BS 08-2017
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Schifffahrt<br />
Erhöhung der Haftungssummen<br />
Die Erhöhung der Haftungssummen in der Fahrgastschifffahrt<br />
steht seit Jahren im Raum. Das CLNI 1988 wird voraussichtlich<br />
von Deutschland, den Niederlanden und Luxemburg<br />
mit Wirkung zum 30. Juni 2018 gekündigt. Durch<br />
die Kündigung erlischt das CLNI zum 1. Juli 2019 und das<br />
CLNI 2012 kann damit zum 1. Juli 2019 in Kraft treten.<br />
Damit verbunden sind wesentliche Erhöhungen der Haftungssummen,<br />
so z.B. eine Verdoppelung der Haftungssummen<br />
für Personen- und Sachschäden als auch enorme Erhöhungen<br />
der Haftungssummen für Reisende (Passagiere). Die<br />
Haftung für Passagierschäden sollen auf 100.000 SZR je<br />
Passagier angehoben werden. Dies bedeutet z.B. für ein<br />
Fahrgastschiff welches 500 Passagiere befördern darf alleinig<br />
für die Passagier-Schadenhaftung eine Haftungssumme von<br />
etwa € 60 Mio. (aktueller Umrechnungskurs etwa €1,20).<br />
Foto: Allianz Esa<br />
Foto: Felix Selzer<br />
nische Lösungen entwickelt, um Kollisionen<br />
oder Brückenhausanfahrungen zu<br />
vermeiden. Diese würden in der Branche<br />
mittlerweile auch zunehmend eingesetzt,<br />
was die Schadenhäufigkeit reduziere,<br />
sagt Franke.<br />
Die Allianz Esa biete für jeden Schiffstyp<br />
das passende Versicherungskonzept.<br />
So gibt es spezielle Versicherungslösungen<br />
sowohl für die Güterschifffahrt als<br />
auch für die Fahrgastschifffahrt. Die Lösungen<br />
würden zudem stetig weiterentwickelt,<br />
betont Franke. Beispielsweise<br />
werde für die Güterschifffahrt Versicherungsschutz<br />
für Be- und Entladeschäden<br />
angeboten und in der Maschinenversicherung<br />
könnten die Kunden zudem im<br />
Totalschadensfall eine Mindestentschädigung<br />
von bis zu 50% des Neuwertes<br />
wählen.<br />
Für Fahrgastschiffe umfasst die Ausfallversicherung<br />
der Allianz Esa nach<br />
Angaben Frankes auch Ausfälle infolge<br />
Hoch- und Niedrigwasser oder behördlichen<br />
Schifffahrtssperren. Die Höhe der<br />
Entschädigung könne dabei individuell<br />
sowohl für die alltäglichen Fahrten aber<br />
auch für Sonderfahrten, wie z.B. Silvester<br />
oder Feuerwerke gestaltet werden.<br />
Als einziger deutscher Versicherer biete<br />
man eine Haftpflichtversicherung<br />
(TuH-Versicherung) für die Binnenschifffahrt<br />
mit Deckungssummen von bis zu<br />
75 Mio. €. »Damit stellen wir ausreichende<br />
Deckungssummen für etwa 90% aller<br />
in Deutschland registrierten Binnenschiffe<br />
zur Verfügung«, so Franke weiter: lediglich<br />
Tankmotorschiffe und Flusskreuzfahrtschiffe<br />
benötigten höhere Deckungssummen.<br />
Tritt ein Schaden auf, würden die<br />
Kunden in erster Linie einen verlässlichen<br />
und partnerschaftlichen Umgang erwarten.<br />
Und darauf hätten sie auch einen Anspruch,<br />
betont Franke. Dabei sei es wichtig<br />
Stefan Franke,<br />
Prokurist und Mitglied der<br />
Geschäftsleitung bei der Allianz Esa<br />
rund um die Uhr erreichbar zu sein. Dafür<br />
habe die Allianz Esa eine Schadenhotline<br />
eingerichtet, bei der die Experten zu<br />
jeder Tageszeit an 365 Tagen erreichbar<br />
seien. »Und mit unseren Spezialagenturen<br />
für die gewerbliche Binnenschifffahrt<br />
sind wir deutschlandweit präsent«, hebt<br />
Franke hervor. So habe der Binnenschiffer<br />
einen Ansprechpartner ganz in seiner<br />
Nähe. Nicht zuletzt suche man im offenen<br />
und konstruktiven Austausch mit den<br />
Kunden die besten Lösungen, um die gemeinsamen<br />
Herausforderungen bestmöglich<br />
bewältigen zu können. Dies werde von<br />
den Kunden sehr geschätzt, bekräftigt der<br />
Versicherungsexperte, denn dies sei nicht<br />
selbstverständlich.<br />
M<br />
OTTO MAURER ASSEKURANZMAKLER<br />
Schadenshöhe nimmt zu<br />
Im Unterschied zu den beiden großen<br />
deutschen Versicherungen Allianz Esa<br />
und Vereinigte Schiffs-Versicherung<br />
(VSV) sind beim Versicherungsmakler<br />
Otto Maurer Assekuranzmakler mehr<br />
ausländische Kunden versichert. Nach<br />
Angaben des Unternehmens liegt ihre<br />
Zahl bei etwa 30% gegenüber 70% bei<br />
den einheimischen Unternehmen. Über<br />
die absolute Zahl wollte Otto Maurer indes<br />
keine Angaben machen.<br />
Die Kunden sind hauptsächlich in der<br />
Tank- und Frachtschifffahrt tätig. Partikuliere<br />
und Reedereien zählen ebenso zu den<br />
Versicherten wie Wasserbauunternehmen<br />
und deren entsprechendes schwimmendes<br />
Equipment. Zu denen am häufigsten<br />
gemeldeten Schäden gehören Propellerschäden<br />
und solche, die durch Grundberührungen,<br />
Anfahrungen und Kollisionen<br />
hervorgerufen werden. Auch Schäden<br />
an technischen Einrichtungen wie etwa<br />
der Maschine zählen dazu. Analog zu den<br />
übrigen Versicherungen stellt auch Otto<br />
Maurer Assekuranzmakler fest, dass die<br />
Zahl der Schäden zwar rückläufig sind,<br />
die Schadenssumme hingegen ansteigen.<br />
Flusskasko-Versicherungen, TuH und<br />
P&I-Versicherungen, Maschinenbruchund<br />
Elektronik-Versicherungen würden<br />
die Kunden am meisten nachfragen, so<br />
Otto Maurer Assekuranzmakler. Nicht<br />
selten gebe es individuelle Vereinbarungen<br />
und versicherungstechnische Lösungen.<br />
Dies seien in erster Linie Ergänzungen<br />
zu den bestehenden, speziellen<br />
Versicherungskonzepten.<br />
Der Versicherungsmakler bietet nach<br />
eigenen Angaben vollumfängliche Betreuung<br />
von der Vertragsgestaltung bis<br />
zur Schadenabwicklung. Man blicke auf<br />
eine positive Entwicklung zurück und sei<br />
auch für die Zukunft sehr zuversichtlich.<br />
Das 1989 gegründete Unternehmen gehört<br />
zum Firmenverband Hülskens. An<br />
den beiden Standorten in Duisburg und<br />
Berlin sind insgesamt 25 Beschäftigte in<br />
den Bereichen Baustoffndustrie, Wasserbau<br />
und Binnenschifffahrt tätig. In der<br />
Sparte Binnenschifffahrt sind derzeit drei<br />
Mitarbeiter langjährig beschäftigt. M<br />
18 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 8