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Jubiläumszeitschrift 117 Jahre SCHIELICKE BAU

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<strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

#<strong>117</strong>jahre<br />

familie<br />

ALLES MUSS SICH<br />

VERÄNDERN, DAMIT<br />

ALLES SO BLEIBEN<br />

KANN, WIE ES IST<br />

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UNSER USP<br />

DIE NACHFOLGE IST IN<br />

VOLLEM GANGE<br />

Viele Projekte sind erfolgreich<br />

beendet worden, Benjamin<br />

Schielicke ist seit 6 <strong>Jahre</strong>n<br />

Projektleiter und Geschäftsführer<br />

PROJEKTENTWICKLUNG<br />

IN VIELEN BEREICHEN<br />

Sowohl im mehrgeschossigen<br />

Wohnungsbau, als auch im<br />

Bereich Hallen und Märkte sind<br />

wir erfolgreich aufgestellt<br />

VIELE ALTE UND NEUE<br />

PARTNER IM BOOT<br />

Produktive und bereichernde<br />

Kooperationen und Partnerschaften<br />

schaffen für alle<br />

Seiten eine Win-Win-Situation<br />

(v. l.) Asmus, Thomas und Benjamin Schielicke


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong>


<strong>117</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong>


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Inhalt<br />

WIR WÜNSCHEN IHNEN VIEL VERGNÜGEN UND<br />

SPANNENDE UNTERHALTUNG<br />

09<br />

Historische Fotos und beeindruckende Geschichten aus<br />

<strong>117</strong> <strong>Jahre</strong>n Firmengeschichte<br />

50<br />

Entwicklung des Firmensitzes in<br />

der Berliner Straße<br />

80<br />

Interviews und Projekte mit Wegbegleitern,<br />

Geschäfts- und Kooperationspartnern<br />

92<br />

Wir sind die <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

154<br />

Der Baumaschinenpark im Laufe<br />

der Firmengeschichte<br />

Die größten Projekte<br />

66 72 76<br />

1990er 2000er 2010er


Vorwort<br />

WENN ALLES GEGEN DICH ZU LAUFEN SCHEINT, ERINNERE DICH DARAN, DASS DAS<br />

FLUGZEUG GEGEN DEN WIND ABHEBT, NICHT MIT IHM. (HENRY FORD)<br />

Wird man in ein Familienunternehmen<br />

hineingeboren, erwarten<br />

einen große Chancen, aber auch<br />

große Verantwortung. Über <strong>117</strong><br />

<strong>Jahre</strong> hinweg haben die Nachfahren<br />

des Gründers Gustav I. die<br />

gleiche Entscheidung getroffen –<br />

die Entscheidung zur Nachfolge.<br />

Jeder von ihnen hat seinen ganz<br />

eigenen Fußabdruck hinterlassen,<br />

geprägt durch die Besonderheiten<br />

der jeweiligen Epoche und die<br />

tatkräftige Unterstützung ihrer<br />

Ehefrauen und Angestellten. In<br />

diesem Jubiläumsheft erfahren<br />

Sie höchst interessante Details<br />

aus dem Leben und Wirken der<br />

„Schielickes“. Benjamin Schielicke<br />

hat vor sechs <strong>Jahre</strong>n die<br />

Nachfolge angetreten und führt<br />

das Familienunternehmen dem<br />

Zeitgeist seiner Generation entsprechend<br />

und ebenso souverän<br />

und mutig, wie seine Vorfahren.<br />

Mit seinem Bruder Asmus, haben<br />

sich erstmals zwei Söhne einer<br />

Generation für die Arbeit am und<br />

im Unternehmen entschieden.<br />

Die Affinität für moderne Technik<br />

und den Mut, Neues und Großes<br />

zu wagen, wurde über alle Generationen<br />

hinweg weitervererbt. Wir<br />

nehmen Sie mit auf eine beeindruckende,<br />

emotionale und oft<br />

auch lustige Reise nach Beelitz,<br />

Deutschland und Europa.<br />

DIESE JUBILÄUMSZEITSCHRIFT FINDEN SIE AUCH<br />

AUF WWW.<strong>SCHIELICKE</strong>-<strong>BAU</strong>.DE<br />

Interviews mit den Schielickes<br />

60<br />

84 124<br />

Thomas Schielicke Benjamin Schielicke Asmus Schielicke


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Bernhard Knuth<br />

8 MENSCHEN


Grußwort des<br />

Bürgermeisters<br />

Weit über die Stadtgrenzen hinaus<br />

ist die Unternehmensgruppe<br />

Schielicke Bau bekannt und<br />

angesehen und das seit mittlerweile<br />

über <strong>117</strong> <strong>Jahre</strong>n. Nur wer immer<br />

wieder von sich überzeugt,<br />

sowohl mit seinen Ideen als auch<br />

mit seiner Qualität, kann sich so<br />

lange am Markt behaupten.<br />

In fünf Generationen, in denen sich<br />

Tradition und Moderne stets ergänzten,<br />

erlebte die Baufirma vieles<br />

und etablierte sich zu einem<br />

zuverlässigen und erfolgreichen<br />

Partner – egal für welches Vorhaben.<br />

Ich bin sehr dankbar und auch<br />

stolz ein so engagiertes Unternehmen<br />

in Beelitz zu wissen, das<br />

sich dermaßen stark mit seiner Heimat<br />

identifiziert und seit Jahrzehnten<br />

dafür sorgt, dass unsere Stadt<br />

immer schöner wird.<br />

In den vergangenen <strong>Jahre</strong>n hat die<br />

Unternehmensgruppe viele wichtige<br />

Bauprojekte für die Stadt umgesetzt<br />

wie den Wasserturmpark,<br />

den angrenzenden Skatepark, das<br />

Landhotel Gustav und die Jakobs<br />

Halle – um hier nur einige zu<br />

nennen.<br />

Auch an dem 2022 prägendsten Ereignis<br />

der Stadtgeschichte, der<br />

Landesgartenschau, beteiligte sich<br />

Schielicke Bau. Zudem erbaut sie<br />

mit dem REWE-Markt und der Drogerie<br />

Rossmann derzeit ein neues<br />

Nahversorgungszentrum mitten<br />

in der Beelitzer Innenstadt.<br />

Und auch auf die Entwicklung des<br />

ca. 2,7 Hektar großen Struik-Foods-<br />

Geländes darf man gespannt sein,<br />

schließlich will das Unternehmen<br />

dort ein neues Wohngebiet errichten.<br />

Dem Unternehmen liegt, wie Benjamin<br />

Schielicke es einmal sagte<br />

„die nachhaltige und attraktive Entwicklung<br />

unserer schönen Stadt<br />

sehr am Herzen“ und das sieht man,<br />

wohin man auch schaut.<br />

Neuer Wohnraum, bessere Infrastruktur<br />

und attraktiver Einzelhandel<br />

– all dies konnte das Traditionsunternehmen<br />

schon realisieren.<br />

Nach mehreren Jahrzehnten unter<br />

der Führung von Thomas Schielicke,<br />

in denen wir so vieles gemeinsam<br />

erreicht haben, möge er nun seinen<br />

wohlverdienten Ruhestand genießen.<br />

Ich danke ihm herzlich für die<br />

jahrelange, erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />

Herrn Schielicke´s Herz hat<br />

immer für die Stadt geschlagen –<br />

und so hat er viele Projekte für die<br />

Stadt auf Weg gebracht!<br />

Auch unsere Vereine hat er stetig<br />

finanziell unterstützt. Herr Schielicke<br />

hat so viel für unsere Stadt<br />

und die Menschen in seiner Heimatstadt<br />

bewegt und geleistet. Und<br />

noch einmal möchte ich würdigend<br />

hervorheben, sein überaus großes<br />

Engagement für die Landesgartenschau<br />

2022 in Beelitz. Herzlichen<br />

Dank!<br />

Nach den vielen <strong>Jahre</strong>n harter Arbeit<br />

wird es für ihn nun Zeit die<br />

Seele auch einmal baumeln zu lassen,<br />

zu reisen, Neues zu entdecken,<br />

Freundschaften zu pflegen<br />

und all das zu tun, wofür vorher<br />

immer zu wenig Zeit war.<br />

Seinen Nachfolgern Benjamin und<br />

Asmus Schielicke wünsche ich genauso<br />

viel Mut, Kraft, Kreativität<br />

und Ausdauer, wie ihrem Vorgänger.<br />

Ich freue mich auf die weitere<br />

Zusammenarbeit mit unserem<br />

Beelitzer Traditionsunternehmen.<br />

Mögen wir unsere Stadt weiterhin<br />

erfolgreich voranbringen.<br />

Bernhard Knuth<br />

Bürgermeister von Beelitz<br />

9


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Wie alles begann ....<br />

10 FIRMENGESCHICHTE


Gustav Schielicke I.<br />

Gustav Schielicke (1857 - 1924) und<br />

Marie, geb. Wolf (1860 - 1920)<br />

Die erste Generation<br />

<strong>SCHIELICKE</strong><br />

Hoch-, Tief- und Ingenieurbau GmbH<br />

E=mc 2 – was hat das mit der<br />

Schielicke Bau zu tun? Auch für<br />

Albert Einstein war das Jahr 1905<br />

durch diese Entdeckung das wahrscheinlich<br />

bedeutendste seiner<br />

Geschichte. Als Gustav Schielicke<br />

im gleichen Jahr in der Berliner<br />

Straße seine Baufirma gründete,<br />

hätte wohl niemand zu träumen<br />

gewagt, welche Geschichten <strong>117</strong><br />

<strong>Jahre</strong> später an dieser Stelle erzählt<br />

werden können.<br />

11


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Startschuss<br />

Nur kurze Zeit später stieg<br />

Gustav II. ins Baugeschäft<br />

ein und sollte bald zur<br />

Seele des Unternehmens<br />

werden.<br />

Eine Villa zieht um<br />

Beelitz, 1905<br />

Da staunten die Beelitzer nicht schlecht. Gustav Schielicke transportierte mit<br />

seinem Pferdewagen eine in Grunewald demontierte Fachwerkvilla nach Beelitz.<br />

Diese hatte er zuvor vor dem Abriss gerettet und wird sie an seinem neuen<br />

Firmensitz in der Berliner Straße wieder aufbauen.


in Beelitz<br />

Die „Schielickes“ sind eine alte<br />

märkische Handwerkerfamilie.<br />

Die frühesten Überlieferungen<br />

bezeugen, dass Johann Wilhelm<br />

Schielicke 1840 ein Weber war<br />

und sich 10 <strong>Jahre</strong> später in Beelitz<br />

niederließ. Sein Sohn und der<br />

spätere Firmengründer Gustav<br />

wurde 1857 geboren und lernte<br />

Maurer. Als Polier zog er zunächst<br />

freiberuflich mit einer kleinen<br />

Kolonne durch die aufstrebende<br />

Reichshauptstadt Berlin.<br />

Gustav lebte bereits 1905 mit seiner<br />

Frau Marie und vier Kindern in der<br />

Fachwerkvilla, die auch heute noch<br />

das Wahrzeichen des Firmenstandortes<br />

ist.<br />

><br />

13<br />

Villa der Familie Schielicke<br />

Beelitz, Berliner Str. 151,<br />

erbaut von Gustav Schielicke I.


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Gustav besaß einen Kiesberg,<br />

den er von der Mitgift Maries<br />

gekauft hatte – eine sehr<br />

kluge Geldanlage.<br />

Selfmademan<br />

Gustav II. beschäftigte in den 20er <strong>Jahre</strong>n des<br />

20. Jahrhunderts 300 Angestellte.<br />

><br />

Sein ältester Sohn, ebenfalls ein<br />

Gustav und mit späterer Frau<br />

Marie, sollte, nach Meinung seines<br />

Vaters, ursprünglich nicht<br />

in der Baubranche arbeiten. Der<br />

Sohn setzte sich durch, lernte<br />

ebenfalls Maurer und sorgte somit<br />

später für den Erhalt der Firma<br />

seines Vaters.<br />

><br />

14 FIRMENGESCHICHTE<br />

Beelitzer Jung gewinnt 300 Goldmark<br />

Beelitz, 1901<br />

Der 18 <strong>Jahre</strong> junge Beelitzer Gustav Schielicke II. hat wohl<br />

das Glück gepachtet. Er gewann kürzlich 300 Goldmark in<br />

der Lotterie. Auf Nachfrage, was er denn mit dem Vermögen<br />

anfangen werde, erwiderte er: „Ich werde ausgelacht, dass<br />

ich meine Mittel zusammenhalte und statt mir ein Fahrrad<br />

zu leisten, die 5 km jeden Tag zum Bahnhof nach Beelitz<br />

Heilstätten laufe, um zu meiner Ausbildungsstelle nach Berlin<br />

zu gelangen. Auch jetzt werde ich mir kein Fahrrad zugute tun,<br />

wie vielleicht einige denken werden. Ich habe Großes mit der<br />

Firma meines Vaters vor.“


Gustav Schielicke II.<br />

Gustav Schielicke II. (1883 - 1959)<br />

und Marie, geb. Klein (1885 - 1958)<br />

Die zweite Generation (1910)<br />

<strong>SCHIELICKE</strong><br />

Hoch-, Tief- und Ingenieurbau GmbH<br />

15


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Saal im Deutschen Haus<br />

wird zum Kino<br />

Beelitz, 1919<br />

Gustav Schielicke II. lässt die Bilder<br />

laufen lernen. Der Bauunternehmer bietet<br />

den Beelitzern einmal wöchentlich eine<br />

abendfüllende Stummfilmvorführung an.<br />

Die Veranstaltung ist ein rechtes Familienunterfangen<br />

– Mutter und Ehefrau verrichten<br />

die Kasse, Schwager Rudolf Lintow stellt<br />

den Saal des „Deutschen Hauses“ bereit,<br />

Vater Gustav I. vollführt den Kalauer. Die<br />

Filmapparate erwarb Gustav zu Berlin.<br />

Berliner Str. 153<br />

Wohn- und Geschäftshaus der Familie in den<br />

20er <strong>Jahre</strong>n<br />

><br />

Das aufstrebende Unternehmen<br />

baute Villen im Potsdamer Umland,<br />

führte Reparaturen und kleinere<br />

Bauarbeiten aus.<br />

Die schweren <strong>Jahre</strong> rund um den<br />

Ersten Weltkrieg überstand das<br />

junge Unternehmen vor allem<br />

durch zusätzliche Tätigkeiten in<br />

der Landwirtschaft. Das intensive<br />

Netzwerken war schon damals<br />

eine der großen Besonderheiten<br />

der Schielickes – die Pausen in den<br />

Filmvorführungen im Deutschen<br />

Haus, die Gustav II. in den 20er-<br />

<strong>Jahre</strong>n als Filmvorführer in den<br />

Abendstunden begleitete, nutzte<br />

er, um sich nach neuen Bauaufträgen<br />

umzuhören.<br />

><br />

16 FIRMENGESCHICHTE


Bild Kleinbahn<br />

Gustav Schielicke baut Kleinbahn<br />

Beelitz, 1926<br />

Um die Krankenhausbaustelle mit Materialien versorgen zu können, errichtet<br />

Gustav Schielicke II. eine Kleinbahn der Firma Orenstein & Koppel vom Bahnhof<br />

zu den Beelitzer Heilstätten. 300 Leute arbeiten an der neuen Chirurgie und an<br />

der Zentralwaschküche.<br />

17


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Der Mann mit der Kelle<br />

Beelitz, 1928<br />

Gustav Schielicke II. genießt in seiner Firma großen Respekt.<br />

Täglich besucht er seine Leute auf der großen Baustelle in Beelitz-<br />

Heilstätten. Seine Kelle ist immer dabei – falls mal etwas nicht<br />

klappt, zeigt er wie es richtig geht.<br />

18 FIRMENGESCHICHTE


Gustav II. mit dem Projektleiter der Heilstätten<br />

Die Beelitzer Chirurgie sollte das erste große<br />

Projekt des Baugeschäfts Schielicke werden.<br />

19


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Kuppelbau der Chirurgie<br />

Nachdem in Berlin keine Firma für die<br />

aufwendigen Fliesenarbeiten gefunden<br />

werden konnte, wurde das Baugeschäft<br />

Schielicke beauftragt. Die Arbeiten wurden<br />

Kuppelsaal Heilstätten<br />

von Mitarbeiter Egon Kerstein ausgeführt.<br />

Mitarbeiter der das konnte<br />

20 FIRMENGESCHICHTE


Ein Brennabor als erstes eigenes KFZ<br />

rechts: Gustav Schielicke, 3. und 4. von rechts<br />

Marie und Kurt (1920 - 2002), der jüngere Bruder<br />

von Rudolf<br />

Wasserturm Beelitz<br />

Das Wahrzeichen der Stadt wurde 1929 durch das<br />

Baugeschäft Schielicke fertiggestellt.<br />

21


22 FIRMENGESCHICHTE<br />

<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong>


Der Pavillon I. B.<br />

Das Bauwerk wurde als Teil der dritten Bauphase<br />

der Beelitzer Heilstätten errichtet. Der Großteil<br />

der damals 300 Mann starken Truppe arbeitete zu<br />

dieser Zeit an diesem Projekt.<br />

23


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Rudolf Schielicke (Mitte)<br />

Gruppenbild seines Jahrgangs der<br />

Ingenieursschule in Zerbst 1930<br />

><br />

Rudolf wuchs in den goldenen<br />

Zwanziger <strong>Jahre</strong>n auf. Er ist der<br />

ältere von zwei Söhnen. Seinem<br />

Bruder Kurt, der später Architekt<br />

werden sollte, sind viele der noch<br />

heute vorhandenen Zeitzeugnisse<br />

zu verdanken.<br />

><br />

Familie Schielicke 1913<br />

Rudolf, Marie und Gustav II.<br />

24 FIRMENGESCHICHTE


Rudolf Schielicke<br />

Rudolf Schielicke mit seiner ersten Frau<br />

Ohne Akzeptanz in der Familie<br />

endete diese Verbindung bald<br />

25


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Wichtige Kontakte<br />

oben von links: Herr Wringe, Zimmermeister aus Beelitz; Architekt Friedrich Eckart Muthesius (+ 1989);<br />

5. von links: Gustav Schielicke II.; letzter oben: Baumeister Frohloff, Zimmerei Beelitz<br />

unten von links: Herr Walter, Bürochef des Architekturbüros Muthesius;<br />

5. von links: Bürgermeister der Stadt Beelitz, Robert Tiedemann (+ 1932); letzter unten: Herr Steffen, Beelitz<br />

Anlass: Richtfest der Transradio „Übersee-Empfangsstation“ in Beelitz-Schönefeld im Hotel Wehner<br />

26 FIRMENGESCHICHTE


Villa in Berlin Schlachtensee<br />

Architekt: Prof. Eckart Muthesius<br />

Bauherr: Kommerzienrat Kösler<br />

Baustelle Transradio in Beelitz-Schönefeld<br />

Architektur: Büro Muthesius<br />

Bauherrin: Telefunken-Tochter Transradio<br />

Architekt Prof. Eckart Muthesius setzt<br />

auf märkisches Bauunternehmen<br />

Berlin, 1928<br />

Wieder einmal beweist sich – was zählt, ist Qualität,<br />

Kontinuität und Verlässlichkeit. Der namhafte Architekt<br />

Prof. E. Muthesius beauftragt wiederholt das märkische<br />

Bauunternehmen von Gustav Schielicke für den Bau einer<br />

Villa, diesmal in Caputh. Zahlreiche Villen wurden bereits<br />

gemeinsam realisiert. In Planung ist zudem die gemeinsame<br />

Realisierung einer Übersee-Funkempfangsstation in Beelitz-<br />

Schönefeld.<br />

27


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

><br />

Ende der 30er <strong>Jahre</strong> wandte sich<br />

das Unternehmen auch dem Tiefbau<br />

zu. Die Funk- und Fernmeldetechnik<br />

entwickelte sich rasant<br />

und so auch die Nachfrage nach<br />

Fachbetrieben. Das Baugeschäft<br />

Schielicke erstellte Fundamente,<br />

Betonbauten für Funktürme und<br />

Peilstationen. In den darauffolgenden<br />

<strong>Jahre</strong>n errichtete das Unternehmen<br />

in ganz Europa Versuchsanlagen<br />

für heutige Großkonzerne<br />

wie AEG und Siemens.<br />

><br />

30er<br />

28 FIRMENGESCHICHTE


Rudolf an der Mischmaschine<br />

Tiefbau für das Geomagnetische Institut Potsdam,<br />

Außenstelle Niemegk<br />

Rechtschaffenheit und Humanismus lohnt sich<br />

Beelitz, 1945<br />

Manchmal geht das Schicksal gerechte Wege. Es wurde vor kurzem<br />

bekannt, dass Gustav Schielicke II. in Kriegszeiten wahrlich Herz<br />

und Verstand bewiesen hat. Nach Berichten von Fremdarbeitern<br />

hat der Bauunternehmer kontinuierlich zusätzliche Lebensmittel<br />

für diese beschafft, natürlich auch um Gesundheit und Arbeitskraft<br />

zu fördern. Ihm gelang es außerdem, Dank seiner Beziehungen,<br />

einige kommunistische Geschäftspartner und Mitarbeiter aus<br />

dem Konzentrationslager zurückzuholen. Vielleicht sind es diese<br />

Erinnerungen an den Bauunternehmer, die ihn vor Kriegsgefangenschaft<br />

und Enteignung bewahrt haben? Jedenfalls blüht das Unternehmen<br />

weiter, trotz schlechter Konjunktur.<br />

29


1945<br />

Wasserturm


Kiesberg<br />

Mörtelwerk<br />

Hermann-Löns-Straße<br />

Der Firmensitz


Rudolf Schielicke (1912 - 1982) und<br />

Lieselore, geb. Möhler (1925 - 2001)<br />

Die dritte Generation (1949)<br />

<strong>SCHIELICKE</strong><br />

Hoch-, Tief- und Ingenieurbau GmbH


Welche Baufirma konnte<br />

in den 40er <strong>Jahre</strong>n<br />

schon eine Zugmaschine<br />

vorweisen ...<br />

Schon damals bestens ausgestattet<br />

Hanomag Zugmaschine<br />

33


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Ohne sie ging es nicht<br />

Lieselore Schielicke hielt seit 1952 ihrem Schwiegervater<br />

Gustav II., ihrem Mann Rudolf und später ihrem Sohn<br />

Thomas den Rücken frei. Sie war durch ihre hervorragenden<br />

Kenntnisse im Rechnungswesen und ihrer<br />

vorausschauenden Art maßgeblich am Erfolg des<br />

Unternehmens beteiligt.<br />

Lieselore<br />

34 FIRMENGESCHICHTE


Gustav II. als Schützenkönig<br />

der Stadt Beelitz<br />

Dreamteam<br />

Rudolf und Gustav II. mit ihrem Polier<br />

35


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Polier Walter Wricke<br />

Um den Beelitzer Wasserturm und<br />

die Wasserversorgung in Beelitz<br />

wiederherstellen zu können, tauschte er<br />

Tauben und Hühner gegen Zement.<br />

Schon damals Profis im Verbau<br />

Baugrube in der Nachkriegszeit<br />

36 FIRMENGESCHICHTE


Die erfolgreichen Unternehmer<br />

profitierten von ihrem humanistischen<br />

Engagement im Dritten<br />

Reich, in der, für die Baubranche<br />

problematischen, Nachkriegszeit<br />

und überstanden diese durch<br />

den Zuspruch und Aufträge derer,<br />

die sich daran erinnerten.<br />

><br />

37


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Schon damals ein Faible für<br />

Blumen, Thomas als 4-Jähriger<br />

<strong>SCHIELICKE</strong><br />

Hoch-, Tief- und Ingenieurbau GmbH<br />

Thomas Schielicke<br />

38 FIRMENGESCHICHTE


„Thomas ist ein Visionär und er<br />

ist mutig, dennoch hat er sich<br />

sowas jungenhaftes erhalten.“<br />

Pamela Schielicke über ihren Ehemann<br />

Glückliche Kindheit<br />

Thomas Schielicke auf den Schultern<br />

seines Vaters Rudolf<br />

><br />

Thomas wird ein Jahr nach der Hochzeit<br />

seiner Eltern als erster Sohn<br />

geboren. Sein Bruder Frank folgte<br />

erst 8 <strong>Jahre</strong> später. Er wurde Dipl.-<br />

Mediziner und praktiziert noch<br />

heute im damaligen Elternhaus in<br />

der Berliner Str. 153.<br />

><br />

Geliebter Opa<br />

Mit Gustav II. verbindet<br />

Thomas besonders schöne<br />

Kindheitserinnerungen<br />

39


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

><br />

Die wirtschaftliche Situation in<br />

der darauffolgenden DDR-Zeit<br />

stellte große privatwirtschaftliche<br />

Unternehmen vor unlösbare<br />

Aufgaben. Nur durch die Teilung<br />

des Familienbetriebes in zwei<br />

kleinere Firmen konnte die staatliche<br />

Steuerpolitik umgangen<br />

werden.<br />

><br />

DDR<br />

Rudolf, Marie, Frank und<br />

Thomas 1962<br />

40 FIRMENGESCHICHTE


Schielicke vs. Schielicke<br />

In der DDR durften volkseigene Betriebe wesentlich höhere<br />

Löhne zahlen, was private Unternehmen für Arbeitnehmer<br />

wenig interessant machte. Des Weiteren war die Besteuerung<br />

von kleinen Handwerksbetrieben mit bis zu 20 Beschäftigten<br />

sehr viel günstiger. Da es nicht so einfach möglich war, aus<br />

einem großen Betrieb zwei kleine zu machen, zog Rudolf im<br />

<strong>Jahre</strong> 1956 gegen Vater Gustav Schielicke proforma vor Gericht<br />

und bezichtigte ihn der nicht ordnungsgemäßen Bezahlung.<br />

Er forderte mit dieser Begründung die Genehmigung für ein<br />

eigenes Unternehmen. Dies schien überzeugend geklungen<br />

zu haben, von da an existierten zwei Baubetriebe, Gustav und<br />

Rudolf Schielicke.<br />

41


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Rudolf und Bruder Frank 1978,<br />

im Hintergrund die Rückseite<br />

des heutigen Konferenzraumes<br />

Zeus<br />

Auszeit im Garten<br />

Gustav und Frank Schielicke<br />

1978<br />

><br />

Dass das Unternehmen das kommunistische<br />

System überstanden<br />

hat, ist letztlich Rudolf Schielicke<br />

zu verdanken, der nach dem Tod<br />

Gustavs II. 1959 das Unternehmen<br />

30 <strong>Jahre</strong> lang durch die Wirren<br />

des realen Sozialismus gelenkt<br />

hat.<br />

><br />

70er<br />

42 FIRMENGESCHICHTE


Studienkollegen in Leipzig<br />

Bernd und Werner Gutschmidt, Thomas<br />

Schielicke und Klaus Hamilton (v.l.)<br />

stehen bis heute in Verbindung<br />

43


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Von 1982 bis 1989 verzehnfachte<br />

er den Umsatz der Schielicke Bau.<br />

44 FIRMENGESCHICHTE


Ausflug nach Polen<br />

Thomas Schielicke und sein<br />

Schulkamerad Bernd Runge<br />

80er<br />

><br />

Nachdem Rudolf die Firma mit<br />

Aufträgen der Bahn über Wasser<br />

gehalten hatte, stellte dessen<br />

plötzlicher Tod 1982 seinen Sohn<br />

Thomas vor eine schwierige Entscheidung.<br />

Als technischer Leiter<br />

arbeitete er zu dieser Zeit im Tiefbaukombinat<br />

Potsdam, Sitz Brandenburg<br />

(VTK). Letztlich sah er<br />

sich in der Pflicht und rettete das<br />

Familienunternehmen, indem er<br />

seine bisherige Karriere aufgab<br />

und eine neue als Inhaber der Schielicke<br />

Bau startete. Am 15. April<br />

1982 übernahm er sieben Arbeitskräfte,<br />

einen Fiat, einen LKW,<br />

zwei Betonmischer und die, noch<br />

von seinem Großvater übrig gebliebene,<br />

hölzerne Stangenrüstung.<br />

><br />

45


Asmus und Benjamin<br />

<strong>SCHIELICKE</strong><br />

Hoch-, Tief- und Ingenieurbau GmbH<br />

Benjamin<br />

Technik war und ist<br />

seine Leidenschaft<br />

Doppelbelastung<br />

Den Keller seines Privathauses<br />

baute Thomas aus Abrisssteinen<br />

aus Zeiten des Alten Fritz<br />

<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

46 FIRMENGESCHICHTE


1985<br />

Thomas Schielicke mit<br />

Benjamin und Asmus<br />

47


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Drehscheibe Bahnhof Neuseddin<br />

Eins der ersten großen Projekte<br />

unter der Führung von Thomas<br />

Schielicke<br />

Traktorbagger<br />

Für Thomas die Grundlage für einen<br />

ökonomischen Tiefbau<br />

48 FIRMENGESCHICHTE


Bauen in der DDR<br />

><br />

Die Schielickes kennen sich mit<br />

Materialknappheit aus. Der Firma<br />

standen in den 80er <strong>Jahre</strong>n pro<br />

Monat 500 Klinker zu. Die erste<br />

große Alternatividee aus Thomas´<br />

Feder entstand während der Planungsphase<br />

zur Drehscheibe am<br />

Bahnhof Neuseddin. Das ursprünglich<br />

traditionell in Klinkerbauweise<br />

geplante Bauwerk, wurde<br />

kurzerhand in Stahlbeton umgeplant.<br />

Mit der eigens dafür erdachten<br />

runden Stahlschalung, die<br />

später auch noch in einem anderen<br />

Projekt zum Einsatz kommen<br />

sollte, verschaffte sich Thomas<br />

das nun frei gewordene Kontingent<br />

von 50.000 Klinkern. In<br />

den darauffolgenden Monaten<br />

wurden diese vor allem für den<br />

Bau von Schornsteinen verwendet.<br />

><br />

Erster Kipper S4000<br />

Thomas Schielicke mit Otto Fanslau<br />

auf dem Firmengelände (1983)<br />

49


Asmus und Benjamin<br />

<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

1985<br />

50 FIRMENGESCHICHTE


51<br />

1999


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Berliner Straße<br />

Die Berliner Straße machte in den<br />

2010ern eine extreme Verwandlung<br />

durch. Die schöne Lindenallee<br />

war in die <strong>Jahre</strong> gekommen und<br />

musste für die Bedarfe der wachsenden<br />

Spargelstadt Beelitz instand<br />

gesetzt werden. Wie sehr<br />

sich der Charakter dieses Ortsteils<br />

verändern würde, war allerdings<br />

nicht vorstellbar. In den <strong>Jahre</strong>n<br />

2015 - 2017 wurde die Ortsdurchfahrt<br />

vollständig saniert. Auch<br />

das Firmengelände hat eine wahre<br />

Verwandlung erfahren. Das Gelände<br />

der Schielicke Bau erstreckt<br />

sich zur Zeit beidseitig auf insgesamt<br />

230 m Straßenfront und<br />

umfasst eine derzeit genutzte<br />

Fläche von insgesamt 5 ha.<br />

52 FIRMENSITZ


2022<br />

Bauplatz 1985<br />

Die Schuppen stammten noch<br />

aus den 1920er <strong>Jahre</strong>n,<br />

links Frank Kowollik<br />

53


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Berliner Straße 153<br />

Mitarbeitende der Verwaltungsabteilungen<br />

1993 vor dem damaligen Firmensitz<br />

54 FIRMENSITZ


Verwandlung auf dem Firmensitz<br />

Die ehemalige Schlosserei wurde 2021<br />

zum großen Konferenzsaal Zeus<br />

1996<br />

2022<br />

55


1995<br />

Berliner Straße<br />

2022<br />

56 FIRMENSITZ


57


58 FIRMENSITZ<br />

<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong>


Der Firmensitz heute<br />

Vieles beginnt mit einer<br />

einfachen Skizze<br />

59


Kunst wohin man schaut<br />

Die Räumlichkeiten auf dem Firmengelände sind mit Kunst zahlreicher<br />

Kunstschaffender ausgestattet. Darunter Kunstwerke von Christian<br />

Heinze, Bernd Finkenwirth, Thomas Schumacher, Klio Karadim,<br />

Professor Pfennig, Lutz Backes, Oda Schielicke und Eva Maria Schielicke.


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

„In einem Anflug von Wahnsinn<br />

habe ich Maschinen<br />

bestellt, im Umfang eines<br />

<strong>Jahre</strong>sumsatzes.“<br />

Der erste Bagger O&K MH City<br />

Bei diesem Deal lernte Thomas Schielicke seine<br />

zweite Ehefrau Pamela kennen<br />

62 MENSCHEN<br />

THOMAS <strong>SCHIELICKE</strong>


Kurz nach der Wende ist Thomas<br />

Schielicke auf einer Messe.<br />

Eigentlich will er damals nur einen<br />

Doppelachshänger kaufen. Zurück<br />

kommt er mit einem Kredit von<br />

1 Million DM, der später mehr als<br />

doppelt so hoch zurückgezahlt<br />

werden sollte. „In einem Anflug<br />

von Wahnsinn habe ich Maschinen<br />

bestellt, im Umfang eines <strong>Jahre</strong>sumsatzes“,<br />

erinnert sich Thomas<br />

Schielicke. „Ich wusste nicht,<br />

wie wir das zurückzahlen. Aber<br />

es hat alles gut geklappt und<br />

war genau richtig.“ Mehr Worte<br />

braucht es nicht, um die Einstellung<br />

des heute 72-Jährigen zu beschreiben.<br />

Er weiß selbst, dass er manchmal<br />

vielleicht etwas zu mutig war und<br />

einfach nur Glück hatte. „Aber so<br />

„kleine Sachen“ ausprobieren, die<br />

auch mal schiefgehen können,<br />

das muss man einfach machen.“<br />

Mit dieser Einstellung hat Thomas<br />

Schielicke seine „Schielicke Bau“<br />

im Laufe der letzten 40 <strong>Jahre</strong> zu<br />

einer der Wirtschaftsgrößen in<br />

der Region gemacht.<br />

Ein Familienunternehmen so<br />

erfolgreich zu führen, ist eine<br />

durchaus fordernde Lebensaufgabe.<br />

Zum Beispiel während der<br />

Wendezeit, als die Ostmark in<br />

Westmark eingetauscht wurde.<br />

„Da war auf einmal die Auftragslage<br />

dünn, die Löhne waren doppelt<br />

so hoch und die Leute hatten nicht<br />

das Geld und die Investitionsfreudigkeit<br />

war begrenzt“, erinnert<br />

sich Schielicke. Doch da war es wieder,<br />

das Glück. Sein Vater hatte<br />

Jahrzehnte zuvor sehr viel für die<br />

Post in Potsdam gearbeitet. Und<br />

so kam der Auftrag zustande, der<br />

die Firma durch diese anspruchsvolle<br />

Zeit trug.<br />

Gut acht <strong>Jahre</strong> vor der Wende hatte<br />

alles begonnen. Als Thomas<br />

Schielicke mit 32 <strong>Jahre</strong>n die Firma<br />

seines damals verstorbenen<br />

Vaters übernehmen soll, gibt es<br />

keinen geebneten Weg.<br />

><br />

Thomas<br />

Schielicke<br />

Posthof Potsdam<br />

Den Bauboom der Nachwendezeit<br />

erkannt und genutzt - das<br />

Unternehmen wuchs in 5 <strong>Jahre</strong>n<br />

von 12 auf 250 Mitarbeitende.<br />

rechts: erster Radlader O&K L8<br />

63


Am 15. April 1982 fängt er als Privatunternehmer<br />

an, lässt seinen damaligen<br />

Job als technischer Abteilungsleiter<br />

im Tiefbakombinat<br />

sausen. Hätte er sich dagegen<br />

entschieden, hätte der damalige<br />

Handwerksbetrieb nach der dritten<br />

Generation dicht gemacht.<br />

Doch Thomas Schielicke kniet<br />

sich rein in seine neue Welt als<br />

Unternehmer und wechselt von<br />

einem Team von 30 Angestellten<br />

an einen Schreibtisch, den er sich<br />

zu Beginn mit genau einer Person<br />

teilt. Seiner Mutter. Rückblickend<br />

erzählt er: „Ich habe meinen Vater<br />

abends immer beobachtet, wie<br />

er Rechnungen geschrieben hat.<br />

Er hat immer viel gearbeitet und<br />

war auch immer unzufrieden“,<br />

erinnert sich Schielicke. „Ich war<br />

64 MENSCHEN<br />

THOMAS <strong>SCHIELICKE</strong>


Der Wunsch nach Übersichtlichkeit<br />

In 1993 begann Thomas Schielicke mit dem Aufbau<br />

einer Holding-Struktur. Seither sind viele Veränderungen<br />

vorgenommen worden. Derzeit umfasst die<br />

Unternehmensgruppe 21 Firmen.<br />

„Ich war<br />

überzeugt, das<br />

wird schwierig,<br />

das kannste<br />

gar nicht. Ich<br />

hab mir das<br />

wirklich nicht<br />

zugetraut.“<br />

überzeugt, das wird schwierig, das<br />

kannste gar nicht. Ich hab mir das<br />

wirklich nicht zugetraut“, gibt er zu.<br />

Doch dann fängt er einfach an.<br />

Thomas Schielicke ist ein Macher<br />

und so hat er nach acht <strong>Jahre</strong>n<br />

Handwerksfirma in der DDR ein<br />

Unternehmen aufgebaut, das im<br />

Vergleich zum Beginn, den Umsatz<br />

verzehnfacht hat. „Da hab ich<br />

dann ordentlich Selbstvertrauen<br />

getankt“, schmunzelt er. Sein<br />

Geheimnis, er ist fasziniert von<br />

neuer Technik – in 40 <strong>Jahre</strong>n hat<br />

er insgesamt gut 500 Baumaschinen,<br />

Bagger und Radlader gekauft.<br />

Zunächst bei Orenstein & Koppel,<br />

dann bei Komatsu. Er kauft und<br />

verkauft, so bleibt er immer auf<br />

dem neuesten Stand der Technik.<br />

><br />

65


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

„Gehste in den Keller,<br />

nimmste was mit runter,<br />

bringste was mit hoch.<br />

Also keine Leergänge.“<br />

Asmus und Thomas<br />

66 MENSCHEN<br />

THOMAS <strong>SCHIELICKE</strong>


Auch das macht seine Firma einzigartig.<br />

Und er beherrscht das<br />

Thema „Last-Last“ wie er sagt:<br />

„Gehste in den Keller, nimmste<br />

was mit runter, bringste gleich<br />

wieder was mit hoch. Also keine<br />

Leergänge.“<br />

Nichts umsonst tun, immer einen<br />

Schritt weiterdenken. Kurzum<br />

organisiert Thomas Schielicke<br />

schon zu DDR-Zeiten Westtechnik –<br />

an einem 286er Computer entwickelt<br />

er gemeinsam mit dem<br />

damals 16-jährigen Thomas Wolf<br />

ein Computerprogramm für Handwerksbetriebe.<br />

„Administrative<br />

Sachen muss man so weit wie möglich<br />

rationalisieren, die müssen<br />

zeitlich komprimiert sein.“ Es ist<br />

ihm gelungen.<br />

> (weiter auf Seite 66)<br />

Dampferfahrt zur Firmenfeier 1995<br />

Als die Schielicke Bau langsam zum Großkunden wurde,<br />

spendierte Orenstein & Koppel ein Feuerwerk zur<br />

90-Jahrfeier im Zentrum von Potsdam<br />

67


90er<br />

Die 90er waren geprägt von zahllosen<br />

Projekten kleiner und<br />

großer Auftraggeber. Das Spektrum<br />

umfasste sämtliche Leistungsbereiche<br />

im Bausektor, selbst der<br />

Fertighausbau war Anfang des<br />

Jahrzehnts ein nicht unwesentlicher<br />

Bestandteil der Firmengeschichte.<br />

Ein Meilenstein war die<br />

Umstrukturierung der Baufirma<br />

in eine Holdinggesellschaft, an der<br />

in den darauffolgenden <strong>Jahre</strong>n<br />

weitere Optimierungen vorgenommen<br />

wurden. Der Umsatz der<br />

Unternehmensgruppe betrug von<br />

1990 bis zur Währungsunion 2001<br />

etwa 400 Millionen Deutsche Mark.<br />

1 2<br />

Erinnerungen an die<br />

größten Projekte<br />

10<br />

5 6<br />

<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

11<br />

16<br />

17<br />

18<br />

68 FIRMENGESCHICHTE<br />

21 22


3<br />

4<br />

8<br />

7<br />

9<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

19 20<br />

1 Erster Auftrag im Filmpark<br />

Babelsberg<br />

2 Restaurierung der<br />

Mauerstraße in Beelitz<br />

3 Abriss Glaswerk in Pirna<br />

(7 Mio)<br />

4 Hotelneubau in Ferch<br />

5 Pumpwerk mit eigenem,<br />

runden Verbau<br />

6 Klärwerk in Treuenbrietzen<br />

7 65 WE schlüsselfertig für die<br />

Karlsruher LV in Caputh<br />

8 Erschließung Neuseddin<br />

9 Umbau Studio Filmpark<br />

Potsdam<br />

10 Gelbe Villa in Ferch<br />

11 Umbau von 12 Polizeiwachen<br />

im Land Brandenburg<br />

12 Erschließung Schloss Caputh<br />

13 Muck & GDF 150 Standorte<br />

14 Umbau der Desinfektion in<br />

Beelitz-Heilstätten in das<br />

Landhotel Gustav<br />

15 Fertighausbau mit Häusern<br />

aus Tschechien<br />

16 Straßenbau Carl-von-<br />

Ossietzky-Straße, erster<br />

Auftrag der Stadt Beelitz<br />

17 Batteriedienst Grünstraße<br />

Potsdam<br />

18 Villenneubauten in Berlin<br />

19 Abriss Bunker mit 4 m starken<br />

Stahlbetonwänden am Hasso-<br />

Plattner-Institut<br />

20 Baggerprüfplatz, Hallenneubau<br />

und Außenanlagen<br />

auf 1 mm genau für O&K<br />

21 Kita in Mahlow<br />

22 Telekomzentrum Neuseddin<br />

69


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

><br />

Das Programm bildet übrigens<br />

heute noch die Grundlage der<br />

genutzten Software. Das Controlling,<br />

das durch diese Software<br />

möglich war, war damals ein Türöffner<br />

bei den Banken.<br />

Es sind die großen Dinge, die ihn antreiben<br />

– schon immer, bis heute.<br />

Kein Wunder also, dass „Ausnahmeprojekte“<br />

zu seinen Lieblingen<br />

gehören. Das, was ihm keiner zutraut,<br />

reizt ihn am meisten.<br />

So auch vor rund acht <strong>Jahre</strong>n. Damals<br />

baut er eine Tiefgarage für<br />

140 Fahrzeuge, vier Meter unter<br />

dem Wasserspiegel mit 50.000<br />

Kubikmeter Umbau darum. Eine<br />

kleine Insel mitten in der Havel,<br />

die dann keine mehr war. „Die<br />

meisten meiner Konkurrenten haben<br />

gesagt, das schafft der nie,<br />

daran geht der pleite, das Ding<br />

wird undicht.“ Das Ergebnis: „Es<br />

ist dicht geworden, es ist schneller<br />

gegangen und wir haben sogar<br />

noch Geld verdient.“<br />

Zur gleichen Zeit beschäftigt ihn<br />

noch ein ganz anderes Thema –<br />

das Thema der Nachfolge.<br />

„Benjamin war damals noch nicht<br />

so weit“, erinnert sich der Seniorchef.<br />

„Da habe ich mir schon<br />

Gedanken gemacht über die Nachfolge<br />

und über evtl. einen Fremdgeschäftsführer<br />

oder Mitgesellschafter.“<br />

Das erledigt sich, als seine<br />

damalige Geschäftsführerin<br />

vor sechs <strong>Jahre</strong>n plötzlich verstirbt.<br />

><br />

70 MENSCHEN<br />

THOMAS <strong>SCHIELICKE</strong>


„Das, was mir keiner<br />

zutraut, reizt mich am<br />

meisten.“<br />

Bauleitersitzung in den 90ern<br />

Lars Zienicke (l.) und Margit Hüttner (2.v.r.) sind<br />

noch heute Teil des Teams. Marion Schütze ( 3.v.l.)<br />

wurde später Geschäftsführerin, verstarb jedoch<br />

überraschend im Jahr 2016. Dies stellte Benjamin dann<br />

vor die Frage der Unternehmensnachfolge.<br />

71


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Festrede zum Richtfest des REWE-<br />

Marktes in Beelitz, Trebbiner<br />

Straße im Mai 2022<br />

„Jetzt ist er so weit.“<br />

><br />

Das war der Zeitpunkt, an dem<br />

sich Benjamin entscheiden musste.<br />

„Ich brauchte jemanden, auf<br />

den ich mich absolut verlassen<br />

kann. Allein wäre es nicht gegangen.“<br />

Thomas Schielicke weiß, in<br />

einem Baugeschäft mit mehr als<br />

100 Mann sollten mindestens<br />

zwei weitere Partner an der Spitze<br />

sein, die wenigstens annähernd so<br />

denken wie man selbst.<br />

Sohn Benjamin ist seit 2006 im<br />

Unternehmen, arbeitet sich immer<br />

tiefer ein - vor allem seit 2016, als<br />

er sich dazu entscheidet, Teil der<br />

Geschäftsführung zu werden. Eine<br />

essenzielle Entscheidung und der<br />

Startschuss, die Firma Schielicke<br />

Bau auf den Übergang in die fünfte<br />

Generation vorzubereiten.<br />

Es ist ein Prozess auf allen Ebenen:<br />

Was muss sich verändern, was soll<br />

so bleiben?<br />

„Mein ganz persönlicher Höhepunkt<br />

ist jetzt, dass ich der Meinung bin,<br />

dass mein Sohn das Unternehmen<br />

weiterführen kann, das finde ich<br />

ziemlich positiv“, erklärt er erleichtert.<br />

„Benjamin macht viele Sachen<br />

viel besser als ich, weil er mehr<br />

Ordnung hat und strukturierter<br />

ist.“ Er selbst sei eher ein Feuerwehrmann,<br />

wenn es irgendwo<br />

brennt, dann sei er da. Sofort.<br />

„Ich kann dann nicht sagen, aber<br />

ich bin grad beschäftigt und sitz<br />

mit irgendeiner Sache am Schreibtisch.<br />

Das lass ich dann liegen<br />

und mach das, wo ich gebraucht<br />

werde und wo ich denke, dass<br />

ein anderer mich so nicht ersetzen<br />

kann. Also wir beide sind top!“<br />

><br />

(weiter auf Seite 72)<br />

72 MENSCHEN<br />

THOMAS <strong>SCHIELICKE</strong>


Sie wäre stolz auf ihre Kinder und Enkel<br />

Thomas’ Mutter Lieselore unterstützte und motivierte<br />

ihren Sohn im Unternehmen bis kurz vor der Wende.<br />

Auch sie steuerte im Jahr 1982 die Nachfolge.<br />

Sie verstarb im Jahr 2001.<br />

73


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

2000er<br />

1 2<br />

Erinnerungen an die<br />

größten Projekte<br />

6<br />

5<br />

Das neue Jahrtausend startet<br />

für das Familienunternehmen<br />

mit einem Jahr behördlicher Prüfungen<br />

und einer weltweiten Krise,<br />

ausgelöst durch den 11. September<br />

2001. Dennoch erwirtschaftete<br />

die Unternehmensgruppe von der<br />

Währungsunion bis zum Ende des<br />

Jahrzehnts etwa 210 Millionen Euro.<br />

10 11<br />

16 17 18<br />

74 FIRMENGESCHICHTE<br />

21 22


3<br />

4<br />

7 8 9<br />

12 13 14<br />

15<br />

19 20<br />

1 REWE-Markt Potsdam<br />

Horstweg, GU<br />

2 Denkmalsanierung zu<br />

Lebensmittelmärkten, Berlin<br />

3 SB Markt Teltow<br />

4 REWE und Penny-Markt in<br />

Potsdam, Pappelallee<br />

5 Archäologische Grabungen<br />

Stadtschloss Potsdam<br />

6 Edeka Ludwigsfelde<br />

7 Erster porta!-Markt und Möbel<br />

Boss Potsdam<br />

8 REWE-Markt und ALDI in<br />

Bergholz-Rehbrücke<br />

9 Fachmarktzentrum in Wildau<br />

10 REWE-Markt in Schönow<br />

11 Diverse Straßenbauprojekte in<br />

Schönefeld und Umgebung<br />

12 Erschließung und Straßenbau<br />

Schönefeld<br />

13 Abriss Wasserturm in Neuseddin<br />

14 Abriss und Neubau Netto-<br />

Markt in Luckenwalde<br />

15 Neubau EDEKA Reichelt in<br />

Berlin<br />

16 Rekonstruktion der Plattner<br />

Reichsbahnvilla, Neubauten<br />

und Außenanlagen<br />

17 Parkhaus am Bahnhof in<br />

Werder (Havel)<br />

18 Sporthalle in Werder (Havel)<br />

19 Netto-Markt und KIK in<br />

Gransee<br />

20 Eisenbahnunterführung in<br />

Michendorf, 72 Stunden am<br />

Stück gearbeitet<br />

21 Seniorenzentrum in Caputh<br />

22 Logistikzentrum Schmalz und<br />

Schön in Velten<br />

75


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

><br />

In seinen Aussagen schwingt nicht<br />

nur Respekt vor dem großen<br />

Schritt der Übergabe mit, es ist auch<br />

eine gehörige Portion Wehmut.<br />

„Schade, dass ich nicht noch ein<br />

bisschen jünger bin, dann hätte<br />

ich hier noch eine ganze Weile mitmachen<br />

können. Und ich glaube,<br />

Benjamin wäre auch ganz zufrieden,<br />

wenn ich noch ein wenig<br />

mitmachen würde.“ Auch das Wohlergehen<br />

seiner Mitarbeiter liegt<br />

dem Seniorchef sehr am Herzen.<br />

Thomas Schielicke ist bekennender<br />

Kunstliebhaber mit einem<br />

genauen Auge für Details. „Es muss<br />

nicht immer so aussehen, wie in<br />

einer Baufirma, das finde ich gut“,<br />

sagt er. Für die Mitarbeiter vernünftige<br />

Arbeitsbedingungen zu<br />

schaffen, das macht ihm Spaß.<br />

Außerdem mochte er noch nie das<br />

machen, was die anderen auch<br />

machen. Dass Thomas Schielicke<br />

weder Routine noch mit dem<br />

Strom schwimmen mag, ist ein<br />

deutig. Besondere Ansprüche hat<br />

er allerdings nicht nur an sich<br />

selbst, die hat er auch an sein Team.<br />

Es ist ihm wichtig, dass alle an<br />

einem Strang ziehen: „Also ich<br />

sehe unser Unternehmen schon<br />

als große Familie, aber die muss<br />

76 MENSCHEN<br />

THOMAS <strong>SCHIELICKE</strong>


auch funktionieren. Jeder hat sein<br />

Päckchen Verantwortung zu tragen.“<br />

Kann ein Vollblutunternehmer wie<br />

Thomas Schielicke überhaupt in<br />

Ruhestand gehen? Spontane Antwort:<br />

„Also Ruhe hat man, wenn<br />

man zwei Meter unter der Erde liegt.<br />

Ich habe den Auftrag an meine Frau<br />

gegeben, aus mir einen schwarzen<br />

Diamanten zu machen.“ Ruhestand,<br />

da sei ihm langweilig. Außerdem<br />

gäbe es in der Projektentwicklung<br />

noch ein paar Dinge, wo man drinstecke,<br />

manchmal feststecke. Da<br />

könne er sicherlich noch helfen.<br />

Doch er fügt hinzu: „Wenn die anderen<br />

sagen – bleib zu Hause, wir<br />

brauchen dich nicht mehr – dann<br />

bleib ich zu Hause, dann mach ich<br />

andere Sachen.“ Das lassen wir<br />

jetzt einfach mal so stehen.<br />

„Benjamin<br />

macht<br />

viele<br />

Sachen<br />

viel<br />

besser<br />

als ich,<br />

weil er<br />

mehr<br />

Ordnung<br />

hat<br />

und<br />

struk-<br />

tu-<br />

rierter<br />

ist.“<br />

77


2010er<br />

Gleich zu Beginn des Jahrzehnts<br />

ereignet sich das „Jahr der Parkplätze“.<br />

In 2011 baut die Schielicke<br />

Bau Parkflächen mit insgesamt<br />

3853 Stellplätzen. In den darauffolgenden<br />

<strong>Jahre</strong>n forciert das<br />

Unternehmen den Hallen- und<br />

Märktebau, die Projektentwicklung<br />

kommt hinzu und bringt<br />

viele neue Möglichkeiten und<br />

Herausforderungen mit sich.<br />

Der Umsatz beträgt bis einschließlich<br />

2020 etwa 305 Millionen Euro.<br />

1 2<br />

Erinnerungen an die<br />

größten Projekte<br />

5<br />

6<br />

10 11<br />

<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

16 17 18<br />

78 FIRMENGESCHICHTE<br />

21 22


3<br />

4<br />

7 8<br />

9<br />

12 13 14<br />

15<br />

19 20<br />

1 ALDI-Markt in Teltow<br />

2 Erweiterungsbau und<br />

Erschließung in Stahnsdorf<br />

3 Handwerkerhof in Potsdam<br />

4 porta!-Markt in Mahlsdorf<br />

5 REWE-Markt Caputh, Hochbau<br />

und Außenanlagen<br />

6 REWE-Markt in Potsdam,<br />

Zentrum-Ost<br />

7 Baugruben in Schönefeld<br />

8 EDEKA-Markt in Berlin,<br />

Kaulsdorfer Straße<br />

9 Erschließung und Parkplatz<br />

Möbelmarkt in Hamburg<br />

10 Humboldtinsel in Berlin, mit<br />

Tiefgarage 4 m unter Wasser<br />

11 Fachmarktzentrum in Storkow,<br />

12 schlüsselfertig<br />

12 Fachmarktzentrum in Groß<br />

Glienicke, schlüsselfertig<br />

13 REWE-Markt in Mahlow<br />

14 Tief- und Straßenbau<br />

Potsdamer Brauerei<br />

15 Logistikzentrum in<br />

Wustermark<br />

16 Erschließung des<br />

Olympischen Dorfes in Elstal<br />

17 Neubau Clubhaus und<br />

Tennisanlagen in Potsdam<br />

18 porta!-Markt in Leipzig<br />

19 Sanierung zu Appartements in<br />

Caputh<br />

20 Erschließung der<br />

Heidesiedlung in Elstal<br />

21 Neubau der Verkehrswege<br />

einer Wohnanlage in Wildau<br />

22 Erschließung und Außenanlagen<br />

des Verteilerzentrum<br />

dm in Wustermark<br />

79


"Wir wünschen<br />

T homas für die neu gewonnene<br />

Zeit viel Abwechslung, Freude, tolle Erlebnisse<br />

und dass er die Ruhe bei ausgiebigen Waldspaziergängen genie–<br />

ßen kann. Wir danken für die vertrauensvolle und jahrelange Zusammenarbeit. Wir schätzen<br />

die ehrliche und offene Kommunikation mit Benjamin. Die Zusammenarbeit macht uns große<br />

Freude, ist abwechslungsreich und geprägt von kreativen Ideen. Wir verfolgen die Baupro–<br />

jekte mit großer Neugier und schätzen es sehr, dass es allen Generationen wichtig war und ist,<br />

die eigene Heimatregion zu verschönern und sich für den Ort einzusetzen." Mareike Päch &<br />

Daniel Sauer –Allianz Hauptvertretung Päch und Sauer GbR Wir schätzen die Zusammenarbeit<br />

mit der Schielicke Bau sehr. Sowohl hervorragende fachliche Arbeit, als auch die Einhaltung der zugesicherten Termine<br />

machen das Familienunternehmen für uns zu einem wichtigen Partner. Besonders offensichtlich wird die Kompetenz<br />

der Firma im Vergleich zu anderen, in der Baubranche gemachten, Erfahrungen. Hans-Georg Hoffmann - Geschäftsführender<br />

Gesellschafter, HPG Projektentwicklungs GmbH<br />

Es beeindruckt mich,<br />

dass wir von Thomas<br />

und der Geschäftsführung<br />

immer die<br />

neueste Technik zur<br />

Verfügung gestellt<br />

bekommen. Ich bin<br />

wirklich froh, ein Teil<br />

der <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong> zu<br />

sein. Denny Baumann<br />

- Baugeräteführer<br />

Der Netto-Markt in Luckenwalde war das erste<br />

Projekt, das ich für die Schielicke Bau als<br />

Baueiter vor Ort von Beginn an betreut habe. So<br />

konnte ich meinen persönlichen Anspruch an Qualität<br />

umsetzen und das Ergebnis ist wirklich super.<br />

Mich begeistert die Vielfalt der Projekte, die in den<br />

meisten Fällen kein Standard sind. Dazu kommt,<br />

dass die Auswahl an neuesten Geräten, die uns<br />

zur Verfügung gestellt wird, einfach grandios ist.<br />

Beispielsweise der Einsatz von Robotertechnik beim<br />

Abriss im Forum Köpenick. Man erlebt immer<br />

wieder was ganz Neues und man steht vor tollen Herausforderungen.<br />

Christian Koldewitz,selbstständig<br />

Thomas Schielickes Ideen sind im ersten Moment oft nicht zu greifen und viele Entscheidungen<br />

auf den ersten Blick fUEr uns nicht zu verstehen. Aber schaut man<br />

sich die Resultate an, ist es irgendwie immer passend. Seine Art zu denken ist wirklich<br />

bemerkenswert. Sandra Kleeberg - Projektassistentin<br />

Eine Anekdote von Thomas, die<br />

ich nie vergessen werde. ist: „Ich will nicht wissen, wie es nicht geht, das weiß ich selber,<br />

sondern ich will wissen, wie es geht!“ Ich hoffe, dass Thomas weiß, dass wir es die letzen <strong>Jahre</strong><br />

oft genug gezeigt haben, dass wir es wissen, wie es geht! Ich hoffe, dass die Leistung, die man<br />

jeden Tag bringt, weiter geschätzt wird und das Betriebsklima stetig und fundamental<br />

Ich arbeite seit inzwischen 9 <strong>Jahre</strong>n auf der Baustelle in<br />

Schönefeld, auf der wir die mediale Erschließung und Erdarbeiten durchführen.<br />

Sylvio ist im letzten Jahr als Verstärkung in unser Team gekommen.<br />

Er war als Pflasterer viele <strong>Jahre</strong> für einen Nachunternehmer auf unseren<br />

Baustellen tätig. Als sein Chef in den Ruhestand ging, hat die Schielicke<br />

Bau ihn übernommen: Arbeitsplatz gerettet und einen tollen neuen Mitarbeiter<br />

gewonnen – so muss das sein. Marten Frömming – Werkpolier<br />

Mir ist es wichtig, mich persönlich weiterzuentwickeln.<br />

Ich möchte der <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

einen Mehrwert bieten und meinen Beitrag<br />

zur Wirtschaftlichkeit und zum Vorankommen<br />

der Firma leisten.Martin Schade - werkpolier<br />

Im September 2020 eröffnete die<br />

TOTAL Deutschland GmbH an der<br />

AS Ferch am Berliner Ring einen<br />

Autohof, den sie gemeinsam mit der<br />

Fa. Schielicke errichtete. Die<br />

Verträge für das Autohofprojekt reichen<br />

bis ins Jahr 2012 zurück. Ein nicht<br />

enden wollendes Genehmigungsverfahren<br />

folgte. Durch Ausdauer, Zielstrebigkeit<br />

und fachliche Kompetenz von<br />

Thomas Schielicke konnte das Autohofprojekt<br />

dennoch verwirklicht werden.<br />

Uwe Holzmann - TOTAL Tankstelle<br />

Ich bin immer wieder erstaunt, wieviel die Geschäftsführer und Gesellschafter<br />

in die Unternehmensgruppe investieren. Man hat den Eindruck,<br />

dass jeder Cent, der übrig bleibt, wieder in die Firma fließt. In diesem<br />

Jahr haben wir fast 30 neue Fahrzeuge angeschafft, darunter über 20<br />

Baumaschinen. Unseren Kollegen steht immer die neueste Technik zur<br />

Verfügung, das macht die Arbeit leichter und fördert die Effektivität.<br />

Außerdem treibt die Geschäftsführung den Ausbau unserer Elektromobilität<br />

immer weiter voran. Für die notwendige Lade-Infrastruktur<br />

sollen PV-Anlagen auf den Hallen- und Carportdächern sorgen.<br />

Die Umsetzung läuft bereits.Marco Schröder – Kaufm. Mitarbeiter<br />

Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht<br />

und bin stolz auf meine Arbeit,<br />

die ich immer mit Herzblut, Leidenschaft<br />

und Engagement erledige. Neuen<br />

Herausforderungen und anspruchsvollen<br />

Situationen stelle ich mich<br />

gern und bin sehr dankbar für jegliche<br />

Unterstützung, die ich in Bezug auf<br />

Weiterbildungen von der Geschäftsführung<br />

erhalte und erhalten habe.<br />

Marian Knaute-Baumaschinenmeister<br />

Mein besonderes Ereignis<br />

in den letzten <strong>Jahre</strong>n<br />

waren die Touren nach<br />

Sprockhövel – nach 7 <strong>Jahre</strong>n<br />

„Fernfahrtabstinenz“<br />

wieder auf längerer Reise<br />

zu sein, auch wenn<br />

es nur 2 Tage waren.<br />

So konnte ich den LKW<br />

auf den bergigen Abschnitten<br />

des Weserberglandes<br />

gleich mal<br />

austesten, das hat man<br />

ja auch nicht alle<br />

Tage. Früher habe ich<br />

die A2 13 <strong>Jahre</strong> lang<br />

tagtäglich befahren.<br />

Es ist wirklich erstaunlich,<br />

wie sich<br />

Natur und Umgebung in<br />

den letzten 7 <strong>Jahre</strong>n<br />

verändert haben. Tilo<br />

Kutzner – Kraftfahrer<br />

ausgebaut wird. Ich glaube, das Thomas nie richtig in den Ruhestand gehen wird, Er schaut<br />

bestimmt hier und da einmal vorbei und begrüßt die M/W/D auf der<br />

Baustelle und im Büro. Marcel Sperk<br />

Polier


Im April 2022 feierte Thomas<br />

sein 40. Firmenjubiläum<br />

40 <strong>Jahre</strong><br />

Fußspuren<br />

81


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Geschwister-Scholl-Straße in Potsdam<br />

Das Projekt befindet sich aktuell kurz vor Baubeginn.<br />

Die bisher beauftragten Leistungen beinhalten den<br />

Erdbau und die Erschließung.<br />

Bauleitung: Thomas Nörenberg-Schwingeweitzen<br />

Zauner<br />

Developments<br />

82 MENSCHEN<br />

HEIKE ZAUNER


Heike Zauner und Thomas Schielicke<br />

begegneten sich vor ein<br />

paar <strong>Jahre</strong>n eher zufällig. „Es ging<br />

um ein Projekt in der Schopenhauer<br />

Straße in Potsdam“, erinnert<br />

sich die Initiatorin. Ein Kollege<br />

stellte den Kontakt her: „Thomas<br />

hatte, glaube ich, Interesse für<br />

seinen Sohn, dort was zu erwerben.<br />

Wir sind dann über diese Thematik<br />

ins Gespräch gekommen“.<br />

Vor Ort treffen sie das erste Mal<br />

aufeinander – es geht um die<br />

Ladestraße und den Tiefbau. Für<br />

Heike Zauner zu diesem Zeitpunkt<br />

des Projektes ein akutes Thema,<br />

für Thomas Schielicke eines<br />

seiner Lieblingsthemen. Seit 30<br />

<strong>Jahre</strong>n entwickelt und baut Heike<br />

Zauner in Brandenburg und Berlin<br />

Anlagen für hochwertige Eigentumswohnungen,<br />

vornehmlich<br />

zur Eigennutzung.<br />

Entsprechend kennt sie sich aus,<br />

wenn es um Bauprojekte geht –<br />

dennoch beschert ihr Thomas<br />

Schielicke einen AHA-Moment<br />

nach dem anderen. Sie erinnert<br />

sich noch lebhaft an ihr erstes<br />

längeres Gespräch: „Da haben<br />

wir am Tisch gesessen und er hat<br />

aus der Hüfte rausgehauen, wie<br />

er das machen würde und wie es<br />

andere nicht machen und so sind<br />

wir eigentlich in die Tiefe gekommen.<br />

Das war ein ganz witziger<br />

Moment.“<br />

><br />

„Seit wir uns kennen, gibt<br />

es viele begeisternde<br />

Schnittstellen.“<br />

Heike Zauner<br />

Geschäftsführende Gesellschafterin<br />

Zauner Developments<br />

83


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

„Tiamo“ in Potsdam<br />

Die Projektentwicklung in der<br />

Geschwister-Scholl-Straße umfasst die<br />

Sanierung im Bestand und den Neubau von<br />

32 Wohnungen in fünf Remisen und drei<br />

Gartenhäuschen<br />

><br />

Aus ersten Gesprächen entsteht,<br />

ein paar <strong>Jahre</strong> später, eine effektive<br />

Zusammenarbeit. 2021 bearbeiten<br />

sie gemeinsam ein Bauprojekt<br />

in der Geschwister-Scholl-<br />

Straße – Thomas Schielicke ist von<br />

Beginn an in Tiefbauthemen, Erschließung<br />

und Rohbaufragen<br />

involviert. „Als ob es sein Baby<br />

ist, bringt er da seine ganze<br />

Gedankenwelt mit ein“, erzählt<br />

Heike Zauner. Im Grunde habe er<br />

dieses Bauprojekt sehr sehr<br />

positiv beeinflusst. „Wir hatten<br />

ein großes Thema mit der Erschließung“,<br />

so Zauner. „Wir wollten<br />

gerne Fernwärme dorthin<br />

bringen, allerdings wollte das<br />

die Stadt nicht.“ Thomas Schielicke<br />

zögert nicht lang und zieht<br />

die richtigen Strippen. Heike<br />

Zauner ist begeistert: „Durch seine<br />

Kontakte zu den entsprechenden<br />

Planern und auch Ausführenden<br />

in diesem Bereich haben<br />

wir das wirklich hingekriegt. Das<br />

ist sensationell.“<br />

Die erfolgreiche Unternehmerin<br />

selbst ist im Osten „sozialisiert“<br />

worden, wie sie sagt. Diese<br />

eigenen Gedanken, um Dinge zu<br />

verbessern und Impulse zu<br />

geben, das sei typisch, das kennen<br />

sie noch von früher. Man<br />

merke, dass Thomas Schielicke<br />

auch in dieser „Schule“ groß geworden<br />

sei. Diese Art des gemeinsamen<br />

Seins habe er nicht<br />

verloren, sagt sie. „Das hat er<br />

sich tatsächlich bewahrt und<br />

das ist etwas, was selten ist.“<br />

Außerdem sei es charmant,<br />

84 MENSCHEN<br />

HEIKE ZAUNER


„Die Arbeit mit Firma<br />

Schielicke bringt Zeit und<br />

Geldersparnis auf jeden Fall.“<br />

dass Thomas Schielicke immer<br />

selbstgebackenen Kuchen zu<br />

den Besprechungen mitbringe.<br />

Persönlich schätzt sie an ihm<br />

außerdem seine offene, transparente<br />

Art: „Er sagt, was er gerade<br />

denkt und man kann selbst auch<br />

sagen, was einen bewegt und<br />

dann findet man eine Lösung.<br />

Das ist wirklich super.“ In Sachen<br />

Kalkulation und technischer Rücksprachen<br />

habe sie mittlerweile<br />

auch schon vermehrt mit Sohn<br />

Benjamin zu tun. Er sei jetzt auch<br />

schon eine Weile dabei und könne weiterhin den Blick über alles<br />

nach und nach eine eigene haben und Impulse geben. „Wenn<br />

Handschrift entwickeln. Der Weg er das nicht macht, dann geht er<br />

sei gut geebnet, so Zauner. Die ein wie eine Primel. Das braucht<br />

Arbeit mit Thomas Schielicke und er einfach, wie die Blume das<br />

damit auch mit Firma Schielicke Wasser braucht“, davon ist sie<br />

bringe definitiv positive Effekte überzeugt. Sie rät ihm auch genau<br />

der Optimierung: „Zeit und Geld- das: „Er soll noch ganz lange<br />

ersparnis auf jeden Fall“, bestätigt seinen Stiefel fahren, damit ist<br />

Zauner. Ob ein Geschäftsmann er, glaube ich, sehr glücklich.“<br />

wie Thomas Schielicke in Ruhestand<br />

gehen könne, dazu sagt<br />

Heike Zauner<br />

sie direkt: „Das kann ich mir Geschäftsführende Gesellschafterin<br />

nicht vorstellen.“ Er werde sicher<br />

Zauner Developments<br />

85


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Es ist nicht immer einfach, mit<br />

der Familie zu arbeiten, das<br />

gibt Benjamin Schielicke offen zu.<br />

Allerdings, die Vorteile überwiegen<br />

ganz klar. „Ich bin glücklich,<br />

dass wir eine solche Familie haben,<br />

dass wir füreinander da sind“,<br />

sagt er. Sich mit seinem Vater<br />

zum operativen Tagesgeschäft<br />

austauschen zu können, dafür<br />

sei er jeden Tag dankbar. „Ich lerne<br />

immer noch viel von ihm,<br />

aber wir lernen auch gegenseitig<br />

voneinander und lösen Probleme<br />

gemeinsam.“ Es sei schon ein<br />

riesen Fußabdruck, in den er da<br />

trete. Und es gab Zeiten, in denen<br />

ihm das mehr Angst als Mut<br />

machte. Heute sagt er: „Ich gebe<br />

mein Bestes. Ich denke, ich bin<br />

jetzt soweit.“<br />

Irgendwie war sein Weg schon<br />

ein wenig vorprogrammiert, so als<br />

Sohn vom Chef. Er erzählt, dass<br />

er von seinem Vater zur Einschulung<br />

einen Bauhelm geschenkt<br />

bekam. „Da gibt’s schöne Fotos“,<br />

sagt er, „ich auf der Treppe mit<br />

der Familie, mit Schultüte in der<br />

Hand und Bauhelm auf dem<br />

Kopf.“ Ein Vorbild sei sein Vater auf<br />

jeden Fall für ihn – mit seinem<br />

unglaublichen Wissen, technischen<br />

Verständnis für die Dinge und<br />

die Projekte. „Ich bin immer wieder<br />

fasziniert von seinen Ideen und<br />

Impulsen, die er hier reinbringt“,<br />

erzählt Benjamin. Der Grundstein<br />

für alles sei allerdings Gustav, sein<br />

Uropa. Hätte es ihn nicht gegeben,<br />

würde es die Firma Schielicke<br />

in dieser Form gar nicht geben.<br />

„Es ist schon toll, hier durch die Gegend<br />

zu fahren und denken zu<br />

können, guck mal, mein Uropa hat<br />

die alte Chirurgie im Rohbau in<br />

Beelitz-Heilstätten und den<br />

Wasserturm in Beelitz errichtet.“<br />

Er erinnert sich, dass Uropa Gustav<br />

den Kies für den benötigten<br />

Mörtel, mit einer Schmalspurbahn<br />

transportierte – auf direktem<br />

Wege vom damaligen Bahnhof<br />

zu den Beelitzer Heilstätten.<br />

Benjamin´s eigene Geschichte im<br />

Familienunternehmen beginnt<br />

nach seinem Studium der Archi-<br />

Benjamin<br />

Schielicke<br />

„Mein Vater ist schon ein<br />

bisschen Genie. Er beherrscht<br />

das Chaos und weiß, worauf<br />

es ankommt.“<br />

86 MENSCHEN<br />

BENJAMIN <strong>SCHIELICKE</strong>


tektur – 2006 steigt er als Bauleiter<br />

ein. In den folgenden rund sieben<br />

<strong>Jahre</strong>n erlebt er Höhen, aber auch<br />

Tiefen. „Nicht immer waren Aufträge<br />

und Preise so rosig“, erinnert<br />

sich Benjamin. In diesen zähen Zeiten<br />

entsteht eine neue Idee –<br />

damals hat er viel mit privaten<br />

Auftraggebern im Gewerbebereich<br />

zu tun. Als Bauleiter gehören für<br />

ihn der Bau von Lebensmittelmärkten<br />

zum Alltagsgeschäft. Ihn stört,<br />

dass immer die Auftraggeber die<br />

Sahne abschöpfen, und denkt sich:<br />

„Wie wäre es denn, wenn wir selbst<br />

in die Investorenschiene und die<br />

Projektentwicklung/-planung reingehen.“<br />

Gesagt, getan. 2012 wird<br />

Schielicke zum ersten Mal selbst<br />

Auftraggeber für die eigene Baufirma.<br />

„Plötzlich war mein Funktionsfeld<br />

viel größer“, erinnert<br />

sich der studierte Architekt. Als<br />

Generalübernehmer ist er jetzt<br />

für alles zuständig – vom Grundstückskauf<br />

bis zur schlüsselfertigen<br />

Übergabe an den Mieter,<br />

einschließlich der Vermarktung.<br />

Sein Blick auf die Dinge weitet<br />

sich, gezwungenermaßen. Für den<br />

heute 43-Jährigen der Beginn seiner<br />

Reise zur Geschäftsführung.<br />

Schneller als gedacht kommt er<br />

dann, der Tag der Entscheidung.<br />

><br />

87


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

><br />

Nach dem unerwarteten Tod der<br />

damaligen Geschäftsführerin<br />

2016, steht Vater Thomas Schielicke<br />

vor ihm und fragt: „Wer macht<br />

denn jetzt weiter, die Banken<br />

wollen das wissen. Macht ihr das?“<br />

Benjamin und sein Geschäftspartner<br />

Leander Schramm entscheiden<br />

schnell, die Antwort lautete:<br />

Ja. „Seitdem hat sich mein Aufgabenbereich<br />

noch mal enorm erweitert<br />

und die Verantwortung<br />

auch“, so Benjamin. Er muss seinen<br />

eigenen Stil finden. Strukturierter<br />

als sein Vater sei er und er<br />

versuche etwas sanfter zu führen:<br />

„Auf dem Bau ist der Umgang<br />

etwas rauer, das spürt man<br />

schon, wenn mein Vater hier im<br />

Büro seinen Stil umsetzt. Ich bin<br />

da nicht ganz so extrem.“ Noch<br />

nicht. Vielleicht verändere sich<br />

der Führungsstil auch mit der<br />

Verantwortung und den Aufgaben,<br />

denkt er laut weiter. Wie sein Vater<br />

ist auch Benjamin sehr technikaffin.<br />

Das sei auch gut so, denn die<br />

Firma müsse softwaretechnisch<br />

neu aufgestellt werden. „Das ist<br />

eine wichtige Aufgabe für die Zukunft“,<br />

betont der Juniorchef. Das<br />

Programm, welches sein Vater<br />

kurz nach der Wende mit Thomas<br />

Wolf entwickelt hatte, damit werde<br />

heute noch gearbeitet. Das<br />

vollumfängliche ERP Programm<br />

stößt allerdings langsam an seine<br />

Grenzen. Für Benjamin ein guter<br />

Zeitpunkt, auch die Technik<br />

auf große Ziele auszurichten:<br />

„Ich möchte mit entsprechender<br />

Hardware und Software, die Baustelle<br />

ins Büro holen.“ Die Entwicklung<br />

gehe auch in der Baubranche<br />

in Richtung Automatisierung. Nicht<br />

zuletzt wegen des Fachkräftemangels<br />

im Handwerk bringe das die<br />

Branche weiter. Die richtige Technik<br />

könne viele Lücken effizient<br />

schließen. „Da wollen wir vorne mit<br />

dabei sein, vor allem im Bereich<br />

der digitalen Transformation.“<br />

><br />

Benjamin 2008 im<br />

REWE-Mustermarkt<br />

in Suhl<br />

REWE-Markt und Rossmann in Beelitz<br />

Die aktuell laufende Baustelle hat, aufgrund der Klärung<br />

der Grundstücksfragen, eine 12-jährige Bauvorbereitungsphase<br />

hinter sich. Die Eröffnung der Märkte ist für das<br />

vierte Quartal 2022 geplant.<br />

Bauleitung Tiefbau: Thomas Nörenberg-Schwingeweitzen<br />

Bauleitung Hochbau Rossmann: Klaus Sens<br />

Polier: Raimund Schicht<br />

88 MENSCHEN<br />

BENJAMIN <strong>SCHIELICKE</strong>


„Wie wäre es denn,<br />

wenn wir selbst in die<br />

Projektentwicklung<br />

reingehen.“<br />

89


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

><br />

Die Branche befinde sich im Wandel.<br />

Dass sein Vater sein Lehrmeister<br />

ist, ist eindeutig, lauscht<br />

man Benjamins Worten. „Man muss<br />

auch Sachen ausprobieren, neue<br />

Wege gehen, Risiken eingehen,<br />

Mut haben“, sagt er. Man müsse<br />

über den Tellerrand gucken, weg<br />

von der Devise, das haben wir<br />

schon immer so gemacht. Dem<br />

engagierten Juniorchef ist klar,<br />

dass sich das Familienunternehmen<br />

breiter aufstellen muss.<br />

Die Projektentwicklung bringe einen<br />

großen Zugewinn. Was treibt<br />

Benjamin Schielicke an? Erfahrungen<br />

und Bestätigung, natürlich.<br />

Rückblickend betont er u. a.<br />

ein Projekt in Storkow, das ihn in<br />

seiner Entwicklung besonders<br />

weitergebracht habe. Hier war er<br />

hauptverantwortlich für die Errichtung<br />

eines Fachmarktzentrums -<br />

innerhalb von drei <strong>Jahre</strong>n habe er<br />

es mit seinem Mitarbeiterteam<br />

geschafft, das Projekt zu erwerben,<br />

zu entwickeln, schlüsselfer-<br />

Benjamin Schielicke mit Lebenspartnerin<br />

Nadine und seinen Töchtern<br />

Lara und Martha<br />

90 MENSCHEN<br />

BENJAMIN <strong>SCHIELICKE</strong>


tig umzusetzen und zu veräußern.<br />

Er erinnert sich: „Wenn man Verträge<br />

abschließt aber weiß, man<br />

hat noch nicht einmal alle Hausaufgaben<br />

für sich gemacht, da geht<br />

man schon ein Risiko ein.“ Sein<br />

Argument, das Ganze durchzuziehen:<br />

„Ich habe einfach daran geglaubt,<br />

es zu schaffen.“ So wächst<br />

er nach und nach in seine Rolle<br />

als Hauptgeschäftsführer rein<br />

und ist mächtig stolz auf seine<br />

Familie und sein Familienunternehmen.<br />

„Das, was wir hier geschaffen<br />

haben, kann nicht jeder von<br />

sich behaupten.“ Selbstverständlich<br />

sei das nicht, dass sie sich als<br />

Familie noch so gut verstehen.<br />

Genau das, diese familiäre Strahlkraft,<br />

mache aber auch die Firma<br />

aus. Außerdem: „Die Entscheidungswege<br />

für unsere Auftraggeber<br />

sind kurz, jeder hat einen direkten<br />

Ansprechpartner.“ Das Unternehmen<br />

Schielicke sei da beständig<br />

und gut organisiert.<br />

><br />

Fachmarktzentrum in Storkow<br />

Die erste Projektentwicklung des Juniors<br />

umfasste drei Lebensmittelmärkte, sowie die<br />

Neuordnung der Straßenverläufe und einen<br />

Kreisverkehr für die Stadt Storkow.<br />

Bauleitung: Benjamin Schielicke<br />

91


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

„Wir wollen vorne mit dabei<br />

sein, vor allem im Bereich der<br />

digitalen Transformation.“<br />

><br />

Besser, als so mancher Konzern.<br />

Benjamin´s großes Ziel ist es, dieses<br />

hohe Level zu halten: „Ich<br />

möchte einmal erfolgreich die<br />

Firma übernehmen und ein erfolgreiches<br />

Bauunternehmen weiterführen“,<br />

betont er. Und der Wechsel<br />

ist zum Greifen nah. Es deute<br />

sich schon an, dass sein Vater<br />

sich etwas rausnehmen möchte,<br />

die Zeichen erkenne er. „Da müssen<br />

wir jetzt im nächsten Jahr<br />

konkreter werden“, so Benjamin<br />

Schielicke entschlossen. Allerdings<br />

sei der Übergang der Firma<br />

in die nächste Generation schon<br />

eine Herausforderung. „Wir versuchen,<br />

dass möglichst wenig<br />

Reibungsverluste für die Familie,<br />

fürs Unternehmen und die Mitarbeiter<br />

entstehen. Dass möglichst<br />

große Sicherheit da ist“, so Benjamin.<br />

Dass sein Vater irgendwann<br />

nicht mehr da ist, so recht möchte<br />

er darüber gar nicht nachdenken.<br />

„Für mich bedeutet das, dass ich<br />

nochmal neu anfangen muss zu<br />

lernen. Ich habe ja dann denjenigen<br />

nicht mehr, den ich fragen<br />

kann.“ Er versuche, sich so gut<br />

wie möglich zu wappnen und sich<br />

den Aufgaben bestmöglich zu<br />

stellen. Und fügt noch hinzu: „Ohne<br />

92 MENSCHEN<br />

BENJAMIN <strong>SCHIELICKE</strong>


Projektentwicklung in Bad Freienwalde<br />

Der Gebäudekomplex wurde aufgrund des<br />

schlechten Baugrunds aufwändig auf über 600<br />

Bohrpfählen gegründet.<br />

Bauleitung Tiefbau: Benjamin Schielicke<br />

Polier: Christian Koldewitz<br />

die Unterstützung meiner Leute<br />

kann ich gar nichts ausrichten.“<br />

Er sei aber guter Dinge, dass ihm<br />

dieser große Schritt gemeinsam<br />

mit seinen Mitarbeitern gelingen<br />

könne. Ein wenig gerührt erzählt<br />

er dann noch vom schönsten Kompliment,<br />

das ihm sein Vater in<br />

Bezug auf die Firma gemacht habe.<br />

„Er hat gesagt, du bist mein Antrieb,<br />

meine Motivation und mein<br />

Schwung.“ Und es bleibt nicht nur<br />

bei diesen großen Worten – 2021<br />

geben sich Thomas und Benjamin<br />

Schielicke gegenseitig Generalvollmachten.<br />

„Wir haben jetzt gegenseitig<br />

so ein Vertrauen aufgebaut,<br />

dass jeder für jeden handeln könnte.<br />

Ich glaube, einen größeren<br />

Vertrauensbeweis gibt es nicht.“<br />

Dennoch, sein Vater und Ruhestand,<br />

das passe nicht - sein Vater sei<br />

kein klassischer Rentner, eher Vollblutunternehmer<br />

auf Lebenszeit.<br />

Man müsse nicht Thomas Schielickes<br />

Sohn sein, um zu wissen:<br />

„Irgendwas beschäftigt ihn immer,<br />

sonst fehlt ihm etwas.“ Es sei daher<br />

völlig klar: „Mein Vater wird immer<br />

Teil der Geschichte hier sein.“<br />

93


Wir sind die<br />

<strong>SCHIELICKE</strong>


<strong>BAU</strong>


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

„Ich kann sagen, dass wir<br />

mit der Firma Schielicke<br />

viele Projekte gemeinsam<br />

gestemmt haben und vor<br />

nichts Angst hatten. Denn<br />

wir haben<br />

nie in<br />

Problemen<br />

gedacht,<br />

sondern in<br />

Lösungen<br />

und das<br />

macht es<br />

doch am<br />

Ende aus.“<br />

Marko Felgenhauer<br />

Prokurist / Vertriebsleiter HTI Bär & Ollenroth<br />

Berlin / Brandenburg<br />

96 MENSCHEN<br />

MARKO FELGENHAUER<br />

THORSTEN MÜCKENHAUPT


HTI Bär &<br />

Ollenroth<br />

Parkplatz in Groß Machnow<br />

Die Erweiterung der Stellflächen 2011 war eins der<br />

ersten gemeinsamen Projekte der Unternehmen<br />

Bauleitung: Joachim Hoppe<br />

Fast 25 <strong>Jahre</strong> ist Thorsten Mückenhaupt<br />

als Projektentwickler unterwegs<br />

– in dieser Zeit hat sich eines<br />

immer wieder als goldrichtig herausgestellt:<br />

Sein Bauchgefühl. Er habe<br />

ein Gespür dafür entwickelt, welcher<br />

Unternehmer, welcher Bewerber<br />

passt – wenn er neue Auftragnehmer<br />

suche, sei das besonders<br />

wichtig.<br />

Bei Thomas Schielicke erinnert er<br />

sich noch genau, 2012/2013 lernt<br />

er ihn kennen: „Mein erster Eindruck<br />

war, der Mensch passt zu mir, also<br />

wir fanden uns direkt sympathisch.“<br />

Die Empfehlung kam über die HTI<br />

Gruppe, bei der Thomas Schielicke<br />

schon länger Material einkauft, erinnert<br />

er sich: „Die sagten, Mensch,<br />

probier‘s doch mal mit dem, der ist<br />

ganz gut.“ Die Empfehlung lohnt sich.<br />

Ein Projekt in Kaulsdorf ist ihm<br />

besonders im Kopf geblieben, dort<br />

sollten Grundstücke mit Parkflächen<br />

entstehen. Das Problem: Ein riesengroßer<br />

Schornstein. Es wäre ein<br />

Wahnsinnsaufwand gewesen, dafür<br />

eine passende Firma zu finden, die<br />

diesen dann auch noch gekonnt abgetragen<br />

hätte.<br />

><br />

97


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

„Ich weiß, wie werthaltig Thomas’<br />

Aussagen sind, wenn er was sagt, dann<br />

kriegt er das auch hin – er hat mich da<br />

noch nie enttäuscht.“<br />

><br />

Mückenhaupt erzählt weiter, dass<br />

er sich damals etwas verzweifelt<br />

mit Thomas Schielicke getroffen<br />

habe. „Wir haben uns tief in die<br />

Augen geschaut und er hat dann<br />

zu mir gesagt, wir machen das<br />

schon. Ich glaub, das war ein Freitag<br />

und Montag war der Schornstein<br />

weg.“<br />

Thomas Schielicke lebt die gleichen<br />

Werte wie Thorsten Mückenhaupt.<br />

Werte wie Vertrauen und Zuverlässigkeit,<br />

das gesprochene Wort<br />

gilt. „Selbst, wenn er sich mal<br />

Thorsten Mückenhaupt<br />

Leiter Projektentwicklung Immobilien<br />

Bär & Ollenroth Gruppe<br />

98 MENSCHEN<br />

MARKO FELGENHAUER<br />

THORSTEN MÜCKENHAUPT


verkalkuliert, dann steht er trotzdem<br />

zu seinem Wort“, erzählt<br />

Mückenhaupt weiter. „Den Schuh<br />

zieht er sich dann an.“<br />

Auch Marko Felgenhauer kann so<br />

einiges zu Thomas Schielicke erzählen.<br />

Ihm ist das Olympische<br />

Dorf besonders im Kopf geblieben,<br />

das sei „tricky“ gewesen. Gemeinsam<br />

hätten sie das komplette Thema<br />

Tiefbau gestemmt, alles rund um<br />

Tiefbauprodukte und Umsetzung,<br />

von Kanalgrundleitungen bis zum<br />

Pflasterstein. Grob geschätzt ein<br />

Materialvolumen von rund einer<br />

dreiviertel Million – für Schachtbauwerke,<br />

Abscheideranlagen und<br />

Rigolensysteme. „Wir hatten zu<br />

keinem Zeitpunkt Angst vor diesem<br />

Mammutprojekt“, sagt er.<br />

><br />

Olympisches Dorf in Elstal<br />

Das Projekt in drei Bauabschnitten umfasst<br />

die Erdarbeiten, Erschließung, Außenanlage,<br />

Gründungsarbeiten für den Hochbau und den<br />

Straßenbau. Das Auftragsvolumen liegt bei etwa 12<br />

Millionen Euro. Allein der Materialeinkauf über HTI<br />

betrug bisher etwa eine dreiviertel Million Euro.<br />

Bauleitung: Lars Zienicke<br />

Polier: Marcel Sperk<br />

99


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Erweiterung HTI Lagerflächen in Rangsdorf<br />

Der ursprünglich veranschlagte Baupreis wurde<br />

durch konstruktive Zusammenarbeit mit dem<br />

Architekturbüro Schäfer halbiert. Die Bauzeit<br />

konnte von 7 auf 4 Monate verkürzt werden.<br />

Bauleitung: Michael Viertel<br />

Polier: Marcel Sperk<br />

><br />

Dass Firma Schielicke immer<br />

einen Weg findet, dass kann auch<br />

Thorsten Mückenhaupt bestätigen.<br />

„Man kann sich einfach auf diese<br />

Firma verlassen“, das sei für ihn<br />

ausschlaggebend. „Im Jahr habe<br />

ich fünf bis sechs Projekte“,<br />

erzählt der Projektplaner weiter.<br />

„Ich brauche Firmen, bei denen<br />

ich nicht jeden Tag gucken muss,<br />

wie´s läuft.“ Außerdem sei ja auch<br />

sein Wissen irgendwann einmal<br />

eingeschränkt. „Meine Partner<br />

müssen wissen, was sie tun und<br />

mir vielleicht auch wertvolle<br />

Tipps geben können.“ Eine Bemer-<br />

kung des Seniors hat sich bei ihm<br />

besonders eingeprägt: „Irgendwie<br />

sind sie überall, wollen sie nicht<br />

bei mir anfangen.“ Wie genau das<br />

gemeint war, sei dahingestellt,<br />

aber allein den Gedankengang<br />

empfand er als eine tolle Anerkennung.<br />

Felgenhauer und Mückenhaupt<br />

sind sich beide einig – in der<br />

Region kommt man nicht um Firma<br />

Schielicke herum. Bei Ausschreibungen<br />

habe man einen gegenseitigen<br />

fairen Verhandlungsrythmus<br />

gefunden. Man sehe das<br />

sportlich und professionell – die<br />

Zusammenarbeit mit Schielicke<br />

bringe meist einen klaren Mehrwert.<br />

Mückenhaupt erinnert sich<br />

lebhaft an ein Großprojekt von<br />

40.000 m 2 – ein Außenanlageplatz<br />

mit Rigolen – 400 m lang und 15 m<br />

breit - als Entwässerungsgraben<br />

und Böschung anlegen inkl. Zaunbau.<br />

„Wir haben das in der Hälfte<br />

der Zeit geschafft. Normalerweise<br />

braucht man für die Massen, die<br />

da bewegt werden mussten, fünf<br />

Monate“, erzählt er begeistert.<br />

><br />

100 MENSCHEN<br />

MARKO FELGENHAUER<br />

THORSTEN MÜCKENHAUPT


„Ich brauche Firmen,<br />

bei denen ich nicht<br />

jeden Tag gucken muss,<br />

wie’s läuft.“<br />

Thorsten Mückenhaupt<br />

101


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

„Irgendwie sind Sie überall,<br />

wollen Sie nicht bei mir<br />

anfangen?“<br />

Thorsten Mückenhaupt<br />

><br />

Marko Felgenhauer sieht einen weiteren<br />

großen Mehrwert in Schielickes<br />

legendären Netzwerkveranstaltungen.<br />

„Es gibt keine Veranstaltung, bei der<br />

man nicht irgendjemanden kennenlernt,<br />

der einen weiterbringt.“<br />

Ob Thomas Schielicke in Ruhestand<br />

gehen könne, beantworten beide mit<br />

einem klaren NEIN. Obwohl Benjamin<br />

jetzt auch gut im Unternehmen angekommen<br />

sei. Thomas Mückenhaupt<br />

bemerkt: „Es reicht doch zu 90 %,<br />

die restlichen 10 % werden immer<br />

Senior Schielicke bleiben“, das ginge<br />

ja irgendwie gar nicht anders.<br />

102 MENSCHEN<br />

MARKO FELGENHAUER<br />

THORSTEN MÜCKENHAUPT


HTI Bär & Ollenroth in Schwarzheide<br />

Auch hier konnte die Bausumme durch die<br />

Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Schäfer<br />

um 1/3 verringert und der durch den Auftraggeber<br />

veranschlagte Kostenrahmen eingehalten werden.<br />

Bauleitung: Lars Zienicke, Enrico Fischer<br />

Polier: Alexander Jahn<br />

103


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Die beiden Familien Schielicke<br />

und Jakobs sind eng verbunden<br />

– geschäftlich und privat. Sie<br />

lebten die gleichen Werte, faires<br />

Miteinander sei beiden genauso<br />

wichtig wie Loyalität: „Ein Handschlag<br />

ist Thomas genauso viel<br />

wert wie ein Vertrag“, das<br />

schätze er sehr, betont Josef<br />

Jakobs. Schwägerin Silke Jakobs<br />

ist immer wieder begeistert<br />

von Thomas’ Kreativität aber auch<br />

von seiner Großzügigkeit. Sie richtet<br />

Veranstaltungen und Firmenfeiern<br />

für Firma Schielicke aus –<br />

mit Thomas zu arbeiten sei schon<br />

besonders: „Das macht auch so<br />

Spaß, weil wir uns mal richtig<br />

austoben können“, erzählt sie.<br />

Die Dekorationen und die Locations<br />

seien immer der Hammer. Allein<br />

der Hof der Firma Schielicke sei ja<br />

so wunderschön, mit seinen Palmen<br />

und Blumen. Wenn dann<br />

noch ein Deko-Motto dazukäme,<br />

wie zum Beispiel Weihnachten:<br />

„Dann leuchtet ganz Beelitz, wenn<br />

man reinfährt. Er hat eine wahnsinnsbeleuchtete<br />

Halle – außen<br />

und innen Weihnachtsbäume<br />

ohne Ende“, schwärmt sie.<br />

Auch Jürgen Jakobs kann rückblickend<br />

von vielen gelungenen<br />

Projekten berichten – sein<br />

Vertrauen in Thomas Schielicke<br />

ist enorm: „Mehrere größere<br />

Geschäfte haben wir erfolgreich<br />

miteinander gestemmt“, erzählt<br />

er.<br />

><br />

„Uns macht es einen<br />

Feste<br />

feiern<br />

Riesenspaß, Veranstaltungen<br />

für Schielickes auszurichten.“<br />

Silke Jakobs<br />

Die Unternehmerin hat den Bereich Gastronomie und<br />

Events für die Jakobs Höfe entwickelt.<br />

104 MENSCHEN<br />

FAMILIE JAKOBS


Toller Service, tolle Gastro<br />

und gute Laune beim<br />

Team der Jakobs-Höfe.<br />

Juniorchefin Joelina (4.v.r.)<br />

wurde in diesem Jahr<br />

zur Beelitzer Spargelkönigin<br />

gekürt.<br />

105


„Ich habe keinen Geschäftspartner,<br />

mit dem sich ein derart enges<br />

Vertrauensverhältnis aufgebaut hat,<br />

wie mit Thomas.“<br />

> ><br />

Das Unternehmen „Spargelhof<br />

Jakobs“ gründet Josef Jakobs<br />

1996 – der erste Standort ist in<br />

Schäpe. 2000 kommt auch<br />

Bruder Jürgen Jakobs mit ins<br />

Unternehmen – als Banker<br />

nimmt er sich der Vermarktung<br />

des Hofes an. Der Standort<br />

Beelitz sei ab 2004 entwickelt<br />

worden, erzählt er. „Da gab es<br />

dann einige Bautätigkeiten und<br />

so sind wir auch auf Firma Schielicke<br />

aufmerksam geworden.“ Der<br />

gemeinsame Architekt ist das<br />

Bindeglied und macht beide<br />

miteinander bekannt. „Seit<br />

2006 haben wir intensiveren<br />

Kontakt, weil wir uns auch<br />

immer zu Geschäftsproblemen<br />

ausgetauscht haben.“<br />

Jürgen und<br />

Silke Jakobs<br />

Jürgen Jakobs<br />

Eigentümer Spargelhof Jakobs<br />

Vermarktung & Finanzen<br />

106 MENSCHEN<br />

FAMILIE JAKOBS


Landwirtschaft und Bau seien<br />

zwar schon unterschiedlich,<br />

dennoch seien sie sich menschlich<br />

sehr ähnlich – was Sicht- und<br />

Herangehensweise in vielen Dingen<br />

beträfe. Ein Thema, welches<br />

Jürgen Jakobs und Thomas Schielicke<br />

von Beginn an miteinander<br />

verbindet, ist die Frage der Nachfolge<br />

– auch Jürgen Jakobs hat<br />

zwei Kinder und möchte sie perspektivisch<br />

gerne ins Unternehmen<br />

integrieren, Anreize schaffen.<br />

„Ich beglückwünsche Thomas<br />

dafür, dass er das geschafft hat.<br />

Ich denke, das ist der richtige<br />

Weg“, betont er. Aus einem freundschaftlichen<br />

Verhältnis entwickelt<br />

sich über die <strong>Jahre</strong> auch<br />

eine geschäftliche Beziehung<br />

der beiden: „Immer, wenn irgendwas<br />

zu bauen ist, greifen wir<br />

auf Schielicke zurück.“ Für die<br />

Spargelhöfe seien es hauptsächlich<br />

Fundamente und Bodenarbeiten<br />

für Hallen gewesen -<br />

aktuell sei es ein Wall entlang der<br />

Spargelsortierhalle in Beelitz.<br />

><br />

Hallengründung in Beelitz<br />

Inzwischen ist die neue Spargelhalle am<br />

Ortseingang fertiggestellt. Die Tiefbauleistungen<br />

wurden durch die Firma Schielicke ausgeführt.<br />

Im Hintergrund der Spargelhof Beelitz.<br />

Bauleitung: Klaus Sens<br />

Polier: Raimund Schicht<br />

107


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Lückenbebauung in Werder (Havel)<br />

Für das Neubauobjekt der Jakobs musste zunächst<br />

das Bestandsgebäude abgerissen werden. Das<br />

neue Gebäude wurde 2021 fertiggestellt.<br />

Bauleitung: Leander Schramm<br />

Polier: Dirk Spahn<br />

108 MENSCHEN<br />

FAMILIE JAKOBS


„Die haben ja die neueste Technik,<br />

damit haben sie uns einen ganz<br />

tollen Damm errichtet“, berichtet<br />

er begeistert. Technologisch sei<br />

Schielicke auf jeden Fall ganz vorne<br />

mit dabei, fügt Bruder Josef<br />

noch hinzu: „Thomas ist schon sehr<br />

kreativ, technikaffin und enorm<br />

innovativ“, das und seine motivierende<br />

und emphatische Art,<br />

seien definitiv ein Erfolgsmotor<br />

für die Firma, da sind sich beide<br />

Brüder einig. Thomas Schielicke<br />

schaue sich Projekte genau an<br />

und finde auch durchaus Kosteneinsparungen<br />

für den Projektanten,<br />

erzählt Jürgen Jakobs. „Aus<br />

meiner Sicht generiert er dort<br />

deutliche Mehrwerte für seine<br />

Kunden - ganz im Interesse der<br />

Kunden und natürlich auch im<br />

Interesse seiner Firma.“ Auch<br />

privat habe Thomas Schielicke<br />

ihn schon durchaus inspiriert –<br />

er habe ihn mit seiner Affinität<br />

zu antiken Möbeln angesteckt.<br />

„Wir sind mittlerweile auch Stammkunden<br />

in Thomas’ Lieblings-<br />

Auktionshaus in Satow.“ Auch im<br />

Immobilienbereich kommen sie<br />

zusammen: „Thomas hat uns<br />

einen Bauplatz in Werder besorgt<br />

und ein Wohn- und Geschäftshaus<br />

errichtet.“ Das sei mittlerweile<br />

gut vermietet und bringe kontinuierliche<br />

Einnahmen. „Das ist<br />

schon wichtig als Ausgleich zu unserem<br />

Tagesgeschäft“, erklärt<br />

der Banker. Das Projekt in Werder<br />

sei für ihn sehr prägend gewesen:<br />

„Das war ein innerstädtisches<br />

Grundstück, das war schwierig,<br />

weil es zum einen abgerissen<br />

werden musste“, erinnert er sich<br />

und zum anderen auch zwischen<br />

Häusern gebaut wurde. Gut zwei<br />

<strong>Jahre</strong> habe das gedauert und<br />

Thomas Schielicke sei von Anfang<br />

bis Ende dabei gewesen. Aber<br />

auch bei einem Thomas Schielicke<br />

laufe nicht immer alles<br />

rund, weiß Jürgen Jakobs. Die<br />

Umstände so anzunehmen, wie<br />

sie sind, das sei die hohe Kunst.<br />

„Das hat Thomas Schielicke<br />

schon immer beherrscht.<br />

><br />

„Ein Langstreckenläufer mit<br />

strategischem Blick, das<br />

mag ich sehr an ihm.“<br />

Josef Jakobs<br />

Eigentümer Spargelhof Jakobs<br />

Produktion & Anbau<br />

109


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Ein besonderer Platz zum Arbeiten<br />

Die Räumlichkeiten am Firmensitz sind durchweg<br />

mit Antiquitäten und Kunst ausgestattet.<br />

110 MENSCHEN<br />

FAMILIE JAKOBS


Josef Jakobs<br />

„Bei dem einen oder anderen<br />

Projekt darf Benjamin<br />

seinem Vater auch ruhig<br />

mal auf die Finger klopfen.“<br />

><br />

Es zu nehmen, wie es ist.“ Davor<br />

ziehe er den Hut: „Er hat die<br />

Firma immer in Beelitz gelassen,<br />

trotz aller bürokratischer Hürden.“<br />

Das sei nicht selbstverständlich.<br />

Es sei sowieso alles gerade im<br />

Wandel – abgesehen von der bedrückenden<br />

wirtschaftlichen und<br />

gesamtpolitischen Lage. Eine<br />

Firma mit 120 Beschäftigten zu führen<br />

sei schon eine Aufgabe:<br />

„Wenn ich das so von außen sehe,<br />

hat er alles im Blick und im Griff.“<br />

Sohn Benjamin Schielicke sei da<br />

jetzt auf einem guten Weg, aber<br />

das 1 zu 1 zu übernehmen, sei<br />

schon schwierig, merkt Jürgen<br />

Jakobs an. „Das steht und fällt<br />

natürlich mit Benjamin und das<br />

sind riesengroße Fußabdrücke,<br />

die Thomas da hinterlässt“, bestätigt<br />

Josef Jakobs. Er habe allerdings<br />

schon viele Erfahrungs-<br />

Meilen hinter sich. Schmunzelnd<br />

fügt Jürgen Jakobs noch hinzu: „Bei<br />

dem ein oder anderen Projekt<br />

darf Benjamin seinem Vater ruhig<br />

auch mal auf die Finger klopfen.“<br />

Letztlich habe sich Thomas mit<br />

all den Bauten in Beelitz schon<br />

jetzt ein Denkmal gesetzt: „Er hat<br />

ganz markante Zeichen gesetzt<br />

– mit seinem Firmenstandort,<br />

mit den Beelitzer Heilstätten oder<br />

dem Landhotel Gustav.“ Und das<br />

sei noch lange nicht alles. Thomas<br />

sei wie ein Spürhund, der<br />

spannende Projekte quasi rieche.<br />

Gleichzeitig sei er auch der<br />

Feuerwehrhauptmann: „Bisher<br />

hat er immer die Kastanien aus<br />

dem Feuer geholt, das wird er sich<br />

auch nicht nehmen lassen“, so<br />

Jürgen Jakobs. Im absoluten Ruhestand<br />

sieht er seinen Freund<br />

Thomas so gar nicht: „Das kann<br />

er nicht und wird er nie sein, er<br />

wird immer Projekte haben, sein<br />

Leben lang.“ Josef Jakobs sieht<br />

das ähnlich, fügt aber hinzu: „Er<br />

hat viele Bereiche, die ihn<br />

auch privat interessieren, die ihn<br />

begeistern. Er ist ja auch Kunstsammler.“<br />

Er sei ein Feingeist in<br />

alle Richtungen, das weiß auch<br />

Silke Jakobs. „Er hat einfach Geschmack,<br />

das sieht man ja in<br />

allen Bereichen – an seinen Bildern<br />

aber auch an ihm selbst.“<br />

Sie wünsche ihm, dass er jetzt<br />

das genießen könne, was er<br />

aufgebaut habe.<br />

Josef Jakobs bringt abschließend<br />

das Wichtigste auf den Punkt:<br />

„Wir wünschen ihm, dass er möglichst<br />

lange gesund lebt und<br />

dass wir noch häufig zusammen<br />

feiern. Dass wir hier nach wie<br />

vor seine Freundschaft und natürlich<br />

noch viele lustige und<br />

amüsante Momente genießen<br />

können.“<br />

111


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

"Er hatte so eine blaue Brille auf. In<br />

den 70er/80er <strong>Jahre</strong>n waren das Leute<br />

aus dem Nachtleben, im schwäbischen<br />

zumindest."<br />

Dr. Henrik Ch. Aldinger<br />

Der Unternehmer ist seit über 30 <strong>Jahre</strong>n im Geschäft<br />

und stammt aus dem schwäbischen Stuttgart<br />

112 MENSCHEN<br />

DR. HENRIK CH. ALDINGER


Eine weitere Baustelle auf dem Gelände<br />

Nach porta! und Möbel Boss folgte in diesem Jahr<br />

die Beauftragung für ein Gebäude der Detlev Louis<br />

Motorrad-Vertriebsgesellschaft mbH<br />

Bauleitung: Lars Zienicke<br />

Polier: Roland Baumann<br />

Respekt<br />

Wertschätzung<br />

Dr. Aldinger begegnet Thomas<br />

Schielicke 2006 zum ersten<br />

Mal. Er erinnert sich noch genau –<br />

der Bauunternehmer wurde ihm<br />

von Porta wärmstens empfohlen.<br />

Doch der erste Deal kommt nicht<br />

zustande, wegen eines Bauchgefühls,<br />

das ihn heute noch schmunzeln<br />

lässt. Er hatte so eine blaue<br />

Brille auf. In den 70er/80er <strong>Jahre</strong>n<br />

waren das die Leute aus dem<br />

Nachtleben, im schwäbischen<br />

zumindest“, so Dr. Aldinger und<br />

fügt direkt hinzu: „Es stellte<br />

sich allerdings schnell heraus,<br />

dass Thomas Schielicke ein<br />

äußerst kreativer, verlässlicher<br />

und guter Unternehmer und<br />

Vertragspartner ist.“ Der Beginn<br />

einer konstanten, persönlichen<br />

Geschäftsbeziehung, die bis heute<br />

hält.<br />

Dr. Henrik Aldinger ist selbst seit<br />

über 30 <strong>Jahre</strong>n Unternehmer und<br />

stammt aus dem schwäbischen<br />

Stuttgart. 1991 zieht es ihn nach<br />

Berlin – er ist Gründer und einer<br />

der beiden geschäftsführenden<br />

Gesellschafter der Unternehmensgruppe<br />

Dr. Aldinger & Fischer. Einzelhandelsketten<br />

wie z.B. Rewe,<br />

Kaufland, Aldi aber auch Deichmann,<br />

dm und OBI gehören zur<br />

Stammkundschaft der Projektentwickler<br />

für Revitalisierung<br />

von großflächigen Einzelhandelsimmobilien.<br />

Immer mit dem Ziel,<br />

Wertsteigerungspotenziale zu<br />

heben und die bereits bestehenden<br />

Immobilien zukunftssicher<br />

auszurichten. Dabei stehen<br />

für ihn und sein Team der Kunde<br />

und das Schaffen von Win-Win-<br />

Situationen stets im Mittelpunkt.<br />

><br />

113


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Industriebau in Schwerin<br />

Für dieses Projekt erarbeitete die Schielicke Bau<br />

einen Planungsvorschlag für die Vorstellung bei<br />

der Stadtverwaltung Schwerin.<br />

><br />

Getreu dem Unternehmensanspruch:<br />

„Jeden Tag besser werden.“<br />

und das mit Respekt, Menschlichkeit<br />

und Fröhlichkeit. Viele spannende<br />

Projekte werden gemeinsam<br />

umgesetzt – die 50.000 m²<br />

Außenanlage von Porta und Boss<br />

in Potsdam, ein Grundstück für<br />

Aldi in Bad Freienwalde oder wei-<br />

tere Grundstücke in Potsdam,<br />

die Thomas Schielicke kurzerhand<br />

kauft. „Wir kamen damals mit<br />

der Stadt nicht weiter, Schielicke<br />

schon“, erinnert sich Dr. Aldinger.<br />

Sich gegenseitig Erfolge zu gönnen,<br />

Mut, das richtige Händchen für<br />

Geschäfte und Partner - das zeichnet<br />

beide Geschäftsmänner aus.<br />

„Unsere Zusammenarbeit stand<br />

immer unter einem guten Stern,<br />

weil sie immer persönlich und<br />

verbindlich ist.“<br />

Gerade sind drei gemeinsame<br />

neue Projekte angelaufen. Diesmal<br />

setzt Dr. Aldinger & Fischer auf<br />

Schielickes „Rundum-sorglos-<br />

Paket“: „Wir arbeiten bei diesen<br />

114 MENSCHEN<br />

DR. HENRIK CH. ALDINGER


„Ein richtiger Unternehmer<br />

hört niemals auf.“<br />

drei Objekten direkt nach Erwerb<br />

des Grundstücks zusammen.“ Bauantrag,<br />

Planung, Bau – alles aus<br />

einer Hand. Parallel wird dennoch<br />

ausgeschrieben, für die Transparenz.<br />

„Wir probieren und gehen<br />

neue Wege gemeinsam, auch aufgrund<br />

des Vertrauensverhältnisses.“<br />

Läuft alles wie erwartet, spart<br />

das Zeit und Geld. Dass Thomas<br />

Schielicke wirklich in Ruhestand<br />

gehen kann, bezweifelt Aldinger.<br />

„Ein richtiger Unternehmer hört nie<br />

wirklich auf … Und das kann man<br />

auch nur empfehlen, damit er lang<br />

fröhlich, glücklich und rüstig<br />

bleibt. Ich rate ihm, einfach so zu<br />

bleiben, wie er ist. Er macht das,<br />

was ihm Freude macht – sei es<br />

das Geschäft, seine Kunst, das<br />

schöne Leben, reisen und guten<br />

Wein trinken. Macht er alles<br />

richtig, so würde ich das auch<br />

machen.“<br />

115


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

„Der nächste Termin war auf<br />

jeden Fall ohne Schlips und<br />

Anzug.“<br />

Theo Müller<br />

Verkaufsleiter bei<br />

SHARP BUSINESS SYSTEMS<br />

DEUTSCHLAND GMBH<br />

Was heute eine Win-Win-<br />

Zusammenarbeit ist, hatte<br />

vor neun <strong>Jahre</strong>n etwas holprig<br />

begonnen. Und das wegen einer<br />

Äußerlichkeit. „Thomas Schielicke<br />

ist da sehr offen und direkt – man<br />

erfährt sofort, wenn er etwas<br />

gut oder eben nicht so gut findet“,<br />

erinnert sich Theo Müller heute<br />

amüsiert. 2013 lernt er Thomas<br />

Schielicke kennen – damals ist<br />

er noch für den freundlichen Wettbewerb<br />

unterwegs, wie er sagt.<br />

Der Geschäftstermin mit Thomas<br />

Schielicke steht an: „Ich selbst<br />

bin auch kein Anzug und Krawat-<br />

ten Typ, aber man denkt ja immer,<br />

ok, man trifft sich mit dem Geschäftsführer.<br />

Da muss man sich auch<br />

entsprechend kleiden“, erinnert<br />

er sich. Der Termin war von kurzer<br />

Dauer – nach einem kurzen<br />

„Hallo“ und der geschäftlichen<br />

Unterhaltung erfährt er: Thomas<br />

mag Anzug und Schlips nicht<br />

besonders. „Der nächste Termin<br />

war auf jeden Fall ohne Schlips<br />

und Anzug“, grinst er. Seitdem entwickle<br />

sich die Zusammenarbeit<br />

prächtig – seit 2015 sei er bei Sharp<br />

und kenne mittlerweile die Besonderheiten<br />

und Anforderungen<br />

der Firma Schielicke wie seine<br />

eigene Westentasche. Heute<br />

seien sie quasi Brüder im Geiste –<br />

beide vereint eine große Technikaffinität<br />

und der Drang, Dinge<br />

und Prozesse zu optimieren.<br />

Grenzen im Denken gebe es hier<br />

nicht, von keiner Seite: „Thomas<br />

Schielicke hat eine Idee und wir<br />

finden die Lösung dazu“, erklärt<br />

Theo Müller. Das sei ein Prozess,<br />

der laufend sei. „Partnerschaftliches<br />

Wachsen ist uns sehr wichtig“, so<br />

Müller weiter. Ideen gemeinsam<br />

zu erarbeiten und umzusetzen,<br />

><br />

116 MENSCHEN<br />

THEO MÜLLER


Konferenzraum Rom<br />

Smart<br />

Solutions<br />

Der kleinere der beiden Konferenzräume auf<br />

dem Firmengelände ist mit Videowall und<br />

Smart-Display ausgestattet.<br />

<strong>117</strong>


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Der große Konferenzraum "Zeus" bietet Platz für bis<br />

zu 40 Personen in ansprechendem Ambiente und mit<br />

smarter Ausstattung. Zukünftig sollen hier noch häufiger<br />

Netzwerkveranstaltungen stattfinden.<br />

><br />

das sei mit Thomas Schielicke<br />

optimal – denn ein modernes<br />

Arbeitsumfeld und digitale Transformation<br />

seien für ihn nicht nur<br />

ein „notwendiges Übel“. Im Gegenteil:<br />

„Das ist ganz klar Schielickes<br />

Stärke – sie gehen neue kreative<br />

Wege, weil sie immer auch „state<br />

of the art“ sein wollen“, erzählt<br />

Müller begeistert. Für ihn sei<br />

Firma Schielicke der ideale Referenzkunde:<br />

Eine der größten<br />

Videowalls Deutschlands hänge<br />

dort in einem imposanten<br />

Besprechungsraum. Theo Müller<br />

erzählt begeistert – das komplette<br />

Büroaustattungs-Konzept (MIO)<br />

von Sharp werde genutzt – von<br />

Hardware, Software über Luftreinigung,<br />

ebenso Raumgestaltungskonzepte<br />

und Kaffeevollautomaten<br />

von Kooperationspartner<br />

Jura. „In der Ganzheitlichkeit<br />

ist Firma Schielicke da schon<br />

einmalig in ganz Deutschland -<br />

wie das MIO-Konzept umgesetzt<br />

und verstanden wird, die Vorteile<br />

davon zu nutzen.“ Damals habe<br />

alles mit dem einfachen Thema<br />

Print und Scannen angefangen,<br />

erinnert er sich. Inzwischen seien<br />

es neun Multifunktionsgeräte,<br />

die auch für Broschüren und Geschäftskorrespondenzen<br />

genutzt<br />

würden. „Irgendwann kam dann<br />

das erste interaktive Touch-Display<br />

dazu“, so Müller, so könne der<br />

Nutzer Dinge einzeichnen und<br />

bearbeiten und dann direkt am<br />

interaktiven Board ausdrucken<br />

oder per Mail in einen Verteiler<br />

geben. „Die Schielickes holen<br />

sich die Baustelle ins Büro“, so<br />

Müller und erklärt auch wie. Im<br />

September 2021 installiert die<br />

Firma in einem ihrer Konferenzräume<br />

die riesige Videowall -<br />

9 x 70 Zoll Monitore, in Kombination<br />

mit einem interaktiven<br />

Touchdisplay. „In der Größe ist es<br />

wirklich selten, dass man das in<br />

einem normalen Besprechungsraum<br />

hat, wobei der auch nicht<br />

normal ist.“ Der Raum sei eine<br />

118 MENSCHEN<br />

THEO MÜLLER


„Die Schielickes holen sich<br />

die Baustelle ins Büro.“<br />

alte, umgebaute Lkw-Werkstatt.<br />

Früher seien dort Lkw-Motoren<br />

repariert worden und jetzt habe<br />

Thomas Schielicke da mit individuellem<br />

Design einen hochmodernen<br />

Tagungsraum draus gemacht.<br />

Früher, schwärmt er weiter, habe<br />

man sich auf der Baustelle treffen<br />

müssen – Kunde, Bauleiter und<br />

vielleicht noch der Bürgermeister.<br />

Heute sei das, zumindest bei Firma<br />

Schielicke, anders: „Alle Beteiligten<br />

kommen in einen Raum<br />

mit angenehmer Atmosphäre,<br />

besprechen dort alle Dinge und<br />

können gleichzeitig planerisch<br />

weiterarbeiten.“ 3D-Scans seien<br />

die Zukunft. Was heute noch für<br />

viele hochtechnologisch klinge,<br />

werde hier schon umgesetzt. Es<br />

müsse nur ein Mitarbeiter mit<br />

einer 3D-Scaneinheit oder Drohne<br />

das jeweilige Grundstück oder<br />

Objekt aufnehmen. „Das dauert<br />

einen Bruchteil dessen der Zeit,<br />

als wenn eine ganze Mannschaft<br />

durchläuft. Man kann über die<br />

Software auf den Millimeter genau<br />

die Flächen vermessen, gestalten<br />

und z.B. gucken, wo kommen<br />

Installationen hin.“ Aber auch<br />

kreative Vorgespräche für Planungen<br />

auf einem Gelände könnten<br />

schnell und einfach realisiert werden.<br />

„Thomas geht dann her und<br />

macht über die Software Freihandzeichnungen.<br />

So kann er in verschiedenen<br />

Farben darstellen, was<br />

sein Gedankengang ist. Wie kann<br />

ein Grundstück entwickelt werden,<br />

wo sollen die Häuser, wo die Einfahrt<br />

hin.“ Thomas wäre nicht<br />

Thomas, wenn er nicht schon die<br />

nächste Vision hätte, erzählt Theo<br />

Müller begeistert weiter. „Er möchte<br />

alles mit einer Planungssoftware<br />

versehen, um besser Ressourcen<br />

planen zu können.“ Ressourcen<br />

wie Mitarbeiter, Baustoffe<br />

und Geld sollen in Zukunft auf den<br />

Punkt genau berechnet werden<br />

können.<br />

><br />

119


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Scanmodell des Struik-Foods<br />

Komplexes in Beelitz<br />

><br />

So effizient wie möglich zu arbeiten<br />

– hier gehe es um Fragen wie:<br />

„Auf welchem Stand bin ich in der<br />

aktuellen Situation auf Baustelle X<br />

und wann kann ich Baustelle y<br />

mit welchen Kapazitäten machen?<br />

Wie ist der Bautenstand, wie ist<br />

der Ressourcenstand, wie kann<br />

ich weiter planen? Wie verändern<br />

sich die Kosten?“ Auch auf diesem<br />

Gebiet sei die Firma Schielicke<br />

Vorreiter „und den Weg wollen wir<br />

natürlich auch gerne mitgehen“,<br />

betont Theo Müller. Diese Vorbildfunktion<br />

mache ein Traditionsunternehmen<br />

wie Schielicke ja<br />

auch attraktiv für Fachkräfte:<br />

„Eine Baufirma, die immer die neu-<br />

este Technologie hat, die nach vorne<br />

geht und auch mal Kooperationen<br />

eingeht. Da fahr ich vielleicht<br />

auch eine Viertelstunde<br />

länger zu meinem Arbeitgeber<br />

nach Beelitz raus, als bei einem<br />

Oldschool-Unternehmen in Berlin<br />

zu arbeiten.“ Theo Müller erzählt<br />

weiter, dass er auch seine<br />

120 MENSCHEN<br />

THEO MÜLLER


„Mit seinen beiden Söhnen<br />

und den Mitarbeitern hat er<br />

wirklich gute Leute und eine<br />

gute Firma aufgebaut.“<br />

Geschäftspartner mit auf das<br />

Schielicke-Gelände in Beelitz einladen<br />

dürfe. „Ich war zum Beispiel<br />

Mitte letzten <strong>Jahre</strong>s mit der<br />

Geschäftsführerin des Bundesverbands<br />

Digitalpublisher und Zeitungsverleger<br />

dort - die Geschäftsführung<br />

war direkt begeistert.“<br />

Auch die Wohnungsbaugenossenschaft<br />

Bernau oder Schielickes<br />

Geschäftspartner Zauner Development<br />

seien „angezündet“ gewesen.<br />

„Daraus entstanden ist jetzt, dass<br />

Zauner Development eine 1 x 3<br />

Videowall bei sich installieren.“<br />

Das sei sie einfach - die Thomas<br />

Schielicke Win-Win-Win-Situation.<br />

Dennoch könne Thomas Schielicke<br />

langsam getrost ein Stückchen<br />

ruhiger treten. „Mit seinen beiden<br />

Söhnen und den Mitarbeitern hat<br />

er wirklich gute Leute und eine<br />

gute Firma aufgebaut.“ Trotzdem<br />

wünscht sich Müller, „dass wir<br />

die nächsten <strong>Jahre</strong> noch einiges<br />

gemeinsam bewegen können.“<br />

72 sei schließlich das neue 52.<br />

121


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

„Die Arbeit an sich war nicht der Köder.“<br />

Asmus Schielicke<br />

Asmus mit seinen Kindern<br />

Aaron und Amira<br />

Dieser persönliche dichte<br />

Kontakt in allen Belangen und<br />

eine sehr hohe Arbeitsgeschwindigkeit,<br />

das mache seinen Vater aus,<br />

erzählt Asmus Schielicke. Er ist<br />

der ältere von beiden Söhnen und<br />

nach Umwegen seit 2018 wieder<br />

Teil des Familienunternehmens.<br />

„Letztendlich hat mich das Verhalten<br />

untereinander überzeugt. Der<br />

Magnet der Familienbindung ist<br />

schon sehr stark. Die Arbeit<br />

ansich war nicht der Köder“, gibt<br />

Asmus zu. 2009 beendet er sein<br />

Studium der sozialen Arbeit und<br />

ist dann in den unterschiedlichsten<br />

Arbeitsfeldern tätig – in der Kinderund<br />

Jungendhilfe, aber auch in<br />

122 MENSCHEN<br />

ASMUS <strong>SCHIELICKE</strong>


Aktuelles Projekt "Rückbau Struik Foods"<br />

2021 kauft die BT Fonds Projekt 5 GmbH, eine<br />

Tochterfirma der Schielicke Bau, das Gelände<br />

der ehemaligen Dosenfabrik. In der<br />

"Neuen Beelitzer Mitte" sollen etwa<br />

250 WE entstehen.<br />

Die "Neue Beelitzer Mitte"<br />

Planungsstand: Mai 2022<br />

der Erwachsenenhilfe. Als ihn<br />

Bruder Benjamin und Vater Thomas<br />

fragen, ob er Lust hat, wieder<br />

ins Familienteam zu kommen,<br />

fackelt er nicht lange. „Mir wird<br />

Vertrauen entgegengebracht<br />

und ich kann das zurückgeben“,<br />

erzählt er. Zunächst in der Personalabteilung,<br />

übernimmt er nach<br />

und nach wieder mehr Projekte,<br />

auch als Bauleiter. „Klar wird<br />

es mal laut“, so Asmus. Genug<br />

Schwierigkeiten und Hürden<br />

gebe es auch, aber man kenne<br />

sich ja. Familie eben. Spannend<br />

sei es auf jeden Fall immer.<br />

Auch wenn Asmus Schielicke<br />

manche Dinge etwas kritischer<br />

sieht, ist er merkbar stolz auf das<br />

Familienunternehmen. „Dass die<br />

Firma in der fünften Generation ist,<br />

ein Familienbetrieb, ohne große<br />

Einflüsse von außen, ohne Beteiligungen.<br />

Das ist schon eine<br />

Leistung, die hoch anzurechnen<br />

ist“, sagt er.<br />

><br />

123


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

><br />

Vergleichbare Firmen in der Größe<br />

und aus der Branche, davon<br />

gebe es in der Region nicht so<br />

viele. Handlungsbedarf sieht er<br />

im Bereich Kommunikation und<br />

in Arbeitsprozessen. Asmus´ Steckenpferd<br />

ist das Zwischenmenschliche,<br />

die Art und Weise zu führen<br />

– das sei schon ein Punkt, in<br />

dem er und sein Vater sich unterscheiden.<br />

„Dieses Autoritäre in<br />

gewissen Situationen ist sicherlich<br />

sinnvoll, aber eben nicht im<br />

Ganzen.“ Der studierte Sozialwissenschaftler<br />

erklärt weiter:<br />

„Mein Vater kommt ja aus einer<br />

ganz anderen Generation. Früher<br />

haben alle Arbeit gesucht. Jetzt<br />

sind Mitarbeiter eher der Schatz,<br />

den man versucht zu halten.“<br />

Früher ging es hauptsächlich um<br />

Sicherheit, Versorgung und den<br />

Erhalt der Firma. Heute sei die<br />

Arbeitswelt eine andere, da müsse<br />

man mitgehen – große Themen<br />

seien Mitarbeiterbindung und Mitarbeitergenerierung.<br />

Daher sei<br />

der Generationenwechsel zwar<br />

eine Herausforderung, aber<br />

vielleicht auch eine Chance. „Wir<br />

als Firma und mit unserer Haltung<br />

sind da völlig offen für Verschiedenheit<br />

und Wünsche der Menschen.“<br />

Da stünden noch einige Veränderungen<br />

und Prozesse an, fügt er<br />

hinzu. Trotz Entschlossenheit und<br />

familiärem Teamgeist habe er<br />

Respekt vor den Verschiebungen,<br />

die anstünden. „Wie wird es,<br />

wenn der Vater weg ist?“,<br />

><br />

„Der Generationenwechsel ist<br />

zugleich Herausforderung<br />

und Chance.“<br />

124 MENSCHEN<br />

ASMUS <strong>SCHIELICKE</strong>


Folgeaufträge in Hoppegarten<br />

Nach den ersten umfangreichen Abrissarbeiten<br />

für die RHENUS Logistikgruppe folgten einige<br />

weitere am Standort. Das Auftragsvolumen<br />

betrug insgesamt 9 Millionen Euro.<br />

Bauleitung Abriss: Asmus und Benjamin Schielicke<br />

Bauleitung Tiefbau: Joachim Hoppe<br />

Polier: Marcel Sperk<br />

Eins der ersten großen Projekte seit seinem<br />

Wiedereintritt 2018 - der Abriss in Hoppegarten<br />

125


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Abriss eines ehemaligen Casinos am Standort des<br />

neuen ALDI-Marktes<br />

126 MENSCHEN<br />

ASMUS <strong>SCHIELICKE</strong>


ALDI-Markt in Berlin LIchtenrade<br />

Das 2,5 Millionen Projekt umfasste neben dem Abriss<br />

auch die Gründung, die Tief- und Hochbauarbeiten,<br />

sowie die Außenanlagen.<br />

Bauleitung Abriss: Asmus Schielicke<br />

Bauleitung Hochbau: Klaus Sens<br />

Polier: Raimund Schicht<br />

><br />

diese Frage stehe schon immer<br />

wieder im Raum. „Dieses Bewusstwerden,<br />

dass wir die nächste<br />

Generation sind, ist schon da. Einen<br />

gewissen Druck übt das schon<br />

aus“, so Asmus. Er erinnert sich an<br />

früher – tatsächlich sei der Sprung<br />

damals vom Kindsein ins Arbeitsleben<br />

in der Form gar nicht da<br />

gewesen. „Das war eher wie ein<br />

Übergang, kein großer Unterschied,<br />

kein Schnitt“, erzählt er in Gedanken.<br />

„Wenn man als Kind in den<br />

Betrieb reingeboren wird und als<br />

3-4-Jähriger auf dem Bauplatz rumrennt,<br />

auf die Sandhügel hüpft<br />

und auf den Dächern rumkrakselt,<br />

dann kennt man das auch nicht<br />

anders. Später haben wir dann<br />

versucht, kleine Maschinen zu<br />

fahren. Man wuchs da so rein.“<br />

Die Situation jetzt sei da doch<br />

etwas schwerwiegender. Ob für<br />

seinen Vater der Absprung klappt,<br />

da ist er sich nicht so sicher.<br />

„Für ihn ist die Firma wie ein Lebenselixier.<br />

So richtig loszulassen ist<br />

da nicht einfach“, das könne er<br />

schon nachvollziehen.<br />

><br />

127


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

„Wenn mein Vater auf die Baustelle geht, dann sieht er<br />

da immer noch Dinge, die man verbessern könnte. Er<br />

spricht dann auch die Leute persönlich an – egal, ob es<br />

der Projektleiter ist oder der Bauarbeiter. Da ist nie ein<br />

großer Abstand.“<br />

Abriss in Teltow<br />

Der LIDL-Markt wich 2021 aufgrund<br />

einer gelpanten Wohnbebauung<br />

Bauleitung Abriss und Erdbau: Asmus Schielicke<br />

Polier: Joachim Babenschneider<br />

128 MENSCHEN<br />

ASMUS <strong>SCHIELICKE</strong>


129<br />

><br />

Er nehme sich zwar immer mehr<br />

raus, dennoch, bei den wichtigen<br />

Stellschrauben sei sein Vater<br />

aber immer noch mit dabei. „Der<br />

Übergang wird auf jeden Fall<br />

interessant“, sagt Asmus. Seine<br />

Vorfahren, wie auch sein Vater,<br />

mussten ja immer ins kalte<br />

Wasser springen – diesmal sei das<br />

Gott sei Dank anders. Sein Bruder<br />

Benjamin sei auch immer mehr<br />

in den Themen drin, auch in den<br />

großen Themen, in die er nach<br />

und nach eingewoben werde.<br />

Seinem Vater wünsche er, einen<br />

anderen Blick auf die ganze<br />

Situation zu bekommen, die Dinge<br />

anders sehen zu können. Aber<br />

vor allem, den nötigen Abstand,<br />

um zur Ruhe zu kommen. Das<br />

wichtigste sei aber, „dass er ein<br />

glückliches Gefühl in sich tragen<br />

kann“.


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Bereits kurz nach ihrer Wahl<br />

zur Bürgermeisterin 2019<br />

führt Claudia Nowka erste Gespräche<br />

mit Thomas Schielicke.<br />

„Er ist Eigentümer einer großen<br />

Fläche in Michendorf, auf der<br />

die Gemeinde schon seit vielen<br />

<strong>Jahre</strong>n ein Gewerbegebiet errichten<br />

will, was unglaublich wichtig<br />

für die Gemeinde ist.“ Gemeinsam<br />

überlegen sie, wie es ihnen<br />

gelingen kann, dieses langjährige<br />

Vorhaben endlich zu einem<br />

Ergebnis zu bringen. Es gehe<br />

schon ewig – mindestens 15 <strong>Jahre</strong>,<br />

erzählt Nowka. Eines ihrer<br />

Hauptziele sei es, hier endlich zu<br />

beginnen. Seit Dezember 2019<br />

ist sie offiziell im Amt – neben<br />

diesem großen Projekt „Gewerbegebiet<br />

Feldstraße “ habe sie auch<br />

weitere große und kleinere Ziele.<br />

Michendorf liege inmitten schönster<br />

Natur, außerdem sei ein unglaubliches<br />

Potenzial an Ehrenamt<br />

vorhanden, schwärmt Claudia<br />

Nowka. Es sei allerdings noch<br />

viel zu tun, um „ihre Region“ ins<br />

richtige Licht zu rücken: „Viel zu oft<br />

werden wir nur als die Gemeinde<br />

wahrgenommen, die an der Autobahn<br />

liegt, wo man immer im<br />

Stau steht.“ Immer mehr Großstädter<br />

ziehe es mittlerweile dorthin,<br />

die Kommune habe aber zu<br />

wenig Gewerbe: „Wir brauchen dringend<br />

auch ein Gewerbegebiet,<br />

um uns so finanziell noch besser<br />

aufstellen zu können, Arbeitsplätze<br />

im Ort anbieten und damit die<br />

Arbeitswege verkürzen zu können.“<br />

Die Infrastruktur zeitgleich mit<br />

der Gemeinde wachsen zu lassen,<br />

sei ihr Anspruch und gleichzeitig<br />

eine Herausforderung: „Wir<br />

müssen ausreichend Kita- und<br />

Schulplätze haben, damit wir<br />

sicherstellen können, dass alle<br />

hier im Ort das vorfinden, was<br />

sie brauchen.“ Besonders wichtig<br />

ist für sie eine Zusammenarbeit<br />

auf allen Ebenen: „Wir wollen<br />

bei der Entwicklung die Bürger*-<br />

innen mitnehmen und unsere<br />

Gegend gemeinsam noch attraktiver<br />

gestalten.“ Der aktive Austausch<br />

mit Thomas Schielicke sei<br />

hier durchaus hilfreich und komme<br />

ihr da sehr entgegen. Sie schätze<br />

an ihm, dass er großartige<br />

Visionen habe, wie sie sagt: „Er ist<br />

wirklich sehr schnell mit Ideen,<br />

die er in Vorbereitung der Umsetzung<br />

schnell visualisiert und<br />

konkretisiert.“ Aktuell befinde<br />

sie sich in enger Abstimmung<br />

mit Firma Schielicke bezüglich des<br />

Gewerbegeländes in Michendorf:<br />

„Der Eigentümer hat natürlich<br />

das Vorrecht, aber wir befinden<br />

uns in einem guten Austausch<br />

darüber, was uns in der Gemeinde<br />

wichtig ist.“<br />

><br />

Gemeinde<br />

Michendorf<br />

130 MENSCHEN<br />

CLAUDIA NOWKA


Barrierefreies Wohnen in Michendorf<br />

Das Eigenprojekt an der Ortsdurchfahrt soll im<br />

4. Quartal 2022 fertiggestellt werden und bietet<br />

auf etwa 1100 m 2 eine Gewerbeeinheit und 13<br />

Wohneinheiten für beeinträchtigte Menschen.<br />

„Viel zu oft werden<br />

wir nur als Gemeinde<br />

wahrgenommen, die an<br />

der Autobahn liegt, wo<br />

man immer im<br />

Stau steht.“<br />

Claudia Nowka<br />

Bürgermeisterin der<br />

Gemeinde Michendorf<br />

131


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

><br />

Zumindest seien sich alle klar darüber,<br />

dass das Gewerbegebiet<br />

erschlossen werden müsse –<br />

allerdings sei das Ganze nicht unumstritten:<br />

„Die Erschließung<br />

geht bei uns leider mitten durch<br />

den Ort. Das heißt, wir haben<br />

eine Verkehrsbelastung, auf die<br />

reagiert werden muss. Außerdem<br />

verbindet jeder mit dem Gewerbe<br />

hier sofort schweren LKW-Verkehr.“<br />

Was ja nicht grundsätzlich<br />

so sei. Für eine bessere Akzeptanz<br />

gab es daher die Idee, auch<br />

Wohnungen dort zu integrieren:<br />

„In kürzester Zeit hat Thomas<br />

Schielicke Pläne aufgestellt, die<br />

eine Wohnbebauung aufgriffen<br />

und hat dann auch mit der Gemeinde<br />

weitergeschaut und mitgedacht,<br />

dass bei einer zusätzlichen<br />

Wohnbebauung auch wieder<br />

Kita-Plätze erforderlich werden<br />

und eine Kita geplant.“ Darüber<br />

hätten sie lange gesprochen, letztlich<br />

werde es jetzt doch ein reines<br />

Gewerbegebiet. Aktuell liege<br />

der Zeitplan leider nicht in ihrer<br />

Hand – es seien noch einige Untersuchungen<br />

und vor allem<br />

politische Entscheidungen notwendig.<br />

„Ich hoffe, dass wir in<br />

diesem Jahr zumindest das Bebauungsplanverfahren<br />

noch abschließen<br />

können, sodass wir dann<br />

Baurecht hätten“, erklärt sie. Bis<br />

Ende des <strong>Jahre</strong>s 2022, hofft sie –<br />

das sei ja mitunter auch für den<br />

Eigentümer frustrierend, wenn<br />

da nie etwas klappe.<br />

Grundsätzlich habe Thomas Schielicke<br />

so einige Geschäftsbezie-<br />

„Er muss immer<br />

irgendwelche Ergebnisse<br />

erzielen können.“<br />

132 MENSCHEN<br />

CLAUDIA NOWKA


hungen mit Michendorf – das gehe<br />

meist über den klassischen Weg<br />

des Ausschreibungsverfahrens.<br />

Aktuell sei es u. a. eine Gehwegsanierung<br />

in der Schulstraße. Klar<br />

im Fokus sei aber die Entwicklung<br />

des Gewerbegebietes – eine<br />

Arbeitsgruppe, die sich damit<br />

auseinandersetzt, gab es bereits.<br />

Der Prozess sei müßig, aber auch<br />

Dank Thomas Schielickes Einsatz<br />

gehe es Schritt für Schritt voran.<br />

„Aufgabe der Gemeindeverwaltung<br />

sei es, die Gemeindevertreter*-<br />

innen zu befähigen, Entscheidungen<br />

zu treffen. Thomas Schielicke<br />

stellt da gute Unterlagen bereit“,<br />

erklärt sie. So könne alles gut den<br />

Gremien vorgetragen werden.<br />

Auch seine Söhne Benjamin und<br />

Asmus seien mit im Projekt involviert:<br />

„Wenn ich dort bin, dann ist<br />

immer einer von beiden mit in<br />

den Gesprächen dabei.“ Die Söhne<br />

kämen zwar durchaus auch zu<br />

Wort, allerdings führe der Senior<br />

schon gern das Gespräch, schmunzelt<br />

sie, er sei eben ein Macher.<br />

„Ich glaube nicht, dass er ganz<br />

im Ruhestand sein kann, weil er<br />

einfach viel zu viele Ideen im<br />

Kopf hat und ich glaube sein<br />

ganzes Leben einfach immer umgesetzt<br />

hat.“ Sie wünsche ihm,<br />

dass er so gesund und fit bleibe<br />

und eine gute Alternative zur<br />

Arbeit finde: „Er muss immer irgendwelche<br />

Ergebnisse erzielen können“,<br />

davon ist Claudia Nowka<br />

überzeugt.<br />

Michendorf Feldstraße<br />

Das etwa 7 Hektar große Gelände im Besitz<br />

der Schielickes unweit der Anschlussstelle<br />

Michendorf wird derzeit als Lagerplatz genutzt.<br />

Vielfältige Konzepte wurden schon vorgestellt,<br />

nach jetzigem Stand soll es ausschließlich ein<br />

Gewerbestandort werden.<br />

133


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Zusammenarbeit, solange er denken kann<br />

Die ersten gemeinsamen Projekte waren<br />

Fertighäuser, die die beiden Unternehmer in<br />

Tschechien fertigen ließen, insgesamt wurden<br />

es in den 1990er <strong>Jahre</strong>n mehr als 400 Häuser im<br />

Großraum Berlin / Brandenburg.<br />

Starke<br />

Verbindungen<br />

134 MENSCHEN<br />

ROGER GROß


Eigentlich kennen sie sich schon<br />

immer – zumindest ist das für<br />

Roger Groß der Fall. Beide Familien<br />

seien Ur-Beelitzer. „Mein Großvater<br />

hatte eine große Gärtnerei<br />

und Familie Schielicke war schon<br />

immer eine Baudynastie“, erinnert<br />

sich der 54jährige. Freigeister<br />

wie die beiden Familien hätten<br />

auch schon in der damaligen<br />

DDR zusammengehangen – als<br />

Unternehmer und Selbstständige<br />

habe man da ja viele Überschneidungen<br />

gehabt. Thomas Schielicke<br />

sei einer seiner ältesten Freunde:<br />

„Er kennt mich von Kindheit<br />

an, uns verbinden viele verschiedene<br />

Sachen“, erzählt er.<br />

Roger Groß ist gelernter Rundfunkund<br />

Fernsehmechaniker und äußerst<br />

geschäftstüchtig. Im eigenen<br />

Computer-Fachhandel hat er<br />

auch im Ausland zu tun – damals<br />

ordert der tschechische Fertighaus-Anbieter<br />

Rymarov eine große<br />

Menge an Computern, erinnert<br />

sich Groß. Er erzählt Thomas<br />

Schielicke davon – hier beginnt<br />

die geschäftliche Geschichte der<br />

Familienfreunde. 1995/96 importiert<br />

sich Roger Groß selbst ein<br />

Fertighaus, zu dieser Zeit wohnt<br />

er in Frankfurt am Main, Thomas<br />

Schielicke baut den Keller. Damit<br />

ist die Tür geöffnet für den Einblick<br />

in die Baubrache – ab sofort<br />

gibt es den neuen Teilbereich<br />

„Fertighaus“ im Leben des Computerfachmanns.<br />

Ein prägendes<br />

Business beginnt. Eine weitere<br />

Schnittstelle ist Thomas Wolf:<br />

„Thomas Wolf haben wir uns damals<br />

als Programmierer geteilt“,<br />

erinnert sich Groß.<br />

><br />

Roger Groß<br />

Multiunternehmer, Eigentümer & Betreiber<br />

Campingplatz Himmelreich<br />

„Freigeister haben auch<br />

schon in der damaligen DDR<br />

zusammengehangen.“<br />

135


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Ein neues Wahrzeichen für Schwielowsee<br />

Mit der geplanten Gastronomie auf der Seebrücke<br />

soll die Caputher Uferpromenade entlastet und ein<br />

ganz besonderes Pendant zum Fährhaus geschaffen<br />

werden.<br />

><br />

„Für uns hat er eine eigene Computersoftware<br />

entwickelt, die hatte<br />

mit Thomas´ Bausoftware aber<br />

nichts zu tun.“ 1996/97 verkauft<br />

Groß seine Computerfirma und<br />

kehrt wieder zurück in heimische<br />

Gefilde. Sein nächstes großes<br />

Ziel ist ein eigenes Haus – Thomas<br />

Schielicke vermittelt ihm eines,<br />

eine alte Villa in Michendorf.<br />

Gemeinsam sanieren sie das Objekt<br />

von Grund auf und bebauen<br />

die umliegenden Grundstücke. Das<br />

Bauobjekt Birkenallee sei für<br />

beide Geschäftsmänner etwas<br />

Besonderes gewesen, erinnert<br />

sich Groß: „Ich war das erste Mal<br />

federführender Bauleiter und<br />

Thomas und Pamela haben sogar<br />

dann 2-3 <strong>Jahre</strong> im Turmhaus dort<br />

gewohnt.“<br />

Ohne Thomas wäre er nicht an<br />

dem Punkt, an dem er heute sei.<br />

„Der Tipp für den Campingplatz<br />

und das Ermutigen als Quereinsteiger<br />

etwas völlig anderes zu<br />

machen, das habe ich maßgeblich<br />

auch Thomas zu verdanken“,<br />

erzählt der heute erfolgreiche<br />

Campingplatzbetreiber. Der Weg<br />

dorthin beginnt 2001 – bei ein<br />

paar Bierchen entsteht damals<br />

schnell eine Vision und auch die<br />

Einsicht, sich hier einer Lebensaufgabe<br />

zu widmen. Thomas<br />

Schielicke überzeugt ihn und Roger<br />

Groß gibt ein Angebot ab und er<br />

bekommt den Zuschlag. Heute ist<br />

sein 12 Hektar großer Campingplatz<br />

ein Touristenmagnet in der Region<br />

Schwielowsee. Im „Himmelreich“<br />

übernachten mittlerweile 10.000<br />

Gäste im Jahr, 250 Dauercamper<br />

haben sich fest installiert. „Die<br />

haben alle feste Trink- und Abwasseranschlüsse<br />

in ihren Wohnwagen“,<br />

so Groß. Im Grunde sei das<br />

hier wie eine Gartensparte, nur<br />

dass man nichts anpflanzen müsse<br />

– das schöne Umfeld übernehmen<br />

wir, sagt er, das gehöre zum<br />

Service. Er räumt auch ein: „Bei<br />

uns ist Campen wirklich teuer,<br />

136 MENSCHEN<br />

ROGER GROß


ist jetzt nicht so, dass man hier<br />

für 20 Euro stehen kann. Da muss<br />

man dann auch schon abliefern.“<br />

Ziel sei es, sich im Bereich Kunst<br />

noch weiter zu etablieren und<br />

natürlich alles so schön wie möglich<br />

zu gestalten. Abgesehen von<br />

Restaurant- und Biergartenbetrieb,<br />

gebe es auch ein Winterlager<br />

für Boote und einen Hausbootbau.<br />

„Das ist mein Spezialbereich“,<br />

sagt der Multiunternehmer. Außerdem<br />

entstehe aktuell die Seebrücke,<br />

die bis Ende 2023 fertiggestellt<br />

sein soll. Thomas Schielicke<br />

habe die Gründung veranlasst:<br />

„Er hat 12 Stelen eingehauen<br />

und hat auch nochmal über<br />

die Pläne geschaut.“ Gerade bei<br />

solch einem großen Projekt sei<br />

Thomas’ Expertise unbezahlbar.<br />

Mittlerweile sei er selbst schon<br />

fast eine kleine Baufirma: „Wir<br />

haben hier Walzen, Rüttelplatten,<br />

einen kleinen und einen großen<br />

Bagger – also bis 3,5 Tonnen ist<br />

für uns groß.“ Groß sagt von sich<br />

selbst: „Die Sachen, die ich mache,<br />

da habe ich auch wirklich Lust<br />

drauf.“ Das sei bei Thomas noch<br />

der Knackpunkt, er empfehle<br />

ihm wirklich, da an sich zu arbeiten<br />

– den Mut zu haben, loszulassen,<br />

auch seinen Söhnen zuliebe:<br />

„Dann können sich auch seine<br />

Jungs besser entwickeln.“ Er solle<br />

auf seinen Nachwuchs vertrauen<br />

und bringt seinen Rat für Freund<br />

Thomas nochmal auf den Punkt:<br />

„Seine Jungs müssen die Brötchen<br />

backen, für die sie auch das<br />

Rezept haben – das ist das<br />

Entscheidende.“<br />

„Wir haben uns damals den<br />

Programmierer geteilt.“<br />

137


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Lange Zeit war Ralf Faix in Berlin<br />

für die Volksbank tätig – schon<br />

immer waren ihm strategische und<br />

gewachsene Geschäftspartnerschaften<br />

wichtig: „Ich pflege gerne<br />

lange Kundenbeziehungen,<br />

10 <strong>Jahre</strong> oder auch länger“, betont<br />

er. Seit 2018 arbeite er mit Firma<br />

Schielicke zusammen. „Die Berliner<br />

Volksbank hat sich damals nochmal<br />

neu aufgestellt“, erzählt er.<br />

„Gerade im Firmenkundenbereich<br />

wollte man, dass die Betreuer<br />

dort, wo sie wohnen, wo sie leben,<br />

auch ihre Kunden betreuen.“ Ralf<br />

Faix lebt in Caputh, genau wie<br />

Thomas Schielicke. Er sei dann<br />

2018 nach Potsdam in das Firmenkundencenter<br />

gekommen und<br />

habe dort einen Großteil der Kunden<br />

übernommen und „ich habe<br />

vor, diese bis zu meiner Rente zu<br />

betreuen“, betont der 55-Jährige.<br />

Er stehe auch der Schielicke Bau<br />

bei allen Projekten zur Seite:<br />

„Die Geschäftsbeziehung ist auf<br />

Thomas Schielickes Persönlichkeit<br />

abgestimmt und auf das Vertrauen,<br />

das sich entwickelt hat“, erklärt<br />

er. Die Zusammenarbeit basiere<br />

auf einem regelmäßigen offenen<br />

Austausch. Tatsächlich habe ihn<br />

sein erster Eindruck nicht getäuscht,<br />

erinnert sich Faix: „Thomas Schielicke<br />

ist schon ein harter Verhandlungspartner<br />

mit klaren Vorstellungen,<br />

was er erreichen möchte“,<br />

><br />

Nachbarn<br />

Partner<br />

138 MENSCHEN<br />

RALF FAIX


Gartenstraße in Caputh<br />

Für das Mehrfamilienhaus mit 4<br />

Wohneinheiten wurde der flexible<br />

Immobilienkredit der Berliner<br />

Volksbank genutzt.<br />

Bauleitung: Frank Lorenz<br />

Ralf Faix<br />

Firmenkundenbetreuer<br />

Berliner Volksbank Potsdam<br />

„Der Austausch ist immer auf<br />

Augenhöhe und immer ein<br />

Miteinander.“<br />

139


„Ich glaube, wir haben ganz schnell einen<br />

Draht zueinander gefunden. Auch dadurch,<br />

dass wir in einem Ort wohnen, da läuft<br />

man sich ja auch hin und wieder mal im<br />

Wald über den Weg.“<br />

<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

140 MENSCHEN<br />

RALF FAIX


Projektentwicklung in Stahnsdorf<br />

Das Mehrfamilienhaus im Amselsteg mit<br />

4 Wohneinheiten ist ebenfallls über den flexiblen<br />

Immobilienkredit finanziert worden.<br />

><br />

der Austausch sei aber immer auf<br />

Augenhöhe und immer ein Miteinander.<br />

„Er hält auch mit Informationen<br />

nicht hinterm Berg, sondern<br />

gibt diese immer Preis“, so der<br />

Banker weiter. Schön sei auch, dass<br />

sich Unternehmer Schielicke<br />

immer sehr für sein Unternehmernetzwerk<br />

einsetze. „Er versucht<br />

eben, Unternehmen der Region<br />

zusammenzubringen“, gleichzeitig<br />

hätte auch seine Bank schon,<br />

dank dieses Netzwerkes, den ein<br />

oder anderen Neukunden bei sich<br />

begrüßen dürfen.<br />

Thomas Schielicke sei schon ein<br />

Vollblutunternehmer, mit einer<br />

sehr herzlichen und menschlichen<br />

Art. Ralf Faix kann sich dennoch<br />

vorstellen, dass dieser das operative<br />

Geschäft loslassen kann. „Er<br />

hat das ja in der Vergangenheit<br />

auch schon ein bisschen gemacht<br />

und auf Benjamin übertragen“,<br />

bedenkt er. Trotzdem werde Thomas<br />

Schielicke immer irgendwelche<br />

Projekte haben „und wenn sie im<br />

persönlichen Bereich sind“,<br />

davon ist Ralf Faix überzeugt. „Er<br />

wird sicher nicht zu Hause sitzen<br />

und Däumchen drehen.“ Auf jeden<br />

Fall wünsche er ihm: „Freude am<br />

Leben, Gesundheit und viele echte<br />

Freundschaften mit schönen<br />

Momenten, denn das ist es, was<br />

bleibt.“<br />

141


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Anstatt<br />

Konkurrenz<br />

Anbau für ALDI<br />

Das Gemeinschaftsprojekt für ALDI wurde<br />

im vergangenen Jahr fertiggestellt.<br />

Bauleitung Abriss und Erdbau: Asmus Schielicke<br />

„Die Zusammenarbeit<br />

bringt uns beiden eine<br />

stärkere Position am<br />

Markt.“<br />

Ronny Keßler<br />

Inhaber Keßler-Bau AG<br />

142 MENSCHEN<br />

RONNY KEßLER


Noch vor der Wende, 1987, gründet<br />

Keßlers Vater das Unternehmen<br />

Keßler-Bau. „Wir sind ein<br />

Hochbau Unternehmen mit mittlerweile<br />

sehr vielen Standbeinen“,<br />

erzählt Ronny Keßler. 2002 firmiert<br />

Keßler-Bau in eine AG um – heute<br />

zählen sie rund 60 Mitarbeiter.<br />

Kerngeschäft seien Generalübernehmerleistungen<br />

sowie eine<br />

weitere Sparte mit dem Angebot<br />

Verblendungen von Sichtmauerwerk<br />

für Discounter, u.a. für Aldi<br />

europaweit.<br />

2019 begegnet er Thomas Schielicke<br />

zum ersten Mal in echt. Für<br />

Keßler sei das damals alles andere<br />

als selbstverständlich gewesen,<br />

denn „wir waren bei Ausschreibungen<br />

immer mehr oder weniger<br />

Wettbewerber“. Thomas Schielicke<br />

sei vor drei <strong>Jahre</strong>n einfach für<br />

ein eigenes Projekt in Bad Freienwalde<br />

auf ihn zugekommen,<br />

erzählt er mittlerweile begeistert.<br />

Er habe ihn gefragt, ob er das Projekt<br />

umsetzen wolle. „Weil er wusste,<br />

dass wir als Generalübernehmer<br />

viel für Aldi machen.“ Zunächst<br />

sei er etwas misstrauisch gewesen,<br />

dann siegte aber die Neugier.<br />

„Ich bin von Haus aus Unternehmer<br />

und grundsätzlich bereit, Grenzen<br />

zu überschreiten. Dadurch<br />

weiß ich, ob ich richtig liege.“<br />

Heute weiß er, er hat damals die<br />

richtige Entscheidung getroffen –<br />

das Auftreten von Thomas<br />

Schielicke habe ihn Stück für Stück<br />

geerdet, wie er sagt. Schnell<br />

begreift Ronny Keßler, Thomas<br />

meint es ernst, er kann ihm vertrauen.<br />

Insbesondere fasziniert<br />

ihn die Denkweise des erfahrenen<br />

Unternehmers aus Beelitz:<br />

„Thomas interessieren meine<br />

„Insider“-Informationen gar nicht.<br />

Er sieht immer nur das Gemeinsame.“<br />

So entsteht in den letzten <strong>Jahre</strong>n<br />

eine sehr effektive Geschäftsbeziehung:<br />

„Wir ergänzen uns<br />

perfekt“, so Keßler. Schielickes<br />

seien Experten im Bereich Tiefbau,<br />

er im Bereich Hochbau.<br />

Gerade auch bei größeren Projekten,<br />

die er angehen wolle, könne<br />

er sich immer auf Firma Schielicke<br />

verlassen.<br />

><br />

143


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

><br />

„Die Zusammenarbeit bringt uns<br />

beiden eine stärkere Position am<br />

Markt“, erzählt er begeistert. Das<br />

Vertrauen in die gegenseitigen<br />

Fähigkeiten sei bei beiden Unternehmern<br />

sehr ausgeprägt – tatsächlich<br />

funktionierten ein Großteil<br />

der Absprachen nach dem<br />

Prinzip: „Ein Mann, ein Wort“. „Wir<br />

brauchen nicht groß Vertragsinhalte,<br />

wir vertrauen uns, das ist<br />

schon einzigartig.“ Er gehe damit<br />

zwar ein Risiko ein, da sich Absprachen<br />

auch in Luft auflösen könnten,<br />

aber: „Es hat sich bei Thomas<br />

Schielicke einfach bewährt und<br />

es läuft effektiver.“<br />

Thomas´ Einschätzungen vertraue<br />

er ebenfalls uneingeschränkt:<br />

„Firma Schielicke hat mich im Tiefund<br />

Abbruchgewerbe immer positiv<br />

überzeugt.“ Weil diese schlichtweg<br />

auch die maschinelle Schlagkraft<br />

habe, wenn es darauf ankommt.<br />

„Wenn die Zeit knapp ist,<br />

dann bringen sie statt einem<br />

Bagger eben drei mit.“ Außerdem<br />

sei Thomas Schielicke, wenn’s<br />

brennt, immer der Feuerwehrmann,<br />

wie gerade bei einem Projekt.<br />

Für einen Netto-Markt seien Schielickes<br />

aktuell zuständig für den<br />

Abriss und die Außenanlage. Keßler<br />

möchte den Markt unbedingt<br />

dieses Jahr schlüsselfertig übergeben,<br />

aber die Standsicherheit<br />

des Baus sei plötzlich nicht mehr<br />

gegeben, so der Hochbauexperte:<br />

„Das ist hier wie eine Bauschuttgrube,<br />

die Erde muss schnellstmöglich<br />

ausgetaucht werden“,<br />

erklärt er. Thomas Schielicke sei<br />

„Wenn die Zeit knapp ist,<br />

bringen sie statt einem<br />

Bagger eben drei mit.“<br />

144 MENSCHEN<br />

RONNY KEßLER


Teil des „Krisenstabs“und habe<br />

in kürzester Zeit drei Lösungsvarianten<br />

zu Papier gebracht -<br />

das sei ein unbezahlbarer Mehrwert.<br />

„Er bringt die Dinge immer<br />

ruckzuck auf den Punkt“, so<br />

Keßler. Auch in „normalen“ Situationen,<br />

ohne akutes Problem, sei<br />

die Kommunikation immer entspannt<br />

und zielführend. Schielickes<br />

seien nicht die Billigsten, aber „wir<br />

schaffen zusammen einfach mehr“ –<br />

dafür könne man ruhig einen Euro<br />

mehr ausgeben. Ein Unikat von<br />

Führungspersönlichkeit schlechthin<br />

sei Thomas Schielicke: „Er ist<br />

nicht blauäugig, sondern er schätzt<br />

das Risiko richtig ein“, so der<br />

47-Jährige. Thomas springe nie<br />

über die Klippe, aber er gehe<br />

immer bis an den Rand des Möglichen.<br />

Außerdem habe er sich<br />

eine gewisse Bodenständigkeit<br />

bewart, trotz seines Erfolgs – auch<br />

das mache Thomas Schielicke<br />

aus. Richtiger Ruhestand sei allerdings<br />

nichts für Thomas, zweifelt<br />

Ronny Keßler an: „Er wird doch da<br />

total verrückt, weil ihm die Aufgaben<br />

ausgehen. Thomas möchte<br />

schon immer gefordert werden.“<br />

Auch ein wenig hoffnungsvoll spekuliert<br />

Keßler darauf, dass Thomas<br />

Schielicke in Zukunft in beratender<br />

Funktion bleibt. Er hole sich schon<br />

gerne ab und an einen Rat von seinem<br />

erfahrenen Geschäftspartner.<br />

Da sei er aber guter Dinge, denn:<br />

„Absagen, das kann Thomas doch<br />

gar nicht.“<br />

Netto-Markt in Milmersdorf<br />

Auf der Fläche unterhalb der Thomas Phillips-<br />

Filiale entsteht in den kommenden Monaten in<br />

Kooperation mit Keßler Bau ein neuer Netto-Markt.<br />

Bauleitung: Joachim Hoppe<br />

Polier: Jürgen Bessert<br />

145


Pamela<br />

Schielicke<br />

Pamela ist regionale Vertriebsleiterin<br />

der Firma Schlüter, Komatsu-Händler<br />

Pamela Schielicke liebt die ganz<br />

großen Herausforderungen.<br />

Schon immer. Sie ist für Thomas<br />

Schielicke die Frau des Vertrauens,<br />

wenn es um Baumaschinen<br />

geht. „Wir haben gute Geschäfte<br />

miteinander gemacht“, erinnert<br />

sie sich und fügt schmunzelnd<br />

hinzu: „Wenn er doch mal zu mutig<br />

war, dann habe ich die Maschinen<br />

auch manchmal wieder zurückgenommen.“<br />

Sie ist taff und weiß,<br />

was sie tut – genau die Art Mensch,<br />

die Thomas Schielicke gern um<br />

sich hat. Als sie sich im September<br />

1999 auch privat näherkommen,<br />

ist ihr erster Gedanke allerdings:<br />

„Wie bekloppt bist du eigentlich,<br />

mit einem Kunden zusammenzukommen.“<br />

Thomas Schielicke<br />

lebt zu diesem Zeitpunkt bereits<br />

in Trennung mit seiner ersten<br />

Frau, dennoch hat Pamela Respekt<br />

vor Gerüchten und Klischees.<br />

Hätte diese Beziehung ihren beruflichen<br />

Erfolg beeinflusst, wäre<br />

das schlimm gewesen, gibt sie<br />

offen zu. Denn sie ist Geschäftsfrau<br />

durch und durch und das von<br />

Anbeginn ihrer Berufslaufbahn.<br />

Mit gerade mal 20 <strong>Jahre</strong>n ist sie<br />

perfekt ausgebildet für den Vertrieb<br />

von Baumaschinen, einer<br />

Männerdomäne. Als es heißt: „Wir<br />

brauchen Männer für die neuen<br />

Bundesländer“, stellt sich Pamela<br />

sofort zur Verfügung - und<br />

erntet erst einmal ungläubige<br />

Blicke. Für sie völlig unklar,<br />

denn sie ist optimal aufgestellt<br />

<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

146 MENSCHEN<br />

PAMELA <strong>SCHIELICKE</strong>


„Wenn er doch mal zu mutig<br />

war, habe ich die Maschinen<br />

manchmal auch wieder<br />

zurückgenommen.“<br />

und startbereit. Nach ihrer Ausbildung<br />

zur Industriekauffrau<br />

bei Orenstein & Koppel hatte sie<br />

noch ein Abendstudium zur<br />

Marketingfachwirtin obendrauf<br />

gesetzt. Auch das neue Werk,<br />

das zur Wende fertig wird, kennt<br />

sie wie ihre Westentasche. „Ich<br />

habe da immer die ganzen<br />

Führungen mit den Kunden und<br />

den Unternehmern mitgemacht,<br />

hab dann auch noch eine Monteurschulung<br />

mitgenommen und<br />

Maschinen zum Teil selbst vorgeführt“,<br />

erinnert sie sich. Etwas<br />

Überzeugungsarbeit kostet es,<br />

dann kann sie loslegen – mit<br />

„Männervertrag“ wie sie erzählt.<br />

Schnell überholt sie die Männerriege<br />

und erarbeitet sich einen<br />

Namen in der Branche.<br />

Nach der Wende wird Thomas<br />

Schielicke einer ihrer Stammkunden.<br />

„Wenn wir nicht in einer<br />

Firma arbeiten, arbeiten wir<br />

sehr gut zusammen“, so Pamela.<br />

Sie weiß, von wovon sie spricht.<br />

Als ihr Lehrbetrieb 2001 den<br />

Vertrieb verkauft, arbeitet sie ein<br />

Jahr lang für ihren späteren<br />

Mann – für beide wohl eine besondere<br />

Herausforderung.<br />

„Wir sind beide recht dominant“,<br />

gibt sie zu. „Mir war schnell klar,<br />

ich muss wieder in meine Baumaschinen-Branche<br />

zurück.“ Für<br />

Thomas Schielicke hatte sie den<br />

Bau des Landhotels Gustav in<br />

den Beelitzer Heilstätten begleitet.<br />

><br />

147


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Eine wahre Wegbereiterin<br />

Schon mit 20 <strong>Jahre</strong>n behauptete sie<br />

sich wie selbstverständlich in einer<br />

Männerdomäne<br />

><br />

Glücklich sei sie dabei aber nicht<br />

geworden. Sie ziehe es einfach<br />

zu ihren Baumaschinen. Nach<br />

neun <strong>Jahre</strong>n Beziehung heiraten<br />

Pamela und Thomas Schielicke<br />

2008. Entgegen Pamelas anfänglicher<br />

Befürchtungen einer Gerüchteküche,<br />

lief alles weiter wie<br />

immer. Seit 23 <strong>Jahre</strong>n ist sie jetzt<br />

an seiner Seite und hat ihn und<br />

sein „drittes Kind“, die Firma, fest<br />

im Blick. Eine Grenze zwischen<br />

„privat“ und „beruflich“ zu ziehen<br />

sei schwer bis unmöglich. Wenn<br />

überhaupt, dann sei sie diejenige,<br />

die einen Strich ziehe. Daher<br />

sehe sie das Thema Ruhestand<br />

eher skeptisch: „Er redet ja<br />

schon längere Zeit davon, aber<br />

ich sehe es nicht, dass er das<br />

durchzieht. Er hat immer den<br />

Blick auf die Firma und auf<br />

Benjamin.“ Nicht, weil er müsse,<br />

sondern weil er nicht anders<br />

148 MENSCHEN<br />

PAMELA <strong>SCHIELICKE</strong>


„Wir haben gute Geschäfte<br />

miteinander gemacht.“<br />

Zur 100sten Baumaschine schenkte<br />

Orenstein & Koppel der Firma Schielicke<br />

eine Ballonfahrt<br />

könne. „Benjamin hat sich wahnsinnig<br />

toll eingearbeitet“, sagt<br />

sie. Er sei ordentlicher und viel<br />

strukturierter als sein Vater.<br />

„Manche sind schon etwas gefordert<br />

oder irritiert von der Sprunghaftigkeit<br />

meines Mannes“,<br />

schmunzelt Pamela Schielicke.<br />

Wobei alle schon auch immer<br />

gesehen hätten: Es funktioniert.<br />

Benjamin und Thomas arbeiteten<br />

wunderbar Hand in Hand.<br />

„Sie können sich auch gut<br />

auseinandersetzen, ohne sich<br />

zu streiten.“ Nach kurzer Pause<br />

fügt sie hinzu: „Die Fußstapfen,<br />

in die Benjamin da tritt, sind<br />

schon mächtig groß.“ Jetzt seien<br />

besonders vertrauensvolle<br />

Mitarbeiter wichtig. „Ich würde<br />

nie etwas gegen meine Firma<br />

machen“, sagt sie.<br />

><br />

149


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Gerettet in den 90er <strong>Jahre</strong>n<br />

Die ehemalige Desinfektion der Beelitzer Heilstätten sollte abgerissen werden. Thomas<br />

Schielicke kaufte das Schmuckstück von Großinvestor Roland Ernst und sanierte es mit<br />

Liebe zum Detail. Seit August 1999 wird das unter Denkmalschutz stehende Gebäude auf<br />

2.000 m² Fläche als Landhotel Gustav geführt.<br />

Virtueller Rundgang<br />

durch das Landhotel<br />

150 MENSCHEN<br />

PAMELA <strong>SCHIELICKE</strong>


„Das war bei manchen hier leider<br />

nicht immer so, es wurde nicht<br />

immer im Sinne der Firma gehandelt.<br />

Das war sehr enttäuschend.“<br />

Es sei viel zu tun und zur Ruhe<br />

kommen schwer. Sie versuchten<br />

schon auch etwas Urlaub zu<br />

machen. In der Vergangenheit<br />

seien sie viel „on Tour“ gewesen,<br />

Italien, Sizilien, Frankreich,<br />

Portugal – immer spontan, ohne<br />

Vorbuchung. „Ja, vielleicht fehlt<br />

ihm das manchmal ein bisschen“,<br />

sagt sie nachdenklich. Sie selbst<br />

würde jetzt lieber in der Nähe<br />

bleiben, nicht mehr stundenlang<br />

Auto fahren. „Ich kümmere mich<br />

lieber um mich selbst, dass ich<br />

Sport mache, mich viel bewege.“<br />

Sie wünsche ihrem Mann manchmal,<br />

diese Zeit auch für sich zu<br />

haben. Das sei allerdings fast<br />

ein Ding der Unmöglichkeit. „Ich<br />

rufe ihn ja schon zu Terminen an,<br />

in denen er sich dann auch um<br />

sich kümmern kann“, erzählt<br />

sie. Heute zum Beispiel sei ein<br />

Massagetermin gewesen.<br />

Morgens kam dann die Bitte:<br />

„Kannst du den nicht wahrnehmen,<br />

ich habe nachher die Banker<br />

im Haus.“ Das sei typisch, typisch<br />

Thomas eben.<br />

„Wenn wir nicht in<br />

einer Firma arbeiten,<br />

arbeiten wir sehr gut<br />

zusammen.“<br />

151


Der Maschinenpark<br />

im Laufe der Jahrzehnte<br />

WA 80<br />

MRT 2150<br />

WA 70<br />

Keestrack B3 Argo<br />

Optimas Planiersystem<br />

Hydraram HSC-1100<br />

Optimas VacuLift<br />

D61 EX-23<br />

BW 124 PDH BW 120 AD 5<br />

WA 100 M<br />

CK 35-1<br />

BOMAG<br />

BMP 8500<br />

D51 PX-22<br />

Caterpillar GEP 110-4<br />

WA 475-10e0<br />

D37 PX-24 Bomag 80/65 S<br />

PW 160-8<br />

PC 138 US-11 WA 270<br />

KOMATSU<br />

PC 09<br />

PC 290 NLCi-11E0<br />

PC 55<br />

PC 16 R-3<br />

PW 148-10<br />

x-Klasse MB 316<br />

MB 314 CDI<br />

G-Klasse<br />

WA 380<br />

HB 365 NLC-3E0<br />

MB 311<br />

MAN<br />

Fuso<br />

MB 313<br />

Movax Ramme<br />

Rüttelplatte Demag<br />

Kramer 5035 Kramer 8155<br />

Bomag Straßenfertiger BF200<br />

BW 177<br />

BW 100 ADM-5<br />

PC 80 MR-5<br />

WA 200<br />

PC 26 MR-3<br />

PC 55MR-3WA 470<br />

Actos<br />

Swingo Compact 200<br />

Model X<br />

Sherpa 100 Eco<br />

Kramer 8180<br />

Bomag BPR55/650<br />

BW 145 D-5<br />

PC 45<br />

PW 180-11<br />

Mercedes<br />

Arocs Atego 821<br />

MB Sl 400<br />

v-Klasse 300<br />

MB 516<br />

V-Klasse 250<br />

Vito 116 Tourer<br />

VOLVOO&K<br />

Volvo CX 40<br />

Sprinter 213 CDI<br />

Caddy<br />

Sprinter 314 CDI<br />

SKODA<br />

MT 1840<br />

Golf-Plus Crafter<br />

VOLKSWAGEN<br />

Crafter Doka Pritsche<br />

BW 213<br />

MRT 2470 P+<br />

MANITOU<br />

Sprinter 316<br />

Ford Focus<br />

Mini One Clubman<br />

TESLAModel 3<br />

EQS<br />

Smart for two E<br />

Skoda Yeti 2,0<br />

Skoda Karoq<br />

Brokk 200


S651 Raupe<br />

Erster<br />

Bagger<br />

Erster<br />

West-LKW<br />

Thomas, ein S4000<br />

und Otto Fanslau<br />

Traktorbagger<br />

Belarus


Erster<br />

Kettenbagger<br />

RH8<br />

Treuenbritzen<br />

Gymnasium<br />

Messe<br />

Leipzig<br />

Power Trade<br />

405


Thomas<br />

Geburtstagsgeschenk<br />

100000 m 2 Rodung von Bäumen und Strauchwerk, Geländemodellierung ca 30000m 3 , Potsdam<br />

Dobbrikow<br />

Kiesgrube<br />

Polygonalwalze<br />

Campus am Jungfernsee<br />

Straß<br />

Erster<br />

Manitou


Hallenbau auf dem<br />

Betriebshof mit<br />

Manitou<br />

Pflasterarbeiten der Postfiliale in Groß Kreutz<br />

enfertiger<br />

elek. Brokk<br />

200


K<br />

B<br />

B<br />

Tesla<br />

Fräse<br />

P<br />

K<br />

Siebanlage<br />

Bohren und<br />

rammen<br />

O<br />

V<br />

Raupe 51PX


WA 80<br />

MRT 2150<br />

WA 70<br />

eestrack B3 Argo<br />

ptimas Planiersystem<br />

Hydraram HSC-1100<br />

Optimas VacuLift<br />

D61 EX-23<br />

W 124 PDH BW 120 AD 5<br />

WA 100 M<br />

CK 35-1<br />

BOMAG<br />

BMP 8500<br />

D51 PX-22<br />

Caterpillar GEP 110-4<br />

WA 475-10e0<br />

D37 PX-24 Bomag 80/65 S<br />

PW 160-8<br />

PC 138 US-11 WA 270<br />

C 09<br />

OMATSU<br />

PC 290 NLCi-11E0<br />

PC 55<br />

PC 16 R-3<br />

PW 148-10<br />

x-Klasse MB 316<br />

MB 314 CDI<br />

G-Klasse<br />

WA 380<br />

HB 365 NLC-3E0<br />

MB 311<br />

MAN<br />

Fuso<br />

MB 313<br />

Movax Ramme<br />

Rüttelplatte Demag<br />

Kramer 5035 Kramer 8155<br />

Bomag Straßenfertiger BF200<br />

BW 177<br />

BW 100 ADM-5<br />

PC 80 MR-5<br />

WA 200<br />

PC 26 MR-3<br />

PC 55MR-3WA 470<br />

Actos<br />

Swingo Compact 200<br />

Model X<br />

Sherpa 100 Eco<br />

Kramer 8180<br />

Bomag BPR55/650<br />

BW 145 D-5<br />

PC 45<br />

PW 180-11<br />

Mercedes<br />

Arocs Atego 821<br />

MB Sl 400<br />

v-Klasse 300<br />

MB 516<br />

V-Klasse 250<br />

Vito 116 Tourer<br />

VOLVOO&K<br />

olvo CX 40<br />

Sprinter 213 CDI<br />

Caddy<br />

Sprinter 314 CDI<br />

SKODA<br />

MT 1840<br />

Golf-Plus Crafter<br />

VOLKSWAGEN<br />

Crafter Doka Pritsche<br />

W 213<br />

MRT 2470 P+<br />

MANITOU<br />

Sprinter 316<br />

Ford Focus<br />

Mini One Clubman<br />

TESLAModel 3<br />

EQS<br />

Smart for two E<br />

Skoda Yeti 2,0<br />

Skoda Karoq<br />

Brokk 200<br />

Der Maschinenpark<br />

im Laufe der Jahrzehnte


Erdbau in Köpenick<br />

In der Salvador-Allende-Straße entstehen Baugruben<br />

für die Wohnungsbaugenossenschaft Amtsfeld eG<br />

Bauleitung: Enrico Fischer<br />

Polier: Alexander Jahn<br />

S&P<br />

Sahlmann<br />

Sein erstes Kennlernen mit Thomas<br />

war in einem Vergabegespräch<br />

für die Erdarbeiten in<br />

Potsdam im Jahr 2010, berichtet<br />

Tilo Radland. Er habe sich auf das<br />

Gespräch vorbereitet und das Verhandlungsgespräch<br />

geführt.<br />

„Während der Verhandlungen fing<br />

Thomas an, von Grundstücken<br />

in Schönefeld zu sprechen. Ich<br />

war auf unser Vergabegespräch<br />

fokussiert und erstaunt, dass er<br />

bei diesem Vergabegespräch gleich<br />

nebenbei noch versucht, weitere<br />

Aufträge anzuschieben“, erzählt<br />

Radland weiter. In den vergangenen<br />

12 <strong>Jahre</strong>n hätten sie verschiedene<br />

größere Projekte, wie zum<br />

Beispiel Erdarbeiten bei den Bauvorhaben<br />

Saarmunder Straße,<br />

Zum Jagenstein oder den Parkplatzbau<br />

und Rohbauarbeiten<br />

für Amazon in Brieselang zusammen<br />

abgewickelt. Aktuell setzen sie<br />

160 MENSCHEN<br />

TILO RADLAND


„Während der Verhandlungen<br />

fing Thomas an, von<br />

Grundstücken in Schönefeld<br />

zu sprechen.“<br />

Tilo Radland<br />

Teamleiter Bauüberwachung<br />

Planungsbüro S&P Sahlmann GmbH<br />

ein großes Projekt in der Salvador-<br />

Allende-Straße in Berlin-Köpenick<br />

um. „Ich kann nach Abwicklung<br />

mehrerer Projekte sagen, dass ich<br />

mit der Arbeit der Firma Schielicke<br />

immer sehr zufrieden war“, so<br />

Radland weiter. Es sei ein unkompliziertes<br />

und sehr angenehmes<br />

Miteinander. „Die Arbeit ist qualitativ<br />

sehr gut. Thomas hat eine<br />

sehr spontane Art, mit der man umgehen<br />

können muss“, merkt Radland<br />

an. Aber genau durch die Spontanität<br />

und seine Ideen, hätten<br />

die Projektpartner in der Vergangenheit<br />

gemeinsam viel bewegen<br />

können. „Zudem ist er sehr hilfsbereit,<br />

was ich sehr an ihm schätze“,<br />

sagt Radland. „Er ist einfach ein<br />

Macher und ich wünsche ihm für<br />

seinen wohlverdienten Ruhestand<br />

alles Gute, Gesundheit und auch<br />

die Kraft etwas loszulassen und<br />

den Ruhestand zu genießen.“<br />

161


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Maria Parussel<br />

Geschäftsführende Gesellschafterin der<br />

Maria Parussel<br />

ADPASSION GmbH, zweiter Gesellschafter<br />

Geschäftsführende Gesellschafterin<br />

EASTWARE Bau- und Handel GmbH<br />

Adpassion GmbH<br />

Als Thomas Schielicke durch<br />

eine Empfehlung im Sommer<br />

2018 in ihrem damaligen Büro<br />

in Michendorf auftauchte, wäre<br />

das für sie gewissermaßen der<br />

Beginn einer neuen Zeitrechnung<br />

gewesen, erzählt Maria Parussel.<br />

Ihr Partner Erek und sie haben damals<br />

jeweils als Einzelunternehmer<br />

in den Bereichen Grafikdesign<br />

und Fotografie für diverse KMU<br />

gearbeitet. Nachdem sie sich ein<br />

paar Wochen in der Zusammenarbeit<br />

mit Thomas ausprobiert<br />

hatten, war beiden Seiten schnell<br />

klar – das funktioniert super! Als<br />

drei Monate später die Idee der<br />

Gründung einer GmbH mit einem<br />

Tochterunternehmen der Schielicke<br />

Bau durch Thomas auf den Tisch<br />

kam, stand das für die beiden<br />

Unternehmer zunächst nicht zur<br />

Debatte. „Ich kannte Thomas damals<br />

noch nicht so gut, aber ich<br />

hatte dann aus irgendeinem Grund<br />

das Gefühl, dass ich ihm vertrauen<br />

sollte“, so Maria Parussel. Sie<br />

gründeten daraufhin zum Januar<br />

2019 und wuchsen innerhalb eines<br />

<strong>Jahre</strong>s auf 11 Mitarbeitende<br />

an. „Ein Team zu führen war für<br />

mich eigentlich immer unvorstellbar“,<br />

erzählt Maria Parussel weiter.<br />

Dazu wäre Sie damals nicht<br />

kommunikativ genug gewesen.<br />

><br />

„Ohne die Idee von<br />

Thomas Schielicke würde<br />

es die Adpassion GmbH<br />

heute so nicht geben!“<br />

162 MENSCHEN<br />

MARIA PARUSSEL


Digitalisierung im Bau<br />

Die Baustellen der Schielicke Bau werden seit über<br />

10 <strong>Jahre</strong>n regelmäßig per Drohne und Infrarot- und<br />

Laserscanner dokumentiert, seit 2018 durch das<br />

Tochterunternehmen Adpassion<br />

Netzwerk<br />

Kooperation<br />

163


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

><br />

Die Adpassion sei ein Dienstleister<br />

für visuelle Kommunikation, die<br />

mit allen gängigen bildgebenden<br />

Verfahren effiziente Lösungen<br />

für Unternehmen schafft, so die<br />

Werbefotografin weiter. Ihr Leistungsspektrum<br />

habe sich aufgrund der<br />

Bedarfe der Baufirma verschoben,<br />

sodass schon nach kurzer Zeit eine<br />

Spezialisierung auf die Bereiche<br />

Bau und Immobilien entstanden<br />

sei. „Das Besondere an den Schielickes<br />

ist aus meiner Sicht ihre<br />

Gutmütigkeit und ihr Mut, neue<br />

Wege zu gehen. Hier werden ständig<br />

kreative Lösungen gefunden,<br />

die schon so manchen Auftraggeber<br />

überrascht und diesem viele<br />

Millionen Euro Ersparnis gebracht<br />

haben.“ Die Mitarbeitenden der<br />

Schielicke Bau könnten auf die<br />

Appartements am<br />

Schlosspark in Caputh<br />

Das ehemalige Brauhaus wurde in der DDR<br />

als Schule, Hort und später als Jugendclub<br />

genutzt. Die Fertigstellung als<br />

Appartementhaus erfolgte 2017.<br />

Fotos: Maria Parussel<br />

164 MENSCHEN<br />

MARIA PARUSSEL


neueste Technik zugreifen, vor<br />

allem auf den Baustellen stehe<br />

die Ausstattung der Beelitzer<br />

den Großkonzernen in nichts nach,<br />

ganz im Gegenteil. Auf die Frage<br />

nach Thomas Schielickes Ruhestandsplänen<br />

antwortet sie: „Thomas<br />

ist für mich ein Mentor. Wir arbeiten<br />

unglaublich gut zusammen<br />

und das würde mir sehr fehlen“,<br />

allerdings sehe sie darin auch die<br />

Chance für Benjamin in der Nachfolge.<br />

„Er muss in der Lage sein,<br />

voll und ganz seine eigenen Entscheidungen<br />

nicht nur zu treffen,<br />

sondern auch zu tragen. Daraus<br />

entsteht enormes persönliches<br />

Wachstum. Das wird er ganz anders<br />

tun als Thomas, aber auf keinen<br />

Fall schlechter.“<br />

„Das Besondere an<br />

den Schielickes ist ihre<br />

Gutmütigkeit und ihr Mut,<br />

neue Wege zu gehen.“<br />

165


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Mirka Just-Kuchenbuch ist Thomas<br />

Schielickes Physiotherapeutin.<br />

„Dreimal die Woche biete<br />

ich ihm Personal Training von zu<br />

Hause aus an“, und das seit rund<br />

10 <strong>Jahre</strong>n, erzählt sie. Im Training<br />

unterhalte man sich natürlich und<br />

so fällt das Gespräch vor drei <strong>Jahre</strong>n<br />

auf das Thema Rentenabsicherung.<br />

Thomas Schielicke denkt<br />

direkt an ein Grundstück in Caputh,<br />

doch Just-Kuchenbuch hadert<br />

etwas: „Ich wollte ja gerne ein<br />

Objekt kaufen, aber mein Bauchgefühl<br />

hat verrückt gespielt“, erzählt<br />

sie. Damals entscheidet sie<br />

sich dagegen und erklärt: „Auf<br />

dem Grundstück steht ein großer<br />

Mast und ich bin ein Feingeist,<br />

was Energien angeht.“ Sie habe<br />

dort selbst nicht wohnen wollen<br />

und außerdem sei Vermietung<br />

auch nicht so ihr Ding. Entgegen<br />

ihrer Vermutung reagiert Thomas<br />

Schielicke nicht nachtragend auf<br />

ihre Absage, sondern äußerst<br />

loyal und entspannt. Allerdings<br />

nicht nur aus Empathie - mit ihrem<br />

Bauchgefühl lag sie goldrichtig, erzählt<br />

sie, sogar Thomas musste<br />

das zugeben: „Mirka, du hast alles<br />

richtig gemacht“, habe er ihr bestätigt.<br />

Denn vier Tage nach ihrer<br />

Entscheidung gegen das Objekt<br />

in Caputh habe es einen Baustopp<br />

gegeben – wegen Differenzen mit<br />

dem Nachbarn. Somit war das<br />

Thema Altersvorsorge immer noch<br />

auf dem Tisch. Vor zwei <strong>Jahre</strong>n<br />

dann hat Thomas Schielicke eine<br />

neue Idee. Just-Kuchenbuch erzählt<br />

schmunzelnd: „Er fragte mich,<br />

ob ich nicht in Beelitz-Heilstätten<br />

eine richtige Physiotherapie eröffnen<br />

möchte.“ Sie findet die Idee<br />

sehr gut – mit CapuVita lebe sie<br />

zwar schon ihren Traum eines<br />

Therapiezentrums, ein weiteres<br />

wäre aber die ideale Altersvorsorge.<br />

Sie entscheidet sich dafür -<br />

diesmal mit gutem Bauchgefühl<br />

für ihr Projekt „BeelVita“: „Ich<br />

sage immer, dass man Stärken<br />

stärken sollte.“ Thomas’ Stärke<br />

sei das Bauunternehmen und ihre<br />

Stärke sei es eben, Therapiestätten<br />

aufzubauen. In der Zusammenarbeit<br />

mit Thomas sei so schön,<br />

„dass er zu seinem Wort steht. Und<br />

dass er das, was er als Vision hat<br />

auch weiterträgt.“ Außerdem denke<br />

er immer über den Tellerrand<br />

hinaus. Und: „Er kann seine Ideen<br />

auch wunderbar ausführen.“ Im<br />

Ruhestand kann sie sich Thomas<br />

Schielicke ganz klar nicht vorstellen,<br />

wie sie sagt. „Die Firma<br />

ist sein Lebenswerk“, daher müsse<br />

er das Abgeben noch etwas üben.<br />

Sie empfiehlt ihm, noch einen<br />

weiteren Punkt dringend ebenfalls<br />

zu trainieren: „Er muss lernen,<br />

sich um sich selbst zu kümmern.“<br />

Denn um seine Visionen weiter<br />

ausleben zu können, brauche er<br />

schließlich auch eine gute Gesundheit.<br />

166 MENSCHEN<br />

MIRKA JUST-KUCHENBUCH


„Ich sage immer, dass man<br />

Stärken stärken sollte.“<br />

Mirka Just-Kuchenbuch<br />

Inhaberin der Physiotherapien<br />

CapuVita und BeelVita<br />

Boardinghouse mit Physiotherapie<br />

in Beelitz-Heilstätten<br />

Das Eigenprojekt wird sowohl die<br />

Räumlichkeiten von "BeelVita" im<br />

Dachgeschoss, als auch jeweils<br />

12 Hotelzimmer und Appartements<br />

beherbergen.<br />

167


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Als sich Alexander Kurylyszyn<br />

im Mai 2005 selbstständig macht,<br />

denkt er nicht im Traum daran<br />

einmal hunderte von Mitarbeitern<br />

zu führen. Die ersten drei <strong>Jahre</strong><br />

ist er eine Ich-AG: „Ich bin mit so<br />

nem Minibagger umhergezogen<br />

und habe eben Firmen geholfen,<br />

eine Bodenplatte zu machen<br />

oder kleine Abrisstätigkeiten“, erzählt<br />

er. 2011 waren es dann schon<br />

15 Mitarbeiter, das sei ungefähr<br />

die Zeit gewesen als er Thomas<br />

Schielicke kennenlernte. Damals<br />

brauchte er einen Schwimmponton<br />

– ein befreundeter Dachdecker<br />

aus Beeskow kennt auch Thomas<br />

und stellt den Kontakt her.<br />

„Ich bin dann nach Beelitz zu Firma<br />

Schielicke gefahren – das ist<br />

ja schon ein halber Palast“, erinnert<br />

er sich schmunzelnd und<br />

dass das damals Neuland für ihn<br />

gewesen sei. Trotz des ersten überwältigenden<br />

Eindrucks – Thomas<br />

Schielicke und Alexander Kurylyszyn<br />

finden schnell zueinander:<br />

„Wir haben gleich gemerkt, dass<br />

das passt“, erzählt er, „obwohl<br />

der Altersunterschied so groß ist<br />

zwischen uns, das sind ja fast 30<br />

<strong>Jahre</strong>, verstehen wir uns super –<br />

weil wir irgendwie auf einer Wellenlänge<br />

sind.“ Die beiden Geschäftsmänner<br />

ergänzen sich bestens –<br />

wo gebaut wird, entsteht Schutt.<br />

Kurylyszyn ist hier der richtige Partner,<br />

er kümmert sich um Abriss,<br />

aber auch um Entsorgung. Das Geschäft<br />

läuft: „Ich bin ja auch gewachsen,<br />

vom Einmannbetrieb<br />

zu 325 Mitarbeitern“, erzählt er<br />

ein wenig stolz. Ab 2015 wächst er<br />

in Hunderterschritten – er investiert<br />

in Firmen, die zum Verkauf<br />

stehen. Er übernimmt immer ein<br />

Gesamtpaket – Firma, samt Maschinen<br />

und Mitarbeitern. Meist<br />

seien das Geschäftsleute, die<br />

keine Nachfolge gehabt hätten,<br />

aber optimal zu Kurylyszyns Firmenprofil<br />

passten. Thomas Schielicke<br />

steht ihm in dieser Wachstumsphase<br />

mit Rat und Tat zur Seite.<br />

„Er ist ein bisschen wie ein Ziehvater<br />

für mich“, sagt er dankbar.<br />

Als er ein Entsorgungsunternehmen<br />

übernimmt, rät ihm Thomas das<br />

Grundstück in größerem Umfang<br />

dazuzukaufen. Solche und noch<br />

viele andere strategische Tipps<br />

seien einfach unbezahlbar.<br />

><br />

Wie<br />

Familie<br />

Alexander Kurylyszyn<br />

Kurylyszyn-Bau<br />

168 MENSCHEN<br />

ALEXANDER KURYLYSZYN


Möbelmärkte in Mahlsdorf<br />

Die Rotunde im Innenbereich des porta!-Marktes<br />

musste nach Fertigstellung des Dachs gebaut<br />

werden. Die Alternatividee, einen Teleskoplader<br />

zu verwenden, machte es möglich und sorgte<br />

für zwei weitere Projekte dieser Art.<br />

Entsorgung: Kurylyszyn-Bau<br />

Bauleitung: Joachim Hoppe, Klaus Sens<br />

Poliere: Roland Baumann, Marcel Sperk,<br />

Raimund Schicht<br />

„Ich bin dann nach Beelitz<br />

gefahren - das ist ja<br />

schon ein halber Palast.“<br />

Alexander Kurylyszyn<br />

über den Firmensitz<br />

169


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

><br />

„Wir haben öfter mal telefoniert,<br />

weil ich ja alleiniger Inhaber, Geschäftsführer<br />

und Gesellschafter<br />

bin. Ich habe nie einen Mentor gehabt,<br />

der so erfolgreich war wie<br />

er, da haben wir schon viel durchlebt.“<br />

Alexander Kurylyszyn ist Anfang<br />

40, ähnlich alt wie Schielickes<br />

Sohn Benjamin – zu ihnen beiden<br />

sage Thomas immer: „Das, was ihr<br />

jetzt erlebt, das habe ich alles<br />

schon mal erlebt. Ich habe das<br />

alles genauso durch wie ihr, ich<br />

kann euch sagen, was passiert.“<br />

Das sei enorm beruhigend und<br />

sehr viel Wert.<br />

Mittlerweile hätten sie viele Projekte<br />

gemeinsam gestemmt –<br />

eine unheimlich große Baustelle<br />

sei der Möbelmarkt Porta in<br />

Hellersdorf gewesen. „Das waren<br />

Unmengen, die wir da in 1,5 <strong>Jahre</strong>n<br />

entsorgt haben“, erinnert er sich.<br />

Aktuell seien sie an vielen Orten<br />

in Brandenburg und Berlin unterwegs:<br />

„Gerade waren wir in Coswig,<br />

und haben einen Markt für Schielickes<br />

abgerissen, da können wir<br />

immer unterstützen“, erzählt er.<br />

Oder Einfamilienhäuser, aber<br />

auch viele Baustellen in Beelitz,<br />

auf denen so einiges entsorgt<br />

werden müsse. Mit Firma Schielicke<br />

sei es immer ein Geben<br />

und Nehmen und „es ist immer<br />

eine ehrliche und angenehme<br />

Zusammenarbeit, weil auch die Leute,<br />

auch seine Söhne Asmus und<br />

Benjamin, sehr umgänglich und<br />

170 MENSCHEN<br />

ALEXANDER KURYLYSZYN


Aktuelles Projekt: Netto-Markt in Coswig<br />

Das erste Projekt für Asmus Schielicke, in dem er<br />

sowohl den Abriss, als auch den Neubau<br />

des Marktes als Bauleiter begleitet.<br />

Abriss: Kurylyszyn-Bau<br />

Bauleitung: Asmus Schielicke<br />

Polier: Christian Koldewitz<br />

sehr freundlich sind“, betont der<br />

Unternehmer. Man sei gemeinsam<br />

stark – jeder brauche mal die Hilfe<br />

des anderen. Auch mit Thomas’<br />

Frau Pamela habe er ein sehr<br />

gutes Verhältnis: „Natürlich hat<br />

Thomas auch den Kontakt zu ihr<br />

hergestellt und so können wir jetzt<br />

auch Baumaschinen über Komatsu<br />

bzw. Schlüter beziehen“, so Kurylyszyn.<br />

Und irgendwann, das wünsche<br />

er sich, sollen seine Kinder<br />

auch mal seinen Familienbetrieb<br />

weiterführen. „Da habe ich mit<br />

Thomas auch schon drüber gesprochen<br />

und mir auch für die Ausbildung<br />

meines Großen Tipps geholt“,<br />

erzählt er. Sein 18-jähriger Sohn<br />

habe die Lehre im eigenen Unternehmen<br />

bereits beendet, eine<br />

seiner beiden Töchter fange nächstes<br />

Jahr die Lehre bei ihm an.<br />

„Selbst der Kleinste fährt schon<br />

mit dem Radlader über den Hof<br />

und der ist erst fünf“, erzählt er<br />

stolz. Bei Thomas sei das schon<br />

gut, dass er mit Benjamin und<br />

Asmus Nachfolger habe. Kurylyszyn<br />

ist sich allerdings sicher: „Thomas<br />

wird immer in der Firma rumwuseln,<br />

sich nie ganz ausklinken,<br />

das ist auch richtig und wichtig“,<br />

betont er. Auch ein wenig aus der<br />

Erfahrung, denn er weiß, wie beruhigend<br />

ein Thomas Schielicke im<br />

Hintergrund sein kann. Am wichtigsten<br />

sei, „dass Thomas glücklich<br />

und immer zur richtigen Zeit an<br />

der richtigen Stelle ist“. Wie so oft.<br />

171


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Gemeinsam<br />

wachsen<br />

Jan Kretzschmar<br />

Geschäftsführer<br />

KW-Development GmbH<br />

Auf einer Segeltour vor gut 25<br />

<strong>Jahre</strong>n trifft Jan Kretzschmar<br />

zum ersten Mal auf Thomas Schielicke.<br />

Ein Lieferant hatte eingeladen,<br />

erinnert er sich. „Wir haben<br />

uns danach bestimmt 10-12 <strong>Jahre</strong><br />

lang des Öfteren getroffen und haben<br />

uns ausgetauscht, ohne eine<br />

Geschäftsbeziehung zu haben.“<br />

Sie seien sich einfach sympathisch<br />

gewesen, hätten sich gegenseitig<br />

auf Ideen gebracht und seien<br />

miteinander gewachsen. Erst als<br />

er sich vor 10 <strong>Jahre</strong>n selbstständig<br />

macht, haben sie das erste gemeinsame<br />

Geschäftsprojekt. „Das war<br />

ungefähr vor acht <strong>Jahre</strong>n“, erinnert<br />

sich Kretzschmar. Seine Firma<br />

ist Generalübernehmer und<br />

baut eigentlich alles – von der Kita<br />

über Wohnhäuser bis zu Gewerbeeinheiten<br />

mit Parkhäusern. „Mittlerweile<br />

haben wir 70 Mitarbeiter<br />

und machen 140 Mio. im Jahr“,<br />

erzählt er. Die Zusammenarbeit<br />

mit Firma Schielicke funktioniere<br />

hauptsächlich über Ausschreibungsverfahren.<br />

Er betont, dass er natürlich<br />

auch mit anderen Firmen arbeite,<br />

um nicht auf ein Unternehmen<br />

fixiert zu sein. „Auf der anderen<br />

Seite ist es natürlich so, dass<br />

Schielickes mit Qualität überzeugen<br />

und dass, wenn diese am Markt<br />

gerechtfertigte Preise anbieten,<br />

auch einen Zuschlag erhalten.“<br />

Gerade auch dann, wenn es bei ihnen<br />

vor der Haustür sei. Wie zum<br />

Beispiel das Projekt „Beelitz-Heilstätten“,<br />

das sei auch schon ein<br />

Highlight:<br />

><br />

172 MENSCHEN<br />

JAN KRETZSCHMAR


Brunnenviertel in Potsdam<br />

In Potsdam sind für KWD bisher 36 Baugruben<br />

entstanden, einige davon an diesem Standort.<br />

Bauleitung: Ingolf Schulz<br />

Polier: Joachim Babenschneider,<br />

Stefan Beege<br />

„Mittlerweile haben wir<br />

70 Mitarbeiter und machen<br />

140 Mio. im Jahr.“<br />

173


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

><br />

„Beelitz-Heilstätten wird ein richtiger<br />

Stadtteil“, so Kretzschmar.<br />

„Das heißt, da wird alles gebaut, was<br />

irgendwie dahin gehört – eine<br />

Schule, betreutes Wohnen, eine<br />

Kita, Einkaufsmöglichkeiten.“<br />

1.200 Wohneinheiten entstehen –<br />

mit Wellness- und Fitnesscenter,<br />

einem Ärztehaus und Parkhaus.<br />

Ein Heimspiel für Schielickes und<br />

gleichzeitig ein historisches Projekt,<br />

auch für Bauträger Kretzschmar –<br />

denn zu allem Neuen werden<br />

auch 40.000m 2 dieses schönen<br />

und zugleich größten Landesdenkmals<br />

in Brandenburg saniert. Mit<br />

Thomas Schielicke fühle er sich so<br />

verbunden, da sie beide gerne<br />

mal verrückte Ideen hätten und<br />

gegen den Mainstream schwimmen,<br />

erzählt er. „Wir gehen gerne Dinge<br />

an, ohne viel Zaudern und Zögern.<br />

Bei uns beiden ist da die Erfahrung<br />

so groß, dass wir schnell auch mal<br />

eine Entscheidung treffen können<br />

und sagen – ok, Handschlag drauf,<br />

wir machen das so.“ Aber am Ende<br />

macht das Team die Musik und<br />

Schielickes Leute seien richtig gut –<br />

alle hätten ein großes Verantwortungsbewusstsein.<br />

„Die fühlen sich<br />

verantwortlich für ihre Projekte<br />

und wenn das übermorgen fertig<br />

sein muss, dann ist das fertig“,<br />

erzählt er begeistert. Das sei der<br />

Anspruch an die Firmenqualität,<br />

den auch er an seine Firma habe.<br />

Thomas Schielicke sei so ein leidenschaftlicher<br />

Unternehmer:<br />

„Der fällt irgendwann auf der Baustelle<br />

um, da bin ich mir relativ<br />

sicher“, gibt Kretzschmar zu bedenken.<br />

Er wünsche ihm dennoch, dass<br />

er mal etwas Abstand gewinnen<br />

könnte.<br />

><br />

174 MENSCHEN<br />

JAN KRETZSCHMAR


„Am Ende macht das Team<br />

die Musik und Schielickes<br />

Leute sind richtig gut.“<br />

Beelitz-Heilstätten<br />

Die Tiefgarage im Vordergrund, sowie der Wall<br />

neben der Bahnstrecke und weitere Erdarbeiten wurden<br />

durch die Schielicke Bau ausgeführt<br />

Bauleitung: Joachim Hoppe, Klaus Sens<br />

Poliere: Martin Schade, Dirk Spahn<br />

175


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

„Das ist der Anspruch an<br />

die Firmenqualität, den<br />

auch ich an meine Firma<br />

habe.“<br />

><br />

Auf der anderen Seite liebe er seine<br />

unruhige Seele. „Ich denke<br />

tatsächlich, dass, wenn er zu Hause<br />

sitzt im Schaukelstuhl, dann<br />

ist das nicht seins. Er braucht die<br />

Bewegung, er braucht die Herausforderung,<br />

jeden Tag.“ Thomas<br />

suche ja schon länger nach einer<br />

Nachfolgelösung und er selbst<br />

kenne Sohn Benjamin auch schon<br />

eine Weile. „Benjamin hat sich<br />

sehr entwickelt. Als ich ihn das<br />

erste Mal kennengelernt habe, war<br />

ich mir sicher, dass er niemand ist,<br />

der die Firma mal irgendwann<br />

leiten kann. Mittlerweile denke ich<br />

da durchaus anders.“ Dass die<br />

nächste Generation das Unternehmen<br />

nicht ad hoc, sondern<br />

Stück für Stück übernehme, das<br />

sei sicher der richtige Weg. Er hoffe<br />

sehr, „dass Thomas da das Vertrauen<br />

hat, dass die Jungs das<br />

schaffen.“<br />

176 MENSCHEN<br />

JAN KRETZSCHMAR


Medienstadt Babelsberg<br />

Am Standort kam vielfach firmeneigener<br />

Spezialverbau zum Einsatz. Insgesamt wurden in<br />

Potsdam mehr als 100.000 m 3 Erde bewegt.<br />

Bauleitung: Ingolf Schulz, Thomas Nörenberg<br />

Polier: Joachim Babenschneider, Stefan Beege<br />

177


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Windblumen an der Berliner Straße<br />

Kleinwindkraftanlagen sind eins der vielen<br />

Forschungsfelder in Zusammenarbeit mit der<br />

Experimentellen Fabrik Magdeburg.<br />

Forschung<br />

Entwicklung<br />

178 MENSCHEN<br />

MARIO SPIEWACK


Im Rahmen von Forschungs- und<br />

Entwicklungsprojekten arbeiten<br />

sie mit der Schielicke Bau seit <strong>Jahre</strong>n<br />

erfolgreich zusammen, erzählt<br />

Mario Spiewack mit Begeisterung.<br />

Als Ideengeber und Antreiber der<br />

Experimentellen Fabrik Magdeburg<br />

entwickle er gemeinsam mit den<br />

jeweiligen Partnern Visionen für<br />

neue innovative Produkte. „Dabei<br />

entwickeln wir nicht nur, wir setzen<br />

auch konkret in die Realität<br />

um“, so Spiewack. Beispielhaft<br />

nennt er die Projekte ÖkoEnergie-<br />

Fluss, Textile Windkraftanlagen,<br />

AVATARE und Pflasterroboter. „Wir<br />

gestalten zukunftsträchtige Lösungen<br />

mit der Fachkompetenz der<br />

Mitarbeiter der Schielicke Bau.“<br />

An Thomas Schielicke schätze er<br />

seine Weitsicht, das Markt-Knowhow,<br />

das Gespür für die richtige<br />

Lösung und seine Durchsetzungsund<br />

Umsetzungsstärke. Das alles<br />

habe die Firma Schielicke erfolgreich<br />

auf den Weg gebracht, so<br />

Spiewack. „Ich wünsche Thomas<br />

für den Ruhestand weiterhin<br />

Gesundheit und viel Energie für<br />

weitere nachhaltige und interessante<br />

Projekte.“ Und der Firma<br />

Schielicke – unter der Leitung von<br />

Benjamin – wünsche er maximale<br />

Erfolge und ein glückliches Händchen<br />

im Umgang mit den schwierigen<br />

Rahmenbedingungen.<br />

„Wir entwickeln nicht nur,<br />

wir setzen auch konkret in<br />

die Realität um.“<br />

Mario Spiewack<br />

Experimentelle Fabrik<br />

Magdeburg<br />

179


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

„Wir haben mit der<br />

Firma Schielicke sowohl<br />

Wohngebiete, als<br />

auch Straßen, (...) und<br />

Kindertagesstätten (...)<br />

gebaut.“<br />

Kerstin Hoppe - Bürgermeisterin<br />

der Gemeinde Schwielowsee<br />

In Ihrer bisherigen Amtszeit wurden viele Projekte<br />

in den Ortsteilen durch die Schielicke Bau<br />

umgesetzt.<br />

Kerstin Hoppe 2019 beim Spatenstich in Ferch<br />

"Neue Scheune". Neben der Erneuerung der Straßen<br />

entstand auch ein "Trimm-Dich-Pfad"<br />

Bauleitung: Joachim Hoppe<br />

Polier: Christian Raguse<br />

Als Bürgermeisterin muss sie<br />

neutral sein, sagt Kerstin Hoppe.<br />

Seit 20 <strong>Jahre</strong>n kümmert sie sich<br />

als regionales Oberhaupt um die<br />

Gemeinde Schwielowsee. Wenn<br />

sie erzählt, in welchen Bereichen<br />

Firma Schielicke mitgewirkt hat,<br />

wird schnell klar – dieses Unternehmen<br />

ist ein „regionaler Goliat.“<br />

„Wir haben mit der Firma Schielicke<br />

sowohl Wohngebiete als auch<br />

Straßen und Platzgestaltungen<br />

einschließlich Kitas mit Spielplätzen<br />

gebaut. Aber auch ein Autohof<br />

gehörte dazu“, sagt sie. Dort, wo an<br />

der Anschlussstelle Ferch (A10)<br />

eine Tankstelle errichtet wurde.<br />

><br />

180 MENSCHEN<br />

KERSTIN HOPPE


Gemeinde<br />

Schwielowsee<br />

Herausfordernde Architektur in Schwielowsee<br />

oben: Kindertagesstätte "Am Birkenhain" in Ferch<br />

unten: Evangelisches Gemeindezentrum in Caputh<br />

Im Hintergrund: Seniorenzentrum und Betreutes<br />

Wohnen, erbaut in den 2000ern<br />

181


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

><br />

Wenn man genau hinhört, erkennt<br />

man einen leichten Ton der Erleichterung,<br />

einen so zuverlässigen<br />

Unternehmer „um die Ecke“ zu<br />

haben. Thomas Schielicke selbst<br />

wohne im wunderschönen Caputh.<br />

Der Bezug und damit auch eine<br />

gewisse eigennützige Verantwortung<br />

für das Umfeld sei schon<br />

von Vorteil. Abgesehen von der<br />

Termintreue, die sie sehr an ihm<br />

schätzt, hört man noch etwas<br />

anderes heraus, auch wenn sie es<br />

vielleicht nicht so recht zugeben<br />

möchte. Einen Visionär, wie sie<br />

selbst sagt, wie Schielicke als „Geschäftspartner“<br />

zu haben, das<br />

sei schon durchaus zielführend.<br />

Und Ziele gibt es noch genug, z.B.<br />

mit den drei Ortsteilen Caputh,<br />

Ferch und Geltow „Staatlich anerkannter<br />

Erholungsort“ zu bleiben.<br />

Hier sollen die Infrastruktur u. a.<br />

im Schulbereich, im Straßen- und<br />

Wegebau sowie die Platzgestaltung<br />

weiter verbessert werden.<br />

><br />

182 MENSCHEN<br />

KERSTIN HOPPE


Autohof in Ferch<br />

Nach einem 8 <strong>Jahre</strong> dauernden<br />

Genehmigungsverfahren, konnte die Tankstelle<br />

2020 in Betrieb gehen.<br />

Bauleitung: Ingolf Schulz,<br />

Lars Zienicke<br />

„Einen Visionär<br />

wie Schielicke als<br />

‚Geschäftspartner‘ zu<br />

haben, ist durchaus<br />

zielführend.“<br />

183


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Aktuelles Projekt: Kindertagesstätte<br />

Bald werden die knapp 90 Kinder ihre neuen<br />

Räumlichkeiten nutzen können.<br />

Bauleitung Hochbau: Klaus Sens<br />

Bauleitung Tiefbau: Joachim Hoppe<br />

Polier: Raimund Schicht, Christian Raguse<br />

><br />

Zum Thema Ruhestand des Senior-<br />

Geschäftsführers schmunzelt<br />

Hoppe etwas. Thomas Schielicke<br />

sei schon etwas rastlos. Sie fügt<br />

hinzu: „Für uns ist das nur gut, dann<br />

bleibt er uns als Visionär noch<br />

länger erhalten.“ Dennoch wünscht<br />

sie ihm: „Gesundheit und viele<br />

tolle Erlebnisse, auch abseits der<br />

Arbeit.“<br />

184 MENSCHEN<br />

KERSTIN HOPPE


Lebensmittelmarkt in Caputh in Planung<br />

Die Bewohner des in 2019 fertiggestellten<br />

Wohngebiets „Am Steineberg“ können vielleicht bald<br />

in einem neuen Lebensmittelmarkt einkaufen gehen.<br />

„Herr Schielicke ist ein<br />

verlässlicher Unternehmer,<br />

der bei Problemen immer<br />

nach Lösungen sucht, um am<br />

Ende ein gutes Ergebnis für<br />

alle Seiten zu erzielen.“<br />

185


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Die Mittelbrandenburgische<br />

Sparkasse (MBS) begleite das<br />

klassische Baugeschäft bei Firma<br />

Schielicke, erklärt Karsten Wagner<br />

– das sei eine ganze Menge:<br />

„Wir sind da von vorne bis hinten<br />

mit dabei, von der Projektentwicklung<br />

über die Bebauung bis zur<br />

Veräußerung oder eben Bestandshaltung.“<br />

Kollege Glöe tut heute<br />

das, was Karsten Wagner rund neun<br />

<strong>Jahre</strong> zuvor getan hat – seit drei<br />

<strong>Jahre</strong>n ist er direkter Ansprechpartner<br />

für Benjamin und Thomas<br />

Schielicke. Bei dieser Firma sei<br />

jedes Projekt interessant, so Glöe:<br />

„Wir sind ja sehr frühzeitig bereits<br />

im Gespräch mit Schielickes Projekten<br />

konfrontiert.“ Die Entwicklung<br />

mitzukriegen, was mal geplant<br />

war und was am Ende daraus<br />

geworden ist, das sei immer sehr<br />

spannend. „Von der ersten Idee<br />

bis zur Umsetzung braucht man<br />

einen langen Atem, und den hat<br />

Thomas Schielicke“, bemerkt Glöe,<br />

und im Zweifel sei Thomas immer<br />

bereit, nochmal neu zu denken.<br />

Der Kopf qualme auf jeden Fall immer:<br />

„Thomas Schielicke hat,<br />

glaube ich, zu vielen Projekten die<br />

Daten gut im Kopf – und das sind<br />

viele.“ Er sei da immer relativ sattelfest,<br />

erzählt er mit Respekt.<br />

Irgendwie habe ihn die Persönlichkeit<br />

des Beelitzer Unternehmers<br />

von Beginn an beeindruckt:<br />

><br />

MBS<br />

Potsdam<br />

186 MENSCHEN<br />

KARSTEN WAGNER<br />

MATHIAS GLÖE


„Wohnen am Zollbrückengraben“ in Beelitz<br />

Das Eigenprojekt befindet sich aktuell in<br />

der Genehmigungsphase. Hier entstehen<br />

21 Wohneinheiten, die vorrangig an die<br />

MItarbeitenden der Unternehmensgruppe<br />

vermietet werden sollen.<br />

„Wir haben den einzigartigen<br />

Stil der Unternehmensführung<br />

der Schielickes verstanden.<br />

Das erspart manchmal die ein<br />

oder andere Schleife.“<br />

187<br />

Karsten Wagner<br />

Direktor Firmenkunden mbs


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

><br />

„Er ist ja auch immer sehr modisch<br />

und bunt unterwegs, immer in<br />

den verschiedensten Farben“, das<br />

bleibe natürlich in Erinnerung.<br />

Auch Karsten Wagner kann sich<br />

noch ziemlich genau an seine<br />

erste Begegnung mit Thomas Schielicke<br />

erinnern. Vor gut 12 <strong>Jahre</strong>n<br />

begegnet er ihm zum ersten Mal:<br />

„Mein Kollege verabschiedete<br />

sich in den Ruhestand und so wurde<br />

ich der Betreuer der Schielicke<br />

Unternehmensgruppe.“ Sie unterhalten<br />

sich sehr lange, was Wagner<br />

als äußerst positiv im Kopf<br />

bleibt. Selbstverständlich sei das<br />

nicht gewesen. „Es wurde mir in<br />

diesem Gespräch sehr viel Aufmerksamkeit<br />

zuteil, das habe ich<br />

schon sehr als Wertschätzung empfunden.“<br />

Der Anfang einer sehr<br />

konstruktiven und erfolgreichen<br />

Zusammenarbeit. „Es ging los in<br />

Wilhelmshorst“, erinnert sich Wagner.<br />

Das sei ein Netto-Markt gewesen,<br />

der dort entstand. Der Aldi-<br />

Markt in Storkow ist ihm besonders<br />

im Kopf geblieben. „Das war<br />

mit einem Kreisverkehr eine<br />

ganz herausfordernde Konstellation,<br />

die in dieser Dimension gut<br />

gemeistert wurde“, so der MBS-<br />

Direktor. Beim Richtfest des REWE<br />

und Getränkemarktes in Beelitz<br />

habe Thomas Schielicke die Projektentwicklungen<br />

der eigenen<br />

Gruppe aufgezählt: „Da ist mir<br />

bewusst geworden, dass wir bei<br />

jeder Projektentwicklung mit dabei<br />

sein durften, und da waren<br />

auch Sachen in der Zusammenarbeit<br />

durchaus herausfordernd,<br />

hat aber alles gut geklappt.“ Auch,<br />

wenn Wagner die ein oder andere<br />

Sache mal mutig vorgekommen<br />

war: Mit Ausdauer und Mut habe<br />

Thomas Schielicke die Sachen dann<br />

immer zum Erfolg gebracht. Er<br />

lasse einen sehr früh an seinen Gedanken<br />

teilhaben, das bestätigen<br />

beide Banker. Das sei ein großes<br />

Alleinstellungsmerkmal.<br />

><br />

188 MENSCHEN<br />

KARSTEN WAGNER<br />

MATHIAS GLÖE


„Von der Idee bis zur<br />

Umsetzung braucht man<br />

einen langen Atem.“<br />

Mathias Glöe<br />

Betreuer Unternehmenskunden MBS<br />

Wohngebiet „Am Steineberg“<br />

Die fünf Mehrfamilienhäuser, die als Eigenprojekt in<br />

2019 fertiggestellt wurden, sind der Abschluss eines über<br />

mehrere Jahrzehnte laufenden Bebauungsplanverfahrens.<br />

In diesem Zuge wurde in den 90er <strong>Jahre</strong>n für die Karlsruher<br />

Lebensversicherung das dahinterliegende Wohngebiet mit 65<br />

Wohneinheiten erbaut.<br />

Bauleitung Hochbau: Carolin Janneck<br />

Bauleitung Tiefbau: Klaus Sens<br />

Polier: Dirk Spahn<br />

189


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

><br />

Diese Offenheit und Diskussionsfreudigkeit.<br />

„Andere Meinungen<br />

wurden nie vom Tisch gewischt,<br />

sondern auf Augenhöhe diskutiert“,<br />

man habe sich meist irgendwo<br />

zwischendrin getroffen, erzählt<br />

Wagner. Mathias Glöe wirft<br />

ein: „Herr Schielicke sagt immer<br />

gern: Ich stelle Verschiedenes<br />

vor und Sie suchen sich dann aus,<br />

was Ihnen gefällt.“ Eine Lösung,<br />

einen Weg, gab es immer: „Wir<br />

haben uns versprochen, es so<br />

zu machen und daran haben wir<br />

uns dann auch gehalten. Der<br />

ganze Papierkram kam dann erst<br />

danach“, so Wagner und weiter:<br />

„natürlich immer unter Vorbehalt,<br />

dass unser Haus dem Konzept so<br />

auch zustimmt.“ Das habe immer<br />

gut funktioniert, da Schielicke<br />

sehr verlässlich sei. Gegenseitiges<br />

Vertrauen sei hier die Grundlage<br />

für alles, denn, „wenn man Vertrauen<br />

hat, kann man sich aufeinander<br />

verlassen. Und das ist die<br />

Grundtugend, die der Erfolgsfaktor<br />

ist.“ Viel mehr brauche es<br />

nicht. Mathias Glöe sieht noch einen<br />

anderen großen Mehrwert in<br />

der vertrauensvollen Geschäftspartnerschaft<br />

mit Schielicke:<br />

„Ich persönlich finde es auch sehr<br />

wertvoll, die Dinge mal aus einer<br />

anderen Perspektive zu sehen“,<br />

das öffne auf jeden Fall das Blickfeld.<br />

Aber auch Türen öffne Thomas<br />

Schielicke gerne – Netzwerken<br />

gehöre quasi zu seinem Charakter.<br />

„Es gibt immer wieder neue Kontakte,<br />

wo zwischen Dritten und<br />

unserem Haus gute Geschäfts-<br />

Projektentwicklung in Luckenwalde<br />

Nach einem aufwändigen Abriss der Bestandgebäude<br />

folgte die Fertigstellung des Eigenprojektes 2021.<br />

Bauleitung Abriss und Erdbau: Asmus Schielicke<br />

Projektentwicklung: Benjamin Schielicke<br />

Polier: Christian Koldewitz<br />

190 MENSCHEN<br />

KARSTEN WAGNER<br />

MATHIAS GLÖE


verbindungen geknüpft werden<br />

konnten“, erzählt Wagner. Über<br />

die <strong>Jahre</strong> sei so eine wertvolle<br />

Partnerschaft zwischen ihnen<br />

entstanden.<br />

Wagner wünsche sich für die Zukunft,<br />

dass neben der geschäftlichen<br />

Zusammenarbeit „der persönliche<br />

Kontakt mit Thomas nie<br />

verloren geht und dass er mir als<br />

Sparringspartner in manchen Fragen<br />

erhalten bleibt.“ Im Gegensatz<br />

zu vielen anderen glaube er daran,<br />

dass Thomas Schielicke in Ruhestand<br />

gehen könne. Vor einer Weile<br />

hätte er das noch anders beantwortet,<br />

aber jetzt – er kenne eine<br />

Menge Leute in ähnlichen Konstellationen,<br />

die es tatsächlich geschafft<br />

hätten. „Dazu ist viel Disziplin<br />

erforderlich – aber salopp<br />

gesagt: Der Laden wird weiterlaufen.“<br />

Sohn Benjamin, aber auch<br />

andere, hätten ja mittlerweile<br />

schon mehr Verantwortung übernommen.<br />

Mathias Glöe empfiehlt:<br />

„Thomas Schielicke soll mehr von<br />

den Dingen machen, die ihm wirklich<br />

Spaß machen“ und den stressigen<br />

Businessteil etwas zurückfahren.<br />

Karsten Wagner ergänzt:<br />

„Ich wünsche ihm weiterhin sehr<br />

viel Neugier und Freude an geschäftlichen<br />

und sonstigen Sachen.<br />

Und ich wünsche ihm auch ein Stück<br />

weit Unruhe, weil ich glaube, dass<br />

ihm das gut steht und dass er das<br />

auch ein bisschen braucht, um<br />

weiterhin fit und vital zu bleiben.“<br />

„Das ist die Grundtugend, die<br />

der Erfolgsfaktor ist.“<br />

Karsten Wagner<br />

191


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Humboldtinsel in Berlin<br />

Ein Mammutprojekt mit einer<br />

Tiefgarage 4 m unter Wasser.<br />

Spannende<br />

Projekte<br />

192 MENSCHEN<br />

TORSTEN SCHULZ


„Viele namhafte<br />

Firmen haben<br />

sich damals<br />

davor gescheut,<br />

weiterzumachen.“<br />

Torsten Schulz<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

PST GmbH<br />

Kriegt er nicht hin, will er nicht,<br />

macht er nicht – „das sind<br />

Formulierungen, die Thomas Schielicke<br />

nicht kennt“, so Torsten<br />

Schulz. Seit 30 <strong>Jahre</strong>n kennen sie<br />

sich mittlerweile und Torsten<br />

Schulz weiß: „Thomas geht an alles<br />

mutig ran und löst es auch immer“,<br />

bei ihm heiße es meist: „Kriegen<br />

wir irgendwie hin, machen wir,<br />

schaffen wir, kannst dich darauf<br />

verlassen, der Termin wird gehalten.“<br />

Das sei Thomas.<br />

Bei einem Bauvorhaben in Ferch<br />

begegnet Torsten Schulz ihm das<br />

erste Mal. 1992, da sei Schulz noch<br />

Praktikant in der Vorgängerfirma<br />

von PST gewesen. Er habe damals<br />

die Baubewachung des Projektes<br />

gemacht. Zwei <strong>Jahre</strong> später ist er<br />

selbst Geschäftsführer des heutigen<br />

PST Ingenieurbüros, das mittlerweile<br />

über 100 Mitarbeiter<br />

zählt. „Wir arbeiten seit 30 <strong>Jahre</strong>n<br />

regelmäßig mit Firma Schielicke<br />

zusammen und haben schon<br />

viele und auch große Projekte<br />

miteinander bewegt“, erzählt er.<br />

So einige spannende und durchaus<br />

schwierige seien auch dabei gewesen.<br />

Ein Projekt um 2013 ist<br />

Schulz ganz besonders im Kopf<br />

geblieben: Die Humboldtinsel in<br />

Berlin am Tegler See. „Das hat er<br />

unter schwierigsten und widrigsten<br />

Bedingungen, sehr kreativ<br />

und mit sehr viel Energie und Leidenschaft<br />

gelöst“, erinnert sich<br />

der Ingenieur. Eine Wahnsinnsleistung<br />

habe Firma Schielicke<br />

da über die Dauer von rund vier<br />

<strong>Jahre</strong>n abgeliefert. Äußerst kompliziert<br />

sei das gewesen – damals<br />

habe die ursprüngliche Auftragnehmerin,<br />

eine große Firma, plötzlich<br />

mittendrin aufgehört zu arbeiten.<br />

Schielickes seien spontan<br />

eingesprungen. „Das war ein Gesamtprojekt<br />

von 50 Millionen Euro,<br />

mit einem Bauvolumen im 20 Millionenbereich<br />

für die Schielicke<br />

Bau“, erzählt Schulz weiter.Außer<br />

einer Baugrube war nichts da,<br />

so der Ingenieur. „Die Insel war<br />

komplett von einer Spundwand<br />

umhüllt, da hat das Schielicke-<br />

Team dann den Rohbau gemacht.“<br />

80 Wohneinheiten seien das gewesen<br />

– Wohnungen, Doppelhäuser,<br />

aber auch Reihenhäuser. „Um Straßenbau,<br />

Außenanlage und teilweise<br />

Geländer hat er sich auch<br />

noch gekümmert.“<br />

><br />

193


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

„Wir hätten nicht so lang mit ihm<br />

zusammengearbeitet, wenn das<br />

nicht immer wieder wirklich ein<br />

Erfolg gewesen wäre.“<br />

194 MENSCHEN<br />

TORSTEN SCHULZ


Unter diesen Umständen, mit der<br />

Logistik auf der Insel, sei das wirklich<br />

eine herausragende Leistung<br />

gewesen. „Viele namhafte Firmen<br />

haben sich damals davor gescheut<br />

weiterzumachen, weil<br />

das Risiko unkalkulierbar war“ und<br />

Schielickes hätten das hingekriegt,<br />

gut hingekriegt, betont Torsten<br />

Schulz beeindruckt. Thomas Schielicke<br />

sei schon eine große Führungspersönlichkeit<br />

mit unternehmeri-<br />

schem Mut und sehr großem Risikobewusstsein.<br />

Das seien auch<br />

zwei Eigenschaften, die er ihm am<br />

meisten zuschreibe: Mut und Kreativität,<br />

die Dinge zu schaffen. In<br />

30 <strong>Jahre</strong>n haben die Unternehmer<br />

rund 100-150 größere Projekte<br />

gestemmt. Schulz betont: „Wir hätten<br />

nicht so lang mit ihm zusammengearbeitet<br />

und gebaut, wenn<br />

das nicht immer wieder wirklich<br />

ein Erfolg gewesen wäre.“<br />

Thomas Schielicke sei ja durchaus<br />

auch eine kontroverse Persönlichkeit,<br />

die sicherlich Freund und<br />

Feind gebiert, wie er sagt. Er selbst<br />

habe eine sehr freundschaftliche<br />

und persönliche Bindung aufgebaut<br />

– ehrlich, fair und wirklich<br />

vertraulich. Mit den alltäglichen<br />

Reibereien natürlich, die man<br />

immer einvernehmlich gelöst habe.<br />

><br />

Heidesiedlung in Elstal<br />

Das umfangreiche Tiefbauprojekt umfasste u.a.<br />

sowohl den Abbruch und Bodenaustausch auf 10<br />

ha, die Erschließung, den Straßenbau und ein 10 m<br />

tiefes Regenwasserrückhaltebecken.<br />

Bauleiter: Michael Viertel<br />

Polier: Thomas Nörenberg<br />

195


<strong>117</strong> JAHRE <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Ein echtes Win-Win-Projekt<br />

Durch den Alternativvorschlag Schielickes’ sparte der<br />

Bauherr bei diesem Projekt 2 Millionen Euro. Ausgeführt<br />

wurden hier Tiefbauarbeiten mit 2 ha Parkplatzflächen<br />

und Gründungsarbeiten für den Hochbau.<br />

Bauleitung: Lars Zienicke<br />

Polier: Marcel Sperk<br />

><br />

„Wir haben zig Millionen miteinander<br />

verbaut und es gab nie einen<br />

Rechtsstreit, weder mit uns noch<br />

mit den Auftraggebern“, so Schulz.<br />

Ein sehr großer Mehrwert von Schielicke<br />

sei auch, dass er überhaupt<br />

nicht nachtragslastig sei. „Er versucht<br />

nie aus einem 1 Millionen-<br />

Auftrag, dann noch einen 3 Millionen-Auftrag<br />

zu machen“, betont<br />

Schulz. In der Bauwirtschaft<br />

und gerade in der öffentlichen<br />

Vergabe sei es in der Regel so,<br />

dass der Billigste den Auftrag gewinne.<br />

Viele Firmen arbeiteten daher<br />

mit einem harten Nachtragsmanagement.<br />

„Die versuchen sich<br />

dann, den Auftrag mit extrem günstigen<br />

Konditionen abzusichern<br />

und später pushen sie dann alles<br />

deutlich nach oben“, erzählt er.<br />

Bei Schielicke sei das nicht so. „Er<br />

baut zu dem Preis, den man mit<br />

ihm im Vorfeld vereinbart hat“. Sol-<br />

196 MENSCHEN<br />

TORSTEN SCHULZ


„Er versucht nie aus einem<br />

1 Millionen-Auftrag, dann<br />

noch einen 3-Millionen-<br />

Auftrag zu machen.“<br />

che Unternehmer seien eine große<br />

Ausnahme heutzutage, „dass<br />

das überhaupt noch so funktioniert“,<br />

schwärmt Schulz. Das sei<br />

ein enormer Mehrwert, da Auftraggeber<br />

damit natürlich sehr gut<br />

kalkulieren könnten.<br />

Ob ein Thomas Schielicke in Ruhestand<br />

gehen kann, fällt Schulz<br />

schwer zu glauben. Thomas sei ja<br />

jetzt 72, er könne ja auch schon<br />

längst ein paar <strong>Jahre</strong> im Ruhestand<br />

sein. Sei er aber nicht, daher glaube<br />

Schulz: „Vielleicht reist er ein<br />

bisschen mehr und trinkt guten<br />

Rotwein, das kann ich mir vorstellen.“<br />

Letztlich sei er sicherlich<br />

auch weiterhin mit einem Auge<br />

und mindestens dem halben Herzen<br />

in seiner Firma. „Vielleicht<br />

schafft er es ja, sein Telefon<br />

auf Reisen dann auch mal ganz<br />

auszuschalten“, wenn er das hinkriege,<br />

sei das aber schon viel.<br />

197


Publikationen<br />

WEITERE INFORMATIONEN ZU UNSEREM UNTERNEHMEN<br />

FINDEN SIE IN FOLGENDEN DRUCKERZEUGNISSEN<br />

01<br />

02 03<br />

Referenzbroschüre<br />

03 / 2020<br />

Referenzbroschüre<br />

11 / 2020<br />

Rückblick<br />

2020<br />

01 / 2021<br />

04<br />

05<br />

06<br />

Rückblick<br />

2020 / 2021<br />

08 / 2021<br />

Rück- und<br />

Ausblick<br />

02 / 2022<br />

06<br />

Rückblick &<br />

Highlights<br />

06 / 2022


Hier gehts zum Interview<br />

Liebe Geschäftspartner, liebe Interessierte,<br />

liebe Freunde, liebe Familie,<br />

Wir hoffen, dass wir Ihnen und Euch einen interessanten<br />

Einblick in unsere Firmen- und Familiengeschichte<br />

gegeben haben. Wie Sie sehen konnten –<br />

viele Höhen und Tiefen, viele gute und sehr gute,<br />

aber auch weniger gute Ereignisse haben wir bisher<br />

überstanden und erleben dürfen. Daran sind wir<br />

gewachsen und – wie Sie sehen, wir sind immernoch<br />

da. Das verdanken wir insbesondere unseren loyalen<br />

und fleißigen Mitarbeitenden, bei denen wir<br />

uns an dieser Stelle herzlich bedanken möchten.<br />

Ihr seid spitze!


Darüber hinaus bedanken wir uns herzlichst bei<br />

unseren Geschäfts- und Kooperationspartnern, sowie<br />

unseren Auftraggebern und Nachunternehmern,<br />

für Ihr Vertrauen in unsere Arbeit und für Ihren Beitrag,<br />

den Sie zu unseren Geschichten geleistet haben.<br />

Es ist schön, dass wir uns nach wie vor etwas zu sagen<br />

haben und auf die ein oder andere Art voneinander<br />

profitieren und lernen können. Das ist wunderbar<br />

und wir sagen herzlichst „Danke!“. Wir freuen uns<br />

auf die zukünftige Zusammenarbeit und wünschen<br />

Ihnen weiterhin viel Erfolg. Bleiben Sie gesund!<br />

Herzlichst,<br />

Benjamin, Asmus und Thomas Schielicke


„Wir tun nichts Außergewöhnlic<br />

erfolgreich, weil wir ganz g<br />

ganz auße<br />

Gustav Schielicke I.<br />

Gustav Schielicke II.


hes, wir sind bloß<br />

ewöhnliche Dinge<br />

rgewöhnlich tun.“<br />

Ueli Prager<br />

PQ<br />

V O B<br />

Reg.-Nr. 010.147830<br />

Präqualifikation<br />

Herausgeber<br />

<strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

Hoch-, Tief- und Ingenieurbau GmbH<br />

Berliner Str. 151<br />

14547 Beelitz<br />

E-Mail: kontakt@schielicke-bau.de<br />

Web: www.schielicke-bau.de<br />

© 2022 – All rights reserved.<br />

Texte<br />

Sabrina Völkel<br />

Maria Parussel<br />

Bernhard Knuth<br />

Fotos<br />

Wenn nicht anders angegeben:<br />

Privatarchiv der Familie Schielicke<br />

Archiv der <strong>SCHIELICKE</strong> <strong>BAU</strong><br />

ADPASSION GmbH<br />

Rudolf Schielicke<br />

<strong>SCHIELICKE</strong><br />

Hoch-, Tief- und Ingenieurbau GmbH<br />

Satz und Layout<br />

ADPASSION GmbH

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