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Gesundsitzen Ausgabe 2010/2011

Das Schweizer Magazin für Ergonomie, Gesundheit und Wohlbefinden. Ausgabe 2010/2011

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Report<br />

Der Nabel der<br />

(Gitarren-)Welt liegt<br />

in Steffisburg<br />

Report<br />

60<br />

Wer’s nicht glaubt, muss selber hinfahren. Ein Besuch überzeugt auch den letzten Zweifler.<br />

Das «unisono» ist ein Bienenhaus, das in allen Tonlagen summt. Der Chef ein Tausendsassa.<br />

Und wer hier nicht vom Musikvirus gepackt wird, dem ist nirgends mehr zu helfen.<br />

Text: Kurt Mürset, Basel; Fotos: zvg<br />

Steffisburg ist definitiv nicht der Nabel<br />

der Welt. Hier ist nicht London, Nashville<br />

oder New York. Steffisburg ist nicht die<br />

Geburtsstätte des Blues, die Urheimat<br />

der Gitarrenbands und weder Elvis, noch<br />

die Sex Pistols stammen von hier. Aber<br />

wer gleich vis-à-vis der Kirche nach dem<br />

Hinweisschild «unisono» den kleinen<br />

Laden betritt, wird weggebeamt in eine<br />

andere Dimension.<br />

Dabei begann das alles ganz anders. Mit<br />

einem kleinen Jungen nämlich, der vor<br />

vielen Jahren im benachbarten Thun in<br />

einem traditionellen Musikhaus stand<br />

und sich nichts sehnlicher wünschte, als<br />

mal so eine richtige Gitarre in den Händen<br />

zu halten. Alles, was er bekam, war<br />

die barsche Abfuhr: «Wer nichts kauft,<br />

hat hier nichts zu suchen.»<br />

Dabei mit Leib und Seele<br />

Wahre Hingabe und Begeisterung lässt<br />

sich indes auch von solchen Kindheitserlebnissen<br />

nicht entmutigen. Wer sich der<br />

Musik verschrieben hat, findet zu ihr. Als<br />

Schallplattenverkäufer zum Beispiel. Als<br />

Musiker von eigenen Gnaden. Als Organisator,<br />

Katalysator, Lehrer und als Ermutiger<br />

von Kindern und Jugendlichen, aber<br />

auch von gestandenen Musikern, Kollegen<br />

und Freunden. Und damit sind wir<br />

nicht nur mitten im «unisono» gelandet,<br />

sondern auch bei der Seele dieses Betriebs,<br />

bei «Zäppu».<br />

Bürgerlich heisst er Res Grossniklaus,<br />

aber alle Welt kennt ihn unter dem Namen<br />

«Zäppu». Und so wird er auch von<br />

allen begrüsst, die zu ihm kommen. Er<br />

wiederum begrüsst alle Besucher mit<br />

Handschlag. Anonymität ist ihm ein<br />

Graus. Hier kennt man sich – und wenn<br />

man sich noch nicht kennt, dann lernt<br />

man sich ganz rasch kennen. Der Gesprächsstoff<br />

hängt rundum an den Wänden.<br />

Er tönt aus allen Lautsprechern und<br />

er flimmert auf den Bildschirmen: Musik.<br />

Kein Geschäft wie jedes andere<br />

Bei Lichte betrachtet ist das «unisono»<br />

ein Geschäft, das in der Hauptsache Gitarren<br />

verkauft mit allem, was dazu gehört.<br />

Angegliedert ist die Musikschule<br />

für Gitarre, Klavier und Keyboard, in der<br />

man das Spielen auf dem erworbenen Instrument<br />

auch gleich erlernen kann. So<br />

gesehen ist Zäppus Reich durchaus von<br />

dieser Welt, und es gibt wohl noch ein<br />

paar mehr davon in der Schweiz.

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