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BS 02-2017

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Schiffstechnik<br />

Letzter Feinschliff an der »Walo Boris«<br />

Die Schiffswerft Hermann Barthel hat derzeit acht Neubauten im Orderbuch, die in diesem<br />

Jahr abgeliefert werden sollen. Im März steht die Übergabe des Arbeitsschiffs »Walo Boris« an<br />

Von Christian Knoll<br />

Auftraggeber des Schiffs mit der Baunummer<br />

193 ist die Walo Bertschinger<br />

AG aus Frenkendorf in der Schweiz, die<br />

neben zahlreichen anderen Tätigkeitsfeldern<br />

auch im Bereich Wasserbau beschäftigt<br />

ist. Der knapp 20,30 m lange, rund<br />

4,85 m breite und 1,10 m tiefgehende Neubau<br />

soll als Schub- und Arbeitsschiff im<br />

Bugsier- und Schubantrieb bei Wartungsund<br />

Instandsetzungsarbeiten an Wasserbauwerken<br />

in Ufernähe eingesetzt werden.<br />

Hauptsächlich soll er im Fahrtbereich<br />

Rhein in den Zonen 3 und 4 und besonders<br />

am Oberrhein genutzt werden.<br />

Als Hauptantriebe fungieren zwei D9-<br />

Motoren von Volvo Penta mit einer Leistung<br />

von je 221kW bei 1800 U/min. Als<br />

Getriebe wurden zwei ZF 360A eingesetzt.<br />

Zur weiteren technischen Ausstattung<br />

gehören zwei Doppelruderanlagen<br />

sowie zwei fünfflügelige Feststellpropeller<br />

mit einem Durchmesser von 950 mm.<br />

Für ein besseres Manövrierverhalten wurde<br />

ein Side Power Bugstrahlrudersystem<br />

vom Typ SP300HYD mit einem Hydraulikmotor<br />

eingebaut. Typhon, Zetfon, die<br />

Flußradar-Anlage Alphatron JMA-610,<br />

der Wendeanzeiger AlphaTurn, der Radarpilot<br />

IN 720 Grad LE, der GPS-Kompass<br />

JRL-21, das AIS Em-Trak A100 sowie<br />

die Funk und Handfunkanlagen stammen<br />

von Alphatron.<br />

Mit dem Bau der »Walo Boris« unterstreicht<br />

die Schiffswerft Hermann Barthel<br />

ein weiteres Mal, auch international<br />

als Schiffbauer gefragt zu sein, nachdem<br />

schon Einheiten nach Afrika, Rumänien<br />

und Frankreich geliefert worden waren.<br />

Weitere sieben Arbeitsschiffe, davon<br />

zwei, die auch als Eisbrecher geeignet sein<br />

sollen, werden in diesem Jahr noch gebaut.<br />

Die Auslieferung der »Spreegrund«,<br />

die im Dezember getauft und erprobt und<br />

im selben Monat durch die SUK abgenommen<br />

worden war, wurde indes auf Februar<br />

<strong>2017</strong> verschoben. Grund sei die gegenwärtige<br />

Eislage, die eine Feinjustierung<br />

der Vermessungstechnik verhindere, so<br />

die Schiffwerft. Die speziell für den Einsatz<br />

auf den Berliner Gewässern konzipiert<br />

»Spreegrund« soll auch auf Brandenburger<br />

Gewässern eingesetzt werden.<br />

Die Schiffwerft Hermann Barthel wurde<br />

1799 im Magdeburger Zollhafen als<br />

Lösche-Werft gegründet und später wegen<br />

der Enge im Zollhafen an den Derbener<br />

Berg verlegt. Bekannt wurde sie auch<br />

durch den eigens entworfenen Arbeitsschiffstyp<br />

»Spatz«, von dem mittlerweile<br />

mehr als 100 Stück in Umlauf gebracht<br />

worden sind. In den Schiffbauhallen können<br />

mehrere Schiffe gleichzeitig gebaut<br />

werden. Derzeit befinden sich darin insgesamt<br />

fünf Spatz-Neubauten. M<br />

Technische Daten:<br />

Länge ü. alles: .........................20,28 m<br />

Länge i.d. CWL: .......................19,00 m<br />

Breite ü. alles: ...........................4,84 m<br />

Breite a. Spt.: ............................4,62 m<br />

Fixpkt. b. gelegtem Mast: ............4,30 m<br />

Tiefgang: .................................1,10 m<br />

Seitenhöhe: ..............................2,25 m<br />

Spantabstand: ..........................0,40 m<br />

Antriebsmotor: ....2 x Volvo Penta Typ D9<br />

Antriebsleistung: .................2 x 221 kW<br />

bei 1800 U/min<br />

Getriebe: ..............2 x ZF 360A i=2,609:1<br />

Propeller: .................... 2 Fest-Propeller<br />

5 flg.,Durchmesser 950 mm<br />

Ruderanlage: ........2x Doppelruderanlage<br />

Bugstrahlruder: ...................Side Power<br />

Bugstrahlrudersystem<br />

Typ SP300HYD mit 16 m³ Hydraulikmotor<br />

Die »Walo Boris« befindet sich für den späteren<br />

Stapellauf bereits auf dem Slip. Der Neubau hat<br />

bereits in Teilen die Unternehmensfarben der<br />

Walo Bertschinger AG<br />

Foto: Uwe Müller<br />

34 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 2

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