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Gesundsitzen Ausgabe 2010/2011

Das Schweizer Magazin für Ergonomie, Gesundheit und Wohlbefinden. Ausgabe 2010/2011

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07/<strong>2010</strong>/<strong>2011</strong> · gesundsitzen<br />

säule und – fast noch wichtiger – «eine<br />

aktive Korrektur der Wirbelsäule bis in<br />

den Schulterbereich», so Jürg Hefti.<br />

Muskeltraining hat seine Grenzen<br />

Trotz allen Erfolgen: Noch immer wird<br />

dem Lendenwirbelentlaster häufig mit<br />

Skepsis begegnet. Durch das Tragen des<br />

Entlasters würden Muskeln geschwächt,<br />

so das häufigste Argument. Das lässt<br />

Hefti nicht gelten, denn: «Oft sind die<br />

Fehlhaltungen, Verkürzungen und Instabilitäten<br />

schon derart fortgeschritten,<br />

dass auch die betreffende Muskulatur<br />

längst verkümmert ist.» Zudem: «Das<br />

Problem der Schmerzen liegt meist im<br />

knöchernen Bereich und kann ab dem<br />

50. Lebensjahr kaum noch allein durch<br />

Muskeltraining behoben werden. Überdies<br />

sind bei Schmerzschüben oder anhaltenden<br />

Schmerzen Übungen schlicht<br />

nicht denkbar und auch nicht sinnvoll.»<br />

Der Orthopädiespezialist plädiert deshalb<br />

dafür, «einer Ruhigstellung und<br />

temporären Versteifung der lädierten, im<br />

Gesamtzusammenhang vergleichsweise<br />

kleinen Partie den Vorzug zu geben und<br />

sich dafür wieder richtig und voller Elan<br />

um den restlichen Körper zu kümmern.<br />

Beine, Arme, Rumpf, Herz, Lunge, all das<br />

kann auch mit einem Lendenwirbelentlaster<br />

bestens trainiert werden.»<br />

gen Frau verhalf Jürg Hefti zur Rückkehr<br />

in die Arbeitswelt. Ihre seitliche Wirbelsäulenverkrümmung,<br />

eine so genannte<br />

Skoliose, hob er mit unterschiedlich langen<br />

Zylindern auf, so dass die hängende<br />

Körperseite stärker korrigiert wird.<br />

Bei einer 78-jährigen Patientin hin gegen<br />

ging es darum, dass sie so lange wie<br />

möglich in ihrer eigenen Wohnung bleiben<br />

und ihr Generalabonnement weiterhin<br />

fleissig nutzen wollte – trotz Altersskoliose<br />

und Osteoporose nota bene.<br />

Heute ist sie dank Fixation durch Entlaster<br />

unterwegs wie eh und je. Erleichterung<br />

erfuhr auch jener Patient, der wegen<br />

Hüftproblemen bereits zwei Rückenversteifungsoperationen<br />

hinter sich hatte,<br />

wegen einer Verlagerung der Rückenprobleme<br />

aber nach wie vor schmerzgeplagt<br />

war. «Dieser Patient zeigt, dass Lendenwirbelentlaster<br />

selbst nach Operationen<br />

eingesetzt werden können.»<br />

Zu langes Warten schadet<br />

Es sind jedoch nicht nur die Vorurteile,<br />

gegen die Jürg Hefti ankämpfen muss.<br />

Auch das in der Regel zu lange Abwarten<br />

macht ihm bisweilen Sorgen: «Wegen<br />

der Schmerzen kommt es zu Schon- und<br />

Fehlhaltungen, die ihrerseits noch mehr<br />

Schaden anrichten, je länger gewartet,<br />

statt gehandelt wird. Würde stattdessen<br />

möglichst früh ein Entlaster eingesetzt,<br />

wäre dieser je nach Fall nur temporär<br />

nötig.»<br />

Orthopädie- und Rückencenter Jürg Hefti<br />

dipl. Orthopädie-Techniker Meister<br />

mit Bundesfachschulabschluss<br />

www.orthopaediehefti.ch<br />

Sonderdruck aus dem Spezialheft «Rheuma-Rücken-<br />

Schmerz» der Gesundheit Sprechstunde vom<br />

15. Oktober 2009<br />

www.gesundheitsprechstunde.ch<br />

Report<br />

21<br />

Flexibel anpassbares System<br />

Unterstützung erhält Jürg Hefti von<br />

seinen Patienten, die dank dem Entlaster<br />

allesamt viel Mobilität und Lebensfreude<br />

zurückgewonnen haben. Etwa der Informatiker<br />

im besten Alter, der wegen Diskushernie,<br />

erfolgloser Operation und daraus<br />

resultierenden chronischen Schmerzen<br />

zwei Jahre lang nicht arbeiten konnte.<br />

Ein Monat mit dem Entlaster reichte<br />

aus, um ihn wieder arbeitsfähig zu machen.<br />

Nachdem er ihn während sechs<br />

Monaten täglich getragen hatte, ist er<br />

heute so weit, dass er ihn nur noch für<br />

strenge Arbeitstage benötigt – für leichte<br />

Arbeiten genügt eine Rückenbandage<br />

mit festen Stäben. Auch einer 60-jähri-<br />

Stützen, strecken, entlasten<br />

Durch leichten, angenehmen Druck auf den Bauch versteift<br />

sich die Lendenwirbelsäule, was bereits schmerzlindernd<br />

sein kann. Die Lendenkrümmung wird verringert,<br />

was die Rückenmuskulatur und die kleinen Gelenke der<br />

Wirbelsäule entlastet. Diese Korrektur bewirkt auch ein<br />

Aufrichten des Oberkörpers, wodurch sich die Statik der<br />

gesamtenWirbelsäule verbessert. Der Effekt lässt sich mit<br />

dem Lenden wirbelentlaster gezielt variieren.

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