29.09.2022 Aufrufe

GEMS ‘N‘ ROLL HERBST 2022

Das GEM SESSIONS Magazin im Herbst 2022: Für Musikfans - Musik, Jewelry & More!

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<strong>HERBST</strong> <strong>2022</strong><br />

WWW.<strong>GEMS</strong>ESSIONS.SHOP<br />

GRATIS<br />

zum Mitnehmen<br />

TITELSTORY<br />

THE HU<br />

Musik als Kulturbotschafterin<br />

Seite 4<br />

KONZERTBERICHT<br />

RAMMSTEIN<br />

Live in Düsseldorf<br />

Seite 7<br />

WAS MACHT EIGENTLICH..?<br />

OZZY OSBOURNE<br />

Exzesse, Reality-Shows und viel Heavy Metal<br />

Seite 9<br />

FEATURE<br />

MUSIK IN PERU<br />

Über Hürden und Chancen<br />

Seite 6<br />

FEATURE<br />

NORDISCHER METAL<br />

Mystischer Sound aus Europas Norden<br />

Seite 8<br />

SMALLTALK<br />

GREGOR<br />

GEM SESSIONS goes international<br />

Seite 10<br />

<strong>GEMS</strong> ‘n‘ <strong>ROLL</strong><br />

Music, Jewelry & More<br />

Das GEM SESSIONS Magazin für Musikfans


Anzeige<br />

Halskette: DUETT<br />

Kollektion: INDIVIDUALS<br />

Modell: Lisa<br />

Fotografin: Elena F. Barba


EDITORIAL<br />

Musik über Grenzen hinaus<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

die aktuelle Ausgabe des <strong>GEMS</strong>’n’<strong>ROLL</strong>-Magazins widmet sich dem Thema<br />

Internationalität und beschäftigt sich mit dem Einfluss der Musik über<br />

die eigenen Grenzen hinweg. Gerade aktuelle Geschehnisse in der Welt<br />

zeigen uns, wie wichtig internationale Vernetzung, Respekt und Offenheit<br />

sind. Gemeinsam schauen wir im <strong>GEMS</strong> ’n’ <strong>ROLL</strong>-Magazin auf internationale<br />

Bühnen – und auf den weiten Weg, den unser GEM SESSIONS-Schmuck<br />

manchmal zurücklegt.<br />

Zu Anfang stellen wir Euch The HU vor - eine mongolische Rockband, die<br />

es quasi über Nacht zum internationalen Erfolg geschafft hat und mit ihrem<br />

unvergleichbaren Sound immer wieder aufs Neue begeistert.<br />

Im <strong>GEMS</strong> ’n’ <strong>ROLL</strong> Feature zur Musikszene in Peru erzählt unser Gastredakteur<br />

Michael u. a. von Musiker*innen seiner Heimat, welche nach weltweiter<br />

Aufmerksamkeit streben. Internationale Bekanntheit ist Rammstein indes<br />

nicht fremd. Ich berichte Euch von einem ihrer spektakulären Konzerte der<br />

Europa Stadion Tour. Im Feature zu nordischem Metal könnt ihr sodann<br />

nachlesen, was dahinter steckt und warum er uns so sehr fasziniert.<br />

Und apropos internationale Berühmtheiten: Habt ihr Euch auch schon gefragt,<br />

was Ozzy Osbourne so treibt? In der „Was macht eigentlich…?“-Reihe<br />

erfahrt Ihr mehr dazu. Zuletzt verraten wir Euch noch, wie der Vertrieb der<br />

GEM SESSIONS-Schmuckstücke ins Ausland abläuft und welche Besonderheiten<br />

es dabei so gibt.<br />

Über die jeweiligen QR-Codes gelangt Ihr u. a. zu den Homepages der<br />

Künstler*innen und zu einer coolen Playlist mit Viking Metal Songs.<br />

Viel Freude beim Lesen und geht fleißig auf Konzerte!<br />

Lea und das GEM SESSIONS-Team<br />

IMPRESSUM:<br />

Verlag: AMM Arts Music Media UG (haftungsbschränkt), Schützenstraße 3 - 5, D-66123 Saarbrücken<br />

- gleichzeitig Adresse des Verlags, des verantwortlichen Redakteurs und für den Anzeigenteil -<br />

Telefon: 0176 45 97 85 36, Telefax: 0681 93 88 26 07, E-Mail: kontakt@artsmusicmedia.de<br />

Geschäftsführer: Gregor Theado. Eingetragen im Handelsregister des AG Saarbrücken, HRB 104 307<br />

Redaktion: Gregor Theado (V. i. s. d. P.), Lea Schwarz<br />

Druck: Onlineprinters GmbH, Dr.-Mack-Straße 83, D-90762 Fürth<br />

Erscheinungsweise: Ca. 3 Mal / Jahr<br />

BILDCREDITS:<br />

Cover: Enkhbat Nyamkhishig


TITELSTORY<br />

THE HU<br />

Redaktion: Lea Schwarz<br />

Fotos: Enkhbat Nyamkhishig<br />

The HU – Musiker aus der Mongolei erobern die Bühnen der Welt<br />

Musik entwickelt sich kontinuierlich weiter, neue Melodien entstehen, alte Klänge werden wieder ausgegraben und mit modernen Elementen<br />

verschmolzen. Dem kann sich auch die Rock- und Metal-Welt nicht entziehen. Und so kommt es, dass vier Musiker aus Ulaanbaatar, der Hauptstadt<br />

der Mongolei, unsere westlich geprägten musikalischen Gewohnheiten aufmischen.<br />

„Hunnu Rock“ vom Feinsten<br />

Mit kräftigen Rhythmen, rauen Stimmen und für den Metal unkonventionellen<br />

Instrumenten geben The HU in der Musikwelt zurzeit<br />

gewaltig den Ton an. Sie erzählen von alten Geschichten der Mongolei<br />

und von ihren Vorfahren. Beeinflusst von der Kultur und der<br />

Natur ihres Heimatlandes sowie des nomadischen Lebens, das dort<br />

noch immer präsent ist, schaffen es Gala, Enkush, Jaya und Temka,<br />

ein völlig neues Klangerlebnis zu kreieren.<br />

Seit 2016 machen die vier als The HU, übersetzt in etwa „die Menschen“,<br />

gemeinsam Musik und vereinen in ihren Songs ein breites<br />

Spektrum kompositioneller Techniken. Sie verbinden einstige<br />

mongolische Tradition mit moderner Heavy Metal-Kultur und ziehen<br />

Konzertbesucher*innen so gekonnt in ihren Bann. Unterstützung bekommen<br />

sie dabei vom mongolischen Produzenten und Songwriter<br />

B. Dashdondog, aka Dashka. Das Ergebnis ist ein einzigartiger Musikstil,<br />

den sie selbst auf den Namen „Hunnu Rock“ taufen, inspiriert<br />

von mongolischen Reiternomaden.<br />

4<br />

Charakteristisch ist dabei vor allem der traditionelle Untertongesang,<br />

bei dem der Kehlkopf so eingesetzt wird, dass Töne unterhalb<br />

des Singtons entstehen. Das Zusammenspiel verschiedener<br />

traditionell mongolischer Komponenten erzeugt ein fast schon zeremonielles<br />

Musikerlebnis und eine für westliche Ohren noch wenig<br />

bekannte Rockmusik-Erfahrung. Die in mongolischer Sprache gehaltenen<br />

Lyrics treffen auf energetische Schlachtrufe und erzeugen<br />

eine nahezu spirituelle Atmosphäre, die nicht leicht zu imitieren ist.<br />

Für die Bandmitglieder spielt der Bezug zur Natur und den kulturellen<br />

Schätzen der Mongolei eine große Rolle. Enkush und Jaya<br />

sind beide im Westen des Landes aufgewachsen, umgeben von<br />

nomadischer Lebensführung, und sind damit wichtige Bindeglieder<br />

zwischen Musik und Tradition. Gala und Temka kommen aus der<br />

Stadt, aber auch sie kennen diesen Lebensstil gut. Ganz im Sinne<br />

dieser Traditionsgebundenheit zeigt das Logo der Band einen<br />

Schneeleoparden, der von alten mongolischen Stämmen verehrt<br />

wurde.<br />

Mit ihrer Musik transportieren The HU also mongolische Traditionen<br />

und Geschichten in die ganze Welt. Dies bleibt vor allem in ihrem<br />

Heimatland nicht unbeachtet: So sind sie nun offizielle Kulturbot-


schafter ihres Landes und stolze Träger des Ordens des Dschingis<br />

Khan, der höchsten staatlichen Auszeichnung der Mongolei.<br />

Von Youtube zum internationalen Erfolg<br />

Die Erfolgsgeschichte der Band ist so beeindruckend wie ihre<br />

Musik: International bekannt wurden die Jungs aus Ulaanbaatar,<br />

nachdem sie 2018 ihre ersten beiden Singles „Yuve Yuve Yu“ und<br />

„Wolf Totem“ auf ihrem Youtube-Kanal veröffentlichten. 2019 schoss<br />

ihre Single „Wolf Totem“ auf Platz 1 der US Hard Rock Digital Song<br />

Sales. Sie schafften es daraufhin als erste mongolische Band an die<br />

Spitze der USA Hitliste. Im selben Jahr erschien ihr erstes Album<br />

„The Gereg“.<br />

Zu Jayas Spezialgebiet gehören hingegen Tsuur und Maultrommel.<br />

Die Tsuur ist eine Flöte mit drei Löchern, die durch unterschiedliche<br />

Blastechniken Melodien erzeugt, die Tier- und Naturgeräusche<br />

nachahmen sollen. Eine Maultrommel ist ein kleines Instrument,<br />

heute aus Metall, das an den Lippen angelegt und mit den Fingern<br />

gezupft wird. Bestimmte Atemtechniken und Mundbewegungen lassen<br />

verschiedene Obertöne entstehen. Dabei ist die Maultrommel<br />

für den deutschsprachigen Raum eigentlich gar nicht so exotisch:<br />

Sie ist schon lange Bestandteil der westlichen Volksmusik und wurde<br />

bereits in der Barockzeit eingesetzt. Auch in der modernen Rockund<br />

Country-Musik ist sie immer wieder zu hören - zum Beispiel bei<br />

Black Sabbath, den Red Hot Chili Peppers oder The Who.<br />

Der Name des Albums ist angelehnt an den ersten Reisepass des<br />

mongolischen Reichs in der Zeit von Dschingis Khan. Außerdem<br />

durften The HU neben 52 anderen Künstler*innen das Tribute<br />

Album an Metallica „The Metallica Blacklist“ mitgestalten. Alle vier<br />

Mitglieder der Band sind professionelle Musiker, die am Staatlichen<br />

Konservatorium der Mongolei studierten. Aktuell touren Gala, Enkush,<br />

Jaya und Temka bereits fleißig um die Welt und im nächsten<br />

Jahr wird sie ihre Tour auch nach Deutschland führen.<br />

Morin khuur trifft auf E-Gitarre<br />

Interessant und neu im Bereich Rock und Metal sind vor allem die<br />

Instrumente, die den Songs ihren außergewöhnlichen Sound verleihen.<br />

Immer mit dabei sind die Morin khuur, die von Gala und Enkush<br />

gespielt werden sowie die Tovshuur, die Temka übernimmt. Erstere<br />

ist eine mongolische Pferdekopfgeige mit zwei Saiten, die mit einem<br />

Bogen gespielt wird und etwas an ein kleineres Cello erinnert. Ihren<br />

Wiedererkennungswert erhält das Instrument vor allem durch die<br />

Pferdekopf-Form am oberen Ende. Die Morin khuur darf im „Hunnu<br />

Rock“ nicht fehlen, ist sie doch das nahezu wichtigste Instrument<br />

der mongolischen Musik und repräsentativ für die nationale Kultur.<br />

Die Tovshuur ist ein Lauteninstrument, ebenfalls mit Saiten, allerdings<br />

ohne Bogen. Wenn man Temka auf der Bühne die Tovshuur<br />

spielen sieht, ähnelt sie auf den ersten Blick einer Gitarre.<br />

5<br />

Auf Tour werden The HU übrigens kräftig von weiteren Musikern<br />

unterstützt, die klassische Instrumente der Rockmusik spielen, wie<br />

zum Beispiel Gitarre, Bass und Schlagzeug. So werden Tradition und<br />

Moderne optimal kombiniert.<br />

Künstlerinnen und Künstler wie The HU bringen frischen Wind in<br />

die Rock- und Metal-Welt und prägen deren Entwicklung. Noch viel<br />

wichtiger aber: Sie tragen dazu bei, dass sich auch Kulturen weiterentwickeln<br />

und Fans auf der ganzen Welt neue Traditionen und<br />

Klänge kennenlernen dürfen.<br />

Weitere Infos zur Band findest du auf der Band-Website!


FEATURE<br />

MUSIK IN PERU<br />

Redaktion: Michael Quispe Macazana<br />

Foto: Shutterstock<br />

Kann sich die peruanische Musikszene durchsetzen?<br />

„In Peru gibt es Talent, es mangelt nur an Unterstützung“ ist ein Satz, den man in Peru immer wieder hört, wenn man über Musik spricht. Es<br />

scheint, dass dies das Problem ist, dem viele Künstler*innen während ihrer gesamten Karriere gegenüberstehen, wenn sie nur in Peru bleiben,<br />

deshalb haben viele Bands und Solist*innen internationale Ambitionen. Es gibt aber auch diejenigen, die dennoch erfolgreich tätig sind.<br />

Peru ist wegen der kulturellen Vielfalt, die das Land umfasst, sehr<br />

privilegiert. Aus den verschiedenen kulturellen Gruppen entstehen<br />

viele Musikgattungen, wie z. B. die Chicha-Musik aus dem<br />

Dschungel, die traditionellen Huaynos aus jeder Region der Hochländer<br />

oder die kreolische Musik, die für die Küste repräsentativ<br />

ist. Die Rhythmen unterscheiden sich stark voneinander, weshalb<br />

es schwierig ist, die peruanische Musik als solche zu definieren.<br />

Daneben gibt es noch andere Musikgenres wie Salsa, Reggae,<br />

Cumbia und sogar Rock, die aus dem Ausland in Peru landen, um zu<br />

verschmelzen und einen neuen repräsentativen Sound zu suchen.<br />

Aus diesen musikalischen Gattungen gab und gibt es im Laufe der<br />

Geschichte und trotz der geringen Sichtbarkeit der Musik im Rest<br />

der Welt bedeutende Künstler*innen; in Peru sind ihre Hinterlassenschaften<br />

in den Straßen aller peruanischen Stadtviertel noch immer<br />

lebendig. Interessant zu erwähnen ist, dass das Genre Punkrock für<br />

eine große Zahl von Menschen in Peru von der Band „Los Saicos“<br />

ab 1964 erfunden wurde. Es folgen Künstler*innen wie: Pedro Suarez-Vertiz,<br />

Gian Marco, Grupo 5, Miki González, Arena Hash, Arturo<br />

„el zambo“ Cavero, Eva Ayllón, Los Mirlos, u. a., die Anerkennung<br />

in den Nachbarländern und teilweise sogar den USA und Europa<br />

erreicht haben.<br />

Temple Sour, Santa Madero, Los Outsaiders, Los Niños Vudú, Jean<br />

Paul Medroa, Daniela Darcourt, Niños Sin Smartphones, Alejandro<br />

und María Laura, usw. Alle mit einer vielversprechenden Zukunft, es<br />

sind Künstler*innen, die die wichtigsten Playlists auf dem Planeten<br />

erreichen könnten.<br />

Aber das eigentliche Problem auf dem Weg dieser Stars ist eindeutig<br />

die Musikindustrie. Leider scheuen sich sogar die peruanischen<br />

Geschäftsleute, für ein Produkt ihrer Heimat Risiken einzugehen,<br />

umso mehr, wenn es sich um Kunst handelt. Populäre Radios mit<br />

vielen Hörer*innen spielen nur dieselben, sich wiederholenden<br />

Lieder der Vergangenheit oder die populärsten aus dem Ausland;<br />

es mangelt an wichtigen Spielorten und die Qualität einiger dieser<br />

Orte ist prekär.<br />

Viele Lateinamerikaner*innen haben die Vorstellung, dass Musik als<br />

Beruf nicht für den Lebensunterhalt reicht. Deswegen versuchen es<br />

auch viele Musiker*innen erst gar nicht. Nachbarländer machen es<br />

vor, dass es indes durchaus möglich ist, mit der Musik erfolgreich<br />

zu sein. So hofft man, dass in nicht allzu ferner Zukunft auch die<br />

peruanische Szene neue Wege gehen und ihr Selbstvertrauen<br />

finden wird.<br />

Dann stellt sich natürlich die Frage: Wie sieht die peruanische Szene<br />

derzeit aus? Die Szene wächst, wie in vielen anderen Ländern auch,<br />

weiter, und die Qualitätsstandards verbessern sich mit der Zeit; die<br />

Musik entwickelt sich weiter und neue Gesichter tauchen auf, wie:<br />

6


KONZERTBERICHT<br />

RAMMSTEIN<br />

Redaktion: Lea Schwarz<br />

Foto: Olaf Heine / Jens Koch<br />

Es heißt wieder Feuer frei!<br />

Man kennt sie nicht anders – ein Spektakel aus fulminanter Bühnenshow und Stimmgewalt, untermalt mit kontroversen Texten und jeder<br />

Menge Stichflammen. Rammstein führen ihre eindrucksvollen Auftritte aus Prä-Pandemie-Zeiten fort, so als hätte es nie eine Konzertpause<br />

gegeben. Ich war live bei ihrer Europa Stadion Tour in Düsseldorf dabei und berichte Euch meine Eindrücke.<br />

Wer schon einmal ein Rammstein-Konzert gesehen hat weiß, dass<br />

mit einer riesigen Show zu rechnen ist. Neben der ohnehin schon<br />

kraftvollen Musik sind Feuerelemente und extreme Lautstärken<br />

essenzielle Bestandteile. Also definitiv eine Erfahrung, die viele<br />

während der Pandemie vermisst haben! Nun kann die von 2020<br />

verlegte Tour aber endlich stattfinden. Den Auftakt macht die<br />

Berliner Band in Prag, von dort aus ging es weiter nach Leipzig und<br />

Klagenfurt. In Düsseldorf war ich eine von fast 40.000 aufgeregten<br />

Konzertbesucher*innen in der ausverkauften Merkur Spiel-Arena.<br />

Neben den Klassikern gab es auch erste Einblicke in das neue<br />

Album „Zeit“ mit darauf erschienenen Hits wie „Armee der Tristen“<br />

oder „Zick Zack“. Altbekannte Hymnen wie „Du hast“ und „Sonne“<br />

versetzten das Publikum in einen Zustand der Euphorie, während<br />

sich schnell ein allgemeines „endlich wieder Moshpits“ - Gefühl<br />

ausbreitete.<br />

Flake zum Hauptgang<br />

Das ganze Konzert war natürlich reichlich bestückt mit Showeinlagen,<br />

ein Zirkus folgte auf den anderen. Dabei bediente sich<br />

die Band einem ganzen Spektrum an Ideen. Diese reichten von<br />

Schlauchbooten, in denen das Publikum die Bandmitglieder auf<br />

ihren Händen zur Bühne befördern durfte, bis hin zu permanentem<br />

Flammenwurf bei „Mein Teil“, als Keyboarder Christian Lorenz, genannt<br />

Flake, in einem riesigen Kochtopf schmorte und sich von Till<br />

Lindemann befeuern ließ.<br />

7<br />

Darunter litt die Qualität des Auftritts allerdings ganz und gar nicht.<br />

Lindemanns kräftige Stimme konnte sich auch über die dröhnenden<br />

Bässe hinweg durchsetzen, die Songauswahl hielt das Publikum auf<br />

einem konstanten Level der Glückseligkeit. Geschmacksache ist es<br />

trotzdem – bleibt man doch bei so gut wie keinem der Songs von<br />

hohen Lautstärken und grellen Lichtern verschont.<br />

Rund zwei Stunden lang machten die sechs Rocker unter dem offenen<br />

Stadiondach ordentlich Krach. Obwohl das Publikum ohnehin<br />

bei hohen Temperaturen schwitzen musste, wurde die Rammstein<br />

typische Pyrotechnik vom Innenraum bis in die letzten Ränge gefeiert<br />

und bejubelt.<br />

Mit 22 Songs sorgte Rammstein für richtig gute Stimmung und sogar<br />

die neuen Songs wurden begeistert mitgegrölt. Seit Mai <strong>2022</strong> ist<br />

die Band auf Tour, mit insgesamt 34 Konzerten in Europa und 12<br />

weiteren in Nordamerika.<br />

Weitere Infos zur Band findest du auf der Band-Website!


Redaktion: Lea Schwarz<br />

Fotos: Markus Hillgärtner<br />

FEATURE<br />

NORDISCHER METAL<br />

Die Musik aus dem Norden, die so viele Fans begeistert<br />

Von Dänemark bis Island: Metal-Bands aus dem hohen Norden haben es uns angetan, und das aus gutem Grund! Einige von ihnen laden<br />

uns in die nordische Welt der Mythen und Sagen ein, singen von längst vergessenen Zeiten und heidnischen Geschichten. Die Mischung aus<br />

mystischen Melodien und rauen Heavy Metal-Klängen gibt den Songs ihr besonderes Flair.<br />

Wenn wir hier von Nordischem Metal sprechen, meinen wir Metal-<br />

Musik mit Einflüssen aus hauptsächlich Skandinavien (nach kultureller<br />

Definition Norwegen, Schweden und Dänemark) sowie Finnland<br />

und Island. Auch viele deutsche Bands reihen sich in die lange Liste<br />

von Vertreter*innen des Stils mit ein, so zum Beispiel Nothgard oder<br />

Helrunar. Nordischer Metal umfasst verschiedene Subgenres, von<br />

Viking Metal bis hin zum umstrittenen Black Metal. Hier geht es also<br />

um laute und harte, fast schon aggressive Klänge. Eigentlich verwunderlich,<br />

da dies im Kontrast zur ruhigen und unaufgeregten Art<br />

der nordischen Gesellschaft steht.<br />

Vergangenes wird zum Leben erweckt<br />

Oftmals finden Kehlkopfgesang, schrille Töne und altertümliche<br />

Sprachen Einzug in die Welt des nordischen Metal. Der Viking Metal<br />

vereint typische Elemente der klassischen Metal-Musik oder des<br />

Black und Death Metal mit Folk-Elementen. Kennzeichnend sind dabei<br />

vor allem die Songtexte, die von Natur und Mythologien der Wikinger,<br />

aber auch von Schlachten und Kriegen handeln. Unterstützt<br />

wird die geheimnisvolle Atmosphäre häufig durch mittelalterliche<br />

Kostüme und Kriegsbemalungen, aber auch durch Folk-Instrumente<br />

wie Maultrommeln und Fiedeln, welche die für den Rock und Metal<br />

typische Instrumentalisierung ergänzen. Ähnlich ist auch der Pagan<br />

Metal, der sich durch heidnische Themen in seinen Texten auszeichnet.<br />

Viele Bands dieser Stilrichtungen singen in ihrer Landessprache<br />

und verleihen den Lyrics damit zusätzlich Authentizität.<br />

Nordischer Metal entführt uns in fremde Welten von Sagen und<br />

Legenden, wie sie vor allem im Viking und Pagan Metal zum Tragen<br />

kommen. Die Wuchtigkeit und Härte anderer Metal-Genres, die sich<br />

hier wiederfinden erinnern an Schlachten alter Wikingerstämme.<br />

Zur Auswahl steht eine ganze Bandbreite an Stilen, Sprachen und<br />

Themen.<br />

Hier gibt es noch ein paar Bands zum Reinschnuppern: Die früheren<br />

Songs der Gruppe In Flames und die Bands King of Asgard und<br />

Månegarm sind nur drei von vielen Beispielen aus Schweden.<br />

Norwegen liefert unter anderem Enslaved, In the Woods… und<br />

Einherjer. Skálmöld aus Island verarbeiten traditionelle Dichtkunst<br />

und Mythologien. Zudem vertreten Ensiferum aus Finnland und die<br />

faröische Metal-Band Týr den nordischen Sound.<br />

Du willst in nordischen Metal reinhören? Hier haben wir eine tolle<br />

Playlist auf Spotify für dich verlinkt:<br />

8


WAS MACHT EIGENTLICH..?<br />

OZZY OSBOURNE<br />

Redaktion: Lea Schwarz<br />

Foto: Shutterstock<br />

Über Höhen und Tiefen im Leben einer Ikone<br />

Nach unzähligen schrägen Auftritten und wilden Schlagzeilen - der Godfather of Metal mit den langen Haaren und der unverkennbaren runden<br />

Brille ist ruhiger geworden. Da stellt sich uns die Frage: Was macht eigentlich Ozzy Osbourne?<br />

Geboren im Jahr 1948 in Aston, einem Vorort Birminghams, schlug<br />

sich der in einfachen Verhältnissen lebende John Michael „Ozzy“<br />

Osbourne zunächst mit Gelegenheitsjobs durch und wurde<br />

schließlich wegen Diebstahls für sechs Wochen inhaftiert. Als Mitbegründer<br />

und Lead-Sänger der Band Black Sabbath begann sein<br />

musikalischer Aufstieg. Nachdem sich die Band 1979 schließlich<br />

von ihm trennte, entschied sich Osbourne in den 80er-Jahren für<br />

eine Solokarriere, bis er später wieder Black Sabbath beitrat. Dabei<br />

wurde sein Leben lange Zeit von Alkohol und Drogen überschattet,<br />

was auch als Grund für die Distanzierung von Black Sabbath angeführt<br />

wurde. Außerdem kam es auf der Bühne oftmals zu skurrilen<br />

Praktiken, wie als er einer lebendigen Fledermaus den Kopf abbiss.<br />

Der Sänger setzte sich aber durch und trieb seine Karriere weiter<br />

voran. Sowohl als Solokünstler als auch bei Black Sabbath prägte er<br />

den Heavy Metal maßgeblich. Gemeinsam mit seiner zweiten Frau<br />

Sharon gründete Ozzy Osbourne 1996 das Ozzfest, eine Musikfestival-Tour<br />

für Metal- und Hard-Rock, die seitdem jährlich stattfindet.<br />

Mehr als nur Skandalrocker<br />

Heute ist der Musiker aber nicht mehr nur für exzentrische Auftritte<br />

und Eskapaden bekannt. Neben der Doku-Soap „The Osbournes“,<br />

die von 2002 bis 2005 in vier Staffeln das Leben von Ozzy und<br />

Sharon Osbourne sowie zwei ihrer drei Kinder darstellte, wurde<br />

im Jahr 2009 seine Autobiografie „I Am Ozzy“ veröffentlicht.<br />

Zwei Jahre später erschien die Dokumentation „God Bless Ozzy<br />

Osbourne“ im Kino. Mit 60 Jahren erreichte der Brite einen weiteren<br />

Meilenstein, als er nach 19 Anläufen endlich seinen Führerschein<br />

erhielt. Bei den vorherigen Versuchen sei er laut eigenen Angaben<br />

nicht immer nüchtern gewesen und einmal sogar eingeschlafen.<br />

9<br />

Aufgrund zahlreicher Auftritte bei Wrestling-Shows ist Osbourne<br />

seit April 2021 Mitglied der WWE Hall of Fame. Schließlich zeigt er<br />

seine künstlerische Ader auch in Form von Malerei: Stolz erklärte<br />

Ozzy auf seiner Webseite, es solle eine limitierte Sammlung eigener<br />

Kunstwerke veröffentlicht werden. Um seinen Gesundheitszustand<br />

stand es jedoch mehrmals kritisch. 2020 wurde bekannt, dass<br />

der heute 73-Jährige an Parkinson erkrankt sei. Nachdem er sich<br />

im Frühjahr mit dem Coronavirus infizierte, musste er sich im Juni<br />

einer größeren Operation stellen, die wohl wegen seines schweren<br />

Quad-Unfalls im Jahr 2003 durchgeführt wurde. Ozzy zeigte sich<br />

aber tapfer und konnte im April dieses Jahres sein neues Album fertigstellen.<br />

Er plant zusätzlich für nächstes Jahr seine Abschiedstournee,<br />

die unter anderem aufgrund der Corona-Pandemie mehrmals<br />

verschoben wurde.<br />

Nach zahlreichen Höhen und Tiefen in Karriere und Privatleben behält<br />

Ozzy stets seinen ganz eigenen, dennoch umstrittenen Humor.<br />

So bietet er in seinem Store Plüschfledermäuse mit abtrennbarem<br />

Kopf an. Bereit für die Rente scheint er somit noch lange nicht zu<br />

sein. Es bleibt also spannend, was der Prince of Darkness in Zukunft<br />

bringt!<br />

Mehr Infos zum Musiker findest du auf seiner Website!


SMALLTALK<br />

GREGOR<br />

Redaktion: Lea Schwarz<br />

Foto: Elena F. Barba<br />

Die GEM SESSIONS Anhänger reisen um die Welt<br />

Um das Thema Internationalität dreht sich auch der Smalltalk dieser Ausgabe. Denn die GEM SESSIONS-Anhänger sind nicht nur innerhalb<br />

Deutschlands gefragt und reisen manchmal sogar über Kontinente hinweg zu ihren neuen Besitzer*innen.<br />

Einen tieferen Einblick in den Vertrieb der Anhänger ins Ausland gibt<br />

uns Gregor Theado, der sich bei GEM SESSIONS um Produktmanagement,<br />

Marketing und Logistik kümmert. Denn Bestellungen aus<br />

dem Ausland gibt es tatsächlich einige, vor allem aus den skandinavischen<br />

Ländern, Italien, Belgien, Japan und den USA. Internationale<br />

Kontakte sind aber auch für die Designs der Anhänger wichtig<br />

– durch die Zusammenarbeit mit einigen ausländischen Bands und<br />

Künstler*innen wurden schon viele Signature-Anhänger geschaffen,<br />

die für deren Fans ein besonderes Merchandise darstellen.<br />

Für den Shop und das GEM SESSIONS-Team ist es natürlich schön,<br />

auch außerhalb Deutschlands wahrgenommen zu werden. Gregor:<br />

„Es freut uns immer sehr, wenn wir auch im Ausland wahrgenommen<br />

werden und Leute unsere Produkte toll finden und bestellen. Zum<br />

Europatag 2021 hatten wir einmal eine Übersicht erstellt, aus welchen<br />

Ländern Europas wir Kundinnen und Kunden haben, da waren<br />

wir selbst nochmals erstaunt, wie viele Länder dort bereits auf der<br />

Karte vermerkt waren!“ Trotzdem ergeben sich einige Herausforderungen,<br />

wie zum Beispiel sprachliche Hürden, Zollbestimmungen<br />

oder Preistarife beim internationalen Versand. Um zumindest den<br />

sprachlichen Anforderungen gerecht zu werden, gibt es den Onlineshop<br />

bereits in einer englischen Version. Zukünftig sollen auch<br />

andere Sprachen übernommen werden. Auch die Corona Pandemie<br />

hat für ein paar Schwierigkeiten gesorgt, zum Beispiel was den<br />

Paketversand in die USA betrifft. Gregor erklärt, dass es daneben<br />

allerdings auch einen positiven Aspekt gab: „Dadurch, dass viele<br />

10<br />

Bands nicht auf Tour waren, hatten sie mehr Zeit und es gelang uns,<br />

mit vielen Kontakte zu knüpfen, was sich während eines laufenden<br />

Tourlebens schwerer dargestellt hätte.“<br />

Interessant ist, dass es zwischen den Bestellungen innerhalb<br />

und außerhalb Deutschlands Unterschiede zu geben scheint:<br />

Kund*innen aus dem Ausland scheinen überwiegend Fans der<br />

Bands zu sein, da sie vor allem Signature Modelle, also Designs<br />

von Logos oder Emblemen der Bands ordern. Darunter gibt es<br />

wohl auch einen Lieblingsanhänger: „Das dürfte unser Lacuna Coil<br />

Signature Modell sein. Das haben wir wirklich schon in zahlreiche<br />

Länder der ganzen Welt verschickt!“, sagt Gregor. Zukünftig soll<br />

der internationale Verkauf noch weiter ausgebaut werden. Um Versandkosten<br />

einsparen zu können und das Thema Nachhaltigkeit im<br />

Fokus zu behalten, macht Gregor es sich zum Ziel, mehr Handelspartner*innen<br />

in den einzelnen Ländern zu finden, die dann vor Ort<br />

ausgewählte GEM SESSIONS-Produkte verkaufen und auf kürzerem<br />

Handelsweg verschicken können. Die Chancen dafür stehen nicht<br />

schlecht, da laut Gregor das Konzept des Shops in Europa mehr<br />

oder weniger einzigartig ist und sich oft eher auf hobbymäßige<br />

Einzelanfertigungen beschränkt: „In den USA gibt es Firmen, die<br />

ein ähnliches Konzept verfolgen und deren Designs und Arbeiten<br />

wir wirklich klasse finden.“ Die im Ausland so beliebten Signature<br />

Modelle gibt es aber eher selten und bleiben damit eine kleine GEM<br />

SESSIONS-Besonderheit.


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Halskette: ALEX LANDENBURG<br />

Kollektion: SIGNATURE<br />

Modell: Alex<br />

Fotografin: Elena F. Barba<br />

11


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Halskette: CELTIC<br />

Kollektion: PAGAN<br />

Modell: Maya<br />

Fotografin: Elena F. Barba<br />

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