NewHealthGuide Magazin 01 2022
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newhealth.guide #1
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News + Trends + Future
Technische Infrastruktur
5G im OP
Wie können Kliniken von einem
eigenen 5G-Campusnetz
profitieren? Das erprobt
das deutsch-französische
Gemeinschaftsprojekt „5G-
OR“: In OP-Sälen der drei Kliniken
IHU Strasbourg, Uniklinik
Mannheim und Charité
Berlin wurde ein 5G-Mobilfunknetz
installiert. Durch die
drahtlose Technologie werden
Vorgänge digital unterstützt
oder laufen so automatisiert
ab, dass Personal
entlastet wird. Zum Beispiel
analysiert eine künstliche Intelligenz
(KI) lebenswichtige
Vitalparameter der Patienten
in einem Zentralrechner.
Sie wertet zudem Bilder aus
dem OP aus und meldet
potenzielle Komplikationen.
Ärzte sollen sogar mithilfe
eines Roboters Operationen
aus einer anderen Stadt
oder einem anderen Land
durchführen können, indem
sie Daten der Patienten in
Echtzeit übermittelt bekommen.
Das Projekt „5G-OR“ ist
auf drei Jahre angelegt.
www.ipa.fraunhofer.de
Medizintechnik
Telemonitoring
Das Münchner
Medizintechnik-Start-up
cosinuss hat sich auf
das „Remote Patient
Monitoring (RPM)“ spezialisiert
und In-Ear-Wearables
(In-Ohr-Sensoren)
patentieren lassen, die
wichtige physiologische
Vitaldaten der Patienten
mobil und in Echtzeit
überwachen. Über
eine Plattform werden
sie mit dem medizinischen
Personal verbunden,
sodass dieses
Wertabweichungen von
der Norm erkennen und
sofort handeln kann.
www.cosinuss.com
Pflege
Vorhersage epileptischer Anfälle
Forscher des Projekts „EPItect“ haben ein mobiles Sensorsystem entwickelt,
das epileptische Anfälle frühzeitig und automatisch erkennt.
Dafür müssen die Betroffenen lediglich einen Sensor am Ohr tragen.
Die In-Ohr-Sensorik misst Vitalwerte, identifiziert relevante Biosignalmuster
und warnt vor Anfällen. www.epitect.de
FOTOS: FRAUNHOFER IPA/VANESSA STACHEL, COSINUSS GMBH, ZANADIO, SCHWARZWALD-BAAR KLINIKUM/HS ANALYSIS, NMI/HS ANALYSIS
Digitale Medizinprodukte
DiGA
Neuzugang: zanadio
Vor Kurzem wurde die digitale
Adipositas-Therapie
zanadio dauerhaft vom
Bundesinstitut für Arzneimittel
und Medizinprodukte
(BfArM) in das DiGA-Verzeichnis
aufgenommen.
Das dreimonatige Abnehmprogramm
per App
verfolgt eine langfristige
Verhaltensänderung in der
Ernährung und Bewegung.
Mit Rezept oder Arztbrief
werden die Kosten von
allen gesetzlichen Krankenkassen
übernommen.
Etwa alle drei Monate
veröffentlicht das BfArM
die DiGAs, die dauerhaft
gelistet sind (bislang 13),
und jene, die sich noch in
der Erprobung befinden.
DiGAs in der Erprobung:
Vitadio soll Menschen mit
Typ-2-Diabetes helfen,
ihr Leben gesünder zu
g estalten. U. a. mithilfe
der KI „Alfred“: Man lädt
ein Foto seiner Mahlzeit
in der App hoch, Alfred
analysiert diese und
macht Vorschläge.
PINK! Coach ist eine therapiebegleitende
digitale
Lösung für Brustkrebspatientinnen
vom Zeitpunkt
der Diagnose an mit
vielen Informationen und
Übungen in den Bereichen
Bewegung, Ernährung und
mentale Gesundheit.
diga.bfarm.de
Analysesoftware:
Zu sehen ist eine
Mikroskopaufnahme
einer Lungenkrebs-Zelllinie
Gewebequerschnitt:
normales
Lungenparenchym
und Anteile eines
Adenokarzinoms
der Lunge
Diagnostik
KI bei Lungenkrebs
Laut Statistischem Bundesamt
wurde von den 230.000 Krebstodesfällen
im Jahr 2020 jeder
fünfte durch Lungenkrebs verursacht.
Häufig wird dieser erst
im fortgeschrittenen Krankheitsstadium
diagnostiziert – in einer
Phase, in der eine hohe Resistenz
gegenüber Chemotherapeutika
besteht. Damit Ärzte
eine personalisierte Therapieentscheidung
treffen können,
entwickelt das Förderprojekt
„IDOL“ einen innovativen Test zur
quantitativen Bestimmung der
Arzneimittelresistenz. Im Zentrum
steht dabei ein neu artiges Bildund
auf künstlicher Intelligenz
(KI) basierendes Nachweisverfahren.
KI ist in der Lage, große
und komplexe Datenmengen
verständlich auszuwerten.
Das Forschungsprojekt „IDOL“
ist eine Zusammenarbeit des
Naturwissenschaftlichen und
Medizinischen Instituts in Reutlingen,
des Schwarzwald-Baar
Klinikums und des Karlsruher
Unternehmens HS Analysis und
wird vom Bund für zwei Jahre mit
400.000 Euro gefördert.
Infos unter www.nmi.de
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