09.09.2022 Aufrufe

Digital Economy

In dieser Ausgabe des "forward" Magazins legen wir den Fokus auf die „Digital Economy“ und beschäftigen uns mit den Chancen und Risken, die die digitale Transformation mit sich bringt. Die beiden Programmdirektor*innen des interdisziplinären WU Master Programms Digital Economy geben im F&A Interview einen Einblick zu den Voraussetzungen, den unterschiedlichen Spezialisierungen und praxisorientierten Research & Industry Labs des Masterstudiums.

In dieser Ausgabe des "forward" Magazins legen wir den Fokus auf die „Digital Economy“ und beschäftigen uns mit den Chancen und Risken, die die digitale Transformation mit sich bringt.

Die beiden Programmdirektor*innen des interdisziplinären WU Master Programms Digital Economy geben im F&A Interview einen Einblick zu den Voraussetzungen, den unterschiedlichen Spezialisierungen und praxisorientierten Research & Industry Labs des Masterstudiums.

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WU Alumni Magazin ∙ Ausgabe // Edition 2/2022<br />

<strong>Digital</strong> <strong>Economy</strong><br />

Exklusiver Eventtipp: Research & Industry Lab – Projektpräsentationen<br />

der Studierenden im Masterprogramm <strong>Digital</strong> <strong>Economy</strong><br />

Exclusive Event Tip: Research & Industry Lab – students of the<br />

Master’s Program in “<strong>Digital</strong> <strong>Economy</strong>” present their projects.<br />

MANAGEMENT<br />

Welche Kompetenzen notwendig werden<br />

Getting the right skills<br />

BRANCHEN // BRANCHES<br />

Der digitale Wandel<br />

The digital revolution<br />

BLOCKCHAIN<br />

Die Technologie der Zukunft?<br />

The technology of the future?


Damit haben<br />

Sie die besten<br />

Wirtschaftskontakte.<br />

Univ.-Prof. in Dipl.-Ing. in Dr. in techn. Dr. in h. c.<br />

Edeltraud Hanappi-Egger<br />

Rektorin // Rector<br />

Liebe Leser*innen!<br />

Dear Readers!<br />

© Klaus Vyhnalek<br />

Die <strong>Digital</strong>isierung hält Einzug in unser aller Leben<br />

und bietet durch den Einsatz innovativer Technologien<br />

große Chancen, stellt uns aber auch vor enorme<br />

Herausforderungen. Wie wappnen sich Unternehmen,<br />

um in der digitalen Transformation wettbewerbsfähig zu<br />

bleiben? Welche Voraussetzungen benötigen wir für ein<br />

bimodales Management?<br />

All of us are feeling the impact of digitalization,<br />

which offers great opportunities through the use of<br />

innovative technologies while also bringing enormous<br />

challenges. So how can companies gear up to<br />

remain competitive in the digital transformation?<br />

And what are the prerequisites for successful bimodal<br />

management?<br />

Aktualisieren Sie Ihre E-Mail-Adresse und seien Sie noch schneller up to date.<br />

Mit der WU Alumni Community bleiben Sie auch nach dem Abschluss mit<br />

55.000 Absolvent*innen in Verbindung. So profitieren Sie von einzigartigem<br />

Wissenstransfer und sind immer top informiert.<br />

Die WU nutzt alle technischen Möglichkeiten, um ihrer Aufgabe als<br />

Responsible University gerecht zu werden. Wir lesen uns – digital.<br />

WU Alumni – your lifelong inspirational network<br />

E-Mail-Adresse<br />

via QR Code<br />

aktualisieren:<br />

Expertinnen und Experten der WU geben im ersten Teil<br />

des Magazins einen Einblick in die Anforderungen an<br />

das Management im Zeichen des digitalen Wandels.<br />

Weiters gehen wir auf die Branchenprofiteure der<br />

<strong>Digital</strong>isierung ein und beschreiben die disruptive Kraft<br />

der Blockchain-Technologie.<br />

Im Q & A mit beiden Programmdirektor*innen stellen<br />

wir das WU Masterprogramm „<strong>Digital</strong> <strong>Economy</strong>“<br />

vor und skizzieren innovative digitale Berufe und<br />

Karrieremöglichkeiten.<br />

Ich möchte an dieser Stelle einen Appell an Sie richten,<br />

mit uns gemeinsam den nächsten Schritt im Zuge der<br />

<strong>Digital</strong>isierung zu gehen. Das WU Alumni Magazin<br />

„forward“ soll so rasch wie möglich digital werden. Im<br />

Sinne einer Responsible University wollen wir künftig auf<br />

ein gedrucktes Magazin und den Postversand verzichten.<br />

Damit wir Sie aber auch in Zukunft mit Neuigkeiten aus<br />

Lehre und Forschung an der WU und aus der der WU<br />

Alumni Community versorgen können, bitten wir um Ihre<br />

Zustimmung und Bekanntgabe Ihrer aktuellen E-Mail-<br />

Adresse unter: wu-alumni.at/update. Damit bleiben<br />

Sie nicht nur hinsichtlich aktueller Wirtschaftsthemen<br />

und der jüngsten Forschungsergebnisse an Ihrer Alma<br />

Mater auf dem neuesten Stand, sondern profitieren auch<br />

vom Know-how des Netzwerks von mehr als 55.000<br />

Absolvent*innen der WU.<br />

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!<br />

Edeltraud Hanappi-Egger<br />

Rektorin Wirtschaftsuniversität Wien<br />

In the first section of the magazine, WU experts give<br />

insights into the demands that the digital transformation<br />

is placing on managers. We also look at those<br />

who are profiting from digitalization and describe the<br />

disruptive power of blockchain technology.<br />

In our Q & A, we find out about the WU Master’s<br />

Program in “<strong>Digital</strong> <strong>Economy</strong>” by grilling the two<br />

program directors, who also outline innovative digital<br />

professions and career options.<br />

I’d like to take this opportunity to ask you to join us in<br />

taking the next step on the path towards our digital<br />

future. Our aim is to turn the WU alumni magazine<br />

“forward” digital as soon as possible. As a socially<br />

responsible university, we feel it important to stop<br />

printing and distributing our hard-copy magazine.<br />

To ensure that we can continue to keep you up to date<br />

with all the news from WU research and teaching as<br />

well as from the WU alumni community, we ask you to<br />

give your consent as well as a current email address at:<br />

wu-alumni.at/update.<br />

In this way you will not just receive useful updates on<br />

current business topics and the latest research findings<br />

from your alma mater, but will also benefit from<br />

the expertise of a network of more than 55,000 WU<br />

alumni.<br />

I promise you some stimulating reading!<br />

Edeltraud Hanappi-Egger<br />

Rector of the Vienna University of Economics and Business<br />

2 1


Inhalt // Content<br />

DIGITALE TRANSFORMATION |<br />

DIGITAL TRANSFORMATION<br />

4 Management im Zeichen digitaler Transformation<br />

Management and the digital transformation<br />

BRANCHENWANDEL | CHANGE ACROSS SECTORS<br />

10 Der digitale Wandel: Wie die <strong>Digital</strong>isierung<br />

ganze Branchen verändert<br />

The digital revolution: How digitalization<br />

is changing entire industries<br />

4<br />

Welche Kriterien muss modernes Management<br />

erfüllen, um das eigene Unternehmen<br />

in Zeiten digitaler Transformation<br />

wettbewerbsfähig zu halten, ohne Sicherheit<br />

und Stabilität einzubüßen?<br />

Which criteria must today’s managers<br />

meet to keep their own companies<br />

competitive in an age of digital<br />

transformation without sacrificing<br />

security and stability?<br />

©bong - stock.adobe.com<br />

NETZWERK | NETWORK<br />

32 WU Alumni Over My Shoulder: Blaupapier GmbH<br />

34 WU Alumni Recognition Awards 2022<br />

WU ALUMNI HUBS<br />

36 Ein Wiedersehen in Paris<br />

Reunion in Paris<br />

BLITZLICHTER | FLASHLIGHTS<br />

DENKANSTOSS | FOOD FOR THOUGHT<br />

40 News rund um den Campus<br />

Campus news<br />

16 von Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger<br />

by Rector Edeltraud Hanappi-Egger<br />

VERANSTALTUNGEN | EVENTS<br />

BLOCKCHAIN<br />

41 Eventkalender Wintersemester 2022/23<br />

Event calendar winter semester 2022/23<br />

18 Das disruptive Potenzial der Blockchain-Technologie<br />

The disruptive potential of blockchain technology<br />

10<br />

DIGITAL ECONOMY<br />

22 Master of Science (MSc) <strong>Digital</strong> <strong>Economy</strong><br />

KARRIERE | CAREER<br />

26 Ein Studium, zwei Karrieren<br />

One degree, two careers<br />

DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE |<br />

DIGITALIZATION STRATEGY<br />

28 <strong>Digital</strong>isierung an der WU<br />

<strong>Digital</strong>ization at WU<br />

E-Health und E-Banking zeigen: Ganze<br />

Branchen werden zunehmend digital.<br />

WU Expert*innen des Bank- und<br />

Gesundheitswesens geben Einblick in<br />

potenzielle Chancen und Risiken für<br />

Unternehmen und Nutzer*innen.<br />

eHealth and online banking show<br />

how entire business fields are<br />

becoming ever more digital.<br />

WU experts in the banking<br />

and healthcare sectors give<br />

insights into potential<br />

opportunities and risks for<br />

companies and users.<br />

18<br />

Blockchain-Technologie ist ein starker Player<br />

der digitalen Transformation. Hat sie auch das<br />

Potenzial, sich als Gamechanger der (digitalen)<br />

Welt zu etablieren?<br />

Blockchain technology is a key player in the<br />

digital transformation. Does it also have the<br />

potential to become a game changer for the<br />

(digital) world?<br />

Impressum // Imprint<br />

Medieninhaber, Herausgeber // Media owner, publisher: Wirtschaftsuniversität<br />

Wien, Abteilung Corporate Relations & Alumni Services, Welthandelsplatz<br />

1, Gebäude EA, 1020 Wien Für den Inhalt verantwortlich //<br />

Responsible for contents: Harald Badinger Redaktion // Editorial<br />

department: Marion Haumer Redaktionsadresse // Address of<br />

editorialdepartment: Wirtschaftsuniversität Wien, Abteilung Corporate<br />

Relations & Alumni Services, Welthandelsplatz 1, Gebäude EA, 1020 Wien,<br />

T: 01-313 36-4455, W: wu-alumni.at, E: alumni@wu.ac.at Text:<br />

Edeltraud Hanappi-Egger, Marion Haumer, Nadine Hollegger,<br />

Sonja Sagan Gestaltung // Design: Dino Kunkel, Grafik-Anstalt<br />

Druckvorstufe // Prepress: Blaupapier Bildretusche Produktion GmbH<br />

Druck // Print: 08/16 Printproduktion GmbH Grundlegende Richtung //<br />

Principle direction: „forward“ versteht sich als Informationsplattform<br />

der Absolventinnen und Absolventen der Wirtschaftsuniversität<br />

Wien und der (ehemaligen) Hochschule für Welthandel. Schwerpunkte<br />

des Magazins sind die Vermittlung von aktuellen wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Forschungsergebnissen, der Erfahrungsaustausch aus der<br />

Praxis, Möglichkeiten des Networkings sowie die Ankündigung von<br />

attraktiven Weiterbildungsveranstaltungen und Social Events für WU<br />

Alumni. Weiters bietet das Magazin Informationen, wie WU Alumni<br />

die Wirtschaftsuniversität Wien durch Spenden finanziell unterstützen<br />

können. // “forward” is an information platform for graduates of the<br />

Vienna University of Economics and Business and the (former) School of<br />

International Trade. The magazine aims to communicate the latest research<br />

findings in the economics, to foster an exchange of practical<br />

experience, to promote networking opportunities as well as to<br />

announce attractive educational offers and social events for<br />

WU alumni. Furthermore, the magazine provides details of<br />

how WU alumni can support the university through donations.<br />

2 3


DIGITALE TRANSFORMATION | DIGITAL TRANSFORMATION<br />

Management im Zeichen<br />

digitaler Transformation<br />

Management and the digital<br />

transformation<br />

Wie können Unternehmen in Zeiten<br />

fortschreitender <strong>Digital</strong>isierung<br />

und einer dynamischen, sich ständig<br />

wandelnden Umwelt am Markt bestehen?<br />

Manager*innen stehen vor der vielleicht<br />

größten Herausforderung ihrer Karriere,<br />

nämlich rechtzeitig auf den Zug der<br />

digitalen Transformation aufzuspringen<br />

und mit innovativen und durchaus<br />

komplexen Prozessen und Systemen ihre<br />

Ziele zu erreichen.<br />

How can companies survive in an age of<br />

digitalization when their business environment<br />

is constantly changing? Managers face<br />

perhaps the greatest challenge of their<br />

careers, namely to avoid falling by the wayside<br />

as the whole world turns digital and to exploit<br />

innovative, highly complex processes and<br />

systems to achieve their goals.<br />

Innovationsfähigkeit, Flexibilität und technisches Knowhow<br />

können für Unternehmen heutzutage zu einem entscheidenden<br />

Kriterium für wirtschaftlichen Erfolg und<br />

Wettbewerbsfähigkeit werden. Daher sind in den letzten<br />

Jahren neue Anforderungen an Führungskräfte hinzugekommen,<br />

die neben dem betriebswirtschaftlichen Verständnis<br />

auch über Grundlagenwissen im Bereich der IT<br />

und des Change-Managements verfügen sollten. Die <strong>Digital</strong>isierung<br />

aller Prozesse ist der Schlüssel, um mit der<br />

Geschwindigkeit der Märkte Schritt halten zu können.<br />

Künstliche Intelligenz, Big Data, Cloud-Computing, Algorithmen,<br />

Business-Intelligence, Smarthome sowie Virtual<br />

und Augmented Reality sind nur einige der Begriffe,<br />

die Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch gefunden<br />

haben und in Betrieben mit digitalem Fokus schon zum<br />

Kommunikationsalltag gehören.<br />

Es gilt, das<br />

Unternehmen<br />

ganzheitlich<br />

zu verändern,<br />

um langfristig<br />

wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben.<br />

Unternehmensmanagement im Spannungsfeld<br />

Doch welche Anforderungen stellt die digitale Transformation<br />

an das moderne Management? Worauf sollten<br />

Führungskräfte besonders achten, um mit dem digitalen<br />

Wandel Schritt zu halten? Für Univ.-Prof. Dr. Edward<br />

Bernroider, Vorstand des<br />

Departments für Wirtschaftsinformatik<br />

und<br />

Operations Management<br />

sowie Vorstand des<br />

Institute for Information<br />

Management and Control<br />

an der Wirtschaftsuniversität<br />

Wien, steht das<br />

moderne Management<br />

in Zeiten der digitalen<br />

Transformation in einem<br />

Spannungsfeld: „Einerseits gilt es, das Unternehmen ganzheitlich<br />

zu verändern, um langfristig wettbewerbsfähig zu<br />

bleiben. Andererseits muss auch im Rahmen von fortlaufenden<br />

Optimierungen für Stabilität und Sicherheit gesorgt<br />

werden, was naturgemäß größere Innovationen behindert.“<br />

Bernroider betont die verschiedenen Möglichkeiten, um<br />

diese inhärent gegenläufigen Ziele durch ein sogenanntes<br />

bimodales Management zu erreichen: „Es kann ein Gleichgewicht<br />

gesucht werden. Es kann sequenziell oder strukturell<br />

alterniert werden. Das Tagesgeschäft sollte jedenfalls<br />

abgesichert sein. Ein modernes Management muss also die<br />

richtige Mischung aus Tages- und Projektgeschäft finden,<br />

um die digitale Transformation des eigenen Unternehmens<br />

erfolgreich zu bewerkstelligen.“<br />

Prof. Bernroider hält es für notwendig, dass ein modernes<br />

(bimodales) Management sowohl die Potenziale als auch<br />

die Risiken der digitalen Transformation gesamtheitlich<br />

im Kontext des eigenen Unternehmens versteht. Es sollten<br />

nur jene <strong>Digital</strong>isierungs- und Automatisierungsprojekte<br />

vorangetrieben werden, die auch im Geschäftsmodell des<br />

Unternehmens verankert sind oder verankert werden. Den<br />

Führungskräften ist anzuraten, sich auch analytisch mit<br />

den Risiken auseinanderzusetzen, um im Notfall die richtigen<br />

Maßnahmen setzen zu können.<br />

„Die universitäre Forschung, insbesondere am Institute for<br />

Information Management and Control der WU, untersucht<br />

dieses Spannungsfeld derzeit besonders aktiv – sowohl aus<br />

der Sicht der Agilität als auch aus der Sicht der Stabilität<br />

beziehungsweise der Kombination beider Welten. Es gibt<br />

natürlich auch viele Referenzmodelle und Standards zu<br />

diesen Themen, die allerdings sehr allgemein sind und für<br />

jede Organisation spezifisch angepasst werden müssen, um<br />

tatsächlich nützlich zu sein“, meint Bernroider.<br />

4<br />

5


DIGITALE TRANSFORMATION | DIGITAL TRANSFORMATION<br />

Der Bildungsdesigner, Innovationsenthusiast, Alumnus und<br />

leidenschaftliche Unternehmer Dr. Stefan Bauer, der unter<br />

anderem als Lektor am Institute for Information Management<br />

and Control tätig ist, sieht enorm viele Chancen durch<br />

die digitale Transformation. Er ist überzeugt davon, dass<br />

durch die Nutzung neuer Technologien Prozesse optimiert<br />

und innovative Produkte und Services entworfen werden<br />

können, die die Arbeitswelt für Arbeitnehmer*innen revolutionieren.<br />

Doch<br />

wenn wir von neuen<br />

Reaktionsfähigkeit<br />

funktioniert<br />

Technologien sprechen,<br />

welche sind<br />

damit gemeint? Und<br />

nur dann, wenn das welche Anforderungen<br />

stellen sie an<br />

Management die<br />

die Führungsebene?<br />

neuen Technologien Stefan Bauer hebt in<br />

diesem Zusammenhang<br />

den steigenden<br />

auch versteht.<br />

Wert einer schnellen<br />

Reaktionsfähigkeit bei Veränderungen hervor, die die <strong>Digital</strong>isierung<br />

mit sich bringt. „Reaktionsfähigkeit funktioniert<br />

nur dann, wenn das Management die neuen Technologien<br />

auch versteht. Nehmen wir als Beispiel Augmented und Virtual<br />

Reality (AR und VR). Werden sich AR und VR im nächsten<br />

Jahr durchsetzen oder bleibt das Interesse des Kunden<br />

ein Strohfeuer? Einige disruptive Technologien stehen schon<br />

länger im Fokus vieler Unternehmen, jedoch liegt es an den<br />

Topmanagerinnen und -managern, zu entscheiden, welche<br />

Innovationen umgesetzt werden sollen und welche nicht.“<br />

Dabei müssen laut Bauer auch Risiken eingegangen werden.<br />

Bimodales Management und die neuen Skills<br />

Edward Bernroider betont, das Management müsse sicherstellen,<br />

dass entscheidende Wettbewerbsvorteile gerade in<br />

Zeiten von großen externen Unsicherheiten durch Innovationen<br />

genutzt werden. Dabei sollen aber die Kernaufgaben<br />

im operativen Geschäft hinreichend abgesichert bleiben.<br />

Dieser Anforderung werden laut Bernroider wenige Unternehmen<br />

effektiv gerecht: „Bei etablierten Unternehmen<br />

ergeben sich Widerstände aus der Historie der vorangegangenen<br />

IT-Entscheidungen, die sogenannte Pfadabhängigkeiten<br />

entstehen lassen. Gewachsene IT-Architekturen mit<br />

ihren Legacy-Systemen, die im Verlauf der Zeit nur mehr<br />

schwer modernisiert werden können, behindern die Innovation<br />

und langfristig auch die Stabilität und Sicherheit.“<br />

Aus diesem Grund hätten es Newcomer am Markt (etwa<br />

Start-ups) mit der digitalen Transformation leichter, da<br />

diese Altlasten nicht überwunden werden müssen.<br />

Eine moderne Topmanagerin oder ein moderner Topmanager,<br />

unterstreicht Bernroider, sollte in der Lage sein,<br />

geplante Veränderungen, die in ihren Auswirkungen noch<br />

nicht vollständig erfassbar sind, richtig umzusetzen. Dazu<br />

gehört ein flexibles und agiles Management, ohne jedoch<br />

die Anforderungen bezüglich Stabilität und Sicherheit zu<br />

vernachlässigen: „Dafür braucht es eine funktionierende<br />

Governance inklusive eines Risikomanagements. Und für<br />

den Überblick sind ein strukturiertes Programm-Management<br />

sowie Projektmanagement-Skills notwendig. Besonders<br />

hilfreich sind natürlich auch Begeisterung für die<br />

<strong>Digital</strong>isierung und technisches Know-how.“ Für Bernroider<br />

besteht eine Kernanforderung an agiles Management in<br />

einer Kultur der Zusammenarbeit, die auf einer ausgeprägten<br />

Fähigkeit zur Kommunikation und einer Anpassungsfähigkeit<br />

im Führungsstil basiert.<br />

Aber auch im Bereich des Controllings hätten sich die<br />

Anforderungen an das Topmanagement verändert. „Die<br />

klassischen Ansatzpunkte der Jahres- und Konzernabschlussprüfung<br />

gelten zwar immer noch, allerdings werden<br />

diese zunehmend ergänzt durch Betrachtungen von Governance,<br />

Risk and Compliance (GRC). Gerade bei größeren<br />

Projekten der digitalen Transformation sollte das Topmanagement<br />

einen Überblick haben und eine risikoorientierte<br />

Abschlussprüfung ermöglichen können“, so Bernroider.<br />

<strong>Digital</strong>isierung und Mitarbeiter*innenführung<br />

Doch wie wirkt sich bimodales Management auf die Mitarbeiter*innen<br />

aus? Werden neue Systeme und Instrumentarien<br />

eingeführt, auf die sie sich einzustellen haben?<br />

Stefan Bauer sieht hier aus agilen Organisationsmodellen<br />

neue Rituale für die Arbeitswelt entstehen: „Neue Rituale<br />

stehen im Zentrum und bestehen aus innovativen Tools,<br />

wie zum Beispiel Messaging in MS Teams, Slack oder Kanban-Boards,<br />

Meeting-Formaten wie zum Beispiel Review-<br />

Terminen oder Retrospektiven sowie einem agilen Mindset<br />

im Projektmanagement. Um<br />

diese Tools auch umsetzen zu<br />

können, ist es notwendig, das<br />

Führungsverhalten der Managerin<br />

oder des Managers<br />

anzupassen.“<br />

Inwieweit können intelligente Informationssysteme überhaupt<br />

Einfluss auf den Workflow nehmen? Aus der Sicht<br />

des Innovationsmanagers Stefan Bauer gibt es in der heutigen<br />

Zeit eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie Prozesse mit<br />

Software für Robot-Process-Automation (RPA) automatisiert<br />

werden können. Diese Art der Automatisierung sei<br />

besonders nützlich für Backoffice-Tätigkeiten, die häufig<br />

repetitiv und regelbasiert sind. Durch die Automatisierung<br />

solcher Prozesse können Unternehmen Zeit und Kosten<br />

sparen und sich auf wichtigere Aufgaben konzentrieren.<br />

„Beispiele für typische Backoffice-Tätigkeiten, die mittels<br />

RPA automatisiert werden können, sind Dateneingabe,<br />

Formularbearbeitung oder das Durchführen von Berechnungen“,<br />

erklärt Bauer.<br />

Prozesse könnten durch den Einsatz von Texterkennung<br />

weiter optimiert werden. Mithilfe von Optical Character-<br />

Recognition (OCR), Intelligent Character-Recognition (ICR)<br />

und Natural-Language-Processing (NLP) sei es möglich,<br />

Texte zu erkennen und zu verarbeiten. Diese Technologien<br />

erleichtern laut Bauer die Automatisierung zahlreicher<br />

Prozesse und machen sie effizienter. Um die Potenziale<br />

von RPA voll auszuschöpfen, sei es essenziell, dass<br />

Manager*innen für den eigenen Geschäftsbereich Potenziale<br />

erkennen und eine Automatisierungsroadmap für die<br />

nächsten Jahre entwerfen. Nur so könnten Organisationen<br />

langfristig von der Technologie profitieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

sicherstellen.<br />

Chancen und Risiken der digitalen Transformation<br />

Edward Bernroider sieht die voranschreitende <strong>Digital</strong>isierung<br />

sowohl mit einem lachenden als auch mit einem<br />

weinenden Auge: „Natürlich gibt es nicht nur positive<br />

Aspekte. Wir erleben derzeit, dass viele Basistechnologien<br />

zur Reife gelangen und zunehmend in Unternehmen<br />

zum Einsatz kommen. Große Innovationen gibt es<br />

beispielsweise in den Bereichen Hybrid Clouds, künstliche<br />

Intelligenz (KI) oder Blockchains. Auch methodische<br />

Weiterentwicklungen gewinnen an Bedeutung, wie beispielsweise<br />

No-Code- und Low-Code-Entwicklungsmodelle<br />

oder RPA, welche die <strong>Digital</strong>isierung weiter<br />

beschleunigen sollen. Diese Technologien und Methoden<br />

haben das Potenzial, das wirtschaftliche Denken und den<br />

Handlungsspielraum von Unternehmen radikal zu verändern.“<br />

Die Nutzenpotenziale, die sich daraus für Unternehmen<br />

ergeben, seien sehr groß, ergänzt Bernroider, das<br />

Thema müsse aber ganzheitlich, systematisch und konsequent<br />

behandelt werden, dann überwiegen sicherlich die<br />

Chancen.<br />

Die große Gefahr einer überhasteten Veränderung im<br />

technischen Bereich bestehe darin, dass sie unvollständig<br />

geplant, getestet und umgesetzt wird. Dadurch könnten<br />

häufig versteckte Kosten aus „technischen Schulden“ entstehen,<br />

die zu einem späteren Zeitpunkt Nachbesserungen<br />

verlangen. Viele Unternehmen seien besonders in den letzten<br />

beiden Jahren aufgrund der Pandemie und verbundener<br />

Probleme gezwungen gewesen, ihre digitale Transformation<br />

zu beschleunigen – nicht immer erfolgreich. Aus der<br />

Sicht des Risikomanagements entstünden dadurch etwa<br />

Sicherheitslücken in IT-Systemen, die womöglich existenzbedrohende<br />

Folgen nach sich ziehen könnten. Kontrollsysteme<br />

müssten nachgeschärft werden. Langfristig<br />

würden solche technischen Schulden die Fähigkeit zur<br />

Innovation einschränken. Es sei schwierig, neue Lösungen<br />

zu finden, wenn das Unternehmen damit beschäftigt sei,<br />

Altes instand zu halten oder punktuell zu ergänzen.<br />

Es ist eine<br />

Frage der Zeit,<br />

bis Unternehmen<br />

unliebsame<br />

Entscheidungen<br />

an eine KI<br />

delegieren.<br />

Kann KI in naher Zukunft Topmanager*innen ersetzen?<br />

Stefan Bauer und Edward Bernroider wagen einen Blick in<br />

die Glaskugel. Bauer befragt die Studierenden immer wieder<br />

in seiner Lehrveranstaltung, wie sie die Zukunft in Hinblick<br />

auf Management und KI sehen. Manche würden eine KI als<br />

Topmanager*in akzeptieren,<br />

gerade wenn die KI mit<br />

Daten vergangener Entscheidungen<br />

von internationalen<br />

Manager*innen<br />

gefüttert wurde und somit<br />

vermeintlich gute Entscheidungen<br />

trifft. „In manchen<br />

Bereichen, wie beim autonomen<br />

Fahren, legen wir<br />

ja schließlich auch unser<br />

Leben in die Hände einer<br />

KI. Die Wirtschaft ist derzeit<br />

noch nicht bereit, wichtige<br />

Entscheidungen an die KI auszulagern, aber ich denke, es ist<br />

eine Frage der Zeit, bis erste Unternehmen unliebsame Entscheidungen<br />

an eine KI delegieren“, meint Bauer.<br />

Auch Edward Bernroider geht davon aus, dass Managementprozesse<br />

durch <strong>Digital</strong>isierung und den Einsatz von Verfahren<br />

der KI erfasst werden: „Viele Managemententscheidungen<br />

werden heute noch entweder intuitiv aus dem Bauch<br />

heraus getroffen oder basieren auf unvollständigen Informationen.<br />

Viele Entscheidungen könnten zukünftig basierend<br />

auf künstlicher Intelligenz in höherer Qualität selbstständig<br />

getroffen oder zumindest effektiv unterstützt werden.“<br />

Univ.-Prof. Dr. Edward Bernroider ist Professor für Wirtschaftsinformatik, Vorstand des Departments<br />

für Wirtschaftsinformatik und Operations Management sowie Vorstand des Institute for Information<br />

Management and Control an der WU.<br />

Dr. Mag. Mag. Stefan Bauer ist Lektor am Institute for Information Management and Control an<br />

der WU und Co-Founder mehrerer Tech-Start-ups. Zuvor war er am Institute for Data, Process and<br />

Knowledge Management der WU tätig.<br />

© WU<br />

© WU<br />

Prof. Edward Bernroider is Professor of Information Systems, head of the Department of Information<br />

Systems and Operations Management, and head of the WU’s Institute for Information Management<br />

and Control.<br />

Dr. Stefan Bauer is a lecturer at the WU’s Institute for Information Management and Control, and<br />

co-founder of several tech start-ups. Previously, he worked at the WU’s Institute for Data, Process and<br />

Knowledge Management.<br />

6 7


DIGITALE TRANSFORMATION | DIGITAL TRANSFORMATION<br />

Today many companies need a spirit of innovation, flexibility,<br />

and technical know-how to ensure their economic<br />

success and competitiveness. For this reason,<br />

managers have been forced to expand their skill set in recent<br />

years. In addition to a clear grasp of business administration,<br />

they now also need basic knowledge of IT systems and change<br />

management. To keep up with the competition, it’s vital to<br />

digitize all processes. Artificial intelligence, big data, cloud<br />

computing, algorithms, business intelligence, the smart home<br />

as well as virtual and augmented reality are just some of the<br />

terms that we have all had to adopt and which are common<br />

currency in businesses with a digital profile.<br />

Corporate management in flux<br />

But which specific demands does the digital transformation<br />

place on modern management? What should managers focus<br />

on if they wish to keep pace with the digital transformation? For<br />

Prof. Edward Bernroider,<br />

head of WU’s Department<br />

It’s necessary<br />

to change your<br />

business root<br />

and branch in<br />

order to maintain<br />

long-term<br />

competitiveness.<br />

of Information Systems<br />

and Operations Management<br />

and chair of the<br />

Institute for Information<br />

Management and Control,<br />

company leaders must<br />

walk a fine line at this time<br />

of digital transformation:<br />

“On the one hand, it’s<br />

necessary to change your<br />

business root and branch<br />

in order to maintain longterm<br />

competitiveness. On the other hand, managers have to<br />

ensure stability and security within any process of optimization,<br />

which naturally hinders greater innovation.” Bernroider<br />

emphasizes the various ways to achieve these inherently<br />

conflicting goals through what he calls bimodal management:<br />

“A balance must be sought. It’s possible to alternate between<br />

sequential and structural approaches. In any case, everyday<br />

tasks should not be disrupted. A modern management team<br />

must find the right balance between carrying out their daily<br />

operations and implementing long-term projects if they wish<br />

to successfully accomplish the digital transformation of their<br />

own company.”<br />

For Prof. Bernroider, modern (bimodal) management must<br />

understand both the potentials and risks of digital transformation<br />

holistically as it impacts each individual company. Only<br />

those digitalization and automation projects should be promoted<br />

that are already anchored – or will be anchored – in the<br />

respective business model. Managers are also advised to carefully<br />

analyze risks to ensure that they can take the right steps in<br />

an emergency.<br />

As Bernroider points out: “University research, especially at<br />

WU’s Institute for Information Management and Control, is<br />

currently very active in examining this field of tension – from<br />

the perspective of agility as well as that of stability, or indeed<br />

a combination of both factors. While there certainly exist many<br />

reference models and standards on these topics, they are very<br />

general and need to be specifically adapted for each organization<br />

to be of any use.”<br />

Start-ups sind für die digitale Transformation besser gewappnet, da sie<br />

keine veralteten digitalen Strukturen überwinden müssen<br />

Startups are better equipped for the digital transformation because<br />

they don’t have to get rid of outdated digital structures<br />

Dr. Stefan Bauer is an educational designer, innovation enthusiast,<br />

alumnus, and passionate entrepreneur. Also a lecturer<br />

at the Institute for Information Management and Control, he<br />

sees the vast opportunities that the digital transformation can<br />

bring and is convinced that new technologies can help optimize<br />

processes and design innovative products and services that will<br />

revolutionize the working world for employees. But when we<br />

talk about new technologies, what precisely do we mean? And<br />

which demands do they place on<br />

Managers<br />

can only<br />

react in time<br />

if they also<br />

understand<br />

the new<br />

technologies.<br />

managers? In this context, Stefan<br />

Bauer emphasizes the increasing<br />

value of reacting quickly to<br />

changes brought about by digitalization.<br />

“Managers can only<br />

react in time if they also understand<br />

the new technologies. Take<br />

augmented and virtual reality<br />

(AR and VR) as examples. Will AR<br />

and VR really catch on next year,<br />

or will customer interest simply<br />

be a flash in the pan? Many companies<br />

have kept tabs on various<br />

disruptive technologies for some time, but it’s up to top managers<br />

to decide which innovations to pursue and which not.”<br />

And, according to Bauer, this process involves some risk-taking.<br />

Bimodal management and new skills<br />

Edward Bernroider emphasizes that management must make<br />

sure that crucial competitive advantages are exploited through<br />

innovation, especially in a period of great external uncertainty.<br />

At the same time, however, the core tasks in a company’s daily<br />

operations should be safeguarded. According to Bernroider,<br />

few companies effectively meet this requirement: “In established<br />

businesses, resistance arises out of the history of previous<br />

IT decisions, creating so-called path dependencies. Mature<br />

IT architectures with their legacy systems that are difficult to<br />

modernize will, over time, hinder innovation; in the long run,<br />

stability and security are undermined.” For this reason, newcomers<br />

to the market (such as startups) have an easier time<br />

with the digital transformation, as they don’t have to overcome<br />

any legacy systems.<br />

Bernroider believes that a modern top manager should be<br />

able to properly execute planned changes whose repercussions<br />

cannot yet be fully grasped. This requires a flexible and agile<br />

managerial outlook, without neglecting the need to ensure<br />

stability and security: “For this, you need well-functioning<br />

governance, including risk management. Moreover, structured<br />

program management and project management skills<br />

are essential to create a much-needed overview. Of course, a<br />

passion for digitalization and technical know-how are also<br />

particularly helpful.” For Bernroider, a culture of collaboration<br />

places other core requirements on agile management, namely<br />

strong communication skills and a willingness to adapt one’s<br />

leadership style.<br />

But the demands on top management have also changed in the<br />

field of controlling: “While the annual and consolidated financial<br />

statement audit are still hugely important, increasingly<br />

these are being supplemented by considerations of governance,<br />

risk, and compliance (GRC). Especially in the case of major<br />

digital transformation projects, top managers should retain a<br />

general overview and be able to facilitate a risk-oriented audit<br />

of the financial statements.”<br />

<strong>Digital</strong>ization and staff management<br />

But what impact does bimodal management have on employees?<br />

Are they forced to adapt to new systems and tools? Stefan<br />

Bauer sees novel rituals for the working world emerge from<br />

agile organizational models: “Here new rituals are fundamental.<br />

They consist of innovative tools such as messaging in<br />

MS Teams, Slack or Kanban boards, meeting formats such as<br />

review appointments or retrospectives, and an agile mindset in<br />

project management. To successfully implement these tools, it<br />

is necessary to adapt the manager’s leadership behavior.”<br />

To what extent can intelligent information systems really influence<br />

the workflow? It’s the opinion of innovation manager Stefan<br />

Bauer that modern processes can be automated in a variety<br />

of ways using robotic process automation (RPA) software. This<br />

type of automation is particularly suitable for back-office activities,<br />

which are often repetitive and rule-based. By automating<br />

such processes, companies can save time and money, freeing up<br />

resources for more important tasks. As Bauer explains: “Examples<br />

of typical back-office activities that can be automated using<br />

RPA are data entry, form processing or rote calculations.”<br />

Processes could be further optimized through the use of text recognition<br />

systems such as optical character recognition (OCR),<br />

intelligent character recognition (ICR) and natural language<br />

processing (NLP). These all enable users to detect and process<br />

texts. According to Bauer, such technologies assist in the automation<br />

of numerous processes, thereby boosting efficiency. To<br />

fully exploit the potential of RPA, managers must first identify<br />

the benefits for their own business units and draw up an automation<br />

roadmap for the next few years. This is the only way to<br />

ensure that organizations profit from new technologies in the<br />

long term and maintain their competitive edge.<br />

The opportunities and risks of digital transformation<br />

Edward Bernroider sees the advancing tide of digitalization<br />

with conflicting emotions: “Of course, there are not only positive<br />

aspects. Many basic technologies are now finally reaching<br />

maturity and being increasingly adopted by companies. We can<br />

point to major innovations, for example in the areas of hybrid<br />

clouds, artificial intelligence (AI), or blockchains. There have also<br />

been significant methodological innovations such as no-code<br />

and low-code development platforms or RPA, which will further<br />

accelerate the process of digitalization. These technologies and<br />

methods have the potential to radically change companies’ economic<br />

thinking and scope of action.” Bernroider adds that while<br />

the potential benefits for the business sector are huge, the topic<br />

must be dealt with holistically, systematically, and consistently<br />

to ensure that the opportunities outweigh the risks.<br />

The great danger of rushing into technical change is that it will<br />

be incompletely planned, tested and implemented. This may<br />

often result in hidden costs from “technical debts”, which have<br />

to be reworked at some later date. Many companies have been<br />

forced to accelerate their digital transformation, especially in<br />

the last two years, due to the pandemic and related issues – and<br />

not always to great success. From the perspective of risk management,<br />

this has led to security gaps in IT systems, for example,<br />

which could potentially bring operations to a complete halt. In<br />

such cases, control mechanisms have to be tightened. In the long<br />

term, such technical debts can constrain the ability to innovate:<br />

It is difficult to find new solutions when a company is busy trying<br />

to fix or update parts of their current IT system.<br />

Will AI soon be in a position to replace top managers?<br />

Together with Stefan Bauer and Edward Bernroider, let’s<br />

peer into the crystal ball. Bauer always asks students in his<br />

courses how they see the future of management and AI. Some<br />

would accept an AI system<br />

It’s only a<br />

matter of time<br />

before the<br />

first companies<br />

delegate<br />

unpleasant issues<br />

to an AI system.<br />

as their boss, especially if<br />

the program is fed data of<br />

past decisions by international<br />

managers and thus<br />

will supposedly make wise<br />

decisions. As Bauer says:<br />

“In certain areas such as<br />

autonomous driving, we are<br />

basically putting our lives<br />

in the hands of an artificial<br />

intelligence. While the business<br />

sector is not yet ready to<br />

outsource important decisions,<br />

I think it’s only a matter of time before the first companies<br />

delegate unpleasant issues to an AI system.”<br />

Edward Bernroider also assumes that management processes<br />

will be digitalized and taken over by AI systems:<br />

“Today many management<br />

decisions are still<br />

either made by gut<br />

instinct or based<br />

on incomplete<br />

information. In<br />

the future, many<br />

decisions could be<br />

made independently<br />

and wisely by some<br />

system of artificial<br />

intelligence or, at the<br />

very least, AI will support<br />

human decision-making.”<br />

8 9


BRANCHENWANDEL | CHANGE ACROSS SECTORS<br />

Der digitale Wandel: Wie die<br />

<strong>Digital</strong>isierung ganze<br />

Branchen verändert<br />

The digital revolution:<br />

How digitalization is<br />

changing entire industries<br />

Die rasch fortschreitende <strong>Digital</strong>isierung<br />

verändert unsere Welt auf noch nie<br />

da gewesene Art und Weise. Ganze<br />

Branchen befinden sich in der digitalen<br />

Transformation, von der wir teilweise<br />

noch gar nicht wissen, wie sehr sie<br />

disruptiv in Gesellschaft und Wirtschaft<br />

eingreifen kann und wird. Welche Bereiche<br />

werden von diesen einschneidenden<br />

Veränderungen besonders erfasst? Und<br />

welche Rolle spielt die Pandemie beim<br />

Fortschreiten des digitalen Wandels?<br />

The rapid pace of digitalization is reshaping<br />

our world in unprecedented ways. Entire<br />

industries are being upended by this digital<br />

transformation – and we don’t even yet know<br />

how it will disrupt society and the economy.<br />

Which areas will be most affected by these<br />

sweeping changes? And what role has<br />

the pandemic played in driving the digital<br />

revolution?<br />

Im Zusammenspiel<br />

von Software,<br />

Sensorik und<br />

Medizintechnik<br />

tun sich ganz neue<br />

Möglichkeiten auf.<br />

Die Coronakrise beschleunigt den digitalen Wandel.<br />

Vor allem im Gesundheitswesen, aber auch im Sektor<br />

der Finanzdienstleistungen schreitet die <strong>Digital</strong>isierung<br />

rasch voran und eröffnet Unternehmen und<br />

Organisationen neue Chancen, die aber durchaus auch mit<br />

Risiken verbunden sind. Dr. in Elke Holzer, Assistenzprofessorin<br />

am Institute for Finance, Banking and Insurance der<br />

Wirtschaftsuniversität Wien und Vizepräsidentin der Österreichischen<br />

Gesellschaft vom Goldenen Kreuze (ÖGGK),<br />

forscht unter anderem im Bereich der Gesundheitsökonomie<br />

und sieht enorme Möglichkeiten durch den <strong>Digital</strong>isierungsschub:<br />

„Im Zusammenspiel von Software, Sensorik<br />

und Medizintechnik tun<br />

sich ganz neue diagnostische<br />

und therapeutische<br />

Möglichkeiten<br />

auf. Durch die digitale<br />

Transformation ist der<br />

Wandel im Gesundheitssystem<br />

tiefgreifend. Alle<br />

Marktteilnehmerinnen<br />

und -teilnehmer der<br />

Gesundheitsbranche<br />

– von Pharmaunternehmen<br />

über Arztpraxen und Apotheken bis hin zu den<br />

Patientinnen und Patienten – sind vom digitalen Wandel<br />

betroffen.“<br />

<strong>Digital</strong>e Gesundheitslösungen (E-Health) seien im Kommen<br />

und würden sicher durch die COVID-19-Pandemie<br />

beschleunigt, bekräftigt Holzer. Angedachte Ziele seien<br />

unter anderem die digitale Versorgung als Normalfall, die<br />

digitale Überwindung von Einrichtungs - und Sektorengrenzen,<br />

die Stärkung von Datenkompetenz und die Nutzbarkeit<br />

von Daten, der Einsatz neuer Technologien und die<br />

Ermöglichung einer individuellen – sogar geschlechtsspezifischen<br />

– Zukunftsmedizin.<br />

Die Coronapandemie als Gamechanger:<br />

Die Chancen und Risiken<br />

Elke Holzer betont, dass sich der Patient*innenkontakt in<br />

der Krise geändert habe. Die positiven digitalen Erfahrungen<br />

ermöglichen eine langfristige Veränderung.<br />

Die großen Chancen der <strong>Digital</strong>isierung im<br />

Gesundheitswesen seien vielfältig und könnten<br />

von der Forschung bis hin zur Patient*in-<br />

60<br />

70<br />

nenversorgung bei intelligenter Vernetzung 50<br />

von Gesundheits- und Forschungsdaten 40<br />

genutzt werden. Beispiele dafür seien digitale<br />

30<br />

Assistenz- und Datenbanksysteme, die Optimierung<br />

klinischer Forschung und Studien,<br />

20<br />

10<br />

eine Verbesserung der Produktionsqualität,<br />

0<br />

neue Ansätze in der Therapie, eine Unterstützung<br />

der Diagnose und Therapieauswahl,<br />

Sicherheit gegenüber Arzneimittelfälschungen<br />

und die personalisierte Medizin.<br />

Zu den Vorreitern der <strong>Digital</strong>isierungstools<br />

gehört laut Holzer die elektronische Gesundheitsakte<br />

ELGA: „Soviel ELGA auch in Diskussion<br />

sein mag, sie ist gemeinsam mit der<br />

Handy-Signatur beziehungsweise jetzt dem<br />

‚<strong>Digital</strong>en Amt‘ ein sehr brauchbares Instrument,<br />

um das uns zum Beispiel Deutschland<br />

beneidet.“ Ohne eine derartige Lösung gäbe<br />

es viele Vereinfachungen, wie telemedizinische<br />

Beratungen, digitale Rezeptausstellungen<br />

und digitale Krankschreibungen, erst gar<br />

nicht.<br />

Doch die neuen Technologien stellen uns auch vor große<br />

Herausforderungen, so Holzer, vor allem im Bereich der<br />

Datensicherheit. Gesundheitsdaten seien ein hohes Gut und<br />

absolut schützenswert. „Wenn beispielsweise ein Kunde<br />

alle 4 Monate neue Kopfschmerztabletten bestellt, könnte<br />

eine Versandapotheke diesen Kunden mit passgenauen<br />

und optimalen Angeboten unterstützen und mit einer Mail<br />

daran erinnern, dass die Bestellung erneut fällig ist. Der<br />

DK FI SE NL IE MT EE LU ES AT DE BE SI LT EU FR PT LV CZ HR IT CY SK HU PL EL BG RO<br />

DIGITAL<br />

PUBLIC SERVICES<br />

INTEGRATION OF<br />

DIGITAL TECHNOLOGY<br />

CONNECTIVITY<br />

HUMAN CAPITAL<br />

Laut dem DESI-Index (<strong>Digital</strong> <strong>Economy</strong> and Society Index) 2021, der die Fortschritte der<br />

EU-Mitgliedsstaaten bei der digitalen Wettbewerbsfähigkeit in den Bereichen Humankapital,<br />

Breitbandanbindung, Integration digitaler Technik in Unternehmen und digitaler öffentlicher<br />

Dienst misst, liegt Österreich im Mittelfeld, nämlich an zehnter Stelle unter den 27<br />

Mitgliedsstaaten<br />

According to the DESI Index (<strong>Digital</strong> <strong>Economy</strong> and Society Index) 2021, which measures<br />

the digital competitiveness of EU member states in the areas of human capital, broadband<br />

connectivity, integration of digital technology in companies and digital public services, Austria<br />

holds a respectable tenth place among the 27 member states<br />

The <strong>Digital</strong> <strong>Economy</strong> and Society Index (DESI) | Shaping Europe’s digital future (europa.eu)<br />

10 11


BRANCHENWANDEL | INDUSTRY TRANSFORMATION<br />

Schutz sensibler Kundendaten hat in diesem Sinne eine<br />

besonders hohe Priorität. Nicht nur müssen die Kundendaten<br />

besonders geschützt, sondern den Kundinnen und<br />

Kunden muss auch glaubhaft vermittelt werden, dass ihre<br />

Daten sicher sind“, unterstreicht Holzer.<br />

Elke Holzer rechnet mit 2 langfristigen Trends in Hinblick<br />

auf eine digitale Gesundheitsbranche: „Zum einen wird es<br />

vermehrt virtuelle Interaktionen sowie telemedizinische<br />

Angebote für Patientenkontakte geben. Zum anderen entwickelt<br />

sich eine neue Rolle für die digitale Gesundheit, die<br />

von einer Nebensächlichkeit zu einer Schlüsselkomponente<br />

sowohl im Kampf gegen COVID-19 als auch zur Aufrechterhaltung<br />

des täglichen Gesundheitsbetriebs wird.“<br />

Auch im Sektor der Banken und Finanzdienstleistungen<br />

ist die rasch voranschreitende <strong>Digital</strong>isierung mittlerweile<br />

spürbar. Dr. in Hannelore De Silva, Senior Scientist<br />

am Institute for Finance, Banking and Insurance und am<br />

Forschungsinstitut für Kryptoökonomie der WU, gibt einen<br />

Einblick in die Parameter der digitalen Transformation im<br />

Bankwesen: „Die <strong>Digital</strong>isierung verändert auch das Bankwesen<br />

ganz wesentlich. Konsumentinnen und Konsumenten<br />

schätzen es, wenn sie Überweisungen oder Zahlungen<br />

mit wenigen Klicks<br />

auf dem Handy erle-<br />

Die finanzielle<br />

Inklusion kann die<br />

Lebensbedingungen<br />

in Entwicklungsländern<br />

verbessern.<br />

digen können. Kleinanlegerinnen<br />

und<br />

Kleinanleger können<br />

verstärkt am internationalen<br />

Finanzmarkt<br />

teilnehmen<br />

und mit Aktien sowie<br />

komplexeren Produkten<br />

handeln. Doch auch Menschen, die bis jetzt vom<br />

Finanzmarkt ausgeschlossen waren, können dank <strong>Digital</strong>isierung<br />

und Handy einfacher ein Bankkonto eröffnen.<br />

Diese finanzielle Inklusion kann die ökonomischen Lebensbedingungen<br />

in Entwicklungsländern oft ganz entscheidend<br />

verbessern.“ Der digitale Wandel werde aber auch das<br />

Bankgeschäft an sich weiter maßgeblich verändern. Durch<br />

Open Banking und die große Menge an Daten, die über die<br />

Kund*innen zur Verfügung stehen, wird es möglich, ihnen<br />

ganz gezielte Angebote zu machen. Algorithmen könnten<br />

theoretisch erkennen, ob jemand gerade einen kurzfristigen<br />

Kredit brauche oder möglicherweise an einer bestimmten<br />

Veranlagung interessiert sei, weil gerade etwas angespart<br />

wurde, meint De Silva.<br />

Traditionelle Banken im Spannungsfeld zwischen<br />

persönlicher Betreuung und digitalisiertem Angebot<br />

Wie kommen traditionelle Banken mit den Ansprüchen<br />

an die neuen Technologien zurecht? De Silva betont, dass<br />

Banken ganz generell sehr strengen Vorschriften unterliegen.<br />

Traditionelle Banken hätten noch immer ein großes<br />

Filialnetz und punkteten bei persönlichen und langfristigen<br />

Kund*innenbeziehungen. Auch seien Banken eventuell<br />

aufgrund hoher Compliance-Anforderungen zurückhaltender<br />

beim Einsatz neuer Technologien. Die <strong>Digital</strong>isierung<br />

bringe auch neue Risiken mit sich, der Umgang mit großen<br />

Mengen sensibler Daten verlange Sorgfalt, so De Silva.<br />

„Für die traditionellen Banken ist es aber wichtig, trotzdem<br />

mit den Veränderungen Schritt zu halten und die<br />

Möglichkeiten und Angebote ständig zu erweitern und zu<br />

verbessern. Oft ist es vielleicht eine gute Idee, solche Ziele<br />

mit sinnvollen Kooperationen zu erreichen. So können die<br />

Reputation und der etablierte Kundenstock dieser Banken<br />

mit den Services von innovativen und flexiblen IT-Unternehmen<br />

kombiniert werden“, meint De Silva.<br />

Start-ups mit Spezialisierungen<br />

als innovative Finanzdienstleister<br />

In den letzten Jahren ist zu beobachten, dass immer mehr<br />

Fintech-Unternehmen gegründet werden. Laut De Silva<br />

seien es oft junge Unternehmen, die mit wenigen Mitarbeiter*innen<br />

digitale Finanzdienstleistungen anbieten.<br />

Sie entwickelten ganz spezielle Produkte und kämen ohne<br />

Filialen aus. Solche Unternehmen seien natürlich viel flexibler<br />

und brächten auch gezielt Mitarbeiter*innen ein, die<br />

auf Artificial Intelligence, Big-Data-Analytics und Cloud-<br />

Computing spezialisiert sind. Sie stellten eine immer größer<br />

werdende Konkurrenz für traditionelle Banken dar.<br />

De Silva sieht aber auch Big-Tech-Firmen wie Apple,<br />

Amazon oder Google mehr und mehr in Konkurrenz mit<br />

bestehenden Banken treten: „Diese Big-Tech-Unternehmen<br />

ermöglichen digitale Bankdienstleistungen und Zahlungen<br />

und haben aufgrund der immensen Menge von<br />

Kundendaten einen unglaublichen Vorsprung. Dabei bilden<br />

diese Firmen oft Kooperationen mit bestehenden etablierten<br />

Banken und können dadurch neue Services und bequeme<br />

Zahlungslösungen anbieten. Auch Fintech-Unternehmen<br />

treten nicht unbedingt selbst als Bank auf, sondern gehen<br />

oft Kooperationen mit bestehenden Banken ein.“<br />

Ein Blick voraus: Der digitale Euro<br />

als Währung der Zukunft<br />

Hannelore De Silva wagt einen Blick in die Zukunft und<br />

sieht eine große Verantwortung bei der Europäischen Zentralbank<br />

(EZB): „Die Zentralbank untersucht derzeit die<br />

Möglichkeiten für einen digitalen Euro. Auch die Federal<br />

Reserve hat einen Dialog zu Zentralbankgeld gestartet, in<br />

China ist der digitale Renminbi bereits Realität. Durch das<br />

vermehrte Aufkommen von elektronischen Geldbörsen und<br />

Zahlungsmöglichkeiten via Handy und auch wegen der<br />

Verbreitung von Kryptoassets wie Bitcoin sind die Zentralbanken<br />

gefordert, mitzuhalten und das Feld der digitalen<br />

Zahlungen nicht ausschließlich privaten Firmen oder Initiativen<br />

zu überlassen. Ob der digitale Euro dann erfolgreich<br />

ist, wird nicht zuletzt davon abhängen, wie sicher,<br />

intuitiv und vielseitig seine Verwendung ist.“<br />

Traditionelle Banken punkten noch immer mit persönlicher<br />

Betreuung und langfristigen Kund*innenbeziehungen. Wie kommen<br />

sie mit den Ansprüchen an die neuen Technologien zurecht?<br />

Traditional banks have always prided themselves on their personal<br />

service and long-term customer relationships. So how are they<br />

coping with the demands of new technologies?<br />

© Katharina Schiffl<br />

Advances in<br />

software, sensors<br />

and medical<br />

technology are<br />

presenting us<br />

with completely<br />

new possibilities.<br />

The COVID-19 crisis has accelerated the digital transformation.<br />

Particularly in the healthcare sector, but also<br />

in financial services, digitalization is advancing rapidly<br />

and opening up new<br />

opportunities for companies<br />

and organizations,<br />

although these are associated<br />

with certain risks. One<br />

of the research interests of<br />

Dr Elke Holzer, assistant<br />

professor at WU’s Institute<br />

for Finance, Banking and<br />

Insurance and vice president<br />

of the Österreichische<br />

Gesellschaft vom Goldenen<br />

Kreuze (ÖGGK), is<br />

health economics. She sees<br />

enormous potential benefits<br />

from the push towards digitalization: “Advances in software,<br />

sensors and medical technology are presenting us with<br />

completely new diagnostic and therapeutic possibilities. The<br />

healthcare system is being revolutionized by the digital transformation.<br />

All participants in the market for healthcare – from<br />

pharmaceutical companies to doctors’ practices, from pharmacies<br />

to patients – are affected by digitalization.”<br />

Holzer highlights the burgeoning market in digital health<br />

solutions (eHealth), which certainly has been accelerated by<br />

the COVID-19 pandemic. Goals currently being envisioned are<br />

to make digital care the new norm, to apply digital systems to<br />

break down traditional boundaries between diverse facilities<br />

and sectors, to strengthen data literacy and usability, to apply<br />

novel technologies, and to enable personalized – even gender-specific<br />

– medicine of the future.<br />

The coronavirus pandemic as a game changer:<br />

opportunities and risks<br />

Elke Holzer emphasizes how personal contact between doctors<br />

and patients changed during the crisis. Positive experiences<br />

of digital processes are fostering a long-term shift. The great<br />

opportunities of digitalization in healthcare are manifold and<br />

can bring benefits to a range of areas from research to patient<br />

care if intelligent networks of health and research data are set<br />

up. Examples include digitally-assisted workflows and database<br />

systems, the optimization of clinical research and studies,<br />

improvements in production quality, novel therapeutic<br />

approaches, diagnostic support and computer-aided therapy<br />

selection, security against drug counterfeiting, and personalized<br />

medicine.<br />

One groundbreaking digital tool, according to Holzer, is the<br />

ELGA electronic health record: “While ELGA may be the focus of<br />

heated debate, it is – together with the smartphone signature<br />

or the ‘<strong>Digital</strong>es Amt’ – a very useful tool that is envied elsewhere,<br />

for instance in Germany.” Without such a solution, it<br />

would simply be impossible to implement many improvements<br />

such as telemedical consultations and the issuing of digital<br />

prescriptions or sick notes.<br />

But the new technologies also bring major challenges, says<br />

Holzer, especially in the area of data security. Health data is<br />

a valuable asset that must be strictly protected: “If, for example,<br />

a customer orders painkillers every four months for their<br />

headaches, an online pharmacy could support this person with<br />

offers ideally suited to their needs, reminding him or her by<br />

email that it’s time for a new order. Here the top priority must<br />

be to safeguard sensitive customer data. Not only do we have to<br />

carefully protect such data, but customers must come to believe<br />

that their data is safe.”<br />

Mag. a Mag. a Dr. in Elke Holzer ist Universitätsassistentin am Institute for Finance, Banking and Insurance<br />

der WU und Vizepräsidentin der Österreichischen Gesellschaft vom Goldenen Kreuze (ÖGGK).<br />

Ihre Expertise umfasst Themen der Gesundheitsökonomie, Versicherungsbetriebslehre und<br />

Persönlichkeitskompetenzen.<br />

Dr. Elke Holzer is assistant professor at the WU’s Institute for Finance, Banking and Insurance and vice<br />

president of the Österreichische Gesellschaft vom Goldenen Kreuze (ÖGGK). She is an expert in the<br />

fields of health economics, insurance management and soft skills.<br />

12 13


Elke Holzer anticipates two long-term trends in digital healthcare:<br />

“First, there are going to be more and more virtual interactions<br />

as well as telemedical services for patients. And second,<br />

a new role for digital health is evolving: No longer just a secondary<br />

concern, it is becoming a key component in both the<br />

fight against COVID-19 and in maintaining day-to-day operations<br />

in the health sector.”<br />

The rapidly advancing tide of digitalization is now also being<br />

felt in the banking and financial services sector. Dr Hannelore<br />

De Silva, senior scientist at the WU’s Institute for Finance, Banking<br />

and Insurance and the Research Institute for Cryptoeconomics,<br />

provides insight into the parameters governing the digital<br />

transformation of banking: “<strong>Digital</strong>ization is also having a<br />

significant impact on banking practices. Consumers love being<br />

able to make money transfers or payments with a few clicks<br />

on their smartphones. Increasingly, small private investors are<br />

able to participate in the international financial market and to<br />

trade in stocks and more complex products. But also people who<br />

have previously been excluded from the financial sector can now<br />

open a bank account more easily thanks to digitalization and<br />

smartphones. Often this financial<br />

Financial<br />

inclusion can<br />

improve living<br />

conditions in<br />

developing<br />

countries.<br />

inclusion can drastically improve<br />

economic living conditions in<br />

developing countries.” However,<br />

the digital transformation will<br />

also continue to significantly<br />

shape the business of banking<br />

itself. So-called open banking<br />

and the masses of available customer<br />

data make it possible to<br />

design highly targeted services.<br />

De Silva believes that algorithms<br />

could theoretically recognize whether someone needs a shortterm<br />

loan or might be interested in a certain investment because<br />

they have gathered together some savings.<br />

Traditional banks have to reconcile<br />

close customer relations with digital services<br />

How are traditional banks coping with the demands of new<br />

technologies? De Silva points out that banks are generally<br />

subject to very strict regulations. Traditional institutions still<br />

maintain a large network of branches and score highly in terms<br />

of personal and long-term customer relations. Banks may also<br />

be more reluctant to utilize new technologies due to stringent<br />

compliance requirements. De Silva reminds us that digitalization<br />

also brings new risks, and that great care is required when<br />

handling large amounts of sensitive data.<br />

She goes on: “It is important, however, for traditional banks<br />

to keep abreast of changes and constantly expand and improve<br />

their capabilities and services. Often, it may be a good idea to<br />

achieve such goals through judicious partnerships. In this way,<br />

the reputation and established customer base of these banks<br />

can be combined with the skills of innovative and flexible IT<br />

companies.”<br />

Specialized start-ups as innovative providers<br />

of financial services<br />

In recent years there has been an explosion in the numbers of<br />

fintech companies. According to De Silva, these are often young<br />

enterprises that offer digital financial services while maintaining<br />

a skeleton staff. They develop very special products and<br />

operate without any branches. Such businesses, which are of<br />

course highly flexible, hire employees who specialize in artificial<br />

intelligence, big data analytics and cloud computing.<br />

Increasingly, they are competing with traditional banks for<br />

customers.<br />

But De Silva also sees large tech companies such as Apple, Amazon,<br />

and Google as potential rivals to existing banks: “These<br />

big tech firms offer digital banking services and payments, and<br />

enjoy an incredible head start due to their enormous volumes<br />

of customer data. At the same time, such companies often form<br />

partnerships with established banks, allowing them to offer<br />

new services and convenient payment solutions. In this way,<br />

fintech firms don’t necessarily function as banks themselves,<br />

but often team up with existing banks.”<br />

Peering into the future:<br />

The digital euro as the currency of tomorrow<br />

Taking a look at the road ahead, Hannelore De Silva sees the<br />

European Central Bank (ECB) as bearing a great responsibility:<br />

“The ECB is currently investigating the possibility of creating a<br />

digital euro. The Federal Reserve has also started a dialogue on<br />

its money supply, and in China, the digital renminbi is already<br />

a reality. Due to the increased emergence of electronic wallets<br />

and payment options via smartphones, and also in view of the<br />

growth of cryptoassets such as bitcoin, central banks are being<br />

called upon to keep up with events and not abandon the field of<br />

digital payments to private companies or initiatives. The success<br />

of the digital euro will largely depend on how secure, intuitive<br />

and versatile it is to use.”<br />

„EY“ und „wir“ beziehen sich auf alle österreichischen Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited, einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. ED None.<br />

Was wäre, wenn<br />

dein Karriereweg<br />

einen nachhaltigen<br />

Einfluss auf dich<br />

und auf die Welt hat?<br />

Wir bei EY machen es uns zur Aufgabe, die<br />

Wirtschaftswelt von morgen nachhaltig mitzugestalten.<br />

Dabei brauchen wir deine<br />

Fähigkeiten, dein Wissen und deine<br />

Erfahrung, um die größten gesellschaftlichen<br />

Herausforderungen<br />

unserer Zeit zu meistern.<br />

The exceptional EY experience.<br />

It’s yours to build.<br />

www.ey.com/at/karriere<br />

© WU<br />

Dr. in Hannelore De Silva ist Senior Scientist am Institute for Finance, Banking and Insurance der WU<br />

und am Forschungsinstitut für Kryptoökonomie tätig. Ihre Forschungsinteressen umfassen dynamische<br />

Modelle der Spieltheorie und agentenbasierte Simulationen.<br />

Dr. Hannelore De Silva is a senior scientist at the WU’s Institute for Finance, Banking and Insurance<br />

and at the Interdisciplinary Research Institute for Cryptoeconomics. Her research interests include<br />

dynamic models of game theory and agent-based simulations.<br />

14 15


DENKANSTOSS | FOOD FOR THOUGHT<br />

<strong>Digital</strong>e Transformation?<br />

Aber sicher!<br />

Die vergangenen Jahre haben die Art<br />

und Weise, wie wir arbeiten, miteinander<br />

interagieren und beruflich tätig sind,<br />

verändert. Dadurch, dass der Großteil<br />

unserer Aktivitäten mit viel Distanz,<br />

hybrid oder zur Gänze online erfolgt ist,<br />

wurde die Entwicklung digitaler Lösungen<br />

vorangetrieben, wenngleich auch die Grenzen<br />

und Gefahren digitaler Formate gerade im<br />

universitären Bereich erkannt werden mussten.<br />

<strong>Digital</strong> transformation?<br />

The past few years have seen a<br />

transformation in the ways we work,<br />

interact, and do business. Today many<br />

of our activities are conducted at a<br />

distance, i.e. partly or entirely online.<br />

While this has driven the growth in<br />

digital solutions, we have also been<br />

forced to recognize the limits and<br />

dangers of digital formats, especially in<br />

the university sector.<br />

You bet!<br />

Gerade<br />

Universitäten brauchen<br />

robuste IT-Systeme.<br />

Universities, in<br />

particular, need robust<br />

IT systems.<br />

Die dunkle Seite des digitalen Zeitalters<br />

Der technologische Wandel bringt ohne Zweifel viele Vorteile<br />

mit sich, die rasante Entwicklung hat aber auch eine<br />

Kehrseite, die oft übersehen wird: Cyberkriminalität wächst<br />

auch in Österreich seit Jahren kontinuierlich an und hat<br />

sich in den vergangenen knapp 10 Jahren sogar verfünffacht.<br />

Während der Ausbau von IT-Infrastruktur und damit<br />

verbundene Investitionen in <strong>Digital</strong>isierung gefordert und<br />

gefördert werden, wird das Thema IT-Sicherheit leider oft<br />

vernachlässigt. Dabei braucht es gerade in diesem Bereich<br />

mehr Sensibilisierung, Know-how und technische Vorkehrungen,<br />

um folgenschwere Angriffe verhindern zu können.<br />

Ohne weitreichende Sicherheitsmaßnahmen machen<br />

sich Privatpersonen, Unternehmen und Organisationen<br />

angreif- und verletzbar.<br />

Sind Daten das neue Gold?<br />

Die fortgeschrittene <strong>Digital</strong>isierung hat Institutionen<br />

abhängig von funktionierenden IT-Systemen gemacht.<br />

Gleichzeitig werden Unmengen an Daten, oftmals mit sensiblen<br />

Inhalten wie Personenbezug oder Gesundheitsinformationen,<br />

gespeichert. Darauf haben es Betrüger*innen<br />

zunehmend abgesehen. Mit immer besser getarnten Versuchen<br />

werden Daten abgesaugt oder verschlüsselt, gegen<br />

hohe Geldsummen zum Rückkauf angeboten oder im Darknet<br />

veröffentlicht. So werden ganze IT-Systeme lahmgelegt.<br />

Die gesamte Institution wird handlungsunfähig, wie<br />

Cyberattacken gegen das Land Kärnten und die Medizinische<br />

Universität Innsbruck unlängst gezeigt haben.<br />

Auch Universitäten betroffen<br />

Gerade Universitäten haben große Mengen an Daten<br />

gespeichert und brauchen für ihren Studien-, Arbeits- und<br />

Forschungsbetrieb robuste IT-Systeme. Diese sind immer<br />

wieder Ziel von Angriffen, daher müssen entsprechende<br />

Sicherheitsmaßnahmen gesetzt werden. Gleichzeitig sind<br />

Universitäten Arbeitgeberinnen mit Tausenden Mitarbeitenden,<br />

deren Anforderungsprofile sich aufgrund der digitalen<br />

Transformation weiterentwickelt haben. Es braucht<br />

nicht nur entsprechende Schulungen – ein Klick auf einen<br />

falschen Link kann fatale Folgen haben –, sondern auch<br />

IT-Sicherheitskonzepte und entsprechendes Personal. Darauf<br />

nehmen leider <strong>Digital</strong>isierungsausschreibungen keine<br />

Rücksicht, wird doch oft lediglich Infrastruktur gefördert,<br />

aber keine Investitionen technischer und personeller Natur<br />

mit Blick auf IT-Sicherheit.<br />

Univ.-Prof. in Dipl.-Ing. in Dr. in techn. Dr. in h. c.<br />

Edeltraud Hanappi-Egger<br />

Rektorin // Rector<br />

The dark side of the digital age<br />

There’s no doubt that technological change brings many benefits.<br />

Yet such rapid developments also have a downside that<br />

is often overlooked: Cybercrime has been growing steadily in<br />

Austria, increasing fivefold over the past decade or so. While we<br />

demand and expect an expanded IT infrastructure and related<br />

investments in digitalization, it’s unfortunate that the topic of<br />

IT security is often neglected. Greater awareness, expertise and<br />

technical safeguards are certainly needed in this vital area to<br />

prevent serious attacks. Without comprehensive online security<br />

measures, private individuals, companies, and organizations<br />

are easy prey.<br />

Is data the new gold?<br />

Advanced digitalization has made institutions dependent on<br />

functioning IT systems. At the same time, vast amounts of data<br />

are being stored, often with sensitive content such as personal<br />

details or health status. Increasingly, fraudsters are targeting<br />

such data. In ever more well-disguised attacks, data is stolen<br />

or encrypted before being offered for repurchase in exchange<br />

for large sums or even published on the darknet. In this way,<br />

complete IT systems can be brought down. An entire institution<br />

becomes paralyzed, as cyberattacks against the public authorities<br />

in Carinthia and the Medical University of Innsbruck<br />

recently demonstrated.<br />

Universities also affected<br />

Universities, in particular, store large amounts of data and need<br />

robust IT systems to run their teaching, administrative, and<br />

research operations. As these systems are frequently attacked,<br />

appropriate security measures must be put in place. At the same<br />

time, universities have thousands of employees whose essential<br />

skill set has evolved during the digital transformation. Not<br />

only is adequate training required – one wrong click can have<br />

devastating consequences – but also suitable IT security concepts<br />

and specialists to implement them. Unfortunately, tenders<br />

for digitalization work don’t always take these factors into<br />

account: Often budgets are earmarked for new infrastructure,<br />

while investment is lacking in technical measures or workers<br />

trained in IT security.<br />

© Klaus Vyhnalek<br />

16 17


BLOCKCHAIN<br />

Das disruptive Potenzial der<br />

Blockchain-Technologie<br />

Die digitale Transformation schreitet<br />

durch den Einsatz innovativer<br />

Technologien wie zum Beispiel der<br />

Blockchain-Technologie rasch voran.<br />

The disruptive potential<br />

of blockchain technology<br />

The digital transformation is advancing<br />

rapidly through the use of innovative<br />

technologies such as blockchain.<br />

wo im Decentralized Finance (DeFi) – einer auf Blockchain<br />

basierenden Finanzierungsform – bereits Bankdienstleistungen<br />

auf völlig neuer Basis angeboten werden. Es werde<br />

aber wohl noch etwas dauern, bis sich mit Blockchain neue<br />

Geschäftsmodelle durchsetzen, die ganze Welt werde sich<br />

dadurch aber wohl nicht verändern.<br />

Ein Blick aus der Legal-Tech-Sicht auf die Blockchain<br />

Mag. a Sophie Martinetz, Direktorin des WU Legal Tech<br />

Center und Gründerin der Legal-Tech-Plattform Future-<br />

Law, gewährt Einblick in den Einsatz der Blockchain im<br />

Legal-Tech-Bereich. Für sie ist der dezentrale Ansatz für<br />

gewisse Themen sehr interessant, gerade für Länder, die<br />

zum Beispiel erst Ende des letzten Jahrhunderts Demokratien<br />

wurden und aufgrund ihrer Geschichte Skepsis gegenüber<br />

der Bündelung von Macht bei einer Person oder bei<br />

einer Stelle haben. So sei bei der Konzeption neuer Systeme<br />

wie des Grundbuchs in Georgien ein dezentrales (privates)<br />

Blockchain-System zum Einsatz gekommen, um Entscheidungen<br />

einzelner Personen über Eigentum oder Enteignung<br />

verhindern zu können.<br />

Martinetz erklärt, was es bei Smart Contracts unter anderem<br />

zu beachten gilt. Smart Contracts sind Verträge auf<br />

Basis der Blockchain-Technologie. Diese ermögliche eine<br />

eigenständige Ausführung der Inhalte von Verträgen ohne<br />

menschliches Zutun. Ein Smart Contract erlaube ein völlig<br />

automatisiertes Inkrafttreten von einzelnen Vertragsklauseln<br />

und Vertragsteilen, bis hin zu ganzen Verträgen.<br />

Smart Contracts seien rechtlich als AGB einzuordnen und<br />

die Blockchain werde hier zur Automatisierung von Prozessen<br />

verwendet. Falls Unternehmen sie einsetzten, sei<br />

vor allem der Datenschutz in Bezug auf die Keys (Kennnummern)<br />

zu beachten, weil diese Keys als personenbezogene<br />

Daten der Blockchain-Teilnehmer*innen zu<br />

werten seien.<br />

Banken würden bereits beginnen, die neue Technologie zu<br />

nutzen, meist aber im Rahmen von Partnerschaften mit<br />

Blockchain-Start-ups, erklärt Taudes. Sie brächten ihren<br />

Kundenstamm, ihre Reputation und rechtliche Absicherung<br />

ein und erweiterten ihr Angebot mithilfe der Startups<br />

um digitale Assets. Martinetz unterstreicht die Aussage<br />

von Taudes: „Bitcoins in allen Ausformungen spielen als<br />

neue Assetklasse im Finanzbereich eine große Rolle. Banken<br />

arbeiten schon eng mit sogenannten Fintechs – das<br />

sind Start-ups, die mittels moderner Technologien neue<br />

Produkte in der Finanzbranche anbieten – zusammen, um<br />

wettbewerbsfähig zu bleiben.“<br />

Ist eine bessere Welt dank Blockchain möglich?<br />

Laut Taudes verhilft der Einsatz der Blockchain-Technologie<br />

vor allem Entwicklungsländern zu mehr wirtschaftlicher<br />

Freiheit. Bitcoin zum Beispiel sei in El Salvador und<br />

der Zentralafrikanischen Republik zum offiziellen Zahlungsmittel<br />

erklärt worden. Man werde sehen, ob dieses<br />

Experiment gelingt und ob weitere Länder auf den Zug<br />

aufspringen.<br />

Sophie Martinetz bringt ein Beispiel aus dem Legal-Tech-<br />

Bereich: „Mit dem Einsatz der Blockchain können wir auch<br />

den Einsatz von digitalen Stempeln sehen. Stellen wir uns<br />

vor, dass eine Person in den sozialen Netzwerken ein Opfer<br />

von ‚Hass im Netz‘ wird. Wie kann das bewiesen werden?<br />

Wenn man einen digitalen Screenshot macht, muss<br />

das eindeutig nachweisbar sein. Dazu kann zum Beispiel<br />

der Screenshot in Legal-Tech-Tools hochgeladen und mit<br />

einem digitalen Zeitstempel versehen werden. Dahinter<br />

liegt etwa bei einem österreichischen Legal-Tech-Tool<br />

(NetzBeweis) unter anderem eine Blockchain-Anwendung.“<br />

Dieser Einsatz wäre auch im IP-Bereich möglich, in<br />

dem es oft darum geht, zu dokumentieren, wer zuerst eine<br />

Idee hatte.<br />

© WU<br />

Eine Blockchain kann als große Datenbank mit chronologisch<br />

angehängten Datensätzen beschrieben<br />

werden, wobei auf den jeweiligen Rechnern der<br />

Blockchain-Teilnehmer*innen eine vollständige Kopie der<br />

Datenbank gespeichert wird. Dadurch, dass jeder Datensatz<br />

zusätzlich durch eine Prüfsumme gesichert ist, wird eine<br />

nachträgliche Manipulation der Inhalte oder der Reihenfolge<br />

der Datensätze verhindert. Blockchains nutzen die Distributed-Ledger-Technologie<br />

(DLT). Dabei handelt es sich um<br />

ein digitales System zur Aufzeichnung von Daten, bei dem<br />

die Transaktionen und ihre Details in einem Computernetzwerk,<br />

das über mehrere Standorte verteilt ist, gleichzeitig<br />

aufgezeichnet werden. Zur sicheren Speicherung der Daten<br />

wird Kryptografie eingesetzt.<br />

Wir<br />

stehen erst<br />

am Anfang.<br />

Hat Blockchain die Kraft, die<br />

Welt nachhaltig zu verändern?<br />

Univ.-Prof. Dr. Alfred Taudes,<br />

Professor am Department für<br />

Wirtschaftsinformatik und Operations<br />

Management und Forscher<br />

im Bereich der Kryptoökonomie,<br />

ist überzeugt von der disruptiven Kraft der<br />

Technologie: „Die Blockchain ist ein neuartiges Protokoll<br />

und bietet in vielen Bereichen Innovationspotenziale, so<br />

wie das heutige Internet. Wir stehen erst am Anfang; so wie<br />

E-Mail die erste Anwendung des Internets war, ist Bitcoin<br />

die erste Anwendung der Blockchain-Technologie.“ Taudes<br />

sieht das größte Disruptionspotenzial im Finanzbereich,<br />

Univ.-Prof. Mag. Dr. Alfred Taudes ist Professor am Institut für Produktionsmanagement und am<br />

Forschungsinstitut für Kryptoökonomie der WU. Zudem ist er Gründer des Austrian Blockchain Center.<br />

Prof. Alfred Taudes is professor at the WU’s Institute for Production Management and the<br />

Interdisciplinary Research Institute for Cryptoeconomics. He also founded the Austrian Blockchain<br />

Center.<br />

Die Blockchain und ihre Profiteure<br />

Ein Transformationspotenzial der<br />

Blockchain für Unternehmen gewisser<br />

Branchen sei auf alle Fälle gegeben,<br />

so der Krypto-Experte Taudes.<br />

Die Potenziale lägen aber nicht<br />

innerbetrieblich, sondern seien eher<br />

in der Zusammenarbeit im Rahmen<br />

von Lieferketten, Finanznetzwerken<br />

oder dezentralen Energiegemeinschaften<br />

zu finden. Die Finanzwirtschaft<br />

sei eine der Branchen, die<br />

vom Einsatz der Blockchain profitieren<br />

würden. Großes Innovationspotenzial<br />

gebe es noch in der Kunst,<br />

im Energiebereich und im Supply-<br />

Chain-Management. Bei einer neuen<br />

Technologie seien aber natürlich<br />

auch die Risiken beträchtlich,<br />

betont Taudes, hier gehe es sowohl<br />

um technische Risiken als auch um<br />

rechtliche Unsicherheiten.<br />

Großes Innovationspotenzial hinsichtlich Blockchain-<br />

Technologie gibt es besonders im Bereich der Kunst.<br />

Blockchain technology brings great potential for<br />

innovation, particularly in the field of art.<br />

18 19


Smart Contracts sind digitale Verträge, die dank<br />

Blockchain-Technologie ohne menschliches Zutun<br />

zustande kommen können<br />

BLOCKCHAIN<br />

Smart contracts are digital contracts created<br />

automatically, i.e. without human intervention,<br />

using blockchain technology.<br />

networks or decentralized energy communities. The financial<br />

sector is one of the industries that can benefit from the use of<br />

blockchain. Other huge potentials can be identified in the arts<br />

as well as in the energy sector and supply chain management.<br />

But, as Taudes points out, any new technology brings considerable<br />

risks, which here encompass both technical hazards and<br />

legal uncertainties.<br />

Will blockchain create a better world?<br />

According to Taudes, blockchain technology can particularly<br />

help developing countries achieve greater economic freedom.<br />

Bitcoin, for example, has been declared a national currency in<br />

El Salvador and the Central African Republic. Yet it remains to<br />

be seen whether this experiment will succeed, and other countries<br />

decide to jump on the bandwagon.<br />

A<br />

blockchain can be described as a large database of<br />

chronologically linked blocks of transaction data, with<br />

a complete copy of the database stored on the computers<br />

of the blockchain participants. The fact that each data block<br />

is additionally secured by a checksum prevents subsequent<br />

manipulation of the contents or the sequence of blocks. Blockchains<br />

make use of distributed ledger technology (DLT). This<br />

is a digital system for recording data, whereby transactions<br />

and their details are recorded simultaneously on a computer<br />

network distributed across multiple locations. Cryptographic<br />

methods are used to securely store the data.<br />

Does blockchain have the power to change the world for good?<br />

Alfred Taudes, professor at the Department of Information<br />

Systems and Operations Management and researcher in the<br />

field of cryptoeconomics, is convinced of the disruptive power<br />

of the technology: “Blockchain is a novel protocol that has the<br />

potential to transform many fields,<br />

similar to today’s Internet. Things are<br />

Things<br />

are only<br />

now taking<br />

off.<br />

only now taking off; just as email was<br />

the first Internet application, bitcoin<br />

is the first application of blockchain<br />

technology.” Taudes sees the greatest<br />

potential for disruption in finance:<br />

Banking services are already being<br />

transformed by decentralized finance<br />

(DeFi), a form of financing based on<br />

blockchain. However, it will probably take some time before<br />

new business models based on the technology become established.<br />

And, of course, the entire world is not likely to change<br />

as a result.<br />

The implications of blockchain for the legal-tech sector<br />

Mag. Sophie Martinetz, director of the WU Legal Tech Center<br />

and founder of the legal-tech platform Future-Law, provides<br />

some insights into the use of blockchain in the legal-tech sector.<br />

For her, the decentralized approach to certain issues is<br />

very interesting, especially for countries, say, that only became<br />

democracies at the end of the last century and which, due to<br />

their history, are wary of concentrating power in one person or<br />

body. For example, new systems such as the official land registry<br />

in Georgia are designed to include a decentralized (private)<br />

blockchain in order to prevent individual decision-making on<br />

questions of property ownership or expropriation.<br />

Martinetz explains the ins and outs of smart contracts, which<br />

are based on blockchain technology and enable the independent<br />

execution of contractual agreements without human<br />

intervention. A smart contract allows the fully automated entry<br />

into force of individual contract clauses and parts of contracts<br />

(or indeed entire contracts). They are legally classified as general<br />

terms and conditions, with the application of blockchain<br />

technology to automate processes. When companies decide to<br />

make use of smart contracts, they must ensure that the keys<br />

(identification numbers) are carefully protected, because these<br />

are essentially the personal data of blockchain participants.<br />

Who can benefit from blockchain technology?<br />

According to crypto expert Taudes, blockchain certainly has the<br />

power to transform companies in specific industries. However,<br />

this potential does not lie within any one enterprise, but rather<br />

through collaborative processes within supply chains, financial<br />

He explains that while banks are already<br />

beginning to exploit the new technology,<br />

this is generally in partnership with<br />

blockchain startups. The former bring<br />

their customer base, reputation, and<br />

legal protections to the table while<br />

the startups introduce digital assets<br />

to the mix. Martinetz confirms<br />

Taudes’s view: “All the various<br />

kinds of bitcoin constitute a major<br />

new asset class in the financial<br />

sector. Banks are already working<br />

closely with so-called fintechs –<br />

startups that use advanced technologies<br />

to offer new financial<br />

products – in<br />

order to stay<br />

competitive.”<br />

Wenn’s steil abwärts geht.<br />

Und Du trotzdem über’s<br />

ganze Gesicht strahlst.<br />

When things go downhill.<br />

But you’re smiling head<br />

to toe.<br />

Sophie Martinetz offers an example from the legaltech<br />

sector: “With blockchain technology, we are<br />

able to create digital timestamps. Let’s imagine<br />

that someone is a victim of hate crime<br />

on social media. How can we prove it? If<br />

you take a digital screenshot, the timing<br />

has to be clearly identifiable. Today the<br />

screenshot can be uploaded to a legal<br />

tech tool and given a digital timestamp.<br />

In the case of such an Austrian<br />

legal tech tool (NetzBeweis), for<br />

example, the underlying technology<br />

is blockchain.” This application could<br />

also be useful in the field of intellectual<br />

property, where it’s often<br />

necessary to document which<br />

person had an idea first.<br />

© Marlen Rahmann<br />

Mag. a Sophie Martinetz ist Juristin, Gründerin und Direktorin des WU Legal Tech Center sowie<br />

Gründerin der Legal-Tech-Plattform Future-Law. Sie berät Unternehmen und deren Rechtsabteilungen<br />

in puncto <strong>Digital</strong>isierung – von der Strategiefindung bis zur Implementierung von (Legal-)Tech-Tools.<br />

Mag. Sophie Martinetz is a lawyer, founder and director of the WU Legal Tech Center and founder<br />

of the legal-tech platform Future-Law. She advises companies and their legal teams on digitalization –<br />

from strategy development to the implementation of (legal) tech tools.<br />

20 21


DIGITAL ECONOMY<br />

Master of Science<br />

(MSc) <strong>Digital</strong><br />

<strong>Economy</strong><br />

Die zukünftigen<br />

Key-Player im<br />

digitalen Business<br />

Future key players in<br />

the digital sector<br />

© Raimo Rudi Rumpler<br />

Das neue Masterprogramm „<strong>Digital</strong> <strong>Economy</strong>“<br />

der Wirtschaftsuniversität Wien verfolgt einen<br />

interdisziplinären Zugang und vereint IT-<br />

Fachwissen mit einer fundierten Managementausbildung.<br />

Das 4-semestrige Studium punktet mit praxisorientierten<br />

Research & Industry Labs und bereitet die<br />

Studierenden optimal auf den Einstieg in disruptive<br />

digitale Geschäftsfelder vor. Als forschungsgeleitetes<br />

akademisches Programm hat es gleichzeitig den<br />

Anspruch, den Studierenden den aktuellen Stand der<br />

wissenschaftlichen Forschung im sich rasch entwickelnden<br />

digitalen Umfeld zu vermitteln. Programmdirektor<br />

Univ.-Prof. Dr. Axel Polleres und die stellvertretende<br />

Programmdirektorin Univ.-Prof. in Dr. in Verena<br />

Dorner erläutern Anforderungen, Programmschwerpunkte,<br />

Kooperationen und Karriereperspektiven.<br />

Welche Voraussetzungen benötigen interessierte<br />

Studierende, um in das englischsprachige<br />

Masterprogramm „<strong>Digital</strong> <strong>Economy</strong>“ aufgenommen zu<br />

werden, und wie definieren Sie die Zielgruppe?<br />

Voraussetzung ist neben dem Abschluss des Bachelorstudiums<br />

oder eines gleichwertigen Erststudiums an<br />

einer anerkannten Bildungseinrichtung ein gewisses<br />

technisches und mathematisches Grundwissen oder<br />

ein betriebswirtschaftlicher Background. Sollten nicht<br />

alle Kriterien erfüllt werden, können Studierende im<br />

Vorfeld unsere Bridging Courses besuchen, um sich<br />

das nötige Basiswissen anzueignen. Unsere Zielgruppe<br />

sind Studierende mit heterogenem Hintergrund, die<br />

auch voneinander lernen und eine „gemeinsame<br />

Sprache“ finden sollen, das ist integraler Bestandteil<br />

unseres Studienplankonzepts. Die Studierenden<br />

sollten natürlich auch dazu bereit sein, hands-on zu<br />

arbeiten und in die technischen Grundlagen einzutauchen<br />

beziehungsweise, wenn sie selbst bereits einen<br />

technischen Hintergrund haben, ihre Sicht auf die<br />

Management- und Strategieebene zu erweitern. Es ist<br />

also ein multidisziplinäres Programm, daher braucht<br />

es eine in allen Richtungen umfassende Ausbildung.<br />

Welche Inhalte bietet das Masterprogramm „<strong>Digital</strong><br />

<strong>Economy</strong>“? Gibt es Spezialisierungen, die Studierende<br />

wählen können?<br />

Das 4-semestrige Masterstudium soll sowohl Skills im<br />

Bereich Governance als auch technisches Know-how<br />

und die Fähigkeit, in der digitalen Transformation<br />

Change-Management-Prozesse anzuleiten, vermitteln.<br />

Die Studierenden lernen im ersten Jahr Grundlagen<br />

der <strong>Digital</strong> <strong>Economy</strong> in den Bereichen Strategie,<br />

Design, Implementierung und Recht. Hinzu kommen<br />

Methoden im Bereich Research and Development.<br />

Ab dem dritten Semester geht es dann in Richtung<br />

Spezialisierung. Die Studierenden können unter den<br />

3 Spezialisierungen „Information Systems“, „<strong>Digital</strong><br />

Law and Economics“ oder „<strong>Digital</strong> Strategy, Marketing<br />

and Transformation“ wählen.<br />

Wie stellen sich die Jobaussichten für Absolventinnen und<br />

Absolventen dar?<br />

Die Karriereaussichten<br />

sind<br />

sehr vielfältig.<br />

Das multidisziplinäre Programm, das mit einem Master of<br />

Science (M. Sc.) abschließt, bereitet die Studierenden auf<br />

die Arbeit in einer digitalen Wirtschaft vor und konzentriert<br />

sich auf die Struktur und Funktionsweise digitaler<br />

Märkte und die digitale Transformation bestehender Sektoren.<br />

Die Studierenden lernen, erfolgreich in digitalen<br />

Geschäftskontexten zu agieren. Die Karriereaussichten sind<br />

sehr vielfältig. Absolventinnen und Absolventen initiieren,<br />

gestalten und implementieren<br />

digitale Innovationen<br />

in Unternehmen<br />

und Organisationen oder<br />

gründen ihr eigenes digitales<br />

Start-up.<br />

Ein konkretes Beispiel<br />

für eine berufliche Ausrichtung<br />

nach den Spezialisierungen können die Berufe<br />

Data Scientist oder Data Architect sein – also Expertinnen<br />

und Experten, die fortgeschrittene Analyseverfahren einsetzen,<br />

um Unternehmensentscheidungen vorzubereiten,<br />

oder die Informations- und Datenarchitektur eines<br />

Unternehmens planen und steuern. Eine weitere Möglichkeit<br />

ist der Einstieg in den Bereich des <strong>Digital</strong> Marketings<br />

und Produktdesigns, in dem mithilfe psychologischer<br />

Modelle untersucht wird, wie bestimmte Algorithmen das<br />

Entscheidungsverhalten beeinflussen. Zu den weiteren<br />

beruflichen Optionen für die Absolventinnen und Absolventen<br />

zählen IT-Consulting und natürlich generell Positionen<br />

in Unternehmen und Organisationen, deren Fokus<br />

auf der Planung, Steuerung und Umsetzung von <strong>Digital</strong>isierungsaspekten<br />

wie zum Beispiel Blockchain liegt.<br />

Wird im Programm auch praxisorientierter Unterricht<br />

angeboten beziehungsweise gibt es Kooperationen<br />

mit Unternehmen und Organisationen im Rahmen von<br />

Forschungsprojekten?<br />

Wir haben ein zielgerichtetes Praxisangebot im Rahmen der<br />

Research & Industry Labs, die im dritten Semester starten.<br />

Das ist ein sehr wichtiger integraler Teil für die Studierenden,<br />

weil sie gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus<br />

Unternehmen und Organisationen die Möglichkeit erhalten,<br />

an Forward-looking-Research-Projekten mitzuarbeiten.<br />

Wir freuen uns sehr, mit den ÖBB, dem Verbund und der<br />

WKO 3 starke Partner an Bord zu haben. Mit ÖBB und WKO<br />

starten wir jetzt im Herbst mit den ersten Anwendungsprojekten.<br />

Wir hoffen, dass Studierende mit unterschiedlichen<br />

Skills gebraucht werden und verschiedene Expertisen<br />

notwendig sind. Es sollen nicht nur rein technische <strong>Digital</strong>isierungsprojekte<br />

abgewickelt werden, sondern Ziel ist es,<br />

auch organisationales Change-Management-Wissen einzubringen.<br />

Idealerweise tragen diese Projekte immer beide<br />

Aspekte in sich.<br />

Die WKO ist für uns ein wichtiger Partner, weil sie einen<br />

Link zu den KMU in bestimmten Branchen darstellt. Nehmen<br />

wir zum Beispiel einen Elektrobetrieb<br />

als Praxis-Case für die Studierenden. Wie kann ein solcher<br />

Betrieb in Hinblick auf die digitale Transformation<br />

das Geschäft optimieren? Welche Nachfrage herrscht am<br />

Markt? Inwieweit sollten die Angebote adaptiert werden?<br />

Ein Beispiel ist der Bereich Smarthome, der von Unternehmen<br />

wie Apple oder Google stark disruptiv verändert wird.<br />

Mit den ÖBB und dem Verbund haben wir 2 starke Partner<br />

mit an Bord, die den Studierenden spannende Praxis-<br />

Cases ermöglichen können. Zum Beispiel kann man das<br />

Transportwesen und die Energiegewinnung nicht isoliert<br />

betrachten. Der Bereich der Nachhaltigkeit in Zusammenhang<br />

mit Themen der digitalen Transformation wird<br />

immer interessanter und erhält immer mehr Aufmerksamkeit.<br />

Hier können wir uns in der Praxis überlegen, wie der<br />

Güter- und Personentransport optimiert werden kann oder<br />

wie gewisse Energiebilanzen holistisch nachverfolgbarer<br />

werden. Und wie können die Supply-Chains im Sinne der<br />

Nachhaltigkeit optimiert werden?<br />

Spannend ist hier speziell die Synergie dieser Bereiche:<br />

Wir freuen uns sehr über die Unterstützung von ÖBB und<br />

Verbund hinsichtlich einer neuen Stiftungsprofessur zum<br />

Thema „Data Ecosystems for Environmental Accountability“,<br />

die diese Inhalte ganzheitlich betrachten sowie die<br />

Nachhaltigkeits- und <strong>Digital</strong>isierungsschwerpunkte der<br />

WU verbinden soll.<br />

Wir sind auch immer offen für weitere Partnerschaften, die<br />

auf eine längerfristige Kooperation ausgerichtet sind. Der<br />

Plan ist, das Industrienetzwerk weiter auszubauen.<br />

Zu Beginn hatten wir 60 Studienplätze<br />

zur Verfügung, Ziel ist der Ausbau auf 120<br />

Plätze, die pro Jahr vergeben werden.<br />

Mit einem gleichzeitigen Ausbau des<br />

Portfolios von Partnern, Branchen<br />

und Projekten können wir den<br />

Studierenden wertvolle und<br />

praxisorientierte Erfahrungen<br />

vermitteln und gleichzeitig im<br />

Sinne der forschungsgeleiteten<br />

Lehre neue Synergien<br />

und Innovationen aus der<br />

WU Forschung direkt<br />

in Unternehmen einbringen.<br />

Es entstehen<br />

Win-win-<br />

Situationen für<br />

die Studentinnen<br />

und Studenten,<br />

die WU als Forschungsinstitution<br />

und<br />

insbesondere auch die<br />

beteiligten Unternehmen<br />

beziehungsweise<br />

Organisationen.<br />

22 23


DIGITAL ECONOMY<br />

© Raimo Rudi Rumpler<br />

The new Master’s Program in “<strong>Digital</strong> <strong>Economy</strong>” at<br />

the Vienna University of Economics and Business pursues<br />

an interdisciplinary approach to offer students<br />

expertise in IT along with solid management training. The<br />

4-semester program, which features our practice-oriented<br />

Research & Industry Labs, is the ideal launchpad for those<br />

wishing to make their mark in disruptive digital businesses.<br />

At the same time, this research-led academic program aims<br />

to provide students with state-of-the-art knowledge on<br />

the rapidly developing digital environment. The program<br />

director, Prof. Axel Polleres, and deputy director, Prof. Verena<br />

Dorner, explain the entry requirements, the core content,<br />

exciting industry collaborations and potential career options.<br />

What qualifications do interested students need in order to<br />

be accepted onto the English-language Master’s Program in<br />

“<strong>Digital</strong> <strong>Economy</strong>”, and can you define the target group?<br />

In addition to a bachelor’s degree or equivalent first<br />

degree from a recognized educational institution, our main<br />

requirement is sound technical and mathematical knowledge<br />

or a background in business administration. Students<br />

who don’t meet specific criteria can first attend our<br />

bridging courses to acquire the requisite basic knowledge.<br />

Our target group are students from diverse backgrounds,<br />

who will be able to learn from one another and thereby<br />

develop a “common language” – that’s a core concept of<br />

our curriculum. Of course, students should also be prepared<br />

to do hands-on work, diving into the nuts and bolts, so<br />

to speak; or, if they already have a technical background,<br />

to broaden their perspective to include the management<br />

and strategy levels. This is a multidisciplinary program<br />

that demands comprehensive training in a range of fields.<br />

What content does the Master’s Program in “<strong>Digital</strong><br />

<strong>Economy</strong>” offer? Are there elective subjects that the students<br />

can choose from?<br />

The 4-semester master’s program is designed to provide skills<br />

in governance as well as technical expertise and the ability to<br />

lead change management processes in digital transformation.<br />

In the first year, students are taught basic knowledge about the<br />

digital economy in the areas of strategy, design, implementation,<br />

and law. This is supplemented by methods in the field of<br />

research and development. From the third semester onwards,<br />

the students begin to specialize. They can choose between three<br />

topics, namely “Information Systems”, “<strong>Digital</strong> Law and Economics”<br />

or “<strong>Digital</strong> Strategy, Marketing and Transformation”.<br />

What kind of employment opportunities do you see for<br />

graduates?<br />

The multidisciplinary program, leading to a Master of Science<br />

(M. Sc.) degree, prepares students to work in the digital sector.<br />

In particular, they are trained to understand the structure and<br />

functioning of digital markets and the digitalization of existing<br />

industries. Students learn to successfully negotiate their way<br />

through the world of digital business. Their career prospects are<br />

incredibly diverse: Our graduates<br />

initiate, design, and implement<br />

Career<br />

prospects<br />

are incredibly<br />

diverse.<br />

digital innovations in companies<br />

and organizations or found their<br />

own digital start-ups.<br />

A concrete example of a career<br />

path, depending on the chosen<br />

specializations, is the profession<br />

of data scientist or data architect,<br />

i.e. experts who apply advanced analytical methods to prepare<br />

the groundwork for corporate decisions or who design and operate<br />

a company’s information and data architecture. Another<br />

option is to enter the field of digital marketing and product<br />

design, in which psychological models are used to explore how<br />

certain algorithms influence decision-making behavior. Other<br />

employment routes for graduates include IT consulting and, of<br />

course, more general positions in companies and organizations<br />

involved in the planning, management, and implementation<br />

of various elements of digitalization such as blockchain.<br />

Does the program also offer practice-oriented teaching?<br />

In particular, do you collaborate with companies and<br />

organizations as part of research projects?<br />

We have a targeted practical component within our Research &<br />

Industry Labs, which get underway in the third semester. This<br />

is an integral and highly useful part of the program for students,<br />

who are given the opportunity to work on innovative<br />

research projects together with experts from companies and<br />

organizations. We are delighted to have three strong partners<br />

on board, namely ÖBB, VERBUND and WKO. In the<br />

fall, we are launching the first concrete projects with ÖBB<br />

and WKO. We hope that students will be able to apply<br />

their very different skill sets and various fields of<br />

expertise. The aim is not only to realize purely technical<br />

projects in digitalization but also to incorporate<br />

knowledge on the management<br />

of organizational change. Ideally,<br />

these projects should always<br />

encompass both aspects.<br />

WKO is an important partner for us because it provides a link<br />

to SMEs in specific industries. Let’s take a company in the field<br />

of electronics, for example, to serve as a practical case for the<br />

students. How can such an enterprise optimize its business<br />

to reflect the digital transformation? What does the market<br />

demand? To what extent should businesses adapt their services?<br />

Here we certainly have to consider the massive disruption<br />

caused by Apple or Google in the smart home sector.<br />

With ÖBB and VERBUND, we have two strong partners on board<br />

who can provide students with exciting practical cases. Clearly,<br />

transportation and power generation are two closely intertwined<br />

industries, which are both being transformed by digitalization<br />

processes. Here the goal of sustainability is becoming<br />

ever more relevant. So, for example, we can investigate in realworld<br />

cases how to optimize the transportation of goods and<br />

people or how energy generation and consumption pathways<br />

can be made completely transparent. And we can ask how supply<br />

chains can be streamlined to boost sustainability.<br />

The synergies in these areas are particularly exciting. We are<br />

delighted that ÖBB and VERBUND have helped us set up a<br />

newly endowed professorship for “Data Ecosystems for Environmental<br />

Accountability”, which will take a holistic view of<br />

this field while integrating WU’s focus on sustainability and<br />

digitalization.<br />

We are always open to further collaborations with the hope of<br />

establishing long-term partnerships. Here the plan is to expand<br />

our industrial network. From an initial cohort of 60 students,<br />

we now aim to enlarge the program to 120 places each year.<br />

With the simultaneous expansion of our portfolio of partners,<br />

industries, and projects, we will be able to provide students<br />

with valuable, practice-oriented experiences while pursuing<br />

the goal of research-led teaching. Moreover, this means that<br />

companies will directly benefit from new synergies and innovations<br />

from WU research. This will create a win-win situation<br />

for the students, for WU as a research institution and, in particular,<br />

for the participating firms or organizations.<br />

Univ-Prof. in Dr. in Verena Dorner ist Leiterin des IInstitute for <strong>Digital</strong> Ecosystems am Department für<br />

Wirtschaftsinformatik und Operations Management der WU und stellvertretende Programmdirektorin<br />

des Masterprogramms „<strong>Digital</strong> <strong>Economy</strong>“. Ihre Expertise liegt in den Bereichen Data-Science, <strong>Digital</strong><br />

Nudging und Human-Computer Interaction.<br />

Univ-Prof. Dr. Axel Polleres ist Leiter des Institute for Data, Process and Knowledge Management an der<br />

WU, dem er seit September 2013 als Professor für den Bereich „Data and Knowledge Engineering“<br />

angehört. Seine Forschungsschwerpunkte reichen von Datenbankabfragesprachen über Semantic-Web-<br />

Technologien und Linked Open Data bis hin zu verschiedenen Anwendungen künstlicher Intelligenz.<br />

© WU<br />

Prof. Verena Dorner is head of the WU’s Institute for <strong>Digital</strong> Ecosystems at the Department of<br />

Information Systems and Operations Management as well as deputy academic director of the Master’s<br />

Program in “<strong>Digital</strong> <strong>Economy</strong>”. She is an expert in the fields of data science, digital nudging and humancomputer<br />

interaction.<br />

© WU<br />

Prof. Axel Polleres is head of the WU’s Institute for Data, Process and Knowledge Management,<br />

where he has been a professor in the field of “Data and Knowledge Engineering” since September<br />

2013. His research interests encompass database query languages, Semantic Web technologies, Linked<br />

Open Data and various applications of artificial intelligence.<br />

24 25


KARRIERE | CAREER<br />

Ein Studium, zwei Karrieren<br />

One degree, two careers<br />

© interfoto<br />

Birgit Bacher ist ständig auf der Suche nach neuen<br />

Möglichkeiten, zu gestalten, zu optimieren und zu<br />

transformieren. Gestaltungsräume sind für Bacher im<br />

Rahmen ihrer Tätigkeit als Chief Operating Officer im Vorstand<br />

bei der Allianz Direct Versicherungs-AG in München,<br />

wo sie für Operations und IT verantwortlich zeichnet, eine<br />

wichtige Voraussetzung.<br />

Einer der Gründe, ihren zweiten Studienabschnitt nach Stationen<br />

in Deutschland und Schottland auf der WU in Wien<br />

zu absolvieren, war neben familiären Hintergründen der<br />

ausgezeichnete internationale Ruf der Wirtschaftsuniversität.<br />

Der Fokus des zweiten Abschnitts lag dabei auf der Spezialisierung<br />

„Internationales Marketing und Management“.<br />

Gemeinsam mit ihrem damaligen Studienkollegen Oliver<br />

Schmitt gründete sie zusammen mit drei weiteren Kommilitonen<br />

eine eigene Firma für strategische Marketingberatung.<br />

Für Bacher war der Übergang vom Studium zum<br />

Berufsleben ein prägender Abschnitt: „Diese Findungsphase<br />

war enorm wichtig, um sich in unterschiedlichen Bereichen<br />

beruflich auszuprobieren und ausloten zu können, wo die<br />

eigenen Interessen und Fähigkeiten liegen.“<br />

Heute, geleitet von dem Gedanken etwas zu bewirken,<br />

arbeitet Bacher gemeinsam mit dem Team der Allianz<br />

Direct daran, die Führung im europäischen Direktversicherungsmarkt<br />

zu erreichen und Kund*innen wie Partner<br />

gleichermaßen zu begeistern.<br />

Oliver Schmitt ist ein <strong>Digital</strong>pionier der ersten<br />

Stunde. Seine Begeisterung für den Aufbau innovativer<br />

Geschäftsmodelle im Zuge der digitalen<br />

Transformation kann er als Mitbegründer und CCO von<br />

Valuex, einem Beratungsunternehmen für Kryptoprojekte,<br />

voll und ganz ausleben.<br />

Als Schmitt 1991 an der WU für das Studium der Handelswissenschaften<br />

inskribierte, waren 2 seiner Beweggründe,<br />

sein Interesse für Fremdsprachen und seine persönliche<br />

Passion für den Bereich Marketing. Es stellte sich bald heraus,<br />

dass sein ausgeprägter unternehmerischer Geist ein<br />

starker Antrieb für eigene Firmengründungen war, was bis<br />

heute so geblieben ist. Schon 1998/99 gründete Schmitt<br />

mit einigen Studienkolleg*innen ein Beratungsunternehmen<br />

für digitales Marketing. Danach folgte eine Karriere<br />

beim Mobilfunk, wo ihm seine Diplomarbeit zum Adaptieren<br />

von Spracherkennungstechnologie als Einstieg zupasskam.<br />

Im Jahr 2006 folgte dann die Gründung einer eigenen<br />

Beratungs- und Kommunikationsagentur.<br />

Als Erfolgsfaktor, der für seine Karriere maßgeblich war,<br />

bezeichnet der Unternehmer als einen Mix aus der Erfahrung<br />

im internationalen Management und dem Aufbau<br />

beziehungsweise der Übernahme eigener Unternehmen.<br />

Als seine Stärken beschreibt Schmitt seinen unzerstörbaren<br />

Unternehmergeist und seine Offenheit gegenüber der Veränderung<br />

und dem Aufbau völlig neuer, teilweise noch nie<br />

da gewesener Geschäftsmodelle.<br />

© privat<br />

Ein Tag, an dem<br />

man nichts lernt,<br />

ist ein vertaner Tag.<br />

A day when you<br />

learn nothing is a day<br />

wasted.<br />

Birgit Bacher (49)<br />

Studium: Handelswissenschaft<br />

Aktuelle Position: COO der Allianz Direct Versicherungs-AG,<br />

verantwortlich für die Bereiche Operations und IT<br />

Graduate in: Commerce<br />

Current position: COO of Allianz Direct Versicherungs-AG,<br />

responsible for operations and IT<br />

Birgit Bacher is constantly on the lookout for new opportunities<br />

to shape, optimize, and transform. She sees<br />

space for creativity as an important prerequisite for her<br />

work as chief operating officer on the managing board of Allianz<br />

Direct Versicherungs-AG in Munich, where she is responsible<br />

for operations and IT.<br />

One of the reasons for coming to Vienna and WU to complete<br />

her second stage of studies after stays in Germany and Scotland,<br />

was – alongside familial considerations – the university’s<br />

excellent international reputation. The focus here was<br />

on the specialization “International Marketing and Management”,<br />

where she also got to know fellow student Oliver<br />

Schmitt. Together with three other WU students, they later<br />

founded a consultancy for strategic marketing.<br />

For Bacher, the transition from university to professional life<br />

was a formative step: “This period of orientation was enormously<br />

important to me. By testing different professional<br />

fields, I was able to discover where my own true interests and<br />

abilities lie.”<br />

Today, guided by the vision of making a real difference, Bacher<br />

works together with the Allianz Direct team to achieve a leading<br />

position in the European direct insurance market as well as<br />

to inspire customers and partners alike.<br />

Throughout his career, Oliver Schmitt has been a true<br />

digital pioneer. As co-founder and CCO of Valuex, a<br />

consultancy for crypto projects, he can fully express his<br />

enthusiasm for building innovative business models in the<br />

wake of the digital transformation.<br />

When Schmitt enrolled at the Vienna University of Economics<br />

and Business in 1991 to study commerce, his two motivations<br />

were an interest in foreign languages and a unique passion<br />

for marketing. It soon turned out that his keen entrepreneurial<br />

spirit provided the necessary drive to set up his own companies.<br />

This determination has never left him. Together with fellow<br />

students, Schmitt founded a consultancy for digital marketing<br />

back in 1998/99. His diploma thesis on the use of voice recognition<br />

technology was the launch pad for a career in mobile<br />

communications. In 2006 he then set up his own consulting<br />

and communications agency.<br />

The entrepreneur attributes his successful career to a mix of factors,<br />

in particular his experience of international management<br />

and the establishment or takeover of his own companies. As for<br />

his strengths, Schmitt points to an indestructible entrepreneurial<br />

spirit along with openness to change and the development of<br />

new and at times groundbreaking business models.<br />

Oliver Schmitt (50)<br />

Studium: Handelswissenschaft<br />

Aktuelle Position: Gründer und CCO von Valuex<br />

Graduate in: Commerce<br />

Current position: founder and CCO of Valuex<br />

Die Möglichkeiten<br />

der Blockchain-<br />

Technologie sind<br />

noch unermesslich.<br />

The possibilities<br />

of blockchain<br />

technology are still<br />

limitless.<br />

26 27


DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE | DIGITALIZATION STRATEGY<br />

© Raimo Rudi Rumpler<br />

<strong>Digital</strong>isierung an der WU<br />

<strong>Digital</strong>ization at WU<br />

<strong>Digital</strong>isierung ist im Sinne von<br />

<strong>Digital</strong>ization lies at the heart of the race<br />

Modernisierung, Effizienzsteigerung towards modernization, increased efficiency,<br />

und Wettbewerbsfähigkeit das Gebot der and competitiveness. For the Vienna<br />

Stunde. Die Wirtschaftsuniversität Wien University of Economics and Business,<br />

sieht dies als Herausforderung und Chance this constitutes both a challenge and<br />

für Weiterentwicklung und Innovation. an opportunity for further development<br />

Man nutzt die Möglichkeiten der Dynamik, and innovation. We are exploiting the<br />

um das universitäre Umfeld zukunftsfähig digital revolution to prepare the university<br />

zu gestalten und Benchmark für andere environment for the future and to become a<br />

Institutionen zu werden.<br />

benchmark for other institutions.<br />

Mag. a Tatjana Oppitz, WU Vizerektorin für Infrastruktur<br />

und <strong>Digital</strong>isierung, und Univ.-Prof. in<br />

Dr. in Margarethe Rammerstorfer, die an der WU als<br />

Vizerektorin für Lehre und Studierende tätig ist, lassen uns<br />

an ihrer Expertise teilhaben und skizzieren Perspektiven für<br />

die künftige Entwicklung der WU.<br />

Der Campus WU bietet sowohl Studierenden und Lehrenden<br />

als auch Mitarbeitenden und Forschenden optimale<br />

Rahmenbedingungen. Inwiefern unterscheidet sich hier aus<br />

Ihrer Sicht die WU von anderen Universitäten? Gibt es so<br />

etwas wie einen USP?<br />

Mag. a Tatjana Oppitz: Unser Campus zeigt für alle erkennbar<br />

nach außen, wofür wir stehen: Innovation, Pioniergeist<br />

und Weltoffenheit. An der WU sind wir davon überzeugt,<br />

dass gesellschaftlicher Fortschritt den Mut zu ambitionierten<br />

Projekten erfordert. Daher ist es unser Ziel, die vielen<br />

Vorteile des Campus WU<br />

mit ebenso einzigartigen<br />

Es ist unser<br />

Ziel, die Vorteile<br />

des Campus<br />

WU mit ebenso<br />

einzigartigen<br />

digitalen<br />

Angeboten zu<br />

kombinieren.<br />

digitalen Angeboten zu<br />

kombinieren. Die physische<br />

Komponente wird<br />

in der realen Welt nicht<br />

verschwinden: Menschliche<br />

Interaktionen bleiben<br />

in vielen Szenarien<br />

der Schlüssel. So hat<br />

die digitale Umstellung<br />

des Lernens und Lehrens<br />

Grenzen aufgezeigt,<br />

der direkte soziale Austausch<br />

hat gefehlt. Zentral<br />

ist daher die Frage,<br />

welches Wissen online vermittelt werden kann, welche<br />

Inhalte gemeinsam vor Ort erarbeitet werden sollen und<br />

welche Interaktion sie benötigen. Gerade an Universitäten<br />

ist das Diskutieren und Debattieren wichtig. Universitäten,<br />

die auf breiter Basis einen Brückenschlag zwischen<br />

physischer und digitaler Welt hinbekommen, gibt es heute<br />

kaum. Hier sieht sich die WU als Vorreiterin.<br />

Welche Maßnahmen werden in der Lehre bereits<br />

gesetzt, um wettbewerbsfähig zu bleiben und Lehrende<br />

und Studierende bestmöglich zu unterstützen?<br />

Univ.-Prof. in Dr. in Margarethe Rammerstorfer: Die WU ist<br />

als 3-fach international akkreditierte Institution eine der<br />

Topausbildungsstätten weltweit mit einem Schwerpunkt<br />

in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, das heißt,<br />

das Erste, worauf wir setzen, ist die Qualität der Lehre und<br />

natürlich auch der Forschung, die in unsere Lehre eingeht.<br />

Wettbewerbsfähigkeit ist daher nie nur eine Frage<br />

der technischen Hilfsmittel wie zum Beispiel der IT-Ausstattung,<br />

sondern vielmehr eine Frage des Inhaltes und der<br />

Personen, die die WU und ihre Lehre erst wettbewerbsfähig<br />

machen.<br />

Als Vizerektorin habe ich die Möglichkeit, dafür einen<br />

Rahmen zu schaffen. Evidenzbasiert analysieren wir<br />

Das<br />

Erste, worauf<br />

wir setzen, ist<br />

die Qualität<br />

der Lehre und<br />

Forschung.<br />

kontinuierlich nationale und<br />

internationale Trends in der<br />

Lehre, beobachten Marktentwicklungen<br />

und bringen diese<br />

Impulse in die Programme<br />

ein – über regelmäßige Programmevaluierungen<br />

und<br />

Gespräche mit den Menschen,<br />

die für die Programme verantwortlich<br />

sind, aber auch<br />

denen, die die Programme<br />

besuchen –, um notwendige Adaptionen vorzunehmen. Die<br />

Möglichkeit, durch Kooperationen mit Firmen und Institutionen<br />

auch innerhalb des Studiums mit der Praxis in<br />

Kontakt zu treten, trägt dazu bei, die aktuellen Trends der<br />

Arbeitswelt und Praxis in den Programmen zu verankern<br />

und damit auch wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

Das englischsprachige Masterstudium „<strong>Digital</strong> <strong>Economy</strong>“<br />

ist im Wintersemester 2021/22 erfolgreich angelaufen. Sind<br />

zukünftig auch Bachelorprogramme mit Spezialisierung auf<br />

digitale Arbeitswelten geplant?<br />

Univ.-Prof.in Dr.in Margarethe Rammerstorfer: Aktuell<br />

haben wir keine neuen Bachelorstudien geplant, aber wir<br />

werden natürlich im Zuge der Reform unseres größten<br />

Bachelorprogrammes „Wirtschafts- und Sozialwissenschaften“,<br />

das im Winter 2023 einen Relaunch erfährt,<br />

der digitalen Transformation – nicht nur der Arbeitswelt<br />

– Rechnung tragen. Hier wird analog zum Thema Nachhaltigkeit<br />

die digitale Transformation der relevanten Prozesse<br />

als Querschnittsmaterie verankert, da sie aus kaum<br />

einem Fach wegzudenken ist.<br />

Auch Innovation gehört zum Selbstverständnis der WU.<br />

Welche Maßnahmen zur Weiterentwicklung der (digitalen)<br />

Infrastruktur sind in Zukunft geplant?<br />

Mag. a Tatjana Oppitz: Der digitale Wandel betrifft sowohl<br />

Forschung und Lehre als auch alle Serviceleistungen der<br />

WU. Daher setzen wir eine an der gesamten Universität<br />

geltende <strong>Digital</strong>isierungsstrategie für die kommenden<br />

Jahre um.<br />

28 29


DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE | DIGITALIZATION STRATEGY<br />

Mit 7 groß angelegten <strong>Digital</strong>isierungsprojekten verpassen<br />

wir der WU einen mächtigen Innovationsschub. In den kommenden<br />

Monaten und Jahren werden eine neue Lehr- und<br />

Lernplattform, ein neues Forschungsmanagementsystem<br />

sowie innovative und moderne Funktionalitäten in unserem<br />

Student-Life-Cycle-Management-System eingeführt.<br />

Die tägliche Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

wird durch zeitgemäße SAP-Anwendungen in der Verwaltung<br />

modernisiert und erleichtert. Um möglichst alle Sichtweisen<br />

und Perspektiven einzubringen, nähern wir uns einer<br />

digitalen Zukunft auf interdisziplinäre Weise gemeinsam<br />

mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Studierenden<br />

– also den Menschen, die unsere Infrastruktur täglich<br />

nutzen und mit Leben erfüllen. Um eine erfolgreiche<br />

digitale Transformation zu gewährleisten, wurde an der WU<br />

ein Change-Management eingeführt. Denn die Menschen<br />

müssen auf ihrer Reise in die digitale Welt begleitet werden.<br />

Mag. Tatjana Oppitz, WU’s Vice-Rector for Infrastructure<br />

and <strong>Digital</strong>ization, and Prof. Margarethe<br />

Rammerstorfer, Vice-Rector for Academic<br />

Programs and Student Affairs, share their expertise with us<br />

and outline perspectives for the future development of WU.<br />

Campus WU provides an ideal setting for students and faculty<br />

as well as administrative staff and researchers. In your view,<br />

how does WU differ from other universities in this respect?<br />

Do we have some kind of USP?<br />

Mag. Tatjana Oppitz: Our campus clearly demonstrates to the<br />

outside world what we<br />

Our goal is to<br />

combine the many<br />

advantages of<br />

Campus WU with<br />

equally unique<br />

digital services.<br />

stand for: innovation, a<br />

pioneering spirit, and a<br />

global outlook. At WU,<br />

we are convinced that<br />

social progress demands<br />

the courage to undertake<br />

ambitious projects.<br />

That’s why our goal is<br />

to combine the many<br />

advantages of Campus<br />

WU with equally unique<br />

digital services. Physical components will not simply disappear<br />

from the real world. In fact, human interactions remain key<br />

in many scenarios. For example, the digital transformation of<br />

learning and teaching has revealed certain limitations, particularly<br />

the lack of face-to-face dialogue. The central questions<br />

Wo steht aus Ihrer Sicht die WU im nationalen und<br />

internationalen Vergleich mit anderen Universitäten in Bezug<br />

auf die digitale Transformation, den digitalen Wandel?<br />

Mag. a Tatjana Oppitz: Die Pandemie hat einen spürbaren<br />

Schub für die <strong>Digital</strong>isierung gebracht und die Umsetzung<br />

der bereits vor der Pandemie geplanten Projekte beschleunigt.<br />

So nutzen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der<br />

WU täglich Videokonferenzen, halten Workshops in digitalen<br />

Formaten ab, verwenden verstärkt elektronische Workflows<br />

und arbeiten insgesamt deutlich mobiler und digitaler.<br />

Klarerweise gibt es auch in der Lehre viel mehr Online-Formate,<br />

und die IT-Infrastruktur für die Forschung mit großen<br />

Datenmengen wird stärker genutzt denn je.<br />

Univ.-Prof.in Dr.in Margarethe Rammerstorfer: Die WU steht<br />

wie immer ganz vorn als Pionierin in ihrem Feld.<br />

are therefore: What knowledge can be imparted online? Which<br />

content should be developed together on site? And what form<br />

of interaction does this require? Discussion and debate are<br />

hugely important elements of university life. There are hardly<br />

any universities today that have been able to bridge the gap<br />

between the physical and digital worlds on a broad basis. WU<br />

sees itself as a pioneer in this regard.<br />

What measures are already being undertaken in the field of<br />

teaching to stay competitive and provide the best possible<br />

support to faculty and students?<br />

Prof. Margarethe Rammerstorfer: As a triple internationally<br />

accredited institution, WU is one of the world’s top universities<br />

with a focus on business, economics, and the social sciences. As<br />

you would expect, our primary goal is to ensure superb teaching<br />

and, of course, brilliant research that feeds into the contents<br />

of our courses. Competitiveness is thus never just a question of<br />

technological support such as IT systems, but rather a question<br />

of content and the people who make WU and its teaching competitive<br />

in the first place.<br />

As vice-rector, I have the opportunity to create a solid foundation<br />

for this. We are constantly analyzing national and international<br />

trends in teaching on an empirical basis, observing<br />

market developments and upgrading our programs – via regular<br />

course evaluations and discussions with the people who<br />

are responsible for the programs, but also those who attend<br />

the programs – in order to make necessary adaptations. This<br />

Our primary<br />

goal is to ensure<br />

superb teaching<br />

and, of course,<br />

brilliant research.<br />

opportunity for students to gain realworld<br />

experience through our partnerships<br />

with companies and institutions<br />

helps to anchor current trends in<br />

the world of work and practice into our<br />

programs… and thus also to remain<br />

competitive.<br />

The English-language Master’s Program<br />

in “<strong>Digital</strong> <strong>Economy</strong>” was successfully<br />

launched in the winter semester<br />

2021/22. Are there any plans to create<br />

bachelor’s programs specializing in<br />

digital work environments?<br />

Prof. Margarethe Rammerstorfer: Currently we are not<br />

planning any new bachelor’s programs, but will of course take<br />

account of the digital transformation – not just as it impacts<br />

the world of work – while restructuring our largest Bachelor’s<br />

Program in “Business, Economics and Social Sciences”, which<br />

will be relaunched in winter 2023. Here, as with the topic of<br />

sustainability, the digital transformation of relevant processes<br />

will be anchored as a cross-cutting issue which touches on<br />

practically every single academic field.<br />

Innovation is also integral to WU’s self-image. What measures<br />

are planned for the next years to further develop the (digital)<br />

infrastructure?<br />

Mag. Tatjana Oppitz: The digital transformation affects<br />

not just research and teaching but all of WU’s services. With<br />

this in mind, we are implementing a digitalization strategy<br />

for the coming years that will impact every corner of the<br />

university.<br />

Seven large-scale digitization projects will strongly boost<br />

WU’s capacity for innovation. In the coming months and years,<br />

a new teaching and learning platform will be set up along<br />

with a new research management system, and innovative and<br />

modern functionalities in our student-life-cycle-management<br />

system. The daily administrative work of our staff will be<br />

Modernes Forschungsmanagement mit PURE<br />

PURE ist das neue, umfassende Research Management System, das seit<br />

August 2022 an der WU eingesetzt wird. Durch diesen Umstieg werden<br />

die exzellenten Forschungsleistungen der WU noch besser für die<br />

Außenwelt einsehbar. Sie haben ab sofort Zugriff auf knapp 62.000 WU<br />

Forschungspublikationen und über 3000 Projekte.<br />

Modern Research Management with PURE<br />

PURE is the new, comprehensive Research Management System<br />

employed at WU since August 2022. This changeover will make WU’s<br />

excellent research achievements even more visible to the outside world.<br />

You now have access to nearly 62,000 WU research publications and over<br />

3,000 projects.<br />

Jetzt über die neuesten Forschungsaktivitäten<br />

an der WU informieren<br />

Find out about the latest research activities at WU<br />

modernized and simplified by means of the latest SAP applications.<br />

To incorporate as many views and perspectives as possible,<br />

we are approaching this digital future in an interdisciplinary<br />

manner together with all employees and students – in<br />

other words, the people who use our infrastructure every day<br />

and fill it with life. To ensure a successful digital transformation,<br />

a system of change management has been introduced at<br />

WU. After all, people need to be accompanied on their journey<br />

into the digital world.<br />

In your view, how does WU compare nationally and<br />

internationally with other universities in terms of the digital<br />

transformation?<br />

Mag. Tatjana Oppitz: The pandemic has given a clear boost to<br />

digitalization, accelerating the implementation of projects that were<br />

already planned before the arrival of the coronavirus. For example,<br />

WU staff use videoconferencing on a daily basis, hold workshops in<br />

digital formats, increasingly utilize electronic workflows, and generally<br />

work in a much more mobile and digital way. Clearly, there<br />

are also many more online teaching formats, and the IT infrastructure<br />

for research involving large amounts of data is being used more<br />

than ever.<br />

Prof. Margarethe Rammerstorfer: As always, WU is at the<br />

forefront of events and a true pioneer in its field.<br />

© WU<br />

Mag. a Tatjana Oppitz ist seit 2019 Vizerektorin für Infrastruktur und <strong>Digital</strong>isierung an der WU. Bevor sie<br />

Mitglied des Rektoratsteams wurde, war sie fast 30 Jahre lang in nationalen und internationalen Funktionen<br />

bei IBM und von 2011 bis Ende 2017 als Generaldirektorin des IT- und Beratungsunternehmens in<br />

Österreich tätig.<br />

Mag. Tatjana Oppitz has been the WU’s Vice-Rector for Infrastructure and <strong>Digital</strong>ization since 2019.<br />

Before becoming a member of the rectorate team in 2019, she worked for almost 30 years in national and<br />

international functions at IBM and from 2011 to the end of 2017 as Country General Manager for IBM Austria.<br />

© Klaus Vyhnalek<br />

Univ.-Prof. in Dr. in Margarethe Rammerstorfer erhielt Ende 2016 einen Ruf an die WU und fungierte<br />

danach als Programmdirektorin für das Masterstudium „Finanzwirtschaft und Rechnungswesen“.<br />

Mit 1. Oktober 2019 wechselte sie als Vizerektorin für Lehre und Studierende in das Rektorat.<br />

Prof. Margarethe Rammerstorfer joined the WU faculty at the end of 2016 to take up a post as<br />

academic director of the Master’s Program in “Finance and Accounting”. On October 1, 2019, she<br />

transferred to the rectorate as Vice-Rector for Academic Programs and Student Affairs.<br />

30 31


NETZWERK | NETWORK<br />

WU Alumni Over My Shoulder:<br />

Blaupapier GmbH<br />

WOHNEN ÜBER<br />

DEN DÄCHERN<br />

WIENS !<br />

Ein Kontaktpool aus 55.000 Alumni ermöglicht einen<br />

facettenreichen Überblick über die vielfältigen Branchen<br />

und Karrierestufen nach Abschluss eines WU<br />

Studiums. Im Rahmen des Eventformats WU Alumni Over<br />

My Shoulder laden WU Absolvent*innen auf Managementebene<br />

Interessent*innen innerhalb der WU Alumni Community<br />

zu Betriebsführungen ein, um ihr jeweiliges<br />

Unternehmen und ihren Aufgabenbereich<br />

vorzustellen. Teilnehmer*innen nutzen<br />

die Möglichkeit, exklusive Einblicke in<br />

nationale und internationale Unternehmen<br />

zu gewinnen und wertvolle<br />

Kontakte zu knüpfen.<br />

Der ORF, der Flughafen Wien und<br />

das Start-up Blue Planet Ecosystems<br />

wurden in der Vergangenheit<br />

bereits besucht.<br />

Der jüngste Unternehmensbesuch<br />

im Rahmen der Eventreihe<br />

führte uns zu Blaupapier,<br />

einem der gefragtesten österreichischen<br />

Werbedienstleister.<br />

Seit 25 Jahren bietet Blaupapier<br />

Dienstleistungen rund um Fotografie,<br />

Lithografie, Reinzeichnung<br />

und Retusche an. Was mit der Druckvorbereitung<br />

und Bildretusche begann,<br />

entwickelte sich über Jahre stetig weiter bis<br />

hin zu 3D Animationen und Bewegtbild. Heute<br />

vertrauen Auftraggeber wie A1, ÖBB, die Österreichische<br />

Post und der REWE-Konzern auf die Professionalität,<br />

die Verlässlichkeit und das Know-how des mittlerweile<br />

24-köpfigen Teams.<br />

Mittels modernster Technologie ist es laut Geschäftsführer<br />

Alfred Lechner heute möglich, Realität und computergenerierte<br />

Bilder so zu verschmelzen, dass eine Unterscheidung<br />

nicht mehr möglich ist. Dazu bedürfe es aber einer präzisen<br />

Kombination von HDRI-Fotografie, 3-D-Modelling und<br />

Bildbearbeitung, „das ganze Set aus einer Hand“.<br />

Vor Ort wurden den Teilnehmer*innen jüngst veröffentlichte<br />

Projekte und die Unterschiede zwischen angewandter Bildund<br />

Kreativretusche, Bildmontage oder CGI (Compu ter-<br />

Generated Imagery) präsentiert. Um den Teilnehmer*innen<br />

im Anschluss an die Besichtigung die Arbeitsweise von Blaupapier<br />

zu demonstrieren, gab es die Mög lichkeit, sich individuelle<br />

Porträtwünsche vom Profi erfüllen zu lassen.<br />

Herzlichen Dank an Alfred Lechner und sein Team für den<br />

spannenden Blick hinter die Kulissen!<br />

© WU<br />

The contact pool of 55,000 alumni provides a multifaceted<br />

overview of the diverse industries and career<br />

stages that can be pursued after graduating from WU.<br />

As part of the event format WU Alumni Over My Shoulder, WU<br />

graduates at management level invite interested parties within<br />

the WU alumni community to join them on company<br />

tours, during which they present their<br />

respective businesses and areas of<br />

responsibility. Participants have<br />

the chance to gain some exclusive<br />

insights into national<br />

and international firms as<br />

well as establish valuable<br />

contacts.<br />

Previous tours have<br />

been held at ORF,<br />

Vienna Airport and<br />

the start-up Blue<br />

Planet Ecosystems.<br />

The most recent outing<br />

in this series of<br />

events took us to Blaupapier,<br />

one of Austria’s<br />

most sought-after advertising<br />

agencies. For 25 years<br />

Blaupapier has been offering<br />

services in photography, lithography,<br />

final artwork, and retouching.<br />

What began with print preparation and<br />

image retouching has developed steadily over<br />

the years to 3D animation and moving images. Today clients<br />

such as A1, ÖBB, Österreichische Post and the REWE Group have<br />

come to depend on the professionalism, reliability and expertise<br />

of the current 24-strong team.<br />

According to managing director Alfred Lechner, the latest<br />

technology now makes it possible to merge reality and computer-generated<br />

images so closely that they can longer be<br />

distinguished. However, this requires a painstaking combination<br />

of HDR photography, 3D modeling and image editing<br />

“all under one roof”.<br />

On site, the tour participants were shown recently published<br />

projects and taught the difference between applied image and<br />

creative retouching, photomontage or CGI (computer-generated<br />

imagery). In a post-tour demonstration of Blaupapier’s<br />

working methods, participants were given the opportunity to<br />

get tailor-made portraits done by a professional.<br />

Many thanks to Alfred Lechner and his team for this exciting<br />

glimpse behind the scenes!<br />

Sichere dir dein Apartment<br />

noch vor Semesterbeginn<br />

und spare bis zu einer<br />

kompletten Monatsmiete!<br />

youniq-living.com<br />

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YOUNIQ Vienna<br />

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der ALL-IN Miete ab 619 €<br />

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Großartige Community Areas,<br />

Rooftop Terrasse u.v.m.<br />

32


NETZWERK | NETWORK<br />

WU Alumni<br />

Recognition Awards 2022<br />

Am 9. Juni 2022 konnte nach 2 Jahren<br />

On June 9, 2022, after two years,<br />

besteht. Das beständige Interesse an neuem Wissen und<br />

wechselseitiger Inspiration fördert einen dynamischen<br />

Austausch untereinander und mit der WU.<br />

Es ist uns ebenso wichtig, uns bei allen Absolvent*innen<br />

der WU zu bedanken, die durch ihre finanzielle Unterstützung<br />

Pionierleistungen in der Lehre und Forschung ermöglichen.<br />

Sie alle tragen zur Steigerung der Exzellenz an ihrer<br />

ehemaligen Universität bei.<br />

wieder die WU Alumni Lounge im<br />

Rahmen des WU Sommerfestes<br />

it was once again possible to<br />

hold the WU Alumni Lounge at<br />

Christian H. Schierer, Edeltraud Hanappi-Egger, Marion Haumer,<br />

Emma Lauteren (v.l.)<br />

stattfinden. Wir haben diesen<br />

the WU Summer Celebration.<br />

besonderen Anlass auch heuer<br />

This special event was the<br />

für die feierliche Verleihung der<br />

WU Alumni Recognition Awards<br />

für besonderen Einsatz und<br />

Engagement von Alumni für<br />

ihre Alma Mater genutzt.<br />

Absolvent*innen der WU kamen aus ganz Österreich<br />

– und manche sogar aus Frankreich oder Sydney<br />

– angereist, um gemeinsam in der WU Alumni<br />

Lounge auf dem WU Sommerfest zu feiern. Der Abend war<br />

geprägt von inspirierenden Gesprächen, Networking und<br />

dem Wiedersehen von ehemaligen Kommiliton*innen und<br />

WU Professor*innen. Als besonderes Highlight der WU<br />

Alumni Lounge auf dem WU Sommerfest wurden in diesem<br />

Jahr wieder die WU Alumni Recognition Awards verliehen.<br />

In den 3 Kategorien „Engagement“, „Wissenstransfer“ und<br />

„Netzwerk“ wählte eine WU-interne Jury vorab jeweils eine<br />

Preisträgerin oder einen Preisträger.<br />

„Engagement“<br />

Dkfm. Emma Lauteren wurde in der Kategorie „Engagement“<br />

mit einem WU Alumni Recognition Award ausgezeichnet.<br />

Sie verlieh der Verbundenheit zu ihrer Alma Mater<br />

mit einer großzügigen Spende zum 50-jährigen Jubiläum<br />

ihres Studienabschlusses Ausdruck. Emma Lauteren, die<br />

1972 an der WU abschloss, ist nach wie vor als erfolgreiche<br />

Geschäftsfrau tätig und somit ein Vorbild für zukünftige<br />

Absolventinnen der WU. In ihrer Dankesrede betonte sie,<br />

sie sei froh, dass es heute viel mehr weibliche Studierende<br />

und Absolventinnen gibt als noch zu ihrer Studienzeit. Mit<br />

den eindrucksvollen Schlussworten „Einmal Wirtschaft –<br />

immer Wirtschaft“ bedankte sie sich bei der Rektorin Edeltraud<br />

Hanappi-Egger für die Auszeichnung.<br />

„Wissenstransfer“<br />

Den WU Alumni Recognition Award in der Kategorie<br />

„Wissenstransfer“ erhielt Felix Porsche, weil es ihm ein<br />

besonderes Anliegen ist, Studierende zu unterstützen, die<br />

weniger gute Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche<br />

Karriere haben. Felix Porsche engagiert sich ehrenamtlich,<br />

perfect occasion to present the<br />

WU Alumni Recognition Awards<br />

to former students who have<br />

shown special commitment and<br />

dedication to their alma mater.<br />

indem er sein an der WU erworbenes Wissen und seine bisherigen<br />

beruflichen Erfahrungen mit Stipendiat*innen des<br />

„WU4YOU“-Programms teilt, sie durch ihr Studium begleitet,<br />

bei Interesse Kontakte vermittelt und sie so auf ihren<br />

späteren beruflichen Weg vorbereitet. Das Stipendienprogramm<br />

„WU4YOU“ unterstützt Bachelorstudierende, die<br />

als Erste in ihrer Familie ein Studium beginnen, sogenannte<br />

„first-generation students“.<br />

Felix Porsche konnte seinen Preis leider nicht persönlich<br />

entgegennehmen, weil er im Ausland war, aber er hat uns<br />

eine Videobotschaft zukommen lassen und möchte sehr<br />

gerne – gemeinsam mit seinen Stipendiat*innen – zum<br />

nächsten Sommerfest kommen.<br />

„Netzwerk“<br />

Last but not least verlieh die WU-interne Jury auch einen<br />

WU Alumni Recognition Award in der Kategorie „Netzwerk“.<br />

WU Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger überreichte<br />

den Award an Christian H. Schierer und zeichnete ihn damit<br />

für sein langjähriges Engagement in der WU Alumni Community<br />

aus. Christian H. Schierer ist bereits seit 2000 WU<br />

Alumni Hub Manager – zuerst betreute er die WU Alumni<br />

Hubs in London, Seoul und Hongkong. Seit 2016 ist er WU<br />

Alumni Hub Manager in Paris und betreut das Netzwerk der<br />

in Paris und Umgebung ansässigen WU Absolvent*innen.<br />

Er hat nicht nur Veranstaltungen für die Alumni vor Ort<br />

organisiert, sondern mit seinen hochkarätigen Kontakten<br />

als WKO-Wirtschaftsdelegierter und seiner Unterstützung<br />

der Organisation mit seinem Team maßgeblich zum Erfolg<br />

der ersten WU Alumni Reise beigetragen.<br />

Wir bedanken uns herzlich bei den diesjährigen Preisträger*innen<br />

für ihr vielfältiges Engagement. Es freut uns,<br />

dass eine nachhaltige Verbundenheit zu ihrer Alma Mater<br />

WU graduates arrived from all over Austria – and<br />

from places further afield such as France or Sydney<br />

– to celebrate together at the WU Alumni<br />

Lounge during the WU Summer Celebration. The evening was<br />

full of inspiring conversations, networking opportunities and<br />

the chance for former students and WU professors to meet up<br />

again. One special highlight of this year’s WU Alumni Lounge<br />

at the WU Summer Celebration was the presentation of the WU<br />

Alumni Recognition Awards. In the run-up to the ceremony,<br />

an internal WU jury selected one award winner in each of the<br />

three categories “Commitment”, “Knowledge Transfer” and<br />

“Network”.<br />

“Commitment”<br />

Dkfm. Emma Lauteren received a WU Alumni Recognition<br />

Award in the category “Commitment”. She confirmed the close<br />

ties to her alma mater with a generous donation on the 50th<br />

anniversary of her graduation. Emma Lauteren, who graduated<br />

from WU in 1972, is still active as a successful businesswoman<br />

and thus a great role model for future female WU graduates.<br />

In her acceptance speech, she expressed her delight that<br />

there are now so many more female students and graduates<br />

than when she was at WU. With the memorable closing words<br />

“Business once – business always”, she thanked Rector Edeltraud<br />

Hanappi-Egger for the award.<br />

“Knowledge Transfer”<br />

Felix Porsche received the WU Alumni Recognition Award in the<br />

category “Knowledge Transfer” for his dedication in supporting<br />

students who lack the best prerequisites for a successful career.<br />

Felix Porsche volunteers his time by sharing the knowledge he<br />

gained at WU and his previous professional experience with<br />

scholarship holders of the “WU4YOU” program, accompanying<br />

them through their studies, providing contacts if desired, and<br />

thus preparing them for their future careers. The “WU4YOU”<br />

scholarship program supports bachelor’s students who are the<br />

first in their family to attend university (so-called “first-generation<br />

students”).<br />

Unfortunately, Felix Porsche was abroad at the time of the WU<br />

Alumni Lounge and thus could not receive his award in person;<br />

however, in a video message he said that he would very much<br />

like to come – together with his scholarship holders – to the<br />

next Summer Celebration.<br />

Emma Lauteren , Felix Porsche, Christian H. Schierer (v.l.)<br />

“Network”<br />

Last but not least, the WU-internal jury also presented a WU<br />

Alumni Recognition Award in the category “Network”. WU<br />

Rector Edeltraud Hanappi-Egger handed the award to Christian<br />

H. Schierer, honoring him for his many years of commitment<br />

to the WU Alumni Community. Christian H. Schierer has<br />

been a WU Alumni Hub Manager since 2000. After running WU<br />

Alumni Hubs in London, Seoul, and Hong Kong, since 2016 he<br />

has been responsible for our Paris Alumni Hub, overseeing the<br />

network of WU alumni based in the French capital and its surroundings.<br />

Alongside organizing events for the local alumni,<br />

he also contributed significantly to the success of the first WU<br />

Alumni Trip through his high-level contacts as a WKO business<br />

delegate and the organizational support provided by him and<br />

his team.<br />

We would like to express our sincere thanks to this year’s award<br />

winners for their great and diverse work. We are delighted that<br />

our alumni feel such a long-lasting connection to their alma<br />

mater. The constant thirst for new knowledge and mutual<br />

inspiration fosters a dynamic interaction among each other<br />

and with WU.<br />

At the same time, we are grateful to all those WU graduates<br />

whose generous financial support helps maintain our pioneering<br />

teaching and research. Each of you are contributing to the<br />

growing excellence of your former university<br />

Video-Danksagung von Felix Porsche<br />

Video message from Felix Porsche<br />

© Michael Pinzolits Fotografie<br />

34<br />

35


Ein Wiedersehen in Paris<br />

Reunion in Paris<br />

Das internationale Potenzial des WU<br />

Alumni Netzwerkes ist groß – verteilt<br />

auf 5 Kontinente und 43 Länder gibt<br />

es mittlerweile über 60 WU Alumni<br />

Hubs. Grund genug, erstmals einen<br />

gemeinsamen Besuch eines WU Alumni<br />

Hubs zu organisieren: Vom 1. bis 3.<br />

Juni 2022 besuchten wir den WU<br />

Alumni Hub Paris.<br />

The WU Alumni Network has<br />

a huge global reach – spread<br />

over five continents and 43<br />

countries, there are now over<br />

60 WU Alumni Hubs. Reason<br />

enough to organize the very first<br />

trip to one such Hub: From June<br />

1 to 3, 2022, we visited the WU<br />

Alumni Hub Paris.<br />

„Die WU Alumni Reise nach Paris, die ich als<br />

ehemaliger ‚Französisch-Professor‘ begleiten durfte,<br />

war auch für mich aus wirtschaftlicher, kultureller und<br />

menschlicher Sicht ein ganz besonderes Erlebnis.“<br />

Botschafter bei der Ständigen Vertretung<br />

Österreichs in der OECD, Dr. Gerhard Jandl<br />

„Wer eine Reise tut, hat etwas zu erzählen! Es<br />

wurden Erinnerungen an die Studienzeit an der WU –<br />

besonders an die Grammatikvorlesungen von<br />

Prof. Stegu – geweckt. Wir genossen aber auch<br />

Ausblicke in die Zukunft mit spannenden und sehr<br />

informativen Besuchen bei der ESA, der OECD, der<br />

Organisation internationale de la Francophonie und<br />

Schneider Electric, also in der gestaltenden Gegenwart.<br />

Vielen, vielen Dank für diese wunderbaren Tage!“<br />

“The WU Alumni Trip to Paris, which I was honored<br />

to accompany as a former ‘French professor’,<br />

was also a very special experience for me from an<br />

economic, cultural and personal perspective.”<br />

Univ.-Prof. i. R. Mag. Dr. phil. Martin Stegu<br />

Prof. Martin Stegu<br />

“After a journey, you really have something to talk about!<br />

The trip brought back memories of our student days at<br />

WU – especially Prof. Stegu’s grammar lectures. But we<br />

also enjoyed many glimpses into the years ahead with<br />

stimulating and highly informative visits to the ESA, the<br />

OECD, Organisation internationale de la Francophonie<br />

and Schneider Electric, all of whom are working to shape<br />

our future. Many, many thanks for these fantastic days!”<br />

„Ich freue mich, wieder Zugang zum WU Geschehen zu<br />

haben. Ich habe schon lange nicht die Möglichkeit gehabt,<br />

so interessante Vorträge, Führungen und Besuche zu<br />

genießen. Besonders schätze ich auch die Freundschaft<br />

innerhalb der Gruppe, die aus meiner Sicht bereits im<br />

Flugzeug entstanden ist. Mir fehlen die geeigneten Worte,<br />

um meine Dankbarkeit auszudrücken – darum: Auf zur<br />

Planung einer weiteren Reise!“<br />

Mag. a Friederike Heinrich, Handelswissenschaft (2000)<br />

Mag. Friederike Heinrich, Commerce (2000)<br />

“It’s great to have access once again to WU events. I<br />

haven’t had the opportunity to enjoy such interesting<br />

talks, guided tours and visits in a long time. In<br />

particular, I valued the friendship within the group,<br />

which I felt was already forged on the plane. I don’t<br />

have the right words to express my gratitude – so<br />

let’s just say: Already planning the next trip!”<br />

Mag. a Helga Rodrix, Betriebswirtschaft (1997)<br />

Mag. Helga Rodrix, Business Administration (1997)<br />

Mag. a Evelyn Zaininger,<br />

Botschafter Mag. Thomas Schnöll (v.l.)<br />

36 37


„Die Welt ist ein Buch. Wer keine WU Alumni Reise<br />

macht, liest nur eine Seite davon. – Es war eine<br />

wundervolle, harmonische Reise mit wissbegierigen<br />

WU Absolvent*innen.“<br />

“The world is a book: If you don’t go on a WU Alumni<br />

Trip, you only read one page of it. – This was a<br />

wonderful, harmonious trip with inquisitive WU alumni.”<br />

Mag. a Evelyn Zaininger, Handelswissenschaft (1977)<br />

Mag. Evelyn Zaininger, Commerce (1977)<br />

Mag. Christian H. Schierer,<br />

Univ.-Prof. i. R. Mag. Dr. phil. Martin Stegu (v.l.)<br />

„Marion Haumer und dem WU Alumni Team gilt ein<br />

besonderes Dankeschön für diese perfekt organisierte Reise<br />

mit bereichernden Begegnungen, interessanten Vorträgen<br />

und Möglichkeiten des Austausches.“<br />

38<br />

“Marion Haumer and the WU Alumni Team deserve<br />

a special thank you for this perfectly organized<br />

trip with its many rewarding meetings, interesting<br />

talks and opportunities for dialogue.”<br />

Mag. a Friederike Jacquelin, Betriebswirtschaft (1978)<br />

Mag. Friederike Jacquelin, Business Administration (1978)<br />

Zum Nachbericht der ersten<br />

WU Alumni Parisreise:<br />

To the follow-up report of the<br />

first WU Alumni trip to Paris:<br />

SIE HABEN GROSSE PLÄNE?<br />

WIR AUCH.<br />

WER VIEL VORHAT, KOMMT ZU UNS.<br />

© alle Fotos: privat<br />

Als die führende Regionalbank aus Vorarlberg bieten wir ambitionierten Menschen durch die<br />

Vielzahl an Einsatz- und Tätigkeitsfeldern systematische und ganzheitliche Mitarbeiterentwicklung.<br />

Die Zusammenarbeit mit exzellent ausgebildeten Kollegen und Top-Kunden bietet vielfältige<br />

Karrieremöglichkeiten und Aufstiegschancen in einer familiären Atmosphäre.<br />

Unsere vielfältigen Karrieremöglichkeiten finden Sie unter:<br />

www.hypovbg.at/karriere<br />

38


BLITZLICHTER | FLASHLIGHTS<br />

VERANSTALTUNGEN | EVENTS<br />

© WU Pascal Riesinger<br />

© Raimo Rudi Rumpler<br />

WU HILFT // WU HELPS<br />

Unterstützung für Ukrainer*innen<br />

Bereits seit Beginn des Krieges in der Ukraine setzt die WU laufend<br />

Maßnahmen zur Unterstützung Betroffener. Hilfe wird in Form<br />

von Praktika, Forschungsstipendien, Austauschstudienplätzen und<br />

finanzieller Unterstützung für WU Studierende geboten. „Als öffentliche<br />

Universität sind wir uns unserer Verantwortung bewusst und<br />

setzen ein Zeichen, dass geflüchtete Menschen bei uns immer willkommen<br />

sind“, so Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger.<br />

Helping Ukrainians<br />

Since the start of the war in Ukraine, WU has continuously taken steps<br />

to support those affected. Help is offered in the form of internships,<br />

research fellowships, exchange study places, and financial assistance<br />

for WU students. According to Rector Edeltraud Hanappi-Egger: “We<br />

are fully aware of our responsibility as a public university and wish to<br />

send a clear signal that refugees are always welcome here.”<br />

Expert*innengespräch „WU Alumni Aktuell<br />

Krieg in der Ukraine“ online ansehen:<br />

Watch the expert discussion “WU Alumni Aktuell:<br />

Krieg in der Ukraine” (in German only) online here:<br />

WU REKTORAT // WU RECTORATE<br />

Funktionsperiode<br />

der Rektorin endet 2023<br />

Edeltraud Hanappi-Egger<br />

ist seit 1. Oktober 2015 Rektorin<br />

der WU und die erste<br />

Frau in dieser Position. Im<br />

Juni 2018 wurde sie für eine<br />

zweite Funktionsperiode<br />

wiedergewählt, welche im<br />

September 2023 endet. Die<br />

Wahl eines neuen Rektoratsvorsitzes<br />

findet im<br />

Oktober 2022 statt.<br />

IN ZAHLEN // IN NUMBERS<br />

>3.000<br />

Zahl der Absolvent*innen pro Jahr – Im Jahresbericht 2021 der<br />

WU lesen Sie alles über diesen und weitere im vergangenen Jahr<br />

erreichten Meilensteine. Wir sind unter anderem stolz auf die<br />

Re-Akkreditierung durch die AACSB und auf großartige Ranking-ergebnisse<br />

sowie auf die erfolgreiche Weiterentwicklung<br />

von Lehre und Forschung.<br />

Univ.Prof. in Hanappi-Egger hat mehr als 350 Publikationen<br />

zu Gender und Diversität in Organisationen verfasst<br />

und sich auch an der WU verstärkt dafür eingesetzt.<br />

Für ihre Leistungen wurde sie zuletzt im Rahmen der<br />

Käthe-Leichter-Preise mit dem Lebenswerk-Preis ausgezeichnet.<br />

Rector’s term of office ends in<br />

2023<br />

Edeltraud Hanappi-Egger has been Rector of WU Vienna<br />

since October 1, 2015. The first woman to hold this position,<br />

she was re-elected in June 2018 for a second term,<br />

which ends in September 2023. The selection of a new<br />

head of the rectorate will take place in October 2022. Prof.<br />

Hanappi-Egger has published more than 350 papers on<br />

gender and diversity in organizations, an issue she has<br />

strongly advocated at WU. In 2021 she was awarded the<br />

Frauen-Lebenswerk-Preis of the Käthe Leichter Prizes,<br />

bestowed by the Austrian government.<br />

Erfahren Sie außerdem mehr darüber, wie die WU Innovationen vorantreibt<br />

und neuen Bildungsstandards gerecht wird.<br />

You can also learn more about how WU is driving innovation and<br />

meeting new educational standards.<br />

The number of graduates<br />

per year – the WU’s Annual<br />

Report for 2021 gives details<br />

of this and all the other milestones<br />

achieved last year.<br />

We are particularly proud of<br />

our re-accreditation by the<br />

AACSB and great ranking<br />

results, as well as the ongoing<br />

improvements to WU<br />

teaching and research.<br />

© Klaus Vyhnalek<br />

WU Alumni Events<br />

OKTOBER // OCTOBER<br />

DI. // TUE,11.10.<br />

25-jähriges Abschlussjubiläum<br />

Jahrgang 1997<br />

>> Campus WU<br />

DI. // TUE, 18.10.<br />

WU Alumni Tuesday:<br />

30 Jahre Forschung zu „Perceived Customer Value“<br />

Monika Koller, WU<br />

>> Campus WU<br />

NOVEMBER // NOVEMBER<br />

DI. // TUE, 08.11.<br />

WU Alumni Morning Mingle:<br />

Die Macht in dir – Selbstregulation<br />

des menschlichen Organismus<br />

Gerhard Zallinger, Sportwissenschaftler<br />

>> Campus WU<br />

DO. // THU, 17.11.<br />

Wie Sie LinkedIn für Ihre Karriere nutzen<br />

Nina Strass-Wasserlof, Strass-Wasserlof Public Relations<br />

>> Campus WU<br />

FR. // FRI, 18.11.<br />

Ph.-D.-Lunch exklusiv für Topunterstützer*innen der WU<br />

Karol Dziwiński, WU<br />

>> Campus WU<br />

DI. // TUE, 22.11.<br />

WU Alumni Tuesday:<br />

Behavioral Corporate Finance<br />

Manfred Frühwirth, WU<br />

>> Campus WU<br />

DO. // THU, 24.11.<br />

WU Alumni Salon:<br />

Event exklusiv für Förder*innen<br />

Armon Rezai, Irene Monasterolo, WU<br />

>> Campus WU<br />

Eventanmeldung // Event Registration<br />

Klaus Christian<br />

events-alumni@wu.ac.at, 01-313 36-6328<br />

Je nach den geltenden Richtlinien für Veranstaltungen<br />

finden die Events auf dem Campus WU oder online statt.<br />

Aktuelle Informationen, weitere Events sowie Anmeldemöglichkeiten<br />

und Informationen zu den Teilnahmegebühren (abhängig<br />

von der gewählten Förderkategorie) finden Sie auf wu-alumni.at.<br />

The event locations are subject to change according to official<br />

regulations at the time. Please visit wu-alumni.at/en for regular<br />

updates, more events as well as registration options and<br />

participation fees (depending on the selected support category).<br />

JÄNNER // JANUARY<br />

SA. // SAT, 14.01.<br />

WU Alumni Lounge am WU Ball<br />

>> Hofburg Wien<br />

Der traditionelle Ball der WU findet in<br />

der Wiener Hofburg statt. Aktuelle<br />

Informationen zur Veranstaltung 2023<br />

erhalten Sie auf wu-alumni.at/events<br />

The traditional WU ball will take place at<br />

the Viennese Imperial Palace (Hofburg).<br />

Please find more information about the<br />

2023 event on wu-alumni.at/en/events<br />

DI. // TUE, 24.01.<br />

WU Alumni Morning Mingle:<br />

New Work und Transformation: Was wir uns<br />

vom Spitzensport abschauen können<br />

Robert Kaltenbrunner, Florian Metz, hikingdays<br />

>> Campus WU<br />

DI. // TUE, 31.01.<br />

Konflikte müssen nicht sein - Den Zusammenhang von<br />

Persönlichkeit und Konfliktverhalten verstehen<br />

Bernhard Dworak, Master HR Consulting<br />

Judith Girschik, Leadership Institute<br />

>> Campus WU<br />

WU Alumni Stammtische DO. // THU: 13.10. // 30.11. // 26.01.<br />

Neue Kontakte knüpfen, Know-how auffrischen oder einfach einen entspannten Abend gemeinsam mit anderen<br />

Absolventinnen und Absolventen am Campus WU verbringen – das ist der WU Alumni Stammtisch.<br />

© www.visualconcepts.at<br />

Wir danken den Sponsoren der WU Alumni Stammtische.<br />

40 We would like to thank the sponsors of the WU Alumni Stammtische.<br />

41


Erfolg hat einen<br />

Jetzt<br />

Raum für<br />

Wissen<br />

spenden!<br />

Österreichische Post AG // SP 19Z041831 N // WU, Welthandelsplatz 1, Gebäude EA, 1020 Wien<br />

Verewigen Sie sich als erfolgreiche*r Absolvent*in in einem Projektraum in der<br />

WU Bibliothek mit einer Namensspende ab 100 Euro für ein Jahr und unterstützen<br />

Sie uns dabei, auch in Zukunft Studieren auf höchstem Niveau zu ermöglichen.<br />

WU Alumni – your lifelong inspirational network

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