Campus Magazin Filmakademie Baden-Württemberg 22/23
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CAMPUS MAGAZIN<br />
FILMAKADEMIE BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
ZWEIUND<br />
ZWANZIG<br />
DREIUND<br />
ZWANZIG
CAMPUS MAP<br />
Die technischen Bereiche der <strong>Filmakademie</strong><br />
stellen die technische Infrastruktur für<br />
Verwaltung, Lehre und Produktion sicher.<br />
IT-OfficeNet<br />
Kino<br />
Mobile Technik (Rental)<br />
Studios<br />
Videoschnitt<br />
Werkstatt Szenenbild<br />
TECHNIK<br />
Im Bereich der Verwaltung umfassen die<br />
Zuständigkeiten u.a. das Studierenden-<br />
Management, das Finanz- und<br />
Rechnungswesen, den Jahresabschluss,<br />
Controlling, Risikomanagement,<br />
Beschaffungen, Rechtsfragen, die Stellen-,<br />
Personalplanung und Personalentwicklung<br />
sowie die Allgemeine Verwaltung<br />
und Betriebsorganisation.<br />
Allg. Verwaltung<br />
Bibliothek<br />
Castingbüro<br />
Finanz- & Rechnungswesen<br />
Kfm. Verwaltung<br />
Personal & Honorare<br />
Studienreferat<br />
Verwaltung Lehre<br />
VERWALTUNG<br />
Das Ausbildungsangebot spiegelt die ganze Bandbreite<br />
der Themen der Medienbranche wider, von Drehbuch,<br />
Regie und Kamera bis zu Animation, Szenenbild<br />
und Montage, von Produktion, Filmmusik und<br />
Sounddesign bis zu Motion Design und Interaktive<br />
Medien, verteilt auf 3 Studiengänge:<br />
Film und Medien<br />
Filmmusik und Sounddesign<br />
Produktion<br />
Workshops für Externe:<br />
Filmschauspiel<br />
Im Filmschauspielworkshop und dem englischsprachigen<br />
International Screen Acting Workshop können<br />
junge Schauspieltalente 8 Wochen lang ihre klassische<br />
Ausbildung um das Fach Filmschauspiel erweitern.<br />
Unter gezielter Anleitung der dozierenden Branchenprofis<br />
werden Unterrichts inhalte in theoretischen<br />
und praktischen Übungen vermittelt.<br />
AKADEMIE<br />
FÜR DARSTELLENDE<br />
KUNST<br />
Die benachbarte ADK bereitet Studierende<br />
umfassend – und deutschlandweit in der<br />
Kombination einmalig – auf Berufe für die Bühne<br />
und den Film vor. Die interdisziplinäre, praxis- und<br />
projektorientierte Ausbildung erfolgt in jahrgangs-<br />
ATELIER<br />
LUDWIGSBURG-PARIS<br />
und studiengangsübergreifender Zusammenarbeit<br />
Das Atelier Ludwigsburg-Paris ist eine von der EU geförderte<br />
zwischen Regie, Dramaturgie, Schauspiel und<br />
einjährige Weiterbildung für angehende Filmproduzent*innen<br />
Bühnen- und Kostümbild.<br />
und Verleiher*innen mit entsprechendem Vorstudium.<br />
Es ist eine inhaltlich autonome Einrichtung unter dem Dach<br />
der <strong>Filmakademie</strong>.<br />
ALUMNI-NETZWERK<br />
FÖRDERVEREIN<br />
ASTA<br />
GLEICHSTELL<br />
Das Alumni-Netzwerk sorgt für einen<br />
Der Förderverein der <strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<br />
Der Allgemeine Studierendenausschuss wird<br />
Die <strong>Filmakademie</strong> setzt sic<br />
regelmäßigen Kontakt und Austausch mit den Ab-<br />
<strong>Württemberg</strong> e.V. wurde 1993 gegründet und<br />
zu Beginn jedes Studienjahres unmittelbar von<br />
verfassungsrechtlich gebo<br />
solventinnen und Absolventen der <strong>Filmakademie</strong>,<br />
hat inzwischen über 400 Mitglieder. Er ist als<br />
der Studierendenschaft gewählt. Er vertritt<br />
von Frauen und Männern<br />
etwa durch die Pflege der Alumni-Homepage, das<br />
gemeinnütziger Verein steuerlich anerkannt<br />
die Belange der Studierenden innerhalb und<br />
Beseitigung bestehender N<br />
Versenden von Newslettern, die Organisation von<br />
und entsprechend seiner Satzung auf die<br />
außerhalb der <strong>Filmakademie</strong> und nimmt beratende<br />
Die Beauftragten für Chan<br />
Veranstaltungen und die Weiterleitung von<br />
Leistungsförderung ausgerichtet.<br />
und unterstützende Aufgaben im Dienste der<br />
unterstützen Frauen und M<br />
Jobangeboten.<br />
Studierendenschaft der <strong>Filmakademie</strong> wahr.<br />
Förderung, Beseitigung vo<br />
Fragen der Vereinbarkeit v<br />
sowie der Vereinbarkeit vo
Zudem werden folgende<br />
Diplomaufbaustudiengänge angeboten:<br />
Animation /<br />
Animation & Effects Producer<br />
Animation / Technical Director<br />
Fernsehjournalismus<br />
Filmmusik<br />
Filmton / Sounddesign<br />
Interaktive Medien<br />
Motion Design<br />
Szenenbild<br />
LEHRE<br />
Das Animationsinstitut ist Teil der<br />
<strong>Filmakademie</strong>, es verfügt zugleich in vielen<br />
Bereichen über eigene organisatorische<br />
Strukturen.<br />
Lehre<br />
Forschung & Entwicklung<br />
Management<br />
Technik<br />
Stabsstellen<br />
ANIMATIONSINSTITUT<br />
Die FMX ist eine weltweit einflussreiche<br />
Fachkonferenz, in deren Zentrum die<br />
Entwicklung und Trends in Design, Technologie<br />
und Business von Animationsfilmen, visuellen<br />
Effekten, interaktiven und immersiven Medien<br />
stehen.<br />
FMX<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Die Geschäftsführung ist im Bereich der Lehre u.a. zuständig<br />
für die Konzeption, Planung und Umsetzung der Lehre,<br />
die Akquisition der Lehrenden, Studienkoordinator*innen und<br />
Projektbetreuer*innen, Drittmittelproduktionen, die Entwicklung<br />
des Medienstandortes für Alumni und Existenzgründungen<br />
sowie die Zusammenarbeit mit regionalen und überregionalen<br />
Sendern und Produktionsfirmen.<br />
STABSSTELLEN<br />
Die Stabsstellen sind der<br />
Geschäftsführung direkt zugeordnet.<br />
UNG<br />
h für die<br />
tene Chancengleichheit<br />
ein und wirkt auf die<br />
achteile für Frauen hin.<br />
cengleichheit beraten und<br />
änner bei beruflicher<br />
n Benachteiligung und<br />
on Beruf und Familie<br />
n Beruf und Pflege.<br />
INTERNATIONALES BÜRO<br />
Das Internationale Büro organisiert Mobilitäten<br />
in Form von Exkursionen und Gaststudien<br />
an Partnerinstitutionen im Ausland. In<br />
seiner englischsprachigen International<br />
Class kommen jährlich 24 Incomings im<br />
Sommersemester zusammen. Die Mission<br />
des Internationalen Büros besteht darin, allen<br />
Studierenden der <strong>Filmakademie</strong> im Verlauf<br />
ihres Studiums eine Auslandserfahrung zu<br />
ermöglichen.<br />
Assistenz des Direktors<br />
Controlling<br />
Drittmittel<br />
Festivals<br />
Justiziar<br />
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit<br />
Referent des Direktors<br />
Stipendien / Pitchings<br />
Studienleitung /<br />
Transmedia Koordination<br />
Vertrieb & Lizenzen
EDITORIAL<br />
Aesha Balasem in TALA´VISION
Auszug aus dem<br />
Elfenbeinturm<br />
In dieser aktuellen Ausgabe des <strong>Campus</strong> <strong>Magazin</strong>s gibt<br />
es sehr viel Erfreuliches zu vermelden: So hat z.B. unser<br />
Animationsinstitut in diesem Jahr sein 20-jähriges<br />
Bestehen gefeiert und in dieser Zeit eine einzigartige Erfolgsgeschichte<br />
geschrieben. Und mit dem beeindruckenden<br />
Kurzspielfilm TALA´VISION ging im Oktober<br />
2021 bereits zum siebten Mal der Student Oscar® nach<br />
Ludwigsburg. Die <strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ist<br />
damit - zusammen mit der englischen NFTS (National<br />
Film and Television School) - die erfolgreichste internationale<br />
Filmhochschule in der Geschichte der Student<br />
Academy Awards.<br />
Aber es gibt draußen in der Welt aktuell eben auch dies:<br />
Verschärfung der Klimakrise mit Extremwetter; der Ukraine-Krieg<br />
und seine Folgen; Kostensteigerungen in<br />
vielen Lebensbereichen; demagogische Kräfte finden<br />
weltweit immer mehr Zulauf; der Supreme Court in den<br />
USA vollzieht gerade mit seinen Urteilen eine Art erzkonservativen<br />
juristischen Staatsstreich; und Corona ist<br />
ja auch noch da…<br />
Klar ist angesichts der aktuellen geopolitischen Entwicklungen<br />
aber auch, dass es sich heutzutage keine Hochschule<br />
mehr leisten kann, in einem kreativen Elfenbeinturm<br />
ihr Dasein zu fristen. Wir müssen uns zwangsläufig<br />
alle auch den Themen und Herausforderungen abseits<br />
des Curriculums stellen und versuchen, all dies unter einen<br />
Hut zu bringen. Oder vielmehr müssen diese Themen<br />
Teil der Lehre werden, sie lassen sich nicht mehr<br />
davon trennen. Deshalb entwickeln wir für unsere Akademie<br />
gerade z.B. eine umfangreiche Strategie, um ein<br />
nachhaltiges Handeln in der Filmherstellung, in Lehre<br />
und Verwaltung für die nächsten Jahre sicherzustellen.<br />
Vielleicht ist das auch ein gangbarer Weg inmitten einer<br />
krisengeschüttelten Welt, nicht wie das Kaninchen auf<br />
die Schlange zu starren oder versucht zu sein, den Kopf<br />
in den Sand zu stecken. Überlassen wir das Feld nicht<br />
den ewig Gestrigen! Lasst uns unsere Energien bündeln,<br />
um eine lebenswerte Zukunft aktiv mitzugestalten!<br />
Ich wünsche Euch/Ihnen eine spannende Lektüre!<br />
Herzlich<br />
Prof. Thomas Schadt<br />
Direktor der <strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Es ist nicht leicht, in diesen Tagen optimistisch in die<br />
Zukunft zu blicken und sich auf die täglichen Aufgaben<br />
an der <strong>Filmakademie</strong> zu konzentrieren. Dennoch gibt es<br />
auch hier wie immer keinen Stillstand. So haben wir<br />
z.B. wichtige strukturelle Änderungen im Grundstudium<br />
vorgenommen und treiben die Internationalisierung<br />
der FABW weiter voran (weshalb Teile dieses <strong>Magazin</strong>s<br />
auch in englischer Sprache verfasst sind). Und mit Prof.<br />
Ludger Engels, dem neuen Leiter unserer Nachbarhochschule,<br />
der Akademie für Darstellende Kunst, bin ich in<br />
sehr guten Gesprächen über einen Ausbau der Synergien<br />
in Lehre und Praxis.<br />
3
INHALT<br />
3<br />
30<br />
82<br />
EDITORIAL<br />
Prof. Thomas Schadt,<br />
Direktor der <strong>Filmakademie</strong><br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
20 JAHRE<br />
ANIMATIONSINSTITUT<br />
DAS ATELIER<br />
LUDWIGSBURG-PARIS<br />
6<br />
SPOTLIGHT:<br />
"LASST UNS MITEINANDER<br />
SPRECHEN"<br />
von Prof. Thomas Schadt<br />
90<br />
12<br />
74<br />
INTERNATIONAL NETWORKS<br />
CAMPUS LUDWIGSBURG<br />
STECKBRIEF: DREHBUCH<br />
24<br />
EIN ÜBERBLICK ÜBER DAS<br />
STUDIUM AN DER<br />
FILMAKADEMIE<br />
75<br />
STECKBRIEF: EXECUTIVE &<br />
LINE PRODUCING<br />
76<br />
INTERVIEW: YEAR ONE –<br />
EIN JAHR EXECUTIVE & LINE<br />
PRODUCING AN DER FABW<br />
98<br />
ALUMNI IM FOKUS:<br />
KATRIN SCHWEIGER<br />
4<br />
28<br />
STECKBRIEF:<br />
BILDGESTALTUNG/KAMERA<br />
29<br />
STECKBRIEF:<br />
DOKUMENTARFILM<br />
80<br />
STECKBRIEF:<br />
FERNSEHJOURNALISMUS<br />
81<br />
STECKBRIEF:<br />
FILMGESTALTUNG 1<br />
102<br />
STECKBRIEF: FILMMUSIK<br />
103<br />
STECKBRIEF:<br />
FILMTON/SOUNDDESIGN
104<br />
1<strong>22</strong><br />
138<br />
ALUMNI IM FOKUS:<br />
CHRISTOPH PELLANDER<br />
STECKBRIEF: PRODUKTION<br />
1<strong>23</strong><br />
STECKBRIEF: SZENENBILD<br />
139<br />
STECKBRIEF:<br />
REGIE 2<br />
ANIMATION<br />
STECKBRIEF:<br />
SZENISCHER FILM<br />
110<br />
SPOTLIGHT:<br />
'TALA´VISION' – JOURNEY TO<br />
THE OSCARS<br />
(Murad Abu Eisheh)<br />
124<br />
FABW INSIDE: MEET THE STAFF<br />
MARIKA KÖPF<br />
140<br />
EDITION FABW<br />
142<br />
116<br />
STECKBRIEF:<br />
MONTAGE/SCHNITT<br />
117<br />
STECKBRIEF: MOTION DESIGN<br />
130<br />
STECKBRIEF:REGIE 2<br />
SZENISCHER FILM -<br />
DOKUMENTARFILM -<br />
WERBEFILM<br />
131<br />
STECKBRIEF: WERBEFILM<br />
143<br />
STECKBRIEF: FILMSCHAUSPIEL<br />
118<br />
STECKBRIEF:<br />
SERIEN PRODUCING<br />
144<br />
DOZIERENDE IM PORTRÄT:<br />
ED CANTÙ<br />
132<br />
AUFTRAGSPRODUKTIONEN<br />
DREHBERICHT:<br />
FILM HEISST KAMPF<br />
(Lotta Pommerien)<br />
146<br />
FÖRDERVEREIN<br />
CALIGARI PREIS<br />
5
SPOTLIGHT:<br />
Lasst uns<br />
miteinander<br />
sprechen<br />
Text von Thomas Schadt, Februar 20<strong>22</strong><br />
Foto: Nick Ut / AP<br />
6
An der <strong>Filmakademie</strong> halte ich seit vielen Jahren<br />
zu Beginn des Studienjahres ein Seminar<br />
zum Thema „Bilder lesen“. Anhand exemplarischer<br />
Fotografien werden Bildsprachen analysiert<br />
und Möglichkeiten bzw. Wirkungen visueller Dramaturgien<br />
hinterfragt. Zu den gezeigten Bildern gehört<br />
auch eine Fotografie des vietnamesischen Fotografen<br />
Nick Ut. Zwölf Bildreporter beobachten am 8. Juni<br />
1972 von einer Landstraße aus einen Napalm-Angriff<br />
der US-Streitkräfte auf das südvietnamesische Dorf<br />
Trang Bang, in dem sich angeblich nordvietnamesische<br />
Soldaten verschanzt hatten. Unvorhergesehen<br />
kommt den Fotografen eine Gruppe südvietnamesischer<br />
Soldaten und fliehender Dorfbewohner*innen<br />
entgegen, unter ihnen vor allem Kinder. Sofort augenfällig<br />
ist das Mädchen Kim Phúg, das schreiend, mit<br />
ausgebreiteten Armen und völlig nackt direkt auf die<br />
Fotografen zuläuft. Nick Uts reaktionsschnelle, analoge<br />
Fotografie der Situation schafft es bereits am Folgetag<br />
auf die Titelseite der New York Post, später erhält<br />
er für seinen dramatischen Schnappschuss den Pulitzer<br />
Preis. Das Foto ist bis heute in seiner zutiefst authentischen<br />
Kollision von kindlicher Unschuld und<br />
Nacktheit mit militärischer Gewalt eine Ikone der<br />
Kriegsfotografie und war in den USA Mitauslöser für<br />
die beginnenden Massenproteste gegen Amerikas Vietnamkrieg.<br />
Auch die Studierenden (er)kennen dieses Bild, es ist<br />
in ihrem visuellen Gedächtnis abgespeichert, obwohl<br />
die meisten nicht wissen, warum das so ist und wie<br />
sie die Fotografie inhaltlich und historisch einordnen<br />
sollen. Der Diskurs im Seminar hat seit jeher die Aufgabe,<br />
genau das zu erhellen. Doch während sich in<br />
früheren Jahren darüber eine Diskussion entspann,<br />
an deren Ende alle darüber einig waren, dass Krieg<br />
niemals ein Mittel zur Lösung politischer Konflikte<br />
sein darf, geht der Diskurs zu diesem Foto heute in<br />
eine andere Richtung. Sei das Bild, so einzelne Teilnehmende,<br />
nicht in erster Linie sexistisch, zumal es<br />
von einem Mann fotografiert wurde? Andere stellen<br />
in den Raum, ob es sich hierbei nicht um eine (nach)<br />
gestellte, inszenierte Szene handeln könnte? Auch<br />
werden Stimmen laut, die zukünftig vor dem Betrachten<br />
solch gewalttätiger und sexistischer Bild-Inhalte<br />
eine „Triggerwarnung“ fordern, weil sie oder andere<br />
sonst womöglich durch das unvorbereitete Ansehen<br />
retraumatisiert werden könnten. Einer fordert vehement,<br />
dass solche Seminare eine psychologische Begleitung<br />
bräuchten und die Akademie eine ärztliche<br />
Versorgung vor Ort zu gewährleisten habe, falls eine<br />
akute Retraumatisierung dies erfordere.<br />
Der Tonfall Einzelner wird bei meiner Aufforderung,<br />
das Bild doch zuerst einmal historisch einzuordnen,<br />
durchaus aggressiv. Und während die große Mehrheit<br />
der Studierenden schweigt, wird dem Diskursleiter<br />
von den Wortführer*innen höflich, aber bestimmt<br />
nahegelegt, die typische Weltsicht und Macht weißer<br />
männlicher Bourgeoisie zu vertreten. Ich fühle mich<br />
in diesem Moment unverstanden und habe trotz meiner<br />
ganzen Lebens- und Lehrerfahrung spontan keine<br />
Idee, wie eine weitere Verhärtung und Destruktion<br />
der Debatte zu verhindern sei. Von Ratlosigkeit<br />
geplagt, könnte man geneigt sein, die Diskussion an<br />
dieser Stelle abzubrechen und alle mit einem Paukenschlag<br />
nach Hause zu schicken.<br />
Als Jahrgang 1957 wurde ich in den 1960er und 1970er<br />
Jahren sozialisiert. Abwechselnd bei meinen Eltern,<br />
Großeltern und dann wieder bei meiner Mutter aufgewachsen,<br />
bin ich früh sowohl mit den Moralvorstellungen<br />
des 19. Jahrhunderts als auch mit dem Bestreben<br />
von Kultur und Kunst der sechziger Jahre des<br />
20. Jahrhunderts konfrontiert worden, diese Moralvorstellungen<br />
radikal zu durchbrechen. Im Haus meiner<br />
Großeltern lebte auch meine Urgroßmutter, eine<br />
stolze alte Frau, 1876 geboren. Als ich sechs oder<br />
sieben Jahre alt war, hat sie ihre Tochter, also meine<br />
Großmutter, geboren 1902, unvermittelt ins Gesicht<br />
geschlagen, als sie sie zusammen mit ihrem Mann, geboren<br />
1900, eines morgens zufällig nackt im Bad entdeckte.<br />
Aus ihrer Sicht war das, was sie sah, ein nicht<br />
zu duldender Tabubruch. Über dieses Ereignis wurde<br />
nie mehr gesprochen, so wie grundsätzlich niemand<br />
in diesem zutiefst verschwiegenen und erzkonservativen<br />
Haus jemals ein Wort zum Thema Nacktheit, Sexualität<br />
oder Gewalt in den Mund nahm, obwohl dies<br />
alles, wie ich später erfuhr, allgegenwärtig war. Auch<br />
aus diesem Grund holte mich meine Mutter, als ich<br />
dreizehn war, zu sich zurück. Von unserem Vater früh<br />
verlassen, war sie allein auf sich gestellt und arbeitete<br />
in einem Geschäft, das teure Designermöbel verkaufte.<br />
Ihr Umfeld war geprägt von Künstler*innen und<br />
einer durchaus wohlhabenden und kulturell aufgeschlossenen<br />
Kundschaft. Sie selbst empfand sich, wie<br />
viele damals, als „progressiv“, „modern“ und „aufgeklärt“.<br />
Dennoch war sie, Jahrgang 1932, auf Grund ihrer<br />
eigenen Geschichte weder imstande, mit uns über<br />
ihre schrecklichen Kriegserlebnisse zu sprechen, noch<br />
war sie bereit, uns in irgendeiner Art eine sexuelle<br />
7
SPOTLIGHT:<br />
Aufklärung zukommen zu lassen.<br />
Unvergessen ist mir der Auftritt des auf „Freak Out“<br />
gestylten Vertreters eines großen Designstudios, der<br />
anlässlich einer Möbelvernissage bei Sekt und Häppchen<br />
eine neue Couchgarnitur vorstellte. „Diese“, so<br />
sagte er wörtlich, „können Sie entspannt auch als Ihre<br />
ganz persönliche Wichswiese nutzen“. Ein aufgeschlossenes,<br />
ja anerkennendes Raunen ging durch<br />
das progressive Publikum, und fortan bemerkte ich<br />
immer mehr Menschen um mich herum, die Wörter<br />
wie ficken, wichsen oder vögeln aussprachen oder<br />
aussprechen wollten, als handele es sich um frische<br />
Brötchen, Butter und Marmelade. Um uns einen Eindruck<br />
davon zu verschaffen, was mit diesen Wörtern<br />
tatsächlich gemeint sein könnte, schlichen sich meine<br />
drei Jahre ältere Schwester und ich eines Tages ohne<br />
Wissen unserer Mutter ins Kino. Gezeigt wurde „Afternoon“<br />
von Andy Warhol aus dem Jahr 1965. Wir<br />
gierten nach dem Film, allein weil das Gerücht umging,<br />
darin wäre ein erigierter Penis zu sehen. Hungrig<br />
nach deutlich Sichtbarem, waren wir entsprechend<br />
enttäuscht, als dieser gar nicht zu erkennen<br />
war. Sexuelle Aufklärung bedeutete in unserem Fall,<br />
den sehr mühsamen Weg zur Erkenntnis selbst gehen<br />
zu müssen.<br />
Etwa zur gleichen Zeit lotste mein damaliger Geschichtslehrer<br />
unsere Klasse mit der Ankündigung<br />
in ein kleines Kino, uns dort einen lehrreichen Film<br />
über die NS-Zeit zu zeigen. Konfrontiert wurden wir<br />
dann völlig unvorbereitet mit den Aufnahmen der<br />
US-Armee, die sie bei der Öffnung des KZs in Dachau<br />
machten. Geschockt von ausgemergelten, zu Bergen<br />
getürmten Leichen und Überlebenden, die buchstäblich<br />
nur noch aus Haut und Knochen bestanden, liefen<br />
wir danach angeekelt, ja schreiend auseinander,<br />
einige Mitschüler*innen mussten sich übergeben. Keiner<br />
von uns hatte zuvor solche Bilder gesehen, wir<br />
waren mit dem Gezeigten komplett überfordert und<br />
haben unseren Geschichtslehrer dafür gehasst. Es war<br />
ein emotionaler Schock. Erst sehr viel später habe ich<br />
verstanden, dass er dies tat, weil er kein anderes Mittel<br />
mehr sah, unsere stoische Ignoranz diesem Thema<br />
gegenüber zu durchbrechen.<br />
Vielleicht erklären diese Beispiele meine frühe Sehnsucht,<br />
zu Themen wie Sexualität und Gewalt eine Art<br />
Aufklärung zu erfahren. Und da ich diese weder zuhause<br />
noch in der Schule bekam, fand ich für mich<br />
einen anderen Ort für diese Sehnsucht: das Kino. Bis<br />
heute prägen mich Filme der Siebziger Jahre: „The<br />
Deer Hunter / Die durch die Hölle gehen“ von Michael<br />
Cimino (1978) mit der Darstellung eines Russischen<br />
Roulettes mit zwei Kugeln als Befreiung aus<br />
einem Vietcong-Gefängnis, mit Robert de Niro in einer<br />
der Hauptrollen, hat mich beim ersten Ansehen<br />
in seiner Gewalttätigkeit derart in die Knie gezwungen,<br />
dass ich den Film in voller Länge an zehn Tagen<br />
hintereinander im Kino durchlebt habe; „Aguirre,<br />
der Zorn Gottes“ von Werner Herzog (1972) faszinierte<br />
mich, weil Klaus Kinski seine eigene wahnhaft narzisstische<br />
Persönlichkeitsstörung weitaus besser darstellt<br />
als die seiner Figur Lope de Aguirre; „Clockwork<br />
Orange“ von Stanley Kubrick (1972) verstörte mich auf<br />
Grund der eruptiven Gewaltexzesse Jugendlicher (damals<br />
mein Alter) bis hin zu einer schwer zu ertragenden<br />
Vergewaltigungsszene; „Der letzte Tango in Paris“<br />
von Bernardo Bertolucci (1972), der vor allem durch<br />
die drastische Darstellung eines Analverkehrs zwischen<br />
Marlon Brando und Maria Schneider meine Generation<br />
dazu zwang, nicht nur so zu tun, als wäre<br />
man progressiv, aufgeklärt und modern, sondern tatsächlich<br />
über Dinge nachzudenken und zu sprechen,<br />
über die selbst in den Siebzigern noch das Tabu des<br />
Schweigens gelegt war; „Die 120 Tage von Sodom“ von<br />
Pier Paolo Pasolini (1975): Die offene Darstellung von<br />
Vergewaltigung, Folter und Mord durch italienische<br />
Faschisten im von deutschen Nazis besetzten Norditalien<br />
erlebte ich wie eine wahrhaftige Kreuzigung. Die<br />
Vielleicht erklären diese Beispiele meine frühe<br />
Sehnsucht, zu Themen wie Sexualität und Gewalt<br />
eine Art Aufklärung zu erfahren.<br />
8
Bilder fliegen unablässig und unablässig<br />
wiederholt durch den virtuellen Raum.<br />
Handlungen und Bilder dieses Films verfolgen mich<br />
bis heute, sie legen, wie auch die anderen Filme, für<br />
mich Zeugnis von den Untiefen der menschlichen<br />
Existenz ab.<br />
Für mich und viele meiner Generation waren diese<br />
Filme eine dringend notwendige Wachrüttelung, uns<br />
endlich den zweifellos vorhandenen – auch den eigenen,<br />
bis dahin konsequent veschwiegenen – Abgründen<br />
menschlicher Fantasie und Wirklichkeit zu stellen.<br />
In meiner durchweg analogen Sozialisation ohne<br />
jede Form von Digitalisierung, Handy, Internet (oder<br />
nicht einmal von VHS-Kassetten), nehmen sie in dieser<br />
Hinsicht eine Schlüsselfunktion ein. Denn schon<br />
das Konsumieren dieser Filme war in der Regel ein<br />
einmaliger, auch aufwändiger Vorgang, der sich nur<br />
dann wiederholen ließ, wenn ich ein zweites oder<br />
drittes Mal mit einer gezahlten Eintrittskarte den Kinosaal<br />
betrat.<br />
Heute werden diese Filme, wie auch die Fotografie<br />
von Nick Ut, ganz anders wahrgenommen, bis hin zu<br />
Forderungen, sie aus eingangs beschriebenen Gründen<br />
komplett aus dem filmgeschichtlichen Kanon zu<br />
entfernen. Die um die Jahrtausendwende einsetzende<br />
Digitalisierung hat, neben anderen gesellschaftlichen<br />
Veränderungen, meiner Überzeugung nach daran einen<br />
entscheidenden Anteil.<br />
Am 11.September 2001 war ich in Kanada. Am Ufer<br />
des Saint Lawrence River wartete ich auf die Fähre.<br />
Ich ging in das Wartehäuschen, um Kaffee zu holen.<br />
Als ich den Raum betrat, lief hinten in einer Ecke ein<br />
Fernseher. Es war vollkommen still, der Ton war abgestellt.<br />
Weil ich die Bilder nicht richtig erkennen<br />
konnte, ging ich auf den Fernseher zu, bis ich die<br />
rauchenden Türme des World Trade Center in New<br />
York erkannte. Neben mir stand ein Pärchen, das fassungslos<br />
auf die Szene starrte. Während ich noch<br />
gar nicht verstand, was eigentlich passiert war, wurden<br />
aus unterschiedlichen Kameraperspektiven die<br />
Einschläge der beiden Flugzeuge in die Hochhäuser<br />
ununterbrochen wiederholt. Bis ich das Geschehene<br />
verstanden hatte, hatte ich das Aufprallen der Flugzeuge<br />
schon mehr als ein Dutzend Mal gesehen bzw.<br />
sehen müssen. Denn magisch angezogen vom Unfassbaren,<br />
wurde ich, ob ich das nun wollte oder nicht,<br />
mit immer denselben Bildern bombardiert. Erst war<br />
es ein unglaublich harter Schlag ins Gesicht, dann<br />
wurde ich betäubt und danach drang etwas ganz tief<br />
in mich ein, ohne dass ich auch nur den Hauch einer<br />
Chance zur Gegenwehr besaß. Es war eine Vergewaltigung.<br />
Es war ein Gefühl, als ob die schrecklichen<br />
Flugzeugexplosionen nicht Sekunden, sondern Stunden<br />
dauern würden. Ich wurde derart in diese Dramaturgie<br />
hineingezogen, dass die „Fernsehzeit“ zu Echtzeit<br />
und die Echtzeit zu Stillstand wurde. Nein, diese<br />
Bilder und ihre nicht enden wollende hundert- und<br />
tausendfache digitale Wiederholung habe ich nicht<br />
gewollt. Und dennoch haben sie in aller Brutalität von<br />
mir Besitz ergriffen.<br />
Die Enttabuisierung unserer Welt hat durch die Digitalisierung<br />
längst stattgefunden. Und der Gewinner<br />
dieser Digitalisierung heißt „Bewegtbild“. Ist ein<br />
Bewegtbild in der Welt, ist es fast ausgeschlossen, es<br />
überall und endgültig wieder verschwinden zu lassen.<br />
Bilder fliegen unablässig und unablässig wiederholt<br />
durch den virtuellen Raum. Dabei gilt: je abstoßender,<br />
desto attraktiver. Denn wer will sich schon einen Sonnenuntergang<br />
ansehen, wenn gleich nebenan ein Killer<br />
live auf Menschen schießt. Selbst in unserer privaten<br />
Kommunikation haben Bewegtbilder mittlerweile<br />
mehr zu „sagen“ als das Wort. Wir nutzen die manipulative<br />
Kraft von Bildern, um uns ganz ohne Worte<br />
zu gefallen. Wir nutzen sie aber auch, um andere<br />
fertigzumachen, zu bashen, zu mobben oder in einen<br />
kriminellen Hinterhalt zu locken. Die amerikanische<br />
Kulturkritikerin Susan Sontag hat schon vor 45 Jahren<br />
in ihren „Essays über Fotografie“ zurecht von einem<br />
„Kameragewehr“ gesprochen, das in der Lage ist, im<br />
weitesten Sinne einen anderen zu töten, oder etwas<br />
9
SPOTLIGHT<br />
harmloser ausgedrückt: ihn seiner Seele zu berauben.<br />
Und das zu einer Zeit, in der es noch gar keine Digitalisierung<br />
gab. Heute besitzen wir alle ein Kameragewehr.<br />
Oder besser ein Kameramaschinengewehr, dessen Besitzer*innen<br />
es mitunter geradezu lustvoll nutzen, um<br />
gezielt Fake News zu verbreiten, um mit strategischer<br />
(Bild-)Desinformation Macht zu zementieren und im<br />
Extremfall mit medial inszenierten Rechtfertigungsszenarien<br />
ganz reale Kriege loszutreten. Seit der Erfindung<br />
der Fotografie waren tatsächliche Kriege immer<br />
auch Bilderkriege, deren propagandistische Kontextualisierungen<br />
einen kriegsentscheidenden Faktor<br />
darstellten. Politische Entscheidungen werden heute<br />
maßgeblich auch von fotografischen Bildern beeinflusst,<br />
von Bildbotschaften, deren Entstehungsprozesse<br />
oft nicht dargelegt oder einfach erfunden werden.<br />
Die akute Einschlagswucht ihrer bewusst gewählten<br />
und zudem digital bearbeiteten Ausschnitte führen<br />
die Konsumierenden in die Irre und manipulieren<br />
sie emotional, bevor sie eine eigene, reflektierte<br />
Deutung dieser Bilder auch nur versuchen können.<br />
Mein Vertrauen in die „Echtheit“ von medialen Bildern<br />
ist durch die Möglichkeiten der Digitalisierung<br />
in erschreckender Weise verlorengegangen. Wer kann<br />
mir heute noch mit Gewissheit sagen, wie „unbearbeitet“<br />
oder „bearbeitet“ ein Bild daherkommt? Ob Fotografien<br />
und ihnen zugeordnete Texte tatsächlich zusammengehören<br />
oder der Zusammenhang durch eine<br />
entsprechende Bildunterschrift nur suggeriert wird,<br />
um eine möglichst dramatische Wirkung zu erzielen?<br />
Um so notwendiger wäre die intellektuelle Durchdringung<br />
der Macht von Bildern. Doch die Studierenden,<br />
die jedes Jahr zu uns kommen, können zwar<br />
Wörter lesen, manche von ihnen auch Noten – das<br />
haben sie in der Schule gelernt. Aber Bilder lesen, das<br />
kennen und können sie nicht, das haben sie in der<br />
Schule nämlich nicht gelernt. Sie können Bilder betrachten,<br />
beschreiben oder mit ihrem Talent welche<br />
erzeugen. Aber das Bilderlesen im Sinne einer Hinterfragung<br />
und Analyse bezüglich Dramaturgie und Haltung<br />
ist ihnen weitgehend fremd. An Stelle einer notwendigen<br />
Medienbildung, so erscheint es mir, wurde<br />
diese durch und durch digitalisierte Generation in<br />
dieser Hinsicht sich selbst überlassen – und damit einer<br />
Art Vereinsamung und Orientierungslosigkeit in<br />
einer allgegenwärtigen Verfügbarkeit aller nur möglichen<br />
(Bild-)Inhalte dieser Welt. Alle Antworten scheinen<br />
damit einhergehend verfügbar, bevor überhaupt<br />
erste Fragen gestellt werden (können). Und wenn junge<br />
Erwachsene anfangen, dies zu realisieren und zu reflektieren,<br />
wird schnell die Sehnsucht geäußert, diese<br />
ständige Penetration einzugrenzen, auszubremsen,<br />
zu reinigen und nicht zuletzt mit verbindlichen Regeln<br />
für den Konsum zu versehen. Meine Generation<br />
war dagegen darauf aus, geltende Regeln zu durchbrechen,<br />
sich zu befreien vom zensierten Denken sowie<br />
der verklemmten Verschwiegenheit der 1950er Jahre.<br />
Einen Rückfall in Zeiten geltender Berufsverbote oder<br />
gar Denkverbote, womöglich bis hin zu einer neuen<br />
Debatte über Begriffe wie „Entartete Kunst“, darf es<br />
nie wieder geben! Ganz im Gegenteil, die durch das<br />
Grundgesetz festgeschriebene Freiheit der Kunst, die<br />
ganz wesentlicher Baustein meiner eigenen Sozialisierung<br />
wie auch vieler Nachkriegsgenerationen war,<br />
muss unantastbar bleiben!<br />
Nein, ich habe die Studierenden an dem eingangs erwähnten<br />
abgebrochenen Punkt der Diskussion nicht<br />
nach Hause geschickt, sondern 15 Minuten an die frische<br />
Luft. Ich hatte mich entschieden, nicht dem unmittelbaren<br />
Gefühl einer erlebten Enttäuschung zu<br />
folgen, sondern der Notwendigkeit, gerade in solch<br />
zugespitzten Konflikten das Gespräch fortzusetzen.<br />
Studierende führen mitunter sehr emotionale<br />
Streitgespräche. Gut so! Sie teilen uns damit auch<br />
mit, dass sie auf ihre Fragen noch keine oder nur<br />
unbefriedigende Antworten haben.<br />
10
Jede Generation hat das Recht auf ihren<br />
eigenen Filmkanon. Deshalb basiert eine<br />
sinnstiftende Diskurskultur zunächst auf<br />
bedingungslosem, gegenseitigem Respekt.<br />
Studierende führen mitunter sehr emotionale Streitgespräche.<br />
Gut so! Sie teilen uns damit auch mit, dass<br />
sie auf ihre Fragen noch keine oder nur unbefriedigende<br />
Antworten haben. Diese Diskurse gilt es abzubilden,<br />
auszuhalten und so anzulegen, dass Studierende<br />
sich darin entwickeln können. Wir müssen ihre<br />
Einwände, Ansichten, ihre Angriffslust und vor allem<br />
ihr Schweigen ernstnehmen. Wir müssen ihnen zuhören,<br />
ohne dabei zu verschweigen, woher wir, die älteren<br />
Erwachsenen, kommen. In den gegenwärtigen<br />
Debatten habe ich gelernt, wie wichtig es für mich<br />
ist, die Filme, mit denen ich groß geworden bin, nicht<br />
zu verleugnen. Obwohl sie unbestritten gewalttätig,<br />
sexistisch und nahezu ausschließlich von Männern<br />
dominiert sind. Jede Generation hat das Recht auf ihren<br />
eigenen Filmkanon. Deshalb basiert eine sinnstiftende<br />
Diskurskultur zunächst auf bedingungslosem,<br />
gegenseitigem Respekt. Dazu gehört erstens, sich gegenseitig<br />
nicht vorzuwerfen, warum wer wann welche<br />
Filme gesehen hat. Und zweitens der Mut und<br />
Wille der Diskutierenden, das persönlich Erlebte in<br />
den Diskurs bewusst einzubringen und sich nicht<br />
hinter programmatischen Ideologien zu verstecken.<br />
Das bedarf nicht zuletzt einer vorurteilsfreien und<br />
klugen Moderation der Debatten; einer Gesprächsführung,<br />
die dazu motiviert, Persönliches auszusprechen<br />
und die einfordert, das Gegenüber ausreden zu lassen<br />
bzw. ihr und ihm zuzuhören.<br />
In der hitzig geführten Diskussion in meinem Seminar<br />
ging es nach der Pause um die Sehnsucht, angstfrei<br />
sprechen zu können. Um geschützte Räume, in<br />
denen das möglich sein sollte. So kamen wir auf Ängste<br />
zu sprechen. Ängste aller Art, Angst als eine endlose<br />
Liste unterschiedlicher Ängste. Angst als Triebfeder<br />
menschlichen Handelns, als Geschäftsmodell der Medien<br />
und so weiter. Wir waren uns darin einig, dass<br />
unausgesprochene Ängste der beste Nährboden für<br />
Destruktion, auch für destruktiv endende Gespräche<br />
sind, oder auch der Grund, gar nicht (mehr) miteinander<br />
zu sprechen. Also erzählten wir uns von unseren<br />
Ängsten, bevor sich unsere Aufmerksamkeit erneut<br />
der Fotografie des fliehenden südvietnamesischen<br />
Mädchens von Nick Ut zuwandte. Die Perspektive auf<br />
das Bild öffnete sich. Nicht mehr der vermeintliche<br />
gewalttätige Sexismus eines männlichen Fotografen<br />
stand jetzt im Vordergrund, sondern die Frage, wer<br />
eigentlich mehr Angst hat: das fliehende Mädchen<br />
oder die es Betrachtenden 50 Jahre später. Dies ermutigte<br />
mich, Susan Sontag aus ihrem Buch „Über Fotografie“<br />
zu zitieren: „Menschen fotografieren heißt,<br />
ihnen Gewalt anzutun, indem man sie sieht, wie sie<br />
sich selbst niemals sehen, indem man etwas von ihnen<br />
erfährt, was sie selbst nie erfahren; es verwandelt<br />
Menschen in Objekte, die man symbolisch besitzen<br />
kann. Wie die Kamera eine Sublimierung des Gewehrs<br />
ist, so ist das Abfotografieren eines anderen ein sublimierter<br />
Mord – ein sanfter, einem traurigen und verängstigten<br />
Zeitalter angemessener Mord.“ Zweifellos<br />
leben wir weiterhin in diesem verängstigten Zeitalter,<br />
mehr denn je. Denn nicht nur das einmalige „Abfotografieren“<br />
selbst erweist sich heute als gewalttätiger<br />
Akt, sondern eben auch das sich millionenfach wiederholende<br />
Betrachten einer allumfassend abfotografierten<br />
und digitalisierten Welt. Diese erscheint – so<br />
mein Bild von ihr – leider oft realistischer als die tatsächliche<br />
Welt, in der wir leben.<br />
11
CAMPUS LUDWIGSBURG<br />
ZWEIUND<br />
ZWANZIG<br />
DREIUND<br />
ZWANZIG<br />
über erstklassige personelle und technische Ausstattung,<br />
weitreichende internationale Vernetzung und herausragende<br />
Künstler*innen und Praktiker*innen als Lehrende.<br />
WO ZU BEGINN DER 1990ER JAHRE VER-<br />
LASSENE KASERNENHÖFE UND PARK-<br />
PLATZBRACHEN DAS BILD BEHERRSCHTEN, IST<br />
EIN EINZIGARTIGES AUSBILDUNGSZENTRUM<br />
FÜR THEATER, FILM, SERIE UND IMMERSIVE<br />
MEDIEN GEWACHSEN.<br />
Die <strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> mit ihrem Animationsinstitut,<br />
das Atelier Ludwigsburg-Paris und die<br />
Akademie für Darstellende Kunst tragen durch die Spitzenstellung,<br />
die sie in ihren jeweiligen Bereichen einnehmen,<br />
dazu bei, dass hier im fachspezifischen sowie<br />
im interdisziplinären Raum auf höchstem Niveau gearbeitet<br />
wird.<br />
Dieses inspirierende Neben- und Miteinander bringt einen<br />
interdisziplinären Geist mit sich, der Grenzüberschreitungen<br />
zwischen Erzählformen, Genres und Technologien<br />
enorm befördert. Die Möglichkeiten umfassen<br />
Theater, Film, Animation, neueste digitale Produktionstechniken,<br />
transmediale Formate und vieles mehr in einer<br />
räumlichen Nähe, die in der europäischen Hochschullandschaft<br />
ihresgleichen sucht.<br />
Ein gemeinsames Credo der Institutionen besteht in der<br />
starken Projektorientierung des Studiums. Die Studierenden<br />
finden neben der Inspiration somit auch die Ressourcen<br />
für ihre Vorhaben und sorgen mit ihren vielfältigen<br />
und ambitionierten Projekten für ein pulsierendes<br />
<strong>Campus</strong>leben.<br />
Ein zentrales Merkmal des Ludwigsburger <strong>Campus</strong> liegt<br />
in der Autonomie der vier ansässigen Ausbildungsstätten<br />
in der Gestaltung ihrer Studieninhalte, während<br />
sie zugleich auf zahlreichen Ebenen miteinander verwoben<br />
sind. Jede Institution verfügt in ihrem Bereich<br />
Der Ludwigsburger <strong>Campus</strong> bleibt so ein wichtiger Knotenpunkt<br />
für Studierende und Dozierende, Alumni und<br />
auch für alle interessierten Ludwigsburger Bürger*innen,<br />
u.a. mit »Montags an der ADK«, dem Treffpunkt »<strong>Campus</strong><br />
International« und der Filmreihe »Open House«.<br />
12
ERÖFFNUNGSWOCHE 19. – <strong>23</strong>.09.20<strong>22</strong><br />
19.09.20<strong>22</strong><br />
FESTLICHE ERÖFFNUNG<br />
ADK UND FILMAKADEMIE<br />
11.00 – 13.00 UHR<br />
BEGRÜSSUNG DURCH:<br />
PROF. THOMAS SCHADT<br />
PROF. LUDGER ENGELS<br />
ERÖFFNUNGSGAST: PROF. DR. ULRIKE GROOS<br />
ORT: VERANSTALTUNG LIVE<br />
BÜHNE ADK FÜR ALLE STUDIERENDEN UND MIT-<br />
ARBEITER*INNEN VON FABW, ANIMATIONSINSTI-<br />
TUT UND ADK.<br />
.<br />
PROF. DR. ULRIKE GROOS studierte in Würzburg,<br />
New York und Münster Kunstgeschichte, Musikwissenschaft<br />
und Ethnologie. Von 2002–2009 leitete sie die<br />
Kunsthalle Düsseldorf. Dort realisierte sie Ausstellungen<br />
wie »Zurück zum Beton. Die Anfänge von Punk und<br />
New Wave in Deutschland 1977–82« (2002), »Palermo«<br />
(2007) und »Sonic Youth etc.: Sensational Fix« (2009).<br />
2010 kuratierte sie die »11. Triennale für Kleinplastik« in<br />
Fellbach. Von 2001 bis 2006 lehrte sie an der Hochschule<br />
für Gestaltung und Kunst in Zürich.<br />
Seit 2010 leitet Groos das Kunstmuseum Stuttgart. Zu<br />
den Höhepunkten des Ausstellungsprogramms zählen<br />
die Retrospektive zu Michael Majerus und die Schau<br />
zum 10-jährigen Jubiläum des Museums »I Got Rhythm.<br />
Kunst und Jazz seit 1920«. Sie war und ist Mitglied zahlreicher<br />
Gremien, u.a. im Beirat Bildende Kunst/Ausstellungen<br />
des Goethe-Instituts, in der Ankaufskommission<br />
des Bundes, als Jurorin im Fachbeirat Allgemeine<br />
Projektförderung der Kulturstiftung des Bundes und in<br />
der Jury der Villa Massimo für Bildende Kunst. Zudem<br />
ist sie Mitglied des Kuratoriums der Kunststiftung <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
sowie der Kunstkommission QUI-<br />
VID für Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum<br />
München und im Stiftungsrat der Camille Graeser Stiftung<br />
an.<br />
SPEED DATING<br />
14.30 – 16.00 UHR<br />
ORT: WIESE AKADEMIEHOF<br />
Alle Erstsemester treffen sich auf der Wiese, welche die<br />
Akademie für Darstellende Kunst und die <strong>Filmakademie</strong><br />
miteinander verbindet. In einem Speed Dating kommen<br />
alle zum ersten Mal direkt miteinander in Kontakt.<br />
© Gerald Ulmann<br />
Prof. Dr. Ulrike Groos<br />
13
CAMPUS LUDWIGSBURG<br />
14
AUFTAKT NACH MASS<br />
15.30 – 17.00 UHR<br />
ORT: ALBRECHT ADE STUDIO<br />
Ein <strong>Campus</strong>, vier Institutionen: Die Akademie für Darstellende<br />
Kunst, die <strong>Filmakademie</strong>, das Animationsinstitut<br />
und das Atelier Ludwigsburg-Paris. Im Rahmen der<br />
Veranstaltung »Auftakt nach Maß« stellen die Akademieleiter*innen<br />
den Studierenden des ersten Semesters<br />
den <strong>Campus</strong> vor, stehen für erste Fragen zur Verfügung<br />
und übergeben anschließend an die AStA-Vertreter*innen.<br />
PATENTREFFEN<br />
AB 17.00 UHR<br />
ORT: ALBRECHT ADE STUDIO<br />
Studierende des zweiten Studienjahres der FABW stellen<br />
sich den Erstsemstern der FABW als Patinnen und<br />
Paten vor.<br />
20.09.20<strong>22</strong><br />
SEMINAR KOMMUNIKATIONS-<br />
WEGE AN DER FABW /<br />
HOW TO AKA<br />
09.30 – 11.30 UHR<br />
ORT: ALBRECHT ADE STUDIO<br />
20. – <strong>23</strong>.09.20<strong>22</strong><br />
WORKSHOP MIT TINKERTANK<br />
JASMIN MERTIKAT, FLORIAN GRETH,<br />
JOHANNES MAY SOWIE WEITERE GÄSTE ALS<br />
IMPULSGEBER*INNEN<br />
20.09.20<strong>22</strong>, AB 13.00 UHR<br />
21. – <strong>23</strong>.09.20<strong>22</strong>, AB 09.30 UHR<br />
ORT: GELÄNDE UND RÄUMLICHKEITEN DER<br />
FILMAKADEMIE UND DER ADK<br />
ADK und <strong>Filmakademie</strong> eröffnen das Studienjahr wie<br />
auch das Sommersemester mit gemeinsamen Workshops<br />
und Veranstaltungen zu aktuellen und virulenten Themen<br />
der Zeit. Neben Tinkertank (2021) waren hierfür<br />
bisher u.a. das Zentrum für Politische Schönheit (2019:<br />
»Widerstand - Künstlerische Strategien - persönliche<br />
Verantwortung«) und Rimini-Protokoll (2020: »Mind<br />
the Gap«) eingeladen.<br />
Die Eröffnungswoche des Studienjahrs 20<strong>22</strong>/<strong>23</strong> gestaltet<br />
Tinkertank. Die Eröffnung des Sommersemesters ist<br />
in Planung.<br />
„DE-CONSTRUCT CULTURE?“<br />
TINKERTANK (WWW.TINKERTANK.DE)<br />
ist ein mobiles und stationäres Kreativlabor, das als Initiative<br />
der lnteractive Media Foundation (www.interactivemedia-foundation.com)<br />
2013 ins Leben gerufen wurde<br />
- mit dem Ziel, Menschen zu kreativen und selbstorganisierten<br />
Prozessen der Lösungsfindung zu befähigen<br />
und das im Kontext von Technologie, Handwerk, Kultur,<br />
Wissenschaft und Digitalisierung. Tinkertank veranstaltet<br />
neben Workshops und Sommercamps für Kinder<br />
und Jugendliche auch Kreativseminare für und mit<br />
Partnern aus Kunst, Kultur und Wirtschaft. Alumni der<br />
ADK und FABW sind Gründungs- und Teammitglieder<br />
von Tinkertank.<br />
Die lnteractive Media Foundation vereint eine umfassende<br />
Expertise in den Bereichen Konzept, Storytelling,<br />
Theater, Film, Digitales und Produktion. Die Teams experimentieren<br />
mit zeitgemäßen Formaten und Ausdrucksformen,<br />
um gesellschaftlich relevante Themen aus<br />
Kunst, Technik, Gesundheit und Ökologie publikumswirksam<br />
umzusetzen.<br />
15
CAMPUS LUDWIGSBURG<br />
04.11.20<strong>22</strong> / 21.04.20<strong>23</strong><br />
CAMPUSABENDE /<br />
OPEN STAGE<br />
17.00 – 21.00 UHR<br />
Um die bestehenden Netzwerke zu verstärken und das<br />
Potenzial des <strong>Campus</strong> weiter auszubauen, finden pro Semester<br />
zwei <strong>Campus</strong>abende statt. Das Programm dieser<br />
Veranstaltungen stellen die Studierenden gemeinsam<br />
mit den AStAs der ADK und der FABW zusammen. Zeitgleich<br />
finden keine Lehrveranstaltungen statt.<br />
So entsteht Raum für ungezwungene Begegnungen, den<br />
Austausch von Gedanken, Visionen, Projektideen und<br />
-vorstellungen, die Möglichkeit, Neues oder Gemeinsames<br />
entstehen zu lassen: Raum zur Ausweitung des kreativen<br />
Felds zu einem <strong>Campus</strong> der vielfältigen Möglichkeiten.<br />
Weitere Informationen und Termine siehe www.adk-bw.de und<br />
www.filmakademie.de.<br />
16
CAMPUS IM AUSTAUSCH<br />
GEMEINSAME LEHRANGEBOTE VON ADK UND<br />
FILMAKADEMIE<br />
Die <strong>Campus</strong>-Idee findet ihre konkrete Umsetzung in<br />
der Gestaltung der Lehrpläne, welche die wechselseitige<br />
Teilnahme an den Lehrveranstaltungen vorsehen.<br />
FILMAKADEMIE-STUDIERENDE KÖNNEN AN DER<br />
ADK AN FOLGENDEN LEHRVERANSTALTUNGEN<br />
TEILNEHMEN:<br />
ALLE STUDIERENDE DER ADK AN:<br />
• Filmgeschichte und -theorie (Nataša von Kopp,<br />
Maurice Fitzpatrick, Prof. Dr. Marcus Stiglegger,<br />
Lioba Schlösser, PD Dr. habil. Andreas Rauscher)<br />
• Verschiedene Seminare zu Film- und Mediengeschichte<br />
(Teil 1 und Teil 2)<br />
• Theorie-Montag (Lektürekurs Gegenwart & Theatergeschichte<br />
/ Ästhetik / Poetologie / Theatergeschichte)<br />
• Machtstrukturen in Kultur, Wissenschaften und Gendergerechtigkeit,<br />
Diversität und Gleichstellung • Methodik<br />
des digitalen Theaters • Vergleichende Mediendramaturgie<br />
• Autor*innen im Fokus • Grundlagen Regie<br />
(Raum und Bühne / Raum und Klang / Kurzprojekte mit<br />
der ABK – Akademie für Bildende Kunst, Stuttgart) •<br />
Grundlagen Schauspiel • Sprechen für Regisseur*innen •<br />
Praxismodule • Szenisches Arbeiten mit Kai Wessel •<br />
Meisner-Technik und Schauspiel-Workshop mit Kai<br />
Wessel • Nomadische Recherche / Adaptionen-Workshop<br />
ADK-STUDIERENDE KÖNNEN AN DER FILMAKA-<br />
DEMIE TEILNEHMEN WIE FOLGT:<br />
REGIESTUDIERENDE AN:<br />
• Filmgestaltung 2 (FG 2 ADK): Einführungswochen<br />
und Szenischer Film (ein Semester)<br />
SCHAUSPIELSTUDIERENDE AM:<br />
• Inszenierungsworkshop<br />
Details zu den Seminaren siehe ADK: www.adk-bw.de<br />
<strong>Filmakademie</strong>: Online-Kalender<br />
Interessierte werden gebeten, sich vorab bei Angela Staudt / Studienbüro<br />
ADK (angela.staudt@adk-bw.de) oder Juliane Voigtländer<br />
/ Studienleitung (studienleitung@filmakademie.de) anzumelden.<br />
KURZGESCHICHTENBAND »IN DER SCHWEBE«<br />
(TERMIN IN PLANUNG)<br />
Premiere des neuen, sechsten Kurzgeschichtenbands der<br />
Edition FABW zum Thema »In der Schwebe« mit Lesung<br />
ausgewählter Beiträge von FABW und ADK mit anschließendem<br />
Get-Together.<br />
Erneut haben Studierende und Alumni von FABW und<br />
ADK Kurzgeschichten zu einem vorgegebenen Thema<br />
eingereicht.<br />
Bisher erschienen in der Edition FABW, herausgegeben<br />
von Michael Achilles unter der Schirmherrschaft von<br />
Philipp Keel (Diogenes):<br />
»Knapp daneben« (2021), » Sommer« (2020), » Krieg –<br />
Vater aller Dinge« (2019), »Neid« (2018) und »Schlussstriche«<br />
(2017).<br />
17
CAMPUS LUDWIGSBURG<br />
04.11.20<strong>22</strong> / 09.12.20<strong>22</strong> /<br />
27.01.20<strong>23</strong> / 21.04.20<strong>23</strong> /<br />
26.05.20<strong>23</strong><br />
AKA-PITCHINGS<br />
FREITAGS JEWEILS AB 10.00 UHR<br />
ORT: ALBRECHT ADE STUDIO, BÜHNE ADK<br />
Kurzfristige Ankündigung per E-Mail durch die Studienleitungen<br />
Die AKA-Pitchings dienen der Teamfindung und geben<br />
einen Überblick über aktuelle Themen und Arbeiten. Die<br />
im Fünf-Minuten-Takt gepitchten Projekte reichen u.a.<br />
von performativen Installationen bis zu Theaterstücken<br />
oder Festivals, vom Werbe-, Dokumentar-, Animations-<br />
bis zum Theaterfilm, von Games bis zu szenischen Filmen.<br />
Die AKA-Pitchings schaffen ein Bewusstsein für<br />
die künstlerische Bandbreite und das kreative Spektrum<br />
der Projekte, die an der Akademie für Darstellende<br />
Kunst, der <strong>Filmakademie</strong> und ihrem Animationsinstitut<br />
entstehen.<br />
Die Teilnahme an allen fünf Pitchings ist für Studierende<br />
der <strong>Filmakademie</strong> und ihres Animationsinstituts Pflicht.<br />
Die Teilnahme ist für Studierende der ADK einmal im<br />
Studienverlauf Pflicht. Ansonsten ist die Teilnahme erwünscht,<br />
insofern kein anderer Unterricht betroffen ist.<br />
TERMINE UND THEMEN<br />
NACH ANSAGE<br />
THEORIE-MONTAGE<br />
Theoretische Grundlagen sind auch an besonders praxisbezogenen<br />
Ausbildungsstätten die Basis jeglicher konstruktiver<br />
Auseinandersetzung und Ausgangspunkt für<br />
künstlerische Behauptungen und Handschriften.<br />
So bietet die ADK mit einem festen Theoriemontag für<br />
die Studierenden verschiedener Ausbildungsrichtungen<br />
Grundlagen- und Übersichtsseminare aus den Bereichen<br />
Ästhetik / Philosophie, Theater-, Film- und Literaturgeschichte<br />
an.<br />
Die Studierenden des gesamten <strong>Campus</strong> haben die Möglichkeit,<br />
gemeinsam Grundlagen-, Übersichtsvorlesungen<br />
und Übungen zu besuchen, die dann in einzelnen<br />
Blockseminaren weiter vertieft werden. Die gemeinsame<br />
Ausbildung dient dazu, sich eine gemeinsame Sprache<br />
und Wissensbasis anzueignen, die dem Diskurs auf<br />
dem <strong>Campus</strong> zugutekommen soll.<br />
Aufgrund der begrenzten Plätze bitten wir Interessierte,<br />
sich vorab bei Angela Staudt / Studienbüro ADK<br />
(studienbuero@adk-bw.de) anzumelden.<br />
Aktive Teilnahme am Pitch kann bis zwei Tage vorher angemeldet<br />
werden. (pitch@filmakademie.de)<br />
Organisation: Andrea Macos<br />
18
TERMINE NACH ANSAGE<br />
NOMADISCHE RECHERCHE<br />
Die »Nomadische Recherche« ist ein studiengangübergreifendes<br />
Projekt unter der spezifischen Anleitung<br />
transdisziplinär arbeitender Künstler*innen. Ziel ist es,<br />
spartenübergreifend künstlerische Formate, Interventionen<br />
und Probetechniken zu erforschen. 20<strong>23</strong> ist die<br />
»Nomadische Recherche« als Kooperation mit den Schillertagen<br />
des Nationaltheaters Mannheim geplant.<br />
2021 fand die »Nomadische Recherche« im ehemaligen<br />
Franck-Areal statt - als transdisziplinäres Projekt<br />
der ADK und des Animationsinstituts der <strong>Filmakademie</strong><br />
und als Veranstaltung im Rahmen von NEULAND, einem<br />
gemeinsamen Projekt der Stadt Ludwigsburg und<br />
der Wüstenrot Stiftung. 18 Studierende (Regie, Dramaturgie,<br />
Schauspiel) der ADK erarbeiteten in Zusammenarbeit<br />
mit 11 Studierenden der <strong>Filmakademie</strong> und ihres<br />
Animationsinstituts (Motion Design, Interaktive Medien)<br />
performative Projekte für das Areal der ehemaligen<br />
Zichorien-Rösterei.<br />
19
CAMPUS LUDWIGSBURG<br />
CAMPUS VERNETZT<br />
HOCHSCHULKOOPERATION MIT DER PÄDAGOGI-<br />
SCHEN HOCHSCHULE (PH) IM WS 20<strong>22</strong>/<strong>23</strong><br />
Im Rahmen des Masterstudiengangs »Kulturelle Bildung«<br />
setzen die ADK und die FABW die<br />
Zusammenarbeit mit der PH Ludwigsburg fort.<br />
PH-STUDENT*INNEN KÖNNEN AN FOLGENDEN<br />
VERANSTALTUNGEN TEILNEHMEN:<br />
ADK<br />
THEATERGESCHICHTE:<br />
BEGINN 26.09.20<strong>22</strong><br />
MONTAGS (14.45 – 16.15 UHR)<br />
ETHISCHE FILMWAHRNEHMUNG<br />
Im Rahmen der Zusammenarbeit der PH Ludwigsburg<br />
und der FABW wird die Reihe ETHISCHE FILMWAHR-<br />
NEHMUNG angeboten. Abwechselnd finden Workshops,<br />
Panels und Seminare an der FABW und an der<br />
PH statt.<br />
Die Termine und Orte werden per E-Mail angekündigt.<br />
AUFTAKT: KINO CALIGARI, FABW<br />
20.10.20<strong>22</strong> (17.00 – 19.30 UHR)<br />
Anmeldung und weitere Informationen jeweils per E-Mail an:<br />
studienleitung@filmakademie.de (für Veranstaltungen an der<br />
FABW) und thomas.wilke@ph-ludwigsburg.de (für Veranstaltungen<br />
an der PH)<br />
INTERNATIONALES POLITISCHES THEATER:<br />
TERMINE IN PLANUNG<br />
FREITAGS (09.00 – 13.30 UHR)<br />
SAMSTAGS (17.00 – 21.00 UHR)<br />
STUDIERENDE VON FABW UND ADK KÖNNEN<br />
AN FOLGENDEN LEHRVERANSTALTUNGEN DER<br />
PH TEILNEHMEN:<br />
Anmeldung per E-Mail an studienbuero@adk-bw.de<br />
Details zu den Seminaren siehe auch: www.adk-bw.de<br />
FABW<br />
20. – 21.09.20<strong>22</strong><br />
PROF. DR. MARCUS STIGLEGGER: CLAIRE DENIS<br />
<strong>22</strong>. – <strong>23</strong>.09.20<strong>22</strong><br />
MAURICE FITZPATRICK: INGMAR BERGMAN<br />
26. – 27.09.20<strong>22</strong><br />
NATAŠA VON KOPP: HELDINNEN MIT SCHWERT<br />
18. – 19.11.20<strong>22</strong><br />
LIOBA SCHLÖSSER: QUEER CINEMA HISTORY<br />
10. – 11.02.20<strong>23</strong><br />
DR. ANDREAS RAUSCHER: SPIEL / FILM –<br />
KONVERGENZEN ZWISCHEN LEINWAND UND<br />
BILDSCHIRM<br />
VORLESUNGSZEITRAUM:<br />
18.10.20<strong>22</strong> – 04.02.20<strong>23</strong><br />
SOZIOLOGIE DER LEBENSALTER<br />
DIENSTAGS (10.15 – 11.45 UHR)<br />
Anmeldung und weitere Informationen per E-Mail an: hartunggriemberg@ph-ludwigsburg.de<br />
THEORIEN DER MEDIENBILDUNG<br />
DONNERSTAGS (10.15 – 11.45 UHR)<br />
FILMBILDUNG<br />
DIENSTAGS (14.15 – 15.45 UHR)<br />
Anmeldung und weitere Informationen per E-Mail an: thomas.<br />
wilke@ph-ludwigsburg.de<br />
Die Veranstaltungen im Sommersemester werden von den Studienbüros<br />
bekanntgegeben.<br />
20
CAMPUS FÜR LUDWIGSBURG<br />
26.09.20<strong>22</strong> / 14.11.20<strong>22</strong> /<br />
19.12.20<strong>22</strong> / 16.01.20<strong>23</strong> /<br />
27.02.20<strong>23</strong><br />
»MONTAGS AN DER ADK«<br />
TREFFPUNKT CAMPUS<br />
INTERNATIONAL<br />
RAUM FÜR INTERKULTURELLE BEGEGNUNGEN<br />
Eine Initiative der Student*innen der <strong>Filmakademie</strong> und<br />
ihres Animationsinstituts und der ADK.<br />
AUSSICHTEN. EINSICHTEN. GESPRÄCHE.<br />
JEWEILS 20.00 UHR<br />
Als öffentliches Nachdenken über aktuelle Debatten und<br />
Diskurse verstehen sich die Abende mit hochrangigen<br />
Künstler*'innen, Wissenschaftler*innen oder Expert*innen.<br />
Die Reihe wird im Wintersemester fortgesetzt. Den<br />
Auftakt macht Sivan Ben Yishai (Autorin und Theaterregisseurin)<br />
am 26.09.20<strong>22</strong>.<br />
Alle Informationen zu den weiteren Gästen unter<br />
www.adk-bw.de.<br />
An ausgewählten Terminen pro Semester werden die<br />
ADK und die <strong>Filmakademie</strong> zu einem Ort der Begegnung<br />
und des Kennenlernens unterschiedlicher Kulturen und<br />
Künstler*innen. Verschiedene Veranstaltungsformen –<br />
Vorträge, Diskussionen, Musik und Get-Together – bieten<br />
die Gelegenheit, sich auszutauschen und Netzwerke<br />
weiter zu verknüpfen. Der einzigartige, kreative <strong>Campus</strong><br />
und die internationale Ausrichtung der Institutionen<br />
bieten mit dem »Treffpunkt <strong>Campus</strong> International«<br />
insbesondere für internationale Studierende einen Raum<br />
für interkulturelle Begegnungen. In enger Abstimmung<br />
mit der Internationalen Fachschaft und den AStAs der<br />
FABW und der ADK setzt sich der »Treffpunkt <strong>Campus</strong><br />
International« für eine stärkere Integration und bessere<br />
Kommunikation auf dem <strong>Campus</strong> und darüber hinaus<br />
ein: Er versteht sich als Einladung an alle Menschen, die<br />
sich für einen internationalen kulturellen und künstlerischen<br />
Austausch interessieren.<br />
21
CAMPUS LUDWIGSBURG<br />
DER OFFENE CAMPUS<br />
EIN KREATIVES, VIELFÄLTIGES LABOR<br />
Studien- und Semesterarbeiten der Studierenden laden<br />
dazu ein, den kreativen Nachwuchs in seiner Entwicklung<br />
zu entdecken und zu begleiten: Öffentliche filmische<br />
Semesterpräsentationen, 10 bis 15 Werkstattinszenierungen<br />
aus dem »Labor« der ADK-Studierenden,<br />
Bachelorarbeiten und Inszenierungen der zweimal jährlich<br />
stattfindenden Themenmodule. Zum Ende eines<br />
Studienjahres findet alle zwei Jahre das von den Studierenden<br />
ausgerichtete internationale, junge Theaterfestival<br />
»FURORE« statt. Da 20<strong>22</strong> an der ADK das bundesweite<br />
Schauspielschultreffen stattfand, ist »FURORE«<br />
für 20<strong>23</strong> geplant.<br />
Der offene <strong>Campus</strong> mit ca. 60 öffentlichen Veranstaltungsabenden<br />
gewährt Einblicke in ein kreatives, vielfältiges<br />
interdisziplinäres Labor.<br />
Aktuelle Veranstaltungen werden über die Websites der<br />
Akademien bekanntgemacht.<br />
<strong>22</strong>
<strong>23</strong>
IN ZAHLEN<br />
500<br />
STUDIERENDE<br />
300<br />
DOZIERENDE<br />
130<br />
ANGESTELLTE<br />
HANDWERK,<br />
THEORIE UND PRAXIS<br />
PROJEKTARBEIT<br />
IM TEAM<br />
FREIHEIT ZUR<br />
ENTWICKLUNG DER<br />
EIGENEN KREATIVEN<br />
HANDSCHRIFT<br />
ENGE ZUSAMMENARBEIT<br />
MIT DER FILM- UND<br />
MEDIENBRANCHE<br />
24
EIN ÜBERBLICK ÜBER DAS STUDIUM<br />
AN DER FILMAKADEMIE BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
DAS STUDIUM IST STARK PRAXISORIEN-<br />
TIERT UND STELLT DAS PRINZIP „LEAR-<br />
NING BY DOING” IN DEN VORDERGRUND.<br />
VON BEGINN AN ERARBEITEN DIE STUDIE-<br />
RENDEN ALLER GEWERKE IHRE FILME GE-<br />
MEINSAM. SO ENTSTEHEN JÄHRLICH ÜBER<br />
250 FILME ALLER GENRES UND FORMATE.<br />
• die Förderung der Freiheit zur Entwicklung der eigenen<br />
kreativen Handschrift<br />
Betreut und unterrichtet werden die etwa 500 STUDIE-<br />
RENDEN von über 300 HOCHKARÄTIGEN FACHLEU-<br />
TEN aus der Film- und Medienbranche und über 130<br />
Angestellten der <strong>Filmakademie</strong>.<br />
Das Ausbildungsangebot spiegelt die ganze thematische<br />
Bandbreite der Medienbranche wider, von Drehbuch,<br />
Regie und Kamera bis hin zu Animation, Szenenbild und<br />
Montage, von Produktion, Filmmusik und Sounddesign<br />
bis zu Motion Design und Interaktive Medien.<br />
Neben den klassischen Erzählformen für Film und Fernsehen<br />
bereichern Social Media, partizipative Performances,<br />
immersives Entertainment, Games und weitere neue<br />
Formen des Geschichtenerzählens die Branche, verändern<br />
Berufsbilder und lassen neue Formate und Ertragsmodelle<br />
entstehen. Studienanfänger*innen erwarten zurecht,<br />
dass ihre Hochschule sie auf diese sich ständig<br />
verändernde Realität bestmöglich vorbereitet. Die Antwort<br />
der <strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> auf diese<br />
Herausforderung liegt in einer umfassenden Ausbildung,<br />
die von Anfang an auch Kenntnisse außerhalb des<br />
eigenen Studienschwerpunktes vermittelt.<br />
Sie folgt dem Credo, Studierenden mit dem ganzen<br />
Spektrum ihrer Talente, Schwerpunkte und Ambitionen<br />
größtmögliche Spielräume zur Entwicklung einer individuellen,<br />
künstlerischen Identität zu eröffnen.<br />
AN DER FILMAKADEMIE ERWARTET<br />
DIE STUDIERENDEN:<br />
600-700 Bewerber*innen konkurrieren jährlich um etwa<br />
100 Studienplätze in den folgenden Studiengängen:<br />
GRUNDSTÄNDIG WERDEN ANGEBOTEN:<br />
• FILM UND MEDIEN<br />
• FILMMUSIK UND SOUNDDESIGN<br />
• PRODUKTION<br />
ALS DIPLOMAUFBAUSTUDIENGÄNGE<br />
WERDEN ANGEBOTEN:<br />
• ANIMATION / ANIMATION &<br />
EFFECTS PRODUCING<br />
• ANIMATION / TECHNICAL DIRECTING<br />
• FERNSEHJOURNALISMUS<br />
• FILMMUSIK<br />
• FILMTON / SOUNDDESIGN<br />
• INTERAKTIVE MEDIEN<br />
• MOTION DESIGN<br />
• SZENENBILD<br />
Die Studienzeit richtet sich danach, ob Studierende im<br />
Grundstudium beginnen, den Quereinstieg wählen oder<br />
im Diplomaufbaustudiengang studieren. Im Vollstudium<br />
(Grund- plus Projektstudium) beträgt die durchschnittliche<br />
Studienzeit 8 Semester plus 1 Diplomsemester.<br />
• eine Ausbildung, die praktisches Filmemachen und<br />
Theorie kombiniert<br />
• Projektarbeit im Team<br />
Der Quereinstieg ist der direkte Einstieg in das Hauptstudium<br />
(Projektstudium) mit Bachelor oder Vordiplom<br />
und dauert in der Regel 4 Semester plus 1 Diplomsemester.<br />
• die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, die bis in den<br />
Markt reichen und wegweisend für spätere Jobs sein<br />
können, weil die <strong>Filmakademie</strong> eng mit der Filmund<br />
Medienbranche zusammenarbeitet<br />
Das Studium im Diplomaufbaustudiengang mit Nachweis<br />
eines abgeschlossenen Studiums in einer artverwandten<br />
Disziplin dauert in der Regel ebenfalls 4 Semester<br />
plus 1 Diplomsemester.<br />
25
IN ZAHLEN 21<br />
INTERNATIONALE<br />
PARTNER-<br />
INSTITUTIONEN<br />
53<br />
OUTGOINGS<br />
DIPLOM-<br />
AUFBAUSTUDIENGÄNGE:<br />
Animation / Animation & Effects Producing<br />
Animation / Technical Directing<br />
Fernsehjournalismus<br />
Filmmusik<br />
Filmton / Sounddesign<br />
Interaktive Medien<br />
Motion Design<br />
Szenenbild<br />
21<br />
INCOMINGS<br />
GRUND- UND<br />
PROJEKTSTUDIUM:<br />
Film und Medien<br />
Produktion<br />
Filmmusik und Sounddesign<br />
100<br />
STUDIENPLÄTZE<br />
600-700<br />
BEWERBER*INNEN<br />
JÄHRLICH<br />
26
Jedes Jahr begrüßt die <strong>Filmakademie</strong> Studierende von etwa<br />
20 Partnerinstitutionen aus aller Welt bei sich. Sie<br />
bereichern den <strong>Campus</strong> mit eigenen Projekten und partizipieren<br />
im Rahmen der Internationalen Klasse am Unterricht.<br />
Studierende der <strong>Filmakademie</strong> haben ebenfalls die Möglichkeit,<br />
an Partnerhochschulen im Ausland zu studieren.<br />
Für Interessierte sind detaillierte Informationen über<br />
den Studienverlauf auf der Homepage der <strong>Filmakademie</strong><br />
www.filmakademie.de im Bereich Studienverlauf erhältlich.<br />
INTERDISZIPLINÄRE VERANSTALTUNGEN<br />
Neben einer fundierten handwerklichen Ausbildung im<br />
jeweiligen Studienfach sowie der Verbesserung der eigenen<br />
Fertigkeiten durch die Mitarbeit an vielfältigen<br />
studentischen Produktionen der <strong>Filmakademie</strong> spielt<br />
auch die Ausbildung eines breit gefächerten Verständnisses<br />
für medienbezogene Prozesse und Diskurse eine<br />
wichtige Rolle. Der berühmte „Blick über den Tellerrand“<br />
bzw. die Erweiterung des eigenen Horizonts ist<br />
an der <strong>Filmakademie</strong> keine „Kür“, sondern ein essenzieller<br />
Bestandteil der künstlerischen Entwicklung, die<br />
durch ein vielfältiges Angebot an Lehrveranstaltungen<br />
gefördert wird.<br />
In interdisziplinären Kursen und Seminarreihen werden<br />
Inhalte wie „Green Shooting“, „Green Storytelling“, Genderdiversität<br />
oder der Weg in die berufliche Selbständigkeit<br />
näher beleuchtet.<br />
Während im Grundstudium verschiedene Seminare zur<br />
Film- und Mediengeschichte Teil des Pflichtunterrichts<br />
sind, wählen Studierende der Diplomaufbaustudiengänge<br />
oder des Quereinstiegs aus einem Angebot an jährlich<br />
wechselnden Filmgeschichts- und Filmtheorie-Seminaren<br />
aus, die stets die individuelle Auseinandersetzung<br />
mit einer Themenstellung beinhalten und in Form einer<br />
Hausarbeit oder eines Referats abgeschlossen werden.<br />
OPEN HOUSE<br />
OPEN HOUSE ist der Titel einer Lehrveranstaltungsreihe,<br />
die in der Regel zwei Mal pro Semester im Kino Caligari<br />
in Kooperation mit Kinokult Programmkinos stattfindet.<br />
In dieser Reihe präsentieren – in der Regel mittwochabends<br />
ab 17.00 Uhr – ehemalige Studierende der<br />
<strong>Filmakademie</strong> oder aktuelle Gastlehrende ihre neuen<br />
Projekte aus unterschiedlichen Bereichen und berichten<br />
im Anschluss an das Screening in einem Werkgespräch<br />
u.a. über die Entstehung und Hintergründe des<br />
Films, gefolgt von einem Q&A. Hier wird es auch sehr<br />
begrüßt, wenn Teammitglieder aus verschiedensten Gewerken<br />
anwesend sind (Regie, VFX, Kamera, Szenenbild<br />
etc.) und von ihren Erfahrungen berichten.<br />
OPEN HOUSE verbindet die Analyse aktueller Medienproduktionen<br />
mit der Vernetzung von Studierenden,<br />
Alumni und Lehrenden bewusst gewerkeübergreifend.<br />
Die kritische und diskursive Auseinandersetzung mit aktuellen<br />
Medienproduktionen ist ein wichtiger Bestandteil<br />
des Lehr- und Bildungsauftrags der <strong>Filmakademie</strong>.<br />
Sofern es sich bei den eingeladenen Gästen um Alumni<br />
der <strong>Filmakademie</strong> handelt, trägt die OPEN HOUSE-Veranstaltung<br />
den Untertitel THERE AND BACK AGAIN<br />
– ALUMNI STELLEN SICH VOR. Dies betont noch<br />
einmal die besondere Bedeutung eines aktiven Studierenden-Alumni-Netzwerks.<br />
27
STECKBRIEF<br />
BILDGESTALTUNG/KAMERA<br />
1<br />
STUDIENKOORDINATION UND<br />
PROJEKTBETREUUNG<br />
Roland Mönch<br />
Christine Montigel<br />
2<br />
LEITENDE DOZIERENDE<br />
Prof. Kay Gauditz<br />
Prof. Thomas Merker<br />
3<br />
WIE VIELE STUDIERENDE<br />
PRO STUDIENJAHR?<br />
6-8 Studentinnen und Studenten<br />
4<br />
WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />
MITBRINGEN?<br />
Kreativität und Neugier auf neue<br />
Erzählformen – soziale Kompetenz,<br />
Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit,<br />
Empathie, Resilienz – Lust<br />
auf Gestaltung – Lust auf das<br />
Studium an der <strong>Filmakademie</strong> in<br />
Ludwigsburg.<br />
5<br />
WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />
DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />
STUDIUM?<br />
Interdisziplinäres,<br />
praxisorientiertes Studium.<br />
Lehre der künstlerischen und<br />
organisatorischen Kameraarbeit<br />
– national und international<br />
erfahrene Dozierende / Directors<br />
of Photography vermitteln<br />
Studieninhalte auf professionellem<br />
Standard und darüber hinaus.<br />
6<br />
WAS LERNEN<br />
DIE STUDIERENDEN HIER?<br />
Die Kunst der Bildgestaltung<br />
und die Praxis der Kameraarbeit<br />
– Teamarbeit und Teamführung –<br />
alle Voraussetzungen, um in eine<br />
erfolgreiche DoP-Karriere starten<br />
zu können.<br />
“Cinematography is more than just<br />
making pretty pictures.” Mario Tosi<br />
7<br />
ONE COOL FACT ABOUT...<br />
Learning by doing – nationale und<br />
internationale Vernetzung<br />
8<br />
MOTTO<br />
“The director leads the actors,<br />
the cinematographer directs the<br />
audience.” Conrad Hall<br />
28
DOKUMENTARFILM<br />
1<br />
STUDIENKOORDINATION<br />
Thorsten Schütte<br />
2<br />
PROJEKTBETREUUNG<br />
Greda Sieber, Peter Kuczinski<br />
3<br />
LEITENDE DOZIERENDE<br />
Prof. Heidi Specogna<br />
4<br />
WIE VIELE STUDIERENDE<br />
PRO STUDIENJAHR?<br />
Ca. 6 Studierende<br />
5<br />
WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />
MITBRINGEN?<br />
Lust auf das Unbekannte, kritisches<br />
Denkvermögen, Geduld, Neugierde,<br />
Teamfähigkeit, Kreativität,<br />
Experimentierfreude<br />
6<br />
WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />
DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />
STUDIUM?<br />
Praxisnahes Lernen und Arbeiten,<br />
versierte Dozent*innen und<br />
Referent*innen, Arbeiten im<br />
Team, ausgezeichnete technische<br />
Ausstattung, große künstlerische<br />
Freiheit, gutes Netzwerk/Kontakte<br />
zum Markt, intensiver Austausch<br />
mit den anderen Fachrichtungen,<br />
internationales Netzwerk und<br />
Austauschmöglichkeiten, Exkursionen<br />
u.a. zum DOCUMENTARY<br />
CAMPUS, zum DOK Filmfestival<br />
Leipzig und zur CPH:DOX<br />
Kopenhagen<br />
7<br />
WAS LERNEN<br />
DIE STUDIERENDEN HIER?<br />
Mit eigenen Ideen und verantwortlicher<br />
Haltung gegenüber<br />
Menschen und Tatsachen Realität<br />
kreativ zu gestalten, formatoffenes<br />
Arbeiten, Recherche- und<br />
Interviewtechniken, gestalterische<br />
und inhaltliche Bandbreite in<br />
Stoffentwicklung und Dramaturgie,<br />
Arbeiten im Team, eigenes<br />
kreatives Potenzial ausschöpfen,<br />
mehr über sich selbst…<br />
8<br />
MYTH BUSTING:<br />
WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />
Die Verbreitung von Fake News<br />
9<br />
ONE COOL FACT ABOUT...<br />
Das dokumentarische Arbeiten<br />
unterscheidet sich von anderen<br />
medialen Formen dadurch, dass<br />
es – je nach Sujet und finanzieller<br />
Situation – sowohl das Ein-/<br />
Zwei-Personen-Team geben kann,<br />
in dem verschiedene Berufsbereiche<br />
in Personalunion ausgeübt<br />
werden, als auch das große<br />
Filmteam, wie beim Dokudrama,<br />
das dem Spielfilm durchaus<br />
vergleichbar ist. Alles ist möglich!<br />
10<br />
MOTTO<br />
Die Ausformulierung einer<br />
künstlerischen Handschrift beginnt<br />
im Kopf !<br />
29
30
ANIMATIONSINSTITUT GRUSSWORT<br />
WHERE IS YOUR SOUL?<br />
Anima (lat./ female: the spirit, the soul, the ghost)<br />
So, what is the spirit? What is the soul? Who is the ghost? As Animationsinstitut<br />
includes the word «anima» in its name, we should elaborate on<br />
these questions.<br />
And this can be tricky. Because it is easy to answer the question «Where is your<br />
nose?», but it is not so easy to answer the question «Where is your soul?». When we are<br />
talking about the spirit, the soul and the ghost, we are heading towards the invisible world.<br />
To craft this invisible world was and is the main task and the main duty for the students<br />
at the institute, I think.<br />
To address the complex issues related to the invisible world to the students, three terms<br />
have always been important to me: Relevance, intensity and originality.<br />
What is relevant? Everything we feel something for. That seems to be the most important<br />
thing: To be able to feel something. To be ready to share these feelings. We have to be able<br />
to cry, otherwise we won’t be able to make our audiences<br />
cry. And only if we are able to cry, we will be able to laugh,<br />
so we can make our audiences laugh. Most of all, we have<br />
to force ourselves to think in order to prepare the ground<br />
for our audiences to continue the thinking.<br />
What is intense? To be involved. Not to get bored. So, how<br />
can we take this chunk of coal and press it in a way it turns<br />
out to be a diamond? A lasting diamond. This has to be discussed<br />
individually, as ideas are individual, but here are a<br />
few simple guidelines: Keep it as short as possible. Don’t<br />
forget the sound. Leave space for the audiences. And learn<br />
to craft the silence.<br />
What is original? Basically everything that evokes an<br />
«Ooooh!» or an «Aaaaah!» How can we achieve this? First<br />
of all: Don’t bullshit yourself. Second: Don’t bullshit the audience.<br />
Third: Try to be specific. What makes your world,<br />
your spirits, your souls and your ghosts different from all<br />
the others? That is perhaps the most difficult task.<br />
Writing down these words is easy. Being devoted to them is tough. That is why the one<br />
sentence that stands above all the madness of creating animated projects, is: The person is<br />
more important than the project. We should never forget this.<br />
Prof. Andreas Hykade is the Head of the study specialization Animation Directing at the <strong>Filmakademie</strong><br />
<strong>Baden</strong>-Wuerttemberg's Animationsinstitut. The text is taken from the book 20 YEARS – 20 PROJECTS that was<br />
published on the occasion of the instutute´s 20 th birthday. Further information on the anniversary publication and<br />
celebrations are available on the following pages and on: www.animationsinstitut.de/20y20p.<br />
Prof. Andreas Hykade ist Leiter der Studienvertiefung Animation Directing des Animationsinstituts der<br />
<strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. Der Text stammt aus dem Buch 20 YEARS – 20 PROJECTS, das zum 20.<br />
Jubiläum der Gründung des Instituts erschienen ist. Weitere Information zu Festschrift und Jubiläum gibt es auf den<br />
folgenden Seiten sowie auf www.animationsinstitut.de/20y20p.<br />
31
ANIMATIONSINSTITUT 20 JAHRE<br />
20 Jahre Animationsinstitut<br />
VOR 20 JAHREN WURDE DAS ANIMA-<br />
TIONSINSTITUT ALS TEIL DER FILM-<br />
AKADEMIE BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
GEGRÜNDET. ANIMATION UND VISUELLE<br />
EFFEKTE (VFX) ERLANGTEN DAMIT END-<br />
GÜLTIG EINEN HOHEN STELLENWERT IN<br />
DER AUSBILDUNG IN LUDWIGSBURG – EINE<br />
WEGWEISENDE ENTSCHEIDUNG, DIE VOR-<br />
BILD FÜR VIELE ANDERE FILMSCHULEN EU-<br />
ROPAS WURDE. DAS JUBILÄUM IST BEREITS<br />
GEBÜHREND GEFEIERT WORDEN. DOCH<br />
AUCH WÄHREND DES STUDIENJAHRS <strong>22</strong>/<strong>23</strong><br />
BLICKEN WEITERE EVENTS UND FORMATE<br />
AUF DIE GESCHICHTE, ABSOLVENT*INNEN<br />
UND LEGENDÄRE PROJEKTE DES INSTITUTS.<br />
JAZZ ORGIE. Zudem erzählen im <strong>Campus</strong> <strong>Magazin</strong> zwei<br />
langjährige Mitarbeitende in Interviews von der erstaunlichen<br />
Entwicklung des Instituts. Dazu gibt es einen Artikel<br />
über vier Absolventinnen des Animationsinstituts,<br />
die seit 2012 Kinder in aller Welt mit Animationsserien<br />
verzaubern. Am Beginn ihrer Erfolgsgeschichte stand<br />
eine Kooperation der <strong>Filmakademie</strong> mit dem Südwestrundfunk.<br />
Die Geburtstagsparty für das Animationsinstitut stieg<br />
am 15. Juli 20<strong>22</strong>. Viele Absolvent*innen der vergangenen<br />
20 Jahre sowie Studierende, Mitarbeitende und Weggefährt*innen<br />
des Instituts kamen zum Feiern auf dem<br />
<strong>Campus</strong> zusammen. Im Rahmen der sogenannten Birthday<br />
Reception, dem offiziellen Festakt mit Live-Show im<br />
Albrecht Ade Studio, wurde auch erstmals die zum Jubiläum<br />
erschienene Festschrift 20 YEARS – 20 PROJECTS<br />
vorgestellt. In der limitierten Publikation schreiben einige<br />
Absolvent*innen Essays über 20 „ikonische Projekte“,<br />
die am Animationsinstitut entstanden sind. Sei es zu mit<br />
Preisen überhäuften Filmen wie BUNNIES, THE PRE-<br />
SENT oder THE BEAUT Y, zu berühmten Forschungsarbeiten<br />
wie den Meilenstein auf dem Weg zum „digital<br />
human“ EINSTEIN oder zur Konferenz FMX – es sind<br />
mitunter große Liebeserklärungen an das Animationsinstitut<br />
und besondere Perspektiven auf die dort vermittelte<br />
Animations- und VFX-Kunst entstanden.<br />
Auf den folgenden Seiten sind 3 der Essays aus der Festschrift<br />
zu lesen: Michael Bohnenstingl schreibt über 366<br />
TAGE von Johannes Schiehsl, Julian Jungel über das<br />
Game PERFECT WOMAN von Lea Schönfelder, und<br />
Anna Henckel-Donnersmarck zu Irina Rubinas Projekt<br />
Szenen vom Festakt am 15. Juli 20<strong>22</strong> (linke Seite),<br />
32<br />
20 Projekte aus 20 Jahren Animationsinstitut (rechte Seite)
WWW.FMX.DE<br />
APRIL 24 - 27<br />
GERMANY<br />
STUTTGART,<br />
WORLDS<br />
CREATING<br />
33
ANIMATIONSINSTITUT 20 JAHRE<br />
Darüber hinaus gibt es im Jubiläumsjahr noch die<br />
Liveshow-Reihe 20Y20P @ ANIMATION STAGE. Hier<br />
treffen sich die Essayist*innen der Festschrift, um vor<br />
Publikum über ihre jeweiligen Projekte zu sprechen. Die<br />
namensgebende ANIMATION STAGE ist zugleich eine<br />
Online-Event-Plattform, die für die ganze Animationsinstitut-Community<br />
eine Bühne sein wird, sowie ein Hub<br />
zum Netzwerken für Absovent*innen, Studierende, Dozierende,<br />
Mitarbeitende und alle Freund*innen und Fans<br />
des Instituts. Nach der Sommerpause werden auf der<br />
ANIMATION STAGE unterschiedliche Events stattfinden<br />
und über das Jahr weitere Angebote sowie Studieninfotage<br />
und Online-Programme für Studieninteressierte<br />
abrufbar sein.<br />
Wer Lust hat, kann die Birthday Reception online<br />
abrufen.<br />
Für mehr Infos schaut vorbei auf<br />
www.animationsinstitut.de/20y20p.<br />
Auf der ANIMATION STAGE<br />
finden Liveshows<br />
und Online-Events statt<br />
Bei der Birthday Reception wurde erstmals die Festschrift 20 YEARS – 20 PROJECTS präsentiert<br />
34
History<br />
1980 – 1990<br />
Prof. Albrecht Ade establishes an animation class at the<br />
Academy of Fine Arts Stuttgart.<br />
1982<br />
The Stuttgart International Festival of Animated Film<br />
(ITFS) is founded.<br />
1991<br />
<strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-Wuerttemberg (FABW) is founded<br />
in Ludwigsburg with animation/CGI as an essential part<br />
of the educational provision.<br />
1994<br />
The first German Film and Media Exchange (FMX) takes<br />
place in Stuttgart.<br />
2002<br />
Prof. Thomas Haegele becomes the founding director<br />
of the Institute of Animation, Visual Effects and Digital<br />
Postproduction at FABW, with the study areas Animation,<br />
Visual Effects, Content Creation and the newly<br />
founded Technical Directing programme. Since then, the<br />
institute has been responsible for training the <strong>Filmakademie</strong>’s<br />
animation and effects students and for the digital<br />
postproduction of student projects at FABW. The German<br />
Film and Media Exchange is renamed FMX, which becomes<br />
an international event organised by the institute.<br />
The Research and Development department, led by Prof.<br />
Volker Helzle, is founded at the institute.<br />
2003<br />
The short film ROCKS (DAS RAD, Heidi Wittlinger,<br />
Chris Stenner, Arvid Uibel) is nominated for an Academy<br />
Award in the Best Animated Short category.<br />
2008<br />
The Interactive Media field of study, established by Inga<br />
von Staden, is integrated into the institute, building a<br />
bridge between the institute and the other departments<br />
of the <strong>Filmakademie</strong>. The study specialisation Animation/Effects<br />
Producing is founded. The first edition of<br />
the EU-funded programme Animation Sans Frontières<br />
takes place, a collaborative project between the Animationsinstitut,<br />
the Animation Workshop in Viborg, GOBE-<br />
LINS l’école de l’image in Paris and the Moholy-Nagy<br />
University of Art and Design in Budapest.<br />
2009<br />
The Animationsinstitut becomes part of the newly<br />
founded Animation Media Cluster Region Stuttgart<br />
AMCRS, a network initiated by the MFG <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong>, with members from the animation,<br />
games, VFX and other media sectors, as well as universities<br />
and academies.<br />
2015<br />
Prof. Andreas Hykade becomes head of the Animationsinstitut.<br />
The subject of Intellectual Property is integrated<br />
into the institute’s curriculum.<br />
2020<br />
The financing of the strategy paper «<strong>Filmakademie</strong><br />
2030» allows the Animationsinstitut to establish the specialisation<br />
Character Animation and to expand its international<br />
activities.<br />
20<strong>22</strong><br />
Since 1992, the Animationsinstitut’s productions have received<br />
more than 1.000 international awards, making it<br />
one of the most renowned institutes of its kind in the<br />
world. In the summer of 20<strong>22</strong>, the Animationsinstitut<br />
celebrates its 20th anniversary.<br />
35
20Y<br />
20P<br />
36
ANIMATIONSINSTITUT 20 YEARS – 20 PROJECTS<br />
366 Tage – Johannes Schiehsl<br />
The Animated Rhythm of Reality<br />
ANIMATION AND ME, WE HAVE A<br />
COMPLICATED RELATIONSHIP.<br />
WE STARTED OUT LIKE CHILD-<br />
HOOD FRIENDS, MYSTERIOUSLY<br />
ATTRACTED TO EACH OTHER. THERE WAS<br />
THIS UNSPOKEN AGREEMENT THAT: «YOU<br />
AND I, WE SHOULD HANG OUT MORE!» SO<br />
WE DID. AND IT WAS FUN. REFLECTING ON<br />
IT NOW, I THINK IT WAS THE MEDIUM’S IN-<br />
HERENT SUBSTANTIAL LEVEL OF CONTROL<br />
THAT APPEALED TO ME. I WAS A WIMPY,<br />
UNPOPULAR KID WITH A VIVID FANTASY,<br />
LOW IN THE PECKING ORDER OF LIFE. BUT<br />
WHEN DOODLING ON THE WHITE, EMPTY<br />
PATCHES OF MY SCHOOLBOOKS, I SUD-<br />
DENLY BECAME POWERFUL! A SOLE RULER<br />
OVER REALITY! A GOD! I WAS ENABLED<br />
TO MAKE THE IMPOSSIBLE POSSIBLE, THE<br />
INVISIBLE VISIBLE, TURN THE INSIDE OUT.<br />
I COULD CRUSH MY ENEMIES OR MAKE MY<br />
ROMANTIC AMBITIONS COME TO LIFE!<br />
In short: I was not too firmly rooted in reality. And<br />
please excuse the generalisation, but I assume that many<br />
of my colleagues share a similar origin story. My proof ?<br />
Just think of the sado-masochistic nature of the animation<br />
process: the average animator is totally fine indulging<br />
in a process that reasonable people would consider<br />
torture. Sitting alone in a dark room, at a desk, staring<br />
into a screen, while endlessly redrawing the same characters<br />
with only minute differences, for periods of time<br />
that are so long that other people might have gone on<br />
adventures, found love and/or given birth to their first<br />
child in the meantime.<br />
And to what end? A little piece of art that usually does<br />
not last much longer than a terrible pop song. Again I<br />
am generalising, but maybe if you are willing to do this<br />
you might not be too interested in real life or comfortable<br />
with real people.<br />
So here is where my issue with my old pal animation<br />
arises: if you let the above-mentioned introverted<br />
userbase interact with a medium that promises unbound<br />
« Just think of the sado-masochistic nature of the animation process:<br />
the average animator is totally fine indulging in a process that<br />
reasonable people would consider torture. »<br />
37
ANIMATIONSINSTITUT 20 YEARS – 20 PROJECTS<br />
freedom, it will often result in films with navel-gazey<br />
and escapist tendencies – formally, as well as with regard<br />
to the content. This impression crept up on me<br />
when I started to attend animation film festivals. Go<br />
see for yourself ! Questionable filmmaking everywhere!<br />
Heaps of films getting lost in broad visual metaphors.<br />
Films that are formally virtuous, but empty on the inside,<br />
talking to no one but themselves. There is the obvious<br />
and prevalent masturbatory use of digital technology!<br />
Or films that seem to compete to find ever more<br />
labour-intensive ways of production, while completely<br />
losing sight of an engaging story.<br />
tries to do his job, but soon realises that to truly care for<br />
his patients would mean to go way beyond the requirements<br />
and constraints of his official duties. There are<br />
ailments of the body but the most insidious seems to be<br />
this wound within his patients’ soul, incurable by bandages<br />
or medicine: loneliness.<br />
Our ambitious protagonist tries his best. He sits down<br />
with the forgotten people, listens to their stories, plays<br />
chess, and watches TV with them. But because his job<br />
is not designed to sustain this level of care and because<br />
he cannot withstand the avalanche of need alone, he is<br />
doomed to fail. He cannot save everybody. Ultimately, he<br />
« A director talking about his inner journey while<br />
being a paramedic. That sounds kind of navel-gazey too. »<br />
In this dominion of introversion, I was longing for films<br />
that dive right into the human condition. Real stuff!<br />
Real life! Films like little fragments of wisdom that I can<br />
store on this tiny shelf in my heart and pull out whenever<br />
life confronts me with difficult emotional conundrums.<br />
This breed of films is rare in the world of independent<br />
animation, so I am especially grateful that<br />
366 TAGE (366 DAYS, 2011) exists.<br />
In 366 TAGE, Austrian director Johannes Schiehsl remembers<br />
his time in community service, working as a<br />
paramedic. Our young protagonist in his bright red coat,<br />
carrying the symbol of the red cross, is thrown into the<br />
grey, monotone world of the people in need of an ambulance.<br />
Guided by his meaty, closelipped instructor he<br />
38<br />
understands that the silent manner of his chunky supervisor<br />
is by no means the indifference for which he<br />
first mistook it, but instead a protective reaction against<br />
getting lost in caring too much. For empathy is a limited<br />
resource and therefore needs to be spent deliberately<br />
and effectively. This leads us to the film’s conclusion,<br />
in which the instructor shares his secret weapon, helping<br />
him to manage the daily grind: do everything in the<br />
rhythm of the Radetzky March!<br />
Maybe you’re thinking: «A director talking about his<br />
inner journey while being a paramedic. That sounds<br />
kind of navel-gazey too.» You are raising a good point,<br />
wise one. This subject matter could have been another<br />
touchy-feely introspective extravaganza. But Schiehsl
tells his story clearly and approachably. He communicates<br />
well and wants to be understood. The film is emotionally<br />
rich, but none of its points are made in an abstract<br />
way. Although taking a very personal point of<br />
view, it even lends itself to be viewed through a political<br />
lens: subtly, it talks about the hardships of working<br />
in the care sector. Not enough time, not enough resources,<br />
and a constant strain on your psyche, which can leave<br />
permanent indentations on your character. More than a<br />
decade later, this message resonates even more strongly<br />
after the Covid pandemic taught us the importance of<br />
such dedicated carers, who are vastly underpaid and often<br />
underappreciated.<br />
The film’s close relationship with reality is also evident<br />
in its formal approach. While being far from photorealism,<br />
the design of the characters is only slightly exaggerated<br />
and simplified. They are puppets that inhabit<br />
an almost naturalistic world. The camera is bound by<br />
the laws of physics, the composition of the shots is calm,<br />
the usage of light is restrained, and the movement of the<br />
characters is entirely in the realm of anatomic possibilities.<br />
In fact, the film is so «real» that you, being wise,<br />
might ask:<br />
«Why is it done in animation at all?»<br />
And again, you seem to have a point. One could easily<br />
reimagine this film in live-action, adapted shot by<br />
shot and at first glance you would have different techniques,<br />
but similar films. But remember what I told you<br />
about the ridiculously labour-intensive process of making<br />
animation? As painful and somewhat pathetic as it<br />
can be (you know, being alone in a dark room at a desk<br />
and all), it is also a process that demands exceptional<br />
care. In live-action filmmaking you orchestrate performances,<br />
you capture, arrange and edit. But because<br />
Schiehsl chose animation, he had to digest his memories<br />
artistically and intellectually and then reimagine them<br />
through competent craftsmanship. Every point in a polygon<br />
had to be placed in a way so that it would form the<br />
mesh that makes our paramedic’s body. All the frames<br />
had to be individually manipulated so that if you rapidly<br />
flipped through them, they would play back the lifesaving<br />
rhythm of CPR.<br />
Animation seduces you to get lost in all its micro-decision-making.<br />
To resist, you need extraordinary intention,<br />
love and care. But if you ultimately prevail in this fight,<br />
you add unmeasurable value to your subject matter. For<br />
doing exactly that, for truly caring about their audience<br />
and story, for sharing a valuable insight into the human<br />
condition and ultimately for helping me mend my relationship<br />
with my old friend animation, I want to thank<br />
everybody involved in the making of 366 TAGE.<br />
May you go on in the beat of the Radetzky March!<br />
by Michael Bohnenstingl<br />
MICHAEL BOHNENSTINGL is a writer & director<br />
focusing on character-based storytelling in animation.<br />
He paused his studies at the Animationsinstitut to work<br />
on a television series at Studio Soi.<br />
Michael graduated from the <strong>Filmakademie</strong>’s Animationsinstitut<br />
in 2021 with his diploma film SLOUCH. He is<br />
currently working on feature and serial storytelling formats.<br />
39
ANIMATIONSINSTITUT 20 YEARS – 20 PROJECTS<br />
JOHANNES SCHIEHSL studied Animation at the<br />
<strong>Filmakademie</strong>’s Animationsinstitut from 2007 until 2011.<br />
After graduating he was a founding member of the studio<br />
Neuer Österreichischer Trickfilm (New Austrian<br />
Animation). He was involved as a director in the TV<br />
series HEXE LILLI (LILLY THE WITCH) and supported<br />
the animated feature film FRITZI: EINE WENDE-<br />
WUNDERGESCHICHTE (FRITZI: A REVOLUTIONARY<br />
TALE) as a producer.<br />
Johannes wrote and directed short films such as STAR<br />
HUNTER and STRAIGHT AND CURVED, and worked as<br />
a designer on successful VR and AR projects such as the<br />
first VR ghost train in Vienna’s Prater and an interactive<br />
tour of the Vienna National Library. He currently works<br />
as an independent filmmaker and producer in Austria,<br />
and is a member of the Austrian Film Academy and winner<br />
of the Lower Austria Culture Prize.<br />
20Y<br />
20P<br />
» Animation seduces you to get lost<br />
in all its micro-decision-making. «<br />
40
20Y<br />
20P<br />
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ANIMATIONSINSTITUT 20 YEARS – 20 PROJECTS<br />
Perfect Woman – Lea Schönfelder<br />
The Female Move<br />
IN ORDER TO WRITE ABOUT<br />
PERFECT WOMAN (2014), I HAD A<br />
CONVERSATION WITH THE AU-<br />
THOR OF THE GAME. LEA SCHÖNFELDER<br />
FOUNDED FEIN GAMES, A FEMALE-LED<br />
GAMES STUDIO DEVELOPING GAMES FOR<br />
WOMEN, WITH FRANZISKA ZEINER IN 2021.<br />
JULIAN: Hello Lea, great to see you again!<br />
LEA: Great to see you again too!<br />
PERFECT WOMAN came out eight years ago. Looking<br />
back now, what do you think is the best thing about it<br />
and what should players take from your game?<br />
Good question. The game is basically about «dancing» a<br />
more or less perfect life story. The player has to give a<br />
performance that is evaluated by the Kinect movement<br />
sensor. The game is full of humour and slightly ironic,<br />
and it’s easier and you have more fun if you lead a lessthan-perfect<br />
life. I still find this key point important –<br />
of asking «How perfect do you actually have to be?» And,<br />
to be honest, I still find it a tough question, especially<br />
when we are talking about women because it also has<br />
to be possible to have a career and children. It would be<br />
too easy to say «Yes, just choose one of the things, you<br />
can’t have both».<br />
I’m proud that this fundamental question is so tightly interlinked<br />
with the game mechanics in PERFECT WOM-<br />
AN. You feel this difficulty physically when you attempt<br />
to be a perfect woman. The fact that the game is<br />
still played at festivals or in venues such as Zentrum für<br />
Kunst und Medien in Karlsruhe today shows its current<br />
relevance.<br />
And how «perfect» are you yourself today, as measured<br />
on the PERFECT WOMAN scale?<br />
Haha, it’s not so easy to say. I’d like to say that I’m not<br />
perfect but I also know I’m not completely free of pressure.<br />
So, for example, right now I’m completely exhausted<br />
because the last six months have been very busy. Our<br />
own company. We lived in London because my partner<br />
also has career ambitions. The move back to Germany.<br />
And with a small child. It was all far too much and I<br />
think I need four days lying on the couch. But I mean,<br />
you do what you can: at Fein Games, for example, we<br />
have a 6-1⁄2-hour day in order to achieve a better worklife<br />
balance. At the moment, we’re all working remotely<br />
but I’m not sure whether that is more beneficial or detrimental<br />
to mental health, probably a bit of both. It certainly<br />
makes it possible for us all to organise our lives<br />
with relative freedom. Of course, as a founder I still have<br />
plenty of stress despite that – but also a lot of fun!<br />
...and your first game is coming out next year, correct?<br />
Yes, that’s right. We’ve been funded since mid-2021 and<br />
have been able to hire a couple of people to make a vertical<br />
slice. As a result, we found an investor. We’ve built<br />
four levels and we’re just about to have our first soft<br />
launch so that we can test in the «real world» – in the<br />
Netherlands, in our case. So just starting small to see:<br />
what do players like, at what points do they check out, is<br />
it going down well at all?<br />
I still find this key point important – of asking<br />
‹How perfect do you actually have to be?›<br />
42
Your current game is about three women of different<br />
generations. I read somewhere that it’s a kind of interactive<br />
novel?<br />
That was our early concept. The game mechanics is a<br />
hidden-object game. The narrative is very important to<br />
us, and that’s also one of the areas in which we set ourselves<br />
apart from our competition. We tell the stories<br />
of three German women in Berlin: the first one lives<br />
in the 1940s during the Nazi period, the second in the<br />
1970s during the flower-power hippie movement, and<br />
Putting oneself in someone else’s shoes<br />
is an intellectual endeavour so I really<br />
welcome it when men take on the roles<br />
of the women in our games.<br />
The contemporary woman is in her late thirties, lives in<br />
Berlin and has a good job at an advertising agency. She is<br />
free to do whatever she wants, but she lacks a sense of<br />
meaning to her life. She doesn’t dare to quit her job to<br />
realise her dream of becoming a performance artist. She<br />
is a woman in whom we, and many people of our generation,<br />
see something of ourselves reflected. And that not<br />
only in Germany. Above all else, I think the last woman<br />
shows how global everything has become, how similar<br />
the people of our generation are – even when they live<br />
in different cities. And that feeling of «you really can do<br />
anything». But what is the right life really? It’s not just<br />
people in Berlin who feel like that, but probably also<br />
people in London or New York and other cities.<br />
But at the same time it is a very western picture. In other<br />
countries around the world, society is even tighter than<br />
it was in Germany in the 1940s. Did you consider showing<br />
other cultures too?<br />
the third is of our generation. It’s all about individual<br />
fulfilment and to what extent we are influenced by our<br />
environments. It’s certainly a serious theme and one we<br />
trust there is an audience for. We go further than pure<br />
– let’s say, slightly frivolous – entertainment, which also<br />
has its place of course. But we believe that there is also<br />
a market for stories that go deeper. Another way we<br />
set ourselves apart is our art style, which is more modern<br />
and in my opinion fancier than much of what’s available<br />
in the App Store right now. Of course, we now need<br />
to validate that.<br />
The first woman from the 1940s is very much trapped<br />
in the social context and marries the German soldier;<br />
the woman from the hippie generation rebels against<br />
everything. What about the woman who lives in our<br />
time?<br />
Yes, that’s a very interesting issue you bring up. When<br />
we talk about our current concept, it strikes me that I<br />
sometimes feel almost ashamed of myself that we are<br />
telling such a German story. But at the same time, I think<br />
it is justified in the sense that these are the personal perspectives<br />
of Franziska and myself that are being narrated<br />
here. We were the ones who founded the studio, after<br />
all. And these stories about the three German women are<br />
personally inspired by our mothers and grandmothers.<br />
But looking forward to the future, for the next game we<br />
are seeking to appoint a new game director, a woman<br />
from Afghanistan or Turkey or another cultural sphere<br />
who can share her perspective. Here at Fein the focus is<br />
on telling real and personal life stories, and representing<br />
real women and real problems experienced by women.<br />
As a man, I have to say that I can see myself in your current<br />
game, just as I could in PERFECT WOMAN. In this<br />
day and age, these themes are relevant to all genders, not<br />
just women.<br />
Yes, absolutely. That was the underlying idea for PER-<br />
FECT WOMAN. If you tried to become the perfect<br />
woman, the game became harder and harder, and it’s always<br />
easier if you, how can I say, had unconventional<br />
life goals. In life, it’s not enough for us these days to have<br />
an amazing career. You also want to have a great family,<br />
a great relationship and to have exciting holidays all the<br />
time, and always be up to date with the news and so on.<br />
Everyone is on a self-optimisation trip all the time and I<br />
43
ANIMATIONSINSTITUT 20 YEARS – 20 PROJECTS<br />
think you sometimes really have to ask yourself whether,<br />
firstly, that’s possible and, secondly, whether it’s desirable.<br />
And a lot of people crack under all the pressure:<br />
they might post amazing pictures on Instagram but you<br />
also know the reality is often not that nice.<br />
I think it’s fascinating that you, as a man, also feel that<br />
the game speaks to you. As a matter of fact, people often<br />
ask us why we make games for women, why can’t men<br />
play these games too. And I think this question also came<br />
up with PERFECT WOMAN. The problems are not actually<br />
typically female problems. And I’m always happy<br />
when men say, as you did, that they too feel the games<br />
are relevant to them.<br />
But having said that, we are firmly committed to developing<br />
games by women for women because it is, quite<br />
simply, something special to have women in mind while<br />
developing games. As a woman, when I watch films about<br />
men, or play computer games about men, of course I also<br />
feel they speak to me, but it’s a different kind of identification<br />
when I see someone that is more like me.<br />
Putting oneself in someone else’s shoes is an intellectual<br />
endeavour so I really welcome it when men take<br />
on the roles of the women in our games. Perhaps there<br />
is no such thing as «male» or «female» problems per<br />
se, but there are certainly experiences that women have<br />
more often. For example, the woman in the 1940s who is<br />
pushed into a certain role by her parents-in-law and her<br />
own parents, by everyone basically, and who also allows<br />
herself to be pushed. If men manage to put themselves in<br />
these shoes, then I would take that as a success because<br />
I believe this could also lead to a greater understanding<br />
and ultimately also to new ways of thinking in society.<br />
44
The women in your game show the reality of life for your<br />
grandmother, your mother and yourself. What do you<br />
want to see for your daughter?<br />
20Y<br />
20P<br />
I would like my daughter to be able to pursue her own<br />
goals and to also have the freedom to actually achieve<br />
them. Of course, she might also discover that perhaps<br />
not all goals can be achieved. But I would like to see a society<br />
that at least offers the same opportunity for everybody<br />
to find happiness.<br />
Dear Lea, many thanks for the wonderful conversation!<br />
You’re welcome, it was my pleasure.<br />
by Julian Jungel<br />
LEA SCHÖNFELDER is co-founder of the Berlin-based<br />
games studio Fein Games, which develops games by<br />
women for women. She has international experience at<br />
companies such as ustwo games, where she was awarded<br />
a Bafta Breakthrough as Lead Game Designer for the<br />
Apple Arcade title Assemble with Care.<br />
Already during her studies, Lea was interested in the female<br />
perspective in the once male-dominated medium<br />
of games and she continues to contribute to the development<br />
and opening of German games culture through<br />
her work.<br />
JULIAN JUNGEL runs the «Labor für Digitalität» at the<br />
Ernst Busch Academy of Dramatic Arts in Berlin, where<br />
they focus on the space in which storytelling, craftsmanship<br />
and theatre meet digital technology. Together with<br />
the M.A. «Spiel und Objekt», participatory theatre, mixed<br />
reality games and other formats are created to question<br />
social aspects, our life on planet earth and the roles of<br />
humans and technology.<br />
Julian also helped build Tinkertank, a non-profit initiative<br />
aiming to revive creativity with the help of agile<br />
technology. Tinkertank works with companies, cities and<br />
incubators to find fun and inspiring ways to discuss the<br />
context of technology, culture, science and digitalisation.<br />
45
20Y<br />
20P<br />
46
ANIMATIONSINSTITUT 20 YEARS – 20 PROJECTS<br />
Jazz Orgie – Irina Rubina<br />
A Dialogue of Circles and Lines<br />
«WOULD YOU LIKE TO WRITE<br />
SOMETHING ABOUT IRINA<br />
RUBINA’S JAZZ ORGIE (2015)?»<br />
I AM ASKED. «TAKE A LOOK AT IT, YOU’LL<br />
LIKE IT! IT’S CLOSELY RELATED TO YOUR<br />
BUSBY». BUSBY IS THE FILM I MADE IN THE<br />
SECOND YEAR OF MY STUDIES. BACK THEN,<br />
THE ANIMATIONSINSTITUT WAS CALLED<br />
DIGITALE BILDGESTALTUNG (DIGITAL IM-<br />
AGE CREATION) AND WAS NOT A SEPARATE<br />
INSTITUTE. THE FILMAKADEMIE HAD ONLY<br />
BEEN ESTABLISHED FIVE YEARS PREVIOUS-<br />
LY AND WE WERE JUST GETTING USED TO<br />
THE NEW «E-MAIL» COMMUNICATION TECH-<br />
NOLOGY AND WERE LEARNING COMPUTER<br />
SOFTWARE USING THICK MANUALS PRINT-<br />
ED ON PAPER. YOUTUBE HAD NOT EVEN<br />
BEEN INVENTED, THE INTERNET STILL DID<br />
NOT HAVE IMAGES AND STUDENTS TAUGHT<br />
ONE ANOTHER THE NEW TECHNOLOGIES.<br />
«I’D LOVE TO,» I REPLIED.<br />
While I am waiting for her reply, I watch my old film<br />
BUSBY. BUSBY stands for Busby Berkeley, the Hollywood<br />
choreographer who created monumental ornaments<br />
from dancing female bodies. The film could just<br />
as well have been called Karl – after Karl Blossfeldt, who<br />
opened my eyes to the mathematical aspects of nature<br />
and thereby made me appreciate how mathematics can<br />
be perceived as beautiful.<br />
«Even jazz honours its forebearers – the standard pieces<br />
– varies and reinterprets them and ultimately frees itself<br />
in improvisation,» is what goes through my head and:<br />
«Jazz, or music in general is a sort of translation of mathematics.»<br />
Perhaps Irina can say more about that.<br />
«I started by studying Fine Art,» she explains, «but it<br />
was not the right thing for me.» She was looking for<br />
something pure at the time, for beauty that does not live<br />
from discourse but is valid in itself and everywhere and<br />
JAZZ ORGIE begins suddenly and is already over after<br />
76 seconds. I have to smile. Black, white, orange, red and<br />
yellow dance to drums, bass, trumpet and saxophone.<br />
Yes, I like the film, I watch it on a continuous loop. The<br />
music is simultaneously the sound and the image: swing<br />
and pauses are animated precisely, illustration is avoided,<br />
abstraction celebrated. Where I see in my mind’s<br />
eye a lascivious hip swing coming down the stairs, the<br />
squares of the chess board cross over one another. Areas<br />
are painted in thick colour against black, lines drawn<br />
as if with delicate chalk. Karl Valentin once said: «Art is<br />
beautiful, but it’s a lot of work».<br />
«Why paint by hand in the age of digital efficiency?»<br />
I want to ask Irina. I send her an e-mail.<br />
» Black,white, orange, red and yellow<br />
dance to drums, bass, trumpet and<br />
saxophone. «<br />
47
ANIMATIONSINSTITUT 20 YEARS – 20 PROJECTS<br />
perhaps can therefore only be found in abstraction. So<br />
she turned – albeit only temporarily – to the study of<br />
mathematics.<br />
«How did you then move from mathematics to animation?»<br />
I ask her. «Thanks to YouTube,» she replies. That’s<br />
where she discovered the free, independently produced<br />
animation. She was fascinated, found out more, went<br />
to festivals, began to draw and experimented with cutout<br />
animation techniques. Immersing oneself in work as<br />
something that takes time is important to her and she is<br />
not afraid of complex workflows. Mathematics continues<br />
to play a big part for her, as a perfectionist. In JAZZ OR-<br />
GIE, in particular, it helped her to compose a harmonious<br />
whole from the various image elements and movements.<br />
«Was there any room for improvisation, as the ‹Jazz› in<br />
the title of the film suggests?» I wanted to know. «Improvisation<br />
is always difficult in animation,» she says.<br />
«But yes, I was responding to the music as I drew. The<br />
film is a mixture of precise planning and occasional<br />
moments of improvisation. The works of Lissitzky,<br />
Malevich, Mondrian, Rodchenko, Schlemmer and Gabo,<br />
but also of Regina Pessoa and Theodore Ushev were<br />
important sources of inspiration for me.»<br />
«Did you paint yourself ?»<br />
«A little, sadly only a very little. The schedule was too<br />
tight, there was too much to animate when we finally<br />
decided, after a few detours, to work with painted elements.<br />
I was very envious of our artists. I would have<br />
loved to put the computer aside and pick up a paintbrush,»<br />
she laughs. Instead, she set up a painting workshop<br />
in a seminar room, where her fellow students were<br />
invited to join in with the «painting therapy» and to<br />
paint over the individual drawings that had been printed<br />
out frame by frame.<br />
«And how did it work with you and BUSBY, what was<br />
the story behind its creation?» asks Irina in return.<br />
«The starting point was a pragmatic one to begin with,»<br />
I reply. I had taken Digitale Bildgestaltung in the second<br />
year of my studies and now had one semester to learn a<br />
software package of my choice. So I set myself the aim<br />
of making a film that would not have been possible to<br />
create using conventional, analogue means and instead<br />
exploited the new opportunities that computer animation<br />
brings. To avoid becoming bored with the process,<br />
I decided to make «something involving dance» and because<br />
collaborating with real dancers would have been<br />
» She was looking for something pure at the time, for beauty that does not live from<br />
discourse but is valid in itself and everywhere and perhaps can therefore only be<br />
found in abstraction. «<br />
48
too complicated, I made my hands dance. My intention<br />
was to abstract those hands and free them from their<br />
original function to such an extent that they are able to<br />
follow an inner compulsion in their movements without<br />
having to stick to a predefined choreography. I wanted<br />
them to escape the narration and allow them to become<br />
purely an ornament, for them simply «to be» without<br />
having to fulfil a purpose.<br />
«It was exactly the same for me!» says Irina. «I also wanted<br />
to free myself from narration and classical character<br />
animation, from all the squirrels and bunnies with their<br />
typically exaggerated and all too familiar movements,<br />
which did not correspond with my conception of creative<br />
work. The movement into abstraction really helped<br />
me. JAZZ ORGIE was a turning point for me and was<br />
very important for my later work.»<br />
In the course of the conversation, we realise there are<br />
other parallels in our formations, which have never run<br />
in straight lines: we both turned to documentary film<br />
during our studies and then got involved in video projections<br />
for the stage, musical performances and dance.<br />
And thus, our circles expanded and the lines cross at<br />
corners where we did not expect it.<br />
by Anna Henckel-Donnersmarck<br />
» I made my hands dance. «<br />
IRINA RUBINA came into this world as a Muscovite,<br />
and moved to Germany at the age of fifteen. Her serpentine<br />
road to film included detours into free art in the<br />
form of photography and mathematics studies – both<br />
have given her lots of inspiration and stimulation for her<br />
later work.<br />
In 2011–2018 she studied animation and documentary<br />
film at <strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-Wuerttemberg and<br />
GOBELINS, l’école de l’image, where she created several<br />
award-winning short films. She is currently finishing<br />
the German equivalent of a PhD in practice in animation<br />
directing at the Konrad Wolf Film University of<br />
Babelsberg, and working on the debut film OSJA with<br />
her company iraru.films. Partly abstract, partly narrative,<br />
this work explores the question of the relationship<br />
between a repressive state system, society and the Russian-Jewish<br />
poet Osip Mandelstam, whose quiet resistance<br />
brought him to a mass grave of Stalinist repression.<br />
Apart from short films, Irina also produces and realises<br />
hybrid and collaborative projects that explore the borderland<br />
between animation, film, stage performances,<br />
music and dance. She has worked with Ensemble Modern<br />
and Ensemble Ascolta on audio-visual performances,<br />
co-curates the music video programme for the Stuttgart<br />
International Festival of Animated Film, is a mentor and<br />
lecturer at various institutions, and has worked as an animator<br />
on several projects.<br />
49
ANIMATIONSINSTITUT 20 YEARS – 20 PROJECTS<br />
ANNA HENCKEL-DONNERSMARCK was born in<br />
Frankfurt am Main in 1973 and grew up in Indonesia,<br />
Japan, England and Bavaria. She studied at Camberwell<br />
College of Art and Design in London and received<br />
her degree from <strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-Wuerttemberg in<br />
2001, focusing on animation and documentary filmmaking.<br />
Anna works with the moving image in various ways. She<br />
creates video projections for theatre, opera, dance and<br />
music concerts as well as video installations for exhibitions<br />
and museums. She has been commissioned by<br />
institutions such as the Bauhaus Archive Berlin, Kunsthalle<br />
Karlsruhe, Deichtorhallen Hamburg, Hygiene<br />
Museum Dresden, Grimmwelt Kassel, Humboldt Lab<br />
Berlin, ECLAT Festival für Neue Musik, Strenesse, Hessnatur,<br />
Schauspiel Köln, Oper Frankfurt, Staatsoper Berlin,<br />
Komische Oper Berlin and Opernhaus Zürich.<br />
She has collaborated with Constanza Macras/DorkyPark,<br />
Mathilde Monnier, Dissidenten, The Wooster Group<br />
NYC, Laurent Chetouane, Cordula Däuper, Clemens<br />
Gadenstätter, Ensemble Modern, Invisible Playground,<br />
The Berlin Philharmoniker and many others.<br />
For 20 years, Anna has been active as a programmer<br />
(Filmwinter Stuttgart, Kasseler Dokfest, Zebra Poetry<br />
Film Festival, etc.), moderator (Pictoplasma, Stuttgart<br />
International Festival of Animated Film, Buchmesse<br />
Frankfurt, etc.), jury member (Szpilman Award, Milano<br />
Film Festival, Regard Quebec, Tel Aviv Int. Student Film<br />
Festival, Vienna Shorts, Tehran Int. Short Film Festival,<br />
etc.) and panel participant (Fajr Film Festival Tehran,<br />
Curtas Vila do Conde, UCLA, etc.). From 2007 to 2018,<br />
she served as a member of the selection committee for<br />
Berlinale Shorts.<br />
Since 2019 she is the head of Berlinale Shorts, the international<br />
competition for short films at the Berlin International<br />
Film Festival. She teaches film theory and video<br />
practice at various art schools.<br />
20Y<br />
20P<br />
50
Auf der Geburtstagsparty des Animationsinstituts im Juli 20<strong>22</strong><br />
51
ANIMATIONSINSTITUT 20 JAHRE<br />
„Jedes Jahr wird‘s wieder spannend, was der<br />
neue Jahrgang am Institut so anstellt“<br />
Institutsgründung waren wir eine kleine verschworene<br />
Gruppe um Thomas Haegele, für die durch die Selbständigkeit<br />
ganz neue Entwicklungen möglich waren.<br />
Was war damals deine Rolle?<br />
VIET NGUYEN ARBEITET SEIT 1998<br />
AN DER FILMAKADEMIE. ZUM TEAM<br />
DES ANIMATIONSINSTITUTS GEHÖRT<br />
ER SEIT DESSEN GRÜNDUNG VOR ZWANZIG<br />
JAHREN. DER SPEZIALIST FÜR ANWEN-<br />
DUNGEN IM BEREICH ANIMATION UND VFX<br />
SPRICHT ÜBER DIE „WILDEN“ ANFANGSJAH-<br />
RE, DIE ATEMBERAUBENDE GESCHWINDIG-<br />
KEIT TECHNISCHER ENTWICKLUNGEN UND<br />
SEINE UNVERGESSLICHEN MOMENTE IN DER<br />
GESCHICHTE DES INSTITUTS.<br />
Bevor ich zur <strong>Filmakademie</strong> kam, arbeitete ich für den<br />
Geschäftsbereich Motion Picture bei Kodak. Ich war Vertriebsingenieur<br />
für das weltweit erste digitale Filmbearbeitungssystem<br />
überhaupt. Das System hieß Cineon<br />
– eine millionenteure Bearbeitungskette aus Laserfilmscanner,<br />
Silicon Graphics Computer und Laserrückbelichter.<br />
Leider hat Kodak später Cineon aus Kostengründen<br />
eingestellt, als sich die digitale Bildbearbeitung<br />
mit kleineren Systemen auf Personal Computern in der<br />
Branche immer mehr durchsetzte. Da ich die Abteilung<br />
und die <strong>Filmakademie</strong> bis dahin durch Cineon-Einführungen<br />
und Präsentationen auf der FMX kannte und<br />
schätzte, bewarb ich mich und kam quasi als Assistent<br />
von Thomas Haegele in die Abteilung.<br />
Lieber Viet, das Animationsinstitut wurde vor zwanzig<br />
Jahren gegründet und du warst von Anfang an dabei.<br />
Was kommt dir in den Sinn, wenn du an die ersten Jahre<br />
des Instituts denkst?<br />
Es war ein Aufbruch und zugleich eine Art Neustart, da<br />
wir vorher als „Abteilung für digitale Bildgestaltung“ an<br />
der <strong>Filmakademie</strong> bereits einen wichtigen Stellenwert<br />
hatten. Auf diesem Fachgebiet war sie anderen Filmhochschulen<br />
in Deutschland weit voraus. Als dann ein<br />
eigenes Institut mitunter dafür gegründet wurde, gab es<br />
mehr Stellen und Mittel, wodurch sich alles noch professioneller<br />
entwickeln konnte. Wenn ich das mit heute<br />
vergleiche, waren wir aber viel kleiner, insgesamt gerade<br />
einmal 12 Leute. Zum Mittagessen gingen wir fast jeden<br />
Tag zusammen in den „Engel“ und redeten lange über alles<br />
mögliche. Das kann man sich heute mit unserer aktuellen<br />
Größe und Struktur kaum mehr vorstellen. Zur<br />
Viet zur Zeit der Gründung des Animationsinstituts<br />
Und wie hat sich dein Job über die Jahre entwickelt?<br />
Bis heute kümmere ich mich am Institut um Softwareanwendungen<br />
im Bereich Animation und VFX. Der andere<br />
Bereich, der sukzessive dazukam, waren Anwendungen<br />
für uns Mitarbeitende für die Kommunikation,<br />
Dokumentation, Kollaboration usw.<br />
Thomas Haegele war es immer wichtig, dass wir uns als<br />
Ausbildungsbetrieb nie nur auf ein System beschränken,<br />
sondern dass für Studierende immer alle Möglichkeiten<br />
und Neuerungen auf dem Feld der VFX und Animation<br />
zugänglich sind. Über die Jahre hat sich da ein<br />
52
Software-Fuhrpark von über hundert Anwendungen<br />
angesammelt, den ich für das Institut verantworte und<br />
auf dem neusten Stand halte. Und auch heute noch gilt,<br />
wenn Studierende bestimmte Software für ihre Projekte<br />
benötigen, versuchen wir sie zu besorgen und helfen<br />
ihnen bei der Verwendung. Dabei arbeiten wir auch oft<br />
mit der Research & Development-Abteilung des Instituts<br />
zusammen.<br />
Ich kann mir vorstellen, in Sachen Technologie hat sich<br />
in den zwanzig Jahren einiges getan...<br />
Allerdings! Datenkapazität, Netzwerkgeschwindigkeit<br />
oder Rechenleistung der Systeme haben sich in der Zeit<br />
verzigfacht. Völlig neue Technologien aus den Bereichen<br />
Games, XR, KI eröffnen nie dagewesene Möglichkeiten.<br />
Auch die Zugänglichkeit der Software und des Geräts ist<br />
eine andere. Die <strong>Filmakademie</strong> war früher eine der wenigen<br />
Schulen in Europa, die überhaupt die Ausstattung<br />
und Infrastruktur für die VFX-Ausbildung hatte. Mittlerweile<br />
gibt es viele Filmschulen, die das auch anbieten,<br />
und sogar Autodidakt*innen können zuhause an ihren<br />
PCs einen Großteil der Technik erlernen. Daher finde<br />
ich es gut, dass das Animationsinstitut unter Andreas<br />
Hykade seine USPs mit Character Animation und Intellectual<br />
Property neu definiert hat.<br />
Gibt es bestimmte Projekte, die dir besonders in Erinnerung<br />
geblieben sind?<br />
Da gab es immer wieder welche, bei denen ich bei der<br />
VFX-Erstellung dachte: Wow, wie haben die das hingekriegt,<br />
das ist sowas von High End! Oder auch, wenn<br />
der künstlerische Look so gut gelungen ist, dass wir als<br />
Zuschauende uns in einer völlig anderen Welt fühlen.<br />
Oder Geschichten voller Erzählwitz und Tiefsinn, die zugleich<br />
erheitern und berühren. So ein Projekt ist beispielsweise<br />
DAS RAD (2003). Es war eines der ersten Projekte<br />
hier, bei dem sich die Studierenden entschieden<br />
haben, Stop-Trick komplett digital zu machen. Der Film<br />
blieb mir nicht nur in Erinnerung, weil die Erzählkonstruktion<br />
so genial ist und der Film eine Oscar-Nominierung<br />
für die <strong>Filmakademie</strong> und das Institut einbrachte.<br />
Sondern auch weil sich eines der Teammitglieder, Arvid<br />
Uibel, während der Arbeit am Projekt das Leben nahm.<br />
Das war ein Schock für uns alle. Die Hintergründe und<br />
Motive dieser Verzweiflungstat sind sicher vielfältig. Sie<br />
hat uns aber in jedem Fall in unserem Grundsatz bestärkt,<br />
immer die Menschen in den Mittelpunkt und vor<br />
die Projekte zu stellen.<br />
Du hast in den zwanzig Jahren viele Studierende kommen<br />
und gehen sehen. Sticht da jemand für dich besonders<br />
heraus?<br />
Nicht wirklich. Jede Generation an Studierenden ist besonders<br />
und jedes Jahr wird es wieder spannend, was<br />
der neue Jahrgang am Institut machen wird. Diese Abwechslung<br />
mag ich an dem Job. Natürlich entstehen<br />
auch persönliche Beziehungen, vor allem, wenn man gemeinsam<br />
schwierige Situationen durchgemacht hat. Es<br />
gibt auch einige, die nach ihrer Zeit am Institut berühmt<br />
geworden sind. Wenn die mal wieder hier sind, ist es<br />
aber wie früher, und wir verlieren uns in langen Gesprächen<br />
über die alten Zeiten.<br />
Was wünscht du dir für die Zukunft des Animationsinstituts?<br />
Einer der schönsten Momente, an die ich mich erinnern<br />
kann, ist, als meine Frau und ich unser erstes Kind bekommen<br />
haben. Da haben die Studierenden für uns eine<br />
Picknick-Sommer-Party am Neckar veranstaltet. Das<br />
hat mich sehr berührt. Dass es so etwas nicht mehr gibt,<br />
liegt natürlich daran, dass wir in den zwanzig Jahren immer<br />
größer geworden sind und sich das Institut auch<br />
immer mehr in einzelne Funktionsbereiche aufteilte.<br />
Trotzdem würde ich mir wünschen, dass ein gewisses<br />
Gemeinschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl, wie<br />
es das in den Anfangsjahren gab, nicht aus den Augen<br />
verloren wird. Unter den Studierenden wie den Mitarbeitenden.<br />
Viet, wie ihn Andreas Hykade sieht<br />
53
ANIMATIONSINSTITUT 20 JAHRE<br />
„Eine größtmögliche kreative Freiheit<br />
gewährleisten – das war immer das Anliegen<br />
der Verwaltung“<br />
Institut mit aufzubauen. Etwas Neues entwickeln hat<br />
mir schon immer viel Freude gemacht. So ging das los.<br />
Ein neues Institut dieser Art mit aufzubauen,<br />
klingt nach einer interessanten Aufgabe...<br />
HEIKE MOZÈR WAR SCHON MIT DA-<br />
BEI, ALS DIE FILMAKADEMIE 1991<br />
AUS DER TAUFE GEHOBEN WURDE.<br />
ALS DAS ANIMATIONSINSTITUT 11 JAHRE<br />
SPÄTER ENTSTAND, WURDE SIE DESSEN<br />
KAUFMÄNNISCHE LEITERIN UND IST DIES<br />
BIS HEUTE. DEM CAMPUS MAGAZIN HAT<br />
SIE ERZÄHLT, WELCHE MEILENSTEINE DAS<br />
INSTITUT ZU DEM MACHTEN, WAS ES HEUTE<br />
IST, UND WAS SIE SICH FÜR SEINE ZUKUNFT<br />
WÜNSCHT.<br />
Liebe Heike, wie bist du eigentlich beim Animationsinstitut<br />
gelandet?<br />
Ich habe für die <strong>Filmakademie</strong> schon während ihren Anfängen<br />
als freie Mitarbeiterin gearbeitet, als dort nur ein<br />
paar Leute beschäftigt waren. Meine erste Aufgabe war,<br />
den Status der Studierenden mit dem Studierendenwerk<br />
zu klären. Dann habe ich das Studierendensekretariat sowie<br />
das Finanz- und Rechnungswesen aufgebaut. Später<br />
ging es darum, für die einzelnen filmischen Projekte<br />
den administrativen Management-Part zu übernehmen<br />
und sie wirtschaftlich etwa hinsichtlich der Beschaffung<br />
zu planen. Außerdem organisierte ich die Filmfeste, die<br />
es damals hier im Hof gab: ein Kurzfilm- und ein Langfilmfestival.<br />
Als es 2001 hieß, da wird ein neues eigenständiges<br />
Institut gegründet, sprachen mich der Institutsleiter<br />
Thomas Haegele und das Ministerium an, ob<br />
ich dort nicht anfangen möchte. Sie brauchten einerseits<br />
jemanden, der sich bereits mit den Strukturen auskennt.<br />
Andererseits jemanden, der oder die Interesse hatte, das<br />
Ja, das stimmt. Am Anfang waren wir klein und agil. Es<br />
gab vier künstlerisch-wissenschaftliche Assistent*innen<br />
im technischen Bereich, die Postproduktion und neben<br />
der Institutsleitung mich als kaufmännische Leitung sowie<br />
eine Assistentin – das war’s. Insgesamt nur 12 Mitarbeitende.<br />
Der Vibe zu Beginn war spannend. Wir hatten<br />
an Mitteln einige Sondertöpfe zur Verfügung, weil wir<br />
im technischen Filmbereich anderen Filmschulen einiges<br />
voraushatten. Das gab uns viel Spielraum, technologische<br />
Innovation zu ermöglichen. Eine wichtige Rolle<br />
spielte damals schon die Konferenz FMX, die die Branche<br />
versammelte. Wir hatten zudem eine enge Beziehung<br />
zu den Studierenden. Es fühlte sich an wie eine Familie.<br />
Wir fuhren etwa alle jedes Jahr zusammen nach<br />
Annecy. Es war schon eine sehr coole Zeit damals (lacht).<br />
Was waren für dich die wichtigsten Stationen in der<br />
Geschichte des Animationsinstituts?<br />
Wichtige Entwicklungsschritte geschahen, als zu VFX<br />
und Animation weitere Bereiche wie Forschung & Entwicklung<br />
oder Interaktive Medien nach und nach dazukamen.<br />
Von 2002 an bis heute haben sich dadurch<br />
die Personalstrukturen beinahe verdreifacht. Ein weiterer<br />
Schritt ereignete sich etwa in den letzten drei Jahren,<br />
in denen Thomas Haegele Institutsleiter war, also in der<br />
ersten Hälfte der 2010er Jahre. Früher waren wir noch<br />
eher für uns, doch mittlerweile ist Animation auch aus<br />
anderen filmischen Gebieten kaum mehr wegzudenken.<br />
Weil andere Filmarten öfter Animation und VFX in ihre<br />
Arbeiten integrierten, wurde das Institut wieder mehr<br />
ein Teil des Ganzen. Diese Entwicklung hat sich auch in<br />
unseren Studierendenzahlen niedergeschlagen. Die FMX<br />
vergrößerte sich ebenfalls. Auch die <strong>Filmakademie</strong> selbst<br />
wuchs. Ebenso wurden eine verstärkte Schnittstelle zur<br />
<strong>Filmakademie</strong> und die Entwicklung von gemeinsamen<br />
Prozessen notwendig. Eine weitere wichtige Station war<br />
54
der Wechsel der Institutsleiter im Jahr 2015, als Andreas<br />
Hykade die Leitung übernahm. Thomas war sehr auf die<br />
Technik spezialisiert. Andreas setzte stärker einen künstlerischen<br />
Fokus. Diese Entwicklungen galt es für uns<br />
auch im Administrativen abzubilden, was zuweilen eine<br />
große Herausforderung darstellte.<br />
Inwiefern?<br />
Etwas, das sich mit der Größe verändert hat, sind die<br />
Kommunikationsstrukturen. Im Management ist es<br />
wichtig, die Zusammenhänge zu verstehen, damit ich<br />
das, was die Kunst will, also die Studierenden oder die<br />
Lehre, positiv umsetzen kann. Als Verwaltung sind wir<br />
ja mit der Politik in Kontakt, müssen Strukturpapiere<br />
verfassen und den Menschen in politischen Positionen<br />
klar machen, dass das, was wir mit staatlichem Geld vorhaben,<br />
etwas Sinnvolles ist. Dahingehend mussten wir<br />
uns im Vergleich zu früher immer schneller neu erfinden.<br />
Irgendwann hatte ich durch die Größe des Instituts<br />
zu akzeptieren, dass ich nicht mehr alle Dinge verstehen<br />
kann. Ich muss mich heute mehr auf das Expert*innenwissen<br />
der Mitarbeitenden verlassen. Früher war das<br />
auch nicht leicht, aber wir waren näher dran. Mittlerweile<br />
ist alles komplexer, wenn man bedenkt, was Animation<br />
so alles macht, von Filmen, Spielen bis zu VR-,<br />
AR-, KI-Anwendungen und so weiter. Die Bandbreite ist<br />
einfach größer geworden.<br />
Was ist für dich das Besondere, welches das Institut<br />
über die Jahre ausgezeichnet hat?<br />
gegeben, alles zu versuchen, um Dinge zu ermöglichen.<br />
Wir haben uns stets eine Begeisterungsfähigkeit bewahrt<br />
und uns bemüht, neue Entwicklungen nie zu bürokratisch<br />
zu sehen. Wir stellen einen kurzen Dienstweg sicher.<br />
Wer hier etwas Bestimmtes braucht, weiß wohin.<br />
Wir geben dann unser Bestes, es hinzubekommen. Wir<br />
wollen den Studierenden des Animationsinstituts einen<br />
geschützten Rahmen bieten, in dem sie ungehindert kreativ<br />
sein und experimentieren können. Mit unseren Vorbereitungen,<br />
etwa der notwendigen Technik und den Investitionsmitteln,<br />
stellen wir so gut wie möglich sicher,<br />
sie vor Hindernissen zu bewahren, die es für sie später<br />
bei Projekten in der freien Wirtschaft geben kann.<br />
Wenn man sieht, was dabei jedes Jahr an Arbeiten herauskommt,<br />
können wir darauf auch wirklich stolz sein.<br />
Was wünscht du dir für die Zukunft des Animationsinstituts?<br />
Eigentlich, dass viele Umstände so bleiben, wie sie sind.<br />
Dass uns die Politik etwa weiterhin keine künstlerischen<br />
Vorgaben macht und z.B. alle zwei Jahre eine Oscar-<br />
Nominierung verlangt. Die Zusammenarbeit mit dem<br />
Land hat da immer super funktioniert und uns viel Freiraum<br />
gegeben. Und dann noch, dass das erhalten bleibt,<br />
was ich eben über die kreative Freiheit der Studierenden<br />
gesagt habe. Dass die Administration in der Lage ist, dieses<br />
System des Ermöglichens von Projekten weiterhin zu<br />
schützen und zu stützen.<br />
Das ist einerseits diese Lebendigkeit. Ich hatte nie das<br />
Gefühl, ich mache jeden Tag dasselbe. Zudem hat es hier<br />
von der Verwaltung aus gesehen immer eine Haltung<br />
Heike auf einer FMX-Party in den 2000ern (vorne links)<br />
Heike heute mit ihrem Team<br />
55
ANIMATIONSINSTITUT 20 JAHRE<br />
In jeder Episode von Julia Ockers ANIMA NIMALS erlebt ein Tier witzige und skurrile Abendteuer<br />
Ein tierischer Erfolg<br />
VIER ABSOLVENTINNEN DES<br />
ANIMATIONSINSTITUTS VERZAU-<br />
BERN SEIT 2012 KINDER IN ALLER<br />
WELT MIT ANIMATIONSSERIEN. AM BEGINN<br />
IHRER ERFOLGSGESCHICHTE STAND EINE<br />
KOOPERATION DER FILMAKADEMIE MIT DEM<br />
SÜDWESTRUNDFUNK, AUS DER DIE LEGEN-<br />
DÄRE KIKA-VORSCHUL-REIHE ICH KENNE<br />
EIN TIER HERVORGING. AUS DIESER PRO-<br />
DUKTION ENTSTEHEN BIS HEUTE ERFOLG-<br />
REICHE FOLGEFORMATE. IN DEM PROJEKT<br />
VERDEUTLICHT SICH DER GEIST DER LEHRE<br />
AM ANIMATIONSINSTITUT: DEN INDIVI-<br />
DUELLEN, KÜNSTLERISCHEN STIL SEINER<br />
STUDIERENDEN FÖRDERN UND FREIRÄUME<br />
SCHAFFEN, IN DENEN ER SICH ENTFALTEN<br />
KANN.<br />
Würde man von der TV-Serie ICH KENNE EIN TIER<br />
und ihren Spin-Offs alle Auszeichnungen und Länder, in<br />
denen sie ausgestrahlt wurden, aufzählen, wäre die Liste<br />
lang. Die Sendung für Vorschulkinder, die von 2012 bis<br />
2019 für den Kinderkanal (KiKA) in vier Staffeln mit insgesamt<br />
52 Episoden produziert worden ist, hat bis heute<br />
eine riesige Fangemeinde mit hunderttausenden Klicks<br />
auf YouTube.<br />
Sie entstand aus einer Kooperation der <strong>Filmakademie</strong><br />
mit dem Südwestrundfunk (SWR) sowie der Stuttgarter<br />
Produktionsfirma für Animation Studio Film Bilder. „Ich<br />
hatte gerade eine Serie mit dem SWR fertiggestellt und<br />
sprach mit Benjamin Manns, dem Kinderredakteur des<br />
Senders, darüber, ob wir nicht mal mit Studierenden zusammenarbeiten<br />
wollten“, erinnert sich der heutige Leiter<br />
des Animationsinstituts, Andreas Hykade, an die Anfänge.<br />
Zu dieser Zeit lief gerade die letzte Staffel seiner<br />
Trickfilmserie TOM UND DAS ERDBEERMARMELA-<br />
DENBROT MIT HONIG im Fernsehen.<br />
Tiere für die Talente<br />
des Animationsinstituts<br />
Manns gefiel die Idee. Gemeinsam mit dem Trickfilmer,<br />
der schon lange zum Team von Studio Film Bilder gehört,<br />
arbeitete er ein Konzept für eine neue Kindershow<br />
aus: In einem 10-minütigen Format namens ICH KENNE<br />
EIN TIER beschreiben Kinder zunächst in einem Ratespiel<br />
ein Tier. Ihre Beschreibungen werden mit animierten<br />
Bildern untermalt, auch das Erraten geschieht mit<br />
eingeblendeten Trickbildern. Ist klar, um welches Tier es<br />
geht, kommt erst ein dokumentarischer Film über das<br />
besagte Tier, gefolgt von einem spielerischen Trickfilm<br />
mit dem Tier in der Hauptrolle.<br />
56
Verzaubert Vorschulkinder in aller Welt: Angela Steffens MEINE SCHMUSEDECKE (PATCHWORK PALS)<br />
Bei den Trickfilmclips kamen die Studierenden des Animationsinstituts<br />
der <strong>Filmakademie</strong> ins Spiel. Absolvent*innen,<br />
die kürzlich in Animation Directing ihr Diplom<br />
gemacht hatten, konnten zu einem oder mehreren<br />
der geplanten Tiere Figuren und Geschichten entwickeln,<br />
unterstützt von Studierenden des Animationsinstituts.<br />
„Das war eine tolle Chance“, erinnert sich Verena<br />
Fels. „Es gab eine klare Idee, und wir waren relativ frei<br />
in dem, was wir erzählen konnten.“<br />
Fels realisierte für die Serie 2012 unter anderem einen<br />
herzerwärmenden Film, in dem bei einem Gewitter eine<br />
Schnecke mit Haus einer Artgenossin ohne Haus widerwillig<br />
Unterschlupf gewährt. „Die Sendung war für<br />
mich ein wichtiger Schritt“, sagt die gebürtige Biberacherin,<br />
die heute in Ludwigsburg lebt. Bald nach der Arbeit<br />
an ICH KENNE EIN TIER führte sie Regie beim Kinofilm<br />
DER KLEINE RABE SOCKE 3 – SUCHE NACH<br />
DEM VERLORENEN SCHATZ. Heute hat Verena Fels<br />
eine eigene Produktionsfirma und ist als freie Regisseurin<br />
tätig, zuletzt erschien ihr Kurzfilm TOBI UND DER<br />
TURBOBUS.<br />
Verena Fels’ Nashorn aus der SWR-Serie ICH KENNE EIN TIER
ANIMATIONSINSTITUT 20 JAHRE<br />
Julia Ocker<br />
Angela Steffen<br />
Verena Fels<br />
Elena Walf<br />
Spin-Off MEINE SCHMUSE-<br />
DECKE wird ein Welterfolg<br />
Die Filme der Alumni in den ICH KENNE EIN TIER-Episoden<br />
wurden schließlich alle sehr vielfältig und originell,<br />
so wie die Stile und Charaktere der ehemaligen<br />
Animationsstudierenden selbst. Vielleicht ist es gerade<br />
diese künstlerische und inhaltliche Vielfalt, die die Serie<br />
so erfolgreich werden ließ.<br />
„Ich bekam drei Tiere: Biene, Fisch und Huhn, das war<br />
cool“, blickt Animationsfilmerin Angela Steffen zurück.<br />
Sie machte bereits 2009 ihr Diplom und arbeitete<br />
schon bei der TOM-Serie bei Studio Film Bilder mit. „Dadurch<br />
war ich bei der Konzeption von ICH KENNE EIN<br />
TIER dabei“, erzählt die 42-jährige, die gemeinsam mit<br />
Hykade auch das Intro, Outro und die Zwischeneinblendungen<br />
der Serie gestaltete.<br />
„Als ich bei Film Bilder mit der TOM-Serie anfing und<br />
sah, wie durch so ein kreatives Projekt Arbeitsplätze für<br />
Zeichner*innen wie mich geschaffen werden können,<br />
dachte ich: Oh toll, das will ich auch machen!“, erklärt<br />
Steffen, die aus Hamburg stammt und heute in Stuttgart<br />
lebt. Sie sei dann so verrückt gewesen, die drei Filme für<br />
die Serie gleich als ein eigenes Serienkonzept anzulegen.<br />
„Das war viel mehr Arbeit, als das Budget hergab.“<br />
Doch es hat sich gelohnt. Das Konzept ihrer drei Folgen<br />
nannte sich MEINE SCHMUSEDECKE und setze<br />
58<br />
auf lustige Interaktionen von animierten Tieren als Flicken<br />
auf einer Patchworkdecke. Das Konzept fand Studio<br />
Film Bilder so überzeugend, dass sie es beim Cartoon<br />
Forum vorstellten, einem wichtigen Pitching Event für<br />
TV-Serien in Toulouse. Dort schlugen die britische BBC<br />
und der Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB) zu. MEINE<br />
SCHMUSEDECKE wurde von Großbritannien aus unter<br />
dem Namen PATCHWORK PALS ein Welterfolg und in<br />
etliche Länder verkauft. 52 Folgen sind bisher produziert<br />
worden, bis heute ist Angela Steffen Teil des Teams<br />
von Studio Film Bilder.<br />
Spin-Off Nummer 2:<br />
ANIMANIMALS mit Grimme-<br />
Preis und Emmy-Nominierung<br />
Dort ist sie eine Kollegin von Julia Ocker, die 2012 von<br />
der <strong>Filmakademie</strong> graduierte und durch ICH KENNE<br />
EIN TIER zum Studio kam. „Film Bilder war mit seinem<br />
Fokus auf individuelle künstlerische Regieprojekte<br />
schon immer mein Ziel“, betont sie. In der ersten Staffel<br />
animierte und schrieb Ocker mit der Kuh und dem Zebra<br />
zwei Folgen, die urkomisch von ihren Flecken und<br />
Streifen erzählen. „Die Filme kamen sehr gut an. Bei der<br />
zweiten Staffel machte ich dann noch zwei und dachte:<br />
Komm, jetzt fehlen nur noch <strong>22</strong> für eine Serie“, erzählt<br />
Ocker lachend.
Tatsächlich entwickelte sie aus den Tier-Kurzfilmen<br />
dann eine Vorschulserie für den KiKA, die sie ANIMA-<br />
NIMALS nannte. Dafür bekam die Regisseurin 2019 den<br />
Grimme-Preis verliehen und war im selben Jahr damit<br />
für einen Emmy nominiert. Gerade ist die zweite Staffel<br />
der ANIMANIMALS in der Mache. Im August veröffentlichte<br />
die Regisseurin zudem einen Kurzfilm, der<br />
ein eher ernsteres Thema behandelt. „Ich mache zur Abwechslung<br />
gern auch etwas anderes als Kinderfilme“,<br />
sagt die 38jährige, die aus Pforzheim stammt und in<br />
Stuttgart lebt.<br />
Spin-Off Nummer 3:<br />
LENAS FARM bald im ZDF<br />
Eine Studierende, mit der Ocker für die Zebra- und<br />
Kuhfolge intensiv zusammenarbeite, war Elena Walf.<br />
Auch sie arbeitet heute fest im Team von Studio Film<br />
Bilder. „Während der Ausbildung am Animationsinstitut<br />
war die Arbeit an ICH KENNE EIN TIER für mich eine<br />
tolle Gelegenheit“, erinnert sich die 38-jährige. „Bei der<br />
Serie habe ich gelernt, wie das alles abseits vom Studium<br />
funktioniert“. Kurz nach ihrem Abschluss 2015 bekam<br />
auch Walf die Gelegenheit, einen Film für die Serie als<br />
Regisseurin zu drehen. Es geht in dem zauberhaft-humorvollen<br />
Clip mit dem Titel BAT TIME um eine Fledermaus,<br />
die auf einem Bauernhof lebt und nachts niemanden<br />
zum Spielen findet.<br />
Die Szenerie des Bauernhofs und seiner Tierwelt führten<br />
wiederum zu einer Serienproduktion namens LENA’S<br />
FARM, die das ZDF voraussichtlich 20<strong>23</strong> ausstrahlen<br />
wird. Gerade beginnt die Arbeit an den ersten Folgen.<br />
Der Erfolg der Zusammenarbeit der <strong>Filmakademie</strong> mit<br />
dem SWR dauert also bis heute an.<br />
Andreas Hykade hofft bereits auf eine Neuauflage der<br />
Zusammenarbeit: „Diesmal nicht im Bereich 2D-Animation,<br />
sondern mit der Studienvertiefung VFX“, verrät<br />
der Leiter des Animationsinstituts. Für ihn hat der<br />
Erfolg mit dem Ansatz des Animationsinstituts zu tun,<br />
seine Studierenden zur Entwicklung eines einzigartigen<br />
künstlerischen Stils zu führen, zu Stoffen, denen das Potenzial<br />
eines unverwechselbaren „Intellectual Property“<br />
innewohnt. „Unsere Künstler*innen müssen das, was sie<br />
tun, durchdringen. Sonst kommt nur Durchschnittsware<br />
heraus“, sagt Andreas Hykade.<br />
In der Tat zeugen bereits die Abschlussfilme der vier<br />
Animationsfilmerinnen von einer hochwertigen Eigenständigkeit:<br />
Verena Fels‘ Diplomfilm MOBILE etwa, der<br />
kindliche Tierfiguren in einzigartig animierter Weise interagieren<br />
ließ, war auf zahlreichen Festivals erfolgreich.<br />
Gleich nach ihrem Abschluss veröffentlichte sie ein auf<br />
dem Stoff basierendes Kinderbuch im Thienemann-Verlag.<br />
Angela Steffens Diplomfilm LEBENSADER nahm<br />
bereits den eigenen poetischen Stil vorweg, der mit der<br />
SCHMUSEDECKE schließlich weltweit für Aufsehen<br />
sorgte. Julia Ockers Abschlussprojekt KELLERKIND ist<br />
ein ernsteres Stück, das aber bereits so mutig eigensinnig<br />
erzählte wie die ANIMANIMALS.<br />
Abschlussfilme bereits einzigartig<br />
Elena Walfs zauberhafter Diplomfilm SOME THING, in<br />
dem vier Berge die Hauptfiguren spielen, zeugt davon,<br />
wie grenzenlos das Erzählen auf dem Feld der Animation<br />
sein kann.<br />
Bis heute sind alle vier Künstlerinnen dankbar für ihre<br />
Ausbildung am Animationsinstitut der <strong>Filmakademie</strong>.<br />
„Es war toll, dass man hier an mich geglaubt hat und ich<br />
mich an solchen Projekten ausprobieren konnte“, betont<br />
etwa Elena Walf, die auf dem Gebiet der Animation eine<br />
Quereinsteigerin war. Sie stammt aus Moskau, wo sie vor<br />
dem Studium in Ludwigsburg als Kinderbuchillustratorin<br />
tätig war. Man darf also gespannt sein, welche einzigartigen<br />
Stoffe künftig noch von Ludwigsburg aus die<br />
Welt erobern werden.<br />
Alle Folgen von ICH KENNE EIN TIER sind in der ARD<br />
Mediathek zu sehen. MEINE SCHMUSEDECKE läuft auf<br />
YouTube und ANIMANIMALS auf kika.de.<br />
59
ANIMATIONSINSTITUT<br />
LED-Wall-Set beim Set-Extension-Workshop 2021/<strong>22</strong><br />
60
61
ANIMATIONSINSTITUT<br />
STUDIUM<br />
STUDIENVERTIEFUNGEN<br />
AM ANIMATIONSINSTITUT<br />
→ ANIMATION<br />
→ CHARACTER ANIMATION<br />
Das Animationsinstitut der <strong>Filmakademie</strong> bildet dich<br />
künstlerisch und technisch im Bereich Animation aus.<br />
Ob Computeranimation, Zeichentrick, Stop Motion,<br />
Echtzeit-Animation, Realfilm oder interaktive Anwendungen<br />
– in einer technologisch hochwertigen Infrastruktur<br />
hast du die Möglichkeit, alle relevanten Produktionstechniken<br />
zu erlernen.<br />
Ziel ist, deinen individuellen künstlerischen Stil zu entwickeln.<br />
Dafür realisierst du eigene Projekte und bekommst<br />
den Freiraum, zusammen mit anderen Studierenden<br />
der <strong>Filmakademie</strong> vielseitig zu experimentieren.<br />
Dabei betreuen dich hochqualifizierte Lehrende und du<br />
triffst schon während des Studiums auf wichtige nationale<br />
und internationale Player der Branche.<br />
Innerhalb des Studienangebots Animation bietet dir das<br />
Animationsinstitut der <strong>Filmakademie</strong> eine einzigartige<br />
Ausbildung in Character Animation an. Du bekommst<br />
umfassende Kenntnisse in diesem Spezialbereich mit all<br />
seinen Facetten und schauspielerischen Herausforderungen.<br />
Erlerne alle handwerklichen und stilistischen Skills, um<br />
in Filmen oder Games mit klassischen wie modernen<br />
Animationstechniken Charaktere zum Leben zu erwecken.<br />
62
→ VISUAL EFFECTS<br />
Mit Visual Effects (VFX) kennt dein Storytelling keine<br />
Grenzen. Im VFX-Studium am Animationsinstitut wirst<br />
du künstlerisch und technisch in der Umsetzung von<br />
visuellen Effekten in Filmen, Games, Spots und anderen<br />
Formaten ausgebildet. In unserer technologisch<br />
hochwertigen Infrastruktur erlernst du alle relevanten<br />
VFX-Produktionstechniken.<br />
Während des VFX-Studiums realisierst du eigene Projekte<br />
und bekommst den Freiraum, zusammen mit anderen<br />
Studierenden der <strong>Filmakademie</strong> vielseitig zu experimentieren.<br />
Du wirst dabei von praxiserfahrenen<br />
Lehrenden betreut. Schon während des Studiums triffst<br />
du außerdem wichtige nationale und internationale<br />
Player der Branche.<br />
→ ANIMATION/<br />
EFFECTS PRODUCING<br />
Lass bei dir alle Fäden zusammenlaufen: Als Producerin<br />
oder Producer von Filmen oder Games bist du in jeder<br />
Phase eines Projekts mit dabei, von der Idee bis zur<br />
Vermarktung. Du machst die Umsetzung erst möglich!<br />
Ob Animation, Games oder Effekte – im Aufbaustudiengang<br />
Animation/Effects Producing lernst du, Projekte<br />
in diesen Bereichen produktionstechnisch zu verwirklichen.<br />
Betriebswirtschaftliche Inhalte aus der Film- und<br />
Fernsehbranche ergänzen das Studium. So wirst du zum<br />
Profi in Sachen Budget, Timing, Ressourcenmanagement,<br />
Teamführung und Co. Neben diesen theoretischen<br />
Grundlagen fokussierst du dich während deines Studiums<br />
auf die praktische Arbeit und realisierst gemeinsam<br />
mit anderen Studierenden Projekte.<br />
63
ANIMATIONSINSTITUT STUDIUM<br />
→ TECHNICAL DIRECTING<br />
→ INTERAKTIVE MEDIEN<br />
Setze als Technical Director mit Informatik-Background<br />
neue Tech-Trends für die Film und Gamesbranche. Als<br />
Technical Director bist du bei Produktionen von Filmen,<br />
Games oder immersiven Medienprojekten die Schnittstelle<br />
zwischen Kunst und Technologie. Du managst alle<br />
technischen Aspekte.<br />
Du setzt Animations- und VFX-Projekte um, forschst an<br />
neuen Softwarelösungen und bekommst den Freiraum,<br />
zusammen mit anderen Studierenden der <strong>Filmakademie</strong><br />
vielseitig zu experimentieren. Du programmierst beispielsweise<br />
passende Softwarelösungen, automatisierst<br />
Animations- und VFX-Abläufe oder legst Workflows<br />
fest. Ein wichtiger Teil deines Studiums ist zudem eine<br />
Forschungstätigkeit am Animationsinstitut.<br />
In der Studienvertiefung Interaktive Medien lernst du,<br />
Games, Apps, VR-Experiences, Medieninstallationen und<br />
andere interaktive Erfahrungen zu konzipieren, planen<br />
und realisieren. Dabei kannst du zwischen den Spezialisierungen<br />
Transmedia/Games Director, Transmedia/Games<br />
Artist oder Transmedia/Games Producer wählen.<br />
Das Studium folgt dem Leitgedanken „Games & Beyond”.<br />
Im Mittelpunkt steht das soziale wie spielerische Zusammenwirken<br />
von Usern mit medialen Möglichkeiten.<br />
Deiner Experimentierfreude sind hinsichtlich des Formats<br />
keine Grenzen gesetzt. Ziel ist es, Ideen sowie deine<br />
eigene künstlerische und technische Designsprache<br />
zu entwickeln.<br />
64
65
ANIMATIONSINSTITUT BEYOND STUDY<br />
BEYOND STUDY<br />
DAS ANIMATIONSINSTITUT<br />
FÖRDERT ÜBER DAS STUDI-<br />
UM HINAUS DEN AUSTAUSCH<br />
ZWISCHEN STUDIERENDEN,<br />
ALUMNI, LEHRENDEN UND<br />
MITARBEITENDEN. DARAUS<br />
RESULTIERT EINE LEBENDI-<br />
GE COMMUNITY, DIE SICH<br />
GEGENSEITIG UNTERSTÜTZT,<br />
ETWA BEI DER VERNETZUNG,<br />
TEAMFINDUNG, IDEEN- UND<br />
PROJEKTENTWICKLUNG SOWIE<br />
LOGIETRANSFER.<br />
BEIM WISSENS- UND TECHNO-<br />
ANIMATIONSINSTITUT-<br />
COMMUNITY<br />
20 Jahre nach der Gründung haben<br />
insgesamt fast 500 Studierende<br />
ihr Studium erfolgreich am Animationsinstitut<br />
abgeschlossen. Diese<br />
Absolvent*innen bilden ein kontinuierlich<br />
wachsendes internationales<br />
Alumni-Netzwerk. Die Gruppe<br />
verbindet ein gemeinsames Interesse<br />
an der Animation in all ihren Facetten<br />
– von linearen bis nicht-linearen<br />
Formaten – und zeichnet<br />
sich durch eine professionelle und<br />
kreative Vielfalt aus. Regelmäßige<br />
Alumni-Treffen, der <strong>Filmakademie</strong><br />
Alumni Newsletter und persönliche<br />
Profile im Alumni Portal<br />
(www.filmakademie-alumni.de)<br />
sowie<br />
weitere Online- und Hybridangebote<br />
bilden den Rahmen für dieses<br />
dynamische Netzwerk.<br />
ALUMNI-ARBEIT<br />
Das Animationsinstitut vernetzt<br />
seine Lehre und Forschung<br />
mit der täglichen Praxis von<br />
66<br />
Animationsexpert*innen. Es gewährleistet<br />
dadurch zahlreiche Möglichkeiten<br />
der Zusammenarbeit für unterschiedlichste<br />
Fachbereiche der<br />
Branche. Dies geschieht durch Initiativen<br />
und Kooperationen sowie einen<br />
steten Austausch mit anderen<br />
Institutionen und Firmen.<br />
Dazu zählt derzeit etwa das Programm<br />
ANIMATION SANS FRON-<br />
TIÈRS (ASF), das sich europaweit an<br />
junge Animationsschaffende richtet.<br />
ASF bietet ihnen einen internationalen<br />
Rahmen, erfolgreich Projekte<br />
zu entwickeln oder daran mitzuarbeiten.<br />
Zudem besteht eine Kooperation<br />
zwischen MackNeXT und der<br />
<strong>Filmakademie</strong>, in deren Rahmen gemeinsam<br />
formatoffene Lehrveranstaltungen<br />
ausgerichtet und der Aurea<br />
Young Talent Award vergeben<br />
werden. Darüber hinaus arbeitet die<br />
Research & Development-Abteilung<br />
des Instituts an zahlreichen nationalen<br />
und internationalen Forschungsprojekten<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
verschiedenen Akteur*innen der<br />
Branche.<br />
Ziel ist, Studierende bei ihrem Weg<br />
in ihre berufliche Zukunft zu unterstützen<br />
sowie Talente, IPs und Gründungsaktivitäten<br />
bestmöglich zu fördern.<br />
Auch über die Ausbildung<br />
hinaus hilft das Animationsinstitut<br />
seinen Absolvent*innen, Ziele und<br />
Werte ihrer Arbeit zu erkennen und<br />
sie erfolgreich weiterzuentwickeln.<br />
FACES<br />
In der Faces-Interviewreihe blicken<br />
Studierende des Animationsinstituts<br />
kurz nach ihren Diplomprüfungen<br />
auf ihr Studium zurück.<br />
Sie erzählen von den Projekten, die<br />
sie gerade realisiert haben und welche<br />
Herausforderungen sie dabei bewältigen<br />
mussten. Ebenso blicken<br />
sie in die Zukunft und sprechen darüber,<br />
was sie nach dem Studium<br />
planen. Das Videoformat startete<br />
mit dem Diplomjahrgang 2021 und<br />
wird mit dem Jahrgang 20<strong>22</strong> fortgeführt.<br />
Die Faces-Videos gibt’s unter<br />
www.animationsinstitut.de/faces.<br />
Die Community trifft sich<br />
unter anderem auf der FMX<br />
Mehr Infos unter www.animationsinstitut.de/beyondstudy
In der Faces -Interviewreihe blicken Studierende kurz nach ihren Diplomprüfungen auf ihr Studium zurück<br />
Das Animationsinstitut vernetzt Animationsexpert*innen,…<br />
…fördert Initi ativen und sorgt so für Kooperationen<br />
Die Diplomand*innen des Jahrgangs 20<strong>22</strong><br />
67
ANIMATIONSINSTITUT<br />
Alumni-Treffen auf der FMX 20<strong>22</strong><br />
68
69
ANIMATIONSINSTITUT<br />
SECHS GRÜNDE<br />
FÜR DAS STUDIUM AM<br />
ANIMATIONSINSTITUT<br />
DAS ANIMATIONSINSTITUT DER FILMAKADEMIE<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG BILDET AUF HÖCHSTEM NIVEAU<br />
HERAUSRAGENDE TALENTE IN DEN BEREICHEN ANIMATION,<br />
VISUAL EFFECTS, TECHNICAL DIRECTING, ANIMATION/EFFECTS<br />
PRODUCING UND INTERAKTIVE MEDIEN AUS. AUSSERDEM<br />
BETREIBT DAS INSTITUT EINE ABTEILUNG FORSCHUNG &<br />
ENTWICKLUNG UND RICHTET INHALTLICH DIE INTERNATIONALE<br />
FACHKONFERENZ FMX AUS.<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
GANZHEITLICHKEIT & SPEZIALISIERUNG<br />
Wir vermitteln unseren Studierenden das Verständnis für die<br />
ganz heitlichen Zusammenhänge des Mediums Animation und ermöglichen<br />
ihnen darauf aufbauend eine schrittweise Spezialisierung.<br />
PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG<br />
Wir ermutigen und bestärken unsere Studierenden beim Entdecken<br />
und Entwickeln ihrer Originalität.<br />
PROJEKT- UND TEAMARBEIT<br />
Unsere Studierenden entwickeln und realisieren in Teamarbeit<br />
Projekte von besonderer Qualität.<br />
TECHNOLOGIEVORSPRUNG<br />
Die enge Verzahnung mit nationalen und internationalen Forschungsprojekten<br />
verschafft unseren Studierenden auch in technologischer Hinsicht<br />
einen entscheidenden Vorsprung.<br />
FÖRDERUNG & VERNETZUNG<br />
Wir erleichtern unseren Studierenden und Alumni, in der Branche<br />
anzukommen, ihre Rollen zu finden, sich zu vernetzen und ihre Talente<br />
weiterzuentwickeln.<br />
HEIMAT & INTERNATIONALITÄT<br />
Das Animationsinstitut ist Homebase, die FMX Karrieresprungbrett<br />
und Community -Treffpunkt für unsere Studierenden und Alumni.<br />
70
ANIMATION<br />
71
ANIMATIONSINSTITUT<br />
72
DAS ANIMATIONSINSTITUT<br />
LEITUNG ANIMATIONSINSTITUT<br />
KOMMISSARISCHE LEITUNG<br />
AB 1.10.20<strong>22</strong><br />
PROF. THOMAS SCHADT<br />
KAUFMÄNNISCHE LEITUNG &<br />
MANAGEMENT / VERTRETUNG<br />
LEITUNG<br />
HEIKE MOZÈR<br />
TECHNISCHE LEITUNG<br />
JOACHIM GENANNT<br />
ASSISTENZ INSTITUTSLEITUNG<br />
ANN-KATHRIN EGLSOER<br />
LEHRE<br />
STUDIUM<br />
CONSTANZE BÜHNER<br />
CLAUDIA BAUMGARTNER<br />
DUNJA MEHLER<br />
FREDERIK SCHELL<br />
LINH LE<br />
PROJEKTBETREUENDE<br />
LISA FORELLI<br />
STEFAN MICHEL<br />
PHILIPP OBLÄNDER<br />
ANDREAS ULMER<br />
VALENTIN KEMMNER<br />
BENEDIKT KAFFAI<br />
FORSCHUNG & ENTWICKLUNG<br />
PROF. VOLKER HELZLE<br />
SIMON SPIELMANN<br />
JONAS TROTTNOW<br />
MANAGEMENT<br />
FINANZEN<br />
SELINA SCHMUTZ<br />
MARCO NEUERT<br />
PERSONAL<br />
ANJA FELLERHOFF<br />
BESCHAFFUNG<br />
NATASÀ PREDOJEVIC<br />
POSTPRODUKTION<br />
MICHAEL SCHOTT<br />
STEFAN BINGGESER<br />
DENSEL SMITH<br />
SUHAIL SALMANN<br />
STABSTELLEN<br />
PROJEKTKOORDINATION<br />
ONLINE & MEDIENPRODUKTION<br />
DR. ALEXANDER KREISCHE<br />
PROJEKTMANAGEMENT<br />
IT-ANWENDUNGEN<br />
CHRISTIANE GEYER<br />
FESTIVALKKOORDINATION<br />
ANKE KLETSCH<br />
INTERNATIONALISIERUNG<br />
ALEXANDRA JOSHI<br />
PRODUKTION<br />
ANNA MATACZ<br />
YANNICK PETZOLD<br />
TALENTFÖRDERUNG &<br />
AUFTRAGSARBEITEN<br />
CHRISTIAN MÜLLER<br />
LEITENDE LEHRENDE<br />
PROF. ANDREAS HYKADE /<br />
ANIMATION<br />
ANNA BRINKSCHULTE /<br />
INTERAKTIVE MEDIEN<br />
PROF. LILIAN KLAGES /<br />
ANIMATION/EFFECTS PRODUCING<br />
PROF. VOLKER HELZLE /<br />
TECHNICAL DIRECTING<br />
KOMMUNIKATION<br />
THERESA SEITZ<br />
FRANZISKA ULLRICH<br />
MATTHIAS JAKOBY<br />
KIVELI PAPADOPOULOU<br />
TECHNIK<br />
IT<br />
VIET NGUYEN<br />
JOHN HOLTH<br />
THOMAS DEL POPOLO<br />
ELMAR WEINHOLD<br />
WEITERE<br />
INFORMATIONEN<br />
ZUM ANIMATIONSINSTITUT<br />
UNTER:<br />
INSTAGRAM: @ANIMATIONSINSTITUT<br />
WWW.FACEBOOK.COM/ANIMATIONSINSTITUT<br />
YOUTUBE: FILMAKADMIE BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
WWW.LINKEDIN.COM/COMPANY/ANIMATIONSINSTITUT<br />
WWW.ANIMATIONSINSTITUT.DE<br />
INFO@ANIMATIONSINSTITUT.DE<br />
TEL +49 7141 969 82800<br />
73
STECKBRIEF<br />
DREHBUCH<br />
1<br />
STUDIENKOORDINATION<br />
Igor Dovgal<br />
2<br />
PROJEKTBETREUUNG<br />
Liv Scharbatke<br />
3<br />
LEITENDE DOZIERENDE<br />
Prof. Franziska Buch,<br />
Alex Buresch<br />
4<br />
WIE VIELE STUDIERENDE<br />
PRO STUDIENJAHR?<br />
ca. 10<br />
5<br />
WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />
MITBRINGEN?<br />
Mut, Selbstbewusstsein, Neugier,<br />
Beobachtungsgabe, Teamfähigkeit.<br />
6<br />
WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />
DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />
STUDIUM?<br />
Während des Studiums in Ludwigsburg<br />
können sich die Studierenden<br />
ganz aufs Wesentliche konzentrieren:<br />
das Drehbuchschreiben.<br />
7<br />
WAS LERNEN<br />
DIE STUDIERENDEN HIER?<br />
Wir sehen das Drehbuchstudium<br />
als eine Zeit des Erforschens und<br />
Erlernens von handwerklichen<br />
Grundlagen. Unsere Studierenden<br />
haben die Möglichkeit zu experimentieren.<br />
Gleichzeitig werden sie<br />
aber auch mit den handwerklichen<br />
Fähigkeiten ausgestattet, um an<br />
einem sich ständig ändernden<br />
Markt bestehen zu können.<br />
8<br />
MYTH BUSTING:<br />
WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />
Ten steps to successful<br />
screenwriting.<br />
9<br />
ONE COOL FACT ABOUT...<br />
Der aktuelle Markt ist breit und<br />
dürstet nach guten Autor*innen.<br />
10<br />
MOTTO<br />
Wer nichts erlebt, hat auch nichts<br />
zu erzählen.<br />
74
EXECUTIVE &<br />
LINE PRODUCING<br />
1<br />
STUDIENKOORDINATION<br />
Barbara Mattes,<br />
Márk Szilágyi<br />
2<br />
LEITENDE DOZIERENDE<br />
Felix Eisele<br />
3<br />
DOZIERENDE<br />
Andreas Bareiss, Sophie Cocco,<br />
Ben v. Doebeneck, Kirsten Frehse,<br />
Tim Greve, Susa Kusche,<br />
Laura Machutta, Jakob Neuhäusser,<br />
u.v.a.<br />
4<br />
WIE VIELE STUDIERENDE<br />
PRO STUDIENJAHR?<br />
5-8 (inklusive<br />
Quereinsteiger*innen)<br />
5<br />
WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />
MITBRINGEN?<br />
Großes Interesse an der finanziellen,<br />
unternehmerischen und<br />
organisatorischen Leitung einer<br />
Film- und Medienproduktion<br />
6<br />
WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />
DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />
STUDIUM?<br />
Großes Netzwerk, Kontakt<br />
zur Branche, zielgerichtete<br />
Exkursionen und ein<br />
ELP-Mentoring-Programm<br />
7<br />
WAS LERNEN<br />
DIE STUDIERENDEN HIER?<br />
Das Agieren als Schnittstelle<br />
zwischen den kreativen,<br />
wirtschaftlichen, organisatorischen<br />
und rechtlichen Aspekten in der<br />
Filmproduktion.<br />
8<br />
MYTH BUSTING:<br />
WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />
Belege mit Tesafilm aufzukleben.<br />
9<br />
ONE COOL FACT ABOUT...<br />
Die <strong>Filmakademie</strong> ist die einzige<br />
Filmhochschule Deutschlands,<br />
die eine Spezialisierung im<br />
Wahlpflichtfach Executive & Line<br />
Producing anbietet.<br />
10<br />
MOTTO<br />
„Filmemachen ist keine Operation<br />
am offenen Herzen!“<br />
75
INTERVIEW<br />
Felix Eisele<br />
Begüm Bakirci<br />
76
Year One – ein Jahr Executive & Line Producing an der FABW<br />
„EIN ALLGEMEINES INTERESSE AN DER WELT<br />
IST IN DIESER BRANCHE UNABDINGBAR”<br />
DOZENT FELIX EISELE UND STUDENTIN<br />
BEGÜM BAKIRCI BERICHTEN ÜBER IHRE<br />
ERFAHRUNGEN MIT DER STUDIENVERTIE-<br />
FUNG EXECUTIVE & LINE PRODUCING (ELP)<br />
SEIT DER EINFÜHRUNG DES PROGRAMMS IM<br />
JAHR 2021. INNERHALB DES FABW-STUDI-<br />
ENGANGS PRODUKTION SETZT DIE SPEZIA-<br />
LISIERUNG EXECUTIVE & LINE PRODUCING<br />
DEN SCHWERPUNKT AUF DIE FINANZIELLE,<br />
UNTERNEHMERISCHE UND ORGANISATORI-<br />
SCHE LEITUNG EINER FILM- UND MEDIEN-<br />
PRODUKTION.<br />
FELIX, letztes Jahr habt ihr das ELP-Programm auf die<br />
Beine gestellt. Erzähl mal kurz, wie es zu dieser Entwicklung<br />
kam.<br />
Die Idee für diese neue Spezialisierung existierte eigentlich<br />
schon fünf Jahre zuvor, und zwar unter dem sich abzeichnenden<br />
Fachkräftemangel im Bereich der Ausführung<br />
und Durchführung im Produktions-Markt. Damals<br />
gab es schon die Vorstellung, das Angebot im dritten und<br />
vierten Jahr zu installieren, um gerade den wirtschaftlichen<br />
sowie strukturellen und herstellungstechnischen<br />
Bereich mehr in den Fokus zu bringen. Und dann hat es<br />
leider ein paar Jahre länger gedauert, bis alle Grundlagen<br />
geschaffen waren.<br />
Das Programm ist deutschlandweit einzigartig.<br />
Was ist das Besondere an dieser Spezialisierung?<br />
FELIX: Ja, die Spezialisierung gibt es in dieser Form nur<br />
bei uns. Auf struktureller Ebene gibt es die Besonderheit<br />
eines Quereinstiegs. Potenzielle Kandidat*innen, die ein<br />
gewisses Grundwissen aus der Branche mitbringen, können<br />
sich für einen Quereinstieg bewerben und darüber<br />
direkt ins Projektstudium einsteigen, also ab dem dritten<br />
von vier Jahren. Das sind dann vollwertige Produktionsstudierende<br />
wie alle anderen P3- und P4-Studierenden,<br />
die auch gleichwertig ein Diplom machen.<br />
Inhaltlich ist die Besonderheit, dass wir uns auf die<br />
Schnittstelle der Übersetzung zwischen Vision und Umsetzung<br />
fokussieren und wirtschaftliche Aspekte sowie<br />
rechtliche Belange miteinfließen lassen. Es ist ein bisschen<br />
zweischneidig, weil die Theorie alleine nicht funktioniert<br />
in diesem Segment. Es gehört sehr viel Praxiserfahrung<br />
dazu. Natürlich muss man sich auch nach dem<br />
Studium noch draußen auf dem Markt beweisen und<br />
weitere Erfahrungen sammeln. Aber wir glauben, dass<br />
die Studierenden nach Abschluss der Spezialisierung das<br />
Rüstzeug haben, sich fest zu etablieren und erfolgreich<br />
im Bereich Produktion arbeiten zu können.<br />
BEGÜM, was macht für dich aus studentischer Sicht das<br />
ELP-Programm besonders?<br />
BEGÜM: Ich habe schon in Istanbul Film studiert und<br />
dort gearbeitet, bevor ich an die <strong>Filmakademie</strong> gekommen<br />
bin. Weil die klassischen Produktionsstudiengänge<br />
nichts für mich waren und ich nicht schon wieder ein<br />
Grundstudium machen wollte, habe ich speziell nach einem<br />
Programm wie ELP gesucht. Also habe ich recherchiert,<br />
immer mal wieder auf der <strong>Filmakademie</strong>-Seite<br />
nachgeschaut und letztes Jahr kam ELP neu dazu. Wegen<br />
der Möglichkeit des Quereinstiegs habe ich mich letztendlich<br />
auch beworben.<br />
Und was den Inhalt angeht, bin ich wirklich so zufrieden<br />
und froh, weil ich hier gerade das lerne, was mir richtig<br />
fehlt: Geschäftsführung, legale Aspekte bei der Produktion<br />
und so weiter. Ich bin ja auch neu in Deutschland<br />
und jedes Land hat verschiedene Regeln. Ich glaube, das<br />
Studium bringt mir echt viel!<br />
FELIX: Eine weitere Besonderheit bei uns ist, dass wir<br />
ein eigenes Mentoring-Programm für den ELP-Studiengang<br />
aufgebaut haben. Darin werden die Studierenden<br />
von Professionals aus der Branche zwei Jahre lang begleitet.<br />
BEGÜM: Ja, unsere Mentor*innen sprechen so offen<br />
und ehrlich über die Industrie! Studierende haben<br />
selten solche Gelegenheiten.<br />
77
INTERVIEW<br />
Ist das Mentoring-Programm nur für<br />
Quereinsteiger*innen gedacht?<br />
Quereinsteiger*innen. Begüm ist als Person aus einem<br />
anderen filmischen Kulturkreis ein ganz tolles Beispiel.<br />
FELIX: Das Mentoring ist für alle Produktions-Studierenden,<br />
die Executive & Line Producing als Spezialisierung<br />
gewählt haben, egal, ob aus dem Grundstudium<br />
kommend oder als Quereinsteiger*innen. Es geht darum,<br />
eine Brücke vom <strong>Filmakademie</strong>-Studium in die Branche<br />
hineinzubauen, um einen realen praktischen Bezug zu<br />
bekommen und frühestmöglich Zugang in die Branche<br />
zu ermöglichen. Während meines Produktionsstudiums<br />
an der <strong>Filmakademie</strong> hat mir eine Person gefehlt, der<br />
ich alle möglichen Fragen hätte stellen können. Fragen<br />
wie: „Ich habe ein Jobangebot und xy will wissen, was<br />
ich verdienen möchte. Was sage ich?“ oder „Ich interessiere<br />
mich für einen bestimmten Bereich in der Branche<br />
und möchte in diese Richtung gehen. Wie ist der beste<br />
Einstieg? Kannst du einen Kontakt herstellen?“<br />
Wir achten sehr darauf, dass unsere Mentor*innen in<br />
der Branche etabliert sind. Dadurch, dass sie gut vernetzt<br />
sind, werden Wege deutlich verkürzt und die Möglichkeiten,<br />
irgendwo reinzukommen, deutlich erhöht.<br />
So unser Wunsch. Mein Eindruck ist, dass diese Verbindungen<br />
überdurchschnittlich gut funktionieren.<br />
BEGÜM: Ich kann das bestätigen. Aber es geht nicht nur<br />
ums Vernetzen, es bringt mir schon sehr viel, wenn meine<br />
Mentorin, die Produzentin Sophie Cocco, ihre Erfahrungen<br />
mit mir teilt!<br />
Warum sprecht ihr neben den Produktionsstudierenden<br />
auch speziell die Gruppe der Quereinsteiger*innen an?<br />
BEGÜM, wie ist dir der Einstieg als internationale Studentin<br />
gelungen?<br />
Oft werde ich gefragt, wie ich mich als internationale<br />
Studentin hier an der „Aka“ zurechtfinde. Und ich muss<br />
sagen, ich fühle mich ganz wohl. Das liegt aber vor allem<br />
auch daran, dass ich Deutsch gelernt und die Sprachbarriere<br />
durchbrochen habe. Es gibt zwar auch englischsprachige<br />
Kurse an der FABW, aber es geht ja auch darum, Teil<br />
der „Aka-Community“ zu werden – das würde ohne die<br />
Landessprache wahrscheinlich nicht so gut funktionieren.<br />
Zumal der Unterricht im ELP-Programm bisher, bis<br />
auf wenige Ausnahmen, nur auf Deutsch angeboten wird.<br />
FELIX, was bedeutet das für die Bestrebungen der<br />
<strong>Filmakademie</strong>, sich noch mehr für den internationalen<br />
Raum zu öffnen?<br />
Der Unterricht im Projektstudium soll in Zukunft bilingual<br />
bzw. auf Englisch stattfinden. Im besten Fall können<br />
wir dann auch mehr englischsprachige Kurse im<br />
Rahmen der ELP-Spezialisierung anbieten. Momentan<br />
haben wir schon einige Dozierende aus USA und UK,<br />
die ihren Unterricht auf Englisch halten. Auch unsere<br />
deutschsprachigen Dozierenden nutzen in ihrem Unterricht<br />
grundlegende englische Fachbegriffe. Mindestens<br />
gute Englischkenntnisse sind meines Erachtens generell<br />
eine wichtige Voraussetzung für den Beruf des/der Produzent*in.<br />
FELIX: Wir sehen, dass es auf dem Markt an gut ausgebildeten<br />
Nachwuchskräften, speziell auch in unserem<br />
Bereich, mangelt. Das war für uns ein Grund, das Programm<br />
zu öffnen. Mit der Spezialisierung schauen wir<br />
insbesondere auf die „Umsetzung von Inhalten“ und<br />
sprechen mit unserem exklusiven und international ausgerichteten<br />
Curriculum und dem Mentoring-Programm<br />
Menschen aus der Branche an, die in ihrer Karriere an<br />
einem Punkt sind, den nächsten Schritt gehen zu wollen.<br />
Die Möglichkeit, über ELP als gleichwertige Produktionsstudierende<br />
in das Projektstudium an der <strong>Filmakademie</strong><br />
einzusteigen, Projekte verantwortlich zu produzieren<br />
und nach zwei Jahren ein Diplom zu machen, ist<br />
natürlich attraktiv.<br />
Einen besonderen Mehrwert bekommt ELP durch<br />
den internationalen filmischen Background einiger<br />
Jetzt haben wir viel darüber gesprochen, was gut läuft.<br />
Was meint ihr, hat noch Verbesserungsbedarf ?<br />
FELIX: Sag du mal zuerst, Begüm, und sei ganz ehrlich!<br />
BEGÜM: (lacht) Das erste ELP-Semester war wegen Covid<br />
nicht optimal. Am Anfang hatten wir noch Präsenzunterricht,<br />
was echt toll war. Die restliche Zeit ging alles<br />
nur noch über Zoom. Und gerade, wenn es um Zahlen<br />
geht und wir uns viele Excel-Tabellen anschauen müssen,<br />
ist es sehr schwierig, sich zu fokussieren. Was ich an<br />
der Aka generell sehr herausfordernd finde, ist zu produzieren<br />
und gleichzeitig den Unterricht wahrzunehmen.<br />
Die Zeit muss man richtig gut managen.<br />
78
Normalität in Zeiten der Pandemie: Online-Unterricht in ELP<br />
FELIX: Ich bin ja ganz froh, dass es inhaltlich keine größere<br />
Kritik gab (lacht). Eine Sache, die wir auf jeden Fall<br />
besser machen können, ist das Onboarding der neuen<br />
Quereinsteiger*innen an der Aka zu Beginn des dritten<br />
Jahres.<br />
BEGÜM: Ja, es wäre ganz gut, am Anfang mehr Unterstützung<br />
dabei zu bekommen, wie die <strong>Filmakademie</strong><br />
generell funktioniert oder wie man beispielsweise<br />
mit dem elektronischen Projektordner arbeitet.<br />
Letzte Frage: Was würdet ihr gerade Quereinsteiger*innen<br />
raten, die im Bereich Produktion Fuß fassen wollen,<br />
aber Zweifel haben, den Anforderungen gerecht zu<br />
werden?<br />
FELIX: Natürlich muss man einen gewissen Erfahrungswert<br />
mitbringen, da man direkt ins dritte Studienjahr<br />
einsteigt. Auf der Webseite der <strong>Filmakademie</strong> weisen<br />
wir auf die Grundlagen hin, aber es ist keine Bedingung,<br />
das alles zu wissen. Primär hängt es von der Extra-Energie,<br />
dem Extra-Willen, dem Extra-Biss ab, sich selbst in<br />
Bereiche einzuarbeiten und fehlendes Wissen aus dem<br />
Grundstudium anzueignen. Wir gucken sehr auf Persönlichkeiten.<br />
Es geht nicht nur darum, ein Kalkulationsprogramm<br />
bedienen zu können. Interesse muss da sein,<br />
aber nicht bloß an ELP, sondern auch daran, produzentische<br />
Themen zu durchdringen. Und ein allgemeines<br />
Interesse an der Welt ist in dieser Branche unabdingbar.<br />
BEGÜM: Ich denke, man muss vor allem ehrlich mit<br />
sich selbst sein. Zuerst würde ich mich fragen, was ich<br />
kann und was ich vom Studium erwarte. Und, wie Felix<br />
schon gesagt hat: Es ist wichtig, dass du schon etwas<br />
in der Branche erlebt hast, damit du weißt, was du<br />
willst. Mein Tipp für das Aufnahmegespräch: Zeige etwas<br />
von deiner Persönlichkeit, denn man will dich als<br />
Mensch verstehen.<br />
Felix Eisele schloss 2005 sein Studium der Produktion<br />
mit seinem für den Student Academy Award 2006<br />
nominierten Kurzfilm DAS MASS DER DINGE an der<br />
<strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ab. 2008 gründete er<br />
als geschäftsführender Gesellschafter die Penrose Film<br />
GmbH sowie die av medien penrose GmbH in Stuttgart.<br />
Seit 2018 ist er Geschäftsführer und Executive Producer<br />
der Missing Link Film GmbH. Seither hat Felix eine<br />
Vielzahl an fiktionalen und dokumentarischen Filmen<br />
als Produzent und Herstellungsleiter verantwortet. Als<br />
Dozent arbeitet er seit 2009 an der FABW und leitet seit<br />
2021 die Studienvertiefung Executive & Line Producing.<br />
Begüm Bakirci studiert seit 2021 als Quereinsteigerin<br />
in der ELP-Spezialisierung. Davor hat sie ihren<br />
Bachelor of Arts in „Film & TV“ an der Mimar Sinan<br />
Fine Arts University in Istanbul erworben sowie als 1st<br />
Assistant Director und Junior Producer an zahlreichen<br />
TV- und Web-Werbespots, Musikvideos und Filmen mitgearbeitet.<br />
Das Gespräch führte Valentina Keller<br />
79
STECKBRIEF<br />
FERNSEHJOURNALISMUS<br />
KULTUR – BILDUNG – WISSENSCHAFT<br />
1<br />
PROJEKTBETREUUNG<br />
Konstantin Schenk<br />
2<br />
LEITENDE DOZIERENDE<br />
Prof. Peter Arens<br />
3<br />
DOZIERENDE<br />
Prof. Dr. Joachim A. Lang,<br />
Katharina Wolff, Annette Heinrich<br />
4<br />
WIE VIELE STUDIERENDE<br />
PRO STUDIENJAHR?<br />
6 Studierende pro Jahrgang<br />
5<br />
WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />
MITBRINGEN?<br />
Einen Bachelor in einem beliebigen<br />
anderen Studienfach für den<br />
Quereinstieg<br />
Praktische Erfahrung bei<br />
einem Sender und/oder einer<br />
Produktionsfirma<br />
6<br />
WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />
DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />
STUDIUM?<br />
Weil man lernt, wie man unsere<br />
Welt für ein breites Publikum<br />
begreifbar macht.<br />
Und wir empfehlen unsere<br />
Absolvent*innen bei Redaktionen<br />
und Produktionsfirmen<br />
7<br />
WAS LERNEN<br />
DIE STUDIERENDEN HIER?<br />
Grundlagen der Bildgestaltung,<br />
des O-Tons, der Montage, der<br />
Recherche, des Textens - eben alles,<br />
was einen guten journalistischen<br />
Beitrag ausmacht.<br />
8<br />
MYTH BUSTING:<br />
WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />
Wir bilden nicht für aktuelle<br />
Formate aus. Damit sind die<br />
klassischen Nachrichtensendungen<br />
gemeint („Tagesschau“, „heute“ etc.)<br />
9<br />
ONE COOL FACT ABOUT...<br />
Student Oscar 2017 der Academy of<br />
Motion Arts and Sciences für den<br />
Film GALAMSEY<br />
10<br />
MOTTO<br />
„Nicht nur die technische<br />
Ausbildung ist von Bedeutung,<br />
auch die geistige muss Beachtung<br />
finden.“ Bertolt Brecht<br />
80
FILMGESTALTUNG 1<br />
1<br />
PROJEKTBETREUUNG<br />
Jai Wanigesinghe<br />
2<br />
LEITENDE DOZIERENDE<br />
Nils Knoblich, Christa Pfafferott,<br />
Maika Knoblich, Isabelle Stever,<br />
David Spaeth<br />
3<br />
WIE VIELE STUDIERENDE<br />
PRO STUDIENJAHR?<br />
68<br />
4<br />
WAS SOLLTEN<br />
DIE STUDIERENDEN MITBRINGEN?<br />
Sie sollten Fragen an das Leben<br />
mitbringen, oder Themen, die sie<br />
bewegen sowie die Lust, einen ganz<br />
eigenen, ungewöhnlichen, künstlerischen<br />
Ausdruck dafür zu finden.<br />
5<br />
WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />
DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />
STUDIUM?<br />
Die Filmgestaltung 1 bietet einen<br />
einzigartigen Raum zur Persönlichkeitsentwicklung.<br />
Ob im Team,<br />
in der gemeinsamen Auseinandersetzung,<br />
beim gestalterischen<br />
Prozess und manchmal auch beim<br />
Verzweifeln - man lernt sich selbst<br />
auf vielen Ebenen neu kennen und<br />
es erwächst das Vertrauen in die<br />
eigene künstlerische Kraft.<br />
6<br />
WAS LERNEN<br />
DIE STUDIERENDEN HIER?<br />
In der Filmgestaltung 1 lernt man,<br />
wie man „aus wenig viel macht“.<br />
Die Begrenzung der Mittel, ob<br />
zeitlich, finanziell oder technisch,<br />
setzt erfrischende, kreative Kräfte<br />
frei.<br />
7<br />
MYTH BUSTING:<br />
WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />
Man lernt hier nicht, Bewährtes<br />
zu wiederholen, sondern Neues<br />
zu wagen.<br />
8<br />
ONE COOL FACT ABOUT...<br />
Zur FG1-Präsentation wollen alle!<br />
9<br />
MOTTO<br />
No pressure! Bitte macht Euch<br />
keinen Druck.<br />
81
ATELIER LUDWIGSBURG-PARIS<br />
Am Set von WÜRDENBEWAHRERIN<br />
82
LEITUNG:<br />
_PROF. GERHARD MEIXNER (FILMAKADEMIE)<br />
_PROF. ROMAN PAUL (FILMAKADEMIE)<br />
_CHRISTINE GHAZARIAN (LA FÉMIS)<br />
PROGRAMMKOORDINATION:<br />
_MAREIKE SCHMID<br />
PROJEKTBETREUUNG:<br />
_JULIAN BOGENFELD<br />
ATELIER<br />
LUDWIGSBURG-PARIS<br />
SEIT DER GRÜNDUNG DES ATELIER LUD-<br />
WIGSBURG-PARIS IM JAHR 2001 HABEN<br />
BEREITS 21 JAHRGÄNGE DAS PROGRAMM<br />
ERFOLGREICH ABSOLVIERT, IN DER BRAN-<br />
CHE FUSS GEFASST, MIT IHREM SCHAFFEN<br />
DIE EUROPÄISCHE FILMINDUSTRIE MASSG<br />
GEBLICH GESTALTET UND GEPRÄGT UND<br />
SIND ZU EINEM NETZWERK VON ÜBER 350<br />
EHEMALIGEN AUS MEHR ALS 35 LÄNDERN<br />
ZUSAMMENGEWACHSEN.<br />
Junge Filmschaffende hauptsächlich aus Europa, aber<br />
auch der ganzen Welt, mit dem Ziel, in der Produktion<br />
oder im Verleih zu arbeiten, kommen jedes Jahr im Atelier<br />
Ludwigsburg-Paris zusammen, um gemeinsam ein<br />
Jahr mit intensivem Training in den Bereichen Stoffentwicklung,<br />
Finanzierung, Produktion, Vertrieb und Marketing<br />
zu verbringen.<br />
INFO_BOX<br />
Das Atelier wirkt als Pionier im Bereich<br />
der ganzjährigen Postgraduierten-Ausbildung<br />
in Vollzeit für Filmproduktion<br />
und -verleih mit europäischer Ausrichtung.<br />
Es entstand 2001 unter der Schirmherrschaft<br />
der im Jahr 1999 gegründeten<br />
Deutsch-Französischen <strong>Filmakademie</strong> auf<br />
Initiative der deutschen und französischen<br />
Regierungen. Das Ziel der Deutsch-Französischen<br />
<strong>Filmakademie</strong> ist es, die filmische<br />
Zusammenarbeit der beiden Länder zu<br />
verbessern. Gefördert wird das Programm<br />
auf deutscher Seite von der EU-Kommission<br />
(Creative Europe, MEDIA) sowie vom<br />
Ministerium für Wissenschaft, Forschung<br />
und Kunst <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>, der Beauftragten<br />
der Bundesregierung für Kultur<br />
und Medien sowie dem Deutsch-Französischen<br />
Jugendwerk.<br />
Angeboten wird die in Europa einmalige Ausbildung<br />
von zwei der führenden Filmschulen in Frankreich und<br />
Deutschland: La Fémis in Paris und der <strong>Filmakademie</strong><br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />
Seit 2007 ist die angesehene National Film and Television<br />
School (NFTS) in Beaconsfield bei London ein weiterer<br />
wichtiger Kooperationspartner.<br />
Das Atelier Ludwigsburg-Paris wurde 2001 zunächst als<br />
Pilotprojekt von Prof. Dr. Peter Sehr und Prof. Jan Schütte<br />
ins Leben gerufen, beide waren langjährige Leiter des<br />
Programms auf deutscher Seite.<br />
83
ATELIER LUDWIGSBURG-PARIS<br />
Dort steht das Atelier nun unter der Leitung der Filmproduzenten<br />
Prof. Roman Paul und Prof. Gerhard Meixner<br />
von Razor Film.<br />
EXKLUSIVE WEITERBILDUNG:<br />
MARKTVORTEIL FÜR ALUMNI DES PROGRAMMS<br />
Das Atelier bietet für Postgraduierte mit bereits vorhandener<br />
professioneller Erfahrung in der Filmbranche eine<br />
praxisorientierte Spezialisierung. Besonders schätzen<br />
die Teilnehmer*innen am Programm den Mix aus<br />
praktischen und theoretischen Elementen: Der Unterricht<br />
wird ausschließlich von erfahrenen Dozent*innen<br />
aus der internationalen Film- und Medienbranche angeboten.<br />
Der große Gewinn durch die Lehrenden aus<br />
der Praxis ist, dass sie derzeitige Trends des Marktes<br />
kennen und so aktuelles Knowhow vermitteln. Praxisorientierter<br />
und besonders auf Fallstudien basierender<br />
Unterricht sorgt dafür, dass verschiedene Märkte kennengelernt<br />
werden. Durch die engen Kontakte innerhalb<br />
der Gruppe zu anderen Teilnehmer*innen sowie Alumni<br />
aus anderen Ländern und einer damit einhergehenden<br />
Vertrauensbasis sind gemeinsame Projekte, vor allem im<br />
Bereich Koproduktionen, fast der Regelfall.<br />
Die jährlich maximal 18 Teilnehmer*innen erhalten zusätzlich<br />
wichtige Einblicke in die Branche im Rahmen<br />
von Exkursionen zu international renommierten Festivals<br />
(Berlinale, Cannes, Clermont-Ferrand, Series Mania)<br />
sowie Treffen mit Vertreter*innen von Fernsehsendern<br />
und Förderinstitutionen (ARTE, SWR, EURIMAGES, FFA,<br />
MBB, MEDIA u.a.). Auch die Besuche der wichtigsten europäischen<br />
Film-Märkte (Berlinale Co-Production Market<br />
und Cannes Marché du Film) vermitteln praxisnah<br />
relevante Kenntnisse.<br />
Viele Teilnehmer*innen haben vor dem Besuch des<br />
Programms bereits Erfahrung in der Produktion gesammelt<br />
und sind besonders motiviert, mehr über Verleih<br />
und Vertrieb zu lernen. Auch deshalb kann das Praktikum<br />
im Weltvertrieb oder Verleih – u.a. bei DCM, The<br />
Match Factory und Beta Film in Deutschland, bei Memento,<br />
Coproduction Office in Frankreich sowie Hanway,<br />
Mister Smith und Artificial Eye in Großbritannien<br />
– ein wichtiger Schritt in eine erfolgreiche professionelle<br />
Zukunft sein.<br />
Die vermittelten Inhalte führen langfristig dazu, dass die<br />
Atelier-Alumni die Verbreitung des europäischen Films<br />
in die Welt erfolgreich vorantreiben und darüber hinaus<br />
dessen Wahrnehmung außerhalb Europas erhöhen.<br />
Dazu tragen auch die internationalen Teilnehmer*innen<br />
bei, die sich zwar professionell meist auf europäischem<br />
Boden verorten, jedoch die beruflichen Beziehungen zu<br />
ihrem Herkunftsland behalten.<br />
Aufgrund der Relevanz des gesellschaftlichen Diskurses<br />
und der vorherrschenden Missstände in der Branche<br />
im Bereich Gender-Gerechtigkeit trägt das Atelier<br />
– wie auch die <strong>Filmakademie</strong> allgemein – diesem Thema<br />
in Lehre und Struktur Rechnung, etwa durch Workshops,<br />
die Wissen zum Thema Gender explizit vermitteln.<br />
Um insbesondere die zukünftigen Produzentinnen<br />
und Verleiherinnen zu fördern, gibt es ein speziell auf<br />
die Bedürfnisse weiblicher Teilnehmender zugeschnittenes<br />
Mentoring. Auch bei der Auswahl von relevanten<br />
Dozentinnen wird diese Thematik implizit berücksichtigt<br />
und so durch Vorbilder Diskurse über Veränderungen<br />
von Rollenbildern angestoßen.<br />
CAMPUS FILMAKADEMIE UND NETZWERKE<br />
Ein großes Plus ist die Situierung des Ateliers an der <strong>Filmakademie</strong>.<br />
Diese eröffnet den Teilnehmer*innen nahezu<br />
unbegrenzte Vernetzungs- und Entfaltungsmöglichkeiten<br />
84
Dreharbeiten zum Kurzfilm SONNENFINSTERNIS (1 KM À PIED)<br />
85
ATELIER LUDWIGSBURG-PARIS<br />
Atelier-Filme DIE SCHEUE FREUDE AN DER ARBEIT, WÜRDENBEWAHRERIN, SONNENFINSTERNIS<br />
86
durch den gemeinsamen <strong>Campus</strong> mit den Studierenden<br />
der <strong>Filmakademie</strong>, dem Animationsinstitut und der Akademie<br />
für Darstellende Kunst <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. Unbestritten<br />
ist: Weit über die Teilnahme hinaus sind die<br />
hier gewonnenen Kontakte wertvoll für das berufliche<br />
Weiterkommen.<br />
In der Lehre findet die Zusammenarbeit von Atelier<br />
und <strong>Filmakademie</strong> in mehreren Bereichen statt: Nennenswert<br />
ist hier vor allem das seit dem Wintersemester<br />
2006 angebotene Wahlpflichtfach „International Producing“<br />
für Produktionsstudierende der <strong>Filmakademie</strong><br />
(ab dem 3. Studienjahr) in Kooperation mit dem Atelier<br />
Ludwigsburg-Paris.<br />
Die Talente, die im Atelier ausgebildet werden, sind<br />
die Zukunft der Branche – sie sind mehrheitlich direkt<br />
nach dem Programmbesuch in interessanten Positionen<br />
und/oder Unternehmen beschäftigt. Hierbei spielen die<br />
im Atelier gebildeten Netzwerke eine erhebliche Rolle:<br />
Nicht selten sind die Anbieter*innen von Praktika oder<br />
Dozent*innen während des Weiterbildungsjahrs die zukünftigen<br />
Arbeitgeber*innen. Es unterrichten auf deutscher<br />
Seite etwa Kirsten Niehuus (Geschäftsführerin der<br />
Filmförderung im Medienboard Berlin-Brandenburg),<br />
Vanessa Henneman (Gründerin und Geschäftsführerin<br />
von Henneman Agency), Jakob Claussen (Geschäftsführer<br />
Claussen + Putz Filmproduktion), Jamila Wenske<br />
(Produzentin und Co-Geschäftsführerin Achtung Panda!<br />
Media GmbH), Marc Gabizon (Geschäftsführer Wild<br />
Bunch Germany), Jan Mojto (Geschäftsführer EOS Entertainment<br />
u. Beta Film), Peter Dinges (Vorstand der Filmförderungsanstalt),<br />
Marie Noëlle (Autorin, Regisseurin<br />
und Produzentin, Geschäftsführerin P’Artisanfilm), Rebekka<br />
Garrido (Produzentin und Geschäftsführerin Manderley<br />
Films) und Milada Kolberg (Head of Acquisitions<br />
X Verleih AG).<br />
für die Branche festgesetzten Mindeststandards zur grünen<br />
Filmproduktion konnte sichergestellt werden, wofür<br />
die Kurzfilme mit dem Label green.motion ausgezeichnet<br />
wurden.<br />
Als Pionier entstanden im Rahmen des Ateliers 20<strong>22</strong> so<br />
die ersten an der <strong>Filmakademie</strong> grün produzierten Kurzfilme<br />
überhaupt. Das praktisch erlernte Wissen nehmen<br />
die Kursteilnehmer*innen nach Abschluss des Weiterbildungsjahrs<br />
mit, um es in die Branche weiterzutragen.<br />
ATELIER NETWORK ist der Verein der ehemaligen<br />
Atelier-Teilnehmer*innen, der ein aktives Netzwerk<br />
von über 350 jungen europäischen und internationalen<br />
Branchenvertreter*innen aufgebaut hat, das regelmäßig<br />
zusammenkommt. Dieses Netzwerk ermöglicht den europaweiten<br />
Austausch von Informationen, Erfahrungen,<br />
Kontakten und Jobangeboten. Grenz überschreitende<br />
GREEN PRODUCING<br />
Als besonderes Anliegen hat sich das Atelier Ludwigsburg-Paris<br />
der klimaneutralen Filmproduktion verschrieben<br />
- sowohl in der Theorie als auch in der Praxis.<br />
Seit dem Studienjahr 2019/2020 vermittelt der Produzent<br />
und ausgebildete Green Consultant Fabian Linder<br />
theoretisches Wissen, welches in individuellen Mentorings<br />
mit konkretem Bezug auf die Kurzfilmprojekte<br />
vertieft wird.<br />
Im Studienjahr 2021/20<strong>22</strong> wurden die Atelier-Kurzfilmprojekte<br />
in Deutschland sowie in Frankreich erstmalig<br />
in der gesamten Produktionsphase von ausgebildeten<br />
Green Consultants betreut. Die Einhaltung der<br />
Cocktail franco-allemand<br />
Filmprojekte werden gemeinsam von Alumni entwickelt.<br />
Die Vereinsmitglieder profitieren außerdem erheblich<br />
von der Vernetzung innerhalb der Deutsch-Französischen<br />
<strong>Filmakademie</strong> mit den Initiativen Minitraité,<br />
Deutsch-Französisches Filmtreffen und ALP.<br />
Der rote Faden und gleichzeitig ein weiterer praktischer<br />
Strang, der sich durch das Weiterbildungsjahr zieht, ist<br />
die Kurzfilmproduktion des Atelier Ludwigsburg-Paris.<br />
87
ATELIER LUDWIGSBURG-PARIS<br />
Die Produktion einer Kurzfilmreihe, die in Kooperation<br />
der beiden Hochschulen gemeinsam mit ARTE und<br />
dem SWR als Koproduzenten hergestellt wird, ist seit 18<br />
Jahren das zentrale Projekt im Curriculum des Ateliers.<br />
Jährlich entstehen zu einem gemeinsamen Thema maximal<br />
neun Kurzfilme, die die Teilnehmer*innen in binationalen<br />
Producer*innen-Teams erarbeiten und über<br />
das Jahr hinweg erfolgreich umsetzen. Die fertigen Filme<br />
bereichern nicht nur das Portfolio der Atelier-Alumni,<br />
sondern erreichen stets auch eine breite Öffentlichkeit,<br />
indem sie nach den Premieren in Ludwigsburg und Paris<br />
auf den Französischen Filmtagen Tübingen, dem Festival<br />
Max Ophüls Preis in Saarbrücken und im Programm des<br />
Fernsehsenders ARTE gezeigt werden.<br />
Eine enge Zusammenarbeit mit Gewerken der <strong>Filmakademie</strong><br />
besteht dabei besonders im Bereich Drehbuch:<br />
Schon seit 2006 schreiben Studierende der Drehbuchabteilung<br />
die Bücher für diejenigen Atelier-Kurzfilme, die<br />
in Ludwigsburg entstehen. Auch in den Bereichen Bildgestaltung/Kamera,<br />
Montage/Schnitt, Szenenbild, Filmmusik,<br />
Filmton/Sounddesign sowie anderen Gewerken<br />
findet eine intensive Zusammenarbeit zwischen den<br />
<strong>Filmakademie</strong>-Studierenden und den Atelier-Teilnehmenden<br />
statt. Während die Studierenden vor allem<br />
von der internationalen Atmosphäre im Team und u.a.<br />
von der gesicherten Festival- und TV-Auswertung der<br />
Kurzfilme profitieren, erweisen sich für die Atelier-Teilnehmer*innen<br />
die fest etablierten Verbindungen der<br />
<strong>Filmakademie</strong>-Studierenden an der Hochschule als besonders<br />
gewinnbringend.<br />
ATELIER ALS WEICHENSTELLER FÜR EINE<br />
ERFOLGREICHERE PROFESSIONELLE ZUKUNFT<br />
Jedes Jahr besteht großes Interesse an den Plätzen im<br />
Weiterbildungsjahr: Ausgewählt wird aus zahlreichen<br />
Bewerbungen im Mai/Juni für das kommende Studienjahr.<br />
Im Studienjahr 20<strong>22</strong>/20<strong>23</strong> sind acht verschiedene<br />
Nationen vertreten. Für die Auswahl entscheidend sind<br />
Kriterien wie Berufserfahrung, soziale/kommunikative<br />
Fähigkeiten sowie eine größtmögliche Heterogenität<br />
und Diversität, die unterschiedliche Blickwinkel garantieren<br />
und neue Perspektiven in der Gruppe aufzeigen.<br />
Bemerkenswert ist der sichtliche Anstieg der im Netzwerk<br />
vertretenen Nationen seit der Öffnung 2014/2015<br />
für internationale Kandidat*innen sowie der Einführung<br />
der englischen Sprache als weitere Arbeitssprache. Zwar<br />
liegt der Fokus weiterhin auf Deutschland und Frankreich,<br />
es werden aber auch Teilnehmer*innen aufgenommen,<br />
die Englisch beherrschen und Deutsch und/<br />
oder Französisch lernen möchten. Neu unter den teilnehmenden<br />
Nationen ist im Studienjahr 20<strong>22</strong>/20<strong>23</strong><br />
Südafrika.<br />
Wir stellen fest, dass die bereits vor Programmbeginn erworbenen<br />
beruflichen Erfahrungen der Kandidat*innen,<br />
insbesondere im internationalen Kontext, zunehmend<br />
relevanter werden. Meist fehlen aber noch entscheidende<br />
Kenntnisse, um einen weiteren Karriereschritt<br />
zu wagen – etwa in die Selbständigkeit. Hier bietet, laut<br />
Aussagen der Alumni, das Atelier unersetzliche Informationen,<br />
um sich weiterzuentwickeln. Darüber hinaus<br />
ist die Expertise im Bereich internationale Koproduktionen<br />
ein Alleinstellungsmerkmal in Zeiten von Globalisierung.<br />
VON SCHRAUBEN UND VÖGELN<br />
88
KURSCHATTEN<br />
POSITIVE EFFEKTE AUF DIE BRANCHE<br />
Die Filmbranche wird durch die Ehemaligen des Programms<br />
bereichert und die Wettbewerbsfähigkeit der<br />
europäischen Filmindustrie verbessert: Dies erfolgt<br />
durch die Vermittlung von Kenntnissen im Atelier, die<br />
den Fokus auf aktuelle Entwicklungen und Trends in allen<br />
Bereichen legen, besonders auch auf digitale Distributionswege<br />
sowie Marketing. Die unternehmerische<br />
und wirtschaftliche Seite des Business ist ebenso elementar<br />
für die meisten Teilnehmer*innen: Viele stehen<br />
an der Schwelle zur Gründung einer eigenen Produktionsfirma<br />
– hier sind Workshops zu Firmengründungen<br />
und alternativen Business-Modellen hilfreich. Auch<br />
soziale Aspekte wie Konfliktmanagement, Teamführung<br />
und ein Bewusstsein für die Gender-Thematik kommen<br />
im Lehrplan nicht zu kurz. Die außergewöhnlich hohe<br />
Beschäftigungsrate der Teilnehmer*innen nach Abschluss<br />
des Programms bestätigt eindrucksvoll die Qualität<br />
der vermittelten Kenntnisse und die Attraktivität<br />
der Absolvent*innen für Arbeitgeber*innen in ganz Europa.<br />
Eine permanente Evaluierung der Studieninhalte<br />
garantiert die Vermittlung aktuellen Knowhows.<br />
BEWERBUNG UND TEILNAHME<br />
FÜR WEN? JUNGE FILMSCHAFFENDE –<br />
BEWERBER*INNEN AUS ALLER WELT<br />
Das Weiterbildungsjahr wendet sich an<br />
angehende Produzent*innen und Verleiher*innen<br />
aus Europa und der ganzen Welt<br />
im Alter von bis zu 30 Jahren und bietet<br />
eine vertiefende Ausbildung mit europäischer<br />
Ausrichtung.<br />
Absolvent*innen von Filmhochschulen<br />
oder anderen relevanten Studiengängen<br />
mit ersten Berufserfahrungen in der Filmwirtschaft<br />
sind die Zielgruppe.<br />
ERFORDERLICHE SPRACHKENNTNISSE<br />
Sehr gute Englischkenntnisse; Deutschund<br />
Französischkenntnisse sind von Vorteil.<br />
WEITERE INFORMATIONEN AUF<br />
DER WEBSITE DES<br />
ATELIER LUDWIGSBURG-PARIS<br />
www.atelier-ludwigsburg-paris.com<br />
FOLGT UNS AUF FACEBOOK UND<br />
INSTAGRAM UNTER<br />
FB.ME/AtelierLudwigsburgParis<br />
https://www.instagram.com/<br />
atelierludwigsburgparis/<br />
89
INTERNATIONAL NETWORKS<br />
ME<br />
WE<br />
PROBABLY THE WORLD’S SHORTEST<br />
POEM, WAS SPONTANEOUSLY DELIVER-<br />
ED BY HEAVYWEIGHT CHAMPION MUHAM-<br />
MAD ALI, AT HARVARD UNIVERSITY ON<br />
JUNE 4TH, 1975. WHILE ALI WAS HOLDING<br />
HIS OPENING ADDRESS, STUDENTS IN THE<br />
AUDIENCE DEMANDED: "ALI, GIVE US A<br />
POEM!". HIS REPLY CAME IN THE FAMOUS<br />
LINES:<br />
ME<br />
WE<br />
Besen Dilek, student at the Animation Institute, is the creator<br />
of the icon that signifies the spirit of ME/WE. Inspired by the<br />
poem, she developed the key visual, beautifully expressing the<br />
interconnection, as a contemporary echo and interpretation to<br />
Muhammad Ali’s words, 47 years after he uttered them.<br />
A poem consisting of two words, two lines, two syllables,<br />
both of them equally stressed, like two punches. Reduced<br />
to the essential, these simple words serve as no<br />
less than a reflection on life itself. There is a ME, for<br />
the individual, and there is a WE, for the collective. Neither<br />
is it possible for the ME to exist without the collective,<br />
nor can the WE exist without its constituting<br />
individuals. Our life is based on this very interaction and<br />
ambiguity: on being part of something bigger, and being<br />
separated from this entity at the same time. We thought<br />
that this great little poem would be a good motto for the<br />
International Class.<br />
90
ICLA 2.0<br />
THE INTERNATIONAL CLASS AT THE FILMAKA-<br />
DEMIE IS A UNIQUE INTERDISCIPLINARY PRO-<br />
GRAM WHICH HAS BEEN DESIGNED TO HOST<br />
GUEST STUDENTS FROM ALL OF FABW’S PART-<br />
NER INSTITUTIONS FOR THE DURATION OF ONE<br />
SEMESTER. THROUGH THE UNIQUE MIX OF EACH<br />
YEAR’S GROUP, IT HAS BECOME AN INCUBA-<br />
TOR FOR FILM PROJECTS THAT ARE CROSSING<br />
BOUNDARIES, AND FOR PERSONAL CONNEC-<br />
TIONS WHICH ARE REACHING FAR BEYOND THE<br />
DURATION OF THE SEMESTER ON CAMPUS. ICLA<br />
2.0 IS ENTIRELY TAUGHT IN ENGLISH.<br />
On Monday, April 4th, <strong>23</strong> international guest students<br />
picked up their studies at the <strong>Filmakademie</strong>. They were<br />
the first ones to attend the new edition of the International<br />
Class – ICLA 2.0 – which ran until mid-August.<br />
The course had undergone a thorough redesign since its<br />
last edition under Covid-19 conditions in the Winter of<br />
2020/2021. This last ICLA had consisted of 16 participants.<br />
The class of 20<strong>22</strong> shifted to the Spring term and<br />
it grew in size, to <strong>23</strong> students from thirteen countries,<br />
eleven of them non-European. Most of the participants<br />
receive a <strong>Baden</strong>-Wuerttemberg STIPENDIUM, as well as<br />
grants from the Federal Foreign Office, or funding from<br />
various Goethe Institutes, and others.<br />
Two of the ICLA students had fled from the war in Ukraine,<br />
and one had to leave Russia in the face of the reigning<br />
repressions there. Once more, the financial support<br />
of the <strong>Baden</strong>-Wuerttemberg STIPENDIUM secured that<br />
these three displaced students could be included in the<br />
program on short notice.<br />
The interdisciplinary curriculum of ICLA 2.0, which has<br />
been curated by Valentina Boye, herself an alumna of<br />
documentary directing at the <strong>Filmakademie</strong>, gives top<br />
priority to networking and to content development. Encounters<br />
with the academy’s regular students, and joint<br />
project work are running through the curriculum like<br />
a thread.<br />
Participants have come up with ideas for films early on<br />
in the semester and kept honing their projects throughout<br />
the term. They have made alliances among the IC-<br />
LA 2.0 and beyond, among the school’s regular students.<br />
We hope that this development will help them to jointly<br />
keep developing their ideas further. The International<br />
Office at the <strong>Filmakademie</strong> is prepared to assist in<br />
the process and to support co-productions between film<br />
schools, widening the scope of stories to be told to a global<br />
level, and widening the international dimension of<br />
student exchange towards more global career perspectives<br />
for all involved.<br />
Guido Lukoschek, Head of International Office<br />
At the Certificate Ceremony 20<strong>22</strong><br />
91
INTERNATIONAL NETWORKS<br />
Die International Class erobert den Schwarzwald<br />
92
Couchsurfing beim Black Forest Workshop<br />
93
INTERNATIONAL NETWORKS<br />
PARTNER INSTITUTIONS – 20<strong>22</strong>/20<strong>23</strong><br />
• AFDA – THE SOUTH AFRICAN SCHOOL OF<br />
MOTION PICTURE, LIVE RECORDING AND<br />
LIVE PERFORMANCE, Johannesburg, South<br />
Africa<br />
• MAISHA FILM LAB, Kampala, Uganda<br />
• MAHARASHTRA INSTITUTE OF TECHNOLO-<br />
GY, Pune, India<br />
• AFRINOLLY CREATIVE HUB, Lagos, Nigeria<br />
• AL-QUDS UNIVERSITY, Ramallah, Israel/Palestine<br />
• BEJING FILM ACADEMY, Bejing, China<br />
• COLOMBO FILM & TELEVISION ACADEMY,<br />
Colombo, Sri Lanka<br />
• ÉCOLE NATIONALE SUPÉRIEURE LOUIS<br />
LUMIÈRE, Paris, France<br />
• FTII - FILM & TELEVISION INSTITUTE OF<br />
INDIA, Pune, India<br />
• FREE SZFE, Budapest, Hungary<br />
• MOHOLY-NAGY UNIVERSITY OF ART AND<br />
DESIGN, Budapest, Hungary<br />
• MOPA COMPUTER GRAPHICS ANIMATION<br />
SCHOOL, Arles, France<br />
• NATIONAL FILM SCHOOL OF DENMARK,<br />
Copenhagen, Denmark<br />
• NFTS - NATIONAL FILM & TELEVISION<br />
SCHOOL, Beaconsfield, UK<br />
• NDU – NOTRE DAME UNIVERSITY, Beirut,<br />
Lebanon<br />
• THE ANIMATION WORKSHOP, VIA UNI-<br />
VERSITY COLLEGE, Viborg, Denmark<br />
• GOBELINS L’ÉCOLE DE L’IMAGE, Paris,<br />
France<br />
• INCINE, Quito, Equador<br />
• KIBBUZIM COLLEGE, Tel Aviv, Israel<br />
• KOREA NATIONAL UNIVERSITY OF ARTS,<br />
SCHOOL OF FILM, TV & MULTIMEDIA,<br />
Seoul, Republic of Korea<br />
• LA FÉMIS, Paris, France<br />
• TOKYO UNIVERSITY OF THE ARTS -<br />
THE GRADUATE SCHOOL OF FILM AND<br />
NEW MEDIA, Tokyo, Japan<br />
• UCLA EXTENSION, Los Angeles, USA<br />
• FUNDACIÓN UNIVERSIDAD DEL CINE,<br />
Buenos Aires, Argentina<br />
• UNIVERSIDAD DE VALPARAISO, Valparaiso,<br />
Chile<br />
• LINDENWOOD UNIVERSITY, St. Charles,<br />
Missouri, USA<br />
94
ALUMNUS OF FABW’S<br />
INTERNATIONAL CLASS COORDINATES<br />
FILM SCHOOL IN NORTHERN SRI LANKA<br />
BATHURSHAN GANESHALINGAM SPENT HIS<br />
CHILDHOOD WATCHING TAMIL FILMS FROM<br />
SOUTH INDIA. GIVEN THAT BESIDES GOING TO<br />
SCHOOL AND SOME PRIVATE LESSONS IN THE<br />
AFTERNOONS, THERE WAS NOTHING MUCH TO<br />
DO, WATCHING FILMS BECAME A WELCOME<br />
DISTRACTION FROM THE THREATENING SET-<br />
TING OF CIVIL WAR THE COUNTRY FOUND<br />
ITSELF IN AT THE TIME. YEARS LATER, HIS<br />
EARLY PASSION FOR FILMS WAS REFLECTED IN<br />
BATHURSHAN’S DECISION TO SKIP HIS IT STUD-<br />
IES AT THE OPEN UNIVERSITY OF SRI LANKA<br />
FOR A CAREER IN FILM, RISKING HIS PROS-<br />
PECTS OF A SOLID INCOME. HIS PARENTS WERE<br />
NOT AMUSED.<br />
It was the country’s film festivals, such as the Colombo<br />
International Film Festival, or the Short Film Screenings<br />
at the Goethe Institute, that widened Bathurshan’s perspective<br />
to international films and finally led to his successful<br />
application at the Colombo Film and Television<br />
Academy (CFTA) to study film sound and editing. At the<br />
school, Singhal is the teaching language, which Bathurshan<br />
had to learn quickly in order to follow the lectures<br />
and seminars.<br />
FILMAKADEMIE AS A SOURCE OF INSPIRATION<br />
“When I received the nomination from CFTA to go to<br />
<strong>Filmakademie</strong> as a guest student, I could hardly believe<br />
it. I was so full of joy and in anticipation of the stay<br />
there. My time in Ludwigsburg has been incredibly inspiring,<br />
as I was not only able to learn from outstanding<br />
lecturers, but I also got the chance to prove myself<br />
as a sound recordist, which opened many new paths for<br />
me. By supporting me with a grant, the German Federal<br />
Ministry of Foreign Affairs has enabled me to embark<br />
on this wonderful exchange. I am very grateful for that,”<br />
Bathurshan says.<br />
FIRST TAMIL FILM LIBRARY IN SRI LANKA<br />
The foundation of the Balu Mahendra Film Library and<br />
Learning Resource Center (named after the successful<br />
Sri Lankan film director) in Kilinochchi in the North of<br />
the country, also set the ground stone for a small, new<br />
film school. The library and the seminar room serve as<br />
a creative hub for youngsters who are trained in theoretical<br />
lectures and seminars, and are working on practical<br />
exercises with film equipment. There are some<br />
800 books in the library by now, as well as more than<br />
12.000 films in Tamil and in English. “In the first year,<br />
we already received more than 100 applications for the<br />
20 seats we can offer,” Bathurshan continues. “The call<br />
for the third intake has just started. Besides our regular<br />
curriculum, we are also offering short-term workshops.<br />
Some of them, like camera or sound, are much<br />
sought-after. We are also happy to report an ever-growing<br />
community of supporters, numerous international<br />
professionals among them, who deliver their training<br />
online, via Zoom, during the pandemic.”<br />
FABW ALUMNI SERVE AS MENTORS<br />
Two of FABW’s alumni were among those who supported<br />
the project as online mentors: Kumaran Herold, who<br />
studied cinematography at the <strong>Filmakademie</strong>, is now<br />
working as a DoP. His Tamil language skills came in<br />
handy when he delivered the fundamentals of camera<br />
work within his three-day cinematography workshop.<br />
Although he was only present online, he instructed the<br />
participants to engage in his active, hands-on program.<br />
Julia Schlingmann completed her studies at FABW’s camera<br />
department in 2013, and has been working as a freelance<br />
DoP since then. In her seminar „Light in Documentary<br />
Film,“ she taught students how to work effectively<br />
and creatively in situations where there is only available<br />
light. Her seminar is especially helpful to those who<br />
95
INTERNATIONAL NETWORKS<br />
Hands-On Training at the Center<br />
The Balu Mahendra Film Library<br />
96
have to work with a limited set of lighting equipment,<br />
turning what seems to be a weakness into a strength.<br />
SUPPORT BY THE GERMAN FILM COMMUNITY<br />
When Bathurshan traveled back to Sri Lanka after successfully<br />
completing the International Class in the spring<br />
of 2021, he brought with him a trunk full of film equipment<br />
such as cameras, tripods, and monitors which other<br />
filmmakers from the region he is good friends with<br />
had collected for him. It is these tools which serve as<br />
the basic equipment of the film school in northern Sri<br />
Lanka.<br />
„We would love to win more international experts and<br />
professionals to pass on their knowledge to us. Further,<br />
we would need additional equipment, such as lighting<br />
equipment and grip, to be able to offer more practical<br />
workshops. Future perspectives for young people are<br />
rather blurry in the crisis Sri Lanka is currently finding<br />
itself in. Without electricity or gas, almost nothing<br />
is working properly. While at the moment everything is<br />
more about survival, I do hope that after overcoming the<br />
crisis, we will be able to develop this small school into<br />
an important film hub for our Tamil-speaking region,”<br />
says Bathurshan.<br />
Sujatha Dovgal, Project Manager International Office<br />
97
ALUMNI IM FOKUS<br />
„Be easy<br />
to work with“<br />
98
Im Gespräch mit Katrin Schweiger,<br />
Absolventin Filmmusik & Sounddesign<br />
BEVOR KATRIN SCHWEIGER 2013 IHR<br />
DIPLOM IM STUDIENGANG „FILMMUSIK<br />
& SOUNDDESIGN“ AN DER FILMAKADEMIE<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG ERHIELT, STUDIERTE<br />
SIE MUSIK UND ENGLISCH AUF LEHRAMT<br />
AN DER UNIVERSITÄT REGENSBURG. SIE<br />
ERHIELT PRIVATUNTERRICHT IN KOMPOSI-<br />
TION BEI RAINER BARTESCH UND GRAHAM<br />
BUCKLAND UND NAHM 2016 AN DER<br />
HOLLYWOOD MASTERCLASS „ARRANGING<br />
FOR BIGBAND AND STRINGS IN POPMUSIC“<br />
BEI CHRIS WALDEN TEIL.<br />
Liebe Katrin, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst und<br />
für unser <strong>Campus</strong> <strong>Magazin</strong> einige Fragen beantwortest.<br />
Das Salzburger Landestheater hat ja mit der Position einer<br />
Hauskomponistin eine im deutschsprachigen Raum<br />
unübliche Position geschaffen. Was ist denn deine Aufgabe<br />
und wie sieht dein Arbeitsalltag aus?<br />
Ja, die Stelle ist wunderbar breit angelegt, was ich sehr<br />
liebe, da sie aus zwei Bereichen besteht. Zum einen darf<br />
ich neue Stücke für das Landestheater komponieren: Aktuell<br />
arbeite ich an dem Musical „Das fliegende Klassenzimmer“<br />
von Erich Kästner und an der Schauspiel-Musik<br />
zu „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende. Beide<br />
Stücke werden im Januar bzw. Februar 20<strong>23</strong> Premiere<br />
haben. Ich durfte auch bereits vier Songs schreiben für<br />
das Kinderstück „Pumuckl“, das im November 20<strong>22</strong> auf<br />
die Bühne kommt. Darüber hinaus gilt es, Stücke zu arrangieren,<br />
zu orchestrieren und teilweise auch musikalisch<br />
zu produzieren, wobei mir meine Musikproduktionsfähigkeiten,<br />
die ich an der FABW erworben habe, sehr<br />
nützlich sind. Auch die Fähigkeit, Musik im dramaturgischen<br />
Kontext zu sehen und mich mit Regisseur*innen<br />
über den Einsatz von Musik in den Theaterstücken zu unterhalten,<br />
ist etwas, was ich quasi täglich brauche, denn<br />
Theater ist ja nichts anderes als ein Film auf der Bühne.<br />
Inzwischen arbeitet Katrin als Orchestratorin und Arrangeurin<br />
für verschiedene Orchester und Komponist*innen<br />
- u.a. für die Bayerischen Filmfoniker, für<br />
Konstantin Wecker und für den deutschen Filmmusikpreisträger<br />
Nikki Reiser – und sie ist Gastdozentin im<br />
Bereich „Grundlagen der Filmmusik - Musik in Worte<br />
fassen“ an der FABW. Darüber hinaus dirigiert sie verschiedene<br />
Ensembles bei Konzerten und Studioaufnahmen<br />
und tritt mit ihrem neuen deutsch-bayerischen<br />
Popmusik-Programm als Sängerin und Pianistin auf.<br />
Seit Januar 20<strong>22</strong> ist sie Hauskomponistin und musikalische<br />
Leiterin für Schauspiel und Musical am Salzburger<br />
Landestheater.<br />
Der zweite Teil meiner Arbeit ist die musikalische Leitungsstelle<br />
im Bereich Schauspiel und Musical, sprich:<br />
das Dirigieren. Ich durfte bereits das Musical „Peter Pan“<br />
dirigieren, was mir sehr viel Spaß gemacht hat, denn<br />
hier durfte ich mit großartigen Musiker*innen arbeiten,<br />
was einem oft fehlt, wenn man nur im einsamen Kämmerlein<br />
vor sich hin komponiert.<br />
Mein Arbeitsalltag ist also jeden Tag anders. Es kann<br />
sein, dass ich mit Darsteller*innen probe, auf der Bühne<br />
oder im Proberaum, dass ich in meinem Studio komponiere,<br />
produziere, arrangiere oder orchestriere, dass ich<br />
Gespräche mit Regisseur*innen, Dramaturg*innen und<br />
Choreograf*innen habe, und abends vielleicht eine Aufführung.<br />
Es kam auch schon vor, dass ich kurzfristig als<br />
Pianistin oder Sängerin auf und hinter der Bühne einspringen<br />
musste.<br />
99
ALUMNI IM FOKUS<br />
Wie bist du zu dieser Stelle gekommen?<br />
Das verdanke ich einem geglückten Elevator-Pitch auf<br />
der Musical-Konferenz letztes Jahr in Wunsiedel, wo<br />
ich den Intendanten des Salzburger Landestheaters, Carl<br />
Philip von Maldeghem, in einer kurzen „Raucher“-Pause<br />
kennengelernt habe. Ich habe ihm meine Karte gegeben<br />
und dann hat er mich zwei Tage später per E-Mail<br />
kontaktiert und mich eigeladen, doch einmal vorbeizuschauen,<br />
wenn ich in Salzburg bin. Also Ticket nach<br />
Salzburg gebucht und ein Treffen mit dem Intendanten<br />
vereinbart, bei dem wir uns eine Stunde sehr nett unterhalten<br />
haben. Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, er<br />
wollte mich vielleicht als externe Komponistin für ein<br />
Projekt haben. Doch nach und nach kam heraus, dass<br />
er eine neue Stelle plant und sich mich dafür vorstellen<br />
könnte. Daraufhin habe ich einen Tag lang Probe gearbeitet,<br />
was ein Bewerbungsgespräch mit dem Studienleiter<br />
und musikalischen Leiter Wolfgang Götz beinhaltete,<br />
ein Vordirigieren, das Leiten einer Probe mit einem Gesangssolisten<br />
sowie dem Jugendchor. Ich habe die Stelle<br />
noch am selbem Tag bekommen.<br />
gehört auch ein Quäntchen Glück dazu, dass einem etwas<br />
Gutes einfällt. Wenn das mal nicht der Fall ist, dann<br />
gehe ich gerne raus in die Natur, am liebsten mit meinem<br />
Hund. Beim Spazierengehen habe ich oft die besten<br />
Einfälle.<br />
Dein musikalisches Oeuvre ist breit gefächert: Deine<br />
Werke reichen von Filmmusik, über Theatermusik und<br />
Konzertmusik, bis hin zu Rock, Pop und Jazz. Oft verschmelzen<br />
in deinen Kompositionen verschiedene musikalische<br />
Genres. Woher kommen diese Vielfalt und<br />
Wandlungsfähigkeit?<br />
Ich stamme aus einer sehr musikalischen Familie, die<br />
mich früh mit verschiedenen Musikrichtungen konfrontiert<br />
hat, ohne dabei eine Richtung zu bevorzugen oder<br />
als besser darzustellen. Mein Papa liebt Rock und Metal-Musik,<br />
spielt Geige und ist Tenor-Solist bei uns im<br />
Kirchenchor, in dem ich auch viele Jahre gesungen habe.<br />
Meine Mama spielt Klavier, Akkordeon und Steirische<br />
Harmonika und sie liebt französische Chansons. Meine<br />
Schwester spielt Saxofon, Klavier und Posaune und<br />
hat mir den Jazz nähergebracht. Das erste Musical, das<br />
ich sehen durfte, war „Cats“ und die CD lief in meinem<br />
Kinderzimmer zusammen mit „BravoHits“ und französischem<br />
HipHop rauf und runter. Warum sich also auf eine<br />
Farbe festlegen, wenn doch alle Farben wunderschön<br />
sind und sich auch noch kombinieren lassen!<br />
In einem Interview hast du mal gesagt, dass die Kompositionsarbeit<br />
eine einsame Arbeit ist. Hat sich das mit<br />
deinen Aufgaben in Salzburg geändert?<br />
Live-Auftritt mit Oliver Thedieck<br />
Haha,...ja, das habe ich oben bereits geschrieben. Durch<br />
die Vielfältigkeit der Stelle hat sich das zum Glück ein<br />
bisschen geändert.<br />
Wie findest du Motive und Themen für deine Musikstücke<br />
und woran arbeitest du im Moment?<br />
Diese Woche schreibe ich an Musical-Songs für das<br />
„Fliegende Klassenzimmer“. Hierfür gibt es Songtexte<br />
vom wunderbaren Marco Dott, die mir als Inspiration<br />
für die Melodien dienen. Und man bespricht gemeinsam,<br />
welche Emotionen erzeugt werden sollen, in welche<br />
musikalische Stilrichtung es gehen soll, schickt sich<br />
eventuell sogar Songs hin und her, in welche Richtung<br />
es gehen könnte. Und dann hilft mir mein musiktheoretisches<br />
Wissen, um mit Hilfe von verschiedenen Akkorden<br />
die erhofften Emotionen zu erzeugen. Natürlich<br />
100<br />
Du scheinst ein extrovertierter Mensch zu sein, der gern<br />
mit anderen zusammen ist und gemeinsam an Projekten<br />
arbeitet. An der FABW hast du ja zum Beispiel den<br />
<strong>Filmakademie</strong>-Chor gegründet und geleitet. Kam dir hier<br />
das an der FABW übliche Arbeiten im Team entgegen?<br />
Ja, absolut. Wer nicht gut im Team arbeiten kann, sollte<br />
besser Solokünstler*in werden! Der beste Rat, den ich je<br />
bekommen habe, war: 1. Be easy to work with. 2. Be easy<br />
to work with. 3. Be easy to work with.<br />
Bei all deinen vielfältigen Interessen – du bist ja beispielsweise<br />
auch ausgebildete Sängerin: Warum hast du
dich gerade für ein Filmmusik-Studium an der FABW<br />
entschieden? Engt das den kreativen Output nicht ein?<br />
Nein, ganz im Gegenteil! Das Filmmusik-Studium an<br />
der <strong>Filmakademie</strong> war genau das Richtige für mich, da<br />
man hier in sämtlichen musikalischen Richtungen ausgebildet<br />
wird, von klassischen Orchesterklängen, über<br />
elek tronische Musik, bis hin zu Jazz/Rock/Pop und allem,<br />
was dazwischen liegt. Ich wollte nicht NUR Jazz<br />
oder Klassik oder Pop studieren. Und man hat an der<br />
FABW viel Raum für Experimente, so dass ich auch viel<br />
mit meiner Stimme als Klangquelle experimentiert habe<br />
und dies in viele meiner Kompositionen auch heute<br />
noch einbaue.<br />
Hast du ein musikalisches Vorbild, z.B. eine Filmmusikkomponistin<br />
oder einen Filmmusikkomponisten?<br />
Ja, viele! Aus jeder Musikrichtung mindestens eine Person.<br />
Aber wenn wir über Filmmusik sprechen, dann stehen<br />
bei mir Howard Shore und Rachel Portman ganz<br />
oben auf der Liste.<br />
Für deine symphonische Musik zum experimentellen<br />
FABW-Diplomfilm XIAN-NU wurdest du für die „Beste<br />
Musik in einem Kurzfilm“ beim Peer-Raben-Music-<br />
Award 2013 nominiert. Was bedeuten dir Preise oder<br />
Nominierungen? Meinst du, sie sind wichtig für ein berufliches<br />
Fortkommen?<br />
Preise und Nominierungen fühlen sich toll an. Sie bestärken<br />
einen darin, dass das, was man tut, Qualität hat<br />
und gefällt. Das hat meiner Künstler-Seele sehr gutgetan.<br />
Es gab in meiner bisherigen Laufbahn immer wieder<br />
Momente, wo ich an mir selbst gezweifelt habe, ob<br />
ich gut genug bin für diesen Beruf, vor allem, wenn es finanziell<br />
mal gerade nicht so gut lief. Dennoch sind Preise<br />
nicht alles, aber sie lesen sich gut in einer Vita. Also<br />
denke ich, dass sie durchaus helfen können für das berufliche<br />
Fortkommen.<br />
Wie hast du es geschafft, dich in der Branche zu etablieren?<br />
Hat dir dein Studium an der FABW dabei geholfen?<br />
Als meine Branche sehe ich die Musical-Branche. Nachdem<br />
ich immer mehr von der Filmmusik-Branche abgekommen<br />
bin, da ich hier leider nie richtig einen Fuß<br />
in die Tür gebracht habe, hatte ich beschlossen, mir eine<br />
Teilzeitstelle als Lehrkraft zu suchen und nur noch die<br />
Musik zu schreiben, die ich wirklich schreiben will. Was<br />
dabei herauskam, war ein großes Symphonic-Rock-Fantasy-Musical,<br />
„Die Königin der Schatten“. Ich habe dann<br />
Kontakt zu Musical-Sänger*innen gesucht, die mir die<br />
Demos eingesungen haben, bin zu Musical-Konferenzen<br />
gefahren, habe mich mit Musical-Fachmagazinen auf<br />
den neuesten Stand gebracht, was in der Szene so abgeht,<br />
habe meine Verlegerin vom LITAG Verlag kennengelernt,<br />
habe kleinere Musical-Filmprojekte angestoßen<br />
und so hat sich das Vitamin B dann nach und nach aufgebaut.<br />
Arbeitest du momentan an einer Filmmusik-Komposition<br />
und wenn ja, für welchen Film?<br />
Nein. Derzeit arbeite ich nur an Musicals und Schauspiel.<br />
Doch mit „Die unendliche Geschichte“ liegt mir<br />
eine Filmmusik in den Ohren, die wir alle kennen und<br />
lieben, und die es nicht zu kopieren gilt! Und obwohl es<br />
eine Schauspiel-Produktion ist, fühlt sich die Arbeitsweise<br />
sehr ähnlich an wie das Schreiben einer Filmmusik.<br />
Hast du bereits mit Alumni oder Dozierenden der FABW<br />
zusammengearbeitet?<br />
Ich durfte mit dem Alumnus Ben Rudolf und seiner Firma<br />
„Nau Hau“ zusammenarbeiten und wir haben ein<br />
VR-Projekt gemacht, bei dem wir mit Edgar Allan Poe<br />
und seinem Gedicht „Der Rabe“ durch seine gruselige<br />
Villa laufen. Wir haben damit den Preis „BW goes mobile“<br />
gewonnen. Kann man im Occulus Shop ansehen unter<br />
„The Raven by E. A. Poe“.<br />
Bitte vervollständige folgenden Satz: Die <strong>Filmakademie</strong><br />
war für mich ein Ort, …<br />
…an dem ich mich, umringt von kreativen Gleichgesinnten,<br />
austoben und an dem ich künstlerisch wachsen durfte.<br />
Das Interview führte Fenja Schnizer<br />
101
STECKBRIEF<br />
FILMMUSIK<br />
1<br />
PROJEKTBETREUUNG<br />
Andreas Fuchs<br />
2<br />
LEITENDE DOZIERENDE<br />
Prof. Matthias Raue<br />
3<br />
WIE VIELE STUDIERENDE<br />
PRO STUDIENJAHR?<br />
Vier<br />
4<br />
WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />
MITBRINGEN?<br />
Mindestens Bachelor oder Vor -<br />
diplom in einem musikalischen<br />
Studiengang<br />
5<br />
WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />
DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />
STUDIUM?<br />
Der praktische Aspekt der<br />
Ausbildung bietet Möglichkeiten,<br />
die ihr nur hier findet: Orchesteraufnahmen<br />
mit dem Filmorchester<br />
Babelsberg, ein Orchesterworkshop,<br />
Aufnahmen mit Small- und<br />
Bigband und ein Tonstudio, in<br />
dem ihr Musik aufnehmen könnt,<br />
soviel ihr wollt. Außerdem ist der<br />
<strong>Campus</strong> perfekt für Networking, da<br />
eure Kommiliton*innen nach dem<br />
Studium gute Jobs in der Filmwirtschaft<br />
haben.<br />
6<br />
WAS LERNEN<br />
DIE STUDIERENDEN HIER?<br />
Ganz viel Learning by Doing – Ihr<br />
macht von Anfang an Musik für<br />
Filme. Die Theorie ist dabei immer<br />
auch projektbezogen: Filmkomposition,<br />
-dramaturgie, Harmonielehre,<br />
TV-Scoring, Filmmusik-Orchestration,<br />
Dirigat, Musikrecht,<br />
Pop-Producing, künstlerische<br />
Filmmusik-Praxis und vieles mehr.<br />
7<br />
MYTH BUSTING:<br />
WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />
Instrumental-Unterricht gibt es<br />
bei uns nicht. Den hattet ihr in der<br />
Regel auch in eurem vorangegangenen<br />
Studium<br />
8<br />
ONE COOL FACT ABOUT...<br />
Im Orchester-Workshop dürft ihr<br />
selbst dirigieren.<br />
9<br />
MOTTO<br />
Ausgezeichnete Filmmusik entsteht<br />
durch gute Kommunikation und<br />
Entwicklung einer persönlichen<br />
Filmmusik-Sprache.<br />
102
FILMTON/SOUNDDESIGN<br />
1<br />
STUDIENKOORDINATION<br />
Florian Dittrich<br />
2<br />
PROJEKTBETREUUNG<br />
Tobias Scherer<br />
3<br />
LEITENDE DOZIERENDE<br />
Ed Cantù<br />
4<br />
WIE VIELE STUDIERENDE<br />
PRO STUDIENJAHR?<br />
Sieben<br />
5<br />
WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />
MITBRINGEN?<br />
Passion für guten Sound,<br />
technisches Verständnis, flüssigen<br />
Umgang mit DAWs, Kenntnis der<br />
verschiedenen Gewerke beim Film<br />
6<br />
WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />
DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />
STUDIUM?<br />
Arbeitsumgebung, wie man sie<br />
auch in der freien Wirtschaft<br />
findet; die Möglichkeit, sich an<br />
allen verschiedenen Genres zu<br />
versuchen, wie: Animations-,<br />
Dokumentar-, Spielfilm, Serienformate<br />
etc.<br />
7<br />
WAS LERNEN<br />
DIE STUDIERENDEN HIER?<br />
- Den Entstehungsprozess der<br />
verschiedenen Tonebenen<br />
beim Film und darüber<br />
hinaus (Game Audio)<br />
-Das Arbeiten in einem<br />
großen Filmteam<br />
- Die wirtschaftlichen Faktoren<br />
des Filmton-Business<br />
- Sehr viel Praxis!<br />
8<br />
MYTH BUSTING:<br />
WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />
Schlafen, sich langweilen<br />
9<br />
ONE COOL FACT ABOUT...<br />
Der Ton macht MINDESTENS 50%<br />
des Films aus!<br />
10<br />
MOTTO<br />
Hauptsache FETT! ;)<br />
103
ALUMNI IM FOKUS<br />
„Wir brauchen neue Geschichten aus anderen<br />
Perspektiven und mit neuen kreativen Erzählformen.<br />
Dafür ist der Nachwuchs der richtige Partner.“<br />
ALL-IN<br />
104
10 Fragen an Christoph Pellander<br />
CHRISTOPH PELLANDER SCHLOSS 2007<br />
SEIN DREHBUCH-STUDIUM AN DER<br />
FILMAKADEMIE BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
AB. SEIT JULI 2019 IST ER LEITER REDAK-<br />
TION UND PROGRAMM-MANAGEMENT DER<br />
ARD DEGETO. IN DIESER FUNKTION IST ER<br />
FÜR AUFTRAGS-, KOPRODUKTIONEN UND<br />
DEN LIZENZEINKAUF DER ARD DEGETO IM<br />
BEREICH FERNSEHEN UND KINO REDAKTI-<br />
ONELL VERANTWORTLICH. ZUDEM LEITET<br />
ER DIE PROGRAMMPLANUNGEN SOWIE DIE<br />
PRESSESTELLE DER DEGETO.<br />
konnte ich die letzte Phase des Studiums und den Job<br />
sehr gut verbinden. In den zwei Jahren als junger Produzent<br />
im Team von Greenskyfilms habe ich viel geschrieben<br />
und entwickelt. Damals hatten es junge Filmemacher*innen<br />
aber deutlich schwerer in der Akquise, da<br />
weniger produziert wurde als heute und es auch weniger<br />
Auftraggeber gab. Als der Anruf vom WDR kam, aber<br />
nicht aufgrund eines Stoffangebots, sondern aufgrund<br />
einer freien Stelle, wechselte ich wieder auf die Seite des<br />
Senders. Nun arbeite ich schon seit mehr als 15 Jahren<br />
für die ARD. Die Jahre in den Landesrundfunkanstalten<br />
- vor allem beim NDR - waren immer enorm abwechslungsreich<br />
und die Aufgaben bei der ARD Degeto machen<br />
einfach großen Spaß.<br />
Sicher gehen viele Skripte anderer Autor*innen durch<br />
Deine Hände. Juckt es Dich manchmal in den Fingern,<br />
mal wieder selbst ein Drehbuch zu schreiben? Oder<br />
hast Du sogar noch den einen oder anderen Stoff in der<br />
Schublade?<br />
Davor arbeitete Christoph Pellander als Redakteur beim<br />
NDR im Programmbereich Fiktion und Unterhaltung, in<br />
den Abteilungen Film, Familie und Serie sowie Talk und<br />
journalistische Unterhaltung. Zu seinen weiteren beruflichen<br />
Stationen zählen Tätigkeiten als Redakteur für<br />
die Fiktion beim WDR und BR sowie als Produzent/Producer<br />
bei der Greenskyfilms GmbH und der Bavaria Film<br />
GmbH.<br />
Lieber Christoph, Du hast die <strong>Filmakademie</strong> mit einem<br />
Diplom in Drehbuch verlassen, hast aber danach bald<br />
den Weg in Richtung Produktion und Redaktion eingeschlagen.<br />
Wie kam es zu dieser Ausrichtung?<br />
Schon während des Studiums bekam ich die Anfrage<br />
vom Bayerischen Rundfunk, in der Spielfilm-Redaktion<br />
von Bettina Reitz in München zu arbeiten. Da auch meine<br />
Diplom-Betreuerin Franziska Buch in München lebte,<br />
Tatsächlich erreichen uns in der Degeto über 1.000<br />
Stoff-Angebote im Jahr. Diese werden von uns in der<br />
Redaktion alle gelesen und geprüft. Lesestoff gibt es also<br />
ausreichend, aufgrund der Menge können wir aber<br />
nur einen Bruchteil der Ideen umsetzen. Und ja, es juckt<br />
mich immer wieder. Ich habe vor einigen Jahren begonnen,<br />
nebenbei journalistisch im Pferdesport – also in<br />
einem völlig anderen Metier - tätig zu sein. Ein kleiner<br />
Ausgleich. Natürlich bleibt aber auch stets die Option,<br />
Geschichten und Stoffe, die einen bewegen, anzustoßen<br />
und so inhaltliche Impulse zu setzen. Ein aktuelles<br />
Beispiel: Die Roman-Reihe „Lost in Fuseta“ von Holger<br />
Karsten Schmidt, der ja auch „Ludwigsburger“ ist. Nach<br />
der Lektüre war mir klar, dass Kommissar Leander Lost<br />
auch auf die Bildschirme gehört. Die Verfilmung ist bereits<br />
diesen Sommer im Ersten und in der ARD Mediathek<br />
zu sehen.<br />
Was reizt Dich besonders an Deiner Tätigkeit bei der<br />
ARD Degeto?<br />
Die ARD Degeto ist eine der wichtigsten Auftraggeberinnen<br />
für fiktionale Produktionen in Deutschland.<br />
Wir machen Kinofilme, Fernsehfilme, Reihen und Serien<br />
für das Erste, die ARD Mediathek und die gesamte<br />
ARD. So entstehen 82% aller Filme und Mehrteiler<br />
105
ALUMNI IM FOKUS<br />
ALL-IN<br />
„Wir wollen und müssen vor allem über non-lineare<br />
Formate neue Zuschauergruppen erreichen.“<br />
im Ersten von oder mit Beteiligung der Degeto. Insofern<br />
ist die Position des Redaktionsleiters natürlich so etwas<br />
wie ein Traumjob: Wo sonst kann man fiktionale Formate<br />
im Zusammenspiel mit Kreativen, Produzent*innen<br />
und Redakteur*innen in dieser Form mitgestalten? Die<br />
ARD Mediathek bietet nochmal ganz neue Möglichkeiten<br />
für innovative Formate in unterschiedlichster Länge<br />
und Machart – von der kürzlich erworbenen Short Comedy<br />
wie z.B. ALL IN bis zur langlaufenden international<br />
gefeierten Highend-Serie BABYLON BERLIN. Am<br />
Ende sind es also die Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten<br />
und die Zusammenarbeit mit den besten Kreativen<br />
vor und hinter der Kamera, die meinen Job so faszinierend<br />
und interessant machen.<br />
106
Die <strong>Filmakademie</strong>-Produktion ALL IN ist Teil einer aktuellen<br />
Serienoffensive der Degeto in der ARD Mediathek,<br />
die sich insbesondere an ein junges Publikum<br />
wendet. Was qualifiziert ALL IN aus Deiner Sicht für<br />
diese Reihe? Was macht die Serie aus?<br />
Wir wollen und müssen vor allem über non-lineare Formate<br />
neue Zuschauergruppen erreichen. Vor diesem<br />
Hintergrund brauchen wir auch neue Geschichten aus<br />
anderen Perspektiven und mit neuen kreativen Erzählformen.<br />
Dafür ist der Nachwuchs der richtige Partner<br />
– wie sich am Beispiel von ALL IN bestens gezeigt hat.<br />
„Schnell, laut, unbequem, provokant, aber vor allem immer<br />
lustig und echt“, so hatten Daniel Popat und Marco<br />
Hülser ihr Projekt vorgestellt. Und dieses Versprechen<br />
hält die Serie auch. Ein witziges Mumblecore, dessen<br />
schräge Figuren einem durch ihre Unbekümmertheit<br />
und Spontaneität schnell ans Herz wachsen. Hohes Tempo<br />
und schwarzer Humor garantieren ungewöhnliche<br />
Unterhaltung in der ARD Mediathek.<br />
Die Mediathek spielt derzeit eine wichtige Rolle im Bemühen<br />
der ARD, ein jüngeres Publikum anzusprechen.<br />
Wie siehst Du das öffentlich-rechtliche Fernsehen derzeit<br />
aufgestellt, vor allem mit Blick auf die Konkurrenz<br />
durch Streaming-Dienste. Welche Entwicklungen prognostizierst<br />
Du für die Zukunft?<br />
Wir haben 2020 offiziell den Auftrag bekommen, auch<br />
Programm für die Mediathek zu entwickeln und somit<br />
jüngere Zielgruppen, die sich vom linearen Fernsehen<br />
und der Prime Time verabschiedet haben, wieder auf<br />
die Angebote der ARD aufmerksam zu machen. Ob diese<br />
Offensive, die inzwischen ja für alle Sender im ARD-Verbund<br />
gilt, rechtzeitig genug war, wird sich in den nächsten<br />
Jahren herausstellen. Nie war der Wettbewerb so groß.<br />
Inhaltlich sind wir auf einem guten Weg. Die Bandbreite<br />
und die Formatvielfalt, die die ARD Mediathek anbietet,<br />
ist letztendlich unschlagbar. Dies gilt es den jungen Zuschauer*innen<br />
zu verdeutlichen. Wir müssen diese Zielgruppen<br />
für uns gewinnen, indem wir sie nicht nur für<br />
eine Serie, sondern dauerhaft für die Mediathek begeistern<br />
können. Mit frischem Content, mit Genres, die sie<br />
bei uns bislang nicht vermutet hätten und die sie sonst<br />
nur von Streamern kennen. Deswegen produzieren wir<br />
Serien wie ALL YOU NEED, HOW TO DAD oder aktuell<br />
ASBEST und kaufen Lizenzen von Serien wie STATE<br />
OF THE UNION und BEFOREIGNERS bzw. setzen verstärkt<br />
auf internationale Koproduktionen. Eine davon ist<br />
WISTING – eine achteilige norwegische Krimiserie, von<br />
der wir bereits die zweite Staffel koproduziert haben.<br />
Hast Du den Eindruck, dass durch gezielte Fake News<br />
oder widersprüchliche Meldungen zum Ukraine-Krieg<br />
viele Menschen aktuell ein hohes Bedürfnis an geprüften,<br />
verlässlichen Informationen haben und die Öffentlich-Rechtlichen<br />
somit wieder an Akzeptanz und Bedeutung<br />
gewinnen?<br />
Die öffentlich-rechtlichen Medien sind unerlässlicher<br />
Teil unserer Demokratie. Ich finde den kritischen Diskurs<br />
über den Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks<br />
wichtig und richtig – er ist eine Chance, den Beitrag<br />
und die Bedeutung der Öffentlich-Rechtlichen<br />
deutlich zu machen. Krisensituationen wie Corona und<br />
der Krieg in der Ukraine zeigen, dass die Menschen der<br />
Kompetenz und Seriosität der öffentlich-rechtlichen<br />
Medien vertrauen. Mehr denn je. Auch im fiktionalen<br />
Bereich habe ich den Eindruck, dass das Pendel klar in<br />
unsere Richtung schlägt: Die Menschen schätzen es, dass<br />
sie sowohl im linearen Programm der Öffentlich-Rechtlichen<br />
als auch in den Mediatheken gut gemachte Unterhaltung<br />
und Filme präsentiert bekommen, ohne dass<br />
107
ALUMNI IM FOKUS<br />
sie sich ihr Programm aus einem unübersichtlichen Angebot<br />
der unterschiedlichsten und in der Summe äußerst<br />
kostspieligen Streaming-Anbieter zusammensuchen<br />
müssen. Nie habe ich so oft wie im letzten halben<br />
Jahr gehört: Diese Serie war großartig. Habe ich bei der<br />
ARD gar nicht vermutet. Das wurmt kurz, ist aber das<br />
richtige Signal.<br />
Themen wie Green Shooting werden immer wichtiger,<br />
auch an der <strong>Filmakademie</strong>. Prüft ihr bei der ARD Degeto<br />
Stoffe mittlerweile auch im Hinblick auf ihre nachhaltige<br />
Umsetzbarkeit?<br />
Als Mitglied des branchenweiten Arbeitskreises „Green<br />
Shooting“ beauftragen wir als Degeto bereits heute immer<br />
mehr Produktionen nach dessen Vorgaben für ökologische<br />
Mindeststandards. Aktuell werden bereits 60%<br />
unserer Erstsendeminuten ökologisch nachhaltig produziert.<br />
Unser Ziel ist es hier, mit den Produktionsfirmen<br />
diese Zahl weiter zu erhöhen und unsere Filme und Serien<br />
auch weiter in Richtung Nachhaltigkeit zu optimieren.<br />
Eine Auswahl von möglichen Stoffen erfolgt aktuell<br />
aber nicht auf Basis einer ökologischen Nachhaltigkeit.<br />
Als öffentlich-rechtliches Fernsehen bemühen wir uns<br />
aber, Nachhaltigkeitsthemen auch in unseren Produktionen<br />
abzubilden und so auch dem Bildungsauftrag als Teil<br />
der pluralistischen Gesellschaft zu dienen.<br />
Hast Du noch Kontakt zu ehemaligen Kommiliton*innen<br />
aus Ludwigsburg? Und sprecht ihr gelegentlich noch<br />
über die gemeinsame Zeit an der <strong>Filmakademie</strong>, wenn<br />
ihr euch trefft?<br />
Wie würdest Du die Erfahrung Deines Studiums an<br />
der <strong>Filmakademie</strong> rückblickend zusammenfassen? Und<br />
würdest Du Dich heute noch einmal für die FABW entscheiden?<br />
In meiner aktuellen Funktion habe ich Berührungen<br />
mit allen Filmhochschulen in Deutschland und wäre ich<br />
heute Student, so fiele es mir schwer, mich für einen<br />
Standort zu entscheiden, weil an allen Schulen großartig<br />
gearbeitet wird. Damals habe ich mich nur an der Aka<br />
beworben und hatte keinen Vergleich. Ich möchte die<br />
Zeit aber niemals missen, weil ich neben Netzwerk und<br />
Kontakten als Programm-Verantwortlicher auch heute<br />
noch von den Erfahrungen aus Ludwigsburg vor allem<br />
auch in den Gewerken Regie, Kamera und Schnitt profitiere.<br />
Ich hätte mir damals einen größeren Schwerpunkt<br />
auf „Serie“ gewünscht, die galt als verpönt. Das hat sich<br />
erfreulicherweise stark verändert.<br />
Zum Abschluss: Welche Filme haben Dich nachhaltig geprägt<br />
und warum?<br />
Da gibt es eine Reihe von Filmen, die mich geprägt haben<br />
und auch Auslöser dafür waren, warum ich in diese<br />
Branche wollte. Zwei davon sind sicher Miloš Formans<br />
EINER FLOG ÜBERS KUCKUCKSNEST, der mich<br />
heute noch so anfasst wie kaum ein Film, sowie DAS<br />
SCHWEIGEN DER LÄMMER von Jonathan Demme,<br />
bei dem Autor Ted Tally in meinen Augen das perfekte<br />
Drehbuch gelungen ist. Beide Filme haben sicher mit dazu<br />
beigetragen, dass ich selbst Geschichten und Charaktere<br />
entwickeln und auf die Leinwand bringen möchte.<br />
Natürlich, die Zeit an der "Aka" schweißt ja zusammen<br />
und es sind genügend Geschichten in den vier Jahren<br />
passiert, die auch heute noch für Lacher sorgen. Ich freue<br />
mich immer, mit ehemaligen Kommiliton*innen (und<br />
Mitbewohnern) zusammenarbeiten zu können und das<br />
in verschiedensten Gewerken: Produktion, Drehbuch,<br />
Regie, Kamera oder auch Schnitt. Über das gemeinsame<br />
Studium ist man sich einfach vertraut. Ganz aktuell<br />
arbeite ich z.B. eng mit Christian Schwochow in unserem<br />
Nachwuchsprojekt für die ARD Mediathek, dem<br />
Killerstories Series Award, wo er Teil der Jury ist und<br />
auch als Pate an der Seite der Gewinner*innen für die<br />
Degeto tätig ist. Genauso schön ist es, auch mit ehemals<br />
Dozierenden zusammenzuarbeiten und Projekte zu gestalten.<br />
Auch hier ist es immer ein freudiges Wiedersehen.<br />
Das Interview führte Andreas Friedrich<br />
108
KOMMISSAR WISTING<br />
„Diese Serie war großartig.<br />
Habe ich bei der ARD gar nicht vermutet.“<br />
109
SPOTLIGHT<br />
In 2021, TALA´VISION won the Student Oscar<br />
(Gold Medal) for the best foreign film. It was<br />
the seventh win for a movie produced at the<br />
<strong>Filmakademie</strong> in Ludwigsburg, which makes<br />
FABW the most successful film school in<br />
this competition alongside NFTS in England.<br />
Subsequently, TALA´VISION went on to<br />
campaign for a regular Academy Award (Best<br />
Live-Action Short) and made it to the shortlist.<br />
Writer-director Murad Abu Eisheh looks back<br />
on a remarkable journey.<br />
110
The Oscars Journey<br />
of the film TALA’VISION<br />
111
SPOTLIGHT<br />
AFTER ALMOST A FULL YEAR OF GET-<br />
TING CONSTANT REJECTIONS FROM<br />
FILM FESTIVALS TO SCREEN TALA’VISION,<br />
WE GOT OUR PREMIER OPPORTUNITY AT<br />
MAX OPHÜLS FILM FESTIVAL (MOP). MIXED<br />
FEELINGS OVERCAME US, IT WAS HARD TO<br />
STOMACH HAVING TO SCREEN OUR FILM IN<br />
AN ONLINE FILM FESTIVAL EDITION (DUE TO<br />
THE PANDEMIC), ESPECIALLY AFTER THREE<br />
LONG YEARS OF MAKING IT. BUT ON THE<br />
OTHER HAND, WE WERE EXTREMELY HAPPY<br />
TO FINALLY HAVE THE OPPORTUNITY TO<br />
SEND OUR BABY OUT INTO THE WORLD.<br />
At MOP the film won the jury and the audience awards,<br />
which triggered its unexpected journey to many national<br />
and international film festivals. It felt surreal at the<br />
beginning, it was more than any of us had expected this<br />
film would achieve. Festival after festival, award after<br />
award, audiences and juries alike fell in love with the<br />
story of little Tala, a small child whose sole aspiration<br />
was to live a somewhat normal childhood in extreme<br />
circumstances. The film turned many heads in Germany,<br />
yet it was still lacking a push on the international stage.<br />
A while later, <strong>Filmakademie</strong> BW chose TALA’VISION<br />
as its official submission for the Student Oscars competition.<br />
But knowing that the school had already won a Student<br />
Oscar the year before, it felt that chances were slim<br />
for the same scenario to repeat itself.<br />
112
A few months later, we received an e-mail from the<br />
Academy of Motion Picture Arts and Sciences in LA, informing<br />
us that TALA’VISION was officially competing<br />
with 14 other outstanding films in the category Narrative<br />
International. It was a shock for all of us, many<br />
broke out in tears of disbelief. It was a true moment of<br />
joy that felt like we were on top of the world. Little did<br />
we know that this was only the beginning.<br />
No campaigning was required during the voting period<br />
of the Student Oscars. It took some long weeks until the<br />
Academy voted on the 7 films which would get nominated.<br />
To our joy, TALA’VISION was one of the finalists.<br />
At this point, the true exposure of our film on the international<br />
stage started to take shape. Due to the pandemic,<br />
the Student Oscar race was conducted entirely online,<br />
which created the feeling of it being merely fictional.<br />
After some weeks of waiting, I was requested to do one<br />
more interview. In the Zoom meeting, the president of<br />
the Student Academy Awards and Iranian director Asghar<br />
Farhadi surprised me. Farhadi expressed how much<br />
he fell in love with TALA’VISION and especially with<br />
its lead character, Tala, and that it was his pleasure to inform<br />
me that the film has won the Student Oscar medal<br />
in gold. After taking some time to digest the news, my<br />
first realization was that this win was the first for an Arab<br />
director in the fiction category in the history of the<br />
Academy Awards. I was asked by the organizers to keep<br />
the news a secret for two days, so that they could organize<br />
a Zoom meeting to record the announcement of the<br />
win to the team. It was a very rough task for me to keep<br />
the news to myself and especially to keep it from the<br />
team, but now they all have a wonderful recorded moment,<br />
as a memory for a lifetime.<br />
After winning the Student Oscar, TALA’VISION got officially<br />
eligible for the 94th Academy Awards. The entire<br />
team was aware that the chances of getting forward<br />
in this competition are quite low. It was a completely<br />
different turf for all of us. After an intense campaigning<br />
period, the Academy voted and the shortlist was announced.<br />
The team met in Ludwigsburg for the results<br />
announcement. To our surprise, the film managed to<br />
make it to the shortlist. A dream that every filmmaker<br />
hopes to reach at least once in a lifetime. From this point<br />
on, the intensity of the campaign only gets more extreme.<br />
I was conducting between 7–12 interviews a day<br />
for weeks, with many international media outlets. Unfortunately,<br />
the film did not make it to the nominations.<br />
Some disappointment was felt indeed, but mixed with<br />
feelings of pride and accomplishment.<br />
DoP Philip Henze and Murad on set.<br />
113
SPOTLIGHT<br />
DoP Philip Henze and Murad on set.<br />
114
It all started out with a few pages of text written during<br />
the first-year writing class at the <strong>Filmakademie</strong><br />
that then managed to get produced against all odds and<br />
to tour festivals and reach audiences across our planet.<br />
An accomplishment and a journey that showed us<br />
who we are and our potential as a team and filmmakers.<br />
by<br />
Murad Abu Eisheh<br />
Murad Abu Eisheh<br />
Born in Jordan in 1992, Murad earned his bachelor degree<br />
in Design and Visual Communications with a<br />
focus on filmmaking from the German Jordanian University<br />
in Jordan in 2014. During his studies, he spent<br />
an exchange year at the University of Applied Sciences<br />
Würzburg-Schweinfurt in Germany.<br />
Following his graduation, he immersed himself deeper<br />
in his filmmaking journey and directed several short<br />
films focusing on human-driven stories out of the Arab<br />
world. In 2016, Murad started studying directing at<br />
<strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> in Germany, where<br />
he wrote and directed four short films up to 20<strong>22</strong>.<br />
TALA´VISION<br />
DIRECTOR, WRITER: Murad Abu Eisheh<br />
DIRECTOR OF PHOTOGRAPHY: Philip Henze<br />
PRODUCERS: Esther Busch, Philipp M. Raube,<br />
Gabriel Waldvogel, Jude Kawaa<br />
ANIMATION: Lukas Löffler (VFX Supervisor),<br />
Josephine Roß (VFX Producer), Mario Bertsch<br />
(Compositing), Pascal Schober (Compositing)<br />
EDITOR: Quirin Grimm<br />
SOUND AND SOUND DESIGN: Johann Meis<br />
PRODUCTION DESIGN: Julian Knaack<br />
COSTUME DESIGN: Farah Karouta<br />
MUSIC: Nils Wrasse<br />
COMMISSIONING EDITORS: Joachim Lang,<br />
Katharina Kontny (SWR)<br />
CO-PRODUCERS: Alaa Alasaad, Khaled Haddad<br />
A production of <strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> and<br />
Tabi360 in Co-Production with Jordan Pioneers and<br />
Südwestrundfunk SWR, with the support of the Jordan<br />
Film Fund.<br />
115
STECKBRIEF<br />
MONTAGE/SCHNITT<br />
1<br />
STUDIENKOORDINATION<br />
Silke Regele<br />
2<br />
PROJEKTBETREUUNG<br />
Frank Uhlig<br />
3<br />
LEITENDE DOZIERENDE<br />
Gisela Castronari-Jaensch<br />
Carolin Biesenbach<br />
4<br />
WIE VIELE STUDIERENDE<br />
PRO STUDIENJAHR?<br />
6-8<br />
5<br />
WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />
MITBRINGEN?<br />
Offenheit für viele verschiedene<br />
Themen und Menschen, Experimentierfreude,<br />
Neugier und viel<br />
Sitzfleisch<br />
6<br />
WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />
DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />
STUDIUM?<br />
Nirgendwo sonst hat man die<br />
Chance, an so vielen unterschiedlichen<br />
Projekten mit technischem<br />
Equipment auf höchstem Niveau<br />
und mit so vielen unterschiedlichen<br />
Dozent*innen aus der<br />
Branche zu arbeiten.<br />
7<br />
WAS LERNEN<br />
DIE STUDIERENDEN HIER?<br />
Bearbeitung kompletter Workflows<br />
von der Projektvorbereitung bis<br />
zur finalen Abnahme. Montagetheorie<br />
und praktisches Schneiden.<br />
Umgang mit allen Departments<br />
und unterschiedlichsten Menschen.<br />
8<br />
MYTH BUSTING:<br />
WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />
Wie man sich langweilt.<br />
9<br />
ONE COOL FACT ABOUT...<br />
Jedes Studienjahr warten über<br />
100 studentische Projekte darauf,<br />
montiert zu werden.<br />
10<br />
MOTTO<br />
Ein narratives Spiel mit Raum und<br />
Zeit.<br />
116
Poster<br />
FinalFinal<br />
www.filmakademie.de/motiondesign<br />
MOTION DESIGN<br />
1<br />
STUDIENKOORDINATION<br />
Jürgen Klozenbücher<br />
2<br />
PROJEKTBETREUUNG<br />
Jürgen Klozenbücher<br />
3<br />
LEITENDE DOZIERENDE<br />
Prof. Dr. Heike Sperling<br />
Alexander Hanowski<br />
4<br />
WIE VIELE STUDIERENDE<br />
PRO STUDIENJAHR?<br />
Fünf<br />
5<br />
WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />
MITBRINGEN?<br />
Voraussetzung für die Bewerbung<br />
Cyber<br />
Cyber<br />
T<br />
ist ein abgeschlossenes Bachelorstudium<br />
im Bereich Gestaltung und<br />
Design<br />
Motion<br />
bzw.<br />
Design<br />
einem vergleichbaren<br />
19/20<br />
Studium.<br />
6<br />
WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />
DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />
STUDIUM?<br />
Die <strong>Filmakademie</strong> bietet als einzige<br />
Hochschule in Deutschland die<br />
Möglichkeit, in einem hochkarätig<br />
besetzten Netzwerk aus Lehrenden<br />
und Studierenden Motion Design<br />
zu studieren.<br />
Die technische Ausstattung sowie<br />
der Pool an Lehrenden sind auf<br />
höchstem internationalem Niveau.<br />
7<br />
WAS LERNEN<br />
DIE STUDIERENDEN HIER?<br />
Natürlich in erster Linie Motion<br />
Design und alles, was dazugehört -<br />
von der Konzeption und Recherche<br />
über die Kommunikation mit den<br />
Auftraggeber*innen einschließlich<br />
Präsentationstechniken bis hin<br />
zur professionellen Umsetzung in<br />
Teams aus Spezialist*innen. Transund<br />
Interdisziplinarität bilden den<br />
Kern des Motion-Design-Studiums<br />
an der <strong>Filmakademie</strong>.<br />
8<br />
MYTH BUSTING:<br />
WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />
Rocket Science<br />
9<br />
ONE COOL FACT ABOUT...<br />
Genau wie z.B. Filmmusik und<br />
Sounddesign kooperieren wir<br />
als Motion Designer*innen<br />
mit allen anderen Abteilungen<br />
der <strong>Filmakademie</strong>. So entsteht<br />
schon während des Studiums<br />
ein weitläufiges, profundes<br />
Netzwerk, das den Studierenden<br />
ihren Einstieg in das Berufsleben<br />
bzw. die Unternehmensgründung<br />
deutlich erleichtert. Ein weiteres<br />
Highlight: Wir besuchen einmal im<br />
Jahr nationale und internationale<br />
Medienagenturen auf unserer<br />
Exkursion in Metropolen wie<br />
London, Amsterdam, Berlin und<br />
Kopenhagen.<br />
10<br />
MOTTO<br />
Motion Design löst Probleme!<br />
1.<br />
2.<br />
3. Hardcore!<br />
CyberCyber<br />
– Immer weiter,<br />
immer hyper!<br />
117
DOZIERENDE IM PORTRÄT<br />
„Wir sind nicht dafür da,<br />
die Karre aus dem Dreck zu ziehen,<br />
wenn sie schon drinsteckt.“<br />
118
Ein Gespräch mit Ed Cantù –<br />
Leitender Dozent im Studiengang<br />
Filmton/Sounddesign<br />
DER GEBÜRTIGE TEXANER UND WAHL-<br />
BERLINER ED CANTÙ LIEBT DEN GUTEN<br />
TON – SOWOHL ALS TONMEISTER ALS AUCH<br />
ALS DOZENT IM BEREICH FILMTON/SOUND-<br />
DESIGN AN DER FILMAKADEMIE BADEN-<br />
WÜRTTEMBERG. SEIT 1999 BRINGT ER DORT<br />
STUDIERENDEN NAHE, WIE WICHTIG DIE<br />
GERÄUSCHKULISSE IST, DIE EINEN FILM UM-<br />
GIBT. EINEN WESENTLICHEN EINFLUSS AUF<br />
SEINE LEHRE HABEN EDS MUSIKALISCHE<br />
BEGEGNUNGEN IN DEN FRÜHEN 1980ER<br />
JAHREN GENOMMEN...<br />
Seit 2017 leitest du auch die Abteilung?<br />
Mehr oder weniger. Das ist dem tragischen Ableben<br />
Gibbs Platens geschuldet. Der unsichtbare Leiter ist<br />
aber Florian Dittrich (Studienkoordinator der Abteilung,<br />
Anm. d. Red.), weil der 365 Tage im Jahr vor Ort<br />
ist. Er ist eine Perle von Mitarbeiter, Kollege oder Leiter,<br />
wenn man so will. Weil er alles koordiniert und sich<br />
auch um die hochkarätigen Gastdozenten in unserem<br />
Bereich kümmert – vom Foley Artist (Geräuschemacher,<br />
Anm. d. Red.), Dialog Editor, Sounddesigner bis hin zum<br />
Mischtonmeister. Außerdem hält er unsere Aufnahmestudios<br />
und Digital Audio Workstations (DAW) stets auf<br />
dem neuesten technischen Stand.<br />
Und was hat dich gerade am Filmton so fasziniert, dass<br />
du Tonmeister geworden bist?<br />
Ed, erzähl doch mal kurz, welcher Weg dich an die<br />
<strong>Filmakademie</strong> geführt hat.<br />
Tatsächlich bin ich durch Empfehlung des Regisseurs<br />
Adolf Winkelmann, mit dem ich bis dahin schon zwei<br />
Fernseh-Mehrteiler und einen Kinofilm gedreht hatte,<br />
an die Aka gekommen. Er kannte den FABW-Gründer<br />
Albrecht Ade, der damals jemanden für den Ton gesucht<br />
hat. Ich wurde zuerst für zwei Tage eingeladen,<br />
nach Ludwigsburg zu kommen. Als ich wieder in Berlin<br />
war, rief mich Herr Ade an und sagte: „Das ist so gut<br />
angekommen bei den Studierenden. Wir hätten Sie gerne<br />
mehr hier“. Also hat er mich nochmal zu einem Gespräch<br />
eingeladen, bei dem er mich fragte, was ich von<br />
einer Festanstellung halte. Ich wollte noch eine Nacht<br />
darüber schlafen.<br />
Als ich am nächsten Tag wieder in seinem Büro saß, habe<br />
ich ihm gesagt: „Schauen Sie, ich glaube, es wird so<br />
sein: Heute lieben Sie mich und die Studierenden finden<br />
es toll, was ich zu vermitteln habe. Nächstes Jahr möglicherweise<br />
auch noch und ich traue mir sogar zu, übernächstes<br />
Jahr auch noch gut rüberzukommen. Aber irgendwann<br />
geht mir das Latein aus, weil ich immer noch<br />
das erzähle, was ich vorletztes und vorvorletztes Jahr erzählt<br />
habe. Was halten Sie von folgender Idee? Ich mache<br />
weiterhin meinen Beruf als Tonmeister am Set, den<br />
ich sehr liebe, und erzähle den Studierenden immer<br />
den allerneuesten Stand der Dinge, gebe somit aktuelles<br />
Wissen weiter.“ Und das war beiderseits, glaube ich, die<br />
richtige Entscheidung. Seitdem bin ich hier.<br />
Ich habe eigentlich Filmregie studiert, ein paar Jahre<br />
lang Dokumentarfilme gedreht und mich bei zwei von<br />
drei Projekten, die mir sehr am Herzen lagen, unglaublich<br />
über den schlechten Ton geärgert. Ich hatte gewisse<br />
Vorkenntnisse durch eine, sagen wir mal, musikalische<br />
Laufbahn in den frühen 80er Jahren in Berlin. Damals<br />
habe ich in einem Loft in Kreuzberg gewohnt, mit zwei<br />
anderen Jungs. Irgendwann klopfte es an der Tür und<br />
ein gewisser Nick Cave stand davor. Völlig abgebrannt,<br />
wirklich am Ende. Damals war er in der Band Birthday<br />
Party, heute heißt sie ja Nick Cave and the Bad Seeds. Er<br />
stand jedenfalls vor der Tür und sagte: „Ich komme auf<br />
Empfehlung eines Freundes, kann ich eine Woche bei<br />
euch pennen?“ Nick Cave blieb nicht eine Woche, sondern<br />
ein Jahr.<br />
In der Zeit habe ich mein erstes Drehbuch für einen szenischen<br />
Film geschrieben, der nie realisiert wurde. Und<br />
ich war auch schon ein bisschen angefressen von der<br />
Filmemacherei im dokumentarischen Bereich. Finanziell<br />
gesehen war es immer ein haarscharfes Vorbeischlittern<br />
an der Selbstausbeutung. Nick Cave hat mich irgendwann<br />
gefragt, ob ich nicht Bock hätte, mit ihm auf<br />
Deutschlandtournee zu gehen. Damals hatte ich schon<br />
Erfahrung als Tontechniker bei der Band Die Haut. Also<br />
bin ich mit Nick Cave auf Tournee gegangen, habe die<br />
Jungs im VW-Bus von A nach B gefahren, den Soundcheck<br />
am Nachmittag gemacht und am Abend das Konzert<br />
gemischt. Am nächsten Morgen war ich dafür zuständig,<br />
sie einigermaßen menschlich zu kriegen und<br />
Frühstück in sie hinein zu prügeln, um schnell wieder<br />
on the road zu sein. Es war Wahnsinn, sprichwörtlich<br />
Sex and Drugs and Rock ‚n‘ Roll.<br />
119
DOZIERENDE IM PORTRÄT<br />
Das alles und der Umstand, dass ich sieben Jahre lang<br />
für einen Tonmeister aus der ehemaligen DDR gearbeitet<br />
habe, hat mich peu à peu zum Ton geführt.<br />
Das ist eine Reise, würde ich sagen!<br />
(lacht) Es ist eine Reise, ja! Wir sprechen über Zeiten,<br />
da ist man in eine Bar in der Nürnberger Straße in Berlin<br />
gegangen, die hieß Dschungel. Und es war durchaus<br />
nicht einmal, sondern zehn Mal der Fall, dass zu meiner<br />
Rechten David Bowie und mir gegenüber Iggy Pop saßen<br />
und später dann Leute von Depeche Mode und so weiter.<br />
Wir waren eine große Community.<br />
alle, wie wichtig der Ton ist beim Film. Ein wesentlich<br />
mehr gehörter Mensch als ich, David Lynch, hat mal gesagt:<br />
“Sound is fifty, sixty, seventy percent of a film, sometimes<br />
more“. Und es ist wahr. Neben dem Visuellen<br />
spielen die Geräusche, das Drumherum, eine entscheidende<br />
Rolle. Viele Töne möchte ich größer machen,<br />
möchte ich bewusst machen für den Zuschauer. Und solange<br />
uns das gelingt, liefern wir, glaube ich, gute Arbeit<br />
ab und tragen zur Wirkung eines Films bei. Jeder Film ist<br />
so wichtig wie der nächste.<br />
Du hast ja gerade davon gesprochen, was die Studierenden<br />
von dir lernen können. Was kannst du im Umkehrschluss<br />
von den Studierenden lernen?<br />
Deine Faszination trägst du ja auch als Dozent an die<br />
Studierenden weiter.<br />
(lacht) Ich hoffe es sehr!<br />
Was ist das Wichtigste, das sie bei dir lernen?<br />
Motivation, Kommunikation, Teamarbeit. Was wir machen,<br />
ist keine rein technische Arbeit. Unser Job besteht<br />
aus 50 Prozent technischem Knowhow. Ich muss<br />
schon wissen, wie ein Rekorder funktioniert, oder wie<br />
man verkabelt und angelt. Aber die anderen 50 Prozent<br />
sind psychologisch. Da geht es um Kommunikation. In<br />
jeder Gruppe, ob 30, 60 oder 120 Leute, sind garantiert<br />
ein oder zwei dabei, die ich nicht ignorieren kann. Wir<br />
müssen lernen zusammenzuarbeiten, auch ohne Neurosen<br />
und andere Befindlichkeiten, auf Augenhöhe und<br />
mit Respekt für das Gegenüber.<br />
Und das andere große Anliegen ist, tatsächlich eine Art<br />
Passion zu entwickeln für jedes Projekt. Wir wissen<br />
120<br />
Super Frage. Alles, alles! Ich lerne Offenheit. Ich lerne<br />
Menschlichkeit. Ich lerne auch, mich selbst zu reflektieren,<br />
wie ich mal war, mit welchen Unsicherheiten<br />
ich zu kämpfen hatte, welche Zweifel und welche noch<br />
nicht festgefahrenen Ansichten ich hatte. Ich lerne ständig.<br />
Es ist manchmal wirklich so, dass ich das Gefühl habe,<br />
ich lerne mehr von den Studierenden als sie von mir.<br />
Ich finde das toll. Es ist emotional immer wieder wahnsinnig<br />
befriedigend und rührend sogar, mit welcher Offenheit<br />
und mit welchem Vertrauen Leute auf mich zukommen.<br />
Ich kann natürlich Erfahrung weitergeben, ich kann<br />
technisches Knowhow weitergeben und eine gewisse Sicherheit<br />
im Umgang mit anderen Menschen. Dafür erweitere<br />
ich meinen Horizont. Den allerneuesten Hype<br />
kriege ich durch die Studierenden mit, weil die natürlich<br />
viel breiter aufgestellt sind als ich. Das sind ganz kostbare<br />
kleine Geschenke, die man immer wieder bekommt.<br />
Bleiben wir noch kurz an der AKA. In deinen <strong>23</strong> Jahren<br />
Lehrtätigkeit hast du ja einiges miterlebt. Welches Ereignis<br />
hat sich in dein Gedächtnis eingebrannt?<br />
Eingebrannt hat sich für mich die Gründung der Ton-Abteilung.<br />
Dieser kostspielige Bau eines Filmmischstudios<br />
mit allem Drum und Dran, die spätere Aufrüstung zu<br />
Dolby Atmos, die Filmmusikmischung, die DAWs hier<br />
auf unserer Etage.<br />
Und die eine oder andere „Ehrliche Wurst“ (das jährliche<br />
Hoffest an der FABW, Anm. d. Red.) bleibt mir für<br />
ewig in Erinnerung. Einfach zusammen zu sein, ein Bier<br />
zu trinken, zu quatschen und auch mal über die Stränge<br />
zu schlagen, gehört ja auch dazu.
Playback, Pro Tools am Set, und und und. Also 1.000 Sachen,<br />
die man normalerweise am Set nicht auch noch<br />
mit verwalten muss. Ich konnte mein Team erweitern,<br />
es gab jede Menge laute Musik auf den Ohren und dabei<br />
aber auch noch einen Handlungsstrang und Dialoge,<br />
teilweise Laiendarsteller. Es war in jeder Beziehung herausfordernd,<br />
aber cool!<br />
Filmton-Seminar mit ukrainischen Foley Artists<br />
Wenn wir jetzt mal auf dein Leben außerhalb des Dozentendaseins<br />
schauen: Du hast schon bei einigen nationalen<br />
und internationalen Kino- und Fernsehproduktionen<br />
mitgewirkt. Was war in der Hinsicht dein bisher<br />
größter Erfolg?<br />
Erfolg misst man ja nach Preisen oder Auszeichnungen.<br />
Ich habe zweimal den Deutschen Fernsehpreis gewonnen.<br />
Für die Serie HOMELAND waren wir für den<br />
Cinema Audio Society (CAS) Award nominiert, haben<br />
ihn aber nicht bekommen. In Konkurrenz zu uns stand<br />
GAME OF THRONES. Aber für die zweite Staffel DAS<br />
BOOT habe ich eine Auszeichnung bekommen.<br />
Auch für meinen eigenen Dokumentarfilm IDENTY<br />
KID. Ich bin in den USA mit einem Stiefvater und einer<br />
großen Lüge aufgewachsen. Im zarten Alter von 35 habe<br />
ich dann einen Dokumentarfilm darüber gemacht, wie<br />
ich meinen leiblichen Vater suche. Ein Jahr vor meiner<br />
Ankunft bei ihm mit Kamera und Ton ist er aber leider<br />
gestorben. Ich habe ihn nicht kennengelernt, aber der<br />
Dreh war ein großes Ereignis.<br />
An welchem Projekt arbeitest du aktuell?<br />
Ich drehe gerade (als Tonmeister) die Science-Fiction-Serie<br />
TENDER HEARTS. Futuristisch, philosophisch, mit<br />
Happy End. Was will man mehr? Meine Energie, mein<br />
Herz, meine Aufmerksamkeit stecken da drin und ich<br />
hoffe, es bleibt noch eine Weile so (lacht).<br />
Hast du eine neue Herausforderung bei diesem Projekt<br />
entdeckt?<br />
Letztes Jahr stand ich vor einer Herausforderung, als ich<br />
die Hip-Hop-Serie ALMOST FLY gedreht habe. Musik<br />
war schon immer mein Metier und auch Hip-Hop ist<br />
mir nichts Unbekanntes. Technisch war es aber eine gewaltige<br />
Herausforderung, weil ich mich quasi von heute<br />
auf morgen auf voll digital eingestellt habe, um den<br />
Anforderungen des Drehs gerecht zu werden. Multiples<br />
Ich hätte jetzt noch eine letzte Frage und dann würde<br />
ich dir nochmal kurz die Bühne überlassen, um etwas<br />
zu ergänzen.<br />
Sag nicht die Bühne überlassen, sonst fange ich an zu<br />
singen.<br />
Man munkelt ja, dass du eine Leidenschaft hast fürs Verkleiden.<br />
Was steckt dahinter?<br />
Ich war mal Schneewittchen, Putzfrau, Zauberer, Trump,<br />
die Müllabfuhr. Aber ich bin kein Verkleidungsfetischist<br />
und habe auch keine Perückensammlung zuhause (lacht).<br />
Nur einmal im Jahr habe ich diese Leidenschaft beim ersten<br />
Pitch des Jahres, da sind ja mehr oder weniger alle<br />
versammelt. Meine kleinen Auftritte dienen einzig und<br />
allein als Vehikel, um allen nochmal ins Bewusstsein zu<br />
rufen, dass es uns Filmtonleute gibt. Alle wollen immer<br />
nur das Bild sehen. Aber wir sind nicht dafür da, die Karre<br />
aus dem Dreck zu ziehen, wenn sie schon drinsteckt.<br />
Wir wollen am kreativen Entstehungsprozess aktiv teilnehmen,<br />
direkt am Set, und nicht erst in der Postproduktion.<br />
Das ist mein Versuch, irgendwie haften zu bleiben.<br />
Ich warte schon auf meinen nächsten Auftritt…<br />
Das Gespräch führte Valentina Keller<br />
121
STECKBRIEF<br />
PRODUKTION<br />
1<br />
STUDIENKOORDINATION<br />
Tonyslav Tony Bozic<br />
2<br />
LEITENDE DOZIERENDE<br />
Prof. Gloria Burkert<br />
3<br />
DOZIERENDE<br />
Prof. Christian Rohde, Oliver<br />
Dressnandt, Felix Eisele, Tobias<br />
Pausinger, Julia Wagner<br />
4<br />
PROJEKTBETREUUNG<br />
Wolfgang Kerber, Philipp Maurice<br />
Raube, Thomas Siegle<br />
5<br />
WIE VIELE STUDIERENDE<br />
PRO STUDIENJAHR?<br />
Fünfzehn<br />
6<br />
WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />
MITBRINGEN?<br />
Kreativität, Biss,<br />
Interesse an der Welt.<br />
7<br />
WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />
DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />
STUDIUM?<br />
Der <strong>Campus</strong> ermöglicht größtmöglichen<br />
Fokus und das stärkste<br />
Netzwerk.<br />
8<br />
WAS LERNEN<br />
DIE STUDIERENDEN HIER?<br />
Wie werde ich ein(e) starke Produzent*in<br />
mit starker Persönlichkeit?<br />
9<br />
MYTH BUSTING:<br />
WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />
Rührei für 60 Personen zubereiten.<br />
10<br />
ONE COOL FACT ABOUT...<br />
Den Studiengang Produktion<br />
gibt es seit Gründung der<br />
<strong>Filmakademie</strong>.<br />
11<br />
MOTTO<br />
„Wer wenig denkt, der irrt viel.“<br />
Leonardo da Vinci<br />
1<strong>22</strong>
REGIE 2 / ANIMATION<br />
1<br />
STUDIENKOORDINATION<br />
Martin Schmidt & Verena Fels<br />
2<br />
PROJEKTBETREUUNG<br />
Martin Schmidt & Verena Fels<br />
3<br />
LEITENDE DOZIERENDE<br />
Martin Schmidt & Verena Fels<br />
4<br />
WIE VIELE STUDIERENDE<br />
PRO STUDIENJAHR?<br />
Maximal 8 pro Semester<br />
5<br />
WAS SOLLTEN DIE<br />
STUDIERENDEN MITBRINGEN?<br />
Die Studierenden der Regie 2<br />
Animation haben Lust, sich auszuprobieren,<br />
sind neugierig, ihren<br />
eigenen Blickwinkel zu erweitern,<br />
haben den Mut, Wagnisse einzugehen<br />
und erkunden persönliche<br />
Themen. Und nicht zu vergessen:<br />
Sie haben Spaß an der Animation.<br />
6<br />
WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />
DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />
STUDIUM?<br />
Im Zentrum der Regie 2 /<br />
Animation steht die Gestaltung<br />
eines eigenen Projektes. Innerhalb<br />
von 32 Wochen haben die<br />
Studierenden die Möglichkeit,<br />
kurze Animationsfilme, Games<br />
und Mixed-Media-Formate in<br />
künstlerischer Eigenverantwortung<br />
zu realisieren. Bei der Themenwahl<br />
haben die Studierenden alle<br />
Freiheiten ( je persönlicher, desto<br />
besser).<br />
7<br />
WAS LERNEN<br />
DIE STUDIERENDEN HIER?<br />
Erstellen von und Arbeiten mit<br />
dem Animatic. Die technischen<br />
Ressourcen sind in der Regie 2 /<br />
Animation sehr begrenzt. Man<br />
muss seine eigenen künstlerischen<br />
Umsetzungswege finden, was<br />
wiederum ein Gewinn ist.<br />
8<br />
MYTH BUSTING:<br />
WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />
Arbeiten in einer technikorientierten<br />
Produktionsumgebung.<br />
9<br />
ONE COOL FACT ABOUT...<br />
Viele filmische Versuche, die<br />
zunächst als gescheitert betrachtet<br />
wurden, haben am Ende große<br />
Erfolge gefeiert.<br />
10<br />
MOTTO<br />
Das filmische Experiment steht im<br />
Mittelpunkt.<br />
1<strong>23</strong>
FABW INSIDE: MEET THE STAFF<br />
„Ich habe kein Netflix,<br />
weil ich weiß, das würde<br />
nicht gut ausgehen”<br />
124
Ein Gespräch mit Marika Köpf<br />
IM APRIL 2020 STIESS MARIKA KÖPF ALS<br />
LEITERIN DES FINANZ- UND RECHNUNGS-<br />
WESENS ZUM TEAM DER FILMAKADEMIE<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG. ZUM JANUAR 20<strong>22</strong><br />
HAT SIE DIE VERWALTUNGSLEITUNG ÜBER-<br />
NOMMEN. EINEN WEITEN WEG MUSSTE SIE<br />
DABEI GEOGRAFISCH NICHT ZURÜCKLEGEN:<br />
VON 2007 BIS 2020 WAR SIE AN DER NUR<br />
EINEN STEINWURF ENTFERNTEN AKADEMIE<br />
FÜR DARSTELLENDE KUNST (ADK) TÄTIG,<br />
EBENFALLS ALS VERWALTUNGSLEITERIN.<br />
Liebe Marika, bring uns doch bitte mal kurz Deinen beruflichen<br />
Werdegang bis zur ADK näher.<br />
Tatsächlich habe ich hier in Ludwigsburg angefangen.<br />
Mitte der 80er Jahre habe ich eine Ausbildung im gehobenen<br />
Verwaltungsdienst an der Fachhochschule gemacht.<br />
Das Ludwigsburg von heute ist mit jenem von<br />
damals nicht zu vergleichen. In jener Zeit war Ludwigsburg<br />
noch ein Ort, wo man dachte: Nichts wie weg hier!<br />
Das Marstall Center war die Attraktion der Stadt. Straßencafés<br />
so wie heute gab es z.B. gar nicht. Hinzu kam,<br />
dass es sich eher um eine Pendler-Hochschule handelte.<br />
Man lebte also nicht in Ludwigsburg, oder nur für<br />
zwei Monate im Studierendenwohnheim und danach<br />
war man ja wieder in den Ausbildungseinrichtungen.<br />
Das war mein Einstieg ins Berufsleben.<br />
Bist Du also Ur-Ludwigsburgerin?<br />
Nein, ursprünglich komme ich aus dem Alb-Donau-<br />
Kreis, aus einem kleinen Ort zwischen Ulm und Blaubeuren.<br />
Aber ein Landeskind bin ich. Tatsächlich habe<br />
ich immer an den Rändern von <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> gelebt:<br />
bei Ulm, in Konstanz, eine Zeit in Mannheim. Nur<br />
den Schritt über die Landesgrenze hinaus habe ich nie<br />
gemacht. Mit Wohnen in Stuttgart und Arbeiten in Ludwigsburg<br />
bin ich nun in der Mitte des Landes angekommen.<br />
Und wie ging es nach der Fachhochschule weiter?<br />
Anschließend bin ich nach Konstanz gegangen, habe<br />
dort an der Universität Verwaltungswissenschaften studiert.<br />
Von dort ging es dann ins klassische Berufsleben.<br />
Meine erste Station war im Staatsministerium im<br />
Europareferat. Danach bin ich zur MFG Medien- und<br />
Filmgesellschaft gewechselt und hatte dort zum ersten<br />
Mal einen beruflichen Bezug zum Film. Die MFG war die<br />
neu gegründete Filmförderungseinrichtung des Landes,<br />
mit den zwei Geschäftsbereichen Filmförderung und<br />
Medienentwicklung. Dort war ich vier Jahre lang tätig,<br />
damals noch im Friedrichsbau. Ich habe aufgehört, bevor<br />
der Umzug ins Bosch Areal anstand. Den Umzug habe<br />
ich also nicht mehr begleitet.<br />
Von der MFG bin ich dann an die Volkshochschule in<br />
Stuttgart gewechselt. Eine total bunte, umtriebige Einrichtung,<br />
die natürlich alle möglichen Bereiche abdeckt.<br />
Dort war ich sieben Jahre. Und dann gab es auf einmal<br />
die Möglichkeit, wieder ins schöne Ludwigsburg zu<br />
wechseln, durch die Gründung der ADK. Das war eine<br />
Gelegenheit, wie man sie nur einmal im Leben bekommt:<br />
Da wird eine Einrichtung nicht nur gegründet,<br />
sie wird neu gebaut. Ich hatte also die Chance, von<br />
Anfang an dabei zu sein, vom Baggerbiss für den Theaterturm<br />
bis zum Anlegen der Wiese und der Aufnahme<br />
des ersten Jahrgangs von Studierenden und, parallel dazu,<br />
die internen Strukturen zu schaffen. Das ist schon etwas<br />
sehr Besonderes. Deshalb habe ich auch nicht gezögert,<br />
diese Aufgabe zu übernehmen. Zumal ich den<br />
künstlerischen Bereich schon immer auch privat sehr<br />
mochte und ich es außerordentlich spannend fand, ihn<br />
von der Ausbildungsseite kennenzulernen.<br />
Bis zum Einzug in die eigentlichen Gebäude hatte ich<br />
mein erstes Büro ja sogar in der <strong>Filmakademie</strong> auf dieser<br />
Etage samt einer E-Mail-Adresse, die dieselbe war wie<br />
jetzt auch wieder.<br />
Dann kanntest Du verschiedene Menschen und einige<br />
Abläufe an der <strong>Filmakademie</strong> ja schon, zumal FABW und<br />
ADK in verschiedenen Bereichen miteinander kooperieren.<br />
Was hat Dich letztlich bewogen, den Schritt auf die<br />
andere Seite des Akademiehofs zu wagen?<br />
Bei der ADK war ich 13 Jahre. Das waren aufregende,<br />
spannende Jahre. Nach so einer langen Zeit stellt sich<br />
aber irgendwann die Frage: Mache ich das weiter oder<br />
suche ich nochmal eine neue Herausforderung? Und<br />
dann gab es die Möglichkeit, an die <strong>Filmakademie</strong> zu<br />
wechseln. Natürlich habe ich überlegt. Du gibst ja etwas<br />
Vertrautes auf und lässt dich auf was Neues ein. Aber es<br />
war einfach der richtige Zeitpunkt, nochmal den Schritt<br />
125
FABW INSIDE: MEET THE STAFF<br />
in etwas Neues zu wagen. Und die <strong>Filmakademie</strong> war<br />
mir ja auch nicht fremd. Es gab schon immer eine Zusammenarbeit.<br />
Aber sie im Inneren kennenzulernen und<br />
mitwirken zu können, sowie den Faden zum Film wieder<br />
aufgreifen zu können, das finde ich großartig.<br />
Gibt es Themen oder Herausforderungen an der FABW,<br />
mit denen Du vorher nicht unbedingt gerechnet hattest?<br />
Was nicht auf dem Plan stand, war mein Wechsel mitten<br />
im Lockdown. Ich habe am 1. April angefangen und eine<br />
geschlossene <strong>Filmakademie</strong> vorgefunden bzw. rundherum<br />
war ja alles geschlossen. Das war schon nicht so<br />
einfach. Was mir geholfen hat, war die Möglichkeit, ins<br />
Büro kommen zu können. Das hat uns von vielen anderen<br />
Einrichtungen unterschieden, die komplett die<br />
Schotten dicht gemacht hatten. Wenn ich mir vorstelle,<br />
ich wäre zuhause gesessen, an einem neuen Arbeitsplatz,<br />
den ich nicht mal irgendwie erfühlen kann. Ich glaube,<br />
das wäre ganz, ganz schlimm geworden. Als Folge der<br />
Corona-Krise erlebe ich erst jetzt langsam den Echt-Betrieb,<br />
nach über zwei Jahren. Es ist immer lustig, wenn<br />
Kollegen kommen und sagen: „Na ja, so wie wir das immer<br />
machen.“ Aber was ist wie immer? Das könnt ihr<br />
euch gar nicht vorstellen. Jeder denkt: Sie ist doch schon<br />
so lange da. Aber tatsächlich erlebe ich gewisse Abläufe<br />
jetzt zum ersten Mal.<br />
Einrichtung sowie ein hochmotiviertes Team – das alles<br />
finde ich an der <strong>Filmakademie</strong>.<br />
Wo siehst Du in Deinem Arbeitsbereich die größten Herausforderungen<br />
für die FABW in den kommenden Jahren?<br />
Die beiden letzten Jahre haben gezeigt, dass manche Herausforderungen<br />
plötzlich auf einen zukommen und<br />
fordern: Corona-Krise, gefolgt vom Ukraine-Krieg, und<br />
jetzt stecken wir mitten in der Energiekrise. Das wird<br />
vermutlich noch nicht alles gewesen sein. Diese Krisen<br />
und gesellschaftlichen Herausforderungen treffen natürlich<br />
auch uns hier an der FABW. Manche weniger stark<br />
ausgeprägt, aber letztlich sind das Dinge von außen, denen<br />
wir uns stellen müssen, teilweise in raschen, bis dato<br />
nicht gekannten Reaktionszeiten. Insofern ist sicher<br />
eine große Herausforderung, die vor uns liegt, mit den<br />
Unsicherheiten unserer Zeit umzugehen.<br />
Und von innen betrachtet wird der demografische Wandel<br />
eine große Herausforderung. Wenn ich mir unsere<br />
Personalstruktur ansehe, stehen wir vor einem Generationswechsel,<br />
den wir rechtzeitig und mit Augenmaß zusammen<br />
gestalten müssen. Da geht auch enormes Wissen,<br />
das natürlich in keiner Akte steht. Das haben die<br />
Menschen jahrelang gelebt. Das festzuhalten und weiterzutragen,<br />
wird uns hier alle fordern.<br />
Was macht für Dich den besonderen Reiz der Arbeit<br />
an der <strong>Filmakademie</strong> aus?<br />
Reizvoll sind für mich immer wieder die Menschen. Ich<br />
arbeite gern mit Menschen, ich arbeite auch gern im<br />
Ausbildungsbereich, wo man Menschen helfen kann, ihre<br />
Träume zu erfüllen. Das finde ich etwas ganz Besonderes<br />
und deshalb finde ich diese Einrichtung und diesen<br />
<strong>Campus</strong> einfach großartig. Bei meiner Entscheidung für<br />
den Weggang von der ADK war mir deshalb immer klar,<br />
dass der nächste Job etwas mit Ausbildung, mit Kunst<br />
zu tun haben muss. Ich könnte mir nicht mehr vorstellen,<br />
in einer klassischen Verwaltung oder in einem industriellen<br />
Betrieb zu arbeiten. Da geht einem doch das<br />
Herz auf, wenn du die Korken knallen hörst nach den<br />
Diplomprüfungen. Und dann siehst du die Erstsemester,<br />
die ihre Filme im Kino zeigen und siehst sie vier oder<br />
fünf Jahre später und welche Entwicklung sie genommen<br />
haben. Das finde ich einfach schön und besonders,<br />
die Studierenden in dieser Entwicklung unterstützen zu<br />
können. Dazu gehören für mich auch eine gute Organisation<br />
und Verwaltung als Basis einer erfolgreichen<br />
126<br />
Was die äußeren Einflüsse angeht, müssen wir erstmal<br />
kurzfristig schauen, was der Herbst bringt. Gleichzeitig<br />
müssen wir als Einrichtung aber auch immer langfristig<br />
planen. Energie wird teurer, unsere Ausbildung ist<br />
sehr energieintensiv. Was heißt das? Wie gehen wir damit<br />
um? Stichwort Nachhaltigkeit. Das Thema liegt ja<br />
auf dem Tisch. Genauso wie Chancengleichheit und Diversität.<br />
In all diesen Bereichen ist die <strong>Filmakademie</strong> ja<br />
schon aktiv und sogar oft einen Schritt voraus. Das wird<br />
unser Ziel bleiben müssen, diese Dinge weiter voranzubringen.<br />
Ich bin auch davon überzeugt, dass dadurch,<br />
dass wir in einem jungen, kreativen Umfeld tätig sind,<br />
die Themen auch von dort zu uns rüberkommen. Eine<br />
große Umfrage unter den Studierenden hat z.B. ergeben,<br />
dass das Thema Diversität sie umtreibt. Und dann ist das<br />
irgendwann auch ein Verwaltungsthema – zum Glück.<br />
Was ist denn deine Sicht der Dinge?<br />
Ich versuche mich gerade daran zu gewöhnen und damit<br />
umzugehen, dass wir viele Aspekte unseres persönlichen<br />
Lebens nicht mehr steuern können. All das,<br />
was in den letzten zwei Jahren passiert ist – Corona, der
Ukraine-Krieg und seine Auswirkungen, mit denen wir<br />
jetzt zu kämpfen haben. Und natürlich der Klimawandel…<br />
Ja, die Sicherheiten, die wir scheinbar vor drei Jahren<br />
noch hatten, sind bis ins Mark erschüttert.<br />
nicht. Ich brauche meine Trennung: Hier ist mein Arbeitsplatz,<br />
dann gehe ich nach Hause. Zum Sport gehe<br />
ich nach draußen und ins Kino gehe ich auch nach draußen.<br />
Es ist einfach ein anderes Erlebnis. Andere Räume<br />
bringen eine andere Wahrnehmung, das finde ich wichtig<br />
und spannend.<br />
Auch unsere bisherigen Gewohnheiten ändern sich<br />
zwangsläufig. Es ist schon eine sehr herausfordernde<br />
Zeit.<br />
Und das gilt sowohl privat wie auch beruflich. Diese<br />
Themen fordern einen ja auch privat heraus. Vorher<br />
haben uns auch viele Themen gefordert: Brandschutz,<br />
Arbeitssicherheit, Datenschutz, Compliance etc. Dafür<br />
musstest du neue Strukturen aufbauen und du musstest<br />
sie in deine Arbeit integrieren. Aber das hat uns ja nicht<br />
so tief menschlich betroffen. Das waren bürokratische<br />
Dinge. Das, was uns jetzt seit zweieinhalb Jahren betrifft,<br />
das ist zum einen betrieblich, aber genauso gut privat relevant.<br />
Das ist eine neue Situation, die es für uns alle anstrengender<br />
macht.<br />
Was war der letzte Film, den du im Kino gesehen hast?<br />
Das kann ich dir genau sagen. Es war TOP GUN –<br />
MAVERICK. Ich erinnere mich noch gut an die 80er<br />
Jahre, als der erste Film rauskam. Als dann die Werbung<br />
für den zweiten kam, war klar: Ich gucke mir diesen Maverick<br />
an – 38 Jahre später. Und ich fand ihn okay. Ich<br />
mochte auch den letzten SPIDER-MAN. Aber bei TOP<br />
GUN denke ich, das ist halt noch ein „klassischer“ Film.<br />
Bei SPIDER-MAN weißt du ja gar nicht mehr, welche<br />
Bilder real sind und welche nicht. Auf der FMX habe<br />
ich gehört, dass Tom Holland nicht ein einziges Mal diesen<br />
Spider-Man-Anzug anhatte. Und bei Tom Cruise war<br />
ich mir sicher, dass er seinen Pilotenanzug getragen hat<br />
(lacht).<br />
Kommen wir mal zu etwas Positivem: Was machst Du als<br />
Ausgleich in Deiner Freizeit? Hast Du Hobbies?<br />
Ich bewege mich gerne draußen, aktiv sein ist mein Ausgleich.<br />
Im ersten Corona-Jahr habe ich zu gärtnern angefangen.<br />
Mit mehreren Leuten teile ich mir einen Garten.<br />
Diese Arbeit erdet im wahrsten Sinne des Wortes und es<br />
ist eine riesengroße Freude, wenn der Wettlauf mit den<br />
Schnecken gewonnen wird. Ich treffe mich gerne mit<br />
Familie und Freunden, gehe gerne ins Theater und Kino<br />
oder lese ein Buch. Und ich genieße die langen Sommerabende.<br />
Wie nah ist Dir das Thema Film? Gehst Du oft ins Kino?<br />
Oder betreibst Du zuhause Serien-Binge-Watching?<br />
Ich bin ein Serien-Junkie. Deswegen habe ich auch kein<br />
Netflix, weil ich weiß, das würde nicht gut ausgehen. Da<br />
kenne ich mich zu gut. Ich kann auch nicht nur eine Serie<br />
gucken. Ich bin ja noch ein Kind des linearen Fernsehens.<br />
Da hattest du früher eine Folge von 45 Minuten<br />
und dann kam die nächste eine Woche später. Mit CDs<br />
oder DVDs fing es dann schon an, schwierig zu werden<br />
(lacht). Also ja, ich gucke gerne Serien, auch Filme. Eine<br />
große Leinwand im Kino ist schon ein Erlebnis. Und<br />
dieser Trend, alles ins Zuhause zu verlegen, Home Office,<br />
Home Entertainment, Home Sports – das bin ich<br />
Hast Du einen absoluten Lieblingsfilm?<br />
Ich glaube, jede Lebensphase hat so ihre Filme, die einen<br />
irgendwie ansprechen. Mein Start ins Kinoleben<br />
waren die STAR WARS-Filme in den Siebzigern und<br />
Achtzigern, die mich bis jetzt begleiten. Ich kann diese<br />
drei Filme einfach immer wieder gucken. Die neue<br />
Trilogie finde ich auch okay. Die Episoden 1-3 sind mir<br />
zu düster und verbissen, denen fehlt der Esprit. Mit<br />
der mittleren Trilogie fing jedenfalls alles an. Ich würde<br />
nicht unbedingt sagen, sie sind meine Lieblingsfilme,<br />
aber sie haben einen besonderen Stellenwert.<br />
Und dann kamen eben immer wieder Filme dazu, an<br />
die ich mich gerne erinnere. Diese ganzen Musikfilme<br />
wie FOOTLOOSE oder DIRTY DANCING, das war ja ein<br />
neues Genre. Dann Anfang der Neunziger GRÜNE TO-<br />
MATEN und THELMA UND LOUISE, die ich während<br />
meines Auslandsaufenthalts in den USA gesehen habe.<br />
Meine ersten Filme im Original. Weihnachten schaue ich<br />
jedes Jahr IST DAS LEBEN NICHT SCHÖN, auch wenn<br />
er zu schon fast unmenschlichen Zeiten spät nachts ausgestrahlt<br />
wird. Insofern ist das der Film, den ich bisher<br />
am häufigsten gesehen habe.<br />
Das Gespräch führte Andreas Friedrich<br />
127
Projekte aus Serien Producing:<br />
RUHRPOTT DADDYS...<br />
128
...und DIGITAL INVESTIGATIONS<br />
129
STECKBRIEF<br />
REGIE 2<br />
SZENISCHER FILM - DOKUMENTARFILM<br />
- WERBEFILM<br />
1<br />
STUDIENKOORDINATION<br />
SZEN+DOK<br />
Silke Harten-Preiss<br />
STUDIENKOORDINATION<br />
WER<br />
Olivia Marten<br />
2<br />
PROJEKTBETREUUNG<br />
SZEN+DOK<br />
Silke Harten-Preiss<br />
4<br />
WIE VIELE STUDIERENDE<br />
PRO STUDIENJAHR?<br />
15-18<br />
5<br />
WAS SOLLTEN DIE<br />
STUDIERENDEN MITBRINGEN?<br />
Gestaltungswillen.<br />
Neugierde.<br />
Die Bereitschaft, die eigene<br />
„Komfortzone“ zu verlassen und<br />
Dinge neu zu sehen.<br />
7<br />
WAS LERNEN<br />
DIE STUDIERENDEN HIER?<br />
Das kreative Werkzeug, um die<br />
eigene künstlerische Handschrift<br />
zu entwickeln.<br />
8<br />
MYTH BUSTING:<br />
WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />
Eingefahrene, vermeintlich sichere<br />
Erfolgsrezepte.<br />
PROJEKTBETREUUNG<br />
WER<br />
Olivia Marten<br />
3<br />
LEITENDE DOZIERENDE<br />
Szenischer Film:<br />
Prof. Christian Wagner u.a.<br />
Dokumentarfilm:<br />
Prof. Michael Möller,<br />
Andrea Roggon<br />
Werbefilm: Michael Rösel u.a.<br />
6<br />
WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />
DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />
STUDIUM?<br />
Weil die <strong>Filmakademie</strong><br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> wie kaum eine<br />
andere Filmhochschule Teamarbeit<br />
als enge und gleichberechtigte<br />
Zusammenarbeit aller Gewerke<br />
fördert und fordert. Dies ist eine<br />
wichtige Voraussetzung für den<br />
späteren Erfolg im Berufsleben.<br />
9<br />
ONE COOL FACT ABOUT...<br />
… Ludwigsburg: es ist nicht so<br />
langweilig wie sein Ruf.<br />
10<br />
MOTTO<br />
Augen auf und entdecken!<br />
130
SERIEN PRODUCING<br />
1<br />
STUDIENKOORDINATION<br />
Michael Rösel<br />
2<br />
PROJEKTBETREUUNG<br />
Michael Rösel<br />
3<br />
LEITENDE DOZIERENDE<br />
Prof. Joachim Kosack<br />
Manuel Meimberg<br />
4<br />
WIE VIELE STUDIERENDE<br />
PRO STUDIENJAHR?<br />
4 Produktions-Studierende<br />
+ X Drehbuch-Studierende<br />
6<br />
WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />
DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />
STUDIUM?<br />
Wir sind bundesweit nach wie<br />
vor die einzige Filmhochschule,<br />
die nicht nur Serien konzipiert,<br />
sondern auch produziert – zumindest<br />
Pilotfilme oder Testimonials<br />
davon.<br />
7<br />
WAS LERNEN<br />
DIE STUDIERENDEN HIER?<br />
Serien in einem Writers Room zu<br />
konzipieren und den verantwortungsvollen<br />
Umgang mit anderen<br />
Kreativen – im besten Sinne:<br />
Showrunning!<br />
8<br />
MYTH BUSTING:<br />
WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />
Kaffee kochen und Brötchen<br />
schmieren.<br />
9<br />
ONE COOL FACT ABOUT...<br />
Zwei unserer Absolvent*innen,<br />
Tobias Gerginov und Charlotte<br />
Groth, produzieren gerade die<br />
Verfilmung des Bestsellers „Der<br />
Schwarm“.<br />
10<br />
MOTTO<br />
Teamwork<br />
5<br />
WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />
MITBRINGEN?<br />
Drehbuch-Autor*innen: Lust auf<br />
Geschichten. Lust auf Serien. Ein<br />
Interesse am deutschen Serienmarkt,<br />
der durch Streaming-Portale<br />
gerade einen zweiten Frühling<br />
erlebt.<br />
Producer*innen: die Bereitschaft,<br />
gemeinsam mit Drehbuch-Autor*innen<br />
kreative Konzepte zu<br />
entwickeln.<br />
131
DREHBERICHT<br />
„Film heißt Kampf”<br />
von Lotta Pommerien<br />
132
Über einen Dreh auf der Kanalinsel Guernsey in Zeiten einer Pandemie<br />
DAS TITELGEBENDE ZITAT VON FILMAKA-<br />
DEMIE-DIREKTOR THOMAS SCHADT<br />
BESCHREIBT TREFFEND DIE FOLGENDEN<br />
EREIGNISSE: ALLES BEGINNT IM DEZEM-<br />
BER 2019, ALS ICH AN EINEM RUHIGEN<br />
ABEND EINEN FILM MIT LEICHTEREM INHALT<br />
SCHAUEN WILL. EIN BISSCHEN ROMANTIK,<br />
ABER NICHTS, ÜBER DAS ICH MIR DANACH<br />
DEN KOPF ZERBRECHEN MÜSSTE. NACH<br />
ETWAS SUCHEN AUF DEN EINSCHLÄGIGEN<br />
PLATTFORMEN ENTSCHEIDE ICH MICH FÜR<br />
'DEINE JULIET'. EINE ENTSCHEIDUNG, DIE<br />
MICH DIE NÄCHSTEN ZWEI JAHRE MEINE<br />
NERVEN UND GEDULD KOSTEN WIRD.<br />
In DEINE JULIET geht es um eine junge Autorin nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg, die von einem Buchclub auf<br />
Guernsey erfährt. Dieser Buchclub hatte den Mitgliedern<br />
schöne Stunden während der deutschen Besatzung<br />
beschert. Von da an bin ich wie gefesselt:<br />
1. Ich kenne weder die Insel Guernsey noch die anderen<br />
Kanalinseln wie Jersey, Sark und Alderney.<br />
2. Ich weiß nicht, dass diese Inseln zur englischen Krone<br />
gehören, obwohl sie kurz vor Frankreich liegen.<br />
3. Ich weiß nicht, dass die Inseln im Zweiten Weltkrieg<br />
von der Wehrmacht besetzt wurden, um von dort England<br />
anzugreifen. Und dabei zu „Hitlers Atlantikwall“<br />
ausgebaut wurden.<br />
Die nun folgende Recherche tiefer auszuführen, wäre<br />
wohl nicht sonderlich spannend. Kurz gesagt: Ich finde<br />
ein spannendes Thema, schreibe ein Exposé zu dem<br />
Film, bekomme die Förderung der LBBW (ohne die ich<br />
das Projekt längst hätte aufgeben müssen) und mache<br />
mich im März 2020 auf den Weg nach Guernsey zu einer<br />
Recherchereise. Bis dahin verläuft alles glatt. Bis dahin.<br />
Dann bricht Covid aus.<br />
15. März 2020: Ich stehe morgens um 6 Uhr an der Fähre<br />
in St. Malo und die Grenzbeamtin bittet uns, nicht zu<br />
fahren. Sie sei sich sicher, dass der Fährbetrieb bald eingestellt<br />
werde. Und so kommt es auch. Wir fahren zum<br />
Glück nicht, sondern machen uns wieder auf den Heimweg,<br />
1300 km zurück nach Deutschland. Wir verschieben<br />
den eigentlich für Mai 2020 geplanten Dreh. Monat<br />
um Monat, bis in den Juli 2021.<br />
Juli 2021: Die Welt ist bis dahin eine andere. Ich bin vollständig<br />
geimpft, Hannah (meine Kamerafrau) und Bjarne<br />
(„the Sound Guy“) jeweils einfach. Der elektronische<br />
Projektordner ist genehmigt, ein Hygienekonzept entwickelt<br />
und durchgesprochen. Ich stehe in regem Kontakt<br />
mit dem Gesundheitsministerium auf Guernsey. Das<br />
Problem: Deutschland hat eine Inzidenz unter 30, was<br />
für die Einreise bedeutet, dass man einen PCR-Test machen<br />
und sich dann selbst isolieren muss bis zum negativen<br />
Ergebnis (Kategorie 2 in Guernseys System). Frankreich<br />
aber, durch das wir zwangsläufig fahren müssen,<br />
um nach St. Malo zur Fähre zu kommen, hat eine Inzidenz<br />
über 30. Deshalb muss man sich eine Woche isolieren<br />
und zu Beginn und am Ende zwei PCR-Tests machen<br />
133
DREHBERICHT<br />
(Kategorie 3). Nach viel Warteschleifenmusik und einigen<br />
verlorenen Nerven bekomme ich eine E-Mail vom<br />
Gesundheitsamt, dass wir als Transit gelten könnten,<br />
wenn wir erst auf der Fähre unser Auto verlassen würden<br />
und somit nur bis zum Erhalt des ersten PCR-Tests<br />
in Quarantäne bleiben müssten. Ich buche also die Fähre<br />
für den 28. Juli und ein Quarantänehotel auf Guernsey<br />
(nicht alle Hotels bieten das an) für drei Tage.<br />
Montag, 19. Juli 2021: Wir leihen die Technik aus.<br />
Mittwoch, 21. Juli 2021: Ich zeige diese beim Zoll vor für<br />
mein Carnet (Zolldokument, Anm. d. Red.).<br />
Oben: Abfahrt in St. Malo<br />
Unten: Warten auf die Freiheit<br />
Donnerstag, <strong>22</strong>. Juli 2021: Ich bekomme eine neue<br />
E-Mail von Guernseys Gesundheitsamt. Die E-Mail, die<br />
wir bekommen hatten, dass wir als Transit durch Frankreich<br />
fahren dürfen, sei hinfällig. Die Inzidenz sei zu<br />
hoch dort, sie könnten das nicht verantworten, wir bekämen<br />
keine Ausnahmegenehmigung. Das zusätzliche<br />
Problem: Frankreichs Inzidenz ist mittlerweile über 100<br />
gestiegen, was neue Regeln für eine Einreise in ein anderes<br />
Land bedeutet: zwei Wochen Selbstisolation (Kategorie<br />
4). Am Telefon sagt man mir, dass diese neuen Regeln<br />
wahrscheinlich am kommenden Freitag in Kraft treten<br />
werden. Zwei Wochen Quarantäne würden das Aus für<br />
das Projekt bedeuten, an dem ich anderthalb Jahre gearbeitet<br />
habe.<br />
Freitag, <strong>23</strong>. Juli 2021: Ich erfahre: Frankreich ist doch<br />
noch nicht hochgestuft worden, erst am Montag werde<br />
Kategorie 4 gelten. Ich rufe Bjarne und Hannah an:<br />
„Sonntag oder gar nicht, das heißt Samstagabend los.“<br />
Also buche ich die Fähre für Sonntag, fülle Corona-Formulare<br />
aus und bezahle PCR-Tests für unsere Einreise.<br />
Das Problem ist nun noch das Hotel. Nicht alle Hotels<br />
bieten Selbstisolation an und wir brauchen eins für eine<br />
Woche. Außerdem ist auf Guernsey Ferienzeit und<br />
viele Engländer sind dort (für sie gelten erstaunlicherweise<br />
andere Einreisebestimmungen). Ich fange an, alle<br />
Hotels durchzutelefonieren. Beim ca. fünften Hotel habe<br />
ich Glück. Ja, sie hätten noch ein Zimmer für drei Personen<br />
zur Selbstisolation frei.<br />
Samstag, 24.Juli 2021: Mein Vater kommt früh mit dem<br />
Auto, wir laden die Technik ein, ich packe irgendwann<br />
zwischendrin noch meinen Koffer (in der Eile vergesse<br />
ich meine Socken). Um 18 Uhr treffe ich mich mit den<br />
134
anderen an der Aka. Wir sind uns unsicher, ob das Ganze<br />
wirklich eine gute Idee ist. Was, wenn sie uns nach 10<br />
Stunden Fahrt nicht reinlassen?<br />
Aber wir fahren. Es ist eine stille Fahrt, von 3 bis 5 Uhr<br />
schlafen wir auf einem Rastplatz hinter Paris.<br />
Sonntag, 25. Juli 2021: Um 8 Uhr sind wir in St. Malo am<br />
Fährenterminal. Ich gehe zum Zoll und lasse das Carnet<br />
abstempeln (alle sind aus dem Häuschen, ein Carnet haben<br />
sie schon lange nicht mehr gesehen). Um 11:30 Uhr<br />
beginnt das Boarding. Wir geben der Frau am Schalter<br />
unsere Fährdaten. Dann fragt sie nach den Impfnachweisen.<br />
Hannah und Barne sind, wie erwähnt, zu dem Zeitpunkt<br />
noch nicht vollständig geimpft.<br />
“Dann könnt ihr nicht auf die Fähre,” sagt sie, “Ausreise<br />
aus Frankreich nur bei vollständiger Impfung.”<br />
“Aber wir haben Tests,” sage ich.<br />
“Nur mit professionellem Grund darf man ausreisen.”<br />
“Wir drehen einen Dokumentarfilm,” erwidere ich.<br />
“Ob wir eine Bestätigung darüber haben?”<br />
“Wir haben ein Carnet,” meine ich daraufhin.<br />
Nach kurzer Diskussion akzeptieren sie das Carnet als<br />
Bestätigung. Wir müssen uns dann noch als Fracht umbuchen<br />
(wegen des Equipments) und 40€ mehr zahlen.<br />
Als wir endlich vor der Fähre stehen, bin ich zittrig vor<br />
Adrenalin. Wir fahren auf die Fähre und sitzen zwei angespannte<br />
Stunden lang auf unseren Plätzen, dann legen<br />
wir in Guernsey am Hafen an. Endlich, nach eineinhalb<br />
Jahren, fahren wir auf die Insel. Die Einreise verläuft<br />
problemlos und wir machen unsere PCR-Tests aus dem<br />
Auto heraus.<br />
Über diese Insel zu fahren, ist surreal. Die Straßen sind<br />
unglaublich voll, überall sind Menschen. Wir kommen<br />
am Hotel an, ich fülle die Kontaktdaten aus, Bjarne und<br />
Hannah gehen aufs Zimmer. Wir bekommen Angst. Das<br />
Zimmer ist sehr klein, wie sollen wir es da nur zu dritt<br />
aushalten? Wir stapeln unser Gepäck, so gut es geht,<br />
doch auf 12 m² zu dritt, Bad schon eingerechnet, bleibt<br />
nicht viel Platz zum Leben. Wir wählen noch das Essen<br />
für den Abend aus und dann geht sie los, unsere 7-Tage-Selbstisolation.<br />
Oben: Quarantäne-Frühstück auf dem Zimmer<br />
Unten: Bjarne sammelt atmosphärischen Ton<br />
Sonntag, 25. Juli bis Samstag, 31. Juli 2021: Ich werde<br />
oft gefragt, was wir gemacht haben in all den Tagen.<br />
Als Erstes nur geschlafen, glaube ich. Unser Tag wurde<br />
durch dreimaliges Klopfen an der Tür strukturiert,<br />
immer dann, wenn neues Essen gebracht wurde. Dann<br />
135
DREHBERICHT<br />
"Es folgt eine sehr intensive Woche mit<br />
teilweise 12-Stunden-Drehtagen..."<br />
Die Sound-Library wird gefüllt<br />
136
durften wir einmal kurz die Tür öffnen und ein Tablett<br />
mit Essen reinholen. Das WLAN funktionierte nur ordentlich,<br />
wenn man mit dem Laptop direkt an der Tür<br />
saß. Wer von uns einen Zoom-Call hatte, durfte dort sitzen.<br />
Ansonsten spielten wir viel, brachten uns gegenseitig<br />
unsere filmischen Gewerke bei, bestaunten Zaubertricks<br />
von Hannah und halfen Bjarne beim Befüllen<br />
der Sound Library (Pro-Tipp: Kontaktmikro an Badezimmerlüftung<br />
hängen, das klingt echt cool). Wir machten<br />
Sportprogramme, malten und lasen. Wir zeigten uns unsere<br />
bisherigen Filme und sprachen über unseren Dreh.<br />
Ja, wir haben uns gut verstanden und ja, wir kennen uns<br />
jetzt sehr gut.<br />
Samstag, 31. Juli 2021: Wir machen endlich unseren<br />
zweiten Test, genießen kurz die Freiheit draußen.<br />
Sonntag, 1. August 2021: Früh rufe ich wieder beim Gesundheitsamt<br />
an. “Ja” - unsere Ergebnisse sind da, sie<br />
sind negativ, die Selbstisolation ist beendet. Ich tanze<br />
ums Auto herum, als wir zum ersten Mal wieder draußen<br />
sind. Es folgt eine sehr intensive Woche mit teilweise<br />
12-Stunden-Drehtagen, mit vielen Eindrücken und<br />
besonderen Begegnungen.<br />
Freitag, 06. August 2021: Wir fahren zum Zoll, um das<br />
Carnet vorzubesprechen und Hannah und Bjarne machen<br />
wieder die für die Einreise nach Frankreich nötigen<br />
PCR-Tests. Alles scheint glatt zu laufen, Sonntag<br />
wollen wir abfahren.<br />
nicht fahren. Wir müssen mit ansehen, wie das Schiff,<br />
das uns erst nicht auf die Insel bringen wollte, jetzt ohne<br />
uns aus dem Hafen fährt.<br />
Unser Protagonist und seine Frau nehmen uns glücklicherweise<br />
auf. Sie werden über die Zeit unsere Guernsey-Großeltern<br />
(was sie aber nicht gerne hören, denn sie<br />
fühlen sich noch nicht so alt).<br />
Montag, 09. August 2021: Wir gehen zu Condor Freight<br />
und zahlten 350€, um uns als Fracht buchen zu lassen.<br />
Das ist mir zu dem Zeitpunkt egal. Auch die anderen Papiere,<br />
die ich plötzlich brauche, wie z.B. ein Sicherheitspapier<br />
aus Frankreich - ich schicke ihnen einfach meine<br />
Kreditkartendetails. Das Prozedere mit den PCR-Tests<br />
geht wieder los. Jedes Mal schlappe 70€ pro Test.<br />
Mittwoch, 11. August 2021: Und dann stehen wir wieder<br />
vor der Fähre und werden an Bord gelassen. Man reicht<br />
uns wieder einen Stapel Papiere, den wir unbedingt ausfüllen<br />
sollen, sonst würde uns Frankreich nicht reinlassen.<br />
In Frankreich an der Grenze interessieren diese<br />
Papiere niemanden. Dafür wollen sie aber die teuren<br />
PCR-Tests nicht akzeptieren. Wir müssen zu einem Gebäude<br />
fahren und neue Antigen-Tests machen (gratis!!).<br />
Als diese negativ sind, dürfen wir endlich einreisen. Und<br />
so geht diese verrücke Reise nach 10 Stunden Autofahrt<br />
zu Ende.<br />
Und zum guten Schluss haben sich dann doch alle Mühen<br />
gelohnt, denn es ist tatsächlich ein Film dabei herausgekommen:<br />
Sonntag, 08. August 2021: Früh an der Fähre angekommen,<br />
finden wir niemanden vom Zoll, obwohl uns am<br />
Freitag gesagt wurde, jemand werde für das Carnet vor<br />
Ort sein. Wir beschließen, erst einmal einzuchecken<br />
und dann eventuell nochmal zu fragen. Beim Check-in<br />
kommt das Problem: Wir seien nicht als Fracht gebucht.<br />
„Ja, aber in Frankreich konnten wir das einfach nachbuchen.“<br />
„Nein, das ginge hier nicht. Wegen des Brexit müsse man<br />
48 Stunden vor Abfahrt als Fracht gebucht werden.“<br />
„Okay, ob wir dann einfach privat rüberfahren könnten?“<br />
„Nein, wir seien ein VW Bus, wenn Frankreich das bemerkt,<br />
dass wir Technik geladen haben, dann müsse<br />
Condor 10.000 Pfund Strafe zahlen.“<br />
Ich diskutiere lange mit ihnen, spreche sogar mit der<br />
Chefin von Condor Ferries von Guernsey, lasse über<br />
Kontakte die Border Control anrufen, aber sie lassen uns<br />
IN CONCRETE – DAS ERBE DER DEUTSCHEN<br />
BESATZUNG GUERNSEYS<br />
REGIE, PRODUKTION, MONTAGE: Lotta Pommerien<br />
BILDGESTALTUNG: Hannah Schwarzl<br />
MUSIK: Hannes Britz<br />
SET-TON: Bjarne Taurnier<br />
SOUNDDESIGN: Bjarne Taurnier, Samuel Krupke<br />
MISCHUNG: Stefan Erschig<br />
FOLEY ARTIST: Jonathan Rösch<br />
MOTION DESIGN: Rebecca Zahor<br />
SPRECHERIN: Samira Najafian<br />
Lotta Pommerien studiert im 4. Jahr des Projektstudiums im Studiengang<br />
Fernsehjournalismus an der FABW<br />
137
STECKBRIEF<br />
SZENENBILD<br />
1<br />
PROJEKTBETREUUNG<br />
Regine Witzig,<br />
Steffen Staudenmaier<br />
2<br />
LEITENDE DOZIERENDE<br />
Birgit Kniep-Gentis, Thomas<br />
Stammer, Christian Strang<br />
3<br />
WIE VIELE STUDIERENDE<br />
PRO STUDIENJAHR?<br />
Vier<br />
4<br />
WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />
MITBRINGEN?<br />
Gute Beobachtungsgabe /<br />
Räumliches Vorstellungsvermögen /<br />
Zeichnerisches Talent /<br />
Wissen in Kunst und Kultur /<br />
Imagination / Originalität<br />
Handwerkliches und technisches<br />
Verständnis/ Fähigkeit zur Teamarbeit<br />
/ Kommunikation Motivation /<br />
(Selbst-)Organisation große Portion<br />
Enthusiasmus/ Führerschein<br />
5<br />
ZULASSUNGSVORAUSSETZUNGEN<br />
B.A./M.A. in Innenarchitektur,<br />
Architektur, Bühnenbild, Design<br />
und Kunst oder angrenzenden<br />
Fachgebieten, Praktische Erfahrung<br />
im Art Department<br />
6<br />
WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />
DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />
STUDIUM?<br />
Praxisorientiertes Arbeiten in<br />
Zusammenarbeit mit allen Abteilungen<br />
der <strong>Filmakademie</strong> /<br />
VFX-Workshop in Kooperation<br />
mit dem Animationsinstitut auf<br />
neustem Stand der Technik /<br />
Aussagekräftiges Portfolio mit<br />
mindestens vier Projekten bis zum<br />
Diplom / Individuelle Auswahl der<br />
projektbetreuenden Dozierenden /<br />
Enges Alumni-Netzwerk /<br />
Familiäre Atmosphäre durch kleine<br />
Jahrgänge /<br />
Coaching-Angebote<br />
7<br />
WAS LERNEN<br />
DIE STUDIERENDEN HIER?<br />
Dramaturgisches Denkvermögen /<br />
Erstellung visueller Konzepte /<br />
Organisatorische Abläufe der<br />
Filmproduktion / Budgetverantwortung<br />
/ Durchsetzungs- und<br />
Durchhaltevermögen /<br />
Einblicke in aktuelle Filmprojekte<br />
durch Profis der Branche<br />
8<br />
ONE COOL FACT ABOUT...<br />
Verhältnis Anzahl der Studierenden<br />
zu Dozierenden liegt bei 1:4<br />
9<br />
MOTTO<br />
The World Is Not Enough<br />
138
SZENISCHER FILM<br />
1<br />
STUDIENKOORDINATION<br />
Thorsten Schütte<br />
2<br />
PROJEKTBETREUUNG<br />
Peter Kuczinski<br />
3<br />
LEITENDE DOZIERENDE<br />
Maren Ade, Prof. Nico Hofmann<br />
4<br />
WIE VIELE STUDIERENDE<br />
PRO STUDIENJAHR?<br />
6-8 Studierende<br />
5<br />
WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />
MITBRINGEN?<br />
Neugierde, Teamfähigkeit,<br />
Kreativität, Menschenkenntnis,<br />
Offenheit und eine gesunde<br />
Kompromissbereitschaft<br />
6<br />
WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />
DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />
STUDIUM?<br />
Intensive Zusammenarbeit mit<br />
allen Gewerken in allen Projektphasen,<br />
praxisnahes Lernen und<br />
Arbeiten, versierte Dozent*innen<br />
und Referent*innen, Arbeiten im<br />
Team, ausgezeichnete technische<br />
Ausstattung, große künstlerische<br />
Freiheit, gutes Netzwerk und<br />
Kontakte zum Markt<br />
7<br />
WAS LERNEN<br />
DIE STUDIERENDEN HIER?<br />
Entwicklung kreativer und organisatorischer<br />
Skills, Casting und<br />
Zusammenarbeit mit Schauspieler*innen,<br />
formatoffenes Arbeiten,<br />
Recherche- und Interviewtechniken,<br />
gestalterische und inhaltliche<br />
Bandbreite in Stoffentwicklung<br />
und Dramaturgie, Auflösung und<br />
Schauspielführung, Inszenierung<br />
von Körperlichkeit, Arbeiten im<br />
Team, eigenes kreatives Potenzial<br />
ausschöpfen, mehr über sich<br />
selbst…<br />
8<br />
ONE COOL FACT ABOUT...<br />
Regelmäßig finden gemeinsame<br />
Workshops mit den Schauspielstudierenden<br />
der Akademie<br />
für Darstellende Kunst (ADK)<br />
und Seminare mit international<br />
renommierten Filmemacher*innen<br />
statt.<br />
9<br />
MOTTO<br />
Think out of the box!<br />
139
EDITION FABW<br />
140
EDITION<br />
ZWEI NEUE PUBLIKATIONEN<br />
IN DER EDITION FABW<br />
Premiere von „KNAPP DANEBEN“ trifft voll ins Schwarze<br />
AM ABEND DES 8. JUNI 20<strong>22</strong> BEKAM<br />
DIE SCHRIFTENREIHE EDITION FABW<br />
WIEDER ZUWACHS – MIT DER PREMIERE<br />
DES MITTLERWEILE FÜNFTEN KURZGE-<br />
SCHICHTENBANDS 'KNAPP DANEBEN'.<br />
IN GEMÜTLICHER ATMOSPHÄRE LASEN<br />
SCHAUSPIEL-STUDIERENDE DER AKADEMIE<br />
FÜR DARSTELLENDE KUNST (ADK) IM GUT<br />
BESUCHTEN ALBRECHT ADE STUDIO DER<br />
FILMAKADEMIE DREI GESCHICHTEN AUS<br />
DEM BAND. FÜR DIE INSZENIERUNG SORGTE<br />
FABW-STUDENTIN ALINA YKLYMOVA. ZUM<br />
AUSKLANG GAB ES EIN GET-TOGETHER MIT<br />
BUFFET UND GETRÄNKEN.<br />
Freiheit und Selbstermächtigung junger Frauen vor<br />
dem Hintergrund der Ruinen des 2. Weltkriegs lief erfolgreich<br />
auf Festivals und feierte im Frühjahr seine<br />
Kinopremiere. Das Drehbuch wurde u.a. mit dem Thomas<br />
Strittmatter Preis der MFG <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
ausgezeichnet.<br />
Der Kurzgeschichtenband KNAPP DANEBEN wird –<br />
wie seine Vorgänger SCHLUSS-STRICHE, NEID, KRIEG<br />
und SOMMER – sowohl im klassischen Buchhandel als<br />
auch online über Amazon zum Verkauf (12,00 €) angeboten.<br />
Das Drehbuch TRÜMMERMÄDCHEN ist gegen eine<br />
Schutzgebühr von 5 € am Empfang der <strong>Filmakademie</strong><br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> erhältlich.<br />
Die Publikation wird unterstützt durch die Wüstenrot<br />
Stiftung und steht wie immer unter der Schirmherrschaft<br />
von Philipp Keel (Verleger des Diogenes Verlags,<br />
Künstler und Fotograf ). Der von Michael Achilles herausgegebene<br />
Band versammelt 15 Kurzgeschichten von<br />
Studierenden der FABW und der ADK. In ihren Erzählungen<br />
bilden die Autorinnen und Autoren das „Danebenliegen“<br />
in allen Schattierungen ab und machen<br />
KNAPP DANEBEN zu einem Almanach des Wollens<br />
und Scheiterns - mit Witz, Tragik und frischem Unterhaltungswert.<br />
Und während die Fertigstellung von KNAPP DANEBEN<br />
noch gefeiert wird, scharren die Autorinnen des sechsten<br />
Kurzgeschichtenbandes bereits mit den Hufen: Studierende<br />
und Alumni von FABW und ADK sind erneut<br />
Charlotte Schumann ist schwanger, aber ihr geliebter, aus dem Zweiten<br />
Weltkrieg heimgekehrter Ludwig will weder sie noch sein Kind.<br />
Um ihn wieder für sich zu gewinnen und der drohenden Schande zu<br />
entgehen, schreibt sie sich für den "Fräuleinkurs" der Schauspielerin<br />
Gloria Deven ein. Auf der Straße heißt es, dass man dort lernt, wie<br />
man jeden Mann erobert und an sich bindet. Doch Gloria weckt in<br />
ihren Schülerinnen stattdessen die Sehnsucht nach etwas, das ihnen<br />
aufgerufen, Erzählungen für den neuen Band einzurei-<br />
zu lange schon verwehrt wird: Freiheit.<br />
chen. Er wird den Titel IN DER SCHWEBE tragen und<br />
voraussichtlich im Februar 20<strong>23</strong> seine Premiere feiern.<br />
Vor dem historischen Hintergrund des Wiederaufbaus im Deutschland<br />
der Nachkriegszeit entfaltet sich eine ebenso dramatische<br />
wie moderne Geschichte über den Kampf um Gleichberechtigung<br />
zwischen Mann und Frau.<br />
Der szenische Langfilm TRÜMMERMÄDCHEN – DIE GESCHICHTE<br />
DER CHARLOTTE SCHUHMANN ist das FABW-Diplomprojekt von<br />
Autor und Regisseur Oliver Kracht, den Producern Marco Grönwoldt<br />
und Lennart Lenzing, von Szenenbildnerin Caroline Liem sowie den<br />
Filmton-Studierenden Franziska Arndt, Olena Goncharenko, Jan<br />
Lukas Mielke, Johannes Schelle und Max Kersten.<br />
Der Film entstand als Zusammenarbeit zwischen der <strong>Filmakademie</strong><br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>, der Akademie für Darstellende Kunst, dem Südwestrundfunk<br />
SWR, der baden-württembergischen Filmförderung<br />
MFG sowie der Produktionsfirma Simonsays.Pictures des Filmakade-<br />
Gute Nachrichten gibt es aber auch von der zweiten<br />
Publikationslinie der Edition FABW: Nach der Ver-<br />
mie-Absolventen Simon Buchner.<br />
öffentlichung des Drehbuchs zum Erfolgs-Debütfilm<br />
Das Drehbuch gewann 2019 den Thomas Strittmatter Preis auf der<br />
Berlinale und wurde 2021 mit dem Bild-Kunst-Förderpreis bei den<br />
Hofer Filmtagen ausgezeichnet, wo TRÜMMERMÄDCHEN seine<br />
SYSTEMSPRENGER von <strong>Filmakademie</strong>-Absolventin<br />
Weltpremiere erlebte. Im März 20<strong>22</strong> feierte der Film seinen Kinostart<br />
im Verleih der UCM.ONE GmbH auf dem Label Artkeim.<br />
Nora Fingscheidt im Jahr 2019 flattert die Publikation<br />
TRÜMMERMÄDCHEN – DREHBUCH VON OLIVER KRACHT<br />
DREHBUCH<br />
VON OLIVER KRACHT<br />
EDITION<br />
eines weiteren Drehbuchs ins Haus: Frisch aus dem<br />
TRÜMMERMÄDCHEN<br />
Druck kommt das Skript von Oliver Kracht zu seinem<br />
DIE GESCHICHTE<br />
DER CHARLOTTE SCHUHMANN<br />
Diplomfilm TRÜMMERMÄDCHEN. Der Film über die<br />
141
STECKBRIEF<br />
WERBEFILM<br />
REGIE UND PRODUCING<br />
1<br />
STUDIENKOORDINATION<br />
Olivia Marten<br />
2<br />
PROJEKTBETREUUNG<br />
Christian Schega<br />
3<br />
LEITENDE DOZIERENDE<br />
Prof. Martin Schmid<br />
4<br />
WIE VIELE STUDIERENDE<br />
PRO STUDIENJAHR?<br />
Ca. 3-4 Regie-Studierende<br />
Ca. 3-4 Produktions-Studierende<br />
5<br />
WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />
MITBRINGEN?<br />
Viel Film- und Werbefilminteresse<br />
sowie den Mut, Neues auszuprobieren<br />
und nicht dem Mainstream zu<br />
folgen!<br />
6<br />
WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />
DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />
STUDIUM?<br />
Die <strong>Filmakademie</strong> ist die einzige<br />
Hochschule weltweit, die einen<br />
solch spezifischen Studienschwerpunkt<br />
für Werbefilm über einen<br />
längeren Zeitraum anbietet.<br />
Junge Auszubildende haben die<br />
Möglichkeit, sich eine individuelle<br />
Filmrolle mit großer Unterstützung<br />
aus den Fachkreisen aufzubauen<br />
und Kontakte zu den angesagtesten<br />
Macher*innen der Branche zu<br />
knüpfen.<br />
7<br />
WAS LERNEN<br />
DIE STUDIERENDEN HIER?<br />
Werbung ist das schnelllebigste<br />
Geschäft. In kürzester Zeit sehr<br />
viele Projekte umzusetzen und<br />
dadurch extrem viele Kontakte<br />
in allen Bereichen (Agentur,<br />
Produktion, Postproduktion usw.)<br />
zu sammeln.<br />
8<br />
MYTH BUSTING:<br />
WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />
Es gibt kein Rezept, um erfolgreich<br />
zu werden. Jede/r muss ihren/<br />
seinen eigenen Weg finden, sich<br />
selbst dabei treu bleiben und nicht<br />
den anderen und ihren Meinungen<br />
folgen.<br />
9<br />
ONE COOL FACT ABOUT...<br />
Es gibt i.d.R. keine bis wenige<br />
Vorgaben für ein Produkt oder ein<br />
Kund*innenbriefing. Die Studierenden<br />
haben die freie Wahl, welche<br />
Art von Filmen sie realisieren<br />
und für welche Marke sie diese<br />
umsetzen möchten (sog. Spec Spots<br />
bzw. Spec Filme).<br />
In diesem Studienbereich können<br />
außerdem die meisten Festivalnominierungen<br />
und -preise verbucht<br />
werden.<br />
10<br />
MOTTO<br />
Immer am Puls der Zeit durch<br />
ständig sich ändernde Werbeformen,<br />
Formate und durch deren<br />
Veröffentlichung in und auf den<br />
dafür vorgesehenen Medien und<br />
Plattformen.<br />
142
SCREEN ACTING WORKSHOPS:<br />
FILMSCHAUSPIELWORKSHOP<br />
INTERNATIONAL SCREEN ACTING WORKSHOP<br />
1<br />
STUDIENKOORDINATION<br />
Jessica Layher<br />
Volontärin: Olga Melnyk<br />
2<br />
LEITENDE DOZIERENDE<br />
Prof. Christian Wagner<br />
3<br />
WIE VIELE STUDIERENDE<br />
PRO STUDIENJAHR?<br />
28-30 Schauspieler*innen<br />
4<br />
WAS SOLLTEN BEWERBER*INNEN<br />
MITBRINGEN?<br />
Schauspielausbildung, Fantasie,<br />
Offenheit und gute Energie!<br />
5<br />
WARUM IST DIE FILMAKADEMIE<br />
DER IDEALE ORT FÜR EIN<br />
STUDIUM?<br />
Der Workshop ist sowohl deutschsprachig<br />
als auch auf Englisch<br />
einzigartig und wird nur an der<br />
<strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
angeboten. Mit der Länge unserer<br />
Kurse ermöglichen wir einen<br />
besonders intensiven und prozessorientierten<br />
Arbeitsraum.<br />
Die Mischung aus Praxis und<br />
Theorie sowie die Begegnungen mit<br />
Branchenprofis und angehenden<br />
Regisseur*innen runden das<br />
Programm ab.<br />
6<br />
WAS LERNEN<br />
DIE STUDIERENDEN HIER?<br />
Tipps und Tricks für das Schauspiel<br />
vor der Kamera.<br />
Und: Nachwuchsschauspiel meets<br />
Nachwuchsfilmer*innen – hier ist<br />
die Kontaktbörse ;-)<br />
7<br />
MYTH BUSTING:<br />
WAS LERNT MAN HIER NICHT?<br />
Die während des Workshops<br />
gedrehten Szenen dürfen nicht<br />
veröffentlicht werden. Es gibt also<br />
KEIN Demomaterial.<br />
8<br />
ONE COOL FACT ABOUT...<br />
Follow us on Instagram or on our<br />
Blog website:<br />
https://www.instagram.com/<br />
screenacting_fabw/?hl=de<br />
https://www.screenacting-fabw.de<br />
9<br />
MOTTO<br />
Schon filmreif ?<br />
143
AUFTRAGSPRODUKTIONEN<br />
144
AUFTRAGSPRODUKTIONEN<br />
DES DRITTMITTELBEREICHES<br />
_YVES ALAIN LAMBERT,<br />
HERSTELLUNGSLEITER DRITTMITTEL/<br />
AUFTRAGSPRODUKTIONEN<br />
TEL: +49 7141 969 8<strong>23</strong>70<br />
DRITTMITTEL@FILMAKADEMIE.DE<br />
_CHRISTIAN MÜLLER,<br />
HERSTELLUNGSLEITUNG DRITTMITTEL/<br />
AUFTRAGSPRODUKTIONEN ANIMATIONSINSTITUT<br />
TEL: +49 7141 969 82817<br />
CHRISTIAN.MUELLER@FILMAKADEMIE.DE<br />
Das eigene Tun ist der Schlüssel für den Erfolg. Konzeptwettbewerbe<br />
bieten die Chance, sich auszuprobieren.<br />
Mit welcher Strategie überzeuge ich den Auftraggeber<br />
von meinen Ideen? Welche Haltung nehme ich dabei<br />
ein? Ganz im Sinne der praxisorientierten Ausbildung<br />
lernen die Beteiligten, bereits im Pitch unter realen Bedingungen<br />
zu präsentieren.<br />
Begleitet durch die Mitarbeiter*innen der FABW, übernehmen<br />
Studierende Verantwortung für ein professionelles<br />
Projekt. Verträge müssen erfüllt, Budgets und<br />
Zeitpläne eingehalten werden. Mit anspruchsvollen Auftraggebern<br />
werden Absprachen getroffen, die unbedingt<br />
eingehalten werden müssen. Verbindlich und verlässlich<br />
zu agieren, schafft Vertrauen. Doch wie kommuniziere<br />
ich mit dem Marketingleiter, der Geschäftsführerin oder<br />
einem Familienunternehmer? Warum sind diese Menschen<br />
neugierig auf mich, auf meine Ideen abseits ausgetretener<br />
Pfade? Andererseits: Welchen Zwängen unterliegen<br />
meine Ansprechpersonen? Gibt es Grenzen für<br />
meine Kreativität? Welche Rolle spielen Corporate-Identity-Vorgaben<br />
und Marketing-Bibeln?<br />
STUDIUM FINANZIEREN, ERFAHRUNGEN<br />
SAMMELN, EXISTENZ AUFBAUEN<br />
Auftragsproduktionen im Drittmittelbereich werden mit<br />
erfahrenen Studierenden, mit Alumni und bevorzugt<br />
mit Produktionsfirmen, die Absolventinnen und Absolventen<br />
in der Region gegründet haben, realisiert. Auch<br />
die Zusammenarbeit mit externen Firmen ist möglich.<br />
STUDIERENDE<br />
Diese Auftragsproduktionen der FABW ermöglichen<br />
den Studierenden über die Projekte in der Lehre hinaus<br />
wichtige Erfahrungen in der Praxis und bieten zudem<br />
die Möglichkeit, sich den eigenen Lebensunterhalt<br />
zu finanzieren.<br />
ALUMNI<br />
Da die Förderung der Absolventinnen und Absolventen<br />
ein wichtiges Anliegen ist, unterstützt die FABW das eigene<br />
Netzwerk und bildet so eine Brücke vom Studium<br />
zur Berufswelt. Die Aufträge bieten jungen Produzentinnen<br />
und Produzenten einen Startimpuls für eine spätere<br />
betriebswirtschaftliche Existenzgrundlage. Nachfolgeprojekte<br />
kann eine Produktionsfirma eigenständig ohne<br />
die <strong>Filmakademie</strong> umsetzen.<br />
EXTERNE FILMPRODUKTIONSFIRMEN<br />
Auch wenn die Zusammenarbeit mit Studierenden und<br />
Alumni im Vordergrund steht, so sind dennoch Kooperationen<br />
mit externen Filmproduktionsfirmen möglich,<br />
wenn Studierende oder Alumni dort in relevanter Rolle<br />
eingebunden sind. Gewinnen Studierende oder Alumni,<br />
die bei einer externen Produktionsfirma arbeiten, einen<br />
Konzeptwettbewerb, so kann jene den Auftrag mit<br />
der FABW zusammen umsetzen.<br />
Fotos:<br />
Projekt NEULAND in Kooperation mit der Wüstenrot Stiftung<br />
145
FÖRDERVEREIN<br />
Förderverein der <strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
CALIGARI-PREISE 20<strong>22</strong>:<br />
FEIERLICHE VERLEIHUNG IM<br />
ALBRECHT ADE STUDIO DER FABW<br />
AM DIENSTAG, 12.04.<strong>22</strong> FAND DIE<br />
VERLEIHUNG DER CALIGARI-PREISE<br />
DES FÖRDERVEREINS DER FABW IM GUT<br />
BESUCHTEN ALBRECHT ADE STUDIO DER<br />
FILMAKADEMIE STATT. 37 DRITTJAHRES-,<br />
VIERTJAHRES- UND DIPLOMFILMPROJEKTE<br />
KONKURRIERTEN UM ELF CALIGARI-<br />
FÖRDERPREISE – ACHT DURCH UNTERNEH-<br />
MEN GESTIFTETE PREISE UND DREI MITGLIE-<br />
DERPREISE.<br />
Alle Preise sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert, die<br />
zweckgebunden für die Umsetzung des ausgezeichneten<br />
Filmprojekts verwendet werden müssen. Bisher wurden<br />
annährend 1 Million Euro Fördersumme an studentische<br />
Projekte der FABW ausgeschüttet.<br />
In einem Interview mit <strong>Filmakademie</strong>-Direktor Prof.<br />
Thomas Schadt, der auch als Moderator durch den Abend<br />
führte, gab Chiara Fleischhacker anschließend Einblicke<br />
in die Entwicklung ihres Projekts VENA, für das sie 2021<br />
einen Caligari-Förderpreis und 20<strong>22</strong> den Thomas-Strittmatter-Preis<br />
erhalten hatte.<br />
Danach ging es mit der Kategorie Dokumentarfilm weiter:<br />
Moritz Schreiner (CEO Royal Film Company) übergab<br />
einen Stifterpreis an das Projekt DIE VERURTEIL-<br />
TEN VON MORIA von Jennifer Mallmann. Isabel Kurz<br />
(Abteilungsdirektorin Vorstand und Pressesprecherin<br />
der Kreissparkasse Ludwigsburg) überreichte den Caligari-Preis<br />
der Stiftung Kunst, Kultur und Bildung der<br />
Kreissparkasse Ludwigsburg sowie ein großes rotes Herz<br />
an das Projekt NIEMANDSLAND von Esra Laske.<br />
Die Vielfalt der Themen ist in diesem Jahr breit gestreut:<br />
Auffällig ist, dass die Student*innen der Fachbereiche<br />
Spielfilm, Dokumentarfilm, Fernsehjournalismus, Werbefilm,<br />
Serienproduktion und Animation neben Umweltzerstörung,<br />
Flucht und Entwurzelung auch sehr<br />
stark Selbstfindung und Identifikation thematisieren.<br />
Drei ehemalige <strong>Filmakademie</strong>-Studentinnen und Mitglieder<br />
im Vorstand des Fördervereins überreichten die<br />
ersten drei Preise in der Kategorie Animation:<br />
Andrea Block (CEO und Producerin von LUXX Film)<br />
übergab den ersten Mitgliederpreise an das Filmprojekt<br />
SCRUBBY von Paul Vollet. Wiltrud Baier (Produktionsfirma<br />
Böller & Brot) verlieh den Caligari-Preis der<br />
Andreas Stihl AG & CO.KG an IT’S JUST A HOLE von<br />
Bianca Scali. Im Anschluss zeichnete Sabine Willmann<br />
(Film & Medien / do-q media) den Puppentrickfilm DET-<br />
LEV von Ferdinand Ehrhardt mit dem zweiten Mitgliederpreis<br />
aus.<br />
In der Kategorie Szenischer Film verlieh Sebastian Mannl<br />
(Bürgermeister für Mobilität, Sicherheit und Tiefbau der<br />
Stadt Ludwigsburg) den Preis der Stadt Ludwigsburg für<br />
DIE FARBE DER BÄUME an das Team um Maximilian<br />
Köhler.<br />
Die nächsten beiden Auszeichnungen wurden von Prof.<br />
Thomas Schadt verliehen: Der Petra-Mosselman-Gedächtnispreis<br />
der UFA-Fiction GmbH ging an das tragische<br />
Kurzfilmmusical ICH BIN DER ARCHITEKT MEI-<br />
NES LEBENS von Ares Ceylan, der Preis der Wüstenrot<br />
Stiftung an den Coming-of-Age-Kurzfilm ARUNAS von<br />
Julius Blum.<br />
Wolfgang Kerber (Head of Production M.A.R.K. 13 –<br />
COM GmbH & Co.KG und Vorstandsmitglied) verlieh<br />
den dritten Mitgliederpreis an die multiperspektivische<br />
Wedeking-Adaption FRÜHLINGSERWACHEN von Jana<br />
Klingseisen.<br />
Der Caligari-Preis des Ministeriums für Umwelt, Klima<br />
und Energiewirtschaft <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> wurde vom<br />
146
dienstältesten Vorstandsmitglied Friedrich Müller an das<br />
Projekt NOT ON MY BEACH von Johanna Gräwinger<br />
aus dem Studiengang Fernsehjournalismus verliehen.<br />
Dietmar Ivasko (Organisationsdirektor Sparkassen-<br />
Versicherung) übergab den Caligari-Preis der SV SparkassenVersicherung<br />
an die historische Drama-Serie<br />
TITANINNEN von Annika Mommsen.<br />
Im Anschluss an die Preisverleihung gab es wieder<br />
ausführlich Gelegenheit für die ausgezeichneten Student*innen,<br />
Preisstifter*innen und Branchengäste zu einem<br />
angeregten Austausch bei einem komplett biologischen,<br />
nachhaltigen und regionalen Büffet.<br />
Der Förderverein dankt allen Preisstifter*innen und seinen<br />
über 200 Mitgliedern.<br />
Ein besonderes Highlight des Abends waren die Beiträge<br />
der Caligari-Band unter der Leitung von Andreas Fuchs<br />
mit bekannten Motiven aus der Welt der Filmmusik.<br />
Text: Sabine Willmann/Wiltrud Baier,<br />
Vorstandsmitglieder des Fördervereins<br />
der <strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>, 14.4.20<strong>22</strong><br />
WER DIE CALIGARI-FÖRDERPREISE ALS PRIVAT-<br />
PERSON ODER FIRMA UNTERSTÜTZEN MÖCHTE,<br />
FINDET DEN MITGLIEDSANTRAG AUF DER WEBSITE<br />
DER FILMAKADEMIE UNTER „FÖRDERVEREIN“.<br />
147
FILMAKADEMIE BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
AKADEMIEHOF 10<br />
D - 71638 LUDWIGSBURG<br />
TEL: +49 7141 969 0<br />
E-MAIL: INFO@FILMAKADEMIE.DE<br />
WWW.FILMAKADEMIE.DE<br />
filmakademiebw<br />
filmakdemie_bw<br />
<strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> GmbH<br />
The<strong>Filmakademie</strong><br />
filmakademiebw<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgegeben von der<br />
<strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> GmbH<br />
Ludwigsburg<br />
VERANTWORTLICH IM SINNE DES<br />
PRESSEGESETZES<br />
Prof. Thomas Schadt<br />
REDAKTION<br />
Andreas Friedrich, Fenja Schnizer<br />
Bild- und Textredaktion Animationsinstitut:<br />
Fabian Stetzler Textbüro / www.fabianstetzler.com<br />
INTERVIEWS<br />
Andreas Friedrich, Fenja Schnizer, Valentina Keller<br />
Animationsinstitut: Fabian Stetzler,<br />
Anna Henkel-Donnersmarck, Julian Jungel<br />
GESTALTUNG<br />
Kommunikationsdesign Heide Sorn-Daubner,<br />
Stuttgart<br />
DRUCK<br />
Druckerei Raisch GmbH & Co. KG<br />
TEXTE<br />
Murad Abu Eisheh, Wiltrud Baier, Michael Bohnenstingl,<br />
Sujatha Dovgal, Andreas Friedrich, Andreas<br />
Hykade, Valentina Keller, Anne Christine Knoth,<br />
Linda Krämer, Yves Alain Lambert, Guido Lukoschek,<br />
Lotta Pommerien, Thomas Schadt, Mareike Schmid,<br />
Fenja Schnizer, Fabian Stetzler, Juliane Voigtländer,<br />
Dorothea Volke, Sabine Willmann<br />
148<br />
AUFLAGE<br />
800<br />
ID-Nr. <strong>22</strong>1<strong>23</strong>146
FOTONACHWEIS<br />
Umschlag vorn: FABW / Philip Henze<br />
Umschlag hinten: FABW / Fotograf: Simon Spielmann<br />
S. 2: FABW / Philip Henze<br />
S. 3: Porträt Thomas Schadt - FABW / Fotograf: Roland Mönch<br />
S. 4: linke Spalte, <strong>Campus</strong> Ludwigsburg - FABW /<br />
Fotografin: Catharina Clausen<br />
S. 4: linke Spalte, Überblick über das Studium - Adobe Stock<br />
S. 4: mittlere Spalte, Foto Felix Eisele - Alina Bader<br />
S. 4: mittlere Spalte, Foto Begüm Bakirci - privat<br />
S. 4: rechte Spalte, Atelier Ludwigsburg-Paris - Angelina Vernetti<br />
S. 4: rechte Spalte, International Networks - FABW / Fotograf: Bathurshan<br />
Ganeshalingam<br />
S. 4: rechte Spalte, Foto Katrin Schweiger - Fotostudio Pietschmann<br />
S. 4: rechte Spalte unten: FABW / Fotograf: Florian Dittrich<br />
S. 5 linke Spalte, Foto Christoph Pellander - ARD Degeto / Dieter Schwer<br />
S. 5: linke Spalte, TALA´VISION - FABW / Philip Henze<br />
S. 5: linke Spalte, Foto Ed Cantù - FABW / Fotograf: Florian Dittrich<br />
S. 5: mittlere Spalte, Foto Marika Köpf - FABW / Fotografin: Anja Fellerhoff<br />
S. 5: mittlere Spalte, Drehbericht - privat<br />
S. 5: rechte Spalte, Edition FABW - FABW / Fotograf: Zakarea Alsadi<br />
S. 5: rechte Spalte, Auftragsproduktionen - Maite Bengsch<br />
S. 6: Nick Ut / Associated Press<br />
S. 12: FABW / Fotografin: Catharina Clausen<br />
S. 13: Gerald Ulmann<br />
S. 14: FABW / Fotografin: Catharina Clausen<br />
S. 17 rechts: FABW / Fotograf: Zakarea Alsadi<br />
S. 19: Maite Bengsch<br />
S. <strong>22</strong>: FABW / ADK<br />
S. <strong>23</strong>: FABW / Fotografin: Catharina Clausen<br />
S. 24/26: Adobe Stock<br />
S. 29: Tobias Winkel + Sina Diehl<br />
S. 31: FABW / Fotografin: Dominique Brewing<br />
S. 32: Foto oben und Mitte - FABW / Fotografin: Dominique Brewing<br />
S. 32: Foto unten - Tobias Eckerlin<br />
S. 34: Fotos oben und unten - FABW / Fotografin: Dominique Brewing<br />
S. 39: privat<br />
S. 40: privat<br />
S. 45: privat<br />
S. 49: Foto oben rechts - privat<br />
S. 50: privat<br />
S. 51: FABW / Fotografin: Dominique Brewing<br />
S. 52: Foto linke Spalte - FABW / Fotografin: Anja Fellerhoff<br />
S. 52: Foto rechte Spalte - privat<br />
S. 53: Andreas Hykade<br />
S. 54: FABW / Fotografin: Anja Fellerhoff<br />
S. 55: Foto unten links - privat<br />
S. 56-57: Studio Film Bilder<br />
S. 58: Fotos oben - privat<br />
S. 58: Foto unten - Studio Film Bilder<br />
S. 59: Studio Film Bilder<br />
S. 60-61: FABW / Fotografin: Dominique Brewing<br />
S. 62: Fotos obere Reihe - FABW / Fotografin: Dominique Brewing<br />
S. 63: Fotos rechte Spalte - FABW / Fotograf: Simon Spielmann<br />
S. 64: Fotos linke Spalte + oben rechts - FABW / Fotograf: Simon Spielmann<br />
S. 65: Foto unten - FABW / Fotografin: Dominique Brewing<br />
S. 66: FABW / Fotograf: Mike Razniewski<br />
S. 67: Mitte links - FABW / Fotografin: Dominique Brewing<br />
S. 67: Mitte rechts - FABW / Fotografin: Anja Fellerhoff<br />
S. 68-69: FABW / Fotograf: Mike Razniewski<br />
S. 75: FABW / Fotograf: Simon Spielmann<br />
S. 76: Porträt Felix Eisele - Alina Bader<br />
S. 76: Porträt Begüm Bakirci - privat<br />
S. 81: Jai Wanigesinghe<br />
S. 83-84: ALP<br />
S. 85: Angelina Vernetti<br />
S. 86 oben: ALP / Anna Sauvage<br />
S. 86 Mitte: ALP / Lisa Jilg<br />
S. 86 unten: ALP / Hovig Hagopian<br />
S. 87: Marie Rouge / Unifrance<br />
S. 88: ALP / Holger Enck<br />
S. 89: ALP / Sina Diehl<br />
S. 90: Besen Dilek<br />
S. 91: FABW / Fotografin: Dominique Brewing<br />
S. 96: FABW / Fotograf: Bathurshan Ganeshalingam<br />
S. 99: Petra Moda de Aguiar<br />
S. 100-101: Fotostudio Pietschmann<br />
S. 103: FABW / Fotograf: Florian Dittrich<br />
S. 105: ARD Degeto / Dieter Schwer<br />
S. 106-107: ARD Degeto / Keshet Tresor Fiction<br />
S. 109: Fotos oben - ARD Degeto / Wisting Production A/S/<br />
S. 109: Fotos unten - ARD Degeto<br />
S. 110-113: FABW / Philip Henze<br />
S. 114 oben: FABW / Philip Henze<br />
S. 114 Mitte: privat<br />
S. 114 unten: Online-Verleihung Student Oscar - Academy of Motion<br />
Picture Arts and Sciences<br />
S. 115 Fotos 1-3 oben: FABW / Philip Henze<br />
S. 115 unten: Online-Verleihung Student Oscar - Academy of Motion<br />
Picture Arts and Sciences<br />
S. 117: Porträt Jürgen Klozenbücher, Heike Sperling, Alexander Hanowski -<br />
Jörg Kahlhöfer<br />
S. 118: FABW / Fotograf: Florian Dittrich<br />
S. 120-121: FABW / Fotograf: Florian Dittrich<br />
S. 124: FABW / Fotografin: Anja Fellerhoff<br />
S. 131: Hugo Lenhardt<br />
S. 133-136: privat<br />
S. 140: FABW / Fotograf: Zakarea Alsadi<br />
S. 144-145: Maite Bengsch<br />
S. 147: FABW / Fotograf: Max Rechtsteiner<br />
Weitere Fotos: <strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> GmbH (FABW)<br />
S. 63: Foto oben links - FABW / Fotografin: Dominique Brewing
<strong>Filmakademie</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> GmbH | Akademiehof 10 | 71638 Ludwigsburg<br />
WWW.FILMAKADEMIE.DE | WWW.ANIMATIONSINSTITUT.DE