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flip-Joker_2022-09

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September 2022

33. Jahrgang

INHALT

THEATER ____________________ 5

Bregenzer Festspiele mit „Madame Butterfly“

KUNST ____________________ 13

Doppelausstellung in der Kunsthalle Messmer

KULTOUR __________________ 18

Europäischer Tag der jüdischen Kultur

VISION ____________________ 20

Freiburgs Innenstadt-Problem

Weinland Baden aktuell ______ 21

Neues aus der badischen Weinkultur 2022

NACHHALTIG _______________ 43

Ort der kulturellen Begegnung im Stühlinger

GESUNDHEIT _______________ 44

Vergesst die werdenden Mütter nicht!

MUSIK _____________________ 45

Jazzfestival Freiburg: Jazz in allen Facetten

VERANSTALTUNGEN ________ 48

Das Luststreifen Film Festival in Basel

MIXTAPE ___________________ 49

Harter Techno und Safer Spaces

„Ich liebe spartenübergreifende Projekte“

Im Gespräch: André de Ridder, neuer Generalmusikdirektor des Freiburger Theaters

Gerade ist André de Ridder

(geboren 1971) von Berlin nach

Freiburg umgezogen. Mit Philip

Glass‘ „Einstein on the Beach“

am Theater Basel und Robert

Schumanns „Szenen aus

Goethes Faust“ an der Staatsoper

Stuttgart hatte er bis zur

Sommerpause noch zwei große

szenische Produktionen dirigiert.

Zeit zur Erholung bleibt

dem neuen Freiburger Generalmusikdirektor

nicht, denn

seine mit Spannung erwartete

erste Spielzeit steht an. Georg

Rudiger sprach mit ihm darüber,

was er am Freiburger Theater

vorhat.

Kultur Joker: Bisher waren Sie

freischaffender Dirigent und haben

an großen Opernhäusern wie

der Staatsoper Stuttgart und dem

Theater Basel, aber auch mit internationalen

Toporchestern wie

AnzKuJo90x135KuWo 2022.qxp_Layout dem 1 Chicago 03.08.22 Symphony 16:15 Seite Orche-

2

André de Ridder

Foto: Marco Borggreve

de Ridder: Natürlich haben wir

uns unterhalten. Fabrice Bollonwechselt

in der gleichen Position

nach Halle. Diese Stadt kenne ich

ganz gut, mein Sohn studiert dort.

Vielleicht treffen wir uns dort mal

im Opernhaus, wenn ich meinen

Sohn besuche. Über das Freiburger

Ensemble und das Philharmonische

Orchester habe ich ganz

bewusst nicht gesprochen, um

völlig unvoreingenommen meine

Arbeit beginnen zu können – wie

auf einem weißen Blatt Papier.

Auch wenn ich ein Werk neu einstudiere,

höre ich mir vorher keine

Aufnahmen dazu an, sondern

lese nur die Partitur.

Kultur Joker: Sie starten mit

einem ambitionierten Opernspielplan,

der bis auf den „Freischütz“

zu Beginn, einer mehrfach

geschobenen Produktion,

auf echte Blockbuster verzichtet.

©Foto: colourbox.de

7. bis 16. Oktober 2022 im Spiegelzelt

Tadellose Texte

Programmheft • Kartenvorverkauf

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Kurverwaltung BK und BZ-Geschäftsstellen

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stra oder dem Concertgebouw

Orchestra in Amsterdam gearbeitet.

Warum möchten Sie Generalmusikdirektor

werden?

André de Ridder: (Lacht). Diese

Frage wurde mir auch beim Bewerbungsgespräch

gestellt. Nach

zwanzig Jahren freier Tätigkeit

als Dirigent und Festivalleiter

will ich gerne an einer zentralen

Institution arbeiten. Ich möchte

langfristig etwas bewegen und

in einen echten Dialog mit dem

Publikum kommen.

Kultur Joker: Und warum Generalmusikdirektor

in Freiburg?

de Ridder: Zum einen fasziniert

mich die Stadt – diese Mischung

aus toller geographischer Lage

und einem reichen kulturellen

Angebot. Zum anderen interessiert

mich dieses Stadttheater, das

ein 3-Sparten-Haus ist und viele

Möglichkeiten bietet. Ich arbeite

gerne im Team, ich mag Kollaborationen.

Und ich liebe spartenübergreifende

Projekte, mit denen

man Grenzen überschreiten und

auch unterschiedliche Zuschauergruppen

zusammenbringen kann.

Das Freiburger Theater steht an

einer ganz zentralen Stelle in der

Stadt – daran kommt man nicht

vorbei. Das meine ich aber auch

im übertragenen Sinn. Es reizt

mich, als Generalmusikdirektor

in Kontakt zu treten mit der Stadtbevölkerung.

Kultur Joker: Wie haben Sie das

Freiburger Theater aus der Ferne

wahrgenommen, bevor Sie sich um

die GMD-Stelle beworben haben?

de Ridder: Schon während der

Intendanz Barbara Mundels habe

ich das Haus oft überregional

wahrgenommen. Seit Peter Carp

arbeitet man hier mit spannenden

internationalen Regisseurinnen

und Regisseuren zusammen.

Dass man an diesem Haus vor

einigen Jahren einen veritablen

„Ring des Nibelungen“ stemmen

konnte, ist mir ebenfalls nicht

entgangen. Mit Marek Janowksi

und Donald Runnicles, die ich

beide von Berlin gut kenne, hat

das Freiburger Theater in seiner

Historie auch Dirigenten am Beginn

ihrer Laufbahn angezogen,

die später eine große Karriere

gemacht haben. Meine musikalische

Karriere hat allerdings

nicht an einem Opernhaus angefangen,

sondern ich war von Anfang

an vielseitig unterwegs, vor

allem mit spartenübergreifenden

Produktionen.

Kultur Joker: Haben Sie sich mit

Ihrem Vorgänger Fabrice Bollonüber

das Freiburger Theater

und das Philharmonische Orchester

ausgetauscht?

MA RIE

WEI

NE

NICH T

24. & 25. September ◆ 20 Uhr

Christuskirche Freiburg

Kein Mozart, kein Verdi, kein

Puccini, sondern Claudio Monteverdis

„Il ritornod’Ulisse in

Patria“, Nico Muhlys „Marnie“,

Alban Bergs „Wozzeck“ und Kurt

Weills „Dreigroschenoper“ sowie

drei Uraufführungen. Haben

Sie keine Angst davor, dass das

Fortsetzung des

Interviews auf

Seite 42

Kultur Joker

Tel.: 0761 / 72 0 72

www.kulturjoker.de

kulturjoker


Liebe Leser*innen,

nach einer kurzen Sommerpause melden wir uns zurück

im goldenen September. In diesem Heft präsentieren wir

unsere gewohnt zahlreichen Kunst- und Theaterbesprechungen

sowie die Programmvorschauen für die kommende

Saison 2022/23 – wir dürfen uns auf große Bühnenkunst

und das ein oder andere neue Gesicht freuen,

so viel sei vorab verraten.

Das derzeitige Weltenspektakel wirft erneut die Frage

nach Veränderung auf – Christian Zeller fordert in seinem

neuen Buch „Revolution für das Klima“ eine radikale

Überwindung der herrschenden Profit- und Konkurrenzlogik

zugunsten einer ökosozialistischen Alternative – Erich

Krieger warf für uns einen Blick auf die Lektüre.

Veränderung wünscht sich auch der Schwere(s) Los!

e.V., bestehend aus Kulturschaffenden, die auf dem Stühlinger

Kirchplatz, dem Herzen des oft betrachteten aber

selten gesehenen Stadtteils, einen KulturKiosk als Ort

der kulturellen Begegnung realisieren möchten – unabhängig

finanzieller, ethnischer oder sozialer Hintergründe.

Elisabeth Jockers sprach mit ihnen über Vereinsarbeit,

kulturelle Teilhabe und Handlungsnot auf dem Stühlinger

Kirchplatz.

Sinnlich-freien Lebensentwürfen eine Bühne bieten: Auch

in diesem Jahr sind wir wieder Medienpartner*in des

queer-feministischen Film Festivals Luststreifen in Basel

(29. September bis 2. Oktober), welches mit seinem bunten

Programm unter Beweis stellt, dass Vielfalt, Inklusion

und Sexualität zusammengehen können und im Kino lebendig

gefeiert werden.

Zu guter Letzt noch eine gute Nachricht: Der Jahrgang 2022 soll

ein besonders vielversprechender Tropfen werden. In unserem

Sonderteil Weinland Baden aktuell sprachen wir mit Winzer*innen

der Region über das vergangene Jahr, kommende Weine und besondere

Highlights. In unserem großen Weinfestkalender können

Sie auch direkt nachsehen, wo Sie die Tropfen z.B. gemeinsam

mit einem leckeren Zwiebelkuchen probieren können.

Wir wünschen Ihnen einen bunten Herbst voll positiver Neuigkeiten

und kultureller Erlebnisse.

Bleiben Sie gesund, weltoffen und interessiert.

Ihr Kultur Joker-Team

Ihre

Unterstützung

Seit 33 Jahren arbeiten wir kostenfrei für

Kultur und Interessierte. Wir freuen uns

über jedes Zeichen der Solidarität - ob liebe Worte

oder eine finanzielle Unterstützung, damit wir

unsere Arbeit auch fortsetzen können.

Empfänger: Art Media Verlag

IBAN: DE 26 680 50101 1000 2022 512

das deutsch-französische Kulturforum

neben Breisach - in Richtung Colmar

MUSIK THEATER TANZ PUPPENTHEATER ZIRKUS

Dans un moment de

bonheur

Petite balade aux enfers

Jonglage percutant

Konzert des Orchestre

symphonique Mulhouse

Rêver Molière

Les mots s’improsent

Les courants d’air

Korb

Battre le ciel

Bouger les lignes

Moi jeu!

Ich hab’s dir doch gleich

gesagt, Sebastian!

Sous la neige

Jusqu’à l’os

Tutu

L’eau douce

En attendant le grand

soir

Kreise

Et puis...

Battre encore

Smashed

Pour hêtre

Crush

Ziguilé

Außerdem:

22.01. Das Spiel der Musen - Tag der deutsch-französischen Freundschaft

08.03. Podiumsdiskussion: Engagierte Frauen in Baden-Württemberg

+ Tanz- und Selbstverteidigungs-Workshops

Jeden Monat können Sie jeweils eine der verschiedenen Disziplinen der

darstellenden Künste im Club der Kunstexpedition entdecken!

Eine Saison voller Spektakel der darstellenden Künste

Ein Ort für Begegnung, Austausch & besondere Momente

Infos & Tickets auf www.artrhena.eu

oder am Tel. 0033 3 89 71 94 31

Wir sprechen Deutsch und Französisch!


THEATER KULTUR JOKER 3

Begegnungen an Sehnsuchtsorten

Das sieben Wochen dauernde Gstaad Menuhin Festival

steht vor Veränderungen

Lesung und Konzert mit Klaus Maria Brandauer und Sebastian Knauer am Klavier

Foto: Gstaad Menuhin Festival

Die Glocken läuten zum

Konzert. Vor der Kirche

Saanen herrscht dichtes Gedränge.

Masken liegen zwar

an den Eingängen aus, bleiben

aber weitgehend unangetastet.

Man genießt die Normalität.

Was heute auf dem Programm

steht, wissen die Besucherinnen

und Besucher nicht. Das

Konzert von Sir András Schiff

ist trotzdem ausverkauft. Den

Klavierabend beginnt der Pianist

auf seinem mahagonibraunen

Bösendorfer-Flügel mit

der Aria aus Johann Sebastian

Die Abende am 29.9. und am 4.10. finden im Kaisersaal im Historischen

Kaufhaus, Münsterplatz, Freiburg, die Abende am 6. und 15. Oktober

finden im Humboldtsaal, Humboldtstr. 2, Freiburg, statt.

Karten zu 30 € (ermäßigt 20 €) und 25 € (ermäßigt 15 €) beim BZ-

Kartenservice, bei reservix und an der Abendkasse.

Alle Konzerte werden unter den jeweils geltenden Hygieneregeln der

Corona-Verordnung des Landes durchgeführt.

Weitere Informationen unter www.liederaben.de

Bachs „Goldberg-Variationen“.

Ludwig van Beethovens späte

Bagatellen op. 126 haben in

Schiffs meisterhaftem Spiel

extrovertierte Energie, aber

auch fragile Innerlichkeit.

Zum Schluss: Franz Schuberts

schwergewichtige Klaviersonate

in A-Dur. Schiff kostet die

Längen aus, entdeckt Sehnsuchtsorte

und lässt im Finale

dramatische Einbrüche auf

melodische Emphase prallen.

Die Konzerte in den dreizehn

Kirchen des Saanenlandes sind

in diesem Jahr beim siebenwöchigen

Gstaad Menuhin Festival

sogar besser verkauft als

2019 vor der Pandemie. Corona

ist beim über 50 Konzerte

umfassenden Festival kaum

ein Thema mehr. Ein Erbe der

Coronapandemie ist aber der

Verzicht auf eine Konzertpause

in allen Kirchenkonzerten.

Von der Struktur her ist das

Gstaad Menuhin Festival 2022

gleichgeblieben. Man holt in

diesem Jahr den coronabedingt

ausgefallenen Festivaljahrgang

2020 mit dem Thema „Wien“

nach. Größere Veränderungen

wird es erst im nächsten Jahr

geben. Zum einen bemüht sich

das Festival dann um eine bessere

CO2-Bilanz, zum anderen

möchte Intendant Christoph

Müller in Zukunft aktuelle

Weltgeschehnisse im Programm

spiegeln. Stolz ist Müller

auf die Conducting Academy,

die unter den insgesamt

fünf Akademien in Gstaad

die aufwändigste und international

renommierteste ist.

Drei Wochen dürfen die insgesamt

zehn Teilnehmerinnen

und Teilnehmer – einer davon

Jascha von der Goltz aus Freiburg

– mit dem Spitzenorchester

unter der Leitung von Johannes

Schlaefli und Jaap van

Zwedenganz unterschiedliches

Repertoire proben. Der Neeme

Järvi Prize am Ende verschafft

den Gewinnern sogar künftige

Auftrittsmöglichkeiten mit

Partnerorchestern.

Preise hat Klaus Maria Brandauer

schon einige gewonnen.

In der voll besetzten Kirche

Zweisimmen ist seine Rezitationskunst

bei seiner Lesung

von Richard Wagners Erzählung

„Eine Pilgerfahrt zu

Beethoven“ zu erleben. Der

Ich-Erzähler namens Richard

Wagner muss auf seiner Reise

von Leipzig nach Wien mit allerlei

Problemen kämpfen. Vor

allem kommt ihm immer wieder

ein nervender Engländer in

die Quere, den Brandauer mit

passendem Akzent charakterisiert.

Großartig, wie der

österreichische Schauspieler

vom Plauderton zur Eskalation

wechselt, wie er das Tempo

variiert und auch mimisch die

Geschichte verlebendigt. Nur

die von Sebastian Knauer zu

holzschnittartig interpretierte

„Mondscheinsonate“ im Anschluss

an die 75-minütige

Lesung wirkt ein wenig angeklebt,

zumal das Werk nicht

direkt mit der Erzählung zu

tun hat.

Das Aufeinandertreffen von

Avi Avital und Ksenija Sidorova

in der Kirche Boltigen

unter dem Titel „Von Wien

nach Rio de Janeiro“ dagegen

hat eine perfekte Gesamtdramaturgie.

Der israelische

Mandolinen-Virtuose und die

lettische Akkordeonistin begegnen

sich trotz der völlig

unterschiedlichen Instrumente

auf Augenhöhe. Hier die sofort

ansprechende, fast perkussive

Mandoline – dort das atmende

Akkordeon. Perfekt passen die

Instrumente zu Igor Strawinskys

„Suite Italienne“, die gerade

in den neoklassizistischen

Verfremdungen gewinnt.

Manuel de Fallas „Sietecancionespopularesespañolas“

hat

man selten so sinnlich gehört.

Georg Rudiger

Charakterschmuck

das i_Tüpfelchen auf der Persönlichkeit

Meistergoldschmiede in der Ölmühle

Insel 1A, 79098 Freiburg, 0761 22969

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Die Geschichte wiederholt sich

4 KULTUR JOKER THEATER

Andriy Zholdak inszeniert einen musikalisch starken „Macbeth“ am Theater Freiburg

Roxana Herrera Diaz und Lorenz Kauffer

Foto: Martin Sigmund

Ein Herrscher, dessen Gier

nach Macht unersättlich ist,

der buchstäblich über Leichen

geht und einen Flüchtlingsstrom

auslöst. Macbeth zieht

eine Blutspur hinter sich und

scheint in seinem Wahn von

niemandem gestoppt werden

zu können. Sicherlich hätte der

ukrainische Regisseur Andriy

Zholdak diese Geschichte am

Freiburger Theater ganz aktuell

erzählen können, aber ein

Foto eines zerstörten Hochhauses,

das aus der Ukraine

stammen könnte und vor dem

dritten Akt von Giuseppe Verdis

Oper auf der Leinwand zu

sehen ist, bleibt der einzige Bezug

zum von Wladimir Putin

befohlenen Krieg Russlands

gegen sein Heimatland.

Schon in seiner Freiburger

Inszenierung von Pergolesis

„Stabat Mater“ vor zwei Jahren

verwendete Zholdak eher

lose Assoziationen und eine

symbolische Bildsprache.

Auch sein „Macbeth“ bleibt

unkonkret. Gewalt wird nur

angedeutet – die brutale Geschichte

kommt ohne einen

Tropfen Kunstblut aus. Im Videovorspann

traben Hirsche

durch eine Winterlandschaft.

Römische Ziffern von I bis

XII, von denen einige im Laufe

des Abends herunterfallen,

schmücken die Wand des klassizistischen,

schwarz-weiß gestalteten

Palastes (Bühne und

Videodesign: Daniel Zholdak).

Die Hexen sind Grazien, die

elfengleich in luftigen Sommerkleidern

über die Bühne

springen (Kostüme: Simon

Machabeli), aber auch mal wie

Nornen Schicksalsfäden spinnen.

Büchern und Spiegeln gilt

ebenfalls die Aufmerksamkeit

der Regie. Die einzelnen Stränge

von Zholdaks Regiearbeit

bleiben jedoch lose und verheddern

sich auch manchmal,

wenn ein skurriles Dienerpaar

immer wieder die Spannung

bricht und der glatzköpfige

Doktor (Lorenz Kauffer) im

vierten Akt, warum auch immer,

mit engem Abendkleid

und High Heels herumstöckelt.

Musikalisch hinterlässt der

szenisch zu wenig fokussierte

Abend einen starken Eindruck.

Das liegt zum einen

am Philharmonischen Orchester

Freiburg, das einen

plastischen Klang entwickelt

und die Wechsel zwischen

Hell und Dunkel, Leicht und

Schwer auskostet. Der erste

Kapellmeister Ektoras Tartanis

schärft die Kontraste und

lässt das Orchester auch mal so

knackig wie eine Banda klingen.

Nur in der rhythmischen

Präzision bleiben am Premierenabend

noch Wünsche offen.

Auch der Chor- und Extrachor

(Leitung: Norbert Kleinschmidt)

ist in seinen vielen Auftritten

so variabel wie voluminös.

Tartanis führt die dröhnenden

Massenszenen bis zur

Schmerzgrenze, aber nie darüber

hinaus – die klangliche

Balance bleibt gewahrt.

Juan Oroczo macht mit seinem

gewaltigen, dunkel timbrierten,

nicht immer intonationsreinen

Bariton aus Macbeth

einen machthungrigen Getriebenen,

der seine Gewissensbisse

verdrängt und durchaus

Gefallen findet an der lolitagleichen

Hexe (Marlene Hanhörster),

die ihn fast permanent

herausfordert. Roxana Herrera

Diaz ist als Lady Macbeth die

starke Frau, die mit Machtinstinkt

und Skrupellosigkeit

das Geschehen vorantreibt.

Die chilenische Sopranistin

beglückt mit großer Durchschlagskraft,

aber auch vielen

Zwischentönen. Dem unheilvollen

Paar fällt neben König

Duncan auch Banco (mit erdigem

Bass: Jin Seok Lee) zum

Opfer. Erst Macduff (mit lyrischem

Schmelz, aber zu forciert:

Junbum Lee) gelingt es

in der finalen Schlacht, Macbeth

zu töten, indem er auf der

Freiburger Bühne im Armdrücken

gegen ihn gewinnt, nachdem

er alle Zimmerpflanzen

(Wald von Birnam?) umgeworfen

hat – auch hier fehlt es leider

an szenischer Verdichtung.

Am Ende hat Duncans Sohn

Malcom (Hyun Han Hwang)

die Krone auf. Sogleich wird

der neue König von Lolita bezirzt.

Die Geschichte wiederholt

sich.

Weitere Vorstellungen: 8.10.,

1./10./20./30.11., www.theater.

freiburg.de

Georg Rudiger

Musiktheater mit neuem Generalmusikdirektor

Saisonvorschau 2022/23 des Theater Freiburg

Der aus Berlin gekommene,

neue Generalmusikdirektor André

de Ridder freut sich auf die spannende

Zusammenarbeit und lobt

die „kollaborative Atmosphäre“

im Team. Die Musiktheatersparte

beginnt am 2. Oktober mit dem

coronabedingt mehrfach verschobenen

„Freischütz“, der vom

Künstlerkollektiv „Showcase Beat

Le Mot“ in Szene gesetzt wird. Dirigiert

wird die romantische Oper

vom 1. Kapellmeister Ektoras Tartanis

ebenso wie „Rusalka“ von

Antonín Dvořák am 11.03.2023

(Regie: Kateryna Sokolova). André

de Ridder stellt sich am 26.

November als Operndirigent mit

Alban Bergs Oper „Wozzeck“ vor

(Regie: Marco Storman). Weiter

hat sich der neue GMD in der Regie

von Intendant Peter Carp die

deutsche Erstaufführung von Nico

Muhlys „Marnie“ (2017), bekannt

durch die Hitchcockverfilmung,

und zum Saisonabschluss die

1646 komponierte Oper „Il ritorno

d’Ulisse in patria“ von Claudio

Monteverdi ausgesucht, die der

bekannte Regisseur David Marton

inszenieren wird. Die „Dreigroschenoper“

(13.05.23) sowie

insgesamt drei Uraufführungen

(Doppelabend „Escape“/Ying

Wang/Huihui Cheng mit dem

SWR Experimentalstudio am

9.10.22 und „Neuro Moon. Manage

your memories“/Sara Glojnaric

am 7.5.23) komplettieren die ambitionierte

Spielzeit.

Im Konzertbereich führt André

de Ridder mit dem „Freiburg.

Phil.Club“ (moderiertes Zusammentreffen

des Philharmonischen

Orchesters mit Gästen aus Pop/

Elektronik/Jazz) und den Podcastkonzerten

(moderiertes Konzert

mit Hintergründen, später als

Podcast verfügbar) neue Formate

ein. Die unter dem Motto Creation/Extinction

(Erschaffung/Auslöschung)

stehende Saison sucht in

den Konzerten Denkanstöße und

starke Kontraste. Bekannte, groß

besetzte Werke wie Strawinskys

Ballettmusik „Le sacre du Printemps“

(15.11.), Richard Strauss’

„Alpensinfonie“ (14.2.23) oder

Gustav Holsts „Die Planeten“ werden

mit zeitgenössischen Kompositionen

wie Anna Thorvaldsdottir

„Catamorphosis“, Judith Weirs

„Natural History“ (Sopran: Caroline

Melzer) und Richard Reed

Parrys und Bryce Dessners „Wave

Moments“ (mit einem Film von

Hiroshi Sugimoto) konfrontiert.

Mit Joseph Haydns Oratorium

„Die Schöpfung“ endet das acht

Sinfoniekonzerte umfassende

Konzertabonnement. Auch dieses

Werk wird durch Liza Lims „Extinction

events and down chorus“,

das sich mit der Verschmutzung

der Meere auseinandersetzt, in

einen besonderen Kontext gesetzt.

Georg Rudiger


THEATER KULTUR JOKER 5

Zwischen zwei Welten

Die Bregenzer Festspiele eröffnen mit einer wetterbedingt abgebrochenen Premiere von „Madame Butterfly“

Die einzigartige Kulisse der Bregenzer Festspiele

© Bregenzer Festspiele / Anja Köhler

Ganz alleine ist Cio-Cio-San auf

der leeren, weißen, steil emporragenden

Bühne und singt von ihrer

Hoffnung, dass der Geliebte nach

drei Jahren zu ihr zurückkehrt.

„Unbeldì, vedremo“ – eines Tages

sehen wir – singt Barno Ismatullaeva

im Mezzavoce und lässt

ihren Sopran auf dem Streicherteppich

schweben, während die

Wellen an die Bregenzer Seebühne

schlagen. Kurz zuvor hatte der

Regen aufgehört, so dass die 7000

Zuhörerinnen und Zuhörer bei dieser

Open-Air-Premiere zur Eröffnung

der Bregenzer Festspiele die

Kapuzen ihrer Regencapes wieder

zurückgeschlagen haben, um der

bekannten Arie aus dem zweiten

Akt von Giacomo Pucchinis Oper

„Madame Butterfly“ zu lauschen.

Um jede Nuance von Ismatullaevas

Gesangskunst aufnehmen zu

können. Dann geht das Licht auf

der Zuschauertribüne an und aus

den Lautsprechern wird verkündet,

dass wegen einer drohenden

Gewitterfront die Premiere nach

einer Stunde Spielzeit abgebrochen

und im Festspielhaus fortgesetzt

wird. Das hat es zum letzten

Mal vor versammelter Presse bei

der Wiederaufnahme von „Aida“

im Jahr 2010 gegeben. Der Bodensee

als Naturbühnenbild, der

Abendhimmel als sich stets verändernde

Kulisse ist das große

Plus der Bregenzer Festspiele.

An diesem leider unvollendeten

Premierenabend wird das Alleinstellungsmerkmal

zum Problem,

zumal szenische Akzente von Andreas

Homokis Inszenierung wie

die Ankunft von Pinkertons Schiff

erst im späteren Verlauf der Oper

vorgesehen waren.

In den letzten Jahren hat häufig

Technik die Bühne bestimmt.

Bühnenbilder wie der riesenhafte

Kopf in Philipp Stölzs großartiger

Umsetzung von Giuseppe Verdis

„Rigoletto“ konnten sich bewegen

und verändern. Sie konnten überraschen

und ein Eigenleben führen.

Michael Levines wellenförmig

ansteigende, mit japanischen

Landschaftszeichnungen bemalte

Bühne ist statisch. Fest auf dem

Betonfundament montiert, bietet

sie den Akteuren eine gleichbleibende

Spielfläche an mit nur wenigen

Wegen, die begangen werden

können. Ein großes Blatt Papier,

das auf den Wellen schwimmt,

ist eine weitere Assoziation, die

sich einstellen kann, aber nicht

muss. Papier als Hommage an das

alte Japan, aber auch als Symbol

für die Zerbrechlichkeit, die die

Titelfigur – Cio-Cio San genannt

Butterfly – kennzeichnet. Auf der

leeren Bühne, die ihre Welt ist

und die für das alte Japan steht,

gibt es keinen Schutz und keinen

Rückzugsraum für sie. Hier dringt

der amerikanische Marineleutnant

Pinkerton in leuchtend blauer

Ausgehuniform (Kostüme: Antony

McDonald) mit Gewalt ein,

indem er die Bühne aufschlitzt.

Zwei Löcher, zwei Verletzungen

sind mit dem Auftritt des Imperialisten

verbunden, der für seine

Zeit in Japan von Heiratsvermittler

Goro (schön schmierig: Taylan

Reinhard) ein Haus und eine Frau

bekommt. Zur Arie „Dovunque

al mondolo Yankee vagabundo“

(Auf allen Meeren treibt es umher

den Yankee), die Edgaras Montvidas

mit leuchtendem Schmelz und

viel Vibrato singt, wird ein Mast

mit der amerikanischen Fahne

wie ein Phallus durch das Loch

getrieben – ein starkes Bild für

die Konfrontation zweier völlig

unterschiedlicher Welten und die

gewaltsame Aneignung der einen

durch die andere.

Traditionell gekleidet ist Cio-

Cio-San beim ersten Auftritt mit

ihren beschirmten Freundinnen

zunächst nur zu hören, nicht zu

sehen. Große räumliche Distanz

prägt das Aufeinandertreffen mit

Pinkerton. Immer wieder flüchtet

sich diese durch die Heirat mit

dem US-Leutnant von der Verwandtschaft

Verstoßene an den

Bühnenrand, ehe sie dann doch

im zweiten Akt die amerikanische

Flagge um den Körper schlingt

und mit ihrem Sohn (Riku Seewald)

auf die Rückkehr des Vaters

hofft. Bis zum Spielabbruch

wird die Bühne immer wieder in

unterschiedliches Licht getaucht

und erhält dadurch Plastizität

(Licht: Franck Evin, Video: Luke

Halls). Auch die Weite setzt Regisseur

Andreas Homoki auf der

33 Meter breiten, 23 Meter hohen

und 300 Tonnen schweren Bühne

bewusst in der Personenführung

ein. Aber auf Dauer wiederholen

sich die Bilder. Die Auf- und Abtritte

der prächtig kostümierten

Verwandten und der weiß gewandeten

Ahnen in Trippelschritten

sind ähnlich, die Inszenierung

wird vorhersehbar. Statt Spektakel

herrscht auf der Seebühne in guten

Momenten kammerspielartige

Fokussierung, in schlechten aber

auch Monotonie.

Die halbszenische Fortsetzung

im Bregenzer Festspielhaus in

Kostümen vor dem Orchester rettet

den Abend zumindest musikalisch.

Enrique Mazzola führt die

Wiener Symphoniker zu einem

betörenden, im wieder ins Pianissimo

zurückgehenden Streicherklang

und zu einer Flexibilität,

die für Puccini so wichtig ist. Da

werden Melodielinien ausgekostet,

da wird zusammen geatmet

und gemeinsam zum nächsten

Höhepunkt beschleunigt. Das

Blech behält auch im Fortissimo

seinen runden, ausbalancierten

Klang. Nur mit den Holzbläsern

gelingt die Koordination nicht immer

perfekt. Der Summchor des

Prager Philharmonischen Chors

hat Eleganz.

Brian Mulligan verleiht mit seinem

kantablen Bariton Konsul

Sharpless Noblesse und Empathie.

Annalisa Stroppa ist mit ihrem

entspannten, perfekt geführten

Alt als Dienerin Suzuki eine echte

Stütze für die von allen verlassene

Cio-Cio-San. Barno Ismatullaeva

kostet alle Zwischentöne dieser

großen Partie aus, verbindet mit

ihrem perfekten Legato die ganz

nach innen gerichteten Passagen

mit den emotionalen Ausbrüchen,

die enorme Wucht haben, aber

keine Schärfe – ein Glücksfall

Neuer Studiengang:

Nachhaltige Energiesysteme

hs-offenburg.de

für den Abend! Nach Butterflys

Selbstmord steht das auf Leinwand

projizierte Bühnenbild digital

in Flammen. Stehende Ovationen

des Bregenzer Publikums.

Das Regieteam um Andreas Homoki,

den Intendanten des Zürcher

Opernhauses, lässt sich beim

Applaus nicht blicken. Dass er seine

Inszenierung nach fünfjähriger

Vorbereitungszeit am Premierenabend

nur zur Hälfte zeigen kann,

ist bitter.

Georg Rudiger

Offen für Neues?

Bewirb Dich! Bis:

23.9.


6 KULTUR JOKER ThEaTER

Ein Schauplatz, 24 Stunden,

vier Akte – und jede Menge

Beinah-Katastrophen. Mit „Ein

idealer Gatte“ hat Oscar Wilde

1894 eine spritzig-freche Gesellschaftskomödie

geschrieben,

die mit den Gepflogen- und

Verlogenheiten der Londoner

Upper-Class abrechnet. Das

hat mehr Witz als Biss – umso

tragischer, dass eben dieses hier

vorgeführte viktorianische Moralkorsett

den irischen Schriftsteller

nur ein Jahr später für

seine Homosexualität zu Zuchthaus

mit schwerer Zwangsarbeit

verurteilte. Eine Strafe, die nicht

nur seine Karriere, sondern auch

seine Gesundheit so zerstörte,

dass er wenige Jahre später an

den Folgen starb.

Doch vor allem war Wilde ja

Elegant-leichter Sommerspaß

Barbara Zimmermann inszeniert für das Sommer-Openair in der Spechtpassage

ein geistreicher, wortgewandter

Spötter – und das arbeitet Regisseurin

Barbara Zimmermann

mit ihrer jungen Crew beim

diesjährigen Sommer-Openair

in der Freiburger Spechtpassage

wieder mal sehr unterhaltsam

heraus. Fünf Neuzugänge gibt

es in ihrem spielfreudigen Ensemble,

das vier Nationalitäten

zählt. Energie, Dynamik und

Situationskomik samt gefeilter

Pingpong-Dialoge kommt dann

auch in handwerklich gewohnt

versierter Form auf die kleine

Bühne. Wie immer ist die

Rollenbesetzung überzeugend,

es gibt Running Gags und perfektes

Pointentiming. Im Vergleich

zu den immer wieder

überraschenden Innenhof-Inszenierungen

der letzten Jahre

Oscar Wildes Komödie „Ein idealer Gatte“

„Ein idealer Gatte“ beim Sommer-Openair in der Spechtpassage

haut einen die Stückwahl dieses

Mal allerdings nicht vom Hocker:

Zu brav, zu absehbar – eine

Komödie unter vielen anderen,

wäre sie nicht aus der Feder des

glamourösen Oscar Wilde…

Sommerfrischen-Swing, eine

Party bei Sir Robert Chiltren

(Jakob Stöckeler) und seiner

ebenso klugen wie temperamentvollen

Gattin Lady Gertrud

(Perrine Martin): Drinks, Smalltalk,

Scherze, aufgekratztes,

überkandideltes Geplänkel. Bis

das rote Gift die Bühne betritt

und alles durcheinander bringt:

Miss Laura Cheveley (Alexandra

J. Nesici) ist ein Biest

und der soliden Gertrud schon

seit der gemeinsamen Schulzeit

verhasst, zudem hütet sie ein

dunkles Geheimnis bezüglich

Sir Roberts scheinbar makelloser

Karriere, das sie jetzt zu

Geld machen will. – Lange ist

es her, aber der Spitzenpolitiker

verdankt seinen Aufstieg einer

Straftat, verkaufte er doch ein

Staatsgeheimnis einem Börsenmakler

und ließ sich gut dafür

bezahlen. Und ausgerechnet die

skrupellose Laura ist im Besitz

des Briefes, der den Skandal beweist.

Eine Katastrophe! Zum

Glück hat auch Dandy Arthur

(eitler Vergnügling mit großem

Herz: Jannik Sulger) eine gemeinsame

Vergangenheit mit

der schönen Laura und kann so

nach viel Hin und Her die Erpresserin

austricksen und seinem

Freund den Kopf retten.

Das schnurrt mit vielen Wendungen,

Verwechslungen und

Foto: Harrys Depot

Missverständnissen launig vor

sich hin – jede Rolle hat Charakter,

ist facettenreich und interessant:

Melchior E. Meyer gibt einen

urkomisch-bierernsten Dandy-Vater

(„Dieser Sohn bringt

mich noch um!“), Maya Kenda

eine pfiffige und quicklebendige

Verliebte, Sebastian Götz einen

witzigen Buster Keaton-Butler.

Elegant-leichter Sommerspaß!

Weitere Termine, Openair

Zehnscheune, Schloss Ebnet:

Am 10./16./17./18./23./24./25.

September, je 19 Uhr. Kartenreservierung

(empfohlen) via Harrys

Depot: Mobil: 01577 97 09

269; E-Mail: info@ensembleharry.de

oder www.ensembleharry.de

Marion Klötzer

Inh. Jürgen Schuler e. K. // EM-Kollmarsreute

www.ortlieb-schuler.de

Das Theater Freiburg in der Saison 2022/23

Die Spielzeit 2022/23 hätte

vielleicht eine werden können,

die für sich Normalität beansprucht.

Klar, Corona ist nicht

weg. Doch dass ein Krieg und

eine Energiekrise die kommende

Saison beeinträchtigen könnte,

war schwerlich vorauszusehen.

Das Schauspiel hat einen Spielplan

erarbeitet, der das liefert,

was Bühnen am besten können:

Leidenschaft und Gefühle

darstellen. Dass die kommende

Saison mit polnischen Regisseurinnen

und Regisseuren sowie

belarussischen Autoren stark

osteuropäisch geprägt ist, wird

deshalb kein Zufall sein, da seit

Beginn der Intendanz von Peter

Carp viele internationalen

Theatermacher nach Freiburg

eingeladen werden. Er selbst

wird „Appropriate“ des jungen

Afroamerikaners Branden

Jacobs-Jenkins inszenieren. Im

Stück, das Züge eines „gothic

thrillers“ trägt, werden die Kinder

nach dem Tod des Vaters

mit dessen Rassismus und einer

heruntergekommenen Plantage

konfrontiert.

Wenn das Theater im Oktober

aus der Sommerpause zurückkehrt,

geht es jedenfalls

um etwas. So wartet in Leonid

Andrejews Drama „Hinauf zu

den Sternen“ der Astronom Ternowski

auf die Rückkehr seines

Sohnes, der bei den Aufständen

verhaftet wurde, die 1905 zum

„Petersburger Blutsonntag“

führten. Das Stück, das Andrejew

1905 vollendete, wurde in

Wien uraufgeführt und wird in

Freiburg vom französischen Regisseur

Nicolas Charaux inszeniert.

Und auch Professor Bernhardi

saß im Gefängnis, weil

er, um eine Sterbende nicht zu

ängstigen, den Priester nicht zu

ihr ließ und der Fall politisch instrumentalisiert

wurde. Schnitzler

verarbeitete in seinem Drama

die eigenen Erfahrungen antisemitischer

Hetze in Wien. Regie

führt Amir Reza Koohestani.

Malgorzata Warsicka, die in

Freiburg bereits eine „Elektra“

inszenierte, bringt „Revolution“

des belarussischen Autors

Viktor Martinowitsch auf die

Bühne, der sich mit postsowjetischen

und mafiösen Strukturen

befasst. Wiederaufgenommen

wird „Der Widerspenstigen

Zähmung“ von Ewelina Marciniak

aus dem Jahr 2020. Mit Lydia

Bunks „Was ihr wollt“ steht

ein weiterer Shakespeare auf

dem Programm. Die litauische

Regisseurin Kamilé Gudmonaité

wird hingegen „Medea“ in

einer Fassung von Simon Stone

interpretieren. Der Theatermacher

hat den Euripidischen

Stoff mit einem realen Fall aus

den 1990er Jahren in den USA

überschrieben. Damals zündete

eine Frau aus Rache an ihrem

untreuen Mann das Familienheim

mit samt den Kindern an.

Und mit dem Regisseur Wiktor

Baginski – im früheren Leben

Profifußballer und aktuell Regisseur

eines Freiburger „Steppenwolfs“

– ist ein weiterer polnischer

Regisseur am Werk.

Wie unterschiedlich man

künstlerisch auf die Pandemie

reagieren kann, zeigt sich

in der Tanzsparte. Unter den

zehn Produktionen finden sich

solche, die dystopische Bilder

als Antwort finden und solche,

die ganz auf Lebensfreude setzen.

Für die Lust am Dasein hat

sich Emanuel Gat entschieden,

der bereits 2018 seine Choreografie

„Sunny“ in Freiburg gezeigt

hatte, nun kehrt er mit der

Hommage auf die 1980er Jahre

„LoveTrain2020“ zurück. Ansonsten

wird viel reflektiert. Die

eigene Situation als Choreograf

und Tänzer in „Fitry“ von Serge

Aimé Coulibaly; das Verhältnis

zwischen Solist und Bühne in

„Pli“ von Victor Cernicky, der

das Theater zu einem Labor

des Gleichgewichts macht, die

Chaostheorie von Ayelen Parolin

in „Weg“ sowie die Stadt als

Ort gesellschaftlicher Gewalt in

Volmir Cordeiros Solo „Métropole“.

Der Münchner Choreograf

Moritz Ostruschnjak hat

in „Terminal Beach“ sogar den

Strand zur Endstation erklärt.

Während Lara Barsacq in „Fruit

Tree“ eine ausgesprochen weibliche

Sicht auf Riten und Übergänge

wirft. Da klingt „Le Sacre

du printemps“ durch, Marcos

Morau hingegen hat sich in

seinem Frauenstück „Sonoma“

von den Filmen Luis Buñuels

inspirieren lassen. „Dresscode“

von Julien Carlier erforscht die

Bewegungsmuster von Breakdance

und Noé Soulier geht

noch einen Schritt weiter und

hat „First Memory“ eine choreografische,

musikalische und

visuelle Recherche zugrunde

gelegt.

Annette Hoffmann


TheaTer KULTUr JOKer 7

Atte Kilpinen und Ensemble in John Neumeiers

7. Sinfonie von Beethoven Foto: Kiran West

Das diesjährige Gastspiel des

Hamburg-Balletts in Baden-Baden

entpuppt sich als ein regelrechtes

Tanzfestival, das ganze

zehn Tage lang „The World of

John Neumeier“ mit mehreren

Großprojekten des Hamburg-

Balletts präsentiert. Vom 30.

September bis 9. Oktober 2022

können sich Ballett- und Tanzfreunde

wieder von der unbändigen

Tanzlust der Hamburger

Compagnie mitreißen lassen.

Gleich zu Beginn am 30.9. die

beliebte Ballett-Werkstatt, bei

der es sich John Neumeier nicht

nehmen lässt, seine Werke selbst

vorzustellen und kostbare Einblicke

in sein Tanz-Universum

zu gewähren. Am 1./ 2./ 3.10.

dann sein „Beethoven-Projekt

II“, vom Hamburg-Ballett mit

Die Schönen

Musiktheater im E-Werk

16.09. - 05.11.2022

dieschoenen.com

Durch Tanz mit der Welt in Verbindung treten

Tanzlust – „The World of John Neumeier“ in Baden-Baden

großer Verve getanzt: Auslöser

war das Beethoven-Jahr 2020.

Die Choreografie orientiert sich

lose an Beethovens Leben und

thematisiert u.a. sein Leiden am

Gehörverlust, sowie verschiedene

Inspirationsquellen für

seine Musik. Der Abend bewegt

sich von Kammermusik bis hin

zur schlicht mit „Tanz!“ übertitelten

Choreografie der vollständigen

und live aufgeführten 7.

Sinfonie.

Jugendlich und frisch eröffnen

Ida Stempelmann und Atte

Kilpinen den ersten Satz: John

Neumeier findet immer wieder

passende Bewegungen, für die

große Energie der Musik, wenn

z.B. Atte Kilpinen auf einen

starken Akzent seinen Kopf

hochreißt, um im nächsten Moment

weiter wie ein blonder Derwisch

über die Bühne zu fegen.

Auch der Rest des Ensembles

überzeugt mit eleganter Technik,

rasanten Ensemble-Szenen

und absolut beeindruckendem

Partnering (Madoka Sugai und

Nicolas Gläsmann).

In dem kontemplativ-beeindruckenden,

ganz in Blau gehaltenen

langsamen Satz berühren

der reife Edvin Revazov und

Anna Laudere mit Armbewegungen,

die wie ein keltisches

Knotengeflecht wirken und zum

Innehalten einladen, während im

darauffolgenden Presto und Allegro

con brio die gesamte Compagnie

vor Energie fast explodiert

und – eingetaucht in goldenes

Licht – in gelb-schwarzen Kostümen

eine Hymne an die Freude,

an das Leben tanzt und damit

restlose Begeisterung auslöst!

Am 5.+ 6.10. tanzt das Bundesjugendballett

in seiner neuesten

Kreation „Die Unsichtbaren“

die Geschichten von den

in den 1920-er und 30-er Jahren

in Deutschland verfolgten und

ermordeten Tänzer:innen und

Choreograf:innen und möchte

mit diesem Ballett an sie und

ihre Geschichten erinnern. Im

Internet kann in einer eigens

dafür eingerichteten „Memorial

Wall“ nachgelesen werden, wie

viele bekannte und unbekannte

Künstler:innen Opfer des Nationalsozialismus

geworden sind.

Ein wichtiges Erinnerungsprojekt,

das auch gerade für die jüngere

Generation interessant sein

könnte.

Tanz im öffentlichen Raum

Das NEXO Festival bietet Performances in Parks und Plätzen Freiburgs

Tanztheater im öffentlichen

Raum bietet vom 9.–11. September

und vom 16.–18. September

das NEXO Festival. In echter

Straßentheatermanier gibt es

Tanz auf insgesamt sechs öffentlichen

Plätzen und in Parks

in ganz Freiburg zu sehen. Performen

werden die Freiburger

Tanzensembles VAYA Art of

Human Movement (Tina Halford

/ Raúl Martinez) und Cia

(Nadine Gerspacher) sowie das

spanische Cía martaalonsotejada

(Marta Alonso Tejada / Pablo

Reboleiro Rama). An jedem Festivalabend

werden drei Choreografien

geboten, die die Vielfalt

des zeitgenössischen Tanzes widerspiegeln.

VAYA präsentieren

mit „A Pebble Falling On A Silent

Lake“ eine Komposition aus

Tanz, Musik und Lichtdesign.

Eine Erkundung des vertikalen

Raums im Tanz und ein Spiel

mit der Schwerkraft. Cia / Nadine

Gerspacher präsentiert „RE.“,

ein rohes, explosives Stück. Im

Stil des Street Dance lotet Gerspacher

die Tiefen einer durch

Corona gespaltenen Gesellschaft

aus. Cía martaalonsotejada verknüpfen

Tanz mit Humor und

den szenischen Sprachen von

Theater und Zirkus. „SO-FA(r)

from me...“ erzählt von einem

Paar, das mit dem Tanz die Langeweile

des Alltags bekämpfen

will. Bei ihrer Transformation

wird schließlich auch das Publikum

zum Teil der Performance.

Die Performances werden

durch die Auftritte eines Clowns

heiter ergänzt.

Spielorte: Stühlinger Kirchplatz

(09.09.), Dietenbachsee

(10.09.), Kanonenplatz (11.09.),

Maria-von-Rudloff-Platz

(16.09.), Eschholzpark (17.09.)

und Stadtgarten (18.09.).

Auführungen jeweils 17.30–20

Uhr. Eintritt frei. Weitere Infos:

www.vayamovement.com

Cía martaalonsotejada: „SO-

FA(r) from me...“Foto: Angel Sousa

Zum Abschluss des Tanzfestivals

am 7./ 8./ 9.10. John

Neumeiers „Hamlet 21“: das

Ballett kreist um die Thematik

der Verantwortung für die

Vergangenheit. - Verschiedene

Tanzworkshops, mit denen die

Tänzer:innen des Bundesjugendballetts

in die Stadt hinein

wirken runden das Programm

ab und spiegeln John Neumeiers

Wunsch, durch Tanz mit der Welt

in Verbindung zu treten. Zehn

Tage lang verwandelt sich Baden-Baden

in eine Tanzstadt! Ticket-Hotline:

Tel. 07221/ 3013101

Renate Killmann

azz

JFESTIVAL FREIBURG

17. - 25. SEP. 2022

www.jazzfestival-freiburg.de


8 KULTUR JOKER ThEaTER

Jede Menge Stoff zum Weiterspinnen

Das Theaterkollektiv RaumZeit zeigt Lena Goreliks Kinderstück

„Als die Welt rückwärts gehen lernte“

Ilja Baumeier und

Nic* Reitzenstein

Foto: Meerim Abekova

Joshi und Mira haben die

Schnauze voll von dieser

„stinknormalen ultranervigen

Welt, in der alles wie immer

ist“! – Eine Welt, in der Jungs

in Kleidern ausgelacht werden

und Erwachsene pausenlos ihre

Regeln durchdrücken. Dann

ist eines Morgens plötzlich alles

ganz anders, auf den Kopf

gestellt, verrückt und völlig

verdreht. Und damit auch besser?

– Davon erzählt das erste,

im Januar in München uraufgeführte

und bei den Mülheimer

Theatertagen nominierte

Kinderstück der vielfach ausgezeichneten

Autorin Lena

Gorelik. – Dort war „Als die

Welt rückwärts gehen lernte“

mit Puppenspiel zu sehen, jetzt

feierte das Freiburger Theater

RaumZeit seine Live-Hörspiel-

Premiere im Kommunalen

Kino mit Schauspiel, Musik

und vielen animierten Comics

und Collagen von Jimmy Circeline

Søhus. Angereist kam dazu

auch die Autorin.

Es ist nach der Jugendproduktion

„Das Gesetz der

Schwerkraft“ die dritte, dieses

Mal in Kooperation mit dem

Radio Dreyeckland entstandene

Hörspiel-Inszenierung,

die jetzt auch auf die documenta

in Kassel in den Klangdome

eingeladen wurde. – Ein im

Grunde typisches Umkehrstück

über Identitätsvielfalt, Normen

und Rollen für Kinder ab sechs

Jahren, das von seiner überbordenden

Fantasie und Spielfreude

lebt und so jede Menge Stoff

zum Weiterspinnen bietet. Fantastisch

ist die frech-fröhliche

Bebilderung im Spagat zwischen

Bilderbuch und Trickfilm:

Auf der Leinwand sieht

man erst Joshis, dann Miras

Zimmer als liebevoll ausstaffierte

Karton-Mini-Welt, andere

Schauplätze, wie Schule

oder Bäckerei, sind Fotos, über

die Søhus ihre Illustrationen als

Folien legt und dann animiert.

Die Charaktere sind ausdrucks-

stark und haben viel Dynamik.

Dazu macht Burkhard Finckh

stimmungsvolle Live-Musik

vom Bühnenrand.

Auf einer bunten Bank vor

der Leinwand sitzen Nic* Reitzenstein

und Ilja Baumeier mit

großen Textbüchern. Im Laufe

der turbulenten fünfzig Minuten

werden sie mit Verve, Witz

und immer neuen Stimmen

nicht nur Joshi und Mira spielen,

sondern auch trällernde Socken,

lispelnde Ranzen, beleidigte

Töpfe, alberne Unterhosen,

schlaue Kleider, stinkige Autos

oder ein Eis am Stiel, das selbst

bestimmen will, wer, wo und

wann an ihm leckt… Denn all

diese Dinge entwickeln in der

Anderswelt ihr Eigenleben und

damit auch Wille und Meinung,

wie sich das für echte Anarchie

gehört. – Das ist oft sehr lustig,

in seiner Fülle aber auch komplex

herauszufinden, wer da

gerade tobt und schluchzt: Ist

es Miras Bettdecke, die Zimmertür

oder ihr Hund, Herr

Susi, der gerade von Schuhen

angeknabbert wird? Und was

ist überhaupt gut, wenn nichts

mehr normal ist?

Kontakt für Schulen: Jenny

Warnecke, hauptquartier@

theaterkollektiv-raumzeit.de.

www.theaterkollektiv-raumzeit.

de Marion Klötzer

Wenn am 3. September die

erste Schauspielpremiere der

neuen Saison stattfindet, ist

dies ein bisschen paradox.

Heißt doch Manuela Infantes

Stück ausgerechnet „Wie alles

endet“ und dann wird es

auch noch um den Widerstreit

zwischen linearen und zyklischen

Strukturen gehen. Das

Schöne an Spielzeiten ist ja,

dass sie ein Ende finden, um

im Herbst neuanzufangen. Im

Theater Basel bringt man es

auf 28 Premieren, hinzukommen

acht Wiederaufnahmen.

So wird etwa „Der letzte Pfiff“

von Christoph Marthaler auch

in der Saison 22/23 zu sehen

sein. Gleichzeitig plant er zwei

neue Produktionen für Basel,

eine „unabsehbare Stadterkundungswanderung“

mit dem

Titel „USW“, der wahlweise

die Abkürzung ist für Unabhängige

Soprane Westschweiz,

Unterwassersportwesen oder

Urkorn, Sellerie und Wasabi

sowie eine Inszenierung von

„Der Freischütz“.

Der Spielplan im Schauspiel

weist ausgesprochen zeitgenössische

Züge auf. So wird Lasse

Wie alles weitergeht

Im September geht am Theater Basel die Sommerpause zu Ende

Koch in „Wilhelm Troll“ (Regie:

Jörg Pohl) eine Faktenaustreibung

vollziehen, auf der Suche

nach Staatschefs aus dem

Trash-Fernsehen und rechten

Hipstern, die der Demokratie

feindlich gesonnen sind. Marie

Bues inszeniert die Uraufführung

von Ariane Kochs Debütroman

„Die Aufdrängung“.

Die Parabel der Basler Autorin

über das Verhalten gegenüber

Fremden wurde in diesem Jahr

mit dem Schweizer Literaturpreis

ausgezeichnet. Und „Der

Phönix aus der Währung“ von

Bonn Park hat sich mit dem

Phänomen der „gefährlichen

Gelassenheit“ befasst, die an

der Börse immer dann eintritt,

wenn der Absturz kurz bevorsteht.

Weit in die Geschichte

Basels reicht die Produktion

„Das Narrenschiff“ zurück.

1494 wurde Sebastian Brants

Text in Basel gedruckt, 2022

setzt sich das Ensemble des

Theater Basel mit den Narreteien

auseinander. Neben

einem „Sommernachtstraum“,

inszeniert von Antú Romero

Nunes, der sich zudem mit

den letzten Minuten im Leben

von Molière befasst, mehreren

Kinderstücken, zeigt die

deutsch-iranische Regisseurin

Sahar Rahimi „Die Perser“

als Rechtfertigung des unterlegenen

König Xerxes.

Gleich mit zwei Produktionen

wird Herbert Fritsch am

Theater Basel präsent sein.

Während im Herbst seine

„Salome“ nach der Premiere

am Theater Luzern 2019 am

Rheinknie zu sehen sein wird,

bringt er zu Saisonende die

Ausnahmemusikerin Patricia

Kopatchinskaja mit dem bildenden

Künstler Jannis Varelas

zusammen. Die Koproduktion

mit der Art Basel verspricht

ein neodadaistischer Abend zu

werden. Als Schweizer Erstaufführung

wird das Broadway

Musical „Lady in the Dark“

in Basel zu sehen sein. 1941

spannten Ira Gershwin und

Kurt Weill zusammen und befassten

sich auf der Grundlage

des Buches von Moss Hart mit

der Psychoanalyse. Regisseur

Christof Loy hingegen fügt

die beiden Schlüsselwerke von

Béla Bartók „Der wunderbare

Mandarin“ und „Herzog Blaubarts

Burg“ zu einem Abend

zusammen. Intendant Benedikt

von Peter wird in der Spielzeit

2022/23 „Intolleranza“ von Luigi

Nono, das er 2010 bereits für

das Staatstheater Hannover inszeniert

hatte, für das Theater

Basel adaptieren. Es wird um

Heimat, Fremdsein, Kollektive

und die dritte Wand gehen. Für

Haydns „Schöpfung“ haben der

musikalische Leiter Jörg Halubek

und der Regisseur Thomas

Verstraeten mit Basler Schulen

zusammengearbeitet und so

den Augenblick, mit dem alles

anfing, einer Verjüngungskur

unterzogen. Und auch in dieser

Spielzeit wird dem Nachwuchs

der Hochschule für Musik und

der Hochschule für Gestaltung

und Kunst Basel eine Bühne

gegeben. „Resist“ erforscht

zwei Wochen Widerstände aller

Art und leistet sie in Performances,

Alter Musik, Jazz und

Elektronik.

Es ist die letzte Saison von

Richard Wherlock und der Abschied

kommt in Raten. Bereits

in der letzten Spielzeit feierte

sein Ballett „Heidi“ Premiere,

das wie auch „Empty Thrones“

in der aktuellen Spielzeit

wiederaufgenommen wird.

Ansonsten wird es die unterschiedlichsten

Handschriften

geben. Pontus Lidberg, der das

Danish Dance Theatre in Kopenhagen

leitet, choreografiert

eine Neuinterpretation von

„Giselle“ und auch der Rumäne

Edward Clug setzt sich mit

einem klassischen Stoff auseinander,

beruht „Coppélia“

doch auf E.T.A. Hoffmanns

Novelle „Der Sandmann“, in

der er über die schmale Grenze

zwischen Mensch und Maschine

schreibt. Viele der Abende

reflektieren das Bedürfnis nach

Vielfalt, so choreografieren in

„Imbalanced Parallels“ zwei

Teams miteinander und „Explosiv!“

wird Stücke von Alexander

Ekman und Andonis

Foniadakis miteinander vereinen.

„Ciao Ciao“ wird dann

gänzlich experimentell und

generationsübergreifend, lässt

doch der Schweizer Choreograf

Martin Zimmermann das Basler

Ballettensemble auf zwei

Artisten mit ihrer ganz eigenen

Ästhetik treffen.

Annette Hoffmann


TheaTer / KUNST KULTUr JOKer 9

Das Alien (Florian Wetter)

und die eitle Salome

(Christina Beer)

Foto: Die Immoralisten

Tote Science-Fiction

Das Theater der Immoralisten interpretiert Oscar Wildes „Salome“ als überdrehte wie hoffnungslose Weltraumgroteske

2022. Willkommen im Anthropozän,

eine Zeit, in der sich

der Mensch selbst überlebt hat.

In dieser Gegenwart der Katastrophen

fühlen sich manche

an die Jahrhundertwende 1900

erinnert, an das Fin de Siècle.

Die Zeit schien schon damals

abgelebt, entseelt. Dichter wie

Baudelaire oder Oscar Wilde

schrieben über die Vergänglichkeit

in allem Streben und die

Künstlichkeit einer widernatürlichen

Welt.

Oscar Wildes Bibeladaption

Salome (1893) gilt als Schlüsselwerk

dieser Décadence. Im

Mittelpunkt steht das Verlangen

der eitlen Königstochter Salome

nach dem jüdischen Propheten

Jochanaan, auch bekannt als Johannes

der Täufer. Da der sich

züchtig ihren Avancen erwehrt,

Am ersten Oktober-Wochenende

ist es wieder soweit: Von

jeweils 11 bis 18 Uhr werden

am 1./2. Oktober das malerische

Städtchen Sulzburg und

lässt sie ihn enthaupten. Mag

man den wackeren Propheten

schon bei Wilde bedauern, ergeht

es ihm in der Bühnenfassung

der Freiburger Immoralisten

(Regie: Manuel Kreitmeier)

noch schlechter. Jochanaan

(überzeugend: Florian Wetter)

ist hier ein außerirdisches Wesen,

das auf dem Raumschiff

der letzten überlebenden Menschen

zur Energiegewinnung

gefangen gehalten wird. Der

interstellare Hof des König Herodes

(James Foggin) gefällt

sich währenddessen darin, den

aufgeschobenen Untergang mit

Alkohol und Gummibärchen

auszusitzen und die Verantwortung

für die Zerstörung der Welt

zu leugnen.

Den Einakter Wildes ins Weltall

zu versetzen wirkt zunächst

Die Sulzburg-Laufener Ateliertage bieten ein buntes Kunstprogr

amm

Foto: Veranstalter

Ein Wochenende für die Kunst

Die 31. Sulzburg-Laufener Ateliertage am 1./2. Oktober

der Weinort Laufen wieder zum

Mekka für Kunstliebhaber und

bieten spannende Einblicke in

Kunst und Können von über 40

Aussteller*innen.

überraschend. Ein verrostetes

Raumschiff als Bühnenbild,

die Figuren bunt kostümiert

in Raumanzügen, Militärkleidung

oder, im Falle Salomes

(Christina Beer), im bonbonbunten

90er-Dress. Der Roboter

Narra-bott (Jochen Kruß) stottert

seine Worte mit Dauergrimasse

und der überraschende

Auftritt der Wilde-Ikone Dorian

Gray (Chris Meiser) erinnert

an die Inszenierungen des Duke

David Bowie. Der scheinbar

willkürliche Griff der Immoralisten

in die Mottenkiste der

Science-Fiction ist konsequente

Dekadenzästhetik: Die Zeit

wirkt abgelebt, künstlich. Die

Zukunftsvisionen erscheinen

in Gestalt vergangener Techno-

Utopien – rostig, abgetragen,

überdreht, grotesk.

Angesichts der Angebotsfülle

ist es ratsam, sich zu Beginn des

Rundgangs einen Überblick zu

verschaffen. Flyer mit Smartphone-tauglichem

QR-Code

informieren über Künstler, Art

und Genre genauso wie dies per

Internet möglich ist (www.ateliertage.com)

inklusive coolem

Trailer. Dort wird auch zu den

aktuellen Corona-Verhaltensregeln

informiert.

Zu entdecken gibt es wieder

vieles: von handgefertigt Konventionellem

bis hin zu außergewöhnlich

Innovativem, Filigranes

steht neben Gewaltigem,

Imposantes neben Tollkühnem

– der Reichtum an Kreativität

ist erstaunlich, die Mischung

macht‘s. Zum Konzept der Ateliertage

gehören auch die 21 zum

Teil außergewöhnlichen Ausstellungsorte:

malerische Hinterhöfe,

die keiner kennt, ehemalige

Weinkeller, Privaträume, Werkstätten

und natürlich Ateliers. So

hoffen denn alle Aussteller auf

Fortune mit dem Wetter und damit

verbunden auf wieder viele

Besucher*innen. Natürlich sind

die Künstler*innen ganztags vor

Ort und freuen sich auf anregende

Gespräche, die Austausch

Entsprechend überspannt, karikaturesk

wirken die Figuren,

die mit Freude zur Übertreibung

in Szene gesetzt sind. Das niedlich

aufspielende Roboterduo

Narra-bott und Page (Verena

Huber) erinnert an den R2D2-

Slaptick aus „Star Wars“, der

vulgäre König Herodes in seinem

Weltraumanzug an das Klischee

des größenwahnsinnigen

NASA-Imperialisten. Salome

springt mädchenhaft über die

Bühne, ereifert sich über romantische

Motive und schmachtet

lüstern einem Jochanaan entgegen,

der sich im 80er-Alienkostüm

präsentiert. Nur Salomes

Mutter Herodias (ebenfalls

Chris Meiser) bleibt kein Abziehbild.

Die unnahbare wie

zweifelnde Diva scheint so etwas

wie ein menschliches Individuum

zu sein. Ihre letztlich

ebenfalls zynische Weltsicht

wird dem Publikum etwas langsamer

enthüllt.

Wünscht man diesen Menschen

den prophezeiten Untergang?

Ohne Zögern ordnen sich

die Überlebenden der selbstgemachten

Katastrophe in eine

Reihe mit Figuren wie Hitler,

Stalin oder Leopold II. In ihrer

Ignoranz und ihrem Sadismus

gegenüber dem, das sich ihnen

nicht beugt, bleiben sie konsequentes

Feindbild in einem

konsequenten Untergangsszenario.

Am Ende fühlt man mit

den Robotern und Aliens, den

Unterdrückten und Propheten

einer verbrauchten Zeit.

Weitere Termine: 1.–3. September

und 8.–10. September,

jew. 20.30 Uhr. Fabian Lutz

und spannende Einblicke in die

Entstehungsprozesse der künstlerischen

Arbeiten ermöglichen

und natürlich auch Verkäufe befördern

mögen.

„31. Sulzburg-Laufener-Ateliertage“,

1./2. Oktober, 11-18

Uhr. Weitere Infos: www.ateliertage.com


10 12 KULTUR JOKER INTERVIEW KUNST

Kunsträume Dem Unheimlichen inmitten auf der der Natur Spur

Im Das trinationalen Kunsthaus Bregenz Wettbewerb feiert setzten mit einer sich Ausstellung sechs künstlerische von Jordon Positionen aus dem Dreiländereck durch, die nun

in Wolfson der Ausstellung sein 25-jähriges „Kunsträume“ Bestehenauf der Landesgartenschau in Neuenburg zu sehen sind

Ein abwechslungsreicher Tag Neuenburg ist Goerings Brunnen

auf der Landesgartenschau in

in Bahnhofsnähe sehr se-

Neuenburg – und nachmittags henswert: Mehrere große und

ein Rundgang zu den dort aufgestellten

kleine Findlinge bilden die

Kunstwerken als be-

Brunnenanlage im Fluss, die

sonderes Angebot dieser LGS! auf einen gewonnenen Wettbewerb

zurückgeht und 2013

Es geht vom Stadtpark im

Wuhrloch zu den Rheingärten aufgestellt wurde. Polierte

mit der neu angelegten Rheinterrasse

Schnittflächen sind auch hier

und den Rheinauen. wichtig – sie schimmern mit

Überall gibt es Kunst zu entdecken!

dem fließenden Wasser, das

Im trinationalen Wett-

sich in ein quadratisches Be-

bewerb setzten sich von 36 Bewerbungen

cken ergießt. Diese Art eines

6 künstlerische Po-

begrenzten, aber ästhetischcken

sitionen aus dem Dreiländereck markanten Eingriffs in den

durch. Konkrete Beispiele bieten

Stein ist charakteristisch für

die Arbeiten von CW Loth den Bildhauer Bernd Goering.

und Bernd Goering, die bildhauerisch-plastische

Für den Werkstoff Holz ist hin-

Arbeiten gegen CW Loth ein Aktuellist.

gestaltet haben. Loth und Goering

Er hat eine eigene Schnitt-

sind klassische Bildhauer, technik entwickelt, durch die

die ihr „Handwerk“ als Künstler

er mehrteilig erscheinende

gelernt haben. Beide sind Skulpturen erschafft, die aber

seit Jahren im Kunstbereich im Holz miteinander verbunden

bleiben. So auch sein

erfolgreich tätig – Loth mit

Holzskulpturen, Goering mit Hochboot von 2013. Es ist an

Steinarbeiten. Goering präsentiert

der Rheinterrasse Richtung

seine viergeteilte Skulptur Rhein passend aufgestellt.

an einer markanten Wegsituation

Senkrecht erhebt sich eine

Jordan im Stadtpark. Wolfson: „Artists Der Findling Friends Racists“, Stützform, 2020, die Installationsansicht,

das Boot hoch

mit Foto: ca. Markus 1 m Tretter. 30 Höhe Courtesy zeigt Jordan in der Wolfson in Studio der und Waagerechten The George Economou hält. Collection © Jordan Wolfson, Kunsthaus

neuen, Bregenz versetzten Zusammenfügung

Standort und Deutung sind

vier polierte Granit-

mit dem Titel Hochboot ver-

flächen, Jordon die Wolfson für die wurde Anrainerstaaten

schon bunden: sei nicht Mit die dem Welt Schiff zu heilen. geht hen unter anderem mit einer gay. I’d like to be a poet. This

mit vielen des Etiketten Rheins symbolisch bedacht. es Schließlich zu neuen ist Ufern Künstler. ... so wie Einzelschau des 1980 gebore-

is my house“: Wolfson leiht

stehen: Bizarr, Schweiz, Borderline Frankreich, verrückt. Neuenburg: Wenn das Kunsthaus Eine Stadt Bregenz geht nen Amerikaners begeht, ist „Female Figure“ für diese Sätze

Deutschland, Er selbst sagt, Niederlande. seine Aufgabe In zum nun Rhein! sein 25-jähriges Beste-

dies durchaus ein Statement.

seine eigene Stimme. Doch,

Manchen gilt er als Enfant was davon überhaupt wahr ist,

terrible, anderen als Vorreiter.

darf man sich aussuchen. Im

Seit er von New York nach Foyer des Kunsthaus Bregenz

ATELIERS 2022

Los Angeles gezogen ist und jedenfalls steht ein Text Wolfsons,

in dem er auch auf „Fe-

verstärkt mit Animatronikern

zusammenarbeitet, sind Roboter-Skulpturen

male Figure“ Bezug nimmt.

entstanden, „Ich habe über die Idee nachmale

die menschliche Bewegungen gedacht, mich als Autor einer

perfekt nachahmen. „Female Fiktion zu sehen, in der das,

Figure“ war bereits 2014 bei von dem die Skulptur sagt,

der Art Basel in „14 Rooms“ dass es wahr ist, nicht wahr ist

zu sehen gewesen, im Kunsthaus

– nicht ich bin. Aber natürlich

Bregenz wird man in ei-

ist es wahr und bin ich es.“ Mit

ner zehnköpfigen Hubert Gruppe Vaxelaire: in Rheinmarke solchen Taschenspielertricks

2022

Vogtsburg

die dritte Etage zu der Figur muss man rechnen bei der

gelassen. Eine dritte Steinarbeit steht wassermarken Kunst von Jordon und Wolfson. nimmt deren

In Warncharakter einem Interview auf. hat Ein er

als „Female Skulptur Figure“ in den ist Rheinauen, eine Roboter

aber nicht gewordene als behauene Sexphantasie: Form. im einmal Außenraum gesagt, dass unerwartetes

Trick-

im Kaiserstuhl

platinblonde Der Künstler Hubert Haare Vaxelaire bis zum Medium ster schon zeigt immer sich mochte. in der vielteiligen

Und

Hintern, aus Saint-Louis der vom ist weißen einer Negligé

der

obwohl Arbeit er sich „Passerelle“ dagegen ver-

der

Vernissage „BADEN GEH‘N“

französischen kaum bedeckt Wettbewerbs-

ist, straffe beiden wehrt, ist französischen Wolfson eben Künstler selbst

Brüste, teilnehmer. Overkneestiefel Er sucht und sammelt

Steine weiße Handschuhe. – hier natürlich Die Muller. Poser“ hat Ihre das Konzeption Unheimliche stellt

und Hugo ein Trickster. Mareille In und „Raspberry Vincent

lange

Freitag 30. September 19 Uhr

ten flach Wand sind, verbunden um gut aufeinander und kehrt paarweise Videoarbeit, die die Abbildung reale Straßenszenen

in mit Landschaft Animationen und ver-

Na-

von

im „Wachthiisli“, Bachstr. 1, Oberrotweil

dem geschichtet Betrachter werden Rücken zu können. zu. Akten

Sobald Sein künstlerisches die Gesichtserkennung Vorgehen

zeigt wahrnimmt, sich als sogenannte beginnt sie ale selbst Maske einen hängt Auftritt am als üppigen Skin

turmasken bindet und verbindet. der der Künstler Eine re-

einen

Samstag 1. Oktober 14 –18 Uhr derart Setzung. geschmeidig Vaxelaire und arbeitet lasziv Kirschbaum in Paris hat. Man ganz muss in der auf Nähe. das

Fr. 19 – 22 Uhr, Sa. 10 – 19 Uhr, So. 10 – 17 Uhr

zu unmittelbar tanzen als in sei und ihr mit ganzes der Das Entstehungsjahr Material der 2012 Masken schauen, wurde

ansonsten vor Ort hält in man den die Vogesen Virus-

www.originale-freiburg.de, Eintritt: 5 €

Leben Natur, gestaltet ein Tabledance. Installationen Und

Sonntag 2. Oktober 11–18 Uhr

sie mit reagiert Nähe zur auf Landart. Blickkontakt, Seine gefunden, modelle, die geformt in Einrichtungshäusern

und dann

Skulptur Rheinkiesel ist in mit verschiedenen einem Stab

mit Färbungen, der weitgehend die möglichst verspiegel-

Fotoaufnahmen ein niedlich-infantiles vor (hier Gesicht. als

Foliendrucke Die Comicfigur aufgehängt), leitet durch die

als umherspringen Objekt fotografiert. und

Steinarbeit dem sie ihn aus hält. Rheinkieseln Schwarze

ist feindselige eine Würdigung Augen der schauen ver-

Die über Maske die Straßen dient dann New in Yorks den

jeweils

www.offene-ateliers-vogtsburg.de

www.facebook.com/offeneateliersvogtsburg

einen schwundenen aus einer Rheinmarken.

dunkelgrünen Aktfotos hüpfen für nicht eine Visualisierung

in erster Linie

www.instagram.com/offeneateliersvogstburg

Hexenmaske So steht dieses an. Kunstwerk „My mother im der von Anonymisierung Corona. Doch es der ist Menschen,

das

is Bereich dead. My der ehemaligen father is dead. Hoch-

I’m

HI-Virus, sondern das aus unterstreicht einem

mit

OFFENE

Jordan Wolfson: „Female Figure“, 2014, Installationsan.

Foto: Markus Tretter. Courtesy Jordan Wolfson Studio, David Zwirner und Sadie

Coles HQ, London © Jordan Wolfson, Kunsthaus Bregenz

roten Blutkörperchen gefüllten

Kondom in die Welt gelassen

wird. Der Raspberry Poser

verliert zu Songs von Lady

Gaga und Paul Simon zunehmend

die Contenance und hat

sich gleich zu Beginn des Videos

vor einem La Perla-Laden

den Bauch aufgeschlitzt. Distanz

kennt die Kunst Jordan

Wolfsons nicht.

Seine Ausstellung im Kunsthaus

Bregenz wirkt wie eine

frühe Retrospektive, doch

„Artists Friends Racists“ und

einige Wandobjekte sind in

den letzten beiden Jahren unter

dem Foto: Eindruck S. Meier-Faust der Krise entstanden.

Während die Wandarbeiten

die naturgegebene analoge dreidimensionale

Verbindung Collagen des sind, menschlichen die unter

emotionale

einem Daseins angedeuteten mit seiner natürlichen Pappdach

das Umgebung. Foto einer Die Masken Geisha sind mit

Werbung nur Mittler für – Pizza Passerelle verbinden, – dieses

Vorgangs in „Artists und werden Friends im

entstehen

Racists“ Umfeld ihrer über Entstehung Ventilatoren der

Hologramme, Natur zurückgegeben. die einander

schnell SMF Termine ablösen: der Zahlen, Kunstführungen

dem im Netz, September Werkzeuge mit und Su-

Fotos

aus

Davidsterne, sanne Meier-Faust: die mit 2./7./15.9. Händen

von je 14:30 Comicfiguren Uhr (90 Min.), ausgestattet Treffpunkt:

Die Stadtpark Populär-Kultur am Wuhr-

ist

sind.

Spiegel loch, Kastaniengarten von Ängsten und (Nähe auch

ein Stadtparkbühne), bisschen Grund, Kosten sich 5,- zu €

fürchten. + Eintritt LGS (für Jugendliche

Jordan bis einschl. Wolfson. 17 Kunsthaus Jahre frei)

Bregenz, Landesgartenschau Karl Tizian Neuenburg

bis 3. Mo Oktober bis So 2022. 10 bis

Platz,

Bregenz. 18

Uhr, Do 10 Susanne bis 20 Meier-Faust Uhr. Bis 9.

Oktober 2022.

Annette Hoffmann


Kunst KuLtuR JOKER 11

Malen aus innerem Antrieb und Begeisterung

Das Museum Frieder Burda zeigt die Ausstellung „Die Maler des Heiligen Herzens“ mit Werken aus der Sammlung

des Kunsthändlers Wilhelm Uhde

André Bauchant, Le triomphe de Neptune, 1929 Sammlung Zander © VG Bild-Kunst, Bonn 2022

Die Farben leuchten. Meist

ist der Himmel blau und das

Gras saftig grün. Über den

Gesichtern liegt oft ein rätselhaft

archaischer Ausdruck.

Wer will sich daran stören,

dass die Köpfe viel zu groß

sind für die klein geratenen

Hände und Füße, wenn über

diesen Bildern eine Art unschuldiger

Zauber liegt? Diesem

Zauber verfiel nach dem

Ersten Weltkrieg der bedeutende

Sammler und Kunsthändler

Wilhelm Uhde. Er

nannte die pinselführenden

Autodidakten „Die Maler des

Heiligen Herzens“. Mochten

Andere schwarze Quadrate

malen oder ihre Motive kubistisch

zerlegen. Im Museum

Frieder Burda in Baden-

Baden kann man bis zum 20.

November den Charme der

„Maler des Heiligen Herzens“

kennenlernen.

Wilhelm Uhde entdeckte die

nicht an Akademien ausgebildeten

Künstler eher zufällig.

Der eine hatte ein Bild bei

einem Trödelhändler hängen,

von der anderen stand ein

Stillleben auf einem Stuhl in

der Wohnung eines befreundeten

Paares. Uhde mochte

sich mit dem Modernismus

der 20er Jahre nicht anfreunden.

Ihm gefielen die klaren

Motive, die strahlenden Farben,

die Zugänglichkeit der

Gemälde von Menschen, die

aus Begeisterung und innerem

Antrieb malten. Der Bekannteste

unter ihnen dürfte Henri

Rousseau sein. Uhde präsentierte

Rousseaus Werke zusammen

mit denen von André

Bauchant, Camille Bombois,

Séraphine Louis und Louis

Vivin 1928 in Paris in einer

Ausstellung mit dem Titel

„Maler des Heiligen Herzens“.

Dass die Proportionen der

dargestellten Personen bei André

Bauchant nicht stimmen,

übt einen ganz eigenen Reiz

aus. Der weißbärtige Mönch

zum Beispiel scheint sich neben

der Säule am Bildrand

gerade wie ein Geist materialisiert

zu haben, das Gesicht

mit den dunklen Augen wirkt

archetypisch – genau so stellt

man sich das Gesicht eines

Mönchs vor. Bauchants Faszination

durch die griechische

Antike kommt in verspielten,

fantastischen Gemälden zum

Ausdruck, in denen die Götter

immer wie frühe Hippies

wirken. Als gelernter Gärtner

liebte Bauchant Blumen. Seine

Magnolienblüten vor dunklem

Grund sind keine zarten

Exoten, sondern kraftvoll und

üppig.

Séraphine Louis arbeitete

in der ersten Hälfte ihres langen

Lebens als Putzfrau und

Haushälterin. Ihre Stillleben

sind eine echte Überraschung.

Der Bilderrahmen kann sie

kaum halten, die züngelnden,

in Rot-, Rost- und Gelbtönen

leuchtenden Blüten und die

wild wuchernden Blätter. Ihre

Kirschen erinnern an Weihnachtskugeln,

ihre Blüten in

Blumensträußen an Pfauenfedern

und haarige Raupen.

Louis ging es nicht um eine

detailgetreue Abbildung. Alle

ihre Stillleben sind genau das

nicht, still, sondern strahlen

eine mitreißende Dynamik

aus.

Camille Bombois hat vieles

gemacht, unter anderem trat

er als Ringkämpfer auf Jahrmärkten

und im Zirkus auf.

Daran erinnert ein Bild, das

den Betrachter zum Komplizen

macht. Gemeinsam mit

der Tänzerin und dem weiß

geschminkten Pierrot lugt

man durch einen Spalt im

Vorhang: wie viele Zuschauer

sind wohl gekommen? Bombois

zeichnet sich durch einen

direkten, plakativen Stil aus.

Von handwerklichem Können

zeugt das Gemälde der Mühle

am Wasser, auf dessen glitzernder

Oberfläche sich perfekt

die Mühle und die Bäume

spiegeln. Eine gelassene Ruhe

liegt über Bombois‘ Bildern.

Henri Rousseau dagegen

erweist sich in den gezeigten

Werken als Meister beunruhigender

Dramatik. Seine

Himmel sind nicht blau. Gewitterwolken

drohen über der

Mühle, der Wasserlauf zieht

den Blick zum Gebäude und

die hoch aufragenden Bäume

leiten den Blick weiter zum

aufziehenden Unwetter. Wasserläufe

machen eine Biegung

so dass man sich fragt, was

wohl dahinter liegt. Zwischen

der Naturidylle aus herrlich

grünem Blattwerk schlägt der

Löwe seine Zähne in den Nacken

der Antilope.

Jagdszenen geraten bei dem

pensionierten Postangestellten

Louis Vivin zu erstaunlich

heiteren Gemälden. Im

Vordergrund stehen sich eine

Raubkatze und ein Elefant gegenüber,

an den dahinter aufgereihten

Palmen kann man

einen Affen und eine Schlange

entdecken. Auf einem anderen

Bild scheinen sich die Hunde

über den empörten Keiler zu

Camille Bombois, Nu au collier, undatiert

Sammlung Zander © VG Bild-Kunst, Bonn 2022

amüsieren. Bei der Darstellung

von Gebäuden wie dem

Pariser Trocadéro machte sich

Vivin die Mühe, praktisch jeden

Stein einzeln zu malen. Er

wäre ein hinreißender Kinderbuch-Illustrator

gewesen, da

seine Werke einen fröhlichen

Charme ausstrahlen.

Ein Raum der Ausstellung

ist Wilhelm Uhde selbst gewidmet,

der als deutscher

Kunsthändler in Paris in der

www.galerie-claeys.de _ Kirchstraße 37 _ 79100 Freiburg

_ Der wundersame Weg einer Blume

16.09.-29.10.2022

Detel Aurand

( galerie claeys

ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

ein ebenso aufregendes

wie aufreibendes Leben

führte.

„Die Maler des Heiligen

Herzens“. Museum Frieder

Burda, Lichtentaler Allee

8b, 76530 Baden-Baden,

Kinder bis 8 frei, www.museum-frieder-burda.de.

Bis

20.11.2022.

Nike Luber


12 KULTUR JOKER KUNST

Kunsträume inmitten der Natur

Im trinationalen Wettbewerb setzten sich sechs künstlerische Positionen aus dem Dreiländereck durch, die nun

in der Ausstellung „Kunsträume“ auf der Landesgartenschau in Neuenburg zu sehen sind

Ein abwechslungsreicher Tag

auf der Landesgartenschau in

Neuenburg – und nachmittags

ein Rundgang zu den dort aufgestellten

Kunstwerken als besonderes

Angebot dieser LGS!

Es geht vom Stadtpark im

Wuhrloch zu den Rheingärten

mit der neu angelegten Rheinterrasse

und den Rheinauen.

Überall gibt es Kunst zu entdecken!

Im trinationalen Wettbewerb

setzten sich von 36 Bewerbungen

6 künstlerische Positionen

aus dem Dreiländereck

durch. Konkrete Beispiele bieten

die Arbeiten von CW Loth

und Bernd Goering, die bildhauerisch-plastische

Arbeiten

gestaltet haben. Loth und Goering

sind klassische Bildhauer,

die ihr „Handwerk“ als Künstler

gelernt haben. Beide sind

seit Jahren im Kunstbereich

erfolgreich tätig – Loth mit

Holzskulpturen, Goering mit

Steinarbeiten. Goering präsentiert

seine viergeteilte Skulptur

an einer markanten Wegsituation

im Stadtpark. Der Findling

mit ca. 1 m 30 Höhe zeigt in der

neuen, versetzten Zusammenfügung

vier polierte Granitflächen,

die für die Anrainerstaaten

des Rheins symbolisch

stehen: Schweiz, Frankreich,

Deutschland, Niederlande. In

Neuenburg ist Goerings Brunnen

in Bahnhofsnähe sehr sehenswert:

Mehrere große und

kleine Findlinge bilden die

Brunnenanlage im Fluss, die

auf einen gewonnenen Wettbewerb

zurückgeht und 2013

aufgestellt wurde. Polierte

Schnittflächen sind auch hier

wichtig – sie schimmern mit

dem fließenden Wasser, das

sich in ein quadratisches Becken

ergießt. Diese Art eines

begrenzten, aber ästhetischmarkanten

Eingriffs in den

Stein ist charakteristisch für

den Bildhauer Bernd Goering.

Für den Werkstoff Holz ist hingegen

CW Loth ein Aktuellist.

Er hat eine eigene Schnitttechnik

entwickelt, durch die

er mehrteilig erscheinende

Skulpturen erschafft, die aber

im Holz miteinander verbunden

bleiben. So auch sein

Hochboot von 2013. Es ist an

der Rheinterrasse Richtung

Rhein passend aufgestellt.

Senkrecht erhebt sich eine

Stützform, die das Boot hoch

in der Waagerechten hält.

Standort und Deutung sind

mit dem Titel Hochboot verbunden:

Mit dem Schiff geht

es zu neuen Ufern ... so wie

Neuenburg: Eine Stadt geht

zum Rhein!

ATELIERS 2022

OFFENE

Vogtsburg

im Kaiserstuhl

Vernissage „BADEN GEH‘N“

Freitag 30. September 19 Uhr

im „Wachthiisli“, Bachstr. 1, Oberrotweil

Samstag 1. Oktober 14 –18 Uhr

Sonntag 2. Oktober 11–18 Uhr

www.offene-ateliers-vogtsburg.de

www.facebook.com/offeneateliersvogtsburg

www.instagram.com/offeneateliersvogstburg

Hubert Vaxelaire: Rheinmarke 2022

Eine dritte Steinarbeit steht

als Skulptur in den Rheinauen,

aber nicht als behauene Form.

Der Künstler Hubert Vaxelaire

aus Saint-Louis ist einer der

französischen Wettbewerbsteilnehmer.

Er sucht und sammelt

Steine – hier natürlich

Rheinkiesel in verschiedenen

Färbungen, die möglichst

flach sind, um gut aufeinander

geschichtet werden zu können.

Sein künstlerisches Vorgehen

zeigt sich als sogenannte

Setzung. Vaxelaire arbeitet

unmittelbar in und mit der

Natur, gestaltet Installationen

mit Nähe zur Landart. Seine

Steinarbeit aus Rheinkieseln

ist eine Würdigung der verschwundenen

Rheinmarken.

So steht dieses Kunstwerk im

Bereich der ehemaligen Hochwassermarken

und nimmt deren

Warncharakter auf. Ein

im Außenraum unerwartetes

Medium zeigt sich in der vielteiligen

Arbeit „Passerelle“ der

beiden französischen Künstler

Hugo Mareille und Vincent

Muller. Ihre Konzeption stellt

Fotoaufnahmen vor (hier als

Foliendrucke aufgehängt), die

paarweise die Abbildung von

Akten in Landschaft und Naturmasken

verbindet. Eine reale

Maske hängt am üppigen

Kirschbaum ganz in der Nähe.

Das Material der Masken wurde

vor Ort in den Vogesen

gefunden, geformt und dann

jeweils als Objekt fotografiert.

Die Maske dient dann in den

Aktfotos nicht in erster Linie

der Anonymisierung der Menschen,

sondern unterstreicht

Foto: S. Meier-Faust

die naturgegebene emotionale

Verbindung des menschlichen

Daseins mit seiner natürlichen

Umgebung. Die Masken sind

nur Mittler – Passerelle – dieses

Vorgangs und werden im

Umfeld ihrer Entstehung der

Natur zurückgegeben.

SMF Termine der Kunstführungen

im September mit Susanne

Meier-Faust: 2./7./15.9.

je 14:30 Uhr (90 Min.), Treffpunkt:

Stadtpark am Wuhrloch,

Kastaniengarten (Nähe

Stadtparkbühne), Kosten 5,- €

+ Eintritt LGS (für Jugendliche

bis einschl. 17 Jahre frei)

Landesgartenschau Neuenburg

bis 3. Oktober 2022.

Susanne Meier-Faust


KUnst KULtUR JOKER 13

Patrick Hughes:

„Under the Stairs“

Foto: Patrick Hughes,

Reverspective Ltd

Zhuang Hong Yi:

„Afternoon“

Foto:

Zhuang Hong Yi

Perspektive) gestalteten Werke

Patrick Hughes durch Philosophie,

Kunst und Architektur

als Elemente der Kultur geprägt,

sieht Zhuang Hong Yi

in seinem Werk vor allem Elemente

der Natur und deren Farben.

Oft ist Zhuang Hong Yi

auf Reisen, sieht Blumenmeere

aus dem Flugzeugfenster und

gestaltet seine prachtvollen

Blumenreliefs, die „Flowerbeds“,

aus diesen schillernden

Erinnerungsbildern. Nach chinesischer

Tradition faltet er das

Reispapier, gestaltet daraus

ungegenständliche Flächen,

die je nach Standpunkt plötzlich

ihre Farbe wechseln.

Seinem Publikum möchte

Zhuang Hong Yi den Genuss

der Farbe nahebringen. Es

bleibt kein Zweifel, dass ihm

das gelingt. Ebenso, wie es

Patrick Hughes gelingt, Raum

zu einer Sache zu machen, die

uns nicht mehr so sicher und

gesetzt vorkommt wie zuvor.

Und so stolpert man ein bisschen

aus einer Ausstellung, die

einem das Sehen neu beibringen

oder eben verwirren kann.

„Rendezvous der Illusionen.

Patrick Hughes & Zhuang

Hong Yi“. Kunsthalle Messmer

in Riegel. Öffnungszeiten:

Dienstag bis Sonntag, 10–17

Uhr, feiertags geöffnet. Bis

23.10.22.

Fabian Lutz

Und das Bild kippt

Eine faszinierende Doppelausstellung in der Kunsthalle Messmer zeigt

die illusionistische Kunst Patrick Hughes‘ und Zhuang Hong Yis

Ein prächtiges Bildrelief

hängt an der Wand. Zahlreiche

Blumen, zusammengesteckt

aus hunderten gefalteten

Reispapieren, alle fein

koloriert. Ein einnehmender

Anblick und doch geht man

irgendwann weiter. Ein paar

Schritte und vielleicht noch

ein letzter Blick zurück und

– was? Eben noch in einem

schillernden Türkis, hat sich

das ganze Relief aus dem

anderen Blickwinkel plötzlich

in dunkles Lila gefärbt. So

plump es klingt: Man traut seinen

Augen kaum. Der chinesische

Künstler Zhuang Hong

Yi ist ein Meister der farbprächtigen

Illusionen. Immer

wieder führt er sein Publikum

an den Augen herum.

So frech das klingt, so sehr

trifft das auch auf die Werke

des Briten Patrick Hughes zu.

Hughes bringt die Ebenen der

Realität mit seinen multiperspektivischen

Raumbildern

gehörig durcheinander. „Rendezvous

der Illusionen“ heißt

die Ausstellung, die die beiden

international renommierten

Stars der OP-Art (optische

Kunst) im beschaulichen Riegel

am Kaiserstuhl erstmals

zusammenbringt.

Jürgen A. Messmer, Kunstsammler

und Museumsgründer,

kennt die Künstler schon

seit einiger Zeit. Die beiden

Illusionisten einmal zusammenzubringen,

einander persönlich

vorzustellen, blieb sein

lange gehegter Wunsch. Sichtbar

begeistert äußert sich auch

Zhuang Hong Yi. Noch nie

hätte er an einem so wunderbaren

Projekt mitgewirkt. Die

Kunst des gut 20 Jahre älteren

Patrick Hughes hätte ihn schon

lange begleitet, schockiert wie

fasziniert.

Faszinierend sind die gemalten

Kompositionen des

Briten in der Tat. Bibliotheken,

Kunstwerke, Strände – sie bieten

den räumlichen Hintergrund

unwirklich präziser Collagen.

Türen, Häuser, Landschaften

wirken verdoppelt,

verdreifacht, fallen ineinander

und wölben sich je nach Blickwinkel

dreidimensional weit

über ihren Rahmen hinaus.

Zu Zeiten der VR-Technologie

glaubt man einen elektrischen

Zauber dahinter, aber doch

ist es nur das Auge, mit dem

Hughes so kunstvoll spielt.

Seine kinetische Kunst, so der

Künstler, bewege sich ohne

Motoren, die Bewegung ins

Bild bringen die Betrachtenden.

Zur Erläuterung nennt der

auch als Kunsttheoretiker tätige

Hughes das Phänomen der

Relativität des Standpunkts.

Man sitzt im Zug, glaubt, man

selbst bewege sich, aber am

Ende ist es der Nachbarzug,

der fährt.

Sind die mittels der selbstentwickelten

Technik der „Reverspective“

(dt. umgekehrte

20220811_rz_Fashiondays_Anzeige_90x130.indd 1 11.08.22 17:31


14 KULTUR JOKER KUnsT

Den feministischen Kampf partizipativ erlebbar machen

Die Feministische Geschichtswerkstatt präsentiert in Kooperation mit dem Archiv für Soziale Bewegungen die Ausstellung

„Aufbrechen. 50 Jahre Neue feministische Bewegungen in Freiburg“ – im Alten Wiehrebahnhof und ArTik

Frauen Tribunal 1976

Den Künstler*innen über die Schulter blicken

Offene Ateliers Vogtsburg 2022 vom 30. September bis 2. Oktober

Das Kunstforum Vogtsburg

lädt vom 30. September bis 2.

Oktober zum 24. Mal zu den

Offenen Ateliers 2022 ein, die

längst zu einem festen Bestandteil

des Vogtsburger Kulturlebens

geworden sind.

Dieses Jahr zeigen sich die

Offenen Ateliers in einem kompakteren

Format: 11 Ateliers in

den Stadtteilen Oberrotweil,

Niederrotweil, Bickensohl und

Burkheim sind geöffnet. Dreizehn

Künstler*innen aus den

Bereichen Bildende Kunst sowie

Angewandte Kunst lassen

sich über die Schulter blicken.

In Oberrotweil zeigt Frank

Lennig Malerei und Skulptur,

teils abstrakt, teils der menschlichen

Figur angelehnt. Simone

Rosenow präsentiert neben dynamischen

Zeichnungen und

Malerei Künstlerbücher. Ihr

gemeinsames Buch ‚finde kitzligeres’

mit Zeichnungen von

Foto: FemArchiv

Rosenow und Gedichte von

Kallauka, im letzten Jahr bei

den offenen Ateliers vorgestellt,

ist inzwischen veröffentlicht. Im

Atelier von Jutta Bleichner gibt

es eine nicht alltägliche Lichtinstallation

mit Eiern zu entdecken.

Bei Max Galli und den

Brüdern Axel und Ralf Killian

steht die Fotografie zentral: das

Oeuvre Gallis umfasst Landschaften,

Architektur, Länderporträts

sowie journalistische

Dokumentationen. Axel und

Ralf Killian präsentieren eine

feine Auswahl schwarz-weiß

Fotografien. Begleitend im

Atelier der Killians präsentiert

Jutta Maßholder aus Schelingen

ihre geschwungenen Marmorskulpturen.

In Niederrotweil

kann man bei Katalin Jung

Schmuckdesign – farbenfrohe

Edelsteine und erlesene Perlen,

in Silber und Gold eingefasst

– und bei Birgit Greshake

BHKP

Bammerthüsli Kunst Projekte www.bammerthuesli.de

Die Bewegung für die Rechte

von Frauen* und FLINTA*

(FrauenLesbenInterNichtbinärTransAgender)

gestaltet

sich bereits seit Jahrzehnten

als nicht enden wollender Kulturkampf,

der immer wieder

(Menschen)-rechte erkämpft,

aber auch Rückschritte ertragen

muss – zuletzt in den USA zu

beobachten.

In Freiburg gründete sich vor

genau 50 Jahren nach dem Vorbild

der US-amerikanischen

Frauenbewegung eine neue

feministische Bewegung. Im

Herbst 1972 taten sich Studentinnen

der Pädagogischen Hochschule

zu einer eigenständigen,

zu Beginn noch namenlosen

Gruppe zusammen – wenige

Zeit später folgte aus dem Umfeld

des Soziologischen Seminars

an der Universität Freiburg

ein weiterer feministischer Zusammenschluss.

Anlässlich 50 Jahre Neue feministische

Bewegungen in

Freiburg organisiert nun die Feministische

Geschichtswerkstatt

in Kooperation mit dem Archiv

für Soziale Bewegungen eine

Ausstellung mit begleitendem

Programm im ArTik sowie im

Alten Wiehrebahnhof. Historischer

Schwerpunkt der Ausstellung

sind die 1970er bis

1990er Jahre, zu denen es verschiedene

Themeninseln für die

Besuchenden geben wird. „Wir

möchten und können keine vollständige,

geradlinige Erzählung

der feministischen Bewegung

wiedergeben, weil es eine solche

nicht gibt“, erklärt das Team.

Stattdessen widmeten sich Arbeitsgruppen

einzelnen Geschichten,

die durch Archivmaterial

aufgearbeitet wurden und

nun den Besucher*innen mittels

historischer Fotografien, Plakate

und griffbereiten Texten eine

teils lückenhafte Reise durch

die feministische Geschichte

Freiburgs ermöglichen.

Lückenhaft deshalb, weil

das Archiv kaum Material intersektionaler

Gruppen, wie

beispielsweise FLINTA* mit

Migrationshintergrund oder

mixed-abled Personen, aus

dem gewählten Zeitraum besitzt.

Clever gelöst haben die

Organisator*innen das Problem

durch einen partizipativen Ansatz:

Entlang der Chronologie

in den Ausstellungsräumen wird

es leere Bilderrahmen an Stellen

historischer Lücken geben

– ausliegende Post-its sollen die

Besucher*innen dazu einladen,

die Ausstellung selbstständig

mit fehlenden feministischen

Gruppen oder historischen Fakten

zu ergänzen und so in einen

gemeinsamen Diskurs zu treten.

Aufbrechen. 50 Jahre Neue

feministische Bewegungen in

Freiburg. Kooperation der Feministischen

Geschichtswerkstatt

und des Archivs für Soziale

Bewegungen. Zu sehen im ArTik

und Alten Wiehrebahnhof. 10.

September bis 15. Oktober 2022.

Malerei – figürlich bis abstrakt

sowie vergoldete Objekte – entdecken.

In Bickensohl öffnet der

Bildhauer Jacques Millet seine

Tore und präsentiert organische

Skulpturen und Plastiken aus

Stein, Holz und Bronze.

Jan Douma zeigt in Burkheim

abstrakte Skulptur, Malerei und

Druckgrafik. Seine Themen drehen

sich um Zwischenbereiche,

Übergänge, Zusammenspiel von

Form, Material und Oberfläche.

Andreas Färber präsentiert

stimmungsvolle Fotos, vorwiegend

entstanden im Kaiserstuhl,

im Schwarzwald und in der

Wutachschlucht. Nebenan zeigt

Angelique Eckstein farbenfrohe

Malerei in Acryl, Öl und Mischtechnik.

Obendrein lädt das Art-

Café zu einer kunstvollen Pause

bei Kaffee und hausgemachtem

Kuchen ein.

Kick-off der Offenen Ateliertage

ist am 30. September, 19

Uhr im Wachthiisli, dem ältesten

Gebäude Oberrotweils.

Hier findet die Vernissage zur

gemeinsamen Ausstellung unter

dem Motto “Baden geh‘n“

statt. Damit nimmt die Gruppe

wieder einmal Bezug zum Ort

und seiner Geschichte, aktuell

die Erneuerung der in die Jahre

gekommenen Badeanstalt. Nicht

nur der historische Bezug, sondern

auch die Mehrdeutigkeit

des Themas “Baden geh‘n“ wird

in den Kunstwerken zu finden

sein.

Offene Ateliers: 1. Oktober,

14–18 Uhr. 2. Oktober, 11–18

Uhr. Weitere Infos: www.offeneateliers-vogtsburg.de

Axel Killians Foto ist Titel der gemeinsamen Aktion „Baden geh‘n“ der teilnehmenden Künstler*innen

© Axel Killian


KUnst KULtUR JOKER 15

Minimalistische Illusionen

„Backspace. Sebastian Dannenberg“ im PEAC Museum Freiburg

Die Ausmaße von „Pyramids“

sprengen mit über vier auf

vier Metern das Übliche. Um

die orangefarbene Fläche auf

die Wand im PEAC Museum

zu bringen, wird es ein Gerüst

gebraucht haben. Aber nicht

dieses. Denn Sebastian Dannenberg

hat Stahlrohre direkt

auf die Farbfläche geschraubt.

Und da dieses Gerüst keine

Bretter hat, kann man die Spuren

des Malens verfolgen. Wie

er den Pinsel ansetzte und ihn

führte. Die Materialien, mit

denen Dannenberg arbeitet,

sind funktional, man könnte

sie in der näheren Umgebung

des PEAC Museum im Baumarkt

finden. Auf den Gipskartonplatten,

mit denen er in

einem der folgenden Räume

eine Art Paravent stellt, kann

man den Produktnamen le-

vor, die es nicht hat. So muss

man angesichts von „space

safer“, einer Arbeit von 2018,

an einen Handtuchhalter denken,

obwohl man weiß, dass

Dannenberg hier Malerei und

Plastik zusammenführt und

keineswegs unter die Designer

gegangen ist. Wie nur wenige

zuvor reagiert der bei Bremen

lebende Künstler auf die

Sammlung und die Räume.

So zieht sich auf einer Handbreit

hohen weißen Bahn ein

schwarzer Streifen vom Boden

hin zur Wand, die im gegenüberliegenden

Raum weitergeführt

wird bis die Farbe

ausläuft.

Manchmal sind die Eingriffe,

um die alles dominierende

Struktur der Raumfolge

aufzulösen, subtiler. Da reicht

wie in „Colour remastered“

Raum sechs den Saalzettel geschrieben

hat und andererseits

dass Albers‘ Siebrucke aus der

Sammlung so etwas wie der

Nukleus dieses Raumes sind,

um den Arbeiten von Fred

Sandback, Antonio Scaccabarozzi

oder Stephan Baumkötter

kreisen. Sie werden neben

eigenen Werken Dannenbergs

in einer Art Petersburger Hängung

präsentiert. Auf die Räume

hat Sebastian Dannenberg

mehrere Textarbeiten verteilt,

deren Großbuchstaben nach

links gewendet und an einer

Schiene montiert sind. „Low“,

„Center“, „Backyard“ sind ihre

Botschaften, die auch etwas

mit Rauminszenierung zu tun

haben.

Die größte Illusion an den

Werken dieser Einzelausstellung,

die auch ein Dialog mit

Sebastian Dannenberg: „TILL FURTHER NOTICE II“, 2021, Farbe

auf Holz, verzinktes Blech

© Künstler

Sebastian Dannenberg: „apm aircondition“, 2016, 2018,

Lack, Regalböden, Architektur, Kabel, Maße variabel.

Foto: Bernhard Straus

sen: „Raumlatten“ sowie die

Spachtelmasse, mit der man

sie bearbeiten soll. Dass man

mit solchen Materialien etwas

schaffen kann, das illusionistisch

ist, überrascht. Selbst in

einer Sammlung, die Werke

von Donald Judd und Dan

Flavin umfasst – und auf die

Dannenberg reagiert –, die aus

Stahlmodulen und Leuchtmitteln

bestehen.

Es ist ja keineswegs neu,

auf industriell vorgefertigte

Teile, insbesondere auf Module

zurückzugreifen. Doch bei

Dannenberg zeigt sich oft eine

persönliche Geste oder das

Objekt spiegelt eine Funktion

eine kleine Farbfläche, bei

der Stahldraht übers Eck geführt

wird, der auf schwarzen

Gummischeiben liegt. Dieser

sehr besondere Umgang

mit dem Raum findet seine

Entsprechung im Verhältnis

zur Sammlung. So war Dannenberg

Meisterschüler von

Stephan Baumkötter, der mit

seinen Arbeiten in der Sammlung

und dieser Ausstellung

„Backspace. Sebastian Dannenberg“

vertreten ist. Und mit

Josef Albers verbindet ihn eine

der frühesten Seherfahrungen

überhaupt und nebenbei auch

der Geburtsort Bottrop, so

dass Dannenberg einerseits für

FESTLICHE TAGE

ALTER MUSIK

Sonntag,

18. September

17.00 Uhr

Lieder von

Johannes Brahms –

Mitschnitt SWR2

Ulrich Eisenlohr

Hammerflügel J.B. Streicher, Wien 1864

Esther Valentin-Fieguth

Mezzosopran (SWR2 New Talent)

Konstantin Ingenpaß

Bariton (Hugo-Wolf-Preisträger)

Auskunft und telefonische Kartenreservierung:

Tel: 07633/407-164 oder 07633/3700

e-mail: info@schlosskonzerte-badkrozingen.de

www.schlosskonzerte-badkrozingen.de

dem Minimalismus darstellt,

ist, dass die Annahme, ihren

Entstehungsprozess nachvollziehen

zu können. „Not yet…“

aus diesem Jahr besteht aus

einem Kreis aus Farbe und

einer Art Zirkel, einem Pinsel,

der an einem Seil hängt.

Der Titel impliziert, dass die

Arbeit noch zu keinem Ende

gekommen ist. Sind es die Betrachtenden,

die sie vollenden,

lässt sich die Geste unendlich

wiederholen? Wir sehen, dass

das Machen Teil der Arbeit ist.

Und dass sie nicht ausgedeutet

sind, wenn man ihre Teile benennt.

Für „Chewing Gum Diary“

hat Dannenberg mehrere

Pflanzenkübelelemente aus

Kiesbeton gestapelt oder auf

den Boden gelegt. Umrundet

Schloss

Konzerte

Bad

Das Konzert wird

Krozingen

mitgeschnitten.

Sendetermin:

SWR2 Abendkonzert

am 8. Oktober 2022,

ab 20.05 Uhr.

Schloss

Konzerte

Bad

Krozingen

Musik auf

historischen

Instrumenten

man sie, zeigt sich, wie sehr

sie durch die Kaugummifarben

Pink und Mintgrün an der

Einbuchtung ihren Charakter

verändern. Die Kante, an der

die Module aufeinanderstoßen,

wird zur Linie, die Fläche zur

Malerei. Wenn das nicht eine

Transformation ist.

Backspace. Sebastian Dannenberg.

PEAC Museum, Robert-Bunsen-Str.

5, Freiburg.

Di-Fr, So 11-17 Uhr. Bis 30.

Oktober 2022.

Annette Hoffmann

GALERIE FÜR GEGENWARTSKUNST

E-WERK FREIBURG

16.9.–6.11.2022

PROLIFERATION

VASA, AUGINELLA

AND OTHER SPROUTS

SUSANNE KÜHN

KURATIERT VON HEIDI BRUNNSCHWEILER

WWW.GEGENWARTSKUNST-FREIBURG.DE


16 KULTUR JOKER KUnsT

Neue Impulse

30. Internationale Keramikwochen Hüfingen mit beliebtem

Töpfermarkt im September

Die Internationalen Keramikwochen

Hüfingen feiern

in diesem Jahr ihre 30. Ausgabe

– genau die richtige Zeit für

neue Impulse. Frischen Wind

brachte unter anderem das neu

aufgestellte Leitungsteam um

Sarah Höfler, Ariane Faller-

Budasz und Markus Klausmann.

Starten werden die

Keramikwochen nicht wie gewohnt

mit der Vernissage der

Ausstellungen, sondern mit

Beginn des Töpfermarktes auf

dem Sennhofplatz am 10. September,

10 Uhr. Eröffnet werden

die Ausstellungen von Lea

Die neue Werkreihe „Inoai“ der Künstlerin

Lea Gorg

© Lea Georg

v.l.n.r.: Kuratorin des Stadtmuseums Hüfingen

Ariane Faller-Budasz, Bürgermeister Micheal

Kollmeier, Sarah Höfler, Bereich Tourismus und

Kultur.

Foto: Stadtverwaltung Hüfingen

„Bahausungen“ der Künstlerin Elisa Stützle-Siegsmund

© Elisa Stützle-Siegsmund

Georg und Elisa Stützle-Siegsmund

im Stadtmuseum am 10.

September, 19 Uhr. Im Zentrum

des Werkes der Zürcher

Künstlerin Lea Georg stehen

Verbindungen und Kompositionen.

Im Stadtmuseum für

Kunst und Geschichte Hüfingen

stellt die Zürcher Künstlerin

Lea Georg ihre bekannten

Gefäßobjekt-Dialoge aus gegossenem,

gesägtem und poliertem

Porzellan der aktuellen

Gruppe der „Inoai“ gegenüber

und sucht nach Verbindungen

in den Kompositionen: Klare,

minimalistisch-konkrete Formensprache

begegnet lebendig-körperhaften,

dynamisch

strukturierten Gefäßobjekten

– „Inoai“ genannt.

Großformatig gebaute Kugel-

und Gefäßplastiken zeigt

Elisa Stützle-Siegsmund in

Kombination mit Reihen und

Verdichtungen kleiner Gefäßformen

und Kuppelobjekte,

die die Künstlerin „Behausungen“

nennt. „In Glen

Echo/Washington DC, wo ich

studierte“, so die Künstlerin,

„wurde die japanische Keramiktradition

sehr geschätzt,

die geprägt ist von einer

starken Empfindung für Materialität

und die Sichtbarkeit

des Herstellungsprozesses.

Das Unperfekte und Zufällige

wird als vollkommen und als

ästhetische Qualität erlebt; die

Schopfheimerstraße

2

Natur und ihre Prozesse sind

unergründbare Ressourcen

dafür.“

Ebenfalls ab 10. September

wird im schönen Ambiente der

Rathausgalerie ab 16 Uhr die

Wettbewerbsausstellung der

Töpfermarktteilnehmer*innen

unter dem Titel „Glanzstücke

– The Best of the Year 2022“

zu sehen sein. Erstmals wird

ein Jurypreis ausgelobt, der

im Rahmen der gemeinsamen

Vernissage im Stadtmuseum

verliehen wird, der beliebte

Publikumspreis bleibt zusätzlich

erhalten.

Weitere Highlights erwartet

die Besuchenden des Internationalen

Töpfermarktes am 10.

September, 10-18 Uhr sowie

am 11. September, 11-18 Uhr

auf dem Sennhofplatz.

Die Ausstellungen im Stadtmuseum

Hüfingen sind zu den

Zeiten des Marktes sowie an

den darauffolgenden Sonntagen

bis einschließlich 25. September,

14-17 Uhr und nach

Vereinbarung, geöffnet. Weitere

Infos: www.huefingen.de

MUSEEN & AUSSTELLUNGEN

REGIONAL, NATIONAL, INTERNATIONAL

FREIBURG

Atelier 4e

- „Skulpturengarten 2022“ -November

Augustinermuseum

Haus der Graphischen Sammlung

- „Freiburg und Kolonialismus: Gestern?

Heute!“ -11.06.23

- „Typisch?! Freiburg und die Region in

Fotos von Willy Pragher“ -23.10.

Centre Culturel Français

- „Marie Quéau: Bas monde“ -03.09.

depot.K

- „Jan Douma: Correspondence“

-11.09.

E-Werk

Galerie für Gegenwartskunst

- „Susanne Kühn: Profliferation - Vasa,

Auginella & other Stories“

15.09.-06.11.

Faulerbad

- „Kunst auf der Liegewiese“

18.09.-14.05.23

Galerie Albert Baumgarten

- „Peter Dreher: sehen, erinnern“

16.09.-29.10.

- „Michael Burges: Behind the Glass“

16.09.-29.10.

Kulturaggregat

- „Smy strange“ -01.10.

Kulturwerk T66

- „N°704 nocturne :: caleidoscopio

Friburgo - Ein Austauschprojekt mit

Italien“ 18.09.-16.10.

Kunstverein Freiburg

- „Dan Walwin: Preprogrammes“

17.09.-30.10.

Meckelhalle

- „Hosanna und die Welt der Glocke“

-16.09.

Morat Institut

- „Herbert X. Maier: Complementary“

-25.10.

Museum für Neue Kunst

- „Someone else - Die Fremdheit der

Kinder“ -09.10.

- „Peter Dreher: Malen, um zu malen“

16.09.-19.02.23

Museum für Stadtgeschichte

- „Eine Reise in die Vergangenheit“

-Dauer

Museum Natur und Mensch

- „Handle with care - Sensible Objekte

der Ethnologischen Sammlung“

-22.01.23

PEAC Museum

- „Sebastian Dannenberg: Backspace“

-09.10.

Stiftung für Konkrete Kunst Roland

Phleps

- „Norbert Müller-Everling: Konkretionen

des Lichts“ 11.09.-06.11.

Stiftung Waldhaus

- „Klaus Echle: Tierische Tausendsassas“

-Feb 2023

Universitätsklinikum

- „Patient*innen im Klinikpark“ b.a.w.

BASEL

Fondation Beyeler

- „Mondrian Evolution“ -09.10.

Haus der Elektronischen Künste

- „Earthbound: Im Dialog mit der

Natur“ 03.09.-13.11.

Kunsthalle Basel

- „Michael Armitage: You, Who Are till

Alive“ -04.09.

- „Berenice Olmedo“ -18.09.

Kunsthaus Baselland

- „Claudia & Julia Müller“ -31.12.

- „Maude Léonard-Contant“

09.09.-13.11.

- „Werner von Mutzenbecher“

09.09.-13.11.

Kunstmuseum Basel

- „Picasso - El Greco“ -25.09.

Museum Tinguely

- „Jean-Jacques Lebel“ -18.09.

ANdERE ORTE

ALKERSUM/FÖHR

Museum Kunst der Westküste

- „Andreas Jorns: Inseljugend“ -27.11.

AMSTERdAM (NL)

Van Gogh Museum

- „Colour as Language, a retrospective

of work by artist Etel Adnan“ -04.09.

AUGSBURG

Galerie Noah

- „Die Klasse Anselm Reyle“ -18.09.

BAdEN-BAdEN

Kunstmuseum Gehrke Remund

- „Frida Kahlo: Leid und Leidenschaft“

-Dauer

Museum Frieder Burda

- „James Turrell: Accretion Disc“

(ständig)

- „Die Maler des heiligen Herzens:

André Bauchant, Camille Bombois,

Séraphine Louis, Henri Rousseau,

Louis Vivin“ -20.11.

Staatliche Kunsthalle

- „Nature and State“ -16.10.

BAd-URACH

Haus auf der Alb

- „´on democracy`“ -11.11.

BARCELONA (E)

Fundación Mapfre

- „Bleda & Rosa“ -04.09.

BERLIN

Crone Berlin

- „Stefan Reiterer: Deflections“

03.09.-08.10.

deutsches Historisches Museum

- „Herlinde Koelbl: Angela Merkel

Portraits 1991-2021“ -04.09.

Gropius Bau

- „Louis Bourgeois: The Woven Child“

-23.10.

Museum für Kommunikation

- „150 Jahre Sammeln, Bewahren,

Vermitteln“ -30.10.

Schwules Museum

- „Tuntenhaus Forellenhof 1990: Der

kurze Sommer des schwulen Kommunismus“

-31.10.

Willy-Brandt-Haus

- „Holger Biermann: Original! Berlin!“

-16.10.

BERN (CH)

Alpines Museum der Schweiz

- „Frauen am Berg“ -Okt. 2023

- „Raclette. L‘excellent fromage de

montagne“ -13.11.

Kunstmuseum Bern

- „‚Vivre notre temps!‘ Bonnard, Vallotton

und die Nabis“ -16.10.

- „Gurlitt. Eine Bilanz“ 16.09.-15.01.23

Zentrum Paul Klee

- „Kinder kuratieren Klee“ -04.09.

- „Isamu Noguchi“ 23.09.-08.01.23

- „Paul Klee: Vom Rausch der Technik“

03.09.-21.05.23

BILBAO (E)

Guggenheim Museum

- „Motion. Autos, Art, Architecture“

-18.09.

- „Serra/Seurat“ -06.09.

BREGENZ (A)

Kunsthaus Bregenz

- „Jordan Wolfson“ -09.10.

Vorarlberg Museum

- „Stefan Sagmeister, Jessica Walsh:

Beauty“ -16.10.

BREISACH

Blaues Haus

- „Nach der Shoah“ -Dauer

Kunstkreis Radbrunnen

- „Gabriela Morschett: Die Linie führt“

25.09.-30.10.

Museum für Stadtgeschichte

- „Ausstellung zur Geschichte der

Stadt Breisach am Rhein” (ständig)

CLERVAUX (LUX)

Clervaux - Cité de L‘image

- „Jean-Christian Bourcart“ -24.03.23

COLMAR (F)

Musée Unterlinden

- „Fabienne Verdier“ 01.10.-28.03.23

dONAUESCHINGEN

Museum Art.Plus

- „Seliger. Gerullis. Seliger“ -09.10.

dRESdEN

Albertinum

- „Weltflucht und Moderne. Oskar

Zwintscher in der Kunst um 1900“

-15.01.23

deutsches Hygienemuseum

- „Fake. Die ganze Wahrheit“

-05.03.23

Kunsthalle im Lipiusbau

- „Der Schlüssel zum Leben. 500

Jahre mechanische Figurenautomaten“

-25.09.

dÜREN

Leopold-Hoesch-Museum

- „Vera Molnar: Unterbrechungen,

Lücken“ -06.11.

Papiermuseum

- „BAMP! Bauen mit Papier“ -09.10.

dÜSSELdORF


kunst kuLtuR JOkER 17

Kunstpalast

- „Christo und Jeanne-Claude. Paris.

New York. Grenzenlos“

07.09.-22.01.23

- „Evelyn Richter“ 22.09.-08.01.23

ELLWANGEN

Alamannenmuseum

- „Ein kleines Dorf in einer großen

Welt - Alltagsszenen des 5. und 6.

Jahrhunderts“ -18.09.

ELZACH

Bürgerzentrum Ladhof-Krone

- „Monika Baltes: Colours - Am Anfang

war das Licht“ -17.09.

FRANKFURT Am mAiN

Caricatura museum

- „Klaus Stuttmann: Statements“

-03.10.

Kunstverein Frankfurt

- „Kollektiv Forensic Architecture:

Three Doors“ -11.09.

Kunststiftung DZ Bank

- „Passagen“ -15.10.

museum für moderne Kunst

- „John Cage: Museumcircle“ -20.03.

GENGENBACH

Haus Löwenberg

- „Bernd Pröschold: Astro-Fotografie“

-01.11.

HAmBURG

Deichtorhallen

- „Currency: Photography Beyond

Capture“ -18.09.

- „Charlotte March“ -04.09.

HASLACH

Kunstverein mittleres Kinzigtal

- „weg vom Klischee: Schwarzwaldbild

2022“ -18.09.

HEiDELBERG

Sammlung Prinzhorn

- „Das Gedankenleben ist doch

wirklich: Restrospektive Else Blankenhorn“

15.09.-22.01.23

HEiLBRONN

Kunsthalle Vogelmann

- „Anselm Reyle: Teenage Wasteland“

-23.10.

HEiTERSHEim

Alte Kieferei

- „Kunst und Poesie: Werke von Judith

Frölich, Gedichte von Silka Neumeister“

-04.09.

Werkgalerie

- „Cowwork“ -15.09.

HEmmENHOFEN

museum Haus Dix

- „Der Gold- und Silberschmied Jan

Dix“ -31.10.

HiNTERZARTEN

Ausstellungsraum Albi maier

- „Wolfgang Kleiser - Bildhauer“

-30.09.

KARLSRUHE

Badischer Kunstverein

- „The Living and the Dead Ensemble:

Lanjelis“ -11.09.

Naturkundemuseum Karlsruhe

- „Neobiota - Natur im Wandel“ -11.09.

- „Glanzlichter 2022“ -18.09.

Schloss Karlsruhe

- „Schmetterling erbeutet! - Eine

künstlerische Position zum Jugendstil

von Parastou Forouhar“ -19.03.23

- „Museumshelden - Von Vitrinenstars

und Depothütern“ -04.06.23

Staatliche Akademie der Bildenden

Künste

- „Sommergeflüster: Klasse Prof.

Marcel van Eeden“ -10.09.

Städtische Galerie

- „Laura Gaiser: Frucht Fleisch“ -11.09.

- „Ulrich Okujeni: Imaginary Island

/ Johanna Wagner: fool for a plant“

-25.09.

- „Florina Leinß, Karolina Sobel:

Retour de Paris“ 24.09.-23.10.

ZKm

- „John Sanborn: Between Order and

Entropy“ -30.10.

Offene Ateliers 2022

Vogtsburg am Kaiserstuhl

1./2. Oktober

www.offene-ateliers-vogtsburg.de

Diese Seiten werden unterstützt von:

KASSEL

Caricatura

- „Systemfehler² - Cartoons zum

Irrsinn der Welt“ -25.09.

KiEL

Kunsthalle zu Kiel

- „ÜberLeben - die Dreigroschenoper

und die Kunst ihrer Zeit“ -23.10.

- „Annette Kelm: Die Bücher“ -04.09.

KiRCHZARTEN

Kunstverein Kirchzarten

- „Informell: Grafik aus den 50 und

60er Jahren“ -11.09.

KÖLN

Simultanhalle

- „SimultanProjekte 2022“ -18.09.

LAHR

Städtische Galerie

- „Jürgen Knubben: Skulpturen aus

Stahl“ -18.09.

Villa Jamm

- „Pura Vida - Costa Rica feiert 200

Jahre Unabhängigkeit“ -25.09.

LEiPZiG

Druckkunst museum

- „Breaking News - Making News - Faking

News - von Gutenberg zu Trump.

Eine medienkritische Ausstellung“

-11.09.

LENZiKiRCH

Black Forest institute of Art

- „Orbs and Souvenirs“ 17.09.-30.10.

LiCHTENSTEiN (LiE)

Kunstmuseum Lichtenstein

- „Körperbilder. Intimität - Dekonstruktion

- Interaktion“ -26.02.23

LÖRRACH

Dreiländermuseum

- „Paul Hübner: Maler und Schriftsteller“

-04.09.

LUDWiGSHAFEN

Wilhelm Hack museum

- „Körperbilder. Intimität - Dekonstruktion

- Interaktion“ -26.02.23

- „Abstrakte Räume“ -16.10.

LÜBECK-TRAVEmÜNDE

Lübeck-Travemünde

- „Sandskulpturenausstellung“ -30.10.

mANNHEim

Kunsthalle mannheim

- „Rimini Protokoll: Urban Nature“

-16.10.

museum Weltkulturen D5

- „Seit‘s um Geld geht. 200 Jahre

Sparkasse Rhein Neckar Nord“

-27.11.

- „Unsichtbare Welten“ -30.07.22

museum Zeughaus C5

- „Die Normannen“ 18.09.-26.02.23

mERZHAUSEN

Forum merzhausen

- „Daniel Gjoka: Cutwork - Orange“

-24.11.

mETZ (F)

49 Nord 6 Est-Frac Lorraine

- „Betye Saar“ 09.09.-22.01.23

mULHOUSE (F)

Kunsthalle mulhouse

- „Retrospektive Maarten Vanden“

-30.10.

mÜLLHEim

Markgräflermuseum

- „Wolfgang Faller: Blickwechsel“

-12.09.

- „Ausgegraben. Neufunde aus Müllheim“

-20.11.

- „Bammerthüsli Kunst Projekte 2022“

-02.10.

mÜNCHEN

Lenbachhaus

- „Spatial Jitter: Mouse On Mars“

-18.09.

museum Fünf Kontinente

- „Inspiriert vom Land. Rindenmalereien

aus Nordaustralien“ -18.09.

- „Simone Fattal“ -04.12.

NEUSS

Skulpturenhalle

- „Harald Klingelhöller: Schneefall

erzählt“ 02.09.-11.12.

OBERHAUSEN

Ludwiggalerie Schloss Oberhausen

FISCHERAU

- „Linda McCartney“ -11.09.

PARiS (F)

Fondation Cartier

- „Mirdidingkingathi Juwarnda Sally

Gabori“ -06.11.

REUTE

Försterhaus

- „Kunstausstellung des Erasmus-

Gymnasiums Denzlingen“

-25.09.

RiEGEL

Kunsthalle messmer

- „Patrick Hughes & Zhuang Hong Yi:

Rendezvous der Illusionen“ -23.10.

ROTTWEiL

Erich Hauser Kunststiftung

- „Sammlung“ -ständig

SAiNT-LOUiS (F)

Fondation Fernet Branca

- „Yiorgos Kordakis: Polaroids“

-02.10.

- „Olivier Masmointeil: Peinture, la

fausse ingenue“ -02.10.

- „James White: I see you when I‘ll see

you“ -02.10.

SALZBURG (A)

Fotohof

- „Elfie Semotan: All Personal“ -24.09.

SCHLUCHSEE

Felsengalerie

- „J. Hilfinger: Landschaft“ -27.10.

SiNDELFiNGEN

Schauwerk

- „Ben Willikens: Raum und Gedächtnis“

-12.02.23

SPEYER

Historisches museum der Pfalz

- „Rendezvous. Frankreichs Militär in

der Pfalz 1945-1999“ -27.11.

STAUFEN

Galerie K

- „Kunstsommer 2022“ -20.09.

Keramikmuseum

- „Gleichklang - Porzellangeschirr von

Susan Heise“ -09.10.

ST. GALLEN (CH)

Kunstmuseum

- „Perfect Love - Von Liebe und

Leidenschaft“ -14.05.23

- „Manon de Boer: Che Bella Voce“

-09.10.

- „On Kawara: On“ -06.11.

- „Alexander Hahn: Memory of Light -

Light of Memory“ 29.10.-02.04.23

- „Grace Schwindt: Defiant Bodies“

17.09.-05.02.23

STUTTGART

Kunstmuseum

- „Frischzelle_28: Hannah Zenger“

-09.10.

- „Kubus. Sparda-Kunstpreis“

24.09.-08.01.23

Kunststiftung Baden-Württemberg

- „Laura Hinrichsmeyer: Ihr kennt mich

nicht, mein Name steht nicht in euren

Computern“ -08.10.

Staatsgalerie

- „Schlemmer on Stage: Das

Triadische Ballett auf der Bühne der

Gegenwart“ -09.10.

31. Sulzburg-Laufener Ateliertage

1./2. Oktober

www.ateliertage.com

TENiNGEN

Rebay-Haus

- „Martin Schöchlin: Movements in

Color“ -11.09.

- „Jörg Bollin: Skulpturen“ -11.09.

TÜBiNGEN

Kunsthalle Tübingen

- „Christian Jankowski: I was told to go

with the flow“ -30.10.

ULm

Kunsthalle Weishaupt

- “Intermezzo - Die Sammlung als

Zwischenspiel“

b.a.w.

- „Malerische Poesie: Grafiken von

Chagall und Zeitgenossen“

-09.10.

WALDENBUCH

museum Ritter

- „Peter Weber: Struktur und Wandel“

-18.09.

WALDKiRCH

Elztalmuseum

„Klangzeit. Musikmaschinen von

Gerhard Kern“ -25.09.

GeorgScholzHaus

- „Paul Ahl, Bernhard Kunkler: Wechselwirkungen“

04.09.-09.10.

WATTWiLLER (F)

Fondation François Schneider

- „Nos îles/Unsere Inseln“ -18.09.

WiEN (A)

Albertina

- „Tony Cragg“ -30.10.

- „Basquiat. Of Symbols and Signs“

09.09.-08.01.23

Akademie der Bildenden Künste

- „Das entwendete Meisterwerk.

Bilder als Zeitmaschinen“ -30.10.

mUmOK

- „Das Tier in Dir - Kreaturen aus (und

außerhalb) der mumok Sammlung“

-02.10.

- „Jesse Stecklow: Terminal“ -25.09.

- „Kollaboration“ -06.11.

- „Emília Rigová: Who will play for

me?“ -13.11.

30. Internationale Keramikwochen

Hüfingen

10.-25. September

www.huefingen.de

museum mUSA

- „Augenblick! Straßenfotografie in

Wien“ -23.10.

WiNTERTHUR (CH)

Fotomuseum Winterthur

- „Wahlfamilie: Zusammen weniger

allein“ -16.10.

Fotostiftung Schweiz

- „Georg Aerni: Silent Transition“

-16.10.

WOLFSBURG

Kunstmuseum Wolfsburg

- „Checkpoint. Grenzblicke aus Korea“

-18.09.

- „Empowerment“ 10.09.-08.01.23

WORPSWEDE

Worpsweder museen

- „Heinrich Vogeler. Der Neue

Mensch“ -06.11.

ZÜRiCH (CH)

Kunsthaus

- „Niki de Saint Phalle“ 02.09.-08.01.23

migros museum für Gegenwartskunst

- „Basel Abbas und Ruanne Abou-

Rahme: May amnesia never kiss us

on the mouth“ -11.09.

- „Aus den Fugen. Momente der

Störung / Kapitel 2“ -11.09.

museum Haus Konstruktiv

- „Jose Dávila“ -11.09.

- „Elisabeth Wild“ -15.01.23

Photobastei

- „Leni Sinclair: Participant Observer

- Sex, Rebellion und Fotografie“

15.09.-23.10.

Kunst im Garten

Freiluftgalerie im HausGrün in Emmendingen

Zum 3. Mal verwandelt sich

der Garten vom HausGrün in

Emmendingen zu einer Freiluftgalerie.

Sechs Künstler –

Lilli Benkert, Barbara Diehl,

Franz Geisthövel, Michael

Hall, Beate Neumann und Joachim

Wenzel – zeigen Bilder

und Objekte.

Bei den Ausstellungen

„Kunst im Garten“ präsentieren

die vielen Künstler, die

im HausGrün ihre Ateliers

haben, regelmäßig zweimal

im Jahr die Ergebnisse ihrer

Arbeit der Öffentlichkeit. Hier

Foto: HausGrün Emmendingen

können Besuchende entspannt

von Kunstwerk zu Kunstwerk

flanieren und die Seele baumeln

lassen.

Eine besondere Arbeit in dieser

Ausstellung ist ein Halbrelief

von Franz Geisthövel, das

das Musikstück „Bolero“ von

Ravel in Tonfolge und Rhythmus

darstellt.

Geöffnet: 1.10. 14-18 Uhr,

2.10., 3.10. 11-18 Uhr, im

Hausgrün 27, 79312 Emmendingen.Weitere

Infos: www.

hausgruen.de


18 KULTUR JOKER KULTOUR

„Erneuerung - Renewal“

Europäischer Tag der jüdischen Kultur am 4. September 2022

Jährlich wird am ersten

Sonntag im September in

rund 30 Ländern der Europäische

Tag der jüdischen Kultur

(ETJK) veranstaltet; das

Leitthema heißt in diesem

Jahr „Erneuerung - Renewal“.

Führungen, Konzerte, Ausstellungen,

Begegnungen sowie

Synagogenbesuche wollen mit

Geschichte und Traditionen

des Judentums vertraut machen

und dessen Beitrag zur

weltlichen und religiösen Kultur

unseres Kontinents zeigen.

Ein vielfältiges Programm in

Baden-Württemberg und im

Elsass, an dem sich Gemeinden,

Gedenkstätten, Museen

und Stolperstein-Initiativen

beteiligen, weist auch auf die

grenzüberschreitenden Verbindungen,

die hier seit Jahrhunderten

bestehen.

In Baden-Württemberg

finden etwa in Bad Buchau

Vorträge zur jüdischen Literatur

und Philosophie statt,

in Baden-Baden ein Konzert

sowie eine Synagogenführung.

„Zwischen Verfolgung,

Integration und Gleichgültigkeit“

ist eine Führung durch

Schloss und Altstadt in Bad

Mergentheim betitelt; Thema

in Bad Rappenau ist die

„Die Rettung der Ehemaligen

Synagoge Heinsheim“. Eine

Wanderung führt in Deggenhausertal-Untersiggingen

zu

„Jüdischen Höfe in den Dreißigerjahren“;

„Jeder Schuzjud

eine Küh und ein Roß“ heißt

ein Rundgang in Efringen-

Kirchen. In Eppingen lässt

sich „Die Pflanzenwelt der

Bibel in der jüdischen Kunst“

kennenlernen und das Konzert

„Zum Weinen schön“

besuchen. Hemsbach öffnet

die Tore zu seiner Mikwe; in

Karlsruhe werden „Spuren

jüdischen Lebens“ aufgesucht

und die Kultusgemeinde lädt

zur Begegnung. Veranstaltungen

auch in Öhningen-

Wangen, Ludwigsburg, Mannheim,

Ulm und Stuttgart.

Ein umfassendes Programm

bietet Emmendingen

bei Freiburg. Das Leitmotiv

Titelbild des ETJK 2022

„Erneuerung“ veranschaulicht

eine Schabbat-Decke mit

der hebräischen Beschriftung

„Schabbat kodesch“ („der heilge

Schabbat“), gestaltet von

der Kalligrafin Rachel Althof

aus Basel. Der Schabbat ist ein

Tag, an dem Jüdinnen und Juden

anstreben, sich in Ruhe zu

erneuern und für die kommende

Woche Kräfte zu sammeln.

EINFACH & ENTSPANNT EINKAUFEN

BESONDERS

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NORMAL

12. bis 24. September

Märchenhafte Erlebniswelt

mit Einhorn-Fotopoint,

Ritter-Urkunden und

Kreativ-Werkstatt.

450, 1 €/Stunde | Bis 24 Uhr geöffnet

www.zentrum-oberwiehre.de

Das Blaue Haus in Breisach eröffnet die Ausstellung

„Erinnerungen an Karl Wolfskehl“

© Blaues Haus Breisach


kultour kultur JokEr 19

Jüdisch-elsässiches Museum in Bouxwiller Synagoge Bouxwiller / Elsass ©RL

Foto: Synagoge Bouxwiller / Elsass ©RL

Schabbatdecke, entworfen und handgestickt von Rachel Althof,

1980e Foto: MRR Miklis - Synagoge Bouxwiller / Elsass ©RL

Damit wird sich ein Vortrag

des Rabbiners der Gemeinde

Emmendingen, Yaakov Yosef

Yudkowsky, befassen; er geht

auch auf das momentan in Israel

stattfindende Schabbat-Jahr

ein, jenes siebte Jahr, in dem

Felder brachliegen dürfen; der

Begriff „Sabbatical“ hat sich

allgemein für eine Auszeit von

der üblichen Arbeit etabliert.

Ab 11 Uhr ist Tag der offenen

Tür im Jüdischen Museum,

um 13 Uhr führen Noemi

Wertheimer und Carola Grasse

durch die Stadtgeschichte.

Später erläutert die Kuratorin

Monika R.R. Miklis das ehemalige

Ritualbad Mikwe im

Museum, und führt danach

durch die Dauerausstellung.

Der Verein für jüdische Geschichte

und Kultur lädt zum

Vortrag von Ursula Hellerich

(Dozentin am Jüdischen Lehrhaus):

„Novels – literarische

Neuerscheinungen jüdischer

Autor*innen“, darunter Jessica

Durlacher, Rafael Seligmann

und Robert Menasse. Die Jüdische

Gemeinde wartet ab

11 Uhr mit koscherem Wein,

Kaffee, Kuchen, Challa und

Humus auf; abends Konzert

mit Michael Heitzler‘s Klezmer

Band „Ode Haschem“

(juedisches-museum-emmendingen.de).

In Sulzburg ist die ehemalige

Synagoge geöffnet, ein

Büchertisch (14-18 Uhr) hält

historische Informationen bereit.

Des Weiteren führt Jost

Grosspietsch über den Jüdischen

Friedhof und leitet zudem

ein Gespräch („Erinnern

an die Zeit des Nationalsozialismus

im Markgräflerland“)

mit Reinhold Hakenjos sowie

Inge und Rolf Schuhbauer;

letztere haben insbesondere

die Geschichte der Juden in

Müllheim erforscht, denen im

Markgräfler Museum ein eigener

Raum gewidmet ist. In

Breisach eröffnet das „Blaue

Haus“ die Ausstellung „Erinnerungen

an Karl Wolfskehl“.

Im gesamten Elsass wird

am Europäischen Tag der

Kultur ein beeindruckendes

Erbe sichtbar gemacht, das Judentum

war in dieser Region

seit dem Mittelalter ununterbrochen

präsent und erlebte

vor allem im 19. Jahrhundert

einen Aufschwung: Synagogen,

Friedhöfe, Ritualbäder

und Bürgerhäuser bezeugen

in Städten und Dörfern eine

gelungene Integration in die

Gesellschaft. Dies wollen die

Organisatoren, das Netzwerk

„JECPJ-Alsace“, bewusst

machen, indem sie verschiedenste

Akteure verbinden,

Museen, jüdische Gemeinden,

Kulturämter, Geschichtsvereine,

Denkmalschützer und

Erinnerungsaktivisten, die mit

Führungen und Vorträgen die

historischen Zusammenhänge

erhellen. In Bouxwiller zeigt

das Musée Judéo-Alsacien

(museejudeoalsacien.fr) neben

seiner Dauerausstellung

die Sonderausstellung „Die

Evakuierung des Elsass 1939-

1940“, die darstellt, wie sich

die Bevölkerung seit Beginn

des Zweiten Weltkriegs gezwungen

sah, die Region zu

verlassen. Im September 1939

und im Mai 1940 werden fast

400.000 Elsässer in den südlichen

Teil Frankreichs evakuiert;

die jüdische Bevölkerung

wird im Zuge der Annexion

durch die NS-Diktatur ausgewiesen

und verfolgt.

Weitere Städte und reizende

Dörfer, die im Elsass den

Europäischen Tag mitveranstalten

und einen Besuch

lohnen, seien hier in Auswahl

genannt: Benfeld, Biesheim,

Brumath, Colmar, Ettendorf,

Fegersheim, Haguenau, Hégenheim,

Ingwiller, Mackenheim,

Marmoutier, Mulhouse,

Oberbronn, Obernai, Rosheim,

Saint-Louis, Schirmeck,

Soultz-sous-forêts, Strasbourg,

Thann, Villé, Westhoffen,

Rosenwiller, Saverne,

Wintzenheim und Guebwiller.

Für die Programme im Elsass

kooperieren B’nai Brith

Strasbourg und Mulhouse sowie

die beiden Consistoires Israélites

d’Alsace (jecpj-france.

com), in Baden-Württemberg

die Landesarbeitsgemeinschaft

der Gedenkstätten und

die LpB (gedenkstaetten-bw.

de/etjk).

Cornelia Frenkel

Es lohnt sich

wieder in Gold zu

investieren.


20 KULTUR JOKER VISION

Gaskugel in Betzenhausen

Bürgerprojekt trifft auf Widerstand / Denkmalfest am 10. und 11. September

Im Jahre 1299 ereignete sich

die ‚Schlacht von Betzenhausen‘.

Sie ging in die Geschichte

Freiburgs ein, weil die Bürger

der Stadt sich auflehnten gegen

die Grafschaft von Egino II.,

den dessen Schwager, der Bischof

von Straßburg, unterstütze.

Der Bischof wurde tödlich

verwundet, seine Truppen, die

im Westen der Stadt aufmarschiert

waren, mussten sich zurückziehen.

In ganz anderer Sache grummelt

es jetzt wieder in der Gemarkung.

Bekanntlich hat ein

Arbeitskreis als gut vernetztes

Bürgerprojekt ein kulturelles

Nutzungskonzept für die im

Sommer 2019 stillgelegte Gaskugel

entwickelt und an verschiedener

Stelle präsentiert.

Anlässlich des größten deutschen

Kulturevents, dem „Tag

des Offenen Denkmals“ findet

ein zweitägiges Fest mit buntem,

reichhaltigen Programm statt.

Als besonderer Gast kommt der

aus Betzenhausen stammende

Künstler Peter Gaymann und

stellt eine neue Cartoon-Serie

zum Thema vor, Signierstunde

inbegriffen. Ort des Geschehens

ist das benachbarte Gelände bei

den Tennisanlagen der SF Eintracht

Freiburg. Denn der Zutritt

auf das Areal des Energiespeichers

selbst bleibt weiterhin verwehrt.

Roland Weis, Leiter der

Unternehmenskommunikation

der Badenova, teilt auf Anfrage

mit, dass sich auf dem umzäunten

Gelände an der Kugel

„weitere technische Anlagen befinden,

die teils noch betriebsrelevant

für die Gasversorgung

sind. Aus Sicherheitsgründen

können wir daher keinen Zugang

für Sommerfeste und öffentliche

Veranstaltungen der

geplanten Art erlauben, zumal

dies dann auch für unsere Seite

mit einem hohen Personalaufwand

verbunden wäre.“ Schade,

dass das nicht organisiert werden

konnte, auch der AK Gaskugel

um die Kunsthistorikern

Heike Piehler ärgert sich.

Zur Frage, was mit dem Industriedenkmal

künftig passieren

soll, äußert sich der Energieversorger

nicht: „Es liegen uns

neben den Plänen des von Ihnen

genannten Arbeitskreises noch

etliche weitere Ideen, Anfragen

und Vorschläge anderer Akteure

vor, die wir nicht zu bewerten

und zu entscheiden haben – dies

ist Angelegenheit der Stadtpolitik

und der kommunalen Entscheidungsgremien“,

so Weis.

Das klingt ebenfalls nicht wirklich

transparent, wüsste man

doch gern, wie diese Alternativkonzepte

aussehen. Der Ball

Peter Gaymann schickt sein Huhn zur Gaskugel

©Gaymann

liegt jetzt also bei der Stadtpolitik,

damit nicht wieder die

skurrile Situation eines ‚Tags

des geschlossenen Denkmals‘

eintritt. Einen Erfolg konnte die

Initiative schon im Vorfeld verbuchen:

Das Fest wurde, als einer

von neun Programmpunkten

in Baden-Württemberg, von der

Deutschen Stiftung Denkmalschutz

zum „Highlight“ gekürt,

eine Art Shortlist besonders bemerkenswerter

Aktivitäten am

Denkmalstag.

Martin Flashar

Info: Sa., 10.09., 17 bis 21 Uhr:

Hock, So., 11.09., 11 bis 17 Uhr:

Tag des Offenen Denkmals,

detailliertes Programm hier:

www.gaskugel-freiburg.de .

Freiburgs Innenstadt-Problem

Hilft jetzt ‚Manufactum‘? Wohl kaum …

Die Entwicklung, besser:

Verödung, der Innenstädte und

ihrer schwindenden Angebote

an lokalem Einzelhandel ist

ein längst erkanntes und weit

verbreitetes Phänomen. Auch

in Freiburg. Beratungen, gemeinderätliche

Diskussionen,

Hearings fanden jüngst mehrfach

statt. Eigentlich alles viel

zu spät, denn Jahrzehnte lang

wurde dem Marktkapitalismus

und Mietenwucher das Terrain

überlassen. Regulatorische Eingriffe

durch die Kommune fanden

nicht statt – so schwierig die

auch rechtlich sein mögen, wenn

die Stadt nicht oder nur selten

Immobilieneigner ist. Doch es

gibt positive Vorbilder für innovative

Szenarien der Funktionsmischung

zur Neubelebung

einer ‚Elasticity‘ der Zukunft

andernorts schon längst.

Die Corona-Pandemie und die

Inflation des online-Handels stehen

im Brennpunkt, sind Indikatoren,

nicht wirklich indes die

Ursachen. Studien haben Vitalität,

Ambiente und Flair als zentrale

Standort-Faktoren erwiesen.

Das meint einen orts- und

regionaltypischen, attraktiven

Einzelhandel in bunten Facetten,

ergänzt durch für Alle zugängliche

kulturelle Orte: Bibliotheken

und Archive, Städtische

Galerien, Buchhandlungen,

Musikgeschäfte, Geschichtswerkstätten,

mehr Grün, Sitzgelegenheiten

mit Ruhe und

Ausblick – Rückbau von Autostraßen

und Parkhäusern einbegriffen.

Shopping allein geht jedenfalls

nicht; Mischnutzungen,

Verkleinerung der Verkaufsflächen

sind zudem vonnöten. Vor

einigen Wochen wurde publik,

dass Manufactum mit einem

neuen Geschäftsstandort in die

bisherige Filiale der Kaiser-

Herrenbekleidung in der Schusterstraße

1 einzieht, fünfzehn

weitere ‚Warenhäuser‘ des einst

mit grünem Flair aufgetretenen

Anbieters von Wohnaccessoires

und aufgehübschten Dingen des

alltäglichen Bedarfs gibt es. Die

Tagespresse begrüßte den Vorgang,

Erleichterung schien sich

breit zu machen. Kritische Leserbriefe

fielen nicht ins Auge.

Gewiss: besser als wieder einmal

die üblichen Groß-Filialisten

von Pimkie bis TK Maxx.

Seit 2008 die Otto-Gruppe den

Retro-Handel, der sein Hauptgeschäft

längst im Versand macht,

schluckte, nahmen der Chic ab

und kritische Stimmen zu. Sei’s

drum. Eines steht fest: Eine

zukunftsweisende Lösung für

Freiburgs City ist damit nicht

erzielt.

Martin Flashar

FREIBURGER Unikate

Stadtwappen Freiburg

Stadtwappen Freiburg, Entwürfe G. Zoller

Freiburg Münsterturmuhr

Konviktstr. 21-23, 79098 Freiburg, Tel. 0761 37536

www.culinara-freiburg.de

Zuwanderung tut not

Aus kulturellen und wirtschaftlichen Gründen freuen wir uns auf neue Menschen

Die Probleme sind bekannt

und liegen auf dem Tisch.

Noch während der sogenannten

Flüchtlingskrise 2015/16 konnten

manche von uns die Erfahrung

machen, dass historische Argumente

nicht verfangen haben:

Selbst im Dialog mit Bekannten

und Freunden beim geselligen

Abend stieß entsprechende Rede

damals oft auf Missverständnis

oder Unglaube. Auch konkrete

Beispiele aus der Geschichte der

Menschheit, wie sehr durch und

nach Migrationen zwischen den

Völkern auffällig oft jeweils ein

kultureller und zivilisatorischer

Fortschritt erzielt wurde, fielen

vielfach emotionaler Ablehnungshaltung

zum Opfer.

Damals bildete der Bürgerkrieg

in Syrien den Brennpunkt,

jetzt ist es der Krieg in der Ukraine.

Hier scheint man nun auf

den ersten Blick etwas freundschaftlicher

gesonnen: Der Invasor

ist der angestammte kommunistische

Feind Russland; es sind

keine Menschen aus dem arabischen

Raum, sondern irgendwie

doch Europäer; meist auch

christlich verankert, jedenfalls

nicht mit hohem Anteil muslimisch

– so dass nicht gleich

auch Terrorismus-Verdacht

auf die Tagesordnung kommt.

Ziemlich absurd wirkt das alles

im Vergleich und Rückblick auf

nur etwa sieben Jahre.

Vor wenigen Tagen veröffentlichte

das arbeitgebernahe

„Institut der Deutschen Wirtschaft“

eine Studie, wonach die

Bevölkerung im erwerbsfähigen

Alter von aktuell 53,1 Millionen

auf 50,1 Millionen im Jahr 2035

sinke. Die Folgerung besteht

in einem Plädoyer für massive

Zuwanderung. Das ist die eine,

ökonomische Seite.

Einen Eklat lieferte jüngst die

Abschiebung einer (bewährten)

Pflegekraft aus dem Freiburger

Carolus-Heim nach Armenien,

unangekündigt und mitten während

der Nachtschicht. Stichwort

hier: Fachkräftemangel

und ein Minimum an humaner

Feinfühligkeit. Wer das angeordnet

hat, dem/der sollte die

zu erwartende Beamtenpension

spürbar gekürzt werden, möchte

man spontan fordern. Es geht

am Ende aber nicht um die vielen

einzelnen Fehlgeleiteten in

bürokratischen Abhängigkeitsverhältnissen,

sondern die Beförderung

einer neuen, offenen

Haltung insgesamt. Endlich benötigen

wir in Deutschland ein

zeitgemäßes Einwanderungsgesetz!

Dann profitiert auch die

Kultur hierzulande.

Martin Flashar


Weinland Baden aktuell KUlTUR JOKeR 21

Weinland Baden aktuell

Meersburg feiert den Weinherbst

Bezirksweinfest

und das Weinmuseum

Vineum

Vinemathek im Vineum lädt ein zum Probieren des Bodensee Weines © Vineum

Vom 9. bis 11. September feiern

10 Bodenseewinzer*innen

das 46. Bodenseeweinfest in

Meersburg, das größte und

älteste seiner Art am See. Es

präsentiert dabei ausschließlich

Weinbaubetriebe des so

genannten „Badischen Bodensees“

und auch das kulinarische

Angebot ist weitgehend

regional gehalten. Seit mehr

als 1000 Jahren ist Meersburg

gelebte Wein-Kultur-Genuss-

Geschichte!

Mit dem Fest-Weinglas,

Kostenpunkt 5 Euro für alle

drei Tage, erwirbt die/der

Weinfreund*in den Eintritt

auf das Festgelände inmitten

der malerischen historischen

Altstadt. Am Freitag

eröffnet die dann neu gekürte

Bodensee-Weinprinzessin gemeinsam

mit Bürgermeister

Scherer den Festreigen. Dabei

sind auch traditionell der

Meersburger Fanfarenzug, die

Meersburger Trachtenvereine,

die Vertreter der Weingüter

und der Stadt. Das Rahmenprogramm

werden neben den

traditionellen Blasmusikgruppen

die Knabenmusik, das

Akkordeonorchester Florini

und die Stadtkapelle gestalten.

Am Samstag und Sonntag beginnt

das Fest um 11 Uhr. Höhepunkte

hier der Weinfrühschoppen

und das Konzert der

Knabenmusik Meersburg.

Die ganzjährige Verbindung

Wein-Kunst-Kultur

übernimmt in der Bodensee-

Stadt das moderne Meersburger

Weinmuseum VINEUM.

Die dortigen Veranstaltungen

im September und Oktober

finden Sie im Weinfestkalender.

Am Festsonntag werden

dort Führungen zum Tag des

offenen Denkmals stattfinden,

Infos und Anmeldung:

info@vineum-bodensee.de

oder 07532-440260. „Herzlich

willkommen“, sagt auch

Thomas Stoiber von der Festleitung

Tourismus und Veranstaltungen.

Auch er hält

weitere Infos entweder telefonisch

unter 07532-4404012

oder E-Mail stoiber@meersburg.de

bereit.

Bodensee Weinfest in Meersburg

Foto: Martin Maier


22 KULTUR JOKER WEinLand BadEn aktuell

Brot, Wein und Genuss

Der Alemannische Brotmarkt in Endingen

11 Gold- und 14 Silbermedaillen

Markgräfler Winzer feiern große Erfolge beim Mondial du Chasselas

Erstmals seit zwei Jahren Coronapause

findet am 8./9. Oktober

im Städtchen Endingen mit

dem Alemannischen Brotmarkt

wieder ein ziemlich einmaliges

Genussevent mit Brot und

Wein am Kaiserstuhl statt. Die

Bäckerzunft Endingen besteht

schon seit gut 600 Jahren und

noch heute gibt es hier vier in

der Zunft vereinte Brotkünstler,

die streng nach der alten alemannischen

Brotordnung ihr Handwerk

versehen und noch früher,

seit 1317 nämlich, sind die Brotlauben

auf dem Endinger Marktplatz

erwähnt. Kein Industriebrot

findet also den Weg der

internationalen Bäcker auf den

Markt, wohl aber ausgesprochen

verschiedene schmackhafte und

appetitliche Sorten. Da Brot und

Wein zusammen gehören, passen

naürlich auch die guten und

bekannten Tropfen zum Fest.

Im repräsentativen Kornhaus

von 1617 begegnen sich also

am zweiten Oktoberwochenende

Brotkultur, regionaltypische

Aktuellitäten und Weine aus Endingen,

Amoltern, Kiechlingsbe

rgen u nd Kön igscha ff hau sen.

Seit 2012 findet in der Schweiz

der Mondial du Chasselas statt.

In der Gutedel-Prämierung gewinnt

er immer mehr an Bedeutung.

In diesem Jahr wurden

insgesamt 686 Weine angestellt,

etwa 10 Prozent weniger als im

Vorjahr. Einzig und allein Verursacher

dieses Rückgangs ist

die historisch niedrige Ernte in

der Schweiz, die kleinste wohl

seit 1957. Die ausländischen

Weine wiesen indes mit 120

Anstellungen einen neuen Rekord

auf. 91 Weinproduzenten

alleine aus Deutschland.

Insgesamt 14 Winzer aus

dem Markgräflerland wurden

mit Gold- und Silbermedaillen

ausgezeichnet. Zweimal

Gold und einmal Silber erhielt

das Weingut Schweigler. Eine

Gold- und zwei Silbermedaillen

gingen je an das Weingut Zotz

und die Winzergenossenschaft

Britzingen. Der Winzerkeller

Auggener Schäf und die erste

Markgräfler Winzergenossenschaft

Schliengen-Müllheim

konnten eine Gold- und eine

Silbermedaille für sich verbuchen.

Je eine Goldmedaille errangen

die Weingüter Löffler,

Steimle, Josef Walz und Kiefer-

Seufert und auch die Haltinger

Winzer eG. Last not least zweimal

Silber für den Weinhof

Hügelheim, das Pfaffenweiler

Weinhaus sowie die Güter Ernst

und Huck-Wagner.

All das bei ausgesprochen

starker Konkurrenz in fünf

verschiedenen Kategorien, vier

davon mit Markgräfler Winzern

besetzt. 79 Juroren verkosteten

die Weine nach dem

internationalen 100-Punkte

Blindverkostungssystem, etwa

die Hälfte aus Frankreich und

Deutschland aber auch solche

aus Italien, Belgien, den Niederlanden,

Spanien, Griechenland,

Russland, den Vereinigten Staaten,

Großbritannien und Japan,

beweisen den internationalen

Wert der Veranstaltung.

Wenigstens 1.500 Flaschen

musste es geben, um an der

Prüfung überhaupt teilnehmen

zu dürfen, 500 davon müssen

auch nach der Prämierung den

Weinfreund*innen noch zum

Genuss zur Verfügung stehen.

Weine die von der Jury mindestens

85 Punkte erreichen, werden

mit Silber ausgezeichnet,

für Gold braucht es derer mindestens

89.

Das Markgräflerland ist heute

das Hauptanbaugebiet des

Chasselas, die Gutedelrebe, seit

dem 17. Jahrhundert wohl die

älteste Kulturrebe hierzulande.

Weniger bekannt ist, dass auch

das kleine Weinbaugebiet Saale

Unstrut ein großer Gutedel-Produzent

ist. Der größte Anbieter

ist nach wie vor die Schweiz,

doch auch Frankreich, Rumänien,

Ungarn und Tschechien

bieten den Fendant an, wie die

Rebe noch heute in der Schweiz

genannt wird an. Oftmals ein

leichter Trinkwein, den man

auch ohne zugehörige Speisen

genießen kann.

Wie wird der Jahrgang 2022?

Ansichten und Aussichten von Landwirtschaftsmeister Ruser und dem

Weingut Bimmerle

Er ist ein Verfechter des

Badischen Landweines, über

Jahrhunderte ein Erfoglsmodell,

den aber heute wegen seiner

Einfachheit und „minderen

Qualität“ viele nicht mehr

genießen wollen. Ganz anderer

Meinung ist da Karlheinz

Ruser, der gerade diese Tropfen

wegen ihrer Natürlichkeit

in seinem Tüllinger Weingut

produziert. Somit ist seine Vorausschau

auf die kommende

Weinlese vielleicht besonders

interessant: „Es wächst und

gedeiht Ende Juli, Anfang August

im Rebberg. Aktuell sind

die Reben gesund, haben großartige

Trauben gebildet und der

ganze Weinberg strotzt nur so

Jakob

Bimmerle

Siegbert

Bimmerle

Philipp

Milke

Benedikt

Bimmerle

voller Energie. Sehr vielversprechend,

obwohl wir von

einigen Hagelschauern nicht

verschont geblieben sind. Die

Rotweinsorten Lemberger und

Spätburgunder vom Rebberg

Weiler Seite waren besonders

betroffen, dennoch sind

wir mit wenig Ausfall und

einem „blauen Auge“ davongekommen.

Probieren Sie das

Sortiment auf dem Tüllinger

Weinmarkt. Auf ein gutes

Glas, kleine Leckereien und

gute Weingespräche freue ich

mich“.

…und vom Ortenauer

Weingut Bimmerle

Wenn Siegfried Bimmerle

AUSGEZEICHNETE

SPITZENWEINE,

d eiser!

WEINGUT & PRIVATKELLEREI SIEGBERT BIMMERLE

77871 Renchen in Baden · T 07843-654 · info@wein-bimmerle.de

von der gleichnamigen Renchener

Privatkellerei auf die

Aussichten für den Jahrgang

22 – zu Augustbeginn – gefragt

wird, betrachtet er diese

als extrem positiv. Zu diesem

Zeitpunkt natürlich ohne Gewähr.

„Wein ist nun mal ein

Naturprodukt und so sind wir

von der Vegetation abhängig,

die in diesem Jahr im Vorjahresvergleich

deutlich besser

ist. Die Wasserversorgung ist

für uns zum Glück bisher kein

Thema, da wir über sehr viele

alte Reben mit tiefer Verwurzelung

verfügen. Gerade verläuft

die Grünlese, darunter

versteht man die Reduzierung

des Traubenbestandes, was

wiederum zu einer höheren

Qualität führt. Bei durchschnittlich

höherem Erntevolumen

erwarten wir eine bessere

Qualität als 2021. Freuen Sie

sich also auf mehr feine rote

und weiße Burgunder sowie

spritzige Rieslinge, grasige

Sauvignons, Chardonnays mit

Schmelz, aber auch spannende

Cuvées.“ Dann wird es wohl

für das Weingut wieder zahlreiche

Auszeichnungen wie in

den letzten Jahren geben.

Durchgegorene

Markgräfler

Qualitätsweine,

Jahrgangssekte,

feine Brände

Weingut Hermann Dörflinger

Mühlenstraße 7, 79379 Müllheim

www.weingut-doerflinger.de


Weinland Baden aktuell KUlTUR JOKeR 23

Erfolgreiche Markgräfler Winzer in Aigle

Foto: Weingut Wolfgang und Andreas Löffler

Eine Insel Nirgendwo

Philosophisches und Kulinarisches aus dem Weingut Hermann Dörflinger

Für Schriftsteller*innen war

das Markgräflerland schon

immer ein Sehnsuchtsort. So

kam Annette Kolb immer und

immer wieder nach Badenweiler

und René Schickele wurde

es gar zur Wahlheimat. Hier

schrieb Letzterer auch sein

Buch „Wurzel und Krone des

Lebens“ und vielleicht hat der

Winzer Hermann Dörflinger

von diesen beiden seine philosophische

Ader geerbt.

Heute stellt sich Dörflinger

vor, die beiden Autoren

www.ksweingut.de

St. Erasmusstraße 16 · 79282 Ballrechten-Dottingen

Telefon 07634-8342 · E-mail: info@ksweingut.de

säßen gemeinsam mit ihm

und Freunden im schmucken

Innenhof seines Weinguts,

den Duft der Zitronenblüten

einsaugend an den weißen

Holztischen unter blühenden

Oleanderbüschen und einem

Feigenbaum, zum Rauschen

der Fächerpalmen den neuen

Jahrgang genießend. Die

Wassertropfen glänzen auf

dem silbernen Weinkühler in

der Abendsonne und alte Rebknorren

verglühen allmählich

zu Grillkohle. Die Kartoffeln

werden an den Rand der Glut

gelegt, die Auberginen dürfen

noch etwas im Meersalz ziehen

und der Rahmquark wird

mit viel Schnittlauch, Zitronenabrieb,

Salz und Pfeffer

verfeinert. Die Luft ist erfüllt

vom Duft der Kräuter, des

Knoblauchs und des Holzfeuers.

Eine eisgekühlte Flasche

Pinot Chardonnay wird dem

Sektkühler entnommen, das

Glas beschlägt, dann der erste

Schluck: Genuss und Erfrischung

pur! Nun ist etwas Eile

geboten. Kurz wird ein kleiner

Topf mit Butter, Knoblauch

und frischem Rosmarin erhitzt,

kräftig mit grobem Salz

und Pfeffer gewürzt und über

das fertig gegrillte Fleisch

gegeben. Schließlich wollen

wir unsere Essensbegleiter

nicht unnötig warten lassen,

den Weißen Burgunder Kabinett,

den Spätburgunder

Weißherbst und den leichten

2019er Spätburgunder

Rotwein. Jeder wählt nach

seinem Geschmack und gemeinsam

genießen wir dann

in aller Ruhe unsere „Insel

Nirgendwo“.

Nun drückt Dörflinger seine

Gedanken über die himmlische

Landschaft des Markgräflerlandes

aus und über

Kleinfeldele 1

79424 Auggen

Tel. 07631/36080-0

das, was man hier alles erleben

kann. Zuviel um das alles

an dieser Stelle abzudrucken,

aber unter info@weingutdoerflinger.de

können Sie den

Winzerbrief bestellen, dann

erhalten Sie ähnliche Informationen

zweimal im Jahr.

Selbst aus dem Leben Goethes

weiß man – nicht belegbar

aber aus zuverlässiger

Quelle – dass er auf seinen

Weinstr. 48

79295 Laufen

Tel. 07634/560516

Italienreisen gerne etwas

länger im Markgräflerland

verweilte, gar am liebsten für

immer hiergeblieben wäre.

„Dichtung und Wahrheit“, so

soll er gesagt haben, „liegen

nirgendwo so eng beieinander

wie hier im äußersten Südwesten

– im Land wo die Reben

blühn“.

bester deutscher Wein

beim Mondial du

Bester Chasselas


24 KULTUR JOKER WEinLand BadEn aktuell

Die Bunten mit dem Schaf

Der Weinhof Linder hat sich dem Naturwein verschrieben

Was bedeutet probiotisch im

Weinbau? Ronald Linder vom

gleichnamigen Weinhof in Endingen

beantwortet diese Frage

so: „Pestizidfrei natürlich

gänzlich, kein Kupfer, kein

Schwefel, wie im Bioanbau

zugelassen, keine chemischen

Formulierungen, die bei Lebensmitteln

nichts zu suchen

haben. Ausschließlich der

Einsatz von lebendigen Mikroorganismen,

gewonnen aus

Komposten, Walderde, Pflanzenoberflächen,

Molke, Kompostauszügen

und Kräuterfermenten,

im Ausgangsmaterial

vorhandenen Mikroben.“ Naturweine

bestehen also zu 100

Prozent aus Trauben. Nicht

mehr als 20 deutsche Winzer

probieren diesen Anbau derzeit

aus.

Linder hofft dabei auf den

Lerneffekt bei seinen Reben,

wenn sie sich nur lang genug

mit ihren Möglichkeiten und

Problemen selbst auseinandersetzen

müssen. Dabei hilft

die Humussphäre, das Bodenleben,

die Phyllosphäre, das

Leben auf der Pflanzenoberfläche

und die Biospähre mit

dem Lebensraum im Weinberg

im Allgemeinen. So wird der

gesamte Weinberg wieder zu

einem Biotop. Insekten, Vögel

und Säugetiere nehmen so

einen natürlichen Lebensraum

schnell und gerne an.

Diese Natürlichkeit bringt

Linder dann in Form von Naturweinen

in die Flasche und

ist damit international erfolgreich.

Bis Norwegen und Japan

exportiert er seine Weine,

sehr gerne in Verbindung mit

der auf höchsten Genuss aktuellisierten

nordischen Küche.

Spontane Maischegärung aller

Weine, nur natürliche Sedimentation,

keine Klärung

oder Filtration, keine Schwefelung,

kurzum, nichts raus

und nichts rein. Vielleicht ist

es nicht leicht, die Linders in

Endingen zu finden, „doch“,

so der Winzer, „wer einmal

da war, kommt immer wieder“.

Idealerweise freitags ab 15 Uhr

auf dem idyllischen Hofmarkt

im Weinhof.

Kreative Kürbiswelt

Landmarkt und Frischerestaurant laden ein zum Herbstausflug

Die Linders produzieren erfolgreich Naturweine © Weinhof Linder

Wenn die Kürbisse reifen

im Herbst, ist der Bohrerhof

im Markgräflerland wieder

einen Ausflug wert. Die

künstlerisch gestalteten Figuren

aus Kürbissen stehen

dieses Jahr ganz unter dem

Zeichen „Zirkus“. Der Eintritt

in die „Kürbiswelt“ ist

frei. Das nun ganzjährig geöffnete

Restaurant, nach allen

Seiten bei gutem Wetter zur

überdachten Terrasse hin offen,

von 12 bis 21 Uhr durchgehend

besuchbar, zeichnet

sich mit der direkten Frische

seiner regionalen Aktuellitäten

aus. Wer aber nur einkaufen

will, findet von 8 bis

19 Uhr alles auch im „Landmarkt“

mit Hofbäckerei zum

mit nach Hause nehmen.

Frischluft pur also mit Kunst

und Kürbis.

Die Kürbiswelt am Bohrerhof steht in diesem Jahr unter dem Motto „Zirkus“

© Bohrerhof

D e l i k at e r Herbst mit

b u n t e r kürbiswelt

AnfAng Sept - Mitte Dez

Hoteleröffnung:

s e p t e m b e r 2 0 2 2

RestauRant & LandmaRkt tägLich geöffnet

Zum Bohrerhof 1 . 79258 Feldkirch . www.bohrerhof.de

Telefon: 07633/92332-160 . info@bohrerhof.de


Weinland Baden aktuell KUlTUR JOKeR 25

Exklusive Weinevents in Bad Krozingen

Kulinarische und smarte Weinwanderung

zer Hugo Glöckler, Rolf Ruf,

Fritz und Martin Wassmer sowie

die Weinscheune Biengen

eine Auswahl ihrer Weinaktuellitäten

vor. Auf dem wohl etwas

über fünf Kilometer langen

Weg gibt es neben gutem

Wein eine kleine Vorspeise,

einen deftigen Hauptgang,

einen feinen Zwischengang

und etwas Süßes zu genießen.

Alles garantiert regional und

hausgemacht, oftmals nach

traditionellen Familienrezepten

ausgewählt.

Die besondere Idee für Ihren

nächsten Ausflug ist die Smarte

Weinwanderung auf dem

Rebberg. Hier erwarten Sie

neun Stationen, die gemütliche

Plätzchen zum Genießen der

Krozinger Weine mit beson-

Zweimal im Jahr, im Frühling

und Herbst, finden regelmäßig

auf dem Bad Krozinger

Rebberg kulinarische Weinwanderungen

statt. Nach dem

großen Erfolg im Frühjahr ist

diese für Weinfreund*innen

exklusive Veranstaltung nun

auf den 8. Oktober terminiert.

Zu einer Vielfalt köstlicher

Speisen stellen die fünf Winderen

Aussichtspunkten vereinen.

Den Gutedel, die Markgräfler

Aktuellität, erläutert

fachlich korrekt der einheimische

Winzer Markus Glöckler.

„Rotweinpapst“ Fritz Wassmer

öffnet gemeinsam mit Ihnen

eine Flasche Spätburgunder

Réserve. Der ebenfalls vielfach

ausgezeichnete Martin

Wassmer nimmt Sie mit auf

eine Entdeckungsreise durch

seinen Weinkeller. Sie sind Veganer?

Dann erfreuen Sie sich

an den veganen Bioweinen der

Jungwinzer Felix Scherer und

Martin Zimmer und deren Erfolgsrezept.

Mehr Infos unter

www.bad-krozingen.info

Bei der Kulinarischen Weinwanderung ist garantiert alles regional und hausgemacht Foto: Kur-und

Bäder GmbH Bad Krozingen

Smarte Weinwanderung

Foto: Kur-und Bäder GmbH Bad Krozingen

Ein Weinpicknick im Grünen

Erlebnisreicher Ausflug in die Oberbergener Reben

Haben Sie in diesem Jahr

schon ein Weinpicknick im

Grünen erlebt? Wenn nicht ist

ein wenig Eile geboten, denn

der Sommer sieht seinem Ende

entgegen. Aber wohin? Besonders

lohnend und interessant

ist der Schelinger Kirchberg,

nach Ansicht von Erwin Vogel,

Geschäftsführer der WG Oberbergen,

der artenreichste Weinberg

am ganzen Kaiserstuhl.

Die Blühpflanzen bringen Flora

und Fauna hier so richtig in

Schwung, die seltene Gottesanbeterin

lebt dort ebenso wie

der Wiedehopf oder die grün

schimmernde Smaragdeidechse.

„Der Winzer“ so Vogel

weiter, ist immer auch ein

Landschaftsgärtner. Die Natur

ist unser aller Boden, ohne die

es uns nicht leben lässt.“

Hier gedeiht dann auch

besonders prächtig der Pinot

Noir der Oberbergener

Winzer*innen. Nehmen Sie

sich doch ein Fläschchen mit

in die Reben. Nicht nur weil

die WG Oberbergen 2021 zur

besten Winzergenossenschaft

Deutschlands kreiert wurde,

sondern weil er vorzüglich

schmeckt. Oder alternativ

passt auch frisch, fruchtig und

reintönig einer der seltenen

Eisweine aus 2021, ein Weißer

Burgunder, mit weniger

Alkohol als in den Vorjahren,

zu warmen Sommertagen, gut

gekühlt natürlich, wie er auch

WeinErlebnis Pfad

in der Vinothek Oberbergens

genossen werden kann.

Vogtsburg – hierzu gehört

auch Oberbergen – ist nicht nur

eine der weitläufigsten Weingemeinden

Deutschlands, es

wird in 2022 auch 1050 Jahre

jung. Zusammenarbeit ist gefragt

und so gehören zum Jubiläum

auch die Spitzenweine

der privaten Weingüter Franz

Keller, Landerer oder Baumgartner

mit vielen Weinevents,

die wir hier nicht alle aufführen

können, die aber unter

www.bassgeige.de eingesehen

werden können.

WEINBERGFÜHRUNG

DURCH DIE REBTERRASSEN

DER OBERBERGENER BASSGEIGE

Anfragen & Reservierungen

unter 07662 / 9460 11

B A S S G E I G E - W E I N . D E

Kulinarische Weinwanderung

mit 4-Gang-Menü und Weinverkostung

Samstag, 8. Oktober 2022

11.30 Uhr • 12.30 Uhr • 13.30 Uhr

Tickets: Tourist-Information

Tel. 07633 / 4008-164

www.bad-krozingen.info


26 KULTUR JOKER WEinLand BadEn aktuell

„Höhepunkt der Weinkultur 2022“

Deutsches Weininstitut zeichnet Kaiserstühler Hohlwege aus

Ein Naturdenkmal ist die 300 Meter lange Eichgasse in Bickensohl

Foto: NGK M. Kirchner

Die Gebietsweinwerbungen

der 13 deutschen Weinanbaugebiete

haben im Jahr 2010 damit

begonnen 40 Höhepunkte

der Weinkultur auszuzeichnen.

Seit Juli diesen Jahres gehören

nun die Lösshohlwege

am Kaiserstuhl mit dazu. Die

Bedingungen für die 50 Bewerber

waren allemal gleich:

Die kulturellen Höhepunkte

mussten in einem der 13 deutschen

Anbaugebiete liegen

und öffentlich und ganzjährig

zugänglich sein. Aus der Hand

der Deutschen Weinkönigin

Sina Endrich konnten schließlich

die 14 ausgewählten,

stolzen Preisträger im Moselstädtchen

Bernkastel-Kues,

zwei davon aus Baden, die

heißbegehrten Urkunden entgegennehmen.

Die Hohlgassen bildeten sich

durch Erosion und die jahrhundertelange

Nutzung als

Wege. Diese Naturdenkmale

sind de facto dem Tritt der

Zugtiere und dem Rollen der

Wagenräder zu verdanken, die

den Lössuntergrund der Wege

zu pulverförmigem Staub zermahlen

und gleichzeitig festgetreten

haben. Der Regen tat

ein Übriges und schwemmte

den Löss nach unten ab. Heute

sind die Lösshohlwege ökologisch

wertvolle Lebensräume

mit ihren ganz speziellen Bedingungen

für seltene Tiere

und Pflanzen.

Die 300 Meter lange Eichgasse

in Vogtsburg-Bickensohl

ist mit ihren 15 Metern Tiefe

die mächtigste Gasse. Zwischen

Bickensohl und Achkarren

gibt es dann die Blachengasse

und in Bötzingen

die Buntehallengasse. Über

gleich drei Hohlgassen kann

Deutschlands wärmster Ort

Ihringen verfügen und auch

die diversen Hohlgassen bei

Endingen wurden ausgezeichnet.

Der ebenfalls prämierte

Professor Blankenhorn Weinlehrpfad

des staatlichen Weinbauinstituts

Freiburg führt mit

einem Spaziergang durch den

„Doktorgarten“ rund um das

Weinstädtchen und erklärt

Rebsorten, Klima und viele

Besonderheiten der Kaiserstühler

Weine.

Geschäftsführerin Ulrike

Weiß vom Naturgarten Kaiserstuhl

empfiehlt Weinfreunden,

die mehr über all diese

Kultur- und Naturdenkmäler

in Erfahrung bringen wollen,

die Seite www.kaiserstuehlergaesteführer.de

oder www.

naturzentrum-kaiserstuhl.de.

Erlebnisreicher ist indes ein

Besuch vor Ort.

Löss-Hohlwege als Höhepunkt der Weinkultur 2022 ausgezeichnet. Benjamin Bohn und Ulrike

Weiß präsentieren die Urkunde

Foto: NGK M. Kirchner


offensichtlich::22

GRUPPENATELIERS

FREIBURG & UMGEBUNG

Sonntag 25.09.

12 bis 20 Uhr

Kunsthaus U26

Umkircherstraße 26

79112 Freiburg-Waltershofen

bild/obj

Claus Schneidereit

www.metamatik.de

Kunstraum/

Offenes Atelier

Mozartstraße 5

79104 Freiburg

mal/zei

Barbara Büchel

www.atelier-kunstraum.de

Winfried Effelsberg

Renate Hoischen

fofi/mal/zei

Johannes Traub

www.traubworks.info

Lörracherstr 45

Lörracherstr 45

79115 Freiburg

mal

Holger Bleyhl

fofi/mal/per

Mirjam Jauch-Pleuler

www.mirjam-oriental.de

mal/zei/inst/obj/per

Jürgen Oschwald

www.owald.com

Hans Rath

Christian Schliesser

Florian Thate

Schildacker

Kreativpioniere

Freiburg

Schopfheimerstraße 2

79115 Freiburg

bild//fofi/neu/obj/per

Johannes Hepp

Piotr Iwicki/Hamdy

Reda

Hannah Kindler

Alphonso Lipardi

Milena Naef

Ulrike Weiß

UKS-Fabrik

Am Kreuzsteinacker 2-8

79115 Freiburg

www.uks-fabrik.de

fofi

Michael Eckmann

www.m-eckmann.de

Marianne Maul

mal/zei

David van der Post

fofi/inst/zei

Ulrike Weiss

www.ulrikeweiss.net

EINZELATELIERS

FREIBURG

& UMGEBUNG

Sonntag 25.09.

12 bis 20 Uhr

A

mal

Beatrice Adler

Fabrikstraße 13

79102 Freiburg

bild

Paul Ahl

Bernhard Jensch

Manfred Loritz

Engesserstraße 6

79108 Freiburg

www.paulahl.de

B

inst/mal/obj

Hilde Bauer

Gunter Holder

Zasiusstraße 78a

79102 Freiburg

www.hilde-bauer.com

bild/inst/kubau/mal

Dieter Benz

Horbener Straße 9

79100 Freiburg

www.dieterbenz.com

C

mal

Lena Carlson

Guntramstraße 8

79106 Freiburg

www.lenacarlson.com

E

mal

Aline Ehrhardt

Weinbergstraße 4

79111 Freiburg

www.alineehrhardt.de

F

mal/obj/zei

Hans Peter Friedrich

Am See 7

79194 Gundelfingen

www.hpfriedrich.de

mal/zei

Verena Fuchs

Kaiserstuhlstraße 7

79285 Ebringen

www.verena-fuchs.de

G

bild/fofi/inst/mal/obj/zei

Gabriele Gebele

Sedanstraße 17

79098 Freiburg

www.gabogebele.de

mal/obj

Silke Gerfen

Lena Carlson

Michaela Kindle

Ulli Obrecht

Guntramstraße 8

79106 Freiburg

www.ars-matrona.de

mal

Lutz Goebel

Vaubanallee 15

79100 Freiburg

www.lutz-goebel.de

bild/dr

Ursula Gummersbach

Annegreet Langer-Zais

Nelson Leiva Rivera

Wallstraße 22

79098 Freiburg

H

fofi/inst/obj/zei

Thomas Hammelmann

Konradstraße 20

79100 Freiburg

www.thomas-hammelmann.de

mal

Roland Hölderle

Wildbachweg 9

79117 Freiburg

www.erdblau.de

kubau/mal/obj

Udo W. Hoffmann

Kirchhofweg 8

79108 Freiburg

www.uh-kunst.de

J

inst/mal/per/zei

Maria Jasper

Sternwaldstraße 11

79102 Freiburg

fofi/mal/per

Mirjam Jauch-Pleuler

Löracherstraße 45

79115 Freiburg

www.mirjam-oriental.de

bild/kubau/obj

Bernard Jensch

Engesserstraße 6

79108 Freiburg

www.bernardjensch.de

Maria Jasper

Sternwaldstraße 11

79102 Freiburg

K

mal

Jenny Krebs-Dölle

Brombergstraße 17c

79102 Freiburg

www.jennykrebs-doelle.de

inst/mal

Panos Kounadis

Escholzstraße 15

79106 Freiburg

www.panos-kounadis.de

L

mal/obj

Annegreet Langer-Zais

Wallstraße 22

79098 Freiburg

www.annegree-langer-zais.

jimdofree.com

mal

Thomas Lefeldt

Freiburger Straße 6

79199 Kirchzarten

www.lefeldt.de

mal

Nelson Leiva Rivera

Wallstraße 22

79098 Freiburg

www.nelson-leiva.jimdofree.com

M

mal

Celso Martinez Naves

Faulerstraße 8

79098 Freiburg

www.martinez-naves.de

des/dr/mal/obj

Annemarie Matzakow

Aline Erhardt

Weinbergstraße 4

79111 Freiburg

www.matzakow.de

dr/mal/zei

Claudia Michel

Maria Jasper

Sternwaldstraße 11

79102 Freiburg

O

bild/fofi/mal

Ulli Obrecht

Dorfstraße 58

79280 Au

www.ulli-obrecht.de

bild/fofi/dr

Michael Ott

Christine Ott

Thomas Matt

Scheffelstraße 19a

79102 Freiburg

www.ott-grafik.de

R

inst/mal

Ilse Reichinger

Fischnau 5

79211 Denzlingen

www.ilse-reichinger.de

inst

Nothart Rohde

Johann Schill Str 22

79232 March

www.depot-k.com

S

mal/obj

Schulte Hoeping

Schäferstraße 15a

79227 Schallstadt

www.hoeping.com

fofi/mal

Grit Schumacher

Schönbergstraße 5

79299 Wittnau

www.grit-schumacher.de

bild/inst/obj

Jörg Siegele

Faulerstraße 12a

79098 Freiburg

www.joergsiegele.de

mal/zei

Thomas Stadelmann

Sandstraße 24

79104 Freiburg

www.thomas-stadelmann.de

W

fofi/inst/obj

Konrad Wallmeier

Konradstraße 20

79100 Freiburg

www.dieleuchten.info

bild

Britta Weigelt

Mundenhofstraße 37

79111 Freiburg

bild/mal

Werner Windisch

Eschholzstraße 9a

79106 Freiburg

www.werner-windisch.de

Z

mal

Lizzi Zebisch

Richard-Wagnerstraße 58

79104 Freiburg

des/fofi/mal/obj

Traute Ziegenfuß

Konradstraße 19

79100 Freiburg

www.art-ziegenfuss.de

mal

Miriam Zschoche

Schützenallee 7

79102 Freiburg

www.licht-bild.org

Organisation:

T66 Kulturwerk des

BBK Südbaden e.V.

www.t66-kulturwerk.de

www.bbksuedbaden.de/

offeneateliers

Dieses Projekt wird

unterstützt von:

Die Manufaktur rund ums Bild

bild: Bildhauerei, Skulptur de: Design dr: Druckgrafik fofi: Foto, Film, Video inst: Installation kubau: Kunst am Bau/öff. Raum mal: Malerei neu: Neue Medien, Digitale Kunst, Netzkunst obj: Objektkunst per: Performance th: Theorie zei: Zeichnung




OFFENE ATELIERS

FREIBURG & UMGEBUNG

Samstag/Sonntag

24./25.09.2022

12 bis 20 Uhr

offensichtlich::22

Freitag

23.09.2022, 18 Uhr

Eröffnungsfest*

La Stazione, Gerwigplatz 20,

79102 Freiburg

*für die beteiligten Künstler*innen

Titelmotiv-Wettbewerb

Preisträger:

Konrad Wallmeier

STÄDTISCHE

ATELIERHÄUSER

Samstag 24.09.

12 bis 20 Uhr

Baslerstraße 103

79115 Freiburg

inst/mal/zei

Alexandra Centmayer

www.alexandracentmayer.com

Silvia Gassner

mal/zei

Ulrike Gerst

www.ulrikegerst.de

mal/obj/zei

Andrea Hess

www.andreahess.de

Hannah Kindler

mal/zei

Anja Kniebühler

Sara Lena Möllenkamp

Milena Naef

inst/mal/obj/zei

Katja Wüstehube

fofi

Lidong Zhao

www.lidongzhao.com

E-Werk

Eschholzstraße 77

79106 Freiburg

des

Carola Bauer

www.carola-bauer-jewellery.de

kubau/mal/obj/zei

Elisabeth Bereznicki

www.elisabeth-bereznicki.de

bild/dr/kubau/zei

Johannes Bierling

www.bierling-art.de

bild/fofi/kubau

Matthias Dämpfle

www.matthias-daempfle.de

des

Peter Frank

www.ewerk-freiburg.de

bild/mal

Jürgen Grieger-Lempelius

www.grieger-spiellandschaften.de

mal

Henning Grießbach

www.henninggriessbach.blogspot.de

fofi

Piotr Iwicki

www.iwicki.com

per

Julie Jaffrennou

Alice Gartenschläger

Olivia Maridan-Koop

Tjadke Biallowons

www.cielaperformance.com

bild/dr/kubau/zei

CW Loth

www.cwloth.de

mal/inst

Frank Piasta

www.ewerk-freiburg.de

mal

Katharina Pöpping

www.katharina-poepping.de

bild/fofi/inst/mal

Jens Reichert

www.reichert-jens.de

fofi/inst/mal/zei

Eva Rosenstiel

www.evarosenstiel.de

dr/inst/mal

BriGitte Rost

www.brigitterost.de

dr/mal

Wolfram Scheffel

www.wolfram-scheffel.de

bild/dr/kubau/mal/zei

Dietrich Schön

www.dietrich-schoen.de

bild/kubau/per/zei

Herta Seibt de Zinser

www.hertaseibtdezinser.de

Kunsthaus L6

Lameystraße 6

79106 Freiburg

Fays Bougherera

dr

Gabriel Goller

fofi/inst/obj

Brigitte Liebel

www.brigitteliebel.de

obj/zei

Annette Räss-Küchlin

www.gedok-freiburg.de

des/dr/zei

Ansgar Reul

www.ansgarreul.com

bild/inst/obj

Eva-Maria Überlhör

www.evauebelhoer.de

dr/mal/zei

Gabriele Wübben

www.wuebben-online.de

dr/mal/zei

Reinhard Wiedemer

Langemarkstraße

Langemarkstraße 97

79100 Freiburg

inst/mal/zei

Robert Eugler

www.robert-eugler.de

Villa Mitscherlich

Günterstalstraße 75

79100 Freiburg

dr/mal/zei

Oda Bischoff

Roland Bischoff

www.atelier-bischoff.de

mal

Jürgen Giersch

www.giersch-freiburg.de

dr/mal/zei

Klaus Hietkamp

www.klaus-hietkamp.de

bild/mal

Günther Holder

www.guentherholder.com

Hilde Bauer

mal

Angelika Jores

mal

Susi Juvan

zei

Achim Sakic

fofi/inst/kubau/obj/th/zei

Richard Schindler

www.richard-schindler.de

bild/dr/obj

Monika Schmid

www.monika-schmid.com

bild/dr/kubau/mal/zei

Dietrich Schön

www.dietrich-schoen.de

mal/zei

Alexander Schönfeld

fofi/inst/mal

Horst Sobotta

www.horst-sobotta.de

bild/inst

Bernd Wehner

www.berndwehner.com

GRUPPENATELIERS

FREIBURG & UMGEBUNG

Sonntag 25.09.

12 bis 20 Uhr

Alte Wäscherei

Ziegelmattenstraße 17

79117 Freiburg

bild/inst

Claudia Borowsky

www.claudia-borowsky.

jimdofree.com

bild

Johannes Hepp

www.johanneshepp.com

fofi/obj/mal

Ramona Hurkes

www.ramona-hurkes.de

bild

Sven Schilling

www.schilling-sven.de

artighaus

Sulzgasse 11

79279 Vörstetten

bild/inst/obj

Marie Cecile Bittendiebel

bild/dr/mal/zei

Annette Gronbach

www.annettegronbach.com

bild/fofi/inst/obj

Knut Häberle

mal/zei

Andrea Krummrein

Atelier im Hinterhaus

Habsburgerstraße 98

79104 Freiburg

fofi/mal/zei

Helge Emmaneel

www.emmaneel.com

bild/inst/mal/obj/zei

Angelina Kuzmanovic

www.angelina-kuzmanovic.de

dr/obj/zei

Petra Legermann

Atelier im Hinterhof

Bertoldstraße 45

79098 Freiburg

dr/mal/zei

Heike Gohres

www.farbenraum.de

mal/zei

Anna-Katharina Rintelen

www.anna-katharina-rintelen.de

Lizzi Zebisch

Atelier im Innenhof

Sautierstraße 50

79104 Freiburg

fofi

Konrad Lenz

www.foto-praxis.eu

Atelier ObenLinks

Am Dorfgraben 1

Freiburg-Munzingen

bild/mal/obj

Anna-Maria Busch

www.annamariabusch.de

bild/mal/obj

Jana Gummlich

www.janagummlich.com

Dirk Kortmann

Martin Steiner

bild/mal

Corinna Tilp

Bettackerstraße 10 b

Bettackerstraße 10 b

79115 Freiburg

dr/fofi/inst/zei

Kathrin Deusch

dr/mal

Diethild

Herbolzheimer-Böttner

www.diethild-herbolzheimer.de

Fabrikstraße 15

Fabrikstraße 15,

79102 Freiburg

bild/inst/kubau/zei

Bettina Bosch

www.bettinabosch.com

mal

Bernhard Kunkler

www.bernhard-kunkler.de

mal

Guadalupe Schneider

www.guadalupe-schneider.de

Hexentalstraße 47

Hexentalstraße 47

79249 Merzhausen

bild/fofi/mal

Helga Bauknecht

Anna Broghammer

Alina Eberle

Monika Hagen

bild/inst/mal/zei

Tobias Traub

www.instagramm.com/tobi_aslang

Konradstraße 29

Konradstraße 29

79100 Freiburg

fofi/mal

Chris Popovic

www.popovic-art.de/index.html

bild/mal

Almut Quaas

Brigitte von Savigny

www.almutquaas.com

bild/mal

Ludwig Quaas

www.ludwig-quaas.de

Kunstgehege

Mundenhofstraße 37

79111 Freiburg

bild

Thomas Bertold

bild/kubau

Manuela Geugelin

www.manuela-geugelin.de

bild

Uta Grundert

bild

Cecilia Kaiser

bild

Bernd Köhler

bild

Stefan Lux

www.stephan-lux.de

bild

Annette Mokler

bild

Linda Stuber

bild

Marleen Thüringer

bild: Bildhauerei, Skulptur de: Design dr: Druckgrafik fofi: Foto, Film, Video inst: Installation kubau: Kunst am Bau/öff. Raum mal: Malerei neu: Neue Medien, Digitale Kunst, Netzkunst obj: Objektkunst per: Performance th: Theorie zei: Zeichnung


Weinland Baden aktuell KUlTUR JOKeR 31

Das Weinland Breisgau wächst weiter

Die Schwarzwald-Gemeinde Freiamt jetzt neu „im Boot“

Das Weinland Breisgau ist

das Tourismus-Kredo von

derzeit 34 Weinbaubetrieben

und 18 Gemeinden zwischen

Freiburg und Oberschopfheim

– neu dabei nunmehr die

Schwarzwald-Gemeinde Freiamt.

Den mediterranen Weinbau

mit dem urigen Schwarzwald

zu verbinden ist in der Tat

keine leichte Aufgabe. Die badische

Gatronomie spricht für

den Ort ebenso wie die Attraktivität

von Winzerhöfen oder

nachhaltig produzierenden

Hofläden, das ist Lebensqualität.

Hierzu Freiamts Tourismus-Leiterin

Bürgermeisterin

Heike Dewaldt: „Wir bringen

den Schwarzwald-Charakter

in das Weinland Baden ein.

um durch die Kooperation

wertvolle Synergien zu nutzen,

dadurch ergibt sich eine Win-

Win-Situation für beide Seiten.

Blick auf Freiamt Foto: Peter Klüber

Neue Badische Weinhoheiten

Jessica Himmelsbach ist die 72. Badische Weinkönigin

Die Badische Weinkönigin Jessica Himmelsbach und die beiden Prinzessinnen Lisa Huber und Geraldine Liebs Foto: Holger Klein BWV

WINZERGENOSSENSCHAFT

Weinprobierstube Münchweier:

Weinproben

private Feiern

bis zu 80 Personen!

Infos & Buchung:

Philipp Ernst, Tel. 07825 / 9752

Weine aus dem Weingarten Freiburgs.

Von den Winzergenossenschaften am Tuniberg.

Winzergenossenschaft Gottenheim eG Tel. 07665/9477210, www.zehngrad.com

Winzergenossenschaft Merdingen eG Tel. 07668/9954980, www.winzer-merdingen.de

Winzergenossenschaft Niederrimsingen eG Tel. 07664/2624

Winzergenossenschaft Oberrimsingen eG Tel. 07664/5855

Winzerverein Munzingen eG Tel. 07664/910822, www.winzerverein-munzingen.com

Winzergenossenschaft Tiengen eG Tel. 07664/1342, www.weinhof-moessner.de

Opfinger Winzer eG Tel. 07664/6139970, www.weinhaus-opfingen.de

Winzergenossenschaft Waltershofen eG Tel. 07665/7431, www.weinhofdangel.de

Am 3. Juni konnten erstmals

seit drei Jahren die Badischen

Weinhoheiten wieder öffentlich

und im festlichen Rahmen

im Freiburger Konzerthaus

gewählt werden. Vor einer

40-köpfigen Fachjury wurden

die Kandidatinnen aus der Ortenau,

dem Markgräflerland

und vom Tuniberg zunächst

auf ihr Fachwissen überprüft.

Jessica Himmelsbach konnte

schon hier überzeugen, ihre

beiden Prinzessinnen ebenso.

Die 27-jährige entstammt dem

Markgräfler Weinort Heitersheim,

genauer gesagt dem

renommierten Privatweingut

Zotz. Die kommunikative

Weinfachfrau möchte nun ihr

fundiertes Weinwissen mit

möglichst vielen Menschen

teilen. Hierzu wird sie gemeinsam

mit ihren Prinzessinnen,

Lisa Huber aus Durbach und

Geraldine Liebs aus Freiburg-

Opfingen 2022/23 reichlich

Gelegenheit bekommen. Die

Weinhoheiten werden den

Badischen Wein im In- und

Ausland vertreten. Auch werden

sie als Botschafterinnen

der neuen Dachmarke „Baden

– Der Garten Deutschlands“

auftreten und Einblicke hierzu

über die sozialen Medien aufzeigen.

Perlenkette und Krone,

überreicht von Präsident Rainer

Zeller, sind die äußeren

Symbole der Drei, die sie nun

erfolgreich umsetzen wollen,

hoffentlich mit etwas mehr

Glück als ihre zuvor verabschiedete

Vorgängerin. Die

charmante Katrin Lang war

durch die Folgen der Corona-

Pandemie in ihrem Handeln

eingeschränkt.

https://wg-muenchweier.de

info@wg-muenchweier.de


32 KULTUR JOKER WEinLand BadEn aktuell

Die Sieger*innen des Grauburgunderpreises mit ihren Urkunden Foto: Petra Littner

Der Grauburgunder lässt aufhorchen

Internationale Prämierung von Kaiserstuhl und Tuniberg

Fast alle großen internationalen

Wein- und Prämierungs-

Wettbewerbe dienen zwei

Hauptzielen, nämlich der Förderung

der Weinqualität und

der noch besseren Vermarktung

der eingereichten Weine.

Nicht anders ist das beim großen

Grauburgunderpreis, der

seit 2007 von der Naturgarten

Kaiserstuhl GmbH zusammen

mit der Kaiserstühler Weinwirtschaft

und dem Badischen

Weinbau verband international

ausgeschrieben und ausgerichtet

wird.

So war es dann auch am 15.

Juli diesen Jahres, als aus den

381 angestellten Weinen die

Sieger in den vier Kategorien

bekannt gegeben wurden.

Das besorgten in Breisach-

Niederrimsigen im dortigen

Birkenmeier-Ausstellungspark

die Badische Weinkönigin Jessica

Himmelsbach zusammen

mit SWR-Moderator Martin

Seidler, der Geschäftsführerin

des Naturgarten Kaiserstuhl,

Ulrike Weiß und Holger Klein,

in gleicher Position beim Badischen

Weinbauverband.

Die Bewerberzahl der Vorjahre

wurde in Corona-Zeiten noch

nicht ganz wieder erreicht, was

aber teilweise auch den Wet-

terkapriolen des Jahrgangs

zuzurechnen war. 349 Weine

kamen aus Deutschland, gefolgt

von Italien mit 12 Anstellungen,

der Schweiz und

Österreich mit je 10 bzw. 9

Teilnahmen und einem Wein

aus Rumänien.

Die drei Erstplatzierten einer

jeden Kategorie wurden

mit Sponsorenpreisen beglückt,

die jeweils 10 Nächstausgezeichneten

mit einer

Prämierungsurkunde. In der

Kategorie 1 für trocken ausgebaute

Grauburgunder, frisch,

fruchtig und mit klarer Sortentypizität,

max. 13% Alkohol

und 9 g/l Restzucker, ohne

Holzfass und Barrique lag

mit 91 Punkten das Weingut

Knöll-Vogel aus Bad Bergzabern

auf Platz 1, gefolgt von

der Burkheimer Winzergenossenschaft

mit 89,5 und

dem Weingut Leopold Schätzle

mit 89,75 Punkten.

Die Kategorie 2 wartet mit

gehaltvoll strukturierten Weinen

auf, die zu ihrer Reifung

auch das große Holzfass gesehen

haben dürfen, nicht aber

im Barrique abgelagert wurden.

Der Restzucker ist auch

hier mit 9 /l begrenzt, dafür

darf dann der Alkoholgehalt

auch 15 vol % übersteigen.

Erster Sieger ist das Weingut

Löffler aus Wettelbrunn mit

95 Punkten, gefolgt vom „Alten

Schlösschen“ in St. Martin

und dem Weingut Kiefer-Seifert

aus Ballrechten-Dottingen

mit 91 bzw. 90.5 Punkten.

Charaktervolle trockene

Premium-Grauburgunder mit

Lagerpotential zeichnen die

Kategorie 3 aus. Die „Flaggschiffe“

der Produzenten

Grand Cru, Große Lagen und

Gewächse mit max. 4g/ Restzucker

werden angeführt vom

Eichstetter Weingut Arndt

Köbelin mit 92 Punkten, dem

Schwarzwaldweingut Andreas

Männle Durbach und dem

Staatlichen Weinbauinstitut in

Freiburg, die jeweils 90 Punkte

ihrem Konto zufügen konnten.

Last not least bleibt noch die

Kategorie 4 mit den edelsüßen

Grauburgunder- und Ruländer-

Dessertweinen. Klarer Sieger

hier auf Platz 1 und 2 der

Badische Winzerkeller mit 92

und 91,5 Punkten, mit derer

91,25 musste sich die Winzergenossenschaft

Oberbergen

ganz knapp geschlagen geben.

Weitere Infos: www.grauburgunderpreis.de

Grauburgunder Weinprobe

Foto: myKaiserstuhl


Weinland Baden aktuell KUlTUR JOKeR 33

Nach zwei Jahren feiert Gundelfingen

wieder den Weinzauber

40 verschiedene Weine und 4 Weinbrunnen

Wir bleiben noch ein wenig

bei der Vier. Es sind

nämlich vier Gundelfinger

Winzer*innen, die nach

zwei Jahren verordneter

Coronapause das Wochenende

vom 16. - 18. September

mit Bevölkerung

und Weinfreund*Innen

abfeiern möchten. An vier

Weinbrunnen gibt es 40

Weine zu probieren. Darunter

auch neuer Süßer

mit Zwiebelkuchen. Regional

und vom Ort ist auch

die Bewirtung ann allen

drei Tagen.

Am Freitagabend eröffnet

die Breisgauer Weinprinzessin

das Fest mit

dem Fassanstich. Ab 19.30

Uhr spielt dann die Band

Chrfistna Josten zur Unterhaltug

auf.

Samstag ab 17 Uhr

bleibt es musikalisch mit

der Partyband Dietmar

Schäfer, Sonntag dann

schon ab 11 Uhr der große

Aufzug des Musikvereins.

Geplant sind auch weitere

musikalische Überraschungen.

Nicht nur die Kids freuen

sich über den herbstlichen

Markt mit Unterhaltungsprogramm

und den

verkausoffenen Sonntag.

Gefördert und unterstützt

werden die Winzer vom

Gundelfinger Gewerbeverein,

heuer zum 19. Mal.

Im kommenden Jahr also

ein kleines Jubiläum, dann

wird „richti“ gefeiert.

Weinfestkalender

Herbst 2022

Bei der Zusammenstellung dieses Festkalenders im Juli und

August war die Corona-Lage entspannt, sodass viele Feste stattfinden

können. Wie immer haben wir sorgfältig recherchiert und

drucken die Festdaten nach bestem Wissen, doch ohne Gewähr

ab. Empfehlung: Versichern Sie sich vor Ihrem Besuch beim Veranstalter,

ob das Event wie geplant stattfinden kann.

Badische Bergstraße

18.9. Schriesheim Weinwanderung

30.9. Lützelsachsen Weinfest der Bergstraße

8.10. Weinheim Weinmeile

15.10. Heddesheim Sachsentour Weingut Schröder

10.11. Heidelberg Offene Tür Weingut Clauer

12.11. Heidelberg Rotweinfest Weingut Clauer

19.11. Heddesheim WG Schröder: Unsere Besten

Bodensee

2.9. - 4.9. Bermatigen Weinfest

9.9. - 11.9. Meersburg Bodensee-Weinfest

10.9. Hohentengen Weinfest

15.9. Meersburg Blaue Stunde im Vineum

21.9. Meersburg Winzertreff im Vineum

3.10. Friedrichshafen Häfler Weinfest

8.10.-29.10. Lindau u.andere Genussherbst am See

19.10. Meersburg Winzertreff im Vineum

27.10. Meersburg Blaue Stunde im Vineum

GRAUBURGUNDER PREIS 2022

WIR GRATULIEREN

DEN GEWINNERN

Die Gewinner des

Grauburgunderpreises 2022.

© Gundelfinger Weinzauber

Breisgau

4.9. Münchweier Winzerhock

8.9.-11.9. Glottertal Landvogtei Weinsommer

10.9. Kippenheim Weinfest

16.9. - 18.9. Gundelfingen Gundelfinger Weinzauber

3.10. Ettenheim Kaiserbergfest

13.11. u.11.12. Freiburg Vintage Show in der Kantina

11.11.-13.11. Freiburg Genussmesse Plaza Culinara

Kaiserstuhl

2.9. und 4.9. Burkheim Burkheimer Weintage

4.9. Kiechlimgsbergen Weintage

9.9. Bötzingen Wein- und Dorffest

10.9. Oberrotweil Herbstfest Winzerkapelle

10.9. -11.9. Oberbergen Kürbisfest der WG

11.9. Leiselheim Zwiebelkuchenfest Landfrauen

16.9. - 17.9. Bischoffingen Weinfest

17.9. - 18.9. Wasenweiler Zwiebelkuchenfest

23.9. Burkheim Herbsthock

25.9. Achkarren Herbstzeit im Garten Eden

25.9. Kiechlingsbergen Zwiebelkuchenfest

30.9. - 2.10. Achkarren Achkarrer Weinwochenende

3.10. Schelingen Bergteufelhock WG Oberbergen

3.10. Ihringen Trottihock

8.10. Ihringen Barrierefreie Weinwanderung

9.10. Oberrotweil Herbsthock beim Winzerverein

8.10. - 9.10. Endingen Alemannischer Brotmarkt

15.10. Ihringen Herbstausklang – Erntedankfest

22.10. Jechtingen Herbstweinfest

30.10. Endingen Hoffest Winzerhof Linder

4.11. Achkarren Fackelweinwandrung

19.11. Endingen Wein & Gin-Event

2.12. Oberbergen Glühweinabend der WG

Ausführliche Informationen erhalten Sie unter:

www.grauburgunderpreis.de


34 KULTUR JOKER WEinLand BadEn aktuell

Weinfestkalender Herbst 2022

Markgräflerland

2.9. – 4.9. Pfaffenweiler Schneckefeschd

11.9. Tülligen Weinmarkt

11.9. Wolfenweiler Weinwanderung

16.9. Müllheim Wein in den Reben

16.9. – 19.9. Auggen Winzerfest mit Umzug

3.10. Britzingen Herbstfest + Weinwanderung

8.10. Bad Krozingen Kulinarische Weinwanderung

11.9. Britzingen Glühweinhock

Ortenau

2.9. - 5.9. Oberkirch Großes Weinfest

8.9. - 12.9. Bühl Wein- und Zwetschgenfest

10.9. Waldulm Weinfest

11.9. Durbach Durbacher Weintag

11,9. Durbach Weinpicknick WG A. Männle

16.9. Rheinau-Linx Fest der Sinne im Weber-Haus

16.9. Kappelrodeck Winzerkirwi

17.9. Bad Peterstal Spätburgunder Prämierung

17.9. - 18.9. Gengenbach Stadt- und Weinfest

23.9. - 26.9. Offenburg Bezirksweinfest Ortenau

3.10. Bühlertal Weinwanderung 22

28.10. - 30.10 Baden-Baden Genussmesse „fine“

1.11. Waldulm Glühweinhock

17.11. Bad Peterstal Top-Ten Spätburgunder

geöffnet bis 23. Oktober 2022

Tuniberg

2.9. Gottenheim Weinfest 2022

11.9. Gottenheim Rebhislitour Wein & Kräuter

15.10. Merdingen Herbstfeuer am Attilafelsen

Alle Texte Sahar F. Kratz


09. September bis 15. November

täglich ab 17 Uhr

und Sonntags u. Feiertags

ab 11 Uhr

Mitttwoch +Donnerstag

Ruhetag

18. November bis 03. Dezember

Freitag u. Samstag

Fondueabend

„Z‘licht go!“

Reservierung erforderlich



Nachhaltig KUltUR JOKER 37

Architekturprogramm international

Die Architekturtage bringen dieses Jahr das Thema Nachhaltigkeit in

die Region Oberrhein

Um über Architektur zu

sprechen und sie der breiten

Öffentlichkeit zugänglich zu

machen, organisiert das Europäische

Architekturhaus jedes

Jahr im Herbst das Festival

„Die Architekturtage | Les

Journées de l’architecture“.

Das internationale Programm

findet in rund 20 Städten in

der grenzüberschreitenden Region

des Oberrheins statt. Gut

200 zweisprachige Veranstaltungen

erwarten die jährlich

bis zu 50.000 Besucher*innen

in Frankreich, Deutschland

und der Schweiz. Thema des

diesjährigen Festivals, das vom

23. September bis 31. Oktober

stattfindet ist „architektur und

ressourcen“. Krieg, Ressourcenkrise

und damit verbunden

die steigenden Kosten stellen

auch die Frage nach einem

nachhaltigen Bauen und nachhaltiger

Architektur. Mehrere

Perspektiven und Lösungen

werden thematisiert: Sanierung,

lokales Bauen, Recycling,

Kreislaufwirtschaft,

Verwendung von biobasierten

Materialien, Zwischen- und

Übergangswohnungen, lokales

Know-how und Traditionen,

Mensch und Natur.

Vier Höhepunkte sind im

vielfältigen Programm her-

Hochhausecke Friedrichring

© Staatsarchiv Willy Pragher

Logements cathédrale, Dijon, Sophie Delhay architecte

© Bertrand Vernay

Weniger ist genug“ mit einem

Rahmenprogramm im Centre

Culturel Français statt. Zu

sehen sind Beispiele frugaler

Architektur aus Frankreich

und dem deutschsprachigen

Raum. Öffnungszeiten: Mo.–

Do. 9–17.30 Uhr; Freitag 9–14

Uhr.

Das Europäische Architekturhaus

- Oberrhein (EA) ist

ein 2005 gegründeter deutschfranzösischer

Verein, dessen

Ziel es ist, das Interesse der

breiten Öffentlichkeit für zeitgenössische

Architektur zu

wecken.

Weitere Infos: www.m-ea.eu

Vortragsreihe & Festival für Fotografie, Abenteuer & Reisen

REINHOLD

MESSNER

Über Leben / Nanga Parbat

3. & 4.11.22 | 19. 30 Uhr

Konzerthaus Freiburg

WILLI

WEITZEL

live!

Willi Weitzel live

So 27.11.22 | 11 Uhr

Paulussaal Freiburg

NORWEGEN

Reiner Harscher

So 4.12.22 | 17. 30 Uhr

Bürgerhaus Denzlingen

Weitere Vorträge, Infos & Vorverkauf:

HIMALAYA

Pascal Violo

Mo 21.11.22 | 19. 30 Uhr

Seepark Freiburg

LAUFEN.

ESSEN.

SCHLAFEN.

Christine Thürmer

So 27.11.22 | 14. 30 Uhr

Paulussaal Freiburg

TERRA

MICHAEL MARTIN

Festival 2023

Fr 3.2.23 | 20 Uhr

Konzerthaus Freiburg

INSELN

DES NORDENS

Krüger & Langenberger

Di 22.11.22 | 19. 30 Uhr

Seepark Freiburg

MAROKKO

Reiner Harscher

So 4.12.22 | 14 Uhr

Bürgerhaus Denzlingen

Stargast 2023

DR. BERTRAND

PICCARD

Festival 2023

Sa 4.2.23 | 20 Uhr

Konzerthaus Freiburg

MUNDOLOGIA.DE

vorzuheben. Zunächst der

Eröffnungsvortrag von Gilles

Perraudin am 23. September,

18.30 Uhr in Schiltigheim (La

Briqueterie). Der renommierte

Architekt setzt sich Zeit seiner

Karriere für einen bewussten

Umgang mit Ressourcen und

energiesparendes Bauen ein.

Nach seinen ersten Werken

aus Holz und Lehm setzt er

sich seit den 90er Jahren mit

Stein als Baumaterial auseinander.

Am 7. Oktober, 19 Uhr

spricht Martin Rauch in Mulhouse

(Campus Fonderie –

Université de Haute-Alsace).

Rauch ist international anerkannter

Verfechter der Lehmbautechnik

und ruft dazu

auf, in Zukunft verstärkt auf

Holz und Erde als Baumaterialien

zurückzugreifen. Die

mexikanische Architektin

Tatiana Bilbao interagiert in

ihrer Arbeit hingegen mit der

Kultur und den konstruktiven

Traditionen ihres Landes und

integriert dabei auch philosophische

Konzepte. Sie spricht

am 11. Oktober, 18.30 Uhr in

Offenburg (Oberrheinhalle).

In Freiburg findet im Rahmen

der Architekturtage vom

16. September bis 25. November

die zweisprachige Ausstellung

„Frugalité créative –

15.

29.

02. 2022


38 KUltUR JOKER nachhaltig

Keine Klimarettung ohne Bruch mit kapitalistischem

Wirtschaftssystem

Christian Zeller fordert in seinem Buch „Revolution für das Klima“ die radikale Überwindung der herrschenden

Profit- und Konkurrenzlogik zugunsten einer ökosozialistischen Alternative

Im Oktober 2018 veröffentlichte

der Weltklimarat der

Vereinten Nationen seinen

Bericht zum Intergovernmental

Panel on Climate Change

(IPCC 2018). Darin wurde

die dauerhafte Deckelung der

durchschnittlichen Erderwärmung

auf maximal 1,5 Grad

Celsius im Vergleich zum vorindustriellen

Zeitalter als ein

notwendig zu erreichendes und

realistisch erreichbares Klimaziel

beschrieben und deutliche

Vorteile gegenüber dem zuvor

genannten Ziel von maximal 2

Grad Erwärmung aufgezeigt.

Verschiedene konkrete Szenarien

zeigten allerdings, welch

immense Sofortmaßnahmen

zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes

etwa durch die Abkehr

von fossilen Brennstoffen hin

zu erneuerbaren Energien in

wesentlichen Lebensbereichen

wie industrieller Produktion,

Verkehr, Konsum etc. für

die Zielerreichung notwendig

wären. Spätestens ab diesem

Zeitpunkt entwickelte sich die

Buchladen & Erlesenes

do | 15.9. | 19:30

Mitsingkonzert Mit

CoCo und Lorenz,

„ThE BRoThERS“

So | 25.9. | 11:00

„JAGE dIE

ÄNGSTE FoRT...“

heLMut MooshaMMer,

Lesung

senika BrankoviC,

kLavier

dI | 27.9. | 19:30

SWR-BESTENlISTE

Live in der rainhof sCheune

Moderation: Carsten otte

Unsere Ladenöffnungszeiten

Di-Sa 9:30 - 18:30 Uhr

So 11:30 - 18:30 Uhr

79199 Kirchzarten-Burg

Höllentalstraße 96

Tel. 07661-9880921

www.buchladen-rainhof.de

info@buchladen-rainhof.de

weltweit in vielfältigen Formen

agierende Klimaschutzbewegung

sprunghaft und wächst

seitdem stetig. Die neuen Bewegungen

wie Fridays for Future

orientieren sich überwiegend

am 1,5 Grad-Ziel und fordern

von den jeweiligen Regierungen

die entschlossene und

schnelle Einleitung der entsprechenden

Maßnahmen, jedoch

bislang relativ erfolglos. Und

genau hier setzt Christian Zeller,

Professor für Wirtschaftsgeographie

an der Universität

Salzburg, mit seiner zentralen

These in seinem Buch an: „Die

Hauptforderung der Klimabewegung

– die Erwärmung auf

1,5 Grad Celsius zu begrenzen

– ist nur verwirklichbar, wenn

in den wichtigsten kapitalistischen

Ländern einschließlich

China radikale industrielle

Rück- und Umbauprogramme

umgesetzt werden. Das ist allerdings

unter den gegebenen

Machtverhältnissen und ohne

Bruch mit der kapitalistischen

Profit- und Konkurrenzlogik

nicht erreichbar. Die großen

Konzerne werden nicht bereit

sein, ihr mit fossilen Energieträgern

verbundenes Kapital

entwerten zu lassen.“ (S.10)

Zeller stützt sich dabei auf

wesentliche Essentials der marxistischen

politischen Ökonomie

und deren Analyse der kapitalistischen

Produktionsweise

mit ihrer endlos fortschreitenden

Akkumulationsdynamik

des Kapitals sowie des damit

verbundenen Zwangs zu permanentem

Wachstum. Der daraus

resultierende ausschließlich

profitorientierte und ungezügelte

Ressourcenverbrauch

steht in krassem Widerspruch

zu den „planetaren Grenzen

des Wachstums“ und lässt damit

keinen Platz für einen pflegenden

Erhalt der Resilienzfähigkeit

von Mensch und Natur

durch eine dementsprechende

Gestaltung des gesellschaftlichen

Stoffwechsels mit der

Natur. Im Ergebnis erleben wir

nach Zeller durch „die sich beschleunigende

Erderhitzung…

die umfassendste und ernsthafteste

Krise der Menschheit

in ihrer gesamten Geschichte.“

Enpassant werden diese Zusammenhänge

im Buch hinreichend

erklärt.

Da aber – wiederum in enger

Anlehnung an Karl Marx – jede

Auseinandersetzung über diesen

Stoffwechsel zugleich eine

Auseinandersetzung über die

Organisation der Produktion,

der Zirkulation und des Konsums

von Waren sowie des reproduktiven

Alltagslebens der

Menschen sei (S. 9), führt für

Zeller der Ausweg aus der ökologischen

Weltkrise nur über

einen radikalen ökosozialistischen

Umbauprozess unseres

globalen gesellschaftlichen Zusammenlebens.

In unmissverständlicher

Schärfe grenzt sich Zeller

gleich zu Anfang seiner Darstellung

der Grundlagen dieses

Umbauprozesses von der bisherigen

internationalen „ArbeiterInnenbewegung

und jenen

Regimes, die sich sozialistisch

nannten“ ab und wirft ihnen

klägliches Versagen gegenüber

den ökologischen Herausforderungen

vor. Insbesondere die

„stalinistisch bürokratischen

Kommandowirtschaften“ der

UdSSR, Chinas und der Länder

Osteuropas hätten in ihrer

despotischen Nachahmung der

kapitalistischen Industrialisierung

deren Raubbau an der

Natur partiell noch übertroffen.

Ausführlich werden dann zentrale

marxistische Kategorien

wie Mehrwert, Tauschwert, Gebrauchswert,

Doppelcharakter

der Ware und die überragende

Bedeutung der menschlichen

Arbeit bei der Gestaltung des

Verhältnisses von Gesellschaft

und Natur rekapituliert und

darauf aufbauend die Herausforderungen

für eine ökosozialistische

Umwälzung und deren

Zielsetzung formuliert: „Der

Ökosozialismus ist also eine

gesellschaftliche und politische

Strömung, die sich auf grundlegende

Errungenschaften des

Marxismus und der Ökologie

stützt, aber deren Irrtümer und

Degenerierungen hinter sich

lässt….Der Ökosozialismus

strebt eine Gesellschaft an, die

sich von den Zwängen der Konkurrenz

und des Profits, des

Privateigentums an Produktionsmitteln

und des Geldes sowie

des Staates…. befreit. Das

ist eine Gesellschaft, in der

abstrakte und mehrwertschaffende

Arbeit zugunsten der

konkreten und kreativen Arbeit

verschwindet…. Die Gesellschaft

ist in selbstverwalteten

Gemeinschaften organisiert

und auf demokratische Weise

durch freiwillige, gewählte und

jederzeit abwählbare Delegierte

koordiniert.“ (S. 61)

Christian Zeller belässt es

nicht bei diesem theoretischen

Entwurf einer künftigen Gesellschaft,

in der Mensch und

Natur in ausgewogenem und

nachhaltigem Austausch zu

einander stehen. Auf mehr als

150 Seiten entwickelt er konkrete

Vorschläge für ein ökosozialistisches

Programm der

gesellschaftlichen Aneignung

des gesamten Produktionsund

Reproduktionsbereichs

mit gleichen Rechten für alle

bis hin zur Abschaffung der privaten

Verfügungsgewalt über

Produktionsmittel und Investitionen.In

jeweils eigenen Kapiteln

zum ökologischen Umbau

von industrieller Produktion

und Landwirtschaft, zum Umbau

der Städte und öffentlichen

Infrastruktur, zum Umbau

und zur Verwaltung des dafür


nachhaltig KUltUR JOKER 39

notwendigen Finanzierungssystems

und dem damit einhergehenden

Ausbau entsprechender

gesellschaftlicher Strukturen

liefert er jede Menge brisanten

Diskussionsstoff. Dabei verarbeitet

er auch einschlägige Erfahrungen

der internationalen

AbeiterInnenbewegung mit direktdemokratischen

Rätestrukturen.

Auf all diese Vorschläge

im Einzelnen einzugehen würde

hier zu weit führen.

Das neue revolutionäre Subjekt,

das all diese Transformationen

ins Rollen bringen

kann, sieht Zeller in einem

möglichen Verschmelzen von

internationaler Klimabewegung,

Gewerkschaften, feministischer

und anderer sozialer

Bewegungen. Er weist damit

weit über die orthodox-marxi-

stische Beschränkung des Subjektbegriffs

auf das klassische

Industrieproletariat hinaus

und definiert eine erweiterte

Klasse der Lohnabhängigen.

Er verkennt dabei nicht, dass

sich insbesondere die Gewerkschaften

derzeit zu einem eher

systemstabilisierenden Faktor

entwickelt haben.

Ob und wie schnell sich eine

solche emanzipatorische Befreiungsbewegung

im internationalen

Maßstab bewusst formiert,

entscheidet das Rennen

gegen die Zeit.

Zellers Buch ist die wohl bislang

fundierteste und gleichzeitig

konkreteste Analyse der aktuellen

Weltlage im Angesicht

der drohenden ökologischen

Katastrophe aus marxistischer

Sicht auf wissenschaftlichem

Niveau, die gleichwohl mit

vielen dogmatischen Fehlern

der Vergangenheit bricht. Die

durchgängig stringente Argumentation

ist stets faktenreich

unterfüttert und zielt direkt

auf die Formierung eines umfassenden

Widerstands gegen

die destruktive Logik des kapitalistischen

Wirtschafts- und

Gesellschaftssystems.Niemals

jedoch schimmert auch nur

der Anflug eines Alleinvertretungsanspruchs

auf Wahrheit

oder einer „richtigen Linie“

durch, die man zur Genüge von

dogmatisch-revolutionären Publikationen

kennt. Zeller versteht

stattdessen die von ihm

skizzierte ökosozialistische

Alternative als „Vorschlag zur

Debatte“. Darum eignet sich

sein Buch in hohem Maße auch

als Basis zur Selbstverständigung

für alle in sozialen Bewegungen

organisierten aktiven

Menschen.

„Revolution­für­das­Klima“,­

Christian­Zeller,­oekomverlag­

München,­ISBN­978-3-96238-

188-2­

Erich­Krieger

Christian Zeller

© Foto Kain

Gegen Krieg und Militärspektakel

Antikriegstag 2022 im Markgräflerland

Am 1. September vor 83 Jahren

griff Nazi-Deutschland das

Nachbarland Polen an und begann

damit den Zweiten Weltkrieg,

der mehr als 60 Millionen

Menschen das Leben kostete.

Der Antikriegstag am 1.

September ist ein zentraler Tag

der Erinnerung und des Mahnens:

Kriege kommen nicht

über uns – sie werden gemacht.

Gewalt geht von Menschen

aus – und trifft Menschen. Sie

werden getötet, verwundet und

vertrieben. Ihr Leben wird bis

in die Grundfesten erschüttert

– während andere aus Kriegen

Profite schlagen und ihre

Machtinteressen durchsetzen.

Daran erinnern die Gewerkschafts-

und die Friedensbewegung

nicht nur am Antikriegstag:

Es soll kein Krieg von

deutschem Boden ausgehen –

und auch nicht von anderswo.

83 Jahre nach Beginn des

grauenhaften Vernichtungskrieges

gibt es Gründe genug,

dieses Bekenntnis zu erneuern

und laut und vernehmlich

NEIN zu sagen zu Krieg,

Kriegseinsätzen, Kriegsvorbereitung

und Kriegsverharmlosung.

„Für den Frieden! – Gegen

einen neuen Rüstungswettlauf!

– Die Waffen müssen

endlich schweigen“, so ist

die Erklärung des deutschen

Gewerkschaftsbundes zum

Antikriegstag am 1. September

2022 überschrieben. Und

weiter heißt es: „Nie wieder

Krieg!“ – das ist und bleibt die

Grundüberzeugung des DGB

und seiner Mitgliedsgewerkschaften.

Jeder Krieg ist ein

Angriff auf die Menschheit

und die Menschlichkeit. Aus

dieser Überzeugung unterstützen

wir die Friedensbewegung

mit unserer gewerkschaftlichen

Kraft. ... Der Ukraine-

Krieg darf uns nicht zu dem

Irrglauben verleiten, Frieden

ließe sich mit Waffen schaffen.“

Nur wenig später, am 17.

September sollen entgegen

diesen Forderungen Soldaten

der Deutsch-Französischen

Brigade durch Müllheim marschieren.

Der Auftakt des

Militärspektakels erfolgt um

9.30 Uhr auf dem Markgräfler

Platz in Müllheim, anschließend

gibt es eine Militärparade

zur Robert-Schuman-Kaserne,

in der dann ein Tag der offenen

Tür stattfindet. Anlass ist

die Stationierung dieses militärischen

Großverbandes in

Müllheim vor 30 Jahren, dessen

Soldat*innen zur weltweiten

Kriegsführung ausgebildet

und ausgerüstet sind. Und inzwischen

auch von dieser Ausbildung

Gebrauch machen und

weltweit Kriege führen.

Der Friedensrat Markgräflerland

protestiert gegen dieses

Militärspektakel und wird in

der Zeit von 9 bis 19 Uhr vor

den Toren der Kaserne anwesend

sein, um gegen dieses

Werben fürs Sterben zu protestieren

und sich für zivile

Konfliktlösungen einzusetzen.

„Heute seien nicht archaische

Kriegsvorbereitungen nötig,

sondern intelligente Friedenslösungen“,

betont der Friedensrat.

In dem Flyer an die Besuchenden

heißt es weiter: „Für

keinen Konflikt dieser Erde

gibt es eine Lösung mit Mitteln

der Gewalt. Einen gerechten

Krieg gibt es nicht – nur einen

gerechten Frieden. Widersetzen

Sie sich der kriegerischen

Logik in der gegenwärtigen

Politik, die immer noch behauptet,

wenn du den Frieden

willst, bereite den Krieg vor.

Das war immer eine gefährliche,

unsinnige Lehre. Es gibt

eine Alternative. Sie lautet:

Wenn du den Frieden willst,

bereite den Frieden vor.“

Gegen dieses Militärspektakel

protestiert der Friedensrat

Markgräflerland, denn: Öffentliche

Militäraufmärsche

sind psychologische Kriegsvorbereitung.

Sie dienen dazu,

die Bürgerinnen und Bürger

an das Militär im öffentlichen

Raum zu gewöhnen. Schon

Kurt Tucholsky betonte,

dass „Jubel über militärische

Schauspiele Reklame für den

nächsten Krieg ist.“

30 Jahre Deutsch-Französische-Brigade

in Müllheim

sind für den Friedensrat Markgräflerland

kein Grund zum

Feiern. Nach Ende des 2. Weltkrieges

hieß es: Nie wieder

Krieg! Statt dessen wird heute

von den Oberen in Deutschland

die Bundeswehr in Kriege

in aller Welt geschickt. Die

Deutsch-Französische-Brigade

ist die Speerspitze der militärischen

Kräfte von NATO und

EU, gegenwärtig sind Soldaten

der Brigade unter anderem in

Rumänien stationiert.

Die Brigade ist und kann

nicht Symbol deutsch französischer

Freundschaft sein.

Waffenbrüderschaft bedeutet

nicht Völkerfreundschaft.

Kriege werden nicht weniger

verwerflich, wenn sie gemeinsam

von Soldat*innen zweier

ehemals verfeindeter Nationen

geführt werden. Sie ist Instrument

des Völkermords und

nicht der Völkerfreundschaft.

Die Standorte der Brigade

sollen in den kommenden Jahren

nochmals mit Millionen

Euro Steuergeldern ausgebaut

werden; allein für den Standort

Müllheim sind dafür 30

Mill. € vorgesehen. Der Friedensrat

Markgräflerland wendet

sich gegen die weltweiten

Bundeswehreinsätze und gegen

den deswegen steigenden

Rüstungs etat. Was wir brauchen

sind mehr Lehrer und

Krankenschwestern; nicht aber

mehr Soldaten!

Friedensrat

Markgräflerland­

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40 KULTUR JOKER nachhaLTig

Wir feiern bis Ihr abschaltet

Großes Abschaltfest am 3. September 2022

„Meine sehr geehrten Damen

und Herren, nach über 25 Jahren

Arbeit am Atomausstieg, freuen

wir uns Ihnen mitteilen zu können,

dass wir nun, am 3. September

2022, endlich das große

Abschaltfest feiern dürfen.“ Die

Nachrichtensprecherin der EWS

Schönau wurde über 15.000 Mal

angeschaut. Offenbar eine Provokation

für die kleine, umtriebige

Pro-Atom-Gemeinde.

Das große Abschaltfest steigt

am 3. September, wenn die längste

Anti-Atom-Demo der Welt,

die Anti-Atom-Radtour, nach

über 2400 Kilometern, auf ihren

letzten Etappen via Fessenheim

und Wyhl nach Freiburg

einrollt. Sie radeln an den neuralgischen

Punkten des ausklingenden

Atomzeitalters vorbei,

treffen Verbündete, knüpfen

Kontakte und solidarisieren sich

im Rheinland mit Braunkohle-

Gegner:innen. Sie nehmen auf

jeder Etappe Wegbegleiter:innen

mit. Man genießt gemeinsam

das rollende Frischluft-Event

und das Kulturprogramm an

den Zwischenstopps. Musik,

Theater, Lesung, Infotainment

– Watt für den Kopf und Watt

fürs Herz. Es gab Etappen, da

waren die Aktivist:innen „zu

Tränen gerührt“und konnten

kaum glauben, was ihre Verbündeten

„alles auf die Beine

gestellt haben.“

Abschaltfest in Freiburg

Inzwischen biegt die Antiatom-Radtour

auf die Zielgerade

ein und steuert auf Freiburg

zu. Die Aktiven sind schwer

gespannt, wie der Empfang am

Samstagmittag auf dem Platz

der alten Synagoge wird. Ab

14 Uhr steigt dort ein familienfreundliches

Antiatom-Fest,

mit Musik, Kultur, Getränken

und Snacks.

Für den Abend ist ab 18 Uhr

in der Fabrik an der Habsburgerstraße

ein großes Abschaltfest

geplant. Für Organisator Martin

Wiedemann, Eventmanager

der EWS Schönau, der bis 2021

selbst zum Kulturteam des Vorderhauses

gehörte, ist dies ein

Etappensieg, der die Feier-Laune

des Atomkraftgegners weckt.

Das gesamte Gelände der Fabrik

wird bespielt: Live-Musik im

Freien und im Saal, Disco, Kino,

Infomarkt und Gaumenfreuden.

Das Fest ist auch eine Würdigung

der aktiven Bürgerinnen

und Bürger der Region, durch

deren Einsatz die unmittelbare

Gefahr des AKW Fessenheim

ausgeschaltet wurde. Auch das

gilt es zu feiern, jetzt, da die

Brennstäbe aus den unsicheren

Zwischenlagern direkt an der

Grenze entfernt wurden. Die

dramatischen Zustände im französischen

Atomkraftwerks park

machen einmal mehr deutlich,

wie wichtig es ist, den Ausstieg

aus der Hochrisiko-Technologie

zu forcieren.

Die Anti-Atom-Radtour war

seit langem geplant

Da hat ganz offenbar jemand

den richtigen Riecher gehabt, als

die Radtour letzten Winter von

ausgestrahlt.de geplant wurde.

Mittlerweile hat das Trommelfeuer

der Atomlobby in Politik

und Medien eine derartige Wirkung

entfaltet, dass unbedarfte

Zeitgenoss:innen bereit sind,

all die Risiken auszublenden,

mit denen die 3 Rest-AKW betrieben

werden, die bekannten

und die unbekannten. Mit

Blick auf das Abschaltdatum

wurden die nuklearen Oldtimer

auf Verschleiß gefahren.

Nachrüstungen und eigentlich

zwingend vorgeschriebene,

periodische Sicherheits-Überprüfungen

wurden seit 2009

unterlassen. Die Tatsache, dass

in den gleichaltrigen französischen

AKW gefährliche Mängel

entdeckt wurden, weil man

nachgeschaut hat, wird nicht als

Warnung begriffen. Auch nicht,

dass die Altmeiler deshalb reihenweise

in die Knie gehen.

Und erst recht nicht, dass die

französische Strom-Misere den

deutschen Kraftwerksbetreibern

über den europäischen Stromhandel

gigantische Windfall-

Profite beschert, was wiederum

die Dollarzeichen in den Augen

potenzieller Nutznießer:innen

- vom Betreiber bis zu

Hüter:innen der Steuersäckel -

gierig funkeln lässt.

2009, im Jahr der letzten periodischen

Sicherheits-Überprüfung,

feierte „die Propagandazentrale

der Atomkonzerne“,

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“Nai hämmer g’sait“ die Anti-Atom-Radtour kommt nach Freiburg

wie Sigmar Gabriel die Lobbyvereinigung

‚Kerntechnik

Deutschland e.V.‘ (vormals:

‚Deutsches Atomforum‘) nannte,

ihren 50-ten Geburtstag. Seit

Anbeginn, so der damalige Umweltminister

in seiner Laudatio,

wurde „kein Propagandatrick

und erst recht keine Kosten

gescheut, den Deutschen die

Atomkraft schmackhaft zu machen“.

Was damals galt, ist heute

aktueller denn je, sie „steht wie

kaum eine andere Institution

für das bewusste Verschweigen,

Verdrängen und Verharmlosen

der Gefahren, die mit der

kommerziellen Nutzung der

Atomenergie verbunden sind“.

Was wurde den Menschen alles

erzählt! 30 AKW auf Helgoland,

damit die Demonstranten wegbleiben.

600 AKW in Deutschland,

laut offiziellen Plänen.

Der Strom würde so billig, dass

man damit Garagen-Auffahrten

im Winter beheizen könnte und

Stromzähler abgeschafft werden

könnten: „Toocheaptometer“.

Das „Ohne Atomkraft gehen

die Lichter aus“–Märchen wurde

und wird x-fach, in allerlei

Variationen neu aufgekocht.

Natürlich hat es in der aktuellen

Pro-Atom-Kampagne wieder

Hochkonjunktur. Dabei gehen

in Frankreich alle Jahre wieder

die Lichter aus, gerade wegen

der Atomkraft-Monokultur

ohne Backup.

Tolldreiste Narrative – damals

wie heute

Auch um den Atommüll

ranken sich die tollsten Erzählungen.

Er könnte auf dem

Mond geschossen werden oder

es genüge ihn in einem Loch

Das WIR

schafft

Energie

„von drei Metern Tiefe [zu] vergraben,

um ihn vollkommen unschädlich

zu machen“. Für jeden

Blödsinn fand und findet sich ein

Mietmaul. Kein Wunder also,

dass Laufzeitverlängerungs-

Fantasien oder gar feuchte Träume

von „Atommüll-fressenden“

Wunderreaktoren nicht nur von

Politiker:innen auf Wählerfang

am rechten Rand vorgetragen

werden, sondern auch von

„Expert:innen“ mit Universitäts-Titeln.

Kaum besser als die

Spinnereien der Propaganda-

Schmieden sahen die Lösungen

in der Praxis aus: Atommüll

wurde ins Meer gekippt, hin und

her verschoben, mit krimineller

Energie anderem Müll untergejubelt

oder achselzuckend in

Zwischenlagern geparkt. Weil

die Branche 60 Jahre später

immer noch ohne Entsorgungsnachweis

dasteht, wird das Problem

‚kommunikativ‘ aus dem

Weg geräumt. Die Lüge vom

„Atommüll-fressenden“, „neuen“

Reaktortyp wird so lange

penetriert, bis Menschen sie

glauben. Einzig die Physik spielt

nicht mit. Es gibt keine Atomkraft

ohne Atommüll. Auch keine

Konzepte. Kein einziges.

In den frühen 1970-ern konnten

AKW-Betreiber noch frech

behaupten: „ein GAU beeinträchtigt

nicht die Umgebung,

da die Anlage in jeder Beziehung

dafür ausgelegt“ sei. Heute

blenden Atomapologeten all die

Menschenrechtsverletzungen

und die Riesensauereien beim

Uran-Abbau, der chemischen

Aufbereitung, dem Nukleartourismus

aus, kurzum: die Schneise

der Verwüstung entlang der

gesamten Prozesskette. Sie

rechnen die Folgen von Tschernobyl

und Fukushima klein um

die Atomkraft statistisch aufzuhübschen.

Nun droht der internationalen

Branche allerdings der

kommunikative Super-GAU:

Ab dem 31.12.2022 wird es ein

Industrieland geben, das ohne

Atomstrom auskommt. Trotz

der Lügenmärchen von damals,

„Sonne Wind und Wasser werden

auch langfristig nicht mehr

als vier Prozent“ des deutschen

Foto: augestrahlt.de

Strombedarfs decken, wird hier

gezeigt, dass die Energiewende

funktioniert. Ein Alptraum für

die international gut vernetzte

Atomgemeinde, der mit allen

Mitteln verhindert werden soll.

Auch wenn es aussieht wie

ein Zufall, dass seit 2019 zunächst

wohl dosiert, dann immer

öfter und zuletzt in einem

Dauerfeuerwerk in Presse und

Talkshows scheinbar unabhängigen

Atomfürsprechern eine

Bühne geboten wird, es ist keiner.

Szenekenner:innen haben

die Drehbücher der PR-Firmen

gelesen, mit denen die Laufzeitverlängerung

2010 organisiert

wurde. Die Strategiepapiere*

der Atomlobby sind im Internet

auffindbar. Die Vorgehensweisen

sind heute wie damals nahezu

deckungsgleich. Es fehlt

nur noch der Whistleblower, der

heute die Strategiepapiere an die

Öffentlichkeit bringt.

Weil der Schwindel damals

aufflog und weil der schlafende

Riese, die Anti-Atom-Bewegung,

nach Fukushima wieder

hellwach auf der Straße stand,

mussten Politik und Lobby zurückrudern.

Die Laufzeitverlängerung

wurde einkassiert.

Diesmal darf es gar nicht so

weit kommen, eine Laufzeitverlängerung

über den 31.12.2022

hinaus ist keine Option. Sie

wäre nur mit gewaltigen Kosten

für die Steuerzahler:innen, mit

Koalitions-Stresstest und maximal

verbogenem Rückgrat der

Regierungsmitglieder zu erreichen.

Der Atomausstieg wird

also gefeiert, jetzt erst recht.

Zum Stilllegen ist es immer

zu früh aber nur ein Mal zu

spät

Auch die drei Restmeiler in

Deutschland haben Alterungs-

Probleme, Korrosions-Stress

und einen Wartungsrückstau,

selbst wenn die Schlagzeilen

aus Frankreich das überdecken.

Die drei Blöcke haben technisch

und wirtschaftlich das Ende

ihrer Betriebszeit erreicht. Da

hilft es auch nicht, dass insbesondere

bayrische Energiewende-Verhinderer

mit lautstarken

Laufzeitverlängerungs-Rufen


nachhaltig KUltUR JOKER 41

Solidarisch speisen

Das zuka solicafé bietet eine sozial-ökologische Gastronomie

vom eigenen Versagen ablenken

und sich aus Umfrage-Tiefs

befreien wollen, indem sie den

Menschen das Gefühl geben,

niemand müsse Veränderungen

erleben und alles könne ständig

weiterlaufen wie es – gefühlt –

immer war. Mit der Strategie,

das Atomthema von Inhalten

abzukoppeln nur um das eigene

Profil zu schärfen, ist einst Ministerpräsident

Stefan Mappus

heftig auf die Nase gefallen, als

eine Laufzeitverlängerung in

Fukushima schmerzlich zeigte:

Zum Stilllegen ist es immer zu

früh aber nur ein Mal zu spät.

Sollte tatsächlich die Kampagne

für das Wiederanfahren

eines oder aller drei deutschen

Altmeiler Erfolg haben, dann

muss sich der schlafende Riese,

die Antiatom-Bewegung,

noch einmal aufrappeln. Und

zwar mit der Unterstützung der

Klimabewegung, der Verkehrswende-Bewegung

und allen, die

für ein Ausstiegsdatum einer

umwelt-und klimaschädlichen

Technologie kämpfen. Denn wer

das Datum des Atomausstiegs

verschiebt, öffnet damit sämtlichen

Lobbyisten, die bereits

festgelegte Ausstiegsdaten für

andere schmutzige Technologien

wieder rückabwickeln wollen,

alle Türen sperrangelweit.

Dann werden alle gebraucht und

sollten sich von ihrer stärksten,

druckvollsten, kreativsten und

solidarischsten Seite zeigen.

Eva Stegen

*Hintergrund und Links zu

den PR-Dokumenten unter https://www.freitag.de/autoren/

evastegen/alte-atom-dinosbaggern-junge-klima-aktive-an

https://www.ews-schoenau.de/

ews/veranstaltungen-und-termine/das-grosse-abschaltfest/

Organisiert vom Verein „zusammen

leben e.V.“ kommt

mit dem zuka solicafé ein

inklusiver Begegnungsort mit

nachhaltiger Gastronomie ins

Haus der Jugend. Von Dienstag

bis Freitag, 12–14 Uhr gibt

es einen sozial-ökologischen

Mittagstisch mit einem solidarischen

Preissystem. Das Essen

ist immer vegetarisch, oft vegan.

Weiterhin besteht das „Caffè

sospeso“-Prinzip: Gäste können

ein Essen oder einen Kaffee zum

Selbstkostenpreis für eine andere

Person bezahlen. Essen oder

Kaffee stehen dann als Gutschein

für Menschen ohne Mittel

zur Verfügung.

Donnerstag und Freitag, 18–

20 Uhr stehen im Zeichen der

Aperitivo Time. Es gibt Snacks

und Getränke von lokalen

Erzeuger*innen. Ein besonderes

Event ist der Genießer*innen-

Brunch. Einmal im Monat

sonntags, 10–14 Uhr kommen

Herzhaftes und Salziges auf die

Teller, erneut serviert von lokalen

Erzeuger*innen – und aus

dem Gemeinschaftsgarten „zusammen

gärtnern“ am Fuße des

Schönbergs. Für Kinder steht

dabei ein besonderes Programm

bereit, das vom Jugendbildungswerk

organisiert wird.

Das „zuka“ wird durch ein

großes ehrenamtliches Thekenteam

unterstützt. Nur weil sich

viele Menschen ehrenamtlich

engagieren, ist dieses solidarische

Preissystem möglich. Der

Verein „zusammen leben e.V.“

bietet neben dem Mittagstisch

vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten

und offene Bildungsangebote

rund um zukunftsfähige

Ernährung an und veranstaltet

diverse, partizipative Kulturangebote

wie „Cine Arab“, Erzählcafés,

Ausstellungen oder

Konzerte im „zuka“.

Reservierung für den

Genießer*innen-Bruch mit Kinderprogramm:

zuka@zlev.de

Anmeldung für das Ehrenamt:

ehrenamt-zuka@zlev.de

Öffungszeiten: Di. / Mi. 11–17

Uhr, Do / Fr 11–20 Uhr.

Das zuka solicafé ist ein inklusiver Begegnungsort mit nahhaltiger

Gastronomie im Haus der Jugend in Freiburg

Foto: Marc Doradzillo


42 KULTUR JOKER INTERVIEW

Publikum den Weg nicht mitgeht?

de Ridder: Die Blockbuster

werden schon noch kommen,

aber in der ersten Saison möchte

ich ohne kommerziellen Zwänge

programmieren. Wir hätten kein

vielgestaltigeres, aufregenderes

Programm wählen können.

Dafür werde ich auch beim Publikum

werben. Außerdem sind

mit den Wiederaufnahmen der

großartigen „Madame Butterfly“,

der erst wenig gespielten

„Macbeth“-Produktion und von

„Le Nozze di Figaro“ einige sehr

bekannte Opern im Programm.

Alban Bergs Oper „Wozzek“,

meine erste Premiere am 26. November

2022, ist ein echter Herzenswunsch

von mir.

Kultur Joker: Haben Sie die

Oper schon dirigiert?

de Ridder: Die sinfonischen

Fragmente habe ich schon dirigiert,

die Oper noch nicht. Aber

ich habe mich mit diesem fantastischen

Werk schon intensiv

in meiner Studienzeit auseinandergesetzt.

Der Stoff ist vielen

bekannt – da kann man sich ganz

auf die Musik einlassen. Wie Alban

Berg das Originalstück von

Georg Büchner mit Formenstrenge

und höchster Expressivitätzum

Klingen bringt, das beeindruckt

mich immer wieder neu. Auch

bei Nico Muhlys „Marnie“, das

wir am 14. Januar 2023 als deutsche

Erstaufführung präsentieren,

ist die Handlung durch die legendäre

Hitchcock-Verfilmung von

1964 vielen vertraut. Nico Muhly,

den ich persönlich gut kenne, ist

sozusagen ein Enkel von Philipp

Glass und Steve Reich. In seinem

Postminimalismus hat Muhlyeine

eigene, erkennbare Sprache entwickelt.

Für mich steht er genau

zwischen John Adams und Benjamin

Britten. Seine Musiksprache

ist zugänglich und theatralisch

zugleich. Wozzeck und Marnie

lassen in ihrem eigenen Kopf

Welten entstehen und leben ihre

Psychosen aus. Das gilt auch für

Odysseus, dem ich mich in meiner

dritten Premiere widme.

Kultur Joker: Das wird Claudio

Monteverdis 1640 uraufgeführte

Oper „Il ritornod’Ulisse in Patria“

am 8. Juli 2023 sein. Werden

Sie das mit dem Philharmonischen

Orchester spielen?

de Ridder: Wir werden sicherlich

einige Originalinstrumente

dabeihaben – ich selbst habe

Barockvioline studiert – aber ich

finde es wichtig, dass man auch

mit einem modernen Sinfonieorchester

auf eine aufregende

Art und Weisealte Musik spielen

kann. Die Geschichte, die in dieser

Oper nach der „Odysee“ von

Homer erzählt wird, ist mit den

Themen Vertreibung, Fluchtund

Verlust der Heimat heute sehr

aktuell.

Kultur Joker: Was ist für Sie

gutes Musiktheater?

de Ridder: Wenn man versteht,

warum man in der Oper singt

anstatt zu sprechen. Gutes Musiktheater

fügt einer Geschichte

immer eine weitere Ebene hinzu

und hilft zu einem emotionalen

oder auch intellektuellen Zugang.

Kultur Joker: Sie haben vor

acht Jahren ein Künstlerkollektiv

namens „Stargaze“ (in die

Sterne schauen) gegründet, das

demokratisch organisiert ist und

meistens nicht nach Noten spielt,

sondern improvisiert. Nehmen

Sie davon etwas mit in die Arbeit

mit dem Philharmonischen Orchester

Freiburg?

de Ridder: Wir beschäftigen uns

in diesem Kollektiv mit ganz unterschiedlichen

Arten von Musik

und komponieren auch selbst

Musikstücke zu bestimmten Projekten.

Wir treffen auch mal auf

eine Rockband und kombinieren

unsere zeitgenössischen Stücke

mit jenen der Band. Das war

für mich die Blaupause für den

„Freiburg.Phil.Club“, den wir in

der kommenden Saison mit vier

Konzerten einführen. Beim ersten

Konzert laden wir die Hamburger

Band 1000 Robotains Kleine

Haus ein. Das Philharmonische

Orchester wird zur Vorband. Gemeinsam

spielen wir eine 20-minütige

Version von „Autobahn“,

dem großen 70er-Jahre-Hit der

Band Kraftwerk. Danach stellt

1000 Robota ein Tag nach dem

Erscheinen ihr neues Album vor.

Ich moderiere diese Konzerte, die

auch im Jazzhaus und im Slow

Club stattfinden.

Kultur Joker: Das Konzertprogramm

steht unter dem Motto

Creation/Extinction, also Schöpfung

und Auslöschung. Was bedeutet

das gegensätzliche Motto?

de Ridder: Es hat verschiedene

Bedeutungen. Insgesamt geht es

mir um die gesellschaftliche Relevanz

von Kultur, die ja auch in

der Coronapandemie sehr diskutiert

wurde. Auf die Programmidee

bin ich durch den Wunsch

des Philharmonischen Orchesters

gekommen, auch wieder einmal

klassische Oratorien zu spielen.

Mit der Ouvertüre zu „Die

Schöpfung“ von Joseph Haydn

beginnen wir die Konzertsaison,

mit dem vollständigen Oratorium

beenden wir sie. Dabei kombinieren

wir das Werk mit Liza Lims

Komposition „Extinctionevents

and dawnchorus“, die sich mit

der zerstörerischen Ansammlung

von Plastikmüll in den Meeren

auseinandersetzt.

Kultur Joker: Zu diesem Konzert

gibt es laut Saisonvorschau

noch einen Kommentar des Philosophen

Markus Gabriel.

de Ridder: Wir bringen die Werkeinführung

mitten ins Konzert.

Beethoven war ein Kind der

Kantschen Aufklärung, Markus

Gabriel ist ein Vertreter der neuen

Aufklärung. Sein jüngstes Buch

heißt „Moralischer Fortschritt

in dunklen Zeiten“. Beim neuen

Konzertformat der Podcastkonzertekönnen

wir noch weitergehen.

Wir stellen mit dem Orchester

Teile der Musik vor, sprechen

über Wirkung und Zusammenhänge,

auch mit dem Publikum.

Kultur Joker: Nachdenken über

Musik?

de Ridder: Ja, aber nicht pädagogisch

verstanden. Durch

gewisse Gedanken oder philosophische

Ideen ändert sich das

Hören – das finde ich spannend.

Mir geht es immer um die Musik,

nicht um politische Forderungen.

Kultur Joker: Aber wenn sie jetzt

ein Stück spielen, das sich speziell

mit der Verschmutzung der

Meere auseinandersetzt, dann

steckt doch auch eine politische

Dimension dahinter. Und auch

eine Aufforderung an die Zuhörer,

über das Thema nachzudenken

und sich dafür zu sensibilisieren.

de Ridder: Sensibilisierung ist

genau das richtige Wort. Darum

geht es mir. Ich lasse in den

Konzerten Kontraste aufeinanderprallen.

Bei Haydn wird die

Schönheit der Natur gepriesen,

bei Lim von deren Zerstörung

berichtet. Die Musik von Liza

Lim ist trotzdem schön, aber sie

erzählt von der Zerbrechlichkeit

der Natur. Im ersten Sinfoniekonzert

am 15. November 2022 trifft

Igor Strawinskys Tanz der Erde

„Le Sacre du Printemps“ auf das

fragile, magmaartige Werk „Catamorphosis“

der Isländerin Anna

Thorvaldsdottir. Richard Strauss‘

Alpensinfonie wird beim 4. Sinfoniekonzert

am 14. Februar

2023 mit Judith Weirs „Natural

History“ für Sopran und Orchester

kombiniert, das sich mit

fernöstlicher Naturphilosophie

auseinandersetzt.

Kultur Joker: Am 18. September

2022 gibt es ein Willkommenskonzert,

das Sie dirigieren werden.

Was erwartet das Publikum

da?

de Ridder: Das möchte ich noch

nicht verraten, aber es sind alles

Foto: Marco Borggreve

Werke, die mit mir und meinem

musikalischen Leben zu tun haben.

Maurice Ravels Bolero ist

bei diesem von mir moderierten

Konzert dabei. Und ein Werk

wird das Saisonthema creation/extinction

durch eine junge

Komponistin thematisieren.Dabei

wird auch eine europäische

Erstaufführung zu hören sein.

Kultur Joker: Worauf freuen Sie

sich am meisten?

de Ridder: Auf das fantastische

Solistenensemble und die Arbeit

mit dem Philharmonischen Orchester.

Mit Menschen gemeinsam

etwas auf die Beine stellen,

was andere Menschen bewegt –

das ist meine größte Freude.

Kultur Joker: Und wovor haben

Sie den größten Respekt?

de Ridder: Vor der Routine.

Ich möchte die notwendige administrative

Arbeit in eine gute

Balance bringen mit der künstlerischen

– das wird nicht einfach

sein. Vor dieser Aufgabe habe ich

den größten Respekt.

Kultur Joker: Was wünschen Sie

sich für Ihre erste Spielzeit?

de Ridder: Dass ich möglichst

schnell mit dem Publikum in

Kontakt komme und spüre, was

die Menschen in Freiburg bewegt.

Und ich wünsche mir natürlich,

dass zumindest ein paar unserer

neuen Angebote und Ideen angenommen

werden.

Kultur Joker: Herr de Ridder, wir

bedanken uns für das Gespräch

und wünschen Ihnen einen guten

Start in Freiburg.

Willkommenskonzert des Philharmonischen

Orchesters Freiburg

unter André de Ridder am

18. September 2022 um 18 Uhr

im Theater Freiburg, Großes

Haus.


NACHHALTIG KULTUR JOKER 43

Ein Ort der kulturellen Begegnung im Herzen des Stühlingers

Im Gespräch: Maren Moormann und Michael Labres, Kulturschaffende, Schwere(s) Los! e.V.

Ruhig gelegen in einer kleinen

Seitenstraße im Freiburger

Stadtteil Stühlinger

befindet sich der Schwere(s)

Los! e.V., der sich selbst als

„Plattform der Inklusion“

versteht. Ihre Projekte, darunter

„LebensKünstler“

und „InterKultur“, zeichnen

sich durch niederschwellige,

interkulturelle und inklusive

Konzepte aus. Seit geraumer

Zeit arbeitet der Verein an

der Umsetzung eines neuen

Projekts: Der KulturKiosk

auf dem Stühlinger Kirchplatz

soll ein Ort der Begegnung

werden, unabhängig

finanzieller, ethnischer oder

sozialer Hintergründe. Elisabeth

Jockers sprach mit

Maren Moormann und Michael

Labres über Vereinsarbeit,

kulturelle Teilhabe und

Handlungsnot auf dem Stühlinger

Kirchplatz.

Kultur Joker: Der Schwere(s)

Los! e.V. besteht seit 2011 als

gemeinnütziger Verein. Welchen

Grundgedanken verfolgt

der Verein?

Moormann: Unser Stichwort

ist „kulturelle Teilhabe“

– für Menschen, die sonst wenig

Möglichkeit dazu haben.

Das bieten wir in Form von

Theater, Tanz, Malerei oder

auch unserem Café. Wir sind

aber keine Sozialarbeitenden,

sondern Kulturschaffende, die

einen Raum bieten, in dem jeder

einfach er selbst sein kann

– keine Normen oder Anforderungen

erfüllen zu müssen, ist

ungemein entspannend.

Labres: Wir schaffen einen

Ort, an dem sich Menschen

kreativ erfahren können – unabhängig

von finanziellen Ressourcen

und ohne vordergründiges

Konsumieren der Kultur.

Kultur Joker: Welche Rolle

spielen künstlerische Angebote

für ein gesundes Gesellschaftsklima?

Moormann: Das halte ich

für sehr zentral, denn es erlaubt

Menschen, sich anders

zu erleben – unabhängig von

dem funktionalen Bereich „Ich

muss arbeiten, Geld verdienen

und funktionieren“. Wer bin

ich denn darüber hinaus? Wie

möchte ich in die Gesellschaft

hineinwirken? Das bleibt auf

der Strecke. Insbesondere bei

Menschen, die ihren Alltag gerade

so gemeistert bekommen.

Das können gesunde Menschen

mit guten und hohen Einkommen,

die sich hier und da einen

Kurs dazubuchen, oft nicht

nachvollziehen.

Labres: Sich kreativ auszuleben,

ist ein Bedürfnis des

Menschen. Dass uns das genommen,

kommerzialisiert

und professionalisiert wird,

führt dazu, dass Gruppen

ausgeschlossen werden und

mehr Leistungsdruck entsteht.

Ich glaube, dass unsere Welt

heute so aussieht, weil uns

genau diese Möglichkeit früh

genommen wird. Kunst ist etwas

ungemein Soziales – erst

wenn ich mich selbst wahrnehme

und respektiere, kann

ich auch anderen Menschen

mit Respekt begegnen. Das hat

Corona gezeigt: Orte, in denen

es um den Menschen und nicht

den Profit geht, z.B. in Pflegeeinrichtungen

oder kulturellen

Stätten, bleiben auf der Strecke.

Kultur Joker: Seit 2018 arbeitet

ihr mit Geflüchteten auf

dem Stühlinger Kirchplatz.

Wie nehmt ihr die Situation vor

Ort wahr?

Labres: Wir haben auf

Bitte der Sozialarbeitenden

unsere Arbeit auf dem Stühlinger

Kirchplatz begonnen.

An diesem Platz zeigt sich

ein grundsätzliches Problem

unserer Gesellschaft: Da, wo

ein Ort vernachlässigt wird

und die Menschen sich selbst

überlassen werden, entstehen

Gruppen, Vorurteile und Probleme.

2020 habe ich vor Ort

Fragebögen an Familien, Studierende

und Geflüchtete verteilt,

um die Stimmung einzufangen.

Viele freuen sich über

die Vielfalt, vermissen aber

einen Ort der Begegnung, der

zum Austausch einlädt.

Moormann: Der Platz verfällt

immer mehr, auch durch

die Architektur. In der Mitte

ist diese riesige leere Fläche,

die nicht besonders einladend

ist und dazu führt, dass sich

kleine Gruppen am Rand ansiedeln.

Kultur Joker: Einen Ort der

Begegnung wollt ihr nun mit

dem KulturKiosk schaffen.

Was ist die Idee dahinter?

Moormann: Die Idee ist ein

Der Verein baut durch kulturelle Projekte interkulturelle Brücken

Ort der kulturellen Begegnung.

Es soll eine Kulturbühne geben,

auf der sich Kulturschaffende

aus der Stadt präsentieren

können. Wo die Kultur

zu den Menschen kommt und

nicht hinter verschlossenen

Türen bleibt. Wie großartig

das sein kann, hat das Konzert

des Ensemble Aventure auf unserem

Festival im August gezeigt.

Außerdem möchten wir

erschwingliche alkoholfreie

Getränke und Snacks anbieten,

ein Beratungszimmer für Geflüchtete

und einen Spieleverleih

mit Badminton, Slackline

& Co.

Labres: Ich sehe den KulturKiosk

auch als eine Chance,

die kulturelle Szene in

Freiburg zu vernetzen und gemeinsame

Projekte entstehen

zu lassen.

Kultur Joker: Welche Hürden

müssen noch genommen

werden, um das Projekt zu realisieren?

Moormann: Derzeit

herrscht Stillstand. Für alles,

was länger als sechs Monate

steht, muss es eine Bebauungsplanänderung

geben. Die

Frage ist, wer das bei der Stadt

überhaupt entscheiden kann.

Denn die Ämter verweisen uns

immer wieder an andere Ämter

– einen klaren Ansprechpartner

gibt es nicht und auch nach

einem Termin im Bürgermeisteramt

ging es nicht konkret

weiter. Deshalb haben wir jetzt

eine Petition gestartet, um

der Stadt zu zeigen, dass der

Wunsch nach einem solchen

Ort auf dem Stühlinger Kirchplatz

da ist.

Kultur Joker: Liebe Maren

Moormann, lieber Michael Labres,

wir bedanken uns für das

Gespräch und hoffen auf eine

positive Entwicklung.

Sie möchten das Projekt unterstützen?

Schwere(s) Los!

e.V. hat eine Petition für den

KulturKiosk gestartet: https://

chng.it/xv5hBGdDLb

Michael Labres (links) und Maren Moormann (mitte)

Alle Fotos: Schwere(s) Los! e.V.


44 KULTUR JOKER gEsUndhEiT

„Vergesst die werdenden Mütter nicht!“

Diakoniekrankenhaus gewinnt Förderpreis „Patient Blood Management“

Blut ist ein sehr wertvolles Organ

und transportiert auch den

lebensnotwendigen Sauerstoff

durch unsere Gefäße. Als medizinisches

Konzept zur Stärkung

der körpereigenen Blutreserven

trägt „Patient Blood Management

(PBM)“ wesentlich zur Steigerung

der Patientensicherheit bei

und wird deshalb bereits seit 2011

von der Weltgesundheitsorganisation

für den medizinischen Alltag

eingefordert. Das vom deutschen

Netzwerk Patient Blood Management

2019/2020 mit dem Silber-

Zertifikat und 2020/2021 mit dem

Gold-Zertifikat ausgezeichnete

Ev. Diakoniekrankenhaus Freiburg

ist jetzt auch Gewinner des

Förderpreises der pbm Academy

Stiftung. Das PBM-Konzept

zur „Optimierung bei Schwangerschaftsanämie“

(Blutarmut)

wurde von einem unabhängigen

Expertenbeirat unter vielen eingereichten

Projekten ausgewählt

und bekam im Rahmen des Hauptstadtkongresses

in Berlin einen

Förderbetrag in Höhe von 20.000

Euro zugesprochen.

Mit „Vergesst die werdenden

Mütter nicht!“ initiierte das Ev. Diakoniekrankenhaus

unter der Leitung

von Prof. Dr. Christoph Wiesenack,

Chefarzt der Anästhesiologischen

Klinik, ein PBM-Projekt,

das die Diagnostik und Therapie

des Eisenmangels und der hieraus

Demenz geht alle etwas an

Die Freiburger Woche der Demenz will sensibilisieren und achtsame Formen des Umgangs mit Demenzkranken schaffen

Vom 19.–25. September findet

die Freiburger Woche der Demenz

statt. Zahlreiche Akteur*innen

sind eingebunden und bieten diverse

Veranstaltungen und Angebote

rund um das Thema Demenz

in ganz Freiburg. Vorträge

und Veranstaltungen sollen für

das immer noch oft tabuisierte

und unterrepräsentierte Thema

sensibilisieren. Bei allen Veranstaltungen

sind Menschen mit

Demenz herzlich willkommen.

Projektleiter ist das Netzwerk Demenz

Freiburg, ein Zusammenschluss

von engagierten professionellen

Bündnispartner*innen.

Ziel des Netzwerks ist es, die

Stadt Freiburg zu einer demenzfreundlichen

Kommune werden

zu lassen.

Die Woche beginnt mit einem

kompakten Einblick zum Thema

am 19. September, 14.30 Uhr

durch die Diplom-Sozialpädagogin

Ariane Blum im Begegnungszentrum

Caritas. Hier wird

bereits auf die diversen Unterstützungsangebote

verwiesen.

Eine szenische Aufführung der

Demenzerfahrung unter dem Titel

„Was ist schon normal, was

ver-rückt?“ findet um 16.30 Uhr

entstehenden Eisenmangelanämie

während der Schwangerschaft

verbessern soll. Eisenmangel ist

die häufigste Ursache für eine

Anämie in der Schwangerschaft.

„Eine Eisenmangelanämie in der

Schwangerschaft kann sowohl

für die Entwicklung des Kindes

als auch für die Mutter negative

Folgen haben“, erläutert Prof. Dr.

Dirk Watermann, Chefarzt der

seit dem Jahr 2003 von WHO und

UNICEF mit dem Qualitätssiegel

„Babyfreundlich“ ausgezeichneten

Frauenklinik am Diakoniekrankenhaus.

Das interdisziplinäre

Konzept „Patient Blood Management“

setzt auf die Optimierung

einer bestehenden Blutarmut vor

einem operativen Eingriff, blutsparende

OP-Techniken zur Achtung

der körpereigenen Ressourcen

und den kontrollierten Einsatz

von Fremdblut. „Blut sollte wie

jedes Medikament nur bei klarer

Indikation und im Bewusstsein

der durchaus relevanten Nebenwirkungen

genutzt werden. Im

Grunde stellt jede Bluttransfusion

ja eine kleine Organtransplantation

dar“, betont Prof. Dr. Christoph

Wiesenack. Dieses inzwischen

bewährte Konzept wurde jetzt

im Rahmen des ausgezeichneten

Projektes erstmals auch in der Geburtshilfe

umgesetzt, da es auch

unter der Geburt zu starken Blutverlusten

kommen kann, die von

im Begegnungsraum des Wohnheims

St. Johann statt. Eine interaktive

Reise in die „AndersWelt“

mit anschließendem Austausch

von und mit Silvia Gschwendtner,

Waltraud Keller und Martin Frey.

Fragen zum Bürokratischen

werden am 20. September, 17 Uhr

mit dem Vortrag „Leistungen der

Pflegeversicherung für Menschen

mit und ohne Demenz“ geklärt.

Ralph Schlegel referiert im Rathaus

im Stühlinger. Eine geführte

Meditation zur „Entwicklung von

Selbstmitgefühl und Wunschgebete

für Menschen mit und

ohne Demenz“ folgt um 18 Uhr

im Tibet-Kailash-Haus. Wichtig

ist für das Netzwerk Demenz,

einen wertschätzenden, aufmerksamen,

unterstützenden Umgang

mit Menschen mit Demenz sowie

den pflegenden Angehörigen zu

fördern.

Der 21. September ist Welt-

Alzheimertag. Ebenfalls veranstaltet

vom Netzwerk Demenz

Freiburg gibt es auf dem Platz

der Alten Synagoge ein buntes

Programm mit Infoständen und

musikalischer Umrahmung von

Mike Schweizer und Les Saxophous.

Neben Vorträgen sowie

(v.l.n.r.): Michael Decker, Vorstandsvorsitzender Ev. Diakoniekrankenhaus, Prof. Dr. Dirk Watermann,

Chefarzt der Frauenklinik, Dr. Monika Gerber, Oberärztin in der Frauenklinik, Prof. Dr. Christoph

Wiesenack, Chefarzt der Anästhesiologischen Klinik, Dr. Teresa Henle, Fachärztin in der Frauenklinik,

Dr. Jürgen Ernst, Leitender Oberarzt der Anästhesiologischen Klinik

© Ev. Diakoniekrankenhaus

Sing- und Bewegungsangeboten

gibt es auch ein Quiz mit Sachpreisen.

Die Veranstaltung findet

von 12–18 Uhr statt.

Am 22. September gibt es ein

sportpädagogisches Angebot für

Menschen mit Demenz und einer

Begleitperson um 16 Uhr im

Gemeindehaus Maria Hilf (Schützenallee

13). Schließlich wird Michael

Hanekes Film „Liebe“ um

20.30 Uhr im Kommunalen Kino

gezeigt, das intime Portrait eines

Paares im Angesicht der Demenz.

Der 23. September bietet neben

Bewegungsangeboten um 15 Uhr

den Vortrag „Gut vernetzt und

sozial verbunden trotz Demenz“

von Prof. Dr. Cornelia Kricheldorff

im Rathaus im Stühlinger.

Um 15.30 Uhr gibt es eine museumspädagogische

Führung zum

Thema Freiburger Münster für

Menschen mit Demenz und einer

Begleitperson im Augustinermuseum.

Auf die Kunst folgt die Musik.

Am 24. September, 15.30 Uhr

findet ein Konzert im Garten

des St. Marienhauses statt. Um

18 Uhr folgt das Theaterstück

„Bruchstücke. Wie Menschen mit

Demenz das Leben sehen“. Eine

der Mutter bei einer vorbestehenden

Eisenmangelanämie oftmals

nicht mehr kompensiert werden

können.

Statt die Blutarmut (Anämie)

großzügig mit den ohnehin oft

knappen Blutkonserven zu behandeln,

setzt das Ev. Diakoniekrankenhaus

bereits seit vielen

Jahren auf ein modernes „Patient

Blood Management“. So konnte

innerhalb weniger Jahre die Anzahl

der pro Jahr verwendeten

Blutkonserven um die Hälfte reduziert

werden. Schließlich birgt

ein zu liberaler Umgang mit Blut

große Risiken: Bereits die Gabe

einer einzigen Blutkonserve erhöht

das Sterblichkeitsrisiko um

das Sechsfache. Das Risiko für

Wundinfektion verdoppelt sich,

das Risiko für Lungenkomplikationen

verfünffacht sich. Je mehr

Blut gegeben wird, umso höher

ist die Komplikationsrate. Wie

vor einem operativen Eingriff soll

auch bei der Entbindung, die bei

vielen Patientinnen erforderliche

musikalische Lesung mit Texten

von Betroffenen. Im Anschluss

folgt ein Publikumsgespräch. Ort

ist das Theater Freiburg.

Der letzte Tag, der 25. September

beginnt um 10.30 Uhr mit

dem Vortrag: „Demenz aus Sicht

der tibetischen Medizin“ (Wilfried

Pfeffer). Ein Waldspaziergang

mit allen Sinnen, angeleitet

Herausgeber:

Art Media Verlagsgesellschaft mbH

Auerstr. 2 • 79108 Freiburg

Redaktionsleitung (V.i.S.d.P.):

Christel Jockers

Redaktion:

Dr. Martin Flashar

Dr. Cornelia Frenkel

Annette Hoffmann

Marion Klötzer

Erich Krieger

Nike Luber

Fabian Lutz

Georg Rudiger

Claus Weissbarth

u.a.

Terminredaktion:

Elisabeth Jockers

Behandlung einer Eisenmangelanämie

vor der Geburt, die Minimierung

des Blutverlustes während

der Geburt sowie die Optimierung

der Anämiebehandlung/-toleranz

im Wochenbett verbessert werden.

Um dieses Ziel zu erreichen, wird

das Ev. Diakoniekrankenhaus zusammen

mit den niedergelassenen

FrauenärztInnen ein Netzwerk

etablieren, das die Sicherheit der

werdenden Mütter in den Vordergrund

stellt.

Weitere Infos: www.patientbloodmanagement.de

von Christel Werb, Kursleiterin

für Waldbaden ⁄ Achtsamkeit im

Wald, beginnt um 11 Uhr. Der

Treffpunkt wird bei Anmeldung

mitgeteilt. Bei allen Veranstaltungen

ist zu beachten, ob eine

Anmeldung erforderlich ist.

Weitere Infos und Anmeldung:

www.freiburg.de/

netzwerkdemenz

Layout/Satz:

Art Media Verlag

Telefon: 0761 / 72072

E-mail: grafik@kulturjoker.de

redaktion@kulturjoker.de

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Das Copyright für vom Verlag gestaltete

Anzeigen und Artikel liegt beim Verlag.

Nachdruck, auch nur auszugsweise, nur mit

schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Für unverlangt eingesandte Manuskripte,

Fotos, Vorlagen und für Programmhinweise

kann keine Garantie übernommen werden,

sie sind aber herzlich willkommen.


Musik kuLTuR JOkER 45

Jazz in allen Facetten

Beim Jazzfestival Freiburg trifft sich die internationale Szene

Das Freiburger Jazzfestival

hat sich zum wichtigen

Treffpunkt der internationalen

Jazzszene entwickelt. Veranstaltet

von E-Werk und Jazzhaus

Freiburg treffen vom 17.–25.

September Neuentdeckungen

auf gefeierte Jazzgrößen an

verschiedenen Orten in Freiburg.

Die Eröffnung gestaltet

die Maddis’son Brass Band

mit ihrem Powerbrass, der vom

Martinstor aus ab 12 Uhr die

ganze Innenstadt zum Tanzen

bringt. (17.09.) Eröffnet vom

Horst Hansen Trio um 20 Uhr

folgt am Abend der Minigipfel

im Jazzhaus und teilnehmenden

Gaststätten im Stühlinger und

Sedanviertel/Grün.Ein Highlight

sind Carmen Souza &

Theo Pascal. Am 19. September,

20 Uhr spielen sie im

Gasthaus Schützen ihre jazzige

Annäherung an die kreolische

Musikkultur. Fleißig improvisiert

wird am 20. September, 22

Uhr bei bei der bewährten Jazznight

Jamsession im Jazzhaus,

im Anschluss an die Hammond

Jazz Night.Die Shooting Stars

der deutschen Jazzszene, The

Jakob Manz Project, kommen

am 22. September, 20 Uhr ins

FORUM Merzhausen. Erst 20

Jahre, aber schon Landesjazzpreisträger

2022 – Jakob Manz

spielt mit seiner Band unbeirrt

souligen wie rockigen Jazz.Ein

kurdischer Star, die Sängerin

Aynur ist am 23. September,

20 Uhr im E-Werk zu hören.

Dynamische Impro-Jams zwischen

Jazz, Elektronik und

Afrobeat spielt die Londoner

Band Ill Considered (feat. Tamar

Osborn). Am 24. September,

20 Uhr kommen die

Musiker*innen zusammen mit

dem Londoner Multiinstrumentalisten

Neue Grafik ins

E-Werk.Am 25. September, 14

Uhr gibt es einen Jazznachmittag

in der Urachstraße in

der Mittelwiehre. Für jeden

ist etwas dabei: von Duos bis

zum zwölfköpfigen Saxophonorchester,

von Vocal Jazz bis

Gipsy Swing, von melodischen

bis zu schrägen Klängen. Am

Abend zeigt das Kommunale

Kino um 19 und 21.30 Uhr

den Musikfilm „Summer Of

Soul“ über das Harlem Cultural

Festival 1969, das auch als

„Black Woodstock“ bekannt

wurde.Schließlich darf auch

ein Highlight nicht vergessen

werden. An drei Abenden, vom

19.–21. September, findet im

Rahmen des Jazzfestivals der

8. Internationale Pianowettbewerb

im E-Werk und Jazzhaus

statt. Die Besonderheit: Das

Publikum selbst darf über die

Gewinner*in mitbestimmen.

Weitere Infos: www. jazzfestival-freiburg.de

Aynur Foto: Muhsin Akgün Theo Pascal Foto: Patricia Pascal Horst Hansen Trio Foto: Laura Thomas

Vom 23. bis 25. September

findet die 3. Endinger Notenlese

statt, das Kaiserstühler

Klassikfestival, welches das

Musikforum Kaiserstuhl gemeinsam

mit dem Klarinettisten

Kilian Herold veranstaltet.

Die Festivalbesucher:Innen

erwartet mit zwei Kammermusikabenden

und einem Klavierabend

ein abwechslungsreiches

Festivalprogramm unter dem

Titel „Veränderungen“. Mit

dem Armida Quartett wird eine

der führenden internationalen

„Veränderungen“

3. Endinger Notenlese

Streichquartettformationen

an den Kaiserstuhl kommen.

Mit dem Eröffnungskonzert

„Quartett PUR“ wird das junge

Streichquartett am 23. September,

20 Uhr das Festival im

Endinger Bürgerhaus eröffnen.

Es erklingen Franz Schuberts

frühes Streichquartett D 137,

Marko Nikodijevics energiegeladenes

2. Streichquartett

sowie Mozarts Streichquartett

in d-Moll KV 421. Im zweiten

Konzert „Quartett PLUS“ am

24. September, 20 Uhr wird

die Quartettformation mit dem

Klarinettisten Kilian Herold

zum Quintett erweitert. Das

spätromantische Klarinettenquintett

op. 146 von Max Reger

trifft auf Mozarts meisterhaftes

Klarinettenquintett KV 581.

Den Festivalabschluss bildet

am 25. September, 18 Uhr in

der Endinger Martinskirche

Hansjacob Staemmlers Klavierabend

mit Johann Sebastian

Bachs „Goldberg-Variationen“.

Weitere Infos: www.

musikforum -kaiserstuhl.de

Trost im Angesicht des Krieges

Lieder und Madrigale mit der Vokalakademie Freiburg

„Nur die Töne sind imstande,

die Gedankenrätsel zu

lösen, die oft in unserer Seele

geweckt werden.“ Dieses

Zitat steht über dem Chorkonzert

„Marie, weine nicht“

der Vokalakademie Freiburg

am 24. und 25. September

in der Freiburger Christuskirche

(Wiehre). Berührung

und Trost soll die Musik vermitteln,

gerade in Zeiten von

Unsicherheit und weltweiten

Konflikten. Zu diesem Anlass

kommt Hanns Eislers „Gegen

den Krieg“ zusammen

mit ausgewählten Werken von

Monteverdi zur Aufführung.

Eislers kritisches A-Capella-

Werk „Gegen den Krieg“

basiert auf Werken Bertolt

Brechts. Mit der Aufführung

will die Vokalakademie den

Blick auf die individuellen

Schrecken eines Krieges

lenken. Dazu wird dem eindrücklichen

Werk Monteverdis

„Il Combattimento

di Tancredi e Clorinda“ und

sein Klagegesang „Sestina:

Lagrime d‘amante al sepolcro

dell‘amata“ gegenübergestellt.

Die intensiven Klänge werden

durch performative Elemente

wie der Schwertkampf

von Akrobat*innen ergänzt.

Wechselnde Lichtstimmungen

und Aufstellungen des Chores

im Kirchenraum unterstützen

die musikalischen Aussagen.

Dadurch, dass sich im Chor

und im Instrumentalensemble

neben professionellen

Musiker*innen und Studierenden

aus Freiburg auch

Studierende aus der Ukraine

finden, erfährt das Projekt

eine letzte, unmittelbare Authentizität.

Tickets: www.

vokalakademie- freiburg.de

FRESH LIFE ist zurück!

Drum&Bass-Party im E-Werk Freiburg

FRESH LIFE ist zurück! Wo

es sonst aus Tunneln oder Kellern

wummert, findet die mittlerweile

zweite Ausgabe der

gleichnamigen Partyreihe des

lokalen Drum&Bass Labels am

16. September, ab 22:30 Uhr

im E-WERK Freiburg statt.

Das DJ-Line-Up präsentiert

bekannte Gesichter: Tr Tactics,

eine Größe der Neurofunk-Szene,

spielt erstmals in Freiburg,

die VAG Crew, Zulito und Fallen

Timez sorgen für freshen

Sound und Kale:a, Shay &

Dexameni präsentieren sich in

einem B2B2B-Set, das sich gewaschen

hat! Abgerundet wird

der Abend mit den für das Event

konzipierten Visuals des Medien-Künstlers

Calvin Herchenbach,

Mitglied der points crew.

Einlass ab 16 Jahren mit ausgefüllter

Erziehungsbeauftragung

(„Muttizettel“) möglich.

Karten unter www.ewerk-freiburg.de

VAG CREW (STOKKER b2b MORONJO)

FALLEN TIMEZ

ZULITO

KALE :A b2b

shay b2b

DEXAMENI

visual concept by calvin herchenbach & pOints

VVK TICKETS:

2. SEPTEMBER 2022

Einlass: ab 18 Uhr | Beginn: 20 Uhr

Vorverkauf: 39 E | Abendkasse: 45 E

VIP-Arrangement: 120 E

www.ewerk-freiburg.de

Britische Kultband

Colosseum im Jazzhaus Freiburg

2022 setzt sich ein “Koloss“

zur Freude zahlreicher Fans

wieder in Bewegung. Unter

dem Motto “The Return Of

The Legend“ präsentiert sich

die britische Kultband Colosseum

am 9. September, 20

Uhr im Jazzhaus in originaler

Besetzung mit Chris Farlowe,

Clem Clempson und Mark

Clarke in Freiburg. Neben

Colosseum-Klassikern wie

“Lost Angeles“ & der “Valentyne

Suite“ werden auch Songs

ihres neuen Studioalbums “Restoration“

zu hören sein.

Karten: reservix.de

Foto: Repertoire

Vorverkauf im Hotel Schloss Reinach unter Telefon 07664 ⁄ 4 07-0

oder info@schlossreinach.de und www.reservix.de

Hotel Schloss Reinach · St.-Erentrudis-Straße 12

79112 Freiburg-Munzingen · www.schlossreinach.de


46 KULTUR JOKER MUsiK

Lauten- und Gitarrenmusik

Ensemble Bergamasca in Niederrotweil

Eine interessante Zeitreise

mit Musik aus der Renaissance

bis zum Barock gestaltet

das Ensemble Bergamasca mit

Jean-Jacques Fimbel (Vihuela,

Barockgitarre) und Christian

Zimmermann (Renaissanceleaute,

Barockgitarre, Arciliuto)

in seinem Konzert am 18.

September um 19 Uhr in der

Kirche St. Michael in Niederrotweil.

Auf dem Programm

stehen Ensemblestücke von

Nicolas Vallet, Sylvius Leopold

Weiß und Christoph

Willibald Gluck sowie Sonaten

von Vivaldi und Giacomo

Merchi. Spanische Tänze von

Francesco Guerau und Santiago

de Murcia für Barockgitarren

bringen eine kontrastierend

folkloristische

Note in das Programm.

Reizvoll ist die Verwendung

der zahlreichen,

unterschiedlichen historischen

Instrumente, die

in diesem Konzert gespielt

werden.

Bergamasca

Foto: Veranstalter

Stars der Deutschrap-Szene

Royal Vibez am 1. Oktober in Basel

In der St. Jakobshalle wird

es am 1. Oktober 2022, 17 Uhr

laut: Internationale und nationale

Stars der Deutschrap-Szene

sind in Basel zu Gast und

geben ihre Hits beim ersten

XXL Konzert Royal Vibez

zum Besten. Mit dabei sind

unter anderem Nimo & Dardan,

Farid Bang & Kollegah,

Moe Phoenix, der Schweizer

Rapper Jiggo267, das female

Rap-Duo Bounty & Cocoa sowie

die deutsche Rapperin Zemine.

Letztere mischen derzeit

mit Frauenpower, provokanten

Texten und einmaligem

Beatfeeling die Deutschrap-

Szene mächtig auf. Für Stimmung

zwischen den Sets der

Künstler*innen sorgen die

Basler Tanzcrews Tremendous,

BeQuest und Casa Del Fuego.

Zahlreiche Bars, Essens- oder

Dessert-Stände sorgen die die

kulinarische Verpflegung.

Tickets: www.royalvibez.ch

Foto: Bounty und Cocoa

„Soirée Musicale“

Spitalkirche in Breisach

Der in Ehrenkirchen-Offnadingen

beheimatete Verein

Haus der Kultur Freiburg e.V.

erweitert mit der „Soirée Musicale“

seinen Wirkungsbereich

auf Breisach am Rhein.

Kunst- und musikbegeisterte

Menschen treffen sich zu einem

musikalischen Zusammensein.

Eine Trennung zwischen Zuhörenden

und Musikern gibt es

nicht. Jede*r der möchte, darf

sich mit musikalischen oder

anderweitgen künstlerischen

Beiträgen einbringen. Das

Mitbringen von Instrumenten

wird sehr begrüßt, ein Flügel

ist in der Spitalkirche vorhanden.

Auch, wer nur zuhören

möchte, ist herzlich willkommen!

Das Team Haus der Kultur

freut sich auf zahlreiche Anmeldungen

zur ersten Veranstaltung

dieses Formats am

03.09., 19 Uhr und am 04.09.,

11 Uhr in der Spitalkirche in

Breisach.

Infos: www.hausderkultur.

com/musikalische-soireebreisach,

Eintritt frei, Spenden

willkommen.

JOPO & Ingeborg Poffet

sind international als Duo

fatale bekannt. Ab September

2022 veranstalten beide

die neue Reihe „fn8s: fatale

nights“ im Gundeli im

GundeliDräff in Basel. Das

bedeutet musikalische Gestaltungen

von und mit Duo

fatale mit wechselnden Themen

und moderierten Diskussionsrunden.

Mit ihren

„fatale nights“ präsentieren

JOPO & Ingeborg Poffet einen

kleinen Querschnitt ihres

künstlerischen Schaffens und

ein vielfältiges Get-Together.

Los geht es gleich mit einer

Kollaboration: Duo fatale

Kasalla gehen auf

„Rudeltiere“-Europatour. Nach

zwei stillen und leeren Jahren

feiern die fünf Jungs von Kasalla

ab Herbst 2022 das Leben

so richtig laut, denn die Kölner

Band geht auf große Tour.

Diesmal geht es nicht nur durch

die Republik, sondern durch

ganz Europa. Das Quintett hat

sich in den vergangenen Jahren

zu einem Publikumserfolg entwickelt.

Auf ihrem Tourneeplan

steht auch das Jazzhaus,

Hosanna - Glockenkonzert

Münsterplatz Freiburg

Seit rund 760 Jahren hängt

die Hosanna im Glockenstuhl

des Münsters. Die drei Tonnen

schwere Glocke mit ihrem

dunkel klingenden „Es“

hat das Leben Freiburgs über

Jahrhunderte begleitet. Am 16.

September 20 und 21 Uhr werden

50 Glockenspieler:innen

auf dem Münsterplatz den

Klang der Hosanna aufgreifen

und musikalisch vielgestaltig

interpretieren. Das spätsommerliche

Klangerlebnis wird

veranstaltet von Mehrklang,

dem Netzwerkverein für Neue

Musik in Freiburg. Künstlerische

Leitung: Prof. Bernhard

Wulff. Es erklingen Glocken

verschiedener Kulturkreise zu

Ehren Freiburgs ältester Glocke:

Klangschalen, Röhrenglocken,

Glockenspiele und weitere

spannende Musikbeiträge.

Eintritt frei.

Die begleitende Ausstellung

zum Klangerlebnis Hosanna

Glockenkonzert wird in der

Meckelhalle der Sparkasse

Freiburg gezeigt. Viele spannende

Informationen über die

Geschichte der Glocke und

ihre Herstellung, in Wort, Bild

und Ton sowie ein 1:1 Modell

Fatale Klangkunst

JOPO & Ingeborg Poffet in Basel

meets Peter Kleindienst! Die

„network improvisation“ findet

am 15. September, 20 Uhr statt.

Ein Ausblick auf Oktober: Am

20. kommt das Musik-Video-

Pop in Baden-Baden

Das SWR3 New Pop Festival

Die „SWR3 New Pop City“

Baden-Baden ist zurück, mit

Partynächten, rotem Teppich

und zehntausenden Fans auf

der Festival-Meile. SWR3 veranstaltet

das Live-Event in diesem

Jahr vom 15.–17. September.

Festival-Besucher*innen

können im Theater, Kurhaus

und Festspielhaus

Newcomer*innen der Popmusik

direkt erleben. Dabei sind

Bow Anderson, Calum Scott,

ClockClock, Joy Crookes, Leony,

Lola Young, Malik Harris,

Moncrieff, Myle, Ray Dalton

und Sam Ryder. Alle Konzerte

gibt’s auch auf SWR3.de im

Video-Livestream. Beim kostenfreien

Rahmenprogramm

an allen drei Festivaltagen

können die Besucher:innen

ihre Lieblingskünstler:innen

bei Interviews und Unplugged-

Sessions auf der Live-Bühne

vor dem Kurhaus erleben.

Sam Ryder

Foto: SWR/Edward Cook

der Hosanna und weitere tolle

Ausstellungstücke sind noch

bis 16. September zu sehen.

Hosanna Foto: Beate Rieker

Das „Duo fatale“ trifft Peter Kleindienst Foto: Poffet & Poffet music-production

Pop in Baden-Baden

Das SWR3 New Pop Festival

dort werden Kasalla am 3. Oktober,

20 Uhr spielen. Mit im

Gepäck sind die größten Hits

Kunstprojekt „DELUSION -

eclipsed brainy snapshots“ ins

Gundeli. Auf weitere monatliche

Veranstaltungen darf man

gespannt sein!

„Stadt met K“, „Pirate“, „Mer

sin Eins“ und Songs aus dem

neuen Studioalbum.

Foto: Ben Wolf


Musik kuLTuR JOkER 47

Stein-Streicher Dynastie

Festliche Tage Alter Musik in Bad Krozingen

Der 7. Klangparcours am

Waldsee in Freiburg wird am

8. September 19 Uhr eröffnet.

Am Sonntag wird er fortgesetzt

und durch ein Kinderprogramm

inmitten des Parks

erweitert. Zu neuen Klangerfahrungen

wird das Waldsee-

Carillon führen oder die Neue

Musik auf dem Akkordeon,

gespielt von Volker Rausenberger,

aber auch das Saxophonensemble

Les Saxofous.

Ob der Wind am 8. und 11.

September wirklich pfeifen

wird, kann nicht vorausgesagt

werden. Auch nicht, ob Schlüssel

beim diesjährigen Klangparcours

zum Einsatz kommen

und wie närrisch diese Weise

Am 13. September, 19.30 Uhr

treten im roccafé in Denzlingen

Ryan O‘Reilly und Jadea

Kelly auf. Ryan O‘Reilly ist ein

britischer Songwriter, der sich

zunächst mit Straßenmusik

über Wasser hielt und dann mit

dem Touren durch Europa und

Nordamerika begann. Seine

einfühlsamen Songs ergänzen

die der kanadischen Songwriterin

Jadea Kelly, die von CBC

bereits als „one of the shining

Kaufhaus-Serenade

Sansouci-Trio im Historischen Kaufhaus

„Nacht und Tag“

Entdeckungstour mit neuer Musik

dann werden würde. Christian

Morgensterns Gedicht

„Es pfeift der Wind“ gäbe all

das her. Zsigmond Szathmáry,

emeritierter Professor der Musikhochschule

Freiburg, hat es

vertont und das Klarinettenduo

Andrea Nagy und Shizuyo

Oka wird es uraufführen.

Das Netzwerk für Neue

Klangparcous am Waldsee Foto: Mehrklang e.V.

Songwriterkunst

Ein musikalischer Abend im roccafé

Im Rahmen der Festlichen

Tage Alter Musik spielt Dmitry

Ablogin am 17.09. um 19.30

Uhr im Schloss Bad-Krozingen

auf drei Hammerflügeln

der Familie Stein-Streicher.

Der Künstler wird Werke

von Komponisten vortragen,

die mit der Instrumentenbauer-Familie

eng verbunden

waren. Werke von Haydn,

Mozart, Beethoven, Schubert,

Mendelssohn Bartholdy

und Chopin stehen auf dem

Programm. Die Sammlung

Neumeyer-Junghanns-Tracey

Bad Krozingen beinhaltet alle

drei Instrumente im Original

und konzertreif spielbar,

so dass die Musik genauso

gehört werden kann, wie sie

damals geklungen haben mag.

Mit Dmitry Ablogin konnte

ein Aktuellist für historische

Aufführungspraxis gewonnen

werden. Neben seiner

weltweiten Konzerttätigkeit

unterrichtet Dmitry Ablogin

Klavier und Hammerklavier an

der Hochschule für Musik und

Darstellende Kunst in Frankfurt

am Main. Am 18. September,

17 Uhr werden Lieder von

Brahms zu hören sein. Ulrich

Eisenlohr spielt auf einem

Hammerflügel von J. B. Streicher,

Wien 1846. Der Hugo-

Wolf-Preisträger und Bariton

Konstantin Ingenpaß trägt

dazu Lieder von Brahms vor.

Weitere Infos: www.schlosskonzerte-badkrozingen.de

Dimitry Ablogin Foto: Veranstalter

Am 18. September, 20.15

Uhr setzt die Camerata Instrumentale

ihre diesjährige Saison

der Kaufhaus-Serenaden

im Historischen Kaufhaus in

Freiburg fort. Das Sanssouci-

Trio Freiburg in der Besetzung

Frank Michael, Ming

Wang und Jens Josef musiziert

Werke für 3 Flöten und

eröffnet das Konzert mit Telemanns

Concerto a-Moll, dem

Minoru Mikis Sonnet folgt, ursprünglich

für drei japanische

Shakuhachi komponiert, – hier

in einer Transkription für drei

Altflöten in G. Vor der Pause

das Grand Trio concertant Nr.

1 in D-Dur von C. F. Schultz,

erschienen „Chez Breitkopf

& Härtel à Leipsic“. François

Deviennes bekanntestes und

mitreißendes Trio Nr. 5 in B-

Dur wird den Abend beschließen,

eingeleitet sozusagen

durch Rossinis unvergleichlicher

Ouverture zum Barbier

von Sevilla, hier in einer kurz

nach der Entstehungszeit der

Oper entstandenen brillanten

Bearbeitung für zwei Flöten.

Ergänzt wird das Programm

durch die Fünf Briefe für Flöte

solo von Jens Josef und Frank

Michaels „In den Weiten Arkadiens“

op. 135 für drei Flöten,

u.a. mit einem Kanon für Piccolo,

Flöte und Bassflöte.

Karten: www.reservix.de

Musik Freiburg hat den jungen

Komponisten Maximiliano

Soto mit einer neuen

Komposition beauftragt, die

vom Ensemble Aventure aufgeführt

wird. Während das

John Sheppard Ensemble mit

Monteverdis „Ecco mormorar

l’ondo“ und „Leonardo dreams

of his flying machine“ des

Komponisten Eric Whitacre

einen Bogen zwischen der Alten

und Neuen Musik schlägt.

Das Publikum wird wieder

von Station zu Station um den

Waldsee wandeln können.

8.09. 19/21 Uhr. 11.09.

11/13/15 Uhr. Tickets: reservix.

de oder vor Ort.

jewels in the crown of Canadian

songwriters“ bezeichnet

wurde. Ihre Folksongs wurden

sogar schon für einen Soundtrack

verwendet, ihr viertes

Studioalbum ist nun veröffentlicht.

Man darf sich also auf

feine akustische Musik freuen.

Foto: Ryan o Reilly

Lautenmusik

Konzert mit Christian Zimmermann

Ein Konzert mit Lautenmusik

der Galilei wird am 24.

September, 20 Uhr im Saal

des Historischen Kaufhauses

in Freiburg von Christian

Zimmermann auf der Renaissancelaute

gespielt. Der Vater

von Galileo Galilei, Vincenzo

Galilei war humanistischer

Theoretiker in der Camerata

Fiorentina und ausgezeichneter

Lautenist, der Bruder von

Galileo, Michelangelo war

Hoflautenist bei Kurfürst Maximilian

I in München. Beide

Komponisten haben ein umfangreiches

Werk hinterlassen,

dessen kontrastreiche Musik

an diesem Abend vorgetragen

wird. Ergänzt wird das Programm

auf der Barocklaute

mit Werken von J. S. Bach und

Sylvius Leopold Weiss.

Christian Zimmermann

Elgar und Tschaikowsky

Konzerte der camerata academica freiburg

Foto: Veranstalter

Mit dem Konzert für Violoncello

von Edward Elgar,

wird der Solist Jakob Schall

gemeinsam mit der camerata

academica freiburg zur hören

sein. Nach über zweijähriger

Pause freuen sich die Musiker

wieder für ihr Freiburger Publikum

auftreten zu dürfen.

Die Leitung übernimmt Gunnar

Persicke, Geiger des SWR

Sinfonieorchester, der schon

öfters am Dirigentenpult des

Orchesters zu erleben war. Erklingen

werden diese Werke

am 10. September, 20 Uhr im

Kurhaus Hinterzarten sowie

am 11. September, 17 Uhr im

Forum Merzhausen.

Musikalische Finissage

Altkatholische Kirche Freiburg

Das Dokumentationszentrum

um Nationalsozialismus

veranstaltet als Finissage zur

Ausstellung „StolenMemory“

am 20. September um 21 Uhr

in der Altkatholischen Kirche

Freiburg ein Programm mit

Musikwerken von Hans Krása,

Zikmund Schul, Gideon

Klein und Viktor Ullmann,

sowie Texten von Gertrud

Kolmar, Walter Mehring und

Paul Celan. Mitwirkende sind

Siri Thornhill Sopran, Muriel

Cantoreggi Violine, Geneviève

Strosser Viola, Dina Fortuna-

Bollon Cello und Alexander

Dick Rezitation. Der Ausstellung

„StolenMemory“ angemessen,

hat Dirk Nabering

vom Bronislaw-Huberman-

Forum ein Programm zusammengestellt,

das sich auf Komponisten

und Autoren bezieht,

deren Schicksal in bestimmter

Weise mit Konzentrationslagern

einhergeht. Eintritt frei.

Komponist Gideon

Klein Foto: Veranstalter


48 KULTUR JOKER VERansTaLTUngEn

Sinnlich-freie Lebensentwürfe

Das Luststreifen Film Festival Basel gibt dem queer-feministischen Film auch in diesem Jahr einen besonderen Ort

Vielfalt, Inklusion, Sexualität.

Dass all das zusammengehen

kann, beweist alljährlich

das Basler Luststreifen Film

Festival. Die nunmehr 15. Ausgabe

findet vom 29. September

bis 2. Oktober statt und bietet

wieder ausreichend Raum für

Film und Dialog. Im Mittelpunkt

des Festivals stehen

diejenigen, die in unserer Gesellschaft

allzu selten zu Wort

kommen, deren Erzählungen

oft ungehört bleiben. Queere

Lebensrealitäten werden in

Langfilmen, Kurzfilmen, Dokumentationen

greifbar gemacht.

Viele der Filmschaffenden

sind anwesend und sprechen

mit dem Publikum über

ihre Erfahrungen.

Eingeteilt ist das Festival in

Spielfilme/Dokumentationen

und einen Kurzfilmblock. Der

wiederum hat verschiedene

Schwerpunkte. Ein Programm

mit einer Mischung aus fiktionalen

und dokumentarischen

Kurzfilmen und ein Programm

mit pornografischen Kurzfilmen.

Neben dem Kurzfilmwettbewerb

laufen zwei Sonderprogramme.

In der Kategorie

„Heidilicious 2.0“ wird das

gegenwärtige queer-feministische

Kurzfilmschaffen in der

Schweiz gezeigt. Dazu kommt

das Porno-Kurzfilmprogramm

„My (Un)Guilty Pleasure“,

das verschiedene Formen der

Lust zwischen Fetischismus

und Perversion beleuchtet, Diversität

und Erotik spielerisch

zusammenbringt. Eine Fachjury

verleiht die „Lust*Awards“,

um herausragende Kurzfilme

zu unterstützen. Unter den vier

Awards ist auch ein Publikumspreis.

Mittels Stimmzettel

darf über den Siegerfilm entschieden

werden.

Nadine Hwang und Nelly Mousset-Vos in „Nelly & Nadine“ (Magnus Gertten)

Zu den spannenden 13 Langfilmbeiträgen

zählt unter anderem

„Sirens“, eine Dokumentation

über die Trash-Metal-Fans

Lilas und Shery während der

Hochzeit der libanesischen

Revolution. Im Mittelpunkt

des Films steht auch die erste

nahöstliche weibliche Metal

Band Slave to Sirens. „Mel“

erzählt von Mel Daluzyan,

eine Ikone des Gewichthebens,

die einen tiefen Fall erlitt, als

ihre Transgender-Identität

öffentlich wurde. „Nuestros

cuerpos son sus campos de batalla“

erkundet die Leben der

argentinischen Trans-Frauen

Claudia und Violeta. In ihrem

politischen Kampf setzen sie

sich gegen patriarchale Gewalt

zur Wehr und bilden bald das

Zentrum einer revolutionären

Bewegung, die resolut mit der

Foto: Auto Images

Freie Begegnungsräume auf dem Luststreifen Film Festival

Foto: Nikolaus Thiel

ihr Leben lang zusammen.

Mittels Fotografien, Super-8-

und Audioaufnahmen sowie

Tagebucheinträgen stößt Nellys

Enkelin Sylvie auf die schwere

wie hoffnungsmachende Lebensgeschichte

beider queerer

Frauen.

Einen eigenen Lebensentwurf

demonstriert auch

„Neptune‘s Frost“, der dieses

Jahr bereits auf dem Basler

Bildrausch Filmfestival zu sehen

war. In halluzinatorischen

Bildern wird die Geschichte

eines intersexuellen Wesens

erzählt, das zusammen mit

einem Hackerkollektiv gegen

die koloniale Ordnung kämpft.

Ein afrofuturistischer Beitrag

aus den USA und Ruanda. Ein

assoziatives Werk bildet „Klappe“.

Anhand von Ausschnitten

seiner Karriere wird das Schaffen

Jürgen Brünings beleuchtet.

Brüning ist Mitbegründer des

Pornfilmfestivals Berlin und

Pornofilmregisseur. Überhaupt

soll Pornoregisseur*innen auf

dem Luststreifen Film Festival

eine ausreichend große

Bühne geboten werden. Ein

Porn-Roundtable Talk soll das

Thema des Kunst-Sex-Films

vertiefen. Internationale und

nationale Filmschaffende treffen

aufeinander und diskutieren

lebhaft über ihre Arbeit.

Räumliches Zentrum des

Luststreifen Film Festivals

wird vor allem das Humbug

in Basel sein. Für das Filmprogramm

kommen aber auch

die Leinwände und Räumlichkeiten

des kult.kino.camera

und neues kino zum Einsatz.

Weitere Infos und Tickets:

www.luststreifen.com

Vermittler*in zwischen Kulturschaffenden,

Künstler*innen und Publikum.

Kritisch. Kostenfrei. Unabhängig.

FreundschaftsAbo

Für 120,- Euro im Jahr erhalten Sie per Post nach Erscheinen:

Zehn Ausgaben Kultur Joker;

Zwei Ausgaben UNIversalis;

Eine Ausgabe Schwarzwald Impressionen

inkl. Weinland Baden aktuell (Zeitschriftenhandel 5,80 €).

Interesse?

Rufen Sie uns an 0761-72072 oder schreiben Sie eine

Mail an redaktion@kulturjoker.de.

Wir danken Ihnen und freuen uns über Ihre Unterstützung!

Ihr Kultur Joker-Team

Vergangenheit des Landes brechen

will.

Dalit-Frauen stehen im Mittelpunkt

von „Writing With

Fire“. Inmitten der von Männern

dominierten indischen

Gesellschaft verlegen sie die

einzige Zeitschrift Indiens,

hinter der Dalit-Frauen stehen.

Auch die Inhalte ihrer Ausgaben

sorgen für Kontroversen.

Mit Smartphones bewaffnet

brechen die Journalistinnen

mit Traditionen und behaupten

sich als Repräsentantinnen einer

neuen Generation politisch

aktiver Frauen. Zwei Frauen

stehen im Mittelpunkt der

Dokumentation „Nelly & Nadine“.

Beide begegnen sich im

Konzentrationslager Ravensbrück

an Weihnachten 1944.

Nach der Befreiung finden sie

einander wieder und bleiben

Queere Visionen in „Neptune‘s Frost“ (Saul Williams /

Anisia Uzeyman)

Foto: Kino Lorber


MIXTAPE KULTUR JOKER 49

Harter Techno und Safer Spaces Ein Interview mit MIU LING

MIU LING ist seit Beginn ihrer

DJ-Karriere 2020 viel unterwegs.

Ob sie in Freiburg,

Basel oder Berlin auflegt – die

Leidenschaft der Wahlfreiburgerin

gilt dem Techno. Auch

setzt sich die Musikerin für

queer-feministische Räume in

der noch immer sehr weißen,

von Männern dominierten

Partyszene ein. Fabian Lutz

hat mit MIU LING über kinky

Partys, Gefuchtel hinterm DJ-

Pult und falsche Vorbilder gesprochen.

Kultur Joker: Anfang August

hast du auf dem Queer & Kinky

Festival „Insel der Freuden“

im Hans Bunte aufgelegt. Unter

„kinky“ versteht man unkonventionelle

sexuelle Praktiken.

Queere Partys im Hans Bunte

gelten auch nicht als ganz unschuldig.

War es die wilde Party,

die man erwartet?

MIU LING: (lacht) Ja, es

war wild, sehr cool. Während

meinem Set habe ich zuerst gar

nicht so viel mitbekommen.

Nach einer halben Stunde ging

es aber voll ab.

Kultur Joker: Brauchst du Einstimmungszeit?

MIU LING: Ja, bis ich in den

Flow komme. Dann spiele ich

intuitiv und nicht mehr so kopflastig.

Nach einer halben Stunde

war die Tanzfläche voll und

neben mir haben Leute auf den

Boxen getanzt. Das war super

schön. Ich mag es, wenn die

anderen so abgehen, ich selbst

kann das nicht immer.

Kultur Joker: Obwohl du ganz

vorne stehst?

MIU LING: Die Leute erwarten

oft, dass man die Crowd

anleitet, mit riesigem Gefuchtel

und Show. Ich versuche, einen

Mittelweg zu finden, der noch zu

mir passt. Ich freue mich, wenn

Leute neben mir tanzen und

das übernehmen. Dann kann

ich mich einfach um die Musik

kümmern.

Kultur Joker: Harter Techno –

war das schon immer dein Ding?

MIU LING: Ich hatte schon

immer ein Faible für düsteren

Expressionismus, ob düsterer

Rock / Metal oder finstere Fantasy

/ Science Fiction. Beim Feiern

kann ich gerade bei einem

harten, düsteren Sound meinen

Kopf abschalten und loslassen.

Kultur Joker: Trittst du oft auf

queeren, kinky Partys wie der

„Insel der Freuden“ auf?

MIU LING: Nicht unbedingt,

in Freiburg werde ich trotzdem

vor allem für solche Partys gebucht.

Vielleicht liegt es daran,

dass ich queer bin und einen für

Freiburg eher härteren Techno

auflege. Bei anderen Events hat

das noch nicht so viel Raum.

Kultur Joker: Was macht die

„Insel der Freuden“ für dich

aus?

MIU LING: Die Leute sind

ausgelassener, gleichzeitig ist es

ein sicherer Ort für die queere

Community. Wir haben dort

eine Freiheit, unsere sexuelle

Orientierung auszuleben, die

wir noch nicht überall haben. Ich

bin in Basel aufgewachsen und

habe da viel gefeiert. In Basel

sind fast alle DJs cis-männlich

und weiß. Bis vor zwei Jahren

hatte ich nie den Gedankentransfer

gemacht, als weibliche,

nicht-weiße Person dasselbe zu

machen – obwohl ich Techno

feiere und schon immer Musik

gemacht habe.

Kultur Joker: Eine Frage der

Vorbilder.

MIU LING: Dass ich nie den

Gedanken hatte, selbst DJ zu

werden, ist im Nachhinein erschreckend.

Das liegt daran,

dass ich niemanden gesehen

hatte, mit dem ich mich identifizieren

konnte. Auch weibliche

DJs sind meistens weiß, jung,

normschön. Da ist es schwierig,

anders zu sein. Ich frage mich

dann immer: Ist es okay, wenn

ich jetzt vor der Menge stehe.

Reicht die Musik?

Kultur Joker: Und? Reicht die

Musik?

MIU LING bei der „Insel der Freuden“ im Hans Bunte

Foto: MIU LING

MIU LING: Ich denke bisher ja.

Wobei es je nach Location schon

Unterschiede im Umgang gibt.

Ich merke dann schon, wo meine

Grenzen sind. Also eigentlich

nein – oft reicht die Musik nicht,

das Zwischenmenschliche bleibt

immer wichtig.

Kultur Joker: Mit deinen zwei

DJ-Mitstreiter*innen im Kollektiv

ravenna veranstaltest du

auch selbst. Was ist dir dabei

wichtig?

MIU LING: Wir haben ravenna

gegründet, um einerseits einen

Beitrag zum Nachtleben in Freiburg

zu leisten und andererseits,

um insbesondere FLINTA*-DJs

zu buchen und somit zu fördern

(FLINTA* – Frauen, Lesben, intergeschlechtliche,

nichtbinäre,

trans und agender Personen).

Wir stehen noch am Anfang,

aber ich freue mich schon über

den weiteren Austausch mit Leika

und KYA.debrah.

Kultur Joker: Liebe MIU, danke

für das Gespräch!

Schiefe Palmen

Foto: Elisabeth Jockers

Mal ehrlich, schauen Sie

Nachrichten im Urlaub? Als

Journalistin darf ich das eigentlich

nicht zugeben, aber

sogar ich bin ab und zu froh

über Funklöcher – denen begegne

ich zwar meistens auf

Unterstützer*innen der Seite:

deutschen Landstraßen, aber

auch ein Urlaub eignet sich

hervorragend dazu, die Welt

für ein paar Tage Welt sein zu

lassen. Während ich also am

Strand liege, einfach mal in

die Weite starre (was wir übrigens

viel zu selten tun) und

meinen Gedanken freien Lauf

lasse, fällt mein Blick auf eine

schiefe Palme am Strand. Mein

Blick ist nicht ohne Grund

hängengeblieben: Just in diesem

Moment wird sie zwecks

Instagramfoto von Touristen

bestiegen, erschaudert unter

der Last, ächzt lautstark und

biegt sich weiter gen Boden.

Am Tag zuvor erzählte mir ein

Gärtner, sie wäre bei einem

Sturm umgeknickt, aber Dank

des zweiten Stammes scheint

sie genug Halt zu finden. Er

mache sich aber Sorgen um

die Palme – Sorgen, weil die

Touristen ihren Lebenskampf

nicht zu erkennen scheinen.

Ein Kampf, der nach jedem

Tourihintern größer wird – ihr

Seufzen im Winde wird lauter,

ihr Stamm kommt dem Sand

gefährlich nah.

Nun, gerade schrieb ich noch,

ich würde im Urlaub keine

Nachrichten schauen, das

stimmt nicht ganz. Manchmal

fällt mein Blick dann doch

auf eine Pushnachricht und

ich lese die nächste politische

Hiobsbotschaft. Grüne Atomkraft,

steigende Inzidenzen,

bodenlose Militarisierung

und Muskelspiele, Inflation

und ... nanu, das 9-Euro-

Ticket als Gratismentalität.

Kurze Frage: Laufen schiefe

Palmen in der Politik eigentlich

als eigene Gattung? Falls

Botaniker*innen das hier lesen,

würde ich mich über eine

kurze Aufklärung freuen.

Zurück zur Gratismentalität.

Ja, das 9-Euro-Ticket kommt

vor allem Städtern zugute –

übrigens nur deshalb, weil wir

in den letzten Jahrzehnten unseren

Nahverkehr kontinuierlich

abgebaut haben. Doch laut

dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen

ersetzten

zehn Prozent aller Fahrten mit

dem Ticket das Auto, insgesamt

wurden 1,8 Mio. Tonnen

weniger CO2 ausgestoßen.

Nicht nur das Klima freut sich,

auch sozial bewirkte das Ticket

einiges: Viele Familien konnten

das erste Mal überhaupt in

den Urlaub fahren, zahlreiche

Menschen haben sich in die Regionalbahnen

gequetscht, um

einmal die großen und kleinen

Städte ihres Landes besichtigen

zu können. Wenn ein deutscher

Finanzminister hart arbeitenden

Bürger*innen Gratismentalität

vorwirft, weil sie sich bezahlbare

Preise für den öffentlichen

Nahverkehr wünschen, ist das

nicht nur ein Fauxpas, sondern

schlichtweg respektlos!

Eine kleine Rechnung: Nach

Recherchen des Spiegels 2020

verdiente Christian Lindner in

der 19. Legislaturperiode mind.

424.500 € aus Nebentätigkeiten.

Als Finanzminister erhält er

nach Artikel 48, Absatz 3 des

Grundgesetzes zudem eine monatliche

Abgeordnetenentschädigung

von 10.089,47 € und,

damit er uns nicht vom Fleische

fällt, jährlich zum 1. Januar eine

Aufwandspauschale von derzeit

4.497 €. Kurz zusammengerechnet

komme ich auf ein

tägliches Einkommen von ca.

1507 €. Nur zur Orientierung:

das Bruttomonatseinkommen

in z.B. Pflegeberufen liegt zwischen

1.855 € und 3.131 € – monatlich,

Herr Lindner, Sie haben

richtig gehört.

Wie fern Politiker*innen der Lebensrealität

ihrer Bürger*innen

sind, zeigt sich auch bei den

geplanten Steuerentlastungen,

von denen vor allem Personen

mit einem Jahreseinkommen

von 80.000 €+ profitieren. Der

Ökonom Prof. Marcel Fratzscher

twitterte im August dazu:

„Menschen mit geringen Einkommen

erfahren eine 3-4 Mal

stärkere Inflation. (...) Dieser

Plan ist daher kein Inflationsausgleich,

sondern eine Umverteilung

von unten nach oben.“

Derzeit scheint es, als würden

Politiker*innen eine schiefe

Palme sehen, sie als solche

identifizieren und ... sich direkt

draufsetzen. Ich für meinen Teil

spreche mich für ein verpflichtendes

soziales Jahr aus – für

Politiker*innen. Einfach mal

ein Jahr im Pflegeheim oder

Krankenhaus, in der Kita, auf

dem Bau, im Supermarkt, der

Gebäudereinigung oder einem

anderen Beruf arbeiten, der

unser Hamsterrad am Laufen

hält.

Elisabeth Jockers


50 KULTUR JOKER VERansTaLTUngEn

Schauspiel trifft Casting

Das Leben des Schauspieldirektors

Frank ist nicht einfach:

Für seine kommende Premiere

fehlen Ressourcen und Menschen.

Eine „Casting-Show“

entbrennt, von zeitloser Aktualität.

Stephan Bensons Neufassung

von Mozarts Komödie

„Der Schauspieldirektor“

zeigt die Bühnenwelt mit liebevollem

Humor, Selbstironie

und bitterböser Satire. Für den

richtigen Sound des Stücks,

das von Die Schönen ins E-

Werk gebracht wird, sorgt

Zirkus ohne Elefanten

Natur der Farben

Farbintensive und ausdrucksstarke

Bilder füllen die Räume

der Kunstinitiative Elzach im

im Elzacher Bürgerzentrum.

Die in Emmendingen lebende

Malerin Monika Baltes strebt

die Darstellung von Licht und

Farbe an. Nicht nur malt sie,

was sie sieht, sondern auch

das, von dem sie weiß, dass

es existiert. Auch wenn die

Natur meist Impulsgeberin

für ihre Bilder ist, geht es ihr

nicht darum, die Natur abzubilden,

sondern durch Farben,

Form und Licht zu bewegen

In seiner One-Man-Show

„Realität kann jeder“ mixt

Christian de la Motte Zauberkunst,

spontane Comedy

und Lebensweisheiten. Nicht

nur verarbeitet er seinen Lebensweg

vom Manager zum

Magier, sondern hinterfragt

auch den Lifestyle seines Publikums.

Für Entspannung

Freiburg

Mozart höchstpersönlich. Zu

hören sind einige der schönsten

Arien aus der „Zauberflöte“

und der „Entführung aus

dem Serail“. Aufführungen im

September: 16./17. /23./24./30.

Fr./Sa. 20 Uhr, So. 19 Uhr.

Foto: Doreen Eich

„hyrrä paratiisi“ ist eine Inszenierung

aus Akrobatik,

Text und Live-Musik. Mit

akrobatischen Wendungen,

manipulierten Körpern,

einem eigenen Soundtrack

und Gedanken zum Paradies.

Dieser besondere, andere Zirkus,

der ab 8 Jahren empfoh-

Freiburg

len ist, kommt ohne Elefanten

aus, appelliert vielmehr an die

Fantasie der Zuschauenden.

Eine Produktion von momentlabor

in Koproduktion mit

dem Tollhaus Karlsruhe und

dem E-Werk Freiburg. Aufführungen:

8.–11. September,

jew. 20 Uhr (So. 18 Uhr).

Elzach

und zu zeigen, wie aufregend

und inspirierend Malerei sein

kann. Ihre Ausstellung „Colours

– Am Anfang war das

Licht“ ist noch bis zum 17.

September zu besichtigen.

Öffnungszeiten: Sa./So. 14–

18 Uhr, Mi. 16–19 Uhr.

Hintersinnige Zauberkunst Hartheim

Feet & Greet

In ihrem Solo-Programm

„GODDESS“ kommt Ines

Anioli ins Bürgerhaus Zähringen.

Anioli gilt als eine der

wichtigsten und unterhaltsamsten

Vertreterinnen der

Entertainment-Branche in

Deutschland. Die gebürtige

Duisburgerin nennt authentische

Stand-Up-Comedy mit

Haltung, Herz und Hirn ihr

Talent. Kein relevantes Thema

soll dabei ausgelassen werden.

Seien es Waxing, Ted Bundy

und Schönheitsideale, seien es

Hexen und die Dinge, die man

aus Liebe tut, bis hin zur Romantisierung

von Straftaten.

Foto: Monika Baltes

sorgt das Improvisationstalent

des Zauberers, das Überraschungen

garantiert und zum

Lachen anregt. Zauberkunst,

Kabarett, Comedy – die Mischung

machts. Aufführung

am 24. September, 20 Uhr im

historischen Gasthaus „Zum

Salmen“ in Hartheim am

Rhein.

Freiburg

Ines Anioli ist am 10. September,

20 Uhr mit ihrer Show

„GODDESS – feet&greet“ zu

sehen.

Foto: Lina Tesch

Do 1. September

Freiburg

Theater & Tanz

20:30 h: „Salome“ - nach Oscar Wilde. Theater der

Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-11

Vorträge & Gespräche

18 h: „Mit those Kids, society is nix!“ Gespräch

mit Kulturwissenschaftler Alexander Sancho-

Rauschel. Museum für Neue Kunst, Marienstr.

10A

Fr 2. September

Freiburg

Musik

18 h: New Constellation Kitchen – Freiburger

Blues Association e.V. Gasthaus Schiff, Biergarten

Schiff, Schwarzwaldstr. 82

Theater & Tanz

20:30 h: „Salome“ - nach Oscar Wilde. Theater der

Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-11

Partys

22 h: „I Love 80s“. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Basel

Theater & Tanz

18:30 h: „Der Phönix aus der Währung“ / Vor

der Premiere. Theater Basel, Elisabethenstr. 16

Sa 3. September

Freiburg

Theater & Tanz

20:30 h: „Salome“ - nach Oscar Wilde. Theater der

Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-11

Führungen

15 h: „Typisch Freiburg!?“. Haus der Graphischen

Sammlung, Salzstraße 34

Partys

23 h: „In The Mix“. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Feste & Hocks

14 h: Familienfreundlichen Anti-Atom-Fest:

Abschluß-Veranstaltung der bundesweiten Anti-

Atom-Radtour 2022 Platz der Alten Synagoge,

Platz der Alten Synagoge

Vorträge & Gespräche

14 h: Explainerstation: Koloniale Ausbeutung

der Natur. Augustinermuseum, Augustinerplatz

BaSel

Theater & Tanz

20 h: Premiere: „Wie alles endet“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

andere Orte

Breisach

19 h: Die Musikalische Soirée – Jam-Session der

klassischen Musik. Ehem. Spitalkirche Breisach,

Marienau 1

So 4. September

Freiburg

allgemein

16:30 h: Älteste der Kogi aus Kolumbien im

Rahmen ihrer Europatour. Lebendige Zukunft

e.V. begleitet die Kogi auf ihrer Reise und möchte

während ihrer Europatour Räume kreieren, in

denen die Kogi mit ihrem ursprünglichen Wissen

den Menschen vor Ort begegnen. Mit dem Erlös

aus der Reise möchte der Verein die Kogi bei

ihrem Landrückkauf in Kolumbien unterstützen.

Tibet Kailash Haus, Wallstr. 8

Musik

20 h: Isolation Berlin. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Führungen

11 h: Familienführung: „Wem gehört die Welt?“.

Augustinermuseum, Augustinerplatz

15 h: „Someone Else“. Museum für Neue Kunst,

Marienstr. 10A

Basel

Theater & Tanz

19 h: „Wie alles endet“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

andere Orte

Breisach

11 h: Die Musikalische Matinée – Jam-Session der

klassischen Musik. Ehem. Spitalkirche Breisach,

Marienau 1

13 h: „Jüdisches Leben in Breisach 1931“ und

„Nach der Shoah“ – Die Familie Eisemann vor

und nach der Shoah. Blaues Haus Breisach,

Rheintorstr. 3

13 h: Führung II auf dem Alten Jüdischen Friedhof,

Treffpunkt: Michael-Eisemann-Platz. Blaues Haus

Breisach, Rheintorstr. 3

15 h: Vernissage: „Erinnerungen an Karl

Wolfskehl“. Blaues Haus Breisach, Rheintorstr. 3

emmendingen

19 h: Michael Heitzlers Klezmer-Band „Ode

Haschem“ / Europäischer Tag der Jüdischen

Kultur 2022 Bürgersaal im Alten Rathaus

Emmendingen, Marktplatz 1

ettenheimmünster

17:30 h: 3. Gartenkonzert: Mallets & Reeds.

Galerie Linda Treiber, Münstertalstraße 34

Mi 7. September

Freiburg

Musik

20 h: Duo Asato-Pais. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Basel

Theater & Tanz

20 h: „Das Narrenschiff“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Do 8. September

Freiburg

Musik

19 h: 7. Klangparcours am Waldsee /

Entdeckungstour mit neuer Musik. Waldsee

Stadtteil,

21 h: 7. Klangparcours am Waldsee /

Entdeckungstour mit neuer Musik. Waldsee

Stadtteil,

Theater & Tanz

20 h: Less - Tanzperformance von Landerer &

Company / Frei Art Festival. Studio Pro Arte,

Studio Pro Arte, Am Rohrgraben 4a

20:30 h: „Salome“ - nach Oscar Wilde. Theater der

Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-11

Vorträge & Gespräche

18 h: Jour Fixe mit Felizitas Diering. Museum für

Neue Kunst, Marienstr. 10A

Varieté

20 h: hyrrä paratiisi: momentlabor / Neuer Zirkus.

E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77

Basel

Theater & Tanz

20 h: „Wie alles endet“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Fr 9. September

Freiburg

Frei art Festival

5.-11. September

Studio Pro Arte

allgemein

20 h: Queeres Wohnzimmer / Kneipenabend zum

Zusammenkommen, Quatschen, Tanzen. Jos

Fritz Café, Wilhelmstr. 15/1

Musik

18 h: Oliver Scheidies – Freiburger Blues

Association e.V. Gasthaus Schiff, Biergarten

Schiff, Schwarzwaldstr. 82

20 h: Colosseum. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

20 h: „Distanz“ - Lars Norén / Freiburger

Schauspielschule. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

20 h: „Mawu“ - Cia Aina Lanas - Tanzperformances

– Frei Art Festival. Studio Pro Arte, Am

Rohrgraben 4a

20:30 h: „Salome“ - nach Oscar Wilde. Theater der

Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-11

Partys

23 h: „Summer of Love“ - Die 60er und 70er Party.

Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1

Varieté

20 h: hyrrä paratiisi: momentlabor / Neuer Zirkus.

E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77

Messen & Märkte

10 h: Großer Pflanzenverkauf. Grünhof Coworking,

Belfortstr. 52

Basel

Theater & Tanz

20 h: „Wie alles endet“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Sa 10. September

Freiburg

Musik

19:45 h: Clemens Seitz Quintett - Konzert –

Benefizkonzert für Mon Devoir e.V. - Schule in

Togo. Gertrud-Luckner-Gewerbeschule, Freiburg,

Bissierstr. 17

Theater & Tanz

18 h: „Am I Bruce Lee“ - Tanzperformance von

Kernel Dance Theatre – Frei Art Festival. Studio

Pro Arte, Am Rohrgraben 4a

20 h: „Distanz“ - Lars Norén / Freiburger

Schauspielschule. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

20:30 h: „Salome“ - nach Oscar Wilde. Theater der

Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-11

Kabarett & Comedy

20 h: Ines Anioli: „Goddess - feet&greet“

Bürgerhaus Zähringen, Lameystr. 2

Führungen

15 h: „Typisch Freiburg!?“. Haus der Graphischen

Sammlung, Salzstraße 34

Messen & Märkte

10 h: Großer Pflanzenverkauf. Grünhof Coworking,

Belfortstr. 52

Partys

23 h: „Connected“. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Vorträge & Gespräche

14 h: Explainerstation: Koloniale Ausbeutung

der Natur. Augustinermuseum, Augustinerplatz

Varieté

20 h: hyrrä paratiisi: momentlabor / Neuer Zirkus.

E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77

andere Orte

Denzlingen

12 h: Backgammonturnier: 2. Ranglistenturnier

zum Südbaden-Cup 2022. Roccafé, Hauptstr. 134

Hinterzarten

20 h: Elgar und Tschaikowsky - camerata

academica freiburg Kurhaus Hinterzarten,

Freiburger Str. 1

Mulhouse

18 h: William Wyler, LA B.O. / Orchestre

symphonique de Mulhouse, présentation par

Laurent Sauvage. La Filature, 20 Allée Nathan

Katz

So 11. September

Freiburg

Zirkus Charles Knie

Bis 4. September

Messegelände Freiburg

www.zirkus-charles-knie.de


VERanstaltungEn KultuR JOKER 51

Kunst

16 h: Vernissage: „Italien - Licht und Schatten“.

Katholische Akademie, Wintererstr. 1

Musik

11 h: 7. Klangparcours am Waldsee /

Entdeckungstour mit neuer Musik. Waldsee

Stadtteil,

11 h: Vintage Waitress Show / Miss Petty Bee,

swingende und herzvoll klingende Songs der

20er-50er Jahre. Die Kantina, Berta-Ottenstein-

Straße 3

13 h: 7. Klangparcours am Waldsee /

Entdeckungstour mit neuer Musik. Waldsee

Stadtteil,

15 h: 7. Klangparcours am Waldsee /

Entdeckungstour mit neuer Musik. Waldsee

Stadtteil,

18:30 h: Malaka Hostel - Frei Art Festival. Alfred-

Döblin-Platz,

20 h: Panteón Rococó. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

19:30 h: Fabien Prioville Dance Company - 12Fifty

Mb/s - Tanzperformance – Frei Art Festival. Studio

Pro Arte, Am Rohrgraben 4a

Führungen

10:30 h: „Freiburg und Kolonialismus“.

Augustinermuseum, Augustinerplatz

14 h: „Handle with care!“. Museum Natur und

Mensch, Gerberau 32

15 h: „Someone Else“. Museum für Neue Kunst,

Marienstr. 10A

Varieté

18 h: hyrrä paratiisi: momentlabor / Neuer Zirkus.

E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77

andere Orte

Merzhausen

17 h: Elgar und Tschaikowsky - camerata

academica freiburg Forum Merzhausen, Dorfstr. 1

Straßburg

15 h: Operngeschichte(n): Monteverdi / Händel

/ Rameau / Mozart / Rossini / Verdi / Wagner /

Puccini / Poulenc / Berberian. Opéra national du

Rhin, 19 Place Broglie

Di 13. September

andere Orte

Denzlingen

19:30 h: roccacoustic im Biergarten: Ryan O‘Reilly

& Jadea Kelly Roccafé, Hauptstr. 134

Mi 14. September

Freiburg

Kunst

19 h: Vernissage: „hänge deine Wurzeln an die

Luft...“ – Katharina Hoehler. Ernst-Lange-Haus,

Habsburger Str. 2

Theater & Tanz

20 h: „Draußen vor der Tür“ – Wolfgang Borchert.

Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

Do 15. September

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: Premiere: „Der Freischütz“ / Oper.

Theater Basel, Elisabethenstr. 16

andere Orte

Kirchzarten

19:30 h: Mitsingkonzert mit Coco und Lorenz, „The

Brothers“. Buchladen in der Rainhof Scheune,

Höllentalstr. 96

Fr 16. September

Freiburg

Musik

20 h: Hosanna Glockenkonzert auf dem

Münsterplatz Münsterplatz, Münsterplatz

20 h: Jon Gomm. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

21 h: Hosanna Glockenkonzert auf dem

Münsterplatz Münsterplatz, Münsterplatz

Theater & Tanz

20 h: „Der Schauspieldirektor“ - musikalische

Komödie von W.A. Mozart / Die Schönen.

Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-Weiß-Str. 6a

20:30 h: „Ein Sommernachtstraum“ / Shakespeare-

Solo mit Bernd Lafrenz. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

Kabarett & Comedy

20 h: „Liebeslieder an deine Tante“ - Sebastian

Krämer. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Partys

22:30 h: Fresh Life w/ Tr Tactics. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

23 h: „Queer:Beatz Reloaded“. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

BaSel

Theater & Tanz

19:30 h: Premiere: „Der Phönix aus der Währung“.

Theater Basel, Elisabethenstr. 16

Sa 17. September

Freiburg

Musik

20 h: Horst Hansen Trio. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

20 h: „Der Schauspieldirektor“ - musikalische

Komödie von W.A. Mozart / Die Schönen.

Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-Weiß-Str. 6a

20 h: „Identitti“ – Mithu M. Sanyal. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

20:30 h: „Ein Sommernachtstraum“ / Shakespeare-

Solo mit Bernd Lafrenz. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

Kabarett & Comedy

20 h: „Ich bin raus!“ - Markus Barth. Vorderhaus,

Habsburgerstraße 9

Führungen

13 h: „Auf den Spuren des immateriellen

Kulturerbes“ - Münsterbauverein. Treffpunkt: Vor

dem Münsterladen, Herrenstr. 30

15 h: „Typisch Freiburg!?“. Haus der Graphischen

Sammlung, Salzstraße 34

Partys

23 h: „15!!! Jahre InTheMix“. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Vorträge & Gespräche

14 h: Explainerstation: Koloniale Ausbeutung

der Natur. Augustinermuseum, Augustinerplatz

14 h: JugendKunstGespräch: „Someone Else“.

Museum für Neue Kunst, Marienstr. 10A

Messen & Märkte

09 h: mü ma mamamarkt / Secondhandmarkt.

E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Der Freischütz“ / Oper. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

andere Orte

Bad Krozingen

19:30 h: Stein-Streicher Dynastie - Dmitry Ablogin

(Hammerflügel). Schloss Bad Krozingen, Am

Schlosspark 7

lenzkirch

12 h: Vernissage: „Orbs und Souvenirs*“ - Stefan

Burger, Sophie Jung mit Germaine Hoffmann,

Sarah Lehnerer, nabbteeri, Julia Rublow Melitta

und Wilhelm Schnarrenberger Black Forest

Institute of Art, Löffelschmiede 2

So 18. September

Freiburg

Frei art Festival

5.-11. September

Studio Pro Arte

Musik

18 h: Willkommens Konzert: Ravels Bolero und

zwei Überraschungswerke / Dirigent: André de

Ridder. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

Tanz in allen Sparten

Das Frei Art Festival bringt internationale Tanzkunst nach Freiburg

Am 5. September startet die

dritte Auflage des Frei Art Festival

im Studio Pro Arte in

Merzhausen. Neben Workshops

für professionelle und semiprofessionelle

Tänzer*innen gibt

es Performance-Projekte, einen

All-Style Dance Contest, Konzerte,

Open-Studio-Jams und

Aufführungen von international

bekannten Künstler*innen und

Kompanien.

Das Festival, das vom 5.-11.

September stattfindet, lockt

auch dieses Jahr Tänzer*innen

aus ganz Europa nach Freiburg.

Manche haben bereits mit Größen

wie Sasha Waltz, Akram

Khan und Cie Linga zusammengearbeitet.

Bei Pau Aran,

Thusnelda Mercy und Pasqual

Merighi wird mit aktuellen und

ehemaligen Tänzer*innen des

Tanztheater Wuppertal Pina

Bausch getanzt.

Das Performance-Programm

wird am 8. September, 20 Uhr

mit Felix Landerers Stück „Less“

eröffnet. Das weitere Performanceprogramm

mit Künstler*innen

wie Nico Ricchini und Jasper

Narvaez, Danae & Dionysios

und der Fabien Prioville Company

verspricht einen Einblick

in die aktuelle internationale

Tanzwelt. Weitere mitwirkende

Manege frei!

Zirkus Charles Knie mit neuem Programm

Weltrekord der Truppe Robles

Der in Monte Carlo 2017 preisgekrönte

Zirkus Charles Knie gastiert

noch bis 4. September auf

dem Freiburger Messegelände.

Zum Comeback wird das Showkonzept

einmal komplett auf

Links gedreht. Die neue Manegenproduktion

„Feel-Good Family-Show“

ist ein mutiger Schritt,

denn die größte transportable

Wasserbühne Europas bildet fortan

das Zentrum des Zirkus. Sie

wird mit 100.000 Litern Wasser

befüllt, besitzt 300 Pumpen, unzählige

integrierte Lichteffekte

und drei hydraulisch ausfahrbare

Ebenen. Lichtumflutete Fontänen

schießen bis zu 15 Meter hoch

in die Kuppel des Zeltes. Das

40-köpfige Ensemble lädt das

Publikum zu einem Rausch aus

Sound, Licht, Feuer und Wasser

Die Tanzperformance „Less“

ist während einer Residenz

im Studio Pro Arte entstanden

und eröffnet das Performanceprogramm

am 8.9., 20 Uhr.

Foto: Landerer Dokumentation

Künstler*innen sind unter anderen

Nadine Gerspacher, Narandra

Patil, Safet Mistele, Lewis Cooke,

Storm, Jonas Frey, Nathalia

Gabrielczyk und Davide Bonetti.

Am 10. September findet als

Highlight der Out:liers Dance

Contest statt. In diesem Allstyle

Contest messen sich die

Tänzer*innen auf der großen

Open-Air Bühne. Künstlerischer

Ausdruck und tänzerische Vielfalt

müssen die Jury überzeugen,

damit der Weg ins Finale glückt.

Ausgerichtet wird das Frei Art

Festival vom Studio Pro Arte.

Weitere Infos: www.freiartfestival.com

ein. Mit dabei ist auch die kolumbianische

„Truppe Robles“, die

ohne Sicherung das dünne Drahtseil

in 10 Metern Höhe überqueren,

überspringen, Fahrradfahren.

Weltrekord ist die Pyramide, bei

der alle sieben Mitglieder das Seil

gleichzeitig überqueren. Tickets:

Tel. 0171 9462456, www.zirkuscharles-knie.de

Foto: Zirkus Charles Knie


52 KULTUR JOKER VERansTaLTUngEn

Freunde Karl Mays

Am 22. September findet im

„La Stazione“ (Gaststätte im

Wiehrebahnhof) das 10-jährige

Jubiläumstreffen der Karl-May-

Freunde Freiburg statt. Prof.

Manfred Schlatter wird über

„Winnetous Kinder – Indianer

heute“ referieren. Interessierte

sind herzlich eingeladen. Die

Subkultur erleben

Am 8. Oktober findet die

SOUNDCITY FREIBURG

statt, ein Sub-, Club- & Popkultur

Festival im ganzen

Stadtgebiet. Grundgedanke

der Veranstaltung ist, den Facettenreichtum

der Freiburger

Sub-, Club- & Popkultur zu

repräsentieren, sicht- und erlebbar

zu machen. Sie dient

als Leinwand für Diversität

und Dynamik regionaler

Freizeitaktivist*innen, als

Werkschau interdisziplinärer

urbaner Kunst und Kultur.

Etwa ist 90er Rave Art &

Radtour gegen Atomkraft

Der BUND Südlicher Oberrhein,

die Anti-Atom-Gruppe

Freiburg und IPPNW Freiburg

laden ein, sich am 3. September

an der 20. Etappe der bundesweiten

Anti-Atom-Radtour

2022 zu beteiligen. Die bundesweite

Anti-Atom-Radtour

2022 begann am 9. Juli beim

belgischen AKW Tihange. Nach

einem Teilstück durch die Nord-

Schweiz und Basel geht es gegen

Ende der Tour weiter nach

Waldentdeckungen

Es ist Waldwoche in der Kindergarten-Igel-Gruppe:

Jeden

Tag stapfen die Kinder in den

Wald, denn dort gibt es viel

zu entdecken. Gekribbel, Gekrabbel

und dieses komische

Knacksen? Sind das wilde

Tiere? Wildschweine, Einhörner,

Wölfe? Mit „Waldtage!“

hat die preisgekrönte Kinderund

Jugendbuchautorin Stefanie

Höfler eine waldgründuftende

Geschichte geschrieben,

die Kinder ab 5 Jahren zu

Entdeckungstouren reizt. Im

Jugend fotografiert

Freiburg

Karl-May-Freunde Freiburg

wurden 2012, hundert Jahre

nach dem Tod Karl Mays,

durch einige langjährige Karl-

May-Liebhaber gegründet. Wer

im September zu ihnen stoßen

möchte, kann ab 18 Uhr zum

gemeinsamen Abendessen

kommen.

Freiburg

Style in der Hilda5 zu sehen,

Christian Elster berichtet im

Great Räng Teng Teng vom

Sammeln der Pop-Musik

und ein Workshop verspricht

Skill-Training in Sachen Konzertfotografie.

In der Schauenberghalle

gibt‘s Rollerdisco

mit Spiegelkugel und DJ.

Foto: Scum.Rocks

Freiburg

Fessenheim. Die letzten beiden

Etappen der Radtour führen am

2. September von Fessenheim

nach Wyhl und am 3. September

von Wyhl nach Freiburg. Am 3.

September findet um 14 Uhr auf

dem Platz der Alten Synagoge

eine große Abschlussveranstaltung

mit Musik statt. Ab 18 Uhr

lädt die Anti-AKW-Bewegung

zum Abschaltfest in der Fabrik

ein. Infos und Zeitplan der Tour:

www.bund-rso.de/radtour

Freiburg

Rahmen der Freileser-Tour

tourt sie am 10. September,

15–17 Uhr über die Stühlinger

Spielplätze und lädt auf kleine

Leseinseln im Grünen ein.

Freiburg

Beim Freiburger Jugendfotopreis

können noch bis zum

18. September Fotografien

eingschickt werden. Es gibt

in drei Alterskategorien Preise

zu gewinnen. Das Wettbewerbs-Motto

in diesem Jahr

ist „Nah dran“ und darf sehr

frei interpretiert weden. Die

prämierten Fotografien werden

ab Oktober in der Stadtbibliothek

ausgestellt. Mitmachen

können Kinder und Jugendliche

von 6 bis 21 Jahre.

Initiator für den Freiburger

Jugendfotopreis ist der Verein

Kommunikation und Medien.

Weitere Informationen zur

Einreichung der Fotos: www.

fjfp.de

20 h: Michelle David & The True-tones. Jazzhaus

Freiburg, Schnewlinstr. 1

20:15 h: Sanssouci - Trio / Camerata Instrumentale

Freiburg. Historisches Kaufhaus Freiburg,

Münsterplatz 24

Theater & Tanz

15:30 h: „Tranquilla Trampeltreu“ - Cargo-

Theater, für Kids ab 4 Jahren. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

19 h: „Draußen vor der Tür“ – Wolfgang Borchert.

Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

Führungen

10:30 h: „Freiburg und Kolonialismus“.

Augustinermuseum, Augustinerplatz

14 h: „Handle with care!“. Museum Natur und

Mensch, Gerberau 32

Vorträge & Gespräche

15 h: „Someone Else“. Museum für Neue Kunst,

Marienstr. 10A

Frei Art Festival

5.-11. September

Studio Pro Arte

andere Orte

Bad Krozingen

17 h: Lieder von Johannes Brahms & CD-

Präsentation – Mitschnitt SWR2: Ulrich Eisenlohr

(Hammerflügel J.B. Streicher, Wien 1864), Esther

Valentin-Fieguth (Mezzosopran, SWR2 New

Talent), Konstantin Ingenpaß (Bariton, Hugo-

Wolf-Preisträger). Schloss Bad Krozingen, Am

Schlosspark 7

Straßburg

15 h: Operngeschichte(n): Monteverdi / Händel

/ Rameau / Mozart / Rossini / Verdi / Wagner /

Puccini / Poulenc / Berberian. Opéra national du

Rhin, 19 Place Broglie

Vogtsburg

19 h: Lauten- und Gitarrenmusik aus drei

Jahrhunderten / Ensemble Bergamasca. Kirche

St. Michael Niederrotweil, Bahnhofstr. 1

Waldkirch

11 h: Matinée: Frank Goos und Die Furchtlosen

7 1/2. Georg Scholz-Haus Kunstforum Waldkirch

e.V., Schlettstadtallee 9

Mo 19. September

Basel

Theater & Tanz

20 h: „Wie alles endet“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Di 20. September

Freiburg

Kunst

21 h: Finissage zur Ausstellung Stolen-Memory.

Kirche St. Ursula/ Altkatholische Kirche,

Rathausgasse 50

21 h: Finissage: „StolenMemory“ / mit Musikwerken

von Hans Krása, Zikmund Schul, Gideon Klein und

Viktor Ullmann, sowie Texten von Gertrud Kolmar,

Walter Mehring und Paul Celan. Kirche St. Ursula/

Altkatholische Kirche, Rathausgasse 50

Musik

20 h: Hammond Jazz Night. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Der Freischütz“ / Oper. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

19:30 h: „Der Phönix aus der Währung“. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

andere Orte

Merzhausen

18:30 h: Klaviersoirée András Schiff. Forum

Merzhausen, Dorfstr. 1

18:30 h: Klaviersoirée des ungarischen Pianisten

Sir András Schiff Forum Merzhausen, Dorfstr. 1

Ringsheim

19 h: „50 Jahre Münchener Olympia-Attentat“ -

Vortrag mit Diskussion der VHS Ringsheim und

DIA, Bürgerhaus, Denkmalstr. 16

Mi 21. September

Freiburg

Theater & Tanz

16:30 h: „Der kleine Rabe Socke“ / Cinderella-

Bühne, für Kids ab 2 Jahren. Theaterzelt im

Seepark, Seepark

Basel

19:30 h: „Der Phönix aus der Währung“. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

20 h: „Wie alles endet“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Do 22. September

Freiburg

Theater & Tanz

16:30 h: „Pettersson und Findus“ / Cinderella-

Bühne, für Kids ab 2 Jahren. Theaterzelt im

Seepark, Seepark

Kabarett & Comedy

19:30 h: Tresenlesen: Jochen Malmsheimer und

Frank Goosen Paulussaal, Dreisamstr. 3

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Der Freischütz“ / Oper. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

19:30 h: „Der Phönix aus der Währung“. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

Fr 23. September

Freiburg

Allgemein

11 h: Globaler Klimastreik / Fridays for Future.

Platz der Alten Synagoge, Platz der Alten

Synagoge

Musik

20 h: Rogers. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

16:30 h: „Jim Knopf und Lukas der

Lokomotivführer“ / Cinderella-Bühne, für Kids

ab 2 Jahren. Theaterzelt im Seepark, Seepark

19 h: „Mord auf dem Betriebsfest“ - Dinner-Krimi,

Freistil Theater. Schlossberg-Restaurant Dattler,

Am Schlossberg 1

20 h: „Der Schauspieldirektor“ - musikalische

Komödie von W.A. Mozart / Die Schönen.

Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-Weiß-Str. 6a

Kabarett & Comedy

20 h: „Gibt es ein Leben vor dem Tod?“ - Marc

Hofmann. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Der Phönix aus der Währung“. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

andere Orte

Mulhouse

20 h: Ouverture de Saison / Orchestre national de

Barbès + Sophia Aram & guests. La Filature, 20

Allée Nathan Katz

Riegel am Kaiserstuhl

20 h: „Ein Sommernachtstraum“ – Shakespeare

Solo Komödie mit Bernd Lafrenz. Theater Kumedi,

Römerstraße 2

Sa 24. September

Freiburg

Allgemein

09:30 h: „Nachhaltigkeit (er)leben“ - Aktionstag im

Rahmen der Europäischen Nachhaltigkeitswoche.

Katholische Akademie, Wintererstr. 1

Fashion Days Freiburg

14.-17. September

Verschiedene Orte in Freiburg

www.freiburgfashiondays.de

Literatur

18 h: „Bruchstücke“ - Wie Menschen mit Demenz

das Leben sehen – eine musikalische Lesung

mit Texten von Betroffenen. Theater Freiburg,

Bertoldstr. 46

Musik

19 h: Beethoven: Symphonie Nr. 7 A-Dur op.

92 - Klavierduo Lya Goldner & Thomas Lefeldt.

Depot.K, Lehener Str. 30

20 h: „Marie, weine nicht“ – Lieder und Madrigale

gegen den Krieg von Hanns Eisler und Claudio

Monteverdi. Christuskirche Freiburg, Maienstr. 2

20 h: „Marie, weine nicht“ - Vokalakademie

Freiburg. Christuskirche Freiburg, Maienstr. 2

20 h: Ill Considered feat. Tamat Osborn |

Neue Grafik Ensemble. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

20 h: Lautenmusik der Galilei von Christian

Zimmermann auf der Renaissancelaute

Historisches Kaufhaus Freiburg, Münsterplatz 24

Theater & Tanz

16:30 h: „Pippi Langstrumpf in Taka-Tuka-

Land“ / Cinderella-Bühne, für Kids ab 2 Jahren.

Theaterzelt im Seepark, Seepark

20 h: „Der Schauspieldirektor“ - musikalische

Komödie von W.A. Mozart / Die Schönen.

Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-Weiß-Str. 6a

Kabarett & Comedy

20 h: „Die Bekenntnisse der Hochstaplerin Helene

Bockhorst“ - Helene Bockhorst. Vorderhaus,

Habsburgerstraße 9

Führungen

15 h: „Typisch Freiburg!?“. Haus der Graphischen

Sammlung, Salzstraße 34

Film

20 h: Filmpremiere: Die Traumfabrik. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

Vorträge & Gespräche

14 h: Explainerstation: Koloniale Ausbeutung

der Natur. Augustinermuseum, Augustinerplatz

Messen & Märkte

10 h: Erster Unterwiehremer Hof- &

Nachbarschaftsflohmarkt (Bei Regen am 08.

Oktober 2022). Westlich der Merzhauser Straße,

Merzhauser Straße 12

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Der Freischütz“ / Oper. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

andere Orte

Bad Krozingen

19:30 h: „Ein Tollpatsch gibt Vollgas“ - Johann

Theisen. Litschgi Keller, Basler Str. 10-12

Denzlingen

20:30 h: Madeleine Sauveur / Musikkabarett.

Roccafé, Hauptstr. 134

Hartheim

20 h: „Realität kann Jeder“ - Christian de la Motte

/ Zaubershow. Salmen Hartheim, Rheinstr. 20

Hartheim

19 h: „Motetten - Gedenkkonzert für Prof.

Klaus Hövelmann“ - Freiburger Kammerchor,

Jakobskirche, Mönchhof 5

So 25. September

Freiburg

Musik

19 h: „Motetten - Gedenkkonzert für Prof. Klaus

Hövelmann“ - Freiburger Kammerchor, Kirche St.

Martin, Rathausgasse 3

20 h: „Marie, weine nicht“ - Vokalakademie

Freiburg. Christuskirche Freiburg, Maienstr. 2

20 h: Julia Hülsmann Quartett. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

11 h: „Der Räuber Hotzenplotz und die

Mondrakete“ / Cinderella-Bühne, für Kids ab 2

Jahren. Theaterzelt im Seepark, Seepark

14 h: Fräulein Brehms Tierleben – „Der Luchs -

Lynx lynx“. WaldHaus Freiburg, Wonnhaldestr. 6

16 h: Fräulein Brehms Tierleben – „Die

Wildkatze - Felis silvestris“. WaldHaus Freiburg,


VERanstaltungEn KultuR JOKER 53

Wonnhaldestr. 6

16:30 h: „Der Räuber Hotzenplotz und die

Mondrakete“ / Cinderella-Bühne, für Kids ab 2

Jahren. Theaterzelt im Seepark, Seepark

18 h: „Der Trafikant“ – Robert Seethaler. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

19 h: „Identitti“ – Mithu M. Sanyal. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

Kabarett & Comedy

19 h: „Mephisto Consulting“ - Matthias

Deutschmann. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Führungen

10:30 h: „Freiburg und Kolonialismus“.

Augustinermuseum, Augustinerplatz

14 h: „Handle with care!“. Museum Natur und

Mensch, Gerberau 32

Vorträge & Gespräche

15 h: „Someone Else“. Museum für Neue Kunst,

Marienstr. 10A

andere Orte

Kirchzarten

11 h: „Jage die Ängste fort - Das jüdische

Kulturleben des 19. und 20. Jahrhunderts“ -

Helmut Mooshammer (Lesung), Senka Brankovic

(Klavier). Buchladen in der Rainhof Scheune,

Höllentalstr. 96

Meersburg

18 h: Mozart, Debussy und Mendelssohn

Bartholdy - Klaviertrio Boarte Neues Schloss

Meersburg, Schlossplatz 12

Riegel am Kaiserstuhl

19 h: Poems on the Rocks – Rockpoetry. Theater

Kumedi, Römerstraße 2

Theater & Tanz

19:30 h: „Der Freischütz“ / Oper. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Mo 26. September

andere FreiburgOrte

Weil Kabarett am Rhein & Comedy

15:30 19:30 h: h: „Kollapps“ Clown - Moritz Pollina: Neumeier. Clownerie Paulussaal, in

der Dreisamstr. Stadtbibliothek 3 / für Kids ab 2 Jahren.

Stadtbibliothek Weil am Rhein, Humboldtstr. 1

Basel

Di 27. September

Freiburg

Musik

20 h: Michael Schulte. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

16:30 h: „Der kleine Rabe Socke“ / Cinderella-

Bühne, für Kids ab 2 Jahren. Theaterzelt im

Seepark, Seepark

Basel

16 h: Familienkonzert: „Der Karneval der Tiere“ /

Oper. Theater Basel, Elisabethenstr. 16

18 h: Familienkonzert: „Der Karneval der Tiere“ /

Oper. Theater Basel, Elisabethenstr. 16

Historix Tours Freiburg

Historische Stadtführungen

365 Tage im Jahr, bei jedem Wetter

www.historix–tours.de

Mi 28. September

Freiburg

Theater & Tanz

16:30 h: „Pippi Langstrumpf in der Villa

Kunterbunt“ / Cinderella-Bühne, für Kids ab 2

Jahren. Theaterzelt im Seepark, Seepark

Vorträge & Gespräche

19 h: „Klang und Lärm in den Ozeanen“ - Reihe

„Mensch und Schöpfung“. Katholische Akademie,

Wintererstr. 1

Basel

Theater & Tanz

10 h: Familienkonzert: „Der Karneval der Tiere“ /

Oper. Theater Basel, Elisabethenstr. 16

14 h: Familienkonzert: „Der Karneval der Tiere“ /

Oper. Theater Basel, Elisabethenstr. 16

19:30 h: „Onkel Wanja“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

andere Orte

Mulhouse

20 h: „La Mouette“ / Cyril Teste / Collectif MxM.

La Filature, 20 Allée Nathan Katz

Do 29. September

Freiburg

Musik

20 h: Berge. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

16:30 h: „Jim Knopf und Lukas der

Lokomotivführer“ / Cinderella-Bühne, für Kids

ab 2 Jahren. Theaterzelt im Seepark, Seepark

Kabarett & Comedy

20 h: „Liebes Klima, gute Besserung!“ - Holger

Patz. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Basel

Theater & Tanz

20 h: „Wie alles endet“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

andere Orte

Mulhouse

19 h: „La Mouette“ / Cyril Teste / Collectif MxM.

La Filature, 20 Allée Nathan Katz

19 h: „Misericordia“ / Emma Dante. La Filature,

20 Allée Nathan Katz

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Fr 30. September

Freiburg

Musik

20 h: Kapelle Petra. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

16:30 h: „Pettersson und Findus“ / Cinderella-

Bühne, für Kids ab 2 Jahren. Theaterzelt im

Seepark, Seepark

20 h: „Der Schauspieldirektor“ - musikalische

Komödie von W.A. Mozart / Die Schönen.

Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-Weiß-Str. 6a

Kabarett & Comedy

20 h: „Ich bin noch nicht fertig!“ - Uta Köbernick.

Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Partys

23 h: „BARS&DROPS“. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Der Phönix aus der Währung“. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

andere Orte

Baden-Baden

20 h: Ballett-Werkstatt: Hamburg Ballett John

Neumeier. Festspielhaus Baden-Baden, Beim

Alten Bahnhof 2

Mulhouse

20 h: „Misericordia“ / Emma Dante. La Filature,

20 Allée Nathan Katz

Cirque du Soleil

20.09.-23.10.

Hardturm-Areal, Zürich

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Abgründe der Menschen

Zwei befreundete Verhöraktuellisten

einer Asylantenunterkunft

verbringen

den Urlaub zusammen mit

ihren Partnerinnen in einem

schwedischen Ferienhaus.

Bald bricht die bröckelnde

Fassade auf, Beziehungsprobleme

treten ans Licht, Gewalt

und Verachtung. Lars Noréns

Theaterstück „DISTANZ“

(Regie: Grete Linz) legt die

Probleme menschlicher Beziehungen

offen, ebenso die

Urgründe radikalen Denkens.

Auch das latente und

von außen nicht immer

Kunsttour per Fahrrad

Am 10. September, 15 Uhr

findet in Lahr (Treffpunkt:

Altes Rathaus) eine Kunst-

Fahrradtour statt. Zu sehen

sind Skulpturen, die etwas

außerhalb des Lahrer Stadtzentrums

stehen und deshalb

leider oft nur wenig Beachtung

finden. Ergänzend zu den

Führungen in der Innenstadt,

können Interessierte noch

Beatles integrativ

„Magical mystery tour“, so

lautet das diesjährige Programm

der integrativen Band

Frank Goos und Die Furchtlosen

7 1/2. Im Rahmen der

aktuellen Ausstellung mit Arbeiten

der Freiburger Künstler

Paul Ahl und Bernhard Kunkler

wird Saxophonist Frank

Goos mit seinen Jugendlichen,

zum Teil mit einer Behinderung,

im Georg Scholz Haus

in Waldkirch auftreten. Am

18. September, 11 Uhr werden

Erzählte Filmkunst

Am 12. September, 20 Uhr

findet ein besonderes Event im

Großen Hörsaal der Biologie

statt. Der aka-Filmclub präsentiert

ein Filmscreening des

japanischen Stummfilmsklassikers

„A Page of Madness“

(1926). Als Gast geladen ist der

Filmerzähler Ichirô Kataoka.

Er wird nach alter Tradition

Flohmarkt Unterwiehre

Freiburg

erkennbare Aggressionspotential

gegenüber

Ausländern wird sichtbar.

Aufführung am 9./10. September,

20 Uhr im E-Werk.

Foto: Freiburger Schauspielschule

Lahr

mehr Kunst im öffentlichen

Raum entdecken und erfahren,

welche Geschichten und

Personen hinter den einzelnen

Werken stecken. Der Künstler

und Bildhauer Kurt Hockenjos

führt auf einer etwa neun

Kilometer langen Fahrradtour

zu etwa zehn Skulpturen. Anmeldung:

stadtmarketing@

lahr.de oder 07821/910 01 28

Waldkirch

die Musiker, ergänzt von zwei

Kolleginnen des Bandleaders

(Gitarre und Vocals) Songs

der Beatles und der Rolling

Stones mit deutschen Texten

präsentieren.

Foto: Frank Goos

Freiburg

die bewegten Bilder mit einem

dynamischen Erzählvortrag

begleiten. Der lange Zeit verschollene

„A Page of Madness“

liefert entfesselte Schnittfolgen

und eine fiebertraumartige

Handlung inmitten einer Psychiatrie.

Ein ungewöhnlicher

Filmabend, ergänzt mit Live-

Musikbegleitung.

Freiburg

Am 24. September, 10–16

Uhr findet der erste Unterwiehremer

Hof- und Nachbarschaftsflohmarkt

statt. Ort

ist das Quartier Unterwiehre

westlich der Merzhauser Straße.

Die Stände verteilen sich

entlang der Merzhauser Straße

vom Basler Tor bis zur Boelckestraße

und in Richtung

Vauban bis zur Oltmannstraße

über Vor- und Hinterhöfe,

Wiesen und Gärten. Getränke,

Kuchen, Waffeln und Crêpes

werden auch angeboten. Bunte

Luftballons und schrille

Wegweiser führen die Besuchenden

auch an die versteckten

Flohmarktorte im

Quartier. Bei Regen wird der

Flohmarkt auf den 8. Oktober

verschoben.


54 KULTUR JOKER VERansTaLTUngEn

Traumhafte Fantasy World

Im Jahr 1982 schlossen sich

in Berlin Künstler*innen und

Musiker*innen zusammen,

um als Aktionstheater PAN.

OPTIKUM gemeinsam Inszenierungen

im öffentlichen

Raum zu kreieren. Im Zeichen

des Jubiläums feiert am

9./10. September die große

Produktion des People Power

Partnership Projekts auf dem

Platz der alten Synagoge in

Vom 12.–24. September präsentiert

das Zentrum Oberwiehre

die Fantasy World, die das

Einkaufszentrum in ein fantastisches

Abenteuer verwandelt.

Mit tollen Mitmach-Aktionen

für Kids ist die interaktive Ausstellung

mit drei Themeninseln

eine kleine Erlebniswelt, in der

die Kids vor einer mittelalterlichen

Fantasy-Kulisse unter

Anleitung selbst aktiv werden

können. Daneben können sich

die kleinen Besucher in Kostümen

auf einem lebensgroß-

Freiburg

en Einhorn fotografieren lassen

und die Fotos als Andenken mit

nach Hause nehmen. Ein weiteres

Highlight ist die Aktion

„Werde ein echter Ritter“: Am

Infopoint „Ritter-Urkunden“

erhalten Kids kleine Stempelkarten,

die sie bei allen Fantasy-Spielen

einsetzen können.

Sobald alle Stempel eingesammelt

sind, gibt es eine Ritter-

Urkunde mit Foto.

Alle Aktionen sind kostenlos.

Mo- Fr, 14-18 Uhr, Sa, 11-18

Uhr.

40 Jahre PAN.OPTIKUM Freiburg

Marionettentheater

Ein ganz besonderes Erlebnis

erwartet Kids beim Gastspiel

der Cinderella-Bühne im Theaterzelt

am Seepark vom 21.

September bis 3. Oktober. Mit

Klassikern der Kinderliteratur,

darunter Pettersson und

Findus (22./30.9., 16:30 Uhr),

Pippi Langstrumpf (24.9./

2.10., 16:30 Uhr), Jim Knopf

und Lukas der Lokomotivführer

(23./29.9., 16:30 Uhr),

Räuber Hotzenplotz (25.9.

11/16:30 Uhr, 1.10., 16:30 Uhr),

Biene Maja (3.10., 11/14 Uhr)

oder der kleine Rabe Socke

(21./27.9., 16:30 Uhr) lassen

die Marionettenspieler*innen

die Augen der Kids erstrahlen.

Kunstvolle Figuren und

detailreiche, handgemalte

Kulissen verwandeln das Zelt

in einen Schauplatz der Abenteuer.

Für Kids ab 2 Jahren.

Aufgepasst: Wir verlosen

3x2 Tickets für „Der kleine

LYRIK ECKE

Ich lebe

flirrende Sommerluft

geatmet im Frühherbst

Janina Niemann-Rich

Sommerabgesang

Herbstlaub wird

buntes Rascheln

Janina Niemann-Rich

Freiburg Premiere. Im Rahmen

des partizipativen Theaterprojekts

entwickelten 104

junge Erwachsene zwischen

18 und 25 Jahren aus 11 europäischen

Ländern 13 verschiedene

Produktionen und

eine zentrale Performance,

die nun in Freiburg Premiere

feiert, bevor sie 2023/24

durch die Heimatstädte der

Tänzer*innen tourt.

Freiburg

Rabe Socke“ am 21. September,

16:30 Uhr. Um am

Gewinnspiel teilzunehmen,

senden Sie eine Mail mit dem

Stichwort „Der kleine Rabe

Socke“ im Betreff und Ihrer

Telefonnummer bis zum 15.

September an redaktion@

kulturjoker.de

Datenschutz-Hinweis: Ihre Daten werden

lediglich zur Abwicklung der Verlosung erhoben.

Ihr Name wird an den Veranstalter

weitergegeben, damit die Karten hinterlegt

werden können. Nach Abschluss der Verlosung

werden Ihre Daten gelöscht. Durch

Ihre Teilnahme erklären Sie sich damit

einverstanden.

Foto: Cinderella-Bühne

Wehrlose Sprache

verhüllte Ideologie verkleidet sich

in durchsichtig gewandete Wahrheit

manche Parteien tragen Tarnanzüge

Jürgen Riedel

Entnebelung

Demokratie formal:

Wahlfreiheit

Demokratie faktisch:

humanhelle Inhalte

Jürgen Riedel

Theater, Zirkus, Musik, Tanz, ...

Die Saison 2022/23 der Art‘Rhena verspricht Abwechslung

In der Saison 2022/23 finden

25 internationale Theater-,

Musik-, Zirkus-, Tanz- und

Puppentheateraufführungen

für Groß und Klein statt, die

unseren Blick auf die Welt erweitern.

Zur Saisoneröffnung

am 1. Oktober gibt es ein Wiedersehen

mit Lilian Renaud,

dem Gewinner von The Voice

im Jahr 2014, der die Saison für

die musikalischen Highlights

eröffnet, darunter zwei neue

Partnerschaften mit der Opéra

National du Rhin, die einen

‘Kleinen Spaziergang durch

die Unterwelt‘ (Petite balade

aux enfers) auf den Spuren

von Orpheus und Eurydike in

einem Puppentheaterdekor am

21. Januar präsentiert sowie

das Orchestre symphonique de

Mulhouse am 6. Mai, mit einem

Sie hat wirklich nichts drauf

Ein humorvolles Programm im Vorderhaus in Freiburg

Das Vorderhaus öffnet nach

kurzer Sommerpause am 16.

September, 20 Uhr die Türen

mit Sebastian Krämers neuem

Programm „Liebeslieder an

deine Tante“ – ein Musikkabarett,

das mit genauso viel Melancholie

wie abstrusem Humor

aufwartet. Ebenfalls mit

neuem Programm steht Markus

Barth am 17. September,

20 Uhr auf der Bühne. In „Ich

bin raus!“ feiert der preisgekrönte

Stand-up Comedian die

Rücktrittbremse im Hamsterrad

– weg von Internetdiskussionen,

Whatsapp-Gruppen,

Selbstoptimierung und anderem

Gedöns. Der Freiburger

Romanautor, Liedermacher

und Kabarettist Marc Hofmann

gibt sich am 23. September,

20 Uhr mit seinem

Programm „Gibt es ein Leben

Programm um den Hornisten

David Guerrier. Eindrucksvolle

Jonglagekünste mit 100 roten

Äpfeln und 4 Teeservices gibt’s

„Crush“ von Les Escargots Ailés

Foto: Veranstalter

Helene Brockhorst

Foto: Enrico Meyer

am 16. Dezember mit den neun

englischen Jongleur*innen von

Gandini Juggling.

Im Februar feiert die

Art’Rhena dann die Liebe in

all ihren Formen mit dem Stück

„Crush“ von Les Escargots

Ailés, einer atemberaubenden

Luftzirkusshow am 4. Februar.

Welche Auswirkungen das

Eingreifen der Menschen auf

unsere Umwelt hat, thematisieren

die Puppenspieler der Kompanie

LaSoupe in „Et puis“ am

29. März. Der Freiburger Sebastian

Lehmann wird schließlich

am 28. April seine Gedanken

über die Welt sowie eine Auswahl

seiner Radio-Kolumnen

in „Ich hab’s dir doch gleich

gesagt“ präsentieren.

Das gesamte Programm und

Tickets: www.artrhena.eu

Lebenswege des Liedermachers Buki

Matinee im Waldkircher Orgelbauersaal

Roland Burkart, spätestens

seit den Jahren des erfolgreichen

Widerstands gegen

das geplante Atomkraftwerk

in Wyhl im Dreyeckland und

weit darüber hinaus unter seinem

Alias-Namen Buki vor

allem als engagierter Protestund

Dialektliedermacher bekannt,

hat nun ein sehr persönliches

Buch mit über 50 seiner

Kurzgeschichten und einigen

seiner Lieder vorgelegt. Sie

sind entlang seines bewegten

Lebens vom Bauernbub aus

Yechtingen, Politikstudenten

vor dem Tod?“ die Ehre – Geplagt

von einer ebenso seltenen

wie verbreiteten Form von

in Freiburg, politischem Aktivisten

innerhalb der Badisch-

Elsässischen Bürgerinitiativen,

über 30 Jahren selbständiger

Buchhändler, Kurzgeschichtenschreiber,

Familienvater

und Opa liebevoll thematisch

zusammengestellt. Das Erzählte

changiert in Tonalität

und Stil zwischen lustig, ernst,

tiefgründig, anrührend, nachdenklich,

politisch entschieden,

bisweilen auch traurig –

bleibt dabei stets aufs Engste

mit Bukis persönlichen Erfahrungen

und Erlebnissen verbunden.

Man spürt bei jeder

Geschichte: Ein blitzwacher

Zeitzeuge reflektiert mit analytischem

Scharfsinn gepaart

mit viel Gefühl und Verständnis

seinen bisherigen Lebensweg

nach dem 2. Weltkrieg.

Die Premiere von Roland

Burkarts Buch „Buki“ findet

am 25.9., 11 Uhr als Matinee

im Waldkircher Orgelbauersaal

statt. ISBN 978-3-

9815947-5-1 Weitere Infos:

http://roland-burkart.de/buch

Erwachsenen-ADHS singt,

liest und erzählt er erfundene

Wahrheiten aus dem geistigen

Vakuum.

Das erste mal überhaupt im

Vorderhaus ist Helene Brockhorst

am 24. September, 20

Uhr. Mit ihrem ersten Bühnenprogramm

überraschte die

Comedienne mit ihrem Hang

zum Exhibitionismus und ihrer

Vorliebe für schillernde

Hosen. Aber reicht das wirklich?

Alle sagen, erst nach

dem zweiten Programm wird

klar, wer wirklich etwas kann.

Helene Bockhorst ist sich ganz

sicher, dass sie jetzt auffliegen

wird: Alle anderen haben das

Hochstaplersyndrom, nur sie

nicht, sie hat wirklich nichts

drauf.

Alle Veranstaltungen und Tickets:

www.vorderhaus.de


VERanstaltungEn KultuR JOKER 55

Freiburg Fashion Days

Mehr als 50 Events rund um Mode

Die Schwarzwald City lädt während der Fashion Days

zu zahlreichen Aktionen ein Foto: Schwarzwald City

Bei den Freiburg Fashion

Days verwandelt sich die Freiburger

Innenstadt vom 14.

bis 17. September erstmals in

ein einzigartiges Festival der

Mode. Zahlreiche Einzelhändler

beteiligen sich mit Aktionen

in ihren eigenen Häusern.

Organisiert werden die

Freiburg Fashion Days durch

z’Friburg in der Stadt e.V. und

die Freiburg Wirtschaft Touristik

und Messe (FWTM). Die

Besuchenden dürfen sich auf

über 50 Events rund um das

Thema Mode in der gesamten

Innenstadt, vom Colombipark

über den Münsterplatz bis in

die Gerberau freuen.

Im ehemaligen Kaiser Damen-Modehaus

entstehen

Pop-up-Flächen verschiedener

Labels. Als überregionaler Kooperationspartner

präsentiert

FAEX auf den Pop-up-Flächen

eine kuratierte Auswahl an

vierzig Slow Fashion Brands.

Auch das Einkaufszentrum

Schwarzwald City beteiligt

sich an den Freiburg Fashion

Days. Vom 14. bis 17. September

gibt es Aktionen und Angebote

in verschiedenen Geschäften

des Centers. Am 17.

September laden die Geschäfte

und Gastronomiebetriebe der

Schwarzwald City bis 22 Uhr

zum Einkaufen, Erleben und

Genießen ein. Neben aktuellsten

Trends erwartet die

Besucher*innen ein buntes

Programm: Die Mode-, Accessoires-

und Schmuckgeschäfte

der Schwarzwald City präsentieren

um 15/16:30/18/19:30

und 21 Uhr die aktuellen Kollektionen

mit professionellen

Fashion-Shows in Zusammenarbeit

mit der Modenschau-

Agentur TOP|S.

Foto: Dziana Hasanbekava via pexels

Wer eine Erfrischung oder

Auszeit vom Shopping-Marathon

braucht, kann ab 15

Uhr in „Henry‘s Bar“ leckere

Cocktails aus Meisterhand genießen.

Das nostalgische Kinderkarussell

steht den ganzen

Tag gratis zur Verfügung

Am 17. September gilt Freifahrt

in den Bussen und Straßenbahnen

der VAG. Weitere

Infos: www.schwarzwaldcity.de

und www.freiburgfashiondays.de

Freiburgs Hausberg ruft Hinauf mit der Schauinslandbahn in die herrliche Bergwelt

Rauf geht‘s auf den 1.284

m hohen Schauinsland, den

Freiburger Hausberg, mit der

Schauinslandbahn. Von der

barrierefreien Panoramaterrasse

der Bergstation lässt sich

ein unvergleichlicher Blick auf

Freiburg, das Rheintal und die

Vogesen genießen. Nach einer

Stärkung im Restaurant der

Bergstation, bietet die Bergwelt

des Schauinslands herrliche

Wege zum Spazieren

oder Wandern sowie Trails

für Biker.

Im Herbst bietet sich eine

Wanderung zum Gipfel an –

momentan ist der Aussichtsturm

jedoch wegen Sanierungsarbeiten

gesperrt und

kann nicht bestiegen werden.

Gruppen können themenspezifische

Wanderungen, z.B.

Wetterbuchenexkursionen

oder Blumen- und Kräutertouren

mit einheimischer Führung

unternehmen oder sich

beim Berggeheimnis auf das

Lösen von spannenden Rätseln

freuen. Auf der Schaffner-

Tour begleitet man Emil, den

Schaffner aus dem Jahre 1930

mit seiner typischen Uniform

und seinen spannenden Geschichten.

Action und Spaß

bringt die Roller abfahrt auf

der 8 Kilometer langen Rollerstrecke.

Bei den offenen Führungen

durch die Seilbahntechnik,

sonntags 15 Uhr, haben Interessierte

die Möglichkeit,

einmal hinter die Kulissen der

Schauinslandbahn zu schauen.

Am 11.9., dem Tag des offenen

Denkmals, bietet die

Schauinslandbahn kostenlose

Technik- und Schaffnertouren

an und zeigt eine interessante

Fotoausstellung.

Weitere Infos: www.schauinslandbahn.de

Bringt mich hoch.

Foto: Schauinslandbahn

schauinslandbahn.de