flip-Joker_2022-09
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September 2022
33. Jahrgang
INHALT
THEATER ____________________ 5
Bregenzer Festspiele mit „Madame Butterfly“
KUNST ____________________ 13
Doppelausstellung in der Kunsthalle Messmer
KULTOUR __________________ 18
Europäischer Tag der jüdischen Kultur
VISION ____________________ 20
Freiburgs Innenstadt-Problem
Weinland Baden aktuell ______ 21
Neues aus der badischen Weinkultur 2022
NACHHALTIG _______________ 43
Ort der kulturellen Begegnung im Stühlinger
GESUNDHEIT _______________ 44
Vergesst die werdenden Mütter nicht!
MUSIK _____________________ 45
Jazzfestival Freiburg: Jazz in allen Facetten
VERANSTALTUNGEN ________ 48
Das Luststreifen Film Festival in Basel
MIXTAPE ___________________ 49
Harter Techno und Safer Spaces
„Ich liebe spartenübergreifende Projekte“
Im Gespräch: André de Ridder, neuer Generalmusikdirektor des Freiburger Theaters
Gerade ist André de Ridder
(geboren 1971) von Berlin nach
Freiburg umgezogen. Mit Philip
Glass‘ „Einstein on the Beach“
am Theater Basel und Robert
Schumanns „Szenen aus
Goethes Faust“ an der Staatsoper
Stuttgart hatte er bis zur
Sommerpause noch zwei große
szenische Produktionen dirigiert.
Zeit zur Erholung bleibt
dem neuen Freiburger Generalmusikdirektor
nicht, denn
seine mit Spannung erwartete
erste Spielzeit steht an. Georg
Rudiger sprach mit ihm darüber,
was er am Freiburger Theater
vorhat.
Kultur Joker: Bisher waren Sie
freischaffender Dirigent und haben
an großen Opernhäusern wie
der Staatsoper Stuttgart und dem
Theater Basel, aber auch mit internationalen
Toporchestern wie
AnzKuJo90x135KuWo 2022.qxp_Layout dem 1 Chicago 03.08.22 Symphony 16:15 Seite Orche-
2
André de Ridder
Foto: Marco Borggreve
de Ridder: Natürlich haben wir
uns unterhalten. Fabrice Bollonwechselt
in der gleichen Position
nach Halle. Diese Stadt kenne ich
ganz gut, mein Sohn studiert dort.
Vielleicht treffen wir uns dort mal
im Opernhaus, wenn ich meinen
Sohn besuche. Über das Freiburger
Ensemble und das Philharmonische
Orchester habe ich ganz
bewusst nicht gesprochen, um
völlig unvoreingenommen meine
Arbeit beginnen zu können – wie
auf einem weißen Blatt Papier.
Auch wenn ich ein Werk neu einstudiere,
höre ich mir vorher keine
Aufnahmen dazu an, sondern
lese nur die Partitur.
Kultur Joker: Sie starten mit
einem ambitionierten Opernspielplan,
der bis auf den „Freischütz“
zu Beginn, einer mehrfach
geschobenen Produktion,
auf echte Blockbuster verzichtet.
©Foto: colourbox.de
7. bis 16. Oktober 2022 im Spiegelzelt
Tadellose Texte
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stra oder dem Concertgebouw
Orchestra in Amsterdam gearbeitet.
Warum möchten Sie Generalmusikdirektor
werden?
André de Ridder: (Lacht). Diese
Frage wurde mir auch beim Bewerbungsgespräch
gestellt. Nach
zwanzig Jahren freier Tätigkeit
als Dirigent und Festivalleiter
will ich gerne an einer zentralen
Institution arbeiten. Ich möchte
langfristig etwas bewegen und
in einen echten Dialog mit dem
Publikum kommen.
Kultur Joker: Und warum Generalmusikdirektor
in Freiburg?
de Ridder: Zum einen fasziniert
mich die Stadt – diese Mischung
aus toller geographischer Lage
und einem reichen kulturellen
Angebot. Zum anderen interessiert
mich dieses Stadttheater, das
ein 3-Sparten-Haus ist und viele
Möglichkeiten bietet. Ich arbeite
gerne im Team, ich mag Kollaborationen.
Und ich liebe spartenübergreifende
Projekte, mit denen
man Grenzen überschreiten und
auch unterschiedliche Zuschauergruppen
zusammenbringen kann.
Das Freiburger Theater steht an
einer ganz zentralen Stelle in der
Stadt – daran kommt man nicht
vorbei. Das meine ich aber auch
im übertragenen Sinn. Es reizt
mich, als Generalmusikdirektor
in Kontakt zu treten mit der Stadtbevölkerung.
Kultur Joker: Wie haben Sie das
Freiburger Theater aus der Ferne
wahrgenommen, bevor Sie sich um
die GMD-Stelle beworben haben?
de Ridder: Schon während der
Intendanz Barbara Mundels habe
ich das Haus oft überregional
wahrgenommen. Seit Peter Carp
arbeitet man hier mit spannenden
internationalen Regisseurinnen
und Regisseuren zusammen.
Dass man an diesem Haus vor
einigen Jahren einen veritablen
„Ring des Nibelungen“ stemmen
konnte, ist mir ebenfalls nicht
entgangen. Mit Marek Janowksi
und Donald Runnicles, die ich
beide von Berlin gut kenne, hat
das Freiburger Theater in seiner
Historie auch Dirigenten am Beginn
ihrer Laufbahn angezogen,
die später eine große Karriere
gemacht haben. Meine musikalische
Karriere hat allerdings
nicht an einem Opernhaus angefangen,
sondern ich war von Anfang
an vielseitig unterwegs, vor
allem mit spartenübergreifenden
Produktionen.
Kultur Joker: Haben Sie sich mit
Ihrem Vorgänger Fabrice Bollonüber
das Freiburger Theater
und das Philharmonische Orchester
ausgetauscht?
MA RIE
WEI
NE
NICH T
24. & 25. September ◆ 20 Uhr
Christuskirche Freiburg
Kein Mozart, kein Verdi, kein
Puccini, sondern Claudio Monteverdis
„Il ritornod’Ulisse in
Patria“, Nico Muhlys „Marnie“,
Alban Bergs „Wozzeck“ und Kurt
Weills „Dreigroschenoper“ sowie
drei Uraufführungen. Haben
Sie keine Angst davor, dass das
Fortsetzung des
Interviews auf
Seite 42
Kultur Joker
Tel.: 0761 / 72 0 72
www.kulturjoker.de
kulturjoker
Liebe Leser*innen,
nach einer kurzen Sommerpause melden wir uns zurück
im goldenen September. In diesem Heft präsentieren wir
unsere gewohnt zahlreichen Kunst- und Theaterbesprechungen
sowie die Programmvorschauen für die kommende
Saison 2022/23 – wir dürfen uns auf große Bühnenkunst
und das ein oder andere neue Gesicht freuen,
so viel sei vorab verraten.
Das derzeitige Weltenspektakel wirft erneut die Frage
nach Veränderung auf – Christian Zeller fordert in seinem
neuen Buch „Revolution für das Klima“ eine radikale
Überwindung der herrschenden Profit- und Konkurrenzlogik
zugunsten einer ökosozialistischen Alternative – Erich
Krieger warf für uns einen Blick auf die Lektüre.
Veränderung wünscht sich auch der Schwere(s) Los!
e.V., bestehend aus Kulturschaffenden, die auf dem Stühlinger
Kirchplatz, dem Herzen des oft betrachteten aber
selten gesehenen Stadtteils, einen KulturKiosk als Ort
der kulturellen Begegnung realisieren möchten – unabhängig
finanzieller, ethnischer oder sozialer Hintergründe.
Elisabeth Jockers sprach mit ihnen über Vereinsarbeit,
kulturelle Teilhabe und Handlungsnot auf dem Stühlinger
Kirchplatz.
Sinnlich-freien Lebensentwürfen eine Bühne bieten: Auch
in diesem Jahr sind wir wieder Medienpartner*in des
queer-feministischen Film Festivals Luststreifen in Basel
(29. September bis 2. Oktober), welches mit seinem bunten
Programm unter Beweis stellt, dass Vielfalt, Inklusion
und Sexualität zusammengehen können und im Kino lebendig
gefeiert werden.
Zu guter Letzt noch eine gute Nachricht: Der Jahrgang 2022 soll
ein besonders vielversprechender Tropfen werden. In unserem
Sonderteil Weinland Baden aktuell sprachen wir mit Winzer*innen
der Region über das vergangene Jahr, kommende Weine und besondere
Highlights. In unserem großen Weinfestkalender können
Sie auch direkt nachsehen, wo Sie die Tropfen z.B. gemeinsam
mit einem leckeren Zwiebelkuchen probieren können.
Wir wünschen Ihnen einen bunten Herbst voll positiver Neuigkeiten
und kultureller Erlebnisse.
Bleiben Sie gesund, weltoffen und interessiert.
Ihr Kultur Joker-Team
Ihre
Unterstützung
Seit 33 Jahren arbeiten wir kostenfrei für
Kultur und Interessierte. Wir freuen uns
über jedes Zeichen der Solidarität - ob liebe Worte
oder eine finanzielle Unterstützung, damit wir
unsere Arbeit auch fortsetzen können.
Empfänger: Art Media Verlag
IBAN: DE 26 680 50101 1000 2022 512
das deutsch-französische Kulturforum
neben Breisach - in Richtung Colmar
MUSIK THEATER TANZ PUPPENTHEATER ZIRKUS
Dans un moment de
bonheur
Petite balade aux enfers
Jonglage percutant
Konzert des Orchestre
symphonique Mulhouse
Rêver Molière
Les mots s’improsent
Les courants d’air
Korb
Battre le ciel
Bouger les lignes
Moi jeu!
Ich hab’s dir doch gleich
gesagt, Sebastian!
Sous la neige
Jusqu’à l’os
Tutu
L’eau douce
En attendant le grand
soir
Kreise
Et puis...
Battre encore
Smashed
Pour hêtre
Crush
Ziguilé
Außerdem:
22.01. Das Spiel der Musen - Tag der deutsch-französischen Freundschaft
08.03. Podiumsdiskussion: Engagierte Frauen in Baden-Württemberg
+ Tanz- und Selbstverteidigungs-Workshops
Jeden Monat können Sie jeweils eine der verschiedenen Disziplinen der
darstellenden Künste im Club der Kunstexpedition entdecken!
Eine Saison voller Spektakel der darstellenden Künste
Ein Ort für Begegnung, Austausch & besondere Momente
Infos & Tickets auf www.artrhena.eu
oder am Tel. 0033 3 89 71 94 31
Wir sprechen Deutsch und Französisch!
THEATER KULTUR JOKER 3
Begegnungen an Sehnsuchtsorten
Das sieben Wochen dauernde Gstaad Menuhin Festival
steht vor Veränderungen
Lesung und Konzert mit Klaus Maria Brandauer und Sebastian Knauer am Klavier
Foto: Gstaad Menuhin Festival
Die Glocken läuten zum
Konzert. Vor der Kirche
Saanen herrscht dichtes Gedränge.
Masken liegen zwar
an den Eingängen aus, bleiben
aber weitgehend unangetastet.
Man genießt die Normalität.
Was heute auf dem Programm
steht, wissen die Besucherinnen
und Besucher nicht. Das
Konzert von Sir András Schiff
ist trotzdem ausverkauft. Den
Klavierabend beginnt der Pianist
auf seinem mahagonibraunen
Bösendorfer-Flügel mit
der Aria aus Johann Sebastian
Die Abende am 29.9. und am 4.10. finden im Kaisersaal im Historischen
Kaufhaus, Münsterplatz, Freiburg, die Abende am 6. und 15. Oktober
finden im Humboldtsaal, Humboldtstr. 2, Freiburg, statt.
Karten zu 30 € (ermäßigt 20 €) und 25 € (ermäßigt 15 €) beim BZ-
Kartenservice, bei reservix und an der Abendkasse.
Alle Konzerte werden unter den jeweils geltenden Hygieneregeln der
Corona-Verordnung des Landes durchgeführt.
Weitere Informationen unter www.liederaben.de
Bachs „Goldberg-Variationen“.
Ludwig van Beethovens späte
Bagatellen op. 126 haben in
Schiffs meisterhaftem Spiel
extrovertierte Energie, aber
auch fragile Innerlichkeit.
Zum Schluss: Franz Schuberts
schwergewichtige Klaviersonate
in A-Dur. Schiff kostet die
Längen aus, entdeckt Sehnsuchtsorte
und lässt im Finale
dramatische Einbrüche auf
melodische Emphase prallen.
Die Konzerte in den dreizehn
Kirchen des Saanenlandes sind
in diesem Jahr beim siebenwöchigen
Gstaad Menuhin Festival
sogar besser verkauft als
2019 vor der Pandemie. Corona
ist beim über 50 Konzerte
umfassenden Festival kaum
ein Thema mehr. Ein Erbe der
Coronapandemie ist aber der
Verzicht auf eine Konzertpause
in allen Kirchenkonzerten.
Von der Struktur her ist das
Gstaad Menuhin Festival 2022
gleichgeblieben. Man holt in
diesem Jahr den coronabedingt
ausgefallenen Festivaljahrgang
2020 mit dem Thema „Wien“
nach. Größere Veränderungen
wird es erst im nächsten Jahr
geben. Zum einen bemüht sich
das Festival dann um eine bessere
CO2-Bilanz, zum anderen
möchte Intendant Christoph
Müller in Zukunft aktuelle
Weltgeschehnisse im Programm
spiegeln. Stolz ist Müller
auf die Conducting Academy,
die unter den insgesamt
fünf Akademien in Gstaad
die aufwändigste und international
renommierteste ist.
Drei Wochen dürfen die insgesamt
zehn Teilnehmerinnen
und Teilnehmer – einer davon
Jascha von der Goltz aus Freiburg
– mit dem Spitzenorchester
unter der Leitung von Johannes
Schlaefli und Jaap van
Zwedenganz unterschiedliches
Repertoire proben. Der Neeme
Järvi Prize am Ende verschafft
den Gewinnern sogar künftige
Auftrittsmöglichkeiten mit
Partnerorchestern.
Preise hat Klaus Maria Brandauer
schon einige gewonnen.
In der voll besetzten Kirche
Zweisimmen ist seine Rezitationskunst
bei seiner Lesung
von Richard Wagners Erzählung
„Eine Pilgerfahrt zu
Beethoven“ zu erleben. Der
Ich-Erzähler namens Richard
Wagner muss auf seiner Reise
von Leipzig nach Wien mit allerlei
Problemen kämpfen. Vor
allem kommt ihm immer wieder
ein nervender Engländer in
die Quere, den Brandauer mit
passendem Akzent charakterisiert.
Großartig, wie der
österreichische Schauspieler
vom Plauderton zur Eskalation
wechselt, wie er das Tempo
variiert und auch mimisch die
Geschichte verlebendigt. Nur
die von Sebastian Knauer zu
holzschnittartig interpretierte
„Mondscheinsonate“ im Anschluss
an die 75-minütige
Lesung wirkt ein wenig angeklebt,
zumal das Werk nicht
direkt mit der Erzählung zu
tun hat.
Das Aufeinandertreffen von
Avi Avital und Ksenija Sidorova
in der Kirche Boltigen
unter dem Titel „Von Wien
nach Rio de Janeiro“ dagegen
hat eine perfekte Gesamtdramaturgie.
Der israelische
Mandolinen-Virtuose und die
lettische Akkordeonistin begegnen
sich trotz der völlig
unterschiedlichen Instrumente
auf Augenhöhe. Hier die sofort
ansprechende, fast perkussive
Mandoline – dort das atmende
Akkordeon. Perfekt passen die
Instrumente zu Igor Strawinskys
„Suite Italienne“, die gerade
in den neoklassizistischen
Verfremdungen gewinnt.
Manuel de Fallas „Sietecancionespopularesespañolas“
hat
man selten so sinnlich gehört.
Georg Rudiger
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Die Geschichte wiederholt sich
4 KULTUR JOKER THEATER
Andriy Zholdak inszeniert einen musikalisch starken „Macbeth“ am Theater Freiburg
Roxana Herrera Diaz und Lorenz Kauffer
Foto: Martin Sigmund
Ein Herrscher, dessen Gier
nach Macht unersättlich ist,
der buchstäblich über Leichen
geht und einen Flüchtlingsstrom
auslöst. Macbeth zieht
eine Blutspur hinter sich und
scheint in seinem Wahn von
niemandem gestoppt werden
zu können. Sicherlich hätte der
ukrainische Regisseur Andriy
Zholdak diese Geschichte am
Freiburger Theater ganz aktuell
erzählen können, aber ein
Foto eines zerstörten Hochhauses,
das aus der Ukraine
stammen könnte und vor dem
dritten Akt von Giuseppe Verdis
Oper auf der Leinwand zu
sehen ist, bleibt der einzige Bezug
zum von Wladimir Putin
befohlenen Krieg Russlands
gegen sein Heimatland.
Schon in seiner Freiburger
Inszenierung von Pergolesis
„Stabat Mater“ vor zwei Jahren
verwendete Zholdak eher
lose Assoziationen und eine
symbolische Bildsprache.
Auch sein „Macbeth“ bleibt
unkonkret. Gewalt wird nur
angedeutet – die brutale Geschichte
kommt ohne einen
Tropfen Kunstblut aus. Im Videovorspann
traben Hirsche
durch eine Winterlandschaft.
Römische Ziffern von I bis
XII, von denen einige im Laufe
des Abends herunterfallen,
schmücken die Wand des klassizistischen,
schwarz-weiß gestalteten
Palastes (Bühne und
Videodesign: Daniel Zholdak).
Die Hexen sind Grazien, die
elfengleich in luftigen Sommerkleidern
über die Bühne
springen (Kostüme: Simon
Machabeli), aber auch mal wie
Nornen Schicksalsfäden spinnen.
Büchern und Spiegeln gilt
ebenfalls die Aufmerksamkeit
der Regie. Die einzelnen Stränge
von Zholdaks Regiearbeit
bleiben jedoch lose und verheddern
sich auch manchmal,
wenn ein skurriles Dienerpaar
immer wieder die Spannung
bricht und der glatzköpfige
Doktor (Lorenz Kauffer) im
vierten Akt, warum auch immer,
mit engem Abendkleid
und High Heels herumstöckelt.
Musikalisch hinterlässt der
szenisch zu wenig fokussierte
Abend einen starken Eindruck.
Das liegt zum einen
am Philharmonischen Orchester
Freiburg, das einen
plastischen Klang entwickelt
und die Wechsel zwischen
Hell und Dunkel, Leicht und
Schwer auskostet. Der erste
Kapellmeister Ektoras Tartanis
schärft die Kontraste und
lässt das Orchester auch mal so
knackig wie eine Banda klingen.
Nur in der rhythmischen
Präzision bleiben am Premierenabend
noch Wünsche offen.
Auch der Chor- und Extrachor
(Leitung: Norbert Kleinschmidt)
ist in seinen vielen Auftritten
so variabel wie voluminös.
Tartanis führt die dröhnenden
Massenszenen bis zur
Schmerzgrenze, aber nie darüber
hinaus – die klangliche
Balance bleibt gewahrt.
Juan Oroczo macht mit seinem
gewaltigen, dunkel timbrierten,
nicht immer intonationsreinen
Bariton aus Macbeth
einen machthungrigen Getriebenen,
der seine Gewissensbisse
verdrängt und durchaus
Gefallen findet an der lolitagleichen
Hexe (Marlene Hanhörster),
die ihn fast permanent
herausfordert. Roxana Herrera
Diaz ist als Lady Macbeth die
starke Frau, die mit Machtinstinkt
und Skrupellosigkeit
das Geschehen vorantreibt.
Die chilenische Sopranistin
beglückt mit großer Durchschlagskraft,
aber auch vielen
Zwischentönen. Dem unheilvollen
Paar fällt neben König
Duncan auch Banco (mit erdigem
Bass: Jin Seok Lee) zum
Opfer. Erst Macduff (mit lyrischem
Schmelz, aber zu forciert:
Junbum Lee) gelingt es
in der finalen Schlacht, Macbeth
zu töten, indem er auf der
Freiburger Bühne im Armdrücken
gegen ihn gewinnt, nachdem
er alle Zimmerpflanzen
(Wald von Birnam?) umgeworfen
hat – auch hier fehlt es leider
an szenischer Verdichtung.
Am Ende hat Duncans Sohn
Malcom (Hyun Han Hwang)
die Krone auf. Sogleich wird
der neue König von Lolita bezirzt.
Die Geschichte wiederholt
sich.
Weitere Vorstellungen: 8.10.,
1./10./20./30.11., www.theater.
freiburg.de
Georg Rudiger
Musiktheater mit neuem Generalmusikdirektor
Saisonvorschau 2022/23 des Theater Freiburg
Der aus Berlin gekommene,
neue Generalmusikdirektor André
de Ridder freut sich auf die spannende
Zusammenarbeit und lobt
die „kollaborative Atmosphäre“
im Team. Die Musiktheatersparte
beginnt am 2. Oktober mit dem
coronabedingt mehrfach verschobenen
„Freischütz“, der vom
Künstlerkollektiv „Showcase Beat
Le Mot“ in Szene gesetzt wird. Dirigiert
wird die romantische Oper
vom 1. Kapellmeister Ektoras Tartanis
ebenso wie „Rusalka“ von
Antonín Dvořák am 11.03.2023
(Regie: Kateryna Sokolova). André
de Ridder stellt sich am 26.
November als Operndirigent mit
Alban Bergs Oper „Wozzeck“ vor
(Regie: Marco Storman). Weiter
hat sich der neue GMD in der Regie
von Intendant Peter Carp die
deutsche Erstaufführung von Nico
Muhlys „Marnie“ (2017), bekannt
durch die Hitchcockverfilmung,
und zum Saisonabschluss die
1646 komponierte Oper „Il ritorno
d’Ulisse in patria“ von Claudio
Monteverdi ausgesucht, die der
bekannte Regisseur David Marton
inszenieren wird. Die „Dreigroschenoper“
(13.05.23) sowie
insgesamt drei Uraufführungen
(Doppelabend „Escape“/Ying
Wang/Huihui Cheng mit dem
SWR Experimentalstudio am
9.10.22 und „Neuro Moon. Manage
your memories“/Sara Glojnaric
am 7.5.23) komplettieren die ambitionierte
Spielzeit.
Im Konzertbereich führt André
de Ridder mit dem „Freiburg.
Phil.Club“ (moderiertes Zusammentreffen
des Philharmonischen
Orchesters mit Gästen aus Pop/
Elektronik/Jazz) und den Podcastkonzerten
(moderiertes Konzert
mit Hintergründen, später als
Podcast verfügbar) neue Formate
ein. Die unter dem Motto Creation/Extinction
(Erschaffung/Auslöschung)
stehende Saison sucht in
den Konzerten Denkanstöße und
starke Kontraste. Bekannte, groß
besetzte Werke wie Strawinskys
Ballettmusik „Le sacre du Printemps“
(15.11.), Richard Strauss’
„Alpensinfonie“ (14.2.23) oder
Gustav Holsts „Die Planeten“ werden
mit zeitgenössischen Kompositionen
wie Anna Thorvaldsdottir
„Catamorphosis“, Judith Weirs
„Natural History“ (Sopran: Caroline
Melzer) und Richard Reed
Parrys und Bryce Dessners „Wave
Moments“ (mit einem Film von
Hiroshi Sugimoto) konfrontiert.
Mit Joseph Haydns Oratorium
„Die Schöpfung“ endet das acht
Sinfoniekonzerte umfassende
Konzertabonnement. Auch dieses
Werk wird durch Liza Lims „Extinction
events and down chorus“,
das sich mit der Verschmutzung
der Meere auseinandersetzt, in
einen besonderen Kontext gesetzt.
Georg Rudiger
THEATER KULTUR JOKER 5
Zwischen zwei Welten
Die Bregenzer Festspiele eröffnen mit einer wetterbedingt abgebrochenen Premiere von „Madame Butterfly“
Die einzigartige Kulisse der Bregenzer Festspiele
© Bregenzer Festspiele / Anja Köhler
Ganz alleine ist Cio-Cio-San auf
der leeren, weißen, steil emporragenden
Bühne und singt von ihrer
Hoffnung, dass der Geliebte nach
drei Jahren zu ihr zurückkehrt.
„Unbeldì, vedremo“ – eines Tages
sehen wir – singt Barno Ismatullaeva
im Mezzavoce und lässt
ihren Sopran auf dem Streicherteppich
schweben, während die
Wellen an die Bregenzer Seebühne
schlagen. Kurz zuvor hatte der
Regen aufgehört, so dass die 7000
Zuhörerinnen und Zuhörer bei dieser
Open-Air-Premiere zur Eröffnung
der Bregenzer Festspiele die
Kapuzen ihrer Regencapes wieder
zurückgeschlagen haben, um der
bekannten Arie aus dem zweiten
Akt von Giacomo Pucchinis Oper
„Madame Butterfly“ zu lauschen.
Um jede Nuance von Ismatullaevas
Gesangskunst aufnehmen zu
können. Dann geht das Licht auf
der Zuschauertribüne an und aus
den Lautsprechern wird verkündet,
dass wegen einer drohenden
Gewitterfront die Premiere nach
einer Stunde Spielzeit abgebrochen
und im Festspielhaus fortgesetzt
wird. Das hat es zum letzten
Mal vor versammelter Presse bei
der Wiederaufnahme von „Aida“
im Jahr 2010 gegeben. Der Bodensee
als Naturbühnenbild, der
Abendhimmel als sich stets verändernde
Kulisse ist das große
Plus der Bregenzer Festspiele.
An diesem leider unvollendeten
Premierenabend wird das Alleinstellungsmerkmal
zum Problem,
zumal szenische Akzente von Andreas
Homokis Inszenierung wie
die Ankunft von Pinkertons Schiff
erst im späteren Verlauf der Oper
vorgesehen waren.
In den letzten Jahren hat häufig
Technik die Bühne bestimmt.
Bühnenbilder wie der riesenhafte
Kopf in Philipp Stölzs großartiger
Umsetzung von Giuseppe Verdis
„Rigoletto“ konnten sich bewegen
und verändern. Sie konnten überraschen
und ein Eigenleben führen.
Michael Levines wellenförmig
ansteigende, mit japanischen
Landschaftszeichnungen bemalte
Bühne ist statisch. Fest auf dem
Betonfundament montiert, bietet
sie den Akteuren eine gleichbleibende
Spielfläche an mit nur wenigen
Wegen, die begangen werden
können. Ein großes Blatt Papier,
das auf den Wellen schwimmt,
ist eine weitere Assoziation, die
sich einstellen kann, aber nicht
muss. Papier als Hommage an das
alte Japan, aber auch als Symbol
für die Zerbrechlichkeit, die die
Titelfigur – Cio-Cio San genannt
Butterfly – kennzeichnet. Auf der
leeren Bühne, die ihre Welt ist
und die für das alte Japan steht,
gibt es keinen Schutz und keinen
Rückzugsraum für sie. Hier dringt
der amerikanische Marineleutnant
Pinkerton in leuchtend blauer
Ausgehuniform (Kostüme: Antony
McDonald) mit Gewalt ein,
indem er die Bühne aufschlitzt.
Zwei Löcher, zwei Verletzungen
sind mit dem Auftritt des Imperialisten
verbunden, der für seine
Zeit in Japan von Heiratsvermittler
Goro (schön schmierig: Taylan
Reinhard) ein Haus und eine Frau
bekommt. Zur Arie „Dovunque
al mondolo Yankee vagabundo“
(Auf allen Meeren treibt es umher
den Yankee), die Edgaras Montvidas
mit leuchtendem Schmelz und
viel Vibrato singt, wird ein Mast
mit der amerikanischen Fahne
wie ein Phallus durch das Loch
getrieben – ein starkes Bild für
die Konfrontation zweier völlig
unterschiedlicher Welten und die
gewaltsame Aneignung der einen
durch die andere.
Traditionell gekleidet ist Cio-
Cio-San beim ersten Auftritt mit
ihren beschirmten Freundinnen
zunächst nur zu hören, nicht zu
sehen. Große räumliche Distanz
prägt das Aufeinandertreffen mit
Pinkerton. Immer wieder flüchtet
sich diese durch die Heirat mit
dem US-Leutnant von der Verwandtschaft
Verstoßene an den
Bühnenrand, ehe sie dann doch
im zweiten Akt die amerikanische
Flagge um den Körper schlingt
und mit ihrem Sohn (Riku Seewald)
auf die Rückkehr des Vaters
hofft. Bis zum Spielabbruch
wird die Bühne immer wieder in
unterschiedliches Licht getaucht
und erhält dadurch Plastizität
(Licht: Franck Evin, Video: Luke
Halls). Auch die Weite setzt Regisseur
Andreas Homoki auf der
33 Meter breiten, 23 Meter hohen
und 300 Tonnen schweren Bühne
bewusst in der Personenführung
ein. Aber auf Dauer wiederholen
sich die Bilder. Die Auf- und Abtritte
der prächtig kostümierten
Verwandten und der weiß gewandeten
Ahnen in Trippelschritten
sind ähnlich, die Inszenierung
wird vorhersehbar. Statt Spektakel
herrscht auf der Seebühne in guten
Momenten kammerspielartige
Fokussierung, in schlechten aber
auch Monotonie.
Die halbszenische Fortsetzung
im Bregenzer Festspielhaus in
Kostümen vor dem Orchester rettet
den Abend zumindest musikalisch.
Enrique Mazzola führt die
Wiener Symphoniker zu einem
betörenden, im wieder ins Pianissimo
zurückgehenden Streicherklang
und zu einer Flexibilität,
die für Puccini so wichtig ist. Da
werden Melodielinien ausgekostet,
da wird zusammen geatmet
und gemeinsam zum nächsten
Höhepunkt beschleunigt. Das
Blech behält auch im Fortissimo
seinen runden, ausbalancierten
Klang. Nur mit den Holzbläsern
gelingt die Koordination nicht immer
perfekt. Der Summchor des
Prager Philharmonischen Chors
hat Eleganz.
Brian Mulligan verleiht mit seinem
kantablen Bariton Konsul
Sharpless Noblesse und Empathie.
Annalisa Stroppa ist mit ihrem
entspannten, perfekt geführten
Alt als Dienerin Suzuki eine echte
Stütze für die von allen verlassene
Cio-Cio-San. Barno Ismatullaeva
kostet alle Zwischentöne dieser
großen Partie aus, verbindet mit
ihrem perfekten Legato die ganz
nach innen gerichteten Passagen
mit den emotionalen Ausbrüchen,
die enorme Wucht haben, aber
keine Schärfe – ein Glücksfall
Neuer Studiengang:
Nachhaltige Energiesysteme
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für den Abend! Nach Butterflys
Selbstmord steht das auf Leinwand
projizierte Bühnenbild digital
in Flammen. Stehende Ovationen
des Bregenzer Publikums.
Das Regieteam um Andreas Homoki,
den Intendanten des Zürcher
Opernhauses, lässt sich beim
Applaus nicht blicken. Dass er seine
Inszenierung nach fünfjähriger
Vorbereitungszeit am Premierenabend
nur zur Hälfte zeigen kann,
ist bitter.
Georg Rudiger
Offen für Neues?
Bewirb Dich! Bis:
23.9.
6 KULTUR JOKER ThEaTER
Ein Schauplatz, 24 Stunden,
vier Akte – und jede Menge
Beinah-Katastrophen. Mit „Ein
idealer Gatte“ hat Oscar Wilde
1894 eine spritzig-freche Gesellschaftskomödie
geschrieben,
die mit den Gepflogen- und
Verlogenheiten der Londoner
Upper-Class abrechnet. Das
hat mehr Witz als Biss – umso
tragischer, dass eben dieses hier
vorgeführte viktorianische Moralkorsett
den irischen Schriftsteller
nur ein Jahr später für
seine Homosexualität zu Zuchthaus
mit schwerer Zwangsarbeit
verurteilte. Eine Strafe, die nicht
nur seine Karriere, sondern auch
seine Gesundheit so zerstörte,
dass er wenige Jahre später an
den Folgen starb.
Doch vor allem war Wilde ja
Elegant-leichter Sommerspaß
Barbara Zimmermann inszeniert für das Sommer-Openair in der Spechtpassage
ein geistreicher, wortgewandter
Spötter – und das arbeitet Regisseurin
Barbara Zimmermann
mit ihrer jungen Crew beim
diesjährigen Sommer-Openair
in der Freiburger Spechtpassage
wieder mal sehr unterhaltsam
heraus. Fünf Neuzugänge gibt
es in ihrem spielfreudigen Ensemble,
das vier Nationalitäten
zählt. Energie, Dynamik und
Situationskomik samt gefeilter
Pingpong-Dialoge kommt dann
auch in handwerklich gewohnt
versierter Form auf die kleine
Bühne. Wie immer ist die
Rollenbesetzung überzeugend,
es gibt Running Gags und perfektes
Pointentiming. Im Vergleich
zu den immer wieder
überraschenden Innenhof-Inszenierungen
der letzten Jahre
Oscar Wildes Komödie „Ein idealer Gatte“
„Ein idealer Gatte“ beim Sommer-Openair in der Spechtpassage
haut einen die Stückwahl dieses
Mal allerdings nicht vom Hocker:
Zu brav, zu absehbar – eine
Komödie unter vielen anderen,
wäre sie nicht aus der Feder des
glamourösen Oscar Wilde…
Sommerfrischen-Swing, eine
Party bei Sir Robert Chiltren
(Jakob Stöckeler) und seiner
ebenso klugen wie temperamentvollen
Gattin Lady Gertrud
(Perrine Martin): Drinks, Smalltalk,
Scherze, aufgekratztes,
überkandideltes Geplänkel. Bis
das rote Gift die Bühne betritt
und alles durcheinander bringt:
Miss Laura Cheveley (Alexandra
J. Nesici) ist ein Biest
und der soliden Gertrud schon
seit der gemeinsamen Schulzeit
verhasst, zudem hütet sie ein
dunkles Geheimnis bezüglich
Sir Roberts scheinbar makelloser
Karriere, das sie jetzt zu
Geld machen will. – Lange ist
es her, aber der Spitzenpolitiker
verdankt seinen Aufstieg einer
Straftat, verkaufte er doch ein
Staatsgeheimnis einem Börsenmakler
und ließ sich gut dafür
bezahlen. Und ausgerechnet die
skrupellose Laura ist im Besitz
des Briefes, der den Skandal beweist.
Eine Katastrophe! Zum
Glück hat auch Dandy Arthur
(eitler Vergnügling mit großem
Herz: Jannik Sulger) eine gemeinsame
Vergangenheit mit
der schönen Laura und kann so
nach viel Hin und Her die Erpresserin
austricksen und seinem
Freund den Kopf retten.
Das schnurrt mit vielen Wendungen,
Verwechslungen und
Foto: Harrys Depot
Missverständnissen launig vor
sich hin – jede Rolle hat Charakter,
ist facettenreich und interessant:
Melchior E. Meyer gibt einen
urkomisch-bierernsten Dandy-Vater
(„Dieser Sohn bringt
mich noch um!“), Maya Kenda
eine pfiffige und quicklebendige
Verliebte, Sebastian Götz einen
witzigen Buster Keaton-Butler.
Elegant-leichter Sommerspaß!
Weitere Termine, Openair
Zehnscheune, Schloss Ebnet:
Am 10./16./17./18./23./24./25.
September, je 19 Uhr. Kartenreservierung
(empfohlen) via Harrys
Depot: Mobil: 01577 97 09
269; E-Mail: info@ensembleharry.de
oder www.ensembleharry.de
Marion Klötzer
Inh. Jürgen Schuler e. K. // EM-Kollmarsreute
www.ortlieb-schuler.de
Das Theater Freiburg in der Saison 2022/23
Die Spielzeit 2022/23 hätte
vielleicht eine werden können,
die für sich Normalität beansprucht.
Klar, Corona ist nicht
weg. Doch dass ein Krieg und
eine Energiekrise die kommende
Saison beeinträchtigen könnte,
war schwerlich vorauszusehen.
Das Schauspiel hat einen Spielplan
erarbeitet, der das liefert,
was Bühnen am besten können:
Leidenschaft und Gefühle
darstellen. Dass die kommende
Saison mit polnischen Regisseurinnen
und Regisseuren sowie
belarussischen Autoren stark
osteuropäisch geprägt ist, wird
deshalb kein Zufall sein, da seit
Beginn der Intendanz von Peter
Carp viele internationalen
Theatermacher nach Freiburg
eingeladen werden. Er selbst
wird „Appropriate“ des jungen
Afroamerikaners Branden
Jacobs-Jenkins inszenieren. Im
Stück, das Züge eines „gothic
thrillers“ trägt, werden die Kinder
nach dem Tod des Vaters
mit dessen Rassismus und einer
heruntergekommenen Plantage
konfrontiert.
Wenn das Theater im Oktober
aus der Sommerpause zurückkehrt,
geht es jedenfalls
um etwas. So wartet in Leonid
Andrejews Drama „Hinauf zu
den Sternen“ der Astronom Ternowski
auf die Rückkehr seines
Sohnes, der bei den Aufständen
verhaftet wurde, die 1905 zum
„Petersburger Blutsonntag“
führten. Das Stück, das Andrejew
1905 vollendete, wurde in
Wien uraufgeführt und wird in
Freiburg vom französischen Regisseur
Nicolas Charaux inszeniert.
Und auch Professor Bernhardi
saß im Gefängnis, weil
er, um eine Sterbende nicht zu
ängstigen, den Priester nicht zu
ihr ließ und der Fall politisch instrumentalisiert
wurde. Schnitzler
verarbeitete in seinem Drama
die eigenen Erfahrungen antisemitischer
Hetze in Wien. Regie
führt Amir Reza Koohestani.
Malgorzata Warsicka, die in
Freiburg bereits eine „Elektra“
inszenierte, bringt „Revolution“
des belarussischen Autors
Viktor Martinowitsch auf die
Bühne, der sich mit postsowjetischen
und mafiösen Strukturen
befasst. Wiederaufgenommen
wird „Der Widerspenstigen
Zähmung“ von Ewelina Marciniak
aus dem Jahr 2020. Mit Lydia
Bunks „Was ihr wollt“ steht
ein weiterer Shakespeare auf
dem Programm. Die litauische
Regisseurin Kamilé Gudmonaité
wird hingegen „Medea“ in
einer Fassung von Simon Stone
interpretieren. Der Theatermacher
hat den Euripidischen
Stoff mit einem realen Fall aus
den 1990er Jahren in den USA
überschrieben. Damals zündete
eine Frau aus Rache an ihrem
untreuen Mann das Familienheim
mit samt den Kindern an.
Und mit dem Regisseur Wiktor
Baginski – im früheren Leben
Profifußballer und aktuell Regisseur
eines Freiburger „Steppenwolfs“
– ist ein weiterer polnischer
Regisseur am Werk.
Wie unterschiedlich man
künstlerisch auf die Pandemie
reagieren kann, zeigt sich
in der Tanzsparte. Unter den
zehn Produktionen finden sich
solche, die dystopische Bilder
als Antwort finden und solche,
die ganz auf Lebensfreude setzen.
Für die Lust am Dasein hat
sich Emanuel Gat entschieden,
der bereits 2018 seine Choreografie
„Sunny“ in Freiburg gezeigt
hatte, nun kehrt er mit der
Hommage auf die 1980er Jahre
„LoveTrain2020“ zurück. Ansonsten
wird viel reflektiert. Die
eigene Situation als Choreograf
und Tänzer in „Fitry“ von Serge
Aimé Coulibaly; das Verhältnis
zwischen Solist und Bühne in
„Pli“ von Victor Cernicky, der
das Theater zu einem Labor
des Gleichgewichts macht, die
Chaostheorie von Ayelen Parolin
in „Weg“ sowie die Stadt als
Ort gesellschaftlicher Gewalt in
Volmir Cordeiros Solo „Métropole“.
Der Münchner Choreograf
Moritz Ostruschnjak hat
in „Terminal Beach“ sogar den
Strand zur Endstation erklärt.
Während Lara Barsacq in „Fruit
Tree“ eine ausgesprochen weibliche
Sicht auf Riten und Übergänge
wirft. Da klingt „Le Sacre
du printemps“ durch, Marcos
Morau hingegen hat sich in
seinem Frauenstück „Sonoma“
von den Filmen Luis Buñuels
inspirieren lassen. „Dresscode“
von Julien Carlier erforscht die
Bewegungsmuster von Breakdance
und Noé Soulier geht
noch einen Schritt weiter und
hat „First Memory“ eine choreografische,
musikalische und
visuelle Recherche zugrunde
gelegt.
Annette Hoffmann
TheaTer KULTUr JOKer 7
Atte Kilpinen und Ensemble in John Neumeiers
7. Sinfonie von Beethoven Foto: Kiran West
Das diesjährige Gastspiel des
Hamburg-Balletts in Baden-Baden
entpuppt sich als ein regelrechtes
Tanzfestival, das ganze
zehn Tage lang „The World of
John Neumeier“ mit mehreren
Großprojekten des Hamburg-
Balletts präsentiert. Vom 30.
September bis 9. Oktober 2022
können sich Ballett- und Tanzfreunde
wieder von der unbändigen
Tanzlust der Hamburger
Compagnie mitreißen lassen.
Gleich zu Beginn am 30.9. die
beliebte Ballett-Werkstatt, bei
der es sich John Neumeier nicht
nehmen lässt, seine Werke selbst
vorzustellen und kostbare Einblicke
in sein Tanz-Universum
zu gewähren. Am 1./ 2./ 3.10.
dann sein „Beethoven-Projekt
II“, vom Hamburg-Ballett mit
Die Schönen
Musiktheater im E-Werk
16.09. - 05.11.2022
dieschoenen.com
Durch Tanz mit der Welt in Verbindung treten
Tanzlust – „The World of John Neumeier“ in Baden-Baden
großer Verve getanzt: Auslöser
war das Beethoven-Jahr 2020.
Die Choreografie orientiert sich
lose an Beethovens Leben und
thematisiert u.a. sein Leiden am
Gehörverlust, sowie verschiedene
Inspirationsquellen für
seine Musik. Der Abend bewegt
sich von Kammermusik bis hin
zur schlicht mit „Tanz!“ übertitelten
Choreografie der vollständigen
und live aufgeführten 7.
Sinfonie.
Jugendlich und frisch eröffnen
Ida Stempelmann und Atte
Kilpinen den ersten Satz: John
Neumeier findet immer wieder
passende Bewegungen, für die
große Energie der Musik, wenn
z.B. Atte Kilpinen auf einen
starken Akzent seinen Kopf
hochreißt, um im nächsten Moment
weiter wie ein blonder Derwisch
über die Bühne zu fegen.
Auch der Rest des Ensembles
überzeugt mit eleganter Technik,
rasanten Ensemble-Szenen
und absolut beeindruckendem
Partnering (Madoka Sugai und
Nicolas Gläsmann).
In dem kontemplativ-beeindruckenden,
ganz in Blau gehaltenen
langsamen Satz berühren
der reife Edvin Revazov und
Anna Laudere mit Armbewegungen,
die wie ein keltisches
Knotengeflecht wirken und zum
Innehalten einladen, während im
darauffolgenden Presto und Allegro
con brio die gesamte Compagnie
vor Energie fast explodiert
und – eingetaucht in goldenes
Licht – in gelb-schwarzen Kostümen
eine Hymne an die Freude,
an das Leben tanzt und damit
restlose Begeisterung auslöst!
Am 5.+ 6.10. tanzt das Bundesjugendballett
in seiner neuesten
Kreation „Die Unsichtbaren“
die Geschichten von den
in den 1920-er und 30-er Jahren
in Deutschland verfolgten und
ermordeten Tänzer:innen und
Choreograf:innen und möchte
mit diesem Ballett an sie und
ihre Geschichten erinnern. Im
Internet kann in einer eigens
dafür eingerichteten „Memorial
Wall“ nachgelesen werden, wie
viele bekannte und unbekannte
Künstler:innen Opfer des Nationalsozialismus
geworden sind.
Ein wichtiges Erinnerungsprojekt,
das auch gerade für die jüngere
Generation interessant sein
könnte.
Tanz im öffentlichen Raum
Das NEXO Festival bietet Performances in Parks und Plätzen Freiburgs
Tanztheater im öffentlichen
Raum bietet vom 9.–11. September
und vom 16.–18. September
das NEXO Festival. In echter
Straßentheatermanier gibt es
Tanz auf insgesamt sechs öffentlichen
Plätzen und in Parks
in ganz Freiburg zu sehen. Performen
werden die Freiburger
Tanzensembles VAYA Art of
Human Movement (Tina Halford
/ Raúl Martinez) und Cia
(Nadine Gerspacher) sowie das
spanische Cía martaalonsotejada
(Marta Alonso Tejada / Pablo
Reboleiro Rama). An jedem Festivalabend
werden drei Choreografien
geboten, die die Vielfalt
des zeitgenössischen Tanzes widerspiegeln.
VAYA präsentieren
mit „A Pebble Falling On A Silent
Lake“ eine Komposition aus
Tanz, Musik und Lichtdesign.
Eine Erkundung des vertikalen
Raums im Tanz und ein Spiel
mit der Schwerkraft. Cia / Nadine
Gerspacher präsentiert „RE.“,
ein rohes, explosives Stück. Im
Stil des Street Dance lotet Gerspacher
die Tiefen einer durch
Corona gespaltenen Gesellschaft
aus. Cía martaalonsotejada verknüpfen
Tanz mit Humor und
den szenischen Sprachen von
Theater und Zirkus. „SO-FA(r)
from me...“ erzählt von einem
Paar, das mit dem Tanz die Langeweile
des Alltags bekämpfen
will. Bei ihrer Transformation
wird schließlich auch das Publikum
zum Teil der Performance.
Die Performances werden
durch die Auftritte eines Clowns
heiter ergänzt.
Spielorte: Stühlinger Kirchplatz
(09.09.), Dietenbachsee
(10.09.), Kanonenplatz (11.09.),
Maria-von-Rudloff-Platz
(16.09.), Eschholzpark (17.09.)
und Stadtgarten (18.09.).
Auführungen jeweils 17.30–20
Uhr. Eintritt frei. Weitere Infos:
www.vayamovement.com
Cía martaalonsotejada: „SO-
FA(r) from me...“Foto: Angel Sousa
Zum Abschluss des Tanzfestivals
am 7./ 8./ 9.10. John
Neumeiers „Hamlet 21“: das
Ballett kreist um die Thematik
der Verantwortung für die
Vergangenheit. - Verschiedene
Tanzworkshops, mit denen die
Tänzer:innen des Bundesjugendballetts
in die Stadt hinein
wirken runden das Programm
ab und spiegeln John Neumeiers
Wunsch, durch Tanz mit der Welt
in Verbindung zu treten. Zehn
Tage lang verwandelt sich Baden-Baden
in eine Tanzstadt! Ticket-Hotline:
Tel. 07221/ 3013101
Renate Killmann
azz
JFESTIVAL FREIBURG
17. - 25. SEP. 2022
www.jazzfestival-freiburg.de
8 KULTUR JOKER ThEaTER
Jede Menge Stoff zum Weiterspinnen
Das Theaterkollektiv RaumZeit zeigt Lena Goreliks Kinderstück
„Als die Welt rückwärts gehen lernte“
Ilja Baumeier und
Nic* Reitzenstein
Foto: Meerim Abekova
Joshi und Mira haben die
Schnauze voll von dieser
„stinknormalen ultranervigen
Welt, in der alles wie immer
ist“! – Eine Welt, in der Jungs
in Kleidern ausgelacht werden
und Erwachsene pausenlos ihre
Regeln durchdrücken. Dann
ist eines Morgens plötzlich alles
ganz anders, auf den Kopf
gestellt, verrückt und völlig
verdreht. Und damit auch besser?
– Davon erzählt das erste,
im Januar in München uraufgeführte
und bei den Mülheimer
Theatertagen nominierte
Kinderstück der vielfach ausgezeichneten
Autorin Lena
Gorelik. – Dort war „Als die
Welt rückwärts gehen lernte“
mit Puppenspiel zu sehen, jetzt
feierte das Freiburger Theater
RaumZeit seine Live-Hörspiel-
Premiere im Kommunalen
Kino mit Schauspiel, Musik
und vielen animierten Comics
und Collagen von Jimmy Circeline
Søhus. Angereist kam dazu
auch die Autorin.
Es ist nach der Jugendproduktion
„Das Gesetz der
Schwerkraft“ die dritte, dieses
Mal in Kooperation mit dem
Radio Dreyeckland entstandene
Hörspiel-Inszenierung,
die jetzt auch auf die documenta
in Kassel in den Klangdome
eingeladen wurde. – Ein im
Grunde typisches Umkehrstück
über Identitätsvielfalt, Normen
und Rollen für Kinder ab sechs
Jahren, das von seiner überbordenden
Fantasie und Spielfreude
lebt und so jede Menge Stoff
zum Weiterspinnen bietet. Fantastisch
ist die frech-fröhliche
Bebilderung im Spagat zwischen
Bilderbuch und Trickfilm:
Auf der Leinwand sieht
man erst Joshis, dann Miras
Zimmer als liebevoll ausstaffierte
Karton-Mini-Welt, andere
Schauplätze, wie Schule
oder Bäckerei, sind Fotos, über
die Søhus ihre Illustrationen als
Folien legt und dann animiert.
Die Charaktere sind ausdrucks-
stark und haben viel Dynamik.
Dazu macht Burkhard Finckh
stimmungsvolle Live-Musik
vom Bühnenrand.
Auf einer bunten Bank vor
der Leinwand sitzen Nic* Reitzenstein
und Ilja Baumeier mit
großen Textbüchern. Im Laufe
der turbulenten fünfzig Minuten
werden sie mit Verve, Witz
und immer neuen Stimmen
nicht nur Joshi und Mira spielen,
sondern auch trällernde Socken,
lispelnde Ranzen, beleidigte
Töpfe, alberne Unterhosen,
schlaue Kleider, stinkige Autos
oder ein Eis am Stiel, das selbst
bestimmen will, wer, wo und
wann an ihm leckt… Denn all
diese Dinge entwickeln in der
Anderswelt ihr Eigenleben und
damit auch Wille und Meinung,
wie sich das für echte Anarchie
gehört. – Das ist oft sehr lustig,
in seiner Fülle aber auch komplex
herauszufinden, wer da
gerade tobt und schluchzt: Ist
es Miras Bettdecke, die Zimmertür
oder ihr Hund, Herr
Susi, der gerade von Schuhen
angeknabbert wird? Und was
ist überhaupt gut, wenn nichts
mehr normal ist?
Kontakt für Schulen: Jenny
Warnecke, hauptquartier@
theaterkollektiv-raumzeit.de.
www.theaterkollektiv-raumzeit.
de Marion Klötzer
Wenn am 3. September die
erste Schauspielpremiere der
neuen Saison stattfindet, ist
dies ein bisschen paradox.
Heißt doch Manuela Infantes
Stück ausgerechnet „Wie alles
endet“ und dann wird es
auch noch um den Widerstreit
zwischen linearen und zyklischen
Strukturen gehen. Das
Schöne an Spielzeiten ist ja,
dass sie ein Ende finden, um
im Herbst neuanzufangen. Im
Theater Basel bringt man es
auf 28 Premieren, hinzukommen
acht Wiederaufnahmen.
So wird etwa „Der letzte Pfiff“
von Christoph Marthaler auch
in der Saison 22/23 zu sehen
sein. Gleichzeitig plant er zwei
neue Produktionen für Basel,
eine „unabsehbare Stadterkundungswanderung“
mit dem
Titel „USW“, der wahlweise
die Abkürzung ist für Unabhängige
Soprane Westschweiz,
Unterwassersportwesen oder
Urkorn, Sellerie und Wasabi
sowie eine Inszenierung von
„Der Freischütz“.
Der Spielplan im Schauspiel
weist ausgesprochen zeitgenössische
Züge auf. So wird Lasse
Wie alles weitergeht
Im September geht am Theater Basel die Sommerpause zu Ende
Koch in „Wilhelm Troll“ (Regie:
Jörg Pohl) eine Faktenaustreibung
vollziehen, auf der Suche
nach Staatschefs aus dem
Trash-Fernsehen und rechten
Hipstern, die der Demokratie
feindlich gesonnen sind. Marie
Bues inszeniert die Uraufführung
von Ariane Kochs Debütroman
„Die Aufdrängung“.
Die Parabel der Basler Autorin
über das Verhalten gegenüber
Fremden wurde in diesem Jahr
mit dem Schweizer Literaturpreis
ausgezeichnet. Und „Der
Phönix aus der Währung“ von
Bonn Park hat sich mit dem
Phänomen der „gefährlichen
Gelassenheit“ befasst, die an
der Börse immer dann eintritt,
wenn der Absturz kurz bevorsteht.
Weit in die Geschichte
Basels reicht die Produktion
„Das Narrenschiff“ zurück.
1494 wurde Sebastian Brants
Text in Basel gedruckt, 2022
setzt sich das Ensemble des
Theater Basel mit den Narreteien
auseinander. Neben
einem „Sommernachtstraum“,
inszeniert von Antú Romero
Nunes, der sich zudem mit
den letzten Minuten im Leben
von Molière befasst, mehreren
Kinderstücken, zeigt die
deutsch-iranische Regisseurin
Sahar Rahimi „Die Perser“
als Rechtfertigung des unterlegenen
König Xerxes.
Gleich mit zwei Produktionen
wird Herbert Fritsch am
Theater Basel präsent sein.
Während im Herbst seine
„Salome“ nach der Premiere
am Theater Luzern 2019 am
Rheinknie zu sehen sein wird,
bringt er zu Saisonende die
Ausnahmemusikerin Patricia
Kopatchinskaja mit dem bildenden
Künstler Jannis Varelas
zusammen. Die Koproduktion
mit der Art Basel verspricht
ein neodadaistischer Abend zu
werden. Als Schweizer Erstaufführung
wird das Broadway
Musical „Lady in the Dark“
in Basel zu sehen sein. 1941
spannten Ira Gershwin und
Kurt Weill zusammen und befassten
sich auf der Grundlage
des Buches von Moss Hart mit
der Psychoanalyse. Regisseur
Christof Loy hingegen fügt
die beiden Schlüsselwerke von
Béla Bartók „Der wunderbare
Mandarin“ und „Herzog Blaubarts
Burg“ zu einem Abend
zusammen. Intendant Benedikt
von Peter wird in der Spielzeit
2022/23 „Intolleranza“ von Luigi
Nono, das er 2010 bereits für
das Staatstheater Hannover inszeniert
hatte, für das Theater
Basel adaptieren. Es wird um
Heimat, Fremdsein, Kollektive
und die dritte Wand gehen. Für
Haydns „Schöpfung“ haben der
musikalische Leiter Jörg Halubek
und der Regisseur Thomas
Verstraeten mit Basler Schulen
zusammengearbeitet und so
den Augenblick, mit dem alles
anfing, einer Verjüngungskur
unterzogen. Und auch in dieser
Spielzeit wird dem Nachwuchs
der Hochschule für Musik und
der Hochschule für Gestaltung
und Kunst Basel eine Bühne
gegeben. „Resist“ erforscht
zwei Wochen Widerstände aller
Art und leistet sie in Performances,
Alter Musik, Jazz und
Elektronik.
Es ist die letzte Saison von
Richard Wherlock und der Abschied
kommt in Raten. Bereits
in der letzten Spielzeit feierte
sein Ballett „Heidi“ Premiere,
das wie auch „Empty Thrones“
in der aktuellen Spielzeit
wiederaufgenommen wird.
Ansonsten wird es die unterschiedlichsten
Handschriften
geben. Pontus Lidberg, der das
Danish Dance Theatre in Kopenhagen
leitet, choreografiert
eine Neuinterpretation von
„Giselle“ und auch der Rumäne
Edward Clug setzt sich mit
einem klassischen Stoff auseinander,
beruht „Coppélia“
doch auf E.T.A. Hoffmanns
Novelle „Der Sandmann“, in
der er über die schmale Grenze
zwischen Mensch und Maschine
schreibt. Viele der Abende
reflektieren das Bedürfnis nach
Vielfalt, so choreografieren in
„Imbalanced Parallels“ zwei
Teams miteinander und „Explosiv!“
wird Stücke von Alexander
Ekman und Andonis
Foniadakis miteinander vereinen.
„Ciao Ciao“ wird dann
gänzlich experimentell und
generationsübergreifend, lässt
doch der Schweizer Choreograf
Martin Zimmermann das Basler
Ballettensemble auf zwei
Artisten mit ihrer ganz eigenen
Ästhetik treffen.
Annette Hoffmann
TheaTer / KUNST KULTUr JOKer 9
Das Alien (Florian Wetter)
und die eitle Salome
(Christina Beer)
Foto: Die Immoralisten
Tote Science-Fiction
Das Theater der Immoralisten interpretiert Oscar Wildes „Salome“ als überdrehte wie hoffnungslose Weltraumgroteske
2022. Willkommen im Anthropozän,
eine Zeit, in der sich
der Mensch selbst überlebt hat.
In dieser Gegenwart der Katastrophen
fühlen sich manche
an die Jahrhundertwende 1900
erinnert, an das Fin de Siècle.
Die Zeit schien schon damals
abgelebt, entseelt. Dichter wie
Baudelaire oder Oscar Wilde
schrieben über die Vergänglichkeit
in allem Streben und die
Künstlichkeit einer widernatürlichen
Welt.
Oscar Wildes Bibeladaption
Salome (1893) gilt als Schlüsselwerk
dieser Décadence. Im
Mittelpunkt steht das Verlangen
der eitlen Königstochter Salome
nach dem jüdischen Propheten
Jochanaan, auch bekannt als Johannes
der Täufer. Da der sich
züchtig ihren Avancen erwehrt,
Am ersten Oktober-Wochenende
ist es wieder soweit: Von
jeweils 11 bis 18 Uhr werden
am 1./2. Oktober das malerische
Städtchen Sulzburg und
lässt sie ihn enthaupten. Mag
man den wackeren Propheten
schon bei Wilde bedauern, ergeht
es ihm in der Bühnenfassung
der Freiburger Immoralisten
(Regie: Manuel Kreitmeier)
noch schlechter. Jochanaan
(überzeugend: Florian Wetter)
ist hier ein außerirdisches Wesen,
das auf dem Raumschiff
der letzten überlebenden Menschen
zur Energiegewinnung
gefangen gehalten wird. Der
interstellare Hof des König Herodes
(James Foggin) gefällt
sich währenddessen darin, den
aufgeschobenen Untergang mit
Alkohol und Gummibärchen
auszusitzen und die Verantwortung
für die Zerstörung der Welt
zu leugnen.
Den Einakter Wildes ins Weltall
zu versetzen wirkt zunächst
Die Sulzburg-Laufener Ateliertage bieten ein buntes Kunstprogr
amm
Foto: Veranstalter
Ein Wochenende für die Kunst
Die 31. Sulzburg-Laufener Ateliertage am 1./2. Oktober
der Weinort Laufen wieder zum
Mekka für Kunstliebhaber und
bieten spannende Einblicke in
Kunst und Können von über 40
Aussteller*innen.
überraschend. Ein verrostetes
Raumschiff als Bühnenbild,
die Figuren bunt kostümiert
in Raumanzügen, Militärkleidung
oder, im Falle Salomes
(Christina Beer), im bonbonbunten
90er-Dress. Der Roboter
Narra-bott (Jochen Kruß) stottert
seine Worte mit Dauergrimasse
und der überraschende
Auftritt der Wilde-Ikone Dorian
Gray (Chris Meiser) erinnert
an die Inszenierungen des Duke
David Bowie. Der scheinbar
willkürliche Griff der Immoralisten
in die Mottenkiste der
Science-Fiction ist konsequente
Dekadenzästhetik: Die Zeit
wirkt abgelebt, künstlich. Die
Zukunftsvisionen erscheinen
in Gestalt vergangener Techno-
Utopien – rostig, abgetragen,
überdreht, grotesk.
Angesichts der Angebotsfülle
ist es ratsam, sich zu Beginn des
Rundgangs einen Überblick zu
verschaffen. Flyer mit Smartphone-tauglichem
QR-Code
informieren über Künstler, Art
und Genre genauso wie dies per
Internet möglich ist (www.ateliertage.com)
inklusive coolem
Trailer. Dort wird auch zu den
aktuellen Corona-Verhaltensregeln
informiert.
Zu entdecken gibt es wieder
vieles: von handgefertigt Konventionellem
bis hin zu außergewöhnlich
Innovativem, Filigranes
steht neben Gewaltigem,
Imposantes neben Tollkühnem
– der Reichtum an Kreativität
ist erstaunlich, die Mischung
macht‘s. Zum Konzept der Ateliertage
gehören auch die 21 zum
Teil außergewöhnlichen Ausstellungsorte:
malerische Hinterhöfe,
die keiner kennt, ehemalige
Weinkeller, Privaträume, Werkstätten
und natürlich Ateliers. So
hoffen denn alle Aussteller auf
Fortune mit dem Wetter und damit
verbunden auf wieder viele
Besucher*innen. Natürlich sind
die Künstler*innen ganztags vor
Ort und freuen sich auf anregende
Gespräche, die Austausch
Entsprechend überspannt, karikaturesk
wirken die Figuren,
die mit Freude zur Übertreibung
in Szene gesetzt sind. Das niedlich
aufspielende Roboterduo
Narra-bott und Page (Verena
Huber) erinnert an den R2D2-
Slaptick aus „Star Wars“, der
vulgäre König Herodes in seinem
Weltraumanzug an das Klischee
des größenwahnsinnigen
NASA-Imperialisten. Salome
springt mädchenhaft über die
Bühne, ereifert sich über romantische
Motive und schmachtet
lüstern einem Jochanaan entgegen,
der sich im 80er-Alienkostüm
präsentiert. Nur Salomes
Mutter Herodias (ebenfalls
Chris Meiser) bleibt kein Abziehbild.
Die unnahbare wie
zweifelnde Diva scheint so etwas
wie ein menschliches Individuum
zu sein. Ihre letztlich
ebenfalls zynische Weltsicht
wird dem Publikum etwas langsamer
enthüllt.
Wünscht man diesen Menschen
den prophezeiten Untergang?
Ohne Zögern ordnen sich
die Überlebenden der selbstgemachten
Katastrophe in eine
Reihe mit Figuren wie Hitler,
Stalin oder Leopold II. In ihrer
Ignoranz und ihrem Sadismus
gegenüber dem, das sich ihnen
nicht beugt, bleiben sie konsequentes
Feindbild in einem
konsequenten Untergangsszenario.
Am Ende fühlt man mit
den Robotern und Aliens, den
Unterdrückten und Propheten
einer verbrauchten Zeit.
Weitere Termine: 1.–3. September
und 8.–10. September,
jew. 20.30 Uhr. Fabian Lutz
und spannende Einblicke in die
Entstehungsprozesse der künstlerischen
Arbeiten ermöglichen
und natürlich auch Verkäufe befördern
mögen.
„31. Sulzburg-Laufener-Ateliertage“,
1./2. Oktober, 11-18
Uhr. Weitere Infos: www.ateliertage.com
10 12 KULTUR JOKER INTERVIEW KUNST
Kunsträume Dem Unheimlichen inmitten auf der der Natur Spur
Im Das trinationalen Kunsthaus Bregenz Wettbewerb feiert setzten mit einer sich Ausstellung sechs künstlerische von Jordon Positionen aus dem Dreiländereck durch, die nun
in Wolfson der Ausstellung sein 25-jähriges „Kunsträume“ Bestehenauf der Landesgartenschau in Neuenburg zu sehen sind
Ein abwechslungsreicher Tag Neuenburg ist Goerings Brunnen
auf der Landesgartenschau in
in Bahnhofsnähe sehr se-
Neuenburg – und nachmittags henswert: Mehrere große und
ein Rundgang zu den dort aufgestellten
kleine Findlinge bilden die
Kunstwerken als be-
Brunnenanlage im Fluss, die
sonderes Angebot dieser LGS! auf einen gewonnenen Wettbewerb
zurückgeht und 2013
Es geht vom Stadtpark im
Wuhrloch zu den Rheingärten aufgestellt wurde. Polierte
mit der neu angelegten Rheinterrasse
Schnittflächen sind auch hier
und den Rheinauen. wichtig – sie schimmern mit
Überall gibt es Kunst zu entdecken!
dem fließenden Wasser, das
Im trinationalen Wett-
sich in ein quadratisches Be-
bewerb setzten sich von 36 Bewerbungen
cken ergießt. Diese Art eines
6 künstlerische Po-
begrenzten, aber ästhetischcken
sitionen aus dem Dreiländereck markanten Eingriffs in den
durch. Konkrete Beispiele bieten
Stein ist charakteristisch für
die Arbeiten von CW Loth den Bildhauer Bernd Goering.
und Bernd Goering, die bildhauerisch-plastische
Für den Werkstoff Holz ist hin-
Arbeiten gegen CW Loth ein Aktuellist.
gestaltet haben. Loth und Goering
Er hat eine eigene Schnitt-
sind klassische Bildhauer, technik entwickelt, durch die
die ihr „Handwerk“ als Künstler
er mehrteilig erscheinende
gelernt haben. Beide sind Skulpturen erschafft, die aber
seit Jahren im Kunstbereich im Holz miteinander verbunden
bleiben. So auch sein
erfolgreich tätig – Loth mit
Holzskulpturen, Goering mit Hochboot von 2013. Es ist an
Steinarbeiten. Goering präsentiert
der Rheinterrasse Richtung
seine viergeteilte Skulptur Rhein passend aufgestellt.
an einer markanten Wegsituation
Senkrecht erhebt sich eine
Jordan im Stadtpark. Wolfson: „Artists Der Findling Friends Racists“, Stützform, 2020, die Installationsansicht,
das Boot hoch
mit Foto: ca. Markus 1 m Tretter. 30 Höhe Courtesy zeigt Jordan in der Wolfson in Studio der und Waagerechten The George Economou hält. Collection © Jordan Wolfson, Kunsthaus
neuen, Bregenz versetzten Zusammenfügung
Standort und Deutung sind
vier polierte Granit-
mit dem Titel Hochboot ver-
flächen, Jordon die Wolfson für die wurde Anrainerstaaten
schon bunden: sei nicht Mit die dem Welt Schiff zu heilen. geht hen unter anderem mit einer gay. I’d like to be a poet. This
mit vielen des Etiketten Rheins symbolisch bedacht. es Schließlich zu neuen ist Ufern Künstler. ... so wie Einzelschau des 1980 gebore-
is my house“: Wolfson leiht
stehen: Bizarr, Schweiz, Borderline Frankreich, verrückt. Neuenburg: Wenn das Kunsthaus Eine Stadt Bregenz geht nen Amerikaners begeht, ist „Female Figure“ für diese Sätze
Deutschland, Er selbst sagt, Niederlande. seine Aufgabe In zum nun Rhein! sein 25-jähriges Beste-
dies durchaus ein Statement.
seine eigene Stimme. Doch,
Manchen gilt er als Enfant was davon überhaupt wahr ist,
terrible, anderen als Vorreiter.
darf man sich aussuchen. Im
Seit er von New York nach Foyer des Kunsthaus Bregenz
ATELIERS 2022
Los Angeles gezogen ist und jedenfalls steht ein Text Wolfsons,
in dem er auch auf „Fe-
verstärkt mit Animatronikern
zusammenarbeitet, sind Roboter-Skulpturen
male Figure“ Bezug nimmt.
entstanden, „Ich habe über die Idee nachmale
die menschliche Bewegungen gedacht, mich als Autor einer
perfekt nachahmen. „Female Fiktion zu sehen, in der das,
Figure“ war bereits 2014 bei von dem die Skulptur sagt,
der Art Basel in „14 Rooms“ dass es wahr ist, nicht wahr ist
zu sehen gewesen, im Kunsthaus
– nicht ich bin. Aber natürlich
Bregenz wird man in ei-
ist es wahr und bin ich es.“ Mit
ner zehnköpfigen Hubert Gruppe Vaxelaire: in Rheinmarke solchen Taschenspielertricks
2022
Vogtsburg
die dritte Etage zu der Figur muss man rechnen bei der
gelassen. Eine dritte Steinarbeit steht wassermarken Kunst von Jordon und Wolfson. nimmt deren
In Warncharakter einem Interview auf. hat Ein er
als „Female Skulptur Figure“ in den ist Rheinauen, eine Roboter
aber nicht gewordene als behauene Sexphantasie: Form. im einmal Außenraum gesagt, dass unerwartetes
Trick-
im Kaiserstuhl
platinblonde Der Künstler Hubert Haare Vaxelaire bis zum Medium ster schon zeigt immer sich mochte. in der vielteiligen
Und
Hintern, aus Saint-Louis der vom ist weißen einer Negligé
der
obwohl Arbeit er sich „Passerelle“ dagegen ver-
der
Vernissage „BADEN GEH‘N“
französischen kaum bedeckt Wettbewerbs-
ist, straffe beiden wehrt, ist französischen Wolfson eben Künstler selbst
Brüste, teilnehmer. Overkneestiefel Er sucht und sammelt
Steine weiße Handschuhe. – hier natürlich Die Muller. Poser“ hat Ihre das Konzeption Unheimliche stellt
und Hugo ein Trickster. Mareille In und „Raspberry Vincent
lange
Freitag 30. September 19 Uhr
ten flach Wand sind, verbunden um gut aufeinander und kehrt paarweise Videoarbeit, die die Abbildung reale Straßenszenen
in mit Landschaft Animationen und ver-
Na-
von
im „Wachthiisli“, Bachstr. 1, Oberrotweil
dem geschichtet Betrachter werden Rücken zu können. zu. Akten
Sobald Sein künstlerisches die Gesichtserkennung Vorgehen
zeigt wahrnimmt, sich als sogenannte beginnt sie ale selbst Maske einen hängt Auftritt am als üppigen Skin
turmasken bindet und verbindet. der der Künstler Eine re-
einen
Samstag 1. Oktober 14 –18 Uhr derart Setzung. geschmeidig Vaxelaire und arbeitet lasziv Kirschbaum in Paris hat. Man ganz muss in der auf Nähe. das
Fr. 19 – 22 Uhr, Sa. 10 – 19 Uhr, So. 10 – 17 Uhr
zu unmittelbar tanzen als in sei und ihr mit ganzes der Das Entstehungsjahr Material der 2012 Masken schauen, wurde
ansonsten vor Ort hält in man den die Vogesen Virus-
www.originale-freiburg.de, Eintritt: 5 €
Leben Natur, gestaltet ein Tabledance. Installationen Und
Sonntag 2. Oktober 11–18 Uhr
sie mit reagiert Nähe zur auf Landart. Blickkontakt, Seine gefunden, modelle, die geformt in Einrichtungshäusern
und dann
Skulptur Rheinkiesel ist in mit verschiedenen einem Stab
mit Färbungen, der weitgehend die möglichst verspiegel-
Fotoaufnahmen ein niedlich-infantiles vor (hier Gesicht. als
Foliendrucke Die Comicfigur aufgehängt), leitet durch die
als umherspringen Objekt fotografiert. und
Steinarbeit dem sie ihn aus hält. Rheinkieseln Schwarze
ist feindselige eine Würdigung Augen der schauen ver-
Die über Maske die Straßen dient dann New in Yorks den
jeweils
www.offene-ateliers-vogtsburg.de
www.facebook.com/offeneateliersvogtsburg
einen schwundenen aus einer Rheinmarken.
dunkelgrünen Aktfotos hüpfen für nicht eine Visualisierung
in erster Linie
www.instagram.com/offeneateliersvogstburg
Hexenmaske So steht dieses an. Kunstwerk „My mother im der von Anonymisierung Corona. Doch es der ist Menschen,
das
is Bereich dead. My der ehemaligen father is dead. Hoch-
I’m
HI-Virus, sondern das aus unterstreicht einem
mit
OFFENE
Jordan Wolfson: „Female Figure“, 2014, Installationsan.
Foto: Markus Tretter. Courtesy Jordan Wolfson Studio, David Zwirner und Sadie
Coles HQ, London © Jordan Wolfson, Kunsthaus Bregenz
roten Blutkörperchen gefüllten
Kondom in die Welt gelassen
wird. Der Raspberry Poser
verliert zu Songs von Lady
Gaga und Paul Simon zunehmend
die Contenance und hat
sich gleich zu Beginn des Videos
vor einem La Perla-Laden
den Bauch aufgeschlitzt. Distanz
kennt die Kunst Jordan
Wolfsons nicht.
Seine Ausstellung im Kunsthaus
Bregenz wirkt wie eine
frühe Retrospektive, doch
„Artists Friends Racists“ und
einige Wandobjekte sind in
den letzten beiden Jahren unter
dem Foto: Eindruck S. Meier-Faust der Krise entstanden.
Während die Wandarbeiten
die naturgegebene analoge dreidimensionale
Verbindung Collagen des sind, menschlichen die unter
emotionale
einem Daseins angedeuteten mit seiner natürlichen Pappdach
das Umgebung. Foto einer Die Masken Geisha sind mit
Werbung nur Mittler für – Pizza Passerelle verbinden, – dieses
Vorgangs in „Artists und werden Friends im
entstehen
Racists“ Umfeld ihrer über Entstehung Ventilatoren der
Hologramme, Natur zurückgegeben. die einander
schnell SMF Termine ablösen: der Zahlen, Kunstführungen
dem im Netz, September Werkzeuge mit und Su-
Fotos
aus
Davidsterne, sanne Meier-Faust: die mit 2./7./15.9. Händen
von je 14:30 Comicfiguren Uhr (90 Min.), ausgestattet Treffpunkt:
Die Stadtpark Populär-Kultur am Wuhr-
ist
sind.
Spiegel loch, Kastaniengarten von Ängsten und (Nähe auch
ein Stadtparkbühne), bisschen Grund, Kosten sich 5,- zu €
fürchten. + Eintritt LGS (für Jugendliche
Jordan bis einschl. Wolfson. 17 Kunsthaus Jahre frei)
Bregenz, Landesgartenschau Karl Tizian Neuenburg
bis 3. Mo Oktober bis So 2022. 10 bis
Platz,
Bregenz. 18
Uhr, Do 10 Susanne bis 20 Meier-Faust Uhr. Bis 9.
Oktober 2022.
Annette Hoffmann
Kunst KuLtuR JOKER 11
Malen aus innerem Antrieb und Begeisterung
Das Museum Frieder Burda zeigt die Ausstellung „Die Maler des Heiligen Herzens“ mit Werken aus der Sammlung
des Kunsthändlers Wilhelm Uhde
André Bauchant, Le triomphe de Neptune, 1929 Sammlung Zander © VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Die Farben leuchten. Meist
ist der Himmel blau und das
Gras saftig grün. Über den
Gesichtern liegt oft ein rätselhaft
archaischer Ausdruck.
Wer will sich daran stören,
dass die Köpfe viel zu groß
sind für die klein geratenen
Hände und Füße, wenn über
diesen Bildern eine Art unschuldiger
Zauber liegt? Diesem
Zauber verfiel nach dem
Ersten Weltkrieg der bedeutende
Sammler und Kunsthändler
Wilhelm Uhde. Er
nannte die pinselführenden
Autodidakten „Die Maler des
Heiligen Herzens“. Mochten
Andere schwarze Quadrate
malen oder ihre Motive kubistisch
zerlegen. Im Museum
Frieder Burda in Baden-
Baden kann man bis zum 20.
November den Charme der
„Maler des Heiligen Herzens“
kennenlernen.
Wilhelm Uhde entdeckte die
nicht an Akademien ausgebildeten
Künstler eher zufällig.
Der eine hatte ein Bild bei
einem Trödelhändler hängen,
von der anderen stand ein
Stillleben auf einem Stuhl in
der Wohnung eines befreundeten
Paares. Uhde mochte
sich mit dem Modernismus
der 20er Jahre nicht anfreunden.
Ihm gefielen die klaren
Motive, die strahlenden Farben,
die Zugänglichkeit der
Gemälde von Menschen, die
aus Begeisterung und innerem
Antrieb malten. Der Bekannteste
unter ihnen dürfte Henri
Rousseau sein. Uhde präsentierte
Rousseaus Werke zusammen
mit denen von André
Bauchant, Camille Bombois,
Séraphine Louis und Louis
Vivin 1928 in Paris in einer
Ausstellung mit dem Titel
„Maler des Heiligen Herzens“.
Dass die Proportionen der
dargestellten Personen bei André
Bauchant nicht stimmen,
übt einen ganz eigenen Reiz
aus. Der weißbärtige Mönch
zum Beispiel scheint sich neben
der Säule am Bildrand
gerade wie ein Geist materialisiert
zu haben, das Gesicht
mit den dunklen Augen wirkt
archetypisch – genau so stellt
man sich das Gesicht eines
Mönchs vor. Bauchants Faszination
durch die griechische
Antike kommt in verspielten,
fantastischen Gemälden zum
Ausdruck, in denen die Götter
immer wie frühe Hippies
wirken. Als gelernter Gärtner
liebte Bauchant Blumen. Seine
Magnolienblüten vor dunklem
Grund sind keine zarten
Exoten, sondern kraftvoll und
üppig.
Séraphine Louis arbeitete
in der ersten Hälfte ihres langen
Lebens als Putzfrau und
Haushälterin. Ihre Stillleben
sind eine echte Überraschung.
Der Bilderrahmen kann sie
kaum halten, die züngelnden,
in Rot-, Rost- und Gelbtönen
leuchtenden Blüten und die
wild wuchernden Blätter. Ihre
Kirschen erinnern an Weihnachtskugeln,
ihre Blüten in
Blumensträußen an Pfauenfedern
und haarige Raupen.
Louis ging es nicht um eine
detailgetreue Abbildung. Alle
ihre Stillleben sind genau das
nicht, still, sondern strahlen
eine mitreißende Dynamik
aus.
Camille Bombois hat vieles
gemacht, unter anderem trat
er als Ringkämpfer auf Jahrmärkten
und im Zirkus auf.
Daran erinnert ein Bild, das
den Betrachter zum Komplizen
macht. Gemeinsam mit
der Tänzerin und dem weiß
geschminkten Pierrot lugt
man durch einen Spalt im
Vorhang: wie viele Zuschauer
sind wohl gekommen? Bombois
zeichnet sich durch einen
direkten, plakativen Stil aus.
Von handwerklichem Können
zeugt das Gemälde der Mühle
am Wasser, auf dessen glitzernder
Oberfläche sich perfekt
die Mühle und die Bäume
spiegeln. Eine gelassene Ruhe
liegt über Bombois‘ Bildern.
Henri Rousseau dagegen
erweist sich in den gezeigten
Werken als Meister beunruhigender
Dramatik. Seine
Himmel sind nicht blau. Gewitterwolken
drohen über der
Mühle, der Wasserlauf zieht
den Blick zum Gebäude und
die hoch aufragenden Bäume
leiten den Blick weiter zum
aufziehenden Unwetter. Wasserläufe
machen eine Biegung
so dass man sich fragt, was
wohl dahinter liegt. Zwischen
der Naturidylle aus herrlich
grünem Blattwerk schlägt der
Löwe seine Zähne in den Nacken
der Antilope.
Jagdszenen geraten bei dem
pensionierten Postangestellten
Louis Vivin zu erstaunlich
heiteren Gemälden. Im
Vordergrund stehen sich eine
Raubkatze und ein Elefant gegenüber,
an den dahinter aufgereihten
Palmen kann man
einen Affen und eine Schlange
entdecken. Auf einem anderen
Bild scheinen sich die Hunde
über den empörten Keiler zu
Camille Bombois, Nu au collier, undatiert
Sammlung Zander © VG Bild-Kunst, Bonn 2022
amüsieren. Bei der Darstellung
von Gebäuden wie dem
Pariser Trocadéro machte sich
Vivin die Mühe, praktisch jeden
Stein einzeln zu malen. Er
wäre ein hinreißender Kinderbuch-Illustrator
gewesen, da
seine Werke einen fröhlichen
Charme ausstrahlen.
Ein Raum der Ausstellung
ist Wilhelm Uhde selbst gewidmet,
der als deutscher
Kunsthändler in Paris in der
www.galerie-claeys.de _ Kirchstraße 37 _ 79100 Freiburg
_ Der wundersame Weg einer Blume
16.09.-29.10.2022
Detel Aurand
( galerie claeys
ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
ein ebenso aufregendes
wie aufreibendes Leben
führte.
„Die Maler des Heiligen
Herzens“. Museum Frieder
Burda, Lichtentaler Allee
8b, 76530 Baden-Baden,
Kinder bis 8 frei, www.museum-frieder-burda.de.
Bis
20.11.2022.
Nike Luber
12 KULTUR JOKER KUNST
Kunsträume inmitten der Natur
Im trinationalen Wettbewerb setzten sich sechs künstlerische Positionen aus dem Dreiländereck durch, die nun
in der Ausstellung „Kunsträume“ auf der Landesgartenschau in Neuenburg zu sehen sind
Ein abwechslungsreicher Tag
auf der Landesgartenschau in
Neuenburg – und nachmittags
ein Rundgang zu den dort aufgestellten
Kunstwerken als besonderes
Angebot dieser LGS!
Es geht vom Stadtpark im
Wuhrloch zu den Rheingärten
mit der neu angelegten Rheinterrasse
und den Rheinauen.
Überall gibt es Kunst zu entdecken!
Im trinationalen Wettbewerb
setzten sich von 36 Bewerbungen
6 künstlerische Positionen
aus dem Dreiländereck
durch. Konkrete Beispiele bieten
die Arbeiten von CW Loth
und Bernd Goering, die bildhauerisch-plastische
Arbeiten
gestaltet haben. Loth und Goering
sind klassische Bildhauer,
die ihr „Handwerk“ als Künstler
gelernt haben. Beide sind
seit Jahren im Kunstbereich
erfolgreich tätig – Loth mit
Holzskulpturen, Goering mit
Steinarbeiten. Goering präsentiert
seine viergeteilte Skulptur
an einer markanten Wegsituation
im Stadtpark. Der Findling
mit ca. 1 m 30 Höhe zeigt in der
neuen, versetzten Zusammenfügung
vier polierte Granitflächen,
die für die Anrainerstaaten
des Rheins symbolisch
stehen: Schweiz, Frankreich,
Deutschland, Niederlande. In
Neuenburg ist Goerings Brunnen
in Bahnhofsnähe sehr sehenswert:
Mehrere große und
kleine Findlinge bilden die
Brunnenanlage im Fluss, die
auf einen gewonnenen Wettbewerb
zurückgeht und 2013
aufgestellt wurde. Polierte
Schnittflächen sind auch hier
wichtig – sie schimmern mit
dem fließenden Wasser, das
sich in ein quadratisches Becken
ergießt. Diese Art eines
begrenzten, aber ästhetischmarkanten
Eingriffs in den
Stein ist charakteristisch für
den Bildhauer Bernd Goering.
Für den Werkstoff Holz ist hingegen
CW Loth ein Aktuellist.
Er hat eine eigene Schnitttechnik
entwickelt, durch die
er mehrteilig erscheinende
Skulpturen erschafft, die aber
im Holz miteinander verbunden
bleiben. So auch sein
Hochboot von 2013. Es ist an
der Rheinterrasse Richtung
Rhein passend aufgestellt.
Senkrecht erhebt sich eine
Stützform, die das Boot hoch
in der Waagerechten hält.
Standort und Deutung sind
mit dem Titel Hochboot verbunden:
Mit dem Schiff geht
es zu neuen Ufern ... so wie
Neuenburg: Eine Stadt geht
zum Rhein!
ATELIERS 2022
OFFENE
Vogtsburg
im Kaiserstuhl
Vernissage „BADEN GEH‘N“
Freitag 30. September 19 Uhr
im „Wachthiisli“, Bachstr. 1, Oberrotweil
Samstag 1. Oktober 14 –18 Uhr
Sonntag 2. Oktober 11–18 Uhr
www.offene-ateliers-vogtsburg.de
www.facebook.com/offeneateliersvogtsburg
www.instagram.com/offeneateliersvogstburg
Hubert Vaxelaire: Rheinmarke 2022
Eine dritte Steinarbeit steht
als Skulptur in den Rheinauen,
aber nicht als behauene Form.
Der Künstler Hubert Vaxelaire
aus Saint-Louis ist einer der
französischen Wettbewerbsteilnehmer.
Er sucht und sammelt
Steine – hier natürlich
Rheinkiesel in verschiedenen
Färbungen, die möglichst
flach sind, um gut aufeinander
geschichtet werden zu können.
Sein künstlerisches Vorgehen
zeigt sich als sogenannte
Setzung. Vaxelaire arbeitet
unmittelbar in und mit der
Natur, gestaltet Installationen
mit Nähe zur Landart. Seine
Steinarbeit aus Rheinkieseln
ist eine Würdigung der verschwundenen
Rheinmarken.
So steht dieses Kunstwerk im
Bereich der ehemaligen Hochwassermarken
und nimmt deren
Warncharakter auf. Ein
im Außenraum unerwartetes
Medium zeigt sich in der vielteiligen
Arbeit „Passerelle“ der
beiden französischen Künstler
Hugo Mareille und Vincent
Muller. Ihre Konzeption stellt
Fotoaufnahmen vor (hier als
Foliendrucke aufgehängt), die
paarweise die Abbildung von
Akten in Landschaft und Naturmasken
verbindet. Eine reale
Maske hängt am üppigen
Kirschbaum ganz in der Nähe.
Das Material der Masken wurde
vor Ort in den Vogesen
gefunden, geformt und dann
jeweils als Objekt fotografiert.
Die Maske dient dann in den
Aktfotos nicht in erster Linie
der Anonymisierung der Menschen,
sondern unterstreicht
Foto: S. Meier-Faust
die naturgegebene emotionale
Verbindung des menschlichen
Daseins mit seiner natürlichen
Umgebung. Die Masken sind
nur Mittler – Passerelle – dieses
Vorgangs und werden im
Umfeld ihrer Entstehung der
Natur zurückgegeben.
SMF Termine der Kunstführungen
im September mit Susanne
Meier-Faust: 2./7./15.9.
je 14:30 Uhr (90 Min.), Treffpunkt:
Stadtpark am Wuhrloch,
Kastaniengarten (Nähe
Stadtparkbühne), Kosten 5,- €
+ Eintritt LGS (für Jugendliche
bis einschl. 17 Jahre frei)
Landesgartenschau Neuenburg
bis 3. Oktober 2022.
Susanne Meier-Faust
KUnst KULtUR JOKER 13
Patrick Hughes:
„Under the Stairs“
Foto: Patrick Hughes,
Reverspective Ltd
Zhuang Hong Yi:
„Afternoon“
Foto:
Zhuang Hong Yi
Perspektive) gestalteten Werke
Patrick Hughes durch Philosophie,
Kunst und Architektur
als Elemente der Kultur geprägt,
sieht Zhuang Hong Yi
in seinem Werk vor allem Elemente
der Natur und deren Farben.
Oft ist Zhuang Hong Yi
auf Reisen, sieht Blumenmeere
aus dem Flugzeugfenster und
gestaltet seine prachtvollen
Blumenreliefs, die „Flowerbeds“,
aus diesen schillernden
Erinnerungsbildern. Nach chinesischer
Tradition faltet er das
Reispapier, gestaltet daraus
ungegenständliche Flächen,
die je nach Standpunkt plötzlich
ihre Farbe wechseln.
Seinem Publikum möchte
Zhuang Hong Yi den Genuss
der Farbe nahebringen. Es
bleibt kein Zweifel, dass ihm
das gelingt. Ebenso, wie es
Patrick Hughes gelingt, Raum
zu einer Sache zu machen, die
uns nicht mehr so sicher und
gesetzt vorkommt wie zuvor.
Und so stolpert man ein bisschen
aus einer Ausstellung, die
einem das Sehen neu beibringen
oder eben verwirren kann.
„Rendezvous der Illusionen.
Patrick Hughes & Zhuang
Hong Yi“. Kunsthalle Messmer
in Riegel. Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, 10–17
Uhr, feiertags geöffnet. Bis
23.10.22.
Fabian Lutz
Und das Bild kippt
Eine faszinierende Doppelausstellung in der Kunsthalle Messmer zeigt
die illusionistische Kunst Patrick Hughes‘ und Zhuang Hong Yis
Ein prächtiges Bildrelief
hängt an der Wand. Zahlreiche
Blumen, zusammengesteckt
aus hunderten gefalteten
Reispapieren, alle fein
koloriert. Ein einnehmender
Anblick und doch geht man
irgendwann weiter. Ein paar
Schritte und vielleicht noch
ein letzter Blick zurück und
– was? Eben noch in einem
schillernden Türkis, hat sich
das ganze Relief aus dem
anderen Blickwinkel plötzlich
in dunkles Lila gefärbt. So
plump es klingt: Man traut seinen
Augen kaum. Der chinesische
Künstler Zhuang Hong
Yi ist ein Meister der farbprächtigen
Illusionen. Immer
wieder führt er sein Publikum
an den Augen herum.
So frech das klingt, so sehr
trifft das auch auf die Werke
des Briten Patrick Hughes zu.
Hughes bringt die Ebenen der
Realität mit seinen multiperspektivischen
Raumbildern
gehörig durcheinander. „Rendezvous
der Illusionen“ heißt
die Ausstellung, die die beiden
international renommierten
Stars der OP-Art (optische
Kunst) im beschaulichen Riegel
am Kaiserstuhl erstmals
zusammenbringt.
Jürgen A. Messmer, Kunstsammler
und Museumsgründer,
kennt die Künstler schon
seit einiger Zeit. Die beiden
Illusionisten einmal zusammenzubringen,
einander persönlich
vorzustellen, blieb sein
lange gehegter Wunsch. Sichtbar
begeistert äußert sich auch
Zhuang Hong Yi. Noch nie
hätte er an einem so wunderbaren
Projekt mitgewirkt. Die
Kunst des gut 20 Jahre älteren
Patrick Hughes hätte ihn schon
lange begleitet, schockiert wie
fasziniert.
Faszinierend sind die gemalten
Kompositionen des
Briten in der Tat. Bibliotheken,
Kunstwerke, Strände – sie bieten
den räumlichen Hintergrund
unwirklich präziser Collagen.
Türen, Häuser, Landschaften
wirken verdoppelt,
verdreifacht, fallen ineinander
und wölben sich je nach Blickwinkel
dreidimensional weit
über ihren Rahmen hinaus.
Zu Zeiten der VR-Technologie
glaubt man einen elektrischen
Zauber dahinter, aber doch
ist es nur das Auge, mit dem
Hughes so kunstvoll spielt.
Seine kinetische Kunst, so der
Künstler, bewege sich ohne
Motoren, die Bewegung ins
Bild bringen die Betrachtenden.
Zur Erläuterung nennt der
auch als Kunsttheoretiker tätige
Hughes das Phänomen der
Relativität des Standpunkts.
Man sitzt im Zug, glaubt, man
selbst bewege sich, aber am
Ende ist es der Nachbarzug,
der fährt.
Sind die mittels der selbstentwickelten
Technik der „Reverspective“
(dt. umgekehrte
20220811_rz_Fashiondays_Anzeige_90x130.indd 1 11.08.22 17:31
14 KULTUR JOKER KUnsT
Den feministischen Kampf partizipativ erlebbar machen
Die Feministische Geschichtswerkstatt präsentiert in Kooperation mit dem Archiv für Soziale Bewegungen die Ausstellung
„Aufbrechen. 50 Jahre Neue feministische Bewegungen in Freiburg“ – im Alten Wiehrebahnhof und ArTik
Frauen Tribunal 1976
Den Künstler*innen über die Schulter blicken
Offene Ateliers Vogtsburg 2022 vom 30. September bis 2. Oktober
Das Kunstforum Vogtsburg
lädt vom 30. September bis 2.
Oktober zum 24. Mal zu den
Offenen Ateliers 2022 ein, die
längst zu einem festen Bestandteil
des Vogtsburger Kulturlebens
geworden sind.
Dieses Jahr zeigen sich die
Offenen Ateliers in einem kompakteren
Format: 11 Ateliers in
den Stadtteilen Oberrotweil,
Niederrotweil, Bickensohl und
Burkheim sind geöffnet. Dreizehn
Künstler*innen aus den
Bereichen Bildende Kunst sowie
Angewandte Kunst lassen
sich über die Schulter blicken.
In Oberrotweil zeigt Frank
Lennig Malerei und Skulptur,
teils abstrakt, teils der menschlichen
Figur angelehnt. Simone
Rosenow präsentiert neben dynamischen
Zeichnungen und
Malerei Künstlerbücher. Ihr
gemeinsames Buch ‚finde kitzligeres’
mit Zeichnungen von
Foto: FemArchiv
Rosenow und Gedichte von
Kallauka, im letzten Jahr bei
den offenen Ateliers vorgestellt,
ist inzwischen veröffentlicht. Im
Atelier von Jutta Bleichner gibt
es eine nicht alltägliche Lichtinstallation
mit Eiern zu entdecken.
Bei Max Galli und den
Brüdern Axel und Ralf Killian
steht die Fotografie zentral: das
Oeuvre Gallis umfasst Landschaften,
Architektur, Länderporträts
sowie journalistische
Dokumentationen. Axel und
Ralf Killian präsentieren eine
feine Auswahl schwarz-weiß
Fotografien. Begleitend im
Atelier der Killians präsentiert
Jutta Maßholder aus Schelingen
ihre geschwungenen Marmorskulpturen.
In Niederrotweil
kann man bei Katalin Jung
Schmuckdesign – farbenfrohe
Edelsteine und erlesene Perlen,
in Silber und Gold eingefasst
– und bei Birgit Greshake
BHKP
Bammerthüsli Kunst Projekte www.bammerthuesli.de
Die Bewegung für die Rechte
von Frauen* und FLINTA*
(FrauenLesbenInterNichtbinärTransAgender)
gestaltet
sich bereits seit Jahrzehnten
als nicht enden wollender Kulturkampf,
der immer wieder
(Menschen)-rechte erkämpft,
aber auch Rückschritte ertragen
muss – zuletzt in den USA zu
beobachten.
In Freiburg gründete sich vor
genau 50 Jahren nach dem Vorbild
der US-amerikanischen
Frauenbewegung eine neue
feministische Bewegung. Im
Herbst 1972 taten sich Studentinnen
der Pädagogischen Hochschule
zu einer eigenständigen,
zu Beginn noch namenlosen
Gruppe zusammen – wenige
Zeit später folgte aus dem Umfeld
des Soziologischen Seminars
an der Universität Freiburg
ein weiterer feministischer Zusammenschluss.
Anlässlich 50 Jahre Neue feministische
Bewegungen in
Freiburg organisiert nun die Feministische
Geschichtswerkstatt
in Kooperation mit dem Archiv
für Soziale Bewegungen eine
Ausstellung mit begleitendem
Programm im ArTik sowie im
Alten Wiehrebahnhof. Historischer
Schwerpunkt der Ausstellung
sind die 1970er bis
1990er Jahre, zu denen es verschiedene
Themeninseln für die
Besuchenden geben wird. „Wir
möchten und können keine vollständige,
geradlinige Erzählung
der feministischen Bewegung
wiedergeben, weil es eine solche
nicht gibt“, erklärt das Team.
Stattdessen widmeten sich Arbeitsgruppen
einzelnen Geschichten,
die durch Archivmaterial
aufgearbeitet wurden und
nun den Besucher*innen mittels
historischer Fotografien, Plakate
und griffbereiten Texten eine
teils lückenhafte Reise durch
die feministische Geschichte
Freiburgs ermöglichen.
Lückenhaft deshalb, weil
das Archiv kaum Material intersektionaler
Gruppen, wie
beispielsweise FLINTA* mit
Migrationshintergrund oder
mixed-abled Personen, aus
dem gewählten Zeitraum besitzt.
Clever gelöst haben die
Organisator*innen das Problem
durch einen partizipativen Ansatz:
Entlang der Chronologie
in den Ausstellungsräumen wird
es leere Bilderrahmen an Stellen
historischer Lücken geben
– ausliegende Post-its sollen die
Besucher*innen dazu einladen,
die Ausstellung selbstständig
mit fehlenden feministischen
Gruppen oder historischen Fakten
zu ergänzen und so in einen
gemeinsamen Diskurs zu treten.
Aufbrechen. 50 Jahre Neue
feministische Bewegungen in
Freiburg. Kooperation der Feministischen
Geschichtswerkstatt
und des Archivs für Soziale
Bewegungen. Zu sehen im ArTik
und Alten Wiehrebahnhof. 10.
September bis 15. Oktober 2022.
Malerei – figürlich bis abstrakt
sowie vergoldete Objekte – entdecken.
In Bickensohl öffnet der
Bildhauer Jacques Millet seine
Tore und präsentiert organische
Skulpturen und Plastiken aus
Stein, Holz und Bronze.
Jan Douma zeigt in Burkheim
abstrakte Skulptur, Malerei und
Druckgrafik. Seine Themen drehen
sich um Zwischenbereiche,
Übergänge, Zusammenspiel von
Form, Material und Oberfläche.
Andreas Färber präsentiert
stimmungsvolle Fotos, vorwiegend
entstanden im Kaiserstuhl,
im Schwarzwald und in der
Wutachschlucht. Nebenan zeigt
Angelique Eckstein farbenfrohe
Malerei in Acryl, Öl und Mischtechnik.
Obendrein lädt das Art-
Café zu einer kunstvollen Pause
bei Kaffee und hausgemachtem
Kuchen ein.
Kick-off der Offenen Ateliertage
ist am 30. September, 19
Uhr im Wachthiisli, dem ältesten
Gebäude Oberrotweils.
Hier findet die Vernissage zur
gemeinsamen Ausstellung unter
dem Motto “Baden geh‘n“
statt. Damit nimmt die Gruppe
wieder einmal Bezug zum Ort
und seiner Geschichte, aktuell
die Erneuerung der in die Jahre
gekommenen Badeanstalt. Nicht
nur der historische Bezug, sondern
auch die Mehrdeutigkeit
des Themas “Baden geh‘n“ wird
in den Kunstwerken zu finden
sein.
Offene Ateliers: 1. Oktober,
14–18 Uhr. 2. Oktober, 11–18
Uhr. Weitere Infos: www.offeneateliers-vogtsburg.de
Axel Killians Foto ist Titel der gemeinsamen Aktion „Baden geh‘n“ der teilnehmenden Künstler*innen
© Axel Killian
KUnst KULtUR JOKER 15
Minimalistische Illusionen
„Backspace. Sebastian Dannenberg“ im PEAC Museum Freiburg
Die Ausmaße von „Pyramids“
sprengen mit über vier auf
vier Metern das Übliche. Um
die orangefarbene Fläche auf
die Wand im PEAC Museum
zu bringen, wird es ein Gerüst
gebraucht haben. Aber nicht
dieses. Denn Sebastian Dannenberg
hat Stahlrohre direkt
auf die Farbfläche geschraubt.
Und da dieses Gerüst keine
Bretter hat, kann man die Spuren
des Malens verfolgen. Wie
er den Pinsel ansetzte und ihn
führte. Die Materialien, mit
denen Dannenberg arbeitet,
sind funktional, man könnte
sie in der näheren Umgebung
des PEAC Museum im Baumarkt
finden. Auf den Gipskartonplatten,
mit denen er in
einem der folgenden Räume
eine Art Paravent stellt, kann
man den Produktnamen le-
vor, die es nicht hat. So muss
man angesichts von „space
safer“, einer Arbeit von 2018,
an einen Handtuchhalter denken,
obwohl man weiß, dass
Dannenberg hier Malerei und
Plastik zusammenführt und
keineswegs unter die Designer
gegangen ist. Wie nur wenige
zuvor reagiert der bei Bremen
lebende Künstler auf die
Sammlung und die Räume.
So zieht sich auf einer Handbreit
hohen weißen Bahn ein
schwarzer Streifen vom Boden
hin zur Wand, die im gegenüberliegenden
Raum weitergeführt
wird bis die Farbe
ausläuft.
Manchmal sind die Eingriffe,
um die alles dominierende
Struktur der Raumfolge
aufzulösen, subtiler. Da reicht
wie in „Colour remastered“
Raum sechs den Saalzettel geschrieben
hat und andererseits
dass Albers‘ Siebrucke aus der
Sammlung so etwas wie der
Nukleus dieses Raumes sind,
um den Arbeiten von Fred
Sandback, Antonio Scaccabarozzi
oder Stephan Baumkötter
kreisen. Sie werden neben
eigenen Werken Dannenbergs
in einer Art Petersburger Hängung
präsentiert. Auf die Räume
hat Sebastian Dannenberg
mehrere Textarbeiten verteilt,
deren Großbuchstaben nach
links gewendet und an einer
Schiene montiert sind. „Low“,
„Center“, „Backyard“ sind ihre
Botschaften, die auch etwas
mit Rauminszenierung zu tun
haben.
Die größte Illusion an den
Werken dieser Einzelausstellung,
die auch ein Dialog mit
Sebastian Dannenberg: „TILL FURTHER NOTICE II“, 2021, Farbe
auf Holz, verzinktes Blech
© Künstler
Sebastian Dannenberg: „apm aircondition“, 2016, 2018,
Lack, Regalböden, Architektur, Kabel, Maße variabel.
Foto: Bernhard Straus
sen: „Raumlatten“ sowie die
Spachtelmasse, mit der man
sie bearbeiten soll. Dass man
mit solchen Materialien etwas
schaffen kann, das illusionistisch
ist, überrascht. Selbst in
einer Sammlung, die Werke
von Donald Judd und Dan
Flavin umfasst – und auf die
Dannenberg reagiert –, die aus
Stahlmodulen und Leuchtmitteln
bestehen.
Es ist ja keineswegs neu,
auf industriell vorgefertigte
Teile, insbesondere auf Module
zurückzugreifen. Doch bei
Dannenberg zeigt sich oft eine
persönliche Geste oder das
Objekt spiegelt eine Funktion
eine kleine Farbfläche, bei
der Stahldraht übers Eck geführt
wird, der auf schwarzen
Gummischeiben liegt. Dieser
sehr besondere Umgang
mit dem Raum findet seine
Entsprechung im Verhältnis
zur Sammlung. So war Dannenberg
Meisterschüler von
Stephan Baumkötter, der mit
seinen Arbeiten in der Sammlung
und dieser Ausstellung
„Backspace. Sebastian Dannenberg“
vertreten ist. Und mit
Josef Albers verbindet ihn eine
der frühesten Seherfahrungen
überhaupt und nebenbei auch
der Geburtsort Bottrop, so
dass Dannenberg einerseits für
FESTLICHE TAGE
ALTER MUSIK
Sonntag,
18. September
17.00 Uhr
Lieder von
Johannes Brahms –
Mitschnitt SWR2
Ulrich Eisenlohr
Hammerflügel J.B. Streicher, Wien 1864
Esther Valentin-Fieguth
Mezzosopran (SWR2 New Talent)
Konstantin Ingenpaß
Bariton (Hugo-Wolf-Preisträger)
Auskunft und telefonische Kartenreservierung:
Tel: 07633/407-164 oder 07633/3700
e-mail: info@schlosskonzerte-badkrozingen.de
www.schlosskonzerte-badkrozingen.de
dem Minimalismus darstellt,
ist, dass die Annahme, ihren
Entstehungsprozess nachvollziehen
zu können. „Not yet…“
aus diesem Jahr besteht aus
einem Kreis aus Farbe und
einer Art Zirkel, einem Pinsel,
der an einem Seil hängt.
Der Titel impliziert, dass die
Arbeit noch zu keinem Ende
gekommen ist. Sind es die Betrachtenden,
die sie vollenden,
lässt sich die Geste unendlich
wiederholen? Wir sehen, dass
das Machen Teil der Arbeit ist.
Und dass sie nicht ausgedeutet
sind, wenn man ihre Teile benennt.
Für „Chewing Gum Diary“
hat Dannenberg mehrere
Pflanzenkübelelemente aus
Kiesbeton gestapelt oder auf
den Boden gelegt. Umrundet
Schloss
Konzerte
Bad
Das Konzert wird
Krozingen
mitgeschnitten.
Sendetermin:
SWR2 Abendkonzert
am 8. Oktober 2022,
ab 20.05 Uhr.
Schloss
Konzerte
Bad
Krozingen
Musik auf
historischen
Instrumenten
man sie, zeigt sich, wie sehr
sie durch die Kaugummifarben
Pink und Mintgrün an der
Einbuchtung ihren Charakter
verändern. Die Kante, an der
die Module aufeinanderstoßen,
wird zur Linie, die Fläche zur
Malerei. Wenn das nicht eine
Transformation ist.
Backspace. Sebastian Dannenberg.
PEAC Museum, Robert-Bunsen-Str.
5, Freiburg.
Di-Fr, So 11-17 Uhr. Bis 30.
Oktober 2022.
Annette Hoffmann
GALERIE FÜR GEGENWARTSKUNST
E-WERK FREIBURG
16.9.–6.11.2022
PROLIFERATION
VASA, AUGINELLA
AND OTHER SPROUTS
SUSANNE KÜHN
KURATIERT VON HEIDI BRUNNSCHWEILER
WWW.GEGENWARTSKUNST-FREIBURG.DE
16 KULTUR JOKER KUnsT
Neue Impulse
30. Internationale Keramikwochen Hüfingen mit beliebtem
Töpfermarkt im September
Die Internationalen Keramikwochen
Hüfingen feiern
in diesem Jahr ihre 30. Ausgabe
– genau die richtige Zeit für
neue Impulse. Frischen Wind
brachte unter anderem das neu
aufgestellte Leitungsteam um
Sarah Höfler, Ariane Faller-
Budasz und Markus Klausmann.
Starten werden die
Keramikwochen nicht wie gewohnt
mit der Vernissage der
Ausstellungen, sondern mit
Beginn des Töpfermarktes auf
dem Sennhofplatz am 10. September,
10 Uhr. Eröffnet werden
die Ausstellungen von Lea
Die neue Werkreihe „Inoai“ der Künstlerin
Lea Gorg
© Lea Georg
v.l.n.r.: Kuratorin des Stadtmuseums Hüfingen
Ariane Faller-Budasz, Bürgermeister Micheal
Kollmeier, Sarah Höfler, Bereich Tourismus und
Kultur.
Foto: Stadtverwaltung Hüfingen
„Bahausungen“ der Künstlerin Elisa Stützle-Siegsmund
© Elisa Stützle-Siegsmund
Georg und Elisa Stützle-Siegsmund
im Stadtmuseum am 10.
September, 19 Uhr. Im Zentrum
des Werkes der Zürcher
Künstlerin Lea Georg stehen
Verbindungen und Kompositionen.
Im Stadtmuseum für
Kunst und Geschichte Hüfingen
stellt die Zürcher Künstlerin
Lea Georg ihre bekannten
Gefäßobjekt-Dialoge aus gegossenem,
gesägtem und poliertem
Porzellan der aktuellen
Gruppe der „Inoai“ gegenüber
und sucht nach Verbindungen
in den Kompositionen: Klare,
minimalistisch-konkrete Formensprache
begegnet lebendig-körperhaften,
dynamisch
strukturierten Gefäßobjekten
– „Inoai“ genannt.
Großformatig gebaute Kugel-
und Gefäßplastiken zeigt
Elisa Stützle-Siegsmund in
Kombination mit Reihen und
Verdichtungen kleiner Gefäßformen
und Kuppelobjekte,
die die Künstlerin „Behausungen“
nennt. „In Glen
Echo/Washington DC, wo ich
studierte“, so die Künstlerin,
„wurde die japanische Keramiktradition
sehr geschätzt,
die geprägt ist von einer
starken Empfindung für Materialität
und die Sichtbarkeit
des Herstellungsprozesses.
Das Unperfekte und Zufällige
wird als vollkommen und als
ästhetische Qualität erlebt; die
Schopfheimerstraße
2
Natur und ihre Prozesse sind
unergründbare Ressourcen
dafür.“
Ebenfalls ab 10. September
wird im schönen Ambiente der
Rathausgalerie ab 16 Uhr die
Wettbewerbsausstellung der
Töpfermarktteilnehmer*innen
unter dem Titel „Glanzstücke
– The Best of the Year 2022“
zu sehen sein. Erstmals wird
ein Jurypreis ausgelobt, der
im Rahmen der gemeinsamen
Vernissage im Stadtmuseum
verliehen wird, der beliebte
Publikumspreis bleibt zusätzlich
erhalten.
Weitere Highlights erwartet
die Besuchenden des Internationalen
Töpfermarktes am 10.
September, 10-18 Uhr sowie
am 11. September, 11-18 Uhr
auf dem Sennhofplatz.
Die Ausstellungen im Stadtmuseum
Hüfingen sind zu den
Zeiten des Marktes sowie an
den darauffolgenden Sonntagen
bis einschließlich 25. September,
14-17 Uhr und nach
Vereinbarung, geöffnet. Weitere
Infos: www.huefingen.de
MUSEEN & AUSSTELLUNGEN
REGIONAL, NATIONAL, INTERNATIONAL
FREIBURG
Atelier 4e
- „Skulpturengarten 2022“ -November
Augustinermuseum
Haus der Graphischen Sammlung
- „Freiburg und Kolonialismus: Gestern?
Heute!“ -11.06.23
- „Typisch?! Freiburg und die Region in
Fotos von Willy Pragher“ -23.10.
Centre Culturel Français
- „Marie Quéau: Bas monde“ -03.09.
depot.K
- „Jan Douma: Correspondence“
-11.09.
E-Werk
Galerie für Gegenwartskunst
- „Susanne Kühn: Profliferation - Vasa,
Auginella & other Stories“
15.09.-06.11.
Faulerbad
- „Kunst auf der Liegewiese“
18.09.-14.05.23
Galerie Albert Baumgarten
- „Peter Dreher: sehen, erinnern“
16.09.-29.10.
- „Michael Burges: Behind the Glass“
16.09.-29.10.
Kulturaggregat
- „Smy strange“ -01.10.
Kulturwerk T66
- „N°704 nocturne :: caleidoscopio
Friburgo - Ein Austauschprojekt mit
Italien“ 18.09.-16.10.
Kunstverein Freiburg
- „Dan Walwin: Preprogrammes“
17.09.-30.10.
Meckelhalle
- „Hosanna und die Welt der Glocke“
-16.09.
Morat Institut
- „Herbert X. Maier: Complementary“
-25.10.
Museum für Neue Kunst
- „Someone else - Die Fremdheit der
Kinder“ -09.10.
- „Peter Dreher: Malen, um zu malen“
16.09.-19.02.23
Museum für Stadtgeschichte
- „Eine Reise in die Vergangenheit“
-Dauer
Museum Natur und Mensch
- „Handle with care - Sensible Objekte
der Ethnologischen Sammlung“
-22.01.23
PEAC Museum
- „Sebastian Dannenberg: Backspace“
-09.10.
Stiftung für Konkrete Kunst Roland
Phleps
- „Norbert Müller-Everling: Konkretionen
des Lichts“ 11.09.-06.11.
Stiftung Waldhaus
- „Klaus Echle: Tierische Tausendsassas“
-Feb 2023
Universitätsklinikum
- „Patient*innen im Klinikpark“ b.a.w.
BASEL
Fondation Beyeler
- „Mondrian Evolution“ -09.10.
Haus der Elektronischen Künste
- „Earthbound: Im Dialog mit der
Natur“ 03.09.-13.11.
Kunsthalle Basel
- „Michael Armitage: You, Who Are till
Alive“ -04.09.
- „Berenice Olmedo“ -18.09.
Kunsthaus Baselland
- „Claudia & Julia Müller“ -31.12.
- „Maude Léonard-Contant“
09.09.-13.11.
- „Werner von Mutzenbecher“
09.09.-13.11.
Kunstmuseum Basel
- „Picasso - El Greco“ -25.09.
Museum Tinguely
- „Jean-Jacques Lebel“ -18.09.
ANdERE ORTE
ALKERSUM/FÖHR
Museum Kunst der Westküste
- „Andreas Jorns: Inseljugend“ -27.11.
AMSTERdAM (NL)
Van Gogh Museum
- „Colour as Language, a retrospective
of work by artist Etel Adnan“ -04.09.
AUGSBURG
Galerie Noah
- „Die Klasse Anselm Reyle“ -18.09.
BAdEN-BAdEN
Kunstmuseum Gehrke Remund
- „Frida Kahlo: Leid und Leidenschaft“
-Dauer
Museum Frieder Burda
- „James Turrell: Accretion Disc“
(ständig)
- „Die Maler des heiligen Herzens:
André Bauchant, Camille Bombois,
Séraphine Louis, Henri Rousseau,
Louis Vivin“ -20.11.
Staatliche Kunsthalle
- „Nature and State“ -16.10.
BAd-URACH
Haus auf der Alb
- „´on democracy`“ -11.11.
BARCELONA (E)
Fundación Mapfre
- „Bleda & Rosa“ -04.09.
BERLIN
Crone Berlin
- „Stefan Reiterer: Deflections“
03.09.-08.10.
deutsches Historisches Museum
- „Herlinde Koelbl: Angela Merkel
Portraits 1991-2021“ -04.09.
Gropius Bau
- „Louis Bourgeois: The Woven Child“
-23.10.
Museum für Kommunikation
- „150 Jahre Sammeln, Bewahren,
Vermitteln“ -30.10.
Schwules Museum
- „Tuntenhaus Forellenhof 1990: Der
kurze Sommer des schwulen Kommunismus“
-31.10.
Willy-Brandt-Haus
- „Holger Biermann: Original! Berlin!“
-16.10.
BERN (CH)
Alpines Museum der Schweiz
- „Frauen am Berg“ -Okt. 2023
- „Raclette. L‘excellent fromage de
montagne“ -13.11.
Kunstmuseum Bern
- „‚Vivre notre temps!‘ Bonnard, Vallotton
und die Nabis“ -16.10.
- „Gurlitt. Eine Bilanz“ 16.09.-15.01.23
Zentrum Paul Klee
- „Kinder kuratieren Klee“ -04.09.
- „Isamu Noguchi“ 23.09.-08.01.23
- „Paul Klee: Vom Rausch der Technik“
03.09.-21.05.23
BILBAO (E)
Guggenheim Museum
- „Motion. Autos, Art, Architecture“
-18.09.
- „Serra/Seurat“ -06.09.
BREGENZ (A)
Kunsthaus Bregenz
- „Jordan Wolfson“ -09.10.
Vorarlberg Museum
- „Stefan Sagmeister, Jessica Walsh:
Beauty“ -16.10.
BREISACH
Blaues Haus
- „Nach der Shoah“ -Dauer
Kunstkreis Radbrunnen
- „Gabriela Morschett: Die Linie führt“
25.09.-30.10.
Museum für Stadtgeschichte
- „Ausstellung zur Geschichte der
Stadt Breisach am Rhein” (ständig)
CLERVAUX (LUX)
Clervaux - Cité de L‘image
- „Jean-Christian Bourcart“ -24.03.23
COLMAR (F)
Musée Unterlinden
- „Fabienne Verdier“ 01.10.-28.03.23
dONAUESCHINGEN
Museum Art.Plus
- „Seliger. Gerullis. Seliger“ -09.10.
dRESdEN
Albertinum
- „Weltflucht und Moderne. Oskar
Zwintscher in der Kunst um 1900“
-15.01.23
deutsches Hygienemuseum
- „Fake. Die ganze Wahrheit“
-05.03.23
Kunsthalle im Lipiusbau
- „Der Schlüssel zum Leben. 500
Jahre mechanische Figurenautomaten“
-25.09.
dÜREN
Leopold-Hoesch-Museum
- „Vera Molnar: Unterbrechungen,
Lücken“ -06.11.
Papiermuseum
- „BAMP! Bauen mit Papier“ -09.10.
dÜSSELdORF
kunst kuLtuR JOkER 17
Kunstpalast
- „Christo und Jeanne-Claude. Paris.
New York. Grenzenlos“
07.09.-22.01.23
- „Evelyn Richter“ 22.09.-08.01.23
ELLWANGEN
Alamannenmuseum
- „Ein kleines Dorf in einer großen
Welt - Alltagsszenen des 5. und 6.
Jahrhunderts“ -18.09.
ELZACH
Bürgerzentrum Ladhof-Krone
- „Monika Baltes: Colours - Am Anfang
war das Licht“ -17.09.
FRANKFURT Am mAiN
Caricatura museum
- „Klaus Stuttmann: Statements“
-03.10.
Kunstverein Frankfurt
- „Kollektiv Forensic Architecture:
Three Doors“ -11.09.
Kunststiftung DZ Bank
- „Passagen“ -15.10.
museum für moderne Kunst
- „John Cage: Museumcircle“ -20.03.
GENGENBACH
Haus Löwenberg
- „Bernd Pröschold: Astro-Fotografie“
-01.11.
HAmBURG
Deichtorhallen
- „Currency: Photography Beyond
Capture“ -18.09.
- „Charlotte March“ -04.09.
HASLACH
Kunstverein mittleres Kinzigtal
- „weg vom Klischee: Schwarzwaldbild
2022“ -18.09.
HEiDELBERG
Sammlung Prinzhorn
- „Das Gedankenleben ist doch
wirklich: Restrospektive Else Blankenhorn“
15.09.-22.01.23
HEiLBRONN
Kunsthalle Vogelmann
- „Anselm Reyle: Teenage Wasteland“
-23.10.
HEiTERSHEim
Alte Kieferei
- „Kunst und Poesie: Werke von Judith
Frölich, Gedichte von Silka Neumeister“
-04.09.
Werkgalerie
- „Cowwork“ -15.09.
HEmmENHOFEN
museum Haus Dix
- „Der Gold- und Silberschmied Jan
Dix“ -31.10.
HiNTERZARTEN
Ausstellungsraum Albi maier
- „Wolfgang Kleiser - Bildhauer“
-30.09.
KARLSRUHE
Badischer Kunstverein
- „The Living and the Dead Ensemble:
Lanjelis“ -11.09.
Naturkundemuseum Karlsruhe
- „Neobiota - Natur im Wandel“ -11.09.
- „Glanzlichter 2022“ -18.09.
Schloss Karlsruhe
- „Schmetterling erbeutet! - Eine
künstlerische Position zum Jugendstil
von Parastou Forouhar“ -19.03.23
- „Museumshelden - Von Vitrinenstars
und Depothütern“ -04.06.23
Staatliche Akademie der Bildenden
Künste
- „Sommergeflüster: Klasse Prof.
Marcel van Eeden“ -10.09.
Städtische Galerie
- „Laura Gaiser: Frucht Fleisch“ -11.09.
- „Ulrich Okujeni: Imaginary Island
/ Johanna Wagner: fool for a plant“
-25.09.
- „Florina Leinß, Karolina Sobel:
Retour de Paris“ 24.09.-23.10.
ZKm
- „John Sanborn: Between Order and
Entropy“ -30.10.
Offene Ateliers 2022
Vogtsburg am Kaiserstuhl
1./2. Oktober
www.offene-ateliers-vogtsburg.de
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KASSEL
Caricatura
- „Systemfehler² - Cartoons zum
Irrsinn der Welt“ -25.09.
KiEL
Kunsthalle zu Kiel
- „ÜberLeben - die Dreigroschenoper
und die Kunst ihrer Zeit“ -23.10.
- „Annette Kelm: Die Bücher“ -04.09.
KiRCHZARTEN
Kunstverein Kirchzarten
- „Informell: Grafik aus den 50 und
60er Jahren“ -11.09.
KÖLN
Simultanhalle
- „SimultanProjekte 2022“ -18.09.
LAHR
Städtische Galerie
- „Jürgen Knubben: Skulpturen aus
Stahl“ -18.09.
Villa Jamm
- „Pura Vida - Costa Rica feiert 200
Jahre Unabhängigkeit“ -25.09.
LEiPZiG
Druckkunst museum
- „Breaking News - Making News - Faking
News - von Gutenberg zu Trump.
Eine medienkritische Ausstellung“
-11.09.
LENZiKiRCH
Black Forest institute of Art
- „Orbs and Souvenirs“ 17.09.-30.10.
LiCHTENSTEiN (LiE)
Kunstmuseum Lichtenstein
- „Körperbilder. Intimität - Dekonstruktion
- Interaktion“ -26.02.23
LÖRRACH
Dreiländermuseum
- „Paul Hübner: Maler und Schriftsteller“
-04.09.
LUDWiGSHAFEN
Wilhelm Hack museum
- „Körperbilder. Intimität - Dekonstruktion
- Interaktion“ -26.02.23
- „Abstrakte Räume“ -16.10.
LÜBECK-TRAVEmÜNDE
Lübeck-Travemünde
- „Sandskulpturenausstellung“ -30.10.
mANNHEim
Kunsthalle mannheim
- „Rimini Protokoll: Urban Nature“
-16.10.
museum Weltkulturen D5
- „Seit‘s um Geld geht. 200 Jahre
Sparkasse Rhein Neckar Nord“
-27.11.
- „Unsichtbare Welten“ -30.07.22
museum Zeughaus C5
- „Die Normannen“ 18.09.-26.02.23
mERZHAUSEN
Forum merzhausen
- „Daniel Gjoka: Cutwork - Orange“
-24.11.
mETZ (F)
49 Nord 6 Est-Frac Lorraine
- „Betye Saar“ 09.09.-22.01.23
mULHOUSE (F)
Kunsthalle mulhouse
- „Retrospektive Maarten Vanden“
-30.10.
mÜLLHEim
Markgräflermuseum
- „Wolfgang Faller: Blickwechsel“
-12.09.
- „Ausgegraben. Neufunde aus Müllheim“
-20.11.
- „Bammerthüsli Kunst Projekte 2022“
-02.10.
mÜNCHEN
Lenbachhaus
- „Spatial Jitter: Mouse On Mars“
-18.09.
museum Fünf Kontinente
- „Inspiriert vom Land. Rindenmalereien
aus Nordaustralien“ -18.09.
- „Simone Fattal“ -04.12.
NEUSS
Skulpturenhalle
- „Harald Klingelhöller: Schneefall
erzählt“ 02.09.-11.12.
OBERHAUSEN
Ludwiggalerie Schloss Oberhausen
FISCHERAU
- „Linda McCartney“ -11.09.
PARiS (F)
Fondation Cartier
- „Mirdidingkingathi Juwarnda Sally
Gabori“ -06.11.
REUTE
Försterhaus
- „Kunstausstellung des Erasmus-
Gymnasiums Denzlingen“
-25.09.
RiEGEL
Kunsthalle messmer
- „Patrick Hughes & Zhuang Hong Yi:
Rendezvous der Illusionen“ -23.10.
ROTTWEiL
Erich Hauser Kunststiftung
- „Sammlung“ -ständig
SAiNT-LOUiS (F)
Fondation Fernet Branca
- „Yiorgos Kordakis: Polaroids“
-02.10.
- „Olivier Masmointeil: Peinture, la
fausse ingenue“ -02.10.
- „James White: I see you when I‘ll see
you“ -02.10.
SALZBURG (A)
Fotohof
- „Elfie Semotan: All Personal“ -24.09.
SCHLUCHSEE
Felsengalerie
- „J. Hilfinger: Landschaft“ -27.10.
SiNDELFiNGEN
Schauwerk
- „Ben Willikens: Raum und Gedächtnis“
-12.02.23
SPEYER
Historisches museum der Pfalz
- „Rendezvous. Frankreichs Militär in
der Pfalz 1945-1999“ -27.11.
STAUFEN
Galerie K
- „Kunstsommer 2022“ -20.09.
Keramikmuseum
- „Gleichklang - Porzellangeschirr von
Susan Heise“ -09.10.
ST. GALLEN (CH)
Kunstmuseum
- „Perfect Love - Von Liebe und
Leidenschaft“ -14.05.23
- „Manon de Boer: Che Bella Voce“
-09.10.
- „On Kawara: On“ -06.11.
- „Alexander Hahn: Memory of Light -
Light of Memory“ 29.10.-02.04.23
- „Grace Schwindt: Defiant Bodies“
17.09.-05.02.23
STUTTGART
Kunstmuseum
- „Frischzelle_28: Hannah Zenger“
-09.10.
- „Kubus. Sparda-Kunstpreis“
24.09.-08.01.23
Kunststiftung Baden-Württemberg
- „Laura Hinrichsmeyer: Ihr kennt mich
nicht, mein Name steht nicht in euren
Computern“ -08.10.
Staatsgalerie
- „Schlemmer on Stage: Das
Triadische Ballett auf der Bühne der
Gegenwart“ -09.10.
31. Sulzburg-Laufener Ateliertage
1./2. Oktober
www.ateliertage.com
TENiNGEN
Rebay-Haus
- „Martin Schöchlin: Movements in
Color“ -11.09.
- „Jörg Bollin: Skulpturen“ -11.09.
TÜBiNGEN
Kunsthalle Tübingen
- „Christian Jankowski: I was told to go
with the flow“ -30.10.
ULm
Kunsthalle Weishaupt
- “Intermezzo - Die Sammlung als
Zwischenspiel“
b.a.w.
- „Malerische Poesie: Grafiken von
Chagall und Zeitgenossen“
-09.10.
WALDENBUCH
museum Ritter
- „Peter Weber: Struktur und Wandel“
-18.09.
WALDKiRCH
Elztalmuseum
„Klangzeit. Musikmaschinen von
Gerhard Kern“ -25.09.
GeorgScholzHaus
- „Paul Ahl, Bernhard Kunkler: Wechselwirkungen“
04.09.-09.10.
WATTWiLLER (F)
Fondation François Schneider
- „Nos îles/Unsere Inseln“ -18.09.
WiEN (A)
Albertina
- „Tony Cragg“ -30.10.
- „Basquiat. Of Symbols and Signs“
09.09.-08.01.23
Akademie der Bildenden Künste
- „Das entwendete Meisterwerk.
Bilder als Zeitmaschinen“ -30.10.
mUmOK
- „Das Tier in Dir - Kreaturen aus (und
außerhalb) der mumok Sammlung“
-02.10.
- „Jesse Stecklow: Terminal“ -25.09.
- „Kollaboration“ -06.11.
- „Emília Rigová: Who will play for
me?“ -13.11.
30. Internationale Keramikwochen
Hüfingen
10.-25. September
www.huefingen.de
museum mUSA
- „Augenblick! Straßenfotografie in
Wien“ -23.10.
WiNTERTHUR (CH)
Fotomuseum Winterthur
- „Wahlfamilie: Zusammen weniger
allein“ -16.10.
Fotostiftung Schweiz
- „Georg Aerni: Silent Transition“
-16.10.
WOLFSBURG
Kunstmuseum Wolfsburg
- „Checkpoint. Grenzblicke aus Korea“
-18.09.
- „Empowerment“ 10.09.-08.01.23
WORPSWEDE
Worpsweder museen
- „Heinrich Vogeler. Der Neue
Mensch“ -06.11.
ZÜRiCH (CH)
Kunsthaus
- „Niki de Saint Phalle“ 02.09.-08.01.23
migros museum für Gegenwartskunst
- „Basel Abbas und Ruanne Abou-
Rahme: May amnesia never kiss us
on the mouth“ -11.09.
- „Aus den Fugen. Momente der
Störung / Kapitel 2“ -11.09.
museum Haus Konstruktiv
- „Jose Dávila“ -11.09.
- „Elisabeth Wild“ -15.01.23
Photobastei
- „Leni Sinclair: Participant Observer
- Sex, Rebellion und Fotografie“
15.09.-23.10.
Kunst im Garten
Freiluftgalerie im HausGrün in Emmendingen
Zum 3. Mal verwandelt sich
der Garten vom HausGrün in
Emmendingen zu einer Freiluftgalerie.
Sechs Künstler –
Lilli Benkert, Barbara Diehl,
Franz Geisthövel, Michael
Hall, Beate Neumann und Joachim
Wenzel – zeigen Bilder
und Objekte.
Bei den Ausstellungen
„Kunst im Garten“ präsentieren
die vielen Künstler, die
im HausGrün ihre Ateliers
haben, regelmäßig zweimal
im Jahr die Ergebnisse ihrer
Arbeit der Öffentlichkeit. Hier
Foto: HausGrün Emmendingen
können Besuchende entspannt
von Kunstwerk zu Kunstwerk
flanieren und die Seele baumeln
lassen.
Eine besondere Arbeit in dieser
Ausstellung ist ein Halbrelief
von Franz Geisthövel, das
das Musikstück „Bolero“ von
Ravel in Tonfolge und Rhythmus
darstellt.
Geöffnet: 1.10. 14-18 Uhr,
2.10., 3.10. 11-18 Uhr, im
Hausgrün 27, 79312 Emmendingen.Weitere
Infos: www.
hausgruen.de
18 KULTUR JOKER KULTOUR
„Erneuerung - Renewal“
Europäischer Tag der jüdischen Kultur am 4. September 2022
Jährlich wird am ersten
Sonntag im September in
rund 30 Ländern der Europäische
Tag der jüdischen Kultur
(ETJK) veranstaltet; das
Leitthema heißt in diesem
Jahr „Erneuerung - Renewal“.
Führungen, Konzerte, Ausstellungen,
Begegnungen sowie
Synagogenbesuche wollen mit
Geschichte und Traditionen
des Judentums vertraut machen
und dessen Beitrag zur
weltlichen und religiösen Kultur
unseres Kontinents zeigen.
Ein vielfältiges Programm in
Baden-Württemberg und im
Elsass, an dem sich Gemeinden,
Gedenkstätten, Museen
und Stolperstein-Initiativen
beteiligen, weist auch auf die
grenzüberschreitenden Verbindungen,
die hier seit Jahrhunderten
bestehen.
In Baden-Württemberg
finden etwa in Bad Buchau
Vorträge zur jüdischen Literatur
und Philosophie statt,
in Baden-Baden ein Konzert
sowie eine Synagogenführung.
„Zwischen Verfolgung,
Integration und Gleichgültigkeit“
ist eine Führung durch
Schloss und Altstadt in Bad
Mergentheim betitelt; Thema
in Bad Rappenau ist die
„Die Rettung der Ehemaligen
Synagoge Heinsheim“. Eine
Wanderung führt in Deggenhausertal-Untersiggingen
zu
„Jüdischen Höfe in den Dreißigerjahren“;
„Jeder Schuzjud
eine Küh und ein Roß“ heißt
ein Rundgang in Efringen-
Kirchen. In Eppingen lässt
sich „Die Pflanzenwelt der
Bibel in der jüdischen Kunst“
kennenlernen und das Konzert
„Zum Weinen schön“
besuchen. Hemsbach öffnet
die Tore zu seiner Mikwe; in
Karlsruhe werden „Spuren
jüdischen Lebens“ aufgesucht
und die Kultusgemeinde lädt
zur Begegnung. Veranstaltungen
auch in Öhningen-
Wangen, Ludwigsburg, Mannheim,
Ulm und Stuttgart.
Ein umfassendes Programm
bietet Emmendingen
bei Freiburg. Das Leitmotiv
Titelbild des ETJK 2022
„Erneuerung“ veranschaulicht
eine Schabbat-Decke mit
der hebräischen Beschriftung
„Schabbat kodesch“ („der heilge
Schabbat“), gestaltet von
der Kalligrafin Rachel Althof
aus Basel. Der Schabbat ist ein
Tag, an dem Jüdinnen und Juden
anstreben, sich in Ruhe zu
erneuern und für die kommende
Woche Kräfte zu sammeln.
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12. bis 24. September
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Das Blaue Haus in Breisach eröffnet die Ausstellung
„Erinnerungen an Karl Wolfskehl“
© Blaues Haus Breisach
kultour kultur JokEr 19
Jüdisch-elsässiches Museum in Bouxwiller Synagoge Bouxwiller / Elsass ©RL
Foto: Synagoge Bouxwiller / Elsass ©RL
Schabbatdecke, entworfen und handgestickt von Rachel Althof,
1980e Foto: MRR Miklis - Synagoge Bouxwiller / Elsass ©RL
Damit wird sich ein Vortrag
des Rabbiners der Gemeinde
Emmendingen, Yaakov Yosef
Yudkowsky, befassen; er geht
auch auf das momentan in Israel
stattfindende Schabbat-Jahr
ein, jenes siebte Jahr, in dem
Felder brachliegen dürfen; der
Begriff „Sabbatical“ hat sich
allgemein für eine Auszeit von
der üblichen Arbeit etabliert.
Ab 11 Uhr ist Tag der offenen
Tür im Jüdischen Museum,
um 13 Uhr führen Noemi
Wertheimer und Carola Grasse
durch die Stadtgeschichte.
Später erläutert die Kuratorin
Monika R.R. Miklis das ehemalige
Ritualbad Mikwe im
Museum, und führt danach
durch die Dauerausstellung.
Der Verein für jüdische Geschichte
und Kultur lädt zum
Vortrag von Ursula Hellerich
(Dozentin am Jüdischen Lehrhaus):
„Novels – literarische
Neuerscheinungen jüdischer
Autor*innen“, darunter Jessica
Durlacher, Rafael Seligmann
und Robert Menasse. Die Jüdische
Gemeinde wartet ab
11 Uhr mit koscherem Wein,
Kaffee, Kuchen, Challa und
Humus auf; abends Konzert
mit Michael Heitzler‘s Klezmer
Band „Ode Haschem“
(juedisches-museum-emmendingen.de).
In Sulzburg ist die ehemalige
Synagoge geöffnet, ein
Büchertisch (14-18 Uhr) hält
historische Informationen bereit.
Des Weiteren führt Jost
Grosspietsch über den Jüdischen
Friedhof und leitet zudem
ein Gespräch („Erinnern
an die Zeit des Nationalsozialismus
im Markgräflerland“)
mit Reinhold Hakenjos sowie
Inge und Rolf Schuhbauer;
letztere haben insbesondere
die Geschichte der Juden in
Müllheim erforscht, denen im
Markgräfler Museum ein eigener
Raum gewidmet ist. In
Breisach eröffnet das „Blaue
Haus“ die Ausstellung „Erinnerungen
an Karl Wolfskehl“.
Im gesamten Elsass wird
am Europäischen Tag der
Kultur ein beeindruckendes
Erbe sichtbar gemacht, das Judentum
war in dieser Region
seit dem Mittelalter ununterbrochen
präsent und erlebte
vor allem im 19. Jahrhundert
einen Aufschwung: Synagogen,
Friedhöfe, Ritualbäder
und Bürgerhäuser bezeugen
in Städten und Dörfern eine
gelungene Integration in die
Gesellschaft. Dies wollen die
Organisatoren, das Netzwerk
„JECPJ-Alsace“, bewusst
machen, indem sie verschiedenste
Akteure verbinden,
Museen, jüdische Gemeinden,
Kulturämter, Geschichtsvereine,
Denkmalschützer und
Erinnerungsaktivisten, die mit
Führungen und Vorträgen die
historischen Zusammenhänge
erhellen. In Bouxwiller zeigt
das Musée Judéo-Alsacien
(museejudeoalsacien.fr) neben
seiner Dauerausstellung
die Sonderausstellung „Die
Evakuierung des Elsass 1939-
1940“, die darstellt, wie sich
die Bevölkerung seit Beginn
des Zweiten Weltkriegs gezwungen
sah, die Region zu
verlassen. Im September 1939
und im Mai 1940 werden fast
400.000 Elsässer in den südlichen
Teil Frankreichs evakuiert;
die jüdische Bevölkerung
wird im Zuge der Annexion
durch die NS-Diktatur ausgewiesen
und verfolgt.
Weitere Städte und reizende
Dörfer, die im Elsass den
Europäischen Tag mitveranstalten
und einen Besuch
lohnen, seien hier in Auswahl
genannt: Benfeld, Biesheim,
Brumath, Colmar, Ettendorf,
Fegersheim, Haguenau, Hégenheim,
Ingwiller, Mackenheim,
Marmoutier, Mulhouse,
Oberbronn, Obernai, Rosheim,
Saint-Louis, Schirmeck,
Soultz-sous-forêts, Strasbourg,
Thann, Villé, Westhoffen,
Rosenwiller, Saverne,
Wintzenheim und Guebwiller.
Für die Programme im Elsass
kooperieren B’nai Brith
Strasbourg und Mulhouse sowie
die beiden Consistoires Israélites
d’Alsace (jecpj-france.
com), in Baden-Württemberg
die Landesarbeitsgemeinschaft
der Gedenkstätten und
die LpB (gedenkstaetten-bw.
de/etjk).
Cornelia Frenkel
Es lohnt sich
wieder in Gold zu
investieren.
20 KULTUR JOKER VISION
Gaskugel in Betzenhausen
Bürgerprojekt trifft auf Widerstand / Denkmalfest am 10. und 11. September
Im Jahre 1299 ereignete sich
die ‚Schlacht von Betzenhausen‘.
Sie ging in die Geschichte
Freiburgs ein, weil die Bürger
der Stadt sich auflehnten gegen
die Grafschaft von Egino II.,
den dessen Schwager, der Bischof
von Straßburg, unterstütze.
Der Bischof wurde tödlich
verwundet, seine Truppen, die
im Westen der Stadt aufmarschiert
waren, mussten sich zurückziehen.
In ganz anderer Sache grummelt
es jetzt wieder in der Gemarkung.
Bekanntlich hat ein
Arbeitskreis als gut vernetztes
Bürgerprojekt ein kulturelles
Nutzungskonzept für die im
Sommer 2019 stillgelegte Gaskugel
entwickelt und an verschiedener
Stelle präsentiert.
Anlässlich des größten deutschen
Kulturevents, dem „Tag
des Offenen Denkmals“ findet
ein zweitägiges Fest mit buntem,
reichhaltigen Programm statt.
Als besonderer Gast kommt der
aus Betzenhausen stammende
Künstler Peter Gaymann und
stellt eine neue Cartoon-Serie
zum Thema vor, Signierstunde
inbegriffen. Ort des Geschehens
ist das benachbarte Gelände bei
den Tennisanlagen der SF Eintracht
Freiburg. Denn der Zutritt
auf das Areal des Energiespeichers
selbst bleibt weiterhin verwehrt.
Roland Weis, Leiter der
Unternehmenskommunikation
der Badenova, teilt auf Anfrage
mit, dass sich auf dem umzäunten
Gelände an der Kugel
„weitere technische Anlagen befinden,
die teils noch betriebsrelevant
für die Gasversorgung
sind. Aus Sicherheitsgründen
können wir daher keinen Zugang
für Sommerfeste und öffentliche
Veranstaltungen der
geplanten Art erlauben, zumal
dies dann auch für unsere Seite
mit einem hohen Personalaufwand
verbunden wäre.“ Schade,
dass das nicht organisiert werden
konnte, auch der AK Gaskugel
um die Kunsthistorikern
Heike Piehler ärgert sich.
Zur Frage, was mit dem Industriedenkmal
künftig passieren
soll, äußert sich der Energieversorger
nicht: „Es liegen uns
neben den Plänen des von Ihnen
genannten Arbeitskreises noch
etliche weitere Ideen, Anfragen
und Vorschläge anderer Akteure
vor, die wir nicht zu bewerten
und zu entscheiden haben – dies
ist Angelegenheit der Stadtpolitik
und der kommunalen Entscheidungsgremien“,
so Weis.
Das klingt ebenfalls nicht wirklich
transparent, wüsste man
doch gern, wie diese Alternativkonzepte
aussehen. Der Ball
Peter Gaymann schickt sein Huhn zur Gaskugel
©Gaymann
liegt jetzt also bei der Stadtpolitik,
damit nicht wieder die
skurrile Situation eines ‚Tags
des geschlossenen Denkmals‘
eintritt. Einen Erfolg konnte die
Initiative schon im Vorfeld verbuchen:
Das Fest wurde, als einer
von neun Programmpunkten
in Baden-Württemberg, von der
Deutschen Stiftung Denkmalschutz
zum „Highlight“ gekürt,
eine Art Shortlist besonders bemerkenswerter
Aktivitäten am
Denkmalstag.
Martin Flashar
Info: Sa., 10.09., 17 bis 21 Uhr:
Hock, So., 11.09., 11 bis 17 Uhr:
Tag des Offenen Denkmals,
detailliertes Programm hier:
www.gaskugel-freiburg.de .
Freiburgs Innenstadt-Problem
Hilft jetzt ‚Manufactum‘? Wohl kaum …
Die Entwicklung, besser:
Verödung, der Innenstädte und
ihrer schwindenden Angebote
an lokalem Einzelhandel ist
ein längst erkanntes und weit
verbreitetes Phänomen. Auch
in Freiburg. Beratungen, gemeinderätliche
Diskussionen,
Hearings fanden jüngst mehrfach
statt. Eigentlich alles viel
zu spät, denn Jahrzehnte lang
wurde dem Marktkapitalismus
und Mietenwucher das Terrain
überlassen. Regulatorische Eingriffe
durch die Kommune fanden
nicht statt – so schwierig die
auch rechtlich sein mögen, wenn
die Stadt nicht oder nur selten
Immobilieneigner ist. Doch es
gibt positive Vorbilder für innovative
Szenarien der Funktionsmischung
zur Neubelebung
einer ‚Elasticity‘ der Zukunft
andernorts schon längst.
Die Corona-Pandemie und die
Inflation des online-Handels stehen
im Brennpunkt, sind Indikatoren,
nicht wirklich indes die
Ursachen. Studien haben Vitalität,
Ambiente und Flair als zentrale
Standort-Faktoren erwiesen.
Das meint einen orts- und
regionaltypischen, attraktiven
Einzelhandel in bunten Facetten,
ergänzt durch für Alle zugängliche
kulturelle Orte: Bibliotheken
und Archive, Städtische
Galerien, Buchhandlungen,
Musikgeschäfte, Geschichtswerkstätten,
mehr Grün, Sitzgelegenheiten
mit Ruhe und
Ausblick – Rückbau von Autostraßen
und Parkhäusern einbegriffen.
Shopping allein geht jedenfalls
nicht; Mischnutzungen,
Verkleinerung der Verkaufsflächen
sind zudem vonnöten. Vor
einigen Wochen wurde publik,
dass Manufactum mit einem
neuen Geschäftsstandort in die
bisherige Filiale der Kaiser-
Herrenbekleidung in der Schusterstraße
1 einzieht, fünfzehn
weitere ‚Warenhäuser‘ des einst
mit grünem Flair aufgetretenen
Anbieters von Wohnaccessoires
und aufgehübschten Dingen des
alltäglichen Bedarfs gibt es. Die
Tagespresse begrüßte den Vorgang,
Erleichterung schien sich
breit zu machen. Kritische Leserbriefe
fielen nicht ins Auge.
Gewiss: besser als wieder einmal
die üblichen Groß-Filialisten
von Pimkie bis TK Maxx.
Seit 2008 die Otto-Gruppe den
Retro-Handel, der sein Hauptgeschäft
längst im Versand macht,
schluckte, nahmen der Chic ab
und kritische Stimmen zu. Sei’s
drum. Eines steht fest: Eine
zukunftsweisende Lösung für
Freiburgs City ist damit nicht
erzielt.
Martin Flashar
FREIBURGER Unikate
Stadtwappen Freiburg
Stadtwappen Freiburg, Entwürfe G. Zoller
Freiburg Münsterturmuhr
Konviktstr. 21-23, 79098 Freiburg, Tel. 0761 37536
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Zuwanderung tut not
Aus kulturellen und wirtschaftlichen Gründen freuen wir uns auf neue Menschen
Die Probleme sind bekannt
und liegen auf dem Tisch.
Noch während der sogenannten
Flüchtlingskrise 2015/16 konnten
manche von uns die Erfahrung
machen, dass historische Argumente
nicht verfangen haben:
Selbst im Dialog mit Bekannten
und Freunden beim geselligen
Abend stieß entsprechende Rede
damals oft auf Missverständnis
oder Unglaube. Auch konkrete
Beispiele aus der Geschichte der
Menschheit, wie sehr durch und
nach Migrationen zwischen den
Völkern auffällig oft jeweils ein
kultureller und zivilisatorischer
Fortschritt erzielt wurde, fielen
vielfach emotionaler Ablehnungshaltung
zum Opfer.
Damals bildete der Bürgerkrieg
in Syrien den Brennpunkt,
jetzt ist es der Krieg in der Ukraine.
Hier scheint man nun auf
den ersten Blick etwas freundschaftlicher
gesonnen: Der Invasor
ist der angestammte kommunistische
Feind Russland; es sind
keine Menschen aus dem arabischen
Raum, sondern irgendwie
doch Europäer; meist auch
christlich verankert, jedenfalls
nicht mit hohem Anteil muslimisch
– so dass nicht gleich
auch Terrorismus-Verdacht
auf die Tagesordnung kommt.
Ziemlich absurd wirkt das alles
im Vergleich und Rückblick auf
nur etwa sieben Jahre.
Vor wenigen Tagen veröffentlichte
das arbeitgebernahe
„Institut der Deutschen Wirtschaft“
eine Studie, wonach die
Bevölkerung im erwerbsfähigen
Alter von aktuell 53,1 Millionen
auf 50,1 Millionen im Jahr 2035
sinke. Die Folgerung besteht
in einem Plädoyer für massive
Zuwanderung. Das ist die eine,
ökonomische Seite.
Einen Eklat lieferte jüngst die
Abschiebung einer (bewährten)
Pflegekraft aus dem Freiburger
Carolus-Heim nach Armenien,
unangekündigt und mitten während
der Nachtschicht. Stichwort
hier: Fachkräftemangel
und ein Minimum an humaner
Feinfühligkeit. Wer das angeordnet
hat, dem/der sollte die
zu erwartende Beamtenpension
spürbar gekürzt werden, möchte
man spontan fordern. Es geht
am Ende aber nicht um die vielen
einzelnen Fehlgeleiteten in
bürokratischen Abhängigkeitsverhältnissen,
sondern die Beförderung
einer neuen, offenen
Haltung insgesamt. Endlich benötigen
wir in Deutschland ein
zeitgemäßes Einwanderungsgesetz!
Dann profitiert auch die
Kultur hierzulande.
Martin Flashar
Weinland Baden aktuell KUlTUR JOKeR 21
Weinland Baden aktuell
Meersburg feiert den Weinherbst
Bezirksweinfest
und das Weinmuseum
Vineum
Vinemathek im Vineum lädt ein zum Probieren des Bodensee Weines © Vineum
Vom 9. bis 11. September feiern
10 Bodenseewinzer*innen
das 46. Bodenseeweinfest in
Meersburg, das größte und
älteste seiner Art am See. Es
präsentiert dabei ausschließlich
Weinbaubetriebe des so
genannten „Badischen Bodensees“
und auch das kulinarische
Angebot ist weitgehend
regional gehalten. Seit mehr
als 1000 Jahren ist Meersburg
gelebte Wein-Kultur-Genuss-
Geschichte!
Mit dem Fest-Weinglas,
Kostenpunkt 5 Euro für alle
drei Tage, erwirbt die/der
Weinfreund*in den Eintritt
auf das Festgelände inmitten
der malerischen historischen
Altstadt. Am Freitag
eröffnet die dann neu gekürte
Bodensee-Weinprinzessin gemeinsam
mit Bürgermeister
Scherer den Festreigen. Dabei
sind auch traditionell der
Meersburger Fanfarenzug, die
Meersburger Trachtenvereine,
die Vertreter der Weingüter
und der Stadt. Das Rahmenprogramm
werden neben den
traditionellen Blasmusikgruppen
die Knabenmusik, das
Akkordeonorchester Florini
und die Stadtkapelle gestalten.
Am Samstag und Sonntag beginnt
das Fest um 11 Uhr. Höhepunkte
hier der Weinfrühschoppen
und das Konzert der
Knabenmusik Meersburg.
Die ganzjährige Verbindung
Wein-Kunst-Kultur
übernimmt in der Bodensee-
Stadt das moderne Meersburger
Weinmuseum VINEUM.
Die dortigen Veranstaltungen
im September und Oktober
finden Sie im Weinfestkalender.
Am Festsonntag werden
dort Führungen zum Tag des
offenen Denkmals stattfinden,
Infos und Anmeldung:
info@vineum-bodensee.de
oder 07532-440260. „Herzlich
willkommen“, sagt auch
Thomas Stoiber von der Festleitung
Tourismus und Veranstaltungen.
Auch er hält
weitere Infos entweder telefonisch
unter 07532-4404012
oder E-Mail stoiber@meersburg.de
bereit.
Bodensee Weinfest in Meersburg
Foto: Martin Maier
22 KULTUR JOKER WEinLand BadEn aktuell
Brot, Wein und Genuss
Der Alemannische Brotmarkt in Endingen
11 Gold- und 14 Silbermedaillen
Markgräfler Winzer feiern große Erfolge beim Mondial du Chasselas
Erstmals seit zwei Jahren Coronapause
findet am 8./9. Oktober
im Städtchen Endingen mit
dem Alemannischen Brotmarkt
wieder ein ziemlich einmaliges
Genussevent mit Brot und
Wein am Kaiserstuhl statt. Die
Bäckerzunft Endingen besteht
schon seit gut 600 Jahren und
noch heute gibt es hier vier in
der Zunft vereinte Brotkünstler,
die streng nach der alten alemannischen
Brotordnung ihr Handwerk
versehen und noch früher,
seit 1317 nämlich, sind die Brotlauben
auf dem Endinger Marktplatz
erwähnt. Kein Industriebrot
findet also den Weg der
internationalen Bäcker auf den
Markt, wohl aber ausgesprochen
verschiedene schmackhafte und
appetitliche Sorten. Da Brot und
Wein zusammen gehören, passen
naürlich auch die guten und
bekannten Tropfen zum Fest.
Im repräsentativen Kornhaus
von 1617 begegnen sich also
am zweiten Oktoberwochenende
Brotkultur, regionaltypische
Aktuellitäten und Weine aus Endingen,
Amoltern, Kiechlingsbe
rgen u nd Kön igscha ff hau sen.
Seit 2012 findet in der Schweiz
der Mondial du Chasselas statt.
In der Gutedel-Prämierung gewinnt
er immer mehr an Bedeutung.
In diesem Jahr wurden
insgesamt 686 Weine angestellt,
etwa 10 Prozent weniger als im
Vorjahr. Einzig und allein Verursacher
dieses Rückgangs ist
die historisch niedrige Ernte in
der Schweiz, die kleinste wohl
seit 1957. Die ausländischen
Weine wiesen indes mit 120
Anstellungen einen neuen Rekord
auf. 91 Weinproduzenten
alleine aus Deutschland.
Insgesamt 14 Winzer aus
dem Markgräflerland wurden
mit Gold- und Silbermedaillen
ausgezeichnet. Zweimal
Gold und einmal Silber erhielt
das Weingut Schweigler. Eine
Gold- und zwei Silbermedaillen
gingen je an das Weingut Zotz
und die Winzergenossenschaft
Britzingen. Der Winzerkeller
Auggener Schäf und die erste
Markgräfler Winzergenossenschaft
Schliengen-Müllheim
konnten eine Gold- und eine
Silbermedaille für sich verbuchen.
Je eine Goldmedaille errangen
die Weingüter Löffler,
Steimle, Josef Walz und Kiefer-
Seufert und auch die Haltinger
Winzer eG. Last not least zweimal
Silber für den Weinhof
Hügelheim, das Pfaffenweiler
Weinhaus sowie die Güter Ernst
und Huck-Wagner.
All das bei ausgesprochen
starker Konkurrenz in fünf
verschiedenen Kategorien, vier
davon mit Markgräfler Winzern
besetzt. 79 Juroren verkosteten
die Weine nach dem
internationalen 100-Punkte
Blindverkostungssystem, etwa
die Hälfte aus Frankreich und
Deutschland aber auch solche
aus Italien, Belgien, den Niederlanden,
Spanien, Griechenland,
Russland, den Vereinigten Staaten,
Großbritannien und Japan,
beweisen den internationalen
Wert der Veranstaltung.
Wenigstens 1.500 Flaschen
musste es geben, um an der
Prüfung überhaupt teilnehmen
zu dürfen, 500 davon müssen
auch nach der Prämierung den
Weinfreund*innen noch zum
Genuss zur Verfügung stehen.
Weine die von der Jury mindestens
85 Punkte erreichen, werden
mit Silber ausgezeichnet,
für Gold braucht es derer mindestens
89.
Das Markgräflerland ist heute
das Hauptanbaugebiet des
Chasselas, die Gutedelrebe, seit
dem 17. Jahrhundert wohl die
älteste Kulturrebe hierzulande.
Weniger bekannt ist, dass auch
das kleine Weinbaugebiet Saale
Unstrut ein großer Gutedel-Produzent
ist. Der größte Anbieter
ist nach wie vor die Schweiz,
doch auch Frankreich, Rumänien,
Ungarn und Tschechien
bieten den Fendant an, wie die
Rebe noch heute in der Schweiz
genannt wird an. Oftmals ein
leichter Trinkwein, den man
auch ohne zugehörige Speisen
genießen kann.
Wie wird der Jahrgang 2022?
Ansichten und Aussichten von Landwirtschaftsmeister Ruser und dem
Weingut Bimmerle
Er ist ein Verfechter des
Badischen Landweines, über
Jahrhunderte ein Erfoglsmodell,
den aber heute wegen seiner
Einfachheit und „minderen
Qualität“ viele nicht mehr
genießen wollen. Ganz anderer
Meinung ist da Karlheinz
Ruser, der gerade diese Tropfen
wegen ihrer Natürlichkeit
in seinem Tüllinger Weingut
produziert. Somit ist seine Vorausschau
auf die kommende
Weinlese vielleicht besonders
interessant: „Es wächst und
gedeiht Ende Juli, Anfang August
im Rebberg. Aktuell sind
die Reben gesund, haben großartige
Trauben gebildet und der
ganze Weinberg strotzt nur so
Jakob
Bimmerle
Siegbert
Bimmerle
Philipp
Milke
Benedikt
Bimmerle
voller Energie. Sehr vielversprechend,
obwohl wir von
einigen Hagelschauern nicht
verschont geblieben sind. Die
Rotweinsorten Lemberger und
Spätburgunder vom Rebberg
Weiler Seite waren besonders
betroffen, dennoch sind
wir mit wenig Ausfall und
einem „blauen Auge“ davongekommen.
Probieren Sie das
Sortiment auf dem Tüllinger
Weinmarkt. Auf ein gutes
Glas, kleine Leckereien und
gute Weingespräche freue ich
mich“.
…und vom Ortenauer
Weingut Bimmerle
Wenn Siegfried Bimmerle
AUSGEZEICHNETE
SPITZENWEINE,
d eiser!
WEINGUT & PRIVATKELLEREI SIEGBERT BIMMERLE
77871 Renchen in Baden · T 07843-654 · info@wein-bimmerle.de
von der gleichnamigen Renchener
Privatkellerei auf die
Aussichten für den Jahrgang
22 – zu Augustbeginn – gefragt
wird, betrachtet er diese
als extrem positiv. Zu diesem
Zeitpunkt natürlich ohne Gewähr.
„Wein ist nun mal ein
Naturprodukt und so sind wir
von der Vegetation abhängig,
die in diesem Jahr im Vorjahresvergleich
deutlich besser
ist. Die Wasserversorgung ist
für uns zum Glück bisher kein
Thema, da wir über sehr viele
alte Reben mit tiefer Verwurzelung
verfügen. Gerade verläuft
die Grünlese, darunter
versteht man die Reduzierung
des Traubenbestandes, was
wiederum zu einer höheren
Qualität führt. Bei durchschnittlich
höherem Erntevolumen
erwarten wir eine bessere
Qualität als 2021. Freuen Sie
sich also auf mehr feine rote
und weiße Burgunder sowie
spritzige Rieslinge, grasige
Sauvignons, Chardonnays mit
Schmelz, aber auch spannende
Cuvées.“ Dann wird es wohl
für das Weingut wieder zahlreiche
Auszeichnungen wie in
den letzten Jahren geben.
Durchgegorene
Markgräfler
Qualitätsweine,
Jahrgangssekte,
feine Brände
Weingut Hermann Dörflinger
Mühlenstraße 7, 79379 Müllheim
www.weingut-doerflinger.de
Weinland Baden aktuell KUlTUR JOKeR 23
Erfolgreiche Markgräfler Winzer in Aigle
Foto: Weingut Wolfgang und Andreas Löffler
Eine Insel Nirgendwo
Philosophisches und Kulinarisches aus dem Weingut Hermann Dörflinger
Für Schriftsteller*innen war
das Markgräflerland schon
immer ein Sehnsuchtsort. So
kam Annette Kolb immer und
immer wieder nach Badenweiler
und René Schickele wurde
es gar zur Wahlheimat. Hier
schrieb Letzterer auch sein
Buch „Wurzel und Krone des
Lebens“ und vielleicht hat der
Winzer Hermann Dörflinger
von diesen beiden seine philosophische
Ader geerbt.
Heute stellt sich Dörflinger
vor, die beiden Autoren
www.ksweingut.de
St. Erasmusstraße 16 · 79282 Ballrechten-Dottingen
Telefon 07634-8342 · E-mail: info@ksweingut.de
säßen gemeinsam mit ihm
und Freunden im schmucken
Innenhof seines Weinguts,
den Duft der Zitronenblüten
einsaugend an den weißen
Holztischen unter blühenden
Oleanderbüschen und einem
Feigenbaum, zum Rauschen
der Fächerpalmen den neuen
Jahrgang genießend. Die
Wassertropfen glänzen auf
dem silbernen Weinkühler in
der Abendsonne und alte Rebknorren
verglühen allmählich
zu Grillkohle. Die Kartoffeln
werden an den Rand der Glut
gelegt, die Auberginen dürfen
noch etwas im Meersalz ziehen
und der Rahmquark wird
mit viel Schnittlauch, Zitronenabrieb,
Salz und Pfeffer
verfeinert. Die Luft ist erfüllt
vom Duft der Kräuter, des
Knoblauchs und des Holzfeuers.
Eine eisgekühlte Flasche
Pinot Chardonnay wird dem
Sektkühler entnommen, das
Glas beschlägt, dann der erste
Schluck: Genuss und Erfrischung
pur! Nun ist etwas Eile
geboten. Kurz wird ein kleiner
Topf mit Butter, Knoblauch
und frischem Rosmarin erhitzt,
kräftig mit grobem Salz
und Pfeffer gewürzt und über
das fertig gegrillte Fleisch
gegeben. Schließlich wollen
wir unsere Essensbegleiter
nicht unnötig warten lassen,
den Weißen Burgunder Kabinett,
den Spätburgunder
Weißherbst und den leichten
2019er Spätburgunder
Rotwein. Jeder wählt nach
seinem Geschmack und gemeinsam
genießen wir dann
in aller Ruhe unsere „Insel
Nirgendwo“.
Nun drückt Dörflinger seine
Gedanken über die himmlische
Landschaft des Markgräflerlandes
aus und über
Kleinfeldele 1
79424 Auggen
Tel. 07631/36080-0
das, was man hier alles erleben
kann. Zuviel um das alles
an dieser Stelle abzudrucken,
aber unter info@weingutdoerflinger.de
können Sie den
Winzerbrief bestellen, dann
erhalten Sie ähnliche Informationen
zweimal im Jahr.
Selbst aus dem Leben Goethes
weiß man – nicht belegbar
aber aus zuverlässiger
Quelle – dass er auf seinen
Weinstr. 48
79295 Laufen
Tel. 07634/560516
Italienreisen gerne etwas
länger im Markgräflerland
verweilte, gar am liebsten für
immer hiergeblieben wäre.
„Dichtung und Wahrheit“, so
soll er gesagt haben, „liegen
nirgendwo so eng beieinander
wie hier im äußersten Südwesten
– im Land wo die Reben
blühn“.
bester deutscher Wein
beim Mondial du
Bester Chasselas
24 KULTUR JOKER WEinLand BadEn aktuell
Die Bunten mit dem Schaf
Der Weinhof Linder hat sich dem Naturwein verschrieben
Was bedeutet probiotisch im
Weinbau? Ronald Linder vom
gleichnamigen Weinhof in Endingen
beantwortet diese Frage
so: „Pestizidfrei natürlich
gänzlich, kein Kupfer, kein
Schwefel, wie im Bioanbau
zugelassen, keine chemischen
Formulierungen, die bei Lebensmitteln
nichts zu suchen
haben. Ausschließlich der
Einsatz von lebendigen Mikroorganismen,
gewonnen aus
Komposten, Walderde, Pflanzenoberflächen,
Molke, Kompostauszügen
und Kräuterfermenten,
im Ausgangsmaterial
vorhandenen Mikroben.“ Naturweine
bestehen also zu 100
Prozent aus Trauben. Nicht
mehr als 20 deutsche Winzer
probieren diesen Anbau derzeit
aus.
Linder hofft dabei auf den
Lerneffekt bei seinen Reben,
wenn sie sich nur lang genug
mit ihren Möglichkeiten und
Problemen selbst auseinandersetzen
müssen. Dabei hilft
die Humussphäre, das Bodenleben,
die Phyllosphäre, das
Leben auf der Pflanzenoberfläche
und die Biospähre mit
dem Lebensraum im Weinberg
im Allgemeinen. So wird der
gesamte Weinberg wieder zu
einem Biotop. Insekten, Vögel
und Säugetiere nehmen so
einen natürlichen Lebensraum
schnell und gerne an.
Diese Natürlichkeit bringt
Linder dann in Form von Naturweinen
in die Flasche und
ist damit international erfolgreich.
Bis Norwegen und Japan
exportiert er seine Weine,
sehr gerne in Verbindung mit
der auf höchsten Genuss aktuellisierten
nordischen Küche.
Spontane Maischegärung aller
Weine, nur natürliche Sedimentation,
keine Klärung
oder Filtration, keine Schwefelung,
kurzum, nichts raus
und nichts rein. Vielleicht ist
es nicht leicht, die Linders in
Endingen zu finden, „doch“,
so der Winzer, „wer einmal
da war, kommt immer wieder“.
Idealerweise freitags ab 15 Uhr
auf dem idyllischen Hofmarkt
im Weinhof.
Kreative Kürbiswelt
Landmarkt und Frischerestaurant laden ein zum Herbstausflug
Die Linders produzieren erfolgreich Naturweine © Weinhof Linder
Wenn die Kürbisse reifen
im Herbst, ist der Bohrerhof
im Markgräflerland wieder
einen Ausflug wert. Die
künstlerisch gestalteten Figuren
aus Kürbissen stehen
dieses Jahr ganz unter dem
Zeichen „Zirkus“. Der Eintritt
in die „Kürbiswelt“ ist
frei. Das nun ganzjährig geöffnete
Restaurant, nach allen
Seiten bei gutem Wetter zur
überdachten Terrasse hin offen,
von 12 bis 21 Uhr durchgehend
besuchbar, zeichnet
sich mit der direkten Frische
seiner regionalen Aktuellitäten
aus. Wer aber nur einkaufen
will, findet von 8 bis
19 Uhr alles auch im „Landmarkt“
mit Hofbäckerei zum
mit nach Hause nehmen.
Frischluft pur also mit Kunst
und Kürbis.
Die Kürbiswelt am Bohrerhof steht in diesem Jahr unter dem Motto „Zirkus“
© Bohrerhof
D e l i k at e r Herbst mit
b u n t e r kürbiswelt
AnfAng Sept - Mitte Dez
Hoteleröffnung:
s e p t e m b e r 2 0 2 2
RestauRant & LandmaRkt tägLich geöffnet
Zum Bohrerhof 1 . 79258 Feldkirch . www.bohrerhof.de
Telefon: 07633/92332-160 . info@bohrerhof.de
Weinland Baden aktuell KUlTUR JOKeR 25
Exklusive Weinevents in Bad Krozingen
Kulinarische und smarte Weinwanderung
zer Hugo Glöckler, Rolf Ruf,
Fritz und Martin Wassmer sowie
die Weinscheune Biengen
eine Auswahl ihrer Weinaktuellitäten
vor. Auf dem wohl etwas
über fünf Kilometer langen
Weg gibt es neben gutem
Wein eine kleine Vorspeise,
einen deftigen Hauptgang,
einen feinen Zwischengang
und etwas Süßes zu genießen.
Alles garantiert regional und
hausgemacht, oftmals nach
traditionellen Familienrezepten
ausgewählt.
Die besondere Idee für Ihren
nächsten Ausflug ist die Smarte
Weinwanderung auf dem
Rebberg. Hier erwarten Sie
neun Stationen, die gemütliche
Plätzchen zum Genießen der
Krozinger Weine mit beson-
Zweimal im Jahr, im Frühling
und Herbst, finden regelmäßig
auf dem Bad Krozinger
Rebberg kulinarische Weinwanderungen
statt. Nach dem
großen Erfolg im Frühjahr ist
diese für Weinfreund*innen
exklusive Veranstaltung nun
auf den 8. Oktober terminiert.
Zu einer Vielfalt köstlicher
Speisen stellen die fünf Winderen
Aussichtspunkten vereinen.
Den Gutedel, die Markgräfler
Aktuellität, erläutert
fachlich korrekt der einheimische
Winzer Markus Glöckler.
„Rotweinpapst“ Fritz Wassmer
öffnet gemeinsam mit Ihnen
eine Flasche Spätburgunder
Réserve. Der ebenfalls vielfach
ausgezeichnete Martin
Wassmer nimmt Sie mit auf
eine Entdeckungsreise durch
seinen Weinkeller. Sie sind Veganer?
Dann erfreuen Sie sich
an den veganen Bioweinen der
Jungwinzer Felix Scherer und
Martin Zimmer und deren Erfolgsrezept.
Mehr Infos unter
www.bad-krozingen.info
Bei der Kulinarischen Weinwanderung ist garantiert alles regional und hausgemacht Foto: Kur-und
Bäder GmbH Bad Krozingen
Smarte Weinwanderung
Foto: Kur-und Bäder GmbH Bad Krozingen
Ein Weinpicknick im Grünen
Erlebnisreicher Ausflug in die Oberbergener Reben
Haben Sie in diesem Jahr
schon ein Weinpicknick im
Grünen erlebt? Wenn nicht ist
ein wenig Eile geboten, denn
der Sommer sieht seinem Ende
entgegen. Aber wohin? Besonders
lohnend und interessant
ist der Schelinger Kirchberg,
nach Ansicht von Erwin Vogel,
Geschäftsführer der WG Oberbergen,
der artenreichste Weinberg
am ganzen Kaiserstuhl.
Die Blühpflanzen bringen Flora
und Fauna hier so richtig in
Schwung, die seltene Gottesanbeterin
lebt dort ebenso wie
der Wiedehopf oder die grün
schimmernde Smaragdeidechse.
„Der Winzer“ so Vogel
weiter, ist immer auch ein
Landschaftsgärtner. Die Natur
ist unser aller Boden, ohne die
es uns nicht leben lässt.“
Hier gedeiht dann auch
besonders prächtig der Pinot
Noir der Oberbergener
Winzer*innen. Nehmen Sie
sich doch ein Fläschchen mit
in die Reben. Nicht nur weil
die WG Oberbergen 2021 zur
besten Winzergenossenschaft
Deutschlands kreiert wurde,
sondern weil er vorzüglich
schmeckt. Oder alternativ
passt auch frisch, fruchtig und
reintönig einer der seltenen
Eisweine aus 2021, ein Weißer
Burgunder, mit weniger
Alkohol als in den Vorjahren,
zu warmen Sommertagen, gut
gekühlt natürlich, wie er auch
WeinErlebnis Pfad
in der Vinothek Oberbergens
genossen werden kann.
Vogtsburg – hierzu gehört
auch Oberbergen – ist nicht nur
eine der weitläufigsten Weingemeinden
Deutschlands, es
wird in 2022 auch 1050 Jahre
jung. Zusammenarbeit ist gefragt
und so gehören zum Jubiläum
auch die Spitzenweine
der privaten Weingüter Franz
Keller, Landerer oder Baumgartner
mit vielen Weinevents,
die wir hier nicht alle aufführen
können, die aber unter
www.bassgeige.de eingesehen
werden können.
WEINBERGFÜHRUNG
DURCH DIE REBTERRASSEN
DER OBERBERGENER BASSGEIGE
Anfragen & Reservierungen
unter 07662 / 9460 11
B A S S G E I G E - W E I N . D E
Kulinarische Weinwanderung
mit 4-Gang-Menü und Weinverkostung
Samstag, 8. Oktober 2022
11.30 Uhr • 12.30 Uhr • 13.30 Uhr
Tickets: Tourist-Information
Tel. 07633 / 4008-164
www.bad-krozingen.info
26 KULTUR JOKER WEinLand BadEn aktuell
„Höhepunkt der Weinkultur 2022“
Deutsches Weininstitut zeichnet Kaiserstühler Hohlwege aus
Ein Naturdenkmal ist die 300 Meter lange Eichgasse in Bickensohl
Foto: NGK M. Kirchner
Die Gebietsweinwerbungen
der 13 deutschen Weinanbaugebiete
haben im Jahr 2010 damit
begonnen 40 Höhepunkte
der Weinkultur auszuzeichnen.
Seit Juli diesen Jahres gehören
nun die Lösshohlwege
am Kaiserstuhl mit dazu. Die
Bedingungen für die 50 Bewerber
waren allemal gleich:
Die kulturellen Höhepunkte
mussten in einem der 13 deutschen
Anbaugebiete liegen
und öffentlich und ganzjährig
zugänglich sein. Aus der Hand
der Deutschen Weinkönigin
Sina Endrich konnten schließlich
die 14 ausgewählten,
stolzen Preisträger im Moselstädtchen
Bernkastel-Kues,
zwei davon aus Baden, die
heißbegehrten Urkunden entgegennehmen.
Die Hohlgassen bildeten sich
durch Erosion und die jahrhundertelange
Nutzung als
Wege. Diese Naturdenkmale
sind de facto dem Tritt der
Zugtiere und dem Rollen der
Wagenräder zu verdanken, die
den Lössuntergrund der Wege
zu pulverförmigem Staub zermahlen
und gleichzeitig festgetreten
haben. Der Regen tat
ein Übriges und schwemmte
den Löss nach unten ab. Heute
sind die Lösshohlwege ökologisch
wertvolle Lebensräume
mit ihren ganz speziellen Bedingungen
für seltene Tiere
und Pflanzen.
Die 300 Meter lange Eichgasse
in Vogtsburg-Bickensohl
ist mit ihren 15 Metern Tiefe
die mächtigste Gasse. Zwischen
Bickensohl und Achkarren
gibt es dann die Blachengasse
und in Bötzingen
die Buntehallengasse. Über
gleich drei Hohlgassen kann
Deutschlands wärmster Ort
Ihringen verfügen und auch
die diversen Hohlgassen bei
Endingen wurden ausgezeichnet.
Der ebenfalls prämierte
Professor Blankenhorn Weinlehrpfad
des staatlichen Weinbauinstituts
Freiburg führt mit
einem Spaziergang durch den
„Doktorgarten“ rund um das
Weinstädtchen und erklärt
Rebsorten, Klima und viele
Besonderheiten der Kaiserstühler
Weine.
Geschäftsführerin Ulrike
Weiß vom Naturgarten Kaiserstuhl
empfiehlt Weinfreunden,
die mehr über all diese
Kultur- und Naturdenkmäler
in Erfahrung bringen wollen,
die Seite www.kaiserstuehlergaesteführer.de
oder www.
naturzentrum-kaiserstuhl.de.
Erlebnisreicher ist indes ein
Besuch vor Ort.
Löss-Hohlwege als Höhepunkt der Weinkultur 2022 ausgezeichnet. Benjamin Bohn und Ulrike
Weiß präsentieren die Urkunde
Foto: NGK M. Kirchner
offensichtlich::22
GRUPPENATELIERS
FREIBURG & UMGEBUNG
Sonntag 25.09.
12 bis 20 Uhr
Kunsthaus U26
Umkircherstraße 26
79112 Freiburg-Waltershofen
bild/obj
Claus Schneidereit
www.metamatik.de
Kunstraum/
Offenes Atelier
Mozartstraße 5
79104 Freiburg
mal/zei
Barbara Büchel
www.atelier-kunstraum.de
Winfried Effelsberg
Renate Hoischen
fofi/mal/zei
Johannes Traub
www.traubworks.info
Lörracherstr 45
Lörracherstr 45
79115 Freiburg
mal
Holger Bleyhl
fofi/mal/per
Mirjam Jauch-Pleuler
www.mirjam-oriental.de
mal/zei/inst/obj/per
Jürgen Oschwald
www.owald.com
Hans Rath
Christian Schliesser
Florian Thate
Schildacker
Kreativpioniere
Freiburg
Schopfheimerstraße 2
79115 Freiburg
bild//fofi/neu/obj/per
Johannes Hepp
Piotr Iwicki/Hamdy
Reda
Hannah Kindler
Alphonso Lipardi
Milena Naef
Ulrike Weiß
UKS-Fabrik
Am Kreuzsteinacker 2-8
79115 Freiburg
www.uks-fabrik.de
fofi
Michael Eckmann
www.m-eckmann.de
Marianne Maul
mal/zei
David van der Post
fofi/inst/zei
Ulrike Weiss
www.ulrikeweiss.net
EINZELATELIERS
FREIBURG
& UMGEBUNG
Sonntag 25.09.
12 bis 20 Uhr
A
mal
Beatrice Adler
Fabrikstraße 13
79102 Freiburg
bild
Paul Ahl
Bernhard Jensch
Manfred Loritz
Engesserstraße 6
79108 Freiburg
www.paulahl.de
B
inst/mal/obj
Hilde Bauer
Gunter Holder
Zasiusstraße 78a
79102 Freiburg
www.hilde-bauer.com
bild/inst/kubau/mal
Dieter Benz
Horbener Straße 9
79100 Freiburg
www.dieterbenz.com
C
mal
Lena Carlson
Guntramstraße 8
79106 Freiburg
www.lenacarlson.com
E
mal
Aline Ehrhardt
Weinbergstraße 4
79111 Freiburg
www.alineehrhardt.de
F
mal/obj/zei
Hans Peter Friedrich
Am See 7
79194 Gundelfingen
www.hpfriedrich.de
mal/zei
Verena Fuchs
Kaiserstuhlstraße 7
79285 Ebringen
www.verena-fuchs.de
G
bild/fofi/inst/mal/obj/zei
Gabriele Gebele
Sedanstraße 17
79098 Freiburg
www.gabogebele.de
mal/obj
Silke Gerfen
Lena Carlson
Michaela Kindle
Ulli Obrecht
Guntramstraße 8
79106 Freiburg
www.ars-matrona.de
mal
Lutz Goebel
Vaubanallee 15
79100 Freiburg
www.lutz-goebel.de
bild/dr
Ursula Gummersbach
Annegreet Langer-Zais
Nelson Leiva Rivera
Wallstraße 22
79098 Freiburg
H
fofi/inst/obj/zei
Thomas Hammelmann
Konradstraße 20
79100 Freiburg
www.thomas-hammelmann.de
mal
Roland Hölderle
Wildbachweg 9
79117 Freiburg
www.erdblau.de
kubau/mal/obj
Udo W. Hoffmann
Kirchhofweg 8
79108 Freiburg
www.uh-kunst.de
J
inst/mal/per/zei
Maria Jasper
Sternwaldstraße 11
79102 Freiburg
fofi/mal/per
Mirjam Jauch-Pleuler
Löracherstraße 45
79115 Freiburg
www.mirjam-oriental.de
bild/kubau/obj
Bernard Jensch
Engesserstraße 6
79108 Freiburg
www.bernardjensch.de
Maria Jasper
Sternwaldstraße 11
79102 Freiburg
K
mal
Jenny Krebs-Dölle
Brombergstraße 17c
79102 Freiburg
www.jennykrebs-doelle.de
inst/mal
Panos Kounadis
Escholzstraße 15
79106 Freiburg
www.panos-kounadis.de
L
mal/obj
Annegreet Langer-Zais
Wallstraße 22
79098 Freiburg
www.annegree-langer-zais.
jimdofree.com
mal
Thomas Lefeldt
Freiburger Straße 6
79199 Kirchzarten
www.lefeldt.de
mal
Nelson Leiva Rivera
Wallstraße 22
79098 Freiburg
www.nelson-leiva.jimdofree.com
M
mal
Celso Martinez Naves
Faulerstraße 8
79098 Freiburg
www.martinez-naves.de
des/dr/mal/obj
Annemarie Matzakow
Aline Erhardt
Weinbergstraße 4
79111 Freiburg
www.matzakow.de
dr/mal/zei
Claudia Michel
Maria Jasper
Sternwaldstraße 11
79102 Freiburg
O
bild/fofi/mal
Ulli Obrecht
Dorfstraße 58
79280 Au
www.ulli-obrecht.de
bild/fofi/dr
Michael Ott
Christine Ott
Thomas Matt
Scheffelstraße 19a
79102 Freiburg
www.ott-grafik.de
R
inst/mal
Ilse Reichinger
Fischnau 5
79211 Denzlingen
www.ilse-reichinger.de
inst
Nothart Rohde
Johann Schill Str 22
79232 March
www.depot-k.com
S
mal/obj
Schulte Hoeping
Schäferstraße 15a
79227 Schallstadt
www.hoeping.com
fofi/mal
Grit Schumacher
Schönbergstraße 5
79299 Wittnau
www.grit-schumacher.de
bild/inst/obj
Jörg Siegele
Faulerstraße 12a
79098 Freiburg
www.joergsiegele.de
mal/zei
Thomas Stadelmann
Sandstraße 24
79104 Freiburg
www.thomas-stadelmann.de
W
fofi/inst/obj
Konrad Wallmeier
Konradstraße 20
79100 Freiburg
www.dieleuchten.info
bild
Britta Weigelt
Mundenhofstraße 37
79111 Freiburg
bild/mal
Werner Windisch
Eschholzstraße 9a
79106 Freiburg
www.werner-windisch.de
Z
mal
Lizzi Zebisch
Richard-Wagnerstraße 58
79104 Freiburg
des/fofi/mal/obj
Traute Ziegenfuß
Konradstraße 19
79100 Freiburg
www.art-ziegenfuss.de
mal
Miriam Zschoche
Schützenallee 7
79102 Freiburg
www.licht-bild.org
Organisation:
T66 Kulturwerk des
BBK Südbaden e.V.
www.t66-kulturwerk.de
www.bbksuedbaden.de/
offeneateliers
Dieses Projekt wird
unterstützt von:
Die Manufaktur rund ums Bild
bild: Bildhauerei, Skulptur de: Design dr: Druckgrafik fofi: Foto, Film, Video inst: Installation kubau: Kunst am Bau/öff. Raum mal: Malerei neu: Neue Medien, Digitale Kunst, Netzkunst obj: Objektkunst per: Performance th: Theorie zei: Zeichnung
OFFENE ATELIERS
FREIBURG & UMGEBUNG
Samstag/Sonntag
24./25.09.2022
12 bis 20 Uhr
offensichtlich::22
Freitag
23.09.2022, 18 Uhr
Eröffnungsfest*
La Stazione, Gerwigplatz 20,
79102 Freiburg
*für die beteiligten Künstler*innen
Titelmotiv-Wettbewerb
Preisträger:
Konrad Wallmeier
STÄDTISCHE
ATELIERHÄUSER
Samstag 24.09.
12 bis 20 Uhr
Baslerstraße 103
79115 Freiburg
inst/mal/zei
Alexandra Centmayer
www.alexandracentmayer.com
Silvia Gassner
mal/zei
Ulrike Gerst
www.ulrikegerst.de
mal/obj/zei
Andrea Hess
www.andreahess.de
Hannah Kindler
mal/zei
Anja Kniebühler
Sara Lena Möllenkamp
Milena Naef
inst/mal/obj/zei
Katja Wüstehube
fofi
Lidong Zhao
www.lidongzhao.com
E-Werk
Eschholzstraße 77
79106 Freiburg
des
Carola Bauer
www.carola-bauer-jewellery.de
kubau/mal/obj/zei
Elisabeth Bereznicki
www.elisabeth-bereznicki.de
bild/dr/kubau/zei
Johannes Bierling
www.bierling-art.de
bild/fofi/kubau
Matthias Dämpfle
www.matthias-daempfle.de
des
Peter Frank
www.ewerk-freiburg.de
bild/mal
Jürgen Grieger-Lempelius
www.grieger-spiellandschaften.de
mal
Henning Grießbach
www.henninggriessbach.blogspot.de
fofi
Piotr Iwicki
www.iwicki.com
per
Julie Jaffrennou
Alice Gartenschläger
Olivia Maridan-Koop
Tjadke Biallowons
www.cielaperformance.com
bild/dr/kubau/zei
CW Loth
www.cwloth.de
mal/inst
Frank Piasta
www.ewerk-freiburg.de
mal
Katharina Pöpping
www.katharina-poepping.de
bild/fofi/inst/mal
Jens Reichert
www.reichert-jens.de
fofi/inst/mal/zei
Eva Rosenstiel
www.evarosenstiel.de
dr/inst/mal
BriGitte Rost
www.brigitterost.de
dr/mal
Wolfram Scheffel
www.wolfram-scheffel.de
bild/dr/kubau/mal/zei
Dietrich Schön
www.dietrich-schoen.de
bild/kubau/per/zei
Herta Seibt de Zinser
www.hertaseibtdezinser.de
Kunsthaus L6
Lameystraße 6
79106 Freiburg
Fays Bougherera
dr
Gabriel Goller
fofi/inst/obj
Brigitte Liebel
www.brigitteliebel.de
obj/zei
Annette Räss-Küchlin
www.gedok-freiburg.de
des/dr/zei
Ansgar Reul
www.ansgarreul.com
bild/inst/obj
Eva-Maria Überlhör
www.evauebelhoer.de
dr/mal/zei
Gabriele Wübben
www.wuebben-online.de
dr/mal/zei
Reinhard Wiedemer
Langemarkstraße
Langemarkstraße 97
79100 Freiburg
inst/mal/zei
Robert Eugler
www.robert-eugler.de
Villa Mitscherlich
Günterstalstraße 75
79100 Freiburg
dr/mal/zei
Oda Bischoff
Roland Bischoff
www.atelier-bischoff.de
mal
Jürgen Giersch
www.giersch-freiburg.de
dr/mal/zei
Klaus Hietkamp
www.klaus-hietkamp.de
bild/mal
Günther Holder
www.guentherholder.com
Hilde Bauer
mal
Angelika Jores
mal
Susi Juvan
zei
Achim Sakic
fofi/inst/kubau/obj/th/zei
Richard Schindler
www.richard-schindler.de
bild/dr/obj
Monika Schmid
www.monika-schmid.com
bild/dr/kubau/mal/zei
Dietrich Schön
www.dietrich-schoen.de
mal/zei
Alexander Schönfeld
fofi/inst/mal
Horst Sobotta
www.horst-sobotta.de
bild/inst
Bernd Wehner
www.berndwehner.com
GRUPPENATELIERS
FREIBURG & UMGEBUNG
Sonntag 25.09.
12 bis 20 Uhr
Alte Wäscherei
Ziegelmattenstraße 17
79117 Freiburg
bild/inst
Claudia Borowsky
www.claudia-borowsky.
jimdofree.com
bild
Johannes Hepp
www.johanneshepp.com
fofi/obj/mal
Ramona Hurkes
www.ramona-hurkes.de
bild
Sven Schilling
www.schilling-sven.de
artighaus
Sulzgasse 11
79279 Vörstetten
bild/inst/obj
Marie Cecile Bittendiebel
bild/dr/mal/zei
Annette Gronbach
www.annettegronbach.com
bild/fofi/inst/obj
Knut Häberle
mal/zei
Andrea Krummrein
Atelier im Hinterhaus
Habsburgerstraße 98
79104 Freiburg
fofi/mal/zei
Helge Emmaneel
www.emmaneel.com
bild/inst/mal/obj/zei
Angelina Kuzmanovic
www.angelina-kuzmanovic.de
dr/obj/zei
Petra Legermann
Atelier im Hinterhof
Bertoldstraße 45
79098 Freiburg
dr/mal/zei
Heike Gohres
www.farbenraum.de
mal/zei
Anna-Katharina Rintelen
www.anna-katharina-rintelen.de
Lizzi Zebisch
Atelier im Innenhof
Sautierstraße 50
79104 Freiburg
fofi
Konrad Lenz
www.foto-praxis.eu
Atelier ObenLinks
Am Dorfgraben 1
Freiburg-Munzingen
bild/mal/obj
Anna-Maria Busch
www.annamariabusch.de
bild/mal/obj
Jana Gummlich
www.janagummlich.com
Dirk Kortmann
Martin Steiner
bild/mal
Corinna Tilp
Bettackerstraße 10 b
Bettackerstraße 10 b
79115 Freiburg
dr/fofi/inst/zei
Kathrin Deusch
dr/mal
Diethild
Herbolzheimer-Böttner
www.diethild-herbolzheimer.de
Fabrikstraße 15
Fabrikstraße 15,
79102 Freiburg
bild/inst/kubau/zei
Bettina Bosch
www.bettinabosch.com
mal
Bernhard Kunkler
www.bernhard-kunkler.de
mal
Guadalupe Schneider
www.guadalupe-schneider.de
Hexentalstraße 47
Hexentalstraße 47
79249 Merzhausen
bild/fofi/mal
Helga Bauknecht
Anna Broghammer
Alina Eberle
Monika Hagen
bild/inst/mal/zei
Tobias Traub
www.instagramm.com/tobi_aslang
Konradstraße 29
Konradstraße 29
79100 Freiburg
fofi/mal
Chris Popovic
www.popovic-art.de/index.html
bild/mal
Almut Quaas
Brigitte von Savigny
www.almutquaas.com
bild/mal
Ludwig Quaas
www.ludwig-quaas.de
Kunstgehege
Mundenhofstraße 37
79111 Freiburg
bild
Thomas Bertold
bild/kubau
Manuela Geugelin
www.manuela-geugelin.de
bild
Uta Grundert
bild
Cecilia Kaiser
bild
Bernd Köhler
bild
Stefan Lux
www.stephan-lux.de
bild
Annette Mokler
bild
Linda Stuber
bild
Marleen Thüringer
bild: Bildhauerei, Skulptur de: Design dr: Druckgrafik fofi: Foto, Film, Video inst: Installation kubau: Kunst am Bau/öff. Raum mal: Malerei neu: Neue Medien, Digitale Kunst, Netzkunst obj: Objektkunst per: Performance th: Theorie zei: Zeichnung
Weinland Baden aktuell KUlTUR JOKeR 31
Das Weinland Breisgau wächst weiter
Die Schwarzwald-Gemeinde Freiamt jetzt neu „im Boot“
Das Weinland Breisgau ist
das Tourismus-Kredo von
derzeit 34 Weinbaubetrieben
und 18 Gemeinden zwischen
Freiburg und Oberschopfheim
– neu dabei nunmehr die
Schwarzwald-Gemeinde Freiamt.
Den mediterranen Weinbau
mit dem urigen Schwarzwald
zu verbinden ist in der Tat
keine leichte Aufgabe. Die badische
Gatronomie spricht für
den Ort ebenso wie die Attraktivität
von Winzerhöfen oder
nachhaltig produzierenden
Hofläden, das ist Lebensqualität.
Hierzu Freiamts Tourismus-Leiterin
Bürgermeisterin
Heike Dewaldt: „Wir bringen
den Schwarzwald-Charakter
in das Weinland Baden ein.
um durch die Kooperation
wertvolle Synergien zu nutzen,
dadurch ergibt sich eine Win-
Win-Situation für beide Seiten.
Blick auf Freiamt Foto: Peter Klüber
Neue Badische Weinhoheiten
Jessica Himmelsbach ist die 72. Badische Weinkönigin
Die Badische Weinkönigin Jessica Himmelsbach und die beiden Prinzessinnen Lisa Huber und Geraldine Liebs Foto: Holger Klein BWV
WINZERGENOSSENSCHAFT
Weinprobierstube Münchweier:
Weinproben
private Feiern
bis zu 80 Personen!
Infos & Buchung:
Philipp Ernst, Tel. 07825 / 9752
Weine aus dem Weingarten Freiburgs.
Von den Winzergenossenschaften am Tuniberg.
Winzergenossenschaft Gottenheim eG Tel. 07665/9477210, www.zehngrad.com
Winzergenossenschaft Merdingen eG Tel. 07668/9954980, www.winzer-merdingen.de
Winzergenossenschaft Niederrimsingen eG Tel. 07664/2624
Winzergenossenschaft Oberrimsingen eG Tel. 07664/5855
Winzerverein Munzingen eG Tel. 07664/910822, www.winzerverein-munzingen.com
Winzergenossenschaft Tiengen eG Tel. 07664/1342, www.weinhof-moessner.de
Opfinger Winzer eG Tel. 07664/6139970, www.weinhaus-opfingen.de
Winzergenossenschaft Waltershofen eG Tel. 07665/7431, www.weinhofdangel.de
Am 3. Juni konnten erstmals
seit drei Jahren die Badischen
Weinhoheiten wieder öffentlich
und im festlichen Rahmen
im Freiburger Konzerthaus
gewählt werden. Vor einer
40-köpfigen Fachjury wurden
die Kandidatinnen aus der Ortenau,
dem Markgräflerland
und vom Tuniberg zunächst
auf ihr Fachwissen überprüft.
Jessica Himmelsbach konnte
schon hier überzeugen, ihre
beiden Prinzessinnen ebenso.
Die 27-jährige entstammt dem
Markgräfler Weinort Heitersheim,
genauer gesagt dem
renommierten Privatweingut
Zotz. Die kommunikative
Weinfachfrau möchte nun ihr
fundiertes Weinwissen mit
möglichst vielen Menschen
teilen. Hierzu wird sie gemeinsam
mit ihren Prinzessinnen,
Lisa Huber aus Durbach und
Geraldine Liebs aus Freiburg-
Opfingen 2022/23 reichlich
Gelegenheit bekommen. Die
Weinhoheiten werden den
Badischen Wein im In- und
Ausland vertreten. Auch werden
sie als Botschafterinnen
der neuen Dachmarke „Baden
– Der Garten Deutschlands“
auftreten und Einblicke hierzu
über die sozialen Medien aufzeigen.
Perlenkette und Krone,
überreicht von Präsident Rainer
Zeller, sind die äußeren
Symbole der Drei, die sie nun
erfolgreich umsetzen wollen,
hoffentlich mit etwas mehr
Glück als ihre zuvor verabschiedete
Vorgängerin. Die
charmante Katrin Lang war
durch die Folgen der Corona-
Pandemie in ihrem Handeln
eingeschränkt.
https://wg-muenchweier.de
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32 KULTUR JOKER WEinLand BadEn aktuell
Die Sieger*innen des Grauburgunderpreises mit ihren Urkunden Foto: Petra Littner
Der Grauburgunder lässt aufhorchen
Internationale Prämierung von Kaiserstuhl und Tuniberg
Fast alle großen internationalen
Wein- und Prämierungs-
Wettbewerbe dienen zwei
Hauptzielen, nämlich der Förderung
der Weinqualität und
der noch besseren Vermarktung
der eingereichten Weine.
Nicht anders ist das beim großen
Grauburgunderpreis, der
seit 2007 von der Naturgarten
Kaiserstuhl GmbH zusammen
mit der Kaiserstühler Weinwirtschaft
und dem Badischen
Weinbau verband international
ausgeschrieben und ausgerichtet
wird.
So war es dann auch am 15.
Juli diesen Jahres, als aus den
381 angestellten Weinen die
Sieger in den vier Kategorien
bekannt gegeben wurden.
Das besorgten in Breisach-
Niederrimsigen im dortigen
Birkenmeier-Ausstellungspark
die Badische Weinkönigin Jessica
Himmelsbach zusammen
mit SWR-Moderator Martin
Seidler, der Geschäftsführerin
des Naturgarten Kaiserstuhl,
Ulrike Weiß und Holger Klein,
in gleicher Position beim Badischen
Weinbauverband.
Die Bewerberzahl der Vorjahre
wurde in Corona-Zeiten noch
nicht ganz wieder erreicht, was
aber teilweise auch den Wet-
terkapriolen des Jahrgangs
zuzurechnen war. 349 Weine
kamen aus Deutschland, gefolgt
von Italien mit 12 Anstellungen,
der Schweiz und
Österreich mit je 10 bzw. 9
Teilnahmen und einem Wein
aus Rumänien.
Die drei Erstplatzierten einer
jeden Kategorie wurden
mit Sponsorenpreisen beglückt,
die jeweils 10 Nächstausgezeichneten
mit einer
Prämierungsurkunde. In der
Kategorie 1 für trocken ausgebaute
Grauburgunder, frisch,
fruchtig und mit klarer Sortentypizität,
max. 13% Alkohol
und 9 g/l Restzucker, ohne
Holzfass und Barrique lag
mit 91 Punkten das Weingut
Knöll-Vogel aus Bad Bergzabern
auf Platz 1, gefolgt von
der Burkheimer Winzergenossenschaft
mit 89,5 und
dem Weingut Leopold Schätzle
mit 89,75 Punkten.
Die Kategorie 2 wartet mit
gehaltvoll strukturierten Weinen
auf, die zu ihrer Reifung
auch das große Holzfass gesehen
haben dürfen, nicht aber
im Barrique abgelagert wurden.
Der Restzucker ist auch
hier mit 9 /l begrenzt, dafür
darf dann der Alkoholgehalt
auch 15 vol % übersteigen.
Erster Sieger ist das Weingut
Löffler aus Wettelbrunn mit
95 Punkten, gefolgt vom „Alten
Schlösschen“ in St. Martin
und dem Weingut Kiefer-Seifert
aus Ballrechten-Dottingen
mit 91 bzw. 90.5 Punkten.
Charaktervolle trockene
Premium-Grauburgunder mit
Lagerpotential zeichnen die
Kategorie 3 aus. Die „Flaggschiffe“
der Produzenten
Grand Cru, Große Lagen und
Gewächse mit max. 4g/ Restzucker
werden angeführt vom
Eichstetter Weingut Arndt
Köbelin mit 92 Punkten, dem
Schwarzwaldweingut Andreas
Männle Durbach und dem
Staatlichen Weinbauinstitut in
Freiburg, die jeweils 90 Punkte
ihrem Konto zufügen konnten.
Last not least bleibt noch die
Kategorie 4 mit den edelsüßen
Grauburgunder- und Ruländer-
Dessertweinen. Klarer Sieger
hier auf Platz 1 und 2 der
Badische Winzerkeller mit 92
und 91,5 Punkten, mit derer
91,25 musste sich die Winzergenossenschaft
Oberbergen
ganz knapp geschlagen geben.
Weitere Infos: www.grauburgunderpreis.de
Grauburgunder Weinprobe
Foto: myKaiserstuhl
Weinland Baden aktuell KUlTUR JOKeR 33
Nach zwei Jahren feiert Gundelfingen
wieder den Weinzauber
40 verschiedene Weine und 4 Weinbrunnen
Wir bleiben noch ein wenig
bei der Vier. Es sind
nämlich vier Gundelfinger
Winzer*innen, die nach
zwei Jahren verordneter
Coronapause das Wochenende
vom 16. - 18. September
mit Bevölkerung
und Weinfreund*Innen
abfeiern möchten. An vier
Weinbrunnen gibt es 40
Weine zu probieren. Darunter
auch neuer Süßer
mit Zwiebelkuchen. Regional
und vom Ort ist auch
die Bewirtung ann allen
drei Tagen.
Am Freitagabend eröffnet
die Breisgauer Weinprinzessin
das Fest mit
dem Fassanstich. Ab 19.30
Uhr spielt dann die Band
Chrfistna Josten zur Unterhaltug
auf.
Samstag ab 17 Uhr
bleibt es musikalisch mit
der Partyband Dietmar
Schäfer, Sonntag dann
schon ab 11 Uhr der große
Aufzug des Musikvereins.
Geplant sind auch weitere
musikalische Überraschungen.
Nicht nur die Kids freuen
sich über den herbstlichen
Markt mit Unterhaltungsprogramm
und den
verkausoffenen Sonntag.
Gefördert und unterstützt
werden die Winzer vom
Gundelfinger Gewerbeverein,
heuer zum 19. Mal.
Im kommenden Jahr also
ein kleines Jubiläum, dann
wird „richti“ gefeiert.
Weinfestkalender
Herbst 2022
Bei der Zusammenstellung dieses Festkalenders im Juli und
August war die Corona-Lage entspannt, sodass viele Feste stattfinden
können. Wie immer haben wir sorgfältig recherchiert und
drucken die Festdaten nach bestem Wissen, doch ohne Gewähr
ab. Empfehlung: Versichern Sie sich vor Ihrem Besuch beim Veranstalter,
ob das Event wie geplant stattfinden kann.
Badische Bergstraße
18.9. Schriesheim Weinwanderung
30.9. Lützelsachsen Weinfest der Bergstraße
8.10. Weinheim Weinmeile
15.10. Heddesheim Sachsentour Weingut Schröder
10.11. Heidelberg Offene Tür Weingut Clauer
12.11. Heidelberg Rotweinfest Weingut Clauer
19.11. Heddesheim WG Schröder: Unsere Besten
Bodensee
2.9. - 4.9. Bermatigen Weinfest
9.9. - 11.9. Meersburg Bodensee-Weinfest
10.9. Hohentengen Weinfest
15.9. Meersburg Blaue Stunde im Vineum
21.9. Meersburg Winzertreff im Vineum
3.10. Friedrichshafen Häfler Weinfest
8.10.-29.10. Lindau u.andere Genussherbst am See
19.10. Meersburg Winzertreff im Vineum
27.10. Meersburg Blaue Stunde im Vineum
GRAUBURGUNDER PREIS 2022
WIR GRATULIEREN
DEN GEWINNERN
Die Gewinner des
Grauburgunderpreises 2022.
© Gundelfinger Weinzauber
Breisgau
4.9. Münchweier Winzerhock
8.9.-11.9. Glottertal Landvogtei Weinsommer
10.9. Kippenheim Weinfest
16.9. - 18.9. Gundelfingen Gundelfinger Weinzauber
3.10. Ettenheim Kaiserbergfest
13.11. u.11.12. Freiburg Vintage Show in der Kantina
11.11.-13.11. Freiburg Genussmesse Plaza Culinara
Kaiserstuhl
2.9. und 4.9. Burkheim Burkheimer Weintage
4.9. Kiechlimgsbergen Weintage
9.9. Bötzingen Wein- und Dorffest
10.9. Oberrotweil Herbstfest Winzerkapelle
10.9. -11.9. Oberbergen Kürbisfest der WG
11.9. Leiselheim Zwiebelkuchenfest Landfrauen
16.9. - 17.9. Bischoffingen Weinfest
17.9. - 18.9. Wasenweiler Zwiebelkuchenfest
23.9. Burkheim Herbsthock
25.9. Achkarren Herbstzeit im Garten Eden
25.9. Kiechlingsbergen Zwiebelkuchenfest
30.9. - 2.10. Achkarren Achkarrer Weinwochenende
3.10. Schelingen Bergteufelhock WG Oberbergen
3.10. Ihringen Trottihock
8.10. Ihringen Barrierefreie Weinwanderung
9.10. Oberrotweil Herbsthock beim Winzerverein
8.10. - 9.10. Endingen Alemannischer Brotmarkt
15.10. Ihringen Herbstausklang – Erntedankfest
22.10. Jechtingen Herbstweinfest
30.10. Endingen Hoffest Winzerhof Linder
4.11. Achkarren Fackelweinwandrung
19.11. Endingen Wein & Gin-Event
2.12. Oberbergen Glühweinabend der WG
Ausführliche Informationen erhalten Sie unter:
www.grauburgunderpreis.de
34 KULTUR JOKER WEinLand BadEn aktuell
Weinfestkalender Herbst 2022
Markgräflerland
2.9. – 4.9. Pfaffenweiler Schneckefeschd
11.9. Tülligen Weinmarkt
11.9. Wolfenweiler Weinwanderung
16.9. Müllheim Wein in den Reben
16.9. – 19.9. Auggen Winzerfest mit Umzug
3.10. Britzingen Herbstfest + Weinwanderung
8.10. Bad Krozingen Kulinarische Weinwanderung
11.9. Britzingen Glühweinhock
Ortenau
2.9. - 5.9. Oberkirch Großes Weinfest
8.9. - 12.9. Bühl Wein- und Zwetschgenfest
10.9. Waldulm Weinfest
11.9. Durbach Durbacher Weintag
11,9. Durbach Weinpicknick WG A. Männle
16.9. Rheinau-Linx Fest der Sinne im Weber-Haus
16.9. Kappelrodeck Winzerkirwi
17.9. Bad Peterstal Spätburgunder Prämierung
17.9. - 18.9. Gengenbach Stadt- und Weinfest
23.9. - 26.9. Offenburg Bezirksweinfest Ortenau
3.10. Bühlertal Weinwanderung 22
28.10. - 30.10 Baden-Baden Genussmesse „fine“
1.11. Waldulm Glühweinhock
17.11. Bad Peterstal Top-Ten Spätburgunder
geöffnet bis 23. Oktober 2022
Tuniberg
2.9. Gottenheim Weinfest 2022
11.9. Gottenheim Rebhislitour Wein & Kräuter
15.10. Merdingen Herbstfeuer am Attilafelsen
Alle Texte Sahar F. Kratz
09. September bis 15. November
täglich ab 17 Uhr
und Sonntags u. Feiertags
ab 11 Uhr
Mitttwoch +Donnerstag
Ruhetag
18. November bis 03. Dezember
Freitag u. Samstag
Fondueabend
„Z‘licht go!“
Reservierung erforderlich
Nachhaltig KUltUR JOKER 37
Architekturprogramm international
Die Architekturtage bringen dieses Jahr das Thema Nachhaltigkeit in
die Region Oberrhein
Um über Architektur zu
sprechen und sie der breiten
Öffentlichkeit zugänglich zu
machen, organisiert das Europäische
Architekturhaus jedes
Jahr im Herbst das Festival
„Die Architekturtage | Les
Journées de l’architecture“.
Das internationale Programm
findet in rund 20 Städten in
der grenzüberschreitenden Region
des Oberrheins statt. Gut
200 zweisprachige Veranstaltungen
erwarten die jährlich
bis zu 50.000 Besucher*innen
in Frankreich, Deutschland
und der Schweiz. Thema des
diesjährigen Festivals, das vom
23. September bis 31. Oktober
stattfindet ist „architektur und
ressourcen“. Krieg, Ressourcenkrise
und damit verbunden
die steigenden Kosten stellen
auch die Frage nach einem
nachhaltigen Bauen und nachhaltiger
Architektur. Mehrere
Perspektiven und Lösungen
werden thematisiert: Sanierung,
lokales Bauen, Recycling,
Kreislaufwirtschaft,
Verwendung von biobasierten
Materialien, Zwischen- und
Übergangswohnungen, lokales
Know-how und Traditionen,
Mensch und Natur.
Vier Höhepunkte sind im
vielfältigen Programm her-
Hochhausecke Friedrichring
© Staatsarchiv Willy Pragher
Logements cathédrale, Dijon, Sophie Delhay architecte
© Bertrand Vernay
Weniger ist genug“ mit einem
Rahmenprogramm im Centre
Culturel Français statt. Zu
sehen sind Beispiele frugaler
Architektur aus Frankreich
und dem deutschsprachigen
Raum. Öffnungszeiten: Mo.–
Do. 9–17.30 Uhr; Freitag 9–14
Uhr.
Das Europäische Architekturhaus
- Oberrhein (EA) ist
ein 2005 gegründeter deutschfranzösischer
Verein, dessen
Ziel es ist, das Interesse der
breiten Öffentlichkeit für zeitgenössische
Architektur zu
wecken.
Weitere Infos: www.m-ea.eu
Vortragsreihe & Festival für Fotografie, Abenteuer & Reisen
REINHOLD
MESSNER
Über Leben / Nanga Parbat
3. & 4.11.22 | 19. 30 Uhr
Konzerthaus Freiburg
WILLI
WEITZEL
live!
Willi Weitzel live
So 27.11.22 | 11 Uhr
Paulussaal Freiburg
NORWEGEN
Reiner Harscher
So 4.12.22 | 17. 30 Uhr
Bürgerhaus Denzlingen
Weitere Vorträge, Infos & Vorverkauf:
HIMALAYA
Pascal Violo
Mo 21.11.22 | 19. 30 Uhr
Seepark Freiburg
LAUFEN.
ESSEN.
SCHLAFEN.
Christine Thürmer
So 27.11.22 | 14. 30 Uhr
Paulussaal Freiburg
TERRA
MICHAEL MARTIN
Festival 2023
Fr 3.2.23 | 20 Uhr
Konzerthaus Freiburg
INSELN
DES NORDENS
Krüger & Langenberger
Di 22.11.22 | 19. 30 Uhr
Seepark Freiburg
MAROKKO
Reiner Harscher
So 4.12.22 | 14 Uhr
Bürgerhaus Denzlingen
Stargast 2023
DR. BERTRAND
PICCARD
Festival 2023
Sa 4.2.23 | 20 Uhr
Konzerthaus Freiburg
MUNDOLOGIA.DE
vorzuheben. Zunächst der
Eröffnungsvortrag von Gilles
Perraudin am 23. September,
18.30 Uhr in Schiltigheim (La
Briqueterie). Der renommierte
Architekt setzt sich Zeit seiner
Karriere für einen bewussten
Umgang mit Ressourcen und
energiesparendes Bauen ein.
Nach seinen ersten Werken
aus Holz und Lehm setzt er
sich seit den 90er Jahren mit
Stein als Baumaterial auseinander.
Am 7. Oktober, 19 Uhr
spricht Martin Rauch in Mulhouse
(Campus Fonderie –
Université de Haute-Alsace).
Rauch ist international anerkannter
Verfechter der Lehmbautechnik
und ruft dazu
auf, in Zukunft verstärkt auf
Holz und Erde als Baumaterialien
zurückzugreifen. Die
mexikanische Architektin
Tatiana Bilbao interagiert in
ihrer Arbeit hingegen mit der
Kultur und den konstruktiven
Traditionen ihres Landes und
integriert dabei auch philosophische
Konzepte. Sie spricht
am 11. Oktober, 18.30 Uhr in
Offenburg (Oberrheinhalle).
In Freiburg findet im Rahmen
der Architekturtage vom
16. September bis 25. November
die zweisprachige Ausstellung
„Frugalité créative –
15.
29.
02. 2022
38 KUltUR JOKER nachhaltig
Keine Klimarettung ohne Bruch mit kapitalistischem
Wirtschaftssystem
Christian Zeller fordert in seinem Buch „Revolution für das Klima“ die radikale Überwindung der herrschenden
Profit- und Konkurrenzlogik zugunsten einer ökosozialistischen Alternative
Im Oktober 2018 veröffentlichte
der Weltklimarat der
Vereinten Nationen seinen
Bericht zum Intergovernmental
Panel on Climate Change
(IPCC 2018). Darin wurde
die dauerhafte Deckelung der
durchschnittlichen Erderwärmung
auf maximal 1,5 Grad
Celsius im Vergleich zum vorindustriellen
Zeitalter als ein
notwendig zu erreichendes und
realistisch erreichbares Klimaziel
beschrieben und deutliche
Vorteile gegenüber dem zuvor
genannten Ziel von maximal 2
Grad Erwärmung aufgezeigt.
Verschiedene konkrete Szenarien
zeigten allerdings, welch
immense Sofortmaßnahmen
zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes
etwa durch die Abkehr
von fossilen Brennstoffen hin
zu erneuerbaren Energien in
wesentlichen Lebensbereichen
wie industrieller Produktion,
Verkehr, Konsum etc. für
die Zielerreichung notwendig
wären. Spätestens ab diesem
Zeitpunkt entwickelte sich die
Buchladen & Erlesenes
do | 15.9. | 19:30
Mitsingkonzert Mit
CoCo und Lorenz,
„ThE BRoThERS“
So | 25.9. | 11:00
„JAGE dIE
ÄNGSTE FoRT...“
heLMut MooshaMMer,
Lesung
senika BrankoviC,
kLavier
dI | 27.9. | 19:30
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Live in der rainhof sCheune
Moderation: Carsten otte
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info@buchladen-rainhof.de
weltweit in vielfältigen Formen
agierende Klimaschutzbewegung
sprunghaft und wächst
seitdem stetig. Die neuen Bewegungen
wie Fridays for Future
orientieren sich überwiegend
am 1,5 Grad-Ziel und fordern
von den jeweiligen Regierungen
die entschlossene und
schnelle Einleitung der entsprechenden
Maßnahmen, jedoch
bislang relativ erfolglos. Und
genau hier setzt Christian Zeller,
Professor für Wirtschaftsgeographie
an der Universität
Salzburg, mit seiner zentralen
These in seinem Buch an: „Die
Hauptforderung der Klimabewegung
– die Erwärmung auf
1,5 Grad Celsius zu begrenzen
– ist nur verwirklichbar, wenn
in den wichtigsten kapitalistischen
Ländern einschließlich
China radikale industrielle
Rück- und Umbauprogramme
umgesetzt werden. Das ist allerdings
unter den gegebenen
Machtverhältnissen und ohne
Bruch mit der kapitalistischen
Profit- und Konkurrenzlogik
nicht erreichbar. Die großen
Konzerne werden nicht bereit
sein, ihr mit fossilen Energieträgern
verbundenes Kapital
entwerten zu lassen.“ (S.10)
Zeller stützt sich dabei auf
wesentliche Essentials der marxistischen
politischen Ökonomie
und deren Analyse der kapitalistischen
Produktionsweise
mit ihrer endlos fortschreitenden
Akkumulationsdynamik
des Kapitals sowie des damit
verbundenen Zwangs zu permanentem
Wachstum. Der daraus
resultierende ausschließlich
profitorientierte und ungezügelte
Ressourcenverbrauch
steht in krassem Widerspruch
zu den „planetaren Grenzen
des Wachstums“ und lässt damit
keinen Platz für einen pflegenden
Erhalt der Resilienzfähigkeit
von Mensch und Natur
durch eine dementsprechende
Gestaltung des gesellschaftlichen
Stoffwechsels mit der
Natur. Im Ergebnis erleben wir
nach Zeller durch „die sich beschleunigende
Erderhitzung…
die umfassendste und ernsthafteste
Krise der Menschheit
in ihrer gesamten Geschichte.“
Enpassant werden diese Zusammenhänge
im Buch hinreichend
erklärt.
Da aber – wiederum in enger
Anlehnung an Karl Marx – jede
Auseinandersetzung über diesen
Stoffwechsel zugleich eine
Auseinandersetzung über die
Organisation der Produktion,
der Zirkulation und des Konsums
von Waren sowie des reproduktiven
Alltagslebens der
Menschen sei (S. 9), führt für
Zeller der Ausweg aus der ökologischen
Weltkrise nur über
einen radikalen ökosozialistischen
Umbauprozess unseres
globalen gesellschaftlichen Zusammenlebens.
In unmissverständlicher
Schärfe grenzt sich Zeller
gleich zu Anfang seiner Darstellung
der Grundlagen dieses
Umbauprozesses von der bisherigen
internationalen „ArbeiterInnenbewegung
und jenen
Regimes, die sich sozialistisch
nannten“ ab und wirft ihnen
klägliches Versagen gegenüber
den ökologischen Herausforderungen
vor. Insbesondere die
„stalinistisch bürokratischen
Kommandowirtschaften“ der
UdSSR, Chinas und der Länder
Osteuropas hätten in ihrer
despotischen Nachahmung der
kapitalistischen Industrialisierung
deren Raubbau an der
Natur partiell noch übertroffen.
Ausführlich werden dann zentrale
marxistische Kategorien
wie Mehrwert, Tauschwert, Gebrauchswert,
Doppelcharakter
der Ware und die überragende
Bedeutung der menschlichen
Arbeit bei der Gestaltung des
Verhältnisses von Gesellschaft
und Natur rekapituliert und
darauf aufbauend die Herausforderungen
für eine ökosozialistische
Umwälzung und deren
Zielsetzung formuliert: „Der
Ökosozialismus ist also eine
gesellschaftliche und politische
Strömung, die sich auf grundlegende
Errungenschaften des
Marxismus und der Ökologie
stützt, aber deren Irrtümer und
Degenerierungen hinter sich
lässt….Der Ökosozialismus
strebt eine Gesellschaft an, die
sich von den Zwängen der Konkurrenz
und des Profits, des
Privateigentums an Produktionsmitteln
und des Geldes sowie
des Staates…. befreit. Das
ist eine Gesellschaft, in der
abstrakte und mehrwertschaffende
Arbeit zugunsten der
konkreten und kreativen Arbeit
verschwindet…. Die Gesellschaft
ist in selbstverwalteten
Gemeinschaften organisiert
und auf demokratische Weise
durch freiwillige, gewählte und
jederzeit abwählbare Delegierte
koordiniert.“ (S. 61)
Christian Zeller belässt es
nicht bei diesem theoretischen
Entwurf einer künftigen Gesellschaft,
in der Mensch und
Natur in ausgewogenem und
nachhaltigem Austausch zu
einander stehen. Auf mehr als
150 Seiten entwickelt er konkrete
Vorschläge für ein ökosozialistisches
Programm der
gesellschaftlichen Aneignung
des gesamten Produktionsund
Reproduktionsbereichs
mit gleichen Rechten für alle
bis hin zur Abschaffung der privaten
Verfügungsgewalt über
Produktionsmittel und Investitionen.In
jeweils eigenen Kapiteln
zum ökologischen Umbau
von industrieller Produktion
und Landwirtschaft, zum Umbau
der Städte und öffentlichen
Infrastruktur, zum Umbau
und zur Verwaltung des dafür
nachhaltig KUltUR JOKER 39
notwendigen Finanzierungssystems
und dem damit einhergehenden
Ausbau entsprechender
gesellschaftlicher Strukturen
liefert er jede Menge brisanten
Diskussionsstoff. Dabei verarbeitet
er auch einschlägige Erfahrungen
der internationalen
AbeiterInnenbewegung mit direktdemokratischen
Rätestrukturen.
Auf all diese Vorschläge
im Einzelnen einzugehen würde
hier zu weit führen.
Das neue revolutionäre Subjekt,
das all diese Transformationen
ins Rollen bringen
kann, sieht Zeller in einem
möglichen Verschmelzen von
internationaler Klimabewegung,
Gewerkschaften, feministischer
und anderer sozialer
Bewegungen. Er weist damit
weit über die orthodox-marxi-
stische Beschränkung des Subjektbegriffs
auf das klassische
Industrieproletariat hinaus
und definiert eine erweiterte
Klasse der Lohnabhängigen.
Er verkennt dabei nicht, dass
sich insbesondere die Gewerkschaften
derzeit zu einem eher
systemstabilisierenden Faktor
entwickelt haben.
Ob und wie schnell sich eine
solche emanzipatorische Befreiungsbewegung
im internationalen
Maßstab bewusst formiert,
entscheidet das Rennen
gegen die Zeit.
Zellers Buch ist die wohl bislang
fundierteste und gleichzeitig
konkreteste Analyse der aktuellen
Weltlage im Angesicht
der drohenden ökologischen
Katastrophe aus marxistischer
Sicht auf wissenschaftlichem
Niveau, die gleichwohl mit
vielen dogmatischen Fehlern
der Vergangenheit bricht. Die
durchgängig stringente Argumentation
ist stets faktenreich
unterfüttert und zielt direkt
auf die Formierung eines umfassenden
Widerstands gegen
die destruktive Logik des kapitalistischen
Wirtschafts- und
Gesellschaftssystems.Niemals
jedoch schimmert auch nur
der Anflug eines Alleinvertretungsanspruchs
auf Wahrheit
oder einer „richtigen Linie“
durch, die man zur Genüge von
dogmatisch-revolutionären Publikationen
kennt. Zeller versteht
stattdessen die von ihm
skizzierte ökosozialistische
Alternative als „Vorschlag zur
Debatte“. Darum eignet sich
sein Buch in hohem Maße auch
als Basis zur Selbstverständigung
für alle in sozialen Bewegungen
organisierten aktiven
Menschen.
„RevolutionfürdasKlima“,
ChristianZeller,oekomverlag
München,ISBN978-3-96238-
188-2
ErichKrieger
Christian Zeller
© Foto Kain
Gegen Krieg und Militärspektakel
Antikriegstag 2022 im Markgräflerland
Am 1. September vor 83 Jahren
griff Nazi-Deutschland das
Nachbarland Polen an und begann
damit den Zweiten Weltkrieg,
der mehr als 60 Millionen
Menschen das Leben kostete.
Der Antikriegstag am 1.
September ist ein zentraler Tag
der Erinnerung und des Mahnens:
Kriege kommen nicht
über uns – sie werden gemacht.
Gewalt geht von Menschen
aus – und trifft Menschen. Sie
werden getötet, verwundet und
vertrieben. Ihr Leben wird bis
in die Grundfesten erschüttert
– während andere aus Kriegen
Profite schlagen und ihre
Machtinteressen durchsetzen.
Daran erinnern die Gewerkschafts-
und die Friedensbewegung
nicht nur am Antikriegstag:
Es soll kein Krieg von
deutschem Boden ausgehen –
und auch nicht von anderswo.
83 Jahre nach Beginn des
grauenhaften Vernichtungskrieges
gibt es Gründe genug,
dieses Bekenntnis zu erneuern
und laut und vernehmlich
NEIN zu sagen zu Krieg,
Kriegseinsätzen, Kriegsvorbereitung
und Kriegsverharmlosung.
„Für den Frieden! – Gegen
einen neuen Rüstungswettlauf!
– Die Waffen müssen
endlich schweigen“, so ist
die Erklärung des deutschen
Gewerkschaftsbundes zum
Antikriegstag am 1. September
2022 überschrieben. Und
weiter heißt es: „Nie wieder
Krieg!“ – das ist und bleibt die
Grundüberzeugung des DGB
und seiner Mitgliedsgewerkschaften.
Jeder Krieg ist ein
Angriff auf die Menschheit
und die Menschlichkeit. Aus
dieser Überzeugung unterstützen
wir die Friedensbewegung
mit unserer gewerkschaftlichen
Kraft. ... Der Ukraine-
Krieg darf uns nicht zu dem
Irrglauben verleiten, Frieden
ließe sich mit Waffen schaffen.“
Nur wenig später, am 17.
September sollen entgegen
diesen Forderungen Soldaten
der Deutsch-Französischen
Brigade durch Müllheim marschieren.
Der Auftakt des
Militärspektakels erfolgt um
9.30 Uhr auf dem Markgräfler
Platz in Müllheim, anschließend
gibt es eine Militärparade
zur Robert-Schuman-Kaserne,
in der dann ein Tag der offenen
Tür stattfindet. Anlass ist
die Stationierung dieses militärischen
Großverbandes in
Müllheim vor 30 Jahren, dessen
Soldat*innen zur weltweiten
Kriegsführung ausgebildet
und ausgerüstet sind. Und inzwischen
auch von dieser Ausbildung
Gebrauch machen und
weltweit Kriege führen.
Der Friedensrat Markgräflerland
protestiert gegen dieses
Militärspektakel und wird in
der Zeit von 9 bis 19 Uhr vor
den Toren der Kaserne anwesend
sein, um gegen dieses
Werben fürs Sterben zu protestieren
und sich für zivile
Konfliktlösungen einzusetzen.
„Heute seien nicht archaische
Kriegsvorbereitungen nötig,
sondern intelligente Friedenslösungen“,
betont der Friedensrat.
In dem Flyer an die Besuchenden
heißt es weiter: „Für
keinen Konflikt dieser Erde
gibt es eine Lösung mit Mitteln
der Gewalt. Einen gerechten
Krieg gibt es nicht – nur einen
gerechten Frieden. Widersetzen
Sie sich der kriegerischen
Logik in der gegenwärtigen
Politik, die immer noch behauptet,
wenn du den Frieden
willst, bereite den Krieg vor.
Das war immer eine gefährliche,
unsinnige Lehre. Es gibt
eine Alternative. Sie lautet:
Wenn du den Frieden willst,
bereite den Frieden vor.“
Gegen dieses Militärspektakel
protestiert der Friedensrat
Markgräflerland, denn: Öffentliche
Militäraufmärsche
sind psychologische Kriegsvorbereitung.
Sie dienen dazu,
die Bürgerinnen und Bürger
an das Militär im öffentlichen
Raum zu gewöhnen. Schon
Kurt Tucholsky betonte,
dass „Jubel über militärische
Schauspiele Reklame für den
nächsten Krieg ist.“
30 Jahre Deutsch-Französische-Brigade
in Müllheim
sind für den Friedensrat Markgräflerland
kein Grund zum
Feiern. Nach Ende des 2. Weltkrieges
hieß es: Nie wieder
Krieg! Statt dessen wird heute
von den Oberen in Deutschland
die Bundeswehr in Kriege
in aller Welt geschickt. Die
Deutsch-Französische-Brigade
ist die Speerspitze der militärischen
Kräfte von NATO und
EU, gegenwärtig sind Soldaten
der Brigade unter anderem in
Rumänien stationiert.
Die Brigade ist und kann
nicht Symbol deutsch französischer
Freundschaft sein.
Waffenbrüderschaft bedeutet
nicht Völkerfreundschaft.
Kriege werden nicht weniger
verwerflich, wenn sie gemeinsam
von Soldat*innen zweier
ehemals verfeindeter Nationen
geführt werden. Sie ist Instrument
des Völkermords und
nicht der Völkerfreundschaft.
Die Standorte der Brigade
sollen in den kommenden Jahren
nochmals mit Millionen
Euro Steuergeldern ausgebaut
werden; allein für den Standort
Müllheim sind dafür 30
Mill. € vorgesehen. Der Friedensrat
Markgräflerland wendet
sich gegen die weltweiten
Bundeswehreinsätze und gegen
den deswegen steigenden
Rüstungs etat. Was wir brauchen
sind mehr Lehrer und
Krankenschwestern; nicht aber
mehr Soldaten!
Friedensrat
Markgräflerland
.de
Das Gebrauchtrad-Portal aus Freiburg
@re_cycle.de recyclede
40 KULTUR JOKER nachhaLTig
Wir feiern bis Ihr abschaltet
Großes Abschaltfest am 3. September 2022
„Meine sehr geehrten Damen
und Herren, nach über 25 Jahren
Arbeit am Atomausstieg, freuen
wir uns Ihnen mitteilen zu können,
dass wir nun, am 3. September
2022, endlich das große
Abschaltfest feiern dürfen.“ Die
Nachrichtensprecherin der EWS
Schönau wurde über 15.000 Mal
angeschaut. Offenbar eine Provokation
für die kleine, umtriebige
Pro-Atom-Gemeinde.
Das große Abschaltfest steigt
am 3. September, wenn die längste
Anti-Atom-Demo der Welt,
die Anti-Atom-Radtour, nach
über 2400 Kilometern, auf ihren
letzten Etappen via Fessenheim
und Wyhl nach Freiburg
einrollt. Sie radeln an den neuralgischen
Punkten des ausklingenden
Atomzeitalters vorbei,
treffen Verbündete, knüpfen
Kontakte und solidarisieren sich
im Rheinland mit Braunkohle-
Gegner:innen. Sie nehmen auf
jeder Etappe Wegbegleiter:innen
mit. Man genießt gemeinsam
das rollende Frischluft-Event
und das Kulturprogramm an
den Zwischenstopps. Musik,
Theater, Lesung, Infotainment
– Watt für den Kopf und Watt
fürs Herz. Es gab Etappen, da
waren die Aktivist:innen „zu
Tränen gerührt“und konnten
kaum glauben, was ihre Verbündeten
„alles auf die Beine
gestellt haben.“
Abschaltfest in Freiburg
Inzwischen biegt die Antiatom-Radtour
auf die Zielgerade
ein und steuert auf Freiburg
zu. Die Aktiven sind schwer
gespannt, wie der Empfang am
Samstagmittag auf dem Platz
der alten Synagoge wird. Ab
14 Uhr steigt dort ein familienfreundliches
Antiatom-Fest,
mit Musik, Kultur, Getränken
und Snacks.
Für den Abend ist ab 18 Uhr
in der Fabrik an der Habsburgerstraße
ein großes Abschaltfest
geplant. Für Organisator Martin
Wiedemann, Eventmanager
der EWS Schönau, der bis 2021
selbst zum Kulturteam des Vorderhauses
gehörte, ist dies ein
Etappensieg, der die Feier-Laune
des Atomkraftgegners weckt.
Das gesamte Gelände der Fabrik
wird bespielt: Live-Musik im
Freien und im Saal, Disco, Kino,
Infomarkt und Gaumenfreuden.
Das Fest ist auch eine Würdigung
der aktiven Bürgerinnen
und Bürger der Region, durch
deren Einsatz die unmittelbare
Gefahr des AKW Fessenheim
ausgeschaltet wurde. Auch das
gilt es zu feiern, jetzt, da die
Brennstäbe aus den unsicheren
Zwischenlagern direkt an der
Grenze entfernt wurden. Die
dramatischen Zustände im französischen
Atomkraftwerks park
machen einmal mehr deutlich,
wie wichtig es ist, den Ausstieg
aus der Hochrisiko-Technologie
zu forcieren.
Die Anti-Atom-Radtour war
seit langem geplant
Da hat ganz offenbar jemand
den richtigen Riecher gehabt, als
die Radtour letzten Winter von
ausgestrahlt.de geplant wurde.
Mittlerweile hat das Trommelfeuer
der Atomlobby in Politik
und Medien eine derartige Wirkung
entfaltet, dass unbedarfte
Zeitgenoss:innen bereit sind,
all die Risiken auszublenden,
mit denen die 3 Rest-AKW betrieben
werden, die bekannten
und die unbekannten. Mit
Blick auf das Abschaltdatum
wurden die nuklearen Oldtimer
auf Verschleiß gefahren.
Nachrüstungen und eigentlich
zwingend vorgeschriebene,
periodische Sicherheits-Überprüfungen
wurden seit 2009
unterlassen. Die Tatsache, dass
in den gleichaltrigen französischen
AKW gefährliche Mängel
entdeckt wurden, weil man
nachgeschaut hat, wird nicht als
Warnung begriffen. Auch nicht,
dass die Altmeiler deshalb reihenweise
in die Knie gehen.
Und erst recht nicht, dass die
französische Strom-Misere den
deutschen Kraftwerksbetreibern
über den europäischen Stromhandel
gigantische Windfall-
Profite beschert, was wiederum
die Dollarzeichen in den Augen
potenzieller Nutznießer:innen
- vom Betreiber bis zu
Hüter:innen der Steuersäckel -
gierig funkeln lässt.
2009, im Jahr der letzten periodischen
Sicherheits-Überprüfung,
feierte „die Propagandazentrale
der Atomkonzerne“,
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“Nai hämmer g’sait“ die Anti-Atom-Radtour kommt nach Freiburg
wie Sigmar Gabriel die Lobbyvereinigung
‚Kerntechnik
Deutschland e.V.‘ (vormals:
‚Deutsches Atomforum‘) nannte,
ihren 50-ten Geburtstag. Seit
Anbeginn, so der damalige Umweltminister
in seiner Laudatio,
wurde „kein Propagandatrick
und erst recht keine Kosten
gescheut, den Deutschen die
Atomkraft schmackhaft zu machen“.
Was damals galt, ist heute
aktueller denn je, sie „steht wie
kaum eine andere Institution
für das bewusste Verschweigen,
Verdrängen und Verharmlosen
der Gefahren, die mit der
kommerziellen Nutzung der
Atomenergie verbunden sind“.
Was wurde den Menschen alles
erzählt! 30 AKW auf Helgoland,
damit die Demonstranten wegbleiben.
600 AKW in Deutschland,
laut offiziellen Plänen.
Der Strom würde so billig, dass
man damit Garagen-Auffahrten
im Winter beheizen könnte und
Stromzähler abgeschafft werden
könnten: „Toocheaptometer“.
Das „Ohne Atomkraft gehen
die Lichter aus“–Märchen wurde
und wird x-fach, in allerlei
Variationen neu aufgekocht.
Natürlich hat es in der aktuellen
Pro-Atom-Kampagne wieder
Hochkonjunktur. Dabei gehen
in Frankreich alle Jahre wieder
die Lichter aus, gerade wegen
der Atomkraft-Monokultur
ohne Backup.
Tolldreiste Narrative – damals
wie heute
Auch um den Atommüll
ranken sich die tollsten Erzählungen.
Er könnte auf dem
Mond geschossen werden oder
es genüge ihn in einem Loch
Das WIR
schafft
Energie
„von drei Metern Tiefe [zu] vergraben,
um ihn vollkommen unschädlich
zu machen“. Für jeden
Blödsinn fand und findet sich ein
Mietmaul. Kein Wunder also,
dass Laufzeitverlängerungs-
Fantasien oder gar feuchte Träume
von „Atommüll-fressenden“
Wunderreaktoren nicht nur von
Politiker:innen auf Wählerfang
am rechten Rand vorgetragen
werden, sondern auch von
„Expert:innen“ mit Universitäts-Titeln.
Kaum besser als die
Spinnereien der Propaganda-
Schmieden sahen die Lösungen
in der Praxis aus: Atommüll
wurde ins Meer gekippt, hin und
her verschoben, mit krimineller
Energie anderem Müll untergejubelt
oder achselzuckend in
Zwischenlagern geparkt. Weil
die Branche 60 Jahre später
immer noch ohne Entsorgungsnachweis
dasteht, wird das Problem
‚kommunikativ‘ aus dem
Weg geräumt. Die Lüge vom
„Atommüll-fressenden“, „neuen“
Reaktortyp wird so lange
penetriert, bis Menschen sie
glauben. Einzig die Physik spielt
nicht mit. Es gibt keine Atomkraft
ohne Atommüll. Auch keine
Konzepte. Kein einziges.
In den frühen 1970-ern konnten
AKW-Betreiber noch frech
behaupten: „ein GAU beeinträchtigt
nicht die Umgebung,
da die Anlage in jeder Beziehung
dafür ausgelegt“ sei. Heute
blenden Atomapologeten all die
Menschenrechtsverletzungen
und die Riesensauereien beim
Uran-Abbau, der chemischen
Aufbereitung, dem Nukleartourismus
aus, kurzum: die Schneise
der Verwüstung entlang der
gesamten Prozesskette. Sie
rechnen die Folgen von Tschernobyl
und Fukushima klein um
die Atomkraft statistisch aufzuhübschen.
Nun droht der internationalen
Branche allerdings der
kommunikative Super-GAU:
Ab dem 31.12.2022 wird es ein
Industrieland geben, das ohne
Atomstrom auskommt. Trotz
der Lügenmärchen von damals,
„Sonne Wind und Wasser werden
auch langfristig nicht mehr
als vier Prozent“ des deutschen
Foto: augestrahlt.de
Strombedarfs decken, wird hier
gezeigt, dass die Energiewende
funktioniert. Ein Alptraum für
die international gut vernetzte
Atomgemeinde, der mit allen
Mitteln verhindert werden soll.
Auch wenn es aussieht wie
ein Zufall, dass seit 2019 zunächst
wohl dosiert, dann immer
öfter und zuletzt in einem
Dauerfeuerwerk in Presse und
Talkshows scheinbar unabhängigen
Atomfürsprechern eine
Bühne geboten wird, es ist keiner.
Szenekenner:innen haben
die Drehbücher der PR-Firmen
gelesen, mit denen die Laufzeitverlängerung
2010 organisiert
wurde. Die Strategiepapiere*
der Atomlobby sind im Internet
auffindbar. Die Vorgehensweisen
sind heute wie damals nahezu
deckungsgleich. Es fehlt
nur noch der Whistleblower, der
heute die Strategiepapiere an die
Öffentlichkeit bringt.
Weil der Schwindel damals
aufflog und weil der schlafende
Riese, die Anti-Atom-Bewegung,
nach Fukushima wieder
hellwach auf der Straße stand,
mussten Politik und Lobby zurückrudern.
Die Laufzeitverlängerung
wurde einkassiert.
Diesmal darf es gar nicht so
weit kommen, eine Laufzeitverlängerung
über den 31.12.2022
hinaus ist keine Option. Sie
wäre nur mit gewaltigen Kosten
für die Steuerzahler:innen, mit
Koalitions-Stresstest und maximal
verbogenem Rückgrat der
Regierungsmitglieder zu erreichen.
Der Atomausstieg wird
also gefeiert, jetzt erst recht.
Zum Stilllegen ist es immer
zu früh aber nur ein Mal zu
spät
Auch die drei Restmeiler in
Deutschland haben Alterungs-
Probleme, Korrosions-Stress
und einen Wartungsrückstau,
selbst wenn die Schlagzeilen
aus Frankreich das überdecken.
Die drei Blöcke haben technisch
und wirtschaftlich das Ende
ihrer Betriebszeit erreicht. Da
hilft es auch nicht, dass insbesondere
bayrische Energiewende-Verhinderer
mit lautstarken
Laufzeitverlängerungs-Rufen
nachhaltig KUltUR JOKER 41
Solidarisch speisen
Das zuka solicafé bietet eine sozial-ökologische Gastronomie
vom eigenen Versagen ablenken
und sich aus Umfrage-Tiefs
befreien wollen, indem sie den
Menschen das Gefühl geben,
niemand müsse Veränderungen
erleben und alles könne ständig
weiterlaufen wie es – gefühlt –
immer war. Mit der Strategie,
das Atomthema von Inhalten
abzukoppeln nur um das eigene
Profil zu schärfen, ist einst Ministerpräsident
Stefan Mappus
heftig auf die Nase gefallen, als
eine Laufzeitverlängerung in
Fukushima schmerzlich zeigte:
Zum Stilllegen ist es immer zu
früh aber nur ein Mal zu spät.
Sollte tatsächlich die Kampagne
für das Wiederanfahren
eines oder aller drei deutschen
Altmeiler Erfolg haben, dann
muss sich der schlafende Riese,
die Antiatom-Bewegung,
noch einmal aufrappeln. Und
zwar mit der Unterstützung der
Klimabewegung, der Verkehrswende-Bewegung
und allen, die
für ein Ausstiegsdatum einer
umwelt-und klimaschädlichen
Technologie kämpfen. Denn wer
das Datum des Atomausstiegs
verschiebt, öffnet damit sämtlichen
Lobbyisten, die bereits
festgelegte Ausstiegsdaten für
andere schmutzige Technologien
wieder rückabwickeln wollen,
alle Türen sperrangelweit.
Dann werden alle gebraucht und
sollten sich von ihrer stärksten,
druckvollsten, kreativsten und
solidarischsten Seite zeigen.
Eva Stegen
*Hintergrund und Links zu
den PR-Dokumenten unter https://www.freitag.de/autoren/
evastegen/alte-atom-dinosbaggern-junge-klima-aktive-an
https://www.ews-schoenau.de/
ews/veranstaltungen-und-termine/das-grosse-abschaltfest/
Organisiert vom Verein „zusammen
leben e.V.“ kommt
mit dem zuka solicafé ein
inklusiver Begegnungsort mit
nachhaltiger Gastronomie ins
Haus der Jugend. Von Dienstag
bis Freitag, 12–14 Uhr gibt
es einen sozial-ökologischen
Mittagstisch mit einem solidarischen
Preissystem. Das Essen
ist immer vegetarisch, oft vegan.
Weiterhin besteht das „Caffè
sospeso“-Prinzip: Gäste können
ein Essen oder einen Kaffee zum
Selbstkostenpreis für eine andere
Person bezahlen. Essen oder
Kaffee stehen dann als Gutschein
für Menschen ohne Mittel
zur Verfügung.
Donnerstag und Freitag, 18–
20 Uhr stehen im Zeichen der
Aperitivo Time. Es gibt Snacks
und Getränke von lokalen
Erzeuger*innen. Ein besonderes
Event ist der Genießer*innen-
Brunch. Einmal im Monat
sonntags, 10–14 Uhr kommen
Herzhaftes und Salziges auf die
Teller, erneut serviert von lokalen
Erzeuger*innen – und aus
dem Gemeinschaftsgarten „zusammen
gärtnern“ am Fuße des
Schönbergs. Für Kinder steht
dabei ein besonderes Programm
bereit, das vom Jugendbildungswerk
organisiert wird.
Das „zuka“ wird durch ein
großes ehrenamtliches Thekenteam
unterstützt. Nur weil sich
viele Menschen ehrenamtlich
engagieren, ist dieses solidarische
Preissystem möglich. Der
Verein „zusammen leben e.V.“
bietet neben dem Mittagstisch
vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten
und offene Bildungsangebote
rund um zukunftsfähige
Ernährung an und veranstaltet
diverse, partizipative Kulturangebote
wie „Cine Arab“, Erzählcafés,
Ausstellungen oder
Konzerte im „zuka“.
Reservierung für den
Genießer*innen-Bruch mit Kinderprogramm:
zuka@zlev.de
Anmeldung für das Ehrenamt:
ehrenamt-zuka@zlev.de
Öffungszeiten: Di. / Mi. 11–17
Uhr, Do / Fr 11–20 Uhr.
Das zuka solicafé ist ein inklusiver Begegnungsort mit nahhaltiger
Gastronomie im Haus der Jugend in Freiburg
Foto: Marc Doradzillo
42 KULTUR JOKER INTERVIEW
Publikum den Weg nicht mitgeht?
de Ridder: Die Blockbuster
werden schon noch kommen,
aber in der ersten Saison möchte
ich ohne kommerziellen Zwänge
programmieren. Wir hätten kein
vielgestaltigeres, aufregenderes
Programm wählen können.
Dafür werde ich auch beim Publikum
werben. Außerdem sind
mit den Wiederaufnahmen der
großartigen „Madame Butterfly“,
der erst wenig gespielten
„Macbeth“-Produktion und von
„Le Nozze di Figaro“ einige sehr
bekannte Opern im Programm.
Alban Bergs Oper „Wozzek“,
meine erste Premiere am 26. November
2022, ist ein echter Herzenswunsch
von mir.
Kultur Joker: Haben Sie die
Oper schon dirigiert?
de Ridder: Die sinfonischen
Fragmente habe ich schon dirigiert,
die Oper noch nicht. Aber
ich habe mich mit diesem fantastischen
Werk schon intensiv
in meiner Studienzeit auseinandergesetzt.
Der Stoff ist vielen
bekannt – da kann man sich ganz
auf die Musik einlassen. Wie Alban
Berg das Originalstück von
Georg Büchner mit Formenstrenge
und höchster Expressivitätzum
Klingen bringt, das beeindruckt
mich immer wieder neu. Auch
bei Nico Muhlys „Marnie“, das
wir am 14. Januar 2023 als deutsche
Erstaufführung präsentieren,
ist die Handlung durch die legendäre
Hitchcock-Verfilmung von
1964 vielen vertraut. Nico Muhly,
den ich persönlich gut kenne, ist
sozusagen ein Enkel von Philipp
Glass und Steve Reich. In seinem
Postminimalismus hat Muhlyeine
eigene, erkennbare Sprache entwickelt.
Für mich steht er genau
zwischen John Adams und Benjamin
Britten. Seine Musiksprache
ist zugänglich und theatralisch
zugleich. Wozzeck und Marnie
lassen in ihrem eigenen Kopf
Welten entstehen und leben ihre
Psychosen aus. Das gilt auch für
Odysseus, dem ich mich in meiner
dritten Premiere widme.
Kultur Joker: Das wird Claudio
Monteverdis 1640 uraufgeführte
Oper „Il ritornod’Ulisse in Patria“
am 8. Juli 2023 sein. Werden
Sie das mit dem Philharmonischen
Orchester spielen?
de Ridder: Wir werden sicherlich
einige Originalinstrumente
dabeihaben – ich selbst habe
Barockvioline studiert – aber ich
finde es wichtig, dass man auch
mit einem modernen Sinfonieorchester
auf eine aufregende
Art und Weisealte Musik spielen
kann. Die Geschichte, die in dieser
Oper nach der „Odysee“ von
Homer erzählt wird, ist mit den
Themen Vertreibung, Fluchtund
Verlust der Heimat heute sehr
aktuell.
Kultur Joker: Was ist für Sie
gutes Musiktheater?
de Ridder: Wenn man versteht,
warum man in der Oper singt
anstatt zu sprechen. Gutes Musiktheater
fügt einer Geschichte
immer eine weitere Ebene hinzu
und hilft zu einem emotionalen
oder auch intellektuellen Zugang.
Kultur Joker: Sie haben vor
acht Jahren ein Künstlerkollektiv
namens „Stargaze“ (in die
Sterne schauen) gegründet, das
demokratisch organisiert ist und
meistens nicht nach Noten spielt,
sondern improvisiert. Nehmen
Sie davon etwas mit in die Arbeit
mit dem Philharmonischen Orchester
Freiburg?
de Ridder: Wir beschäftigen uns
in diesem Kollektiv mit ganz unterschiedlichen
Arten von Musik
und komponieren auch selbst
Musikstücke zu bestimmten Projekten.
Wir treffen auch mal auf
eine Rockband und kombinieren
unsere zeitgenössischen Stücke
mit jenen der Band. Das war
für mich die Blaupause für den
„Freiburg.Phil.Club“, den wir in
der kommenden Saison mit vier
Konzerten einführen. Beim ersten
Konzert laden wir die Hamburger
Band 1000 Robotains Kleine
Haus ein. Das Philharmonische
Orchester wird zur Vorband. Gemeinsam
spielen wir eine 20-minütige
Version von „Autobahn“,
dem großen 70er-Jahre-Hit der
Band Kraftwerk. Danach stellt
1000 Robota ein Tag nach dem
Erscheinen ihr neues Album vor.
Ich moderiere diese Konzerte, die
auch im Jazzhaus und im Slow
Club stattfinden.
Kultur Joker: Das Konzertprogramm
steht unter dem Motto
Creation/Extinction, also Schöpfung
und Auslöschung. Was bedeutet
das gegensätzliche Motto?
de Ridder: Es hat verschiedene
Bedeutungen. Insgesamt geht es
mir um die gesellschaftliche Relevanz
von Kultur, die ja auch in
der Coronapandemie sehr diskutiert
wurde. Auf die Programmidee
bin ich durch den Wunsch
des Philharmonischen Orchesters
gekommen, auch wieder einmal
klassische Oratorien zu spielen.
Mit der Ouvertüre zu „Die
Schöpfung“ von Joseph Haydn
beginnen wir die Konzertsaison,
mit dem vollständigen Oratorium
beenden wir sie. Dabei kombinieren
wir das Werk mit Liza Lims
Komposition „Extinctionevents
and dawnchorus“, die sich mit
der zerstörerischen Ansammlung
von Plastikmüll in den Meeren
auseinandersetzt.
Kultur Joker: Zu diesem Konzert
gibt es laut Saisonvorschau
noch einen Kommentar des Philosophen
Markus Gabriel.
de Ridder: Wir bringen die Werkeinführung
mitten ins Konzert.
Beethoven war ein Kind der
Kantschen Aufklärung, Markus
Gabriel ist ein Vertreter der neuen
Aufklärung. Sein jüngstes Buch
heißt „Moralischer Fortschritt
in dunklen Zeiten“. Beim neuen
Konzertformat der Podcastkonzertekönnen
wir noch weitergehen.
Wir stellen mit dem Orchester
Teile der Musik vor, sprechen
über Wirkung und Zusammenhänge,
auch mit dem Publikum.
Kultur Joker: Nachdenken über
Musik?
de Ridder: Ja, aber nicht pädagogisch
verstanden. Durch
gewisse Gedanken oder philosophische
Ideen ändert sich das
Hören – das finde ich spannend.
Mir geht es immer um die Musik,
nicht um politische Forderungen.
Kultur Joker: Aber wenn sie jetzt
ein Stück spielen, das sich speziell
mit der Verschmutzung der
Meere auseinandersetzt, dann
steckt doch auch eine politische
Dimension dahinter. Und auch
eine Aufforderung an die Zuhörer,
über das Thema nachzudenken
und sich dafür zu sensibilisieren.
de Ridder: Sensibilisierung ist
genau das richtige Wort. Darum
geht es mir. Ich lasse in den
Konzerten Kontraste aufeinanderprallen.
Bei Haydn wird die
Schönheit der Natur gepriesen,
bei Lim von deren Zerstörung
berichtet. Die Musik von Liza
Lim ist trotzdem schön, aber sie
erzählt von der Zerbrechlichkeit
der Natur. Im ersten Sinfoniekonzert
am 15. November 2022 trifft
Igor Strawinskys Tanz der Erde
„Le Sacre du Printemps“ auf das
fragile, magmaartige Werk „Catamorphosis“
der Isländerin Anna
Thorvaldsdottir. Richard Strauss‘
Alpensinfonie wird beim 4. Sinfoniekonzert
am 14. Februar
2023 mit Judith Weirs „Natural
History“ für Sopran und Orchester
kombiniert, das sich mit
fernöstlicher Naturphilosophie
auseinandersetzt.
Kultur Joker: Am 18. September
2022 gibt es ein Willkommenskonzert,
das Sie dirigieren werden.
Was erwartet das Publikum
da?
de Ridder: Das möchte ich noch
nicht verraten, aber es sind alles
Foto: Marco Borggreve
Werke, die mit mir und meinem
musikalischen Leben zu tun haben.
Maurice Ravels Bolero ist
bei diesem von mir moderierten
Konzert dabei. Und ein Werk
wird das Saisonthema creation/extinction
durch eine junge
Komponistin thematisieren.Dabei
wird auch eine europäische
Erstaufführung zu hören sein.
Kultur Joker: Worauf freuen Sie
sich am meisten?
de Ridder: Auf das fantastische
Solistenensemble und die Arbeit
mit dem Philharmonischen Orchester.
Mit Menschen gemeinsam
etwas auf die Beine stellen,
was andere Menschen bewegt –
das ist meine größte Freude.
Kultur Joker: Und wovor haben
Sie den größten Respekt?
de Ridder: Vor der Routine.
Ich möchte die notwendige administrative
Arbeit in eine gute
Balance bringen mit der künstlerischen
– das wird nicht einfach
sein. Vor dieser Aufgabe habe ich
den größten Respekt.
Kultur Joker: Was wünschen Sie
sich für Ihre erste Spielzeit?
de Ridder: Dass ich möglichst
schnell mit dem Publikum in
Kontakt komme und spüre, was
die Menschen in Freiburg bewegt.
Und ich wünsche mir natürlich,
dass zumindest ein paar unserer
neuen Angebote und Ideen angenommen
werden.
Kultur Joker: Herr de Ridder, wir
bedanken uns für das Gespräch
und wünschen Ihnen einen guten
Start in Freiburg.
Willkommenskonzert des Philharmonischen
Orchesters Freiburg
unter André de Ridder am
18. September 2022 um 18 Uhr
im Theater Freiburg, Großes
Haus.
NACHHALTIG KULTUR JOKER 43
Ein Ort der kulturellen Begegnung im Herzen des Stühlingers
Im Gespräch: Maren Moormann und Michael Labres, Kulturschaffende, Schwere(s) Los! e.V.
Ruhig gelegen in einer kleinen
Seitenstraße im Freiburger
Stadtteil Stühlinger
befindet sich der Schwere(s)
Los! e.V., der sich selbst als
„Plattform der Inklusion“
versteht. Ihre Projekte, darunter
„LebensKünstler“
und „InterKultur“, zeichnen
sich durch niederschwellige,
interkulturelle und inklusive
Konzepte aus. Seit geraumer
Zeit arbeitet der Verein an
der Umsetzung eines neuen
Projekts: Der KulturKiosk
auf dem Stühlinger Kirchplatz
soll ein Ort der Begegnung
werden, unabhängig
finanzieller, ethnischer oder
sozialer Hintergründe. Elisabeth
Jockers sprach mit
Maren Moormann und Michael
Labres über Vereinsarbeit,
kulturelle Teilhabe und
Handlungsnot auf dem Stühlinger
Kirchplatz.
Kultur Joker: Der Schwere(s)
Los! e.V. besteht seit 2011 als
gemeinnütziger Verein. Welchen
Grundgedanken verfolgt
der Verein?
Moormann: Unser Stichwort
ist „kulturelle Teilhabe“
– für Menschen, die sonst wenig
Möglichkeit dazu haben.
Das bieten wir in Form von
Theater, Tanz, Malerei oder
auch unserem Café. Wir sind
aber keine Sozialarbeitenden,
sondern Kulturschaffende, die
einen Raum bieten, in dem jeder
einfach er selbst sein kann
– keine Normen oder Anforderungen
erfüllen zu müssen, ist
ungemein entspannend.
Labres: Wir schaffen einen
Ort, an dem sich Menschen
kreativ erfahren können – unabhängig
von finanziellen Ressourcen
und ohne vordergründiges
Konsumieren der Kultur.
Kultur Joker: Welche Rolle
spielen künstlerische Angebote
für ein gesundes Gesellschaftsklima?
Moormann: Das halte ich
für sehr zentral, denn es erlaubt
Menschen, sich anders
zu erleben – unabhängig von
dem funktionalen Bereich „Ich
muss arbeiten, Geld verdienen
und funktionieren“. Wer bin
ich denn darüber hinaus? Wie
möchte ich in die Gesellschaft
hineinwirken? Das bleibt auf
der Strecke. Insbesondere bei
Menschen, die ihren Alltag gerade
so gemeistert bekommen.
Das können gesunde Menschen
mit guten und hohen Einkommen,
die sich hier und da einen
Kurs dazubuchen, oft nicht
nachvollziehen.
Labres: Sich kreativ auszuleben,
ist ein Bedürfnis des
Menschen. Dass uns das genommen,
kommerzialisiert
und professionalisiert wird,
führt dazu, dass Gruppen
ausgeschlossen werden und
mehr Leistungsdruck entsteht.
Ich glaube, dass unsere Welt
heute so aussieht, weil uns
genau diese Möglichkeit früh
genommen wird. Kunst ist etwas
ungemein Soziales – erst
wenn ich mich selbst wahrnehme
und respektiere, kann
ich auch anderen Menschen
mit Respekt begegnen. Das hat
Corona gezeigt: Orte, in denen
es um den Menschen und nicht
den Profit geht, z.B. in Pflegeeinrichtungen
oder kulturellen
Stätten, bleiben auf der Strecke.
Kultur Joker: Seit 2018 arbeitet
ihr mit Geflüchteten auf
dem Stühlinger Kirchplatz.
Wie nehmt ihr die Situation vor
Ort wahr?
Labres: Wir haben auf
Bitte der Sozialarbeitenden
unsere Arbeit auf dem Stühlinger
Kirchplatz begonnen.
An diesem Platz zeigt sich
ein grundsätzliches Problem
unserer Gesellschaft: Da, wo
ein Ort vernachlässigt wird
und die Menschen sich selbst
überlassen werden, entstehen
Gruppen, Vorurteile und Probleme.
2020 habe ich vor Ort
Fragebögen an Familien, Studierende
und Geflüchtete verteilt,
um die Stimmung einzufangen.
Viele freuen sich über
die Vielfalt, vermissen aber
einen Ort der Begegnung, der
zum Austausch einlädt.
Moormann: Der Platz verfällt
immer mehr, auch durch
die Architektur. In der Mitte
ist diese riesige leere Fläche,
die nicht besonders einladend
ist und dazu führt, dass sich
kleine Gruppen am Rand ansiedeln.
Kultur Joker: Einen Ort der
Begegnung wollt ihr nun mit
dem KulturKiosk schaffen.
Was ist die Idee dahinter?
Moormann: Die Idee ist ein
Der Verein baut durch kulturelle Projekte interkulturelle Brücken
Ort der kulturellen Begegnung.
Es soll eine Kulturbühne geben,
auf der sich Kulturschaffende
aus der Stadt präsentieren
können. Wo die Kultur
zu den Menschen kommt und
nicht hinter verschlossenen
Türen bleibt. Wie großartig
das sein kann, hat das Konzert
des Ensemble Aventure auf unserem
Festival im August gezeigt.
Außerdem möchten wir
erschwingliche alkoholfreie
Getränke und Snacks anbieten,
ein Beratungszimmer für Geflüchtete
und einen Spieleverleih
mit Badminton, Slackline
& Co.
Labres: Ich sehe den KulturKiosk
auch als eine Chance,
die kulturelle Szene in
Freiburg zu vernetzen und gemeinsame
Projekte entstehen
zu lassen.
Kultur Joker: Welche Hürden
müssen noch genommen
werden, um das Projekt zu realisieren?
Moormann: Derzeit
herrscht Stillstand. Für alles,
was länger als sechs Monate
steht, muss es eine Bebauungsplanänderung
geben. Die
Frage ist, wer das bei der Stadt
überhaupt entscheiden kann.
Denn die Ämter verweisen uns
immer wieder an andere Ämter
– einen klaren Ansprechpartner
gibt es nicht und auch nach
einem Termin im Bürgermeisteramt
ging es nicht konkret
weiter. Deshalb haben wir jetzt
eine Petition gestartet, um
der Stadt zu zeigen, dass der
Wunsch nach einem solchen
Ort auf dem Stühlinger Kirchplatz
da ist.
Kultur Joker: Liebe Maren
Moormann, lieber Michael Labres,
wir bedanken uns für das
Gespräch und hoffen auf eine
positive Entwicklung.
Sie möchten das Projekt unterstützen?
Schwere(s) Los!
e.V. hat eine Petition für den
KulturKiosk gestartet: https://
chng.it/xv5hBGdDLb
Michael Labres (links) und Maren Moormann (mitte)
Alle Fotos: Schwere(s) Los! e.V.
44 KULTUR JOKER gEsUndhEiT
„Vergesst die werdenden Mütter nicht!“
Diakoniekrankenhaus gewinnt Förderpreis „Patient Blood Management“
Blut ist ein sehr wertvolles Organ
und transportiert auch den
lebensnotwendigen Sauerstoff
durch unsere Gefäße. Als medizinisches
Konzept zur Stärkung
der körpereigenen Blutreserven
trägt „Patient Blood Management
(PBM)“ wesentlich zur Steigerung
der Patientensicherheit bei
und wird deshalb bereits seit 2011
von der Weltgesundheitsorganisation
für den medizinischen Alltag
eingefordert. Das vom deutschen
Netzwerk Patient Blood Management
2019/2020 mit dem Silber-
Zertifikat und 2020/2021 mit dem
Gold-Zertifikat ausgezeichnete
Ev. Diakoniekrankenhaus Freiburg
ist jetzt auch Gewinner des
Förderpreises der pbm Academy
Stiftung. Das PBM-Konzept
zur „Optimierung bei Schwangerschaftsanämie“
(Blutarmut)
wurde von einem unabhängigen
Expertenbeirat unter vielen eingereichten
Projekten ausgewählt
und bekam im Rahmen des Hauptstadtkongresses
in Berlin einen
Förderbetrag in Höhe von 20.000
Euro zugesprochen.
Mit „Vergesst die werdenden
Mütter nicht!“ initiierte das Ev. Diakoniekrankenhaus
unter der Leitung
von Prof. Dr. Christoph Wiesenack,
Chefarzt der Anästhesiologischen
Klinik, ein PBM-Projekt,
das die Diagnostik und Therapie
des Eisenmangels und der hieraus
Demenz geht alle etwas an
Die Freiburger Woche der Demenz will sensibilisieren und achtsame Formen des Umgangs mit Demenzkranken schaffen
Vom 19.–25. September findet
die Freiburger Woche der Demenz
statt. Zahlreiche Akteur*innen
sind eingebunden und bieten diverse
Veranstaltungen und Angebote
rund um das Thema Demenz
in ganz Freiburg. Vorträge
und Veranstaltungen sollen für
das immer noch oft tabuisierte
und unterrepräsentierte Thema
sensibilisieren. Bei allen Veranstaltungen
sind Menschen mit
Demenz herzlich willkommen.
Projektleiter ist das Netzwerk Demenz
Freiburg, ein Zusammenschluss
von engagierten professionellen
Bündnispartner*innen.
Ziel des Netzwerks ist es, die
Stadt Freiburg zu einer demenzfreundlichen
Kommune werden
zu lassen.
Die Woche beginnt mit einem
kompakten Einblick zum Thema
am 19. September, 14.30 Uhr
durch die Diplom-Sozialpädagogin
Ariane Blum im Begegnungszentrum
Caritas. Hier wird
bereits auf die diversen Unterstützungsangebote
verwiesen.
Eine szenische Aufführung der
Demenzerfahrung unter dem Titel
„Was ist schon normal, was
ver-rückt?“ findet um 16.30 Uhr
entstehenden Eisenmangelanämie
während der Schwangerschaft
verbessern soll. Eisenmangel ist
die häufigste Ursache für eine
Anämie in der Schwangerschaft.
„Eine Eisenmangelanämie in der
Schwangerschaft kann sowohl
für die Entwicklung des Kindes
als auch für die Mutter negative
Folgen haben“, erläutert Prof. Dr.
Dirk Watermann, Chefarzt der
seit dem Jahr 2003 von WHO und
UNICEF mit dem Qualitätssiegel
„Babyfreundlich“ ausgezeichneten
Frauenklinik am Diakoniekrankenhaus.
Das interdisziplinäre
Konzept „Patient Blood Management“
setzt auf die Optimierung
einer bestehenden Blutarmut vor
einem operativen Eingriff, blutsparende
OP-Techniken zur Achtung
der körpereigenen Ressourcen
und den kontrollierten Einsatz
von Fremdblut. „Blut sollte wie
jedes Medikament nur bei klarer
Indikation und im Bewusstsein
der durchaus relevanten Nebenwirkungen
genutzt werden. Im
Grunde stellt jede Bluttransfusion
ja eine kleine Organtransplantation
dar“, betont Prof. Dr. Christoph
Wiesenack. Dieses inzwischen
bewährte Konzept wurde jetzt
im Rahmen des ausgezeichneten
Projektes erstmals auch in der Geburtshilfe
umgesetzt, da es auch
unter der Geburt zu starken Blutverlusten
kommen kann, die von
im Begegnungsraum des Wohnheims
St. Johann statt. Eine interaktive
Reise in die „AndersWelt“
mit anschließendem Austausch
von und mit Silvia Gschwendtner,
Waltraud Keller und Martin Frey.
Fragen zum Bürokratischen
werden am 20. September, 17 Uhr
mit dem Vortrag „Leistungen der
Pflegeversicherung für Menschen
mit und ohne Demenz“ geklärt.
Ralph Schlegel referiert im Rathaus
im Stühlinger. Eine geführte
Meditation zur „Entwicklung von
Selbstmitgefühl und Wunschgebete
für Menschen mit und
ohne Demenz“ folgt um 18 Uhr
im Tibet-Kailash-Haus. Wichtig
ist für das Netzwerk Demenz,
einen wertschätzenden, aufmerksamen,
unterstützenden Umgang
mit Menschen mit Demenz sowie
den pflegenden Angehörigen zu
fördern.
Der 21. September ist Welt-
Alzheimertag. Ebenfalls veranstaltet
vom Netzwerk Demenz
Freiburg gibt es auf dem Platz
der Alten Synagoge ein buntes
Programm mit Infoständen und
musikalischer Umrahmung von
Mike Schweizer und Les Saxophous.
Neben Vorträgen sowie
(v.l.n.r.): Michael Decker, Vorstandsvorsitzender Ev. Diakoniekrankenhaus, Prof. Dr. Dirk Watermann,
Chefarzt der Frauenklinik, Dr. Monika Gerber, Oberärztin in der Frauenklinik, Prof. Dr. Christoph
Wiesenack, Chefarzt der Anästhesiologischen Klinik, Dr. Teresa Henle, Fachärztin in der Frauenklinik,
Dr. Jürgen Ernst, Leitender Oberarzt der Anästhesiologischen Klinik
© Ev. Diakoniekrankenhaus
Sing- und Bewegungsangeboten
gibt es auch ein Quiz mit Sachpreisen.
Die Veranstaltung findet
von 12–18 Uhr statt.
Am 22. September gibt es ein
sportpädagogisches Angebot für
Menschen mit Demenz und einer
Begleitperson um 16 Uhr im
Gemeindehaus Maria Hilf (Schützenallee
13). Schließlich wird Michael
Hanekes Film „Liebe“ um
20.30 Uhr im Kommunalen Kino
gezeigt, das intime Portrait eines
Paares im Angesicht der Demenz.
Der 23. September bietet neben
Bewegungsangeboten um 15 Uhr
den Vortrag „Gut vernetzt und
sozial verbunden trotz Demenz“
von Prof. Dr. Cornelia Kricheldorff
im Rathaus im Stühlinger.
Um 15.30 Uhr gibt es eine museumspädagogische
Führung zum
Thema Freiburger Münster für
Menschen mit Demenz und einer
Begleitperson im Augustinermuseum.
Auf die Kunst folgt die Musik.
Am 24. September, 15.30 Uhr
findet ein Konzert im Garten
des St. Marienhauses statt. Um
18 Uhr folgt das Theaterstück
„Bruchstücke. Wie Menschen mit
Demenz das Leben sehen“. Eine
der Mutter bei einer vorbestehenden
Eisenmangelanämie oftmals
nicht mehr kompensiert werden
können.
Statt die Blutarmut (Anämie)
großzügig mit den ohnehin oft
knappen Blutkonserven zu behandeln,
setzt das Ev. Diakoniekrankenhaus
bereits seit vielen
Jahren auf ein modernes „Patient
Blood Management“. So konnte
innerhalb weniger Jahre die Anzahl
der pro Jahr verwendeten
Blutkonserven um die Hälfte reduziert
werden. Schließlich birgt
ein zu liberaler Umgang mit Blut
große Risiken: Bereits die Gabe
einer einzigen Blutkonserve erhöht
das Sterblichkeitsrisiko um
das Sechsfache. Das Risiko für
Wundinfektion verdoppelt sich,
das Risiko für Lungenkomplikationen
verfünffacht sich. Je mehr
Blut gegeben wird, umso höher
ist die Komplikationsrate. Wie
vor einem operativen Eingriff soll
auch bei der Entbindung, die bei
vielen Patientinnen erforderliche
musikalische Lesung mit Texten
von Betroffenen. Im Anschluss
folgt ein Publikumsgespräch. Ort
ist das Theater Freiburg.
Der letzte Tag, der 25. September
beginnt um 10.30 Uhr mit
dem Vortrag: „Demenz aus Sicht
der tibetischen Medizin“ (Wilfried
Pfeffer). Ein Waldspaziergang
mit allen Sinnen, angeleitet
Herausgeber:
Art Media Verlagsgesellschaft mbH
Auerstr. 2 • 79108 Freiburg
Redaktionsleitung (V.i.S.d.P.):
Christel Jockers
Redaktion:
Dr. Martin Flashar
Dr. Cornelia Frenkel
Annette Hoffmann
Marion Klötzer
Erich Krieger
Nike Luber
Fabian Lutz
Georg Rudiger
Claus Weissbarth
u.a.
Terminredaktion:
Elisabeth Jockers
Behandlung einer Eisenmangelanämie
vor der Geburt, die Minimierung
des Blutverlustes während
der Geburt sowie die Optimierung
der Anämiebehandlung/-toleranz
im Wochenbett verbessert werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, wird
das Ev. Diakoniekrankenhaus zusammen
mit den niedergelassenen
FrauenärztInnen ein Netzwerk
etablieren, das die Sicherheit der
werdenden Mütter in den Vordergrund
stellt.
Weitere Infos: www.patientbloodmanagement.de
von Christel Werb, Kursleiterin
für Waldbaden ⁄ Achtsamkeit im
Wald, beginnt um 11 Uhr. Der
Treffpunkt wird bei Anmeldung
mitgeteilt. Bei allen Veranstaltungen
ist zu beachten, ob eine
Anmeldung erforderlich ist.
Weitere Infos und Anmeldung:
www.freiburg.de/
netzwerkdemenz
Layout/Satz:
Art Media Verlag
Telefon: 0761 / 72072
E-mail: grafik@kulturjoker.de
redaktion@kulturjoker.de
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Das Copyright für vom Verlag gestaltete
Anzeigen und Artikel liegt beim Verlag.
Nachdruck, auch nur auszugsweise, nur mit
schriftlicher Genehmigung des Verlages.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte,
Fotos, Vorlagen und für Programmhinweise
kann keine Garantie übernommen werden,
sie sind aber herzlich willkommen.
Musik kuLTuR JOkER 45
Jazz in allen Facetten
Beim Jazzfestival Freiburg trifft sich die internationale Szene
Das Freiburger Jazzfestival
hat sich zum wichtigen
Treffpunkt der internationalen
Jazzszene entwickelt. Veranstaltet
von E-Werk und Jazzhaus
Freiburg treffen vom 17.–25.
September Neuentdeckungen
auf gefeierte Jazzgrößen an
verschiedenen Orten in Freiburg.
Die Eröffnung gestaltet
die Maddis’son Brass Band
mit ihrem Powerbrass, der vom
Martinstor aus ab 12 Uhr die
ganze Innenstadt zum Tanzen
bringt. (17.09.) Eröffnet vom
Horst Hansen Trio um 20 Uhr
folgt am Abend der Minigipfel
im Jazzhaus und teilnehmenden
Gaststätten im Stühlinger und
Sedanviertel/Grün.Ein Highlight
sind Carmen Souza &
Theo Pascal. Am 19. September,
20 Uhr spielen sie im
Gasthaus Schützen ihre jazzige
Annäherung an die kreolische
Musikkultur. Fleißig improvisiert
wird am 20. September, 22
Uhr bei bei der bewährten Jazznight
Jamsession im Jazzhaus,
im Anschluss an die Hammond
Jazz Night.Die Shooting Stars
der deutschen Jazzszene, The
Jakob Manz Project, kommen
am 22. September, 20 Uhr ins
FORUM Merzhausen. Erst 20
Jahre, aber schon Landesjazzpreisträger
2022 – Jakob Manz
spielt mit seiner Band unbeirrt
souligen wie rockigen Jazz.Ein
kurdischer Star, die Sängerin
Aynur ist am 23. September,
20 Uhr im E-Werk zu hören.
Dynamische Impro-Jams zwischen
Jazz, Elektronik und
Afrobeat spielt die Londoner
Band Ill Considered (feat. Tamar
Osborn). Am 24. September,
20 Uhr kommen die
Musiker*innen zusammen mit
dem Londoner Multiinstrumentalisten
Neue Grafik ins
E-Werk.Am 25. September, 14
Uhr gibt es einen Jazznachmittag
in der Urachstraße in
der Mittelwiehre. Für jeden
ist etwas dabei: von Duos bis
zum zwölfköpfigen Saxophonorchester,
von Vocal Jazz bis
Gipsy Swing, von melodischen
bis zu schrägen Klängen. Am
Abend zeigt das Kommunale
Kino um 19 und 21.30 Uhr
den Musikfilm „Summer Of
Soul“ über das Harlem Cultural
Festival 1969, das auch als
„Black Woodstock“ bekannt
wurde.Schließlich darf auch
ein Highlight nicht vergessen
werden. An drei Abenden, vom
19.–21. September, findet im
Rahmen des Jazzfestivals der
8. Internationale Pianowettbewerb
im E-Werk und Jazzhaus
statt. Die Besonderheit: Das
Publikum selbst darf über die
Gewinner*in mitbestimmen.
Weitere Infos: www. jazzfestival-freiburg.de
Aynur Foto: Muhsin Akgün Theo Pascal Foto: Patricia Pascal Horst Hansen Trio Foto: Laura Thomas
Vom 23. bis 25. September
findet die 3. Endinger Notenlese
statt, das Kaiserstühler
Klassikfestival, welches das
Musikforum Kaiserstuhl gemeinsam
mit dem Klarinettisten
Kilian Herold veranstaltet.
Die Festivalbesucher:Innen
erwartet mit zwei Kammermusikabenden
und einem Klavierabend
ein abwechslungsreiches
Festivalprogramm unter dem
Titel „Veränderungen“. Mit
dem Armida Quartett wird eine
der führenden internationalen
„Veränderungen“
3. Endinger Notenlese
Streichquartettformationen
an den Kaiserstuhl kommen.
Mit dem Eröffnungskonzert
„Quartett PUR“ wird das junge
Streichquartett am 23. September,
20 Uhr das Festival im
Endinger Bürgerhaus eröffnen.
Es erklingen Franz Schuberts
frühes Streichquartett D 137,
Marko Nikodijevics energiegeladenes
2. Streichquartett
sowie Mozarts Streichquartett
in d-Moll KV 421. Im zweiten
Konzert „Quartett PLUS“ am
24. September, 20 Uhr wird
die Quartettformation mit dem
Klarinettisten Kilian Herold
zum Quintett erweitert. Das
spätromantische Klarinettenquintett
op. 146 von Max Reger
trifft auf Mozarts meisterhaftes
Klarinettenquintett KV 581.
Den Festivalabschluss bildet
am 25. September, 18 Uhr in
der Endinger Martinskirche
Hansjacob Staemmlers Klavierabend
mit Johann Sebastian
Bachs „Goldberg-Variationen“.
Weitere Infos: www.
musikforum -kaiserstuhl.de
Trost im Angesicht des Krieges
Lieder und Madrigale mit der Vokalakademie Freiburg
„Nur die Töne sind imstande,
die Gedankenrätsel zu
lösen, die oft in unserer Seele
geweckt werden.“ Dieses
Zitat steht über dem Chorkonzert
„Marie, weine nicht“
der Vokalakademie Freiburg
am 24. und 25. September
in der Freiburger Christuskirche
(Wiehre). Berührung
und Trost soll die Musik vermitteln,
gerade in Zeiten von
Unsicherheit und weltweiten
Konflikten. Zu diesem Anlass
kommt Hanns Eislers „Gegen
den Krieg“ zusammen
mit ausgewählten Werken von
Monteverdi zur Aufführung.
Eislers kritisches A-Capella-
Werk „Gegen den Krieg“
basiert auf Werken Bertolt
Brechts. Mit der Aufführung
will die Vokalakademie den
Blick auf die individuellen
Schrecken eines Krieges
lenken. Dazu wird dem eindrücklichen
Werk Monteverdis
„Il Combattimento
di Tancredi e Clorinda“ und
sein Klagegesang „Sestina:
Lagrime d‘amante al sepolcro
dell‘amata“ gegenübergestellt.
Die intensiven Klänge werden
durch performative Elemente
wie der Schwertkampf
von Akrobat*innen ergänzt.
Wechselnde Lichtstimmungen
und Aufstellungen des Chores
im Kirchenraum unterstützen
die musikalischen Aussagen.
Dadurch, dass sich im Chor
und im Instrumentalensemble
neben professionellen
Musiker*innen und Studierenden
aus Freiburg auch
Studierende aus der Ukraine
finden, erfährt das Projekt
eine letzte, unmittelbare Authentizität.
Tickets: www.
vokalakademie- freiburg.de
FRESH LIFE ist zurück!
Drum&Bass-Party im E-Werk Freiburg
FRESH LIFE ist zurück! Wo
es sonst aus Tunneln oder Kellern
wummert, findet die mittlerweile
zweite Ausgabe der
gleichnamigen Partyreihe des
lokalen Drum&Bass Labels am
16. September, ab 22:30 Uhr
im E-WERK Freiburg statt.
Das DJ-Line-Up präsentiert
bekannte Gesichter: Tr Tactics,
eine Größe der Neurofunk-Szene,
spielt erstmals in Freiburg,
die VAG Crew, Zulito und Fallen
Timez sorgen für freshen
Sound und Kale:a, Shay &
Dexameni präsentieren sich in
einem B2B2B-Set, das sich gewaschen
hat! Abgerundet wird
der Abend mit den für das Event
konzipierten Visuals des Medien-Künstlers
Calvin Herchenbach,
Mitglied der points crew.
Einlass ab 16 Jahren mit ausgefüllter
Erziehungsbeauftragung
(„Muttizettel“) möglich.
Karten unter www.ewerk-freiburg.de
VAG CREW (STOKKER b2b MORONJO)
FALLEN TIMEZ
ZULITO
KALE :A b2b
shay b2b
DEXAMENI
visual concept by calvin herchenbach & pOints
VVK TICKETS:
2. SEPTEMBER 2022
Einlass: ab 18 Uhr | Beginn: 20 Uhr
Vorverkauf: 39 E | Abendkasse: 45 E
VIP-Arrangement: 120 E
www.ewerk-freiburg.de
Britische Kultband
Colosseum im Jazzhaus Freiburg
2022 setzt sich ein “Koloss“
zur Freude zahlreicher Fans
wieder in Bewegung. Unter
dem Motto “The Return Of
The Legend“ präsentiert sich
die britische Kultband Colosseum
am 9. September, 20
Uhr im Jazzhaus in originaler
Besetzung mit Chris Farlowe,
Clem Clempson und Mark
Clarke in Freiburg. Neben
Colosseum-Klassikern wie
“Lost Angeles“ & der “Valentyne
Suite“ werden auch Songs
ihres neuen Studioalbums “Restoration“
zu hören sein.
Karten: reservix.de
Foto: Repertoire
Vorverkauf im Hotel Schloss Reinach unter Telefon 07664 ⁄ 4 07-0
oder info@schlossreinach.de und www.reservix.de
Hotel Schloss Reinach · St.-Erentrudis-Straße 12
79112 Freiburg-Munzingen · www.schlossreinach.de
46 KULTUR JOKER MUsiK
Lauten- und Gitarrenmusik
Ensemble Bergamasca in Niederrotweil
Eine interessante Zeitreise
mit Musik aus der Renaissance
bis zum Barock gestaltet
das Ensemble Bergamasca mit
Jean-Jacques Fimbel (Vihuela,
Barockgitarre) und Christian
Zimmermann (Renaissanceleaute,
Barockgitarre, Arciliuto)
in seinem Konzert am 18.
September um 19 Uhr in der
Kirche St. Michael in Niederrotweil.
Auf dem Programm
stehen Ensemblestücke von
Nicolas Vallet, Sylvius Leopold
Weiß und Christoph
Willibald Gluck sowie Sonaten
von Vivaldi und Giacomo
Merchi. Spanische Tänze von
Francesco Guerau und Santiago
de Murcia für Barockgitarren
bringen eine kontrastierend
folkloristische
Note in das Programm.
Reizvoll ist die Verwendung
der zahlreichen,
unterschiedlichen historischen
Instrumente, die
in diesem Konzert gespielt
werden.
Bergamasca
Foto: Veranstalter
Stars der Deutschrap-Szene
Royal Vibez am 1. Oktober in Basel
In der St. Jakobshalle wird
es am 1. Oktober 2022, 17 Uhr
laut: Internationale und nationale
Stars der Deutschrap-Szene
sind in Basel zu Gast und
geben ihre Hits beim ersten
XXL Konzert Royal Vibez
zum Besten. Mit dabei sind
unter anderem Nimo & Dardan,
Farid Bang & Kollegah,
Moe Phoenix, der Schweizer
Rapper Jiggo267, das female
Rap-Duo Bounty & Cocoa sowie
die deutsche Rapperin Zemine.
Letztere mischen derzeit
mit Frauenpower, provokanten
Texten und einmaligem
Beatfeeling die Deutschrap-
Szene mächtig auf. Für Stimmung
zwischen den Sets der
Künstler*innen sorgen die
Basler Tanzcrews Tremendous,
BeQuest und Casa Del Fuego.
Zahlreiche Bars, Essens- oder
Dessert-Stände sorgen die die
kulinarische Verpflegung.
Tickets: www.royalvibez.ch
Foto: Bounty und Cocoa
„Soirée Musicale“
Spitalkirche in Breisach
Der in Ehrenkirchen-Offnadingen
beheimatete Verein
Haus der Kultur Freiburg e.V.
erweitert mit der „Soirée Musicale“
seinen Wirkungsbereich
auf Breisach am Rhein.
Kunst- und musikbegeisterte
Menschen treffen sich zu einem
musikalischen Zusammensein.
Eine Trennung zwischen Zuhörenden
und Musikern gibt es
nicht. Jede*r der möchte, darf
sich mit musikalischen oder
anderweitgen künstlerischen
Beiträgen einbringen. Das
Mitbringen von Instrumenten
wird sehr begrüßt, ein Flügel
ist in der Spitalkirche vorhanden.
Auch, wer nur zuhören
möchte, ist herzlich willkommen!
Das Team Haus der Kultur
freut sich auf zahlreiche Anmeldungen
zur ersten Veranstaltung
dieses Formats am
03.09., 19 Uhr und am 04.09.,
11 Uhr in der Spitalkirche in
Breisach.
Infos: www.hausderkultur.
com/musikalische-soireebreisach,
Eintritt frei, Spenden
willkommen.
JOPO & Ingeborg Poffet
sind international als Duo
fatale bekannt. Ab September
2022 veranstalten beide
die neue Reihe „fn8s: fatale
nights“ im Gundeli im
GundeliDräff in Basel. Das
bedeutet musikalische Gestaltungen
von und mit Duo
fatale mit wechselnden Themen
und moderierten Diskussionsrunden.
Mit ihren
„fatale nights“ präsentieren
JOPO & Ingeborg Poffet einen
kleinen Querschnitt ihres
künstlerischen Schaffens und
ein vielfältiges Get-Together.
Los geht es gleich mit einer
Kollaboration: Duo fatale
Kasalla gehen auf
„Rudeltiere“-Europatour. Nach
zwei stillen und leeren Jahren
feiern die fünf Jungs von Kasalla
ab Herbst 2022 das Leben
so richtig laut, denn die Kölner
Band geht auf große Tour.
Diesmal geht es nicht nur durch
die Republik, sondern durch
ganz Europa. Das Quintett hat
sich in den vergangenen Jahren
zu einem Publikumserfolg entwickelt.
Auf ihrem Tourneeplan
steht auch das Jazzhaus,
Hosanna - Glockenkonzert
Münsterplatz Freiburg
Seit rund 760 Jahren hängt
die Hosanna im Glockenstuhl
des Münsters. Die drei Tonnen
schwere Glocke mit ihrem
dunkel klingenden „Es“
hat das Leben Freiburgs über
Jahrhunderte begleitet. Am 16.
September 20 und 21 Uhr werden
50 Glockenspieler:innen
auf dem Münsterplatz den
Klang der Hosanna aufgreifen
und musikalisch vielgestaltig
interpretieren. Das spätsommerliche
Klangerlebnis wird
veranstaltet von Mehrklang,
dem Netzwerkverein für Neue
Musik in Freiburg. Künstlerische
Leitung: Prof. Bernhard
Wulff. Es erklingen Glocken
verschiedener Kulturkreise zu
Ehren Freiburgs ältester Glocke:
Klangschalen, Röhrenglocken,
Glockenspiele und weitere
spannende Musikbeiträge.
Eintritt frei.
Die begleitende Ausstellung
zum Klangerlebnis Hosanna
Glockenkonzert wird in der
Meckelhalle der Sparkasse
Freiburg gezeigt. Viele spannende
Informationen über die
Geschichte der Glocke und
ihre Herstellung, in Wort, Bild
und Ton sowie ein 1:1 Modell
Fatale Klangkunst
JOPO & Ingeborg Poffet in Basel
meets Peter Kleindienst! Die
„network improvisation“ findet
am 15. September, 20 Uhr statt.
Ein Ausblick auf Oktober: Am
20. kommt das Musik-Video-
Pop in Baden-Baden
Das SWR3 New Pop Festival
Die „SWR3 New Pop City“
Baden-Baden ist zurück, mit
Partynächten, rotem Teppich
und zehntausenden Fans auf
der Festival-Meile. SWR3 veranstaltet
das Live-Event in diesem
Jahr vom 15.–17. September.
Festival-Besucher*innen
können im Theater, Kurhaus
und Festspielhaus
Newcomer*innen der Popmusik
direkt erleben. Dabei sind
Bow Anderson, Calum Scott,
ClockClock, Joy Crookes, Leony,
Lola Young, Malik Harris,
Moncrieff, Myle, Ray Dalton
und Sam Ryder. Alle Konzerte
gibt’s auch auf SWR3.de im
Video-Livestream. Beim kostenfreien
Rahmenprogramm
an allen drei Festivaltagen
können die Besucher:innen
ihre Lieblingskünstler:innen
bei Interviews und Unplugged-
Sessions auf der Live-Bühne
vor dem Kurhaus erleben.
Sam Ryder
Foto: SWR/Edward Cook
der Hosanna und weitere tolle
Ausstellungstücke sind noch
bis 16. September zu sehen.
Hosanna Foto: Beate Rieker
Das „Duo fatale“ trifft Peter Kleindienst Foto: Poffet & Poffet music-production
Pop in Baden-Baden
Das SWR3 New Pop Festival
dort werden Kasalla am 3. Oktober,
20 Uhr spielen. Mit im
Gepäck sind die größten Hits
Kunstprojekt „DELUSION -
eclipsed brainy snapshots“ ins
Gundeli. Auf weitere monatliche
Veranstaltungen darf man
gespannt sein!
„Stadt met K“, „Pirate“, „Mer
sin Eins“ und Songs aus dem
neuen Studioalbum.
Foto: Ben Wolf
Musik kuLTuR JOkER 47
Stein-Streicher Dynastie
Festliche Tage Alter Musik in Bad Krozingen
Der 7. Klangparcours am
Waldsee in Freiburg wird am
8. September 19 Uhr eröffnet.
Am Sonntag wird er fortgesetzt
und durch ein Kinderprogramm
inmitten des Parks
erweitert. Zu neuen Klangerfahrungen
wird das Waldsee-
Carillon führen oder die Neue
Musik auf dem Akkordeon,
gespielt von Volker Rausenberger,
aber auch das Saxophonensemble
Les Saxofous.
Ob der Wind am 8. und 11.
September wirklich pfeifen
wird, kann nicht vorausgesagt
werden. Auch nicht, ob Schlüssel
beim diesjährigen Klangparcours
zum Einsatz kommen
und wie närrisch diese Weise
Am 13. September, 19.30 Uhr
treten im roccafé in Denzlingen
Ryan O‘Reilly und Jadea
Kelly auf. Ryan O‘Reilly ist ein
britischer Songwriter, der sich
zunächst mit Straßenmusik
über Wasser hielt und dann mit
dem Touren durch Europa und
Nordamerika begann. Seine
einfühlsamen Songs ergänzen
die der kanadischen Songwriterin
Jadea Kelly, die von CBC
bereits als „one of the shining
Kaufhaus-Serenade
Sansouci-Trio im Historischen Kaufhaus
„Nacht und Tag“
Entdeckungstour mit neuer Musik
dann werden würde. Christian
Morgensterns Gedicht
„Es pfeift der Wind“ gäbe all
das her. Zsigmond Szathmáry,
emeritierter Professor der Musikhochschule
Freiburg, hat es
vertont und das Klarinettenduo
Andrea Nagy und Shizuyo
Oka wird es uraufführen.
Das Netzwerk für Neue
Klangparcous am Waldsee Foto: Mehrklang e.V.
Songwriterkunst
Ein musikalischer Abend im roccafé
Im Rahmen der Festlichen
Tage Alter Musik spielt Dmitry
Ablogin am 17.09. um 19.30
Uhr im Schloss Bad-Krozingen
auf drei Hammerflügeln
der Familie Stein-Streicher.
Der Künstler wird Werke
von Komponisten vortragen,
die mit der Instrumentenbauer-Familie
eng verbunden
waren. Werke von Haydn,
Mozart, Beethoven, Schubert,
Mendelssohn Bartholdy
und Chopin stehen auf dem
Programm. Die Sammlung
Neumeyer-Junghanns-Tracey
Bad Krozingen beinhaltet alle
drei Instrumente im Original
und konzertreif spielbar,
so dass die Musik genauso
gehört werden kann, wie sie
damals geklungen haben mag.
Mit Dmitry Ablogin konnte
ein Aktuellist für historische
Aufführungspraxis gewonnen
werden. Neben seiner
weltweiten Konzerttätigkeit
unterrichtet Dmitry Ablogin
Klavier und Hammerklavier an
der Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst in Frankfurt
am Main. Am 18. September,
17 Uhr werden Lieder von
Brahms zu hören sein. Ulrich
Eisenlohr spielt auf einem
Hammerflügel von J. B. Streicher,
Wien 1846. Der Hugo-
Wolf-Preisträger und Bariton
Konstantin Ingenpaß trägt
dazu Lieder von Brahms vor.
Weitere Infos: www.schlosskonzerte-badkrozingen.de
Dimitry Ablogin Foto: Veranstalter
Am 18. September, 20.15
Uhr setzt die Camerata Instrumentale
ihre diesjährige Saison
der Kaufhaus-Serenaden
im Historischen Kaufhaus in
Freiburg fort. Das Sanssouci-
Trio Freiburg in der Besetzung
Frank Michael, Ming
Wang und Jens Josef musiziert
Werke für 3 Flöten und
eröffnet das Konzert mit Telemanns
Concerto a-Moll, dem
Minoru Mikis Sonnet folgt, ursprünglich
für drei japanische
Shakuhachi komponiert, – hier
in einer Transkription für drei
Altflöten in G. Vor der Pause
das Grand Trio concertant Nr.
1 in D-Dur von C. F. Schultz,
erschienen „Chez Breitkopf
& Härtel à Leipsic“. François
Deviennes bekanntestes und
mitreißendes Trio Nr. 5 in B-
Dur wird den Abend beschließen,
eingeleitet sozusagen
durch Rossinis unvergleichlicher
Ouverture zum Barbier
von Sevilla, hier in einer kurz
nach der Entstehungszeit der
Oper entstandenen brillanten
Bearbeitung für zwei Flöten.
Ergänzt wird das Programm
durch die Fünf Briefe für Flöte
solo von Jens Josef und Frank
Michaels „In den Weiten Arkadiens“
op. 135 für drei Flöten,
u.a. mit einem Kanon für Piccolo,
Flöte und Bassflöte.
Karten: www.reservix.de
Musik Freiburg hat den jungen
Komponisten Maximiliano
Soto mit einer neuen
Komposition beauftragt, die
vom Ensemble Aventure aufgeführt
wird. Während das
John Sheppard Ensemble mit
Monteverdis „Ecco mormorar
l’ondo“ und „Leonardo dreams
of his flying machine“ des
Komponisten Eric Whitacre
einen Bogen zwischen der Alten
und Neuen Musik schlägt.
Das Publikum wird wieder
von Station zu Station um den
Waldsee wandeln können.
8.09. 19/21 Uhr. 11.09.
11/13/15 Uhr. Tickets: reservix.
de oder vor Ort.
jewels in the crown of Canadian
songwriters“ bezeichnet
wurde. Ihre Folksongs wurden
sogar schon für einen Soundtrack
verwendet, ihr viertes
Studioalbum ist nun veröffentlicht.
Man darf sich also auf
feine akustische Musik freuen.
Foto: Ryan o Reilly
Lautenmusik
Konzert mit Christian Zimmermann
Ein Konzert mit Lautenmusik
der Galilei wird am 24.
September, 20 Uhr im Saal
des Historischen Kaufhauses
in Freiburg von Christian
Zimmermann auf der Renaissancelaute
gespielt. Der Vater
von Galileo Galilei, Vincenzo
Galilei war humanistischer
Theoretiker in der Camerata
Fiorentina und ausgezeichneter
Lautenist, der Bruder von
Galileo, Michelangelo war
Hoflautenist bei Kurfürst Maximilian
I in München. Beide
Komponisten haben ein umfangreiches
Werk hinterlassen,
dessen kontrastreiche Musik
an diesem Abend vorgetragen
wird. Ergänzt wird das Programm
auf der Barocklaute
mit Werken von J. S. Bach und
Sylvius Leopold Weiss.
Christian Zimmermann
Elgar und Tschaikowsky
Konzerte der camerata academica freiburg
Foto: Veranstalter
Mit dem Konzert für Violoncello
von Edward Elgar,
wird der Solist Jakob Schall
gemeinsam mit der camerata
academica freiburg zur hören
sein. Nach über zweijähriger
Pause freuen sich die Musiker
wieder für ihr Freiburger Publikum
auftreten zu dürfen.
Die Leitung übernimmt Gunnar
Persicke, Geiger des SWR
Sinfonieorchester, der schon
öfters am Dirigentenpult des
Orchesters zu erleben war. Erklingen
werden diese Werke
am 10. September, 20 Uhr im
Kurhaus Hinterzarten sowie
am 11. September, 17 Uhr im
Forum Merzhausen.
Musikalische Finissage
Altkatholische Kirche Freiburg
Das Dokumentationszentrum
um Nationalsozialismus
veranstaltet als Finissage zur
Ausstellung „StolenMemory“
am 20. September um 21 Uhr
in der Altkatholischen Kirche
Freiburg ein Programm mit
Musikwerken von Hans Krása,
Zikmund Schul, Gideon
Klein und Viktor Ullmann,
sowie Texten von Gertrud
Kolmar, Walter Mehring und
Paul Celan. Mitwirkende sind
Siri Thornhill Sopran, Muriel
Cantoreggi Violine, Geneviève
Strosser Viola, Dina Fortuna-
Bollon Cello und Alexander
Dick Rezitation. Der Ausstellung
„StolenMemory“ angemessen,
hat Dirk Nabering
vom Bronislaw-Huberman-
Forum ein Programm zusammengestellt,
das sich auf Komponisten
und Autoren bezieht,
deren Schicksal in bestimmter
Weise mit Konzentrationslagern
einhergeht. Eintritt frei.
Komponist Gideon
Klein Foto: Veranstalter
48 KULTUR JOKER VERansTaLTUngEn
Sinnlich-freie Lebensentwürfe
Das Luststreifen Film Festival Basel gibt dem queer-feministischen Film auch in diesem Jahr einen besonderen Ort
Vielfalt, Inklusion, Sexualität.
Dass all das zusammengehen
kann, beweist alljährlich
das Basler Luststreifen Film
Festival. Die nunmehr 15. Ausgabe
findet vom 29. September
bis 2. Oktober statt und bietet
wieder ausreichend Raum für
Film und Dialog. Im Mittelpunkt
des Festivals stehen
diejenigen, die in unserer Gesellschaft
allzu selten zu Wort
kommen, deren Erzählungen
oft ungehört bleiben. Queere
Lebensrealitäten werden in
Langfilmen, Kurzfilmen, Dokumentationen
greifbar gemacht.
Viele der Filmschaffenden
sind anwesend und sprechen
mit dem Publikum über
ihre Erfahrungen.
Eingeteilt ist das Festival in
Spielfilme/Dokumentationen
und einen Kurzfilmblock. Der
wiederum hat verschiedene
Schwerpunkte. Ein Programm
mit einer Mischung aus fiktionalen
und dokumentarischen
Kurzfilmen und ein Programm
mit pornografischen Kurzfilmen.
Neben dem Kurzfilmwettbewerb
laufen zwei Sonderprogramme.
In der Kategorie
„Heidilicious 2.0“ wird das
gegenwärtige queer-feministische
Kurzfilmschaffen in der
Schweiz gezeigt. Dazu kommt
das Porno-Kurzfilmprogramm
„My (Un)Guilty Pleasure“,
das verschiedene Formen der
Lust zwischen Fetischismus
und Perversion beleuchtet, Diversität
und Erotik spielerisch
zusammenbringt. Eine Fachjury
verleiht die „Lust*Awards“,
um herausragende Kurzfilme
zu unterstützen. Unter den vier
Awards ist auch ein Publikumspreis.
Mittels Stimmzettel
darf über den Siegerfilm entschieden
werden.
Nadine Hwang und Nelly Mousset-Vos in „Nelly & Nadine“ (Magnus Gertten)
Zu den spannenden 13 Langfilmbeiträgen
zählt unter anderem
„Sirens“, eine Dokumentation
über die Trash-Metal-Fans
Lilas und Shery während der
Hochzeit der libanesischen
Revolution. Im Mittelpunkt
des Films steht auch die erste
nahöstliche weibliche Metal
Band Slave to Sirens. „Mel“
erzählt von Mel Daluzyan,
eine Ikone des Gewichthebens,
die einen tiefen Fall erlitt, als
ihre Transgender-Identität
öffentlich wurde. „Nuestros
cuerpos son sus campos de batalla“
erkundet die Leben der
argentinischen Trans-Frauen
Claudia und Violeta. In ihrem
politischen Kampf setzen sie
sich gegen patriarchale Gewalt
zur Wehr und bilden bald das
Zentrum einer revolutionären
Bewegung, die resolut mit der
Foto: Auto Images
Freie Begegnungsräume auf dem Luststreifen Film Festival
Foto: Nikolaus Thiel
ihr Leben lang zusammen.
Mittels Fotografien, Super-8-
und Audioaufnahmen sowie
Tagebucheinträgen stößt Nellys
Enkelin Sylvie auf die schwere
wie hoffnungsmachende Lebensgeschichte
beider queerer
Frauen.
Einen eigenen Lebensentwurf
demonstriert auch
„Neptune‘s Frost“, der dieses
Jahr bereits auf dem Basler
Bildrausch Filmfestival zu sehen
war. In halluzinatorischen
Bildern wird die Geschichte
eines intersexuellen Wesens
erzählt, das zusammen mit
einem Hackerkollektiv gegen
die koloniale Ordnung kämpft.
Ein afrofuturistischer Beitrag
aus den USA und Ruanda. Ein
assoziatives Werk bildet „Klappe“.
Anhand von Ausschnitten
seiner Karriere wird das Schaffen
Jürgen Brünings beleuchtet.
Brüning ist Mitbegründer des
Pornfilmfestivals Berlin und
Pornofilmregisseur. Überhaupt
soll Pornoregisseur*innen auf
dem Luststreifen Film Festival
eine ausreichend große
Bühne geboten werden. Ein
Porn-Roundtable Talk soll das
Thema des Kunst-Sex-Films
vertiefen. Internationale und
nationale Filmschaffende treffen
aufeinander und diskutieren
lebhaft über ihre Arbeit.
Räumliches Zentrum des
Luststreifen Film Festivals
wird vor allem das Humbug
in Basel sein. Für das Filmprogramm
kommen aber auch
die Leinwände und Räumlichkeiten
des kult.kino.camera
und neues kino zum Einsatz.
Weitere Infos und Tickets:
www.luststreifen.com
Vermittler*in zwischen Kulturschaffenden,
Künstler*innen und Publikum.
Kritisch. Kostenfrei. Unabhängig.
FreundschaftsAbo
Für 120,- Euro im Jahr erhalten Sie per Post nach Erscheinen:
Zehn Ausgaben Kultur Joker;
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Eine Ausgabe Schwarzwald Impressionen
inkl. Weinland Baden aktuell (Zeitschriftenhandel 5,80 €).
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Rufen Sie uns an 0761-72072 oder schreiben Sie eine
Mail an redaktion@kulturjoker.de.
Wir danken Ihnen und freuen uns über Ihre Unterstützung!
Ihr Kultur Joker-Team
Vergangenheit des Landes brechen
will.
Dalit-Frauen stehen im Mittelpunkt
von „Writing With
Fire“. Inmitten der von Männern
dominierten indischen
Gesellschaft verlegen sie die
einzige Zeitschrift Indiens,
hinter der Dalit-Frauen stehen.
Auch die Inhalte ihrer Ausgaben
sorgen für Kontroversen.
Mit Smartphones bewaffnet
brechen die Journalistinnen
mit Traditionen und behaupten
sich als Repräsentantinnen einer
neuen Generation politisch
aktiver Frauen. Zwei Frauen
stehen im Mittelpunkt der
Dokumentation „Nelly & Nadine“.
Beide begegnen sich im
Konzentrationslager Ravensbrück
an Weihnachten 1944.
Nach der Befreiung finden sie
einander wieder und bleiben
Queere Visionen in „Neptune‘s Frost“ (Saul Williams /
Anisia Uzeyman)
Foto: Kino Lorber
MIXTAPE KULTUR JOKER 49
Harter Techno und Safer Spaces Ein Interview mit MIU LING
MIU LING ist seit Beginn ihrer
DJ-Karriere 2020 viel unterwegs.
Ob sie in Freiburg,
Basel oder Berlin auflegt – die
Leidenschaft der Wahlfreiburgerin
gilt dem Techno. Auch
setzt sich die Musikerin für
queer-feministische Räume in
der noch immer sehr weißen,
von Männern dominierten
Partyszene ein. Fabian Lutz
hat mit MIU LING über kinky
Partys, Gefuchtel hinterm DJ-
Pult und falsche Vorbilder gesprochen.
Kultur Joker: Anfang August
hast du auf dem Queer & Kinky
Festival „Insel der Freuden“
im Hans Bunte aufgelegt. Unter
„kinky“ versteht man unkonventionelle
sexuelle Praktiken.
Queere Partys im Hans Bunte
gelten auch nicht als ganz unschuldig.
War es die wilde Party,
die man erwartet?
MIU LING: (lacht) Ja, es
war wild, sehr cool. Während
meinem Set habe ich zuerst gar
nicht so viel mitbekommen.
Nach einer halben Stunde ging
es aber voll ab.
Kultur Joker: Brauchst du Einstimmungszeit?
MIU LING: Ja, bis ich in den
Flow komme. Dann spiele ich
intuitiv und nicht mehr so kopflastig.
Nach einer halben Stunde
war die Tanzfläche voll und
neben mir haben Leute auf den
Boxen getanzt. Das war super
schön. Ich mag es, wenn die
anderen so abgehen, ich selbst
kann das nicht immer.
Kultur Joker: Obwohl du ganz
vorne stehst?
MIU LING: Die Leute erwarten
oft, dass man die Crowd
anleitet, mit riesigem Gefuchtel
und Show. Ich versuche, einen
Mittelweg zu finden, der noch zu
mir passt. Ich freue mich, wenn
Leute neben mir tanzen und
das übernehmen. Dann kann
ich mich einfach um die Musik
kümmern.
Kultur Joker: Harter Techno –
war das schon immer dein Ding?
MIU LING: Ich hatte schon
immer ein Faible für düsteren
Expressionismus, ob düsterer
Rock / Metal oder finstere Fantasy
/ Science Fiction. Beim Feiern
kann ich gerade bei einem
harten, düsteren Sound meinen
Kopf abschalten und loslassen.
Kultur Joker: Trittst du oft auf
queeren, kinky Partys wie der
„Insel der Freuden“ auf?
MIU LING: Nicht unbedingt,
in Freiburg werde ich trotzdem
vor allem für solche Partys gebucht.
Vielleicht liegt es daran,
dass ich queer bin und einen für
Freiburg eher härteren Techno
auflege. Bei anderen Events hat
das noch nicht so viel Raum.
Kultur Joker: Was macht die
„Insel der Freuden“ für dich
aus?
MIU LING: Die Leute sind
ausgelassener, gleichzeitig ist es
ein sicherer Ort für die queere
Community. Wir haben dort
eine Freiheit, unsere sexuelle
Orientierung auszuleben, die
wir noch nicht überall haben. Ich
bin in Basel aufgewachsen und
habe da viel gefeiert. In Basel
sind fast alle DJs cis-männlich
und weiß. Bis vor zwei Jahren
hatte ich nie den Gedankentransfer
gemacht, als weibliche,
nicht-weiße Person dasselbe zu
machen – obwohl ich Techno
feiere und schon immer Musik
gemacht habe.
Kultur Joker: Eine Frage der
Vorbilder.
MIU LING: Dass ich nie den
Gedanken hatte, selbst DJ zu
werden, ist im Nachhinein erschreckend.
Das liegt daran,
dass ich niemanden gesehen
hatte, mit dem ich mich identifizieren
konnte. Auch weibliche
DJs sind meistens weiß, jung,
normschön. Da ist es schwierig,
anders zu sein. Ich frage mich
dann immer: Ist es okay, wenn
ich jetzt vor der Menge stehe.
Reicht die Musik?
Kultur Joker: Und? Reicht die
Musik?
MIU LING bei der „Insel der Freuden“ im Hans Bunte
Foto: MIU LING
MIU LING: Ich denke bisher ja.
Wobei es je nach Location schon
Unterschiede im Umgang gibt.
Ich merke dann schon, wo meine
Grenzen sind. Also eigentlich
nein – oft reicht die Musik nicht,
das Zwischenmenschliche bleibt
immer wichtig.
Kultur Joker: Mit deinen zwei
DJ-Mitstreiter*innen im Kollektiv
ravenna veranstaltest du
auch selbst. Was ist dir dabei
wichtig?
MIU LING: Wir haben ravenna
gegründet, um einerseits einen
Beitrag zum Nachtleben in Freiburg
zu leisten und andererseits,
um insbesondere FLINTA*-DJs
zu buchen und somit zu fördern
(FLINTA* – Frauen, Lesben, intergeschlechtliche,
nichtbinäre,
trans und agender Personen).
Wir stehen noch am Anfang,
aber ich freue mich schon über
den weiteren Austausch mit Leika
und KYA.debrah.
Kultur Joker: Liebe MIU, danke
für das Gespräch!
Schiefe Palmen
Foto: Elisabeth Jockers
Mal ehrlich, schauen Sie
Nachrichten im Urlaub? Als
Journalistin darf ich das eigentlich
nicht zugeben, aber
sogar ich bin ab und zu froh
über Funklöcher – denen begegne
ich zwar meistens auf
Unterstützer*innen der Seite:
deutschen Landstraßen, aber
auch ein Urlaub eignet sich
hervorragend dazu, die Welt
für ein paar Tage Welt sein zu
lassen. Während ich also am
Strand liege, einfach mal in
die Weite starre (was wir übrigens
viel zu selten tun) und
meinen Gedanken freien Lauf
lasse, fällt mein Blick auf eine
schiefe Palme am Strand. Mein
Blick ist nicht ohne Grund
hängengeblieben: Just in diesem
Moment wird sie zwecks
Instagramfoto von Touristen
bestiegen, erschaudert unter
der Last, ächzt lautstark und
biegt sich weiter gen Boden.
Am Tag zuvor erzählte mir ein
Gärtner, sie wäre bei einem
Sturm umgeknickt, aber Dank
des zweiten Stammes scheint
sie genug Halt zu finden. Er
mache sich aber Sorgen um
die Palme – Sorgen, weil die
Touristen ihren Lebenskampf
nicht zu erkennen scheinen.
Ein Kampf, der nach jedem
Tourihintern größer wird – ihr
Seufzen im Winde wird lauter,
ihr Stamm kommt dem Sand
gefährlich nah.
Nun, gerade schrieb ich noch,
ich würde im Urlaub keine
Nachrichten schauen, das
stimmt nicht ganz. Manchmal
fällt mein Blick dann doch
auf eine Pushnachricht und
ich lese die nächste politische
Hiobsbotschaft. Grüne Atomkraft,
steigende Inzidenzen,
bodenlose Militarisierung
und Muskelspiele, Inflation
und ... nanu, das 9-Euro-
Ticket als Gratismentalität.
Kurze Frage: Laufen schiefe
Palmen in der Politik eigentlich
als eigene Gattung? Falls
Botaniker*innen das hier lesen,
würde ich mich über eine
kurze Aufklärung freuen.
Zurück zur Gratismentalität.
Ja, das 9-Euro-Ticket kommt
vor allem Städtern zugute –
übrigens nur deshalb, weil wir
in den letzten Jahrzehnten unseren
Nahverkehr kontinuierlich
abgebaut haben. Doch laut
dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen
ersetzten
zehn Prozent aller Fahrten mit
dem Ticket das Auto, insgesamt
wurden 1,8 Mio. Tonnen
weniger CO2 ausgestoßen.
Nicht nur das Klima freut sich,
auch sozial bewirkte das Ticket
einiges: Viele Familien konnten
das erste Mal überhaupt in
den Urlaub fahren, zahlreiche
Menschen haben sich in die Regionalbahnen
gequetscht, um
einmal die großen und kleinen
Städte ihres Landes besichtigen
zu können. Wenn ein deutscher
Finanzminister hart arbeitenden
Bürger*innen Gratismentalität
vorwirft, weil sie sich bezahlbare
Preise für den öffentlichen
Nahverkehr wünschen, ist das
nicht nur ein Fauxpas, sondern
schlichtweg respektlos!
Eine kleine Rechnung: Nach
Recherchen des Spiegels 2020
verdiente Christian Lindner in
der 19. Legislaturperiode mind.
424.500 € aus Nebentätigkeiten.
Als Finanzminister erhält er
nach Artikel 48, Absatz 3 des
Grundgesetzes zudem eine monatliche
Abgeordnetenentschädigung
von 10.089,47 € und,
damit er uns nicht vom Fleische
fällt, jährlich zum 1. Januar eine
Aufwandspauschale von derzeit
4.497 €. Kurz zusammengerechnet
komme ich auf ein
tägliches Einkommen von ca.
1507 €. Nur zur Orientierung:
das Bruttomonatseinkommen
in z.B. Pflegeberufen liegt zwischen
1.855 € und 3.131 € – monatlich,
Herr Lindner, Sie haben
richtig gehört.
Wie fern Politiker*innen der Lebensrealität
ihrer Bürger*innen
sind, zeigt sich auch bei den
geplanten Steuerentlastungen,
von denen vor allem Personen
mit einem Jahreseinkommen
von 80.000 €+ profitieren. Der
Ökonom Prof. Marcel Fratzscher
twitterte im August dazu:
„Menschen mit geringen Einkommen
erfahren eine 3-4 Mal
stärkere Inflation. (...) Dieser
Plan ist daher kein Inflationsausgleich,
sondern eine Umverteilung
von unten nach oben.“
Derzeit scheint es, als würden
Politiker*innen eine schiefe
Palme sehen, sie als solche
identifizieren und ... sich direkt
draufsetzen. Ich für meinen Teil
spreche mich für ein verpflichtendes
soziales Jahr aus – für
Politiker*innen. Einfach mal
ein Jahr im Pflegeheim oder
Krankenhaus, in der Kita, auf
dem Bau, im Supermarkt, der
Gebäudereinigung oder einem
anderen Beruf arbeiten, der
unser Hamsterrad am Laufen
hält.
Elisabeth Jockers
50 KULTUR JOKER VERansTaLTUngEn
Schauspiel trifft Casting
Das Leben des Schauspieldirektors
Frank ist nicht einfach:
Für seine kommende Premiere
fehlen Ressourcen und Menschen.
Eine „Casting-Show“
entbrennt, von zeitloser Aktualität.
Stephan Bensons Neufassung
von Mozarts Komödie
„Der Schauspieldirektor“
zeigt die Bühnenwelt mit liebevollem
Humor, Selbstironie
und bitterböser Satire. Für den
richtigen Sound des Stücks,
das von Die Schönen ins E-
Werk gebracht wird, sorgt
Zirkus ohne Elefanten
Natur der Farben
Farbintensive und ausdrucksstarke
Bilder füllen die Räume
der Kunstinitiative Elzach im
im Elzacher Bürgerzentrum.
Die in Emmendingen lebende
Malerin Monika Baltes strebt
die Darstellung von Licht und
Farbe an. Nicht nur malt sie,
was sie sieht, sondern auch
das, von dem sie weiß, dass
es existiert. Auch wenn die
Natur meist Impulsgeberin
für ihre Bilder ist, geht es ihr
nicht darum, die Natur abzubilden,
sondern durch Farben,
Form und Licht zu bewegen
In seiner One-Man-Show
„Realität kann jeder“ mixt
Christian de la Motte Zauberkunst,
spontane Comedy
und Lebensweisheiten. Nicht
nur verarbeitet er seinen Lebensweg
vom Manager zum
Magier, sondern hinterfragt
auch den Lifestyle seines Publikums.
Für Entspannung
Freiburg
Mozart höchstpersönlich. Zu
hören sind einige der schönsten
Arien aus der „Zauberflöte“
und der „Entführung aus
dem Serail“. Aufführungen im
September: 16./17. /23./24./30.
Fr./Sa. 20 Uhr, So. 19 Uhr.
Foto: Doreen Eich
„hyrrä paratiisi“ ist eine Inszenierung
aus Akrobatik,
Text und Live-Musik. Mit
akrobatischen Wendungen,
manipulierten Körpern,
einem eigenen Soundtrack
und Gedanken zum Paradies.
Dieser besondere, andere Zirkus,
der ab 8 Jahren empfoh-
Freiburg
len ist, kommt ohne Elefanten
aus, appelliert vielmehr an die
Fantasie der Zuschauenden.
Eine Produktion von momentlabor
in Koproduktion mit
dem Tollhaus Karlsruhe und
dem E-Werk Freiburg. Aufführungen:
8.–11. September,
jew. 20 Uhr (So. 18 Uhr).
Elzach
und zu zeigen, wie aufregend
und inspirierend Malerei sein
kann. Ihre Ausstellung „Colours
– Am Anfang war das
Licht“ ist noch bis zum 17.
September zu besichtigen.
Öffnungszeiten: Sa./So. 14–
18 Uhr, Mi. 16–19 Uhr.
Hintersinnige Zauberkunst Hartheim
Feet & Greet
In ihrem Solo-Programm
„GODDESS“ kommt Ines
Anioli ins Bürgerhaus Zähringen.
Anioli gilt als eine der
wichtigsten und unterhaltsamsten
Vertreterinnen der
Entertainment-Branche in
Deutschland. Die gebürtige
Duisburgerin nennt authentische
Stand-Up-Comedy mit
Haltung, Herz und Hirn ihr
Talent. Kein relevantes Thema
soll dabei ausgelassen werden.
Seien es Waxing, Ted Bundy
und Schönheitsideale, seien es
Hexen und die Dinge, die man
aus Liebe tut, bis hin zur Romantisierung
von Straftaten.
Foto: Monika Baltes
sorgt das Improvisationstalent
des Zauberers, das Überraschungen
garantiert und zum
Lachen anregt. Zauberkunst,
Kabarett, Comedy – die Mischung
machts. Aufführung
am 24. September, 20 Uhr im
historischen Gasthaus „Zum
Salmen“ in Hartheim am
Rhein.
Freiburg
Ines Anioli ist am 10. September,
20 Uhr mit ihrer Show
„GODDESS – feet&greet“ zu
sehen.
Foto: Lina Tesch
Do 1. September
Freiburg
Theater & Tanz
20:30 h: „Salome“ - nach Oscar Wilde. Theater der
Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-11
Vorträge & Gespräche
18 h: „Mit those Kids, society is nix!“ Gespräch
mit Kulturwissenschaftler Alexander Sancho-
Rauschel. Museum für Neue Kunst, Marienstr.
10A
Fr 2. September
Freiburg
Musik
18 h: New Constellation Kitchen – Freiburger
Blues Association e.V. Gasthaus Schiff, Biergarten
Schiff, Schwarzwaldstr. 82
Theater & Tanz
20:30 h: „Salome“ - nach Oscar Wilde. Theater der
Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-11
Partys
22 h: „I Love 80s“. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Basel
Theater & Tanz
18:30 h: „Der Phönix aus der Währung“ / Vor
der Premiere. Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Sa 3. September
Freiburg
Theater & Tanz
20:30 h: „Salome“ - nach Oscar Wilde. Theater der
Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-11
Führungen
15 h: „Typisch Freiburg!?“. Haus der Graphischen
Sammlung, Salzstraße 34
Partys
23 h: „In The Mix“. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Feste & Hocks
14 h: Familienfreundlichen Anti-Atom-Fest:
Abschluß-Veranstaltung der bundesweiten Anti-
Atom-Radtour 2022 Platz der Alten Synagoge,
Platz der Alten Synagoge
Vorträge & Gespräche
14 h: Explainerstation: Koloniale Ausbeutung
der Natur. Augustinermuseum, Augustinerplatz
BaSel
Theater & Tanz
20 h: Premiere: „Wie alles endet“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
andere Orte
Breisach
19 h: Die Musikalische Soirée – Jam-Session der
klassischen Musik. Ehem. Spitalkirche Breisach,
Marienau 1
So 4. September
Freiburg
allgemein
16:30 h: Älteste der Kogi aus Kolumbien im
Rahmen ihrer Europatour. Lebendige Zukunft
e.V. begleitet die Kogi auf ihrer Reise und möchte
während ihrer Europatour Räume kreieren, in
denen die Kogi mit ihrem ursprünglichen Wissen
den Menschen vor Ort begegnen. Mit dem Erlös
aus der Reise möchte der Verein die Kogi bei
ihrem Landrückkauf in Kolumbien unterstützen.
Tibet Kailash Haus, Wallstr. 8
Musik
20 h: Isolation Berlin. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Führungen
11 h: Familienführung: „Wem gehört die Welt?“.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
15 h: „Someone Else“. Museum für Neue Kunst,
Marienstr. 10A
Basel
Theater & Tanz
19 h: „Wie alles endet“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
andere Orte
Breisach
11 h: Die Musikalische Matinée – Jam-Session der
klassischen Musik. Ehem. Spitalkirche Breisach,
Marienau 1
13 h: „Jüdisches Leben in Breisach 1931“ und
„Nach der Shoah“ – Die Familie Eisemann vor
und nach der Shoah. Blaues Haus Breisach,
Rheintorstr. 3
13 h: Führung II auf dem Alten Jüdischen Friedhof,
Treffpunkt: Michael-Eisemann-Platz. Blaues Haus
Breisach, Rheintorstr. 3
15 h: Vernissage: „Erinnerungen an Karl
Wolfskehl“. Blaues Haus Breisach, Rheintorstr. 3
emmendingen
19 h: Michael Heitzlers Klezmer-Band „Ode
Haschem“ / Europäischer Tag der Jüdischen
Kultur 2022 Bürgersaal im Alten Rathaus
Emmendingen, Marktplatz 1
ettenheimmünster
17:30 h: 3. Gartenkonzert: Mallets & Reeds.
Galerie Linda Treiber, Münstertalstraße 34
Mi 7. September
Freiburg
Musik
20 h: Duo Asato-Pais. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Basel
Theater & Tanz
20 h: „Das Narrenschiff“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Do 8. September
Freiburg
Musik
19 h: 7. Klangparcours am Waldsee /
Entdeckungstour mit neuer Musik. Waldsee
Stadtteil,
21 h: 7. Klangparcours am Waldsee /
Entdeckungstour mit neuer Musik. Waldsee
Stadtteil,
Theater & Tanz
20 h: Less - Tanzperformance von Landerer &
Company / Frei Art Festival. Studio Pro Arte,
Studio Pro Arte, Am Rohrgraben 4a
20:30 h: „Salome“ - nach Oscar Wilde. Theater der
Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-11
Vorträge & Gespräche
18 h: Jour Fixe mit Felizitas Diering. Museum für
Neue Kunst, Marienstr. 10A
Varieté
20 h: hyrrä paratiisi: momentlabor / Neuer Zirkus.
E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Basel
Theater & Tanz
20 h: „Wie alles endet“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Fr 9. September
Freiburg
Frei art Festival
5.-11. September
Studio Pro Arte
allgemein
20 h: Queeres Wohnzimmer / Kneipenabend zum
Zusammenkommen, Quatschen, Tanzen. Jos
Fritz Café, Wilhelmstr. 15/1
Musik
18 h: Oliver Scheidies – Freiburger Blues
Association e.V. Gasthaus Schiff, Biergarten
Schiff, Schwarzwaldstr. 82
20 h: Colosseum. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
20 h: „Distanz“ - Lars Norén / Freiburger
Schauspielschule. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
20 h: „Mawu“ - Cia Aina Lanas - Tanzperformances
– Frei Art Festival. Studio Pro Arte, Am
Rohrgraben 4a
20:30 h: „Salome“ - nach Oscar Wilde. Theater der
Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-11
Partys
23 h: „Summer of Love“ - Die 60er und 70er Party.
Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1
Varieté
20 h: hyrrä paratiisi: momentlabor / Neuer Zirkus.
E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Messen & Märkte
10 h: Großer Pflanzenverkauf. Grünhof Coworking,
Belfortstr. 52
Basel
Theater & Tanz
20 h: „Wie alles endet“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Sa 10. September
Freiburg
Musik
19:45 h: Clemens Seitz Quintett - Konzert –
Benefizkonzert für Mon Devoir e.V. - Schule in
Togo. Gertrud-Luckner-Gewerbeschule, Freiburg,
Bissierstr. 17
Theater & Tanz
18 h: „Am I Bruce Lee“ - Tanzperformance von
Kernel Dance Theatre – Frei Art Festival. Studio
Pro Arte, Am Rohrgraben 4a
20 h: „Distanz“ - Lars Norén / Freiburger
Schauspielschule. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
20:30 h: „Salome“ - nach Oscar Wilde. Theater der
Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-11
Kabarett & Comedy
20 h: Ines Anioli: „Goddess - feet&greet“
Bürgerhaus Zähringen, Lameystr. 2
Führungen
15 h: „Typisch Freiburg!?“. Haus der Graphischen
Sammlung, Salzstraße 34
Messen & Märkte
10 h: Großer Pflanzenverkauf. Grünhof Coworking,
Belfortstr. 52
Partys
23 h: „Connected“. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Vorträge & Gespräche
14 h: Explainerstation: Koloniale Ausbeutung
der Natur. Augustinermuseum, Augustinerplatz
Varieté
20 h: hyrrä paratiisi: momentlabor / Neuer Zirkus.
E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
andere Orte
Denzlingen
12 h: Backgammonturnier: 2. Ranglistenturnier
zum Südbaden-Cup 2022. Roccafé, Hauptstr. 134
Hinterzarten
20 h: Elgar und Tschaikowsky - camerata
academica freiburg Kurhaus Hinterzarten,
Freiburger Str. 1
Mulhouse
18 h: William Wyler, LA B.O. / Orchestre
symphonique de Mulhouse, présentation par
Laurent Sauvage. La Filature, 20 Allée Nathan
Katz
So 11. September
Freiburg
Zirkus Charles Knie
Bis 4. September
Messegelände Freiburg
www.zirkus-charles-knie.de
VERanstaltungEn KultuR JOKER 51
Kunst
16 h: Vernissage: „Italien - Licht und Schatten“.
Katholische Akademie, Wintererstr. 1
Musik
11 h: 7. Klangparcours am Waldsee /
Entdeckungstour mit neuer Musik. Waldsee
Stadtteil,
11 h: Vintage Waitress Show / Miss Petty Bee,
swingende und herzvoll klingende Songs der
20er-50er Jahre. Die Kantina, Berta-Ottenstein-
Straße 3
13 h: 7. Klangparcours am Waldsee /
Entdeckungstour mit neuer Musik. Waldsee
Stadtteil,
15 h: 7. Klangparcours am Waldsee /
Entdeckungstour mit neuer Musik. Waldsee
Stadtteil,
18:30 h: Malaka Hostel - Frei Art Festival. Alfred-
Döblin-Platz,
20 h: Panteón Rococó. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
19:30 h: Fabien Prioville Dance Company - 12Fifty
Mb/s - Tanzperformance – Frei Art Festival. Studio
Pro Arte, Am Rohrgraben 4a
Führungen
10:30 h: „Freiburg und Kolonialismus“.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
14 h: „Handle with care!“. Museum Natur und
Mensch, Gerberau 32
15 h: „Someone Else“. Museum für Neue Kunst,
Marienstr. 10A
Varieté
18 h: hyrrä paratiisi: momentlabor / Neuer Zirkus.
E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
andere Orte
Merzhausen
17 h: Elgar und Tschaikowsky - camerata
academica freiburg Forum Merzhausen, Dorfstr. 1
Straßburg
15 h: Operngeschichte(n): Monteverdi / Händel
/ Rameau / Mozart / Rossini / Verdi / Wagner /
Puccini / Poulenc / Berberian. Opéra national du
Rhin, 19 Place Broglie
Di 13. September
andere Orte
Denzlingen
19:30 h: roccacoustic im Biergarten: Ryan O‘Reilly
& Jadea Kelly Roccafé, Hauptstr. 134
Mi 14. September
Freiburg
Kunst
19 h: Vernissage: „hänge deine Wurzeln an die
Luft...“ – Katharina Hoehler. Ernst-Lange-Haus,
Habsburger Str. 2
Theater & Tanz
20 h: „Draußen vor der Tür“ – Wolfgang Borchert.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
Do 15. September
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: Premiere: „Der Freischütz“ / Oper.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
andere Orte
Kirchzarten
19:30 h: Mitsingkonzert mit Coco und Lorenz, „The
Brothers“. Buchladen in der Rainhof Scheune,
Höllentalstr. 96
Fr 16. September
Freiburg
Musik
20 h: Hosanna Glockenkonzert auf dem
Münsterplatz Münsterplatz, Münsterplatz
20 h: Jon Gomm. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
21 h: Hosanna Glockenkonzert auf dem
Münsterplatz Münsterplatz, Münsterplatz
Theater & Tanz
20 h: „Der Schauspieldirektor“ - musikalische
Komödie von W.A. Mozart / Die Schönen.
Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-Weiß-Str. 6a
20:30 h: „Ein Sommernachtstraum“ / Shakespeare-
Solo mit Bernd Lafrenz. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: „Liebeslieder an deine Tante“ - Sebastian
Krämer. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Partys
22:30 h: Fresh Life w/ Tr Tactics. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
23 h: „Queer:Beatz Reloaded“. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
BaSel
Theater & Tanz
19:30 h: Premiere: „Der Phönix aus der Währung“.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Sa 17. September
Freiburg
Musik
20 h: Horst Hansen Trio. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
20 h: „Der Schauspieldirektor“ - musikalische
Komödie von W.A. Mozart / Die Schönen.
Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-Weiß-Str. 6a
20 h: „Identitti“ – Mithu M. Sanyal. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
20:30 h: „Ein Sommernachtstraum“ / Shakespeare-
Solo mit Bernd Lafrenz. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: „Ich bin raus!“ - Markus Barth. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Führungen
13 h: „Auf den Spuren des immateriellen
Kulturerbes“ - Münsterbauverein. Treffpunkt: Vor
dem Münsterladen, Herrenstr. 30
15 h: „Typisch Freiburg!?“. Haus der Graphischen
Sammlung, Salzstraße 34
Partys
23 h: „15!!! Jahre InTheMix“. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Vorträge & Gespräche
14 h: Explainerstation: Koloniale Ausbeutung
der Natur. Augustinermuseum, Augustinerplatz
14 h: JugendKunstGespräch: „Someone Else“.
Museum für Neue Kunst, Marienstr. 10A
Messen & Märkte
09 h: mü ma mamamarkt / Secondhandmarkt.
E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Der Freischütz“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
andere Orte
Bad Krozingen
19:30 h: Stein-Streicher Dynastie - Dmitry Ablogin
(Hammerflügel). Schloss Bad Krozingen, Am
Schlosspark 7
lenzkirch
12 h: Vernissage: „Orbs und Souvenirs*“ - Stefan
Burger, Sophie Jung mit Germaine Hoffmann,
Sarah Lehnerer, nabbteeri, Julia Rublow Melitta
und Wilhelm Schnarrenberger Black Forest
Institute of Art, Löffelschmiede 2
So 18. September
Freiburg
Frei art Festival
5.-11. September
Studio Pro Arte
Musik
18 h: Willkommens Konzert: Ravels Bolero und
zwei Überraschungswerke / Dirigent: André de
Ridder. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
Tanz in allen Sparten
Das Frei Art Festival bringt internationale Tanzkunst nach Freiburg
Am 5. September startet die
dritte Auflage des Frei Art Festival
im Studio Pro Arte in
Merzhausen. Neben Workshops
für professionelle und semiprofessionelle
Tänzer*innen gibt
es Performance-Projekte, einen
All-Style Dance Contest, Konzerte,
Open-Studio-Jams und
Aufführungen von international
bekannten Künstler*innen und
Kompanien.
Das Festival, das vom 5.-11.
September stattfindet, lockt
auch dieses Jahr Tänzer*innen
aus ganz Europa nach Freiburg.
Manche haben bereits mit Größen
wie Sasha Waltz, Akram
Khan und Cie Linga zusammengearbeitet.
Bei Pau Aran,
Thusnelda Mercy und Pasqual
Merighi wird mit aktuellen und
ehemaligen Tänzer*innen des
Tanztheater Wuppertal Pina
Bausch getanzt.
Das Performance-Programm
wird am 8. September, 20 Uhr
mit Felix Landerers Stück „Less“
eröffnet. Das weitere Performanceprogramm
mit Künstler*innen
wie Nico Ricchini und Jasper
Narvaez, Danae & Dionysios
und der Fabien Prioville Company
verspricht einen Einblick
in die aktuelle internationale
Tanzwelt. Weitere mitwirkende
Manege frei!
Zirkus Charles Knie mit neuem Programm
Weltrekord der Truppe Robles
Der in Monte Carlo 2017 preisgekrönte
Zirkus Charles Knie gastiert
noch bis 4. September auf
dem Freiburger Messegelände.
Zum Comeback wird das Showkonzept
einmal komplett auf
Links gedreht. Die neue Manegenproduktion
„Feel-Good Family-Show“
ist ein mutiger Schritt,
denn die größte transportable
Wasserbühne Europas bildet fortan
das Zentrum des Zirkus. Sie
wird mit 100.000 Litern Wasser
befüllt, besitzt 300 Pumpen, unzählige
integrierte Lichteffekte
und drei hydraulisch ausfahrbare
Ebenen. Lichtumflutete Fontänen
schießen bis zu 15 Meter hoch
in die Kuppel des Zeltes. Das
40-köpfige Ensemble lädt das
Publikum zu einem Rausch aus
Sound, Licht, Feuer und Wasser
Die Tanzperformance „Less“
ist während einer Residenz
im Studio Pro Arte entstanden
und eröffnet das Performanceprogramm
am 8.9., 20 Uhr.
Foto: Landerer Dokumentation
Künstler*innen sind unter anderen
Nadine Gerspacher, Narandra
Patil, Safet Mistele, Lewis Cooke,
Storm, Jonas Frey, Nathalia
Gabrielczyk und Davide Bonetti.
Am 10. September findet als
Highlight der Out:liers Dance
Contest statt. In diesem Allstyle
Contest messen sich die
Tänzer*innen auf der großen
Open-Air Bühne. Künstlerischer
Ausdruck und tänzerische Vielfalt
müssen die Jury überzeugen,
damit der Weg ins Finale glückt.
Ausgerichtet wird das Frei Art
Festival vom Studio Pro Arte.
Weitere Infos: www.freiartfestival.com
ein. Mit dabei ist auch die kolumbianische
„Truppe Robles“, die
ohne Sicherung das dünne Drahtseil
in 10 Metern Höhe überqueren,
überspringen, Fahrradfahren.
Weltrekord ist die Pyramide, bei
der alle sieben Mitglieder das Seil
gleichzeitig überqueren. Tickets:
Tel. 0171 9462456, www.zirkuscharles-knie.de
Foto: Zirkus Charles Knie
52 KULTUR JOKER VERansTaLTUngEn
Freunde Karl Mays
Am 22. September findet im
„La Stazione“ (Gaststätte im
Wiehrebahnhof) das 10-jährige
Jubiläumstreffen der Karl-May-
Freunde Freiburg statt. Prof.
Manfred Schlatter wird über
„Winnetous Kinder – Indianer
heute“ referieren. Interessierte
sind herzlich eingeladen. Die
Subkultur erleben
Am 8. Oktober findet die
SOUNDCITY FREIBURG
statt, ein Sub-, Club- & Popkultur
Festival im ganzen
Stadtgebiet. Grundgedanke
der Veranstaltung ist, den Facettenreichtum
der Freiburger
Sub-, Club- & Popkultur zu
repräsentieren, sicht- und erlebbar
zu machen. Sie dient
als Leinwand für Diversität
und Dynamik regionaler
Freizeitaktivist*innen, als
Werkschau interdisziplinärer
urbaner Kunst und Kultur.
Etwa ist 90er Rave Art &
Radtour gegen Atomkraft
Der BUND Südlicher Oberrhein,
die Anti-Atom-Gruppe
Freiburg und IPPNW Freiburg
laden ein, sich am 3. September
an der 20. Etappe der bundesweiten
Anti-Atom-Radtour
2022 zu beteiligen. Die bundesweite
Anti-Atom-Radtour
2022 begann am 9. Juli beim
belgischen AKW Tihange. Nach
einem Teilstück durch die Nord-
Schweiz und Basel geht es gegen
Ende der Tour weiter nach
Waldentdeckungen
Es ist Waldwoche in der Kindergarten-Igel-Gruppe:
Jeden
Tag stapfen die Kinder in den
Wald, denn dort gibt es viel
zu entdecken. Gekribbel, Gekrabbel
und dieses komische
Knacksen? Sind das wilde
Tiere? Wildschweine, Einhörner,
Wölfe? Mit „Waldtage!“
hat die preisgekrönte Kinderund
Jugendbuchautorin Stefanie
Höfler eine waldgründuftende
Geschichte geschrieben,
die Kinder ab 5 Jahren zu
Entdeckungstouren reizt. Im
Jugend fotografiert
Freiburg
Karl-May-Freunde Freiburg
wurden 2012, hundert Jahre
nach dem Tod Karl Mays,
durch einige langjährige Karl-
May-Liebhaber gegründet. Wer
im September zu ihnen stoßen
möchte, kann ab 18 Uhr zum
gemeinsamen Abendessen
kommen.
Freiburg
Style in der Hilda5 zu sehen,
Christian Elster berichtet im
Great Räng Teng Teng vom
Sammeln der Pop-Musik
und ein Workshop verspricht
Skill-Training in Sachen Konzertfotografie.
In der Schauenberghalle
gibt‘s Rollerdisco
mit Spiegelkugel und DJ.
Foto: Scum.Rocks
Freiburg
Fessenheim. Die letzten beiden
Etappen der Radtour führen am
2. September von Fessenheim
nach Wyhl und am 3. September
von Wyhl nach Freiburg. Am 3.
September findet um 14 Uhr auf
dem Platz der Alten Synagoge
eine große Abschlussveranstaltung
mit Musik statt. Ab 18 Uhr
lädt die Anti-AKW-Bewegung
zum Abschaltfest in der Fabrik
ein. Infos und Zeitplan der Tour:
www.bund-rso.de/radtour
Freiburg
Rahmen der Freileser-Tour
tourt sie am 10. September,
15–17 Uhr über die Stühlinger
Spielplätze und lädt auf kleine
Leseinseln im Grünen ein.
Freiburg
Beim Freiburger Jugendfotopreis
können noch bis zum
18. September Fotografien
eingschickt werden. Es gibt
in drei Alterskategorien Preise
zu gewinnen. Das Wettbewerbs-Motto
in diesem Jahr
ist „Nah dran“ und darf sehr
frei interpretiert weden. Die
prämierten Fotografien werden
ab Oktober in der Stadtbibliothek
ausgestellt. Mitmachen
können Kinder und Jugendliche
von 6 bis 21 Jahre.
Initiator für den Freiburger
Jugendfotopreis ist der Verein
Kommunikation und Medien.
Weitere Informationen zur
Einreichung der Fotos: www.
fjfp.de
20 h: Michelle David & The True-tones. Jazzhaus
Freiburg, Schnewlinstr. 1
20:15 h: Sanssouci - Trio / Camerata Instrumentale
Freiburg. Historisches Kaufhaus Freiburg,
Münsterplatz 24
Theater & Tanz
15:30 h: „Tranquilla Trampeltreu“ - Cargo-
Theater, für Kids ab 4 Jahren. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
19 h: „Draußen vor der Tür“ – Wolfgang Borchert.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
Führungen
10:30 h: „Freiburg und Kolonialismus“.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
14 h: „Handle with care!“. Museum Natur und
Mensch, Gerberau 32
Vorträge & Gespräche
15 h: „Someone Else“. Museum für Neue Kunst,
Marienstr. 10A
Frei Art Festival
5.-11. September
Studio Pro Arte
andere Orte
Bad Krozingen
17 h: Lieder von Johannes Brahms & CD-
Präsentation – Mitschnitt SWR2: Ulrich Eisenlohr
(Hammerflügel J.B. Streicher, Wien 1864), Esther
Valentin-Fieguth (Mezzosopran, SWR2 New
Talent), Konstantin Ingenpaß (Bariton, Hugo-
Wolf-Preisträger). Schloss Bad Krozingen, Am
Schlosspark 7
Straßburg
15 h: Operngeschichte(n): Monteverdi / Händel
/ Rameau / Mozart / Rossini / Verdi / Wagner /
Puccini / Poulenc / Berberian. Opéra national du
Rhin, 19 Place Broglie
Vogtsburg
19 h: Lauten- und Gitarrenmusik aus drei
Jahrhunderten / Ensemble Bergamasca. Kirche
St. Michael Niederrotweil, Bahnhofstr. 1
Waldkirch
11 h: Matinée: Frank Goos und Die Furchtlosen
7 1/2. Georg Scholz-Haus Kunstforum Waldkirch
e.V., Schlettstadtallee 9
Mo 19. September
Basel
Theater & Tanz
20 h: „Wie alles endet“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Di 20. September
Freiburg
Kunst
21 h: Finissage zur Ausstellung Stolen-Memory.
Kirche St. Ursula/ Altkatholische Kirche,
Rathausgasse 50
21 h: Finissage: „StolenMemory“ / mit Musikwerken
von Hans Krása, Zikmund Schul, Gideon Klein und
Viktor Ullmann, sowie Texten von Gertrud Kolmar,
Walter Mehring und Paul Celan. Kirche St. Ursula/
Altkatholische Kirche, Rathausgasse 50
Musik
20 h: Hammond Jazz Night. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Der Freischütz“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Der Phönix aus der Währung“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
andere Orte
Merzhausen
18:30 h: Klaviersoirée András Schiff. Forum
Merzhausen, Dorfstr. 1
18:30 h: Klaviersoirée des ungarischen Pianisten
Sir András Schiff Forum Merzhausen, Dorfstr. 1
Ringsheim
19 h: „50 Jahre Münchener Olympia-Attentat“ -
Vortrag mit Diskussion der VHS Ringsheim und
DIA, Bürgerhaus, Denkmalstr. 16
Mi 21. September
Freiburg
Theater & Tanz
16:30 h: „Der kleine Rabe Socke“ / Cinderella-
Bühne, für Kids ab 2 Jahren. Theaterzelt im
Seepark, Seepark
Basel
19:30 h: „Der Phönix aus der Währung“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
20 h: „Wie alles endet“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Do 22. September
Freiburg
Theater & Tanz
16:30 h: „Pettersson und Findus“ / Cinderella-
Bühne, für Kids ab 2 Jahren. Theaterzelt im
Seepark, Seepark
Kabarett & Comedy
19:30 h: Tresenlesen: Jochen Malmsheimer und
Frank Goosen Paulussaal, Dreisamstr. 3
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Der Freischütz“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Der Phönix aus der Währung“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Fr 23. September
Freiburg
Allgemein
11 h: Globaler Klimastreik / Fridays for Future.
Platz der Alten Synagoge, Platz der Alten
Synagoge
Musik
20 h: Rogers. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
16:30 h: „Jim Knopf und Lukas der
Lokomotivführer“ / Cinderella-Bühne, für Kids
ab 2 Jahren. Theaterzelt im Seepark, Seepark
19 h: „Mord auf dem Betriebsfest“ - Dinner-Krimi,
Freistil Theater. Schlossberg-Restaurant Dattler,
Am Schlossberg 1
20 h: „Der Schauspieldirektor“ - musikalische
Komödie von W.A. Mozart / Die Schönen.
Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-Weiß-Str. 6a
Kabarett & Comedy
20 h: „Gibt es ein Leben vor dem Tod?“ - Marc
Hofmann. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Der Phönix aus der Währung“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
andere Orte
Mulhouse
20 h: Ouverture de Saison / Orchestre national de
Barbès + Sophia Aram & guests. La Filature, 20
Allée Nathan Katz
Riegel am Kaiserstuhl
20 h: „Ein Sommernachtstraum“ – Shakespeare
Solo Komödie mit Bernd Lafrenz. Theater Kumedi,
Römerstraße 2
Sa 24. September
Freiburg
Allgemein
09:30 h: „Nachhaltigkeit (er)leben“ - Aktionstag im
Rahmen der Europäischen Nachhaltigkeitswoche.
Katholische Akademie, Wintererstr. 1
Fashion Days Freiburg
14.-17. September
Verschiedene Orte in Freiburg
www.freiburgfashiondays.de
Literatur
18 h: „Bruchstücke“ - Wie Menschen mit Demenz
das Leben sehen – eine musikalische Lesung
mit Texten von Betroffenen. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
Musik
19 h: Beethoven: Symphonie Nr. 7 A-Dur op.
92 - Klavierduo Lya Goldner & Thomas Lefeldt.
Depot.K, Lehener Str. 30
20 h: „Marie, weine nicht“ – Lieder und Madrigale
gegen den Krieg von Hanns Eisler und Claudio
Monteverdi. Christuskirche Freiburg, Maienstr. 2
20 h: „Marie, weine nicht“ - Vokalakademie
Freiburg. Christuskirche Freiburg, Maienstr. 2
20 h: Ill Considered feat. Tamat Osborn |
Neue Grafik Ensemble. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
20 h: Lautenmusik der Galilei von Christian
Zimmermann auf der Renaissancelaute
Historisches Kaufhaus Freiburg, Münsterplatz 24
Theater & Tanz
16:30 h: „Pippi Langstrumpf in Taka-Tuka-
Land“ / Cinderella-Bühne, für Kids ab 2 Jahren.
Theaterzelt im Seepark, Seepark
20 h: „Der Schauspieldirektor“ - musikalische
Komödie von W.A. Mozart / Die Schönen.
Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-Weiß-Str. 6a
Kabarett & Comedy
20 h: „Die Bekenntnisse der Hochstaplerin Helene
Bockhorst“ - Helene Bockhorst. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Führungen
15 h: „Typisch Freiburg!?“. Haus der Graphischen
Sammlung, Salzstraße 34
Film
20 h: Filmpremiere: Die Traumfabrik. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
Vorträge & Gespräche
14 h: Explainerstation: Koloniale Ausbeutung
der Natur. Augustinermuseum, Augustinerplatz
Messen & Märkte
10 h: Erster Unterwiehremer Hof- &
Nachbarschaftsflohmarkt (Bei Regen am 08.
Oktober 2022). Westlich der Merzhauser Straße,
Merzhauser Straße 12
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Der Freischütz“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
andere Orte
Bad Krozingen
19:30 h: „Ein Tollpatsch gibt Vollgas“ - Johann
Theisen. Litschgi Keller, Basler Str. 10-12
Denzlingen
20:30 h: Madeleine Sauveur / Musikkabarett.
Roccafé, Hauptstr. 134
Hartheim
20 h: „Realität kann Jeder“ - Christian de la Motte
/ Zaubershow. Salmen Hartheim, Rheinstr. 20
Hartheim
19 h: „Motetten - Gedenkkonzert für Prof.
Klaus Hövelmann“ - Freiburger Kammerchor,
Jakobskirche, Mönchhof 5
So 25. September
Freiburg
Musik
19 h: „Motetten - Gedenkkonzert für Prof. Klaus
Hövelmann“ - Freiburger Kammerchor, Kirche St.
Martin, Rathausgasse 3
20 h: „Marie, weine nicht“ - Vokalakademie
Freiburg. Christuskirche Freiburg, Maienstr. 2
20 h: Julia Hülsmann Quartett. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
11 h: „Der Räuber Hotzenplotz und die
Mondrakete“ / Cinderella-Bühne, für Kids ab 2
Jahren. Theaterzelt im Seepark, Seepark
14 h: Fräulein Brehms Tierleben – „Der Luchs -
Lynx lynx“. WaldHaus Freiburg, Wonnhaldestr. 6
16 h: Fräulein Brehms Tierleben – „Die
Wildkatze - Felis silvestris“. WaldHaus Freiburg,
VERanstaltungEn KultuR JOKER 53
Wonnhaldestr. 6
16:30 h: „Der Räuber Hotzenplotz und die
Mondrakete“ / Cinderella-Bühne, für Kids ab 2
Jahren. Theaterzelt im Seepark, Seepark
18 h: „Der Trafikant“ – Robert Seethaler. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
19 h: „Identitti“ – Mithu M. Sanyal. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
Kabarett & Comedy
19 h: „Mephisto Consulting“ - Matthias
Deutschmann. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Führungen
10:30 h: „Freiburg und Kolonialismus“.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
14 h: „Handle with care!“. Museum Natur und
Mensch, Gerberau 32
Vorträge & Gespräche
15 h: „Someone Else“. Museum für Neue Kunst,
Marienstr. 10A
andere Orte
Kirchzarten
11 h: „Jage die Ängste fort - Das jüdische
Kulturleben des 19. und 20. Jahrhunderts“ -
Helmut Mooshammer (Lesung), Senka Brankovic
(Klavier). Buchladen in der Rainhof Scheune,
Höllentalstr. 96
Meersburg
18 h: Mozart, Debussy und Mendelssohn
Bartholdy - Klaviertrio Boarte Neues Schloss
Meersburg, Schlossplatz 12
Riegel am Kaiserstuhl
19 h: Poems on the Rocks – Rockpoetry. Theater
Kumedi, Römerstraße 2
Theater & Tanz
19:30 h: „Der Freischütz“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Mo 26. September
andere FreiburgOrte
Weil Kabarett am Rhein & Comedy
15:30 19:30 h: h: „Kollapps“ Clown - Moritz Pollina: Neumeier. Clownerie Paulussaal, in
der Dreisamstr. Stadtbibliothek 3 / für Kids ab 2 Jahren.
Stadtbibliothek Weil am Rhein, Humboldtstr. 1
Basel
Di 27. September
Freiburg
Musik
20 h: Michael Schulte. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
16:30 h: „Der kleine Rabe Socke“ / Cinderella-
Bühne, für Kids ab 2 Jahren. Theaterzelt im
Seepark, Seepark
Basel
16 h: Familienkonzert: „Der Karneval der Tiere“ /
Oper. Theater Basel, Elisabethenstr. 16
18 h: Familienkonzert: „Der Karneval der Tiere“ /
Oper. Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Historix Tours Freiburg
Historische Stadtführungen
365 Tage im Jahr, bei jedem Wetter
www.historix–tours.de
Mi 28. September
Freiburg
Theater & Tanz
16:30 h: „Pippi Langstrumpf in der Villa
Kunterbunt“ / Cinderella-Bühne, für Kids ab 2
Jahren. Theaterzelt im Seepark, Seepark
Vorträge & Gespräche
19 h: „Klang und Lärm in den Ozeanen“ - Reihe
„Mensch und Schöpfung“. Katholische Akademie,
Wintererstr. 1
Basel
Theater & Tanz
10 h: Familienkonzert: „Der Karneval der Tiere“ /
Oper. Theater Basel, Elisabethenstr. 16
14 h: Familienkonzert: „Der Karneval der Tiere“ /
Oper. Theater Basel, Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Onkel Wanja“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
andere Orte
Mulhouse
20 h: „La Mouette“ / Cyril Teste / Collectif MxM.
La Filature, 20 Allée Nathan Katz
Do 29. September
Freiburg
Musik
20 h: Berge. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
16:30 h: „Jim Knopf und Lukas der
Lokomotivführer“ / Cinderella-Bühne, für Kids
ab 2 Jahren. Theaterzelt im Seepark, Seepark
Kabarett & Comedy
20 h: „Liebes Klima, gute Besserung!“ - Holger
Patz. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Basel
Theater & Tanz
20 h: „Wie alles endet“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
andere Orte
Mulhouse
19 h: „La Mouette“ / Cyril Teste / Collectif MxM.
La Filature, 20 Allée Nathan Katz
19 h: „Misericordia“ / Emma Dante. La Filature,
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Fr 30. September
Freiburg
Musik
20 h: Kapelle Petra. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
16:30 h: „Pettersson und Findus“ / Cinderella-
Bühne, für Kids ab 2 Jahren. Theaterzelt im
Seepark, Seepark
20 h: „Der Schauspieldirektor“ - musikalische
Komödie von W.A. Mozart / Die Schönen.
Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-Weiß-Str. 6a
Kabarett & Comedy
20 h: „Ich bin noch nicht fertig!“ - Uta Köbernick.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Partys
23 h: „BARS&DROPS“. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Der Phönix aus der Währung“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
andere Orte
Baden-Baden
20 h: Ballett-Werkstatt: Hamburg Ballett John
Neumeier. Festspielhaus Baden-Baden, Beim
Alten Bahnhof 2
Mulhouse
20 h: „Misericordia“ / Emma Dante. La Filature,
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Abgründe der Menschen
Zwei befreundete Verhöraktuellisten
einer Asylantenunterkunft
verbringen
den Urlaub zusammen mit
ihren Partnerinnen in einem
schwedischen Ferienhaus.
Bald bricht die bröckelnde
Fassade auf, Beziehungsprobleme
treten ans Licht, Gewalt
und Verachtung. Lars Noréns
Theaterstück „DISTANZ“
(Regie: Grete Linz) legt die
Probleme menschlicher Beziehungen
offen, ebenso die
Urgründe radikalen Denkens.
Auch das latente und
von außen nicht immer
Kunsttour per Fahrrad
Am 10. September, 15 Uhr
findet in Lahr (Treffpunkt:
Altes Rathaus) eine Kunst-
Fahrradtour statt. Zu sehen
sind Skulpturen, die etwas
außerhalb des Lahrer Stadtzentrums
stehen und deshalb
leider oft nur wenig Beachtung
finden. Ergänzend zu den
Führungen in der Innenstadt,
können Interessierte noch
Beatles integrativ
„Magical mystery tour“, so
lautet das diesjährige Programm
der integrativen Band
Frank Goos und Die Furchtlosen
7 1/2. Im Rahmen der
aktuellen Ausstellung mit Arbeiten
der Freiburger Künstler
Paul Ahl und Bernhard Kunkler
wird Saxophonist Frank
Goos mit seinen Jugendlichen,
zum Teil mit einer Behinderung,
im Georg Scholz Haus
in Waldkirch auftreten. Am
18. September, 11 Uhr werden
Erzählte Filmkunst
Am 12. September, 20 Uhr
findet ein besonderes Event im
Großen Hörsaal der Biologie
statt. Der aka-Filmclub präsentiert
ein Filmscreening des
japanischen Stummfilmsklassikers
„A Page of Madness“
(1926). Als Gast geladen ist der
Filmerzähler Ichirô Kataoka.
Er wird nach alter Tradition
Flohmarkt Unterwiehre
Freiburg
erkennbare Aggressionspotential
gegenüber
Ausländern wird sichtbar.
Aufführung am 9./10. September,
20 Uhr im E-Werk.
Foto: Freiburger Schauspielschule
Lahr
mehr Kunst im öffentlichen
Raum entdecken und erfahren,
welche Geschichten und
Personen hinter den einzelnen
Werken stecken. Der Künstler
und Bildhauer Kurt Hockenjos
führt auf einer etwa neun
Kilometer langen Fahrradtour
zu etwa zehn Skulpturen. Anmeldung:
stadtmarketing@
lahr.de oder 07821/910 01 28
Waldkirch
die Musiker, ergänzt von zwei
Kolleginnen des Bandleaders
(Gitarre und Vocals) Songs
der Beatles und der Rolling
Stones mit deutschen Texten
präsentieren.
Foto: Frank Goos
Freiburg
die bewegten Bilder mit einem
dynamischen Erzählvortrag
begleiten. Der lange Zeit verschollene
„A Page of Madness“
liefert entfesselte Schnittfolgen
und eine fiebertraumartige
Handlung inmitten einer Psychiatrie.
Ein ungewöhnlicher
Filmabend, ergänzt mit Live-
Musikbegleitung.
Freiburg
Am 24. September, 10–16
Uhr findet der erste Unterwiehremer
Hof- und Nachbarschaftsflohmarkt
statt. Ort
ist das Quartier Unterwiehre
westlich der Merzhauser Straße.
Die Stände verteilen sich
entlang der Merzhauser Straße
vom Basler Tor bis zur Boelckestraße
und in Richtung
Vauban bis zur Oltmannstraße
über Vor- und Hinterhöfe,
Wiesen und Gärten. Getränke,
Kuchen, Waffeln und Crêpes
werden auch angeboten. Bunte
Luftballons und schrille
Wegweiser führen die Besuchenden
auch an die versteckten
Flohmarktorte im
Quartier. Bei Regen wird der
Flohmarkt auf den 8. Oktober
verschoben.
54 KULTUR JOKER VERansTaLTUngEn
Traumhafte Fantasy World
Im Jahr 1982 schlossen sich
in Berlin Künstler*innen und
Musiker*innen zusammen,
um als Aktionstheater PAN.
OPTIKUM gemeinsam Inszenierungen
im öffentlichen
Raum zu kreieren. Im Zeichen
des Jubiläums feiert am
9./10. September die große
Produktion des People Power
Partnership Projekts auf dem
Platz der alten Synagoge in
Vom 12.–24. September präsentiert
das Zentrum Oberwiehre
die Fantasy World, die das
Einkaufszentrum in ein fantastisches
Abenteuer verwandelt.
Mit tollen Mitmach-Aktionen
für Kids ist die interaktive Ausstellung
mit drei Themeninseln
eine kleine Erlebniswelt, in der
die Kids vor einer mittelalterlichen
Fantasy-Kulisse unter
Anleitung selbst aktiv werden
können. Daneben können sich
die kleinen Besucher in Kostümen
auf einem lebensgroß-
Freiburg
en Einhorn fotografieren lassen
und die Fotos als Andenken mit
nach Hause nehmen. Ein weiteres
Highlight ist die Aktion
„Werde ein echter Ritter“: Am
Infopoint „Ritter-Urkunden“
erhalten Kids kleine Stempelkarten,
die sie bei allen Fantasy-Spielen
einsetzen können.
Sobald alle Stempel eingesammelt
sind, gibt es eine Ritter-
Urkunde mit Foto.
Alle Aktionen sind kostenlos.
Mo- Fr, 14-18 Uhr, Sa, 11-18
Uhr.
40 Jahre PAN.OPTIKUM Freiburg
Marionettentheater
Ein ganz besonderes Erlebnis
erwartet Kids beim Gastspiel
der Cinderella-Bühne im Theaterzelt
am Seepark vom 21.
September bis 3. Oktober. Mit
Klassikern der Kinderliteratur,
darunter Pettersson und
Findus (22./30.9., 16:30 Uhr),
Pippi Langstrumpf (24.9./
2.10., 16:30 Uhr), Jim Knopf
und Lukas der Lokomotivführer
(23./29.9., 16:30 Uhr),
Räuber Hotzenplotz (25.9.
11/16:30 Uhr, 1.10., 16:30 Uhr),
Biene Maja (3.10., 11/14 Uhr)
oder der kleine Rabe Socke
(21./27.9., 16:30 Uhr) lassen
die Marionettenspieler*innen
die Augen der Kids erstrahlen.
Kunstvolle Figuren und
detailreiche, handgemalte
Kulissen verwandeln das Zelt
in einen Schauplatz der Abenteuer.
Für Kids ab 2 Jahren.
Aufgepasst: Wir verlosen
3x2 Tickets für „Der kleine
LYRIK ECKE
Ich lebe
flirrende Sommerluft
geatmet im Frühherbst
Janina Niemann-Rich
Sommerabgesang
Herbstlaub wird
buntes Rascheln
Janina Niemann-Rich
Freiburg Premiere. Im Rahmen
des partizipativen Theaterprojekts
entwickelten 104
junge Erwachsene zwischen
18 und 25 Jahren aus 11 europäischen
Ländern 13 verschiedene
Produktionen und
eine zentrale Performance,
die nun in Freiburg Premiere
feiert, bevor sie 2023/24
durch die Heimatstädte der
Tänzer*innen tourt.
Freiburg
Rabe Socke“ am 21. September,
16:30 Uhr. Um am
Gewinnspiel teilzunehmen,
senden Sie eine Mail mit dem
Stichwort „Der kleine Rabe
Socke“ im Betreff und Ihrer
Telefonnummer bis zum 15.
September an redaktion@
kulturjoker.de
Datenschutz-Hinweis: Ihre Daten werden
lediglich zur Abwicklung der Verlosung erhoben.
Ihr Name wird an den Veranstalter
weitergegeben, damit die Karten hinterlegt
werden können. Nach Abschluss der Verlosung
werden Ihre Daten gelöscht. Durch
Ihre Teilnahme erklären Sie sich damit
einverstanden.
Foto: Cinderella-Bühne
Wehrlose Sprache
verhüllte Ideologie verkleidet sich
in durchsichtig gewandete Wahrheit
manche Parteien tragen Tarnanzüge
Jürgen Riedel
Entnebelung
Demokratie formal:
Wahlfreiheit
Demokratie faktisch:
humanhelle Inhalte
Jürgen Riedel
Theater, Zirkus, Musik, Tanz, ...
Die Saison 2022/23 der Art‘Rhena verspricht Abwechslung
In der Saison 2022/23 finden
25 internationale Theater-,
Musik-, Zirkus-, Tanz- und
Puppentheateraufführungen
für Groß und Klein statt, die
unseren Blick auf die Welt erweitern.
Zur Saisoneröffnung
am 1. Oktober gibt es ein Wiedersehen
mit Lilian Renaud,
dem Gewinner von The Voice
im Jahr 2014, der die Saison für
die musikalischen Highlights
eröffnet, darunter zwei neue
Partnerschaften mit der Opéra
National du Rhin, die einen
‘Kleinen Spaziergang durch
die Unterwelt‘ (Petite balade
aux enfers) auf den Spuren
von Orpheus und Eurydike in
einem Puppentheaterdekor am
21. Januar präsentiert sowie
das Orchestre symphonique de
Mulhouse am 6. Mai, mit einem
Sie hat wirklich nichts drauf
Ein humorvolles Programm im Vorderhaus in Freiburg
Das Vorderhaus öffnet nach
kurzer Sommerpause am 16.
September, 20 Uhr die Türen
mit Sebastian Krämers neuem
Programm „Liebeslieder an
deine Tante“ – ein Musikkabarett,
das mit genauso viel Melancholie
wie abstrusem Humor
aufwartet. Ebenfalls mit
neuem Programm steht Markus
Barth am 17. September,
20 Uhr auf der Bühne. In „Ich
bin raus!“ feiert der preisgekrönte
Stand-up Comedian die
Rücktrittbremse im Hamsterrad
– weg von Internetdiskussionen,
Whatsapp-Gruppen,
Selbstoptimierung und anderem
Gedöns. Der Freiburger
Romanautor, Liedermacher
und Kabarettist Marc Hofmann
gibt sich am 23. September,
20 Uhr mit seinem
Programm „Gibt es ein Leben
Programm um den Hornisten
David Guerrier. Eindrucksvolle
Jonglagekünste mit 100 roten
Äpfeln und 4 Teeservices gibt’s
„Crush“ von Les Escargots Ailés
Foto: Veranstalter
Helene Brockhorst
Foto: Enrico Meyer
am 16. Dezember mit den neun
englischen Jongleur*innen von
Gandini Juggling.
Im Februar feiert die
Art’Rhena dann die Liebe in
all ihren Formen mit dem Stück
„Crush“ von Les Escargots
Ailés, einer atemberaubenden
Luftzirkusshow am 4. Februar.
Welche Auswirkungen das
Eingreifen der Menschen auf
unsere Umwelt hat, thematisieren
die Puppenspieler der Kompanie
LaSoupe in „Et puis“ am
29. März. Der Freiburger Sebastian
Lehmann wird schließlich
am 28. April seine Gedanken
über die Welt sowie eine Auswahl
seiner Radio-Kolumnen
in „Ich hab’s dir doch gleich
gesagt“ präsentieren.
Das gesamte Programm und
Tickets: www.artrhena.eu
Lebenswege des Liedermachers Buki
Matinee im Waldkircher Orgelbauersaal
Roland Burkart, spätestens
seit den Jahren des erfolgreichen
Widerstands gegen
das geplante Atomkraftwerk
in Wyhl im Dreyeckland und
weit darüber hinaus unter seinem
Alias-Namen Buki vor
allem als engagierter Protestund
Dialektliedermacher bekannt,
hat nun ein sehr persönliches
Buch mit über 50 seiner
Kurzgeschichten und einigen
seiner Lieder vorgelegt. Sie
sind entlang seines bewegten
Lebens vom Bauernbub aus
Yechtingen, Politikstudenten
vor dem Tod?“ die Ehre – Geplagt
von einer ebenso seltenen
wie verbreiteten Form von
in Freiburg, politischem Aktivisten
innerhalb der Badisch-
Elsässischen Bürgerinitiativen,
über 30 Jahren selbständiger
Buchhändler, Kurzgeschichtenschreiber,
Familienvater
und Opa liebevoll thematisch
zusammengestellt. Das Erzählte
changiert in Tonalität
und Stil zwischen lustig, ernst,
tiefgründig, anrührend, nachdenklich,
politisch entschieden,
bisweilen auch traurig –
bleibt dabei stets aufs Engste
mit Bukis persönlichen Erfahrungen
und Erlebnissen verbunden.
Man spürt bei jeder
Geschichte: Ein blitzwacher
Zeitzeuge reflektiert mit analytischem
Scharfsinn gepaart
mit viel Gefühl und Verständnis
seinen bisherigen Lebensweg
nach dem 2. Weltkrieg.
Die Premiere von Roland
Burkarts Buch „Buki“ findet
am 25.9., 11 Uhr als Matinee
im Waldkircher Orgelbauersaal
statt. ISBN 978-3-
9815947-5-1 Weitere Infos:
http://roland-burkart.de/buch
Erwachsenen-ADHS singt,
liest und erzählt er erfundene
Wahrheiten aus dem geistigen
Vakuum.
Das erste mal überhaupt im
Vorderhaus ist Helene Brockhorst
am 24. September, 20
Uhr. Mit ihrem ersten Bühnenprogramm
überraschte die
Comedienne mit ihrem Hang
zum Exhibitionismus und ihrer
Vorliebe für schillernde
Hosen. Aber reicht das wirklich?
Alle sagen, erst nach
dem zweiten Programm wird
klar, wer wirklich etwas kann.
Helene Bockhorst ist sich ganz
sicher, dass sie jetzt auffliegen
wird: Alle anderen haben das
Hochstaplersyndrom, nur sie
nicht, sie hat wirklich nichts
drauf.
Alle Veranstaltungen und Tickets:
www.vorderhaus.de
VERanstaltungEn KultuR JOKER 55
Freiburg Fashion Days
Mehr als 50 Events rund um Mode
Die Schwarzwald City lädt während der Fashion Days
zu zahlreichen Aktionen ein Foto: Schwarzwald City
Bei den Freiburg Fashion
Days verwandelt sich die Freiburger
Innenstadt vom 14.
bis 17. September erstmals in
ein einzigartiges Festival der
Mode. Zahlreiche Einzelhändler
beteiligen sich mit Aktionen
in ihren eigenen Häusern.
Organisiert werden die
Freiburg Fashion Days durch
z’Friburg in der Stadt e.V. und
die Freiburg Wirtschaft Touristik
und Messe (FWTM). Die
Besuchenden dürfen sich auf
über 50 Events rund um das
Thema Mode in der gesamten
Innenstadt, vom Colombipark
über den Münsterplatz bis in
die Gerberau freuen.
Im ehemaligen Kaiser Damen-Modehaus
entstehen
Pop-up-Flächen verschiedener
Labels. Als überregionaler Kooperationspartner
präsentiert
FAEX auf den Pop-up-Flächen
eine kuratierte Auswahl an
vierzig Slow Fashion Brands.
Auch das Einkaufszentrum
Schwarzwald City beteiligt
sich an den Freiburg Fashion
Days. Vom 14. bis 17. September
gibt es Aktionen und Angebote
in verschiedenen Geschäften
des Centers. Am 17.
September laden die Geschäfte
und Gastronomiebetriebe der
Schwarzwald City bis 22 Uhr
zum Einkaufen, Erleben und
Genießen ein. Neben aktuellsten
Trends erwartet die
Besucher*innen ein buntes
Programm: Die Mode-, Accessoires-
und Schmuckgeschäfte
der Schwarzwald City präsentieren
um 15/16:30/18/19:30
und 21 Uhr die aktuellen Kollektionen
mit professionellen
Fashion-Shows in Zusammenarbeit
mit der Modenschau-
Agentur TOP|S.
Foto: Dziana Hasanbekava via pexels
Wer eine Erfrischung oder
Auszeit vom Shopping-Marathon
braucht, kann ab 15
Uhr in „Henry‘s Bar“ leckere
Cocktails aus Meisterhand genießen.
Das nostalgische Kinderkarussell
steht den ganzen
Tag gratis zur Verfügung
Am 17. September gilt Freifahrt
in den Bussen und Straßenbahnen
der VAG. Weitere
Infos: www.schwarzwaldcity.de
und www.freiburgfashiondays.de
Freiburgs Hausberg ruft Hinauf mit der Schauinslandbahn in die herrliche Bergwelt
Rauf geht‘s auf den 1.284
m hohen Schauinsland, den
Freiburger Hausberg, mit der
Schauinslandbahn. Von der
barrierefreien Panoramaterrasse
der Bergstation lässt sich
ein unvergleichlicher Blick auf
Freiburg, das Rheintal und die
Vogesen genießen. Nach einer
Stärkung im Restaurant der
Bergstation, bietet die Bergwelt
des Schauinslands herrliche
Wege zum Spazieren
oder Wandern sowie Trails
für Biker.
Im Herbst bietet sich eine
Wanderung zum Gipfel an –
momentan ist der Aussichtsturm
jedoch wegen Sanierungsarbeiten
gesperrt und
kann nicht bestiegen werden.
Gruppen können themenspezifische
Wanderungen, z.B.
Wetterbuchenexkursionen
oder Blumen- und Kräutertouren
mit einheimischer Führung
unternehmen oder sich
beim Berggeheimnis auf das
Lösen von spannenden Rätseln
freuen. Auf der Schaffner-
Tour begleitet man Emil, den
Schaffner aus dem Jahre 1930
mit seiner typischen Uniform
und seinen spannenden Geschichten.
Action und Spaß
bringt die Roller abfahrt auf
der 8 Kilometer langen Rollerstrecke.
Bei den offenen Führungen
durch die Seilbahntechnik,
sonntags 15 Uhr, haben Interessierte
die Möglichkeit,
einmal hinter die Kulissen der
Schauinslandbahn zu schauen.
Am 11.9., dem Tag des offenen
Denkmals, bietet die
Schauinslandbahn kostenlose
Technik- und Schaffnertouren
an und zeigt eine interessante
Fotoausstellung.
Weitere Infos: www.schauinslandbahn.de
Bringt mich hoch.
Foto: Schauinslandbahn
schauinslandbahn.de