BS 10-2018
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Binnenschifffahrt
10
2018
DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK
FORUM
Kampf um
Chancengleichheit 8
TECHNIK
Messe STL unterstreicht
Vormachtstellung24
HÄFEN
BÖB-Präsident Zimmermann
im Interview50
ISSN 0939191-6
10
9 770939 191001
Oktober 2018 | 73. Jahrgang
ISSN 0939-1916 | C 4397 D | € 10,50
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Editorial
Mehr Hilfe in der Not!
Am 8. November kommt es zum Schwur.
Denn dann ist die sogenannte Bereinigungssitzung
zum Haushalt 2018 anberaumt.
Im Verkehrsetat wäre da noch
eine Position zu streichen, die mit rund
45 Mio. € vermerkt ist – die Schifffahrtsabgaben.
Deren Abschaffung noch im Jahr
2018 hatte Verkehrsminister Andreas
Scheuer im April der Binnenschifffahrt
in die Hand versprochen. Doch hatte er
die Rechnung ohne den obersten Finanzwirt
Scholz bzw. seine Ministerialbeamten
gemacht. Denn die verlangten Kompensation
an anderer Stelle, sonst sei man
nicht bereit, auf das Geld zu verzichten.
Dabei wurde im Finanzministerium
offenbar gänzlich ausgeblendet, dass der
Bahn zur Senkung der Trassenpreise wesentlich
mehr Geld – unter Verzicht auf
jeglichen Ausgleich – zugesteckt wird,
nämlich 175 Mio. € im ersten Jahr und
jeweils 350 Mio. € alle weitere Jahre bis
2021.
Wenn nun also »bereinigt« wird, soll
der Binnenschifffahrt Gleichbehandlung
widerfahren, darauf beharrt selbst
das Bundesverkehrsministerium. Andernfalls
stünde am Ende aber auch ein
Wortbruch Scheuers.
So groß die Erleichterung wäre, so gering
bliebe die Wirkung. 50 Mio. € sind
kein Pappenstil, aber selbstredend halten
sie dem Vergleich mit der Milliarden-
Summe zur Entlastung der Bahn nicht
stand und sind zudem kaum geeignet,
dem System Wasserstraße einen kräftigen
Schub zu verleihen. Dafür bräuchte
es mehr Rückenwind.
So kämpferisch sich das Verkehrsministerium
bei den Kanalabgaben gibt,
Krischan Förster
Chefredakteur
so sehr lässt es an anderer Stelle den unbedingten
Willen vermissen, die Lage
für die Binnenschifffahrt zu verbessern.
Man nehme nur mal die Motorenrichtlinie
NRMM mit ihren ab 2019 bzw.
2020 geltenden Emissionsgrenzwerten.
Kein einziger(!) Hersteller kann derzeit
geeignete Motoren liefern. Die Not ist
also groß, wie zuletzt auf unserem Forum
Binnenschifffahrt mehr als deutlich
wurde. Doch in Berlin gibt es nur
ein hilfloses Schulterzucken.
Die Nachbarn in den Niederlanden
versuchen, das Problem – wenigsten
vorübergehend – mit Industriemotoren
zu lösen. Denn diese gibt’s in Serie,
also auch noch günstig. Berlin findet die
Richtlinie dagegen »nicht eindeutig«.
Und macht genau was? Vorerst nichts. In
der Regel geben wir in Deutschland dann
ein Gutachten in Auftrag, lassen Zeit ins
Land gehen und die Not immer größer
werden. Vergebens wünscht man sich
auch in diesem Fall, Politiker und Verwaltungsbeamte
wären zupackend und
bereit, auch unkonventionelle Wege zu
gehen, mehr wie die Kollegen in Holland.
So richtig es auch ist, den Umweltschutz
drastisch zu verbessern, müssen
Vorgaben doch erfüllbar sein. Konnte
diese realitätsfremde Richtlinie schon
nicht verhindert werden, muss sie jetzt
wenigstens dringend angepasst werden.
Schnell und bitte ohne langwierige Gutachten.
Viel Spaß beim weiteren Lesen wünscht
Aktuelle Informationen unter www.binnenschifffahrt-online.de
lnvesting into a new era.
Strategies for 2020 and beyond ...
22. November 2018
Sofitel Hotel | Hamburg
Save the date
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 3
Inhalt Oktober 2018
Editorial
Mehr Hilfe in der Not! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3
Nachrichten 5
Herausgeberverbände der Zeitschrift
Binnenschifffahrt
DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK
Verein für europäische
Binnenschifffahrt und
Wasserstraßen e.V.
Hafentechnische
Gesellschaft e.V.
Schifffahrt
Forum Binnenschifffahrt: Kampf um Chancengleichheit. . . . . . .8
NRMM gefährdet Existenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12
Innovationspreis geht an die Lux-Werft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15
Maritime Betriebswirtschaft: Mit Transparenz zum Erfolg . . . .16
Schiffstechnik
Messe STL unterstreicht Vormachtstellung. . . . . . . . . . . . . . . . . . .24
SMM mit erfolgreicher Bilanz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28
Methan-Projekt startet in Friedrichshafen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30
Große Motoren-Liste: Unsicherheit bei Motoren bleibt . . . . . . . .31
Bewuchs: Alternative Kühler senken die Ausgaben . . . . . . . . . . .38
Neuer Bedienersitz für Binnenschiffer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39
Weiße Flotte Potsdam setzt auf E-Antrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40
FS-Schiffstechnik: 25 Jahre erfolgreich am Markt. . . . . . . . . . . . .42
Natura 2000 bedroht Schiffswerft Barthel . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44
28
8
Seehäfen | Shortsea
Zehn Jahre CT4 in Bremerhaven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46
Antwerpen startet Pilotprojekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48
24
Wasserstraßen | Häfen
Interview mit Joachim Zimmermann, BÖB-Präsident:
»Wir sind Spezialisten für Verknüpfungen« . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50
Sachsen-Anhalt: Logistik im Herzen Europas . . . . . . . . . . . . . . . .52
LUTRA: Aus der Not zu einer neuen Tugend . . . . . . . . . . . . . . . . .54
Berlin/Brandenburg: Ohne Kohle fehlt es an Ladung . . . . . . . . .55
Schleuse Kannenburg wird neu gebaut. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .56
Stillstand in Fürstenwalde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57
HTG Info und Kalender. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .60
HTG-Fachausschüsse und Arbeitskreise –
Jahresberichte 2017, Teil 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .63
Recht
Verfügungsrecht des Versicherungsmaklers . . . . . . . . . . . . . . . . . .64
46
Rubriken
Buyer’s Guide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18
Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37
BDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .66
Impressum | TV Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .67
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50
4 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
Nachrichten
◼◼
DVF: Raimund Klinkner soll neuer
Präsidiumsvorsitzender des Deutschen
Verkehrsforums
(DVF) werden.
Das oberste Gremium
des Verbandes
hat den ehemaligen
Vorstandschef der
Bundesvereinigung
Logistik (BVL) einstimmig
nominiert. Er soll auf der DVF-
Mitgliederversammlung am 11. April
2019 gewählt werden und Amtsinhaber
Jörg Mosolf ablösen.
◼◼
DSLV: Axel Plaß, Hamburger Spediteur
(Zippel Group), ist neuer Präsident
des Deutschen Speditions-
und Logistikverbands
(DSLV).
Er folgt Mathias Krage
(Krage Spedition),
der künftig Vizepräsident
und Schatzmeister
ist. Drittes
Präsidiumsmitglied ist Johannes Offergeld
(A. Offergeld Spedition). Ausgeschieden
sind Günther Haberland (M.
Zietzschmann, Neuss) und Willem van
der Schalk (a.hardrodt, Hamburg).
Personalie des Monats: BÖB-Präsidium stellt sich neu auf
◼ ◼ BÖB: Joachim Zimmermann, bayernhafen-Geschäftsführer (Mitte), ist neuer
Präsident des Bundesverbandes Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB). Er folgt Rainer
Schäfer, der das Amt seit 2008 inne hatte. Für Schäfer rückt Arndt Glowacki
(rechts), Director Logistics ESHQ bei Evonik, ins Präsidium nach. Im Gremium
verbleiben zudem v.l.: Roland Hörner (Mannheim), Jens Hohls (Braunschweig)
und Franz-Josef Reindl (Ludwigshafen). Siehe Interview auf S. 50
◼◼
A-ROSA: Michelle Roth ist neue Sales
Managerin für die Region Norddeutschland
bei A-Rosa. Sie
übernimmt von Petra
Hoffmann, die auf
eigenen Wunsch ausscheidet.
Roth blickt
auf eine mehrjährige
Karriere in der Touristik
sowie in der
Kreuzfahrtbranche zurück, unter anderem
bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten.
◼◼
LSVA: Tobias Hinze soll neuer
Geschäftsführer des Landesverbands
des Verkehrsgewerbes
Sachsen-Anhalt
(LVSA) werden. Der
43-Jährige soll ab
dem 15. Oktober zunächst
als Leiter der
Geschäftsstelle beginnen,
und später
Nachfolger des zum Verband Verkehr und
Logistik Berlin und Brandenburg (VVL)
gewechselten Geschäftsführers Matthias
Schollmeyer werden. Schollmeyers Vorgänger
Ziechner führt den LVSA übergangsweise
noch bis zum Jahresende.
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 5
Nachrichten
BUNDESHAUSHALT
Kanalabgaben sollen doch noch fallen
Die Erhebung von Befahrensabgaben für
die Nutzung von Wasserstraßen, besser
bekannt als Schifffahrtsabgabe, soll nun
doch kurzfristig fallen.
Nach langen Diskussionen über die
Abgaben, die bislang jährlich rund
45 Mio. € in den Bundeshaushalt spülten,
soll die Abgabe im nächsten Bundeshaushalt
gestrichen werden. »Ich
werde der Entscheidung nicht vorgreifen,
aber ich bin zuversichtlich, dass es
so kommt«, sagte Reinhard Klingen, Abteilungsleiter
Wasserstraßen und Schifffahrt
im Bundesverkehrsministerium,
auf dem Forum Binnenschifffahrt in
Kalkar (siehe S.8 ff).
Eine Entscheidung soll bei einer sogenannten
Bereinigungssitzung zum
Haushalt am 8. November fallen. Dabei
werden strittige Punkte noch einmal
verhandelt. Obwohl die Abschaffung der
Abgaben im Koalitionsvertrag vereinbart
waren, waren sie als Einnahme im Haushalt
für 2019 eingeplant.
n
Foto: Wägener
KÖLN
HGK hebt generelles Festmachverbot im Rheinauhafen auf
Die Häfen und Güterverkehr Köln AG
(HGK AG) hat das generelle Festmachverbot
im Kölner Rheinauhafen unter
Auflagen zum 1. Oktober wieder aufgehoben.
Im Februar 2018 war für den rund
1,4 km langen Abschnitt zwischen Severinsbrücke
und Autoabsetzanlage Höhe
Südbrücke ein generelles Festmachverbot
für Binnenschiffe erlassen worden.
Grund dafür waren nach Angaben der
HGK zwei schwere Havarien. Im Dezember
2017 und im Januar 2018 hatten
Binnenschiffe, die im Bereich des Rheinauhafens
lagen, Festmachvorrichtungen
mitsamt den Steinen herausgerissen.
Die Aktion hatte massive Proteste der
Binnenschiffer ausgelöst. Letztlich führte
der Vorfall zur Gründung der Europäischen
Vereinigung der Binnenschiffer
(EVdB) mit rund 90 Mitgliedern.
Nun seien die Vorrichtungen an der
Kaimauer des Rheinauhafens nochmals
auf Zugfestigkeit überprüft worden. Ergebnis:
150 Anlagen könnten unter bestimmten
Voraussetzungen wieder genutzt
werden, teilte die HGK mit. Das
Festmachverbot wurde daher unter Auflagen
zum 1. Oktober 2018 wieder aufgehoben.
Weiterhin nicht festmachen dürfen
Schiffe mit einer Breite von mehr
als 9,50 m und einer Tragfähigkeit über
1.200 t. Der Einsatz von Winden zum
Festmachen sei nicht gestattet. Ebenso
sei das Anlegen von mehreren Schiffen
nebeneinander nicht erlaubt, heißt es.
Leere Einheiten indes dürften jederzeit
an der Kaimauer im Rheinauhafen anlegen.
Darüber hinaus bietet die HGK
über ihre Beteiligung RheinCargo weiterhin
kostenlose Liegeplätze im Niehler
Hafen an.
Schiffe bis 9,50 m Breite und weniger
als 1.200 t Tragfähigkeit müssten ab sofort
jedoch zwingend Landstrom nutzen
und ihre Dieselmotoren und Generatoren
abstellen. Dafür würden insgesamt
zehn Strom-Anschlüsse zur Verfügung
gestellt, so die HGK. Der generelle Mangel
an Liegeplätzen in Köln soll künftig
durch Dalben gelöst werden. n
Atlas Schiffahrt GmbH
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6 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
Nachrichten
INFRASTRUKTUR
Bauprojekte schneller umsetzen
In Berlin hat der Dialog zur Beschleunigung von großen
Bauprojekten begonnen. Ziel ist es, die Rollen der Beteiligten
eindeutig zu definieren und zu kommunizieren sowie eine
größere Transparenz zu erreichen, damit sich Planungs- und
Realisierungsphasen von Infrastrukturmaßnahmen verkürzen.
An der Konferenz nahmen rund 170 Vertreter aus Bauindustrie,
Ingenieur- und Planungsbüros, Wissenschaft,
Verwaltung und Interessenverbänden teil.
»Wir beseitigen die Rückstände in der Instandsetzung
unserer Bauwerke und Anlagen und haben gleichzeitig die
Modernisierung und Optimierung der Verkehrswege für
die Anforderungen des 21. Jahrhunderts im Blick. Diese
Aufgabe wollen wir in partnerschaftlicher Zusammenarbeit
mit allen an Planung und Bau Beteiligten bewältigen«,
so Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im
Verkehrsministerium.
Es seien Ideen zur Planungserleichterung und zur Berücksichtigung
von Risiken unterbreitet worden, hieß es.
Strategische Entscheidungshilfen und die Anwendung von
Building Information Modeling (BIM) könnten diese Prozesse
unterstützen.
Die Konferenz bildet den Auftakt für eine Veranstaltungsreihe
mit Schwerpunkthemen rund um eine leistungsfähige
Infrastruktur.
n
ELBVERTIEFUNG
Neue Klagen angekündigt
Die Organisationen BUND, NABU und WWF haben angekündigt,
nach der Erteilung des Baurechts wieder juristisch
gegen die Fahrrinnenanpassung der Elbe vorzugehen.
Auf einen Eilantrag für einen Baustopp wollen die Naturschützer
aber verzichteten. Dennoch halten sie die Planungen
weiter für rechtswidrig und wollen Nachbesserungen
bei Ausgleichsmaßnahmen erreichen. Ferner denkt man
über Klagen wegen angeblicher Umweltschäden durch die
letzte Elbvertiefung nach.
n
BEBUNKERUNG
Hoyer übernimmt NWB
Die Unternehmensgruppe Hoyer, ein konzernunabhängiges
Mineralölunternehmen, übernimmt 100% der
Geschäftsanteile von Nord- und Westdeutsche Bunker
(NWB) als Lieferant von Marine-Gasöl, Diesel und
Schmierstoffen von der Bomin Bunker Holding. Die Übernahme
schließt sieben Bunkerschiffe sowie zwei -stationen
an den Standorten Hamburg, Köln, Minden, Bremen, Passau,
Brunsbüttel, Brake und Magdeburg ein. Dadurch erweitert
Hoyer die Lagerkapazität um 3.000 m3. Ferner werden
26 Mitarbeiter übernommen.
Vorbehaltlich der rechtlichen Freigabe des Kartellamtes
kommt die Familie Hoyer mit dem Kauf voraussichtlich
zum 1. Januar 2019 dem strategischen Ziel näher, einen
Komplett-Service in Sachen Treib- und Schmierstoffversorgung
für die See- und Binnenschifffahrt anbieten zu
können.
n
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Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 7
Schifffahrt
Kampf um Chancengleichheit
Thomas Groß referierte
über die Infrastruktur
Mögliche Perspektiven im System Wasserstraße bestimmten das diesjährige Forum
Binnenschifffahrt in Kalkar. Der thematische Bogen reichte von nötigen Investitionen über
den Wegfall von Abgaben und einer besseren Förderung bis hin zur Digitalisierung
Fotos: Wägener
Von Thomas Wägener
Gemäß einer Erhebung der Wasserstraßen-
und Schifffahrtsverwaltung
(WSV) müssten 6,6 Mrd. € in den kommenden
zehn Jahren in die Infrastruktur
investiert werden, um den Investitionsstau
an den deutschen Wasserstraßen und
ihren zahllosen veralteten Anlagen aufzulösen.
Aus Sicht von Thomas Groß, Geschäftsführer
von Hülskens Wasserbau,
ist das Bruttoanlagevermögen noch deutlich
zu niedrig angesetzt, denn darin sei
kein weiterer Ausbau des Netzes erfasst,
der jedoch für einen zukunftsträchtigen
Verkehrsträger wie die Binnenschifffahrt
notwendig sei. Aktuell sei es kaum realisierbar,
neue Dinge auf den Weg zu bringen.
Das Ziel einer Kapazitätserweiterung
müsse daher künftig zum Thema
werden, so Groß, denn laut der Verkehrsprognose
des Bundesverkehrsministeriums
steigt der Güterverkehr,
der per Schiff befördert werden soll, bis
zum Jahr 2030 um 23%.
Eine klare Priorisierung unter Berücksichtigung
des Kosten-Nutzen-Faktors
(KNF) und sicherheitstechnischer
Belange sei bei der Ausweisung von Projekten
aus Sicht des Wasserbauexperten
unabdingbar. Dies sollte das einzige
Kriterium für die Rangfolge sein, meinte
Groß.
Ein klares Plädoyer gab auch Stefan
Franke, Mitglied der Geschäftsleitung
bei der Allianz Esa EuroShip, für
den Verkehrsträger Binnenschiff ab. Er
sei preisgünstig und umweltfreundlich,
ein Binnenschiff könne schließlich bis zu
150 Lkw ersetzen. Ferner sei dieser Verkehrsträger
zuverlässig und habe im Gegensatz
zu Eisenbahn und Straßentransporten
noch genügend freie Kapazitäten.
Die Allianz Esa ist seit langen Jahren
Hauptsponsor des von den führenden
Fachzeitschriften »Binnenschifffahrt«
»Die Binnenschifffahrt
hat ihren eigenen Masterplan
verdient«
Martin Staats,
BDB-Präsident
und »Schiffahrt und Technik« (SuT) bereits
zum sechsten Mal gemeinsam ausgerichteten
Forums Binnenschifffahrt
sowie Stifter des »Innovationspreises Binnenschifffahrt«.
Rund 100 Teilnehmer diskutierten mit
den hochrangigen Experten aus allen Bereichen
des Systems Wasserstraße die aktuellen
Themen und Herausforderungen.
So müssten unter anderem die Verwaltungsstrukturen
aufgelöst sowie Genehmigungswege
deutlich verkürzt werden.
Zu viele Tätigkeiten müssten aktuell mit
der Generaldirektion Wasserstraßen und
Schiffahrt (GDWS) abgestimmt werden,
dies führe zu Verzögerungen. Auch Martin
Staats, Präsident des Bundesverbandes
der Deutschen Binnenschifffahrt
(BDB), kritisierte die Länge und Komplexität
der Verfahren. »Das Planungsrecht
muss einfacher und schneller
werden.«
Groß forderte zudem die Bündelung
von Projekten: »Eine Ausschreibung in
größeren Losen (z.B. drei Brücken, statt
einer) reduziert den Aufwand auf Seiten
der WSV und ermöglicht ein schnelleres
Bauen auf der Seite der Bauindustrie.«
Reinhard Klingen bewertete die vielen
Projekte, die im Bundesverkehrswegeplan
(BVWP 2030) als »vordringlicher
Bedarf« festgelegt sind, per se als
positives Zeichen für die Branche. »Wir
haben es gemeinsam geschafft, dass für
das Infrastrukturthema auch in der Po-
8 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
Schifffahrt
In der Diskussion (v.l.) Moderator Krischan Förster, Dirk Gemmer, Tobias Zöller, Stefan Franke, Patrick Gottschall und Moderator Hans-Wilhelm Dünner
»Wir benötigen
eine wettbewerbsfähige und
leistungsfähige Infrastruktur«
Reinhard Klingen,
Bundesverkehrsministerium
litik ein Bewusstsein geschaffen wurde.«
Negative Ereignisse wie die Sperrungen
des Nord-Ostsee-Kanals oder
die Probleme bei der Rheinbrücke bei
Leverkusen hätten sicherlich dazu beigetragen.
Ein gewisses Problem sieht Klingen
jedoch in der Planung und Umsetzung
der vielen Projekte, denn es fehle an Personal.
»Jetzt ist das Geld verfügbar, für
das wir jahrelang gekämpft haben, aber
wir können es nicht ausgeben«, brachte
es Joachim Schürings, Leiter Transportlogistik
bei ThyssenKrupp Steel, auf den
Punkt. Dennoch habe sich die Situation
2018 deutlich verbessert, da die Minderausgaben
hätten halbiert werden können,
betonte Klingen. Das heißt aber auch: Es
bleibt immer noch Geld ungenutzt liegen.
Klingen sieht auch bei der Personalaufstockung
die richtigen Weichen gestellt:
In der vergangenen Legislaturperiode
seien 240 neue Stellen geschaffen
worden, dieses Jahr kämen noch einmal
zusätzliche 70 Stellen hinzu. Er sei zuversichtlich,
dass auch 2019 weitere Ingenieure
eingestellt werden könnten.
Groß fordert hingegen zusätzliche finanzielle
Mittel für die Wasserstraßen
und begründet dies mit großem Bedarf.
Die Haushaltplanung spiegele dies jedoch
nicht wieder. Zwar sind in diesem Jahr
nach Erhebungen des Hauptverbands
der Deutschen Bauindustrie 944 Mio. €
an Investitionen für die Bundeswasserstraßen
ausgewiesen, eine deutliche
Steigerung gegenüber den 730 Mio. €
im Jahr zuvor. Im kommenden Jahr seien
es 982 Mio. €. Doch schon in den Jahren
2020 (861 Mio. €), 2021 (861 Mio. €)
und 2022 (862 Mio. €) seien die Summen
wieder rückläufig. »Dabei brauchen wir
mehr statt weniger Geld«, so Groß.
Die betroffenen Industriezweige wie
Schifffahrt, Chemie, Stahl, Logistik, Bau
und alle anderen Beteiligten sollten deshalb
ihre Kräfte und Stimmen bündeln,
um eine starke Position für das System
Wasserstraße einzunehmen, um dessen
unterbewertete Bedeutung gegenüber
der Politik stärker zu betonen, schlug der
Wasserbauer vor.
Dass in der Politik inzwischen ein gewisses
Umdenken stattgefunden hat,
verdeutlicht auch der von der Regierung
mitgetragene »Masterplan Binnenschifffahrt«.
Er soll die Leitlinie für die
künftige Ausrichtung und Förderung
der Binnenschifffahrt sein. Interdisziplinäre
Arbeitsgruppen beschäftigen sich
derzeit mit fünf Handlungsfeldern: Infrastruktur,
Schiffe und Umwelt, Digitalisierung,
Nachwuchssicherung sowie Logistikkonzepte
für die Binnenschifffahrt.
Positiv sei vor allem, dass die Branche aktiv
an der Gestaltung dieses Masterplans
mitwirken könne, merkte Staats an.
Am Ende dieses Jahres will Klingen
die Öffentlichkeit über konkrete Ziele,
Maßnahmen und Eckpunkte informieren.
Auch die von Thomas Groß vorgeschlagene
Lösung, Projekte in größeren
Losen zu vergeben, gelte es zu überlegen.
Dies könne er sich auch bei Wehren und
Schleusen vorstellen, so Klingen, der zudem
anregte, bei künftigen Bauvorhaben
von vornherein »richtige, wahrheitsgemäße
Preise und Zeiträume zu nennen«,
dies sei hilfreicher als Zahlen mehrfach
korrigieren zu müssen.
Es fehlt an kleinen Schiffen
Laut Staats sollte auch ein größerer Förderrahmen
diskutiert werden. Man müsse
offen für Neues sein, z.B. für flachgängigere
Schiffe. Darüber hinaus sprach
Klingen das Defizit an kleinerem Schiffsraum
an. Die Nachfrage sei unabweisbar,
denn schließlich könnten in vielen Regi-
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 9
Schifffahrt
»Das Kernelement der Digitalisierung
sind digitale Wasserstraßen«
Heinz-Josef Joeris,
GDWS
»Unterstützende Techniken sind notwendig
auf dem Weg zur teilautonomen Schifffahrt«
Stefan Franke,
Allianz Esa EuroShip
onen aufgrund zu kleiner Schleusen nur
kleinere Einheiten verkehren. Man müsse
über Anreize nachdenken, damit auch
kleinerer Schiffsraum wieder wirtschaftlich
betrieben werden könne.
Die langanhaltende Niedrigwasserperiode
auf vielen Flüssen zeigte zuletzt
die Dringlichkeit von Investitionen.
Kleinwasserzuschläge würden auf Dauer
nicht helfen, sagte Staats, wohl aber die
versprochene Rheinanpassung. »Es gibt
für uns keine Alternative zum Niederrhein«,
sagte auch Schürings von ThyssenKrupp,
denn die zwischen Rotterdam
und Duisburg zu transportierenden Gütermengen
seien schlicht zu groß, um sie
per Lkw oder Schiene zu befördern.
Aktuell stünden auch an Teilen des
Rheins wegen der geringen Wassertiefen
nur noch 40 bis 50% der Kapazität zur
Verfügung. Durch eine Vertiefung um
nur 10 cm könnte ein Schiff 150 t mehr
Güter transportieren. Probleme bereitete
zuletzt insbesondere eine Untiefe in der
Nähe der niederländischen Stadt Nijmegen.
»Das nimmt uns 20 cm Tiefgang und
damit 10% der Kapazität«, so Schürings.
Fallen Kanalabgaben zeitnah weg?
Eine Wende könnte es indes beim Thema
Kanalangaben geben. Klingen äußerte
seine Zuversicht, dass die Erhebung von
Befahrensabgaben für die Nutzung von
Wasserstraßen, besser bekannt als Schifffahrtsabgabe,
doch noch kurzfristig fallen
könnten.
Nach langen Diskussionen über die Abgabe,
die bislang jährlich rund 45 Mio. €
in den Bundeshaushalt spült, soll sie im
nächsten Bundeshaushalt gestrichen werden.
»Ich werde der Entscheidung nicht
vorgreifen, aber ich bin zuversichtlich,
dass es so kommt«, sagte Klingen.
Das Bundesverkehrsministerium hatte
den Wegfall der Schifffahrtsabgaben
in die Beratungen zum Haushalt eingebracht,
das Finanzministerium hatte dies
jedoch zunächst abgelehnt, mit der Begründung,
dass dies ohne Kompensation
an anderer Stelle im Verkehrsetat
nicht akzeptabel sei. Eine Entscheidung
soll nun bei einer sogenannten Bereinigungssitzung
zum Haushalt am 8. November
fallen, informierte Klingen. Dabei
sollen strittige Punkte noch einmal
verhandelt werden.
Die Bahn sei schließlich vom Bund
ohne Kompensation in weit stärkerem
Maße entlastet worden. Für die Senkung
der Trassenpreise gibt es 175 Mio. € im
ersten Jahr und sogar jeweils 350 Mio. €
alle weitere Jahre bis 2021. Das wird
vom Gewerbe als zusätzliche Benachteiligung
des Verkehrsträgers Binnenschifffahrt
gesehen. Und auch Klingen
versprach: »Eine Kompensation ist nicht
angebracht. Wir werden eine andere Lösung
finden.«
Im Auditorium wurde fleißig mitgeschrieben
Fotos: Garrelmann/Wägener
Digitalisierung in vollem Gange
Ein weiterer Trend, mit dem sich die Binnenschifffahrt
beschäftigen muss, ist die
Digitalisierung. Laut Heinz-Josef Joeris,
Leiter der Abteilung Wasserstraßen bei
der GDWS, sind von den 550 zu automatisierenden
Anlagen (Schleusenkammern,
Wehre, bewegliche Brücken und
sonstige Anlagen) an den Wasserstraßen
etwa 250 auf die digitale Automatisierungstechnik
umgerüstet worden. Dies
entspreche einem Umsetzungsstand von
rund 45%. Ziel des Bundes sei es, künftig
10 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
Schifffahrt
Infrastrukturprojekte sollten
in größeren Losen vergeben werden«
Thomas Groß,
Hülskens Wasserbau
»Es gibt für uns keine Alternative
zum Niederrhein«
Joachim Schürings,
ThyssenKrupp Steel
mehr als 90% der Anlagen an sogenannte
Leitzentralen anzubinden, von denen die
erste in Hannover-Anderten kürzlich in
Betrieb gegangen ist.
Aktuell bietet die WSV bereits verschiedene
digitale Angebote für die Schifffahrt
und Logistik – national wie international.
Joeris verwies auf den bundesweiten
Elektronischen Wasserstraßen-Informationsservice
(ELWIS) mit jährlich
über 40 Mio. Zugriffen sowie auf internationale
harmonisierte digitale RIS-Dienste
wie RISCOMEX, die Fortführung des
EU-Projekts CoRISMa, einem RIS unterstützen
Management der europäischen
Binnenschifffahrtskorridore. Für
Deutschland sollten in COMEX harmonisierte
Binnenschifffahrtsinformationsdienste
Korridor-bezogen (Mosel, Rhein,
Donau, Elbe) eingeführt und dauerhaft
betrieben werden. Insgesamt beteiligen
sich 13 Länder und 15 Partner an dem
noch bis 2020 laufenden 26,5 Mio. € teuren
Projekt, das mit 15,6 Mio. € aus dem
CEF-Fonds gefördert wird.
Ferner informierte Joeris über geplante
Maßnahmen, wie die Bundeswasserstraßen
vor allem an Schleusen und Liegestellen
mit W-LAN zu versehen sowie
über das Building Information Modeling
(BIM), das bis 2020 stufenweise eingeführt
werden soll. Ziel sei es, digitale
Methoden beim Planen, Bauen und Betreiben
von Bauwerken stärker zu nutzen
und damit die Prozesse deutlich zu beschleunigen.
Ab Ende 2020 sollte bei neu
zu planenden Projekten in der Regel das
BIM angewendet werden.
Digitale Angebote kommen auch aus
der Wirtschaft oder aus Forschungsprojekten.
So soll der Digitale Schifffahrtsassistent,
präsentiert von Alexander Schmid
von Bearing Point, bessere Daten für die
Binnenschifffahrt liefern, was die Attraktivität
dieses Verkehrsträgers seiner Meinung
nach steigern würde. Nötig sei noch
eine Standardisierung der Daten. Aktuell
läuft ein Feldtest. Ab Ende September
soll eine Routenplanung deutschlandweit
möglich sein, sagte Schmid. Das Produkt
sei bereits marktreif, wie bei heutigen
Apps seien aber regelmäßige Updates
erforderlich, um das Angebot zu verbessern.
Beispielsweise sollen Infrastrukturdaten
der Schleusen sowie längere Prognosen
über Pegelstände einfließen.
Martin Sandler, Geschäftsführer von
in-innovative navigation, ging noch einen
Schritt weiter, denn er informierte
über Entwicklungen für die autonome
Navigation von Binnenschiffen. Das Nutzen
vorhandener Daten, wie beispielsweise
die Tiefen von Wasserstraßen, sei auch
bei solchen Projekten von zentraler Bedeutung.
Derzeit gebe es bereits die Möglichkeit,
Schiffe auf einer vorgegebenen
Bahn fahren zu lassen. In der Entwicklung
sei es, eine zweite Bahn zu definieren, auf
der das Schiff im Notfall ausweichen könne,
so Sandler, der in der Kommunikation
der Schiffe untereinander das zentrale Element
für diese Entwicklung sieht.
Technik kann unterstützen
Da laut Stefan Franke der Faktor Mensch
nicht hundertprozentig zuverlässig ist
und Bedienfehler nie ganz ausgeschlossen
werden können, wünscht er sich
mehr technische Systeme, die den Schiffsführer
unterstützen. Diese sollten schnell
und in der Breite verfügbar sein.
Dirk Gemmer, Geschäftsführer von
Rhenus PartnerShip, sieht etwa in dem
teilautonomen Fahren eine willkommene
Hilfe für das fahrende Personal. Ferner
könnte das sogenannte Platooning,
also das Fahren in Kolonnen, auch eine
Lösung für das Nachwuchsproblem sein.
»Wenn es gelingt, die Besatzung eines
Schubverbandes von fünf auf drei zu reduzieren,
wären wir einen großen Schritt
weiter«, sagte Gemmer.
Tobias Zöller, Partikulier (MSG),
warnte unterdessen davor, sich zu sehr
von Technik abhängig zu machen. Auch
er wünsche sich zwar, schon bei der Abfahrt
aus Rotterdam über die Situation
an den Schleusen des Main-Donau-
Kanals informiert zu sein, aber er wolle
selbst die Kontrolle auf seinem Schiff behalten.
Beispielsweise sollte ein Brückenanfahrassistent
zwar warnen, wann es an
der Zeit sei, das Steuerhaus herunterzufahren,
aber die Aktion eben nicht automatisch
ausführen. »Denn was passiert,
wenn die Technik ausfällt?« Durch mehr
Technik an Bord lasse sich die Sicherheit
erhöhen, durch Bedienfehler oder einen
Ausfall könne aber auch das Gegenteil
eintreten, waren sich die Experten einig.
Franke verwies aber darauf, dass zusätzliche
Technik an Bord eine bessere
Ausbildung notwendig mache. »Je besser
die Ausbildung ist, desto höher ist die
Verlässlichkeit, dass die Dinge auch so
angewendet werden, wie es sein soll«, bekräftigte
der Versicherungsexperte. Unterstützende
Techniken seien notwendig,
in einem weiteren Schritt werde man sich
dann Stück für Stück hin zur teilautonomen
Schifffahrt entwickeln, so Franke.
Gemmer sieht dagegen noch einen weiten
Weg bis zur autonomen Schifffahrt.
»Frühestens in zehn Jahren werden wir
soweit sein«.
n
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 11
Schifffahrt
Krischan Förster im Gespräch
mit Joachim Zöllner und
Elmar Miebach-Oedekoven (v.l.)
NRMM gefährdet Existenzen
Selten hat ein Kürzel die Binnenschifffahrt so sehr beschäftigt wie NRMM. Auf dem
diesjährigen Forum Binnenschifffahrt stand die neue EU-Verordnung zur Senkung der
Emissionen als Synonym für Verunsicherung, Ratlosigkeit und Unverständnis
Fotos. Garrelmann/Wägener
Von Hermann Garrelmann
Seit Monaten bestimmt die Regelung
für Non-Road-Mobile-Machinery
(NRMM) der Europäischen Union die
Diskussionen in der Branche. Die in punkto
Klimaschutz sicher gut gemeinte Inititative
hat bislang katastrophale Folgen für
die Binnenschifffahrt. Denn momentan
stehen keine neuen Motoren (weniger als
300 kW) zur Verfügung, die ab dem kommenden
Jahr die Vorgaben erfüllen, zum
Teil sind nicht einmal ZKR II-Motoren lieferbar,
die noch in diesem Jahr eingebaut
werden könnten. Das gefährde Existenzen
bei Schiffseignern ebenso wie bei den
Werften, so der Tenor.
Keine Motoren lieferbar
Ein Problem: Bei 300 Motoren, die jährlich
bei fünf bis zehn Herstellern in Europa
nachgefragt werden, sei eigentlich
keine wirtschaftliche Basis für die teure
Neuentwicklung einschließlich aufwändiger
Testreihen gegeben, sagte Olaf
Robenek von Volvo Penta. Auch die
Verpflichtung, Motoren und Abgasnachbehandlungsanlagen
aus einer Hand anbieten
zu müssen, sei eines der Hindernisse.
Folge: Derzeit könne auch Volvo
keinen Motor der Euro anbieten.
NRE- oder Lkw-Motoren?
Allerdings, so Robenek, gebe es Überlegungen,
sogenannte NRE-Motoren zu
verwenden, wie sie beispielsweise in Gabelstaplern
oder Rübenrodern eingesetzt
werden. Diese seien in ausreichender
Zahl und preiswert am Markt zu haben,
»Motoren werden nicht genug
nachgefragt, um in ihre
Neuentwicklung zu investieren«
Olaf Robenek,
Volvo Penta
die Grenzwerte der Emissionen seien zudem
niedriger. Wenn aber derartige Motoren
marinisiert würden, unter anderem
mit doppelwandigen Einspritzleitungen
und gegebenenfalls Ladeluftkühlern, sei
die Typengenehmigung hinfällig.
Der ebenfalls denkbare Einsatz von
Lkw-Motoren nach Euro IV berge ähnliche
Risiken. Diese seien auf ein anderes
Lastprofil ausgelegt, liefen oft mit
1.100 U/min auf 20% Last. Beim Einsatz
in einem Binnenschiff ergebe sich unterm
Strich ein höherer Kraftstoffverbrauch.
Für Motoren in der Leistungsklasse
unter 300 kW habe man »etwas im Köcher«,
so Robenek. Darüber hinaus aber
gebe es derzeit keine Ansätze für eine
Volvo-eigene Lösung. »Die Verordnung
geht insgesamt weit übers Ziel hinaus.«
Ähnlich die Situation bei MTU.
Erste Motoren stünden frühestens
2021 zur Verfügung, berichtete Sebastian
Schwarz, Teamleiter beim Motorenhersteller
aus Friedrichshafen. Als Alternative
zu Dieselmotoren schlug Schwarz
die Verwendung von NRMM-konformen
Gasmotoren vor. Schwarz kritisierte den
Zertifizierungsaufwand für die neuen
Motoren. Insgesamt widerspreche die
Verordnung der EU dem Bestreben nach
einer weltweiten Harmonisierung im Bereich
der Emissionsminderung.
12 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
Schifffahrt
»Trotz des höheren Preises steigt die Akzeptanz
für GTL als Kraftstoff langsam«
Klaus Schlame,
Shell Deutschland
»Die NRMM-Richtlinie wird die
bundesdeutsche Förderlandschaft verändern«
Thomas Wunderlich,
GDWS
GTL als alternativer Kraftstoff
Klaus Schlame, Projektleiter für den synthetischen
Diesel-Kraftstoff GTL bei
Shell, berichtet von überwiegend sehr
positiven Erfahrungen. Allerdings habe
man festgestellt, dass bei sehr alten Dichtungen
nach der Umstellung von Diesel
auf GTL Undichtigkeiten aufgetreten waren.
Wenn GTL zudem in Heizungssystemen
an Bord eingesetzt würde, könne es
Probleme mit dem Flammenwächter geben.
Als Lösung schlug Schlame vor, temperaturbasierte
Flammenwächter zu installieren.
Die erkannten Schwierigkeiten
seien aber allenfalls Startprobleme.
Bezogen auf die EU-Verordnung gab
der Shell-Experte eine klare Aussage:
Das integrative Moment
Schnittstellen waren Binnenhäfen schon immer, jetzt werden
sie zu Schlüsselstellen – zu Schlüsselstellen für Flächen effizienz,
Verkehrs verlagerung, Beschäftigung und Digitalisierung. Denn
Binnenhäfen sind genau da, wo die Musik der Logistik spielt:
Binnen häfen docken regionale Märkte an Weltmarkt an, sie
geben Industrie-, Handels- und Dienst leistungs-Unternehmen
einen gemeinsamen Ort, sie sichern Lebensqualität und
ziehen helle Köpfe an. Und – damit die Verlagerung von
Langstreckenverkehren weg von der Straße nicht nur eine
Headline, sondern ein realistischer Plan ist, sind Binnenhäfen
das integrative Moment zwischen Binnenschiff, Bahn und Lkw.
Als Standort-Architekt verstehen wir uns als Schlüsselstelle.
Wir schaffen Raum, denken konsequent unternehmerisch
und entwickeln so neue Wertschöpfungspotenziale –
gemein sam mit den Industrie-, Handels- und Logistik-
Unternehmen an unseren sechs Standorten.
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Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 13
Schifffahrt
»NRMM-konforme Gasmotoren
können eine Alternative
zu Dieselmotoren sein«
Sebastian Schwarz,
MTU Friedrichshafen
auch an den Markt im Großraum Berlin,
wo es interessante Einsatzgebiete gebe.
Die Nachfrage stamme bisher vor allem
aus der Personenschifffahrt.
Um die Verbreitung weiter zu steigern,
brauche es von den Motorenherstellern
schnellere Freigaben für
GTL. An die Schiffsbetreiber appellierte
Schlame, die bisherige Zurückhaltung
abzulegen. Zudem dürften die
bürokratischen Hürden nicht zu hoch gelegt
werden.
Mit NRMM werde sich auch die bundesdeutsche
Förderlandschaft ändern.
Das war eine der Kernaussagen von
Thomas Wunderlich vom Dezernat für
Wirtschaftsangelegenheiten der Binnenschifffahrt
bei der Generaldirektion
Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS).
»Die Branche ist mittlerweile
bereit, in Batterietechnik zu
investieren«
Joachim Zöllner,
DST
Mit der Kombination eines ZKR-II-Motors
und GTL könnten die Grenzwerte
nicht eingehalten werden. Dafür seien
die Sprünge in den Grenzwerten zu groß.
Bei Shell prüfe man derzeit die Kombination
von GTL mit anderen Technologien
wie beispielsweise einer Wassereinspritzung.
In Zusammenarbeit mit der
Firma GO-Diesel versuche man, Stickoxide
zu reduzieren. Rußpartikel würden
durch GTL minimiert. Ein an der Fachhochschule
Saarland laufendes Projekt
werde bald erste Ergebnisse liefern.
Trotz dem etwas höheren Preis, Schlame
sprach von rund 5 Cent pro Liter, nehme
die Akzeptanz von GTL langsam zu,
die Verfügbarkeit sei inzwischen deutlich
besser. Mit dem im Mai in Magdeburg
eingerichteten Depot wendet man sich
Motorenförderung neu gefasst
Das bisherige Motorenförderungsprogramm,
mit dem seit 2007 emissionsärmere
und verbrauchsgünstigere Motoren
mit insgesamt 16 Mio. € gefördert werden
konnten, lasse sich mit den aktuell geltenden
Kriterien zukünftig nicht mehr
anwenden. Zunächst soll das Förderprogramm
um ein Jahr verlängert werden,
um danach wesentlich breiter gefasst zu
werden. Details dazu konnte Wunderlich
in Kalkar noch nicht nennen, es lägen allerdings
Vorschläge einer interdisziplinären
Arbeitsgruppe auf dem Tisch, die im
Kern zahlreiche neue Fördertatbestände
und höhere Pauschalbeträge vorsähen.
Auch soll es den Informationen zufolge
künftig ein elektronisches Antragsverfahren
geben.
Die Teilnehmer beteiligten sich an den Gesprächen, es wurde kontrovers diskutiert
Fotos: Garrelmann/Wägener
Wo geht die Reise hin?
Künftige Antriebssysteme werden vor allem
durch Hybrid-Lösungen bestimmt,
sagte Joachim Zöllner, Mitglied des Vorstands
im DST Entwicklungszentrum
Duisburg, voraus. Überschüssige Energie
könne in Akkus gespeichert und dann
beispielsweise in der Talfahrt abgerufen
werden. Auch könne er sich einen vermehrten
Einsatz von Solarenergie vorstellen.
So lasse sich auf einer Decksfläche
von 1.000 m² eine Leistung von 200 kW
generieren. Für die Talfahrt beispielsweise
auf dem Rhein seien 100 kW erforderlich.
Insofern könne man dann bestimmte
Strecken emissionsfrei fahren.
Die Lux-Werft hat bereits eine Reihe
von innovativen Schiffskonzepten unter
Verwendung modernster Technologien
abgeliefert. Ihre beiden Geschäftsführer,
Elmar Miebach-Oedekoven und Rainer
Miebach, nahmen dafür auf dem Forum
den diesjährigen »Innovationspreis Binnenschifffahrt«,
gestiftet von der Allianz
Esa EuroShip, entgegen. Das umgebaute
Fahrgastsschiff »Innogy« verwendet als
erstes Schiff Brennstoffzellen mit Methanol.
Derzeit seien die Kosten einfach
noch zu hoch, um dieses Konzept zu vervielfachen.
Eher seien Hybridlösungen
praxistauglich.
Ein Kostenproblem bestehe auch bei einem
reinen Elektroantrieb wegen der teuren
Akkus. Insgesamt komme man aber
nicht umhin, sich mit den unterschiedlichen
Technologien zu befassen, um in 10-
20 Jahren zu umweltfreundlichen und effizienten
Lösungen zu kommen. Miebach
bestätigte, dass die verstärkte Nachfrage
nach emissionsarmen Antrieben aus der
Fahrgastschifffahrt komme. n
14 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
Schifffahrt
Innovationspreis geht an die Lux-Werft
Der diesjährige »Innovationspreis Binnenschifffahrt« geht an die beiden Geschäftsführer der
Lux-Werft für ihre zukunftsweisenden Schiffsdesigns. Die von der Allianz Esa EuroShip
gestiftete Auszeichnung wurde auf dem Forum in Kalkar bereits zum sechsten Mal verliehen
Die Allianz Esa habe ein hohes Interesse
an technischem Fortschritt,
denn dieser sichere die Zukunftsfähigkeit
der Binnenschifffahrtsbranche. Grundelemente
seien Innovationen, die einem traditionsreichen
Gewerbe wie der Binnenschifffahrt
immer wieder neue Impulse
verliehen, sagte Bernd Schmidt, von der
Spezialagentur der Allianz Esa EuroShip,
Darmstadt, in seiner Laudatio. Ohne stetige
innovative Prozesse hätte das Verkehrssystem
Binnenschifffahrt und Häfen
längst seine Wettbewerbsfähigkeit verloren.
Treiber dieser Prozesse seien neben
betriebswirtschaftlichen Zielen wie höhere
Wirtschaftlichkeit, volkswirtschaftliche
Ziele wie effizientere Nutzung der
Infrastruktur und umweltpolitische Ziele
wie der Klimaschutz und die Verlagerung
von Verkehren von der Straße auf die
Wasserstraße, so Schmidt weiter.
Über den diesjährigen »Innovationspreis
Binnenschifffahrt« durfte sich die
Lux-Werft freuen. Erstmals ging die begehrte
Auszeichnung an ein deutsches
Schiffbauunternehmen. Die Jury aus den
Redaktionen der führenden Zeitschriften
»Binnenschifffahrt« und Schiffahrt und
Technik (SuT) würdigte damit die innovativen
Schiffdesigns des Betriebs aus
Mondorf bei Bonn.
Mit der Lux-Werft werde ein leistungsfähiges
mittelständisches Familienunternehmen
ausgezeichnet, dass seit
1945 »Schrittmacher bei der Entwicklung
maßgeschneiderter Fahrgastschifffahrts-Konzepte
für die Betreiber von
Ausflugs-, Event- und Linienschiffen ist«,
lobte Schmidt. Die Werft habe immer wieder
durch innovatives Rumpf- und Innenausbaudesign
sowie die Entwicklung und
den Bau umweltfreundlicher Schiffsantriebe
neue technische Standards für die
gesamte Branche gesetzt.
Markenzeichen der Werft sei die Lieferung
maßgeschneiderter Fahrgastschiff-
Konzepte aus einer Hand. In den vergangenen
Jahrzehnten seien immer wieder
innovative und anspruchsvolle Systemlösungen
im Fahrgastschiffbau entstanden,
die maßgebend für das gesamte Gewerbe
gewesen seien, so Schmidt.
Innovative Formen und Antriebe
Ein gutes Schiff beginnt für die Lux-
Werft nach eigenen Angaben mit dem
Rumpf. Jede Einheit müsse stabil im
Wasser liegen, gut zu steuern und sparsam
und umweltfreundlich im Schiffsbetrieb
sein. Dabei dürften die Schiffe auch
neue Rumpfformen bekommen.
1989 entwickelte die Lux-Werft das
erste Galerieschiff und auch den ersten
Fluss-Katamaran Deutschlands für
Clemens Schmitz von der Bonner Personen
Schiffahrt. Später folgte das erste
Trimaranschiff mit Galerieaufbau für
die Brombachseeschifffahrt. Auch in Sachen
Schiffsantriebe habe die Lux-Werft
in mehr als sieben Jahrzehnten immer
wieder mit innovativen Konzepten neue
Standards gesetzt, lobte Schmidt.
2017 habe das Unternehmen mit dem
mit Brennstoffzellen betriebenen Schiffsumbau
der »Innogy« und 2018 mit der
voll elektrischen »St. Nikolaus« Aufmerksamkeit
erregt. Das Ausflugsschiff
»Innogy«, das seit 2017 auf dem Baldeneysee
in Essen fährt, ist das erste Schiff
in Deutschland, das mit einer Methanol-
Brennstoffzelle angetrieben wird.
Im Bereich des Elektroantriebs und insbesondere
des hybriden und diesel-elektrischen
Antriebs habe die Werft seitdem
immer wieder neue technische Lösungen
Bernd Schmidt (links) übergab den »Innovationspreis Binnenschifffahrt« an
Rainer Miebach (Mitte) und Elmar Miebach-Oedekoven
erarbeitet, so Schmidt. Die 2015 abgelieferten
Schiffe »Alpenperle« mit Hybridantrieb
für Österreich und »Seegold« mit
diesel-elektrischem Antrieb für den Bodensee
sind vollständig auf der Lux-Werft
konstruiert und gebaut worden.
Die Planung der komplexen Elektrotechnik
aller Fahrzeuge erfolge durch
die werfteigenen Elektroingenieure. Neben
herkömmlichen Bleibatterien würden
heute moderne Lithium-Ionen-Batterien
als Speichermedien eingesetzt. Ob der diesel-hydraulische
Antrieb der Schaufelradschiffe
»Herrsching« 2001 und »Diessen«
2006 oder Antriebe unter Verwendung von
Batterien sowie Elektro- und Dieselmotoren
– die Schiffbauer der Lux-Werft seien
immer offen für neue Ideen und setzten
bei deren Realisierung auf die werfteigene
Ingenieurskompetenz und über 70 Jahre
Schiffbauerfahrung, sagte Schmidt.
»Innovationen sind für uns nichts Besonderes.
Wir bauen Schiffe nach Maß und
möglicherweise ist das aktuelle Schiff das
jeweils beste«, so die beiden Lux-Werft-
Geschäftsführer Rainer Miebach und Elmar
Miebach-Oedekoven, die die Auszeichnung
stolz in Empfang nahmen. Die
Entwicklungen erfolgten in enger Zusammenarbeit
mit den Kunden. Daher gehöre
der Preis auch zu einem hohen Anteil der
eigenen Belegschaft, die die Projekte sehr
kundenorientiert realisiere. TWG
Foto: Wägener
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 15
Schifffahrt
Mit Transparenz zum Erfolg
Partikuliere sehen sich zusätzlich zum eigentlichen Schiffsbetrieb mit steigenden
betriebswirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Die nötigen Kompetenzen
müssen aufgebaut werden, auch mit Hilfe externer Lösungen
Auf dem Weg durch den Kanal weiter
über den Rhein zur nächsten
Löschstation hat sich der Schiffsführer
voll auf sein Schiff zu konzentrieren –
läuft die Maschine rund, passt die Geschwindigkeit,
wann komme ich durch
die Schleuse, schaffe ich es in der vorgegebenen
Zeit bei der Entladestation und
was ist mit der nächsten Fracht? Klappt
der Personalwechsel, wo kann ich bunkern,
ohne Zeit zu verlieren? Vieles will
bedacht, mal so eben »nebenbei« während
der Fahrt abgesichert und abgeklärt
sein.
Ist der Partikulier im Hafen, muss er
zusätzlich dafür sorgen, dass sein Betrieb
wirtschaftlich geführt wird. Um
dies erfolgreich zu bewerkstelligen,
sind wie in jeder anderen Firma eine
Reihe von Geschäftsfeldern sehr sorgsam
zu führen, zu kontrollieren sowie
konstant im Blick zu behalten. Dazu
gehören sieben primäre Themen, die
unbedingt für eine gesunde und zukunftsorientierte
Betriebsführung zu
beachten sind:
••
Sicherung Einnahmen / Umsätze
−−Abstimmungen mit Befrachtern
über die Strecke, Ladegut, Tonnage,
Preise
••
Qualitätssicherung der Auftrags Ausführung
−−Vorlage und Sicherung der technischen
wie gesetzlichen Voraussetzungen
für das Schiff und Personal
••
Personalsicherung
−−Sicherstellung von qualifiziertem
Schiffspersonal
−−Sicherstellung der Vorlage aller notwendigen
Genehmigungen für das
Personal
••
Wirtschaftliches Controlling der Aufträge
−−Sicherstellung / Controlling der Kostendeckung
der Aufträge
••
Qualifizierte Verarbeitung der betriebswirtschaftlichen
und administrativen
Daten / Informationen
−−Buchhaltung
−−Sicherstellung aller steuerlicher Abwicklungen
−−Ablage
−−Renta- und Liquiditätsplanungen /
monatliche BWA`s
••
Sicherung des monitären Verkehrs
bzw. Abwicklungen, Finanzierungen
−−Bankkonten
−−Kontokorrent / Darlehensverträge
−−Sicherstellung des laufenden Geldverkehrs
••
Forderungsmanagement
−−Sicherstellung der nachhaltigen eigenen
Rechnungsstellungen wie Controlling
Forderungseingang
Ziel ist immer ein Gewinn
Dreh und Angelpunkt ist jedoch immer
der break-even point, wenn Erlös und
Kosten sich mindestens die Waage halten
bzw. die Gewinnschwelle überschritten
wird. Sonst ist ein Unternehmen auf Dauer
dem Untergang geweiht. Was heißt das
nun aber für den Partikulier? Im Prinzip
und in der Theorie ganz einfach: Die
Einnahmen müssen die Ausgaben decken,
und es muss nach Abzug von Rückstellungen
(Reparaturen), Steuern sowie
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16 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
Schifffahrt
möglichen Kapitaldiensten und sonstigen
Verpflichtungen noch ein nachweisbarer
Gewinn ausweisbar sein.
Und wie sieht das in der Praxis, im täglichem
Partikulierbetrieb aus? Oft arbeiten
die Schiffsführer/Schiffseigner rund
um die Uhr, doch am Ende des Monats
fehlt es dennoch vorn und hinten, die
Konten sind eng, ein Gewinn nicht in
Sicht, die Bank macht Druck, es kommen
unerwartete Reparaturen oder Nachzahlungen
an das Finanzamt … Aus der Erfahrung
sind die Ursachen oft ähnlich
gelagert und spiegeln sich häufig in folgenden
»Stolpersteinen« wider.
••
Fehlende Aufträge durch unterbrochene
oder fehlende Kommunikation mit
dem Befrachter oder unerwartete Ausfälle
durch höhere Gewalt wie Wetter
oder Wasserstände
••
zeitliche Verzögerungen durch fehlende
Zulassungen oder fehlende administrative
Unterlagen
••
nicht ausreichend qualifiziertes Personal
= Schäden = Kosten = Zeitverluste
••
keine Kostentransparenz im Hinblick
auf die angenommenen Aufträge: Reichen
die Einnahmen zur Kostendeckung
– negative Deckungsbeiträge = Verluste
••
fehlendes oder zeitversetztes Factoring
(Rechnungsstellung) oder zeitversetzte
Ausschüttung durch Auftraggeber
••
fehlende Liquiditätsplanung und dadurch
Kontoüberziehungen / Engpässe
••
zu kurze Berücksichtigung / Planung
der AFA
••
überhöhte Tilgungsverpflichtungen
••
überhöhte Bunkerverbräuche
••
überhöhte Privatentnahmen aufgrund
fehlender Kostentransparenz
••
fehlende Transparenz des Betriebes
Bei aller Theorie – der wichtigste Punkt ist
die nachhaltige Transparenz des umfänglichen
Betriebs. Nur wenn man erkennt,
welche Auswirkungen unternehmerische
Abläufe haben, sind Entscheidungen bewusst
wie auch gezielt zu steuern.
Um den eigenen Betrieb transparent als
Ganzes zu erkennen bzw. zu führen, ist ein
fundiertes Maß an kaufmännisch- betriebswirtschaftlichen
Kenntnissen erforderlich.
Alternativ kann man sich externe
Profis, also gebündeltes Know How von
außen, an Bord holen. Ein anderer, aber
recht beschwerlicher Weg sind Fortbildungen
oder Schulungen, um den steigenden
Anforderungen an die Betriebsführung
gerecht zu werden. Auch empfiehlt
es sich, frühzeitig das (Nachwuchs-)Personal
gezielt und umfangreich auszubilden
und zu schulen.
Wenn die Zeit aber fehlt und das Fachwissen
verständlicher Weise auf die Sicherung
des technischen Schiffsbetriebs konzentriert
werden muss, empfiehlt sich die
Zusammenarbeit mit externen Spezialisten
für bestimmte, ausgewählte Unternehmensbereiche.
Dies können Anwaltskanzleien,
Buchhaltungen, Schiffsverwaltungen,
Wirtschafts- oder Steuerberater sein.
Im Verlauf der letzten Jahre fällt auf,
dass nicht mehr nur große Konzerne
die Unterstützung von externe Branchenprofis
anfordern, sondern auch zunehmend
Kleinst- und mittelständische
Unternehmen Fachwissen »einkaufen«
und profitabel nutzen. Dadurch kann
sich der Unternehmer, hier also der
Partikulier, auf sein Kerngeschäft konzentrieren.
In der Konsequenz werden
Fehlerquoten minimiert, die Breakeven
Quote deutlich verbessert und die
Transparenz in der Betriebsführung optimiert.
Autor: Helge Berger,
Helge Berger Ihr Wirtschaftslotse
berger@ihr-wirtschaftslotse.de
Kübler 1/3 quer in weit vorn in BÖB, Forum oder
irgendwas »Schönes«
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 17
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Schiffstechnik
NO x-Reduzierung steht im Fokus von Fischer Abgastechnik
Gespräche am Gemeinschaftsstand von Straathof, FS Schiffstechnik,
Messe STL unterstreicht Vormachtstellung
Rund 200 Aussteller und 4.750 Besucher trafen sich auf der diesjährigen
Binnenschifffahrtsfachmesse »Shipping | Technics | Logistics« in Kalkar am Niederrhein.
Im Mittelpunkt stand das Thema Umwelt
Von Hermann Garrelmann
Schon im Vorfeld zur 5. Auflage der
einzigen Messe nur für die Binnenschifffahrt
in Deutschland hatte
sich abgezeichnet, dass sich viele
Gespräche und Aktivitäten mit
der von der Europäischen Union
beschlossenen Richtlinie für mobile
Motoren, abgekürzt NRMM,
befassen würden. In der Branche
hatte sich der Eindruck verfestigt,
dass sich derzeit keiner der
Hersteller in der Lage sieht, Motoren
anzubieten, die den Anforderungen
der Richtlinie entsprechen.
Der umweltbezogenen Euphorie Brüsseler
Bürokraten steht insofern die Ernüchterung
der Praxis gegenüber. So
verwundert nicht, dass häufiger Gesprächsinhalt
auf der Messe war, ob
sich Schiffseigner noch vor dem Stichtag
der Richtlinie mit einem aktuell auf
dem Markt befindlichen Motor versorgen
sollten, wenn ohnehin ein Austausch
der Maschinen ansteht. Für geplante
Neubauten allerdings dürfte das
kein praktikables Vorgehen sein, hier
zeichnet sich derzeit noch keine definitive
Lösung ab.
Das hatte bereits im Vorfeld der Messe
der Bundesverband der Deutschen
Binnenschifffahrt (BDB) bestätigt. Jens
Schwanen, Geschäftsführer des Verbandes:
»Nach uns vorliegenden Informationen
arbeiten die Motorenhersteller
zwar an Lösungen, um die in der
NRMM-VO vorgegebenen Abgasgrenzwerte
bei Neumotorisierungen einzuhalten.
Mir ist jedoch kein Hersteller
Die Kölner Schiffswerft Deutz (KDS) hatte
stellvertretend für das gesamte
Reparaturgeschäft eine defekte
Schiffsschraube am Stand
bekannt, der hierfür bereits entsprechende
Aggregate am Markt zum Kauf
anbietet.«
Es sei, so Schwanen, sehr bedauerlich,
dass der insgesamt ja eher überschaubare
Markt der für die Binnenschifffahrt
relevanten Motorenhersteller sich
so wenig »in die Karten schauen lässt«
und kaum konkrete Hinweise gebe, was
die Binnenschiffer als deren Kunden eigentlich
ab 1. Januar 2019 bzw. 1. Januar
2020 zum Kauf angeboten bekommen.
Hinter vorgehaltener Hand sei zwar
von einer deutlich reduzierten Anzahl
an Motorentypen die Rede, mit denen
sich die NRMM einhalten ließen, diese
würden aber mindestens 50% mehr kosten
als die heute am Markt angebotenen
Aggregate.
Großes Thema: Abgas
Gleichwohl zeigten Unternehmen,
die sich mit Fragen der Abgasnachbehandlung
beschäftigen,
Lösungen auf, wie eine verbesserte
Umweltbilanz von Schiffsmotoren
erzielt werden kann. Die
Fischer Abgastechnik stellte in Kalkar
das neue Marine-Compact-Modul
(MCM) vor, das hausintern speziell
für Motorenanwendungen mit einer
Leistung bis zu 1 MW entwickelt wurde.
»Durch seine Kompaktbauweise
werden alle Komponenten, wie DOC,
Partikelfilter, Urea-Eindüsung, Mischstrecke
und SCR-Katalysatoren platzsparend
in einem Gehäuse vereint«, so
der Emsdettener Spezialist für Abgasnachbehandlungsanlagen.
Diese Bauweise
ermögliche den Einsatz auch in
engsten Maschinenräumen, um eine effektive
Abgasreinigung für zukünftige
Abgasstufen zu gewährleisten. Dank
der internen Modulbauweise könne zu
einem späteren Zeitpunkt beispielsweise
ein Schalldämpfermodul durch ein
SCR-Modul und dessen Komponenten
ausgetauscht werden. So könnten Investitionen
individuell und gestuft getätigt
werden. Außerdem ließe sich das System
durch das Thermomanagement-System
Helios-FFB erweitern. Ein optionaler
Bypass, der bei einer Fehlfunktion automatisch
öffne, gebe die Umgehung des
24 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
Schiffstechnik
Harbisch, Ostseestaal und Kräutler
Auch bei Kadlec & Brödlin infomierten sich die Besucher über Neuentwicklungen
DPF oder des SCR-Systems frei und gewährleiste
für Mensch und Maschine einen
sicheren Notbetrieb, heißt es.
Das ebenfalls im Bereich der Abgasreinigung
als innovativ bekannte Unternehmen
Tehag Deutschland präsentierte
einmal mehr seien Lösungen zur
nachhaltigen Abgasnachbehandlung von
Diesel- und Gasmotoren. Kernstücke der
Ausstellung waren die Systeme zur Abgasreinigung
von Partikeln und gasförmigen
Schadstoffen. Verschiedene Rußpartikelfiltersysteme
sowie das »t-blue
NO x reduction System« zur Minderung
von Stickoxydemissionen wurden ebenfalls
vorgestellt.
Zudem präsentierte Tehag auch verschiedenen
TENOR-Schalldämpfersysteme
zur Reduzierung von Geräuschemissionen
aus Verbrennungsmotoren sowie
Rohrleitungslösungen, Hitzeschutzisolierungen
und Verbindungs-/Befestigungstechnik.
So zeigte die Moerser Firma im
Sinne ihres unternehmerischen Leitbildes
»Diesel Emission Management« einen
breiten Überblick über alle Lösungen zur
Reduzierung von Abgasemissionen bei
Schiffen sowohl für Antriebsmotoren als
auch Nebenaggregate.
Der erkennbaren Tendenz, zukünftig
auch elektrische Antriebe in bestimmten
Bereichen zu bevorzugen, beispielsweise
in der Personenschifffahrt bzw. in
Ansätzen auch in der Güterschifffahrt
wie beim Vorhaben PortLiner, stellte
sich in Kalkar die Firma Aentron speziell
mit Lithium-Ionen-Akkus. Akkus mit
dieser Technik sind derzeit Marktführer
bei wieder aufladbaren Stromspeichern.
Im Bereich Heimspeichersysteme haben
sie Bleibatterien schon zu über 90% ersetzt.
Das auch für die Binnenschifffahrt
die Vorteile von Lithium-Ionen-Zellen
klar auf der Hand liegen, betonte Marianne
Grub von dem Garchinger Unternehmen.
Sie seien hinsichtlich der Anzahl
der Ladezyklen, der Energiedichte
und der Selbstentladungsrate ihren Konkurrenten
weit überlegen. Hinzu kämen,
dass sie praktisch wartungsfrei und unschlagbar
kompakt seien. In der Berufsschifffahrt,
ob am Meer oder auf Flüssen,
wie auch bei privater Nutzung spielten
zuverlässige Akkus in vielen Bereichen
eine oft überlebenswichtige Rolle. Wenn
diese dann auch noch so langlebig und
wartungsfreundlich seien, dass Wartungskosten
entfielen und Diesel für den
Betrieb der Generatoren eingespart werden
könne, dann rechneten sie sich auch
– in Zeit und in Geld.
Die Vorteile von Lithium-Ionen-
Batterien im Vergleich zu Bleibatterien
für die Binnenschifffahrt sind, herstellerunabhängig,
deutlich. »Durch
die Schnellladefähigkeit verringern
sich die Generatorlaufzeiten und somit
die Kraftstoffkosten. Da der Generator
nicht mehr so oft laufen muss, sinken
die Servicekosten. Die Lebensdauer von
Lithium-Ionen-Batterien ist zehn Mal
höher als die von Bleibatterien. Das
trägt zu einer erheblichen Reduktion
der Gesamtbetriebskosten bei, genauso
wie der Umstand, dass Lithium-Ionen-
Zellen am Ende der Lebensdauer problemlos
getauscht und die Batterien wieder
verwendet werden können«, nennt
das Unternehmen die Vorzüge dieser
Technik.
Für die Verwendung dieser Akkus
im Schifffahrtsbereich seien spritzwasserdichte
Lösungen nötig. Akkus
seien hoher mechanischer Beanspruchung
ausgesetzt und müssten feuerund
hitzebeständig sein. Wichtig sei
auch, dass die Akkus schnell und problemlos
ohne lange Rüstzeiten getauscht
werden könnten. Die Li-Ionen-Produkte
von Aentron werden in Deutschland
entwickelt und produziert. Sie sind laut
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Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 25
Schiffstechnik
Breit aufgestellt ist das Produktportfolio von Wittig
Die Batterien von aentron können auch hochkant
reiche, vom Fahrgastschiff bis zum privaten
Elektromotorboot und decken
viele Einsatzfelder ab, beispielsweise
für den Elektroschiffsantrieb, für Hybridmotoren
oder die Bordversorgung.
Die breite Palette der Aussteller auf
der STL spiegelte auch in diesem Jahr
wieder die Themenvielfalt der Binnenschifffahrt
wider. Das ließ sich auch an
den angesteuerten Ständen des Messerundgangs
von Eröffnungsgästen ablesen.
Der führte zunächst zum Motorenspezialisten
CAT/Zeppelin, ging dann
zu Formstaal und Kräutler Elektromaschinen
und nahm Kurs auf die Tischlerei
& Alubau Wessels. Die MSG eG, die
Firma Exomission sowie der TÜV Nord
waren weitere Besuchsziele. Mit Scan-
Diesel, der Fischer Abgastechnik und
der Buss Data GmbH spannte sich der
Themenbogen weiter. Wittig, der Duisburger
Schiffsausrüster, war ein weiteres
Rundgangziel, hier wurde unter dem
Motto »Wir machen es - einfach«, der
Live-Betrieb des firmeneigenen Webshops
vorgeführt. Bei Björn Bosch vom
Walter-Eucken-Berufskolleg ging es
um Fragen der Ausbildung, die Tehag,
die Bank für Schifffahrt sowie die KSD
Werft präsentierten ihre jeweiligen Bedeutungen
für die Binnenschifffahrt
ebenso wie die Deutsche Transportgenossenschaft.
Verbände nutzen die Plattform
Erstmals machte die Europäische Vereinigung
der Binnenschiffer (EVdB) von
der Möglichkeit Gebrauch, sich einem
größeren Fachpublikum vorzustellen.
Iris Klinkenberg, erst am 17. September
neu gewählte Vorsitzende des Verbandes,
führte, verstärkt durch ihre Vorstandskollegin
Iris Rutjes-Felsecker und weitere
Vorstandsmitglieder, zahlreiche Gespräche
über aktuell brennende Themen der
praktizierenden Binnenschiffer. Auf der
»To-do-Liste« des Verbandes, der während
der Messe zahlreiche neue Mitglieder
aufnehmen konnte, stehen viele Themen,
die den in der Binnenschifffahrt
tätigen Menschen oft Kopfzerbrechen bereiten.
Die Problematik von entfallenen
oder unzulänglichen Liegeplätzen oder
Autoabsetzplätzen gehören ebenso dazu
wie der marode Zustand von Schleusen.
Mit BdS wandte sich ein weiterer,
schon lange bestehender Berufsverband
an die Branchenkräfte. Hier waren die
neuen Ausbildungsvorgaben sowie viele
arbeitstechnische Regelungen ebenso Gesprächsgegenstand
wie der Zustand der
Infrastruktur. Der BdS ist insbesondere
der Interessenvertreter für in der Binnenschifffahrt
tätige Selbstständige.
Die »Shipping | Technics | Logistics«
hat sich mit ihrer fünften Auflage als stets
sehr gut besuchte und einzige Fachmesse
für das Binnenschifffahrtsgewerbe in
Deutschland etabliert. Dies hatte auch
Martin Staats, der Präsident des Bundesverbandes
der Deutschen Binnenschifffahrt
(BDB), in seinem Grußwort zur Eröffnung
betont: »Die Messe ist fest im
Gewerbe angekommen. Sie ist eine hervorragende
Möglichkeit, sich mit Fachleuten
aus verschiedensten Bereichen
des Systems Wasserstraße auszutauschen
und dabei wertvolle Expertise mitzunehmen.«
Der BDB-Präsident ging auch auf
verschiedene aktuelle Projekte und Herausforderungen
der Binnenschifffahrt
ein. »Nach dem letzten großen Strukturwandel
in den 1970er- und 1980er-Jahren
spüren wir spätestens seit den 2010er-
Jahren wieder einen ›wind of change‹ in
der Binnenschifffahrt, zum Beispiel hinsichtlich
sich ändernder Marktstrukturen
oder des Umgangs mit Umweltaspekten,
befeuert durch die Dieseldiskussion
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26 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
Schiffstechnik
im Schiff eingesetzt werden
Der EVdB traten in Kalkar mehrere neue Mitglieder bei
und die strengen, von der EU verordneten
Abgasgrenzwerte für Binnenschiffsmotoren«,
so Staats. Hierauf solle der in
Arbeit befindliche »Masterplan Binnenschifffahrt«
ebenso Antworten liefern wie
auf die dringend zu behebenden Infrastrukturdefizite
entlang der Bundeswasserstraßen.
Auch der sich abzeichnende
Fachkräftemangel im Gewerbe sei eine
Herausforderung.
Staats lobte zudem, dass es den europäischen
Dachverbänden für die Binnenschifffahrt,
EBU und ESO, gelungen sei,
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erstmals eine europäische Plattform für
die Binnenschifffahrt (IWT-Plattform)
zu gründen. »Die Gesetzgebung wird zunehmend
europäischer. Deswegen ist die
Plattform, die mittlerweile intensiv ihre
Arbeit aufgenommen hat, der richtige
und notwendige Schritt, um nah am Geschehen
zu sein und die politischen Rahmenbedingungen
für unseren Verkehrsträger
erfolgreich mitzugestalten«, so
Staats weiter. Eine nochmalige nachteilige
Entwicklung wie bei der Motorenrichtlinie
NRMM sei dringend zu vermeiden.
Kurz nach Messeschluss kündigte der
Veranstalter an, dass es 2019 erneut die
STL in Kalkar geben werde. Der Termin
für das kommende Jahr steht bereits fest.
Die »STL - Shipping | Technics | Logistics«
findet 2019 am 24. und 25. September
statt.
Lediglich die Zeiten werden ein wenig
angepasst: Dienstag, 24. September 2019:
11.00 bis 19.00 Uhr mit Dock & Rock Party
ab 21.00 Uhr in der Schiffsbar; Mittwoch,
25. September 2019: 11.00 bis
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Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 27
Schiffstechnik
SMM mit erfolgreicher Bilanz
13 Hallen mit insgesamt 93.000 m2 Fläche, dazu knapp 2.300 Aussteller und
50.000 Fach besucher aus mehr als 120 Ländern: Die SMM hat ihre Position als wichtigste
Messe der globalen maritimen Industrie einmal mehr unter Beweis gestellt
Von Thomas Wägener
Bereits zum 28. Mal hat die maritime
Weltleitmesse Anfang September
Station in Hamburg gemacht. Bernd Aufderheide,
Vorsitzender der Geschäftsführung
des Organisators Hamburg Messe
und Congress (HMC), blickt sehr zufrieden
auf die viertägige Veranstaltung zurück:
»Die SMM 2018 war ein voller Erfolg.
Es ist uns gelungen, die wichtigen
Themen zu adressieren und damit Impulse
für die Zukunft zu setzen.«
Die diesjährige SMM stand unter dem
Motto »Trends in SMMart Shipping«.
Digitalisierung ist neben dem Umweltschutz
ein zentraler Treiber der Branche.
Das zeigte sich auch an den Ständen, die
häufig mit Touchscreens, Simulatoren
und Virtual-Reality-Brillen innovative
Techniklösungen erlebbar machten.
»In diesem Jahr konnte man richtig sehen,
dass die digitale Transformation den
maritimen Sektor erreicht hat. Die SMM
ist ein großartiger Ort, um sich damit zu
befassen«, so Frank Coles, zu dem Zeitpunkt
Präsident der Transas Group, jetzt
CEO von Wallem.
Mit Zukunftsthemen hatte sich bereits
am Montag, und somit einen Tag vor dem
eigentlichen Messebeginn, der Maritime
Future Summit als Eröffnungsveranstaltung
des SMM-Konferenzprogramms befasst.
Bei der zweiten Auflage war erneut
HANSA - International Maritime Journal,
die Schwesterpublikation der »Binnenschifffahrt«
Mitveranstalter. Viel
Aufmerksamkeit erregte auch die »Maritime
3D-Printing Show Area«, die erstmals
auf einer maritimen Messe zu sehen
war. Hier konnte der 3D-Druck live verfolgt
werden.
Begleitet wurde die SMM wieder
von hochkarätig besetzten Fachkonferenzen,
die Themenfelder wie Digitalisierung
(Maritime Future Summit),
Umweltschutz (Global Marine Environmental
Congress), Meeresforschung
(Offshore Dialogue) sowie Sicherheit
und Verteidigung (Maritime Security
& Defence) kompetent abdeckten und
Fotos. Selzer/Wägener
28 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
Schiffstechnik
mit mehr als 500 Teilnehmern sehr gut
besucht wurden. Insgesamt habe sich die
Stimmung gegenüber dem Jahr 2016, das
stärker von der Schifffahrtskrise geprägt
war, deutlich aufgehellt, so der allgemeine
Tenor. Die wirtschaftliche Situation
in der Branche werde deutlich positiver
beurteilt als in den vergangenen Jahren.
Zwar ist die maritime Weltleitmesse
hauptsächlich auf die Seeschifffahrt fokussiert,
doch auch einige in der Binnenschifffahrt
vertretene Unternehmen waren
mit Ständen präsent und stellten sich
und ihre Tätigkeitsfelder vor.
Wessels sichert sich Auftrag
Die auf den Ausbau von Schiffen spezialisierte
Firma Wessels freute sich über einen
Auftrag, denn mit der Neptun Werft
wurde ein Vertrag über die Lieferung
und Einrichtung von vier Steuerhäusern
für Schiffe der Longship-Serie von
Viking River Cruises unterzeichnet. Die
Einheiten sollen 2020 abgeliefert werden.
Die Neptun Werft und die Firma Wessels
verbindet eine langjährige Zusammenarbeit,
die auf das Jahr 2000 zurückgeht,
als der Bau der ersten vier Schiffe
für A-Rosa Flussschiff begonnen hatte.
Einer der Großkunden der Neptun
Werft ist heute die Reederei Viking River
Cruises mit ihren Schiffen der Longship-
Serie. Aktuell habe man zwölf Einheiten
von Viking im Orderbuch, sagt Eike
Karsdorf, bei der Neptun Werft zuständig
für den Einkauf. Sechs davon
sollen im kommenden
Frühjahr abgeliefert werden.
Auch für die Steuerhäuser
dieser Einheiten
zeichnet Wessels
verantwortlich, ebenso
wie für zahlreiche baugleiche
Schwesterschiffe.
Der auf der SMM gezeichnete
neue Auftrag umfasst
vier weitere Schiffe dieser
Klasse. Nach Angaben von Wessels
soll die Innenausstattung der Brückenhäuser
im Laufe des Jahres 2019 abgeschlossen
sein. Die Übergabe der Neubauten
an Viking ist dann 2020 vorgesehen.
Der Kunde habe sich entschlossen, in
die neuen Einheiten ein Brückenanfahrwarnsystem
zu integrieren, sagt Jan Wessels,
Sohn von Unternehmenschef Johannes
Wessels, der die Firma zusammen
mit seinem Bruder Helmut führt. Gerade,
wenn es gelte, kurzfristige Kundenwünsche
umzusetzen, sei eine spontane
Zusammenarbeit und eine schnelle Lösung
notwendig, betont er. Mit der Neptun
Werft habe das immer bestens geklappt,
ergänzt Prokurist Frank Albers.
Auch Karsdorf bestätigt die gute Zusammenarbeit
beider Unternehmen.
Neues Design für Mehrzweckschiffe
Das Unternehmen Kabe Ingenieurbüro
aus Hamburg präsentierte in der Hansestadt
ein neues Schiffsdesign, das sogenannte
KB-025. Es handelt sich um
Mehrzweckschiffe, die sowohl für den
Transport von Containern als auch Windkraftkomponenten
eingesetzt werden
können. Hauptabmessungen, Laderaum,
Tankvolumen und Tanklage seien optimiert
worden, um sowohl die Wartung
als auch den Betrieb zu vereinfachen. Ferner
sei die Brücke so konstruiert worden,
Die Mehrzweckschiffe können u.a. Container
und Windkraftkomponenten transportieren
dass Überwachungsvorrichtungen installiert
werden könnten, um alle Schiffparameter
zur Optimierung der Seefahrt und
zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs
kontrollieren zu können, teilte das Ingenieurbüro
mit.
Sechs Schiffe für eine nicht näher genannte
deutsche Reederei seien in Auftrag
gegeben worden, so die Hamburger.
Der Bau des ersten Frachters soll noch in
diesem Jahr in Vietnam auf der Halong
Shipyard beginnen. Die Einheiten sind
gut 87,50 m lang, 12,90 m breit und haben
einen Tiefgang von bis zu 5,30 m. Die
Höchstgeschwindigkeit beträgt 11,5 kn,
der »Eco-Speed« 10 kn. Die Tonnenkapazität
ist mit 3.600 t angegeben, die Größe
des Laderaums mit 58 x 10,60 m.
Die von DNV GL zertifizierten Einheiten
bieten Platz für bis zu acht Personen
und haben eine Kapazität von jeweils
108 TEU, wobei 36 Boxen an und 72 unter
Deck gestellt werden können.
Die Hauptmaschinen bringen es nach
Angaben des Ingenieurbüros auf eine
Leistung von 1.520 kW bei 1.000 rpm.
Der Generator leistet 250 kW, der Bugstrahler
200 kW. Der Propeller hat einen
Durchmesser von 2.850 mm. Drei Anker
sind pro Schiff vorgesehen, darüber hinaus
eine Winde auf dem Achterdeck und
zwei auf dem Vorschiff. Ferner verfügen
die Einheiten über einen Deckkran. n
Quelle: Kabe Ingenieurbüro
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 29
Schiffstechnik
Methan-Projekt startet in Friedrichshafen
Insgesamt 27 Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft haben in Friedrichshafen das
Projekt MethQuest begonnen. In den kommenden drei Jahren wollen sie Technologien
entwickeln, die die Energiewende durch Erzeugung und Einsatz methanbasierter
Kraftstoffe aus erneuerbaren Quellen unterstützen
In sechs Verbundvorhaben von der Methangewinnung
über neue Motorenkonzepte
für Schiffe, Blockheizkraftwerke
und Pkw bis hin zur Sektorenkopplung
durch Microgrid-Lösungen für Binnenund
Seehäfen sowie zur systemanalytischen
Bewertung gibt es technische
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten.
Den Startschuss gab der Koordinator
der Bundesregierung für die maritime
Wirtschaft, Norbert Brackmann, am
vergangenen Freitag in Friedrichshafen.
Die gemeinsame Leitprojektkoordination
übernehmen Rolls-Royce Power Systems
und die DVGW-Forschungsstelle
am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher
Instituts für Technologie (KIT).
Quelle: Rolls-Royce
MethQuest untersucht, wie
methanbasierte Kraftstoffe aus
erneuerbaren Quellen gewonnen,
genutzt und in den Markt eingeführt
werden können
Großes Potenzial für Gas- und
Blockheizkraftwerke
Im Rahmen von MethQuest sollen Technologien
entwickelt und untersucht werden,
durch die methanbasierte Kraftstoffe
aus erneuerbaren Quellen gewonnen, in
mobilen und stationären Anwendungen
genutzt und schnell in den Markt eingeführt
werden können. Während Gas insbesondere
in der Wärmeversorgung weit
verbreitet sei, sei dessen Potenzial im Personen-,
Güter- und Schiffsverkehr bisher
kaum erschlossen, heißt es. Auch die
Nutzung zur flexiblen Strom- und Wärmegewinnung
in Blockheizkraftwerken
stagniere seit mehreren Jahren, obwohl
stromgeführte Kraft-Wärme-Kopplungs-
Anlagen als wichtiger Baustein der Energiewende
gelten.
Sektorenkopplung im Hafen
Karlsruhe wird untersucht
Am Beispiel des Hafens Karlsruhe werden
Schnittstellen und Synergien der
Sektorenkopplung untersucht und simuliert.
Ganz konkret geht es dabei um die
Frage, wie Strom, Gas und Wärme örtlich
bedarfsgerecht gewonnen und den Verbrauchern
bereitgestellt werden können.
Zu den Verbrauchern zählt die lokale Hafeninfrastruktur
genauso wie die städtische
Busflotte und Schiffe. Auch Speichermöglichkeiten
werden mitbetrachtet,
um das lokale Netz möglichst eigenständig
betreiben zu können.
»Für eine erfolgreiche Energiewende ist
es unabdingbar, dass die Sektoren Energie
und Verkehr gekoppelt und gesamtheitlich
betrachtet werden. Dabei spielen
methanbasierte Kraftstoffe, die anhand
von Strom aus erneuerbaren Energiequellen
(Power to Gas) gewonnen werden,
eine wichtige Rolle. Mit ihnen lassen
sich Treibhausgasemissionen signifikant
senken, was uns dabei unterstützt, die
Klimaschutzziele zu erreichen. Die Weiterentwicklung
der Technologien, durch
die diese Kraftstoffe energieeffizient eingesetzt
werden können, ist ein wesentlicher
Bestandteil des Leitprojekts Meth-
Quest«, so Brackmann.
Den Angaben zufolge hat das Vorhaben
ein Gesamtvolumen von 32 Mio. €
und wird vom Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie (BMWi) mit insgesamt
19 Mio. € gefördert.
Stellvertretend für die 27 Partner aus
Industrie und Forschung nahmen Andreas
Schell, Vorstandsvorsitzender von
Rolls-Royce Power Systems, und Frank
Graf, Bereichsleiter Gastechnologie der
DVGW-Forschungsstelle am Engler-
Bunte-Institut des Karlsruher Instituts
für Technologie (KIT), den offiziellen
Förderbescheid entgegen.
Verbundprojekte sorgen für
Innovationsschub
Graf sieht den sektorenübergreifenden
Untersuchungsansatz als bedeutend an:
»Durch die sechs Verbundprojekte erreichen
wir einen Innovationsschub in zahlreichen
Bereichen, angefangen bei der
Entwicklung neuartiger Lösungen, um
Gas aus erneuerbaren Energien zu gewinnen,
über neuartige Motorenkonzepte
für Pkw, stationäre Anwendungen und
Schiffsantriebe bis hin zur Gestaltung von
Microgrids für Binnen- und Seehäfen.«
Andreas Schell begrüßt das Engagement
aller Projektteilnehmer als einen
wichtigen Beitrag für die Energiewende:
»Als Lösungsanbieter treiben wir mit unserer
Green- und Hightech-Initiative seit
längerem den Einsatz alternativer Kraftstoffe,
die Entwicklung neuer MTU-Gasmotoren
und die weitere Elektrifizierung
von Antrieben und Energiesystemen voran.
Dies gelingt uns nur in enger Zusammenarbeit
mit starken Partnern, wie in
diesem Projekt«, stellte er bei der Veranstaltung
heraus. RD
30 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
Schiffstechnik
Unsicherheit bei
Motoren bleibt
Die angekündigten verschärfteren
Emissionsgrenzwerte sorgen im Markt
weiter für eine große Unsicherheit.
Das liegt vor allem darin begründet,
dass es noch immer keinen Hersteller
gibt, der ein Produkt entwickelt hat,
das die Anforderungen erfüllt
HÖCHSTE
ANPASSUNGS-
FÄHIGKEIT
Nahtlose Integration - effizienter Betrieb
Wie schon im Vorjahr waren die Motorenhersteller in
den vergangenen zwölf Monaten sehr zurückhaltend
bezüglich Neuentwicklungen. Entsprechend haben
sich in der Angebotspalette nur wenige Veränderungen
ergeben, abgesehen von ein paar Leistungsanpassungen.
oder sich verändernden Kolbengeschwindigkeiten.
Ein Grund ist die weiter herrschende Unsicherheit im
Markt, denn obwohl die NRMM-Richlinie mit schärferen
Emissionsgrenzwerten für Motoren unter 300 kW kurz
bevor steht – Stichtag ist der 1. Januar 2019 – gibt es noch
immer keinen Hersteller, der einen Motor entwickelt hat,
der diese Grenzwerte einhält. Ein großes Problem ist es,
eine Zertifizierung zu erhalten, die sehr aufwendig sein
soll, wie mehrere Hersteller berichten.
Da die künftigen Regelungen jedoch ausschließlich für
Neumotoren gelten, haben Werften aktuell zahlreiche
Aufträge für den Einbau von Motoren, denn die Schifffahrtsunternehmen
haben verständlicherweise ein großes
Interesse daran, Veränderungen an den Antriebseinheiten
noch in diesem Jahr vorzunehmen, um nicht unter
die neuen Regelungen zu fallen.
Neubaugeschäft gestaltet sich schwierig
So gut das Geschäft für Umrüstungen derzeit läuft, umso
schwieriger ist es aktuell, für Werften an Neubauaufträge
zu kommen, da nach jetzigem Stand ab dem 1. Januar
2019 in die Schiffe kein zertifizierter Motor unter 300 kW
eingebaut werden kann, weil es eben keine Produkte auf
dem Markt gibt, die die Emissionswerte der dann in Kraft
tretenden NRMM-Richtlinie erfüllen. Der ein oder andere
Motorenhersteller denkt deshalb bereits darüber nach,
sich aus dem Geschäft zurückzuziehen.
Für Motoren mit einer Leistung von über 300 kW gelten
die schärferen Emissionsgrenzwerte dann ab dem 1. Januar
2020. Auch hier gibt es nach aktuellem Stand noch
keinen Motor, der die dann geltenden Richtwerte erfüllt.
Dem Vernehmen nach hat der ein oder andere Hersteller
aber bereits angedeutet, die Entwicklung vorantreiben
zu wollen und im kommenden Jahr »etwas Neues zu präsentieren«.
Auf den folgenden Seiten sind die Hersteller von Schiffshauptantrieben
in alphabetischer Form aufgeführt. Motoren
gleicher Serie wurden zusammen gefasst. TWG
Volvo Penta D16
Ein kraftvolles Gesamtpaket für eine mehrmotorige
Anwendung. Für eine Diesel-Elektrische-Anlage oder
eine Hybridlösung ist die schnelle Reaktionszeit und
die flexible Umwandlung der Energien in Verbindung
mit den Antriebssystemen enorm wichtig. Die erweiterte
Garantiezeit, über die beschränkten Gewährleis-
tungen hinaus, sichert Produktivität und einen
störungsfreien Betrieb.
www.volvopenta.com
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 31
Schiffstechnik
Motorenliste18
Leistung Drehzahl EU bzw. ZKR Baureihe Zylinder Mittel–
druck
Bohrung/
Hub
Kolben–
Geschw.
Spez.
Verbr.
kw min –1 – – – bar mm m/s g / kWh
ABC Anglo Belgian Corporation NV
Wiedauwkaai 43, B–9000 Gent
Tel. +32 9 267 00 00, Fax +32 9 267 00 67, info@abcdiesel.be, www.abcdiesel.be
720–1335 720–1000 Stufe 2 DZD 6, 8 R 12,50 256 / 310 7,4–10,3 –
1440–2670 720–1000 Stufe 2 (V) DZD 12, 16 V 12,50 256 / 310 7,4–10,3 –
600–2000 720–1000 Stufe 2 DZC 6, 8 R 18,80 256 / 310 7,4–10,3 –
2000–4000 720–1000 Stufe 2 (V) DZC 12, 16 V 18,80 256 / 310 7,4–10,3 –
3900–5200 600–750 Stufe 3 DL36 6, 8 R 24,00 365 /420 8,4–10,5 –
Moteurs Baudouin SA
Technoparc du Brégadan CS 50001 F–13711 Cassis Cedex
Tel. +33 4 88 68 85 00 , Fax +33 4 88 68 85 38, www.moteurs–baudouin.com
95–185 2100–2500 – W10M 4-6 R 15,9–18,2 105 / 130 9,1–10,8 211–226
264 2100 – M16 6 R 15,8 126 / 130 9,1 210
294–331 1800–2100 – W126M 6 R 16,6–17,9 126 / 155 9,3–10,3 200–210
331–425 1800–2200 Stufe 2 M19.3 6 R 18,5–20,4 126 / 155 9,3–11,4 199–218
331–883 1800–1950 – M26.2 6 R, 8, 12 V 14,1–17,4 150 / 150 9,0–9,8 198–211
478–1103 1800 – M33 5 R, 12 V 16,5–19,1 150 / 185 11,1 209–219
441–1214 1800–2300 – M26.3 6 R, 12 V 18,8–20,3 150 / 150 9.0–11,5 197–215
Perkins
Bergen Diesel siehe Rolls–Royce
BU Power Systems GmbH & Co. KG (Distributor)
Perkinsstraße 1, D–49479 Ibbenbüren
Tel. +49 5451 50400, Fax +49 5451 5040 100, info@perkins.com, www.perkins.com
64 2400 RCD, Stufe 2 M 92B /1104 4 R – 105 / 127 – –
143 2100 RCD, Stufe 2 M 190C / 1106 6 R – 105 / 127 – –
161 2400 RCD, Stufe 2 M 216C / 1106 6 R – 105 / 127 – –
186 2400 RCD, Stufe 2 M 250C / 1106 6 R – 105 / 127 – –
225 2400 RCD, Stufe 2 M 300C / 1106 6 R – 105 / 127 – –
Bukh AS
Aabenraavei 13-17, 6340 Krusaa (Denmark), 6340 Krusaa (Denmark)
Tel.: +45 73 33 10 44, Fax.: 45 74 62 74 07, ml@bukh.dk, www.bukh.dk
18-35 3600 – DV 2,3 R – 85 – –
21-35 2800–3600 – EPA 2,3,4 R – 78-87 – –
221-368 3500–3600 – VGT 8 V – 103 – –
199 3800 – S 6 V – 84 – –
93 4000 – U 4 R – 77 – –
55-125 3200–4000 – MO 4 R – 85 – –
140-215 2500–4000 – SE 6 R – 85 – –
81-162 3000–4000 – D3 5 R – 81 – –
132-221 2800–3500 – D4 4 R – 103 – –
221-320 3500 – D6 6 R – 103 – –
Cummins
Caterpillar siehe Zeppelin Power Systems
Cummins Authorised Marine Distribution Partner: METEC-TF-Motoren GmbH
Kaiserstraße 6, D–67761 Kaiserslautern
Tel.: +49 (0) 39774-29155, Fax: +49 (0) 39774-29156, info@metec-tf-motoren.de, www.cummins.com
184–224 2600 Stufe 2, 3A QSB 6.7 6 R 12,7 107/ 124 10,7 –
368 2600 Stufe 2, 3A QSB 8.3 6 R 20,6 114 / 135 11,7 –
210–302 1800–2100 Stufe 2, 3A QSL9 6 R 18,5 114 / 145 8,7 –
220–449 1800–2300 Stufe 2, 3A QSM11 6 R 13,5 125 / 147 9,0 –
336–447 1800 Stufe 2, 3A QSX15 6 R – 137/169 – –
373–597 1800–2100 Stufe 2, 3A QSK19 6 R 19,9 159 / 159 10,0 –
634–746 1800 Stufe 2, 3A K38-M Tier 2 12 V 13,2 159 / 159 9,5 –
746–1044 1800–1900 Stufe 2, 3A QSK38 12 V 18,5 159 / 159 9,5 –
1268–1641 1800–1900 Stufe 2, 3A QSK50 16 V 19,3 159 / 159 9.5 –
32 2 HANSA Binnenschifffahrt International – ZfB Maritime – 2018 – Journal Nr. 10 – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 9
Motorenliste18
Schiffstechnik
Leistung Drehzahl EU bzw. ZKR Baureihe Zylinder Mittel–
druck
Bohrung/
Hub
Kolben–
Geschw.
Spez.
Verbr.
kw min –1 – – – bar mm m/s g / kWh
1491–1864 1600–1900 Stufe 2, 3A QSK60 16 V 18,2 159 / 190 12,0 –
2386–3132 1500–1800 Stufe 2, 3A QSK95 16 V 20,1–23,3 190 / 210 10,5–11,9 –
Doosan Infracore Co., Ltd.
18–12 Euljiro 6–ga, Jung–gu, Seoul, Korea
Tel. +82 2 3398 8521, Fax +82 2 3398 8509, www.doosaninfracore.com
118–210 2100–2200 – L, L–T, L–TI 6 R – 111 / 139 9,7–10,2 –
132 2200 – L 066 TI 6 R – 102 / 118 7,9 –
206–265 2000 – L–TI, M–T, M–TI 6 R – 123 / 155 10,3 –
353–883 1800–2300 – V–TI 8, 10, 12 V – 128 /142 8,5–10,9 –
FPT Fiat Powertrain Technology S.p.A.
Viale del Industria 15 / 17, I–20010 Pregnana Milaese–Milano
Tel. +39 02 935 101, Fax +39 02 935 90029, www.fptpowertrain.com
125 2800 Stufe 2 N 45 4 R 15,6 102 / 120 11,3 218
132–258 2500–3000 Stufe 2 N 67 6 R 11,3–23,0 104 / 132 11,0–13,2 203–207
199 3000 Stufe 2 N 60 6 R 11,8 102 / 120 12,0 207
147–456 2000–2530 Stufe 2 C 87 6 R 21,2–24,8 117 / 135 9,0–11,4 210–224
206–607 2000–2400 Stufe 2 C13 6 R 22,5–25,0 135/150 10,0–12,0 195–220
Yanmar
Friedrich Marx (Distributor)
Wendenstraße 8–12, D-20097 Hamburg
Tel. +49 40 23 779 155, Fax +49 40 23 779 150, o.rohde@marx-technik.de, www.marx-technik.de
CHS-Motoren
125–206 2550–2600 E3 CH 6 R 6,24–13,6 105 / 125 10,63 223–252
204–298 1880–1950 E2 / E3 HA2M 6 R 17,9–22,4 133 / 165 10,4–11,7 209–212
265–374 2400–2700 E3 CXBM 6 R 9,91–13,95 110 / 130 10,3–10,7 214–220
368–515 1950–2200 E2 / E3 HYM 6 R 16,4–20,4 133 / 165 10,7–12,1 201–211
485–749 1840–2000 E2 AYEM 6 R 14,0–20,3 155 / 180 11,0–11,6 205–217
485–1340 1840–1900 E2 / E3 AYM 6, 12 R 15,0–20,4 155 / 180 11,0–11,6 202–205
LDC-Motoren
110–184 3500–3800 E3 LV 4 R – 92 / 104 – –
118–177 3300 – LHA 4 R – 100 / 110 – –
220 3800 – LPA 6 R – 94 / 100 – –
235–272 3800 E3 LV 8 V – 86 / 96 – –
293–324 3300 E3 LY 6 R – 106 / 110 – –
243–293 3200 – LY2M 6 R – 106 / 110 – –
GE Transportation Systems Marine & Stationary Power
2901 East Lake Road, Erie, Pennsylvania 16531 USA
Tel. +1 814 875 5034, ge–marinestationary@trans.ge.com, www.getransportation.com
1308–3357 900–1050 – 228 8, 12, 16 V – 229 / 267 8,0–9,3 –
1498–4661 900–1050 – 250 6, 8 R, 12, 16 V – 250 / 320 9,6–11,1 –
The Hanshin Diesel Works, Ltd.
Shinko Building, 8 Kaigan–dori, Chuo–ku, Kobe 650–0024, Japan
Tel. +81 78 332 2081, Fax +81 78 332 2080, www.hanshin–dw.co.jp
625–1029 400–450 – LC / LH 26 G /A / G 6 R – 260 /440 5,9–6,6 –
1029 395 – LH 28 /G 6 R – 280 /460 6,1 –
1176–1471 380–430 – LH LC LZ 28 L / G 6 R – 280 / 530 6,7–7,6 –
1323 300 – LH 30 L / G 6 R – 300/600 6,0 –
1323 330 – LA 28 6 R – 280 / 590 6,5 –
1323 370 – LH 31/ G 6 R – 310 / 530 6,5 –
1471 280 – LH 32 L / G 6 R – 320 /640 6,0 –
1618 280–310 – LH 34 LA / G 6 R – 340/640 5,4–6,0 –
1765 780 – MUH28A 6 R – 280 / 340 8,8 –
1765–1838 260–265 – LA 34 6 R – 340 / 720 6,2–6,4 –
1765–1912 250–270 – LH 36 L /A / G 6 R – 360 / 670 5,6–6,0 –
1838–2427 730 – MX28 6, 8 R – 280/380 9,2 –
2206 250 – LH 38 L / G 6 R – 380 / 760 6,3 –
2427–2647 225–240 – LH 41 L /A / G 6 R – 410 / 800 6,0–6,4 –
HANSA International Maritime Binnenschifffahrt Journal – 155. Jahrgang – ZfB – 2018 – 2018 – Nr. – Nr. 109 333
Schiffstechnik
Motorenliste18
Leistung Drehzahl EU bzw. ZKR Baureihe Zylinder Mittel–
druck
Bohrung/
Hub
Kolben–
Geschw.
Spez.
Verbr.
kw min –1 – – – bar mm m/s g / kWh
Hyundai Heavy Industries Co., Ltd., Engine and Machinery Division
1, Jeonha–dong, Dong–gu, Ulsan, Korea
Tel. 82–52–202–7281–9, Fax +82 52 202 7300, k110@hhi.co.kr, www.hyundai–engine.com
575–960 900–1000 – H17/ 28 5, 6, 7, 8 R 22,7–24,1 170 / 280 8,4–9,3 193
800–1800 720–1000 – H21/ 32 5, 6, 7, 8, 9 R 21,7–24,1 210 / 320 7,7–10,7 186–189
1440–2700 720–1000 – H25 / 33 6, 7, 8, 9 R 22,2–24,7 250 / 330 7,9–11,0 184–185
Isotta Fraschini Motori S.p.A.
Viale Francesco de Blasio, Z.I., I–70 100 Bari
Tel. +39 080 534 5253, Fax +39 080 531 1095, isottafraschini@isottafraschini.it, www.isottafraschini.it
320–590 2300–2600 EPA Stufe 2 1306 6 R 14,7–24,1 130 / 142 – –
815–1100 2600–2800 EPA Stufe 2 1312 12 V 15,5–23,5 130 / 126 – –
815–1540 1800–2100 EPA Stufe 2 1708 / 12 8, 12 V 16,3–19,9 170 / 170 – –
Iveco siehe FPT Fiat Powertrain Technology
John Deere
John-Deere-Straße 90, D–61863 Mannheim
Tel. +49 621 82902, www.deere.de
56–168 2300–2600 Stufe 2 4045 4 R – 107/ 127 10,2–11,0 215–230
118–298 2400–2800 Stufe 2 6068 6 R – 107/ 127 9,7–11,9 200–213
242–373 2100–2400 Stufe 2 6090 6 R – 118 / 136 9,5–11,3 194–210
317–559 1800–2200 Stufe 2 6135 6 R – 132 / 165 9,9–12,1 204–214
Kelvin Diesels Plc
133 Helen Street, Glasgow G51 3HD, Lanarkshire
Tel. +44 141 445 2455, Fax +44 141 445 4567, kelvindiesels@britishpolarengines.co.uk, www.kelvindiesels.co.uk
298–399 1200–1350 – TA / B 8 R – 165 / 184 – –
414–508 2200–2300 – 125–6M 6 R – 125 / 150 – –
569–609 2100–2200 – 137–6M 6 R – 137/165 – –
64–1004 2000–2200 – 140–6M 6 R – 140 / 165 – –
720 2000 – 170–6M /A 6 R – 170 / 170 – –
PJSC Kolomensky Zavod
Partizan Str. 42, 140408 Kolomna, Moskau, Russland
Tel. +7 496 613 88 13, kz@kolomzavod.ru, www.kolomnadiesel.com
450–1673 360–750 – D 42 (30 / 38) 4, 6, 8 R – 300/ 380 – –
800–1250 750–1100 – D 49 (26 / 26) 8, 12, 16 V – 260 / 260 – –
Kolomna Diesel siehe PJSC Kolomensky Zavod
Koning Technisch Bedrijf B.V.
Eekhostweg 20, 7942 KC Meppel, Niederlande,
Tel.: +31 (0)522–461435, info@ktbkoning.nl, www.ktbkoning.de
187–315 1800 Stufe 2 KMD WS 6 R 130 / 146 198
268–375 1900 Stufe 2 KMD XF 6 R 130 / 158 198
298–410 1900 Stufe 2 KMD S14 8 V 127/ 140 198
187–525 1900 Stufe 2 KMD MV 6, 8, 10, 12 V 128 / 146 198
Yuchai Marine
50–90 1500–1800 Stufe 2 YC4D 4 R – 108 / 115 – 198–200
176–331 1500–2100 Stufe 2 YC6MK 6 R – 123 / 145 – 189
275–396 1500–1800 Stufe 2 YC6T 6 R – 145 / 165 – 198
478–706 1000–1500 Stufe 2 YC6C 6 R – 200 / 210 – 195
MAN Truck & Bus AG
Vogelweiherstraße 33, D–90441 Nürnberg
Phone +49 911 420 62 39, Fax +49 911 420 1939, man-engines@man.com, www.man–engines.com
147–588 1800–2300 Stufe 3A D 2676 6 R 7,4–24,7 126 / 166 10,0–12,7 201–225
735–882 1800–2300 Stufe 3A D 2868 8 V 18,2–28,5 128 / 157 9,4–12,0 206–229
1029–1397 1800–2300 Stufe 3A D 2862 12 V 15,1–30,1 128 / 157 9,4–12,0 198–224
Mitsubishi siehe ScanDiesel
34 4 HANSA Binnenschifffahrt International – ZfB Maritime – 2018 – Journal Nr. 10 – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 9
Motorenliste18
Schiffstechnik
Leistung Drehzahl EU bzw. ZKR Baureihe Zylinder Mittel–
druck
Bohrung/
Hub
Kolben–
Geschw.
Spez.
Verbr.
kw min –1 – – – bar mm m/s g / kWh
MTU Friedrichshafen GmbH
Maybachplatz 1, D–88045 Friedrichshafen
Tel. +49 7541 900, Fax +49 7541 90 5000, info@mtu–online.com, www.mtu–online.com
400–930 1800–2100 Stufe 2 2000 8, 12, 16 V 16,8–18,9 130 / 150 9,0–10,5 205–219
1000–2000 1900 Stufe 2 396 8, 12, 16 V 19,0 165 / 185 11,7 212–217
720–1939 2250–2450 Stufe 2 2000 8, 10, 12, 16 V 21,5–26,6 135 / 156 11,7–12,7 206–227
746–2560 1600–1800 Stufe 2 4000 8, 12, 16 V 14,7–22,4 170 / 210 11,2–12,6 199–212
1920–4300 1970–2100 Stufe 2 4000 12, 16, 20 V 22,6–28,5 170 / 190 12,5–13,0 210–230
Gasmotoren
746–2000 1600–1800 Stufe 2 4000 8, 16 V 93–125 170 / 210 11,2–12,6 9561
Nanni Trading srl
Himmernbogen 1a D–24955 Harrislee
Tel. +49 461 807 1708, Fax +49 641 807 1709, kim.stoecks@nannidiesel.com, www.nannidiesel.com
63–74 2800 – N4 85 / 100 4 R – 94 / 110 10,3 –
85 2600 – N4 115 4 R – 100 / 120 10,4 –
133–257 3400–3800 – V 6 180/200/270/
320 / 350
kJ/ kWh
6 V – 94 / 100 11,3–12,0 –
Niigata Power Systems Co., Ltd.
9–7, Yeasu 2–Chome, Chuo–ku, Tokyo 104–0028, Japan
Tel. +81 3 6214 2800, Fax +81 3 6214 2809, www.niigata–power.com
496 1450 – NSD 6 R – 160 / 210 10,2 –
570 1400 – NSDL 6 R – 160 / 235 11,0 –
761 1000 – 19HX 6 R – 190 / 260 8,7 –
761 1650 – 17HX 6 R – 165 / 215 11,8 –
989 420 – M 26 6 R – 260/460 6,4 –
1062 1000 – 22HX 6 R – 220 / 280 9,3 –
1062–1214 390 – M 28 6 R – 280/480 6,2 –
1260–1680 720 – 22 HLX 6, 8 R – 220 / 220 5,3 –
1368 360 – M 31 6 R – 310 / 530 6,4 –
1368 750 – 25HX 6 R – 250/ 350 8,8 –
1518 750 – 26HLX 6 R – 260/ 350 8,8 –
1746–1897 310–320 – M 34 6 R – 340 /620 6,4–6,6 –
1897–2427 750 – 28HX 6, 8 R – 280 / 370 9,3 –
1920–2880 800 – 28AHX DF 6, 8, 9 R – 280 / 390 – –
2220–3089 750–800 – 28AHX 6, 8, 9 R – 280 / 390 9,8–10,4 –
Perkins siehe BU Power Systems
Rolls–Royce Marine AS
Postboks 329 Sentrum N–5804 Bergen
Tel. +47 81520070, Fax +47 55536104, oda.spurkeland@rolls-royce.com, www.rolls–royce.com
1920–3000 900–1000 – C25:33 6, 8, 9 R 26,4–24,7 250 / 330 10,0–11,0 182–185
Gas Ottomotoren
1460–2430 900–1000 – C26:33 6, 8, 9 R 18,5 260 / 330 10,0–11,0 7450–7500
Mitsubishi
Diesel-elektrischer Antrieb (Schnelläufer)
ScanDiesel GmbH (Distributor)
Ermlandstraße 59, D-28777 Bremen
Tel. +49 421 67 53 210, www.scandiesel.de
545–1536 1200–1800 IMO-2, 3A SR 6 R, 12, 16 V 14,2–14,4 170/180 7,2–10,8 205–210
500–1960 1200–1500 IMO-2 SR-2 6 R, 16 V 14,2–14,4 170/220 8,8–11,0 205–210
709–752 1500–1800 IMO-2 SA-2 12 V 12,8 150/160 8,0–9,6 207–212
Mitsubishi Konventioneller Antrieb (Schnelläufer)
221–385 1530–1800 IMO-2, Stufe 2 SA-3 6 R 14,2 150/175 9,6–10,8 202–206
470–1380 1400–1800 IMO-2, 3A SR 6 R, 12, 16 V 14,2–14,4 170/180 9,6–10,8 205–210
480–1885 1350–1500 IMO-2 SR-2 6 R, 16 V 14,2–14,4 170/220 9,6–11,0 205–210
634–776 1940–2000 IMO-2, 3A SA-2 12 V 12,8 150/160 10,4–10,7 207–212
HANSA International Maritime Binnenschifffahrt Journal – 155. Jahrgang – ZfB – 2018 – 2018 – Nr. – Nr. 109 355
Schiffstechnik
Motorenliste18
Leistung Drehzahl EU bzw. ZKR Baureihe Zylinder Mittel–
druck
Bohrung/
Hub
Kolben–
Geschw.
Spez.
Verbr.
kw min –1 – – – bar mm m/s g / kWh
Mitsubishi Konventioneller Antrieb (Mittelschnelläufer)
1007–2984 900–1150 IMO-2, Stufe 2 SU 6, 8 R, 12, 16 V 15,4–16,2 240/260 9,2–10,0 207–215
1040–1156 930–960 IMO-2, Stufe 2 SU2 6 R 16,2 240/300 9,3–9,6 207–215
AGCO Power
Scania
Konventioneller Antrieb (Schnelläufer)
101 2200 IMO-2, Stufe 2 44 4 R – 108/120 8,8 224
133 2200 IMO-2,Stufe2 49 4 R – 108/134 9,8 231
191 2200 IMO-2, Stufe 2 66 6 R – 108/120 8,8 221
235 2200 IMO-2, Stufe 2 74 6 R – 108/134 9,8 229
301 2100 IMO-2, 3A 84 6 R – 111/145 10,2 230
Diesel-elektrischer Antrieb (Schnelläufer)
184– 368 1200–1800 IMO-2, 3A DI 13 M 6 R – 130/160 9,6 197–205
405–736 1800–2300 IMO-2, 3A DI 16 M 8 V – 130/154 9,2 205–216
Scania Konventioneller Antrieb (Schnelläufer)
162–294 1800–2100 IMO-2, 3A DI 9 M 5 R – 130/140 7,0–8,4 203–217
294–515 1800–2300 IMO-2, 3A, DI 13 70er M 6 R – 130/160 9,6–12,3 197–205
184–368 1800 IMO-2, Stufe 2 DI 13 80er M 6 R – 130/160 9,6 204–206
257–405 1800 IMO Tier 3 DI 13 092M 6 R – 130/160 9,6 194–199
405–515 1800 IMO-2, Stufe 2 DI 16 080M 8 V – 130/160 9,2 204–209
405–846 1800–2300 IMO-2, 3A DI 16 70erM 8 V – 130/154 9,2–12,1 204–219
Scania und Sisu siehe AGCO unter ScanDiesel
SKL Motor GmbH
Friedrich–List–Straße 8, D–39122 Magdeburg
Tel. +49 391 5046–0 , Fax +49 391 5046 529, info@skl–motor.de, www.skl–motor.de
1000–2350 750–1000 – VDS 29 / 24AL 6, 8, 9 R 16,0–23,9 240 / 290 7,3–9,7 183–196
Steyr Motors GmbH
Im Stadtgut B 1, A–4407 Steyr,
Tel. +43 7252 2220, Fax +43 7252 22229, e.sales@steyr–motors.com, www.steyr–motors.com,
59–129 3300–4100 – SEC 4 R – 85/ 94 – –
55–125 3200–4000 Tier 2 MO 4 R – 85/ 94 – –
88–215 2500–4000 Stufe 2,
Tier 3
SE 4 R, 6 R – 85/ 94 – –
VM Motori S.p.A.
Via Ferrarese, 29 I–44042 Cento (FE),
Tel. +39 051 6837511, Fax +39 051 6837535, industrial–marine@vmmotori.com, www.vmmotori.it
85–110 4000 – MR 500 4 R – 83 / 92 12,3 –
125–257 3800 – MR 700 4, 6 R – 94 / 100 12,7 –
Volvo Penta Central Europe GmbH
Am–Kiel–Kanal 1, D–24106 Kiel,
Tel. +49 431 3994123, Fax +49 431 396774, juergen.kuehn@volvo.com, www.volvopenta.com
89–118 1900–2300 Stufe 2 INB D 5 4 R 12,9 108 / 130 10 220
130–195 1900–2100 Stufe 2 INB D 7 6 R 14,2 108 / 130 10 220
331–404 2700–2900 ab 2017 INB D 8 6 R 16,5 110 / 135 13 220
221–368 1800–2600 Stufe 2 INB D 9 6 R 18,1 120 / 138 12 215
294–441 1800–2300 Stufe 2 INB D 13 6 R 18 131 / 158 12 220
368–552 1800–1900 Stufe 2 INB D 16 6 R 21,6 144 / 167 10,5 215
210 3500 – IPS 400 6 R 17,5 103 / 110 8,2 242
231 3500 – IPS 450 6 R 17,5 103 / 110 12,8 243
354 2250 – IPS 650 6 R 16,5 123 / 152 11,4 212
435 2400 – IPS 800 6 R 16,5 123 / 152 12,2 219
485 2250 – IPS 900 6 R 16,7 131 / 158 11,9 209
554 2300 – IPS 1050 6 R 16,5 131 / 158 12,1 209
36 6 HANSA Binnenschifffahrt International – ZfB Maritime – 2018 – Journal Nr. 10 – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 9
Motorenliste18
Schiffstechnik
Leistung Drehzahl EU bzw. ZKR Baureihe Zylinder Mittel–
druck
Bohrung/
Hub
Kolben–
Geschw.
Spez.
Verbr.
kw min –1 – – – bar mm m/s g / kWh
Wärtsilä Netherlands BV
Hanzelaan 95, NL 8017 JE Zwolle,
Tel. +31 38 4253407, johan.penninga@warsila.com, www.wartsila.com
589–810 1500–1650 Stufe 2 UD 25 12 V 12,5–15,4 150 / 180 9,0–9,9 200
800–1800 1000 Stufe 2 W 20 6, 8, 9 R 27,3 200 / 280 9,3 186
925–3600 750–1000 Stufe 2 SBV 628 6, 8, 9 R, 12, 16 V – 240 / 280 7,0–9,3 188–196
Dual–Fuel-Motoren
1110–1665 1200 – 20 DF 6, 8, 9 R 20,0 200 / 280 11,2 –
Yanmar siehe Friedrich Marx
Zeppelin Power Systems GmbH & Co. KG
Pontwert 13, Hafennummer 3398, D–47059 Duisburg,
Tel. +49 203 479995 0, binnenschifffahrt@zeppelin.com, www.zeppelin–powersystems.de
208–373 2300–2900 Stufe 2 Cat C7.1 6 R 19,0–21,0 105 / 135 9,0–12,0 207–214
280–355 1800–2300 Stufe 2 Cat C9.3 6 R 20,1–19,9 115 / 149 8,9–11,4 219–222
254–448 1800–2300 Stufe 2 Cat C12 6 R 14,2–23,0 130 / 150 9,0–11,5 200–208
339–847 1800–2100 Stufe 2 Cat C18 6 R 12,4–16,8 145 / 183 11,0–14,0 204–220
492–1417 1600–2300 Stufe 2 Cat C32 12 V 10,2–21,8 145 / 162 8,6–12,4 208–210
578–820 1200–1600 Stufe 2 Cat 3508 C 8 V 16,8–17,8 170 / 215 7,6–11,4 190–226
955–1902 1200–1800 Stufe 2 Cat 3512 C 12 V 20,1–21,5 170 / 190(215) 12,10 201–214
1590–2350 1600–1800 Stufe 2 Cat 3516 C 16 V 20,0–21,5 170 / 190(215) 12,10 199–213
2001–2550 1600–1800 Stufe 2 Cat C175 16 V 17,7–19,1 175 / 220 11,7–13,2 206–214
1730–5420 900–1000 Stufe 2 Cat C280 6, 8 R, 12, 16 V 20,0–23,9 280 / 300 9,0–10,0 195–208
Alle Angaben ohne Gewähr, kein Anspruch auf Vollständigkeit
Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers
ATLAS Schiffahrt GmbH ..................................................6
August Storm GmbH & Co. KG .........................................27
Ball der Schiffahrt e.V. ....................................................U2
Bayernhafen GmbH & Co. KG ..........................................13
BCF - Börde Container Feeder GmbH ................................. 16
BRAUER Maschinentechnik AG .......................................25
Bremenports GmbH & Co. KG ..........................................47
E&M Engel & Meier Schiffselektronik Duisburg GmbH ............55
Hegemann GmbH – Werft ...............................................55
IEA Industrieelektronik und -automation GmbH ...................45
Maximilian Verlag GmbH & Co. KG ...................................68
Mohrs & Hoppe GmbH ..................................................26
NWB Nord- und Westdeutsche Bunker GmbH ........................7
Podszuck GmbH ..........................................................27
Ralf Teichmann GmbH ..................................................49
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG .......................3, 23
Schiffswerft Hermann Barthel GmbH .................................26
schwarz technik Gesellschaft für
Kommunikation und Navigation mbH ..............................Titel
Spedition Kübler GmbH .................................................17
Volvo Penta Central Europe GmbH .................................... 31
Werft Malz GmbH ..........................................................6
Wittig GmbH ................................................................5
Das Anzeigenverzeichnis dient der Leserorientierung. Es ist kein Bestandteil des An zeigen auftrags. Der Verlag übernimmt keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.
HANSA International Maritime Binnenschifffahrt Journal – 155. Jahrgang – ZfB – 2018 – 2018 – Nr. – Nr. 109 377
Schiffstechnik
Alternative Kühler senken die Ausgaben
Die Firma Heat Nord bietet seit über 15 Jahren ein patentiertes Verfahren für den
thermischen Bewuchsschutz von Seekastenkühlern an, einer Alternative zu herkömmlichen
Systemen. Diese Technologie wird kontinuierlich weiterentwickelt
Der Umweltschutz und umweltschützende
Produkte und Systeme auf
Schiffen sind wegen des stetigen Klimawandels,
der verstärkten Gewässer- und
Luftverschmutzung sowie des Artensterbens
in den Meeren in der jüngeren Vergangenheit
gerade in Schifffahrt und im
Schiffbau in den Fokus der Öffentlichkeit
gerückt. Neben dem Ausstoß klimaschädlicher
Treibhausgase und der Verklappung
von Abfällen auf See hat sich
der Bewuchs an Schiffen und Komponenten
durch Mikroorganismen zu einem
ernsthaften Problem für die unter
extremen Kostendruck stehenden Reedereien
entwickelt.
Bewuchskritische Bereiche sind insbesondere
Seekästen sowie Rohrleitungssysteme
und die darin eingebauten
Komponenten, die bisher nicht unter die
IMO-Regularien für die Ballastwasserbehandlung
fallen.
Der Bewuchs hat in der Regel einen
erhöhten Kraftstoffverbrauch zur Folge,
wodurch für den Reeder zusätzliche
Kosten entstehen. Entscheiden sich
Schiffseigner für eine Beseitigung des Bewuchses
und für eine damit verbundene
aufwändige Reinigung des Rumpfes, hat
dies ebenso zusätzliche finanzielle Aufwendungen
zur Folge, teilweise sind sogar
Extradockungen erforderlich, die die
Ausgaben in die Höhe treiben können.
Die Firma Heat Nord mit Sitz in Stäbelow
bei Rostock bietet bereits seit über
15 Jahren ein vom Firmengründer und
Geschäftsführer Gunter Höffer entwickeltes
und weltweit patentiertes Verfahren
für den thermischen Bewuchsschutz
von Seekastenkühlern an, die eine Alternative
zum herkömmlichen Seekühlwassersystem
darstellen.
Das sogenannte Thermal Antifouling
System (TAS) stellt dem Unternehmen
zufolge eine umweltfreundlichere und
kostengünstigere Alternative
im Vergleich zu Methoden
wie Chlorierungssystemen
und Kupferanoden
dar. Vorteile des TAS
seien vor allem seine
Zuverlässigkeit
und Langzeitwirkung.
Großes Potenzial
sieht
Heat Nord nach
eigenen Angaben
nicht nur im Nordund
Ostseeraum,
sondern auch in der
Flussschifffahrt. So
wurden die Kühlwassersysteme
auf den
Schiffen der Reederei
Viking River Cruises
bereits optimiert.
Quelle: Heat Nord
Das iTAS nutzt die überschüssige
Abwärme des Schiffes, um über eine
rotierende Düse einige Rohre aufzuheizen,
dass anhaftende Organismen absterben und
sich somit keine isolierende Bewuchsschicht
auf der Rohroberfläche bilden kann
Ferner wurden zahlreiche Handelsschiffe
von Reedereien wie Intership
oder Bockstiegel sowie Spezialeinheiten
wie Bagger oder Offshore-Installationsschiffe
von Boskalis und DEME mit den
Kühlern ausgestattet. Das Bundesamt für
Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH)
zählt ebenso zu den Anwendern des thermischen
Bewuchsschutzsystems wie seit
2015 die Schlepperreederei Fairplay. Hier
werde das Motorkühlwasser der MTU-
Motoren in Verbindung mit der seinerzeit
von der Firma Schottel neu entwickelten
Hybrid-Antriebsanlage durch
insgesamt 14 Seekastenkühler in Verbindung
mit dem TAS zurückgekühlt, informiert
Heat Nord.
Bei dem 2008 neu entwickelten Kastenkühler
mit dem integrierten Thermal
Antifouling System (iTAS) laufen sowohl
Kühlung als auch der Bewuchsschutz
über das partielle Aufheizen von wenigen
Rohren zeitgleich ab. Dieser Prozess
startet vollautomatisch, wenn die Motoren
ihren Betrieb aufgenommen haben.
Das iTAS nutzt dabei die anfallende
ungenutzte Wärme aus dem HT-Kreislauf
(ca. 85 °C warmes Motorkühlwasser),
um mittels der iTAS-Einheit kontinuierlich
wenige Rohre zu überhitzen.
Somit könne sich der Bewuchs erst gar
nicht auf der Rohraußenfläche der Kastenkühler
festsetzen, sagt Heat Nord.
Diese Kühlertechnologie werde ständig
weiter entwickelt. Die ersten Kastenkühler
mit Kunststoffrohrböden befänden
sich schon im Einsatz und böten
nicht nur Schutz vor galvanischer Korrosion
im See- und Hafenwasser, sondern es
werde zusätzlich eine Gewichtsersparnis
von bis 30% je nach Baugröße erreicht, so
das Unternehmen.
Bei fahrenden Schiffen, auf denen die
Kühlung aus baulichen oder umgebungstechnischen
Gründen ausgereizt sei, sorge
der neue Flow-Star FSD-160 für eine
zielgerichtete und beschleunigte Strömung
im Seekasten. Dies führe ebenfalls
zu Leistungssteigerungen von bis 30%,
heißt es. »Eine zuverlässige Kühlung erfordert
permanenten Bewuchsschutz«,
sagt Firmenchef Höffer. RD
38 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
Schiffstechnik
Advertorial
Neuer Bedienersitz für Binnenschiffer
Gerpol hat auf Wunsch von Kunden ein neues Sitzsystem mit Fußkreuz entwickelt.
Mit den Bestsellern Taurus und Polaris stehen der Binnenschifffahrt somit künftig
zwei Varianten zur Verfügung
Die Firma Gerpol Sitzsysteme entwickelt
und vertreibt diverse Varianten
ergonomischer Sitzsysteme für
verschiedenste Anwendungen aller Industriebereiche.
So wurde auf vielfachen
Wunsch der Kapitäne ein solider Arbeitsstuhl
entwickelt, der mit gleichbleibenden,
ergonomischen Sitzkomfort eine
mobile Variante bietet und einen sicherer
und komfortabler Arbeitsplatz für jeden
Schiffsführer darstellt. Für die Sitzsysteme
Taurus BGP und Polaris BGP
lässt sich, durch unterschiedliche Hubsäulen,
fast jede Sitzhöhe realisieren und
beide Rückenlehnen sind sowohl nach
vorne, wie auch nach hinten klappbar.
Aufgrund dieser Eigenschaften sind diese
Sitzsysteme optimal für die Binnenschifffahrt
geeignet, insbesondere wenn
das Steuerhaus mal herabgesenkt werden
muss und/oder die Platzverhältnisse beengt
sind.
Diese Neuentwicklungen wurden von
Gerpol auf der diesjährigen SMM präsentiert
und wurden auch auf der Binnenschifffahrtsmesse
»Shipping | Technics |
Logistik“ in Kalkar durch mehrere Handelshäuser
ausgestellt.
Gerpol bietet zusätzlich zu seiner umfangreichen
Produktpalette, die neben
den Bedienerstühlen auch Passagiersitze
und Möbel umfasst, ebenfalls Reparaturund
Polsterarbeiten als Service an. Repariert
und neu aufgepolstert werden dabei
nicht nur Sitze, die von Gerpol stammen,
sondern auch Sitze von Wettbewerbern.
Gerpol ist auf vielen Fähren sowohl
mit Sitzen für die Brücke als auch mit
Sitzen für die Passagiere vertreten. Einer
der Top-Seller ist der CentaurusGP, ein
MED-zertifizierter Passagiersitz, der auf
weit über Tausend Fähren im Einsatz ist.
Dieser Sitz ist für den Innenbereich konzipiert,
eignet sich aber durch eine besondere
Polsterung auch in regenarmen
Gegenden oder für das Sonnendeck. So
wurde vor drei Monaten 16 Centaurus-
GP an die kroatische Werft AquaSports
geliefert. Wie man auf dem Foto sehen
kann wurden die CentaurusGP Sitze passend
zur Schiffsfarbe gepolstert und geben
dadurch dem Eigentümer die Möglichkeit,
sein Boot auch werbetechnisch
gut zu vermarkten.
Speziell für den Außenbereich bietet
Gerpol das ParoGP Sitzsystem an, das ursprünglich
aus pulverbeschichtetem Stahl,
mittlerweile aber auch aus Aluminium gefertigt
wird. Für Fähren und Flusskreuzfahrer,
die mit niedrigen Wasserständen
zu kämpfen haben, werden verstärkt die
Aluminiumausführungen angefragt.
Angesicht der Erfolge des noch immer
jungen Unternehmens haben die beiden
Gründer und Geschäftsführer Gino
Amato und Mariusz Kania beschlossen,
ein neues Firmengebäude mit stark vergrößerter
Produktionsfläche zu bauen.
Die Baugenehmigung durch den Kreis
Soest erhielt das Unternehmen während
der Schiffsleitmesse SMM. Der Spatenstich
soll in Kürze erfolgen.
n
Für den Schiffsführer ist eine bequeme und gesunde Sitzposition ein wichtiges Kriterium
Foto: Gerpol
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 39
Schiffstechnik
Quelle: Innoship
Weiße Flotte Potsdam setzt auf E-Antrieb
Die Weiße Flotte in Potsdam lässt bei der Werft Bolle ein neues Ausflugsschiff mit
Elektroantrieb bauen. Am Liegeplatz entsteht eine Ladestation. Der fast 3,5 Mio. € teure
Neubau soll im April 2019 den Betrieb aufnehmen
Von Christian Knoll
Die künftige »Schwielowsee«
ist im Rohbau bereits fertig
Technische Daten
Länge ........................ 41,00 m
Breite .......................... 6,50 m
Tiefgang ...................... 1,15 m
Fixpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,60 m
Personen ...........................250
Antrieb . ............. Elektromotor
Strom ....... Batterien/Generator
als Range-Extender
Das Schiff wird vollklimatisiert,
die Küche für hohe Ansprüche
ausgelegt. Fahrradstellplätze werden
geboten.
Das Konzept ist auf Linien- und
Ausflugsfahrten ausgerichtet.
Foto: Knoll
Die Weiße Flotte Potsdam um die
Geschäftsführer Jan Lehmann und
Jörg Winkler betreibt und besitzt aktuell
insgesamt zehn Fahrgastschiffe, mit
denen das Unternehmen nach eigenen
Angaben den Bedarf an Rund- und
Ausflugsfahrten sehr gut abdecken
kann.
Lehmann und Winkler hatten im
Jahr 2000 nach einer Ausschreibung
zur Privatisierung des damals den
Stadtwerken unterstehenden Betriebes
den Zuschlag bekommen und sind seitdem
bestrebt, ihren Schiffspark kontinuierlich
zu modernisieren und an die Kundenbedürfnisse
anzupassen. Seit rund
20 Jahren ist die Schiffswerft Bolle quasi
die Stammwerft für alle Aus- und Neubauten.
Die beiden Weiße-Flotte-Chefs hatten
nach eigener Aussage bereits vor dem
Jahr 2000 als Geschäftsführer der Haveldampfschifffahrt
Potsdam beste Erfahrungen
mit der schiffbaulichen und
maschinentechnischen Rekonstruktion
des ehemaligen Kanalschleppdampfers
»Gustav«, 1908 bei Gebr. Wiemann in
Brandenburg gebaut, mit Bolle gemacht.
Danach entstanden dort die »Sanssouci«,
die »Belvedere« und die Wassertaxis
2 und 3.
»Mit dem Klimawandel und dem allgemeinen
Bestreben, auch Binnenschiffe
mit klimaschonender Antriebstechnik
auszustatten, haben wir uns
entschlossen, ein Hybridfahrgastschiff
in Neuderben bauen zu lassen«, sagen
die beiden Geschäftsführer. Die
künftige »Schwielowsee«, die im Rohbau
bereits fertig ist, bietet am Ende
250 Plätze mit Vollgastronomie. Zusätzlich
finden 20 Fahrräder Platz auf dem
Vorderdeck. Angetrieben wird das E-
Schiff von zwei E-Motoren mit jeweils
120 kW Leistung. Ihre Energie erhalten
diese aus Lithium-Ionen-Akkus. Dazu
kommen zwei unterschiedlich starke
Volvo-Dieselmotoren.
Etwa eine von drei Wannsee-Rundfahrten
pro Tag soll künftig rein elektrisch
nur mit Strom aus den Akkus erfolgen.
Immerhin könne dadurch etwa
ein Drittel an Diesel eingespart werden.
Perspektivisch soll die Hälfte der Fahrtzeit
elektrisch absolviert werden, sagt
Flottenchef Jan Lehmann.
Im Potsdamer Stadtgebiet und überall
dort, wo Wohnbebauungen am Ufer liegen,
soll der Antrieb elektrisch erfolgen.
Nur auf den offenen Seen will man den
Diesel als Generator hinzuschalten.
Der örtliche Energieversorger wird außerdem
bis April kommenden Jahres am
Liegeplatz der »Schwielowsee« eine Ladestation
installieren, mit der die Akkus
über Nacht oder bei Zwischenliegezeiten
aufgeladen werden können.
Erfolgsmodell Prag stand Pate
Auch für die Schiffswerft Bolle ist dieses
E-Schiff ein wegweisendes Projekt. »Wir
sind gern bereit, uns neuen Herausforderungen
zu stellen«, sagt Projektleiter
Mario Bolle. »Wir setzen dabei auf namenhafte
Zulieferer, um unter allen Um-
40 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
Schiffstechnik
ständen zu vermeiden, unsere Kunden zu
Beta-Testern zu machen. Innovation und
Vertrauen müssen immer Hand in Hand
gehen.«
Mit dem Luxuscabrioschiff »Grand Bohemia«
für die Prager Fahrgastschifffahrt
(Binnenschifffahrt 7/2018, S. 30 ff) habe
das Unternehmen bereits einen wichtigen
Schritt in der Entwicklung von Fahrgastschiffen
gemacht. Mit dem ersten elektrisch
angetriebenen Neubau mache man
nun den nächsten.
Der Neubau soll das Ausflugsschiff
»Paretz« ersetzen, das verkauft wird.
Zuvor wurde es noch einmal modernisiert
und rollstuhlgerecht umgebaut, sagt
Lehmann. Das Schiff wird künftig unter
tschechischer Flagge für eine Reederei in
Prag fahren.
Klimaneutralität ist teuer
Zuletzt standen an dem neuen Elektroschiff
im Bereich der Aufbauten und im
Inneren letzte Schweißarbeiten an, der
gesamte Kasko war dann Ende September
vollendet. Als nächster Schritt erfolgt
nun der rollstuhlgerechte Innenausbau
des Schiffes.
Vor dem Vorschiff des Kaskos: Jörg Winkler, Mario Bolle und Jan Lehmann (v.l.n.r.)
Die »Schwielowsee« soll fast lautlos
verkehren. »Wir sind schließlich Landeshauptstadt«,
so Winkler, auch diesem
Anspruch wolle man gerecht werden und
sich mit dem Schiff den Erfordernissen
der Klimaneutralität stellen. Lehmann
fügt hinzu: »Mit diesem Neubau betreten
wir zwar Neuland, wollen aber die
Erwartungen auch nicht zu hoch schrauben.
Die Lithium-Batterien stellen einen
sehr hohen Kostenfaktor dar. Es bleibt zu
hoffen, dass die Wirtschaftspolitik das erkennt
und mit Fördermitteln hilft oder
aber, dass die Batteriepreise sinken.« n
Foto: Knoll
NEUENTWICKLUNG
Mase stellt Generatoren mit variabler Drehzahl vor
Mit der neuen VS-Serie, Generatoren
mit variabler Drehzahl, setzt Mase neue
Maßstäbe für die Stromerzeugung an
Bord. Werften könnten nun technologisch
umweltfreundlichere Boote bauen,
da die Generatoren nur den tatsächlich
benötigten Strom erzeugten, so Kraftstoff
einsparten und Emissionen reduzierten,
so der Hersteller.
Die neuen VS-Generatoren seien kompakt
und mit allen Reglern ausgestattet,
die für die Stromversorgung der Anwender
erforderlich seien, informiert Mase.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen
sind die Wechselrichter sowie die
Hochspannungskabel im Inneren des
Gerätes verbaut.
Die neuen Aggregate deckten einen
großen Leistungsbereich ab und verfügten
über Regler, die die Verbindung mit
anderen Funktionen erlauben würden,
was zu maximaler Energieeinsparung
und hoher Last führe. Darüber hinaus
produziert Mase auch »maßgeschneiderte«
High Power Generatoren mit variabler
Drehzahl für die Stromversorgung
von Elektromotoren auf Schiffen.
Mase VS-Generatoren geben keine
Wärme an den Maschinenraum ab, in
dem sie installiert sind, da ihre Kühlung
über geschlossene Kreisläufe mit Kühlwasser
/ Seewasser und Indoor Seewasserwärmetauschern
erfolgt. Dies führe zu
optimalen Betriebstemperaturen für Motor,
Lichtmaschine und den anderen Generatorkomponenten,
heißt es.
Wassergekühlte Wechselrichter
Auch die Wechselrichter würden für
mehr Effizienz und verbesserten Betrieb
wassergekühlt, was das System mit externen
Komponenten sehr kompakt mache.
Zudem sei es aus elektrischen Gesichtspunkten
sicherer, da alle Komponenten
in einem einzigen Gehäuse untergebracht
seien, das dank eines Antivibrationssystems
und zusätzlicher Schalldämmung
vibrations- und geräuscharm sei. Diese
Eigenschaften würden gut zu den neuen
leisen Hybridmotoren und Elektroantrieben
passen.
Da die Stromerzeugung und -umwandlung
im Generator selbst stattfindet,
würden keinen externen Geräte oder Anschlüsse
benötigt. Die Generatoren verfügen
über eine Fernbedienung, die überall
an Bord installiert werden könne, so
der Hersteller weiter.
Das konstante Spannungsniveau (keine
Veränderungen durch Lastunterschiede)
ist ein wichtiger Punkt, um Fehler
und Fehlalarme an Bord zu eliminieren.
Die Synchronisierung zweier Generatoren
sei auch dann möglich, wenn sich
diese in einigem Abstand voneinander
befänden. Synchronisierte Systeme würden
eine hohe Energieeinsparung und einen
leiseren Betrieb ermöglichen, da zusätzlicher
Strom nur bei Bedarf aktiviert
werde.
Derzeit umfasst die neue VS-Serie fünf
Einheiten (50 Hz und 60 Hz) von 6 kW
bis 15,5 kW. Auf Basis dieser Technologie
in Kombination mit hoher Stromerzeugung
bietet Mase Generatoren, die sich
für jedes Schiff eignen. Nach Angabe des
Unternehmens erfüllen sie die aktuellen
und zukünftigen europäischen Emissionsstandards
(Stufe 5) und die der USA
(EPA Tier 4 Final).
n
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 41
Schiffstechnik
Frank Schröder (l.), hier auf der STL in Kalkar, ist gefragter Partner in Sachen Schiffstechnik
Foto: Garrelmann
25 Jahre erfolgreich am Markt
Die Anforderungen an zeitgemäße Schiffstechnik werden immer komplexer.
Dabei Schritt zu halten, ist anspruchsvoll. Frank Schröder gelingt dies mit der
FS-Schiffstechnik in Duisburg nun schon seit 25 Jahren
Von Hermann Garrelmann
Frank Schröder war gerade 31 Jahre
jung, als er sich 1993 auf eigene berufliche
Beine stellte. Mit einer gründlichen
Ausbildung als Schiffselektriker, die er
auf einer Schiffswerft in Genthin erwarb,
mit einem Meisterbrief in der Tasche und
nach drei Jahren Erfahrung bei einem renommierten
Duisburger Unternehmen
startete Schröder in die Selbstständigkeit.
In Derben, seinem Heimatort und
zeitgleich in Duisburg, dem Zentrum
der Binnenschifffahrt am Rhein, legte er
den Grundstein für ein innovatives Unternehmen.
Heute, mit einem siebenköpfigen
Team, baut er komplexe elektrische Anlagen
in Binnenschiffen, entwickelt und
installiert Hydraulikanlagen, Ruder und
Rudersteuerungen, kümmert sich um
Motorsteuerungen und stattet Yachten
mit zeitgemäßer Technik aus.
Das Steuerrad der heutigen Zeit:
ein Kombifahrhebel von FS-Schiffstechnik
Foto: FS Schiffstechnik
Gerade die Bedeutung eines eingespielten
Teams sei ihm wichtig, betont er:
»Nur im Team kann das Ergebnis mehr
sein als die Summe der Einzelleistungen«,
dieses Bekenntnis gehört zur Philosophie
seines Unternehmens FS-Schiffstechnik.
»Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit,
Einhaltung von Vereinbarungen und die
Übernahme von Verantwortung« nennt
Schröder weitere Teile seines Firmenfundamentes.
Davon profitieren seine Kunden ebenso
wie von der fachlichen Kompetenz, die
sich vor allem durch die Verbindung zwischen
Elektrik, Elektronik und Hydraulik
auszeichnet. Die Schnittstellen zwischen
diesen Bereichen sind inzwischen
so eng und vielfältig, dass man sie häufig
kaum voneinander trennen kann. Ein
Blick ins Steuerhaus eines Fracht- oder
Personenschiffes und ein weiterer in den
Maschinenraum belegen dies bei fast jedem
Schiff.
42 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
Schiffstechnik
Bei den neuen Entwicklungen, die
elektrische oder hybride Antriebskomponenten
favorisieren, kann Schröder
mit seinem Team die Stärken seines
Unternehmens einsetzen. Gerade in
der Personenschifffahrt, und dort aktuell
besonders auf Berliner Gewässern, ist
die Nachfrage nach umweltfreundlichen
Konzepten groß. Bezogen auf elektrische
Antriebe arbeitet FS-Schiffstechnik mit
dem österreichischen Unternehmen
Kräutler erfolgreich und eng zusammen.
»Mit Kräutler haben wir einen tollen
Partner, die machen zum Beispiel tolle
Saildrives und decken bis 75 kW schon
eine gute Palette an Lösungen ab«, beschreibt
der Unternehmer diese Zusammenarbeit.
Schröders breite Kenntnisse
und Erfahrungen machen ihn zu einem
gefragten Partner bei derartigen Projekten.
»Es liegt eine Reihe von Anfragen
vor«, freut er sich über das Interesse von
Reedern, die auf Forderungen aus der
Politik nach weitgehend emissionsfreiem
Fahren auf Seen, Flüssen und Kanälen
reagieren.
Neben der Ausstattung von Schiffsneubauten
gehören auch grundlegende
Anpassungen der Steuerungs- und Antriebstechnik
zum Aufgabenspektrum.
So erfährt der Umbau älterer Schottel-
Antriebe auf den heutigen Stand eine
gute Nachfrage. Ob Seilzugsteuerung
oder vollelektronisch bis zur Einhebelbedienung
– als Ergebnis werden alle
nötigen Module entsprechend angepasst.
Zu den jüngsten Referenzen auf
diesem Sektor gehören entsprechende
Erneuerungen am Kabinenschiff »Königsstein«
oder auch der »Saarburg«, bei
denen die Arbeiten direkt vor Ort verrichtet
wurden.
Nach 25 Jahren am Rhein ist Schröder
längst in Duisburg angekommen.
Gleichwohl führt ihn die Arbeit immer
wieder in seine »alte Heimat« an die
Elbe. In der Ruhrmetropole hat der Unternehmer
seit Jahren enge Verbindungen
auch zur Firma Harbisch, die nicht
nur Nachbar sondern auch Partner bei
Projekten ist. Seit Jahren betreiben sie
gemeinsam Messestände, wie zuletzt bei
der STL in Kalkar.
Eine Feier zum 25-jährigen Bestehen
ist bislang noch nicht terminiert. »Es
wird einen besonderen Team-Tag geben«,
kündigt Schröder ein eher kleineres
internes Event an. Für seine Kunden
hat er ein besonderes Jubiläumsgeschenk
parat: Er stellt zum Jubiläum insgesamt
zehn Ruderanlagen zu besonderen Konditionen
bereit.
n
Komplexe und elektronisch arbeitende Steuerungsanlagen erfordern umfassende Kenntnisse
Die Technik steckt unterm Pult: Der von FS-Schiffstechnik
bestückte Fahrstand des FGS Rheingau
Fotos: FS-Schiffstechnik
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 43
Schiffstechnik
Natura 2000 bedroht Schiffswerft Barthel
Die Schiffswerft Barthel in Derben an der Elbe sieht sich durch ein neues
EU-Naturschutzgebiet akut in ihrer Existenz bedroht. Mit der Politik versucht man nun,
den traditionsreichen Werftbetrieb aufrecht zu erhalten
Von Christian Knoll
»Es ist nicht hinzunehmen,
dass Schutz gebietsgrenzen
willkürlich gezogen werden«
Werftchef Hermann Barthel
Hermann Barthel redet bei Stapelläufen
auf seiner Werft immer gern
darüber, wie erfolgreich sein Schiffbaubetrieb
mit seinen 37 Beschäftigten seit
28 Jahren agiert, positive Zahlen schreibt
und sich auf einem innovativen Kurs befindet.
Doch nun droht Ungemach durch
eine Umweltrichtlinie, in letzter Konsequenz
könnte die Schiffswerft unterhalb
des Derbener Bergs sogar in ihrer Existenz
bedroht sein. Grund dafür ist das
EU-Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000.
Dieses soll um ein Areal mit Namen
»Elbaue Jerichow« erweitert werden. Das
neue Naturschutzgebiet beginnt etwa bei
Niegripp am rechtsseitigen Elbufer und
endet elbabwärts bei Sandau. Das Areal
schließt das Gebiet bis zum alten Ihleund
teilweise bis zum Plauer Kanal ein
(siehe Karte). Betroffen von diesem Natura-Projekt
sind der Anglerverein Parey
sowie Äcker- und Wiesen von Agrargenossenschaften
direkt hinter dem Deich.
Und eben auch die Schiffswerft Barthel.
Die Grenze dieser Zone verläuft entlang
der Wasserkante des alten Elbarms
und damit direkt durch die Slipanlage
der Schiffswerft. Schiffe dürften theoretisch
also nur bis zu dieser Linie abgelassen
werden. Das Ende der Slipanlage
und auch der Ausrüstungsponton
lägen dann mitten im Naturschutzgebiet.
Geschäftsführer Barthel sieht seine
Zukunft gefährdet. Bei einem Ortstermin
wurde das Problem jüngst noch
einmal diskutiert.
An der Informationsveranstaltung in
Güsen nahmen auch zwei Vertreter des
Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt
(LVA) teil. Torsten Pietsch als dessen
Vertreter gab bekannt, dass die an
die EU gemeldeten Natura-2000-Gebiete
nun in Landesrecht zu überführen
seien. Eine Änderung des Grenzverlaufs
sei da kaum möglich.
Werftchef Barthel ist nicht der Einzige,
der seine Sorgen artikuliert hat.
Betroffen sind auch 45 ha Ackerflächen
am Elbedeich bei Parey, was von den
betroffenen Bauern mit massiven Protesten
belegt wurde. Sie könnten sich
noch gut an die Enteignungen zu DDR-
Zeiten erinnern, und wollten das noch
einmal durchleiden müssen, hieß es da.
Auch Hermann Barthel machte seinen
Ärger kund: »Warum wurden die
Bürger nicht im Vorfeld ins Verfahren
einbezogen? Naturschutz geht nur mit
den Menschen.« Auch die Werft seines
Vaters war 1972 durch die Regierung
der DDR enteignet und in den Verbund
der deutschen Binnenwerften eingegliedert
worden. Hermann Barthel hatte
sie 1990 von der Treuhand zurückgekauft
und seither mehrere Millionen
Euro in zwei Schiffbauhallen, eine neue
Slipanlage, ein Sozialgebäude und verschiedene
für eine Schiffswerft notwendige
Geräte investiert. Auch er werde
sich nicht noch einmal enteignen lassen,
kündigte er an.
Für ihn sei die Vorgehensweise bei
dem Natura-2000-Projekt schlicht
»menschenverachtend«. Er habe überhaupt
nichts gegen Naturschutz einzuwenden,
aber wenn dieser über die
Existenz von Menschen entscheiden
wolle, habe das mit Vernunft nichts
mehr zu tun. Mit seinem Problem konfrontierte
Barthel kürzlich sogar Sach-
44 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
Schiffstechnik
Fotos: Knoll
Die Schiffswerft Hermann Barthel vom
anderen Ufer des Elbarmes aus gesehen,
der einschließlich der Wasserfläche nun
zum Schutzgebiet von Natura 2000 gehört
Zur Geschichte der Schiffswerft Barthel
Die heutige Schiffswerft Hermann Barthel, früher als Lösche-
Werft bekannt, gehört zu den ältesten Schiffbaubetrieben an
der Elbe. Vermutlich im 18. Jahrhundert im Magdeburger
Zollhafen entstanden, ist sie infolge einer Familientrennung
1799 nach Derben an den heutigen Standort umgezogen.
Hermann Barthels Großmutter, eine geborene Lösche wurde
Erbfolgerin der Lösche-Werft. Als ihr Sohn Hermann, der
Vater des heutigen Hermann, das Erbe der früheren Lösche-
Werft antrat benannte er sie in Schiffswerft Hermann Barthel
um. 1972 wurde Hermann durch einen Beschluss der DDR-
Regierung wie alle kleinen Mittelständler enteignet, durfte sie
aber weiter leiten. Sein Sohn Hermann, der heutige Geschäftsführer,
kaufte sie 1990 von der Treuhand zurück und entwickelte
sie zu einer innovativen und leistungsstarken Schiffswerft
mit heute 37 Beschäftigten.
Stendal
Elbe
Rathenow
Tangermünde
Premnitz
sen-Anhalts Ministerpräsidenten Reiner Haseloff
auf einem Lokaltermin in Genthin, den der Landtagsabgeordnete
Detlef Radtke organisiert hatte.
Darauf folgte eine weitere Gesprächsrunde auf der
Schiffswerft. Dabei zeigte der Leiter der Abteilung
Landwirtschaft und Umwelt des LVA, Gert Zender,
Verständnis für die Lage der Schiffswerft und
versprach Hilfe. Zunächst sollen Barthel alle relevanten
Unterlagen zur Verfügung gestellt werden.
Auch wenn er für eine Verschiebung der Grenzen
wenig Chancen sehe, wolle er sich aber dafür
einsetzen, dass der Werftbetrieb aufrechterhalten
werden könne, so Zender.
Vorerst sei der Werft gestattet worden, ihre Neubauten
wie bisher ins Wasser zu lassen und sie bis
zur Ablieferung an die Kunden am Ausrüstungsponton
liegen zu lassen.
Auch die Bürgermeisterin der Gemeinde Elbe-Parey,
Nicole Golz, verteidigt vehement den
Standort der Schiffswerft. Ihre Gemeinde besteht
aus acht Ortsteilen, zumeist bekannte Schifferdörfer,
mit insgesamt knapp 7.000 Einwohnern. Die
beiden Schiffswerften Hermann Barthel in Derben
und die Schiffswerft Bolle in Neuderben sowie der
Stahlbau Parey am Elbe-Havel-Kanal sind neben
mehreren Agrargenossenschaften die wichtigsten
Unternehmen im Gemeindeverbund. Sie möchte
Bürgermeisterin Golz nicht gefährdet sehen.
»Natura 2000 hat noch nichts Sichtbares für den
Schutz der Umwelt bewirkt, dafür aber die Bürger
verärgert. Wir wissen, dass wir hier eine schützenwerte
Natur haben und haben uns damit gut arrangiert.
Für den Erhalt der Schiffswerft Hermann
Barthel werden wir uns aber mit aller Kraft einsetzen.«
n
Tangerhütte
Elbe
Burg
Jerichow
Genthin
Jerichower Land
Entlang der Elbe befinden sich Naturschutzgebiete (in rot dargestellt)
• Schiffselektrotechnik
• Schiffselektronik
• industrielle Steuerungen
einschl. SPS und IPC
• Maschinensteuerungen
• Computer-Hard- und
Software
INDUSTRIE-ELEKTRONIK
UND -AUTOMATION GMBH
Thomas-Müntzer-Str. 40a
39307 Roßdorf
Telefon: 03933 802204 • Telefax: 03933 802233
www.iea-rossdorf.de • E-Mail: info@iea-rossdorf.de
Quelle: Binnenschifffahrt
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 45
Seehäfen | Shortsea
Zehn Jahre CT4 in Bremerhaven
Am 12. September 2008 hat das Container terminal 4 (CT4) in Bremer haven den Betrieb
aufgenommen. Heute machen dort die größten Container schiffe mit einer Länge von 400 m
und Kapazitäten von über 20.000 TEU fest
Von Thomas Wägener
Das CT4 ist der nördliche Abschnitt
der sogenannten Stromkaje, dem
mit einer Länge von knapp 5 km längsten
zusammenhängenden Umschlagplatz
für Containerschiffe auf der Welt. An der
Nordspitze befindet sich das NTB North
Sea Terminal Bremerhaven, ein »dedicated
terminal« für die weltgrößte Reederei
Maersk Line.
Zehn Jahre ist es nun her, seit das
CT4 fertig geworden ist. 9 Mio. m³ Sand
und 37.000 t Stahl wurden verbaut. Entstanden
sind 1.681 m neue Kaje, 90 ha
Hafenfläche und ein KV-Terminal zur
schnellen und flexiblen Abfertigung
der Eisenbahnzüge. Heute macht an der
Umschlageinrichtung unter anderem
die zweite Generation der Triple-E-Klasse
fest, die größten Containerschiffe der
dänischen Maersk Line mit Stellplätzen
für weit mehr als 20.000 TEU. Die Einheiten
sind rund 400 m lang und 59 m
breit. Ferner werden dort die größten
Frachter des »2M«-Partners MSC abgefertigt,
die ähnliche Ausmaße haben.
Zur Stromkaje zählt auch das Eurogate
Container Terminal, das als »common
user«-Terminal allen Reedereien für die
Schiffsabfertigung offen steht. An der
Südspitze schließt sich das MSC Gate
Bremerhaven an, ebenfalls ein Joint Venture
mit der zweitgrößten Reederei der
Welt. Die drei Umschlagsanlagen gehen
ohne Grenzen ineinander über, sodass
Containerumfuhren problemlos möglich
sind.
Diese Art der Reedereibeteiligungen
soll für eine solide Grundauslastung sorgen.
Viele Häfen gehen daher diesen Weg.
Auch in Hamburg will man nach Jahren
des Zögerns mittlerweile entsprechende
Projekte vorantreiben.
Bremens Hafensenator Martin Günthner
sieht in den Terminalbeteiligungen
der führenden Reedereien einen großen
Vorteil im Wettbewerb an der Nordrange,
denn die eng kooperierenden Umschlagunternehmen
hätten einen großen
Anteil an der »Erfolgsgeschichte« des
Containerterminals Bremerhaven.
»dedicated terminals« gut besucht
Die Liegeplätze der »dedicated terminals«
sind im Allgemeinen stark frequentiert.
Wenn ein Schiff den Liegeplatz
nach der Abfertigung wieder
verlässt, dauert es meist nicht lange, bis
das nächste seinen Platz einnimmt. Vor
allem wenn die Kapazitäten nicht ausgelastet
sind, leiten die Reedereien ihre
Dienste verständlicherweise an die eigenen
Terminals um. Das sorgt auch im
Hafen für eine gewisse Planungssicherheit.
So ist auch zu erklären, dass in Zeiten
der Schifffahrtskrise Bremerhaven
weit weniger an Ladung verloren hat als
beispielsweise Hamburg. In der Hansestadt
gibt es aktuell nur eine Reederei,
die an einer Umschlaganlage beteiligt
ist. Es handelt sich um Hapag-Lloyd,
die 25% am Container Terminal Altenwerder
(CTA) hält.
Das Containerterminal Bremerhaven
sieht Günthner für die Zukunft weiter
gut aufgestellt: »Zehn Jahre nach der Inbetriebnahme
ist die längste Stromkaje
46 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
Seehäfen | Shortsea
Zur Geschichte der Stromkaje
Das Container-Terminal Bremerhaven ist im Frühjahr
1971 in Betrieb gegangen, doch die Fläche war angesichts
des Erfolgskurses des Containers schnell zu klein.
1978 wurde die Stromkaje daher in einer ersten Ausbaustufe
um 570 m nach Süden Richtung Nordschleuse verlängert.
Die nördliche Erweiterung startete im Jahr
1983 mit dem CT2. Das CT3 ging Ende der 1990er-Jahre
an den Markt, gefolgt vom CT3a im Jahr 2003. Damit
wuchs die Kajenlänge bereits auf 3.200 m, an der zehn
Liegeplätze zur Verfügung standen. Weil die Schiffe immer
größer wurden, reichte jedoch auch diese Kapazität nicht
mehr aus, weshalb noch vor der Fertigstellung des CT3a
der Bau des CT4 beschlossen wurde. Mittlerweile sind dem
Ausbau der Stromkaje jedoch Grenzen gesetzt, denn im
Norden schließt sich ein Naturschutzgebiet an. Unter anderem
deshalb entschlossen sich Niedersachsen und Bremen
gemeinsam in den Bau eines neuen Terminals an einem
neuen Standort zu investieren – den JadeWeserPort
in Wilhelmshaven.
Foto: Wägener
Europas nach wie vor gut am Markt und bietet
ausreichend Potenzial für weiteres Wachstum.
Dazu muss auch weiterhin kontinuierlich
an der Verkehrsanbindung des Hafens
gearbeitet werden«, sagte er zum Jubiläum
von CT4.
Mit dem neuen Hafentunnel werde ein weiterer
wichtiger Meilenstein gesetzt. Dringenden
Verbesserungsbedarf gebe es aber nach wie vor
bei der seeseitigen Anbindung des Terminals.
Ganz oben auf der To-do-Liste stehe deshalb
nach wie vor die Vertiefung des Außenweser,
ein Projekt, das bereits seit dem Bau des CT4 in
einem langwierigen Planungs- und Genehmigungsprozess
steckt. Günthner: »Nicht nur im
Sport gilt die Binsenweisheit: Wer dauerhaft
Champions League spielen will, muss kontinuierlich
investieren.«
Im vergangenen Jahr wurden an den Terminals
der Stromkaje zusammen rund
5,5 Mio. TEU umgeschlagen, etwa 1% weniger
als 2016. Nach Hamburg ist Bremerhaven damit
der zweitgrößte Containerhafen Deutschlands
und gemäß eines Rankings der internationalen
Zeitschrift Container Management die
Nummer 27 in der Welt.
n
Baustoffe, Dünge- und Futtermittel,
Getreide, Erze, Mineralöle
sowie Kohle und Koks sind
wichtige Bestandteile des Umschlagsegments
Massengut in
den bremischen Häfen. Spezialanlagen,
erstklassiges Handling
und jede Menge Know-how
zeichnen den Standort aus.
www.bremenports.de
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 47
Seehäfen | Shortsea
Antwerpen startet Pilotprojekte
Im Herbst setzt Belgiens größter und Europas zweitgrößter Hafen eine neue Anlaufplanung
für Binnenschiffscontainer um – Kern sind neue »Consolidation Hubs«, Drehkreuze zur
Bündelung von Ladung
Von Sverre Gutschmidt
Nur Binnenschiffe mit ausreichend
Ladung sollen künftig große Überseeterminals
direkt anlaufen. Bargenbetreiber,
die dort vergleichsweise wenige
Container abladen wollen, müssen ihre
Ladung künftig konsolidieren, also zusammenlegen
lassen. Bereits im April
hatte Port of Antwerp einen »Routenplan
mit strukturellen und durchführbaren
Lösungen zur Optimierung der Binnenschifffahrtskette«
und für nachhaltiges
Wachstum verabschiedet. Kooperationsausbau,
Digitalisierung und die Bündelung
von Verkehrsströmen bilden die
Hauptpfeiler. Der Hafen gestaltet sie über
Pilotprojekte konkret aus. In Sachen Digitalisierung
hat die Firma NxtPort neue
digitale Lösungen »Next Mode of Transport«
und »Green Lights« für den Hafen
entwickelt. Im Fokus steht dabei ein früherer
Informationsaustausch, durch den
alle Parteien Effizienzsteigerungen erzielen
sollen. Diese Pilotprojekte starten im
Oktober.
Für Binnenschiffe relevanter sind die
Maßnahmen zur Bündelung von Verkehren.
Über sie sollen »neue Wachstumsmöglichkeiten
für die Containerbinnenschifffahrt
geschaffen und die
Effizienz aller Partner in dieser Kette gesteigert
werden«. Ein Pilotprojekt soll ab
dem 5. November kleine Frachtaufkommen
aus Containerbargen bündeln und
effizienter gestalten. Bisher docken solche
Bargen durchschnittlich an acht Terminals
an, wenn sie den Hafen anlaufen.
Untersuchungen haben gezeigt, dass
beinahe 60% aller Anläufe von Bargen
an den Überseeterminals einen Anlaufumfang
von weniger als 30 »Call Sizes«
/ Containerbewegungen umfassen. Diese
Bargen transportieren zudem nur 20%
des gesamten Umfangs aller Bewegungen
von Inlandscontainern im Hafen. Ein Zusammenschluss
kleinerer Frachtaufkommen
zu größeren Einheiten würde daher
eine weniger umfangreiche Planung bedeuten
sowie vorhandene Ressourcen an
Terminals und bei Bargenbetreibern besser
nutzen. Dies gehe einher mit strukturell
effizienteren Umschlagprozessen an
Überseeterminals und einem besseren
Binnentransfer von Containern im Hafen,
so Port of Antwerp.
Als neue Kapazitätsgrenze, ab der eine
Barge ein Überseeterminal direkt anlaufen
darf, legt das Pilotprojekt 30 und
mehr dort umzuschlagende Container
fest (Summe aller zu ent-/beladenden
Container pro Anlauf). Betroffen sind
die Terminals von PSA (K913 und K869),
DP World (K 1700) und MPET (K 1742).
Betreiber mit weniger als 30 Containern
pro Anlauf müssen ihre Fracht künftig
bündeln und umgruppieren, sodass die
erforderliche Schwelle erreicht wird. Dies
geschieht in Kooperation mit den Terminalbetreibern
oder durch den Austausch
von Containern an sogenannten »Consolidation
Hubs«, Drehkreuzen, die entweder
im Hinterland oder im Hafen selbst
anzusteuern sind.
Um die Binnenschifffahrt beim Bündeln
der Ladungen zu unterstützen, gestattet
der Hafen Antwerpen die Nutzung
der »Consolidation Hubs« in
verschiedenen Schifffahrtskorridoren
und im Hafen. Dabei fallen in der Testphase
für den Bargenbetreiber Gebühren
von 5 € pro Container im Hinterland und
10 € im Hafen an, die dem Nutzer direkt
in Rechnung gestellt werden sollen. Die
48 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
Seehäfen | Shortsea
Drehkreuze stellen die zügige Weiterlieferung
der konsolidierten Ladung an
die Terminals für Seeschiffe sicher, wobei
jedes Drehkreuz einen festen Transporttarif
erhebt und die Weiterleitung
mit eigenen Bargendiensten nach dem
Grundsatz »Time and Material« betreibt.
Die Drehkreuze streben dabei die Verladung
durchschnittlich gleicher Containermengen
pro Bargenbetreiber und
Monat an, um die Kosten für die Bargenbetreiber
so gering wie möglich zu
halten. Zwei der Drehkreuze sollen im
Hafen selbst liegen: PSA Antwerp Quay
667 als Sammelstelle für das rechte Ufer
und ATO Quay 364 für das linke und
rechte Ufer. Im Hinterland nehmen sieben
»Consolidation Hubs« teil. Sie sollen
die verschiedenen Zufahrtskorridore
abdecken. Für den Albertkanal sind
BCTN Meerhout und Haven Genk vorgesehen,
für den Korridor Brüssel-Schelde
ist es TCT Willebroek, für den Raum
Süd- und Zentralniederlande und Rhein-
Maas CCT Moerdijk, LCG Gorinchem
und DeCeTe Duisburg und für den Korridor
Terneuzen-Gent-Nordfrankreich
steht Stukwerkers Gent bereit.
Consolidation Hub für Antwerpen:
Das DeCeTe-Terminal in Duisburg
Foto: Selzer
Das Projekt tritt zunächst ab dem
5. November für zwei bis drei Monate in
Kraft. Eine Arbeitsgruppe und ein Steuerungskomitee
sollen unter Einbindung
aller Beteiligten das Projekt sorgfältig
überwachen und nachbereiten. Auch die
Bargenbetreiber sollen eingebunden werden.
Im Falle einer positiven Bewertung
wird das Projekt fortgesetzt.
Zusätzlich zu diesem Pilotprojekt will
der Hafen ein weiteres im Rahmen seines
Binnenschifffahrtsaktionsplans umsetzen:
Ab 1. Oktober beginnt das »Central
Barge Planning« einschließlich des
Einsatzes neuer spezifischer Planungssoftware
und eines Barge Traffic System
(BTS). Die Software ist eine »einzigartige
Online-Anmelde- und Kontrollplattform
für Binnenschiffs- und Terminalbetreiber«,
so Port of Antwerp. Dabei
ist eine zentrale Planung von Lade- und
Entladevorgängen von Leichtern an
den Containerterminals von PSA, DP
World und MPET vorgesehen. Die Vereinfachung
und Optimierung der Planungsabläufe
hat einen Terminplan für
jeden einzelnen Leichter zum Ziel. Das
soll helfen, Konflikte zu vermeiden. Auf
diese Weise und durch enge Abstimmung
mit den »Consolidation Hubs«
sollen Containerverkehre per Binnenschiff
zusätzlich besser koordiniert und
gebündelt werden.
Im Ergebnis sollen sich laut Hafen
die Maßnahmen positiv auf die Binnenschiffsbetreiber
auswirken: Weniger Terminalanläufe
pro Hafenaufenthalt, kürzere
Aufenthalte, effizientere Abwicklung
und die Optimierung von Ressourcen
und Material.
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Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 49
Wasserstraßen | Häfen
»Wir sind Spezialisten für Verknüpfungen«
Ein Bayer steht künftig an der Spitze des Bundesverbandes Öffentlicher Binnenhäfen.
Joachim Zimmermann folgt auf den Rheinländer Rainer Schäfer, der in den Ruhestand
wechselt. Der Neue will die Binnenhäfen als Logistik- und Innovationszentren stärken
Was hat Sie am Amt des Präsidenten
gereizt?
Joachim Zimmermann: Ich arbeite ja
nun bereits seit zehn Jahren im Präsidium
mit, und ich habe diese zehn Jahre
unter dem Kapitän Rainer Schäfer tatsächlich
als Teamarbeit verstanden. Der
Präsident ist primus inter pares, also Teil
einer starken Mannschaft. Das war eine
Grundvoraussetzung für mich, mich bereit
zu erklären, dieses Amt zu übernehmen.
Gleichzeitig sehe ich die Chance, an
exponierter Stelle für den Verband und
für das System Wasserstraße insgesamt
etwas zu bewegen.
Als bayernhafen-Geschäftsführer haben
Sie bereits eine wichtige Aufgabe in einer
der größten Hafengruppen des Landes.
Wie wollen Sie beide Ämter unter den
sprichwörtlichen Hut bringen?
Zimmermann: Ich habe auch in der
Vergangenheit schon verschiedene Themen
federführend für den BÖB bearbeitet
, insbesondere regional als Vorsitzender
der Arbeitsgemeinschaft Öffentlicher
Häfen an der Main-Donau-Wasserstraße.
Insofern denke ich, wird es auf das Tagesgeschäft
gar keine so großen Auswirkungen
haben. Außerdem befruchten sich beide
Aufgaben wechselseitig. Im Präsidium
und mit der Geschäftsstelle haben wir, wie
gesagt, auch eine gute Arbeitsteilung, daher
bin ich sehr zuversichtlich.
Nichtsdestotrotz, so hat es auch Ihr Vorgänger
gesagt, bleibt der Präsident das
Gesicht des Verbandes, gerade gegenüber
der Politik ... Sie werden also Präsenz
zeigen müssen.
Zimmermann: Das ist auch eingeplant,
aber das ist ja schließlich im Interesse
des Verbandes und des eigenen Unternehmens,
da haben wir dann eine winwin-Situation.
Sie sind der erste Präsident aus dem Süden
der Republik. Wenn es um die Verteilung
von Geld aus dem Verkehrsetat geht,
weiß sich gerade Bayern immer gut zu positionieren,
das Ressort wird seit Jahren
Joachim Zimmermann löst Rainer Schäfer an der Spitze des BÖB ab
von einem Bayern geführt. Lenken Sie
den Schwerpunkt der Verbandsarbeit
jetzt auch mehr in Richtung Süden?
Zimmermann: Definitiv nicht. Es gibt
nur eine Karte, die gespielt wird, und
das ist die aller Mitglieder. Ich bin zudem
überzeugt davon, dass ich aus meiner
Prägung heraus die Vielfalt, die unsere
Standorte zu bieten haben, noch stärker
betonen werde als jemand, der an einem
Binnenschifffahrts-starken Strom seinen
Geschäften nachgeht.
Die Binnenhäfen sind naturgemäß keinem
bestimmten Verkehrsträger verbunden,
sondern allen gleichermaßen
als Drehscheibe des Verkehrs. Wie will
der BÖB die Binnenschifffahrt fördern?
Zimmermann: Wir werden uns massiv
für die Erhaltung, und wo möglich und
geboten, auch für den Ausbau der Infrastruktur
einsetzen. Das kommt selbstredend
auch der Binnenschifffahrt zugute.
Wir wollen aber auch, das habe ich bereits
mehrfach betont, den Masterplan Schienengüterverkehr
und den Masterplan
Binnenschifffahrt so zusammenführen,
dass beide Verkehrsträger bestmöglich
profitieren können und es nicht zu einer
Kannibalisierung kommt. Natürlich gibt
es aber auch Relationen, die per Schiff
nicht bedient werden können, zum Beispiel
von Bayern nach Italien.
Wie bewerten Sie vor diesem Hintergrund
die massive Unterstützung der
Bahn durch die Senkung der Trassenpreise,
während die geforderte Unterstützung
für die Binnenschifffahrt auf
sich warten lässt – man nehme nur die
Fotos: Förster
50 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
Wasserstraßen | Häfen
Hängepartie um die Kanalabgaben?
Zimmermann: Wir sind da eindeutig
auf der Seite der Binnenschifffahrt und
fordern die Gleichbehandlung, auch
auf der Zeitachse. Wir wollen ja gerade
nicht, dass sich die beiden umweltfreundlicheren
Verkehrsträger einen
Wettbewerb liefern und die Straße
am Ende der lachende Dritte ist. Also:
Die Abgaben müssen umgehend abgeschafft
werden.
Ist das realistisch?
Zimmermann: Wir bewegen uns damit
im politischen Raum, insofern ist Dialog
und Hartnäckigkeit nötig. Aber wir arbeiten
dafür, dass es gelingt.
Sie haben jetzt einige Amtsjahre vor
sich: Welche Themen werden wichtig?
Zimmermann: Der Masterplan Binnenschifffahrt
und seine Verknüpfung mit
allen anderen Masterplänen, das hatte
ich schon erwähnt. Entscheidend ist
auch eine Beschleunigung der Planungsverfahren,
was wir gemeinsam mit dem
ZDS und dem DVF angestoßen haben.
Wir erleben immer wieder, dass wichtige
Instandhaltungsarbeiten zeitlich unnötig
verkompliziert werden. Wir werden
uns dafür einsetzen, dass Infra struktur
dann zur Verfügung steht, wenn sie gebraucht
wird. Ein drittes Thema ist
Akzeptanz für die gesamte Branche.
Zieht sich zurück: Rainer Schäfer
Binnenhäfen bieten hochattrak tive Arbeitsplätze
– vom Auszubildenden bis
zur Führungskraft. Zudem fordern wir,
vernünftige Rahmenbedingungen für
die Digitalisierung zu schaffen, auch da
brauchen wir die erforderliche Infrastruktur.
Die Umsetzung liegt dann aber
auf Seiten der Unternehmen.
Sie rufen gar nicht nach mehr Geld oder
nach einer besseren Förderung?
Zimmermann: Uns bremst doch heute
nicht unbedingt ein Mangel an Geld,
sondern es dauert einfach zu lange, die
notwendigen Genehmigungen zu bekommen,
um das Geld auch ausgeben zu
können.
Der BÖB ist, wenn es um den Verkehrssektor
geht, nur eine Stimme in einem
ansonsten recht vielstimmigen Chor
auf der Berliner Bühne. Bräuchte
das System Wasserstraße nicht mehr
Schlagkraft?
Zimmermann: Eine stärkere Bündelung
der Kräfte ist erklärtes Ziel, das
muss aber nicht zwangsläufig durch
eine Fusion von Verbänden erfolgen.
Tatsächlich geht es darum, Allianzen
zu bilden, die von Thema zu Thema sehr
unterschiedlich sein können. Als Binnenhäfen
sind wir Spezialisten darin, Infrastruktur
und Verkehrsträger zu verknüpfen.
Da sind wir doch prädestiniert dafür,
auch verschiedene Interessensvertretungen
zu verknüpfen.
Und bringen Sie am Ende auch genügend
politisches Gewicht auf die Waage?
Zimmermann: Absolut.
Was wünschen Sie sich, wenn Sie an die
Bilanz am Ende Ihrer Amtszeit denken?
Zimmermann: Dass man die Binnenhäfen
nicht auf die Binnenschifffahrt reduziert,
sondern dass Begriffe fallen wie
Verknüpfung, Logistik, Innovation, Digitalisierung,
Wertschöpfung, Arbeitsplätze.
Das heißt, wir werden die starke
Vielfalt abbilden, für die wir an allen
Standorten stehen
Interview: Krischan Förster
JAHRESTAGUNG IN BRAUNSCHWEIG
BÖB schreibt sich Digitalisierung und Nachwuchsgewinnung auf die Agenda
Bei seinem letzten Auftritt hat der scheidende
Präsident des Bundesverbands
Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB), Rainer
Schäfer, gemeinsame Anstrengungen aller
Beteiligten in der Logistik gefordert.
Viele Prozesse seien heute ohne digitale
Unterstützung nicht mehr vorstellbar.
»Wir Binnenhäfen wollen die Digitalisierung
auch für das System Wasserstraße
voranbringen.« Nur so könne durch
weitere Effizienzsteigerungen eine durchgreifende
Verlagerung auf das Binnenschiff
gelingen und der Verkehrskollaps
auf den Autobahnen sowie manchen Eisenbahntrassen
verhindert werden.
Für eine erfolgreiche Verlagerung
müssten nach Einschätzung des Bundesverbandes
noch Bedenken ausgeräumt,
Infrastruktur geschaffen und veraltete
Vorschriften geändert werden. Viele
Prozesse können schnell über das Internet
geregelt werden. Der BÖB fordere daher
eine schnellere Versorgung der Häfen
mit Glasfaserinfrastruktur.
Eine Aufforderung erging an die Politik,
die existierenden Pläne und Aktivitäten
der Verkehrspolitik auf den Prüfstand
zu stellen, um die Nachwuchsgewinnung
zu ergänzen und sie zu einem ganzheitlichen
integrierten Verkehrskonzept zusammenzufügen.
»Wir brauchen ein Update
des ›Masterplans Güterverkehr- und
Logistik‹ zum ›Masterplan Logistik und
Nachwuchs‹ und würden uns auch wünschen,
dass der Logistikbeauftragte der
Bundesregierung auch Logistik-Nachwuchsbeauftragter
wird«, so Schäfer.
Auf der Jahrestagung gab Schäfer nach
zehn Jahren an der Spitze des BÖB den
Staffelstab symbolisch an Joachim Zimmermann,
Geschäftsführer der bayernhafen
Gruppe, weiter. Zimmermann
wurde einstimmig gewählt. Schäfer hatte
bereits im April sein Amt als Geschäftsführer
der Neuss-Düsseldorfer Häfen
aufgegeben.
Zimmermann, seit 2005 alleiniger Geschäftsführer
der bayernhafen Gruppe,
war im BÖB bislang Mitglied des Präsidiums
und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft
öffentlicher Häfen an der
Main-Donau-Wasserstraße.
Neu im Präsidium in der Nachfolge
von Rainer Schäfer ist Arndt Glowacki
(Evonik) als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft
der Häfen in Nordrhein-
Westfalen. In dem Verbandsgremium
verbleiben für die kommenden zwei Jahre
zudem Franz Reindl (Hafenbetriebe Ludwigshafen),
Jens Hohls (Hafenbetriebsgesellschaft
Braunschweig) und Roland
Hörner (Staatliche Rhein-Neckar-Hafengesellschaft
Mannheim).
n
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 51
Wasserstraßen | Häfen
Logistik im Herzen Europas
Sachsen-Anhalt ist schon heute ein zentraler Logistikstandort in Mitteleuropa.
Sechs TEN-T-Korridore kreuzen sich hier. Eine wichtige Rolle spielen die Binnenhäfen,
allerdings bleibt das Bundesland zweigeteilt
Von Christian Knoll
Die Hausaufgaben in seinem Bundesland
sieht Verkehrsminister Thoma
Webel erledigt. In den vergangenen
Jahren seien mehrere Milliarden Euro
in die Verkehrsinfrastruktur investiert
worden, um vor allem die Seehafen-Hinterlandverkehre
zu verbessern. Doch die
Zukunft biete noch weitaus größeres Potenzial,
sagt der Minister auf einer Seehafen-Hinterlandkonferenz
im Bauhaus
Dessau-Roßlau .
Der Güterverkehr werde sich bis
2030 um etwa 80% erhöhen. Derzeit würden
72% der Gütermengen vom Lkw bewegt,
16% von der Bahn und nur 2% von
der Binnenschifffahrt. Doch die Zeichen
stünden auf Wachstum. Die Häfen in der
Osthaltung des Mittellandkanals und
in Magdeburg könnten mit durchgängig
4 m Wassertiefe Großmotorschiffen
und Schubverbänden bis 2,80 m Tiefgang
ideale Tauchtiefen bieten –ein steigender
Umschlag sei der Lohn. Die sechs Häfen
am Mittellandkanal von BARO Lagerhaus,
UHH-Haldensleben und BFC Haldensleben
sowie Vahldorf erbringen die
gleiche Gütermenge wie alle übrigen Häfen
des Bundeslandes.
Darauf, dass die Häfen Roßlau und
Aken an der Elbe durch Umbaumaßnahmen
und Niedrigwasser praktisch stillgelegt
seien und der Hafen Halle seine
Hafentätigkeit voriges Jahr de facto eingestellt
habe, ging er nicht ein, forderte
aber eine zügige Umsetzung des Gesamtkonzeptes
Elbe ein.
Die Dekarbonisierung und die Digitalisierung
der Binnenschifffahrt, so Webel,
stelle auch für Sachsen-Anhalt eine
unaufschiebbare Aufgabe dar, bei der
aber auch bereits einige Erfolge zu verzeichnen
seien.
Der Abgeordnete im EU-Parlament,
Sven Schulze (CDU), stellte fest, dass in
Brüssel das deutsche Bundesland Sachsen-Anhalt
auf Grund seiner zentralen
mitteleuropäischen Lage einen wichtigen
Stellenwert bei der Intensivierung der logistischen
Tätigkeit einnehme. Der Vernetzung
der Verkehrsträger weise auch
Brüssel eine wichtige Bedeutung zu.
Neue Seidenstraße bietet Chancen
Der Logistik-Verantwortliche des Flughafens
Leipzig/Halle, Johannes Jähn, verwies
auf die durch China ins Leben gerufene
Neue Seidenstraße. Ex- und Importe,
die heute noch überwiegend per Seeschiff
nach und von Europa kämen, würden in
Zukunft maßgeblich auf die Schiene verlegt.
Der europäische Endpunkt der Neuen
Seidenstraße sei mit Duisburg bereits
festgelegt. Transporte erfolgten überwiegend
noch auf den bestehenden Trassen
durch Sibirien, die südlichen Staaten der
ehemaligen Sowjetunion und Osteuropa
innerhalb von 14 bis 16 Tagen. Mit der
Fertigstellung neuer Trassen werde sich
die Zeit auf zehn Tage und gegenüber
Containerschiffen auf ein Viertel verkürzen.
Für die EU-Staaten bedeute das, die
Vernetzung der Verkehrsträger zu reformieren.
Obwohl er sich mehr mit der
Logistik der Luftfrachtverkehre zu beschäftigen
habe, versteht Jähn nach eigener
Aussage nicht, dass für den Transport
binnenschifffahrtsaffiner Güter
aus dem wirtschaftlichen Ballungsgebiet
von Leipzig, Halle, Leuna bis nach
Thüringen mit einem Aufkommen von
jährlich mehreren Millionen Tonnen das
Reststück der Saale von Calbe bis Barby
nicht ausgebaut werde, um die Waren mit
dem umweltfreundlicheren Verkehrsträger
Binnenschiff zu versenden.
Alexander Voigt von der EU-Kommission
in Brüssel referierte über die
Anforderungen der Verkehrskorridore
Orient-Osteuropa und den Nordsee-Baltic-Korridor.
Den Korridor Orient-Osteuropa
verbinden fünf Wasserstraßen,
an denen 25 Häfen und 45 KV-Terminals
lägen. Von Donau bis Rhein und
vom Rhein bis Berlin seien die Wasserstraßen
für das leistungsfähige Groß-
52 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
Wasserstraßen | Häfen
Fotos: Knoll
»Die Umschlagmengen der Häfen am
Mittellandkanals und in Magdeburg
steigen, weil sie ganzjährig vollschiffige
Tauchtiefen anbieten können«
Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel
»Der Binnenschifffahrt stehen noch
große Aufgaben beim Einsatz von
umweltfreundlicheren Antriebssystemen
als dem Dieselmotor bevor«
Boris Kluge, Geschäftsführer beim BÖB
motorschiff ausgebaut. Jetzt müsse die
Elbe so weit hergerichtet werden, dass
die tschechische und die deutsche Binnenschifffahrt
davon profitieren könne.
19,2 Mio. t Güter kämen bislang aus den
wirtschaftlichen Ballungsgebiete beider
Länder über die Elbe. Für die Ertüchtigung
des Nordsee-Baltic-Korridors, der
teilweise auch durch die seegehende Binnenschifffahrt
befahren werden könne,
würden bis 2030 von der EU rund
5,8 Mrd. € bereitgestellt, um die Wasserstraßen
zu ertüchtigen.
Peter Lüttjohann vertrat den entschuldigten
Staatssekretär Enak Ferlemann:
aus dem Bundesverkehrsministerium.
Zu den Schwerpunkten gehörten die
Senkung des Energieverbrauchs zur Reduzierung
des CO2-Ausstoßes sowie die
Digitalisierung des Verkehrs in allen Bereichen.
BÖB-Geschäftsführer Boris Kluge verwies
darauf, dass die Binnenschifffahrt
über etwa 50% an Reservekapazität verfüge,
wenn einige Wasserstraßen ertüchtigt
würden wie zum Beispiel die Elbe.
Außerdem seien Binnenschiffe nicht die
Dreckschleudern, wie ihnen immer wieder
angedichtet werde. Ihr CO2-Austoß
betrage nur 25% eines Lkw. Der Klimawandel
erfordere jedoch auch von der
Binnenschifffahrt, in absehbarer Zeit aus
dem Verbrauch von fossilen Energieträgern
auszusteigen. Als erstes könne man
auf verbrauchsgünstigere und geförderte
neue Motoren umsteigen. Auch um die
Elektrifizierung der Binnenschiffe werde
man nicht herumkommen.
Kluge hob in diesem Zusammenhang
lobend die Initiative der TU Berlin und
der BEHALA hervor, das Schubschiff
»Elektra« ausschließlich mit Batterien
auf Lithium-Basis und Wasserstoff auf
der Route Berlin-Hamburg in einen Probe-Liniendienst
zu schicken. Den Magdeburger
Hafen, der gemeinsam mit dem
Windstromhersteller Enercon durch
Windenergieanlegen den gesamten Hafenbahnverkehr
und Umschlag mit erneuerbaren
Energien betreibe, stellte er
als herausragendes Beispiel vor. n
Foto: Grötschel jun.
Ein Schubschiff der Deutschen Binnenreederei
oberhalb der Saalemündung mit Containern und
Schwergütern auf dem Weg zum Hafen Aken
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 53
Wasserstraßen | Häfen
Aus der Not zu einer neuen Tugend
Der LUTRA-Hafen in Königs Wusterhausen entwickelt sich zu einem leistungsfähigen
Güterverkehrszentrum (GVZ) am Schönefelder Kreuz. Sein Beispiel zeigt, wie man sich
erfolgreich neuen logistischen Herausforderungen stellen kann
Von Christian Knoll
Jahrzehntelang maß sich der Erfolg des
Hafens in Königs Wusterhausen an
den Millionen Kohle-Tonnen, die von
den Zügen aus der Lausitz auf Schiffe
nach Berlin verladen wurden. Doch damit
war es plötzlich vorbei – mit dem
vorzeitigen Aus der Kohlebefeuerung im
Kraftwerk Rummelsburg brachen zunächst
zwei Drittel des gesamten Umschlagvolumens
weg. Mit neuer Geschäftsführung
und neuen Konzepten
kämpft sich der Hafen seither allerdings
aus der Endzeitstimmung. In spätestens
vier Jahren soll er wieder so rentabel sein
wie mit der Kohle – nur über andere Geschäftsfelder.
Schwarze Zahlen werden
heute schon geschrieben.
»Der Hafen ist Hauptbestandteil eines
industriellen Wachstumskerns, zu dem
neben der Kreisstadt auch die Gemeinden
Schönefeld, Wildau und Zeuthen gehören
werden. Wir haben Großes vor und einiges
davon bereits geschafft«, sagte jüngst
Swen Annulat, Bürgermeister von Königs
Wusterhausen, vor rund 50 Vertretern
aus der Hafen- und Logistikbranche.
Hafengeschäftsführer Michael Fiedler,
erst seit einigen Monaten im Amt, ging
auf Einzelheiten ein: Am Nord ufer des
Hafens entsteht neben dem Schwerlastterminal
in Kürze ein modernes Containerterminal
mit 1.600 TEU Stellplatzkapazität.
Auf dem Südufer werden die
vier Zulaufgleise der Hafenbahn zu den
bisherigen Waggonkippen dazu genutzt,
nichtkranbare Sattelauflieger auf der
Schiene mit Trailern zu Ganzzügen nach
Rotterdam zusammenzustellen. Fiedler
rechnet mit täglich drei Ganzzügen
à 40 Trailern. Wenn man bedenke, dass
auf dem Berliner Ring der A10 täglich
15.000 Lkw am Hafen vorbeifahren, sei
das zwar verschwindend wenig. Aber es
sei ein Anfang, um Güter von der Straße
auf die Schiene zu bekommen. Die beiden
derzeit stillliegenden Waggonkippen
sollen nicht verschrottet werden, sondern
man verhandle mit einem indischen Interessenten,
der sie in einem Hafen am
Ganges einsetzen wolle.
»Wir haben Großes vor, erwarten
aber von der Verkehrspolitik auch
entsprechende Unterstützung
durch die Ertüchtigung der zu uns
führenden Wasserstraßen«
Michael Fiedler, LUTRA-Geschäftsführer
Leistungsfähiger Zulauf nötig
Der Hafen ist auch für Ansiedler attraktiv.
Fiedler verwies auf ein Hallengebäude
am Osthafen, in dem sich eine Werft
für große luxuriöse Hausboote niedergelassen
hat. Daneben entstehe in Kürze
eine Marina. Zum Verladen der Hausund
Sportboote stehe ein leistungsfähiger
Portalkran zur Verfügung.
Man sei also gut auf die Zukunft vorbereitet,
so der Hafenchef. Ein leistungsfähiger
Hafen benötige allerdings auch
»Unser LUTRA-Hafen
wird der Haupt bestandteil
des GVZ Schönefelder Kreuz
und gleichzeitig des industriellen
Wachstumskerns sein«
Bürgermeister Swen Annulat
einen leistungsfähigen Zulauf über die
Wasserwege. Er bemängelte, dass die alte
Schleuse Wusterwitz wegen einer fünfwöchigen
Reparatur gesperrt sei. Wenn
dann wieder Schiffe geschleust werden
könnten, sei die große Schleusenkammer
in Kleinmachnow an der Reihe, so dass
wochenlang kein Schiff von Westen her
seinen Hafen anlaufen könne. Ein Engpass
bleibe auch die Schleuse Fürstenwalde.
Fiedlers Ansage ist klar: Er erwartet,
dass die Verkehrspolitik hier für Abhilfe
sorgt.
n
Stefan Kunze von Hafen Hamburg Marketing-und Transfracht geschäfts führer Ost,
Frank Gedat, lobten die Initiativen des LUTRA-Hafens
Fotos: Knoll
54 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
Wasserstraßen | Häfen
Ohne Kohle fehlt es an Ladung
Auf den Wasserstraßen in Berlin und Brandenburg ist die im ersten Halbjahr transportierte
Gütermenge erheblich zurückgegangen. Der Wegfall der Kohlelieferungen nach Berlin
sorgte für das größte Minus
Von Christian Knoll
Im Güterempfang sind im ersten
Quartal in den Berliner Häfen noch
1.167.000 t entladen worden – im zweiten
Quartal waren es lediglich 757.000 t,
was einem Rückgang von 35,2% entspricht.
Als Hauptgrund gilt der dauerhafte
Wegfall der Braunkohletransporte
von Königs-Wusterhausen zum Berliner
Kraftwerk Rummelsburg. Versendet hatten
die Berliner Häfen im ersten Quartal
lediglich 120.000 t an Gütern, im zweiten
dagegen 259.000 t, also 139.000 t mehr.
Die Gesamtbilanz des ersten Halbjahres
im Vergleich von 2017 zu 2018 sieht dennoch
schlecht aus. 1.141.000 t 2017 standen
nur 1.114.000 t 2018 gegenüber, was
einem Rückgang um 23,1 % entspricht.
Besonders zu Buche schlug dabei die
Rubrik Kohle mit einem Rückgang um
54,8%. Zugelegt haben aber erwartungsgemäß
die Güter in der Rubrik »Erze,
Steine und Erden«, worin sich überwiegend
Bauzugschlagstoffe finden. Die
Nachfrage stieg im zweiten Quartal um
29,0%. Ein Minus in Höhe von 38,5%
gab es auch bei»Kokerei- und Mineralölerzeugnissen«,
während »Sonstige Mineralölerzeugnisse«
um 7% auf 117.462 t
zulegten. Ebenfalls verbessert haben sich
die Transporte von Sekundärrohstoffen
und Abfällen mit 16.079 t, was einem Plus
von 11,2% gleichkommt. Das prozentuale
Manko vom ersten Halbjahr 2018 zu
2017 beträgt -23,2% oder 336.894 t.
Brandenburg besser als Berlin
Foto: Wikipedia
In den Güterverkehrsleistungen sieht
das Land Brandenburg mit einem Minus
von 15,4% im ersten Halbjahr 2018 gegenüber
dem Jahr 2017 so aus: 1.742.224 t
im Jahr 2017 stehen 1.474.406 t im Jahr
2018 gegenüber, was einem Rückgang um
267.818 t entspricht – auch das sei dem
Wegfall der Kohletransporte geschuldet,
heißt es. So kommt es in der entsprechenden
Rubrik zu Einbußen von -97,8%. Bei
Agrarerzeugnissen hat das landwirtschaftlich
gepägte Brandenburg im ersten
Halbjahr 68.236 t Güter weniger (-23,7%)
auf den Weg gebracht als im vorigen
Halbjahreszeitraum. Grund könnte sein,
dass die Getreideverlader ihre Bestände
bei der sich bereits im Frühjahr abzeichnenden
Trockenheit in Erwartung steigender
Preise zurückgehalten haben.
In der Rubrik »Erze, Steine und Erden«
(Bauzuschlagstoffe) erfolgte dagegen fast
eine Verdoppelung der Transportleistungen
auf 271.578 t in 2018 stehen 137.922 t
in 2017 gegenüber, was einer Steigerung
um 133.656 t, also + 96,9% entspricht.
Eine ähnlich Steigerung trat in der Rubrik
»Metalle und Metallerzeugnisse« ein:
278.283 t (2018) zu 151.183 t (2017), also
eine Steigerung um 127.100 t (+84,1%).
Auch in der Rubrik »Sonstige Mineralölerzeugnisse«
gab es eine Steigerung vom
ersten Halbjahr 2018 zu 2017 um 140.483 t
zu 104.415 t (+36.068 t oder +34,5%).
In der Rubrik »Chemische Erzeugnisse«
gab es ebenfalls eine bedeutende Steigerung
von 140.483 t gegenüber 104.415 t,
ein Plus von 36.068 t oder +34,5%. Die
Transporte landwirtschaftlicher Erzeugnisse
und Abfälle stiegen von 411.422 t um
88.290 t, also eine Steigerung um 21,5%
gegenüber dem Vorjahr.
n
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Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 55
Wasserstraßen | Häfen
Schleuse Kannenburg
wird neu gebaut
Verrotteter Kopfbalken an der von 1906
stammenden hölzernen Spundwand
Fotos: WSA Eberswalde
Die marode Schleuse Kannenburg wird durch einen Neubau
ersetzt. Die Stadt Templin übernimmt in Partnerschaft mit
dem WSA Eberswalde Planung und Bau
Abgerutschte Betonplatten an der
Schrägwand der Schleusenkammer
Viel Aufregung gab es Ende vorigen
Jahres um die Schleuse Kannenburg.
Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt
(WSA) Eberswalde ordnete wegen
Böschungsrutschungen aus Sicherheitsgründen
eine Sperrung an. Versprochen
wurde eine schnelle Lösung. Nun kommt
tatsächlich ein Ersatzneubau. Das WSA
Eberswalde hat gemeinsam mit der Stadt
Templin eine »öffentlich-rechtliche Vereinbarung«
unterzeichnet.
Die Schleuse Kannenburg bildet den
Eingang von der Oberen Havelwasserstraße
in die 1745 errichtete, 35,5 km lange
Wasserstraße der Templiner Gewässer.
Es ist eines der beliebtesten wassersporttouristischen
Reviere in Nordbrandenburg.
Rund 6.000 bis 7.000 Wasserfahrzeuge
nutzten diese Strecke jährlich.
Die Stadt Templin übernimmt im Rahmen
einer öffentlich-öffentlichen Partnerschaft
(ÖÖP) Planung und Bauausführung
der Schleuse mit dem Ziel, die
bestehende Sperrzeit auf ein Minimum
zu reduzieren. Die WSV trägt die Kosten.
Beide Partner betreten damit Neuland.
Neubau an Stelle der alten Schleuse
Der Neubau ersetzt das alte Bauwerk in
den bisherigen Abmessungen und wird
gleichzeitig für den automatisierten,
selbstbedienten Betrieb ausgestattet.
Da von Seiten der WSV kurzfristig keine
Personalkapazitäten für einen zeitnahen
Neubau verfügbar gewesen wären,
hatte die Stadt Templin angeboten, Planung
und Bauausführung der Schleuse
zu übernehmen.
Neue Form der Zusammenarbeit
Peter Münch, Amtsleiter des WSA Eberswalde
dankte ausdrücklich der Stadt
Templin und ihrem Bürgermeister. »Dieses
auch für den Bund neuartige Vorhaben
der Zusammenarbeit fußt auf Vertrauen
und Mut. Lassen Sie es uns in
diesem Sinne zügig voranbringen und
erfolgreich abschließen.«
Bürgermeister Detlef Tabbert verwies
darauf, dass die Planung in Regie der
Stadt die Chance biete, den zeitlichen
Bauablauf deutlich zu verkürzen. »Das
ist unser Beitrag zum Wassertourismus.«
WIN unterstützt das Verfahren
Julia Pollok, Leiterin des Projektbüros der
Wassertourismus Initiative Nordbrandenburg
(WIN), deren Mitglied Templin ist,
nannte den Ersatzneubau der Schleuse
Kannenburg als ÖÖP-Projekt »ein innovatives
Vorhaben«, das Modellcharakter
besitze – »auch über die Region hinaus.«
Die Tourismusinitiative hatte sich bereits
in der Vergangenheit für wasserbauliche
Projekte engagiert. So wurde
die Ertüchtigung des Werbellinkanals
zwischen Marienwerder und Ruhlsdorf,
die Wiederinstandsetzung des
10 km Langen Trödels des Finow-Kanals
mit dem Neubau der Schleuse Zerpenschleuse
und dreier historischer
Brücken sowie der Neubau der Schleuse
Friedenthal zwischen den Oranienburger
und Neuruppiner Gewässern unterstützt
(BS berichtete in den Ausgaben
7/16 und 12/17).ck
56 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
Wasserstraßen | Häfen
Stillstand in Fürstenwalde
In 15 Jahren könnte Schluss sein an der Fürstenwalder Schleuse. Etwa solange dürfte das
marode Bauwerk noch halten. Die Stadt, ortsansässige Unternehmer und die IHK fordern
daher dringend einen Neubau
Noch funktioniert das Bauwerk, aber
es gibt bereits gravierende Schäden
am Ober- und Unterhaupt. Müsste
die Fürstenwalder Schleuse geschlossen
werden, hätte das drastische Folgen für
die wirtschaftliche und touristische Entwicklung
der Stadt.
Martin Bock, Geschäftsführer der Agrarhandelsgesellschaft
FGL hat bereits
einen Investitionsstopp für den Standort
verhängt. »Wir werden keine weiteren
Investitionen vornehmen solange
nicht sichergestellt ist, dass dieser Standort
erhalten bleibt«, sagte Bock. Die Firma
sei darauf angewiesen Bahn, Straße
und Wasser miteinander zu verknüpfen.
Bocks Firma transportiert Massengüter
wie Getreide, Raps und Sonnenblumen.
Auf Einladung der IHK Ostbrandenburg
gab es jüngst noch einmal einen
Ortstermin, unter anderem mit den Bundestagsabgeordneten
Martin Neumann
und Christian Jung (beide FDP) und Vertretern
der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung.
Ziel war es, sich einen Überblick über
den tatsächlichen Zustand der Schleuse
zu machen, aber auch im Gespräch mit
den ansässigen Unternehmen FGL Agravis
und dem Windkraftanlagenbauer
Reuther STC WAR zu erfahren, welche
wirtschaftlichen Auswirkungen dies auf
die regionale Wirtschaft hat. Allein die
FGL Agravis schlägt jährlich 500.000 t Ladung
in Fürstenwalde per Schiff um. Um
15 € je Tonne, so Bock, würde der Transport
teurer, wenn er per Lkw erfolgte.
Insbesondere die Verlagerung der Verkehre
auf den Lkw sei nicht nur aus Kostengründen
Mittel zweiter Wahl. Angesichts
der stau- und unfallgeplagten
Autobahn A12, Teil des TEN-T-Korridors
zwischen Berlin und Warschau, sei
dies auch keine kalkulierbare Alternative.
Für die marode 67-m-Schleuse Fürstenwalde
aus dem Jahr 1891 stehen Investitionen
in Höhe von 4 Mio. € an. Jedoch
handelt es sich dabei keineswegs um
Geld für einen Ersatzneubau, sondern für
die Erfüllung einer Auflage der EU zum
Bau einer Fischtreppe und für die Automatisierung
der Schleuse.
Doch auch nach dieser Investition bliebe
die kleinste aller vier Schleusen das
Nadelöhr an der Spree-Oder-Wasserstraße.
Die übrigen drei Schleusen in Eisenhüttenstadt,
Kersdorf und Wernsdorf
sind in weitaus besserem Zustand. Kersdorf
und Wernsdorf waren bis 2013 aufwändig
saniert und verlängert worden.
Die Doppel-Schleuse Eisenhüttenstadt
war schon beim Bau vor 85 Jahren auf
eine Kammerlänge von 130 m ausgelegt
worden.
Gerade wegen der bereits erfolgten Investitionen
sei es umso unverständlicher,
dass der dringend benötigte Neubau
der Schleuse Fürstenwalde laut aktuellem
Bundesverkehrswegeplan bis nach
2030 verschoben werden soll. Dabei sei
dies kein kein regionales Problem. Man
müsse endlich anfangen, die Verkehrswege
als Achsen zu sehen, sagte der FDP-
Bundestagsabgeordnete Christian Jung.
Die Spree-Oder-Wasserstraße verbindet
schließlich auch die polnischen
Wirtschaftsregionen mit dem Hamburger
Hafen. Das Nadelöhr Fürstenwalde
behindere also nicht nur die weitere Entwicklung
der Unternehmen in der Region,
sondern auch die Transitverkehre und
generiere zusätzliche Lkw-Verkehre. n
Bei der FGL Agravis: Geschäftsführer Martin Bock, 5.v.r., könnte die doppelte Menge an
Agrargütern auf den Wasserweg bringen, wenn die Fürstenwalder Schleuse ertüchtigt würde
Foto: Manuela Neumann
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 57
Wasserstraßen | Häfen
KREUZTAL
Neues Container-Terminal startet Betrieb
Das neue Container-Terminal Südwestfalen
der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein
(KSW) ist offiziell eröffnet worden. Partner
beim Betrieb des Terminals ist die
Deutsche Gesellschaft für kombinierten
Güterverkehr (Kombiverkehr).
Kombiverkehr–Geschäftsführer Armin
Riedl kündigte an, dass der erste
Zug am 15. Januar 2019 von Kreuztal aus
auf Fahrt gehen wird. Ziel sei Verona in
Norditalien. Initialkunde sei das Unternehmen
Gruber Logistics mit Sitz in Auer
(Südtirol), das in Kreuztal über eine Niederlassung
verfüge, so Riedl.
Der dreimal pro Woche und Richtung
verkehrende Shuttlezug werde ein »offenes«
Zugprodukt sein, das von weiteren
Speditions- und Logistikunternehmen
genutzt werden könne. Für die verladende
Wirtschaft bedeutet dies eine wesentliche
Verbesserung. Bisher mussten sie
bis zu 120 km zurücklegen, um eine vergleichbare
Anlage zu erreichen.
Baubeginn für das Container-Terminal
Südwestfalen war im August 2015.
Feierten die Eröffnung (v.l.): Christian Betchen (Geschäftsführer KSW und SWCT),
Landrat Andreas Müller, Johannes Wieczorek (BMVI), Armin Riedl (Geschäftsführer
Kombiverkehr), Heiko Heupel (Geschäftsführer SWCT)
Die Anlage ist insgesamt 18.500 m²
groß. Es gibt zwei Umschlaggleise, die je
225 m lang sind, sowie ein 191 m langes
Abstellgleis. 22.000 m³ Aushub mussten
entsorgt werden, 13.500 m³ Bodenmaterial
wurden verbaut. Insgesamt wurden
fast 13.000 m² Betonoberflächen und
3.900 m2 Lärmschutzwände hergestellt.
Mit den mobilen Umschlaggeräten können
den Angaben zufolge künftig rund
um die Uhr an sieben Tagen in der Woche
bis zu 45.000 Ladeeinheiten pro Jahr umgeschlagen
werden. Rund 10,5 Mio. € hat
die KSW in das neue Terminal investiert.
Der Bund hatte das Projekt mit 7,5 Mio. €
unterstützt.
n
Foto: KSW
NEUSS
Contargo eröffnet modernisierte Umschlaganlage
Contargo hat in Neuss sein erweitertes
und modernisiertes Terminal eröffnet.
In weniger als zwei Jahren Bauzeit bei
laufendem Betrieb sei das Terminal ausgebaut
und die Fläche beinahe verdreifacht
worden, so Contargo. Insgesamt
52.000 m² nördlich und südlich der Umschlaganlage
sind mit dem Umbau hinzugekommen,
so dass nun 84.000 m² für
den trimodalen Containerumschlag zur
Verfügung stehen.
Gleichzeitig wurde die Infrastruktur
ausgebaut: Zwei neue Krananlagen
wurden errichtet, so dass das Unternehmen
in Neuss nunmehr über fünf
Kranbrücken für den Container-Umschlag
verfügt (zwei davon am Standort
Tilsiter Straße). Damit zwei Ganzzüge
gleichzeitig abgefertigt werden können,
wurde zudem die Gleislänge auf
1.400 m erhöht. Darüber hinaus wurden
ein neues Verwaltungs- und ein
neues Abfertigungsgebäude, 17 Lkw-
Vorstauplätze sowie 106 Pkw-Parkplätze
gebaut. Die Umschlagkapazität
am Terminal konnte nach Angaben von
Contargo so auf 200.000 Standardcontainer
verdoppelt werden.
Diese Ausbaumaßnahmen seien die Voraussetzung
dafür, dass Neuss künftig
als ein Hub der Contargo-Gruppe für
die Seehäfen Rotterdam und Antwerpen
genutzt werden könne, so das Unternehmen.
Denn aufgrund der langen
Wartezeiten für Binnenschiffe in beiden
Häfen fährt Contargo nach eigenen Angaben
seit einiger Zeit nur noch größere
Seehafenterminals an, um so den Umlauf
der Binnenschiffe zu beschleunigen. Deshalb
werden künftig Container von anderen
Contargo-Standorten in Neuss konsolidiert.
n
BASEL
Arbeiten für tiefere Fahrrinne beginnen
Das Projekt »Korrektur Schifffahrtsrinne«
sieht eine Erhöhung der Mindestfahrrinnentiefe
des Rheins in Basel um
30 cm vor. Anfang Oktober hat die erste
Bauphase im Sektor 3 Münster-Fähre
bis Klingental begonnen. Nach Auskunft
der Schweizerischen Rheinhäfen
(SRH) werden die Arbeiten voraussichtlich
rund vier Wochen dauern. In
diesem Bereich wird punktuell in die
Fahrrinne einragendes Felsmaterial abgetragen
sowie das gemischte Sediment
aus gelöstem Fels und Kies auf der Sohle
bewegt.
Grundlagen für den Ausbau des
Rheins sind der Bericht zum Klimawandel
des Bundesrates und der Aktionsplan
Schifffahrt der SRH zur Sicherung
der Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit
der Binnenschifffahrt als nachhaltiger
Verkehrsträger.
Die Bauarbeiten erfolgen abschnittsweise
und werden voraussichtlich im
Frühjahr 2019 beendet sein.
n
58 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
Wasserstraßen | Häfen
BCF
Neues Logo enthüllt
Das Unternehmen Börde Container Feeder
(BCF) hat sein Logo einem Neudesign
unterzogen, um die nachhaltige
und umweltfreundliche
Ausrichtung nach außen zu
tragen. Gestaltet und entwickelt
wurde es von der LKA
Agentur aus Magdeburg, die
auf die Beratung von Logistikunternehmen
spezialisiert
und bereits langjährig mit der
BCF verbunden ist.
Auf der IAA Nutzfahrzeuge Ende September
in Hannover hat BCF zusätzlich
zu dem Logo neue Kippchassis vorgestellt,
mit denen das Unternehmen die
Container-Vor- und Nachläufe flexibler
gestalten will. Ab Herbst dieses Jahres
soll erstmalig im Raum Sachsen-Anhalt
ein Kippchassis des Herstellers MAFA
Maschinen und Fahrzeuge eingesetzt
werden. Das Chassis zeichne sich durch
einen robusten Leichtbau in qualitativ
hochwertiger Ausführung aus, und sei
optimiert für den Einsatz von Wechselbehältern
im kombinierten Verkehr, heißt
es. Durch sein geringes Eigengewicht erfolge
eine Optimierung der Nutzlast von
Container und Lkw-Zustellfahrzeug
auf der »letzten Meile«.
BCF übernimmt Binnenschiffstransporte
von Containern und Projektladungen
zwischen den deutschen
Seehäfen Hamburg, Bremen
und Bremerhaven sowie dem Hafenhinterland
mit unternehmenseigenen
Schiffen. Als Ergänzung werden
die kompletten Lkw-Nachläufe
von und zu den Versand- oder Empfangsorten
organisiert: zwei- oder dreiachsig
mit Containerchassis, Kippsattel- und
Planenaufliegern sowie Kipp-, Aufstellund
Gooseneck-Chassis und, als Neuheit,
mit dem MAFA-Chassis.
n
DUISBURG
Amazon lässt sich im Hafen nieder
Der Online-Marktplatz Amazon beliefert
Kunden in Duisburg und der
Rhein-Ruhr-Region jetzt direkt vom
Duisburger Hafen (duisport) aus. Dafür
hat das Unternehmen 9.300 m² Hallenfläche
und 1.200 m² Büro- und Sozialflächen
auf dem Hafengelände im
Stadtteil Kaßlerfeld angemietet. Rund
100 Mitarbeiter sollen dafür sorgen,
dass die Waren mit Hilfe der von Amazon
engagierten, mittelständischen Speditionsunternehmen
möglichst schnell
an die Kunden geliefert werden. Dabei
organisiert Amazon den kompletten
Lieferprozess. Für das Unternehmen ist
nach Angaben von duisport dabei vor
allem die gute Anbindung des Duisburger
Hafens an die Autobahnen A3 und
A40 wichtig, um den Endverbraucher in
der Rhein-Ruhr-Region optimal zu erreichen.
n
TRIER
Zweite Schleusenkammer bekommt Untertor
Der Bau der zweiten Schleusenkammer
Trier geht planmäßig weiter. Nun wurde
das Untertor eingesetzt. Die Arbeiten
starteten mit dem ersten Stemmtorflügel
und endeten mit dem Einhub des zweiten
Teils des Schleusentores. Wie das Wasserstraßen-
und Schifffahrtsamt (WSA)
Trier informiert, ist ein Torflügel ca. 13 m
hoch und 7,50 m breit. Das Gewicht beläuft
sich pro Seite auf knapp 45 t. Das
Schleusentor mussten die Arbeiter vor
Ort passgenau in die Kammernische der
neuen Schleusenkammer mittels Schwerlastkran
einheben.
Der Einbau des Untertores sei für die
Fertigstellung der zweiten Schleusenkammer
in Trier ein weiterer wichtiger Meilenstein,
hieß es. Die Eröffnung für die
Schifffahrt ist Ende 2019 vorgesehen. Die
im Bau befindliche zweite Schleusenkammer
in Trier ist die dritte von insgesamt
zehn zweiten Schleusen im Bereich der
deutschen Mosel. Zeltingen und Fankel
verfügen bereits über die zweiten Schleusenkammern,
suksessive werden nach
Trier die zweiten Schleusenkammern in
Lehmen, Wintrich, Müden, Detzem, Enkirch
und St. Aldegund gebaut. Anschließend
soll die Schleuse Koblenz, welche
bereits über zwei Schleusenkammern verfügt,
von Grund auf saniert. Denn vor allem
in den Sommermonaten komme es
vor den Mosel-schleusen zu langen Wartezeiten
für die Güterschifffahrt, da die
Personenschifffahrt vermehrt fahre und
diese an der Mosel ein Vorschleusungsrecht
genieße, so das WSA.
Durch den Bau der zweiten Schleusenkammern
würden Wartezeiten reduziert
und die Schifffahrt könne ihre Fahrt ohne
Verzögerungen fortsetzen. Auch Sperrungen
der Schifffahrt aufgrund des Ausfalles
einer Schleuse könnten künftig durch die
zweite Schleusenkammer vermieden werden.
Dies sei vor dem Hintergrund der immer
älter werdenden Bauwerke ein wichtiger
Gesichtspunkt.
n
Das Untertor wird millimetergenau eingesetzt
Foto: WSA Trier
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 59
HTG Kongress 2019
11.–13.09.2019 in Lübeck
Veranstaltungsübersicht 2018
17.10. Workshop BIM
Hamburg
24.10. Junge HTG Working Group
Hamburg
24.10. Workshop Korrosionsschutz
Hamburg
25.10. Fachexkursion Quartier
Strandkai Hamburg
08.11. Kaimauer-Workshop
Hamburg
29.11. 7. Workshop Junge HTG
Hannover
i
Foto: FRANKI Grundbau
HTG Fachexkursion
25. 10. 2018
Baustellen-Exkursion: Quartier Strandkai
in der Hamburger HafenCity
Die HafenCity wächst bekanntlich
seit Jahren und der östliche
Teil wird zurzeit
intensiv bebaut. Besonders
im Fokus steht
das Quartier Strandkai.
Hier wächst neben
dem bekannten Marco-
Polo-Tower ein Quartier
mit Eigentumswohnungen,
Kultur-, Gewerbe- und
Gastronomiebetrieben auf imposanten
14.000 m² Fläche.
Die Unternehmen FRANKI Grundbau
und Ingenieurservice Grundbau
GmbH sind an Planung und Ausführung
der Baugrube sowie der Pfahlgründung
beteiligt. Aktuell werden
1600 Teilverdrängungsbohrpfähle
ausgeführt.
Auf diesem Baustellenrundgang
können die aktuellen Arbeiten, inkl.
der Herstellung von Teilverdrängungsbohrpfählen,
besichtigt werden.
Die Projektverantwortlichen geben
interessante Einblicke in das Projekt
und die laufenden Arbeiten. Neben
Für Mitglieder
der HTG und
DGGT
der Planung von Baugrube und Pfahlgründung
wird die Ausführungsphase
vorgestellt. Die Exkursion findet in der
Zeit von 15.00–18.00 Uhr statt.
Für die Teilnahme ist eine persönliche
Schutzausrüstung (PSA) mit
Helm, Weste sowie Sicherheitsschuhen
verpflichtend.
Nutzen Sie ab 18.00 Uhr die
Gelegenheit zum anschließenden
Erfahrungsaustausch!
Im nahegelegenen
italienischen
Restaurant Andronaco
ist ein gemütlicher
Ausklang bei Essen
und Getränken geplant
(Selbstzahlerbasis).
Die Teilnahme an der
Exkursion ist auf 25 Personen
beschränkt und ist kostenlos. Die
Anmeldung ist ausschließlich für Mitglieder
der Gesellschaften HTG sowie
DGGT ab sofort online möglich unter
http://com.htg-online.de. Bei Erreichen
der maximalen Teilnehmerzahl,
schließt das Portal.
Informationen und Kontakte erhalten
Sie unter JungeHTG@htg-online.de,
in der XING-Gruppe JungeHTG. sowie
auf der Homepage der Jungen HTG (https://www.htg-online.de/junge-htg/junge-htg-fachexkursion/).
Dort finden Sie
auch die Wegbeschreibung zum Treffpunkt
und aktuelle Informationen.
Anmeldemodalitäten
Die angegebenen Preise gelten bei Onlineanmeldung. Bei schriftlicher Anmeldung über die HTG Geschäftsstelle wird eine
Bearbeitungsgebühr von 10,00 € berechnet. Jede Anmeldung gilt als verbindlich. Schriftliche Abmeldungen sind kostenfrei möglich
bis zum Datum des Anmeldeschlusses. Danach wird die Gebühr vollständig fällig. Jeder Teilnehmer erhält nach Anmeldung
eine Rechnung die gleichzeitig Anmeldebestätigung ist. Zahlungsfrist und Bankverbindung entnehmen Sie Ihrer Rechnung.
Bitte melden Sie sich rechtzeitig an. Bei Erreichen der maximalen Teilnehmerzahl schließt das Anmeldeportal automatisch. Für
HTG-Jungmitglieder kann eine Förderung aus dem Spendenfonds Goedhart erfolgen. Das Antragsformular kann über die HTG
Geschäftsstelle angefordert werden. Bettina Blaume, Ansprechpartnerin, Telefon: 040/428 47-21 78, E-Mail: service@htg-online.de
60 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
HTG Workshop
08. 11. 2018
Kaimauer-Workshop
Hotel Hafen Hamburg (Elbkuppelsaal),
Seewartenstr. 9, 20459 Hamburg
Wie auch bei voran gegangenen
Veranstaltungen hat der ausrichtende
Fachausschuss Ufereinfassungen
wieder ein interessantes Programm
zusammengestellt: In vier Vortragsblöcken
werden kompetente Referenten
neben den Aspekten Planung
und Bau von Kaimauern erstmalig
die Aspekte, die sich aus dem Betrieb
einer Hafenumschlagsanlage
ergeben, in einem eigenständigen
Block behandeln. Weiterhin wird
über zukünftige Entwicklungen im
Bereich Planung und Bau von Kaimauern
berichtet.
In allen Vortragsblöcken wird anhand
laufender Projekte der fachliche Bezug
zu den Themen hergestellt und damit
auch neueste Entwicklungen dargestellt.
Das Programm wird ergänzt um Berichte
aus dem Uferausschuss. Hier
wird über die aktuellen Arbeitsschwerpunkte
und die Änderungen
in der nächsten Auflage der Empfehlungen
des Fachausschusses berichtet.
Die Veranstaltung endet mit einem gemeinsamen
After-Work-Meeting zum
Austausch und Netzwerken.
Programm
ab 08:30
Registrierung und Begrüßungskaffee
09:00 Aus dem Uferausschuss
Begrüßung
Aktueller Stand der EAU 2020
Aktuelles aus der Arbeit der HTG
09:30 Block 1: Planung von Kaimauern
Kaimauern im Harburger Binnenhafen
Kaimauern in Erdbebenregionen
N.N.
10:45 Kaffeepause
11:15 Block 2: Ausführung von Kaimauern
Erfahrungen mit Rammkonzepten im Steinwerder Hafen
Spundwandkonstruktionen als Widerlager der Waltershofer Brücken
Uferanlagen in Duisburg
Einbringen von schweren Wänden
12:45 Mittagspause mit Imbiss
14:00 Block 3: Betrieb von Kaimauern
Applying modern insights in bollard and fender design
on new quay walls in Rotterdam
Inspektion von Spundwänden an Bundeswasserstraßen
Entwicklung einer Nachrechnungsrichtlinie
für Spundwandkonstruktionen
Erfahrungswerte mit KKS-Tiefenanoden
am Containerterminal in Bremerhaven
15:30 Kaffeepause
16:00 Block 4: Zukünftige Entwicklungen
Wasserdruckansätze auf Ufereinfassungen im Tidegebiet
Von der Ausbildung zur Anwendung:
Ein Erfahrungsbericht der Jungen HTG
»Darf’s ein bisschen Innovation sein?«
Schlusswort
17:15–18:30 After-Work-Meeting
Online-Anmeldung unter http://com.htg-online.de
Teilnahmegebühr: HTG Mitglieder: 120,- €, HTG Nichtmitglieder: 130,- €,
Anmeldeschluss: 02.11.2018
Prof. Dr. Grabe, TU Hamburg Harburg
Prof. Dr. Grabe
Ströh, Hafentechnische Gesellschaft
Chairman: Dr. Tworuschka
Kienast, Fichtner Water & Transportation
Dr. Göricke, Inros Lackner SE
Dr. Ruland, Ramboll GmbH
Chairman: Pröpping
Janssen, F+Z Baugesellschaft
Neumann, Aug. Prien Bauunternehmung
Palapys, Duisburger Hafen AG
Gaasch, ArcelorMittal
Chairman: Retzlaff
Broos, Port of Rotterdam
Peschken, BMVDI und Heeling, BAW
Feindt, Hamburg Port Authority
Kara, bremenports GmbH & Co.KG
Chairman Prof. Dr. Grabe
Dr. Nuber, BAW
Karagounis, Junge HTG
Mathias und Jost, Hamburg Port Authority
Prof. Dr. Grabe
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 61
Junge HTG Working Group
24. 10. 2018
Das kommende »große« Gruppentreffen
findet in den Räumen der HHLA,
Bei St. Annen 1, 20457 Hamburg, statt.
Sind Sie auf der Suche nach neuen Kontakten
und möchten sich gemeinsam mit
motivierten und aktiven Wasserbauingenieurinnen
und -ingenieuren austauschen?
Dann sind Sie in der Working
Group der Jungen HTG genau richtig!
Wir freuen uns jederzeit über Zuwachs
in unserer bereits seit Jahren etablierten,
aber immer wieder wachsenden, Arbeitsgruppe.
In kleinen (Unter-)Gruppen werden
unterschiedliche Veranstaltungen geplant,
regelmäßig findet das Working-
Group-Treffen im großen Kreis statt.
Bei gemütlichem Austausch und intensiver
Vernetzung über alle Unternehmen
und Gesellschaftszweige trifft
sich die Gruppe abendlich, um weiter
an der Zukunft der HTG, Veranstaltungen
und Exkursionen sowie natürlich
dem eigenen Netzwerk zu arbeiten.
Auch ein erstes Schnuppern und Kennenlernen,
ohne sich »verpflichtet« zu
fühlen, möchten wir jedem von Ihnen
gern anbieten.
Wir freuen uns auf weitere neue Perspektiven
und frische Ideen!
Informationen und Kontakte erhalten
Sie unter JungeHTG@htg-online.de sowie
rechtzeitig auf der Homepage der
Jungen HTG (https://www.htg-online.
de/junge-htg/junge-htg-working-group/)
und aktuell in der XING-Gruppe
Junge HTG.
Erinnerung: Call for Papers – HTG Kongress 2019
ACHTUNG:
Am 21. Oktober 2018 endet die Fristverlängerung für die Einreichung von Themenvorschlägen
für den HTG Kongress 2019! Bitte beachten Sie, dass verspätet eingehende
Beiträge nur noch in Einzelfällen und nur nach telefonischer Rücksprache angenommen
werden können.
Grundsätzlich sind alle Themen zur Einreichung zugelassen, wir bitten aber, bei der
Themenauswahl auf deren Relevanz für die fachliche Grundausrichtung der HTG zu
achten. Die Vortragslänge wird ca. 20 Minuten betragen. Bitte stellen Sie uns bei Interesse
zunächst nur eine kurze Übersicht über Ihr Thema mit nicht mehr als 2000 Zeichen
zur Verfügung (Abstract). Sollten Sie alternativ damit einverstanden sein Ihr Thema im
Rahmen einer Postersession zu präsentieren, können Sie dies bei der Einreichung angeben.
Zusendungen bitte ausschließlich unter
https://www.htg-online.de/veranstaltungen/abstracteinreichung-htg-kongress-2019/.
Wir freuen uns auf Ihre Themen!
62 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
HTG-Fachausschüsse und Arbeitskreise –
Jahresberichte 2017, Teil 3
Der Fachausschuss für Hafenrecht
hat sich als offenes Diskussionsforum für
an hafenrechtlichen Fragen fachlich Interessierte
herausgebildet. Der Hafenrechtsausschuss
hat 30 Mitglieder. Zum
Vorstand gehören:
Dr. Jörn Augner,
Hamburg Port Authority (HPA),
Hamburg
Susann Blaseio,
Freie Hansestadt Bremen Senator für
Wirtschaft und Häfen, Bremen
Dr. Thomas Brinkmann,
LL.M. (Vorsitzender) Dr. Schackow &
Partner Rechtsanwälte, Bremen
Jan-Hinnerk Faida,
Berg-Packhäuser & Kollegen Rechtsanwälte
und Wirtschaftsmediation,
Worpswede
Dr. Alexander Geisler,
Zentralverband Deutscher Schiffsmakler
e.V. Schopenstehl 15,
20095 Hamburg
Lutz Könner,
ZDS Zentralverband der deutschen
Seehafenbetriebe e.V. I Am Sandtorkai
2 I D-20457 Hamburg
Peter Marx,
Rechtsanwalt, Unternehmensverband
Bremische Häfen e.V., Bremen
Tilo Wallrabenstein,
VDR – VERBAND DEUTSCHER
REEDER, Hamburg
Am 04.05.2017 fand die 38. Fachausschuss-Sitzung
des Hafenrechtsausschusses
bei der HPA Hamburg Port Authority
statt. Die Themen waren:
1. Genehmigung der Tagesordnung
2. Aktuelle Stunde
••
Dr. Stephan Gerstner, Partner,
Redeker Sellner Dahs Rechtsanwälte,
Berlin: »Auswirkungen des neuen Eisenbahnregulierungsgesetzes
auf die
Hafenwirtschaft«
••
Heiko Böschen, Generaldirektion
Wasserstraßen und Schifffahrt,
Standort Kiel: »Informationen zum
Urteil des BVerwG vom
09.02.2017 zur Elbvertiefung«
••
Julius David Walther, Freie Hansestadt
Bremen, Der Senator für Wirtschaft,
Arbeit und Häfen, Bremen
Herr Walther gab ein kurzes Update in
Sachen OTB-Verfahren vor den bremischen
Verwaltungsgerichten. Dies auch
insbesondere im Zusammenspiel mit
Herrn Dr. Hagmann.
3. Schwerpunktthema
••
Dr. Joachim Hagmann, Rechtsanwälte
Baumeister, Münster
»Die fachplanungsrechtlichen Regelungsregime
nach Wasserhaushaltsgesetz
und Wasserstraßengesetz«
4. Verschiedenes und Diskussion
Die Arbeitsergebnisse der 38. Fachausschuss-Sitzung
des Hafenrechtsausschusses
sind auf der Homepage des Fachausschusses
abrufbar.
Am 23. November 2017 fand die 4.
Bremer Konferenz zum Maritimen
Recht zum Thema »Hafenentwicklung
im Lichte des Planungs- und Wettbewerbsrechts«
in den Räumen der
Handelskammer Bremen statt, die der
Forschungsverbund für Maritimes Recht
in der Metropolregion Bremen-Oldenburg
im Nordwesten in Zusammenarbeit mit
dem Hafenrechtsausschuss durchgeführt
hat. Themen und Referenten entnehmen
Sie bitte der beigefügten Einladungsseite.
Dr. Thomas Brinkmann
HTG Geschäftsstelle: Neuer Wandrahm 4, 20457 Hamburg, www.htg-online.de Vorsitzender: MDir Reinhard Klingen,
service@htg-online.de Geschäfts führung: Dipl.-Ing. oec. Michael Ströh, Tel. 040/428 47-52 66, michael.stroeh@htg-online.de
Schriftleitung: Dr.-Ing. Manuela Oster thun, General direktion Wasser straßen u. Schifffahrt, Standort Hannover, Tel. 0511/ 91 15-31 88,
manuela.osterthun@wsv.bund.de Sekretariat: Bettina Blaume, Tel. 040/428 47-21 78, service@htg-online.de
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 63
Recht
Verfügungsrecht des
Versicherungsmaklers
»Revidirte Rheinschifffahrts-Acte« von 1868, Foto: ZK
Ein Versicherungsmakler, der berechtigt ist, Versicherungsverträge abzuschließen und im Rahmen der Schadenabwicklung tätig
zu werden, ist ohne ausdrückliche Vollmacht nicht befugt, über Regressforderungen des Versicherers gegen den Schädiger
zu verfügen, insbesondere diese abzutreten. Dies gilt nach deutschem Recht. Behauptet die beweisbelastete Partei, dass dies
nach dem für den Versicherungsvertrag geltenden Recht, zum Beispiel dem Recht der Niederlande, anders ist, so trägt er dafür
die Darlegungslast.
Urteil des Schiffahrtsobergerichtes Köln
vom 26. Juni 2018, Az.: 3 U 134/17 BSch
(Schiffahrtsgericht Duisburg-Ruhrort,
Az.: 5 C 3/15 BSch)
Vorbemerkung der Redaktion:
Die vorliegende Entscheidung betrifft
Schadenersatzforderungen eines Schiffers
aus Beschädigung des Schiffes
durch Löscharbeiten. Interessant ist diese
Entscheidung aber vor allem wegen
ihrer Ausführungen zur Aktivlegitimation
im Zusammenhang mit dem Forderungsübergang
auf den Versicherer nach Versicherungsrecht.
Der Versicherungsnehmer K. hatte im eigenen
Namen versicherte Schäden, nämlich
Kaskoschaden und versicherter Nutzungsverlust
(loss of hire) eingeklagt, für
die er vom Versicherer entschädigt worden
war. Daneben hat der Versicherungsnehmer
K. nicht versicherte Schäden
wegen Nutzungsverlust und Franchise
eingeklagt. (Die loss of hire Versicherung
deckt in der Regel Nutzungsverlust nur
bis zu einem bestimmten Höchstbetrag.)
Die Haftpflicht der Beklagten H. war von
den Gerichten beider Instanzen bejaht
worden. Problematisch war allerdings
die Frage, ob der Versicherungsnehmer
und Kläger K. zum Zeitpunkt der Klage aktivlegitimiert
in voller Höhe war, so dass
die Klage die Verjährung gehemmt hat.
Dies haben das Gericht erster Instanz und
zweiter Instanz mit übereinstimmender
Begründung verneint.
Durch die Entschädigung des Versicherungsnehmers
ist kraft cessio legis der
Schadenersatzanspruch gegen den Schädiger
auf den Versicherer übergegangen.
Zu diesem Zeitpunkt ist der Versicherungsnehmer
in Höhe der regulierten
Schäden nicht mehr selbst aktivlegitimiert.
Im vorliegenden Fall nun war vorgetragen
worden, dass der Versicherungsmakler,
der grundsätzlich für den
Versicherer zeichnungsbefugt war, in eigenem
Namen eine Rückabtretung der
versicherten Ansprüche an den Versicherungsnehmer
vorgenommen und unterzeichnet
hatte. Eine Abtretungserklärung
ausgestellt auf und unterzeichnet durch
den Versicherer konnte nicht vorgelegt
werden. Der Versicherer hatte die Rückabtretung
nachträglich genehmigt, dies
allerdings zu einem Zeitpunkt, in dem die
Verjährung bereits eingetreten war.
Im internationalen Versicherungsmarkt
sind häufig Versicherungsmakler mit sehr
weitgehenden Vollmachten tätig, bis hin
zum Assecuradeur hanseatischen Typs in
Hamburg und Bremen. Diese Makler haben
sehr häufig weitgehende Vollmachten
und können häufig im Namen der
Versicherer wirksame Versicherungsverträge
mit dem Versicherungsnehmer abschließen.
Jedenfalls nach deutschem
Recht sind Forderungsübergang und Prozessstandschaft
in gewillkürter oder gesetzlicher
Form klar geregelt. Nach dem
Recht Großbritanniens gibt es hier versicherungsrechtlich
erhebliche Abweichungen
der Gestalt, dass der Versicherungsnehmer
auch nach Regulierung
befugt bleibt, im eigenen Namen Regress
zu nehmen.
Im vorliegenden Fall haben die Gerichte
erster und zweiter Instanz dogmatisch
sauber überprüft und festgestellt, dass
eine wirksame Rückabtretung nicht vorliegt.
Der zeichnungsberechtigte Versicherungsmakler
ist nicht automatisch
berechtigt, im eigenen Namen über Forderungen
des Versicherers zu verfügen,
insbesondere diese abzutreten. Wenn
und soweit gegebenenfalls der Versicherungsvertrag
und damit auch das Recht
des Forderungsübergangs einem ausländischen
Rechtssystem unterliegt, dann
trifft die klagende Partei gegebenenfalls
eine substantiierte Darlegungslast über
die Rechtslage im Ausland.
Wegen der kurzen schifffahrtsrechtlichen
Verjährung ist es deshalb notwendig, auch
bei der Formulierung von Verjährungsverzichten
genau darauf zu achten, wer konkret
im Zeitpunkt dieser Erklärung Forderungsinhaber
ist. Dieser muss als Partei
in der Verjährungsverzichtserklärung erkennbar
eingeschlossen sein, am besten
durch namentliche Benennung. Insbesondere
bei den Versicherungspolicen,
die das Risiko auf zahlreiche Versicherer
verteilen, kann dies im Einzelfall eine
sehr aufwendige Tätigkeit für den Rechtsanwalt
sein, der einen derartigen Prozess
vorbereitet. Auch hier ist immer genau darauf
zu achten, dass tatsächlich der Versicherer
selbst und nicht etwa ein zeichnungsberechtigter
Versicherungsmakler
in der Abtretungsurkunde benannt wird.
Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer,
Frankfurt am Main
Aus den Gründen:
Die Klägerin, die Eignerin des Motorschiffs
„Vios« ist, verlangt von der Beklagten,
in deren Auftrag sie 3.082 t Salz
von Rotterdam nach Antwerpen und Gent
transportiert hat (die Beklagte selbst hat
den Transportauftrag von der Streithelferin
zu 1. erhalten), Schadensersatz i.H.v.
46590,00 € wegen der Beschädigung des
Steuerhauses bei Löscharbeiten – durchgeführt
von der Streithelferin zu 2. – im
Hafen von Antwerpen am 09.08.2011,
ferner begehrt sie Nutzungsausfall i.H.v.
16.242,36 €.
Mit Urteil vom 26.09.2017 … hat das
Schifffahrtsgericht der Klage … in Bezug
auf den Kaskoschaden lediglich in
Höhe von 2.500,00 € nebst Zinsen stattgegeben;
ferner hat es der Klägerin einen
Anspruch auf die begehrte Nutzungsentschädigung
nebst Zinsen zugesprochen.
Hinsichtlich des weitergehenden Betrages
von 44.090,00 € ist es von einer Verjährung
der Forderung ausgegangen und
64 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
(Sammlung Seite 2551)
Recht
hat die Klage angesichts der von Beklagtenseite
erhobenen Verjährungseinrede
insoweit abgewiesen …
Die Vereinbarung zwischen der Klägerin
und dem Versicherungsmakler G vom
1.0.10.2011 stehe dem gesetzlichen Forderungsübergang
auf die Versicherung
nicht entgegen. Zum einen sei in der Vereinbarung
nicht von einem Ausschluss
des gesetzlichen Anspruchsübergangs,
sondern ausdrücklich von einer Übertragung
der Ansprüche von der Versicherung
auf die Klägerin die Rede; zum anderen
habe diese Vereinbarung seinerzeit
noch keine Wirkung entfaltet, da der Versicherungsmakler
mit der Klägerin mangels
diesbezüglicher Bevollmächtigung
durch die Versicherung keinen wirksamen
Abtretungsvertrag über die Rückabtretung
der künftigen Ansprüche habe
schließen können …
Aus der Police Nr. 215 … vom
16.10.2008 ergebe sich eine Vollmacht
der G nicht, hier werde der Makler lediglich
ermächtigt, Versicherungen hinsichtlich
von Schiffen abzuschließen.
Aus dem Versicherungsvertrag, den
der Makler sodann mit der Klägerin am
29.10.2010 abgeschlossen habe und der
Bezug nehme auf die Police Nr. 217 … sowie
auf den Inland Hull Pool 2010, ergebe
sich ebenfalls keine Bevollmächtigung
zum Abschluss von Abtretungsverträgen
der hier vorliegenden Art. Inhaberin
der Forderung sei die Klägerin damit
erst wieder dadurch geworden, dass der
führende Versicherer am 01.04.2016 die
Vereinbarung vom 10.10.2011 nachträglich
genehmigt habe …
Zwischenzeitlich aber sei die Schadensersatzforderung
in Bezug auf den Kaskoschaden,
soweit sie infolge Zahlung
zunächst auf die Versicherung übergegangen
sei, verjährt …
Die am 01.04.2016 erfolgte nachträgliche
Genehmigung der Rückabtretung
der kraft Gesetzes auf die Versicherung
übergegangenen Ansprüche habe nicht
zu einer rückwirkenden Beseitigung der
Verjährung der Kasko-Schadensersatzforderung
i.H.v. 44.090,00 € geführt,
denn der Genehmigung komme lediglich
im Verhältnis der Versicherung zur
Klägerin Rückwirkung zu, nicht aber im
Verhältnis zur Beklagten …
Unverjährt sei im Zeitpunkt der Klageerhebung
damit nur die Forderung i.H.v.
2.500,00 € gewesen. Insoweit habe die
Beklagte auf die Einrede der Verjährung
bis zum 13.02.2015 verzichtet, die Klageschrift
sei am 12.02.2015 eingegangen
und demnächst zugestellt worden.
Neben dem Kaskoschaden könne die Klägerin
gemäß § 280 Abs. 1 BGB Nutzungsausfall
i.H.v. 1.353,53 €/Tag für den Zeitraum
vom 19.11.2012 bis zum 30.11.2012,
also insgesamt für zwölf Tage, verlangen.
Nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme
stehe zur Überzeugung des Gerichts
fest, dass die Reparatur nicht »bei
Gelegenheit« hätte ausgeführt werden
können und auch nicht bei Gelegenheit
einer anderen Reparatur ausgeführt worden
sei …
Weder die Berufung der Klägerin noch
die Anschlussberufung der Beklagten haben
Erfolg. Das Urteil des Schifffahrtsgerichts
erweist sich in jeder Hinsicht als
zutreffend. Zur Vermeidung von Wiederholungen
nimmt der Senat zunächst uneingeschränkt
auf die Ausführungen in
der angefochtenen Entscheidung Bezug.
Im Hinblick auf die Berufung der Klägerin
sind lediglich folgende ergänzenden
Darlegungen angezeigt:
Soweit die Klägerin meint, das Gericht
sei zu Unrecht davon ausgegangen, dass
die G zum Abschluss der Vereinbarung
vom 10.10.2011 nicht bevollmächtigt gewesen
sei, vermag der Senat dem nicht
zu folgen. Wie die Klägerin in rechtlicher
Hinsicht zutreffend ausführt, kann sich
eine Vertretungsmacht der G lediglich
aus dem Gesetz oder aus einer rechtsgeschäftlichen
Bevollmächtigung ergeben
(für eine Anscheins- oder Duldungsvollmacht
fehlt es an jeglichen Anhaltspunkten).
Dass das niederländische Recht der G
kraft Gesetzes eine Vertretungsmacht
zum Abschluss des hier in Rede stehenden
Vertrages einräumt, wird von Seiten
der Klägerin nicht substantiiert vorgetragen
…
Selbst wenn man unterstellt, dass die gesetzliche
Vertretungsbefugnis des Versicherungsvertreters
im deutschen und
niederländischen Recht gleich ausgestaltet
ist, wäre die G kraft Gesetzes nicht
zum Abschluss der Vereinbarung berechtigt
gewesen. Die in den §§ 69 ff. WG geregelte
Vertretungsbefugnis des Versicherungsvertreters
umfasst nämlich bereits
nicht die Vertretung des Versicherers im
Rahmen der Regulierung eines Versicherungsfalls
(vgl. nur KG Berlin, RuS 2017,
347, m.w.N.); erst recht erfasst sie nicht
den Abschluss einer Abtretungsvereinbarung,
durch welche eine dem Versicherer
nach Zahlung gesetzlich zustehende
Forderung gegen den Schädiger an den
Geschädigten abgetreten wird.
Den erstinstanzlich vorgelegten Unterlagen
lässt sich auch nicht entnehmen,
dass die G rechtsgeschäftlich zum Abschluss
des hier in Rede stehenden Abtretungsvertrages
bevollmächtigt worden
ist, wie das Schifffahrtsgericht im
Einzelnen zutreffend dargelegt hat. Insbesondere
lässt sich der Tatsache, dass
die G berechtigt war, Versicherungsverträge
abzuschlie-ßen und im Rahmen der
Schadensabwicklung tätig zu werden,
nicht entnehmen, dass sie auch bevollmächtigt
war, nach Zahlung seitens der
Versicherung über einen infolge der Zahlung
auf die Versicherung übergegangen
Anspruch gegen den Schädiger zu verfügen,
d.h. diesen an den Geschädigten abzutreten.
Insoweit handelt es sich ersichtlich
nicht mehr um eine Maßnahme der
Schadensabwicklung, zumal mit der Abtretung
die Gefahr einhergeht, dass der
Versicherungsnehmer eine vom Schädiger
erhaltene Zahlung nicht an den Versicherer
weiterleitet. Diese Gefahr besteht
gerade in Fällen, in denen – wie vorliegend
– der Geschädigte nach dem Inhalt
der Vereinbarung Zahlung an sich selbst
verlangen kann und nicht darauf verwiesen
wird, Zahlung an die Versicherung zu
begehren …
Angesichts des fehlenden Vortrags zu einer
Bevollmächtigung bedarf die Frage,
ob die führende Versicherung überhaupt
berechtigt gewesen wäre, im Verhältnis
zu den Mitversicherern eine Vollmacht
zu erteilen, die auch den Abschluss einer
Abtretungsvereinbarung ermöglichte,
keiner Vertiefung.
Da der von Seiten der Beklagten erklärte
Verjährungsverzicht stets nur für den
Fall erklärt worden ist, dass die Klägerin
(noch) forderungsberechtigt ist, eine
solche Forderungsberechtigung jedoch
nach Übergang des Anspruchs infolge
Zahlung durch die Versicherung – jedenfalls
zunächst – nicht mehr bestand
(vgl. diesbezüglich die oben wiedergegebenen
Ausführungen in der angefochtenen
Entscheidung, denen die Berufung
nicht näher entgegengetreten ist
und die vor diesem Hintergrund keiner
Ergänzung durch den Senat bedürfen),
ist das Schifffahrtsgericht zu Recht davon
ausgegangen, dass die Forderung
in Bezug auf den Kaskoschaden bis auf
den Betrag der Selbstbeteiligung verjährt
ist. Darauf, ob die Forderung infolge
der später erteilten Genehmigung
seitens des führenden Versicherers mit
Rückwirkung wieder der Klägerin zustand,
kommt es insoweit nicht an, wie
die Kammer ebenfalls zutreffend ausgeführt
hat.
Keiner Erörterung bedarf vor diesem
Hintergrund auch, ob – wie die Beklagte
meint – im Hinblick darauf, dass die
Klägerin bei Klageerhebung die Abtretung
hinsichtlich der Forderung in Höhe
von 44.090,00 € nicht offengelegt hat,
von Verjährung auch auszugehen wäre,
wenn man von einer Bevollmächtigung
der G zum Abschluss der Vereinbarung
vom 10.10.2011 ausgehen würde …
(Sammlung Seite 2552) – Fortsetzung unter www.binnenschifffahrt-online.de bis Sammlung S. 2556
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 65
BDS
Bundesverband der Selbständigen Abteilung Binnenschiffahrt e.V.
Vertreten durch den Vorsitzenden Torsten Stuntz und die stellvertretenden Vorsitzenden
Nikolaus Hohenbild, MS »Catharina«; Detlef Maiwald, TMS »Cascade« und Klaus Wolz
Geschäftsstelle und Schriftleitung: Andrea Beckschäfer, Sekretariat Birgit Kühn
August-Bier-Str. 18 | 53129 Bonn | Tel. 0228/746-377 | Fax -569 | zentrale@bds-binnenschiffahrt.de
European IWT Platform: Die Komitees haben offiziell die Arbeit aufgenommen
Die von EBU und ESO bereits im vergangenen
Jahr gegründete »European
IWT Platform« hat sich zum Ziel gesetzt,
durch ihre Arbeit die Wahrnehmung der
Binnenschifffahrt auf europäischer Ebene
zu verbessern und ihre Position zu
stärken. Die Plattform wurde als Stiftung
nach belgischem Recht eingerichtet und
hat ihren Sitz in Brüssel.
Geleitet wird die Plattform von einem
sechsköpfigen Vorstand. In einem Beirat
sind die beteiligten Mitgliedstaaten vertreten.
Ein hauptamtlicher Koordinator,
der noch einzustellen ist, soll das Büro
in Brüssel führen und unter der Aufsicht
der Generalsekretäre von EBU und ESO
die Arbeit der Plattform koordinieren.
Um alle wesentlichen Themenbereiche
abdecken zu können, wurden fünf Komitees
eingerichtet, die unter Leitung eines
Präsidenten/einer Präsidentin sowie jeweils
einem oder zwei Sekretären/Sekretärinnen
die inhaltliche Arbeit leisten
werden. Inzwischen haben nach Klärung
der letzten formalen Fragen die Komitees
auch offiziell ihre Arbeit aufgenommen.
Das Komitee Innovation & Greening,
soll die Binnenschifffahrt unterstützen,
in neue Technologien investieren zu
können und hat u.a. Senkung der Emissionen,
neue Energien, alternative Treibstoffe,
Abgasnachbehandlungssysteme,
NRMM, Smart Shipping oder innovativen
Schiffbau auf der Agenda. Environment
& safety soll seinen Sachverstand in
die Diskussion über Umweltschutz, Gefahrgut,
Abfall einbringen, und deckt so
die Bereiche CDNI, Weiterentwicklung
des ADN, ISGINTT oder EBIS ab.
Beim Komitee Social & Education geht es
im wesentlichen um Berufsausbildung und
Besatzung, Arbeitsbedingungen und soziale
Rahmengesetzgebung. Es sind vor allem
die Themen Richtlinie Berufsqualifikationen,
Ausbildungsprogramme und Qualifikationen,
Projekt TASCS, Revision der Besatzungsordnung,
Weiterentwicklung der
Regelungen über das anwendbare Sozialrecht,
Entsenderichtlinie oder Rechtsfragen
im Bereich Arbeit und Soziales.
Nautical & Technical hat die Aufgabe,
Fachwissen bei der Weiterentwicklung
und Harmonisierung von technischen
Standards für alle Schiffstypen in
die Diskussion einzubringen und ist vor
allem zuständig für ES-TRIN und die
Arbeit an allen technischen Vorschriften
und ihren Übergangsbestimmungen.
Infrastructure vertritt die Interessen
der Binnenschifffahrt in Fragen der Infrastruktur,
die Grundbedingung ist für Zuverlässigkeit
und Leistungsfähigkeit der
Binnenschifffahrt. Damit verbunden sind
u.a. die Themen CEF, COMEX, RIS, DINA,
PIANC oder die Wasserrahmenrichtlinie.
Gemeinsam ist allen Komitees, dass
zu ihrer Arbeit die Teilnahme an den
Sitzungen und Besprechungen der zuständigen
Gremien der EU, der Flusskommissionen
und aller anderen mit
Binnenschifffahrtsfragen befassten internationalen
Organisationen gehört
sowie natürlich Zusammenarbeit und
Austausch zwischen den Komitees. Die
Plattform hat nicht nur die Mitglieder
von EBU und ESO im Blick sondern will
ihre Arbeit und ihren Sachverstand dem
Sektor insgesamt sowie den für die Binnenschifffahrt
zuständigen Organisationen
und Gremien zur Verfügung stellen.
Fragen zur Plattform werden von unserer
Geschäftsstelle gerne beantwortet.
Sitzung des sektoralen sozialen
Dialoges in Brüssel
Zur letzten Sitzung in diesem Jahr kam
am 01. Oktober der sog. Sektorale Soziale
Dialog Binnenschifffahrt in Brüssel
Die Vollversammlung des SSDC in Brüssel.
Rechts die Arbeitnehmerseite (ETF),
links die Arbeitgeberseite (ESO und EBU),
vor Kopf die Vertreter der EU Kommission
zusammen. In diesem Gremium treffen
sich regelmäßig die Vertreter von Arbeitgeber-
und Arbeitnehmerseite, um
gemeinsame Themen zu besprechen, zu
verhandeln oder Initiativen zu ergreifen.
Diese Vollversammlung kommt
derzeit dreimal im Jahr zusammen, daneben
werden zu spezifischen Themen
immer wieder kleinere Arbeitsgruppen
gebildet, die sich häufiger treffen. Im Augenblick
ist dies z.B. die Arbeitsgruppe
soziale Sicherheit, die sich mit der Weiterentwicklung
der binnenschifffahrtsspezifischen
Sonderregelung in der Verordnung
über soziale Sicherheit Nr.
883/2004 oder mit Vorwürfen zu Sozialdumping
befasst.
Regelmäßig berichten Vertreter der
EU-Kommission über den Stand der
Dinge in vielen wichtigen Vorhaben oder
über geplante neue Initiativen. Diesmal
ging es vor allem um die Umsetzung der
delegierten Rechtsakte betreffend die
Richtlinie Berufsqualifikationen, vor allem
um die Struktur der Datenbank für
die Zertifikate. Auch der Vertreter der
ZKR berichtete über das Arbeitsprogramm
von CESNI.
Die Sozialpartner erörterten in der Sitzung
vor allem die bisherigen Ergebnisse
des Projekts TASCS, das als Grundlage
für die geplante Reform der Besatzungsordnung
dienen soll und wie es nach Abschluss
des Projekts weitergehen soll. Daneben
ging es vor allem um die Ergebnisse
und offenen Fragen aus den Sitzungen der
Arbeitsgruppe Soziale Sicherheit. n
Auch in diesem Jahr war der BDS
mit einem Stand auf der Messe Shipping
Technic Logistics in Kalkar vertreten
66 Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10
TV-Programm
Impressum
Binnenschifffahrt
DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK
Herausgeber
Prof. Peter Tamm †
Heinz-Josef Joeris (Präsident), Verein für europäische
Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V.,
Reinhard Klingen (1. Vorsitzender),
Hafentechnische Gesellschaft e.V.,
Geschäftsführung
Peter Tamm, Thomas Bantle
Redaktion
Chefredakteur: Krischan Förster (KF)
Tel. +49 (0)40-70 70 80-206 | k_foerster@hansa-online.de
Redakteur: Felix Selzer (fs)
Tel. +49 (0)40-70 70 80-210 | f_selzer@hansa-online.de
Redakteur: Thomas Wägener (TWG)
Tel. +49 (0)40-70 70 80-209 | t_waegener@hansa-online.de
Hermann Garrelmann (ga, Norddeutschland, Niederlande)
Christian Knoll (ck, Berlin, Ostdeutschland)
Martin Schwarzott (mas, Main, MDK, Donau)
Ulrich Pfaffenberger (upf, süddeutsche Seen, Schweiz)
Josef Müller (jom, Österreich)
Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer (Fi, Recht)
Redaktionsbeirat
Heinz-Josef Joeris, Präsident des Vereins für europäische
Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e.V.;
Marcel Lohbeck, Geschäftsführer des Vereins für europäische
Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V., Duisburg;
Patricia Erb-Korn, Geschäftsführerin KVVH in Karlsruhe;
Reinhard Klingen, 1. Vorsitzender der Hafentechnischen
Gesellschaft e.V., Hamburg;
Dr.-Ing. Manuela Osterthun, Hafentechnische Gesellschaft e.V.;
Rechtsanwalt Jens Schwanen, Sprecher der
Geschäftsführung des Bundesverbandes der Deutschen
Binnenschiffahrt e.V.;
Dipl.-Ing. Joachim Zöllner, Fachbereichsleiter, Entwicklungszentrum
für Schiffstechnik und Transport systeme e.V. Duisburg
(DST), Duisburg.
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sowie der Übersetzung vorbehalten. Kein Teil der Zeitschrift
darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder
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Fortführung der
Binnenschiffahrt
und Wasserstraßen
Zeitsch rift für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen
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Handelswege übers Meer. Über Hamburg, Rotterdam und Antwerpen,
nach Melaka und Georgetown in Fernost
3sat, Donnerstag, 1. November, 16.30–18.00 Uhr
Heimatabend Mülheim an der Ruhr
WDR Fernsehen, Donnerstag, 1. November, 17.30–18.15 Uhr
Metropolen am Meer. Rostock, Kopenhagen u.a.
3sat, Donnerstag, 1. November, 21.15–23.10 Uhr
Geheimnisvolle Orte – Bremerhavens Auswandererkai.
NDR Fernsehen, Samstag, 3. November, 12.45–13.30 Uhr
Flussgeschichten – Der Rhein.
hr-fernsehen, Sonntag, 4. November, 6.55–7.55 Uhr
ZDF.reportage. Abenteuer Hurtigruten
ZDFinfo, Sonntag, 4. November, 7.30–8.00 Uhr
die nordstory – Sommerstress auf der Wasserstraße.
NDR Fernsehen, Montag, 5. November, 14.15–15.00 Uhr
Rotterdam Harbour – Hafen der Superlative. Der Eilauftrag
Discovery Channel, Montag, 5. November, 21.45–22.30 Uhr
Wasserstraßen. Wie hält man Kanäle und Flüsse befahrbar?
arte, Dienstag, 6. November, 16.55–17.20 Uhr
Wie geht das? 100 Tage bis zum Stapellauf.
NDR Fernsehen, Mittwoch, 7. November, 18.15–18.45 Uhr
Terra X. Das Jahrhundertwrack – Sensationsfund in der Ostsee
ZDFinfo, Mittwoch, 7. November, 20.15–21.00 Uhr
ZDF.reportage. Deutschland, Deine Ämter. 40.000 Zollbeamte
ermitteln in Deutschland auch an Seehäfen gegen Schmuggler,
Menschenhändler, Schwarzarbeiter und Fälscher. Kaum einer
nimmt sie wahr, aber sie sind überall.
ZDFinfo, Donnerstag, 8. November, 9.15–9.45 Uhr
Kurzfristige Programmänderungen sind möglich.
Volle Kraft voraus – Die Hamburger Hafenschlepper.
ZDFinfo, Donnerstag, 8. November, 9.45–10.30 Uhr
die nordstory – Hol über. Fähren in Niedersachsen
NDR Fernsehen, Donnerstag, 8. November, 14.15–15.00 Uhr
Die Oder – Von der Quelle bis zur Mündung
arte, Donnerstag, 8. November, 15.50–16.45 Uhr
Irlands Küsten (5 Folgen)
3sat, Freitag, 9. November, 14.50–18.30 Uhr
Amerikas Flüsse. Der Chicago River – Ein Fluss im Rückwärtsgang
arte, Freitag, 9. November, 18.35–19.20 Uhr
Harte Arbeit auf rauer See – Die deutschen Hochseefischer
WELT, Samstag, 10. November, 9.15–11.00 Uhr
Wasserschutzpolizei Berlin-Brandenburg
WELT, Samstag, 10. November, 15.15–16.00 Uhr
Fischsuppe nach Art der Saarschiffer
SR Fernsehen, Samstag, 10. November, 18.15–18.45 Uhr
Wasser ist Zukunft (1/5). Die Emscher – Das Wunder im Kohlenpott
arte, Montag, 12. November, 15.55–16.50 Uhr
Erlebnis Hessen: Die Kapitänin vom Rhein: Bianka Rössler.
hr-fernsehen, Dienstag, 13. November, 20.15–21.00 Uhr
Flutbarrieren-Schaufler
Discovery Channel, Mittwoch, 14. November, 20.15–21.00 Uhr
Die Saar (Der Neckar, Der Main)
3sat, Donnerstag, 15. November, 16.20–17.00( /17.45/18.30) Uhr
Wie geht das? Neue Arbeitskräfte für die Werft
NDR Fernsehen, Mittwoch, 21. November, 18.15-18.45 Uhr
Faire Fracht. Segler statt Containerschiffe
arte, Mittwoch, 21. November, 19.40-20.15 Uhr
Binnenschifffahrt – ZfB – 2018 – Nr. 10 67
FASZINATION SCHIFFFAHRT
F (D) 9,95 • ISBN 978-3-7822-1322-6 F (D) 24,95 • ISBN 978-3-7822-1312-7
ca. F (D) 29,95 • ISBN 978-3-7822-1316-5
erscheint im Oktober 2018
F (D) 16,95 • ISBN 978-3-7822-1309-7
F (D) 24,95 • ISBN 978-3-7822-1291-5
F (D) 19,95 • ISBN 978-3-7822-1300-4
ca. F (D) 29,95 • ISBN 978-3-7822-1306-6 F (D) 29,95 • ISBN 978-3-7822-1298-4 F (D) 24,95 • ISBN 978-3-7822-1265-6
erscheint im September 2018
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