Bereich der
Hamburg Port Authority (HPA) kont-
Gunther Bonz,
UVHH-Präsident
raproduktiv, da
sich dadurch die
Schienentransporte
im Hafen
verteuern würden.
Gleiches gelt
für das Hafengeld
für Hafen- und
Binnenschiffe. »Vor
dem Hintergrund,
dass die Bundesregierung
die Befahrensabgaben
für die Binnenschifffahrt
ganz abschaffen will, ist
eine weitere finanzielle Belastung der
Hafen- und Binnenschifffahrt in Hamburg
nicht akzeptabel und widerspricht
auch dem politischen Ziel, Verkehre von
der Straße auf die Wasserwege zu verlagern«,
so Bonz.
Bezüglich des Ersatzes für die Köhlbrandbrücke
hat die Hafenwirtschaft einen
klaren Standpunkt. Sie bevorzugt einen
Tunnel, allerdings müsse gegeben sei,
dass auch Gefahrguttransporte zulässig
seien. Spätestens 2030 werde ein Ersatz
für die Brücke benötigt. Vor dem Hintergrund
der langen Planungsprozesse
sollte die neue Köhlbrandquerung daher
schnellstmöglich angegangen werden.
»Es ist eine Sekunde vor zwölf«, so Bonz.
Aus Sicht der Hafenwirtschaft hat der
Erhalt der Unternehmen im Hamburger
Hafen höchste Priorität. Eine wachsende
Stadt brauche Steuereinnahmen und
Arbeitsplätze. Damit dies auch so bleibe,
dürften wertvolle Gewerbeflächen im Hafen
nicht immer
wieder für Stadtentwicklungsprojekte
zur Disposition
stehen,
betonte Bonz.
»Die Unternehmen
im Hamburger
Hafen arbeiten teilweise
rund um die Uhr
an sieben Tagen in der Woche.
Lärm-, Licht- und Schadstoffemissionen,
Geruch sowie
Umschlag und Lagerung
von Gefahrgutstoffen gehören zum Alltag
im Hafen. Diese Gegebenheiten müssen
bei einer städtebaulichen Entwicklung
von hafennahen Flächen akzeptiert und
berücksichtigt werden. Für Investitionsentscheidungen
brauchen Unternehmen
attraktive Rahmenbedingungen und eine
langfristige Standortgarantie«, machte der
UVHH-Präsident deutlich.
Für das kommende Jahr erwartet die
Hafenwirtschaft sowohl beim Containerverkehr
als auch für den Gesamtumschlag
im Hamburger Hafen einen leichten
Anstieg. »Wir sehen Licht am Ende
des Tunnels«, so Bonz. Allgemein sei es
wegen der aktuellen Handelskonflikte
aber schwierig, Prognosen aufzustellen.
In jedem Fall wird der Handel mit
dem Iran künftig wegen der gegen das
Land verhängten Sanktionen nicht mehr
über Hamburg abgewickelt, sondern über
Antwerpen. Bonz sprach von Containerzahlen
im fünfstelligen Bereich. n
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Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 61
Wasserstraßen | Häfen
Duisburg baut multimodale Rolle aus
Duisport stärkt sich als trimodale Logistikdrehscheibe und größter Hinterland-Hub
Europas mit Projekten von LNG-Erprobung, einem bimodalen Gewerbegebiet, autonomem
Fahren bis zu vertiefter China-Kooperation
Von Sverre Gutschmidt
und Michael Meyer
Als wichtiger Hafen für die Hinterlandverkehre
der Nordrange hat
Duisburg mit seinem aktuellen LNG-
Projekt eine Vorreiterfunktion – auch für
den Hafenumschlag in den Seehäfen. Ziel
ist es, Diesel im Alltagsbetrieb des Hafens
durch LNG zu ersetzen. Insgesamt
erstreckt sich das Projekt über 29 Monate
(seit Januar) und umfasst 1,5 Mio. €.
Davon steuert die EU über den Europäischen
Fonds für regionale Entwicklung
740.000 € Fördermittel bei. Kern des Projektverbunds
aus Duisburger Hafen AG,
RWE Supply & Trading sowie der Universität
Duisburg-Essen ist der Betrieb
einer multimodal nutzbaren LNG-Tankstelle
und die Umrüstung zweier Hafenumschlaggeräte
von Diesel auf LNG. Die
Fahrzeuge werden über eine mobile Tankanlage
mit LNG versorgt.
Die Forschung begleitet die Umrüstung,
sodass Erkenntnisse für den alltäglichen
Betrieb erwartet werden. Aktuell sind die
ersten mit dem verflüssigten Erdgas LNG
umgerüsteten Fahrzeuge im Einsatz, ein
Reachstacker und eine Terminalzugmaschine
auf logport III in Duisburg-Hohenbudberg
arbeiten im Hybrid-Betrieb,
zeitweise mit LNG oder Diesel. Alexander
Garber, Projektmanager Unternehmensentwicklung
bei duisport sagt: »Im Rahmen
des LNG-Projekts wollen wir möglichst
viele Gespräche mit Seehäfen und
Hinterland-Akteuren führen, einfach um
auch eine gewisse Sensibilität im Terminalbetrieb
zu schaffen, nicht nur, aber auch
für LNG.«
Aktuell noch keine Auswertung
Forscher begleiten über die eingesetzte
Messtechnik den Betrieb. Arnim Spengler
vom beteiligten Lehrstuhl für Baubetrieb
und Baumanagement der Universität
Duisburg-Essen sagt: »Wir rüsten die Versuchsgeräte
mit der nötigen Sensorik aus.
Bestimmt werden sollen unter anderem
der CO2-Ausstoß, die Feinstaub-Emission
und Verbrauchsveränderungen, die für die
Ökobilanz wichtig sind.« »Da ist es aber aktuell
so, dass wir noch keine wirkliche Auswertung
gemacht haben, wie groß die Anteile
von LNG und Diesel sind«, so Garber.
Erste Analysen werde es in ein paar Monaten
geben. Laut der Fahrer laufen die Maschinen
problemlos mit LNG, beim Reachstacker
merke man im täglichen Betrieb
nicht, dass er mit LNG laufe. Einen weiteren
Ausbau macht Garber von der noch zu
ermittelnden Wirtschaftlichkeit abhängig:
»Der günstigere LNG-Preis darf nicht dazu
führen, dass die Geräte doppelt oder dreimal
so viel verbrauchen«.
Eine nächste Ausweitung könnte Diesel-Loks
für die Verkehre vom Vorbahnhof
aufs Terminal betreffen: »Da muss
man allerdings aufpassen, weil das EBA
(Eisenbahn Bundesamt) nicht so einfach
ist, was Veränderungen am Motor
angeht.« Duisports Vorstandsvorsitzender
Erich Staake versteht das Projekt als
»wichtigen umweltpolitischen Beitrag«.
Lkw-Transporte auf Schiene oder Wasser
zu verlagern und Terminals und Lkw
sauberer zu machen, seien daher zentra-
62 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Wasserstraßen | Häfen
le Anliegen des Projekts, so Garber. »Wir
gehen auf Basis der ersten groben Zahlen
davon aus, dass wir unsere Ziele einhalten
können – 25% Einsparung beim CO2,
wichtiger noch die lokal wirksamen Einsparungen
bei Lärm und Feinstaub/Stickoxid,
bei Lärm sind es 50%, bei Feinstaub
an die 90% und sogar darüber.«
Die Zukunftsfähigkeit im Blick hat duisport
auch mit dem Plan eines bimodalen
Gewerbegebiets. Es umfasst ein rund
53ha großes Gelände, wovon 45ha der gewerblich-industriellen
Nutzung zur Verfügung
stehen sollen. Auf einer 8ha großen
Fläche planen der Hafenbetreiber
und die bei dem Gesamtprojekt als Partner
fungierende RWE Power ein angeschlossenes
Terminal des kombinierten
Verkehrs (Containerterminal). So wird
der überregionale Schienenverkehr angebunden.
Nahe Logistik-Verteilzentren sollen
von der Planung profitieren. Logistik-
Betreiber Amazon kündigte zuvor bereits
ein neues Verteilzentrum in Duisburg an.
Das Unternehmen hat 9.300 m2 Hallen sowie
1.200 m2 Büro- und Sozialflächen im
Hafengelände Duisburg Kaßlerfeld angemietet.
Das neue bimodale Gewerbegebiet
bietet neben dem Schienen- auch
den Autobahnanschluss an die A46 und
A540. »Auch am linken Niederrhein wollen
wir ein bedeutendes Gewerbezentrum
mit vielen Arbeitsplätzen entwickeln«,
so Staake. In dem Joint Venture ist für
RWE Power die Erfahrung von Partner
duisport »bei der Entwicklung von integrierten
Verkehrskonzepten und Logistikarealen«
ausschlaggebend, sagt Lars Kulik,
Vorstandsmitglied RWE Power. Ein
Ziel der Projektpartner ist auch hier die
Verlagerung des Verkehrs von der Straße
auf die Schiene und die Stärkung der Logistikindustrie
in Nordrhein-Westfalen.
»Diese Region ist
optimal geeignet, um
das autonome Fahren auf
Wasserstraßen zu testen«
Wulf-Christian Ehrich, IHK Dortmund
Das Ruhrgebiet als idealen Testraum für
autonomes Fahren von Schiffen zu nutzen,
ist das Ziel eines Netzwerks der Industrie-
und Handelskammern (IHK) der
Region, das sie kürzlich in einer Machbarkeitsstudie
vorstellten. »Diese Region
ist optimal geeignet, um das autonome
Fahren auf Wasserstraßen zu testen«, so
Wulf-Christian Ehrich von der federführenden
IHK Dortmund. Laut einer Studie
des Duisburger Entwicklungszentrums
für Schiffstechnik und Transportsysteme
(DST) besteht »das konkrete Ziel, in
15 Jahren autonom fahrende Binnenschiffe
auf unseren Wasserstraßen zu sehen.«
Dafür setze man schon heute mit einem
Netzwerk den Startpunkt, so Ocke Hamann,
Geschäftsführer der Niederrheinischen
IHK mit Sitz in Duisburg. Ein erstes
Testfeld könnte laut Gutachtern der Dortmund-Ems-Kanal
zwischen dem Hafen
Dortmund und der Schleuse Waltrop sein.
Eine strategische Ausweitung auf Kanäle
weiter im Westen und besonders auf den
Duisburger Hafen zur Erprobung komplexer
Szenarien ist demnach als nächster
Schritt möglich. Spätestens die erhofften
Erfahrungen bei einer Ausweitung auf
größere Hafenareale versprechen auch für
die Seeschifffahrt Ergebnisse.
Um deren Konkurrenz geht es bei
duisports vertiefter Kooperation mit
dem chinesischen Industriezentrum
Chongqing, in deren Rahmen derzeit
30 wöchentlich zwischen Duisburg und
chinesischen Anlaufstellen verkehrende
Güterzüge ausgeweitet werden. Seit
2011 sind über 2.000 Züge zwischen
Chongqing und duisport gefahren. Beide
wollen auch künftig im Rahmen der
chinesischen Initiative »Belt & Road« zusammenarbeiten
und dabei die Fahrzeiten
der Züge von bisher 12–13 Tagen verringern.
Chongqing liefert unter anderem
Elektrogeräte über die Verbindung. n
© duisport
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 63
Wasserstraßen | Häfen
Rheinufer in Mainz: Über neu anzulegende
Schiffsliegeplätze hat sich mächtig Streit entwickelt.
Im Hintergrund der Neubau »Rheinblick 500«
Von Uhl und Nachtigall in Mainz
»Was dem einen sin Uhl, ist dem andern sin Nachtigall«, diese nicht nur in Nord deutschland
gebräuchliche Redensart könnte über dem Streit um neu zu bauende Schiffsliegeplätze
in Mainz stehen. Für den einen sind sie erstrebenswert, für den anderen ein Graus
Von Hermann Garrelmann
Die Diskussion um die Liegeplätze im
Rheinauhafen in Köln ist noch nicht
verklungen, eine definitiv zufrieden stellende
Lösung nicht in Sicht, schon ergibt
sich rheinaufwärts in Mainz eine ähnliche
Situation. Wenn auch mit etwas anderen
Vorzeichen.
Bislang gab es in Mainz Liegeplätze
für Binnenschiffe im Bereich des Zollhafens.
Linksrheinisch gelegen waren sie
dort Jahrzehnte lang genutzt. Dann wurde
der Zollhafen entbehrlich und große
Teilflächen rundherum erfuhren eine
Umwandlung. Erste moderne Wohnanlagen
sind bereits fertig und bezogen, an
weiteren »hochwertigen Immobilien«
wird noch gebaut.
Die Schiffsanlegestellen sind bereits
seit Jahren geplant und Teil einer Absprache
zwischen Zollhafen, Stadt Mainz
und der Schifffahrtsverwaltung: Für die
am Mainzer Zollhafen entfallenden Liegeplätze
sollten am Rheinufer neue Einrichtungen
entstehen.
Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt
(WSA) Bingen entwickelte Pläne,
nach denen neue Dalben-Liegeplätze
sowie eine Autoabsetzanlage zwischen
Stromkilometer 499,3 und 500,1 errichtet
werden sollten. Der Autokran war am
Adenauerufer vorgesehen, kurz unterhalb
des bekannten Feldbergtores. Rund
200 m flussaufwärts befindet sich das
Der »offzielle Lageplan« der Wasserstraßenverwaltung
zu den Liegeplätzen mit
Absetzanlage
So sehen die Gegner der neuen Liegeplätze die
Auslastung der neuen Anlage
© WSV Bingen
© Garrelmann
Frauenlobtor mit einer kleinen Parkanlage
sowie einem Spielplatz.
In der Bekanntmachung über die ausliegenden
Pläne heißt es zum Projekt:
»Das Vorhaben umfasst die Modernisierung
der Schiffsliegestelle am Zollhafen
Mainz. Er erstreckt sich entlang
der am linken Rheinufer bestehenden
Uferwand und reicht aufgrund der von
der Uferwand abgerückt zu errichtenden
Anlege- und Festmachedalben der
Schiffsliegestelle in den Bereich der Bundeswasserstraße
hinein. Die Ausdehnung
der geplanten Liegeplätze beträgt
ca. 450 m. Stromaufwärts ist zudem ein
165 m langer Autoabsetzplatz geplant.
Die Liegeplätze sowie der Autoabsetzplatz
sind in ca. 20,80 m Entfernung vom
bestehenden Ufer geplant und erfordern
das Einbringen von 20 Dalben sowie die
Erstellung von sieben Landgangstegen
mit je zwei Pfählen. Damit auch Personenkraftwagen
(Pkw) von und auf die
Schiffe umgesetzt werden können, wird
zudem eine Fahrzeugbrücke mit drei
Pfählen errichtet.«
Standort ist alternativlos
Die Prüfung von alternativen Standorten
ergab keine sinnvollen und machbaren
Ansätze. Für die Lage an der so genannten
Südmole gebe es sowohl nautische als auch
wirtschaftliche Gründe. »Aus nautischer
Sicht empfiehlt sich die Lage der Schiffs-
64 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Wasserstraßen | Häfen
© Garrelmann
liegestelle an der Südmole des ehemaligen
Zoll- und Binnenhafen Mainz, da diese
besonders sicher und unproblematisch
sowohl zu Berg (stromaufwärts) als auch
zu Tal (stromabwärts) angefahren werden
kann. Aus wirtschaftlicher Sicht empfiehlt
sich die Schiffsliegestelle an der Südmole
des ehemaligen Zoll- und Binnenhafen
Mainz aufgrund des Sohlverlaufes, der
zum einen eine bereits jetzt ausreichende
Tiefe besitzt als auch so stabil ist, dass keine
Unterhaltungsbaggerungen zu erwarten
sind.« Die Prüfung der Auswirkungen
des Vorhabens auf die Umwelt ergab,
dass erhebliche nachteilige Auswirkungen
nicht zu erwarten seien. Das betreffe auch
die Interessen der Anwohner.
Protest und Gegenprotest
Während der Auslegung der Planunterlagen,
die am 4. Oktober beendet wurde,
formierte sich Widerstand. Sowohl
Bewohner der neu errichteten Wohnungen
als auch Anwohner aus angrenzenden
Straßenzügen riefen zu Protestaktionen
auf. Rund 200 Personen bildeten
Mitte Oktober eine »Menschenkette«, um
zu zeigen, wie lang die anlegenden Schiffe
seien. Binnenschiffer, die den Rhein befuhren,
äußerten ihren Unmut über die
Widerstände mit auch nächtlichem Betätigen
des Schiffshorns.
Die Gegner der Schiffsliegeplätze argumentieren
mit teils drastischen Vermutungen.
Sie kritisieren auf ihrer Facebook-Seite
»Rheinblick500« unter
anderem, dass die neuen Liegeplätze
die »Gesundheit am Rheinufer gefährdet:
Bis zu 16 Frachter werden Tag und
Nacht in bis zu vier Reihen nebeneinander
ein- und ausparken und dabei hochgiftige
Abgase ausstoßen.« Zudem gebe
es »24-Stunden-Lärm: Die Anleger sind
auf einen 24 Stunden-Betrieb ausgelegt.
Tag und Nacht können Schiffsdiesel und
bordeigene Diesel-Strom-Generatoren
laufen und unser Quartier verlärmen.«
Zudem sei die »Sicht weg: Die wunderschöne
Sicht auf den Rhein wird dauerhaft
durch Frachtschiffe verstellt.«
Dass den dort liegenden Schiffen die
Nutzung von Landstrom auferlegt wird,
ist zu den Bürgern des Stadtteils scheinbar
nicht durchgedrungen. Augenscheinlich
sind die Informationsschienen in
Mainz nicht effektiv. Informationen, die
von Binnenschiffern im direkten Gespräch
mit den Bürgern gegeben wurden,
stießen zwar auf ein gewisses Verständnis.
Es überwiegt aber die Grundhaltung:
Nicht vor unserer Tür.
Sehr wohl wird aber die positive Haltung
des Mainzer Bürgermeisters Günter
Beck (B90/Die Grünen) vernommen.
»Ich kann die ganzen Befürchtungen
nicht nachvollziehen«, erklärt er gegenüber
dem Südwestrundfunk. Er könne im
Betrieb des Schiffsanliegers keine unzumutbaren
Belastungen erkennen.
Gut möglich, dass demnächst mehr
Klarheit in die Angelegenheit kommt.
Wegen eines Formfehlers muss die Auslegung
der Planunterlagen wiederholt werden.
Die Pläne lagen deshalb vom 2. November
bis zum 3. Dezember erneut im
Mainzer Rathaus zur Auslage, bis zum 17.
Dezember können Einwände eingereicht
werden. Inhaltlich habe man an den Plänen
nichts geändert, betonte die WSV.
Auch die bereits erhobenen 250 Einwendungen
seien weiter gültig.
Wasser auf die Mühlen der Liegeplatz-
Gegner könnte ein Urteil des Verwaltungsgerichts
Mainz sein, nach dem die
Stadt möglicherweise ein Diesel-Fahrverbot
auf den Straßen verhängen muss.
Die zulässigen Grenzwerte von Stickoxiden
seien – auch ohne Schiffe an den
neuen Liegeplätzen – überschritten. n
BINGEN
WSA schaff neue Liegestellen
Seit Anfang Dezember können fünf
moderne Schiffsliegestellen in Bingen
von der Berufsschifffahrt genutzt werden.
»Jetzt stehen für die Binnenschiffe
in Bingen wieder sichere und moderne
Liegestellen zur Verfügung, die den
heutigen Anforderungen der modernen
Schifffahrt und deren Besatzungen entsprechen«,
sagt Bernhard Meßmer, Leiter
des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts
(WSA) Bingen.
Die geschaffene Landverbindung ist
wichtig, um etwa vorgeschriebene Ruhezeiten
einzuhalten, erforderliche Landgänge
wie Arztbesuche und Reparaturen
zu erledigen oder einen Personalwechsel
vorzunehmen.
Entlang der Außenmole des Schutzhafens
wurden im Abstand von jeweils 35 m,
16 Dalben in die Rheinsohle eingebracht.
Diese sind mit Pollern ausgestattet, so
dass die Schifffahrt jederzeit sicher anlegen
und festmachen kann. Zudem wurde
ein neuer Autoabsetzplatz auf Höhe des
Hafenkopfes geschaffen. In Kürze soll an
den Liegestellen noch eine sensorgesteuerte
Beleuchtung installiert werden.
Am früheren »Industriekran« wurden
fünf Dalben vor der bestehenden Uferwand
eingebracht. Ein neu geschaffener
Treppenabgang ermöglicht das sichere
Übersteigen bei unterschiedlichen Wasserständen.
An dieser Havarie-Liegestelle
dürfen künftig Schiffe nur noch mit behördlicher
Anordnung festmachen, etwa
bei technischen Problemen, Reparaturbedarf
oder bei angeordneten Fahrtunterbrechungen.
Das Absetzen von Fahrzeugen
und deren An- oder Abfahrt durch
das Hafenparkgelände, sei ab sofort nicht
mehr erlaubt. Durch die Umwandlung des
früheren Hafengeländes zum Hafenpark
war die Liegestelle in Bingen weggefallen,
für die jetzt Ersatz geschaffen wurde. n
© WSA Bingen
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 65
Wasserstraßen | Häfen
Bauauftakt für Schleuse Gleesen
Am Dortmund-Ems-Kanal (DEK) wird intensiv gebaut. Fünf neue Schleusen mit ihren
Vorhäfen stehen in der Projektliste. Für die erste von ihnen in Gleesen erfolgte nun der
erste Spatenstich
Von Hermann Garrelmann
Über die Bauvorhaben
Der Dortmund-Ems-Kanal ist eine
der wichtigsten Wasserstraßen
Deutschlands. Insgesamt werden an
der Nordstrecke fünf Schleusen ersetzt.
In Niedersachsen sind das die
Schleusen Venhaus, Hesselte und
Gleesen, in Nordrhein-Westfalen die
Schleusen Bevergen und Rodde.
Darüber hinaus werden im Kanalnetz
etliche Brücken für den gängigen
zweilagigen Containerverkehr
angepasst. Die Anpassung der
Nordstrecke des Dortmund-Ems-
Kanals ist im Bundesverkehrswegeplan
(BVWP) 2030 als Projekt mit
vordringlichem Bedarf verankert.
Vor gut zehn Jahren haben 15 Behörden
und Organisationen im Emsland
die Köpfe zusammen gesteckt und
sich für den Neubau von Schleusen stark
gemacht. Ohne sie wäre der Neubau heute
in weiter Ferne gewesen.
Im Jahr 2007 wurde die Allianz zum beschleunigten
Ausbau der Schleusen besiegelt.
Das Land Niedersachsen, vier Landkreise,
drei Städte, die IHK in Osnabrück
sowie die Dörpener Umschlaggesellschaft
für den Kombinierten Verkehr (DUK)
schlossen mit der Wasserstraßenverwaltung
einen Vertrag. Der wichtigste Inhalt:
Man werde sich an den Planungskosten
mit 6 Mio. € beteiligen und so den Projektfortschritt
wesentlich beschleunigen.
Vor diesem Hintergrund wurde Anfang
2008 beim Wasserstraßen-Neubauamt
(WNA) Datteln die notwendige
Projektgruppe eingerichtet. Mit 16 Fachleuten
und einer Vielzahl von Kompetenzen
aus unterschiedlichen Fachrichtungen
nahm man die Arbeit auf. An diesen
Projektbeginn erinnerte Birgit Maßmann,
die Projektleiterin des Vorhabens
»Neue Schleusen DEK-Nord« nun
beim formellen ersten Spatenstich für
die neue Schleuse Gleesen. Dennoch sei
es ein »mühsamer und steiniger Weg«
gewesen, erinnerte Maßmann an diverse
Umplanungen. »Das, was man heute
als Planungsbeschleunigung diskutiert,
haben wir bei diesem Projekt schon lange
gelebt«, lobte sie ihr Team.
Die so gebildete Allianz dokumentierte
den Willen der Region, die Wasserstraße
zwischen dem Ruhrgebiet und der Nordsee
zügig auszubauen. Dem kam auch entgegen,
dass es gegen die Pläne nur geringen
Widerstand gab. Heinz-Josef Joeris,
Leiter der Abteilung Wasserstraßen in
der Generaldirektion Wasserstraßen und
Schifffahrt (GDWS) in Bonn, begrüßte
beim Spatenstich diesen Umstand. »Dabei
ist es kein Allerweltsprojekt, was wir
hier vor uns haben«, zeigte er sich beinahe
überrascht über die fast uneingeschränkte
Zustimmung. Zudem sollten, so Joeris,
die Verzögerungen durch die noch laufenden
drei Klagen wieder kompensiert werden,
möglicherweise durch den parallelen
Bau mehrerer Schleusen. Schließlich,
so der Abteilungsleiter, stünden neben der
Schleuse in Gleesen noch die Bauwerke in
Hesselte, Venhaus, Rodde und Bevergern
auf dem Plan. An die bauausführende Firma
Bunte aus Papenburg appellierte Joe-
Mit vereinten Kräften setzten sie den ersten Spatenstich
für die neue Schleuse in Gleesen am DEK: Politiker,
Auftraggeber und Auftragnehmer. In der Bildmitte der
parlamentarische Staatssekretär Enak Ferlemann
© Garrelmann
66 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Wasserstraßen | Häfen
ris daher deutlich: »Bleiben Sie im Zeitplan
und im Kostenrahmen.«
Allen neu zu bauenden Schleusen ist
gemeinsam, dass sie bei einer Länge von
140 m von 135 m langen Schiffen befahren
werden können und so der Kanalverbindung
eine neue Qualität geben. Die
Kammerbreite ist auf 12,50 m ausgelegt.
Zur vollen Nutzbarkeit durch das übergroße
Großmotorgüterschiff (üGMS)
sind aber noch weitere, heute noch nicht
geplante Streckenanpassungen nötig.
Für Enak Ferlemann, dem parlamentarischen
Staatssekretär im Verkehrsministerium,
war der formelle
erste Spatenstich Anlass, auf die »Renaissance
der Wasserstraßen« hinzuweisen.
Nicht nur, dass man (vielleicht)
ab 2014 vom Rhein bis zur Oder durchgängige
gute Schiffsverbindungen habe,
freue ihn. Zusammen mit dem Mittellandkanal
und dem DEK mit den neuen
Schleusen verfüge man über eine »traumhafte
Infrastruktur für die Binnenschifffahrt«.
Die 550 Mio. €, die in die fünf
neuen Schleusen investiert würden, seien
prima angelegtes Geld.
Auch Ferlemann lobte die Unterstützung
aus der Region. »Das war ein Segen«,
so der Politiker, der aber darauf
hinwies, dass erst mit der Beseitigung des
letzten Nadelöhrs der volkswirtschaftliche
Gewinn eintrete. Ferlemann weiter:
»Wir brauchen leistungsfähige Wasserstraßen,
um die Verkehre der Zukunft
zu meistern. Damit entlasten wir unsere
Straßen vom steigenden Güterverkehr
Die Arbeiten am Vorhafen im Unterwasser der Schleuse Gleesen laufen bereits
und sorgen für eine intermodale Mobilität
an einer unserer wichtigsten Wasserstraßen
Deutschlands.«
Reinhard Winter, Landrat des Landkreises
Emsland, blickte auf die Anfänge
zurück: »Die regionale Allianz hat funktioniert.«
Nach dem Abschluss der Arbeiten
an den fünf Schleusen werde es einen Riesenvorteil
für die am DEK gelegenen Häfen
zwischen Spelle und Papenburg geben.
Für die Firma Bunte ist der Auftrag für
die knapp 100 Mio. € teure Schleuse Gleesen
so etwas wie emsländisches Heimspiel.
»So können wir nahtlos an die Arbeiten
zum Bau der Vorhäfen anschließen«, freute
sich Bunte-Chef Manfred Wendt. Für
die Schleuse Gleesen tritt Bunte als Generalunternehmer
auf, der über alle Gewerke
schlüsselfertig liefert. Jede der neu zu
errichtenden Schleusen sei technisch gesehen
ein Jahrhundertbauwerk, beschrieb
Wendt die Aufgabe. Und die wolle man
»mit Vollgas realisieren.« Nach dem Beginn
vorbereitender Arbeiten am Standort
Gleesen starten jetzt die Bauarbeiten
für den Ersatz des Schleusenbauwerks. n
© Garrelmann
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Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 67
Münster Bolzum
Wasserstraßen | Häfen
Hafen Braunschweig auf Rekordkurs
Das lang anhaltende Niedrigwasser konnte dem Umschlagplatz am Mittellandkanal wenig
anhaben. Der Güterumschlag erreicht in diesem Jahr sogar neue Rekorde, dank jeder
Menge Holz und einer steigenden Zahl von Containern
Von Krischan Förster
Die Wetterkapriolen dieses Jahres, von
Unwettern bis hin zum Niedrigwasser
auf allen wichtigen Flüssen des Landes,
haben etlichen Unternehmen heute
schon die Jahresbilanz verhagelt. Nicht so
im Braunschweiger Hafen. Selbst Stürme
und der massive Einfall des Borkenkäfers
in die niedersächsischen Wälder hatte etwas
Gutes für die Hafenbetriebsgesellschaft.
Denn das ganze Schadholz wird
jetzt verkauft, sogar bis nach China.
Per Lkw kommen Fichtenstämme im
Überseecontainer nach Braunschweig in
den Hafen, werden begast und ab damit
per Schiff nach Hamburg für die Verladung
auf Seeschiffe. Sechs wöchentliche
Abfahrten gibt es ab Braunschweig,
bei Bedarf auch mehr, und weil der Mittellandkanal
kein Niedrigwasser kennt,
gebe es mit den Transporten auch keine
Schwierigkeiten, sagt Hafenchef Jens
Hohls. Höchstens Schiffe hätten knapp
werden können, weil zuletzt »alles, was
schwimmt« am Rhein gebraucht wurde.
»Aber wir haben es hinbekommen.«
Der Containerumschlag legt weiter zu
© Hafen Braunschweig
Weil neben Holz auch andere Gütergruppen
mehr denn je von und nach
Braunschweig transportiert und dort verladen
worden seien, steuert der Hafen auf
ein Rekordjahr zu. Rund 1.150.000 t werden
am Jahresende über die Kaikante gegangen
sein, eine Steigerung um 19% gegenüber
den 946.000 t vom Vorjahr.
Allein 40% aller Güter sind inzwischen
in einem Container untergebracht
und werden von den Diensten der DBR,
BCF, WCX und NWL vornehmlich in
die Seehäfen Hamburg und Bremerhaven
gebracht, darunter auch Exportholz für
China. Die Zahl der in Braunschweig bewegten
Boxen stieg ebenfalls kräftig um
knapp 8% auf 72.000 TEU an.
Inzwischen gelangen die beiden Terminals
an ihre Kapazitätsgrenze. »Wir werden
deshalb weiter investieren«, kündigt
Hohls an. Unter anderem sollen
10.000 m2 an Fläche neu hinzukommen,
auch das ist ein Zuwachs um 25% gegenüber
den heutigen Platzverhältnissen.
Gut lief das Geschäft auch mit Baustoffen
und der neuen RailRunner-Zugverbindung
ins tschechische Bratislava.
Weniger gut lief es mit Getreide mit einem
Rückgang um –58% . Schuld war das
trockene Jahr, das bekanntlich auch das
Niedrigwasser brachte. Weil nicht alle
Häfen davon verschont blieben, konnten
die Braunschweiger nicht nur ihre Verluste
kompnsieren, sondern sogar den
neuen Rekord einfahren. »Mit Qualität
und Service wollen wir das Ergebnis natürlich
möglichst halten«, sagt Hohls. n
Auf dem Mittellandkanal
herrscht freie Fahrt
© Hafen Braunschweig
68 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Wasserstraßen | Häfen
Der Koppelverband »BCF Glückauf«
übernimmt im Magdeburger Hansehafen
eine Ladung Container mit Ziel Hamburg
© TMHG
Vereint für bessere Logistikkonzepte
Angesichts der anhaltenden Niedrigwassersituation verbünden sich der Hafen Magdeburg
und die Reederei Börde Container Feeder (BCF) und wollen gemeinsam maßgeschneiderte
Logistiklösungen für die Kunden entwickeln
Das seit Monaten anhaltende Niedrigwasser
habe das System Wasserstraße
an der Elbe besonders hart getroffen.
Um den Kunden in Mitteldeutschland
dennoch maßgeschneiderte Lösungen
anbieten zu können, wollen die Binnenreederei
Börde Container Feeder (BCF)
und die Transportwerk Magdeburger
Hafen (TMHG) künftig eng kooperieren.
Die BCF nimmt Hanseterminal in
Magdeburg in ihr Transportsystem auf
und wird künftig federführend auch die
Vor- und Nachläufe von und zum KV-/
Container-Terminal verantworten, heißt
es in einer Mitteilung. Der Magdeburger
Hafen sei durch die Niedrigwasserschleuse
und die Anbindung an das Kanalsystem
an 365 Tagen bei einem Wasserstand
von 4,00 m rund um die Uhr vollschiffig
erreichbar – somit bestünden keine
Transporteinschränkungen.
Eine weitere Zielsetzung der Kooperationsvereinbarung
sei es, eine Verlagerung
von Straßentransporten auf das
System Wasserstraße zu erreichen, heißt
es weiter.
Die TMHG erwirtschaftete 2017 mit
72 Beschäftigten einen Umsatz von 11 Mio.
€ und betreibt den größten Binnenhafen
in Mitteldeutschland. Die BCF betreibt
seit 2002 Seehafenhinterlandverkehre
per Binnenschiff von und zu den Seehafen
Hamburg und Bremerhaven. Hier
kommen neben fünf eigenen Schiffseinheiten
auch zusätzliche Charterschiffe
zum Einsatz. Im Liniendienst werden die
Terminals in Fallersleben, Haldensleben
und Magdeburg mit jeweils mehreren wöchentlichen
Abfahrten bedient. n
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Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr 2019 ★
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Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 69
Wasserstraßen | Häfen
Optimierung multimodaler Knoten
Im Forschungsprojekt »optihubs« wurden Vorschläge erarbeitet, wie Kombi-Terminals
effzienter werden können. Entscheidend für die Steigerung der Effektivität ist es,
die Vorgänge im Gesamtsystem zu betrachten
Von Josef Müller
Ein multimodaler Knoten bzw. ein
trimodales Umschlagterminal für
Schiene, Straße und Binnenschiff bündelt
drahtlos und physisch Warenströme sowie
unterschiedliche Branchen an einem
Standort und bietet mehrwertsteigernde
Dienstleistungen an, um den Knoten attraktiv
zu machen. Die reibungslose Abwicklung
von Umschlagvorgängen ist
dabei abhängig von Betriebsmodellen,
vorhandenen Umschlagtechnologien,
Witterungseinflüssen, Transportangeboten,
Terminal Management/Operation
Systems und Operationszeiträumen.
Im österreichischen Forschungsprojekt
»optihubs« wurden Vorschläge erarbeitet,
wie Kombi-Terminals die Effzienz erhöhen
können. »Eine große Rolle spielen
dabei die jeweiligen Standortlayouts der
multimodalen Knoten mit den entsprechenden
Zu- und Abfahrtsrelationen und
die Planung bzw. Abstimmung von parallel
oder sequentiell ablaufender Umschlagvorgänge«,
erklärt Professor Georg
Hauger, Verkehrswissenschaftler im
Fachbereich Verkehrssystemplanung an
der TU Wien, gegenüber der »Binnenschifffahrt«.
Im Rahmen des Forschungsprojektes
»Smart Hubs 2.0 – Optimierung multimodaler
Knoten im Korridor VII« wurde
ein Forschungsbedarf bei der Entwicklung
systematisierter Abläufe zur
Steigerung des Güterverkehrs auf der
Wasserstraße und technologisch-organisatorische
Optimierungsverfahren für
Prozesse multimodaler Knoten festgestellt.
Bei dem vom österreichischen Bundesministerium
für Verkehr, Innovation
und Technologie (bmit) geförderten kooperativen
Folgeprojekt »optihubs« galt
es, neben der Simulation von Prozessabläufen
Zielvorstellungen, Visionen, Strategien
und Konzepte zu entwickeln.
»optihubs« hat sich zum Ziel gesetzt, logistische,
betriebliche und administrative
Prozesse von multimodalen Knoten zu
verbessern. Dabei wurde am Fallbeispiel
des trimodalen Knotens Hafen Wien ein
innovatives und standardisiertes Optimierungsmodell
entwickelt bei dem Effzienzsteigerungen
und die wirtschaftliche
70 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Wasserstraßen | Häfen
Georg Hauger
Prosperität bzw. strategische Neuausrichtung
von multimodalen Knoten im Fokus
standen. Dieses Simulationsmodell untersucht
auf der Ebene einzelner Fahrzeuge
und Ladeeinheiten die Interaktionen
und Wechselwirkungen von Terminalprozessen
unter Berücksichtigung eines
detailgetreuen Terminalstandorts. Für
eine effziente Liefer- bzw. Transportkette
am Hafen Wien wurden unterschiedliche
Prozessvorgänge (z.B. Umschlagverkehr
mit verschiedenen Umschlaggeräten,
Rangieren zwischen Terminals, Störungen
bei Zufahrten, Sondersituationen bei
Rückfallebenen) im Bestand simuliert
und analysiert.
Als Eingangsdaten dienten Realdaten
aus dem Terminalbetrieb. Mithilfe des
Hafen Wien aus der
Vogelperspektive
© Hafen Wien
© TU Wien
eigens entwickelten Simulationsverfahrens
wurden Indikatoren erarbeitet und
Kennzahlen errechnet, die Aufschluss
über die Leistungsfähigkeit des jeweiligen
Standortes geben. Durch die laufende
Lokalisation der Fahrzeuge bzw.
Ladeeinheiten und die benötigten zeitlichen
Aufwände können Kapazitätsaussagen
getätigt sowie Engpässe und
Probleme identifiziert werden. Auf
Grundlage der festgestellten Probleme
wurden zielorientierte maßgeschneiderte
Lösungs- bzw. Optimierungsvorschläge
erarbeitet, die einzeln bzw. gebündelt
(Überlappung unterschiedlicher
Prozesse) in Form von Variantenuntersuchungen
in das Simulationsmodell
eingespielt werden können. Anhand der
aus dem Simulationsmodell generierten
Kennzahlen/Problemindikatoren (z.B.
infrastrukturelle, suprastrukturelle, betrieblich-organisatorische,
wirtschaftliche,
umweltbezogene) kann die Eignung
einer/mehrerer Maßnahme/n zur Problemlösung
untersucht werden, beschreibt
Hauger.
Für die Maßnahmenfindung wurden
insbesondere das Lösungspotenzial der
beteiligten Akteure sowie die Einordnung
der Maßnahmen im Bereich des
Flächenmanagements, des Verkehrsmanagements
oder der Organisation herangezogen.
Dies ist wesentlich, da Akteure
entsprechend ihrer Rolle und ihres Wirkungsbereiches
unterschiedlich starken
Einfluss auf die Umsetzung einer Maßnahme
bzw. auf die Problemlösung nehmen
können. Beispielsweise obliege es
nicht dem Hafenbetreiber das Lagermanagement
von Containern zu verbessern,
da dies innerhalb des Wirkungsbereiches
seines Pächters liege, so Hauger. Für solche
Problemlösungen bedarf es der Überzeugung
des Pächters und in Abhängigkeit
der gewählten Maßnahme eventuell
auch einer Kooperation von Pächter und
Hafenbetreiber um Win-Win-Situationen
zu ermöglichen.
Im Rahmen einer qualitativen Evaluierung
unter Berücksichtigung gesamtwirtschaftlicher
Aspekte erfolgte die
Beurteilung der Veränderung (Verbesserung)
durch die gesetzten Maßnahmen
auf Grundlage der Simulationsergebnisse.
Auf diese Weise können erarbeitete
Maßnahmen verworfen, akzeptiert oder
weiterentwickelt werden. Im Fokus liegen
jene Wirkungen, die sich erst durch die
Überlagerung bislang isoliert betrachteter
und abgestimmter Vorgänge inklusive
ihres räumlichen und zeitlichen Kontextes
ergeben. Besondere Beachtung fanden
betriebs- und gesamtwirtschaftliche Aspekte
sowie die räumliche, verkehrstechnische
und organisatorische Einbettung
von Prozessen wasserstraßenaffner Gütergruppen.
Die Visualisierung räumlich-zeitlichorganisatorischer
Prozesse am Hafen
Wien stellen einen wesentlichen Beitrag
zur Weiterentwicklung des Hafen
dar, da im Zuge der Optimierung Umschlag-
und Transportressourcen zeitgerecht
geplant, gebündelt und am jeweiligen
Standort bereitgestellt werden
können. Entwickelt und getestet am
Standort Wiener Hafen, werden die Ergebnisse
und Handlungsempfehlungen
für andere multimodale Knoten verallgemeinert
und anwendbar gemacht. n
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 71
Wasserstraßen | Häfen
Linzer Hafen setzt auf Expansion
Die Zeichen im Linzer Stadthafen stehen auf Wachstum. Die Stadt investiert im
kommenden Jahr rund 24Mio.€ in den Infrastruktur-Ausbau
Von Josef Müller
Um die Leistungsfähigkeit des Unternehmens
nachhaltig zu sichern,
plant die Linz AG 2019 rund 131 Mio. €
in die Werterhaltung, Modernisierung
und Errichtung von Infrastruktureinrichtungen
zu investieren. Das kündigte
Erich Haider, Generaldirektor der Linz
AG Anfang November an. Für den Hafen
fällt davon ein Investitionsbudget
von 24 Mio. € ab, wovon 20 Mio. € in das
»Projekt Neuland« fließen. Der Hauptteil,
etwa 15 Mio. €, wird für die Errichtung
von Parkdeck, Tiefgarage und des
neuen «Ingate« aufgewendet, das an den
östlichen Hafenteil angrenzt. Dabei handelt
es sich um eine zentrale Anmeldestelle
für alle ankommenden Lkw. Unter
dem »Ingate« und dem Parkdeck entsteht
eine Tiefgarage. Insgesamt bieten Parkdeck
und Tiefgarage Platz für 650 Fahrzeuge.
Die Bauarbeiten starteten im August
dieses Jahres, die Fertigstellung ist
für Februar 2020 vorgesehen.
Weitere 5 Mio. € fließen in Vorarbeiten
für das Teilprojekt »Erweiterung Containerterminal«.
Der trimodale Logistikstandort
entwickelt sich nach den Worten
von Haider wirtschaftlich sehr gut,
die Umschlagzahlen seien konstant auf
hohem Niveau. Um weiterhin wettbewerbsfähig
zu bleiben, besteht im Containerterminal
Ausbaubedarf. Die Umsetzung
des Projektes ist von 2019 bis
2021 geplant. Der Erweiterungsplan umfasst
im Wesentlichen die Verlängerung
der bestehenden Kranbahn und die Anschaffung
eines zweiten Containerportalkrans.
Im Terminalbereich wird ein
bestehendes Gleis auf Ganzzugslänge
verlängert und es werden zwei weitere
Ganzzugsgleise neu errichtet. Insgesamt
stehen zukünftig also vier Ganzzugsgleise
zur Verfügung. Durch die ebenfalls
geplante Elektrifizierung des Containerterminals
werden sich die Kosten
der Eisenbahnverkehrsunternehmen für
den Verschub erheblich verringern, verspricht
Haider.
Die verbleibenden 4 Mio. € werden im
Linzer Hafen in allgemeine Betriebsund
Geschäftsausstattungen, diverse
Umschlagsgerätschaften wie etwa Containerstapler
für das Containerterminal,
die Erneuerung von Lichtzeichenanlagen
oder die Erweiterung von elektrischen
Weichen für den Bereich Hafenbahn
investiert. Zur langfristigen
Absicherung der für die Stadt strategisch
wichtigen Infrastrukturprojekte
im Linzer Hafen stellt sich die Europäischen
Investitionsbank (EIB) als Financier
ein und spendiert eine günstige
Finanzierungsvereinbarung. Die Mitfinanzierung
durch die EIB für rund
50% des Gesamtinvestitionsvolumens
ermöglicht der Linz AG die Finanzierungssicherheit
basierend auf einer sehr
vorteilhaften Fixzinskondition und einer
langen Laufzeit, betont Haider. Geld
kommt auch von der EU: Ein EU-Förderantrag
im Rahmen der »Connecting
Europe Facility (CEF)« mit einer Förderhöhe
von 20% wurde in Brüssel genehmigt.
Im Zuge einer Modernisierungsoffensive
hat die ÖBB-Infrastruktur AG
den Ausbau und die Modernisierung
des »Linz Verschiebebahnhofs Stadthafen«
beschlossen. Der Bahnhof Stadthafen
umfasst Anlagenteile der ÖBB-Infrastruktur
AG und der Anschlussbahn
der Linz Service/Bereich Hafen. Die Re-
72 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Wasserstraßen | Häfen
© Zinner
Luftaufnahme vom Containerterminal im Hafen Linz
alisierung des Projektes ist in den Jahren
2019 bis 2022 geplant.
»Der Um- und Ausbau ermöglicht
uns künftig eine einfachere und schnellere
Betriebsabwicklung, was nicht nur
dem stetig wachsenden Containerumschlag
entgegenkommt, sondern auch
einen Beitrag zu mehr Sicherheit im Betrieb
ermöglicht«, betont Hubert Hager,
Geschäftsbereichsleiter Neu/Ausbau der
ÖBB Infrastruktur AG.
Nicht zuletzt profitiert auch das neue
Stadtentwicklungsgebiet von einem
modernen, dem Stand der Technik angepassten
Verschiebebahnhof, bei dem
der Verschubaufwand deutlich reduziert
und damit weniger Lärmemissionen für
die dort arbeitenden und wohnenden
Menschen anfallen sollen. Um eine effiziente
und rasche Betriebsführung zu
gewährleisten, wird die Sicherungsanlage
erneuert. Damit kann der Bahnhof
vom Zentralstellwerk Linz Verschiebebahnhof
ferngesteuert werden. Zusätzlich
ist vorgesehen, vorhandene Gleise
auf Ganzzuglänge auszubauen sowie
ein neues, zusätzliches Ganzzuggleis zu
errichten. Im Zuge des Ausbaus wird der
gesamte Verschiebebahnhof Stadthafen
elektrifiziert. Damit entfällt der bisherige
zeitaufwändige Lok-Wechsel von E-
Lok zu Diesel-Lok.
Zur Beschleunigung und Optimierung
der Betriebsabwicklung ist eine neue
Schleife Richtung Linz Hauptbahnhof
geplant. Dadurch können Verkehre von/
nach Westen ohne Stürzen (an- bzw. abkuppeln
einer Lok) in »Linz Verschiebebahnhof
West« in den Verschiebebahnhof
Stadthafen durchgeführt werden. Das
spart Zeit und entlastet den Verschiebebahnhof
West. Die Gesamtkosten der
Modernisierung des Verschiebebahnhofs
Stadthafen belaufen sich auf rund
43 Mio.€. Die wesentlichen Umbauarbeiten
werden durch die ÖBB-Infrastruktur
AG abgewickelt. Geld dafür kommt auch
hier aus Brüssel, denn auch der EU-Förderantrag
für das »Gesamtprojekt Verschiebebahnhof
Stadthafen« wurde im
Rahmen der »Connecting Europe Facility
(CEF)« mit einer Förderhöhe von ebenfalls
20% genehmigt.
Im Masterplan für das gesamte Areal
um den Hafen ist die Entwicklung eines
neuen Stadtteils festgeschrieben. Mit
dem »Projekt Neuland« wird das praktisch
umgesetzt. So soll das Hafenviertel
mittels drei markanter Neubauten,
dem Hafenturm, dem Hafenportal sowie
einer neuen Speziallagerhalle, eine
architektonische Aufwertung erfahren.
Die neuen Bauwerke sind entlang
der Industriezeile auf Höhe des Hafenbeckens
2 situiert und bilden von Westen
nach Osten eine Brücke vom Posthof
bis hin zum Hafen-Becken 2. Dieser
Bereich wird als »Freizeitachse« bezeichnet
und bietet der Bevölkerung die Möglichkeit,
das Hafenviertel zu erleben, getrennt
vom unabhängig stattfindenden
Hafenbetrieb.
Auf der Verlandungsfläche im Hafenbecken
2 entsteht eine neue Speziallagerhalle
für Tiefkühl- und Pharmaprodukte.
Die Errichtung der neuen Halle bildet
eine wesentliche Säule der wirtschaftlichen
Expansions-Strategie der Linz AG
Logistik-Gruppe im Bereich Lagerlogistik.
Die Planungsarbeiten für den Bau
laufen auf Hochtouren. Derzeit wird intensiv
am Logistikkonzept für das neue
Gebäude gefeilt. Die Bauarbeiten sollen
Mitte 2019 beginnen.
n
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 73
Wasserstraßen | Häfen
Uferinstandsetzung am Schiffauer Damm
Wegen sicherheitsrelevanter Mängel muss das Ufer am Schiffauer Damm in Berlin
instandgesetzt werden. Einschränkungen für die Schifffahrt sind die Folge
© WNA Berlin
Am Ufer des Schiffauer Damms werden die Mängel beseitigt
Es geht um einen rund 220 m
langen Abschnitt zwischen
Friedrichstraße und Albrechtstraße
(Spree-Oder-Wasserstraße
km 15,694 bis 15,920, rechtes
Ufer). Die dort am Nordufer vorhandene
Ufermauer weise standsicherheitsrelevante
Mängel auf und
müsse grundhaft instand gesetzt
werden, so das WNA Berlin, das
Arbeiten im Auftrag des WSA Berlin
durchführt. Aus bautechnologischen
Gründen müsse dabei der
Verkehrsraum für die Fahrrinne
der Schifffahrt auf der Spree vorübergehend
eingeschränkt werden.
Während der Sommermonate sei
dieser Abschnitt der Spree vor allem
durch die Fahrgastschifffahrt
die am höchsten verkehrsbelastete
Binnenwasserstraße des Bundes
deutschlandweit. Daher würden
Arbeiten, die Einschränkungen des
Schiffsverkehres erfordern, während
der verkehrsärmeren Wintermonate
ausgeführt.
Das zuständige WSA Berlin hat
dafür mit schifffahrtspolizeilicher
Anordnung SPAO Nr. 186/2018 vom
6. September 2018 für den Zeitraum
vom 12. November 2018 bis
zum 31. Mai 2019 eine Nutzungsbeschränkung
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74 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
Wasserstraßen | Häfen
maximalen Abmessungen von 50 m Länge,
7 m Breite und 2,20 m Tiefgang angeordnet.
Größere Einheiten müssten die
Umfahrung über den Teltowkanal und
die Havel nutzen, hieß es. Landseitig betroffen
ist auch die Restaurantstrecke am
Schiffauer Damm, deren Wirte während
der Wintermonate ihre als Baufeld benötigten
Biergartenplätze auf dem Bürgersteig
zur Spree räumen müssen.
»In intensiven Abstimmungen mit dem
Bezirksamt Mitte von Berlin, den Interessenvertretungen
der Fahrgastreedereien
und den betroffenen Gastwirten
am Schiffauer Damm haben wir den
Bauablauf so geplant, dass Arbeiten mit
wesentlichen Einschränkungen des Verkehrsraumes
auf der Wasserstraße und
auf dem Schiffauerdamm während des
Winterhalbjahres stattfinden«, sagt Rolf
Dietrich, Leiter des WNA Berlin. Dadurch
erstreckt sich die Bauzeit über
zwei Winterhalbjahre, so dass die Bauarbeiten
erst im April 2020 abgeschlossen
werden.«
Für das Sommerhalbjahr 2019 seien
Baumaßnahmen vorgesehen, die mit
geringeren Einschränkungen des Verkehrsraumes
verbunden seien. Generalauftragnehmer
für die Bauausführung
ist eine Arbeitsgemeinschaft der
Berliner Bauunternehmen Züblin Spezialtiefbau
und Otto Mette Wasserbau.
Die Kosten für die gesamte Instandsetzung
betragen dem WMA Berlin zufolge
4,7 Mio. €.
Bereits im Jahr 2006 hatte das WSA
Berlin im Zuge von Taucheruntersuchungen
zur Bauwerkserkundung Schäden im
Unterwasserbereich der Ufermauern festgestellt.
Um standsicherheitsgefährdende
Bodenausspülungen unter den flach gegründeten
Ufermauern zu verhindern,
wurde daraufhin zur Gefahrenabwehr
zunächst eine bis heute sichtbare Stahlspundwand
zur Sicherung der Gründung
eingebaut.
Im Zuge eines Maßnahmenprogrammes
zur Uferinstandsetzung an den Bundeswasserstraßen
in Berlin, hatte das
WSA Berlin dann das WNA Berlin mit
der Planung und der Durchführung der
grundhaften Instandsetzung der betroffenen
Ufermauern beauftragt.
Dazu wird jetzt eine neue Wandkonstruktion
unmittelbar vor die alte Ufermauer
gesetzt. Die neue Konstruktion
besteht aus Stahlbetonfertigteilen, die
auf Bohrpfählen gegründet und im über
Wasser sichtbaren Bereich mit Natursteinen
verblendet werden.
An der nächstgelegenen Schleuse
Mühlendamm werden etwa 38.000 Einheiten
pro Jahr geschleust, davon rund
10.000 Sportboote und 23.000 Fahrgastschiffe.
Im Bereich der innerstädtischen
Spree dürfte das Aufkommen an Fahrgastschiffen,
wegen der statistisch nicht
erfassten Pendelfahrten im Regierungsviertel,
sicher mehr als doppelt so hoch
liegen. Das Ladungsaufkommen des Güterverkehrs
beträgt durchschnittlich
etwa 400.000 t pro Jahr.
Die drei Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter
Eberswalde, Berlin und
Brandenburg an der Havel betreiben
für die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung
(WSV) in der Region
Berlin-Brandenburg 1.474 km Wasserstraßen,
das Schiffshebewerk Niederfinow
sowie 71 Schleusen, 77 Wehre und
294 WSV-eigene Brückenanlagen. Das
WNA Berlin investiert im Auftrag des
Bundes ca. 50 Mio. € pro Jahr in den Erhalt
sowie den bedarfsgerechten und
umweltverträglichen Ausbau dieser Infrastruktur.
ck
Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers
Allianz Esa EuroShip GmbH .........................................Titel
Am Zehnhoff-Söns GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
ATLAS Schiffahrt ..........................................................5
B-A-Z Schönebeck ........................................................20
BauGrund Süd Gesellschaft für Geothermie mbH ....................6
BCF - Börde Container Feeder GmbH .................................69
BRAUER Maschinentechnik AG .......................................28
Damen Marine Components Netherlands B.V. .......................25
duisport - Duisburger Hafen AG .......................................17
E&M Engel & Meier Schiffselektronik Duisburg GmbH ............37
Fischer Abgastechnik GmbH & Co. KG ...............................26
FS Schiffstechnik ..........................................................38
Gerpol Sitzsysteme GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9
Hegemann GmbH – Werf ............................................... 74
Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH ................................29
Johann Bunte Bauunternehmung GmbH & Co. ......................67
Josef Braun GmbH & Co. KG ............................................ 16
Kadlec & Brödlin GmbH .................................................13
KD Europe S.à.r.l. .........................................................22
Kötter-Werft GmbH ...................................................... 14
Lux-Werft und Schifffahrt GmbH ......................................35
Maximilian Verlag GmbH & Co. KG ...............................39, 84
Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG .................................59
NWB Nord- und Westdeutsche Bunker GmbH ......................34
Ostseestaal GmbH ........................................................36
Podszuck GmbH ..........................................................33
Ralf Teichmann GmbH ..................................................68
Reederei Jaegers GmbH & Co. KG ......................................15
Ruhrverband ..............................................................23
Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH .............................57
Schaffran Propeller & Service GmbH ..................................24
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG .........................U2
Schiffswerft Bolle GmbH Derben .......................................36
Schiffswerft Hermann Barthel GmbH ................................. 74
schwarz technik Gesellschaft für
Kommunikation und Navigation mbH ..................................3
Transportwerk Magdeburger Hafen GmbH ...........................19
Werft Malz GmbH ..........................................................6
Wessels GmbH ............................................................37
Wittig GmbH ................................................................7
Das Anzeigenverzeichnis dient der Leserorientierung. Es ist kein Bestandteil des An zeigen auftrags. Der Verlag übernimmt keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 75
Wir trauern um unseren Ehrenvorsitzenden
Staatsrat a.D. Prof. Dr.-Ing. Heinz Giszas
Am 31. Oktober 2018 ist unser langjähriger Vorsitzender und Ehrenvorsitzender,
Herr Prof. Dr.-Ing. Heinz Giszas, verstorben.
Wir spüren den Verlust und trauern um eine herausragende Persönlichkeit.
Fachlich und menschlich ein Vorbild; wird uns seine Erfahrung und sein Rat fehlen.
Wir würdigen seine großen Verdienste um die Gesellschaft,
der er seit 1988 als stellvertretender Vorsitzender und von 1998 bis April 2004
als Vorsitzender prägende Impulse gab.
Aufbauend auf seine hervorragenden beruflichen Qualifikation
als Hafenbaudirektor Hamburgs und Staatsrat der heutigen Behörde
für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg,
hat er zukunftsweisend die Neuausrichtung der Gesellschaft auf ein interdisziplinäres
Aufgabenverständnis, auf die verstärkte Integration von Studierenden und
Berufsanfängen, sowie auf eine engere Zusammenarbeit mit
Nachbar- und Schwestergesellschaften, vollzogen.
Wir werden Herrn Prof. Giszas stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Reinhard Klingen
Vorsitzender der HTG
76 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
HTG Kongress 2019
11.–13.09.2019 in Lübeck
Veranstaltungsvorschau 2019
i
16.01. Junge HTG Working Group
Hamburg
23.01. Neujahrsexkursion
»Junge HTG meets
Hamburger Hafen«
23.01. NEUJAHRSEMPFANG
der HTG, Hamburg
Febr. Forum HTG
21.03. Junge HTG
Zukunftswerkstatt
11.04. Junge HTG Working Group
Mai
Forum HTG
08.05. Forum Wissenschaft
Hamburg
17.05. Fachexkursion
der Jungen HTG
16.07. Junge HTG Working Group
Aug.
Forum HTG
21.– Fachexkursion
23.08. der Jungen HTG
11.– HTG Kongress
13.09. Lübeck
21.10. Junge HTG Working Group
Nov.
Forum HTG
07.11. Workshop
Korrosionsschutz
Hamburg
20.11. Junge HTG Zukunftswerkstatt
Neujahrsempfang der HTG am 23.01.2019
Die Hafentechnische Gesellschaft lädt in ihrer 104jährigen
Geschichte erstmalig zum Neujahrsempfang ein!
Der Wasserbau in Deutschland und mit ihm die Hafentechnische
Gesellschaft, sind von zentraler Bedeutung für
eine funktionierende und ökologisch verträgliche Verkehrsinfrastruktur
in Deutschland. Diese Bedeutung
kann gar nicht deutlich genug hervorgehoben werden angesichts
der Herausforderungen, vor denen die Branche in
den nächsten Jahren und Jahrzehnten stehen wird.
Dieser Bedeutung möchten wir gerecht werden, und gemeinsam
mit Ihnen als Mitglieder der HTG und vielen
geladenen Gästen, feierlich in das Jahr 2019 starten. Ganz
besonders freuen wir uns, Herrn Senator Jens Kerstan,
Behörde für Umwelt und Energie der Freien Hansestadt
Hamburg, als Ehrengast begrüßen zu können.
Der Neujahrsempfang findet am 23. Januar ab 18:00 Uhr,
Koreastraße 1, 20457 Hamburg, im Internationalen
Maritimen Museum Hamburg statt.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme. In Kürze werden
Sie die Möglichkeit haben, sich über unsere Website
www.htg-online.de anzumelden.
Anmeldemodalitäten
Die angegebenen Preise gelten bei Onlineanmeldung. Bei schriftlicher Anmeldung über die HTG Geschäftsstelle wird eine
Bearbeitungsgebühr von 10,00 € berechnet. Jede Anmeldung gilt als verbindlich. Schriftliche Abmeldungen sind kostenfrei möglich
bis zum Datum des Anmeldeschlusses. Danach wird die Gebühr vollständig fällig. Jeder Teilnehmer erhält nach Anmeldung
eine Rechnung die gleichzeitig Anmeldebestätigung ist. Zahlungsfrist und Bankverbindung entnehmen Sie Ihrer Rechnung.
Bitte melden Sie sich rechtzeitig an. Bei Erreichen der maximalen Teilnehmerzahl schließt das Anmeldeportal automatisch. Für
HTG-Jungmitglieder kann eine Förderung aus dem Spendenfonds Goedhart erfolgen. Das Antragsformular kann über die HTG
Geschäftsstelle angefordert werden. Bettina Blaume, Ansprechpartnerin, Telefon: 040/428 47-21 78, E-Mail: service@htg-online.de
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 77
Jahresausklang auf norddeutschen Weihnachtsmärkten
Auch 2018 heißen wir Sie in vier Städten willkommen! Machen Sie mit und
verbringen Sie in weihnachtlicher Atmosphäre IHRER STADT mit Ingenieurinnen
und Ingenieuren oder auch im Kollegenkreis einen Abend zum
Jahresausklang.
Alle Interessenten können dabei sein, die nette Kontakte oder bekannte Gesichter
aus dem Umfeld der HTG wieder treffen oder ein vielleicht nicht
zu Ende diskutiertes Thema vom letzten Stammtisch nochmals aufgreifen
möchten.
Am Donnerstag, dem 06.12.2018 um 18:00 Uhr, ist zeitgleich Treffpunkt
der Gruppen in folgenden Städten:
Bremen:
Hamburg:
Weihnachtsmarkt Schlachte-Zauber
Treffpunkt: Fußgängerbrücke an der Schlachte am Heck des
Holzschiffs
Weihnachtsmarkt auf der Fleetinsel
Treffpunkt: Vor der Gaststätte Marinehof,
Admiralitätsstraße 77
Hannover: Weihnachtsmarkt am Kröpcke
Treffpunkt: Rathenaustraße 21, (Hannover 96 Fanshop)
Rostock:
HTG Fachstammtisch am 06.12.2018
Rostocker Weihnachtsmarkt
Treffpunkt: Kröpeliner Straße vor dem KTC – Am Eingang
zum Kröpeliner Tor
Wenn Sie dabei sein wollen, kontaktieren Sie gern den Ansprechpartner in
IHRER STADT. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Lediglich sollte der
Treffpunkt pünktlich aufgesucht werden.
Allgemeine Fragen werden wie immer in der XING-Gruppe »JungeHTG«
sowie unter JungeHTG@htg-online.de jederzeit beantwortet.
IWASA 2019
Das 49. Internationale Wasserbau-Symposium Aachen 2019, mit dem Themengebiet
»Naturnahe Gewässerentwicklung – Beiträge aus Praxis und Forschung«
findet am 10. und 11. Januar 2019 im Technologiezentrum (TZA-AGIT) am
Europaplatz, Aachen, statt. Weitere Informationen der Presseerklärung finden
Sie auf unserer Homepage unter www.htg-online.de/die-htg/aktuelles/
Nürnberger Wasserbau-Symposium 13.12.2018
»Resilienz von Wasserbauwerken unter aktuellen Gesichtspunkten« ist die
Fragestellung, denen die Referentinnen und Referenten des NWS am 13. Dezember
2018 nachgehen.
Das Vortragsprogramm richtet sich an Bauschaffende, Ingenieurbüros,
Vertreterinnen und Vertreter von Behörden sowie von Hochschulen und
Universitäten.
Informationen hierzu finden Sie unter www.th-nuernberg.de/einrichtungengesamt/in-institute/institut-fuer-wasserbau-und-wasserwirtschaft/nuernberger-wasserbau-symposium/
Veranstaltungsfahrplan
der Jungen HTG
2019
Wasserbau ist ein geschäftiges Feld!
Umso wichtiger ist es, Ihnen schon zum
Jahresauftakt einen Ausblick zu geben,
für welche Termine Sie sich ein Fenster
freihalten sollten!
Neben bekannten Formaten und regelmäßigen
Terminen sind auch neue hinzugekommen.
Wichtig ist uns als Junge
HTG natürlich das Netzwerk, das
wir jungen aber auch erfahrenen Mitgliedern
bieten möchten. Nicht zuletzt
haben wir aber auch den Anspruch,
die Zukunft zu gestalten. Frische Ideen
und Engagement sind und bleiben daher
zentrales Leitmotiv der Jungen HTG.
Wir freuen uns, wenn wir Sie bei einigen
unserer Veranstaltungen im kommenden
Jahr begrüßen dürfen und möchten
Ihnen nachfolgend einen Überblick über
die geplanten Formate geben.
Junge HTG Working Group
Ausdrücklich soll mit diesem Organisationstreffen
jedes engagierte und motivierte
Mitglied der HTG angesprochen
werden, sich zu beteiligen! Aus dem
Kreis der Jungen HTG ist ein schlagkräftiges
Organisationsteam hervorgegangen,
das die letzten Veranstaltungen unter
der Überschrift »Junge HTG« bereits
erfolgreich auf die Beine gestellt hat. Bei
gemütlichem Austausch und intensiver
Vernetzung über alle Unternehmen und
Gesellschaftszweige triff sich die Gruppe
in Hamburg, um weiter an der Zukunft
der HTG, Veranstaltungen und Exkursionen
sowie dem eigenen Netzwerk zu
arbeiten. Neue Teilnehmer und Ideen
sind jederzeit willkommen. Informationen
und Kontakte unter JungeHTG@
htg-online.de.
HTG Fachstammtisch
Völlig ungezwungen Netzwerken, ohne
Hemmschwelle andere Ingenieure und
Perspektiven kennenlernen: das ist die
Idee hinter dem Fachstammtisch. Zeitgleich
in Bremen, Hannover und Hamburg
wird in gemütlichen Kneipen, im
Dezember auch auf den Weihnachtsmärkten,
zum geselligen Austausch ge-
78 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
laden. Willkommen sind alle Mitglieder
und solche die es werden wollen.
Die Abende finden auf Selbstzahlerbasis
statt.
HTG Fachexkursion
Hier werden aktuelle Projekte, Ingenieurkunst
und spannende Baustellen des
Wasser- und Hafenbaus besichtigt. Während
für manche Projekte schon ein umfassender
Eindruck an einem Nachmittag
geschaffen werden kann, werden andere
Themenpakete auch wegen der Anreise
erst durch ganz- oder mehrtägigen Exkursionen
perfekt. Alle Exkursionen bieten
Einblicke in die Baupraxis vor Ort und
Informationen von Fachleuten aus erster
Hand. Die gemeinsamen Abende bieten
Zeit zum Netzwerken und diskutieren.
Zukunftswerkstatt
Ideen, Engagement und Gestaltungswille
zeichnet die Junge HTG aus. Grund
genug, wenn nicht gar Pflicht, diese intensiv
für die Entwicklung der Hafentechnischen
Gesellschaft zu nutzen. Die
Zukunftswerkstatt soll einen Workshop-
Charakter haben und moderiert in kurzer
Zeit neue Ideen zusammentragen und
erste Wege der Weiterentwicklung aufzeigen.
Im ersten Termin befasst sich die
Junge HTG daher mit ihrer eigenen Zukunft
und Zielen, um weiterhin schlagkräftig
zu bleiben und neuen Ideen Entwicklungsräume
zu geben.
In der Folge soll die Zukunftswerkstatt
auch genutzt werden, um erforderliche
Kompetenzen, die insbesondere junge
Ingenieurinnen und Ingenieure zusätzlich
zu ihren fachlichen Fähigkeiten aufbauen
möchten, zu vermitteln.
Monat Datum (voraussichtlich) Veranstaltung
Januar Mittwoch 16.01.2019 Junge HTG Working Group
Februar Dienstag 19.02.2019 HTG Fachstammtisch
März Donnerstag 21.03.2019 Zukunftswerkstatt
April Donnerstag 11.04.2019 Junge HTG Working Group
Mai Freitag 17.05.2019 Fachexkursion
Juni Mittwoch 19.06.2019 HTG Fachstammtisch
Juli Dienstag 16.07.2019 Junge HTG Working Group
August
Veranstaltungsfahrplan Junge HTG 2019
September
Mittwoch –
Freitag
Mittwoch –
Freitag
21.–23.08.2019 Fachexkursion
11.–13.09.2019 HTG Kongress
Oktober Montag 21.10.2019 HTG Working Group
November Mittwoch 20.11. 2019 Zukunftswerkstatt
Dezember Donnerstag 05.12.2019 HTG Fachstammtisch
Der Jahresauftakt findet am Mittwoch, den 16.01.2019 um 18 Uhr
in Hamburg (voraussichtlich bei der Hamburg Port Authority,
Neuer Wandrahm 4, 20457 Hamburg) statt.
Session auf dem HTG Kongress
Bereits auf dem letzten Kongress konnte
die Junge HTG mit der Podiumsdiskussion
ein neues Format in den bewährten
Kongress-Strukturen platzieren.
Den sehr positiven Resonanzen folgend,
wird diese Idee weiterverfolgt, um neben
den fachlich-technischen Themen
gesellschaftliche- und unternehmerische
Fragestellungen aus Sicht der Wasserbauingenieure
zu diskutieren.
Obige Termine können Sie schon heute
in Ihren Kalendern notieren.
Zu allen Veranstaltungen folgen genaue
Ankündigungen in den folgenden
Ausgaben der HANSA sowie auf der
Homepage: www.htg-online.de und in der
XING-Gruppe »JungeHTG«.
HTG Geschäftsstelle: Neuer Wandrahm 4, 20457 Hamburg, www.htg-online.de Vorsitzender: MDir Reinhard Klingen,
service@htg-online.de Geschäfts führung: Dipl.-Ing. oec. Michael Ströh, Tel. 040/428 47-52 66, michael.stroeh@htg-online.de
Schriftleitung: Dr.-Ing. Manuela Oster thun, General direktion Wasser straßen u. Schifffahrt, Standort Hannover, Tel. 0511/ 91 15-31 88,
manuela.osterthun@wsv.bund.de Sekretariat: Bettina Blaume, Tel. 040/428 47-21 78, service@htg-online.de
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 79
Recht
Frachtrechtliche
Zuständigkeit der
Schiffahrtsgerichte
»Revidirte Rheinschifffahrts-Acte« von 1868, Foto: ZK
Der Eintritt eines Ladungsschadens während einer Güterbeförderung mit dem Binnenschiff ist ein Unfall im Schiffsbetrieb im Sinne
des § 2 I Satz 1 lit. c BinSchVerfG. Die Schiffahrtsgerichte sind für Schadenersatzansprüche aus diesem Ereignis sachlich zuständig
und zwar unabhängig davon, auf welcher Stufe der Frachtführerkette der Schadenersatzanspruch gelten gemacht wird, also auch
für Streitigkeiten zwischen einem Ladungsinteressenten und einem Frachtführer, der nicht selbst ausführender Frachtführer ist.
Die Zuständigkeit der Schiffahrtsgerichte im Rahmen des § 2 BinSchVerfG ist eine ausschließliche.
Beschluss des Landgerichts Duisburg
vom 5. Oktober 2018, Az.: 25 O 24/13.
Beschluss in dem Rechtsstreit … erklärt
das Landgericht Duisburg …
Der Rechtsstreit betrifft ein Rechtsverhältnis,
welches zur sachlichen Zuständigkeit
der Schifffahrtsgerichte nach
§ 2 Abs, 1 lit c des Gesetzes über das
gerichtliche Verfahren in Binnenschifffahrtssachen
(BinSchVerfG) gehört.
Danach sind die Schifffahrtsgerichte
sachlich zuständig für bürgerliche
Rechtsstreitigkeiten, die mit der Benutzung
von Binnengewässern durch
Schifffahrt zusammenhängen und vertragliche
Schadensersatzansprüche aus
einem Unfall, der durch ein Schiff oder
bei dem Betrieb eines Schiffes entstanden
ist, zum Gegenstand haben. Streitigkeiten
zwischen dem Frachtführer
und einem Ladungsinteressenten wegen
Beschädigung der Ladung während
des Transports mit dem von dem Frachtführer
wie vorliegend eingesetzten Binnenschiff
auf einer Binnenwasserstraße
hängen mit der Benutzung von Binnengewässern
durch die Schifffahrt zusammen.
Ein Unfall bei dem Betrieb eines
Schiffes liegt vor, wenn während einer
Schiffsreise Wasser wegen technischer
Mängel des Fahrzeugs in die Laderäume
eindringt und die Güter beschädigt
(BGH NJW 1982, 1226). Da es sich bei der
Zuständigkeit der Binnenschifffahrtsgerichte
um eine ausschließliche handelt
(BGH, NStz-RR 1998, 367; OLG Celle,
BeckRS 2016,1880), war der Rechtsstreit
von Amts wegen gemäß § 17 a GVG zu
verweisen.
Anmerkung:
1. Sachverhalt
Mit dem abgedruckten Beschluss hat das
Landgericht Duisburg einen Rechtsstreit
von Amts wegen an das Amtsgericht-Schiffahrtsgericht
Duisburg-Ruhrort verwiesen,
dem folgender Sachverhalt zugrunde liegt:
Die Klägerin hatte die in Duisburg-Ruhrort
sitzende Beklagte Ziff. 1 mit dem Transport
per Binnenschiff von 2.143 Tonnen Stahl
von Duisburg-Walsum nach Rotterdam
beauftragt. Die Beklagte Ziff. 1 wiederum
hatte mit der Ausführung des Transports
die Beklagten Ziff. 2 beauftragt, die die Beförderung
mit MS »L.«, durchgeführt hat.
Während das MS »L.« bereits im Hafen von
Rotterdam lag, sollen im Schiff Wartungsarbeiten
durchgeführt worden sein, in deren
Verlauf die Ladung durch in den Laderaum
eindringendes Wasser beschädigt
worden sein soll.
Auf mehrere Unzuständigkeitsrügen
der Beklagtenseite hin hatte die Klägerin
eine Verweisung des Rechtsstreits
an das Landgericht Duisburg, Kammer
für Handelssachen, beantragt. Ungeachtet
dessen hat das Landgericht Duisburg
den Rechtsstreit von Amts wegen an das
Amtsgericht Duisburg-Ruhrort in dessen
Funktion als Schiffahrtsgericht verwiesen.
Der Verweisungsbeschluss gibt Anlass
zu einigen kritischen Anmerkungen.
2. Internationale Zuständigkeit
Kein Wort verliert das Landgericht Duisburg
zunächst zur Frage nach der internationalen
Zuständigkeit, obwohl diese
grundsätzlich vorrangig von Amts wegen
zu prüfen ist. Anlass zur Prüfung der internationalen
Zuständigkeit hätte jedenfalls
der Umstand geboten, dass sich die zum
streitgegenständlichen Ladungsschaden
führenden Umstände in den Niederlanden
zugetragen haben sollen. Allerdings
ist die internationale Zuständigkeit im
vorliegenden Fall deshalb unproblematisch,
weil zumindest die Beklagten Ziff.
1 ihren Sitz in Deutschland hat (Artt. 4,
8 Nr. 1 EuGVVO).
3. Verweisung von Amts wegen
Das Landgericht hat den Rechtsstreit
von Amts wegen an das Schiffahrtsgericht
verwiesen, gestützt auf § 17a
Abs. 2 GVG. Ist der zunächst beschrittene
Rechtsweg unzulässig, hat das angerufene
Gericht dies gem. § 17a Abs.
2 GVG von Amts wegen auszusprechen
und den Rechtsstreit an das zuständige
Gericht des zulässigen Rechtsweges zu
verweisen. Allerdings entspricht es allgemeiner
Auffassung, dass die Schiffahrtsgerichte
(anders als die Rhein- und
Moselschifffahrtsgerichte!) wie die »normalen«
Amts- und Landgerichte Teil der
ordentlichen Gerichtsbarkeit sind (Baumbach/Lauterbach/Albers/Hartmann,
ZPO,
§ 14 GVG Rn 4). Da die Verweisung des
Landgerichts Duisburg somit keine unterschiedlichen
Rechtswege betraf, war
§ 17a GVG nicht anwendbar.
Unzutreffend ist unabhängig hiervon
auch der letzte Satz des Beschlusses,
wonach der Rechtsstreit deswegen gemäß
§ 17a GVG von Amts wegen zu verweisen
wäre, weil es sich bei der Zuständigkeit
der Schiffahrtsgerichte um eine
ausschließliche handeln würde. Zum ei-
80 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
(Sammlung Seite 2560)
Recht
nen ist die Zuständigkeit der Schiffahrtsgerichte
keine (positiv) ausschließliche
(vgl. nur die jeweiligen Derogationsvorschriften
in § 3 Abs. 1 S. 2 und § 6 Bin-
SchVerfG). Doch selbst wenn es sich um
eine ausschließliche Zuständigkeit etwa i.
S. v. § 40 ZPO handeln würde, würde hierdurch
nicht die Anwendbarkeit des § 17a
GVG begründet.
Richtigerweise hätte das Landgericht
Duisburg den Rechtsstreit nicht von Amts
wegen an das Schiffahrtsgericht verweisen
dürfen, sondern nur auf einen Antrag
der Klagepartei, der vorliegend aber jedenfalls
bis zum Erlass des Verweisungsbeschlusses
nicht gestellt worden war.
Unterbleibt auf eine entsprechende Unzuständigkeitsrüge
der Beklagtenseite
der Antrag auf Verweisung an das Schiffahrtsgericht,
muss die Klage wegen Unzuständigkeit
des angerufenen Gerichts
als unzulässig abgewiesen werden (sog.
negative Ausschließlichkeit).
4. Binnenschifffahrtssache (funktionelle
Zuständigkeit)
Die Schiffahrtsgerichte (nicht: Binnenschifffahrtsgericht!)
sind gemäß §§ 1,
5 BinSchVerfG zuständig in Binnenschifffahrtssachen.
Definiert wird die Binnenschifffahrtssache
in § 2 BinSchVerfG. In
Übereinstimmung mit der Rechtsprechung
des BGH NJW 1982, S. 1226 = ZfB
1982 SaS, 917 = VersR 1982, 235) geht das
Landgericht Duisburg zutreffend davon
aus, dass es sich bei einem Rechtsstreit
zwischen den Parteien eines Frachtvertrags
über Ladungsschäden, die während
einer Güterbeförderung mit dem Binnenschiff
eingetretenen sind, regelmäßig um
Binnenschifffahrtssachen handelt, da
Gegenstand dieser Rechtsstreitigkeiten
vertragliche Schadenersatzansprüche
aus einem Unfall im Schiffsbetrieb i. S.
v. § 2 Abs. 1 S. 1 lit. c BinSchVerfG sind.
Unbeachtlich ist dabei, auf welcher Stufe
der Frachtführerkette die Schadenersatzansprüche
geltend gemacht werden. Unabhängig
davon, dass die teilweise vorgenommene
Unterscheidung zwischen
Klagen gegen den ausführenden Frachtführer
einerseits (dann Zuständigkeit der
Schiffahrtsgericht gegeben) und Klagen
gegen einen (Nur-) Frachtführer andererseits
(dann Zuständigkeit der Schiffahrtsgerichte
nicht gegeben) im Wortlaut des
Gesetzes keine Unterstützung findet, ist
sie auch deshalb nicht praktikabel, weil es
gerade in Frachtführerketten regelmäßig
zu Streitverkündungen vom Hauptfrachtführer
bis zum ausführenden Frachtführer
kommt, was eine einheitliche gerichtliche
Zuständigkeit nahelegt. Schließlich
ist Grund für die Zuständigkeit der Schiffahrtsgerichte
deren besondere Kompetenz
in Schadenfällen im Zusammenhang
mit der Binnenschifffahrt. Der vom
Gericht zu beurteilende Schadenfall
bleibt aber unabhängig davon derselbe,
auf welcher Stufe der Frachtführerkette
Recht gesprochen wird (vgl. hierzu Holland,
Rechtswege oder Irrwege? Zur nationalen
und internationalen Schifffahrtsgerichtbarkeit
in: Carsten Schäfer (Hrsg.),
Internationale Aspekte der Binnenschifffahrt,
Baden-Baden, 2012, S. 14 m. w. N.;
zust. Ramming, Hamburger Handbuch
zum Binnenschifffahrtsrecht, München
2009, Rn 706).
Eine Zuständigkeit der Rheinschiffahrtsgerichte
für Rechtsstreitigkeiten über
vertragliche Ansprüche wegen Ladungsschäden
kommt dagegen nicht in Betracht
(vgl. Art. 34, 34bis Mannheimer
Akte).
5. Örtliche Zuständigkeit
Die örtliche Zuständigkeit der Schiffahrtsgerichte
richtet sich nach § 3 BinSch-
VerfG. Gemäß § 3 Abs. 1 S. 2 BinSchVerfG
ist vorbehaltlich einer abweichenden Vereinbarung
im Fall einer funktionellen Zuständigkeit
der Schiffahrtsgerichte nach
§ 2 Abs. 1 S. 1 lit. c BinSchVerfG grundsätzlich
nur das Gericht örtlich zuständig,
in dessen Bezirk sich die den Anspruch
begründende Tatsache ereignet hat.
Die örtliche Zuständigkeit wurde vom
Landgericht Duisburg in seinem Verweisungsbeschluss
nicht problematisiert,
was auch deswegen verwundert, weil
sich die den Schaden begründenden Tatsachen
nicht nur nicht in Duisburg-Ruhrort
ereignet haben sollen, sondern nach
dem Vortrag der Klägerseite nicht einmal
im Bundesgebiet, sondern in den Niederlanden.
Für Abhilfe sorgt in diesen Fällen § 3 Abs.
4 BinSchVerfG, wonach insoweit auf die
allgemeinen Vorschriften über die örtliche
Zuständigkeit in der ZPO abzustellen
ist. Damit war hier tatsächlich
gemäß §§ 12, 13, 17 ZPO ein Gerichtsstand
in Duisburg-Ruhrort gegeben, wo
die Beklagte Ziff. 1 ihren Sitz hat. Zu beachten
ist jedoch, dass der Sitz der Beklagten
Ziff. 1 im vorliegenden Fall nur
zufällig im Gerichtsbezirk eines »klassischen«
Schiffahrtsgerichts liegt. Hätte
die Beklagte ihren Sitz etwa in Duisburg-Walsum,
wäre das Amtsgericht, an
das der Rechtsstreit zu verweisen gewesen
wäre, dasjenige in Duisburg-Hamborn
gewesen, das dann gemäß §§ 1,
5 BinSchVerfG »als Schiffahrtsgericht«
zu entscheiden gehabt hätte. Diese Problematik
tritt in allen Bundesländern
auf, die es wie z. B. Baden-Württemberg,
Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen
oder Hessen bislang versäumt
haben, auch diejenigen Binnenschifffahrtssachen
auf besondere Gerichte zu
konzentrieren, die nicht an den großen
Binnenwasserstraßen angesiedelt sind
(vgl. hierzu Holland, Zur Zuständigkeit
der deutschen Schiffahrtsgerichte am
Bodensee, VersR 2006, 770, 772 f.). Abhilfe
vermögen in diesen Fällen zumeist
nur entsprechende Gerichtsstandsvereinbarungen
zu schaffen, die auch noch
nach Schadeneintritt getroffen werden
können (vgl. § 3 Abs. 1 S. 2 BinSchVerfG:
»Vorbehaltlich einer abweichenden Vereinbarung…).
Rechtsanwalt Dr. Hubert Holland,
Mannheim
Sein Einsatz ist
unbezahlbar.
Deshalb braucht
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www.seenotretter.de
(Sammlung Seite 2561)
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 81
BDS
Bundesverband der Selbständigen Abteilung Binnenschiffahrt e.V.
Vertreten durch den Vorsitzenden Torsten Stuntz und die stellvertretenden Vorsitzenden
Nikolaus Hohenbild, MS »Catharina«; Detlef Maiwald, TMS »Cascade« und Klaus Wolz
Geschäftsstelle und Schriftleitung: Andrea Beckschäfer, Sekretariat Birgit Kühn
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Umsetzung der Richtlinie über die Anerkennung von Berufsqualifikationen
Bis zum 17. Januar 2022 müssen die Mitgliedstaaten
die Richtlinie 2017/2397 über
die Anerkennung von Berufsqualifikationen
in der Binnenschifffahrt in nationales
Recht umgesetzt haben. Diese Richtlinie
regelt Voraussetzungen und Verfahren
für die Ausstellung von Zeugnissen über
Qualifikationen von Personen, die am Betrieb
eines Fahrzeugs auf Binnenwasserstraßen
der Union beteiligt sind, sowie für
die Anerkennung dieser Qualifikationen
in den Mitgliedstaaten. Sie gilt für die Mitglieder
einer Decksmannschaft, für Sachkundige
für Flüssigerdgas und Sachkundige
für die Fahrgastschifffahrt.
Am 14. November 2018 fand diesbezüglich
eine Verbände-Besprechung im
BMVI statt, bei der verschiedene Fragen
erörtert wurden, die sich im Zuge der
Umsetzung stellen.
Qualifikationen nach neuem Recht
Nach dem 17. Januar 2022 können alle
Qualifikationen vom Schiffsführer bis
zum Matrosen ausschließlich unter den
in der Richtlinie geregelten Anforderungen
erworben werden. Was sich auf den
ersten Blick vielleicht so anhört, als sei es
noch ein Weilchen hin, muss rechtzeitig
geplant werden, weil es sonst u.U. unangenehme
Überraschungen geben kann.
Wer z.B. ein Patent noch nach altem
Recht machen will, der muss dies bis
zum 17.01.2022 erworben haben. Danach
gelten die Bedingungen der Richtlinie, es
gibt für den Erwerb von Qualifikationen
keine Übergangsbestimmungen.
Für jemanden, der bis zu diesem Zeitpunkt
sein Patent gemacht haben will,
bedeutet das, dass die Voraussetzungen
nach derzeitigem Recht vorliegen müssen,
dass insbesondere die erforderliche
Fahrzeit vollständig im Schifferdienstbuch
dokumentiert sein muss. Ist dies
nicht der Fall, so kann die Prüfung ab
dem 18. 01.2022 nur noch nach neuem
Recht abgelegt werden und das heißt für
den Schiffsführer eine praktische Prüfung,
die voraussichtlich am Simulator
abzulegen sein wird. Das ist gewiss kein
Unglück, aber man muss es wissen.
Bedeutsam sind die Änderungen auch
für den künftigen Erwerb der Qualifikation
Matrose. Heute kann die Qualifikation
Matrose auch ausschließlich über
Fahrzeit erworben werden. Das wird ab
dem 18.Januar 2022 nicht mehr möglich
sein.
Matrose nur noch mit Prüfung
Das bedeutet für die nach der Personalverordnung
Rhein oder der BinSchUO
erforderlichen drei Jahre Fahrzeit (jeweils
180 Tage innerhalb von 365 Tagen), dass
diese bis spätestens 17.01.2022 abgeleistet,
eingetragen und anerkannt sein müssen.
Wer also jetzt noch Matrose ausschließlich
über Fahrzeit werden möchte, der
muss spätestens am 17.01.2019 damit
beginnen, um rechtzeitig die erforderliche
Fahrzeit zu haben. Danach muss
eine Prüfung über die nach der Richtlinie
vorgeschriebenen Kompetenzen abgelegt
werden, um Matrose zu werden.
Der BDS hatte sich bei der Erarbeitung
der Richtlinie immer wieder dagegen
ausgesprochen, weil wir befürchten,
dass dadurch praktisch durchaus
geeignete Kandidaten abgehalten werden
könnten. Leider gab es dafür keine
Mehrheit, so dass wir jetzt mit dieser Regelung
leben müssen.
Alle, die bis zu diesem Zeitpunkt die
Qualifikation Matrose erworben haben,
bekommen diese selbstverständlich
(ohne Prüfung) anerkannt. Das gilt auch
für alle anderen Qualifikationen. Patent
oder andere Befähigungszeugnisse, die
vor dem 18.01.2022 ausgestellt wurden,
bleiben noch zehn Jahre dort gültig, wo
sie bisher gültig waren. Für Besatzungsmitglieder
von Fähren sind dies 20 Jahre.
Bis zum Ablauf dieses Zeitraums müssen
die bisherigen Qualifikationen in ein
sog. Unionsbefähigungszeugnis umgeschrieben
werden. Hierfür sind die Mitgliedstaaten
zuständig. Das zu ersetzende
Zeugnis muss dabei hinsichtlich der
Befähigungsanforderungen dem neuen
Zeugnis zumindest ähnlich sein.
Unproblematisch ist das bei den Qualifikationen
Matrose, Bootsmann und
Steuermann. Beim Patent wird es darauf
ankommen, welches Patent man besitzt,
ob z.B. Binnenwasserstraßen mit maritimem
Charakter oder mit besonderen Risiken
(Streckenpatent) mit umfasst sind,
so dass z.B.auch diese gesonderten Qualifikationen
anzuerkennen wären. Das
neue Unionsschiffsführerzeugnis entspricht
in etwa dem B-Patent.
Nach der Richtlinie sind keine unterschiedlichen
Patente mehr vorgesehen,
sondern nur noch ein einheitliches
Unionsschiffsführerzeugnis, unabhängig
von der Größe des Schiffes und unabhängig
davon, ob es sich um ein Schiff
oder eine Fähre handelt. In diesem Zusammenhang
stellen sich noch Fragen,
die im Laufe der Umsetzung geklärt werden
müssen, genauso wie zu den anderen
Qualifikationen und auch zur künftigen
Organisation des Prüfungswesens. Was
wird z.B. mit dem C-Patent, was wird aus
den Qualifikationen der Besatzungsmitglieder
auf Fähren, wie wird die Ausbildung
mit Blick auf den Stichtag organisiert,
wer nimmt die Prüfungen ab, an
wie vielen Standorten sollen Prüfungen
möglich sein etc.
Die Verbände-Anhörung im November
wird vermutlich nicht die letzte dieser
Art gewesen sein, denn das BMVI
ist bemüht, sich im Rahmen der Umsetzung
eng mit den Verbänden abzustimmen.
Der BDS ist in diesen Prozess eingebunden
und nimmt Fragen und Anregungen
aus dem Gewerbe gerne auf.
Auch sofern Probleme gesehen werden,
können Sie uns gerne ansprechen. n
82 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12
TV-Programm
Impressum
Binnenschifffahrt
DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK
Herausgeber
Prof. Peter Tamm †
Heinz-Josef Joeris (Präsident), Verein für europäische
Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V.,
Reinhard Klingen (1. Vorsitzender),
Hafentechnische Gesellschaft e.V.,
Geschäftsführung
Peter Tamm, Thomas Bantle
Redaktion
Chefredakteur: Krischan Förster (KF)
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Redakteur: Felix Selzer (fs)
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Redakteur: Thomas Wägener (TWG)
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Christian Knoll (ck, Berlin, Ostdeutschland)
Martin Schwarzott (mas, Main, MDK, Donau)
Ulrich Pfaffenberger (upf, süddeutsche Seen, Schweiz)
Josef Müller (jom, Österreich)
Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer (Fi, Recht)
Redaktionsbeirat
Heinz-Josef Joeris, Präsident des Vereins für europäische
Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e.V.;
Marcel Lohbeck, Geschäftsführer des Vereins für europäische
Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V., Duisburg;
Patricia Erb-Korn, Geschäftsführerin KVVH in Karlsruhe;
Reinhard Klingen, 1. Vorsitzender der Hafentechnischen
Gesellschaft e.V., Hamburg;
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Rechtsanwalt Jens Schwanen, Sprecher der
Geschäftsführung des Bundesverbandes der Deutschen
Binnenschiffahrt e.V.;
Dipl.-Ing. Joachim Zöllner, Fachbereichsleiter, Entwicklungszentrum
für Schiffstechnik und Transport systeme e.V. Duisburg
(DST), Duisburg.
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Permanent International Association of Navigation Congresses (PIANC)
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Ausgewählte Programm-Tipps für Januar 2019
Norwegens legendäre Hurtigruten
Das Erste (ARD), Dienstag, 1. Januar, 18.30–20.00 Uhr
Tatort – Duisburg Ruhrort. Mit Götz George
Im Duisburger Hafen wird der tote Binnenschiffer Heinz Petschek gefunden
WDR Fernsehen, Dienstag, 1. Januar, 23.15–0.55 Uhr
Der Kaiserkanal in China
Bayerisches Fernsehen, Mittwoch, 2. Januar, 11.10–11.55 Uhr
Schiffsvergrößerung extrem
Statt eines teuren Neubaus nutzten viele Reedereien das Angebot von
Spezialwerften um ihre Frachter, Fähren und andere Schiffe zu verlängern.
n-tv, Mittwoch, 2. Januar, 19.05–20.00 Uhr
mareTV. Bottnischer Meerbusen
NDR Fernsehen, Donnerstag, 3. Januar, 21.00–21.45 Uhr
Mega Shippers – Die Cargo-Profis (Folge 3)
WELT, Donnerstag, 3. Januar, 21.05–22.00 Uhr
Die neue Seidenstraße – Chinas Griff nach Westen (2). Zu Lande und zu
Wasser von Sri Lanka nach Duisburg
ZDF, Donnerstag, 3. Januar, 22.15–23.00 Uhr
Der Traum von der neuen Welt. Reeder sind Rivalen
ARD-alpha, Freitag, 4. Januar, 20.15–21.00 Uhr
Flussgeschichten – Die Ruhr
WDR Fernsehen, Samstag, 5. Januar, 14.15–15.45 Uhr
DDR ahoi – Seefahrt im Osten
MDR Fernsehen, Sonntag, 6. Januar, 22.00–22.45 Uhr
Die Saar / Der Neckar / Der Main
3sat, Montag, 7. Januar, 16.20–17.00 Uhr(–17.45/–18.30)
Die letzte Fahrt. Spielfilm um eine Binnenschiffer-Familie. D 2012
MDR Fernsehen, Montag, 7. Januar, 1.55–3.25 Uhr
Kurzfristige Programmänderungen sind möglich.
die nordstory – Fährgeschichten aus Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein
und Mecklenburg-Vorpommern
NDR Fernsehen, Mittwoch, 9. Januar, 14.15–15.00 Uhr
Port of Rotterdam – Europas Mega-Hafen
WELT, Mittwoch, 9. Januar, 21.05–22.00 Uhr
Peter Pan – Eine Fähre wird vergrößert
WELT, Mittwoch, 9. Januar, 22.05–23.00 Uhr
Legendäre Raddampfer – Mit der »Skibladner« über den Mjøsa-See
Bayerisches Fernsehen, Donnerstag, 10. Januar, 11.10–11.55 Uhr
Millimeterarbeit bei Wind und Wetter – Windparkmontage vor Sylt
WELT, Donnerstag, 10. Januar, 23.05–0.00 Uhr
Planet Wissen: Deichen oder weichen? – Die Niederlande und das Wasser.
Anneke Bokern berichtet von neuen Projekten an und auf dem Wasser.
WDR Fernsehen, Freitag, 11. Januar, 10.55–11.55 Uhr
Wasserwelten (4 Folgen). Die erste Folge begleitet den passionierten
Schiffswrack-Taucher Adelrich Uhr in der Schweiz.
3sat, Montag, 14. Januar, 20.15–21.00 Uhr
die nordstory – Kapitäne auf kleinen und auf großen Pötten
NDR Fernsehen, Mittwoch, 16. Januar, 14.15–15.00 Uhr
Legendäre Raddampfer – Mit dem Diesbar auf der Elbe
Bayerisches Fernsehen, Donnerstag, 17. Januar, 11.10–11.55 Uhr
Die Donau – Reise in ein unbekanntes Europa (6 Folgen)
3sat, Freitag, 25. Januar, 14.15–18.30 Uhr
Rund ums Ijsselmeer – eine Seereise mit Meerwert
3sat, Donnerstag, 31. Januar, 13.15–14.45 Uhr
Land zwischen Belt und Bodden (1/3).
Von Flensburg bis Lübeck
3sat, Donnerstag, 31. Januar, 14.45–15.45 Uhr
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 12 83
FASZINATION SCHIFFFAHRT
F (D) 49,90 • ISBN 978-3-7822-1317-2 F (D) 24,95 • ISBN 978-3-7822-1312-7
ca. F (D) 29,95 • ISBN 978-3-7822-1316-5
F (D) 16,95 • ISBN 978-3-7822-1309-7
F (D) 24,95 • ISBN 978-3-7822-1291-5
F (D) 19,95 • ISBN 978-3-7822-1300-4
ca. F (D) 29,95 • ISBN 978-3-7822-1319-6 F (D) 29,95 • ISBN 978-3-7822-1298-4 F (D) 24,95 • ISBN 978-3-7822-1265-6
erscheint im November 2018
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