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<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 25. Mai 2024 DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN | MAI/JUNI 2024 Wirtschaft |1<br />
PRIMUS<br />
Zeit für die<br />
Zinswende<br />
Nach beispiellosen<br />
Erhöhungen dürfte die<br />
Europäische Zentralbank<br />
die Zinsen im Juni erstmals<br />
wieder leicht senken.<br />
Hintergründe, Folgen und<br />
Anlagetipps im Überblick.<br />
Seite 2–16<br />
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Der Tag unbegrenzter Möglichkeiten.<br />
Di 25. Juni 2024, ab 12:30 Uhr, Wirtschaftskammer Kärnten<br />
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2|PRIMUS<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 25. Mai 2024<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 25. Mai 2024<br />
PRIMUS|3<br />
EDITORIAL<br />
Von Manfred Neuper<br />
manfred.neuper@kleinezeitung.at<br />
Zinspolitische<br />
Lehr- und Leer-Jahre<br />
In einem eigenwilligen Mix aus Humor und<br />
Ernsthaftigkeit hat Alan Greenspan, legendärer<br />
Ex-Chef der US-Notenbank Fed,<br />
einmal festgehalten: „Sollten Ihnen meine<br />
Aussagen zu klar gewesen sein, dann müssen<br />
Sie mich missverstanden haben.“ Was<br />
widersinnig klingen mag, bringt es letztlich<br />
auf den Punkt: Die Sprache der Notenbanker,<br />
ihre bisweilen verschroben anmutende Wortwahl,<br />
das Formelhafte in Auftritt und Ausdruck,<br />
ist eine Welt für sich. Auch rund um<br />
die nahende Zinswende im Euroraum ist ein<br />
regelrechter Verklausulierungswettlauf<br />
entbrannt. Nur keine falschen Erwartungen<br />
schüren – und dennoch dosiert Hinweise auf<br />
geldpolitische Schritte streuen. Ein heikler<br />
Balanceakt, der nicht immer gelingt. Hinsichtlich<br />
der nächsten EZB-Zinssitzung am<br />
6. Juni lassen sich derlei Hinweise mittlerweile<br />
zu einem relativ klaren Bild zusammenfügen.<br />
Die Zinsen dürften sinken.<br />
Zart, aber doch.<br />
Wenn die nicht immer ruhmreichen geldpolitischen<br />
Lehr- und Leer-Jahre der<br />
letzten Jahre womöglich etwas Gutes hatten:<br />
Uns wurde eindrucksvoll vor Augen<br />
geführt, dass Zinspolitik uns alle angeht:<br />
Privathaushalte, Unternehmen, Staaten. Das<br />
kann auch leidvolle Erfahrungen nach sich<br />
ziehen, aber auch eine wesentliche Erkenntnis:<br />
Die aktive Auseinandersetzung und der<br />
bewusste Umgang mit Geld und Schulden,<br />
mit Anlageformen und Finanzierungen ist<br />
von zentraler Bedeutung. Für jeden von uns.<br />
IMPRESSUM<br />
Gesamtverantwortung: Hubert Patterer,<br />
Thomas Spann. <strong>Primus</strong>- Projektleitung:<br />
Harald Reichmann. Ltg. Redaktion: Manfred<br />
Neuper, Uwe Sommersguter. Art-Direktion/<br />
Layout: Ulrike Hofer, Erich Repe. Medieninhaber<br />
und Herausgeber: <strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
GmbH & Co KG, Gadollaplatz 1, 8010 Graz.<br />
Herstellung: Druck Styria GmbH & Co KG.<br />
Alle Rechte, auch die Übernahme von<br />
Beiträgen nach §44 Abs. 1 und 2<br />
Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten.<br />
Holprig<br />
hinauf,<br />
holprig<br />
hinunter<br />
ANALYSE. Zetern, Zittern<br />
und Zaudern prägten die<br />
Zinspolitik bis Mitte 2022. Es<br />
folgten radikale Erhöhungen.<br />
Nun naht die Wende.<br />
Der Weg bleibt holprig.<br />
Europäische<br />
Zentralbank<br />
bei Sonnenaufgang<br />
vor<br />
der Frankfurter<br />
Skyline<br />
IMAGO/IMAGEBROKER<br />
Von Manfred Neuper<br />
Entwicklung der Leitzinssätze seit 2000<br />
Angaben in Prozent<br />
6,50<br />
4,75<br />
Quelle: APA<br />
5,25<br />
4,25<br />
Exakt 2315 Tage lang stand<br />
die Null. Zwischen dem 10.<br />
März 2016 und dem 21. Juli<br />
2022 hat die Europäische Zentralbank<br />
den Leitzinssatz bei<br />
null Prozent gehalten. „Die Europäische<br />
Zentralbank schafft die<br />
Zinsen ab“ – hieß es damals im<br />
Frühjahr vor mehr als acht Jahren.<br />
Die viel zitierte „geldpolitische<br />
Bazooka“, die der damalige<br />
EZB-Chef Mario Draghi im<br />
Kampf gegen die lahme Konjunktur<br />
und die grassierenden<br />
Sorgen vor einer Deflation in<br />
Stellung gebracht hatte, stieß<br />
auch auf viel Kritik. „Mehr Wasser<br />
hilft nicht, wenn die Pferde<br />
nicht saufen wollen“, kommentierte<br />
etwa der deutsche Ökonom<br />
und damalige Ifo-Chef<br />
Hans-Werner Sinn.<br />
Der Verdacht, dass es sich hier<br />
– außerhalb des EZB-Mandats –<br />
auch um eine indirekte Unterstützungsmaßnahme<br />
für hoch<br />
verschuldete Euro-Länder handle,<br />
wurde zwar stets zurückgewiesen.<br />
Das Prinzip, Neuverschuldung<br />
zum Nulltarif, wurde<br />
damit aber jedenfalls endgültig<br />
salonfähig gemacht. Dass es<br />
dann aber auch über einen so<br />
langen Zeitraum einzementiert<br />
werden sollte, war noch nicht<br />
absehbar. Die psychologischen<br />
und vor allem pädagogischen<br />
Nebenwirkungen waren enorm.<br />
Haushalts- und Budgetdisziplin<br />
wurden in ihrer Bedeutung regelrecht<br />
marginalisiert. Klassische<br />
Geldanlage lohnt sich nicht<br />
mehr, war in dieser Phase ob der<br />
Zinstristesse häufig zu vernehmen.<br />
Dafür überflutete das Billiggeld<br />
die Märkte und machte<br />
Kredit-Hasard salonfähig.<br />
Denn aus dem Ausnahmestand<br />
wurde ein Dauerzustand –<br />
die Null- und Negativzinspolitik<br />
wurde fast sechseinhalb Jahre<br />
aufrechterhalten. So kam es<br />
auch, dass unter Draghis Regentschaft<br />
als EZB-Präsident<br />
keine einzige Zinserhöhung gefallen<br />
ist. Die letzte Erhöhung –<br />
bis zum besagten 21. Juli 2022 –<br />
fiel noch in die Amtszeit von Jean-Claude<br />
Trichet, das war am 7.<br />
Juli 2011. Als dann im Sommer<br />
vor zwei Jahren der Kurswechsel<br />
eingeschlagen wurde, war aus<br />
der EZB längst eine Getriebene<br />
geworden. Die Entwicklung der<br />
Inflationsraten war den Währungshütern<br />
regelrecht um die<br />
Ohren geflogen. Entgegen den<br />
hauseigenen Prognosen, die<br />
über (viel zu) lange Zeit von einem<br />
vorübergehenden Phänomen<br />
ausgegangen waren. Entsprechend<br />
radikal musste dann<br />
die Reaktion ausfallen. Innerhalb<br />
von nur 13 Monaten wurde<br />
der Leitzinssatz in einem historisch<br />
bisher einzigartigen Stakkato<br />
zehnmal in Folge nach<br />
oben getrieben. Seit September<br />
des Vorjahres verharrt er nun<br />
bei 4,5 Prozent.<br />
Diese geldpolitische Zeitreise<br />
verdeutlicht auch,<br />
warum dem nahenden 6.<br />
Juni, dem Tag der nächsten EZB-<br />
Ratssitzung, so großes Augenmerk<br />
geschenkt wird. Es gilt als<br />
fix, dass die Zinsschraube erstmals<br />
wieder gelockert wird. Zart<br />
gelockert wird. Um 0,25 Prozentpunkte<br />
sollen die Zinsen abgesenkt<br />
werden. Die EZB ist ihrem<br />
Inflationsziel von zwei Prozent<br />
bereits recht nahegekommen –<br />
im Schnitt der Euro-Zone liegt<br />
die Teuerungsrate bei 2,4 Prozent.<br />
Einige Euro-Länder, darunter<br />
in sehr hartnäckiger Ausprä-<br />
USA (Fed)<br />
5,25 bis 5,50<br />
ab Juli 2023<br />
Eurozone (EZB)<br />
4,50<br />
ab Sept. 2023<br />
2000 2005 2010 2015 2020 2023<br />
gung auch Österreich (3,5 Prozent),<br />
sind vom Zielwert freilich<br />
noch ein ganzes Stück entfernt.<br />
Insgesamt wird der Zeitpunkt<br />
für eine erste Lockerung aber<br />
weitgehend als vertretbar eingeschätzt.<br />
Zumal die Konjunkturlage<br />
in Europa in Teilen<br />
ziemlich verheerend ist. Hier<br />
stechen Österreich und unser<br />
wichtigster Handelspartner<br />
Deutschland mit einer zwischenzeitlichen<br />
Rezession und<br />
Wachstumsaussichten nur<br />
knapp über der Nulllinie auch<br />
2024 besonders unrühmlich hervor.<br />
Ziel der Zinserhöhungen war<br />
es, die komplett aus dem Ruder<br />
gelaufene Inflation wieder einzufangen.<br />
Das Ziel ist noch nicht<br />
final erreicht, aber greifbar. Die<br />
Nachfrage wurde eingebremst,<br />
anders lassen sich ausufernde<br />
Preissteigerungen mit Mitteln<br />
der Geldpolitik nicht einfangen.<br />
Das hat zur Folge, dass sich die<br />
Wirtschaft abkühlt, wobei in einigen<br />
Segmenten „schockgefroren“<br />
als Zuschreibung wohl treffender<br />
wäre. Denn die Konjunkturaussichten<br />
sind zwischenzeitlich<br />
von einer grauen bis<br />
dunkelgrauen Melange in eine<br />
nachtschwarze Kulisse abgetaucht.<br />
Das wiederum war so etwas<br />
wie die gewünschte Nebenwirkung<br />
dieser Zinspolitik. Der<br />
Einbruch der Wirtschaft dämpft<br />
Nachfrage und Preise – und damit<br />
auch die Inflation.<br />
Dass erste zarte Zinssenkungen<br />
nun einen kräftigen wirtschaftlichen<br />
Aufschwung nach<br />
sich ziehen, ist vorerst nicht anzunehmen.<br />
Für Impulse können<br />
sie aber allemal sorgen. Für EZB-<br />
Präsidentin Christine Lagarde,<br />
seit November 2019 an der Spitze<br />
der Notenbank, steht somit eine<br />
Premiere an: Fiel in Draghis<br />
Amtszeit keine einzige Zinserhöhung,<br />
war es bei ihr noch keine<br />
einzige Zinssenkung. Bisher.<br />
Doch auch der Weg dahin verlief<br />
außerordentlich holprig.<br />
Denn im vergangenen November<br />
hatte ein Wortungetüm<br />
an den Finanzmärkten<br />
Hochkonjunktur:<br />
„Zinssenkungsfantasie“. Von<br />
der gab es damals reichlich. Damals<br />
wurden erste zarte Signale<br />
einer nahenden Zinswende derart<br />
überinterpretiert, dass es an<br />
den Börsen – in Erwartungen rasant<br />
sinkender Kreditkosten –<br />
zu einer regelrechten Euphorie<br />
gekommen war. Die allzu verfrühten<br />
Hoffnungen hatten<br />
Spekulationen immer weiter angetrieben,<br />
bis sie sich völlig verselbstständigt<br />
hatten. Der Regieplan<br />
für die Zinspolitik des<br />
Jahres 2024 schien schon geschrieben<br />
zu sein. Die US-Notenbank<br />
Fed werde den Anfang machen,<br />
die EZB nachziehen. Die<br />
USA, so hieß es noch vor nicht<br />
allzu langer Zeit, könnte heuer<br />
bis zu sechs Zinssenkungen vornehmen.<br />
All das stellt sich nun<br />
als Fehleinschätzung heraus.<br />
Die EZB, die einst viel länger als<br />
die Fed mit Zinserhöhungen zugewartet<br />
hatte, wird vor den<br />
USA zur ersten Senkung „schreiten“.<br />
Und in den USA ist ob der<br />
hartnäckigeren Inflation (derzeit<br />
3,4 Prozent) bei gleichzeitig<br />
weiter boomendem Arbeitsmarkt<br />
(der ebenfalls Teil des<br />
Fed-Mandats ist) der Zeitpunkt<br />
für eine Lockerung offen. Vor<br />
dem zweiten Halbjahr wird aber<br />
Fortsetzung auf Seite 4
4|PRIMUS<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 25. Mai 2024<br />
EZB-Direktorin Isabel<br />
Schnabel IMAGO 2; OENB/SCHÖN<br />
Fortsetzung von Seite 3<br />
kaum damit gerechnet.<br />
Man gewinnt den Eindruck,<br />
dass die Notenbanker<br />
diesseits und jenseits des Atlantiks<br />
– vor diesem Hintergrund –<br />
die Kunst der verbalen Verklausulierung<br />
seither noch einmal<br />
geschärft haben. Vage und unverbindlich,<br />
so das Mantra. Das<br />
hat auch mit Erwartungsmanagement<br />
zu tun. Es geht darum,<br />
die Märkte vorzubereiten, möglichst<br />
behutsam. So ist der womöglich<br />
konkreteste Satz, der<br />
Lagarde zum dominanten Thema<br />
Zinssenkung im Juni bisher<br />
ausgekommen ist,<br />
dass die Notenbank<br />
von der Datenlage<br />
her wohl im Juni<br />
ausreichend Sicherheit<br />
haben werde,<br />
um über eine erste<br />
Zinssenkung zu<br />
entscheiden. Sekundiert<br />
wurde ihr aber in<br />
den vergangenen Wochen<br />
von zahlreichen<br />
EZB-Ratskollegen,<br />
die den kurzfristigen<br />
Zinspfad sehr klar dargelegt<br />
haben. Selbst Österreichs<br />
Nationalbank-Gouverneur Robert<br />
Holzmann ließ sich hinsichtlich<br />
der Juni-Sitzung zur<br />
Senkungsdebatte ein „Es schaut<br />
gut aus“ entlocken.<br />
Womit wir wieder beim<br />
Erwartungsmanagement<br />
wären. Wenn<br />
EZB-Chefökonom Philip Lane<br />
davon spricht, dass vermieden<br />
werden müsse, „ungerechtfertigte<br />
Erwartungen hinsichtlich<br />
der Zinsentwicklung zu schüren“,<br />
zielt das ebenfalls in diese<br />
Richtung. Bei einem Vortrag an<br />
der Stanford Graduate School of<br />
Business in den USA hatte er<br />
Anfang Mai zudem ausgeführt:<br />
„Es ist am besten, sich nicht auf<br />
einen im Voraus bestimmten<br />
Pfad für Zinsentscheidungen<br />
festzulegen und sich Optionen<br />
EZB-Präsidentin<br />
Christine Lagarde<br />
zu bewahren.“ Doch hier kollidieren<br />
wohl Wunsch und Wirklichkeit.<br />
Letztlich geht es nunmehr vor<br />
allem um die Frage, das wurde<br />
zuletzt sehr deutlich, was dann<br />
nach der Juni-Sitzung passieren<br />
wird. Und hier wollen die Granden<br />
der Zentralbanken offensichtlich<br />
verhindern, dass nun<br />
rund um die Senkungen ein ähnliches<br />
Stakkato erwartet wird,<br />
wie zuvor bei den Erhöhungen.<br />
Sinngemäß übersetzt, lautet die<br />
Sprachregelung daher: Senkung<br />
im Juni? Ja. Weitere Senkungen?<br />
Nicht unwahrscheinlich. Zeitpunkt?<br />
Offen.<br />
Mit Aussagen wie „Ich sehe<br />
überhaupt keinen<br />
Anlass, dass wir die<br />
Leitzinsen zu schnell zu stark<br />
senken“ hat beispielsweise<br />
OeNB-Chef Holzmann vorletzte<br />
Woche im „Handelsblatt“ eine<br />
direkt folgende weitere Zinssenkung<br />
schon im Juli als höchst<br />
unwahrscheinlich klassifiziert.<br />
Jeder Schritt müsse von den aktuell<br />
verfügbaren Daten abhängig<br />
gemacht werden. „Im September<br />
und Dezember werden<br />
uns viele neue Daten und Prognosen<br />
vorliegen.“ Die Prognosen,<br />
wonach die EZB heuer drei Zinsschritte<br />
nach unten vornehmen<br />
könnte, eine je Quartal, erscheinen<br />
– zum jetzigen Zeitpunkt –<br />
also im Bereich des Möglichen.<br />
Auch EZB-Direktorin Isabel<br />
Schnabel betonte in der japanischen<br />
Wirtschaftszeitung<br />
„Nikkei“ unlängst: Zwar könne –<br />
je nach Daten – eine Zinssenkung<br />
im Juni angemessen sein.<br />
Danach sei der Weg aber bedeutend<br />
unsicherer und eine Herabsetzung<br />
der Zinsen im Juli sei<br />
nicht gerechtfertigt. „Jüngste<br />
Daten haben bestätigt, dass die<br />
letzte Meile des Inflationsrückgangs<br />
die schwierigste ist.“<br />
Schnabel: Nach vielen Jahren<br />
mit sehr hoher Teuerung bestehe<br />
das Risiko, die Geldpolitik<br />
voreilig zu lockern. „Wir sollten<br />
sehr vorsichtig vorgehen.“<br />
Holzmann hat im „Handelsblatt“<br />
zudem auch eingeräumt,<br />
dass auch die Entwicklung der<br />
Leitzinsen in den USA eine Rolle<br />
spiele. Bis zu einem gewissen<br />
Grad sei die EZB mit ihren Daten<br />
und Entscheidungen von der<br />
Fed beeinflusst. Die EZB agiere<br />
nicht im luftleeren Raum. „Die<br />
Fed ist mit dem Dollar im übertragenen<br />
Sinn der Gorilla im<br />
Raum.“ Das bedeutet: Sollte die<br />
US-Notenbank mit ersten Zinssenkungen<br />
noch länger zuwarten,<br />
womöglich erst gegen<br />
Jahresende zur Tat schreiten,<br />
wird das von der EZB wohl mitberücksichtigt<br />
werden müssen.<br />
Denn ein zu großer Zinsabstand<br />
zwischen der Euro-Zone und den<br />
USA, wo die Zinsen seit Juli 2023<br />
in einer Spanne zwischen 5,25<br />
und 5,5 Prozent verharren, soll<br />
verhindert werden. Denn auch<br />
wenn die Sicherung der<br />
Preisstabilität das einzige<br />
Mandat der EZB<br />
ist, müsse man die<br />
Auswirkungen berücksichtigen,<br />
die<br />
Wechselkursschwankungen<br />
auf<br />
die Teuerung haben,<br />
sagte zuletzt auch Lagarde.<br />
Denn Wechselkursbewegungen<br />
könnten<br />
über die importierte<br />
Inflation auf die Preisentwicklung<br />
einwirken.<br />
Die Zinswende ist das eine,<br />
der weitere Pfad dann<br />
noch einmal etwas anderes.<br />
Es wird jedenfalls augenscheinlich,<br />
dass nach dem erst<br />
holprigen, dann rasanten Weg<br />
hinauf zum Zinsgipfel, auch der<br />
Weg nach unten holprig, wenngleich<br />
viel gemächlicher, ausfallen<br />
wird.<br />
OeNB-Gouverneur<br />
Robert Holzmann
Samstag, 25. Mai 2024<br />
PRIMUS | ANZEIGE | 5<br />
Inbetriebnahme des<br />
größten Sonnenkraftwerks<br />
Sloweniens<br />
PV-Invest hat Sloweniens größtes PV-Projekt<br />
errichtet und setzt Expansion in Südeuropa fort.<br />
PV<br />
-Invest zeigt mit der<br />
Fertigstellung des<br />
größten Sonnenkraftwerks<br />
Sloweniens, wie ökologische<br />
Verantwortung und wirtschaftliches<br />
Denken Hand in<br />
Hand gehen können. Seit<br />
2009 engagiert sich das<br />
Kärntner Unternehmen für<br />
nachhaltige Sonnenkraftwerke.<br />
Das neueste Großprojekt<br />
nahe Triest markiert einen<br />
Höhepunkt dieser Bemühungen.<br />
Das Sonnenkraftwerk<br />
mit einer Kapazität von sieben<br />
Megawattpeak (MWp)<br />
wird jährlich knapp<br />
10.000 MWh sauberen Strom<br />
erzeugen und trägt so wesentlich<br />
zur Stärkung der regionalen<br />
Energieversorgung<br />
bei. Die Anlage wird im Juni<br />
in Betrieb genommen.<br />
Zusätzlich expandiert PV-Invest<br />
in Griechenland, wo in<br />
den kommenden Monaten<br />
neue Anlagen mit einer Gesamtkapazität<br />
von 51 Megawattpeak<br />
in Betrieb genommen<br />
werden. Diese erzeugen<br />
jährlich 80.000 Megawattstunden<br />
Strom, was dem<br />
Jahresstrombedarf von ca.<br />
23.000 Haushalten entspricht.<br />
Damit wird sich die<br />
Erzeugungskapazität der PV-<br />
Invest bis 2025 verdoppeln.<br />
Um diese ambitionierten Projekte<br />
zu finanzieren, stellt PV-<br />
Invest den Green Bond 2023<br />
vor. Angesichts der starken<br />
Nachfrage wurde das Emissionsvolumen<br />
kürzlich noch<br />
einmal erhöht. Der Bond mit<br />
einer Festverzinsung von fünf<br />
Prozent pro Jahr und einer<br />
Laufzeit von fünf Jahren bei<br />
einer Mindestinvestition von<br />
1000 Euro bietet nicht nur<br />
eine attraktive Rendite, sondern<br />
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Anzeige ist weder ein Prospekt noch ein Angebot von Wertpapieren oder eine Einladung ein Angebot zu legen noch eine persönliche Empfehlung für Wertpapiere der Emittentin. Ein Angebot von Wertpapieren<br />
der Emittentin erfolgt ausschließlich auf der Grundlage eines von der Luxemburgischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (Commission de Surveillance du Secteur Financier - "CSSF") gebilligten<br />
Basisprospekts (der „Prospekt“) sowie den für die jeweilige Emission anwendbaren Endgültigen Bedingungen (die „Final Terms“). Hinweis gemäß Art 22 EU ProspektVO: Der Prospekt wurde von der<br />
Emittentin gemäß den gesetzlichen Vorgaben auf ihrer Website “investor-relations” https://www.pv-invest.com/de/investor-relations/ unter https://pv-invest.com/wp-content/bonds/2023/Base_Prospectus_PV-Invest_Green_Bond_2023.pdf<br />
veröffentlicht und ist in den Geschäftsräumlichkeiten der PV-Invest GmbH, Lakeside B07, A 9020 Klagenfurt, während der üblichen Bürozeiten kostenfrei erhältlich.<br />
WARNHINWEIS: Anleger sollten eine allfällige Investitionsentscheidung ausschließlich auf den im Zusammenhang mit dem öffentlichen Angebot erstellten und von der CSSF gebilligten Prospekt sowie<br />
den für die Emission anwendbaren Final Terms stützen. Die Billigung durch die CSSF ist nicht als Befürwortung der Wertpapiere durch die Behörde zu verstehen. Bei ihrer Investitionsentscheidung<br />
haben sich Investoren ausschließlich auf ihre eigene Einschätzung der Gesellschaft und der von der Gesellschaft ausgegebenen Wertpapiere einschließlich deren Vorteile und Risiken, die mit einer Investition<br />
in die Wertpapiere verbunden sind, zu verlassen. Investitionen in Wertpapiere der Gesellschaft sind mit erheblichen Risiken bis hin zu einem teilweisen oder vollständigen Verlust des investierten<br />
Kapitals oder des Risikos, möglicherweise keine Rendite zu erhalten, verbunden. Die Investition fällt ferner nicht unter die gesetzlichen Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungssysteme. Investoren<br />
sollten sich daher vor einer Investitionsentscheidung ausführlich über die Chancen und Risiken der Wertpapiere informieren und gegebenenfalls rechtliche oder steuerliche Beratung in Anspruch<br />
nehmen. Dabei sollten sie insbesondere auch die auf den Seiten 12ff des Prospekts angeführten Risiken beachten.
6|PRIMUS<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 25. Mai 2024<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 25. Mai 2024<br />
PRIMUS|7<br />
Die Zinswende und<br />
ihre Folgen für<br />
die Anleger<br />
UMFRAGE. Auch heimische Bankmanagerinnen und<br />
-manager gehen von erster Zinssenkung im Juni<br />
aus. Doch wie geht‘s dann weiter? Was sollten Kundinnen<br />
und Kunden bei der Geldanlage beachten?<br />
Von Uwe Sommersguter und<br />
Manfred Neuper<br />
Hört man sich in den Chefetagen<br />
der heimischen<br />
Regionalbanken um, ist<br />
hinsichtlich der nahenden EZB-<br />
Zinssitzung breiter Konsens zu<br />
vernehmen: „Alles ist angerichtet<br />
für eine Zinssenkung im Juni:<br />
Inflation und Konjunktur<br />
rechtfertigen eine etwas weniger<br />
restriktive Geldpolitik der<br />
EZB“, erklärt Manfred Wilhelmer,<br />
der Vorstandssprecher der<br />
Raiffeisen Landesbank Kärnten.<br />
Nachsatz: „Aber sie rechtfertigen<br />
keine sehr rasche Lockerung<br />
– aufgrund der Sorgen um den<br />
Kostendruck bei der Lohnentwicklung<br />
auf europäischer Ebene.“<br />
Zwei weitere Zinssenkungen<br />
stehen laut Wilhelmer auf<br />
dem Plan: „In diesem Zinssenkungszyklus<br />
wird die EZB gegenüber<br />
der Fed mit einem Vorsprung<br />
starten.“<br />
Ganz ähnlich Siegfried Huber,<br />
Vorstandssprecher der Kärntner<br />
Sparkasse: „Wir gehen von einer<br />
Zinssenkung um 25 Basispunkte<br />
im Juni und ein bis zwei Zinssenkungen<br />
im zweiten Halbjahr<br />
aus.“ Johannes Jelenik, der Vorstandsvorsitzende<br />
der Volksbank<br />
Kärnten, stößt ins selbe<br />
Horn: „Wir gehen davon aus,<br />
dass im Juni die erste Zinssenkung<br />
mit 25 Basispunkten erfolgt<br />
und der Leitzins in zwei<br />
weiteren Schritten bis Jahresende<br />
auf 3,75 Prozent gesenkt<br />
wird.“ BKS-Vorstandsdirektorin<br />
Herta Stockbauer hält eine Zinssenkung<br />
der EZB am 6. Juni für<br />
„durchaus möglich“. Sollte sich<br />
die wirtschaftliche Lage nicht<br />
signifikant verbessern, erwartet<br />
die BKS-Chefin ein bis zwei weitere<br />
Leitzinssenkungen 2024.<br />
„Alles andere als ein Einstieg in<br />
die Zinssenkungen würde sicher<br />
zu Unsicherheit am Finanzmarkt<br />
führen – so eine Überraschung<br />
würde sich für die EZB<br />
nicht auszahlen“, ist Wilhelmer<br />
überzeugt. „Die Kapitalmärkte<br />
rechnen mit drei Senkungen in<br />
diesem Jahr“, führt Christian<br />
Jauk, Chef der Grawe-Bankengruppe,<br />
ins Treffen.<br />
Welche Effekte hätte die Zinssenkung?<br />
Zumindest einen Impuls,<br />
der zur Belebung der lahmenden<br />
Konjunktur beitragen<br />
kann, wird in den heimischen<br />
Instituten erwartet. Das sei psychologisch<br />
wichtig, senke aber<br />
auch die Finanzierungskosten<br />
und könnte, so die Erwartung,<br />
für Rückenwind bei der Wirtschaftsentwicklung<br />
und damit<br />
bei Investitionen sorgen, so die<br />
Einschätzung von Dieter Hengl,<br />
Firmenkundenvorstand der<br />
Unicredit Bank Austria. Auch<br />
BKS-Chefin Stockbauer glaubt,<br />
dass Leitzinssenkungen die Investitionsbereitschaft<br />
der Unternehmen<br />
und das Konsumvertrauen<br />
positiv beeinflussen.<br />
Derzeit sei die Stimmung<br />
schlechter als die aktuelle Lage,<br />
meint Stockbauer. Die Zinswende<br />
sei „mit Blick auf die Konjunktur<br />
zwar positiv, eine wesentliche<br />
Verbesserung der<br />
Christian Jauk,<br />
Chef der Grawe-<br />
Bankengruppe<br />
AUFREITER GEORG<br />
Wirtschaftslage<br />
lässt<br />
sich daraus<br />
aber nicht ableiten“,<br />
erklärt<br />
Jauk. Er gibt<br />
auch zu bedenken,<br />
dass die<br />
Inflationsrate<br />
in Österreich für eine Zinssenkung<br />
„eigentlich noch zu hoch<br />
ist. Die Ungleichheit der Euroländer<br />
ist nach wie vor das Dilemma<br />
der EZB“, so Jauk.<br />
„Für Österreich sind Leitzinssenkungen<br />
wichtig, da hohe Abhängigkeit<br />
von variabler Finanzierung<br />
bei Haushalten und Unternehmen<br />
bestehen“, analysiert<br />
Wilhelmer. „Das bedeutet<br />
auch etwas Entspannung in<br />
schwierigen Zeiten, bei schwacher<br />
Konjunktur im Euroraum-<br />
Vergleich.“ „Für die Konjunktur<br />
ist auch eine kleine Zinssenkung<br />
sehr wichtig – sie kann nur<br />
ein erster Schritt einer Wende<br />
sein“, erklärt Huber, der von einem<br />
„vorausschauenden psychologischen<br />
Effekt auf die<br />
Märkte“ spricht. „Damit wird die<br />
Wirtschaft wieder leichte Fahrt<br />
aufnehmen“, meint Jelenik. „Sowohl<br />
im Euroraum als auch in<br />
Österreich.“<br />
Auf der Anleihenseite seien Anleger<br />
nach wie vor mit einer sogenannten<br />
„inversen Zinskurve“<br />
konfrontiert, länger laufende<br />
Anleihen weisen also tiefere<br />
Renditen auf als kurzfristige<br />
Anleihen. Eine Situation, die<br />
sich mit den erwarteten Zinssenkungen<br />
wohl auflösen wird.<br />
Sparer sollten sich jetzt das<br />
noch höhere Zinsniveau langfristig<br />
sichern, raten Volksbank-Chef<br />
Jelenik und RLB-Vorstandssprecher<br />
Wilhelmer.<br />
„Trotz des Rückgangs der Inflation<br />
in den letzten Monaten ist<br />
es weiterhin so, dass die Realverzinsung<br />
am Sparkonto negativ<br />
ist“, so Huber. Deshalb empfehle<br />
man generell, nicht mehr<br />
als drei Monatsgehälter als Liquiditätsreserve<br />
am täglich fälligen<br />
Sparkonto zu belassen. „Eine<br />
sichere Veranlagung hat<br />
kaum Schwankungen, meist jedoch<br />
auch geringere Ertragschancen“,<br />
warnt Wilhelmer. Er<br />
und seine Kollegen raten zur individuellen<br />
Beratung. BKS-Chefin<br />
Stockbauer empfiehlt diversifizierte<br />
Veranlagungsstrategien.<br />
Besonders hervorzuheben<br />
sei die Nachfrage nach nachhaltigen<br />
Produkten. Jauk: „Es lohnt<br />
sich, längerfristig zu denken<br />
und sich das Zinsniveau für die<br />
nächsten Jahre zu sichern. Anleihen<br />
guter und bester Bonität<br />
sind dazu gut geeignet.“ Auch<br />
Anleihenfonds seien „bei fallenden<br />
Zinsen interessant“.<br />
Manfred Wilhelmer, RLB-<br />
Vorstandssprecher WEICHSELBRAUN<br />
ANZEIGE<br />
Zweiter Managementimpulskongress<br />
Am 13. Juni findet der Kongress unter dem Motto „New Work – Die Zukunft gemeinsam gestalten“ in Villach statt.<br />
Wie können Unternehmen<br />
und Mitarbeiter:in-<br />
Unternehmen und Mitarbei-<br />
zeigt auf dem Kongress, wie<br />
nen die Zukunft der Arbeitswelt<br />
ter:innen die Zukunft aktiv<br />
gemeinsam positiv<br />
gestalten können. Über die<br />
gestalten? Dieser Frage wird<br />
der zweite Managementimpulskongress<br />
am 13. Juni in<br />
Villach auf den Grund gehen.<br />
Simone Stenitzer veranstaltet<br />
den Kongress, der heuer<br />
Wichtigkeit von „Vitamin B“<br />
redet Christoph Monschein.<br />
Melisa Saldic gibt den Besucher:innen<br />
interessante Informationen<br />
über nachhaltige<br />
Mitarbeiter:innenbindung.<br />
unter dem Motto „New<br />
Work – Die Zukunft gemeinsam<br />
gestalten“ stattfindet.<br />
Ch. Monschein<br />
VISNJIC<br />
Damian<br />
Izdebski<br />
KK<br />
Expert:innen reden über die<br />
Zukunft der Arbeitswelt<br />
Besucher:innen können sich<br />
auf viele spannende Vorträge<br />
von interessanten Red-<br />
Max<br />
Thinius<br />
KK<br />
Johannes Jelenik, Volksbank<br />
Kärnten<br />
HELGE BAUER<br />
Ch. Schaller-<br />
Maitz STUDIOHORST<br />
ner:innen rund um Themen<br />
der Arbeitswelt freuen.<br />
Der Profiler Thomas Müller<br />
etwa beleuchtet Arbeitsplatzsicherheit<br />
aus psychologischer<br />
Sicht. Andreas Salcher<br />
hingegen spricht<br />
darüber, was Arbeitnehmer:innen<br />
heute lernen sollten,<br />
um morgen noch die Zukunft<br />
mitgestalten zu<br />
können. Wie Führungskräfte<br />
wirksam unter neuen Bedingungen<br />
leiten können, weiß<br />
Markus Tomaschitz, während<br />
Damian Izdebski von seinen<br />
besten Fehlern im Arbeitsleben<br />
erzählt. Europas führender<br />
Futurologe Max Thinius<br />
Markus<br />
Tomaschitz KK<br />
Herta Stockbauer, Vorstandschefin<br />
der BKS Bank GERNOT GLEISS<br />
M. Buchleitner<br />
INTERFOTO<br />
Weitere Infos:<br />
Managementimpulskongress<br />
Donnerstag, 13. Juni,<br />
Congress Center Villach<br />
Programm und<br />
Anmeldung:<br />
managementimpulskongress.at<br />
Robert<br />
Lacher<br />
KK<br />
Thomas<br />
Müller<br />
Siegfried Huber,<br />
Vorstandssprecher<br />
Kärntner<br />
Sparkasse KLZ /<br />
ECOWIN<br />
KK<br />
Andreas<br />
Salcher<br />
Melisa<br />
Saldic<br />
BECK<br />
KK
8|PRIMUS<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 25. Mai 2024<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 25. Mai 2024<br />
PRIMUS|9<br />
BUNDESSCHÄTZE DER REPUBLIK<br />
„Mit Produktstart<br />
sehr zufrieden“<br />
Bundesfinanzierungsagentur wertet<br />
bisherige Bundesschatz-Nachfrage positiv.<br />
Vor fast genau einem Monat<br />
haben Finanzminister<br />
Magnus Brunner (ÖVP) und<br />
Markus Stix, Geschäftsführer<br />
der Bundesfinanzierungsagentur<br />
(OeBFA), die Wiederbelebung<br />
der sogenannten<br />
„Bundesschätze“ eingeläutet.<br />
Oder eigentlich neu aufgesetzt.<br />
Dahinter verbergen sich<br />
ein Geldanlage- und Sparprodukt<br />
des Bundes, Staatsanleihen<br />
für Privatanleger, die online<br />
auf dem Portal www.bundesschatz.at<br />
gezeichnet werden<br />
können.<br />
Für einige kritische Stimmen<br />
sorgt der Umstand, dass<br />
die Voraussetzung dafür eine<br />
Registrierung bei ID Austria<br />
mit Vollfunktion ist. Das, so<br />
wurde etwa von Seniorenvertretern<br />
moniert, schließe weniger<br />
onlineaffine Bürgerinnen<br />
und Bürger womöglich aus.<br />
Markus Stix teilt auf Anfrage<br />
der <strong>Kleine</strong>n <strong>Zeitung</strong> mit, dass<br />
es „aufgrund der Neuheit des<br />
Produktes in den ersten Wochen<br />
zu vermehrten Kundenanfragen“<br />
gekommen sei. Er<br />
hält aber auch fest: „Die technische<br />
Abwicklung des Produktes<br />
bzw. der Bundesschatz-<br />
Applikation läuft reibungslos.<br />
Vermehrte Korrespondenz gab<br />
es lediglich zum Thema ID<br />
Austria.“<br />
Ab einer Einlage von 100 Euro<br />
ist man dabei, Spesen oder<br />
Kontoführungsgebühren werden<br />
keine verrechnet. Die Bundesschätze<br />
teilen sich in zwei<br />
Bereiche, in „Klassische Bundesschätze“<br />
und in „Grüne<br />
Bundesschätze“.<br />
Die möglichen Zinssätze<br />
hängen von der jeweiligen<br />
Laufzeit ab und liegen aktuell<br />
zwischen 3,50 Prozent p. a. (ein<br />
Monat Laufzeit) und 2,50 Prozent<br />
p. a. (bei zehn Jahren Laufzeit).<br />
Auch in diesem Fall zeigt<br />
sich also die inverse Zinskurve,<br />
die bei den längerfristigen Anlagen<br />
jeweils für niedrigere<br />
Renditen sorgt – ein Phänomen,<br />
das im Zuge der zu erwarteten<br />
EZB-Zinssenkungen zunehmend<br />
zurückgedrängt werden<br />
sollte.<br />
Und wie fällt das erste Fazit<br />
seitens der OeBFA aus? „Wir<br />
sind mit dem Produktstart von<br />
Bundesschatz sehr zufrieden.<br />
Innerhalb der ersten beiden<br />
Wochen haben bereits über<br />
25.000 Privatanlegerinnen und<br />
Privatanleger ein Konto eröffnet<br />
und mehr als 450 Millionen<br />
Euro eingezahlt“, betont Stix.<br />
Davon entfalle derzeit rund<br />
ein Viertel des Volumens auf<br />
grüne Bundesschätze. Ein weiteres<br />
Update dazu sei im Laufe<br />
des Juni geplant. Mit der grünen<br />
Variante werden „unmittelbar<br />
und ausschließlich<br />
nachhaltige Projekte finanziert“,<br />
so das Produktversprechen.<br />
Manfred Neuper<br />
Markus<br />
Stix, Chef<br />
der Bundesfinanzierungsagentur<br />
APA/JAEGER<br />
Apps für<br />
schnellen<br />
Handel am<br />
Prüfstand<br />
Börsenhandel fast zum<br />
Nulltarif, niederschwellig<br />
ausgeführt<br />
über das Smartphone.<br />
Dazu eine tendenziell benutzerfreundliche<br />
Oberfläche der ausschließlich<br />
digitalen Dienstleistung.<br />
Gilt Robinhood in den USA<br />
als Wegbereiter der sogenannten<br />
„Neobroker“, sind es heute<br />
Namen wie Trade Republic, Scalable<br />
Capital oder Bitpanda, die<br />
sich im Zentrum Europas tummeln.<br />
Und die sich auf die Fahnen<br />
heften, die Art und Weise,<br />
wie Privatanleger investieren,<br />
zu revolutionieren. Speziell zu<br />
Coronazeiten hatten derlei Broker<br />
massiven Zulauf. Bitpanda<br />
etwa spricht heute von vier Millionen<br />
Nutzerinnen und Nutzern,<br />
auch Trade Republic ließ zu<br />
Jahresbeginn wissen, dass „vier<br />
Millionen Kunden aktuell ein<br />
Vermögen von rund 35 Milliarden<br />
Euro verwalten“.<br />
Auf regulatorischer Seite<br />
zeichnet sich für einige der<br />
Wachstumskaiser jetzt aber Ungemach<br />
ab. Neobroker setzen bei<br />
ihrer Finanzierung stark auf sogenanntes<br />
„Payment for Order<br />
Flow (PFOF)“. Diese Zahlungen<br />
resultieren aus dem Geschäftsmodell<br />
der Broker, die häufig<br />
Kauf- und Verkaufsaufträge<br />
von Kunden nur weiterleiten.<br />
Und zwar an Handelsplattformen<br />
oder -plätze, die anschließend<br />
die Transaktion ausführen.<br />
Während diese „Market-Maker“<br />
von der Differenz zwischen<br />
An- und Verkaufspreis profitieren,<br />
zahlen sie den Neobrokern<br />
eine kleine Gebühr für den Auftrag.<br />
Ein wichtiges Vehikel, das<br />
es den digitalen Brokern erst ermöglicht,<br />
auf ihren Plattformen<br />
verhältnismäßig günstige<br />
Transaktionen anzubieten.<br />
Nun haben sich EU-Staaten<br />
und EU-Parlament aber darauf<br />
verständigt, genau diese PFOF-<br />
Zahlungen künftig zu verunmöglichen.<br />
Wurde ein erster<br />
Vorstoß der EU-Kommission<br />
2021 noch vereitelt, scheint jetzt<br />
am Verbot kein Weg vorbeizuführen.<br />
Spätestens mit 30. Juni<br />
2026 soll es auch in jenen Staaten<br />
in Kraft treten, die ihren<br />
Marktteilnehmern eine Ausnahme<br />
genehmigten. Warum<br />
die PFOF-Zahlungen in die Kritik<br />
gerieten? Nun, der zentrale<br />
Vorwurf lautet, die Bestellungen<br />
würden von den Neobrokern<br />
nicht an jene Handelsplätze<br />
weitergeleitet, die die besten<br />
Kurse bieten, sondern an diejenigen,<br />
die mit den höchsten<br />
ANZEIGE<br />
In Europa steht ein Verbot sogenannter<br />
PFOF-Zahlungen bevor. Diese gelten als<br />
zentral für das Geschäft vieler Trading-<br />
Apps, die sich in den letzten Jahren ein<br />
Millionenpublikum aufgebaut haben.<br />
Rückvergütungen aufwarten.<br />
Die Broker wiederum sehen in<br />
der Maßnahme einen „Riesenerfolg<br />
für die Monopolbörsen“,<br />
zulasten des Wettbewerbs und<br />
der Nutzer.<br />
Sehr genau blickt man freilich<br />
auch bei Österreichs Finanzmarktaufsicht<br />
(FMA) auf das<br />
Treiben der neuen Marktteilnehmer.<br />
Prinzipiell verfolge<br />
man bei Finanzdienstleistern einen<br />
„technologieneutralen Aufsichtsansatz“,<br />
heißt es auf Anfrage.<br />
Was aus Kundensicht zu<br />
beachten ist? Bei der FMA verweist<br />
man auf „zwei wichtige<br />
Schritte“. Zunächst empfiehlt<br />
die Behörde, auf der FMA-Webseite<br />
nachzusehen, ob der jeweilige<br />
Anbieter eine „Konzession“<br />
aufweisen kann. Tut er das, wie<br />
es bei den meisten großen Neobrokern<br />
zumindest für einige<br />
Segmente der Fall ist, garantiert<br />
die FMA für das Geschäft in Österreich<br />
ein „hohes Niveau an<br />
Von Markus Zottler<br />
Konsumenten- und Verbraucherschutz“.<br />
Liegt keine Konzession<br />
vor, ist prinzipiell schon<br />
einmal Vorsicht geboten.<br />
Der zweite, essenzielle Schritt,<br />
bevor man die Dienstleistungen<br />
eines Neobrokers in Anspruch<br />
ADOBE STOCK<br />
nimmt? Ein Blick auf die bei der<br />
FMA gelisteten Investorenwarnungen.<br />
Findet sich das betreffende<br />
Unternehmen dort wieder,<br />
heißt es für Kunden jedenfalls<br />
„Hände weg“, wie bei der Aufsichtsbehörde<br />
betont wird.<br />
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10|PRIMUS<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 25. Mai 2024<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 25. Mai 2024<br />
PRIMUS|11<br />
Sparer<br />
müssen jetzt<br />
schnell sein<br />
Wer über Geld verfügt, das er<br />
zur Seite legen will, hat den<br />
besten Zeitpunkt dafür schon<br />
verpasst. Noch gibt es ordentliche<br />
Zinssätze zu holen,<br />
vergleichen vorausgesetzt.<br />
Von Uwe Sommersguter<br />
ADOBE STOCK<br />
Sollten sich nicht alle Auguren<br />
täuschen, bringt<br />
die Zinssitzung der Europäischen<br />
Zentralbank<br />
am 6. Juni eine Senkung des Leitzinses<br />
um 0,25 Prozent, also von<br />
4,5 auf 4,25 Prozent. Vier Prozent<br />
bekommen aktuell Banken,<br />
wenn sie das Geld ihrer Sparer<br />
bei der Zentralbank horten. Nach<br />
fast zwei Jahren, in denen die<br />
Leitzinsen – zugegeben vom<br />
Nullpunkt aus – nur eine Richtung<br />
kannten, nach oben,<br />
kommt das einer Zäsur gleich.<br />
Auch für Sparer.<br />
Bei Spar- und auch Kreditzinsen<br />
wurde die von allen erwartete<br />
Trendwende vom Markt bereits<br />
vorweggenommen, die kurze<br />
Hochphase liegt also schon wieder<br />
hinter uns. Das zeigt sich<br />
auch darin, dass Sparer derzeit<br />
bei kurzfristiger Veranlagung<br />
teilweise sogar etwas mehr holen<br />
können als bei langfristiger.<br />
„Wir beobachten seit Dezember,<br />
dass die Sparzinsen wieder sinken.<br />
Das betrifft vor allem Festgeldangebote“,<br />
stellt Andreas<br />
Ederer, Head of Banking beim<br />
Vergleichsportal Durchblicker,<br />
fest. Dabei zeige sich ein ungewöhnliches<br />
Bild: „Die meisten<br />
Banken und Sparkassen bieten<br />
derzeit für längerfristige Geldanlagen<br />
niedrigere Zinsen an als<br />
für einjähriges Festgeld.“ Dahinter<br />
stecke freilich die Erwartung<br />
an die zukünftige Zinspolitik der<br />
EZB – also an bevorstehende<br />
Zinssenkungen. So sind beispielsweise<br />
die durchschnittlichen<br />
Festgeld-Zinsen in Österreich<br />
bei dreijähriger Bindung<br />
seit Dezember um 0,46 Prozentpunkte<br />
gesunken.<br />
2023 legten die Zinssätze im<br />
Neugeschäft auf der Einlagenseite<br />
noch deutlich zu. Neu abgeschlossene<br />
Einlagen mit vereinbarter<br />
Laufzeit erreichten laut<br />
Nationalbank im Oktober 2023<br />
mit durchschnittlich 3,52 Prozent<br />
den höchsten Wert seit<br />
2008. Seither ist ein leichter<br />
Rückgang zu erkennen. Im Jänner<br />
2024 belief sich der Wert<br />
„nur“ mehr auf 3,18 Prozent. Im<br />
Schnitt konnte für eine kurze<br />
Bindung deutlich höhere Zinsen<br />
– 3,25 Prozent für ein Jahr – als<br />
für täglich fällige Spareinlagen<br />
(1,75 Prozent) erzielt werden. Insgesamt<br />
wurden 2023 von den österreichischen<br />
Haushalten beachtliche<br />
54,8 Milliarden Euro<br />
neue gebundene Einlagen bei inländischen<br />
Banken veranlagt –<br />
der höchste Wert seit 2013.<br />
Für kurzfristiges Festgeld mit 12<br />
Monaten Bindung gibt es laut<br />
Durchblicker aktuell bis zu 3,4<br />
Prozent Zinsen, für drei Jahre<br />
Bindung maximal 3,35 Prozent.<br />
Wenn es die persönliche finanzielle<br />
Situation erlaube, sei jetzt<br />
„noch ein guter Zeitpunkt, um<br />
ANZEIGE<br />
BEST KLAGENFURT<br />
Plattform für Nachwuchstalente<br />
Vom 17. bis 19. Oktober 2024 findet die größte Berufs- und Bildungsmesse Kärntens statt.<br />
Erspartes länger zu binden“, sagt<br />
Ederer. Bei fünf Jahren Bindung<br />
sinkt die maximal mögliche Verzinsung<br />
auf höchstens<br />
3,25 Prozent. Für täglich<br />
fälliges Tagesgeld gibt<br />
es aktuell laut Durchblicker-Sparzinsengleich<br />
inklusive Bonuszinsen<br />
noch bis zu 3,60 Prozent.<br />
„Wer nicht wechselt und<br />
sein Geld mit 0,01 Prozent<br />
unverzinst am<br />
Sparkonto lässt, verliert<br />
bei einem Betrag von<br />
20.000 Euro rund 450<br />
Euro im Jahr“, warnt Ederer.<br />
Denn die durchschnittlichen<br />
Zinskonditionen für Tagesgeld<br />
Seit über 30 Jahren ist die<br />
Berufs- und Bildungsmesse<br />
(BeSt) eine der größten<br />
und umfassendsten Plattformen,<br />
wenn es um den Imageaufbau<br />
und die Rekrutierung<br />
von Nachwuchstalenten<br />
geht. Von Lehrberufen hin zu<br />
Studiengängen sollen alle<br />
Möglichkeiten des Berufsund<br />
Bildungsmarktes präsentiert<br />
werden. Dabei geht es<br />
nicht nur um die Informationsbereitstellung,<br />
sondern<br />
auch um das persönliche<br />
Kennenlernen und praxisnahe<br />
Einblicke.<br />
An drei Messetagen haben<br />
über 100 Unternehmen und<br />
Bildungsanbieter die Gelegenheit,<br />
ihre Job- und Bildungsangebote<br />
in der Messe<br />
Klagenfurt zu präsentieren.<br />
Dabei treffen sie auf mehr als<br />
16.500 erwartete Besucher:innen,<br />
die auf der Suche<br />
nach dem richtigen Berufsund<br />
Bildungsweg sind, Lehrstellen<br />
suchen und potenzielle<br />
Arbeitgeber oder<br />
Bildungsanbieter kennenlernen<br />
wollen.<br />
Vielseitiges Programm<br />
Podiumsdiskussionen, Workshops,<br />
Mitmachaktionen und<br />
der Messe-Podcast bieten<br />
den Aussteller:innen facettenreiche<br />
Chancen, um das<br />
Interesse der Besucher:innen<br />
zu wecken. Besonders bei<br />
Workshops und Mitmachaktionen<br />
werden Berufe sowie<br />
Ausbildungsschwerpunkte<br />
durch aktives Ausprobieren<br />
erlebbar gemacht.<br />
Jetzt Standplatz sichern<br />
Das Kontingent der Standplätze<br />
ist begrenzt. Eine<br />
Andreas Ederer,<br />
Durchblicker<br />
DB<br />
liegen in Österreich mit 1,54 Prozent<br />
doch deutlich unter dem<br />
Europa-Schnitt von 3,0 Prozent.<br />
Ähnliche Dimensionen<br />
weist die „Transparenzplattform<br />
für Spareinlagenzinsen“<br />
der Nationalbank<br />
aus. Ein Maximum<br />
von 3,5 Prozent für<br />
Spareinlagen, die sechs<br />
Monate gebunden werden<br />
– danach sinkt der<br />
maximal mögliche Zins<br />
auf 3,25 Prozent. Doch<br />
Achtung, das sind die<br />
Höchstwerte am Markt<br />
– Median bzw. durchschnittliche<br />
Zinssätze liegen zumeist ein<br />
oder mehr Prozent darunter, der<br />
BeSt Klagenfurt: Der Arbeits- und Bildungsstandort Kärnten<br />
soll mit der Messe gestärkt werden<br />
FLORIAN GUNZER<br />
frühzeitige Anmeldung wird<br />
empfohlen: teilnahme.bestklagenfurt.at.<br />
Organisiert wird die Messe<br />
von der SoWi-Holding im<br />
Auftrag des Bundesministeriums<br />
für Bildung, Wissenschaft<br />
und Forschung<br />
Minimalzinssatz sogar noch<br />
deutlicher. Vergleichen lohnt<br />
sich also. Höhere Zinsen, bis zu<br />
4,2 Prozent auf täglich fällige<br />
Einlagen, lassen sich bei ausländischen<br />
Direktbanken, die in Österreich<br />
aktiv sind, holen, etwa<br />
bei der estnischen BigBank, der<br />
deutschen Plattform „Trade Republic“<br />
oder der deutschen Direktbank<br />
N26. Allerdings gelten<br />
im Verlustfall die jeweiligen Einlagensicherungen,<br />
für die korrekte<br />
Versteuerung der Zinserträge<br />
müssen die Kunden selbst<br />
sorgen.<br />
Auch wenn der Markt bereits eine<br />
gewisse Zinssenkung eingepreist<br />
hat: Wer Geld anzulegen<br />
hat, sollte nicht auf den 6. Juni<br />
warten. Ob danach unmittelbar<br />
weitere Senkungen der Leitzinsen<br />
ins Haus stehen, ist offen.<br />
Der Pfad ist aber wohl vorgegeben<br />
– es geht abwärts.<br />
und des Arbeitsmarktservice<br />
Österreich.<br />
Infos:<br />
SoWi-Holding GmbH,<br />
Tel. 0660-355 255 4,<br />
info@sowiholding.at,<br />
www.sowiholding.at
12|PRIMUS<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 25. Mai 2024<br />
Die Spannung<br />
steigt. Ein Juni<br />
voller Großereignisse<br />
steht ante portas. Am 14.<br />
Juni startet die Fußball-<br />
Europameisterschaft.<br />
Ralf Rangnick hat diese<br />
Woche den erweiterten<br />
Kader bekannt gegeben.<br />
Das allein ist Anlass genug<br />
für heftige Diskussionen<br />
unter den gefühlten<br />
neun Millionen anderen<br />
österreichischen<br />
Teamchefs. In Deutschland<br />
hat die revitalisierte<br />
Fußballikone Toni<br />
Kroos angekündigt,<br />
nach dem Fußballfest in<br />
seiner Heimat und dem<br />
Champions-League-Finale<br />
in Wembley mit seinem<br />
Herzensverein Real<br />
Madrid seine einzigartige<br />
Karriere zu beenden.<br />
Vielleicht ist das ein guter<br />
Zeitpunkt, um den<br />
lieben Toni einmal zu einem<br />
Espresso einzuladen?<br />
An den Finanzmärkten<br />
wird mit Spannung<br />
die nächste Zinssitzung<br />
der EZB am 6.<br />
Juni erwartet. Der Leitzinssatz<br />
liegt derzeit bei<br />
4,5 Prozent, der Einlagensatz<br />
bei vier Prozent<br />
und damit auf dem<br />
höchsten Niveau seit<br />
dem Start der Währungsunion<br />
1999. Alles<br />
andere als eine Zinssenkung<br />
wäre wohl eine große<br />
Überraschung. Die Währungshüter<br />
haben schließlich bereits<br />
bei ihrer letzten Zinssitzung die<br />
Finanzmarktakteure darauf<br />
vorbereitet. Dem Protokoll des<br />
Notenbanker-Treffens vom<br />
April in Frankfurt ist zu entnehmen:<br />
„Es wurde als plausibel angesehen,<br />
dass der EZB-Rat in der<br />
Lage sein würde, auf der Juni-<br />
Sitzung mit einer Lockerung der<br />
Der Wirtschaft<br />
neues Leben<br />
einhauchen<br />
LOGBUCH. Alles andere als eine EZB-<br />
Zinssenkung im Juni wäre wohl eine<br />
große Überraschung. Hält die Rekordjagd<br />
an den Börsen an?<br />
geldpolitischen Restriktionen<br />
zu beginnen.“<br />
Auch Robert Holzmann, Gouverneur<br />
der Österreichischen<br />
Nationalbank und EZB-Ratsmitglied,<br />
geht davon aus, dass<br />
die EZB im Juni die Zinsen<br />
senkt. Er warnt aber gleichzeitig<br />
auch davor, zu schnell und zu<br />
stark die Leitzinsen zu senken.<br />
Wenn aber mit Holzmann selbst<br />
ein Verfechter eher hoher Zinsen<br />
Von Josef Obergantschnig<br />
von einer Senkung spricht, kann<br />
man davon ausgehen, dass EZB-<br />
Präsidentin Christine Lagarde<br />
bereits vor der amerikanischen<br />
Notenbank die Zinswende einleiten<br />
wird. Sollte die Zinssenkung<br />
nun wirklich vollzogen<br />
werden, wird das nicht nur den<br />
einen oder anderen Kreditnehmer<br />
freuen. Mit dieser Strategie<br />
wird auch versucht, der europäischen<br />
Wirtschaft wieder neues<br />
Leben einzuhauchen.<br />
Dass das notwendig ist,<br />
verdeutlichen auch die<br />
jüngsten Zahlen des globalen<br />
Einkaufsmanagerindex<br />
(EMI). Ein Wert<br />
von über 50 deutet eine<br />
Expansion und eine positive<br />
Wirtschaftsdynamik<br />
an, ein Wert unter<br />
50 einen Abschwung<br />
und ein Wert von 42 eine<br />
Rezession. In der Eurozone<br />
liegt der Wert aktuell<br />
bei 45,3 Punkten, in<br />
Deutschland sogar bei<br />
nur 42,5. Zum Vergleich:<br />
die USA liegen bei 50,<br />
China bei 51,4 und Indien<br />
sogar bei 58,8 Punkten.<br />
Viele renommierte Aktienindizes<br />
konnten in<br />
den letzten Wochen<br />
neue Höchststände erreichen.<br />
Die Stimmung<br />
ist nach wie vor positiv.<br />
Gerade die Zinssenkungsfantasie<br />
hat den<br />
Märkten nochmals einen<br />
Schub verschafft.<br />
Die Bewertung der Aktienmärkte<br />
kann gegenwärtig<br />
zwar nicht als billig<br />
eingestuft werden, eine<br />
Übertreibung wie z. B.<br />
in der Internetblase sehe<br />
ich aber auch nicht. In<br />
den letzten Jahren sind<br />
schließlich auch die Unternehmensergebnisse<br />
deutlich angezogen.<br />
Zu meinem Glück bin<br />
ich ein strategischer und<br />
langfristiger Investor. Als Fußballer<br />
hat man im Laufe der Zeit<br />
Abnutzungserscheinungen und<br />
irgendwann seinen Leistungszenit<br />
überschritten. Durch den<br />
Zinseszins ist die Zeit der größte<br />
Verbündete eines Investors. Insofern<br />
muss ich mir nicht wie<br />
der liebe Toni die Frage stellen,<br />
ob ich bei den aktuellen Alltime-<br />
High meine Investorenkarriere<br />
beende.<br />
WÖCHENTLICHE KOLUMNE<br />
QR-Code scannen und das<br />
wöchentliche „Logbuch eines<br />
Börsianers“ von Josef<br />
Obergantschnig lesen.<br />
Zur Person<br />
Er ist Unternehmer, Autor, Vortragender, externer Uni- und FH-Lektor, Gründer<br />
von ecobono.com und Präsident des Wirtschaftsethikklubs Ethico sowie<br />
gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Bank- und Börsenwesen.
Samstag, 25. Mai 2024<br />
PRIMUS | ANZEIGE | 13<br />
TCC-TESTCENTER CARINTHIA<br />
Können<br />
sichtbar<br />
machen<br />
Die Zukunft gehört denen,<br />
die ihre Stärken kennen und nutzen.<br />
Die Testverfahren unterstützen auch Unternehmen dabei,<br />
geeignete Mitarbeiter:innen zu finden<br />
TESTCENTER CARINTHIA<br />
Traditionelle Karrierewege<br />
und Arbeitsstrukturen<br />
verändern sich rasant.<br />
Während früher oft ein<br />
Job fürs Leben erwartet werden<br />
konnte, wird der Arbeitsplatz<br />
oder gar die Branche<br />
heutzutage häufig gewechselt.<br />
Dies erfordert eine kontinuierliche<br />
Anpassung und<br />
ständige Weiterentwicklung<br />
der beruflichen Fähigkeiten.<br />
Das Testcenter Carinthia ist<br />
ein europaweit einzigartiges<br />
Testzentrum für Jugendliche,<br />
Erwachsene, Unternehmen<br />
und Schulen. Das fundierte,<br />
innovative Testsystem macht<br />
Stärken und berufliche Kompetenzen<br />
sichtbar und bringt<br />
Personen und Unternehmen<br />
zusammen. Die Tests basieren<br />
auf dem erfolgreichen<br />
Konzept des seit zwölf Jahren<br />
bestehenden Testund<br />
Ausbildungszentrums:<br />
40.000 Jugendliche wurden<br />
bereits getestet, 80 Prozent<br />
Reichweite in Kärnten.<br />
Für Erwachsene:<br />
der TCC-Test<br />
Nun bietet das Testcenter<br />
auch ein fundiertes Testverfahren<br />
für Erwachsene, die<br />
ihre individuellen Stärken<br />
und Kompetenzen sichtbar<br />
machen wollen. Das Kennen<br />
persönlicher Stärken schafft<br />
Orientierung und erleichtert<br />
die Suche nach passenden<br />
Berufsfeldern. Mittels kompetenzorientierter<br />
Testergebnisse<br />
kann also die bestmögliche<br />
Verbindung von<br />
individuellen Stärken und<br />
branchenspezifischen Anforderungen<br />
von Unternehmen<br />
gefunden werden. Neben Basistests<br />
lässt sich so aus einer<br />
Reihe von branchenspezifischen<br />
Kompetenztests aus<br />
den Bereichen Handwerk,<br />
Technik, Tourismus und Verwaltung<br />
wählen. Ergebnisse<br />
stehen nach der Testung unmittelbar<br />
zur Verfügung und<br />
werden im Rahmen eines<br />
Orientierungsgesprächs mit<br />
Das Testcenter Carinthia hilft bei der Berufswahl DANIEL WASCHNIG<br />
individuellen Entwicklungspfaden<br />
sichtbar. Das Testangebot<br />
wird ständig erweitert.<br />
Für Unternehmen:<br />
der TCC-Test Corporate<br />
Das Testcenter unterstützt<br />
auch Unternehmen dabei, die<br />
qualifiziertesten Bewerber:innen<br />
auszuwählen, passende<br />
Fach kräfte zu finden und damit<br />
den Unternehmenserfolg<br />
zu sichern. Mit dem TCC-Test<br />
Corporate können Betriebe<br />
die Kompetenzen ihrer Bewerber:innen<br />
objektiv testen<br />
lassen und so kostenintensive<br />
Fehlbesetzungen vermeiden.<br />
Zusätzlich können Betriebe<br />
kostenlos ein Profil<br />
ihrer jeweiligen Anforderungen<br />
an zukünftige Mitarbeiter:innen<br />
erstellen lassen und<br />
mit jenen Testpersonen vernetzt<br />
werden, die diese Anforderungen<br />
erfüllen. Durchführungsdauer:<br />
zweieinhalb<br />
bis vier Stunden, inklusive<br />
Orientierungsgespräch.<br />
Für Schüler:innen:<br />
der TCC-Test Junior<br />
Das Testcenter ist der Anbieter<br />
für Berufsorientierung an<br />
Kärntner Schulen. Hier erforschen<br />
Schüler:innen nicht<br />
nur ihr Können, sondern<br />
auch, welche Lehrberufe zu<br />
ihren Stärken passen. Jugendliche<br />
können sich auch<br />
einzeln zum TCC-Test Junior<br />
anmelden, um ihre individuellen<br />
Stärken und passende<br />
Lehrbetriebe zu entdecken.<br />
Zu den insgesamt 19 erfassten<br />
Fähigkeiten zählen beispielsweise<br />
physi kalisches<br />
und logisches Verständnis,<br />
Form- und Raumgefühl,<br />
handwerkliches Geschick,<br />
Englisch, All gemeinbildung,<br />
IT-Systemkenntnisse und<br />
viele andere mehr. Nach Absolvierung<br />
des Testparcours<br />
erhalten die Jugendlichen<br />
noch vor Ort ihr detailliertes<br />
Testergebnis, ihr persönliches<br />
Stärkendiplom und<br />
passende Lehrberufsvorschläge.<br />
Für Betriebe:<br />
der Firmen-TCC-Test Junior<br />
Das Testcenter unterstützt<br />
Kärntner Betriebe auch dabei,<br />
geeignete Lehrlinge zu<br />
finden. Dafür hinterlegen die<br />
Betriebe zunächst kostenlos<br />
ein Anforderungsprofil und<br />
können zusätzlich einen<br />
Firmen-TCC-Test Junior für<br />
potenzielle Lehrlinge durchführen<br />
lassen. Mithilfe der<br />
Testergebnisse können dann<br />
die am besten geeigneten<br />
Bewerber:innen objektiv<br />
identifiziert werden. Die<br />
Durchführungsdauer beträgt<br />
circa vier Stunden.<br />
INFORMATION UND<br />
ANMELDUNG<br />
Testcenter Carinthia,<br />
Lastenstraße 26<br />
9020 Klagenfurt<br />
Tel. 05-9434 9092<br />
tcc@wifikaernten.at<br />
www.tcc.or.at
14|PRIMUS<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 25. Mai 2024<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 25. Mai 2024<br />
PRIMUS|15<br />
TRENDS AM LEASING-MARKT<br />
Über 800.000<br />
Verträge<br />
Fahrzeuge, Maschinen, Immobilien:<br />
Zahlen, Fakten vom Leasingverband.<br />
Der Verband Österreichischer<br />
Leasing-Gesellschaften<br />
(VÖL) wurde<br />
im Jahr 1983 gegründet<br />
und ist die Interessenvertretung<br />
der österreichischen<br />
Leasing-Wirtschaft.<br />
In Österreich gibt<br />
es derzeit über 800.000<br />
laufende Leasingverträge<br />
über eine Gesamtsumme<br />
von 27,3 Milliarden Euro,<br />
führt der Leasingverband<br />
auf seiner Homepage aus<br />
(www.leasingverband.at/<br />
zahlen-fakten).<br />
So schlüsselt der Verband<br />
das Geschäft im Detail<br />
auf:<br />
Fahrzeug-Leasing: Das<br />
Fahrzeug-Leasing konnte<br />
in Österreich mit 6,964<br />
Milliarden Euro fast die<br />
Sieben-Milliarden-Schallmauer<br />
beim Neugeschäft<br />
durchbrechen. Mit 201.444<br />
Neuverträgen (+ 8,8 Prozent)<br />
blieb man zwar hinter<br />
dem Rekordwert von<br />
2019 (242.381 Neuverträge)<br />
zurück. Rund 51,4 Prozent<br />
aller Neuzulassungen<br />
in Österreich sind<br />
aber geleast, das heißt<br />
mehr als die Hälfte aller<br />
Fahrzeuge, die neu auf Österreichs<br />
Straßen kommen.<br />
Bei den Unternehmern<br />
ist der Wert noch<br />
höher: Mehr als zwei Drittel<br />
(73 Prozent) setzen bei<br />
der Neuanschaffung bereits<br />
auf Kfz-Leasing.<br />
Mobilien-Leasing: Knapp<br />
drei Viertel des gesamten<br />
Leasing-Neugeschäfts<br />
wird mit Unternehmen<br />
geschlossen. 2023 verzeichnete<br />
das Neugeschäftsvolumen<br />
im Sektor<br />
Mobilien (Maschinen,<br />
EDV, Mess- und Medizintechnik)<br />
ein Neugeschäftsvolumen<br />
von 1,6<br />
Milliarden Euro. Die Anzahl<br />
der neu abgeschlossenen<br />
Verträge konnte<br />
gesteigert werden: Mit<br />
48.740 Stück wurden um<br />
18.530 Verträge mehr abgeschlossen<br />
als im Vergleichszeitraum<br />
2022 (+<br />
61,3 Prozent).<br />
Immobilien-Leasing: Nach<br />
einem Plus 2022 verzeichneten<br />
die österreichischen<br />
Leasing-Gesellschaften<br />
im Jahr 2023 ein<br />
Minus von 27 Prozentpunkten<br />
und erzielten ein<br />
Neugeschäftsvolumen<br />
von 401 Millionen Euro.<br />
Die Anzahl der Verträge<br />
sank mit 56 im Vergleich<br />
zum Vorjahr (67) ebenfalls.<br />
Dieser Rückgang<br />
geht einher mit der<br />
schwierigen Gesamtsituation<br />
des heimischen<br />
Immobilienmarktes.<br />
Kumuliert heißt das:<br />
Das Inlandsneugeschäftsvolumen<br />
lag laut<br />
Leasingverband im Jahr<br />
2023 bei neun Milliarden<br />
Euro (250.000 Neuverträge).<br />
Verleaste Wirtschaftsgüter<br />
gibt es im<br />
Wert von 27 Milliarden<br />
Euro (Bestand mehr als<br />
821.000 Leasingverträge).<br />
Der europäische Dachverband<br />
„Leaseurope“ erhebt<br />
jährlich Statistikdaten<br />
zum Leasing-Markt in Europa:<br />
Großbritannien<br />
führt die Wertung mit 95<br />
Milliarden Euro an, gefolgt<br />
von Deutschland (70<br />
Milliarden Euro), Frankreich<br />
(62 Milliarden Euro)<br />
und Italien (31 Milliarden).<br />
Neun Milliarden Euro<br />
Neugeschäft, 27,3 Milliarden<br />
Euro Bestandsvolumen,<br />
mehr<br />
als 250.000 neu abgeschlossene<br />
Leasingverträge, Allzeithoch im<br />
KFZ-Leasing: Man hat schon<br />
schlechtere Bilanzen gesehen.<br />
Der Leasingverband feiert neue<br />
Rekordzahlen. Und das hat einen<br />
ganz einfachen Grund, wie<br />
WKO-Bundesgremialobmann<br />
Klaus Edelsbrunner erklärt: „Als<br />
voriges Jahr die Zinsen so hoch<br />
waren, sind die Leasing-Zahlen<br />
nach unten gegangen. Darauf<br />
haben die Hersteller und Importeure<br />
reagiert. Wenn man heute<br />
die Raten mit jenen vom Herbst<br />
für das gleiche Mittelklasse-Auto<br />
zum gleichen Preis vergleicht,<br />
dann spart man sich rund 100<br />
Euro monatlich bei einem Vierjahresleasing.<br />
Die Raten sind bei<br />
vielen Marken und Modellen<br />
massiv gesunken. Auf 0,99, 1,99,<br />
2,99 Prozent. Wenn man so will,<br />
ist das im Vergleich zu den hohen<br />
Kreditzinsen ein geschenktes<br />
Geld.“<br />
Der Markt war im Herbst 2023<br />
tatsächlich in einer kuriosen Situation.<br />
Auch Premium-Hersteller,<br />
die Zinserhöhungen durchgereicht<br />
hatten, kamen in Bedrängnis,<br />
weil selbst ihre Bestseller<br />
um 200, 300 Euro teurer<br />
geworden waren. Im sensiblen<br />
Preisthema schlug das voll<br />
durch, weil neben dem<br />
Leasing auch noch Versicherung<br />
und Tankspesen<br />
anfallen. In der<br />
allgemeinen Teuerungswelle<br />
– vom Wohnungskredit<br />
mit variablen<br />
Zinsen bis zur Miete<br />
– begannen die Kunden<br />
am Auto zu sparen.<br />
Darauf haben Importeure<br />
und Hersteller<br />
reagiert, wie Dominosteine<br />
fielen die Leasing-Prozente.<br />
Das Ganze ist natürlich ein Geschäft<br />
– für Händler, Importeure,<br />
Hersteller. Kunden müssen deshalb<br />
einer einfachen Logik folgen:<br />
Bei welcher Finanzierungs-<br />
Hannes Maurer,<br />
Porsche<br />
Bank SIMONIS<br />
variante steige ich besser aus?<br />
Da hilft nur eines: Jede Variante<br />
bis zum letzten Cent durchzurechnen,<br />
inklusive Nebenkosten<br />
wie Gebühren, Versicherung.<br />
Gerald Auer, Geschäftsführer<br />
bei Vogl<br />
& Co, sieht das Thema<br />
Leasing in seinem Bereich<br />
so: Im Firmenbereich<br />
liege man bei 85<br />
bis 90 Prozent Leasing-<br />
Anteil, im privaten Bereich<br />
seien es bereits<br />
annähernd bei 50 Prozent.<br />
Firmen können<br />
den Betriebsaufwand<br />
geltend machen, für<br />
Endkunden sei es eine andere<br />
Art der Kauffinanzierung anstelle<br />
eines Kredits.<br />
Die Zinssätze würden aktuell<br />
trotz der guten Angebote weit<br />
auseinanderliegen: „Von 0,99 bis<br />
7,99 als effektiver Zinssatz, das<br />
Leasing: Deshalb<br />
fallen Zinsen wie<br />
Dominosteine<br />
Milliardengeschäft Autoleasing: Warum<br />
immer mehr Neuwägen geleast werden, die<br />
Zinsen fallen, worauf Kunden achten<br />
müssen und wie Leasing Geschäftsmodelle<br />
der Branche verändert.<br />
ist eine bombastische Spanne.<br />
Letztendlich hängt die Zinshöhe<br />
davon ab, ob Hersteller und Importeure<br />
das Angebot stützen.“<br />
Bank-Vorstandschef Hannes<br />
Maurer: „Wir sehen eine gute<br />
Von Didi Hubmann<br />
Klaus Edelsbrunner,<br />
WKO<br />
Entwicklung. In den ersten vier<br />
Monaten 2024 konnten wir in<br />
Österreich knapp 23.000 neue<br />
Die aktuellen Leasing-<br />
Raten setzen aktuell<br />
auch der Konkurrenz<br />
namens Abo/Mieten zu.<br />
Auf den ersten Blick<br />
sind Auto-Abos teurer,<br />
aber sie sind All-inclusive-Pakete<br />
– auch hier<br />
lohnt sich ein genauer<br />
Kostenvergleich. Edelsbrunner<br />
abschließend:<br />
„Ein gescheites Leasing<br />
hat höhere Raten und<br />
einen kleinen Restwert und eine<br />
kurze Laufzeit, nicht länger als<br />
drei, vier Jahre.“<br />
Beim Branchenprimus Porsche-Holding<br />
sagt Porsche-<br />
Finanzierungsverträge abschließen.<br />
Davon etwa 19.000<br />
Leasing-Abschlüsse.“<br />
Er geht davon aus, dass<br />
das Geschäft weiter<br />
wachse. „In unserer<br />
heutigen Zeit ist vor allem<br />
eines wichtig – Sicherheit.<br />
Zum einen<br />
schaffen wir Mobilität<br />
zu planbaren monatlichen<br />
Raten. Zum anderen<br />
übernehmen wir<br />
am Beispiel Mietleasing<br />
sogar das Restwertrisiko<br />
für den Kunden. Das<br />
ist – gerade im Bereich der E-Mobilität<br />
– ein großer Vorteil.“<br />
OLIVER WOLF<br />
Und der Finanzierungsbereich<br />
wächst und wächst grundsätzlich,<br />
weil dieser mit Angeboten<br />
verbunden ist: „Das zeigt unser<br />
Neuwagen-Finanzierungsanteil.<br />
Mit Ende April 2024 wurden<br />
46,7 Prozent aller Konzernmarken<br />
über die Porsche Bank Gruppe<br />
finanziert. Unser Finanzierungsgeschäft,<br />
bestehend aus Leasing<br />
und Kredit, bewegt sich<br />
seit vielen Jahren auf<br />
einem hohen Niveau.<br />
Vergleichen wir die<br />
letzten drei Jahre, so sehen<br />
wir, dass der<br />
Marktanteil der Porsche<br />
Bank Gruppe immer<br />
mehr als 45 Prozent<br />
betrug.“<br />
Die Porsche Bank verstehe<br />
sich inzwischen als vollumfäng-<br />
Gerald Auer,<br />
Vogl & Co<br />
licher Mobilitätsdienstleister,<br />
völlig flexibel, mit Laufzeiten<br />
von einem Monat bis hin zu<br />
zehn Jahren. „Heißt, neben<br />
exemplarisch genannt ‚klassischem’<br />
Leasing und Kredit, bieten<br />
wir gleichzeitig mit unseren<br />
Produkten rund um sharetoo<br />
auch kurzfristigere Mobilitätslösungen<br />
wie Carsharing und<br />
Auto-Abo an. Was sich<br />
verändert hat – und<br />
auch weiterhin verändern<br />
wird –, sind die Mobilitätsbedürfnisse<br />
unserer<br />
Kunden.“<br />
Dass der Begriff Leasing<br />
sich nicht nur aufs Auto<br />
bezieht, zeigt Volkswagen<br />
mit dem Einstieg<br />
VOGL&CO beim Fahrradleasing-<br />
Anbieter BMSn. „Bis<br />
2030 wollen wir in Europa eine<br />
Million Fahrräder im Bestand<br />
haben“, sagte der Chef von<br />
Volkswagen Financial Services,<br />
Christian Dahlheim, mit Blick<br />
auf den aktuellen Boom bei<br />
Diensträdern.
Der Tag unbegrenzter<br />
Möglichkeiten.<br />
Di 25. Juni 2024, ab 12:30 Uhr<br />
Wirtschaftskammer Kärnten<br />
Europaplatz 1<br />
9020 Klagenfurt am Wörthersee<br />
exporttag-ktn.at