Oktober 2022
- Ressourcen sparen, Beitrag für Klimaschutz leisten: Fridays for Future haben Energie zum Einsparen - Neue Grazer Lokale für nach der Schule - Influencer: Wir schmeißen mit Likes - Grazer Game-Trends zum Festival der Spiele
- Ressourcen sparen, Beitrag für Klimaschutz leisten: Fridays for Future haben Energie zum Einsparen
- Neue Grazer Lokale für nach der Schule
- Influencer: Wir schmeißen mit Likes
- Grazer Game-Trends zum Festival der Spiele
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19. September 2013 www.grazer.at<br />
graz 1<br />
OKTOBER <strong>2022</strong>, AUSGABE 2<br />
Ressourcen schonen für Klima und Sicherheit:<br />
Schüler werden aktiv<br />
und sparen Energie<br />
FRIDAYS FOR FUTURE GRAZ<br />
Aktiv. Energie wird immer teurer, viele Menschen machen sich Sorgen. Fridays for Future Graz zeigt, dass junge Menschen bei den großen Themen Klimaschutz<br />
und Versorgungssicherheit mitreden wollen. Aktivisten und Experten geben im „SchülerGrazer“ Energiespartipps – speziell für Schüler. SEITEN 4/5
2 graz<br />
www.grazer.at OKTOBER <strong>2022</strong><br />
Hallo<br />
im<br />
SchülerGrazer!<br />
NEU. Die neuesten Lokale in Graz, die wichtigsten<br />
Tipps fürs Energiesparen im Herbst, die Top-Spiele<br />
des Jahres und die spannendsten Ratschläge<br />
aus der regionalen Influencer-Szene: Im neuen<br />
Schüler Grazer findet ihr aktuelle Berichte und Infos<br />
zu verschiedenen aktuellen Themen.<br />
Energiesparen fürs Klima<br />
Aufgrund der aktuellen Energiekrise heißt es: Energie sparen!<br />
Das hilft auch dem Klima. Wir haben bei Fridays for Future<br />
Graz nachgefragt und Tipps gesammelt. SEITEN 4/5<br />
Influencer-Tipps<br />
Der Grazer Tiktoker Joshua Monis gibt<br />
Tipps für angehende Influencer, berichtet<br />
von seinen eigenen Anfängen<br />
– und was noch ansteht. SEITE 8<br />
Neue Lokale<br />
„Bubble Trouble“ im<br />
Citypark, schwarzes<br />
veganes Frozen Yogurt bei<br />
„Yokos“ in der Sporgasse<br />
oder doch eine blaue Pizza<br />
im neuen „Sägewerk“ in<br />
Eggenberg – um nur ein<br />
paar Beispiele zu nennen:<br />
Die Grazer Lokalszene ist<br />
um einige Neueröffnungen<br />
reicher. Perfekt für einen<br />
Ausflug nach der Schule.<br />
SEITE 6<br />
Spiele-Trends<br />
Kurz vor dem großen Festival der Spiele Mitte <strong>Oktober</strong> in Graz haben wir uns bei<br />
den Experten von Ludovico nach den aktuellen Trends umgehört – egal ob Brettoder<br />
Videospiel. Ein Blick auf den Trend zu Escape-Games, die „Spiele des Jahres“<br />
und das breite Spiele-Angebot in der Stadt. SEITE 12<br />
FRIDAYS FOR FUTURE GRAZ, KK (2), NICHOLAS MARTIN<br />
derGrazer<br />
IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 |<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG/REDAKTION: Gerhard Goldbrich |ASSISTENZ & MARKETING: Silvia Pfeifer (0664/80 666 6641) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Fabian Kleindienst<br />
(CvD Print, 0664/80 666 6538), Verena Leitold (CvD Digital, 0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Lia Remschnig (0664/80 666 6490), Mirella Kuchling (0664/80 666 6890), Redaktions-Fax-DW<br />
2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848),<br />
Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. Eva Semmler (0664/80 666 6895) | Victoria Purkarthofer (0664 / 80 666 6528 ) | OFFICE MANAGEMENT & PR-REDAKTION: Pia Ebert (0664/80 666 6642) | PRODUKTION: Burkhard<br />
Leitner | AUFLAGE: 10.000 | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.
OKTOBER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
anzeige 3<br />
FISCHER (2)<br />
Die stolzen Sieger des Elevator Pitch 2021 v.l.n.r.: Karlheinz Ganster (Platz 2), Andreas Krassnitzer (Platz 1),<br />
Niklas Hösl (Platz 3), Verena Schindler und Markus Schatzmayer (Publikumspreis)<br />
Elevator Pitch <strong>2022</strong> loaded ...<br />
Geschäftsidee präsentieren und bis zu 5000 Euro gewinnen. Bewerbungsfrist bis 2. November <strong>2022</strong>.<br />
D<br />
er Elevator Pitch der Jungen<br />
Wirtschaft Steiermark<br />
geht in die nächste<br />
Runde. In diesem Wettbewerb<br />
werden bereits zum zehnten<br />
Mal die besten und zündendsten<br />
unternehmerischen Ideen<br />
gesucht, welche die steirische<br />
Wirtschaft begeistern. Im Rahmen<br />
dieser Initiative bekommen<br />
JungunternehmerInnen,<br />
MeisterInnen, GründerInnen<br />
und alle wirtschaftlich Interessierten<br />
(zwischen 14 und 40<br />
Jahren) die Chance, neue und<br />
innovative Ideen für Produkte<br />
oder Dienstleistungen in 90<br />
Sekunden – so lange dauert<br />
nämlich die Liftfahrt – zu präsentieren.<br />
Auf www.elevatorpitch.st können<br />
sich Interessenten bis 2.<br />
November (24 Uhr) mit ihrer<br />
Idee bewerben. Unter allen Bewerbungen<br />
wählt eine Jury die<br />
Besten aus, die ihre Idee am<br />
16. November <strong>2022</strong> in der Firmenzentrale<br />
der Energie Steiermark<br />
in Graz (Leonhardgürtel<br />
10) präsentieren. Sie rittern<br />
um die Siegerprämie von 5000<br />
Euro. An den Zweitplatzierten<br />
gehen 2000 Euro, an den Drittplatzierten<br />
1000 Euro. Gleich<br />
loslegen und bewerben!<br />
„Die Steiermark unternehmerischer zu machen, fängt mit deiner Idee an!“<br />
Josef Herk<br />
Präsident der WKO Steiermark und Unternehmer
graz<br />
4 www.grazer.at OKTOBER <strong>2022</strong><br />
Ressourcen sparen, Beitrag für Klimaschutz leisten:<br />
Fridays for Future haben<br />
WICHTIG. In der aktuellen Energiekrise sind die Forderungen von Fridays for Future aktueller denn je. Die<br />
Aktivisten setzen sich für eine Energiewende und eine Energiegrundsicherung ein. Darüber hinaus ist es<br />
gerade jetzt wichtig, dass jeder Einzelne einen Beitrag leistet, um Ressourcen zu sparen. Hier einige Tipps.<br />
Von Verena Leitold & Fabian Kleindienst<br />
redaktion@grazer.at<br />
Der Krieg in der Ukraine<br />
wirkt sich auch auf uns<br />
aus. Durch die steigenden<br />
Energiekosten wird besonders<br />
deutlich, wie abhängig Österreich<br />
von russischem Gas ist.<br />
Energiesparen ist deshalb ein<br />
Gebot der Stunde. Aus Umweltschutzgründen<br />
sowieso – jetzt<br />
kommt aber auch noch dazu,<br />
dass viele sich Strom und Heizung<br />
bald nicht mehr leisten<br />
können.<br />
Die Forderungen von Fridays<br />
for Future sind deshalb aktueller<br />
denn je, das hat der Sommer<br />
gezeigt. Kurz vor der kalten Jahreszeit<br />
ist es deshalb nun umso<br />
wichtiger, Ressourcen zu schonen,<br />
denn es könnte zu einer<br />
Versorgungsknappheit kommen.<br />
Konkret fordert Fridays<br />
For Future in Österreich eine<br />
Energiewende und eine Energiegrundsicherung,<br />
denn die<br />
Zahl der Menschen, die sich die<br />
Energiekos ten nicht mehr leisten<br />
können, steigt rasant. „Alle<br />
Menschen sollen das Recht auf<br />
einen Grundbedarf an leistbarer<br />
Energie haben! Energie sparsam<br />
und effizient einzusetzen, ist ein<br />
wichtiger Bestandteil einer sozial<br />
und ökologisch gerechten Energiewende.<br />
Die Energiegrundsicherung<br />
schafft Anreize zum<br />
Energiesparen und entlastet<br />
gleichzeitig finanziell ärmere<br />
Haushalte“, meint Julia čas. „Wir<br />
haben in Österreich seit mittlerweile<br />
über 600 Tagen kein Klimaschutzgesetz.<br />
Die Verabschiedung<br />
eines Klimaschutzgesetzes<br />
ist Teil des Koalitionsabkommens<br />
und darf nicht, wie von der<br />
ÖVP kürzlich angedeutet, links<br />
liegen gelassen werden.“ Ohne<br />
ein wirksames Klimaschutzgesetz<br />
könne die Energiewende<br />
nicht gelingen. Die Unabhängigkeit<br />
von fossilen Energieträgern<br />
sei nur mit einem starken Klimaschutzgesetz<br />
möglich.<br />
Tipps von Aktivistin<br />
Safiye Oruz, die ins Oeversee-<br />
Gymnasium geht und sich in der<br />
Schülervertretung sowie bei Fridays<br />
for Future engagiert, fordert<br />
vom Bildungsministerium auch<br />
Aufklärung im Unterricht. „Ener-<br />
Energiespar-Tipps für die Schule<br />
■ Temperatur messen. Ist das Klassenzimmer zu warm?<br />
Vielleicht lohnt sich eine eigene Temperaturmessung – die<br />
Ergebnisse können dann der Direktion gezeigt werden.<br />
■ Lüften einteilen. Eine gute Idee zur Aufgabenteilung und<br />
Organisation: Eine Person ernennen, die dann für eine Woche<br />
für das Stoßlüften in den Pausen verantwortlich ist – danach<br />
wird gewechselt.<br />
■ Türen ins Freie in der kalten Jahreszeit schließen.<br />
■ Beleuchtung überdenken. Oft reicht das Tageslicht aus<br />
und Lampen brennen im Klassenzimmer ohne wirklichen<br />
Sinn.<br />
■ EDV-Raum überprüfen. Wo viele Geräten stehen, womöglich<br />
auch in anderen Klassen, kann viel Energie verschwendet<br />
werden. Vielleicht befinden sich ja Monitore, Beamer & Co im<br />
Standby-Betrieb.<br />
■ Kurze Duschen nach dem Sportunterricht.<br />
■ Ohne Auto zur Schule. Mit den Öffis lässt sich viel Energie<br />
sparen. Und wenn man es erst mal gewohnt ist, ist es auch<br />
nicht wirklich unbequemer als mit dem Auto der Eltern.<br />
■ Aktionen organisieren. Dinge neu zu kaufen, kostet<br />
indirekt Energie, gebrauchte Kleidung oder Ähnliches muss<br />
nämlich nicht erst produziert werden. Vielleicht lässt sich ja<br />
ein Kleider-Tauschmarkt an der Schule organisieren.<br />
■ Beim Einkauf aufpassen. Auf regionale und umweltschonende<br />
Produkte achten.<br />
Energiespar-Tipps für daheim<br />
■ Heizung runter. Draußen wird es jetzt immer kälter und bald wird<br />
auch die Heizung im Zimmer wieder warm. Die kann man einfach<br />
ein bisschen runterdrehen – und wenn es doch etwas kühl wird, noch<br />
einen Pulli anziehen.<br />
■ Stoßlüften. Fenster und Tür weit auf, Luft durchziehen lassen<br />
und alles wieder schließen. Bei gekippten Fenstern geht<br />
nur die warme Luft raus und es kommt kaum frische rein.<br />
■ Heizkörper frei halten. Stehen vor dem Heizkörper<br />
Möbel oder hängen Kleidungsstücke darüber? Hält man ihn<br />
frei, wird das Zimmer mit weniger Energie warm!<br />
■ Goodby Standby. Leuchten kleine Lämpchen beim<br />
PC, Lautsprecher oder bei sonstigen Geräten, auch in<br />
der Nacht oder während der Schulzeit? Hier lässt<br />
sich viel Energie einsparen – zum Beispiel, indem<br />
man sie über eine schaltbare Steckdosenleiste<br />
ausschaltet.<br />
■ Warmwasser sparen. Wasser warm zu<br />
machen, benötigt besonders viel Energie.<br />
Außerdem rinnt es dann noch warm in den<br />
Abfluss – schade um so viel Wärmeenergie! Also:<br />
Nur nutzen, was man braucht, Wasser nicht unnötig<br />
rinnen lassen.<br />
■ Geschirrspüler richtig vollräumen.<br />
■ Beim Kochen: Deckel auf den Topf.<br />
■ Gebrauchtes kaufen. Das spart indirekt sehr viel Energie, denn so<br />
müssen Dinge nicht neu hergestellt werden.
OKTOBER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
graz 5<br />
Energie zum Einsparen<br />
Am 23.<br />
September<br />
rief Fridays for<br />
Future in Graz<br />
wieder zum<br />
Klimastreik auf<br />
– viele Schüler<br />
gingen auf die<br />
Straße.<br />
FRIDAYS FOR FUTURE GRAZ<br />
giesparen sollte obligatorisch im<br />
Lehrplan stehen, sodass Schüler<br />
ermutigt werden, die Tipps auch<br />
außerhalb der Schule anzuwenden.“<br />
Außerdem schlägt sie vor,<br />
Licht und Heizung im Schulgebäude<br />
nur nach Notwendigkeit<br />
zu benutzen. „Und während<br />
dem Lüften die Heizung abdrehen!“,<br />
ist ihr wichtig. In Sachen<br />
Ernährung sollten mehr vegane<br />
Optionen in den Schulbuffets<br />
angeboten werden.<br />
Infos auf einen Klick<br />
Das Land Steiermark hat zum<br />
Anlass der aktuellen Problemlagen<br />
eine eigene Energiesparoffensive<br />
gestartet (siehe Spartipps<br />
links und Schul-Angebote<br />
unten). „Es geht darum, wie wir<br />
es schaffen, Energie einzusparen,<br />
Kosten zu senken und damit<br />
auch gleichzeitig das Klima<br />
zu schützen“, berichtet die steirische<br />
Klimaschutzkoordinatorin<br />
An drea Gössinger-Wieser.<br />
Verschiedene Tipps, Erfolgsgeschichten<br />
und auch konkrete<br />
Life-Hacks, wie man selbst<br />
Energie sparen kann und was<br />
das dem Klima und der eigenen<br />
Geldbörse (oder jener<br />
der Eltern) bringt, finden sich<br />
auf der speziell dafür eingerichteten<br />
Website https://<br />
energiesparoffensive.at/ zusammengefasst.<br />
Spannend: Im Zuge<br />
der Aktion werden auch sogenannte<br />
„Energieheld*innen“<br />
gesucht, die mit ihren persönlichen<br />
Geschichten und Storys<br />
andere inspirieren. Wer eine<br />
Idee und was zu erzählen hat,<br />
kann sich beteiligen und einen<br />
zusätzlichen Beitrag zum Energiesparen<br />
leisten.<br />
<br />
Energiesparen im Alltag ist schön und gut –<br />
aber auch darüber hinaus gibt es zum Thema<br />
Energie und Klima noch viel zu lernen. Dafür<br />
wurden von der Klima- und Energieinitiative<br />
des Landes Steiermark „Ich tu’s – für unsere<br />
Zukunft“ gleich mehrere Angebote geschaffen,<br />
zum Beispiel:<br />
■ Workshops zu Themen wie „Energie sparen“<br />
oder „Klima schützen: Einen Vormittag<br />
lang mit Experten, die sich so richtig auskennen,<br />
über spannende Spiele, Experimente<br />
Bildungs-Angebot für Schulen<br />
und Übungen die wichtigsten Dinge lernen –<br />
passend für jede Schule und jede Schulstufe.<br />
■ Planspiel: Für Klassen ab der 9. Schulstufe<br />
gibt es das Klimaplanspiel „Deine Gemeinde<br />
– Unser Klima“. Dabei übernehmen Schüler<br />
die Rollen von Entscheidungsträgern in vier<br />
benachbarten Gemeinden. Gemeinsam gilt es<br />
die Region in eine klimaverträgliche Zukunft<br />
zu führen – gleichzeitig gilt es den Wohlstand<br />
in den Gemeinden nicht aus den Augen zu<br />
verlieren. Wo also zuerst ansetzen? Beim Tourismus,<br />
beim Verkehr oder doch direkt beim<br />
Energieverbrauch?<br />
■ Klimawissen Online aus 1. Hand: Besteht<br />
im Unterricht Interesse an Spezialthemen –<br />
etwa Folgen des Klimawandels, Elektroautos<br />
oder Klimapolitik – oder braucht es ganz<br />
aktuelle Infos aus der Klimaforschung? Beim<br />
„Klimawissen Online aus 1. Hand“ können<br />
Klassen virtuell mit Fachleuten aus der Klimaforschung,<br />
dem Energiebereich und anderen<br />
nachhaltigen Jobs in Kontakt treten.
6 graz<br />
www.grazer.at OKTOBER <strong>2022</strong><br />
Der Film einer Schulklasse<br />
thematisiert das Genderthema.KK<br />
Equality is<br />
everything<br />
■ Das Thema Genderthematik<br />
einst und jetzt erarbeitete<br />
die 5b-Klasse des ORG der<br />
Grazer Schulschwestern mit<br />
Kunsterzieherin Anne-Christine<br />
Semlitsch im Rahmen<br />
eines Filmprojektes in Kooperation<br />
mit dem Graz Museum,<br />
der Neuen Medieninitiative<br />
und culture connected. Bei<br />
der Präsentation des Filmes<br />
zeigte sich, dass noch Luft<br />
nach oben ist, was die Karriere<br />
oder gleichen Lohn für gleiche<br />
Arbeit betrifft.<br />
Im November findet das wortspektakuläre<br />
Event statt. FOMP<br />
Mehr als nur ein<br />
Wortspiel<br />
■ Im November finden die<br />
deutschen Poetry-Slam-Meisterschaften<br />
– heuer zum ersten<br />
Mal in Österreich – statt.<br />
Die Besten der Besten treffen<br />
sich dann zu dem legendären<br />
Dichterwettstreit in Wien, der<br />
bereits zum 26. Mal abgehalten<br />
wird. Natürlich sind auch<br />
wieder Grazer Größen aus<br />
der Szene mit dabei. Schüler<br />
haben übrigens die Möglichkeit,<br />
bei einem Workshop mit<br />
Christoph Steiner im Next<br />
Liberty in die Kunst des Poetry<br />
Slams zu schnuppern.<br />
Bei Bubble Trouble gibt’s neben<br />
Bubble Tea auch fancy Einrichtung.<br />
Neue Grazer Lokale<br />
für nach der Schule<br />
NICE. Von Bubble Tea über Coffee bis hin zu blauer Pizza: In den letzten<br />
Wochen und Monaten haben in Graz einige Lokale eröffnet, die vor allem<br />
auch für junge Leute etwas anbieten – und für kleinere Geldbörsen.<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
Wer nach einem harten<br />
Schultag noch ein<br />
bisschen mit Freunden<br />
chillen möchte, hat jetzt ein paar<br />
neue Möglichkeiten. So haben<br />
auch neue Coffeeshops aufgesperrt.<br />
Kurz vor den Ferien hat<br />
beim Schulzentrum St. Peter das<br />
achte Barista’s eröffnet. Frühstück<br />
gibt’s dort bis 13 Uhr, zu<br />
späterer Stunde kann man sich<br />
statt Kaffee auch einen Spritzer<br />
gönnen. Direkt beim Jakominiplatz<br />
findet man seit kurzem<br />
die „Blend Coffee Roasters“, die<br />
selbst rösten und auch 80 Prozent<br />
der Farmer persönlich kennen.<br />
Die coole Location wird<br />
bald durch eine Dachterrasse<br />
erweitert.<br />
Auch für Bubble-Tea-Fans gibt<br />
Im neuen Blend Coffeeshop gibt’s<br />
Kaffee zum Mitnehmen und Bleiben.<br />
Veganes Frozen Yogurt in Schwarz<br />
bei Yokos in der Sporgasse. KK (6)<br />
es etwas Neues: Bubble Trouble<br />
im Citypark. Neben den Drinks<br />
ist die Einrichtung mit begrünten<br />
Wänden, Leuchtschrift und<br />
Schaukeln dort besonders „instagramable“.<br />
Gut teilen lässt sich auch das<br />
Frozen Yogurt mit verschiedenen<br />
Toppings von Yokos in der<br />
Sporgasse – auf digitale Art und<br />
Weise versteht sich, denn genießen<br />
tut man die Cremes doch<br />
lieber alleine. Es gibt sie mit ganz<br />
„normalem“ weißen Bio-Kuhmilch-Joghurt,<br />
aber auch in einer<br />
schwarzen veganen Variante auf<br />
Reisbasis mit Aktivkohle.<br />
Good Food, good Mood<br />
Wenn man ein bisschen mehr<br />
Hunger hat, ist man im neuen<br />
Sägewerk in Eggenberg richtig.<br />
Im bereits 15. Bausatz-Lokal gibt<br />
es neben den altbekannten Klas-<br />
Gleich beim Schulzentrum: In St. Peter<br />
hat das achte Barista’s eröffnet.<br />
Boho Bowls bietet Poké Bowls mit<br />
regionalen Bio-Zutaten in Geidorf.<br />
sikern auch eine Besonderheit:<br />
„Crazy Pizza“ kommt mit rotem,<br />
blauem oder grünem Rand.<br />
In der Glacisstraße hat das<br />
„Boho Bowls“ mit Fokus auf regionale<br />
Bio-Zutaten aufgesperrt.<br />
Einige Signature Bowls können<br />
mit Bio-Lachs oder Bio-Rind<br />
bestellt werden, es gibt aber immer<br />
auch eine vegane Variante.<br />
Wer lieber selbst kombinieren<br />
möchte, kann aus über 50 verschiedenen<br />
Zutaten seine eigene<br />
Lieblingsbowl zusammenstellen<br />
– vegan, vegetarisch, glutenfrei,<br />
doppelt Soße, alles ist möglich.<br />
Alt und gleichzeitig neu ist<br />
McDonald’s am Jakominiplatz.<br />
Geben tut es den Mäci ja schon<br />
seit 1981, jetzt hat man aber<br />
groß umgebaut. Seit letzter Woche<br />
gibt es ein neues McCafé<br />
sowie insgesamt ein stylischeres<br />
Design.<br />
Im neuen Bausatzlokal in Eggenberg<br />
bekommt man „Crazy Pizza“.
OKTOBER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
graz 7<br />
Grazer Bands vor Durchbruch<br />
STARK. Wer gute Musik will, muss nicht zwingend nach Amerika, England, Deutschland oder Wien schauen.<br />
Auch in Graz gibt es Top-Acts, die nach Großem streben. Zwei aktuelle Hörempfehlungen aus der Stadt.<br />
Anna Absolut<br />
Indie-Punk mit Humor<br />
Vor einem Jahr sorgte die Grazer<br />
Indie-Punk-Band Anna<br />
Absolut mit ihrem Album „2x3“<br />
für Aufsehen, jetzt legt die 2018<br />
gegründete Band ihr drittes Album<br />
nach: „Ultramarin“ heißt die<br />
Platte und ist seit September auf<br />
allen Streaming-Plattformen zu<br />
KK, REITHOFER MEDIA<br />
hören. Effektgetriebene Gitarrensounds<br />
gehen in knallharte Riffs<br />
über, sparsame Synth-Sounds<br />
werden vereinzelt beigemischt,<br />
Bass und Schlagzeug bilden<br />
eine Einheit. In allen zehn Songs<br />
bleibt der Fokus auf kritischen<br />
und komischen Texten.<br />
Funk & Pop aus Graz<br />
Sie zählen mit ihrem unverwechselbaren<br />
Sound und<br />
ihrer Mischung aus Funk, Pop<br />
und Jazz zu den spannendsten<br />
musikalischen Exporten<br />
der Stadt und schafften es bei<br />
der nationalen Vorentscheidung<br />
für den Songcontest trotz<br />
Candlelight Ficus<br />
junger Jahre schon ins Spitzenfeld:<br />
Candlelight Ficus<br />
bringen im <strong>Oktober</strong> ihr neues<br />
Album „Golden Life“ heraus –<br />
mit zwölf nagelneuen Songs.<br />
Die große Release-Show steigt<br />
am 13. <strong>Oktober</strong> im Dom im<br />
Berg – mit zwölfköpfiger Band.
8 graz<br />
www.grazer.at OKTOBER <strong>2022</strong><br />
Wir schmeißen<br />
mit Likes<br />
GOMMEMODE. Viele Jugendliche<br />
wünschen sich, auf Tiktok so<br />
erfolgreich zu werden wie ihre<br />
großen Vorbilder.<br />
Von Lia Remschnig<br />
lia.remschnig@grazer.at<br />
Kochende Katzen, die Rezeptanleitungen<br />
geben,<br />
jugendliche Pensionisten,<br />
die haufenweise Streiche<br />
spielen, und politische Revolten.<br />
Auf Tiktok gibt es quasi<br />
nichts, das es nicht gibt. Berühmte<br />
Accounts zeigen auf<br />
der Plattform vor, wie man es<br />
weit nach oben bringt. Wie<br />
Joshua Monis, 26 und beruflich<br />
Tiktoker. Gestartet mit<br />
selbstgemachten Beauty-Gesichtsmasken,<br />
hat es der<br />
Grazer auf 14 Millionen<br />
Follower<br />
Seit<br />
Corona<br />
wächst die<br />
Community.<br />
KK<br />
in dem sozialen<br />
Netzwerk gebracht.<br />
Zu Beginn von Corona,<br />
im ersten<br />
Lockdown, kamen<br />
die ersten großen Erfolge.<br />
Freundin Noemi<br />
Nikita, ebenso<br />
erfolgreiche Berufs-<br />
Tiktokerin, unterstützt<br />
ihn dabei. Für<br />
seinen Content feiern<br />
ihn seine Fans seither<br />
auf der ganzen<br />
Welt. Dabei hatte<br />
der sympathische<br />
26-Jährige nur<br />
aus Spaß angefangen,<br />
Videos<br />
hochzuladen.<br />
Heute kann<br />
er davon leben.<br />
Vor allem<br />
brauche es für Erfolg<br />
Konsequenz, sagt<br />
er. Regelmäßiger<br />
Inhalt sei mit das<br />
Wichtigste. Natürlich<br />
auch die<br />
Leidenschaft<br />
für das, was<br />
man tut. Authentisch<br />
bleiben<br />
heißt also<br />
die De-<br />
vise. Tiktok sei dazu eine sehr<br />
schnelllebige App, Trends<br />
könnten jeden Tag neu entstehen.<br />
Er hält es aber für sehr<br />
wahrscheinlich, dass Halloween<br />
wieder ein großes Hype-<br />
Thema im <strong>Oktober</strong> wird.<br />
Schulische Laufbahn<br />
„Meine eigene Schulzeit habe<br />
ich als sehr gut empfunden.“<br />
Als liebste Fächer definiert der<br />
26-Jährige Sport und Englisch.<br />
Dabei hatte für Joshua alles danach<br />
ausgesehen, dass er eine<br />
Fußball-Karriere anstrebt. Zwei<br />
schlimme Verletzungen ließen<br />
ihn seinen Traum jedoch<br />
schnell überdenken. Nach zwei<br />
Jahren Arbeit in einer Bank<br />
entdeckte Joshua dann Tiktok<br />
Tiktoker Joshua zieht es<br />
nach Bali.<br />
als Berufsfeld. Er rät Jüngeren<br />
aber dazu, auch erst die Ausbildung<br />
fertig zu machen, falls<br />
eine Karriere auf Social Media<br />
angestrebt werden soll.<br />
Die Zukunft treibt Joshua,<br />
der aktuell mit seiner Freundin<br />
in der Schweiz lebt, nach Bali.<br />
Erstmal ist jedoch eine Modekollektion<br />
geplant, bei der er<br />
Noemi unterstützen möchte.<br />
<br />
Tiktoktipps<br />
KK (2), GETTY<br />
■ Regelmäßigkeit: Anfangs<br />
so oft wie möglich posten,<br />
Joshua rät dazu, fast jeden<br />
Tag ein Video hochzuladen.<br />
■ Authentizität: Sich einfach<br />
so geben, wie man ist.<br />
■ Spaß: Vor allem Leidenschaft<br />
sollte man für<br />
die Sache, die man macht,<br />
mitbringen.<br />
■ Dranbleiben: Es braucht<br />
Zeit, bis Erfolg sich einstellt.<br />
Schließlich kann es auch<br />
Jahre dauern.
IT-Karriere – Kreatives<br />
Design trifft Technologie<br />
Die Digitalisierung bietet vielfältige Karrierechancen und IT-Expertise<br />
ist gefragter denn je. Dominic Neumann, Obmann der Fachgruppe UBIT<br />
der WKO Steiermark im Gespräch mit …<br />
... Informationstechnikerin Laura<br />
Du hast deinen HTL-Abschluss mit dem Schwerpunkt<br />
„Informationstechnologie/ Softwareentwicklung“<br />
absolviert – wieso genau dieser Bereich?<br />
Ich habe mich früh für Technik interessiert und bin<br />
zugleich kreativ – in der IT findet sich beides wieder.<br />
Hast du nach deinem Schulabschluss eine Karriere<br />
im IT-Bereich eingeschlagen?<br />
Ja! Die Fächer zur Gestaltung von Benutzeroberflächen<br />
für Computeranwendungen und 3D-Animationen<br />
haben mich zur Web- & App-Entwicklung<br />
gebracht. Das Stellenangebot im IT-Bereich ist riesig<br />
und die Bezahlung ist top.<br />
Welcher Aspekt deiner Arbeit gefällt dir am besten?<br />
Die Balance zwischen technischer Arbeit und dem<br />
Einbringen meiner kreativen Ideen – mein Beruf ist<br />
wirklich vielseitig!<br />
... Systemtechniker Sebastian<br />
Du hast eine Lehre zum Informationstechnologen<br />
mit Schwerpunkt Systemtechnik gemacht –<br />
was sind deine Aufgaben?<br />
Vereinfacht gesagt befasse ich mich mit Computer-<br />
Hardwaretechnik und errichte für Firmen Computernetzwerke.<br />
Wann hast du gemerkt, dass eine IT-Lehre das<br />
Passende für dich ist?<br />
Ich war in meinem Freundeskreis immer Ansprechperson<br />
Nummer 1 bei Computer-Fragen. Mein Hobby<br />
war, an Hardware herumzuschrauben – das fühlt sich<br />
an wie Rätsel lösen!<br />
Wie stellst du dir deine berufliche Laufbahn vor?<br />
In ein paar Jahren möchte ich mich selbständig<br />
machen. Ich werde oft persönlich über unsere Firma<br />
angefragt – das motiviert mich sehr!<br />
iStockphoto.com | inred.at<br />
Du lebst für GAMES & APPS?<br />
your next level<br />
www.karriere-mit-it.at
10<br />
graz<br />
www.grazer.at OKTOBER <strong>2022</strong><br />
Diversity statt Bodyshaming:<br />
„Dein Körper ist<br />
nicht dein Feind“<br />
Das Wort<br />
Bodyshaming<br />
ist derzeit in<br />
aller Munde,<br />
aber was<br />
versteht man<br />
darunter?<br />
Und was kann<br />
man dagegen<br />
tun? Eines ist<br />
klar, Bodyshaming<br />
ist<br />
auch eine Art<br />
von Mobbing.<br />
<br />
GETTY, KK<br />
BODYSHAMING. Müssen wirklich alle Jungs ihre austrainierten Muskeln spielen lassen und dürfen<br />
Mädchen nur mehr mit aufgeklebten Wimpern klimpern? Individualität heißt das Motto der Stunde.<br />
Von Mirella Kuchling<br />
mirella.kuchling@grazer.at<br />
Ausprägungen, wie junge<br />
Menschen heutzutage kritisiert<br />
und diskriminiert<br />
werden, gibt es viele. Josef Zollneritsch,<br />
Leiter der Abteilung<br />
Schulpsychologie der Bildungsdirektion<br />
Steiermark, weiß: „Bodyshaming<br />
hat mit Bloßstellen,<br />
Diskriminieren, Ausgrenzen,<br />
Beleidigen, Abwerten zu tun. Es<br />
beginnt dort, wo sich eine Person<br />
beschämt fühlt.“<br />
Schlauchlippen<br />
„Wichtig ist die Haltung zum<br />
eigenen Körper, denn wer mit<br />
sich zufrieden ist, kann nicht so<br />
leicht verunsichert werden“, so<br />
der Experte. Doch das ist leichter<br />
gesagt als getan, denn uns allen<br />
wird ständig vor Augen gehalten,<br />
wie wir zu sein hätten. Und diese<br />
Idealbilder, die meist nur Modeerscheinungen<br />
sind, werden immer<br />
zwingender. Beispielsweise<br />
das Thema „Augenbrauen“ bei<br />
Mädchen: Zunächst natürlich,<br />
dann verpönt und an der Wurzel<br />
gepackt, bis sie nicht mehr nachwachsen<br />
konnten, obwohl<br />
der Trend wieder in<br />
Richtung Natürlichkeit<br />
kippte. Und das<br />
ist nur ein kleines<br />
Beispiel. Wer weiß,<br />
irgendwann heißt es<br />
weg mit den künstlichen<br />
Fingernägeln<br />
und Wimpern, den<br />
Schlauchlippen und<br />
weiteren gepimpten<br />
Körperteilen. Ob das dann auch<br />
geht, sei dahingestellt.<br />
Mental Health<br />
Ewig jung – das geht am Anfang ja<br />
noch gut –, dazu erfolgreich und<br />
ja, schön sollte man auch noch<br />
sein, und wenn Mutter Natur etwas<br />
geizig war, dann hilft eben die<br />
Chirurgie nach. Stellt sich bloß die<br />
Frage, ob man dann jemals mit<br />
sich zufrieden sein wird. Eines<br />
Josef Zollneritsch<br />
der Zauberworte heißt Mental<br />
Health, kurz gefasst der Zustand<br />
des Wohlbefindens, der uns allen<br />
die Kraft gibt, unser Leben zu bewältigen,<br />
wie es ist, mit allen<br />
Berg- und Wellentälern.<br />
„Wenn die Individualität<br />
des Menschen,<br />
wie er ist, einen hohen<br />
Stellenwert hat<br />
und der Mensch im<br />
sozialen und schulischen<br />
Umfeld darin<br />
bestärkt wird“, betont<br />
Zollneritsch, „ist der<br />
Weg zur Mental Health<br />
geebnet.“ Mit sich im Einklang zu<br />
sein sei wichtig, aber nicht leicht,<br />
da „der Nivellierungsdruck in den<br />
Gruppen Gleichaltriger kontinuierlich<br />
ansteigt. Hinzu kommt,<br />
dass Betroffene oft bei sich selbst<br />
die Schuld suchen.“ Eines vorweg:<br />
Man ist nicht schuld und darf sich<br />
das auch von niemandem einreden<br />
lassen! Was leichter gesagt<br />
ist als getan, denn die Vorgaben<br />
des Marktes scheinen immer<br />
zwingender zu werden, immerhin<br />
muss ja auch dieser von etwas<br />
leben. „Positiv ist“, so Zollneritsch,<br />
„dass wir die Macht haben, diese<br />
Vorgaben zu besprechen, denn<br />
wie wir sein wollen, wie wir aussehen<br />
und was wir kaufen, geht<br />
nur uns selbst etwas an.“ Wer uns<br />
nicht leiden kann, wie wir sind,<br />
mag uns höchstwahrscheinlich<br />
ohnehin nicht.<br />
Diversity<br />
Hilfe findet man am besten und<br />
zunächst dort, wo man auch Vertrauen<br />
findet. Egal ob das nun<br />
die Eltern sind, der Freund, ein<br />
Lehrer oder der Schulpsychologe.<br />
Wichtig ist, dass ein Anfang<br />
gemacht, die erste Hürde genommen<br />
wird. „Man muss auch sehr<br />
viel in die Prävention investieren“,<br />
ist Zollneritsch überzeugt, „damit<br />
schon unter Jugendlichen akzeptiert<br />
wird, dass alle unterschiedlich<br />
sind.“ In einer Gesellschaft<br />
der steigenden Diversität ist das<br />
außerdem unerlässlich.
12 graz<br />
www.grazer.at OKTOBER <strong>2022</strong><br />
Grazer Game-<br />
Verschiedene Highlights: Die Volksschule Andritz hat eine Kletterwand sowie<br />
einen Ruheraum mit Wasserbett für die Schüler zu bieten. STADT GRAZ/FISCHER (2)<br />
Kletterwand, Wasserbett<br />
und Sauna in der Schule<br />
COOL. Grazer Schulen haben vom Hallenbad über<br />
die Sauna bis zur Sternwarte einiges zu bieten.<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
Die Zeiten von starren Klassenzimmern<br />
mit Tafel und<br />
davor Tischen in Reih und<br />
Glied sind vorbei. Vor allem beim<br />
Bau von neuen Schulen wird immer<br />
mehr auf besondere Gadgets<br />
und das Wohlbefinden für Schüler<br />
geachtet. Die Krönung gibt<br />
es seit diesem Schuljahr in der<br />
neue Volksschule Andritz: Für die<br />
Schüler steht neben einer Kletterwand<br />
ein Ruheraum zur Verfügung<br />
– sogar mit Wasserbett!<br />
Am Bildungscampus Puntigam<br />
ist der Turnsaal von mehreren<br />
Allgemeinbereichen einsehbar:<br />
Man kann also in der Freistunde<br />
anderen Klassen beim Sporteln<br />
zuschauen und beispielsweise<br />
beim Völkerball mitfiebern.<br />
Sternwarte & Sauna<br />
Dabei haben einige Grazer Schulen<br />
schon länger ihre ganz eigenen<br />
Besonderheiten. In der HIB<br />
Liebenau gibt es am Schulgelände<br />
beispielsweise ein Hallenbad<br />
sowie Tennisplätze. Auch eine<br />
Sauna ist vorhanden.<br />
Das Keplergymnasium hat<br />
dafür als einzige Schule in ganz<br />
Österreich eine eigene Sternwarte<br />
am Dach. Zum Bischöflichen<br />
Gymnasium gehört eine Kirche,<br />
aber es gibt auch eine „Chillbase“.<br />
Die Musikmittelschule Ferdinandeum<br />
hat ein Tonstudio zu bieten.<br />
In der Smart City ist ein Forschergarten<br />
Teil der Volksschule.<br />
ZOCKEN. Mitte <strong>Oktober</strong><br />
steigt das Grazer Festival<br />
der Spiele. Was dort<br />
geboten wird und was<br />
die aktuellen Trend-<br />
Spiele in Graz sind.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Spielen kann man zu jeder<br />
Jahreszeit – egal ob am PC, an<br />
Konsolen oder ganz klassisch<br />
als Brettspiel. In Graz gibt es mit<br />
„Ludovico“ einen Verein, der sich<br />
rein der Förderung der Spielkultur<br />
verschrieben hat. Und das Interesse<br />
an Spielen, das berichtet Sebastian<br />
Scheucher von Ludovico, „das<br />
hat in den letzten Jahren noch zugenommen“.<br />
Dementsprechend<br />
passt es perfekt, dass am 15. und 16.<br />
<strong>Oktober</strong> zum großen „Festival der<br />
Spiele“ in der Alten Technik in der<br />
Rechbauerstraße in Graz geladen<br />
FÜR KREATIVE<br />
FÜR NEUGIERIGE<br />
FÜR GESTALTER*INNEN<br />
Follow us on:<br />
wird. Mit dabei hat man druckfrische<br />
Neuheiten – immerhin kommen<br />
im Herbst viele neue Spiele heraus,<br />
im deutschsprachigen Raum<br />
rechnet man mit etwa 1200–1500.<br />
Beim Festival selbst ist laut Scheucher<br />
„alles Mögliche dabei, was der<br />
Brettspielmarkt hergibt: Kennerund<br />
Expertenspiele für Tüftler und<br />
Taktiker, Partyspiele und Casual<br />
Games, die schnell erklärt und flott<br />
für größere Gruppen geeignet sind,<br />
Spiele für Jüngere und Familienspiele<br />
für Kinder und Erwachsene<br />
gemeinsam.“ Ebenfalls vor Ort: ein<br />
Videospielbereich, wo es neben<br />
Konsolen-Party- und Tanzspielen<br />
auch einige hybride Spiele gibt, die<br />
Brettspiele mit einer digitalen Komponente<br />
kombinieren.<br />
Escape & Hybrid<br />
Aber was wird eigentlich gespielt?<br />
„Wir bemerken einen starken<br />
Trend zu Escape-Spielen“, berichtet<br />
Scheucher, auch das Interesse<br />
an kooperativen Spielen und<br />
App-unterstützten Hybrid-Games<br />
INFOTAGE<br />
FR, 18. NOVEMBER<br />
SA, 19. NOVEMBER<br />
MEHR TERMINE:<br />
www.tourismusschule.com<br />
Der Turnsaal am neuen Bildungscampus Puntigam in der Gradnerstraße/<br />
Nippelgasse ist rundherum einsichtig. <br />
FRANZ & SUE ZT/JANUSCH – THE VISUAL COLLECTIVE<br />
START OBERSTUFE:<br />
HERBST 2024<br />
www.privatgymnasium.at
OKTOBER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
graz 13<br />
Trends zum Festival der Spiele<br />
steigt. In der „Landesludothek“ am<br />
Karmeliterplatz können Montag<br />
bis Freitag rund 4000 Brett- und<br />
Kartenspiele sowie so manches Videospiel<br />
vor Ort gratis genutzt werden.<br />
Besonders beliebt: die aktuellen<br />
Preisträger, das Spiel des Jahres<br />
„Cascadia“ und das Kennerspiel<br />
des Jahres „Living Forest“.<br />
☞Beim Familienspiel Cascadia<br />
gilt es ein Zuhause für die wilden<br />
Tiere des Nordwestens Amerikas<br />
zu schaffen und ihre Lebensräume<br />
durch geschickte Spielzüge zu erweitern.<br />
☞Beim Strategiesspiel Living Forest<br />
tauchen erfahrenere Spieler in<br />
einen mystischen Wald ein, den es<br />
vor einem Feuer zu retten gilt – laut<br />
den Ludovico-Experten ein Spiel<br />
mit „Zock-Faktor“.<br />
☞Bei Videospielen variieren die<br />
Vorlieben der Grazer laut Ludovico<br />
stark. Bei älteren Spielern sei aktuell<br />
„Bandhero“ in, bei jüngeren eher<br />
Simulatoren, FIFA, das Musikspiel<br />
„Beat Saber“ und Autorennspiele<br />
wie „Gran Turismo“.<br />
Ob Brett- oder Videospiel: Games sind so „in“ wie noch nie. Bald steht das „Festival der Spiele“ an. NICHOLAS MARTIN, LUDOVICO<br />
WISSEN<br />
WIRKT.<br />
Der Stoff, mit dem wir<br />
die Zukunft gestalten.<br />
Mit Wissen etwas bewirken und Zukunft gestalten.<br />
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INFO<br />
LOUNGE<br />
25. NOVEMBER <strong>2022</strong><br />
v<br />
www.campus02.at
14 graz<br />
www.grazer.at OKTOBER <strong>2022</strong><br />
Essen mit<br />
Köpfchen<br />
ENERGIE. Ein Schultag<br />
ist ganz schön kräfteraubend,<br />
doch mit dem<br />
richtigen Brainfood in<br />
der Jausenbox bleibt<br />
nicht nur der Geist fit.<br />
Von Mirella Kuchling<br />
mirella.kuchling@grazer.at<br />
Die Verlockung ist groß,<br />
das Wort „gesund“<br />
zum Unwort<br />
des Jahres zu<br />
küren. Wenn man<br />
es aber etwas dreht<br />
und wendet, stehen<br />
da flugs Fitness,<br />
Energie und Wohlbefinden.<br />
Als Expertin<br />
für Kinder- und Jugendernährung<br />
weiß<br />
Christine Hutter<br />
die Diätologin Christine Hutter,<br />
was die tägliche Jausenbox ent<br />
halten sollte, damit man in<br />
der Schule fit und konzentriert<br />
bleibt.<br />
Die ideale Jause besteht<br />
aus vier Komponenten:<br />
Aus einem Stück Brot oder<br />
Gebäck mit möglichst hohem<br />
Vollkornanteil, das<br />
Ballaststoffe und wertvolle<br />
Vitamine liefert. Ein besonders<br />
wichtiger Baustein ist dabei<br />
der Belag, da sollte man zu<br />
Käse und Aufstrichen greifen,<br />
am besten selbstgemacht. Auch<br />
ein Joghurt ist eine gute<br />
Idee. Außerdem sollte<br />
„immer etwas zum<br />
Knabbern“ dabei<br />
sein, so Christine<br />
Hutter, „also Obst<br />
oder Gemüse nach<br />
persönlicher Vorliebe<br />
und Saison“. Und<br />
ein Getränk, am besten<br />
Leitungswasser,<br />
denn das ist immer verfügbar, so<br />
die Expertin.<br />
Zur Abwechslung ein Schmankerl aus der mediterranen Küche<br />
Italienischer Nudelsalat<br />
GETTY (4), KK<br />
Zutaten: 150 g Nudeln, 200 g Cocktailtomaten, 1 Handvoll<br />
Rucola, 1 Pkg. Mozzarella mini, Basilikumblätter, 1 EL Naturjoghurt,<br />
2 EL grünes Pesto, Essig und Olivenöl<br />
Zubereitung: Die Nudeln kochen, abseihen und abkühlen<br />
lassen. Die Cocktailtomaten, den Rucola sowie das Basilikum<br />
waschen und klein schneiden. Das grüne Pesto mit<br />
dem Naturjoghurt vermengen. Alle Zutaten vorsichtig vermischen<br />
und den Mozzarella mini<br />
unterheben. Nach persönlicher<br />
Vorliebe mit Essig und Öl<br />
abschmecken. Der italienische<br />
Nudelsalat kann<br />
bereits am Vorabend<br />
zubereitet und dann<br />
über Nacht in einem<br />
verschlossenen Gefäß<br />
im Kühlschrank gelagert<br />
werden.<br />
12 gesunde süße Snacks, auch für die besten Freunde in der Schule<br />
Bananen-Haferflocken-Muffins<br />
Zutaten: 3 große Bananen (sehr reif), 120 ml Milch, 120 g<br />
Dinkelmehl, 80 g Haferflocken (zart), 1–2 EL Öl oder Nussmus,<br />
2 TL Backpulver, ½ TL Zimt, 1 TL Zitronensaft; nach<br />
Belieben Beeren, Rosinen, Schokostückchen<br />
etc.<br />
Zubereitung: Backofen auf 180<br />
Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.<br />
Bananen pürieren, Milch<br />
und dann die restlichen Zutaten<br />
kräftig, aber nicht zu lange unterrühren.<br />
Teig in Muffinformen<br />
füllen und die Muffins rund 20 Minuten<br />
backen.<br />
Apfel & Karotte im gesunden Duett<br />
Brotaufstrich<br />
Zutaten: 1 Karotte, ½ Apfel,<br />
etwas Zitronensaft,<br />
125 g Topfen, 1 EL Mineralwasser,<br />
Salz und Pfeffer<br />
Zubereitung: Die Karotte<br />
waschen und fein reiben. Danach<br />
den Apfel waschen, schälen,<br />
fein reiben und mit Zitronensaft beträufeln.<br />
Den Topfen mit dem Mineralwasser glattrühren,<br />
Apfel und Karotte hinzufügen und zu einer streichfähigen<br />
Masse verrühren. Je nach Geschmack Salz und Pfeffer<br />
hinzufügen. Der Aufstrich kann als Brotbelag verwendet<br />
werden, passt aber auch zum Dippen für Gemüsesticks.<br />
Gut, gesund, nährstoffreich und immer wieder ein Pausenhit<br />
Ein besonders leckeres Müsli<br />
Zutaten: 150–200 g Naturjoghurt, 1 EL Haferflocken,<br />
1 Handvoll kleingeschnittenes Obst, 1/2 TL Leinsamen, 1 TL<br />
Honig nach Bedarf, Zimt nach Geschmack<br />
Zubereitung: Die Zutaten<br />
miteinander verrühren,<br />
danach in ein gut verschließbares<br />
Gefäß abfüllen.<br />
Müsli schmeckt generell<br />
am besten, wenn<br />
es bereits am Vorabend<br />
zubereitet wird. Über<br />
Nacht einfach im Kühlschrank<br />
kaltstellen.
OKTOBER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
graz 15<br />
Von der Schule in die Arbeit<br />
ZUKUNFT. Wer sich schon Gedanken über die Zeit nach der Schullaufbahn macht, sollte sich beraten<br />
lassen. Gratis Angebote hat das Arbeitsmarktservice (AMS) – und informiert über aktuelle Trends.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Immer wieder liest man aktuell<br />
davon, dass Firmen und<br />
Einrichtungen nach Mitarbeitern<br />
suchen – oft verzweifelt.<br />
Gleichzeitig stellt sich für viele<br />
Schüler die Frage: „Was tun nach<br />
der Schule?“ Immerhin will man<br />
im späteren Arbeitsleben gute<br />
Chancen haben und gleichzeitig<br />
etwas tun, das einen interessiert.<br />
Karl-Heinz Snobe, Geschäftsführer<br />
des AMS Steiermark, hat gute<br />
Nachrichten: „Jungen Menschen<br />
steht derzeit ein breite Palette von<br />
Jobmöglichkeiten zur Verfügung.<br />
Wichtig dabei ist, sich früh genug<br />
zu informieren.“<br />
Hilfe bekommen<br />
Für derartige Informationen, so<br />
Snobe, bieten sich die Berufsinfozentren,<br />
BIZ, des AMS an.<br />
Dort wird gratis beraten. „Der<br />
Wechsel vom bisherigen Umfeld<br />
Schule in eine neue Umgebung<br />
ist für alle spannend, für einige<br />
schon klar vorgezeichnet, für viele<br />
unklar und deshalb mit Unsicherheit<br />
verbunden“, betont man<br />
seitens des AMS. Heißt: Wer sich<br />
unsicher fühlt, ist nicht allein –<br />
aber es gibt Hilfe. Ganz wichtig,<br />
so betonten die Experten, sei nur<br />
die Bereitschaft, neue Herausforderungen<br />
anzunehmen.<br />
Welche Berufssparten sind<br />
aktuell besonders gefragt? „Aktuell<br />
sind technische Berufe<br />
und Gesundheitsberufe die Bereiche,<br />
die auch in nächster Zukunft<br />
gute Aussichten bieten.<br />
Aber eine Berufswahl ist auch<br />
eine individuelle Entscheidung<br />
und sollte sich nicht nur an den<br />
Trends ausrichten“, informiert<br />
das AMS. Vor allem mit einer<br />
Fachkräfteausbildung würden<br />
sich auch in Zukunft immer<br />
Karl-Heinz Snobe<br />
gute Chancen am Arbeitsplatz<br />
bieten. Der Weg zum Ziel kann<br />
dabei unterschiedlich verlaufen<br />
– von der weiteren Schullaufbahn<br />
bis zur Lehre.<br />
Egal ob weitere schulische Ausbildung, Lehre oder direkter Jobeinstieg:<br />
Möglichkeiten gibt es viele, eine Beratung zahlt sich aber aus. AMS STMK., GETTY<br />
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