HANSA 10-2022
Peter Gast Schiffahrtsregatta · PortPIC · Unterwasser-Reinigung · HIPER · Noske-Kaeser · IG-Metall-Schiffbaustudie · ISF-Tagung · SMM 2022 · Maritime Future Summit · 225 Jahre VHA/VHT
Peter Gast Schiffahrtsregatta · PortPIC · Unterwasser-Reinigung · HIPER · Noske-Kaeser · IG-Metall-Schiffbaustudie · ISF-Tagung · SMM 2022 · Maritime Future Summit · 225 Jahre VHA/VHT
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Est. 1864 <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
International<br />
Maritime<br />
Journal<br />
<strong>10</strong><br />
Peter Gast Schiffahrtsregatta<br />
Bei optimalem Wetter fand<br />
die 39. Auflage des beliebten<br />
Events in der Ostsee statt<br />
225 Jahre VHA/VHT<br />
Der Verein Hanseatischer<br />
Transportversicherer blickt auf<br />
eine bewegte Geschichte<br />
SMM <strong>2022</strong><br />
Messe, Future Summit, Partys:<br />
Alles Wissenswerte über die<br />
Weltleitmesse in Hamburg<br />
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EDITORIAL<br />
Hamburgs<br />
maritimesmes Herz<br />
Zeit für Investitionen<br />
Michael Meyer<br />
Stellvertretender Chefredakteur<br />
Vor wenigen Tagen auf der Messe SMM<br />
– die nach Corona-Zwangspause in<br />
diesem Jahr endlich wieder stattfinden<br />
konnte – konnte ich ein interessantes<br />
Gespräch verfolgen: Zwei erfahrene<br />
Schifffahrtsakteure, die nicht im Verdacht<br />
stehen, sich gegenseitig etwas<br />
verkaufen zu wollen, sinnierten über<br />
die Unsicherheit in der Schifffahrt –<br />
Stichwort Welthandel, Energiekrise, Inflation,<br />
Geopolitik (Ukraine, Taiwan) –<br />
und wie sie die Entwicklung der Weltflotte<br />
prägt. Einer der beiden sagte<br />
schließlich: »Ich habe eine überraschende<br />
Erkenntnis: Die Schifffahrt<br />
ist ein zyklisches Geschäft. Es geht immer<br />
wieder rauf und runter.«<br />
Aha. Aber selbstverständlich war<br />
die »Überraschung« nicht ernst gemeint,<br />
die konjunkturellen Wellen der<br />
Branche sind ihm natürlich bekannt.<br />
Es wurde kurz über den Spruch geschmunzelt.<br />
Aber was er damit sagen<br />
wollte, war: In den vergangenen Monaten<br />
wurde sehr viel Geld in der<br />
Schifffahrt verdient, Reeder, Linien-<br />
Carrier, Shipmanager profitierten von<br />
der großen Nachfrage nach Tonnage.<br />
Also wann, wenn nicht jetzt, ist ein<br />
guter Moment zu investieren?, so die<br />
in den Raum gestellte Frage.<br />
Es ist eben besagte Unsicherheit, die<br />
von Investitionen abhält, so die Meinung<br />
des Anderen. Keiner weiß, ob<br />
man nicht doch wieder in Schwierigkeiten<br />
gerät, wenn man zu hohen Preisen<br />
bestellt und der Markt einbricht.<br />
Zumal die Raten und Einnahmen<br />
schon wieder ihren Höhenflug beendet<br />
zu haben scheinen und zumindest in<br />
Teilen rückläufig sind.<br />
Ja, es stimmt, die Zukunft ist unklar,<br />
selbst der kurz- bis mittelfristige Ausblick<br />
ist für so Manchen trübe. Aber angesichts<br />
der enormen Verflechtung der<br />
Schifffahrt mit weltweiten Handels-,<br />
Wirtschafts- und geopolitischen Entwicklungen<br />
ist er das sowieso immer.<br />
Das Geld ist aber nach einer enorm<br />
profitablen Periode, die auf lange Krisen-<br />
und Restrukturierungsjahre folgte<br />
und unter anderem durch die großen<br />
Probleme in den weltweiten Lieferketten<br />
infolge der Corona-Pandemie ausgelöst<br />
war, jetzt da.<br />
Und die Technologien, also das Angebit,<br />
sind es auch, wie man auf der<br />
SMM sehen konnte. Die Weltleitmesse<br />
für den Schiffbau war im wahrsten<br />
Wortsinne unter anderem ein Marktplatz<br />
der Innovationen.<br />
Sich nur darüber zu freuen, dass solch<br />
ein Event wieder möglich ist, reicht<br />
nicht aus. Dann droht die Wirkung der<br />
technologischen Weiterentwicklung zu<br />
verpuffen. Es geht schließlich um Großes,<br />
die Modernisierung und Dekarbonisierung<br />
der Weltflotte.<br />
Hilft da also der Verweis auf den<br />
»Schweinezyklus«? Oder ist das nicht<br />
ohnehin ein dauerhaftes Phänomen,<br />
das immer gerne als Argument für oder<br />
gegen diverse (Nicht-)Entscheidungen<br />
genutzt wird? Die Frage kann letztlich<br />
nur ein Reeder beantworten: Ist nun die<br />
Zeit für Investitionen oder nicht? Welcher<br />
der Gesprächspartner hat Recht?<br />
Übrigens: Die Frage nach der Finanzierung<br />
ist natürlich nicht von der<br />
Hand zu weisen. Aber der Finanzsektor<br />
steht bereit, es gibt Möglichkeiten. Auf<br />
dem <strong>HANSA</strong>-Forum »Schifffahrt | Finanzierung«<br />
am 1. Dezember in Hamburg<br />
werden wir darüber diskutieren.<br />
...mehr<br />
geht nicht!<br />
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ganze Geschichte der Schifffahrt<br />
in der weltweit größten<br />
maritimen Privatsammlung<br />
in Hamburgs ältestem Speichergebäude<br />
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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
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INHALT | CONTENTS <strong>10</strong> <strong>2022</strong><br />
3 EDITORIAL<br />
3 – Zeit für Investitionen<br />
5 SPOTLIGHT ON NEW SHIPS<br />
5 – SAL ordert vier »Orca«-Frachter<br />
6 MOMENTAUFNAHME<br />
8 PEOPLE & PODCASTS<br />
<strong>10</strong> MÄRKTE | MARKETS<br />
<strong>10</strong> – Action needed to avoid »hard landing«<br />
<strong>10</strong> – Viewpoint: Florian Braun | Flexport:<br />
Container trades hit by low consumer demand<br />
12 – Märkte | Markets<br />
14 VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />
14 – Ware und Seekasko noch auf dem grünen Zweig<br />
15 – Havariechronik<br />
16 – 225 Jahre VHT / VHA:<br />
Eine Gemeinschaft über Jahrhunderte<br />
20 SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
20 – »WISTA-Personality of the year« Phanthian<br />
Zuesongdham (HPA): »Diversität und Inklusion<br />
sind wunderbar für unsere Arbeitswelt«<br />
23 – Krieg in Europa und Säbelrasseln in Asien<br />
27 – Peter Gast Schiffahrtsregatta: Mehr als ein<br />
Networking-Event der maritimen Branche<br />
32 TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA –<br />
MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS<br />
36 SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
36 – SMM: Die maritime Welt zu Gast in Hamburg<br />
44 – Maritime Future Summit <strong>2022</strong>:<br />
Von der Technologie zum Geschäftsmodell<br />
46 – Ankeri gewinnt Maritime Start-Up Award<br />
52 – Hochschule Flensburg:<br />
Maritimes Zentrum – kommt der Rotstift?<br />
55 – Marlink-Chef Tore Morten Olsen:<br />
»Der Mensch bleibt das wichtigste Element«<br />
56 – Ingenuity + Engineering at HIPER <strong>2022</strong><br />
57 – <strong>HANSA</strong>’s »Maritime Innovator Awards«<br />
60 – Noske-Kaeser: Marine und Offshore im Fokus<br />
62 – IG Metall: Schiffbau in der Substanz gefährdet<br />
40 EVENTS<br />
40 – Volles Haus beim SMM-Empfang der <strong>HANSA</strong><br />
48 SMM HUB<br />
63 HÄFEN | PORTS<br />
63 – 40 Jahre Dakosy:<br />
Schneller Fluss im Hamburger Hafen<br />
64 – PortPIC <strong>2022</strong>:<br />
Rumpfreinigung wird Robotersache<br />
66 – Diize: Abschied von Excel & Co. auf der Brücke<br />
67 PORT HUB<br />
68 BUYER’S GUIDE<br />
72 TERMINE<br />
73 IMPRESSUM<br />
74 LETZTE SEITE<br />
74 – Aus der zweiten Reihe ins Rampenlicht<br />
Komm an Bord!<br />
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4 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
SAL ordert vier »Orca«-Frachter<br />
Spotlight on<br />
new ships<br />
Die Hamburger Reederei SAL Heavy<br />
Lift und Jumbo Shipping starten gemeinsam<br />
ein Neubauprogramm: Die<br />
MPP-Frachter der »Orca«-Serie bekommen<br />
einen Dual-Fuel-Antrieb mit<br />
diesel-elektrischem Booster. Der Auftrag<br />
geht an die Wuhu-Werft in China.<br />
Neben den vier fest bestellten Neubauten<br />
wurden Optionen für zwei weitere Schiffe<br />
vereinbart. Die ersten beiden Schiffe,<br />
die ab Mitte 2024 abgeliefert werden<br />
sollen, werden ausschließlich<br />
für den Transport von Offshore-<br />
Windturbinenkomponenten im<br />
Rahmen eines langfristigen<br />
Engagements mit Siemens<br />
Gamesa Renewable Energy<br />
eingesetzt. Zwei weitere<br />
Schwesterschiffe folgen<br />
in der ersten Hälfte des<br />
Jahres 2025.<br />
»Die Orca-Schiffe<br />
werden neue Standards<br />
in der globalen<br />
Schwergutschifffahrt<br />
sowohl in Bezug auf ihre<br />
technischen Möglichkeiten<br />
als auch auf moderne, klimafreundliche<br />
Antriebssysteme setzen«,<br />
sagt Martin Harren, CEO von SAL Heavy<br />
Lift und der Harren-Gruppe.<br />
Die Verbrauchs- und Emissionswerte<br />
sind demnach weitaus besser als bei allen<br />
heute existierenden Schwergutschiffen.<br />
Als Unterzeichner des »Call to Action for<br />
Shipping Decarbonization« hat sich die<br />
bremisch-hamburgische Schifffahrtsgruppe<br />
zur Dekarbonisierung der Schifffahrtsaktivitäten<br />
bis 2050 verpflichtet.<br />
»Ich bin stolz darauf, dass dieser Neubauauftrag<br />
zeigt, wie wir unser Versprechen<br />
für signifikante, konkrete Maßnahmen<br />
einlösen«, so Harren.<br />
Die Schiffe messen 149,9 m x 27,2 m<br />
bei einer Tragfähigkeit von 14.600 tdw.<br />
Zudem verfügen sie über Eisklasse 1A,<br />
eine Polar-Code-Zertifizierung und eine<br />
reduzierte Auslegungstemperatur von<br />
Rumpf und Ausrüstung.<br />
Zwei speziell für diesen Schiffstyp konzipierte<br />
vollelektrische 800-t-Liebherr-<br />
Krane können Ladungsteile mit einem<br />
Gewicht von bis zu 1.600 t im Tandem<br />
umschlagen. Trotz den extrem hohen<br />
Kran sockeln von über 11 m bleibt die<br />
Gesamthöhe des Krans und damit der<br />
Tiefgang des Schiffes bei 38 m. »Daher<br />
können die Schiffe den Nord-Ostsee-<br />
Kanal passieren und weltweit strategisch<br />
wichtige Häfen anlaufen«, erklärt Sebastian<br />
Westphal, CTO bei SAL Heavy Lift.<br />
© SAL<br />
Das innovative Antriebssystem besteht<br />
aus effizienten Dual-Fuel-Hauptmoto -<br />
ren, die künftig auch mit Methanol fahren<br />
können, zusätzlich kombiniert mit einer<br />
dieselelektrischen Boosterfunktion.<br />
Im Vergleich zu anderen Konstruktionen<br />
biete dieses Hybridsystem den größten<br />
verfügbaren Bereich an wirtschaftlichen<br />
Geschwindigkeitseinstellungen und Redundanz,<br />
heißt es.<br />
Trotz ihren kompakten Außenmaßen<br />
verfügen die Schiffe über einen kastenförmigen<br />
Einzelladeraum mit den<br />
größten Abmessungen in ihrer Klasse.<br />
Unter der Voraussetzung, dass die Lukendeckel<br />
mit einer Kapazität von<br />
<strong>10</strong> t/m2 zum Stauen überschwerer Decksladungen,<br />
wie zum Beispiel 3.000 t<br />
schwerer Kabelkarussells, verwendet<br />
werden, können die Schiffe überhohe Ladung<br />
im Laderaum aufnehmen und mit<br />
offenen Lukendeckeln bis zum vollen<br />
Krantiefgang fahren.<br />
Ein intelligentes Energiemanagementund<br />
Rückgewinnungssystem basiert auf<br />
einem Batteriespeichersystem, das zusammen<br />
mit konventionellen Aggregaten<br />
im Hybridbetrieb oder in Kombination<br />
mit dem Landstromanschluss des Schiffes<br />
für den vollelektrischen Hafenbetrieb<br />
genutzt werden kann.<br />
Das Design wurde von von SAL Heavy<br />
Lift in enger Zusammenarbeit mit dem<br />
Fachbereich Schiffbau an der Technischen<br />
Universität Hamburg-Harburg<br />
entwickelt. Insbesondere seien die<br />
Rumpfform und das Antriebssystem<br />
optimiert worden.<br />
Bei einer Dienstgeschwindigkeit<br />
von<br />
15 kn werden die Schiffe<br />
deutlich weniger als<br />
20 t Heizöl pro Tag<br />
verbrauchen – vergleichbar<br />
viel wie<br />
weitaus kleinere<br />
MPP-Schiffe. Die<br />
maximal mögliche<br />
Geschwindigkeit<br />
liegt bei<br />
18,5 kn.<br />
Die NOx-Emissionen<br />
liegen <strong>10</strong> % unter<br />
IMO Tier 3-Niveau, die<br />
Grenzwerte nach EEDI Phase 3 für<br />
CO2-Emissionen werden sogar um 21 %<br />
unterschritten. Für die Neubauten wurde<br />
eine Förderung aus dem Bundesprogramm<br />
zur »Nachhaltigen Modernisierung<br />
von Küstenschiffen« bewilligt. KF<br />
Technische Daten<br />
Werft . . . . . . Wuhu Shipyard, China<br />
Auftraggeber . . . . . . . . SAL / Jumbo<br />
Tragfähigkeit . . . . . . . . . . 14.600 tdw<br />
Länge . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149,90 m<br />
Breite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27,20 m<br />
Eisklasse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 A<br />
Krane . . . . . . . . . 2x Liebherr à 800 t<br />
Tandemhub . . . . . . . . . . . . . . 1.600 t<br />
Lukendeckel . . . . . . . . . . . . <strong>10</strong> t / m2<br />
Hauptmaschinen . . . . . . . Dual Fuel<br />
Methanol-ready<br />
Geschwindigkeit . . . . . . . . . . . 15 kn<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
5
MOMENTAUFNAHME<br />
Der schiefe Turm zu Bremerhaven<br />
Der historische Leuchtturm an der Einfahrt zur Geeste neigte sich bedenklich. Über<br />
Nacht war Mitte August ein Teil der Nordmole abgesackt. Dadurch stand der berühmte<br />
Leuchtturm schief. Wegen der Einsturzgefahr taugte der <strong>10</strong>0 Jahre Turm<br />
aber leider nicht länger als (neues) Wahrzeichen für Bremerhaven. Schon kurz nach<br />
dem ersten Einsturz sackte ein weiterer Teil der Molenmauer ab. Der Turm musste<br />
also weg. Das ist er mittlerweile auch, an der Mole laufen die Abbruch- und Stabilisierungsarbeiten<br />
noch. Mit Sandsäcken wird das Ufer geschützt, bis 2024 eine neue<br />
Mole gebaut wird. Die Kaje an der Nordmole ist seit Jahren baufällig und seit 2015<br />
gesperrt, der Turm nahm die Dinge nun sozusagen selbst in die Hand und wies mit<br />
Nachdruck auf die Notwendigkeit eines Ersatzneubaus hin.<br />
Foto: Hero Lang<br />
Liebe Leser,<br />
wenn auch Sie eine maritime Moment aufnahme eingefangen haben, schicken Sie uns gern das Foto mit ein paar persönlichen oder erklärenden<br />
Zeilen dazu. Wir freuen uns über Ihre Einsendungen an: redaktion@hansa-online.de sowie Schiffahrts-Verlag »Hansa«, Stadthausbrücke 4,<br />
20355 6 Hamburg. Hinweis: Der Verlag behält sich das Recht <strong>HANSA</strong> vor, eingegangene – International Maritime Fotografien Journal für redaktionelle <strong>10</strong> | <strong>2022</strong> Zwecke weiterzuverwenden.
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
7
PEOPLE<br />
HARREN: Jan-Philipp Rauno ist<br />
Managing Director von Harren Bulk<br />
Shipping. Die zur<br />
Harren-Gruppe gehörende<br />
Sparte Harren<br />
Bulkers erweitert<br />
mit der Umfiermierung<br />
ihr Portfolio<br />
mit der Befrachtung<br />
eigener und fremder<br />
Tonnage. Rauno war vor seinem Wechsel<br />
zu Harren Chief Commercial Officer<br />
der chilenischen Reederei Nachipa im<br />
Hamburger Büro.<br />
RENK: Nadine Despineux übernimmt<br />
die neu geschaffene CEO-Position<br />
für die Division »Marine<br />
& Industrie«.<br />
Nach verschiedenen<br />
Managementpositionen<br />
im Marinegeschäft<br />
bei MTU/Rolls<br />
Royce Power Systems<br />
war sie zuletzt als Geschäftsführerin<br />
bei KraussMaffei Technologies<br />
in München für den Aufbau und<br />
die Führung des Geschäftsbereichs Digital<br />
& Service Solutions zuständig.<br />
Personalie des Monats: Neuer CEO für Rolls-Royce Power Systems<br />
ROLLS-ROYCE POWER SYSTEMS: Jörg Stratmann wird neuer CEO bei<br />
Rolls-Royce Power Systems. Damit konnte das britische Unternehmen, zu dem im<br />
maritimen Segment die deutsche Marke MTU gehört, einen Nachfolger für Andreas<br />
Schell finden, der im April dieses Jahres seinen Wechsel zur Energie-Baden-<br />
Württemberg AG öffentlich gemacht hatte. Stratmann übernimmt ab dem 15. November<br />
den Posten. Er war bis März 2021 CEO des Autozulieferers Mahle, davor<br />
unter anderem auch bei Siemens tätig. Den Posten bei Mahle hatte Stratmann<br />
überraschend aufgegeben.<br />
HEEREMA: Edward Heerema, Gründer<br />
und Präsident von Allseas, tritt nach<br />
fast vier Jahrzehnten<br />
an der Spitze des Unternehmens<br />
zurück.<br />
Der älteste Sohn Pieter<br />
Heerema wird seine<br />
Rolle übernehmen.<br />
Edward Heerema<br />
bleibt Vorsitzender<br />
und wird sich auf die Entwicklung und Integration<br />
neuer Technologien konzentrieren.<br />
Er gründete Allseas 1985 als Subsea<br />
Engineering.<br />
ABS: Christoph Rasewsky ist neuer<br />
Global Container Sector Lead mit Sitz in<br />
Hamburg beim American<br />
Bureau of Shipping.<br />
Er bringt umfangreiche<br />
Erfahrung<br />
in der Unternehmensberatung<br />
für die<br />
maritime Industrie<br />
mit. Rasewsky arbeitete<br />
mit der Containerlinienreederei Hapag-Lloyd<br />
und dem Hafen von Barcelona<br />
zusammen und war zuvor bei Technolog<br />
und Hamburg Port Consulting tätig.<br />
DEUGRO: Diana Kaufmann fungiert<br />
als Präsidentin für Zentraleuropa, globales<br />
Risikomanagement<br />
und Personalentwicklung<br />
bei Deugro. Neben<br />
der Verantwortung<br />
für Deugro in<br />
Deutschland und<br />
Frankreich, dib Deutsche<br />
Versicherungsmakler<br />
GmbH, den Bereich Vertragsmanagement<br />
und die globale Personalentwicklung<br />
soll sie die Geschäftsentwicklung<br />
in Österreich und der Schweiz leiten.<br />
ELBE FINANCIAL SOLUTIONS:<br />
Dirk Lammerskötter, ehemaliger HSH-<br />
Nordbank-Manager,<br />
ist neuer Geschäftsführer<br />
des u.a. von<br />
Jens Mahnke gegründeten<br />
Hamburger<br />
Unternehmen Elbe<br />
Financial Solutions<br />
(EFS). Er hat lange<br />
bei der ehemaligen HSH Nordbank gearbeitet,<br />
erst als Geschäftsführer der Tochter<br />
HSH Corporate Finance und anschließend<br />
als Managing Director.<br />
DARAG: Allison Powell, bisher Justiziarin<br />
der DARAG Deutsche Versicherungs-<br />
und Rückversicherungs-AG,<br />
ist<br />
als Head of Claims<br />
Marine Hull für die<br />
Leitung der Kaskoschadenbearbeitung<br />
zum Assekuradeur<br />
Lampe & Schwartze<br />
gewechselt. Sie war von 2006 bis 2008<br />
schon einmal für L&S tätig, tationen waren<br />
auch AGCS und der Assekuradeur<br />
Carl Rieck.<br />
TRANS GLOBAL PROJECTS: Arne<br />
Koester wechselt von Combi Lift aus der<br />
Gruppe Harren &<br />
Partner zu TGP, um<br />
das Wachstum der<br />
deutschen Organisation<br />
voranzutreiben<br />
und die europäische<br />
Chartering-Abteilung<br />
in seiner Rolle<br />
als Director Projects / European Chartering<br />
Manager unterstützen. Vor Combi<br />
Lift arbeitete er für dship Carriers, Deugro,<br />
Kühne+Nagel und Panalpina.<br />
8 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
<strong>HANSA</strong> PODCAST<br />
Prominente Gäste<br />
im maritimen Talk<br />
ZEABORN SHIPMANAGEMENT<br />
MICHAEL BRANDHOFF<br />
Der CEO beim Hamburger Shipmanager<br />
blickt auf ein »sehr gutes« Jahr <strong>2022</strong>.<br />
Der Manager spricht über turbulente<br />
Zeiten der Vergangenheit, Rickmers-<br />
Aktivitäten und die Arbeit mit Eigner<br />
Kurt Zech. Er gibt Einblicke in die<br />
(neue) Strategie und Pläne für die Flotte<br />
sowie Einschätzungen zu Containerund<br />
MPP-Schiffen. Brandhoff erläutert außerdem seine<br />
Sicht auf den intensiven Wettbewerb zwischen Schiffsmanagern,<br />
Preispolitik, und Digitalisierung sowie Investitionen<br />
in Startups durch das Investment-Vehikel TecPier.<br />
WAB<br />
HEIKE WINKLER<br />
Die Geschäftsführerin der in Bremerhaven<br />
ansässigen Offshore-Wind-<br />
Organisation sieht drängenden Handlungsbedarf<br />
in der Bundespolitik, um<br />
den Ausbau voranzutreiben. Die Expertin<br />
sieht Chancen im EU-Wettbewerbsrecht,<br />
die Deutschland aber,<br />
anders als einige Nachbarn, nicht nutze<br />
und fordert eine Anpassung der Ausschreibungskriterien.<br />
So sollen auch deutsche Schiffbauunternehmen und nicht<br />
zuletzt Häfen profitieren. Auch die deutschen Reeder gehören<br />
ihrer Ansicht nach mit an einen großen Runden Tisch.<br />
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MEETS SMART<br />
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simply clever – modern automated processes<br />
are complex and require perfectly networking<br />
field devices.<br />
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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
9
MÄRKTE | MARKETS<br />
Action needed to avoid »hard landing«<br />
Container freight rates are free-falling as the cost-of-living crisis exacerbates. The charter<br />
market has followed suit. Capacity management comes to the fore again. By Michael Hollmann<br />
The mood in container shipping is<br />
not the same anymore. Until<br />
summer, most could not imagine a return<br />
to the freight and earnings levels<br />
before the pandemic. However, a rapid<br />
deterioration in spot freight rates over<br />
the past 4–6 weeks is causing many in<br />
the industry to have second thoughts.<br />
The speed of the correction right now<br />
is bewildering, with market indices for<br />
rates such as the Shanghai index SCFI or<br />
the World Container Index (WCI)<br />
dropping by around <strong>10</strong> % week after<br />
week lately. Spot rates for Far East/<br />
Europe westbound shipments are down<br />
by 25 %, those for transpacific eastbound<br />
carryings to the US West Coast<br />
even by 38 % month-on-month as<br />
shown in our market compass.<br />
According to the WCI, spot rates across<br />
all main trades are 57 % below the peak of<br />
September 2021 now. They are still 21 %<br />
higher than the 5-year average, but this<br />
margin is getting smaller and could be<br />
completely erased before the end of this<br />
year if the speed of decline is not tempered.<br />
What seemed unbelievable just a few<br />
months ago, is now a certainty: Ships are<br />
no longer sailing full on most trades,<br />
hence container lines will be forced to<br />
limit capacity if they want to stop rates<br />
from falling over a cliff. Two developments<br />
have been colluding lately to<br />
undermine vessel utilisation rates: improvements<br />
in port congestion and<br />
vessel round-trip times (higher productivity<br />
= more capacity), and flagging<br />
cargo volumes (less demand). Official<br />
cargo statistics up until July only show a<br />
modest decline in container trade volumes<br />
in the mid-single digits.<br />
No comfortable situation<br />
The talk in the industry, though, suggests<br />
that demand contraction has become<br />
more severe in the last weeks as the effects<br />
of energy shortages and inflation are<br />
playing out. Hundreds of billions of<br />
Euros are absorbed by cost increases for<br />
households and businesses in Germany<br />
alone.<br />
It is hard to see how a recession<br />
should be avoided. Consequently, in the<br />
short run, cargo volumes are unlikely to<br />
expand again to levels needed for full<br />
employment of the world container<br />
fleet. Much less so, as the fleet is poised<br />
for quite some growth next year: analysts<br />
such as Clarksons Research are<br />
projecting +8 % growth in world container<br />
ship capacity in 2023 as the record<br />
volumes of tonnage ordered over<br />
the past two years come up for delivery.<br />
There will be no comfortable solution<br />
for container lines and shipowners after<br />
a brief spell in history in which cargo<br />
volumes surpassed fleet capacity, thus<br />
employment was guaranteed. Two options:<br />
either all the enlarged capacity<br />
will be deployed causing market rates to<br />
fall further OR some of it is pulled out<br />
through idling, slow steaming or demolition.<br />
Both options cost money, potentially<br />
vast amounts of money.<br />
The comfort is that shipping lines and<br />
many owners can afford it. Due to skyhigh<br />
freights and charter rates so far this<br />
VIEWPOINT<br />
Container trades hit<br />
by low consumer demand<br />
Container bookings from Asia to Europa<br />
have notably weakened. Unless shipping<br />
lines cut back more service capacity,<br />
freight rates will keep trending down,<br />
says Florian Braun, Head of Ocean<br />
Freight EMEA (Europe, Middle East, Africa)<br />
at freight forwarder Flexport. Still,<br />
he thinks freight levels will stabilize<br />
above historic averages.<br />
Energy shortages, inflation and flagging<br />
growth are hitting ocean freight demand.<br />
What’s the pulse of activity right now?<br />
Florian Braun: Normally we would expect<br />
volumes to rally ahead of Golden<br />
Week but this is not the case this year.<br />
Based on our own as well as external data,<br />
I would estimate that container liftings<br />
from Asia to Europe are down around<br />
–5 % year-on-year right now. This is before<br />
the actual slack season kicks in. In<br />
particular, consumer goods flows have<br />
contracted and warehouses been filling<br />
up as people have less disposable income<br />
because of inflation.<br />
Rates are slipping fast – do you expect a<br />
»hard landing« instead of gradual normalisation?<br />
Braun: No doubt, the deterioration in<br />
rates is sharper than usual for this time of<br />
year. This reflects the reduced vessel utilisation<br />
of around 70 % nominally on Asia-<br />
Europe today. It requires 80 % or more to<br />
turn this trend around. But given the<br />
poor economic outlook, it will depend on<br />
capacity adjustments by the lines to bring<br />
utilisation back up. We don’t know what<br />
Florian Braun<br />
Head of Ocean Freight EMEA, Flexport<br />
action they will take, though. We can<br />
only look 6 weeks ahead based on schedules<br />
so we know that some 20 % of<br />
weekly capacity in the Asia-Europe trade<br />
will be blanked post-Golden Week in October.<br />
What happens after that, is any-<br />
© Flexport<br />
<strong>10</strong> <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
Orders & Sales – Container Ships<br />
New Orders – A certain skepticism has spread throughout the container shipping<br />
industry. Geopolitical uncertainties and their effects on world trade and<br />
tonnage demand are causing less activity. From Germany, USC Barnkrug has ordered<br />
another two 1,300 TEU feeders, Hartmann is said to have inked<br />
3 x 3,500 TEU. Some regional players from Asia have also ordered small newbuildings.<br />
However, there appear to be bigger plans elsewhere. For example,<br />
major lines such as CMA CGM, MSC (12 x 16,000 TEU with LNG propulsion)<br />
and Maersk (<strong>10</strong> x 17,000 and <strong>10</strong> x 2,500 TEU with dual-fuel methanol propulsion).<br />
Cosco is even said to be planning orders for more than 30 ships with<br />
580,000 TEU (dual fuel methanol. The world‘s largest tramp shipping company<br />
Seaspan cancelled 4 x 7,000 TEU.<br />
Secondhand Sales – Since the beginning of September, the second-hand market<br />
has become even more quiet. Although various ships are offered, the interest is increasingly<br />
limited, as the prospects are rather bleak, at least compared to the previous<br />
months.<br />
Demolition – Still no demo news. However, in view of the above mentioned uncetainties,<br />
brokers expect a re-start of scrapping sales.<br />
year, 2023 will still be a record year for<br />
earnings. Spending some of it to pay<br />
ships for staying out of the trade and preserving<br />
some kind of balance makes<br />
sense because a hard landing for all in the<br />
market would be more damaging. Not<br />
only for shipping but also for trade and<br />
the economy at large. A slump in rates<br />
and a full-blown bust in the shipping industry<br />
usually entails a lot more stress,<br />
defaults and restructuring of services<br />
than well-timed capacity reductions<br />
aimed at stabilising the market. Just when<br />
shipping services are gradually starting to<br />
normalise after two years of disruptions…<br />
Imagine: war, inflation and an<br />
another round of (shipping) disruptions?<br />
What a nightmare.<br />
<br />
Container ship t / c market<br />
4000<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
24.03.22<br />
Container freight market<br />
WCI Shanghai-Rotterdam<br />
WCI Shanghai-Los Angeles<br />
MÄRKTE | MARKETS<br />
COMPASS<br />
ConTex<br />
6,027 $ /F EU<br />
3,779 $ /FEU<br />
22.09.22<br />
Month on Month 2,055 -31.6 %<br />
Dry cargo / Bulk<br />
Baltic Dry Index<br />
1,720<br />
Time charter averages / spot: $ /d<br />
Capesize 5TC average<br />
16,000<br />
Panamax 5TC average (82k)<br />
17,983<br />
Supramax <strong>10</strong>TC average (58k) 18,008<br />
Handysize 7TC average (38k)<br />
17,130<br />
Forward / ffa front month (Oct’22): $ /d<br />
Capesize 180k<br />
19,379<br />
Panamax 82k<br />
19,157<br />
MPP<br />
- 24.7 %<br />
- 38.3 %<br />
+53.2 %<br />
+307 %<br />
+40.3 %<br />
–7.1 %<br />
+1.5 %<br />
+83.9 %<br />
+34.1 %<br />
September '22<br />
21,608 $<br />
body’s guess. If alliances don’t continue<br />
cutting back or blanking capacity, rates<br />
will keep drifting lower.<br />
What’s the outlook then for 2023?<br />
Braun: As it stands, container fleet<br />
growth will begin to outstrip demand<br />
growth from now, supported also by<br />
freeing up of capacity due to easing congestion.<br />
However, we don’t foresee a return<br />
to the low freight levels of former<br />
years. Rates are going to remain higher<br />
than in 2019 also because slot costs of carriers<br />
have increased as well in the meantime.<br />
An important issue for us in upcoming<br />
negotiations with container lines<br />
is integration of systems and data to improve<br />
transparency and reliability. This is<br />
high up on the agenda and absolutely key<br />
for improvements in service quality along<br />
the door-to-door transport chain.<br />
Finally a word on the port situation in<br />
North Europe which has become a hotspot<br />
of congestion this year. How do you<br />
cope with it? Are you changing routings<br />
for containers where possible?<br />
Braun: It is no secret that vessel waiting<br />
times are much higher in Hamburg<br />
than in other ports. In early September<br />
we counted 13 ships in transatlantic<br />
and Far East services waiting<br />
to berth in Hamburg versus just one<br />
or two in Bremerhaven, Rotterdam or<br />
Antwerp. Therefore we have advised<br />
clients to use services to Bremerhaven<br />
or to Rotterdam rather than to Hamburg<br />
where possible, even if it involved<br />
slightly longer trucking, rail or<br />
barge distances to import warehouses.<br />
Delays via Hamburg were just<br />
too severe.<br />
Interview Michael Hollmann<br />
September '21<br />
14,038 $<br />
12,500 tdw MPP/HL »F-Type« vessel for a 6–12 months TC<br />
Tankers<br />
Baltic Dirty Tanker Index<br />
Baltic Clean Tanker Index<br />
Shortsea / Coaster<br />
Norbroker 3,500 dwt earnings est. €<br />
HC Shortsea Index<br />
TMI – Toepfer's<br />
Multipurpose Index<br />
BMTI/EUSSIX Inter-Black Sea ($/t)<br />
Bunkers<br />
VLSFO 0.5 Rotterdam $ /t<br />
MGO Rotterdam $ /t<br />
Forward / Swap price Q4/22<br />
VLSFO 0.5 Rotterdam $ /t<br />
1,501<br />
1,243<br />
4,200<br />
30.73<br />
32.67<br />
644<br />
971<br />
580<br />
–3.1 %<br />
–3.6 %<br />
+5.0 %<br />
- 7.3 %<br />
- 13.5 %<br />
Norbroker: spot t/c equivalent assessment basis round voyage<br />
North Sea/Baltic; HC Shipping & Chartering index tracking spot<br />
freights on 5 intra-European routes;<br />
BMTI/EUSSIX: 3,000 t Odessa to Sea of Marmara<br />
–9.3 %<br />
–6.3 %<br />
–4.5 %<br />
Data per 22.09.<strong>2022</strong>, month-on-month<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
11
MÄRKTE | MARKETS<br />
<br />
CONTAINER<br />
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Containerships Fixtures (Period)<br />
Vessel<br />
Year<br />
TEU<br />
Reefer<br />
Design<br />
Gear<br />
Period<br />
Region<br />
Charterer<br />
$/d<br />
POST-PANAMAX<br />
no fixtures reported<br />
PANAMAX | WIDE BEAM<br />
Zhong Gu Jiang Su<br />
ZIM Monaco<br />
20<strong>10</strong><br />
2009<br />
4,963<br />
4,253<br />
500<br />
400<br />
Daewoo 4870<br />
Samsung 4250<br />
N<br />
N<br />
4-6 m<br />
18 m<br />
Far East<br />
Far East<br />
CMA CGM<br />
ZIM<br />
private<br />
53,000<br />
SUB-PANAMAX<br />
Zhong Gu Da Lian<br />
2018<br />
2,518<br />
–<br />
Sdari 2500-II<br />
N<br />
6-8 m<br />
Far East<br />
CMA CGM<br />
76,650<br />
HANDY / FEEDER<br />
AS Alexandria<br />
20<strong>10</strong><br />
1,970<br />
442<br />
Hyundai 2000<br />
N<br />
18 m<br />
Middle East<br />
GFS<br />
42,000<br />
Emora<br />
Green Ace<br />
A Daisen<br />
X-Press Nuptse<br />
Nordpanther<br />
Warnow Chief<br />
Iseaco Fortune<br />
Jamila<br />
Lantau Bay<br />
A Bote<br />
Bal Star<br />
2007<br />
2005<br />
20<strong>10</strong><br />
2014<br />
2014<br />
2009<br />
1997<br />
20<strong>10</strong><br />
2007<br />
2007<br />
2000<br />
1,793<br />
1,740<br />
1,740<br />
1,730<br />
1,730<br />
1,496<br />
1,367<br />
1,338<br />
1,049<br />
907<br />
706<br />
319<br />
300<br />
300<br />
350<br />
350<br />
368<br />
42<br />
449<br />
180<br />
120<br />
<strong>10</strong>0<br />
Kouan 1800<br />
Wenchong<br />
Wenchong 1700<br />
Topaz 1700<br />
CV Neptun 1700<br />
CV Neptun 1500<br />
CSBC 1<strong>10</strong>0<br />
MRC 1<strong>10</strong>0-II<br />
Dae Sun <strong>10</strong>00<br />
Kyokuyo 900<br />
Shin-A 700<br />
Y<br />
Y<br />
Y<br />
Y<br />
N<br />
N<br />
N<br />
Y<br />
N<br />
N<br />
N<br />
8-<strong>10</strong> m<br />
50-60 d<br />
6-8 m<br />
60-70 d<br />
<strong>10</strong>-12 m<br />
5-7 m<br />
1-2 m<br />
3 y<br />
1,5-2,5 m<br />
11-13 m<br />
4-5 m<br />
Far East<br />
Far East<br />
Far East<br />
Far East<br />
Far East<br />
Far East<br />
Far East<br />
Atlantic<br />
Far East<br />
Far East<br />
Far East<br />
RIF Line<br />
Aladdin<br />
Akkon Lines<br />
CMA CGM<br />
Vasi<br />
CK Line<br />
Wan Hai<br />
ZIM<br />
SITC<br />
Namsung<br />
Sea Consortium<br />
55,000<br />
23,000<br />
35,000<br />
50,000<br />
35,000<br />
27,000<br />
31,500<br />
27,000<br />
35,000<br />
31,000<br />
18,000<br />
y =years, m= months, d = days<br />
12 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
13<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
BULKER<br />
TANKER<br />
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MÄRKTE | MARKETS
VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />
Ware und Seekasko noch<br />
auf dem grünen Zweig<br />
Die wichtigsten Transportsegmente dürften nach Angaben<br />
des Weltversicherungsverbandes IUMI das Vorjahr mit<br />
einem Gewinn abschließen. Von Michael Hollmann<br />
Dass 2021 wieder ein ganz gutes Jahr<br />
für die Transportversicherer war,<br />
hatte sich schon abgezeichnet. Auf der<br />
Jahreskonferenz der International Union<br />
of Marine Insurance (IUMI) in Chicago<br />
wurden nun die aktuellsten Zahlen vorgestellt.<br />
Danach dürften alle drei Hauptsegmente<br />
der See- und Transportversicherung<br />
– Warentransport, Seekasko<br />
und Offshore Energy – das Zeichnungsjahr<br />
2021 mit Gewinn abschließen.<br />
Für das wichtigste Segment »Ware«<br />
prognostiziert die IUMI einen Auslauf<br />
der Bruttoschadenquote (Verhältnis von<br />
Schadenkosten zu Bruttoprämieneinnahmen)<br />
von 50 %. Für das weltweite Seekaskogeschäft<br />
wird mit 65 % gerechnet.<br />
Setzt man zusätzlich eine Kostenquote<br />
(Expense Ratio) bei den Versicherern von<br />
30 % für Akquisitionen/Provisionen und<br />
Verwal tungsaufwand an, kommt man auf<br />
kombinierte Quoten von 80 % und 95 %.<br />
Bedeutet: Nach Abzug aller Kosten blieben<br />
von den weltweit verbuchten Warentransport-<br />
und Seekaskoprämien noch<br />
20 % beziehungsweise 5 % als Überschuss<br />
für die Versicherer übrig. Für das Offshore-Segment<br />
wurde keine genaue Prognose<br />
abgegeben, auch dort werden aber<br />
schwarze Zahlen erwartet.<br />
Sollte es im letzten Moment keine bösen<br />
Überraschungen geben – viele 2021er Policen<br />
laufen schließlich noch – könnte es<br />
das dritte Jahr in Folge sein, in dem alle<br />
Hauptsegmente der Transportversiche -<br />
rung, mit Ausnahme der auf Gegenseitigkeit<br />
organisierten P&I-Versiche rung, Gewinne<br />
verbuchen. Das ist historisch betrachtet<br />
bemerkenswert, weil die Branche<br />
bis 2019 chronisch Verluste gemacht hatte.<br />
Erst mit dem Ausscheiden vieler Versicherer<br />
und einer drastischen Kapazitätsverknappung<br />
wendete sich das Blatt.<br />
Trotz der guten vorläufigen Zahlen war<br />
die IUMI-Konferenz nicht von großem<br />
Optimismus geprägt. Denn die Marktbedingungen<br />
trüben sich ein: Der rasante<br />
Anstieg der Prämien ist in eine Seitwärtsbewegung<br />
übergegangen, die Schadenentwicklung<br />
nimmt moderat zu, dazu<br />
Abstract: Insurers deliver profits<br />
Rising trade volumes and shipping activity<br />
in combination with higher<br />
vessel values and hardening rates saw<br />
global premium income for marine<br />
insurance grow by more than +6%<br />
last year. For another year all three<br />
main segments – cargo, hull and offshore<br />
– are expected to deliver profits.<br />
kommt die allgemeine Inflation. Der<br />
Vorsitzende des Seekasko-Komitees der<br />
IUMI, Rama Chandran, schlug deshalb<br />
warnende Töne an. »Wir werden unweigerlich<br />
einen Anstieg der Schadenkosten<br />
verzeichnen, der die erfreulichen Schadenquoten<br />
des Vorjahres wieder hochtreibt«,<br />
konstatiert der Leiter der Transportversicherung<br />
bei QBE in Singapur.<br />
Das weltweite Prämienaufkommen für<br />
Seekasko wuchs laut IUMI im Vorjahr<br />
zwar um 4,1 % auf 7,8 Mrd. $, weit weniger<br />
als die +6 % im Vorjahr. Schuld daran<br />
sei der verschärfte Wettbewerb. <br />
HEINRICH ELBRACHT<br />
Runder Geburtstag in Emden<br />
Mit rund 140 Gästen aus Kundschaft, Verbänden und Politik feierte<br />
der Emder Seeversicherungsmakler Heinrich Elbracht kürzlich<br />
sein 50-jähriges Bestehen. Zu den Gratulanten gehörte die Segel-Olympiasiegerin<br />
Susann Beucke, die jetzt eine Karriere im<br />
Hochseesegeln anstrebt und von Elbracht gefördert wird. Als<br />
Dankeschön und Geburtstagsgeschenk nahmen die Brüder Dirk<br />
Terbeek und Bernd Terbeek, Geschäftsführer und Inhaber in<br />
zweiter Generation, ein Kunstwerk entgegen, das Sport, Seefahrt<br />
und Schäden symbolisch verbindet: einen eingerahmten Fetzen<br />
Tuch aus der Genua von Beuckes Boot »Giraffon«. Das Segel riss<br />
während der Offshore-Regatta La Solitaire du Figaro in der Biskaya,<br />
die Beucke unter Sturmfock beendete.<br />
Mit Stürmen kennt sich auch der Versicherungsmakler Elbracht<br />
aus, jedenfalls mit solchen in der Wirtschaft. In fünf Jahrzehnten<br />
hat die Firma, gegründet 1972 von Johann Terbeek, Heinrich Elbracht<br />
und Barteld Störk, manche Hochs und Tiefs gemeistert.<br />
Auf lange Sicht ging es aufwärts: Heute betreut der Makler mit 23<br />
Mitarbeitern (marine/non-marine) rund 450 Seeschiffe, dazu<br />
kommen etliche Binnenschiffe und Fischereifahrzeuge. mph<br />
(v.l.) Dirk Terbeek, Susann Beucke, Bernd Terbeek<br />
© Elmar Bruns / Heinrich Elbracht<br />
14 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />
4 5 6 1 2<br />
7<br />
3 8<br />
Havariechronik<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
Datum<br />
13.08.<br />
18.09.<br />
19.09.<br />
Ereignis<br />
Brand/LOF-Bergung/SCOPIC<br />
01.09. Auf Grund<br />
01.09. Brand<br />
03.09 Brand<br />
05.09. Brand<br />
09.09. Kollision<br />
Stabilitätsverlust/gekentert<br />
Auf Grund<br />
Ort<br />
Nähe Ibiza<br />
Bebek/Bosporus<br />
Nordöstlich Yantai<br />
Rouen<br />
Hoek von Holland<br />
Nähe Jütland<br />
Iskenderun<br />
Nähe Weihai<br />
Schiff<br />
Aria SF<br />
Lady Zehma<br />
Tian Sheng You 2<br />
Epic<br />
Hafnia Tanzanite<br />
Wild Cosmos<br />
Helge<br />
Sea Eagle<br />
Blueways<br />
Type<br />
Yacht<br />
General Cargo<br />
Öl-/Produktentanker<br />
Bulk Carrier<br />
Chemikalientanker<br />
Kühlschiff<br />
General Cargo<br />
General Cargo<br />
Bulk Carrier<br />
dwt<br />
432 GT<br />
32.328<br />
11.984<br />
55.651<br />
49.478<br />
<strong>10</strong>.097<br />
5.000<br />
4.281<br />
46.658<br />
Flagge<br />
Malta<br />
Panama<br />
China<br />
Marshall Islands<br />
Marshall Islands<br />
Bahamas<br />
Niederlande<br />
Togo<br />
Panama<br />
Haftpflicht<br />
k.A.<br />
London P&I<br />
k.A.<br />
Steamship Mutual<br />
UK P&I<br />
k. A.<br />
Gard<br />
k.A.<br />
West of England<br />
Reise<br />
k.A.<br />
Chornomorsk–Istanbul<br />
k.A.<br />
k.A.<br />
Malaysia–Niederlande<br />
k.A.<br />
k.A.<br />
ex Longyan<br />
Den kompletten Überblick zu allen aktuellen Havarien gibt es unter www.hansa-online.de/havariechronik/<br />
VERSICHERUNGSBÖRSE IN LONDON<br />
Investment-Verluste erschüttern Lloyd’s<br />
Die Versicherungsbörse Lloyd’s of London<br />
hat das erste Halbjahr trotz niedrigen<br />
Schadenquoten mit einem Verlust<br />
von 1,8 Mrd. £ abgeschlossen. Schuld daran<br />
waren massive Verluste auf Kapitalanlagen<br />
in Höhe von 3,1 Mrd. £ aufgrund<br />
der weltpolitischen Lage. In den sechs<br />
Monaten des Vorjahres hatte Lloyd’s<br />
noch 1,4 Mrd. £ Gewinn gemacht.<br />
Im Kerngeschäft der Versicherung lief<br />
es für den Markt besser als im Vorjahr.<br />
Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote<br />
verbesserte sich weiter von 92,2 % auf<br />
91,4 %, der Underwriting-Überschuss erhöhte<br />
sich um fast ein Viertel auf<br />
1,2 Mrd. £. In der See- und Transportversicherung<br />
lief es für Lloyd’s schlechter als<br />
im Vorjahr. Das Prämienvolumen im Bereich<br />
»Marine, Aviation & Transport«<br />
wuchs zwar um rund ein Fünftel auf über<br />
1,8 Mrd. £. Aufgrund eines noch stärkeren<br />
Anstiegs der Schäden brach der<br />
Überschuss im Marine-Segment aber auf<br />
26 Mio. £ ein (Vorjahr: 206 Mio. £). <br />
Weniger Schäden im<br />
nordischen Markt<br />
Die skandinavischen Schiffsversicherer<br />
vermelden weniger Schäden als im Vorjahr.<br />
Dder Branchenverband Cefor rechnet<br />
fürs Gesamtjahr mit einem leichten<br />
Rückgang der Kosten pro Schiff auf rund<br />
40.000 $, etwa so viel wie im Jahr 2020.<br />
Die Schadenfrequenz pendelt sich nach<br />
Daten der Cefor bei rund 20 % (Schäden<br />
im Verhältnis zur Anzahl der Schiffe) ein<br />
– von rund 30% in den Jahren 2005 bis<br />
2008. Die Zahl schwerer Schäden<br />
(<strong>10</strong>-30 Mio. $) halbierte sich auf vier. <br />
+++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm<br />
Tysers warnt vor P&I-Beitragsanhebungen: Britischer Versicherungsmakler erwartet General Increases von 5-15 % bei Renewals. Die<br />
meisten Clubs seien technisch noch in der Verlustzone, zudem stünden die Kapitalanlagen unter Druck +++ Maklerversicherer ITIC<br />
weiter auf Wachstumskurs: International Transport Intermediaries Club (ITIC) fährt für 2021/22 verringerten Gewinn von 8 Mio. $<br />
(Vorjahr: 29,2 Mio. $) ein, der aber vollständig an Mitglieder ausgeschüttet werden soll. Prämieneinnahmen des Haftpflichtversicherers<br />
um <strong>10</strong> % auf 65,6 Mio. $ angewachsen +++ Skuld zurück in den schwarzen Zahlen: Halbjahresergebnis dank Underwriting-<br />
Gewinn auf 18 Mio. $ verbessert, von –24,9 Mio. $ im Vorjahr. Rückgang der Schäden um ein Viertel auf 139 Mio. $ und Steigerung<br />
der Prämieneinnahmen um 13 % auf 228 Mio. $. Ergebnis aus Kapitalanlagen: –4,2 Mio. $ +++<br />
LEUTE LEUTE: Thomas Miller Specialty (Germany): Führungswechsel zum 01.07.2023. Underwriting Director Helge Volger übernimmt<br />
CEO-Posten von Frank Bergert. Michael Denstorff wird CFO/COO und löst Tomas Schmidt ab +++ IUMI: Frédéric Denèfle<br />
(GAREX) löst Richard Turner als President ab. Kosuke Ha shimoto (Tokio Marine & Nichido Fire Insurance) neuer Vice President der<br />
Vereinigung +++ UK P&I: William Beveridge (Ex-Newline Underwriting) tritt als Chief Underwriting Officer an. Vorgänger Christopher<br />
Brown wechselt als CEO zu UKNV (Rotterdam) +++<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
15
VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />
Eine Gemeinschaft über Jahrhunderte<br />
Der Verein Hanseatischer Transportversicherer (VHT) blickt auf 225 Jahre seit Gründung des<br />
Vorläufers, des Vereins Hamburger Assecuradeure, zurück. Die zentrale Schadenbearbeitung<br />
bleibt für ihn ein wichtiger Faktor im Wettbewerb mit anderen Seekaskomärkten<br />
An hochseefähige Dampfschiffe war<br />
noch nicht zu denken, für die »moderne«<br />
Nachrichtenübertragung gab es gerade<br />
erst regelmäßige Postverbindungen<br />
durch ganz Europa, und in Frankreich hatte<br />
der Aufstieg eines gewissen Napoleon<br />
Bonaparte begonnen. Wie die Welt zu der<br />
Zeit aussah, als lokale Seeversicherer den<br />
Verein Hamburger Assecuradeure (VHA)<br />
ins Leben riefen, kann man nur in Geschichtsbüchern<br />
nachwälzen. Dieses Jahr<br />
wird 225-jähriges Bestehen gefeiert. Der<br />
Jubilar trägt inzwischen einen anderen<br />
Namen. Seit seinem Zusammenschluss<br />
mit dem zwei Jahrzehnte jüngeren Verein<br />
Bremer Seeversicherer (VBS) im Jahr 2000<br />
nennt er sich Verein Hanseatischer Transportversicherer<br />
(VHT). Dem Stolz auf seine<br />
Hamburger Wurzeln tut das keinen Abbruch.<br />
Selbst in einer traditionsreichen<br />
Branche wie der Schifffahrt, mit der die<br />
Transportversicherer geradezu symbiotisch<br />
verbunden sind, gibt es kaum Firmen<br />
oder Institutionen in Deutschland,<br />
die auf eine vergleichbar lange Geschichte<br />
zurückblicken können.<br />
Im Alleingang nahezu unmöglich<br />
Die Idee, seine Kräfte zu bündeln und Interessen<br />
gemeinsam zu vertreten, reicht in<br />
der Seeversicherung sehr weit zurück, auf<br />
jeden Fall ins Mittelalter, teils sogar bis in<br />
Jubiläumsfeier auf der »Rickmer Rickmers« in Hamburg<br />
die Antike. Man kann sagen, es liegt in der<br />
Natur der Sache. Im Alleingang wäre das<br />
Geschäft nahezu unmöglich. Da sind zum<br />
einen die gewaltigen Werte, die auf dem<br />
Spiel stehen, und zum anderen vielfältige<br />
Gefahren mit daraus resultierenden Schadenbildern,<br />
die an Komplexität kaum zu<br />
überbieten sind. Beherrschbar und wirtschaftlich<br />
wird das Geschäft dadurch, dass<br />
man Risiken und Kosten teilt.<br />
Mit der Gründung des Vereins 1797 in<br />
Hamburg fand dies seinen organisatorischen<br />
Ausdruck in der bis dahin klarsten<br />
Form, zuvor hatte es nur lose Verabredungen<br />
zwischen Marktteilnehmern gegeben.<br />
Der Druck zum Handeln war zu diesem<br />
Zeitpunkt aufgrund der äußeren Umstände<br />
besonders hoch. Es war die Zeit der<br />
Kontinentalsperre, englische Kriegsschiffe<br />
blockierten die Seewege nach Frankreich<br />
und brachten immer wieder auch Hamburger<br />
Schiffe auf hoher See auf. Nicht selten<br />
wurden Waren beschlagnahmt. Die<br />
Zeichnung von Seeversicherungsrisiken<br />
wurde dadurch immer unkalkulierbarer.<br />
Hinzu kommt, dass die Akteure damals<br />
keine so großen Sicherheitspolster hatten<br />
wie heute. Assecuradeure waren private<br />
© VHT<br />
16 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />
Kaufleute, die mit ihrem eigenen Vermögen für Schäden hafteten.<br />
Erst später mit dem weiteren Anwachsen der Versicherungssummen<br />
und dem Einstieg binnenländischer Versicherungsgesellschaften<br />
entwickelten sie sich zu Bevollmächtigten anderer<br />
Risikoträger, die in fremdem Interesse handeln.<br />
Sinn und Zweck des Vereins war anfangs in erster Linie der Informationsaustausch.<br />
In Eintragungen aus dem Jahr 1808 werden<br />
die Aufgaben umrissen: »Mitteilung<br />
der da und dort erhaltenen<br />
Nachrichten von Vorfällen<br />
und Ereignissen, die das Geschäft<br />
angehen« sowie die »unterhaltende<br />
freundschaftliche<br />
Beredung über manche vorkommende<br />
Fälle, die auf den<br />
Gang des Geschäftes einwirken,<br />
oder durch Austausch der Meinungen<br />
darüber, denselben<br />
nützlich werden können.«<br />
In diesem Zusammenhang bildete auch die Vereinheitlichung<br />
der noch stark fragmentierten Versicherungsbedingungen ein<br />
wichtiges Betätigungsfeld. Den gemeinsamen Anstrengungen des<br />
VHA und der Hamburger Handelskammer war es zu verdanken,<br />
dass es ab 1867 die Allgemeinen Deutschen Seeversicherungsbedingungen<br />
gab, die auch heute in den weiterentwickelten Musterbedingungen<br />
für Seekasko (DTV-ADS 2009) nachwirken.<br />
»Mitteilung der da und dort erhaltenen Nachrichten,<br />
sowie die unterhaltende Beredung über Fälle, die auf<br />
den Gang des Geschäftes einwirken, oder durch<br />
Austausch der Meinungen darüber, denselben<br />
nützlich werden können.«<br />
Eintrag aus dem Jahr 1808 über Sinn und Zweck des Vereins<br />
Pionierarbeit leistete der Verein gerade in der Anfangszeit in<br />
Marktbereichen, die für die Versicherer zwar relevant waren, aber<br />
streng genommen nicht in ihren Verantwortungsbereich gehörten.<br />
Es kümmerte sich ja niemand anders darum. So stand fast während<br />
der gesamten ersten <strong>10</strong>0 Jahre die Klassifikation von Schiffen im<br />
Vordergrund. Der VHA richtete ein erstes deutsches Register mit<br />
vier Kategorien nach englischem Vorbild ein, um die Risiken im<br />
Geschäft überschaubar zu machen,<br />
beschäftigte seinen eigenen<br />
Schiffsbesichtiger dafür. Erst mit<br />
der Bildung nationaler Klassifikationsgesellschaften<br />
in der zweiten<br />
Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde<br />
dieses Arbeit überflüssig.<br />
Parallel dazu unternahm der<br />
Verein eigene Anstrengungen<br />
im Bergungswesen, das zu diesem<br />
Zeitpunkt noch nicht professionell<br />
organisiert war, sondern auf Hilfeleistung von anderen<br />
Schiffen, Fischern und Küstengemeinden basierte – nicht immer<br />
uneigennützig. 1857 wurde eine eigene Dampfschifffahrtsgesellschaft<br />
gegründet und ein eiserner Bugsierdampfer für 1<strong>10</strong>.750<br />
Bancomark bei der Reiherstieg Werft bestellt, der in der Elbmündung<br />
und auf der Elbe eingesetzt wurde. Das auf den Namen »Assecuradeur«<br />
getaufte Schiff tat bis 1873 seinen Dienst, wurde<br />
dann verkauft.<br />
MARITIME<br />
INDUSTRY<br />
Herzlichen Glückwunsch dem<br />
VHT zum 225-jährigen Jubiläum.<br />
Wir bedanken uns für die jahrzehntelange gute Zusammenarbeit<br />
und wünschen dem VHT weiterhin viel Erfolg in der Zukunft!<br />
asd-law.com<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
17
VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />
Der Feststellung und Bearbeitung<br />
von Kaskoschäden<br />
für seine Mitglieder, wie man<br />
es vom VHT heute gewöhnt ist,<br />
widmete sich der VHA erst im<br />
Laufe der Zeit. Aus frühen Aufzeichnungen<br />
geht hervor, dass<br />
bei Havarien die beteiligten<br />
Assecuradeure schriftlich geladen<br />
wurden, um darüber abzustimmen,<br />
ob Deputierte zur<br />
Regelung eines Schadens gewählt<br />
werden sollten. Richtungsweisend<br />
für die weitere<br />
Entwicklung bis heute war aber<br />
die Einrichtung eines eigenen<br />
Havarie-Büros mit hauptberuflichen<br />
Mitarbeitern im Jahr<br />
1886. Es sollte sich fortan zentral<br />
um alle Havarien und Maßnahmen zur Feststellung und Bearbeitung<br />
von Schäden kümmern, ohne dass einzelne Mitglieder bei<br />
der Erledigung dazwischenfunken durften. Diese Bündelung von<br />
Ressourcen und Knowhow im Schadenbereich war eine Antwort<br />
auf die zwischenzeitlich noch gesteigerte Komplexität des Geschäfts.<br />
Mit dem Bau größerer moderner Eisenschiffe im 19. Jahrhundert<br />
waren die Risiken in noch höhere Sphären gewachsen.<br />
Gleiches galt für die Zahl der beteiligten Versicherer, weil sich aufgrund<br />
des erhöhten Kapazitätsbedarfs immer mehr Gesellschaften<br />
aus dem Binnenland dem boomenden Transportgeschäft verschrieben<br />
und ihre Agenten nach Hamburg schickten.<br />
Andere viel größere Seekaskomärkte wie<br />
Der VHT-Vorstand (v.l.): Robert Mahn, Tim de Bruyne-Ludwig, Arne<br />
Linke, Hans-Christoph Enge. (Es fehlt: Justus Heinrich)<br />
Skandinavien und Großbritannien haben<br />
sich längst vom Modell einer zentralen,<br />
kollektiv organisierten Schadenbearbeitung<br />
verabschiedet. Der deutsche Markt<br />
mit dem VHT als Nachfolger des VHA hält<br />
daran fest – aus gutem Grund, weil man<br />
bei den Kunden Vertrauen genieße, wie die Vereinsoberen betonen.<br />
»Der VHT zeichnet sich durch Unabhängigkeit und Neutralität<br />
aus. Er war nie Spielball einzelwirtschaftlicher Interessen, weil er<br />
eine Vielzahl von Mitgliedern vertritt«, unterstreicht Vorstand<br />
Hans Christoph Enge. Die neutrale Position des VHT sei in der Police<br />
festgeschrieben, »und man ist auf beiden Seiten akzeptiert.«<br />
Treten an den von Mitgliedern versicherten Schiffen Schäden<br />
auf, »dienen« die betroffenen Reedereien diese dem VHT direkt<br />
oder über seine Havariekommissare im Ausland an. Der Verein<br />
schickt eigene Sachverständige und notfalls weitere Spezialisten<br />
für die Feststellung der Schäden in einem Besichtigungsbericht.<br />
Er hilft bei der Ausschreibung von Reparaturen bei den Werften,<br />
zertifiziert alle schadenrelevanten Kosten und stellt abschließend<br />
eine Schadentaxe zusammen. Diese bildet die<br />
Grundlage für die Reklamation des Schadens durch den Reeder<br />
bei seinem führenden Kaskoversicherer.<br />
So geschieht es hundertfach, Jahr für Jahr. 454 Fälle waren es im<br />
Jahr 2021 für die insgesamt 26 VHT-Experten in Hamburg und Bremen.<br />
Ganz große Einschläge gibt es zum Glück nur selten. Aber<br />
wenn sie passieren, ist professionelles Notfall- und Schadenmanagement<br />
umso entscheidender. Zu den teuersten und dramatischsten<br />
Fällen zählen der Großbrand des Luxusdampfers »Europa« des<br />
Norddeutschen Lloyd 1929 in Kiel, die Explosion auf dem Containerschiff<br />
»Anders Maersk« 1976 bei Blohm + Voss in Hamburg mit<br />
»Der VHT war nie Spielball<br />
einzelwirtschaftlicher Interessen«<br />
Vorstand Hans Christoph Enge<br />
© VHT<br />
27 Toten und der Untergang der<br />
»München« 1978 mit zunächst<br />
28 Vermissten.<br />
Nach Zusammenschluss mit<br />
den Bremern zum VHT folgten<br />
in späteren Jahren Großschäden<br />
wie der Untergang des Kreuzfahrtschiffs<br />
»Pride of America«<br />
2004 in Bremerhaven sowie die<br />
Strandungen der Containerschiffe<br />
»APL Panama« 2005 in<br />
Mexiko und der »MSC Napoli«<br />
2007 im Ärmelkanal.<br />
Auch wenn sich der Versicherungsmarkt<br />
für die Schifffahrt<br />
stark globalisiert hat, bildet<br />
die deutsche Flotte nach wie<br />
vor die Geschäftsbasis für den<br />
VHT und seine Mitglieder. Andersherum<br />
profitiert die deutsche Flotte von ihrem lokalen Versicherungsmarkt.<br />
Nur gemeinsam hätten Reeder und Versicherer<br />
den zweimaligen Wiederaufbau einer deutschen Flotte nach den<br />
Weltkriegen meistern können, zollte der Reeder und damalige<br />
Präses der Handelskammer Hamburg, Nikolaus W. Schües, dem<br />
VHA beim 200-jährigen Jubiläum im Jahr 1997 Anerkennung.<br />
Einen rasanten Aufschwung, der fast an die Entwicklung in den<br />
Wiederaufbaujahren erinnert, erfuhr die Zahl der versicherten<br />
Objekte im vereinten VHT im Zuge des KG-Booms in der Schiffsfinanzierung<br />
nach der Jahrtausendwende. Jedes Jahr liefen Neubauten<br />
in großer Stückzahl für deutsche Eigner vom Stapel –in<br />
den frühen 2000er Jahren auch auf deutschen<br />
Werften, hauptsächlich aber in Fernost.<br />
Dann der tiefe Fall: Mit dem Platzen<br />
der Immobilienblase in den USA, dem Untergang<br />
von Lehman Brothers und der Finanz-<br />
und Wirtschaftskrise brach für die<br />
Schifffahrt ein düsteres Jahrzehnt an.<br />
Aufgrund von Pleiten, Insolvenzen und Schiffsverkäufen<br />
schrumpfte der Objektbestand ab 20<strong>10</strong> wieder zusammen. Erst in<br />
den letzten Jahren stabilisierten sich die Zahlen. Ende 2021 gab es<br />
2.068 führend in Deutschland versicherte See- und Binnenschiffe,<br />
für deren Schadenbearbeitung der VHT verantwortlich zeichnet.<br />
Die Mitgliederzahl ist mit 66 Versicherungsgesellschaften<br />
und Assekuradeuren seit Jahren kaum verändert. Vom kleinen<br />
Familienbetrieb bis zum Weltkonzern à la Allianz Global Corporate<br />
& Specialty oder Ergo ist alles dabei. Daran wird deutlich:<br />
Größe ist keine Qualität an sich, noch mehr kommt es in der<br />
Schiffsversicherung auf Spezialisierung an. Heute nicht weniger<br />
als vor 225 Jahren.<br />
mph<br />
Abstract: United over centuries<br />
German hull & machinery claims handler VHT celebrates 225<br />
years since the foundation of its precursor Verein Hamburger<br />
Assecuradeure (VHA). Launched as a platform for information<br />
exchange and harmonisation of interests, the insurance lobby<br />
group also set out to lay a foundation for classification and salvage.<br />
Since 1886 the focus has shifted to collective claims handling<br />
for its members in hull & machinery insurance.<br />
18 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
19
<strong>HANSA</strong> and WISTA empower women in the maritime industry<br />
Im Rahmen einer exklusiven Partnerschaft mit dem deutschen Verband der Women‘s International Shipping &<br />
Trading Association porträtiert die <strong>HANSA</strong> in regelmäßigen Abständen ein Mitglied vom WISTA Germany e.V.<br />
»Diversität und Inklusion sind<br />
wunderbar für unsere Arbeitswelt«<br />
Phanthian Zuesongdham, Head of Division Port Process Solution bei der Hamburg Port<br />
Authority wurde von WISTA Germany zur »Personality of the Year« gekürt. Mit der <strong>HANSA</strong><br />
sprach sie über ihren Werdegang, Diversität und neue Anforderungen an Arbeitgeber<br />
© HPA<br />
Seit wann bist Du mit Schifffahrt verbunden<br />
und wie bist Du dazu gekommen?<br />
Phanthian Zuesongdham: Meine Begeisterung<br />
für die Schifffahrt fing an, als<br />
ich im Alter von 15 Jahren als Passagier<br />
auf einer Containerschiffsreise mit meinen<br />
Eltern unterwegs war. Da mein Onkel<br />
den Schiffseigner und Reeder gut kannte,<br />
nutzte ich damals die Gelegenheit, überall<br />
reinschauen und mitarbeiten zu dürfen.<br />
Ob auf der Schiffsbrücke, im Maschinenraum<br />
oder an Deck. Ich bin seit Kindesbeinen<br />
technisch interessiert und technologieversiert.<br />
Daher war diese Reise für<br />
mich ein großes Geschenk, das alles hautnah<br />
kennenlernen zu dürfen. Danach<br />
wollte ich Kapitänin werden. Aber in<br />
Thailand konnte und kann sich eine Frau<br />
bis heute nicht an der Seefahrtsschule einschreiben.<br />
Ich habe mich umorientiert<br />
20 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
und mit dem Studium »International Transport Management« angefangen.<br />
Dort lernte ich die Fachthemen zu Transportmanagement<br />
mit Schwerpunkt »Maritime« aus diversen<br />
Blickwinkeln kennen: wirtschaftlich, technisch, technologisch,<br />
rechtlich und organisatorisch. Dieses Wissen habe ich während<br />
meiner beruflichen Laufbahn erweitert, sodass ich heute sagen<br />
kann: Ich habe Ahnung von Schifffahrt, Luftfahrt und Logistik.<br />
Wie sieht Dein beruflicher Alltag aus?<br />
Zuesongdham: Kein Tag ist wie der andere. Ich mag keine Routine.<br />
Daher gestalte ich meine Arbeitstage so, dass ich eine gute<br />
Mischung von diversen Themen bearbeiten kann – sei es strategische<br />
Konzepte, Produktmanagement, Projektarbeit, Business<br />
Development oder Netzwerkpflege. Außerdem sind mir<br />
Austausch und kollaboratives Arbeiten sehr wichtig, um neue<br />
Ideen zu entwickeln oder Möglichkeiten zur Zusammenarbeit<br />
zu identifizieren.<br />
Wie war Dein Weg zu WISTA?<br />
Zuesongdham: Es ist Schicksal, weil die Ehrung »Personality of<br />
the year« den Kreis für mich zu WISTA schließt. Im Jahr 2018<br />
wurde ich gefragt, ob ich als Panelist zum Thema Digitale Transformation<br />
beim PotY-Event von WISTA Germany auf der SMM<br />
teilnehmen möchte. Und im selben Jahr sollte ich im Namen von<br />
WISTA in einem Fernsehbeitrag über Frauen im Hafen beim<br />
NDR sprechen. Dann wurde ich WISTA-Mitglied und kandidierte<br />
als Vorstand Presse und Kommunikation. In dieser Rolle<br />
habe ich im Juni <strong>2022</strong> an den neuen Vorstand übergeben.<br />
Wenn Du nicht gerade arbeitest, was beschäftigt Dich dann?<br />
Zuesongdham: Ich bin ehrenamtlich im Ausschuss für Innovation<br />
und Forschung der Handelskammer tätig und beschäftige<br />
mich mit anderen inspirierenden Themen wie nachhaltige und<br />
innovative Lebensmittelproduktion. Das Projekt Future Food<br />
Campus ist gerade mein Herzensprojekt. Ich bringe mich in diesem<br />
Projekt in Themen wie Geschäftsmodell, Finanzplanung<br />
und strategische Roadmap ein. Für meinen Geist lese ich viele<br />
Bücher und höre gerne Podcasts, um mich inspirieren zu lassen<br />
und neues Wissen zu generieren. Und für meine Seele übe ich Iyengar<br />
Yoga. Wenn ich den Kopf frei bekommen und sportlich<br />
unterwegs sein möchte, gehe ich mit meinem SUP aufs Wasser<br />
und lasse mich von Wind und Wasser tragen.<br />
Über Phanthian Zuesongdham<br />
• Head of Division Port Process Solution bei Hamburg<br />
Port Authority AöR<br />
• Seit 2018 bei WISTA<br />
• Board of Directors – Press & Communication (2019 –<br />
<strong>2022</strong>)<br />
Über Hamburg Port Auhority<br />
Hamburg Port Authority (HPA) ist ein öffentliches Unternehmen<br />
der Freien und Hansestadt Hamburg. Die<br />
HPA wurde 2015 gegründet und betreibt seitdem das Hafenmanagement.<br />
Sie ist für alle behördlichen Belange des<br />
Hamburger Hafen zuständig sowie Eigentümerin des<br />
Großteils der Hafengrundstücke.<br />
Was bedeutet der PotY-Preis für Dich?<br />
Zuesongdham: Ich fühle mich sehr geehrt, aber auch bestätigt,<br />
dass meine Absicht und meine Handlungen, Dinge zu verändern<br />
oder Impact zu erzeugen, sichtbar und wahrgenommen wurden.<br />
Der Preis gibt mir weitere Motivation, meinen Weg weiterzugehen.<br />
Ich möchte viele Leute, so gut es geht, auf diese große Transformationsreise<br />
unserer Zeit als Gestaltende einladen. Sie sollen<br />
sich selbst und Andere inspirieren. Ich möchte Schneeballeffekte<br />
im Sinne von Innovationsgeist und Offenheit erzeugen.<br />
Was könnten Unternehmen in der maritimen Branche noch tun,<br />
um mehr Diversität zu erreichen?<br />
Zuesongdham: Wenn ein Unternehmen »Diversität und Inklusion«<br />
nicht als Critical Success Factor versteht, ist ihm nicht mehr<br />
zu helfen. Diejenigen, die es verstehen, sollten nicht mehr warten.<br />
Jeder kann mit Quick-Win-Maßnahmen anfangen. Die<br />
Kreativität für Problemlösung steigt, wenn wir das Personal für<br />
ein Projekt einfach interdisziplinär und nach unterschiedlichen<br />
Berufserfahrungen aufstellen. Man wird begeistert sein, weil die<br />
Mannschaft die positiven Effekte der Veränderungen spürt.<br />
Die jungen Talente von heute legen sehr viel Wert auf die richtige<br />
Wahl »ihres« Unternehmens. Die Arbeit soll nicht nur Sinn machen,<br />
sondern die Unternehmen müssen »social fit« sein. Sie<br />
prüfen zum Beispiel gesellschaftliche Werte von Unternehmen<br />
und vergleichen Angaben der Firmen-Website mit denen von<br />
Bewertungsportalen.<br />
Fragen: Anna Wroblewski<br />
Was bedeutet für Dich »Diversität in der Arbeitswelt«?<br />
Zuesongdham: Diversität und Inklusion sind für mich nicht<br />
trennbar. Es sind mehrere Aspekte zusammen, wie Geschlecht,<br />
Herkunft, körperliche Fähigkeit, Alter, sozialer Hintergrund,<br />
etc.. Diversität und Inklusion sind wunderbar für unsere Arbeitswelt,<br />
weil sie unsere Augen für neue Perspektiven öffnen.<br />
Wir denken dann nicht einseitig an Lösungen oder betrachten<br />
die Sachverhalte holistischer, weil verschiedene Anforderungen<br />
plötzlich angesprochen werden. Viele tolle Lösungen wären gar<br />
nicht entstanden, wenn die beteiligten Personen alle aus derselben<br />
Gruppierung gekommen wären.<br />
Preisträgerin Zuesongdham (Mitte) mit Anke Wibel (links) und Nicole<br />
Langosch (r.), die in der Vergangenheit beide ebenfalls schon mal zur PotY<br />
gewählt wurden<br />
© Wroblewski<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
21
Spende und werde ein Teil von uns.<br />
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Einsatzberichte, Fotos, Videos und<br />
Geschichten von der rauen See erleben:
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
Krieg in Europa und Säbelrasseln in Asien<br />
Stürmische Zeiten sind es, in denen die »International Conference on Maritime Security<br />
and Defence« (MS&D) stattgefunden hat. Der Krieg in der Ukraine und Spannungen im<br />
Westpazifik bestimmen die aktuelle Sicherheitslage. Von Ole Henckel<br />
Chinas Staatschef Xi Jinping lässt den massiven Ausbau der Marine der Volksrepublik vorantreiben<br />
© PLAN<br />
Die Rivalität zwischen »dem Westen«<br />
auf der einen sowie China und<br />
Russland auf der anderen Seite steigt<br />
immer weiter. Die beiden Brennpunkte,<br />
Ukraine und Westpazifik, beschleunigen<br />
diese Prozess, der sich seit<br />
langem anbahnt, ungemein. Diese Weltlage<br />
bestimmte weitestgehend die Vorträge<br />
auf der Konferenz zu maritimer<br />
Sicherheit und technologischen Entwicklungen<br />
im maritimen Rüstungssektor,<br />
die im Rahmen der SMM abgehalten<br />
wurde.<br />
Der Angriffskrieg ist zurück in Europa.<br />
Eine allgegenwärtige und dennoch unbegreifliche<br />
Tatsache. General a.D. Egon<br />
Ramms brachte mit seiner Analyse Struktur<br />
in die Geschehnisse, die sich seit dem<br />
24. Februar dieses Jahres in der Ukraine<br />
abspielen. Der ehemalige Heeresgeneral<br />
verdeutlichte nochmals, dass das internationale<br />
Recht auf der Seite der Ukraine<br />
steht. Zentral ist hier das Memorandum<br />
von Budapest aus dem Jahr 1994. In diesem<br />
Vertrag garantiert Russland der<br />
Ukraine ihre Unabhängigkeit, ihre Souveränität<br />
sowie ihre bestehenden Grenzen zu<br />
respektieren. Bereits 2014, mit der Annexion<br />
der Krim und dem Krieg im Donbas<br />
hat Russland diesen Vertrag und viele weitere<br />
völkerrechtliche Regeln gebrochen.<br />
Sanktionen zeigen Wirkung<br />
Spätestens mit Putins Rede vom 21. Februar<br />
wurde auch die Ideologie dahinter<br />
klar: Die Ukraine sei integraler Bestandteil<br />
Russlands und in keinerlei Hinsicht<br />
eigenständig, hatte der Kremlchef behauptet.<br />
Bezüglich der schweren Kämpfe<br />
in der Ukraine sprach der General a.D.<br />
von einem rücksichtslosen Vorgehen der<br />
russischen Kräfte gegen Zivilisten und zivile<br />
Infrastruktur. Neben der Kampfweise<br />
der russischen Streitkräfte ging Ramms<br />
auch auf die Wirkung der westlichen<br />
Sanktionen ein.<br />
Als Beispiel nannte er die Aussetzung<br />
des Handels mit elektronischen Komponenten.<br />
Diese Sanktionen, die seit<br />
2016 in Kraft sind, hätten dazu geführt,<br />
dass Russland kaum noch in der Lage sei,<br />
seinen modernsten Kampfpanzer, T14<br />
Armata, zu produzieren, so der Ex-<br />
Offizier. Hinzu käme auch ein Mangel an<br />
verschlüsselten Kommunikationsmitteln<br />
innerhalb des russischen Militärs. Letzteres<br />
führe dazu, so der General a.D., dass<br />
russische Kommandeure vermehrt mit<br />
normalen Mobiltelefonen kommuni-<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
23
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
General a.D. Egon Ramms analysierte das bisherige Geschehen im Ukraine-Krieg<br />
© HMC<br />
Auf der anderen Seite des Globus, im<br />
Westpazifik, ist zwar noch kein Krieg<br />
ausgebrochen, dennoch ist die Lage angespannt.<br />
Dies verdeutlichte das im August<br />
durchgeführte Militärmanöver<br />
Chinas in der Taiwanstraße, auf das<br />
Taiwan wiederum mit eigenen Übungen<br />
reagierte.<br />
Sahra Kirchberger, Expertin für die<br />
chinesische Marine, erklärte anhand<br />
der maritimen Strategie Chinas die Bedeutung<br />
Taiwans für die Volksrepublik.<br />
Betrachtet man die Seekarte, so stellt<br />
man fest, dass die chinesische Küste von<br />
einer Inselkette eingefasst ist. Diese beginnt<br />
bei der koreanischen Halbinsel,<br />
an die sich eine Reihe kleinerer japanischer<br />
Inseln anschließt und dann<br />
über Taiwan bis runter zu den Philippinen<br />
und Indonesien führt. Diese Inselkette<br />
sei stark überwacht, sodass die<br />
strategischen U-Boote der Chinesen,<br />
bewaffnet mit ballistischen Raketen,<br />
bisher nur im Südchinesischen Meer<br />
unbemerkt operieren könnten, so<br />
Kirchberger.<br />
»Das ist die größte maritime<br />
Aufrüstung seit dem Ende des<br />
zweiten Weltkrieges.«<br />
Sarah Kirchberger<br />
China-Expertin Sarah Kirchberger, Head of Asia Pacific Strategy and Security, ISPK Kiel<br />
zieren, dadurch geortet und als Konsequenz<br />
durch die Ukrainer bekämpft<br />
werden könnten.<br />
Mit Blick auf den weiteren Verlauf des<br />
Krieges plädierte Ramms für die Lieferung<br />
weiterer schwerer Waffen durch den<br />
Westen, auch von Kampf- und Schützenpanzern,<br />
um die Rückeroberung von großen<br />
Gebieten zu ermöglichen. Zum Abschluss<br />
seines Vortrages sagte er: »Ob die<br />
Ukraine in der Lage sein wird, diesen<br />
Krieg zu gewinnen hängt von uns ab.«<br />
Dass der Krieg in der Ukraine auch<br />
Auswirken auf die Schifffahrt hat, ist hinlänglich<br />
bekannt. Blockierte ukrainische<br />
Häfen, Berichte über den Einsatz von<br />
Seeminen und der unmittelbare Waffeneinsatz<br />
vor der ukrainischen Küste führen<br />
zu großer Unsicherheit im Schwarzen<br />
Meer. Zudem haben die westlichen Sanktionen<br />
gegen Russland für einen Einbruch<br />
im Handel gesorgt, was sich auch<br />
auf den Linienverkehr in der Ostsee auswirkt.<br />
Darüber hinaus tun die steigenden<br />
Energiepreise ihr Übriges, um die Branche<br />
weiter unter Druck zu setzen.<br />
Angespannte Lage im Westpazifik<br />
© HMC<br />
Dies limitiert zum einen die Reichweite<br />
der Raketen und grenzt zum anderen<br />
das mögliche Suchgebiet stark<br />
ein. Würde Taiwan jedoch ein Teil der<br />
Volksrepublik werden, so wie es die<br />
kommunistische Partei anstrebt, hätten<br />
die chinesischen U-Boote freien Zugang<br />
zu den Tiefen des pazifischen<br />
Ozeans, erklärte die Expertin die Sichtweise<br />
chinesischer Strategen.<br />
Das China deutliche Ambitionen hat,<br />
eine global operierende Marine zu unterhalten<br />
zeigt sich auch im Flottenbauprogramm<br />
des Landes. Allein zwischen den<br />
Jahren 2014 und April 2018 habe China,<br />
gemessen in Tonnen an Stahl, die eigene<br />
Flotte um die Gesamtgröße der Royal<br />
Navy vergrößert, so Kirchberger. Sie fügte<br />
hinzu: »Das ist die größte maritime<br />
Aufrüstung seit dem Ende des zweiten<br />
Weltkrieges.« Insgesamt habe China mit<br />
der Geschwindigkeit seines Flottenbaus<br />
die Erwartungen westlicher Analysten<br />
um das Doppelte übertroffen.<br />
Dass die Volksrepublik in der Lage sein<br />
wird, diese umfangreiche Flotte auch mit<br />
Personal und Waffensystemen auszustatten,<br />
hält die Expertin für plausibel.<br />
Vielmehr hebt sie hervor, dass zukünftig<br />
24 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
Abstract: Conflicts, war and military challenges in Eastern Europe and Asia<br />
A war in Europe, tensions in the Western Pacific and, above all, an increasing confrontation<br />
between »the West« on the one side and China and Russia on the other: This<br />
current geopolitical and military situation was the defining theme of the »International<br />
Conference on Maritime Security and Defence« (MS&D) at trade fair and exhibition<br />
SMM in Hamburg. The first consequences are already noticeable. Fighting in the Black<br />
Sea, sanctions against Russia and high energy prices are causing a damper on shipping.<br />
It became clear that the maritime industry must also adapt to the new situation.<br />
die immensen Unterhaltskosten einer solchen<br />
Flotte zu einem Problem werden<br />
könnten. Betrachtet man nämlich die<br />
Kosten eines Marineschiffes über die gesamte<br />
Dienstzeit, so mache die Beschaffung<br />
lediglich 25 % aus. Der restliche<br />
Anteil setze sich aus den laufenden Kosten<br />
zusammen. Sollte es also zukünftig zu<br />
Einbrüchen in der chinesischen Wirtschaft<br />
kommen, dürfte es erkennbare<br />
Einschnitte im Flottenbauprogramm geben,<br />
so die Erwartung Kirchbergers.<br />
Das eine solche Aufrüstung nicht ohne<br />
Reaktion bleibt liegt auf der Hand. So<br />
hat zum Beispiel Japan bereits seit einiger<br />
Zeit damit begonnen die eigene<br />
Marine ebenfalls aufzurüsten. Zudem<br />
arbeitet das Land, dass sich sowohl<br />
durch China als auch durch Nordkorea<br />
bedroht fühlt, verstärkt mit Partnern in<br />
der Region zusammen. Hinzu kommen<br />
die USA, die sich schon seit der Präsidentschaft<br />
von Obama verstärkt zum<br />
Indo-Pazifik hinwenden und China als<br />
ihre größte Herausforderung betrachten.<br />
Hierfür benötigen sie ungemein<br />
viele Ressourcen, weshalb sie<br />
auch von den Europäern erwarten, ihre<br />
Konflikte selbstständig zu lösen. Dass es<br />
bis dahin noch ein sehr langer Weg ist,<br />
zeigt der Krieg in der Ukraine.<br />
Insgesamt ist eine starke Militarisierung<br />
im Westpazifik zu verzeichnen,<br />
mit der die Gefahr einer<br />
scharfen Auseinandersetzung im Seegebiet<br />
steigt. Bedenkt man, dass etwa<br />
30 % des globalen maritimen Handels<br />
das Südchinesische Meer passieren, hätten<br />
Einschränkungen in diesem Seegebiet<br />
gravierende Auswirkungen auf<br />
die globale Wirtschaft. Entspannung in<br />
der Welt ist also nicht abzusehen. Im Gegenteil.<br />
Dieses Jahrzehnt und möglicherweise<br />
auch die Folgenden, werden geprägt<br />
sein von Aufrüstung und Konfrontation.<br />
Damit wird auch eine zunehmende<br />
Entflechtung der globalen Wirtschaft<br />
einhergehen. Abhängigkeiten verringern<br />
ist hier das Stichwort. Somit wird<br />
selbst ohne den Ausbruch eines heißen<br />
Konflikts die Schifffahrtsbranche die<br />
Auswirkungen der internationalen Spannungen<br />
spüren und damit umgehen<br />
müssen.<br />
<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
25
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
© Jems Meyer<br />
26 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
Mehr als ein Networking-Event<br />
der maritimen Branche<br />
Bei optimalen Wetterbedingungen und im Zeichen aufhellender<br />
Perspektiven in vielen Teilmärkten der Schifffahrt ist die 39. Auflage<br />
der als Sommerfest der maritimen Branche beliebten Peter Gast<br />
Schiffahrtsregatta Ende August ausgesegelt worden. Von Jens Meyer<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
27
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
Schon unser traditioneller Family-<br />
&-Friends-Abend am Freitag auf der<br />
Werft von Henningsen & Steckmest in<br />
Grauhöft zeigte, in welch guter Stimmung<br />
die gesamte maritime Branche gerade<br />
ist«, sagte Dieter Gast, der zusammen mit<br />
seinem Bruder Christian Geschäftsführer<br />
von Peter Gast Shipping und seit 14 Jahren<br />
Organisator der vor 40 Jahren von ihrem<br />
Vater Peter Gast nach einer Wette<br />
unter drei Schifffahrtskaufleuten auf der<br />
SMM initiierten Regatta ist. Diese hat sich<br />
seitdem nicht nur zu einer erfolgreichen<br />
Branchenregatta im deutschen Segelsport,<br />
sondern auch zur größten privaten<br />
Regatta der Welt entwickelt.<br />
»Die Schifffahrt befindet sich seit Anfang<br />
letzten Jahres im kräftigen Aufwind.<br />
Für Containerschiffe und auch bei den<br />
Massengut- und Multipurpose-Schiffen<br />
haben sich die Märkte sehr positiv entwickelt<br />
und nunmehr sieht es auch in der<br />
Tankschifffahrt wieder deutlich besser<br />
aus«, so Gast. Allerdings seien die höheren<br />
Umweltanforderungen an die Schifffahrt<br />
insbesondere an Reedereien und<br />
Charterer nicht zu unterschätzen. So sei<br />
die Herausforderung, die Schifffahrt und<br />
vor allem die Transporte auf See künftig<br />
nachhaltiger auszurichten, eines der<br />
wichtigsten Themen der gesamten Branche<br />
in den kommenden Jahren. Deshalb<br />
hoffe er, dass im Rahmen der Schiffahrtsregatta<br />
durch Gespräche und neue Kontakte<br />
ein Beitrag zu Lösungsmöglichkeiten<br />
geleistet werden könne.<br />
Die Regatta-Organisatoren Christian (l.) und Dieter Gast (r.) mit Ærø-Bürgermeister Peter Hansted (m.)<br />
Gäste aus 18 Nationen<br />
Gleichzeitig sei die Schiffahrtsregatta für<br />
viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
immer auch wie ein Familientreffen, man<br />
freue sich auf das Wiedersehen mit vielen<br />
bekannten Gesichtern, so Dieter Gast,<br />
der in diesem Jahr unter den rund 800<br />
Teilnehmern internationale Gäste aus 18<br />
Nationen begrüßen konnte. Nicht nur<br />
das tolle Wetter, das auch das Segeln unter<br />
farbenprächtigen Spinnakern erlaubte,<br />
sondern auch die bei strahlendem<br />
Sonnenschein im Zielhafen eingetroffenen<br />
Yachten und ihren mit Company-Flaggen<br />
dem über die Toppen geflaggten<br />
Mastenwald zu sehen, veranlasste<br />
ihn zu einem schwärmerischen Resümee:<br />
»Es war ein großartiges Bild mit<br />
Champagnersegeln vom Allerfeinsten.«<br />
Dass die Schiffahrtsregatta »mehr ist als<br />
ein Networking-Event der maritimen<br />
Branche«, betonte auch Christian Gast:<br />
»Auf einzigartige Weise vereint sie Ent-<br />
Die unter Knut Freudenberg gestartete »Halbtrocken«, eine First 36.7, mit Flamingo am Heck<br />
Die für die Lürssen Werft unter Holger Schmidt gestartete Spreizgaffel-Ketch »Senta«<br />
© Jens Meyer<br />
28 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
Gerangel an der Tonne<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
29
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
scheider und Mitarbeiter der Branchen mit<br />
Seglerinnen und Seglern und engagierten<br />
Vertretern der großen norddeutschen Segelvereine,<br />
die mit ihrer ehrenamtlichen<br />
Unterstützung die Regatta in dieser Größenordnung<br />
unter sportlich hervorragenden<br />
Bedingungen möglich machen.«<br />
90 Yachten, 800 Teilnehmer<br />
Nachdem 2020 aufgrund der damaligen<br />
coronabedingten Risiken und der damit<br />
verbundenen behördlichen Einschränkungen<br />
erstmals eine Schiffahrtsregatta<br />
abgesagt werden musste, waren<br />
im vergangenen Jahr statt der in der Vor-<br />
Corona-Zeit üblichen bis zu 135 Yachten<br />
mit mehr als 1.000 Teilnehmern bereits<br />
wieder 70 Yachten am Start. Zur diesjährigen<br />
39. Auflage hatten sich immerhin<br />
91 Yachten und neun Begleitschiffe angemeldet.<br />
Keine der in sieben Gruppen ab 9 Uhr<br />
vor Schleimünde bei kräftigem Wind zwischen<br />
4– und 5 Beaufort aus Nord-Nordwest<br />
vom Startschiff »Aldebaran« der dänischen<br />
Marineheimwehr auf den knapp<br />
30 sm langen Amwind-Törn gen Ærø geschickten<br />
90 Yachten ging zu früh über die<br />
Startlinie. Nur eine Yacht, die das Zielschiff<br />
auf der falschen Seite passiert hatte,<br />
musste den Fehler durch eine schnelle<br />
Wende korrigieren und gehörte damit zu<br />
den insgesamt 85 gewerteten Yachten. Ein<br />
Schiff war nicht gestartet, ein weiteres hatte<br />
sich selbst disqualifiziert, weil es eine<br />
Bahnmarke/Tonne ausgelassen hatte. Die<br />
übrigen nicht gewerteten hatten das Zeitlimit<br />
überschritten. Das letzte Schiff erreichte<br />
bereits um 15:23 Uhr den Zielhafen.<br />
Dort wurde es – wie die auch in diesem<br />
Jahr wieder als »First Ship Home« erfolgreiche<br />
»Milan«, eine für Genuport Trade<br />
gestartete STP 65, und die »Sixpack«<br />
von Dieter Gast – mit einem Kanonensalut<br />
aus einem historischen Geschütz begrüßt.<br />
Perfekte Bedingungen<br />
»Viele hatten mit deutlich weniger Wind<br />
gerechnet und waren erstaunt, dass sie<br />
schnell zum Trimm auf die hohe Kante<br />
mussten« sagte Wettfahrtleiter Alexander<br />
Prinz zu Schleswig-Holstein vom NRV.<br />
»Die letzten zehn Meilen ab Skøldnaes<br />
konnten dann noch die Spinnaker gesetzt<br />
werden, so dass alle seglerisch voll auf ihre<br />
Kosten kamen.« Positiv auch das Resümee<br />
von Daniel Rüter von der Seglervereinigung<br />
Altona–Oevelgönne (SVAOe),<br />
der mit seinem Team das vor Mølle Gab<br />
90 Yachten gingen an den Start<br />
Das gute Wetter erlaubte das Segeln unter farbenprächtigen Spinnakern<br />
Der größte Regattateilnehmer »Uca« mit der ebenfalls zu den Favoriten gehörenden »Outsider«<br />
verankerte Zielschiff »Mia«, einer<br />
13,38 m lange und 800 PS starken Kiel<br />
Classic-44-Motoryacht, betreute: »Die<br />
Bedingungen waren perfekt für alle.<br />
Auch weil wir von dem drohenden Starkregen<br />
komplett verschon blieben.«<br />
Nach dem vom Peder-Most-Spielmannszug<br />
aus Svendborg angeführten<br />
Umzug der Regattateilnehmer durch die<br />
pittoreske Inselkommune wurde die Crew<br />
der Siegeryacht »Milan« traditionsgemäß<br />
von Bürgermeister Peter Hansted mit dem<br />
»Spatzen«, einer Keramikskulptur, geehrt,<br />
bevor die Party in den Festzelten vor der<br />
Hafenkulisse mit der über die Toppen geflaggten<br />
Regattaflotte begann. Es war für<br />
Hansted die erste von ihm begleitete Regatta.<br />
Dabei hatte er sich nach eigenen Angaben<br />
»herzlich aufgenommen und sehr<br />
wohl« gefühlt: »Die Teilnehmer waren entspannt<br />
und die die Stimmung top«, sagte<br />
er und zeigte sich von dem Bild der flaggengeschmückten<br />
Yachten im Hafen und<br />
ihrer Illumination besonders angetan.<br />
30 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
Es sind – wie der gemeinsame Rundgang<br />
durch Ærøskøbing, die Begrüßung<br />
mit der Schiffsglocke des ehemaligen<br />
Shell-Tankers »Sepia« und der Kanonensalut,<br />
das Einlauf-Freibier bei der Hafeneinfahrt<br />
auch das gemeinsame Frühstück<br />
am Sonntagmorgen vor der Rückreise –<br />
Ritualien, die ohne das Engagement der<br />
zahlreichen Sponsoren nicht möglich wären<br />
und diese Erfolgsregatta für »Sehleute«<br />
der Inselkommune und ihre Gäste<br />
sowie die aktiven Teilnehmer gleichermaßen<br />
attraktiv machen. Sie können sich<br />
schon jetzt auf die 40. Auflage im nächsten<br />
Jahr freuen, deren Vorbereitung als<br />
Jubiläumsevent bereits angelaufen ist.<br />
Größter Teilnehmer der Regatta, bei<br />
der wiederum international erfolgreiche<br />
Offshore-Yachten wie »Almost Nothing«,<br />
»Outsider«, »Bank von Bremen« und<br />
»Haspa Hamburg« an den Start gingen<br />
war der Atlantik-Racer »UCA«, eine für<br />
MPC Capital gestartete Maxi 86, die als<br />
drittes Schiff eintraf, während das kleinste<br />
Schiff, die unter Andreas Wulf für Otto<br />
Wulf gestartete »Avanti«, eine Seascape<br />
27, als 76. Schiff den Zielhafen erreichte.<br />
Auffällig war auch die in Klasse 6 nach<br />
ORC-Club B unter Knut Freudenberg gestartete<br />
»Halbtrocken«, eine First 36.7, die<br />
regelmäßig mit einem aufblasbarem Pelikan<br />
am Heck startet. Mit ihrer Crew, die<br />
sich schon am Vorabend in lachsfarbenen<br />
Poloshirts präsentierte, konnte sie sich<br />
den ersten Platz in ihrer Klasse sichern.<br />
Legendärer A&R-Oldie<br />
Legendärer Oldie von Abeking & Rasmussen: die Bermuda-Ketch »Talisman«<br />
Die »Avanti« war der kleinste Regattateilnehmer<br />
Abstract: 39th Peter Gast regatta – more than a maritime networking event<br />
This year’s edition of the Peter Gast Schiffahrtsregatta, popular as a summer festival for the<br />
maritime industry, was held under optimal weather conditions and under the sign of<br />
brightening prospects in many shipping submarkets. After a shipping regatta had to be cancelled<br />
for the first time in 2020 due to the corona-related risks at the time and the associated<br />
official restrictions, 70 yachts were already at the start again last year instead of the up to<br />
135 yachts with more than 1,000 participants that were usual in the pre-corona period. For<br />
this year’s 39th edition, 91 yachts, 800 participants and nine support vessels had registered.<br />
Organisers Christian and Dieter Gast were satisfied with the result, saying: »In a unique<br />
way, it unites decision-makers and employees of the industries with sailors and committed<br />
representatives of the large northern German sailing clubs, who with their voluntary support<br />
make the regatta of this magnitude possible under excellent sporting conditions.«<br />
Mit der Bermuda-Ketch »Talisman« zeigte<br />
bei der 39. Auflage dieser weltgrößten privat<br />
organisierten Regatta erstmals ein 1920<br />
von der Werft Abeking & Rasmussen erbautes<br />
Schiff Flagge, das unter persönlicher<br />
Aufsicht des dänischen Werftgründers<br />
und Konstrukteurs Henry Rasmussen<br />
an einen Segelfreund abgeliefert<br />
worden war. Der Skipper des bei der<br />
abendlichen Siegerehrung im Zielhafen<br />
von Bürgermeister Peter Hansted als hervorragendes<br />
Beispiel für die langjährige<br />
gute Zusammenarbeit im maritimen Sektor<br />
zwischen Dänemark und Deutschland<br />
herausgehobenen Oldies, Ingo Martens,<br />
konnte sich dazu auch noch über einen<br />
Ehrenpreis als vorletztes Schiff im Hafen,<br />
ein von der Galerie Deichstraße gestiftetes<br />
Bild, ein Seestück, freuen. Bei der als Bau-<br />
Nr. 944 in Lemwerder entstandenen »Talisman«<br />
handelt es sich um ein 23,36 m langes<br />
und 4 m breites Stahlschiff, das sich<br />
viele Jahrzehnte in deutschem Besitz befand.<br />
2019, nach 99-jähriger wechselvoller<br />
Geschichte und mehrfachen Eignerwechseln,<br />
war es von Klaus Sentker für Talisman<br />
Schiffskontor in Steinburg gekauft<br />
worden. Das von der HCC Badeverft in<br />
Marstal restaurierte und dabei von Torqeedo<br />
mit einem komplett emissonsfreien<br />
Elektroantrieb ausgestattete Schiff ist heute<br />
beim Kieler Yacht Club beheimatet.<br />
Sieger der im ersten Start expedierten<br />
Klassiker, darunter auch die für die Lürssen<br />
Werft unter Holger Schmidt gestartete<br />
Spreizgaffel-Ketch »Senta«, der für<br />
A & R unter Skipper Andreas Reuner gestartete<br />
80 qm-Seefahrtskreuzer »Regina«<br />
und der Schoner »Preussischer Adler«<br />
für die Hamburg Messe unter Herbert<br />
Aly, wurde die »Peter von Seestermühe«,<br />
eine Classic Yawl, die unter<br />
Christoph von Reibnitz für die Hammonia<br />
Reederei teilnahm.<br />
<br />
Unter www.schiffahrtsregatta.de sind Ergebnisse<br />
und Fotos der Regatta zu finden<br />
© Meyer<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
31
TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA - MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS<br />
German marine suppliers – trends and technologies<br />
TECH-INNOVATION powered by VDMA – Marine Equipment and Systems:<br />
This section within the <strong>HANSA</strong> magazine features brief updates on technical developments,<br />
innovations and market launches from the powerful marine equipment industry organised<br />
in its association VDMA<br />
Hauke Schlegel, Managing Director<br />
VDMA – Marine Equipment and Systems<br />
© VDMA<br />
In all the exhibition halls of the world‘s<br />
leading shipbuilding trade fair, SMM<br />
<strong>2022</strong> in Hamburg in September, a spirit<br />
of optimism could be felt. The shipping<br />
and marine technology industries have<br />
taken on the big tasks, first and foremost<br />
the huge effort to decarbonise global<br />
shipping in the shortest possible time.<br />
Since good money is currently being<br />
earned in maritime shipping, the<br />
chances are good that this will also be<br />
economically viable. This huge task can<br />
only be achieved through the perfect interplay<br />
of a variety of new technologies<br />
provided by the industry. Some good<br />
examples of this can be found in the following<br />
articles of this special.<br />
The increasing complexity of the different<br />
systems on board and the multiplication<br />
of data recorded and processed<br />
everywhere in the ship‘s operation as well<br />
as the automation commands call for effective<br />
standards for communication and<br />
integration on board. The MTP standard<br />
has taken a big step forward in recent<br />
weeks for the application in ship automation.<br />
We in VDMA are proud to offer<br />
the development platform for this standard<br />
and to support this initiative of leading<br />
shipyards, suppliers and research institutes.<br />
In all areas of ship technology, intensified<br />
cooperation is now essential in view<br />
of the major tasks. To this end, the companies,<br />
experts and researchers as well as<br />
the institutions in the technology-leading<br />
countries near and far are opening up to<br />
each other. This is how we will succeed –<br />
let us all make our contribution!<br />
The VDMA, Europe’s largest industrial association,<br />
represents approx. 3,500 German<br />
and European companies in the engineering<br />
and plant construction sector.<br />
VDMA – Marine Equipment and Systems<br />
represents the export-oriented<br />
maritime<br />
sector serving<br />
the global markets of<br />
shipping, shipbuilding<br />
and the offshore<br />
oil & gas industry.<br />
Industry and Business<br />
Events & Exhibitions<br />
13th German Mechanical<br />
Engineering Summit<br />
11 – 12 October | Berlin, Germany<br />
Business initiation tour Japan<br />
16 – 21 October | Tokyo/Imabari,<br />
Japan<br />
FLIBS<br />
26 – 30 October | Fort Lauderdale,<br />
USA<br />
OSEA<br />
15 – 17 November | Marina Bay<br />
Sands, Singapore<br />
Marintec China<br />
7 – <strong>10</strong> December | Shanghai, China<br />
OTC – 1 - 4 May | Houston, USA<br />
Seatrade Cruise Global<br />
2 – 4 May | Miami, USA<br />
Business initiation tour Marine<br />
Equipment Greece<br />
May 2023 (tbd) | Athens, Greece<br />
CIPPE | China International<br />
Petroleum & Petrochemical Technology<br />
and Equipment Exhibition<br />
31 May – 02 June | Beijing, China<br />
Business initiation tour Marine<br />
Equipment USA south<br />
June 2023 (tbd) | New Orleans/<br />
Mobile, USA<br />
Nor-Shipping<br />
06 - 09 June | Oslo, Norway<br />
CIMAC Congress<br />
12 – 16 June | Busan, South Korea<br />
For more information on the events or participation – please contact VDMA: nord@vdma.org. + 49 40 50 72 070<br />
32 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA - MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS<br />
© Wroblewski<br />
WOODWARD<br />
SOGAV product acquires IGF-code compliance<br />
Rick Boom explained the new valve to <strong>HANSA</strong> on the occasion of the SMM<br />
Körting<br />
ejectors<br />
for the<br />
shipbuilding<br />
industry<br />
© Woodward<br />
The SOGAV235<br />
Woodward’s Colorado SOGAV and Compliance<br />
teams have achieved a significant<br />
milestone with the company’s SOGAV<br />
product line. The SOGAV235 is now IGFcode-compliant<br />
and officially listed for<br />
IGF zone »0« applications. Also the<br />
SOGAV<strong>10</strong>5/145 has recently received the<br />
listing for IGF zone »0«.<br />
»Achieving IGF-code compliance represents<br />
a considerable challenge. One<br />
that the Woodward team has mastered<br />
smoothly – both in terms of NPI design<br />
and manufacturing location qualification«,<br />
the supplier said. The<br />
SOGAV235 is now IGF-code-compliant<br />
and officially listed for IGF zone »0« applications.<br />
Compliance for the<br />
SOGAV<strong>10</strong>5/145 is in the pipeline and expected<br />
in the not-too-distant future.<br />
Work on compliance for the SOGAV65 is<br />
also underway.<br />
Woodward’s newly developed<br />
SOGAV235 gas admission valves succeed<br />
the company’s SOGAV250 and are commonly<br />
used in marine engine applications.<br />
The SOGAV235 will provide<br />
the same benefits as the SOGAV65 and<br />
SOGAV<strong>10</strong>5 INSERT.<br />
SOGAV valves (Solenoid-Operated<br />
Gas Admission Valves) are a family of<br />
electrically actuated, high-response gas<br />
admission valves for in-manifold (port)<br />
fuel admission. They are designed for use<br />
on four-cycle, turbocharged, natural gas<br />
or dual-fuel engines. The performance<br />
and characteristics of a gas and dual-fuel<br />
internal combustion engine are significantly<br />
influenced by SOGAV gas admission<br />
valves.<br />
SOGAV valves provide reliable and<br />
precise control of gas fuel admission in<br />
multipoint gas and dual-fuel engines.<br />
Woodward SOGAV valves are used in<br />
power generation, marine, rail and mining<br />
vehicle applications. The SOGAV<br />
valve is designed to be used as the valve<br />
portion of an overall gaseous fuel admission<br />
system delivering precise gas mass<br />
flow metering per cylinder. This enables<br />
gas engines and dual-fuel engines to operate<br />
lean burn – with increased efficiency<br />
and reduced emissions. They are available<br />
in gas mass flow metering capacities<br />
ranging from 70 kw/cyl to 1500 kw/cyl.<br />
»We are very proud to have been the<br />
first in the world to produce SOGAVvalves<br />
for Zone ›0‹«, said Rick Boom, Director<br />
Marketing – Large Engines, General<br />
Manager at Woodward Inc. Member of the<br />
board and Vice President at CIMAC, at the<br />
launch of the new product at SMM. The<br />
development of the valves took three years.<br />
Others for operation with hydrogen and<br />
ammonia are to follow, he said. <br />
trouble-free<br />
operation for life!<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
33<br />
+49 511 2129-446 | sales@koerting.de
TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA - MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS<br />
AQUAMETRO<br />
Diesel Switch retrofit successfully commissioned for NYK<br />
Fuel switching and blending system »Diesel Switch«<br />
»Lilac Promenade«, LPG Tanker managed by NYK Shipmanagement<br />
© Aquametro<br />
Aquametro Oil & Marine has successfully commissioned its Diesel<br />
Switch change-over system onboard »Lilac Promenade« for NYK<br />
Shipmanagement.<br />
The NYK Line company assigned AOM with the installation of<br />
its Diesel Switch change-over system. »The installation and commissioning<br />
was completed well within two days thanks to the<br />
great cooperation between the crew onboard and AOM’s technical<br />
team, led by John Zhuang«, the partners announced.<br />
The system will be used to switch over from MGO to HFO fuel<br />
and vice versa. As the Diesel Switch fully automatically controls<br />
the change-over and blending process on board the vessel it helps<br />
to increase safety in ship operation and to give charters secured<br />
forecasts on performance.<br />
»Lilac Promenade« is a 3 year old LPG Tanker that is owned<br />
by Smile Shipholding and managed by NYK Shipmanagement.<br />
established in 2001 and headquartered in Singapore. It<br />
has 200+ vessels under technical and crewing management<br />
including car carriers, dry bulker, containers, Tankers and<br />
Gas Carriers. »We would like to thank its good client NYK<br />
Shipmanagement for the exceptionally great collaboration on<br />
this project as well as for the great positive feedback they gave<br />
after the project was completed«, AOM said. »We greatly appreciate<br />
your cooperation and professional approach. Your<br />
continuous prompt support and feedback was very crucial in<br />
successful installation/commissioning of the Diesel switch.<br />
Thanks a lot«, added Vessel Manager Rochit Das. Simultaneously<br />
NYK is using AOM Diesel Switch on their newbuild<br />
LPGC program in Japan. Installation and pre-commissioning<br />
have been done by AOM engineer David Kim. Sea trials are<br />
scheduled for August.<br />
Since 1928, Aquametro Oil & Marine is active as manufacturers<br />
and suppliers of measurement, optimization and monitoring<br />
solutions. The range consists of more than <strong>10</strong>0 different oil<br />
fuel meters and management systems. The company operates<br />
from its headquarters in Rostock/Germany and Therwil/Switzerland<br />
as well as from Singapore for the Asian market. In addition<br />
there are further subsidiaries in South Korea and China and representation<br />
offices in India and Japan plus a global service network<br />
and numerous sales partners globally.<br />
<br />
34 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA - MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS<br />
BOLL & KIRCH<br />
World premiere of Bollfilters’s new FineFilterUnit FFU<br />
During the international ship technology<br />
exhibition and trade show SMM, Boll &<br />
Kirch has launched its brand-new FFU design<br />
for the treatment of bleed-off water<br />
from Exhaust Gas Cleaning Systems<br />
(EGCS, hybrid or closed loop) and Exhaust<br />
Gas Recirculation (EGR) / Exhaust Gas<br />
Cooling (EGC) Systems. »The new design<br />
is based on Bollfilters’s application expertise<br />
and underlines their market leadership<br />
with the most systems supplied to EGCSand<br />
Engine-manufacturers since 2018«,<br />
the supplier announced. Several improvements<br />
have been realized to optimize<br />
the benefits for the customer and operator:<br />
• Process improvement: Modified components<br />
for improved process control<br />
and more efficient process operation<br />
resulting in lower operational costs.<br />
• Modularity: A new and flexible design<br />
for different flow rates.<br />
• Compactness: Minimum space<br />
requirements and optimized arrangement,<br />
incl. improved maintainability.<br />
• User friendliness: Simplification of interaction<br />
and operation by smart control<br />
features.<br />
• Compliance: Treatment of bleed-off<br />
water with ceramic membranes delivers<br />
still safe and continuous compliance<br />
with the discharge requirements of<br />
MARPOL Annex VI, resolutions<br />
MEPC.340(77) / 307(73) and enhances<br />
marine environmental protection.<br />
Boll & Kirch is a solution provider for<br />
sustainable water treatment systems. As<br />
Bollfilter is developing, producing, and<br />
utilizing its own ceramic membranes<br />
(BOLLbrane) in addition to its own<br />
R&D-, engineering-, testing- and production<br />
capabilities, they claim to have<br />
the knowhow about the core component<br />
of the system and can offer the best process<br />
solution, also for other applications<br />
i.e., CCUS (Carbon Capture Utilization<br />
and Storage).<br />
<br />
© Wroblewski<br />
MTP-STANDARD<br />
Plug-event takes the new standard for ship automation »a giant step forward«<br />
The MTP (Module Type Package) is used<br />
for the standardised integration of subsystems<br />
in ship automation. The first<br />
Plugtest on the new standard was organised<br />
by the VDMA in August. 12 companies<br />
from Germany and Austria took<br />
part in the intensive and successful connectivity<br />
tests, from machine builders<br />
and automation manufacturers to shipyards<br />
and classification. The encouraging<br />
plug test results were also presented<br />
at the »Digital Transition Stage« at<br />
the trade fair SMM: »In those 8 hours,<br />
we implemented such a quantity of variables<br />
and signals with the MTP, for<br />
which we previously needed three weeks<br />
on board at the shipyard. A huge step<br />
forward in shortening commissioning –<br />
and a convincing argument for the<br />
MTP!«, said an industry participant.<br />
Those who want to learn more about<br />
MTP can do so on 13th October at the<br />
MTP-Info-day at Meyer Werft in Papenburg.<br />
Interested professionals may<br />
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SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
Die maritime Welt zu Gast in Hamburg<br />
Eine positive Bilanz haben die Organisatoren der diesjährigen SMM, der Weltleitmesse<br />
für den Schiffbau, gezogen. Nach einer durch die Corona-Pandemie erzwungenen Pause<br />
konnte das Event wieder in Hamburg stattfinden. Auch hochrangige Politik-Vertreter kamen<br />
Es war ein Jubiläum für die SMM, die nach einer coronabedingten<br />
Pause wieder in der Hansestadt stattfinden<br />
konnte – die 30. Ausgabe. 2.000 ausstellende Unternehmen und<br />
mehr als 30.000 Fachbesucher aus über <strong>10</strong>0 Ländern bevölkerten<br />
an vier Tagen im September die Messehallen.<br />
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»Die Vorfreude und die Erwartungshaltung in der Branche<br />
waren enorm. Umso mehr begeistert es mich, dass wir unsere<br />
Position als Weltleitmesse erneut unter Beweis stellen konnten«,<br />
sagte Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Hamburg Messe und Congress. Die maritime Energiewende<br />
und die dafür notwendige Technologie und Expertise sowie der<br />
klare Wille zum Wandel hätten den roten Faden auf dem Messegelände<br />
und im begleitenden Konferenzprogramm gebildet (zu<br />
dem auch der von der <strong>HANSA</strong> co-organisierte »Maritime Future<br />
Summit« gehörte – siehe Seite 44/45).<br />
Retrofitting war eines der großen Themen der SMM. Denn<br />
die große Herausforderung in der Branche besteht in der sukzessiven<br />
Nachrüstung der aktuell 60.000 Handelsschiffe für<br />
mehr Umwelt- und Klimaverträglichkeit.<br />
Die besondere Bedeutung der Schifffahrtsindustrie für das Erreichen<br />
der Klimaziele zeigte sich auch an der anwesenden politischen<br />
Prominenz. Kitack Lim, Generalsekretär der Weltschifffahrtsorganisation<br />
IMO, war zugegen. Bundeskanzler Olaf<br />
Scholz, Schirmherr der SMM, sagte in einer Videobotschaft, es<br />
sei mehr als willkommen, dass die SMM ihren Fokus auf klimafreundliche<br />
Technologien gelegt habe, denn »jede Innovation im<br />
maritimen Sektor nützt der globalen Ökonomie als Ganzes«. Die<br />
Maritime Koordinatorin der Bundesregierung, Claudia Müller<br />
36 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
zeigte sich bei einem ausgiebigen Messerundgang,<br />
ebenso wie beispielsweise<br />
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher<br />
und seiner Stellvertreterin Katharina<br />
Fegebank sowie weitere Landesund<br />
Bundespolitiker.<br />
Die SMM liefere wichtige Impulse,<br />
meint Knut Ørbeck-Nilssen, CEO von<br />
DNV Maritime, dem Hauptsponsor der<br />
Messe: »Die SMM ist eine der besten<br />
Veranstaltungen im maritimen Kalender,<br />
sie ist wirklich global und mit ihrem<br />
Schwerpunkt auf Innovation bekommt<br />
man einen Einblick in die Zukunft der<br />
Schifffahrt.« Martin Kröger, Hauptgeschäftsführer<br />
des Verbands Deutscher<br />
Reeder, betonte: »Die SMM ist als Marktplatz<br />
der Innovationen eine wichtige Basis<br />
für Investitionsentscheidungen deutscher<br />
Reedereien. Wir sind dazu mit<br />
Schiffbau- und Zulieferunternehmen in<br />
aller Welt und Fachleuten im Gespräch.<br />
Viele von ihnen trifft man auf der SMM<br />
in Hamburg.«<br />
Die <strong>HANSA</strong> hat die SMM und das Rahmenprogramm<br />
begleitet und ausführlich<br />
darüber berichtet. Schauen Sie im Internet<br />
unter www.hansa-online.de/smm.<br />
Neben News und Hintergrundberichten<br />
gibt es außerdem eine Sonderausgabe unseres<br />
Podcasts sowie Interviews, Produktneuheiten<br />
und weiteres.<br />
Networking im Fokus<br />
Abstract: The maritime world came to Hamburg<br />
The organizers of this year‘s SMM, the world‘s leading trade fair for shipbuilding, have<br />
drawn a positive balance. It was an anniversary for SMM, which was able to return to<br />
the Hanseatic city after a Corona-break – the 30th edition. 2,000 exhibiting companies<br />
and more than 30,000 trade visitors from over <strong>10</strong>0 countries crowded the exhibition<br />
halls over the four days. Also, high-ranking politicians attended.<br />
IMO-Generalsekretär Kitack Lim (Mitte) bei einem Messe-Rundgang mit HMC-Chef Bernd<br />
Aufderheide (l.) und Claudia Müller, maritime Koordinatorin der Bundesregierung<br />
Neben der Vertiefung von Fachkenntnissen<br />
setzten die SMM-Macher konsequent<br />
auf Networking-Formate und<br />
schufen mit den neuen »Transition Stages«<br />
Ausstellenden eine besondere Bühne<br />
für ihre Themen. Die Verleihung des<br />
Start-up-Awards und der Maritime Career<br />
Market, bei dem junge Talente Kontakte<br />
zu interessierten Unternehmen<br />
knüpfen konnten, waren weitere Highlights.<br />
»Es gibt keine bessere Gelegenheit,<br />
sowohl der Öffentlichkeit – einschließlich<br />
dem so wichtigen Nachwuchs<br />
– als auch den politischen Entscheidungsträgern<br />
die Vielfalt und Breite<br />
unserer Branche näherzubringen«, bilanzierte<br />
Reinhard Lüken, Hauptgeschäftsführer<br />
des Verbands für Schiffbau<br />
und Meerestechnik.<br />
Das bestätigen laut der Messegesellschaft<br />
auch die Umfragen unter den Besuchenden.<br />
Danach gaben 97 % an, dass<br />
die SMM die wichtigste Messe der maritimen<br />
Wirtschaft sei, 86 % wollen das<br />
nächste Mal auf jeden Fall wieder dabei<br />
sein. 97 % der Besuchenden bestätigen,<br />
dass die SMM eine sehr gute Möglichkeit<br />
bietet, internationale Kontakte zu<br />
knüpfen. Die nächste SMM findet vom<br />
3. bis zum 6. September 2024 in Hamburg<br />
statt.<br />
© HMC<br />
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Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
37
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
Der Andrang war nach der Corona-Pause groß<br />
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (Mitte) zeigte sich interessiert an technischen Innovationen<br />
Themen & Experten<br />
Die Bandbreite an Themen und Ausstellern<br />
war gewohnt groß. Der Antriebsspezialist<br />
Wärtsilä Voyage stellte<br />
sein neues Fleet Optimisation System<br />
(FOS) vor. »Die ganzheitliche Datenanalyse-,<br />
Reiseplanungs- und Flottenleistungsplattform<br />
kann maritimen Akteuren<br />
helfen, Schiffe und Flotten mit<br />
© HMC<br />
optimaler Sicherheit, Effizienz und<br />
Nachhaltigkeit zu betreiben«, erklärt<br />
Sean Fernback, President von Wärtsilä<br />
Voyage.<br />
Der Motorenhersteller Rolls-Royce<br />
präsentierte Brennstoffzellenkonzepte,<br />
Hybridsysteme und Motoren, die mit<br />
E-Methanol laufen sollen. »Wir setzen<br />
für die Zukunft ganz klar auf diesen<br />
Schiffskraftstoff und wollen hier als<br />
Pionier vorangehen«, so Denise Kurtulus,<br />
Vice President Global Marine bei<br />
Rolls-Royce.<br />
Die Mecklenburgische Metallguss<br />
(MMG) hat strömungsoptimierte<br />
Schiffspropeller im Portfolio, mit denen<br />
beispielsweise Hapag-Lloyd zahlreiche<br />
seiner Bestandsschiffe nachrüstet.<br />
Sprit- und CO 2<br />
-Ersparnis: mehr<br />
als <strong>10</strong> %. Stellvertretend dafür begrüßte<br />
ein effizienter MMG-Propeller die<br />
Fachbesuchenden am Eingang der<br />
SMM.<br />
Der Technologiekonzern ABB zeigte<br />
einen neuen Halbleiter-Leistungsschalter<br />
für die nächste Generation<br />
von sicheren und energieeffizienten<br />
Gleichstromsystemen. Thorsten Strassel,<br />
Global Product Manager bei ABB:<br />
»Die SMM ist eine ideale Plattform,<br />
um diese innovative Technologie vorzustellen,<br />
die die Energiewende im<br />
Schifffahrtssektor unterstützen wird.«<br />
Erneuerbare Energien, Batteriespeicher<br />
und intelligente Netze seien ein<br />
wesentlicher Faktor, um die Schifffahrtsindustrie<br />
nachhaltiger zu machen.<br />
RWO, ein Anbieter von »smarten«<br />
Wassermanagementlösungen, hat im<br />
Rahmen der Weltleitmesse seinen neuesten<br />
Ölabscheider (OWS) vorgestellt.<br />
»Wir freuen uns, den Reedern größerer<br />
Schiffe eine effiziente, flexible und kostengünstige<br />
OWS-Lösung anbieten zu<br />
können, die sowohl für Neubauten als<br />
auch für Nachrüstungsprojekte geeignet<br />
ist«, sagte RWO-Geschäftsführer<br />
Stratos Papamichalis.<br />
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40 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
EVENTS<br />
Volles Haus beim SMM-Empfang der <strong>HANSA</strong><br />
Die <strong>HANSA</strong> hatte während der Weltleitmesse<br />
SMM in Hamburg zu<br />
einem Empfang ins Internationale Maritime<br />
Museum (IMMH) geladen – und die<br />
Resonanz war überwältigend. Mehr als<br />
300 Vertreter aus allen Sparten der maritimen<br />
Wirtschaft – von Reedereien über<br />
Zulieferern bis hin zu Werften und der<br />
Marine – genossen nach dem ersten<br />
Messetag den Abend bei der »Party« in<br />
der historischen Speicherstadt, die sich als<br />
DER Branchentreffpunkt während der<br />
Messetage erwiesen hat.<br />
Die zahlreichen Gäste wurden von<br />
Peter Tamm, Geschäftsführer von Tamm<br />
Media und Verleger der »<strong>HANSA</strong> –<br />
Internationale Maritime Journal«, und<br />
Florian Visser, kaufmännischer Verlagsleiter<br />
der <strong>HANSA</strong>, begrüßt. »Es ist uns<br />
eine große Ehre, so viele Freunde, Partner,<br />
Kunden, Leser, Abonnenten und<br />
Anzeigenkunden hier heute Abend begrüßen<br />
zu dürfen«, sagte Peter Tamm.<br />
»In turbulenten Zeiten ist es wichtiger<br />
denn je, täglich und monatlich solide und<br />
zuverlässige Informationen zu liefern,<br />
wie die <strong>HANSA</strong> es tut«, sagte er und<br />
betonte die Notwendigkeit einer guten<br />
Zusammenarbeit auch in schwierigen<br />
Zeiten wie während der Pandemie.<br />
Der <strong>HANSA</strong>-Empfang war die Gelegen -<br />
heit für die gesamte maritime Industrie,<br />
die Rückkehr in die Normalität zu feiern<br />
und nach den fachlichen Ter minen und<br />
Treffen während der SMM den ersten<br />
Messe-Abend in einer entspannten und<br />
anregenden Atmosphäre ausklingen zu<br />
lassen.<br />
alle Fotos: Christian Stelling<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
41
EVENTS<br />
42 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
EVENTS<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
43
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
Diskutierten auf dem Maritime Future Summit (v.l.):<br />
Volker Bertram (Moderator), Donya Amer (Hapag-Lloyd),<br />
Pierre Sames (DNV) Solène Guéré (notilo plus), Kenneth<br />
Goh (Knud E. Hansen) und Krischan Förster (<strong>HANSA</strong>)<br />
© Henckel<br />
Von der Technologie zum Geschäftsmodell<br />
Viele digitale Lösungen für eine effizientere Schifffahrt existieren bereits. Intelligente Wege<br />
zur Kombination dieser Technologien zu finden, war eines der Themen des diesjährigen<br />
»Maritime Future Summit«, der auch <strong>2022</strong> den Auftakt zur SMM gab<br />
Von der Schiffskonstruktion bis zum<br />
-management, von der Brücke über<br />
den Maschinenraum bis zum Frachtraum:<br />
die Digitalisierung hat in alle Bereiche der<br />
Branche Einzug gehalten. Auf dem »Maritime<br />
Future Summit« – mit der <strong>HANSA</strong><br />
als Co-Veranstalter und Partner der SMM<br />
–, diskutierten Experten in Hamburg wieder<br />
über die neuesten digitalen Trends in<br />
der Schifffahrts- und Schiffbaubranche.<br />
Ging es in den letzten Jahren um kühne<br />
Visionen und konkrete Anwendungsfälle<br />
der digitalen Transformation, so hieß das<br />
Motto dieses Jahr »Connected Technologies<br />
On The Rise – The next Phase of<br />
the digital Transition«.<br />
Am Tag vor dem offiziellen Start der internationalen<br />
Leitmesse für die maritime<br />
Wirtschaft ging es um digitale Allianzen<br />
und multidisziplinäre Lösungen, die gebraucht<br />
werden, um die Schifffahrt in eine<br />
effiziente und nachhaltige Zukunft zu<br />
bringen. Gleichzeitig müssen daraus auch<br />
neue Geschäftsmodelle entstehen.<br />
»Wir bewegen uns allmählich auf eine<br />
höhere Spielebene, indem wir Technologien<br />
miteinander verbinden und größere<br />
Lösungen schaffen«, sagte Moderator<br />
Volker Bertram. »Wir brauchen ein Zusammentreffen<br />
von Unternehmen, Technologien<br />
und Organisationen, um die Tür<br />
zur nächsten Stufe zu öffnen.«<br />
Das ist es, was die deutsche Linienreederei<br />
Hapag-Lloyd bereits tut, wie CIO<br />
Donya-Florence Amer betionte. Die Nr. 5<br />
im Weltmarkt ist dabei, die gesamte Flotte<br />
von Containern mit IoT-Geräten auszustatten.<br />
Damit will das Unternehmen<br />
einerseits den Betrieb effizienter gestalten<br />
und gleichzeitig neue Werte für die Kunden<br />
schaffen, die sich als Geschäftsmodelle<br />
monetarisieren lassen. In den<br />
letzten Jahren sei viel über Supply Chain<br />
Disruption im Zusammenhang mit der<br />
Digitalisierung gesprochen worden. Die<br />
Reederei sei heute allerdings »weit davon<br />
entfernt«, auf der Strecke zu bleiben, die<br />
Nachfrage nach Supply-Chain-Dienstleistungen<br />
sei größer als je zuvor, so<br />
Amer. Bei der Transformation geht es ihr<br />
daher unter anderem darum, Businessund<br />
IT-Departments zu verbinden.<br />
Digitale Service-Erweiterung<br />
Auch die Klassifikationsgesellschaft DNV<br />
arbeitet an neuen Geschäftsmöglichkeiten,<br />
wie Pierre Sames, Direktor für<br />
strategische Entwicklung, berichtete. Das<br />
norwegisch-deutsche Unternehmen treibt<br />
seine Drohnen-gestützten Inspektionen<br />
von Schiffen voran. Auf der Grundlage eines<br />
3D-Modells können Flugroboter ihren<br />
Weg durch ein Schiff finden und Schäden<br />
aufspüren. Das könne die Surveys ergänzen,<br />
mache das Angebot flexibler, billiger,<br />
weniger störend und sicherer. Der<br />
Einsatz künstlicher Intelligenz könne Unterschiede<br />
in der menschlichen Wahrnehmung<br />
bei der klassifizierung von Unregelmäßigkeiten<br />
ausgleichen, so Sames.<br />
Plädoyer für Roboter<br />
Solène Guéré vom französischen Unternehmen<br />
notilo plus plädierte für robotergestützte<br />
Unterwasserschiffsuntersuchungen.<br />
Ihrer Meinung nach liefert<br />
das ROV-Scanning viel mehr Daten als<br />
ein menschlicher Taucher es jemals tun<br />
könnte, und es erstellt konsistente Berichte<br />
von hoher Qualität. »Wir erleichtern<br />
den Flottenmanagern den Zugang und<br />
die Handhabung der Daten«, sagte sie.<br />
Leichter Zugang ist auch für den<br />
Schiffsdesigner Knud E. Hansen ein<br />
wichtiges Thema. Wie Kenneth Goh berichtet,<br />
nutzt das Unternehmen die virtuelle<br />
Realität, um die Kunden bereits in einem<br />
sehr frühen Stadium des Schiffsentwurfs<br />
einzubeziehen, um die beste Anordnung<br />
der Arbeitsräume zu finden und<br />
sofortiges Feedback zu erhalten. »VR erleichtert<br />
die Zusammenarbeit und Probleme<br />
können schnell gefunden werden«,<br />
so Goh. Seiner Erfahrung nach seien auch<br />
44 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
Ungeübte mit der Technologie schnell<br />
vertraut und produktiv, weil sei der natürlichen<br />
Wahrnehmung so nah sei.<br />
Jilin Ma von der China Classification<br />
Society (CCS) nahm sich der unbemannten<br />
Schifffahrt an – ein Thema,<br />
dass den Future Summit seit seinen Anfängen<br />
begleitet. Ma blickte zurück auf<br />
die Konferenz von 2021. Sein Fazit damals:<br />
unbemannte Bücken sind denkbar,<br />
aber wir haben noch einen weiten Weg<br />
vor uns. Heute sieht er mit Blick auf die<br />
Projekte in China, Japan und Südkorea<br />
einen schnellen Fortschritt, eine deutliche<br />
Beschleunigung der Entwicklung.<br />
Für die Entwicklung neuer und effizienterer<br />
Schiffe bedarf es auch einer Digitalisierung<br />
der Prozesse, wie Ludmila<br />
Seppälä von Cadmatic erklärte. Dabei<br />
dürfe es nicht darum gehen, als Ergebnis<br />
digitale 2D-Zeichnungen zu haben, sondern<br />
darum, Engineering und Produktion<br />
miteinander zu verbinden. Die<br />
Design- und Schiffbauprozesse würden<br />
immer komplexer und erforderten die<br />
Zusammenarbeit hoch spezialisierter<br />
Abstract: Getting from technologies to business models<br />
Many digital solutions for more efficient operations in shipping already exist. The next<br />
step in the maritime industry’s digital transition will be to connect technologies to get solutions<br />
that add real value for companies and customers, meaning that companies could<br />
generate new business from going digital, showed this year’s Maritime Future Summit.<br />
Disziplinen. Daher plädierte sie für den<br />
Ansatz des »Data-driven Shipbuilding«<br />
Software heißt Evolution<br />
Effiziente digitale Prozesse waren auch<br />
das Thema von Wärtsilä-Voyage-CEO<br />
Sean Fernback. Schiffe, die in heutiger<br />
Zeit tagelang vor den großen Hubs auf<br />
Reede lägen seien »wasted assets«. »In der<br />
Luftfahrt fliegt ein Flugzeug nicht los, bevor<br />
es das OK von Zielflughafen bekommen<br />
hat. Da müssen wir in der<br />
Schifffahrt auch hinkommen«, so Fernback.<br />
Eine Herausforderung sei der extreme<br />
Fokus auf einmalige Capex, dabei<br />
müsste die Branche verstehen, dass Software<br />
keine einmalige Anschaffung sei,<br />
sondern sich in steiger Entwicklung befinde.<br />
Um die Digitalisierung und die Vernetzung<br />
verschiedener Player effizient<br />
und übersichtlich zu machen, plädierte<br />
Patrick Mueller von Siemens Energy dafür,<br />
nur eine einzige, offene Plattform zu<br />
nutzen. So könne man Datentransparenz<br />
erreichen, was letztlich der der Schlüssel<br />
zu einer besseren Zukunft sei. »Schiffe<br />
sind sehr wertvolle und komplexe Assets.<br />
Einen Überblick darüber zu haben, wo<br />
man steht, ist die Voraussetzung, um die<br />
nächsten Schritte planen zu können, beispielsweise<br />
im Bezug auf CO 2<br />
-Emissionen«,<br />
so Müller.<br />
fs<br />
RESILIENCE at its most BRILLIANT<br />
Always clean hull – for the most challenging<br />
operations. Combat early-stage fouling<br />
Jotun Hull Skating Solutions consist of five<br />
key elements, which together constitute<br />
a groundbreaking approach to<br />
in-service hull performance.<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
45<br />
www.jotun.com
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
In der abschließenden Abstimmung setzte sich Ankeri nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Insurwave durch<br />
© Selzer<br />
Ankeri gewinnt Maritime Start-Up Award<br />
Die »Maritime Start-Up Night <strong>2022</strong>«, erstmals im Rahmen der Schiffstechnikmesse<br />
SMM ausgerichtet, hat einen Gewinner hervorgebracht: Ankeri. Die Isländer<br />
überzeugten mit ihrer Cloud-Plattform für Reedereien, Shipmanager und Charterer<br />
Unter dem Motto Start-ups@SMM<br />
präsentierten sich internationale<br />
Gründer dem Fachpublikum auf der<br />
SMM in Hamburg. Highlight war das<br />
»SMM Maritime Startup-Night &<br />
Day«-Event am Messe-Mittwoch. Als Höhepunkt<br />
am Abend wurde der »SMM Maritime<br />
Start-up Award <strong>2022</strong>« verliehen.<br />
Der Wettbewerb war in vier Runden<br />
unterteilt, in denen die Vertreter jedes<br />
Start-ups in einem zweiminütigen »Elevator«-Pitch<br />
darlegten, was ihr Start-up<br />
macht und warum es wichtig ist, gefolgt<br />
von einer Fragerunde mit den Juroren.<br />
Der Preis ging an das beste marktfähige<br />
Produkt, für den die Jungunternehmer<br />
in »Pitches« über den Tag<br />
verteilt gegeneinander antraten. Mit der<br />
Award-Verleihung und einem Gettogether<br />
mit Musik und Drinks endete<br />
der Abend in entspannter Atmosphäre<br />
Das isländische Start-Up Ankeri schaffte<br />
es beim »Start-Up Day« bei der ersten<br />
Pitch-Runde, an der insgesamt 16 Kandidaten<br />
teilnahmen, sich für das Finale zu<br />
qualifizieren. Hier konnten die fünf Finalisten<br />
noch einmal ihre Ideen und Lösungen<br />
vor Publikum präsentieren.<br />
Kopf-an-Kopf-Rennen<br />
Auf der neu geschaffenen »Digital Transition<br />
Stage« in den Messehallen durften<br />
abends neben Ankeri die jungen Unternehmen<br />
Insurwave, mit einer Plattform<br />
für maritime Versicherungen, Ionada mit<br />
einer Abgasreinigungstechnologie, Wavefoil<br />
mit einer Energiesparlösung für Schiffe<br />
und Cspect mit einem Remote-<br />
Monitoring-Produkt abermals um die<br />
Gunst der Zuschauer buhlen. In der abschließenden<br />
Abstimmung setzte sich Ankeri<br />
schließlich durch, nach einem Kopfan-Kopf-Rennen<br />
mit Insurwave. Ankeri<br />
bietet Reedern, Befrachtern, Shipmanagern<br />
und anderen Akteuren eine cloudbasierte<br />
Softwareplattform, um Daten zu<br />
verwalten, zusammenzuarbeiten, die Effizienz<br />
der Flotte zu steigern und die Nachhaltigkeit<br />
in der Schifffahrt zu fördern.<br />
In einer Dankesbotschaft sprachen die<br />
Ankeri-Macher im Nachgang von »großem<br />
Stolz, Freude und Dankbarkeit« für<br />
den Preis. »Diese Auszeichnung wird uns<br />
Abstract: Ankeri wins Maritime Start-Up Award at SMM<br />
The Maritime Start-Up Nigh, that took place for the first time at the SMM srade fair in<br />
Hamburg this year, has a winner: Ankeri from Iceland convinced the »jury« (audience)<br />
with their pitch of a cloud based platform on which ship owners, ship managers, charterers<br />
and others can manage and share data to collaborate for more efficiency.<br />
46 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
in unserem Bestreben, die Effizienz zu steigern und die Nachhaltigkeit<br />
in der Schifffahrt zu fördern, nur noch mehr anspornen«,<br />
heißt es weiter.<br />
Die Lösungen von Ankeri sollen es den Beteiligten ermöglichen,<br />
»die Kontrolle über ihre Daten zu übernehmen und neue Werte zu<br />
schaffen, indem sie ihre eigenen kommerziellen, betrieblichen und<br />
technischen Schiffsdaten organisieren und pflegen«. Die Produkte<br />
sollen den Nutzern zudem helfen, den Wandel voranzutreiben und<br />
die Digitalisierung ihrer Abläufe und die Zusammenarbeit zu beschleunigen,<br />
um die Transparenz und das Vertrauen zu erhöhen<br />
sowie die Gesamtproduktivität, die Rentabilität und die Entscheidungsfindung<br />
zu verbessern. Als cloudbasierte Software erfordern<br />
die Produkte von Ankeri keine Installation.<br />
Volle Kontrolle über Daten<br />
Mit Party und Live-Musik endete der Abend<br />
Das Angebot Fleet&Chartering ist auf die Zusammenarbeit fokussiert.<br />
Hinzu kommt der »Data Connections Hub« – eine<br />
cloudbasierte, robuste, skalierbare und sichere Datenspeicherinfrastruktur<br />
für die Verbindung mit Quelldaten und<br />
deren Umwandlung in ein Format, das von anderen Systemen<br />
genutzt werden kann. Ob es sich um Auto-Log-Daten von verschiedenen<br />
Anbietern, AIS, Now Cast, Hind Cast oder Noon-<br />
Reports handelt, der Data Connections Hub könne sich mit jeder<br />
Onshore-Quell-API verbinden, um eine konsolidierte und<br />
übersichtliche Darstellung der Daten zu erstellen, heißt es. Das<br />
Unternehmen hat die volle Kontrolle darüber, wer auf welche<br />
Daten zugreifen kann und wie lange.<br />
Mit der Aware-App für Mobilgeräte und Desktop will Ankeri<br />
Leistungs- und Nachhaltigkeitsdaten verständlich und zugänglich<br />
machen. Nachhaltige Fortschritte bei der Erreichung von<br />
Leistungs- und Nachhaltigkeitszielen müssten datengesteuert<br />
und evidenzbasiert sein, meinen die Entwickler. Diese Daten<br />
müssten auch auf eine Weise dargestellt werden, die leicht zugänglich<br />
und verständlich ist. Aware generiert nach Angaben von<br />
Ankeri schnelle Einblicke aus Flottendaten – einschließlich der<br />
CII jedes Schiffes pro Reise oder Zeitraum – ohne jegliche Interaktion<br />
des Nutzers. Es bietet die Möglichkeit, unternehmenseigene<br />
Daten wie AIS-Datenströme, Auto-Logs oder Noon-<br />
Reports mit dem Datenstrom zu verknüpfen.<br />
Neben dem Prestigeträchtigen Award bekam das Unternehmen<br />
vom Schiffahrts-Verlag <strong>HANSA</strong> zudem ein »Media-<br />
Booster«-Paket im Wert von <strong>10</strong>.000 € überreicht, womit Ankeri<br />
nun seine Bekanntheit in der Branche steigern kann. Außerdem<br />
kündigte SMM-Chef Ulrich Selbach an, dass das Start-Up bei der<br />
nächsten Ausgabe der Messe 2024 einen kostenlosen Stand bekommen<br />
wird.<br />
Die »Maritime Start-Up Night« – organisiert vom Team um<br />
Carsten Bullemer, Annett John und Steffen Knodt – fand in diesem<br />
Jahr bereits zum fünften Mal statt – anders als in den Jahren<br />
zuvor wurde das Event erstmals im Rahmen der internationalen<br />
Fachmesse SMM ausgerichtet.<br />
fs<br />
© Wroblewski<br />
<br />
<br />
Carsten Most<br />
Tel. 040/72003-120 | E-Mail: carsten.most@akzonobel.com<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
47
SMM HUB<br />
EXXONMOBIL<br />
Palantir digital platform integrates lubricants monitoring service<br />
ExxonMobil is adding new features to its<br />
Mobil Serv Cylinder Condition Monitoring<br />
service through partnering with Palantir<br />
Technologies, a leading builder of<br />
operating systems for the modern enterprise.<br />
The coming enhancements combine<br />
ExxonMobil’s maritime knowledge and<br />
engine lubrication expertise with Palantir’s<br />
digital platform and analytics capability to<br />
deliver detailed insights into vessel operations<br />
and help protect engine components<br />
from premature wear.<br />
These improvements are derived from<br />
ExxonMobil’s patented technology and library<br />
of onboard test results, which contains<br />
more than three quarters of a million<br />
data points. Palantir Technologies’<br />
Foundry platform will enable complete<br />
integration and advanced analysis of<br />
these records, enabling vessel operators to<br />
benchmark their engines’ performance<br />
against similar models in a range of operating<br />
conditions, whilst enabling broader<br />
organisational benefits such as trend<br />
analysis across entire fleets and similar<br />
vessels. According to ExxonMobil, this<br />
will be indispensable as the marine industry<br />
starts its transition to lower carbon<br />
fuels. During a period of operational uncertainties,<br />
knowing how an engine is<br />
performing will provide welcome reassurance<br />
and help supply valuable insights<br />
into the performance and operation of<br />
new fuels and engine designs. <br />
© ExxonMobil<br />
LIBERIAN REGISTRY<br />
MoU signed on autonomous ship tech<br />
The Liberian Registry, the world’s second largest ship registry,<br />
signed a memorandum of understanding (MoU) with Hyundai<br />
Heavy Industries (HHI), Avikus and DNV to collaborate on autonomous<br />
ship technology developments.<br />
»Over the last five years the Liberian Registry has participated<br />
in over 30 joint industry projects, all with focus on innovative<br />
ship design features, new technologies and alternative fuels.<br />
While the overarching goal with these projects is to decarbonize<br />
international shipping, we also have to ensure the safety of navigation.<br />
Through the adoption of innovative technologies for autonomous<br />
shipping this MoU will seek to enhance both safety of<br />
navigation and reduce GHG emissions«, the Liberian International<br />
Ship & Corporate Registry (LISCR) stated.<br />
The Hyundai intelligent Navigation Assistant System (HiNAS<br />
2.0) is an AI-based navigation solution that assists in safe navigation<br />
by displaying AR (augmented reality) images of detected<br />
ships and navigation information. Developed by AVIKUS, a subsidiary<br />
of Hyundai Heavy Industries (HHI), the system creates<br />
optimal routes for collision avoidance in the ocean, aiming to reduce<br />
crew fatigue and increase fuel efficiency. The MoU includes<br />
a joint study to deploy autonomous navigation systems on board<br />
ships to increase technology uptake by the industry and flag<br />
states. During the project, Avikus, HHI and Liberian Registry<br />
will actively contribute to developing autonomous maritime solutions<br />
that comply with DNV Rules on autonomous operations,<br />
where AVIKUS aims to obtain an Approval in Principle from<br />
DNV and Liberian Registry.<br />
»Innovative technologies that enhances safety of navigation<br />
and reduce GHG emissions must be supported from a regulatory<br />
perspective,« said Alfonso Castillero, CEO of LISCR. <br />
DATASTORMS<br />
Versatile data management software<br />
Datastorms, a new and innovative app for smart data management,<br />
was launched at the SMM in Hamburg. Martijn van<br />
Loenen, director of Datastorms: »The SMM Hamburg is all<br />
about digital transformation, climate change and the maritime<br />
energy transition, which is exactly where Datastorms makes the<br />
difference. The software makes all data (i.e. knowledge) of a<br />
company easily available to the users through a semantic database,<br />
so, long searches for information now belong to the past.«<br />
According to van Loenen, the app’s features include management<br />
of maritime requirements and verification of requirements<br />
to the management of auditing and certification data as<br />
well as smart inventory management.<br />
»Datastorms was developed because a lot of the activities that<br />
we do on a daily basis can be done much smarter and cheaper.<br />
Datastorms continues where other programs stop. For example,<br />
do you want to make your data centrally available to your team<br />
or company so that everyone always has the same information?<br />
Do it with Datastorms, because with Excel different versions<br />
often go back and forth or a file gets damaged… with nasty consequences,«<br />
said van Loenen. Version control is also no longer<br />
necessary because with the <strong>10</strong>0% traceability function, all<br />
changes that were made in the past can easily be viewed and reverted<br />
if necessary. »Assigning rights is also a piece of cake, so<br />
that you can even let customers and suppliers watch or cooperate<br />
with your project. This way data will work much smarter for<br />
you,« van Loenen explained.<br />
As many customers already have their own systems running,<br />
Datastorms can also be used as a smart link that can handle »almost<br />
all« maritime ERP systems and easily make reports based<br />
on the data in an existing system.<br />
<br />
48 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
SMM HUB<br />
DNV<br />
Remote compliance verification<br />
At the SMM trade fair in Hamburg in early September, classification<br />
society DNV announced the launch of its new<br />
NAUTConnect service. Offered as an additional voluntary<br />
class notation and developed in collaboration with the industry,<br />
NAUTConnect is hosted on DNV’s Veracity platform and<br />
is designed to enable the optimal performance and safety of<br />
navigational systems. NAUTConnect is a continuous remote<br />
compliance verification system for electronic navigational<br />
systems and integrated network equipment. It covers onboard<br />
systems and data collection infrastructure, onshore<br />
systems and data standards, as well as procedures for system<br />
health monitoring and compliance verification. The voluntary<br />
class notation includes MO and class requirements, as<br />
well as requirements for service providers, for example OEMs<br />
involved in monitoring and maintaining given systems and<br />
equipment. It also enables vessel owners and managers to<br />
keep better track of hardware and software updates and replacements.<br />
Key industry contributors included, navigation systems<br />
manufacturer Kongsberg Maritime (KM) and its digital arm,<br />
Kongsberg Digital (KDI), while Norway’s Hurtigruten Coastal<br />
is one of several shipowners that piloted the service. <br />
MON-IT<br />
Ship monitoring via smartphone<br />
Mon-it Group presented at SMM in Hamburg its new control<br />
system called OF SHIP offers an automatic, 24/7 monitoring<br />
system. The solution is able to detect and measure deformations<br />
in 2D and 3D of an object of any shape and of a rigid or semirigid<br />
nature using sensitive optical fibers. Accordimng to Monit,<br />
the OF SHIP system ensures real time monitoring of deformations<br />
and tensional state of the hull, decks, loading plans<br />
and tanks. The system also includes measurement of the vibrations<br />
of the vessel and its components, measurement of applied<br />
loads, pressure and deterioration of elements such as loading<br />
floors, appendages, others as well as measurement of corrosive<br />
phenomena along the structure of the ship and its components.<br />
Further capabilities are monitoring of the profile and<br />
thermal behavior of the engine and its components and monitoring<br />
of squashing and deformation effects of the tanks.<br />
The network uses small fibre-optic cables (between<br />
150 microns) and passive sensors that do not require a power<br />
supply, do not suffer or produce electromagnetic interference,<br />
are insensitive to water and allow signals to be transmitted<br />
over long distances (up to about <strong>10</strong>0 km) with negligible<br />
power losses; at the same time, it is a very long-lived technology,<br />
says Mon-it, because it is based on the transmission of<br />
light alone, which generates a hundred-year decay of the glass<br />
inside which it propagates. The data, once acquired, is passed<br />
to Mon-it’s IoT platform, where it is analyzed in real time to<br />
produce alerts and alarms in the event of anomalies, periodic<br />
reports and the development of predictive analyses as well as<br />
processing by means of Artificial Intelligence models to optimize<br />
maintenance activities and prevent possible future structural<br />
damage.<br />
<br />
NEWSWIRE, PODCAST, INFOSCREEN<br />
<strong>HANSA</strong> zeigt Präsenz auf der SMM<br />
<strong>HANSA</strong> DAILY NEWSWIRE<br />
Knapp 200 Seiten stark und voller Informationen zu Ausstellern<br />
und Inhalten der SMM – das hatte bereits die September-Ausgabe<br />
der <strong>HANSA</strong>, geboten. Zusätzlich gab es an den <strong>HANSA</strong><br />
Daily Newswire – die aktuell produzierte Messezeitung mit Terminen,<br />
Neuigkeiten von Unternehmen und den Konferenzen.<br />
<strong>HANSA</strong> SMM PODCAST<br />
Neu im diesjährigen <strong>HANSA</strong>-Programm war auch der SMM<br />
<strong>HANSA</strong> PODCAST – der Expertentalk in einem neuen<br />
Format. Den Auftakt machte Torgeir Sterri, Regional Manager<br />
West Europe bei DNV. Danach folgten Marc Mühlenbeck and<br />
Josefin Klindt vom Batteriehersteller EST Floattech, Peter<br />
Müller-Baum (CIMAC) als Vertreter der zahlreichen Motorenhersteller<br />
und Boris Hermann, Weltumsegler und Klimabotschafter.<br />
SMM-News auf den Infoscreens<br />
Erstmals war die <strong>HANSA</strong> mit SMM-<br />
News auf den Info screens und<br />
Video-Stelen auf den Hamburger<br />
Bahnhöfen präsent und hat zweimal<br />
am Tag Schlagzeilen und Schlaglichter<br />
von der SMM geliefert.<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
49
SMM HUB<br />
ROLLS-ROYCE POWER SYSTEMS<br />
Marine engines get green light on sustainable fuels<br />
Rolls-Royce is setting another milestone<br />
on the road to greenhouse gas-free shipping<br />
with the approval of its 2000 and<br />
4000 Series mtu marine diesel engines for<br />
use with sustainable fuels in 2023. Following<br />
successful bench and field tests, Rolls-<br />
Royce’s Power Systems business will progressively<br />
approve its 2000 and 4000<br />
Series mtu marine engines for EN15940<br />
synthetic diesel fuels from early 2023.<br />
These fuels include, for example, the sustainable<br />
fuels BtL (Biomass to Liquid),<br />
HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) and<br />
PtL (Power to Liquid) such as e-diesel.<br />
They can all then replace conventional<br />
diesel fuel, which is made from fossil petroleum,<br />
in these engines without any adjustments.<br />
Last year, Rolls-Royce announced<br />
that the 2000 and 4000 series,<br />
the company’s most common production<br />
engines, would be able to run on sustainable<br />
fuels from 2023.<br />
»There is already a lot of interest from<br />
many marine customers looking to improve<br />
their carbon footprint, particularly<br />
in HVO,« said Denise Kurtulus, Vice<br />
President Global Marine at Rolls-Royce<br />
Power Systems. »Results from pilot customers<br />
show a significant reduction in<br />
greenhouse gases, nitrogen oxide and<br />
particulate emissions by using HVO instead<br />
of fossil diesel.« The engines are<br />
used in ferries, workboats and large<br />
yachts, for example.<br />
<br />
© Rolls-Royce<br />
RINA<br />
Hydrogen powered design approved<br />
Aurelia Green Ship Concept Design has unveiled a new design<br />
with <strong>10</strong>0% hydrogen propulsion. The ACD01 <strong>10</strong>00 is a RoRo<br />
vessel with electric propulsion using highly compressed H2 as<br />
fuel. Beyond the green design, the difference is marked by the<br />
ship’s hydrogen-based engine system, which can be applied to<br />
other ship designs. The fuel used to operate the vessel is <strong>10</strong>0%<br />
compressed hydrogen which generates no environmentally<br />
harmful emissions with a design which can be considered as zero<br />
emission not only in port, but also during navigation. The hybrid<br />
propulsion is based on battery and fuel cell power modules. The<br />
batteries are used as an energy storage source to supply power for<br />
the hotel load too. The Certificate of Approval in Principle has<br />
been issued by Rina based on the newly published Rina Rules for<br />
Hydrogen Fuelled Ships and the Rina Guide for the Approval in<br />
Principle of Novel Technologies.<br />
© Rina<br />
THORDON BEARINGS<br />
Water lubricated propeller shaft<br />
Peer-reviewed research by Thordon Bearings into the hydrodynamic<br />
lubrication efficiency of a ship’s propeller shaft bearing has<br />
found that the use of seawater-lubricated elastomeric polymer<br />
bearings reduces fuel consumption. The research is based on new<br />
methodology for calculating the performance of seawaterlubricated<br />
bearings, which, until now, has been based on decades-old<br />
theory developed for oil-lubricated propeller shaft bearings.<br />
The method takes into account the characteristics of seawater<br />
as a lubricant, the polymer materials used, bearing pressures,<br />
viscosity, friction etc.<br />
Test results confirmed that fuel losses due to the friction coefficient<br />
hydrodynamic resistance of an oil-lubricated propeller<br />
shaft bearing system can be reduced by as much as 85 % by using<br />
seawater-lubricated polymer bearings. Thordon Bearings used<br />
the methodology to compare the fuel consumption of a Panamax<br />
containership and an Aframax tanker operating a 640 mm diameter<br />
oil-lubricated propeller shaft bearing versus the same ships<br />
operating an open COMPAC seawater-lubricated bearing system.<br />
Each vessel was assumed to run on VLSFO (very low sulphur<br />
fuel oil) at a global average price of US$890/mt, operating<br />
for 70% of the time.<br />
»Fuel costs will depend on the operational profile of the vessel,<br />
but we conservatively estimate annual savings of at least<br />
US$<strong>10</strong>,000 per vessel,« said Elena Corin, Senior Manager, Special<br />
Marine Projects. »This is in addition to the other life cycle cost<br />
savings associated with a Thordon seawater-lubricated bearing<br />
system.« Thordon Bearings is now carrying out research to assess<br />
the carbon emissions reduction attributes of vessels using a seawater-lubricated<br />
system to help shipowners meet CII (Carbon<br />
Intensity Indicator) requirements.<br />
<br />
50 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
SMM HUB<br />
TRANSFLUID<br />
New electric engine combines performance and low cost<br />
Eco-sustainable navigation is now the future,<br />
says electric-engine maker Transfluid,<br />
guaranteeing greater protection of<br />
lakes, rivers and seas, offering numerous<br />
advantages such as: the absence of noise<br />
and vibrations for a silent navigation that<br />
allows better contact with the surrounding<br />
nature, the absence or reduction of exhaust<br />
gases with less environmental pollution,<br />
high yields in favor of lower energy<br />
consumption and, last but not least, the reduction<br />
of particularly heavy wave motion<br />
in inland waters. The new Transfluid electric<br />
machine, called EM375–200 is described<br />
by the company as a »mix of excellent<br />
performance and low cost«. The<br />
machine delivers up to 260 kW (350 hp)<br />
at 2,300 rpm as an engine and produces<br />
up to 190 kWe as a generator. The engine,<br />
liquid-cooled and with limited weight,<br />
can be combined with marine gear, or a<br />
waterjet or sterndrive. Applications range<br />
© Transfluid<br />
from commercial passenger boats, to<br />
work boats of all kinds, such as fishing<br />
boats, transport, support and to boats for<br />
defense and control of the seas. Transfluid-Bellmarine<br />
specialises in »plug and<br />
play« systems for electric and hybrid propulsion,<br />
putting a focus on simplicity,<br />
speed of installation and ease of use. <br />
ALFA LAVAL<br />
Successful testing of an HT-PEM fuel cell<br />
In Q2 of <strong>2022</strong>, Alfa Laval started up a<br />
small-scale methanol fuel cell system at<br />
the Alfa Laval Test & Training Centre.<br />
Based on positive test results, the project<br />
is on track for a 200 kW installation. Ultimately,<br />
it will provide the marine industry<br />
with a scalable energy supply that<br />
does not involve combustion. Alfa Laval<br />
is the driving force in a marine fuel cell<br />
development project funded by Danish<br />
EUDP (Energy Technology Development<br />
and Demonstration Program). The project’s<br />
aim is an efficient and cost-effective<br />
energy solution based on high-temperature<br />
proton exchange membrane (HT-<br />
PEM) fuel cells. In the first step, a <strong>10</strong> kW<br />
(2 x 5 kW) installation has been running<br />
at the Alfa Laval Test & Training Centre<br />
since July. The fuel cell system in development<br />
uses carbon-neutral renewable<br />
methanol. It comprises modules of HT-<br />
PEM fuel cell stacks that can be combined<br />
in racks of 200 kW, creating a standardized,<br />
scalable system for many megawatts<br />
of power. Alfa Laval is responsible<br />
for the overall system infrastructure, as<br />
well as the distribution systems needed to<br />
support the fuel cells. In the current<br />
phase of testing, two modules containing<br />
one fuel cell stack each are being run with<br />
the distribution systems. The operational<br />
data will then be used to fine-tune the<br />
200 kW module and rack setup. <br />
made by<br />
Schaffran<br />
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Präzision ist unser<br />
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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
51
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
Maritimes Zentrum - kommt der Rotstift?<br />
Nautiker und Schiffstechniker werden an der Hochschule Flensburg interdisziplinär und<br />
praxisnah ausgebildet. Doch damit könnte bald Schluss sein, denn es fehlen dringend<br />
benötigte finanzielle Mittel<br />
Modernstes Equipment, wie hier ein Nautik-Simulator, wird bei der Ausbildung der Studenten am Maritimen Zentrum eingesetzt<br />
© Hochschule Flensburg<br />
Maritime Kompetenz hatte schon immer<br />
eine hohe Bedeutung für das<br />
exportstarke Deutschland. Neben einer<br />
hohen Auslastung in der Handelsschifffahrt<br />
stehen wir aktuell vor zahlreichen<br />
weiteren Herausforderungen. Weder die<br />
Energiewende auf dem Meer noch ein<br />
saubererer, nachhaltiger Schiffsbetrieb<br />
und erst recht nicht die Sicherstellung<br />
maritimer, von Drittstaaten unabhängigerer,<br />
Versorgungsketten werden<br />
sich ohne Personal mit ausreichender<br />
Kompetenz erfolgreich gestalten lassen.<br />
Jüngste Zielsetzungen für eine gestärkte<br />
Marine und dem intensivierten Ausbau<br />
der Offshore-Windtechnik werden diese<br />
Situation eher noch verschärfen.<br />
Maritim ausgerichtete Ingenieure und<br />
Ingenieurinnen, die sich auch mit aktuellen<br />
sowie zukünftigen schiffstechnischen<br />
und nautischen Technologien auskennen<br />
und mit diesen umgehen können, werden<br />
also dringend benötigt, um die Gegenwart<br />
und die Zukunft zu gestalten. Alternative<br />
Kraftstoffe, moderne Automatisierungsstandards,<br />
neue Antriebs-<br />
Abgasreinigungs- und Abwärmenutzungskonzepte,<br />
aber auch die Nutzung<br />
moderner Medien für Service und Fernüberwachung<br />
führen dazu, dass die ohnehin<br />
fachlich breit aufgestellten schiffstechnischen<br />
Studiengänge ein immer<br />
»Weder die Energiewende<br />
noch ein sauberer, nachhaltiger<br />
Schiffsbetrieb werden sich ohne<br />
Personal mit ausreichender<br />
Kompetenz erfolgreich<br />
gestalten lassen.«<br />
umfangreicheres Themenfeld abzudecken<br />
haben. Auch die nautische<br />
Ausbildung ist zunehmend durch den<br />
fortschreitenden Einzug von technischen<br />
und digitalen Technologien rund um die<br />
Navigation und den effizienten Schiffsbetrieb<br />
geprägt. Für eine praxisnahe Ausbildung<br />
in nautischen und schiffstechnischen<br />
Feldern sind zeitgemäße und<br />
komplexe Simulatoren, Labor- und Forschungsanlagen<br />
unabdingbar. Diese kosten<br />
jedoch nicht nur bei ihrer Beschaffung,<br />
sondern auch für Betrieb, Erhaltung<br />
und Modernisierung viel Geld<br />
im Vergleich zu den meisten anderen<br />
Studien- und Ausbildungsgängen.<br />
An der Hochschule Flensburg wird bereits<br />
seit vielen Jahren eine sehr enge Zusammenarbeit<br />
mit Experten aus der<br />
Elektrotechnik, dem Maschinenbau, der<br />
Logistik und der Verfahrenstechnik in<br />
Lehre und Forschung praktiziert. Teure<br />
Anlagen werden außerdem gemeinsam<br />
mit der Fachschule für Seefahrt genutzt.<br />
Dies reduziert den Personalaufwand und<br />
erhöht gleichzeitig die Fachkompetenz in<br />
einzelnen Feldern. Auch steigert das Einbeziehen<br />
der Kollegen die Auslastung der<br />
teuren Anlagen, die für eine praxisnahe<br />
Ausbildung dicht am Stand der Technik<br />
wie auch für die Forschung und den<br />
Kompetenzgewinn der Dozenten unumgänglich<br />
sind.<br />
Mittels öffentlich geförderter Kooperationsprojekte<br />
mit Industrieunternehmen,<br />
Partner-Hochschulen,<br />
Universitäten und Forschungsinstituten<br />
konnten immer wieder Beschaffungen<br />
und einzelne Modernisierungsschritte<br />
des umfangreichen Anlagenparks finanziert<br />
werden. Dies gelang primär<br />
durch überdurchschnittliches persönliches<br />
Engagement der Mitarbeiter<br />
am Maritimen Zentrum. Auch Auftragsforschung,<br />
Weiterbildung und andere<br />
Dienstleistungen gehören zu den Maßnahmen,<br />
mit denen die Hochschule einer<br />
chronischen Unterfinanzierung des maritimen<br />
Bereichs zu entgehen versucht.<br />
Technologietransfer, Kompetenzgewinn,<br />
Beteiligung der Studierenden an relevanten<br />
Entwicklungen, Ausbau des Netzwerkes<br />
und Finanzierung von Modernisie-<br />
52 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
Die praxisnahe Ausbildung wird in Flensburg groß geschrieben: das Maritime Zentrum verfügt unter anderem über einen Scrubber und einen Gasmotor<br />
Zukunftsweisende Ausbildung: Einsatz von<br />
Augmented Reality an Bord der »Rødsand«<br />
rung und Instandhaltung der Anlagen<br />
gehen dabei Hand in Hand. Die Zusammenarbeit<br />
von Nautik, Schiffsbetriebstechnik<br />
und Schiffsmaschinenbau<br />
vor Ort, ergänzt um wertvolle<br />
Partner auch im Schiffbau ist ebenso<br />
einzigartig in der Bundesrepublik<br />
Deutschland wie das Spektrum an Anlagen,<br />
die hier für Forschung und Lehre<br />
noch zur Verfügung stehen.<br />
Im Zuge einer verschärften finanziellen<br />
Situation der Hochschule<br />
droht dieses mühsam errichtete Konstrukt<br />
nun jedoch in sich zusammen zu<br />
fallen. Es fehlen die Mittel, das erfolgreiche<br />
Agieren des Maritimen Zentrums<br />
wirksam zu unterstützen und auslaufende<br />
Stellen erneut zu besetzen. Die<br />
kritische Anzahl an Personen ist in allen<br />
Ebenen bereits unterschritten, selbst mit<br />
dauerhafter Überlast des verbliebenen<br />
Personals in eigenen Bereichen nicht<br />
mehr auszugleichen. Die derzeitigen<br />
Überlegungen ziehen sogar die vollständige<br />
Einstellung des Bachelorstudiengangs<br />
Nautik in Betracht. Dieser<br />
Schritt hätte außerordentlich negative<br />
Folgen für den maritimen Standort<br />
Flensburg, denn gerade die vereinte Symbiose<br />
aus allen maritimen Disziplinen<br />
zeichnet die Hochschule aus und ist elementar<br />
für den Erfolg des Maritimen<br />
Zentrums.<br />
»Es fehlen die Mittel, das<br />
erfolgreiche Agieren des<br />
Maritimen Zentrums wirksam zu<br />
unterstützen und auslaufende<br />
Stellen erneut zu besetzen.«<br />
Die Flensburger Hochschule, die sich<br />
aktuell in einem finanziellen Konsolidierungsprozess<br />
befindet, nimmt betriebswirtschaftlichen<br />
Grundsätzen folgend<br />
diejenigen Studiengänge in den Fokus,<br />
in denen für relativ wenige Studierende<br />
ein besonders hoher Aufwand erforderlich<br />
ist. Folgt man ausschließlich<br />
solch betriebswirtschaftlichen Regeln<br />
werden jedoch technisch-praxisnahe Studiengänge<br />
im Vergleich zu den meisten<br />
anderen keine Chance haben, unabhängig<br />
davon, dass deren Absolventen<br />
und Beitrag zur maritimen Wirtschaft<br />
dringend benötigt werden. Die Landespolitik<br />
hat in der Vergangenheit mit Hilfe<br />
einer Einmalzahlung versucht, den Erhalt<br />
der maritimen Kompetenz am gefährdeten<br />
Standort zu sichern. Wie hierdurch<br />
auch die unbefristeten Personalstellen direkt<br />
im maritimen Bereich und innerhalb<br />
der mitgenutzten Infrastruktur finanziert<br />
werden können, blieb jedoch leider offen.<br />
Eine relativ ungerichtete Unterstützung<br />
führt aufgrund der Hochschulautonomie<br />
zu Verteilungskämpfen innerhalb der<br />
Hochschule.<br />
Die Überlast des Personals hat bereits<br />
dazu geführt, dass zahlreiche Aktivitäten<br />
komplett eingestellt oder zunächst einmal<br />
temporär auf Personen verlagert<br />
werden, die die notwendigen Aktivitäten<br />
außerhalb der Hochschule weiterzuführen<br />
versuchen. Hierdurch werden<br />
zunehmend auch Nachwuchswerbung<br />
und Einwerbung der dringend benötigten<br />
Drittmittel auf der Strecke bleiben.<br />
Keinesfalls fehlt es dem maritimen<br />
Standort im hohen Norden an inhaltlicher<br />
Perspektive und Qualität. Sowohl<br />
im Bereich der Lehre als auch in Forschung<br />
und Technologietransfer ist das<br />
Maritime Zentrum der Hochschule<br />
Flensburg belegt durch gute Studierendenzahlen,<br />
Nachfrage nach Absolventen<br />
und Forschungsprojekten bis hin zu Auszeichnungen<br />
exzellent zukunftssicher<br />
aufgestellt.<br />
Soll das hohe Potenzial des maritimen<br />
Ausbildungs- und Forschungsstandorts<br />
Flensburg nicht fahrlässig verspielt werden,<br />
wird es erforderlich sein, sehr<br />
schnell dauerhaft finanzielle Mittel zu generieren,<br />
die dem fortwährenden finanziellen<br />
Bedarf entsprechen. Sowohl<br />
eine Kofinanzierung durch Vertreter der<br />
maritimen Wirtschaft als auch das Herauslösen<br />
der maritim gewidmeten Finanzen<br />
aus dem Gesamthaushalt der<br />
Hochschule sind Aspekte, die dringend<br />
geklärt werden müssen. Laufende Gespräche<br />
hierzu müssen schnell zu einem<br />
Ergebnis kommen.<br />
Autoren: Pawel Ziegler,<br />
Michael Thiemke,<br />
Maritimes Zentrum,<br />
Hochschule Flensburg<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
53
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
BACHMANN ELECTRONIC<br />
Gabriel Schwanzer, Chief Sales Officer<br />
Als Experte für Automatisierungslösungen<br />
ist<br />
uns eine enge Zusammenarbeit<br />
mit spezialisierten<br />
Hochschulen enorm wichtig,<br />
da diese Institutionen<br />
aktiv auf Feldern forschen<br />
und expe-rimentieren können,<br />
auf denen sich die Industrie<br />
bedingt durch operative<br />
Umsetzungen nur<br />
bedingt vorwärtsbewegt.<br />
Genau diese Forschungsarbeit<br />
und deren Ergebnisse sind es, die unsere nationale Wirtschaft<br />
im internationalen Geschäft mitspielen lässt. Hinzu kommt<br />
der Fachkräfte-Output, ohne diesen unsere heimische Industrie in<br />
allen Bereichen schlicht und ergreifend »einpacken« könnte.<br />
Kurzum – Bildungseinrichtungen sind das Potenzial der Zukunft.<br />
Eine Reduktion oder gar ein<br />
Stopp solcher Institutionen heißt<br />
auch ein Stopp in Fortschritt<br />
und Unabhängigkeit. Was wir<br />
brauchen sind noch engere und<br />
aktivere Kooperationen zwischen<br />
Hochschulen, Industrie<br />
und Politik, um die Bedürfnisse<br />
von morgen zu erkennen und<br />
entsprechende Forschungs- und<br />
Entwicklungsprojekte kraftvoll umsetzen zu können. Wir engagieren<br />
uns intensiv am technologischen Austausch mit Hochschulen,<br />
stellen neben Produkten auch Personal, Beratungs- und<br />
Betreuungsleistung zur Verfügung.<br />
Unsere Hochschulen sind ein wertvolles gesellschaftliches und<br />
wirtschaftliches Gut und jeder Fachbereich muss bestmöglich erhalten<br />
und auf internationalem Niveau weitergeführt werden –<br />
Wissen ist unsere einzige Chance im globalen Markt bestehen zu<br />
können.<br />
HYDAC<br />
Sven Buck, Key Account Manager<br />
Lang ist es her… Ich erinnere mich sehr gerne an die Zeit in Flensburg<br />
zurück. In der ganzen Zeit habe ich den Kontakt zur Hochschule<br />
nie verloren und habe die positive Entwicklung über die<br />
Jahre aufmerksam verfolgt.<br />
Das heutige Hochschulgebäude ist ein hochmoderner Komplex,<br />
die Fachhochschule hat ihren Studenten einiges zu bieten. Dazu<br />
gehören innovative, national führende Studiengänge, ganz besonders<br />
im Hinblick auf ihr regionales Umfeld, die Seefahrt. Die<br />
Kooperationen in Forschung und Entwicklung zwischen der<br />
Hochschule Flensburg und dem Unternehmen Hydac sind eine<br />
hervorragende Basis für eine praxisnahe Ausbildung, auf dem<br />
neusten Stand der Technik, für die kommenden Generationen.<br />
Ich fühle mich weiterhin mit der Hochschule verbunden und<br />
freue mich auf weitere zukünftige Projekt in partnerschaftlichen<br />
Zusammenarbeit zwischen der Firma Hydac und der Hochschule<br />
Flensburg.<br />
BINDEMANN<br />
Christian Bindemann, Geschäftsführer<br />
In den 70er Jahren in<br />
Hamburg Schiffsbetriebstechnik<br />
studiert und seit<br />
30 Jahren in der Maritimen<br />
Zulieferindustrie tätig,<br />
nehme ich gerne die<br />
Das sagt die maritime<br />
Industrie zum Maritimen<br />
Zentrum in Flensburg<br />
jährlichen weiterbildenden<br />
Maßnahme des<br />
ISF in Anspruch. Verglichen<br />
mit meiner Zeit in<br />
Hamburg hätte ich mir<br />
Möglichkeiten wie die in<br />
Flensburg gewünscht.<br />
Es ist doch erstaunlich, dass in Deutschland der Rotstift immer<br />
zuerst bei der Bildung und Forschung angesetzt wird. So wird es<br />
eines Tages kommen, dass wir als technische Embryos agieren, da<br />
Länder, die den Zahn der Zeit erkennen uns den Rang ablaufen,<br />
da dort das Augenmerk in die Zukunft gerichtet ist und wir uns<br />
wieder in eine gewisse Anhängigkeit<br />
begeben. Das Ergebnis<br />
ist bekannt.<br />
Hamburg, das Tor zur Welt, hat<br />
schon lange keine Maritimen<br />
Ausbildungsmöglichkeiten<br />
mehr – und jetzt droht Flensburg<br />
das Aus.<br />
IMES<br />
Stefan Neumann, Geschäftsführer<br />
Wir halten die Fortführung<br />
des Maritimen<br />
Zentrums an der Hochschule<br />
Flensburg zur<br />
Forschung- und Entwicklung<br />
für den Wirtschaftsstandort<br />
Deutschland sowie die<br />
praxisnahe Ausbildung<br />
von maritim ausgerichteten<br />
Ingenieuren<br />
für den Wirtschaftsstandort<br />
Schleswig-Holstein<br />
für extrem wichtig. Es muss alles dafür getan werden, um<br />
finanzielle Mittel hierfür bereitzustellen. Wir beklagen in<br />
Deutschland einen sehr hohen Fachkräftemangel, ein Aus des<br />
Maritimen Zentrums würde diesen noch steigern und der deutschen<br />
Wirtschaft schaden.<br />
Die Imes GmbH ist Entwickler und Hersteller von Zylinderdrucksensoren<br />
und Motorüberwachungssysteme. Mit der Hochschule<br />
Flensburg arbeiten wir seit vielen Jahren auf dem Gebiet des Condition<br />
Based Monitoring zusammen. Zylinderdrucksensoren und<br />
das Datenerfassungsmodul CCM von Imes sind am MaK Testmotor<br />
im Testlabor Kielseng installiert. In der langjährigen Zusammenarbeit<br />
wurden viele kostenlose Software-Updates für das<br />
CCM geliefert, um den Testbetrieb für Forschungsarbeiten an der<br />
Hochschule Flensburg optimal zu gestalten.<br />
54 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
»Der Mensch bleibt das wichtigste Element«<br />
Der norwegische SatComm-Dienstleister Marlink will mit neuem Service und neuen<br />
Partnern wachsen und den Marktanteil auf 35 % steigern – auch in der deutschen Flotte.<br />
Es geht um mehr Möglichkeiten an Bord und an Land. Von Michael Meyer<br />
Mehrere tausend Schiffe nutzen mittlerweile die Angebote<br />
von Marlink. Allein 8.500 sind es für die Breitband-Lösungen<br />
wie VSAT. Hinzu kommen MSS- und weitere Angebote mit<br />
Partnern, so dass die Norweger auf rund 25.000 Schiffe in der<br />
Kundenkartei kommen. Auch in Deutschland setzen diverse Reeder<br />
auf Marlink. So wurden in der jüngeren Vergangenheit Verträge<br />
beispielsweise mit den Reedereien Hartmann, NSC, Held<br />
oder Candler bekannt.<br />
Im Moment hält der Dienstleister, der seit dem vergangenen<br />
Jahr mehrheitlich dem nordamerikanischen Finanzinvestor Providence<br />
Equity Partners gehört, einen Marktanteil von rund 29 %.<br />
Dabei soll es aber nicht bleiben, wie Tore Morten Olsen, Präsident<br />
der Maritim-Sparte, im Gespräch mit der <strong>HANSA</strong> ankündigt:<br />
»Wir wollen diesen Anteil in den nächsten fünf Jahren auf<br />
35 % ausbauen.« Einerseits soll das Wachstum durch Übernahmen<br />
oder Fusionen getrieben werden. Andererseits wollen<br />
Olsen und sein Team auch organisch wachsen.<br />
Zum Beispiel mit deutschen Reedern. »In Deutschland sehen wir<br />
seit einiger Zeit ›Folge-Geschäfte‹: Die Reeder haben Breitbandkommunikation<br />
an Bord und erkennen nun den Wert. Und dann<br />
ist es sehr wichtig, zusätzliche Dienste anzubieten«, erläutert Olsen.<br />
Dabei geht es um die zunehmende Digitalisierung an Bord, für<br />
den Schiffsbetrieb, für die Land-Anbindung, aber auch für bessere<br />
Möglichkeiten für Seeleute. Am wichtigsten sind weiterhin integrierte<br />
Kommunikationslösungen, auch wenn es bei bestehenden<br />
Kunden immer mehr Interesse an größeren IT-<br />
Lösungen an Bord gibt, also auch in puncto Service, Software und<br />
nicht zuletzt Cyber-Sicherheit. Den Grund für die Investitionen<br />
sieht der Manager in einer Optimierung der Betriebskosten, die einerseits<br />
durch die verbesserte Ertragslage der Reeder in der jüngeren<br />
Vergangenheit ermöglicht wurden: »Das Verständnis dafür,<br />
wie man einen Business Case erstellt und die notwendigen Investitionen<br />
rechtfertigt, um auf der anderen Seite Geld zu sparen, ist gereift.«<br />
Andererseits müsse man heute Seeleuten mehr Komfort bieten,<br />
um sie von der Arbeit auf See zu überzeugen.<br />
Neue Kooperation für Premiere im »Low Earth Orbit«<br />
Auf der bei Marlink »Bridge Link« genannten Ebene folgt eine<br />
ausgereifte Vernetzung der Anlagen an Bord, so dass eine vorausschauende<br />
Wartung aufgebaut werden kann, also bei Bedarf und<br />
nicht nur nach festen Intervallen. »Unsere Telemar-Kollegen<br />
kümmern sich darum, und wir sehen, dass immer mehr Geschäfte<br />
in diese Richtung gehen«, sagt Olsen.<br />
Ebenfalls »interessant« seien die aufkommenden LEO-Systeme<br />
– »Low Earth Orbit« –, also vergleichsweise tieffliegende Satelliten.<br />
In diesem Segment will Marlink künftig mit dem Anbieter<br />
OneWeb zusammenarbeiten, so dass dessen Produkte die Anforderungen<br />
des Seeverkehrs erfüllen. OneWeb hat 428 Satelliten<br />
im LEO, 70 % der geplanten Flotte. Ab Januar 2023 soll ein Service<br />
für die maritime Industrie angeboten werden. Marlink ist Partner<br />
für Technologietests und der Validierung für den Markt. Ein<br />
© Marlink / One Web<br />
Mehrere tausend Schiffe nutzen bereits die Marlink-Lösungen<br />
denkbares Ergebnis der jetzt verkündeten Zusammenarbeit ist die<br />
Integration der OneWeb-Technologie in das »Hybrid Smart Network«<br />
der Norweger. »Für uns kann das eine weitere Komponente<br />
für die Daten-Übertragung bedeuten«, so Olsen weiter. In Kooperation<br />
mit Hardware-Herstellern wie Intellian und Hughes Network<br />
Solutions werden im vierten Quartal Onboard-Tests durchgeführt,<br />
die ersten ihrer Art, wie die Partner betonen.<br />
Die verhältnismäßig größte technologische Herausforderung<br />
ist für Marlink nach wie vor die Frage der Kapazität. Olsen sagt,<br />
man habe zwar bewiesen, dass man über ein sehr stabiles Netz<br />
verfügt, »aber es gibt immer eine Nachfrage nach mehr und zuverlässigerer<br />
Bandbreite.«<br />
Ganz wichtig dabei: die Sicherheit der Daten, denn die Cyber-<br />
Kriminalität nimmt stetig zu. Schiffe sind ein interessantes Ziel<br />
für Hacker. »Sie können für immer mehr Leute interessant sein,<br />
von denen wir nicht wollen, dass sie sich dafür interessieren«, so<br />
der Marlink-Präsident. Seiner Ansicht nach ist der entscheidende<br />
Punkt das Knowhow, die Sensibilisierung der Besatzung und<br />
des Land-Personals bei Reedern und Shipmanagern: »Der<br />
Mensch wird immer das wichtigste Element in der Kette sein.«<br />
Ausbildung und Technologie seien der Schlüssel. »Das menschliche<br />
Element, das Bewusstsein in der Organisation, sowohl an<br />
Land als auch auf See, ist immer noch entscheidend«, so Olsen<br />
weiter, der meint, an dieser Stelle gebe es noch einiges zu tun –<br />
Stichwort Schulungen und Betreuung. »Ich kann mir vorstellen,<br />
dass die Besatzung das gutheißt, wenn sie das Gefühl vermittelt<br />
bekommt, ein wichtiger Teil des Geschehens zu sein.« Mit der<br />
heutzutage verfügbaren Bandbreite kann man solche Schulungen<br />
online durchführen. »Das gibt den Schiffsmanagern viel<br />
mehr Flexibilität.«<br />
<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
55
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
Ingenuity + Engineering at HIPER <strong>2022</strong><br />
The 14 th HIPER Conference was the third such event held in COVID times. Advanced<br />
thinkers from research and industry met in Cortona, Italy, to discuss the future of shipping,<br />
with strong focus on decarbonization. By Volker Bertram<br />
© Goh<br />
Ken Goh demonstrated his expertise at the conference with drawings for onboard wind assistance systems<br />
The location in Tuscany was ideal:<br />
somewhere between Vinci, which<br />
gave us Leonardo and his ingenuity,<br />
and Lago Trasimeno where Hannibal<br />
defeated the Romans, relying on superior<br />
agility and tactical flexibility of<br />
smaller units. HIPER meets somewhere<br />
between the two with a unique community<br />
of maritime innovators.<br />
Think out of the box and be more<br />
agile than the competition. First-class<br />
engineering, creative ingenuity and<br />
entrepreneurship gel at HIPER – also<br />
this year, where COVID in its third<br />
year still constrained the exchange on<br />
site in numbers, but not in quality.<br />
This year, everything seemed to tie<br />
into decarbonization – the great Leitmotif<br />
for the industry as the 2023 implementation<br />
of CII (Carbon Intensity<br />
Indicator) and EEXI (Energy Efficiency<br />
Design Index) are looming on the horizon.<br />
Papers presented covered various<br />
aspects of the larger theme:<br />
• New fuels, of course.<br />
• Wind assisted ship propulsion, of<br />
course.<br />
• Smart is green, green is smart: optimization<br />
of design and operation<br />
through smart solutions<br />
The general trends were nicely summarized<br />
by Morten Løvstad (DNV) on the<br />
decarbonizing quest for future bulk carriers,<br />
discussing likely measures from<br />
now to 2050. In the short-term to maybe<br />
2030, the required goals will be achieved<br />
through moderate engine power limitation,<br />
requiring only negligible sacrifices<br />
on speed, and tried and proven energy<br />
saving measures, which will be implemented<br />
just more stringently and<br />
wider than in the past.<br />
»Can we achieve 30 % energy efficiency<br />
improvement over the 2013<br />
baseline, i.e. can we achieve the IMO<br />
targets for the EEDI, just by consequently<br />
exploiting existing, mature<br />
technology? Yes, we can,« confirms<br />
Løvstad, referring to the »Diamond 2«<br />
project for an Ultramax bulk carrier.<br />
Beyond 2030, the industry will have to<br />
leave the comfort zone of the tried and<br />
proven and explore largely yet unknown<br />
options including alternative fuels – it<br />
may not be time yet to set sails for this<br />
Terra Incognita, but we should definitely<br />
start gathering whatever information we<br />
can and start mapping our journey into<br />
the largely unknown.<br />
DNV did just that with shipyards in<br />
joint industry projects and came up<br />
with Ultramax and Newcastlemax design<br />
studies that combine a lot of options<br />
including wind-assisted ship propulsion<br />
and alternative fuel concepts<br />
(ammonia and methanol).<br />
Future fuels<br />
What is the first thing that comes to your<br />
mind when you hear »decarbonization«?<br />
For most of us, the answer is »future<br />
fuels«, specifically no-carbon fuels like<br />
ammonia or hydrogen replacing currently<br />
favoured low-carbon fuels like<br />
LNG. Not wrong, but focussing on the far<br />
horizon rather than the next steps for the<br />
majority of ships. There was wide consensus<br />
that the times are over, where one<br />
fuel would dominate the ship-ping industry,<br />
like HFO did pre-2020. The future is<br />
more complex and more diverse, and<br />
may evolve differently in different regions<br />
and for different ship type segments.<br />
Embrace diversity, also in fuels<br />
and associated machinery.<br />
LNG is a so-called bridging technology<br />
to other gases as fuels. Current<br />
machinery technology and regulations,<br />
such as dual-fuel engines or fuel cells,<br />
are being developed and tested for<br />
LNG, which will in the medium-tolong<br />
term benefit other fuels that will<br />
play a major role in the decarbonization<br />
process, namely hydrogen and<br />
ammonia.<br />
56 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
<strong>HANSA</strong> & HIPER<br />
»Innovator Awards« for Ken Goh and Lars Ravens<br />
Also this year, <strong>HANSA</strong> has presented »Maritime Innovator<br />
Awards« during the HIPER conference.<br />
Maritime Innovator Award<br />
The »Maritime Innovator Award« goes to Kenneth Goh, General<br />
Manager at Knud E. Hansen in Australia, a globally recognized<br />
innovative ship design office. He has contributed significantly<br />
to driving innovation not only at Knud E. Hansen,<br />
but also the larger maritime community, both in digitalization<br />
and decarbonization, striving for greener ships designed in a<br />
smarter way. His two papers at this year’s HIPER conference are<br />
prime examples: using Virtual Reality in the design process and<br />
the concept of a proa WindShip propelled predominantly by<br />
wind power. The jury singled Kenneth Goh out for various reasons.<br />
First of all, in the good tradition of all true innovators, he<br />
dared to leave the traditional comfort zone of naval architects,<br />
exploring new technology options, and questioning the »we<br />
have always done it this way« mind set. Secondly, his papers are<br />
concise and clear, avoiding pretentious jargon. As with many<br />
good ideas, once presented, they appear to be simple. It is the<br />
merit of Kenneth Goh to make us forget that the convincing<br />
larger picture presented is the result of much work and fine engineering<br />
minds at work. The designs and design processes of<br />
Knud E. Hansen, as presented by Kenneth Goh, can inspire future<br />
naval architects to follow the lead towards a better, greener,<br />
and smarter future – through innovation.<br />
Young Innovator Award<br />
The »Young Innovator Award« goes to Lars Ravens, Managing<br />
Director at eCap Marine, a Hamburg-based company dedicated<br />
to environmental-friendly and flexible clean power solutions.<br />
The common theme is having compact, mobile power systems<br />
that can deliver clean energy to multiple locations wherever and<br />
whenever needed. The first demonstrator of the mission of creating<br />
clean power solutions was in the port of Hamburg where the<br />
world’s first floating power plant, the Becker Power Barge »Hummel«,<br />
supplied LNG powered electricity to cruise ships. The<br />
portfolio has been widened, adding fuel cell and battery systems,<br />
and work-ing with many more gaseous fuels including Bio-LNG,<br />
Biogas, Bio-Methane, synthetic fuels, and of course with Green<br />
Hydrogen. Ravens combines entrepreneurship with engineering<br />
excellence in the best of traditions of the German »Mittelstand«,<br />
where rapid prototyping and agile product development were<br />
lived long before the buzzwords were coined. Rather than discussing<br />
political visions, he gets us all a concrete step or two<br />
ahead in the right direction – towards zero carbon shipping. His<br />
paper gives a concise and accessible overview of alternative fuels,<br />
with pros and cons, and particularly suitable applications. <br />
© Plowman<br />
Lars Ravens, Volker Bertram, Kenneth Goh<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
57
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
Lars Ravens (eCap Marine) described<br />
recent developments for clean<br />
power Solutions for the maritime<br />
world. eCap Marine, a spin-off of wellknown<br />
Becker Marine, has focused in<br />
the past on clean in-port power supply<br />
from LNG delivered by barges to the<br />
ships. More recently, the engineering<br />
know-how has been applied to hydrogen<br />
packs for power generation and<br />
the conversion of small workboats and<br />
pleasure crafts to zero-emission propulsion<br />
based on hydrogen.<br />
Where some in the industry see<br />
problems, others like the eCap entrepreneurs<br />
see opportunities: »these<br />
[fuel] alternatives to the conventional<br />
solutions [..] do not necessarily have<br />
to mean additional challenges. They<br />
also open up prospects that were previously<br />
undiscovered or not considered<br />
as being interesting,« elaborated<br />
Ravens.<br />
A similarly optimistic note was struck<br />
by Jogchum Bruinsma (Nedstack), who<br />
presented a case study envisioning hydrogen<br />
as a fuel and fuel cells as realistic<br />
conversion option for a deep-sea drycargo<br />
vessel. The vision is not a pipe<br />
dream from the Netherlands but based<br />
on current R&D projects laying the foundation<br />
for a strong maritime hydrogen<br />
economy in the Netherlands, which focuses<br />
on smaller and short-term more<br />
realistic ship types important for the<br />
Dutch shipping industry: inland shipping<br />
new construction, inland shipping retrofit,<br />
coastal/shortsea shipping, passenger<br />
vessels and specialist ships. Strategic<br />
grand vision and tactical small-step implementation<br />
need to go hand in hand in<br />
the decarbonization journey.<br />
Decarbonization of shipping is progressing to ever more ambitious levels<br />
Fuel cells are more efficient than diesel<br />
engine gensets, and can run on a wide<br />
variety of fuels, including LNG, ammonia,<br />
and of course hydrogen. The two<br />
big advantages are high prices (which are<br />
expected to come down) and slow startup<br />
response (which is typically mitigated<br />
by also installing batteries to supply<br />
required extra e-power during start-up<br />
and power peaks). Both fuel cell technology<br />
and battery technology are evolv-ing<br />
dynamically, and installed power enjoys<br />
»exponential growth«, a term frequently<br />
»How do we fairly compare a<br />
larger set of energy saving<br />
options, which have different<br />
costs and different saving<br />
potential, which in turn may<br />
differ over time or for different<br />
operational parameters, and all<br />
that with typically limited<br />
information and time?«<br />
used at HIPER and after three years of<br />
COVID only too familiar to all of us.<br />
Syb ten Cate Hoedemaker (Maritime<br />
Battery Forum) gave an overview of the<br />
current status of maritime batteries and<br />
a bright future outlook. Prices continue<br />
to come down, and size and number of<br />
installations go up. The focus is on<br />
short sea shipping, such as ferries and<br />
work boats, which can recharge frequently<br />
and where the battery weight<br />
for the required kWh is not excessive.<br />
An example was the innovative<br />
© eCap Marine<br />
e-powered ice-breaker design with an<br />
unconventional asymmetric shape,<br />
presented by Thomas De Nucci (US<br />
Coast Guard Academy). The design reflects<br />
another trend due to global<br />
warming: As the Arctic ice continues to<br />
melt and waterways become more<br />
navigable, the demand for icebreaking<br />
services including channel clearing,<br />
search and rescue and vessel assistance<br />
will only increase.<br />
WASP<br />
Despite the summery temperatures in<br />
the Tuscan venue, there was not a single<br />
wasp seen. But everybody talked about<br />
WASPs, wind-assisted ship propulsion<br />
systems, de-noting collectively anything<br />
that harnesses the wind directly to save<br />
fuel on propulsion. There is a plethora<br />
of proposed WASP system designs,<br />
some with a long history, some still at<br />
the idea and artist-vision stage. WASPs<br />
have also enjoyed exponential growth<br />
over the past few years, not just in websites<br />
and publications, but also in installations.<br />
The basic idea is appealing, and<br />
the images catch the eye, but take-up of<br />
WASPs so far has been lagging behind<br />
the hopes of many in the community.<br />
Why is that? The question was discussed<br />
in the forum and at least some<br />
answers were given.<br />
WASP systems are treated by the industry<br />
like any other option to reduce<br />
the carbon footprint for ships, both on<br />
paper (what IMO credits for the EEDI/<br />
EEXI) and in reality (what performance<br />
monitoring shows in terms of fuel<br />
saving over longer periods of operation).<br />
Energy managers in the shipping<br />
industry then look at business<br />
cases for their fleet and prioritize accordingly,<br />
and the finance sector, following<br />
the Poseidon Principles, does<br />
similar management by numbers. In<br />
principle, this is a fine modus operandi<br />
to decide on investments – and triedand-proven<br />
as our industry likes it.<br />
But for any WASP system, the business<br />
case is complicated. It may be very<br />
good, but comes with high uncertainty.<br />
Expected winds and operational speeds<br />
affect the resulting fuel savings in a<br />
highly nonlinear way – a factor 30 in<br />
the saved fuel is not impossible, to give<br />
an idea. But neither managers, nor<br />
bankers, nor IMO like an honest »it depends«<br />
answer in assessing fuel saving<br />
options.<br />
58 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
For the EEDI, IMO has tried to simplify<br />
design assessment with a »wind matrix«<br />
to as-sume for a given design. The<br />
recently adopted MEPC.1-Circ.896 (77)<br />
EEDI Guidelines for Wind Assisted Ship<br />
Propulsion (WASP) devices updated the<br />
previous procedures allowing new, device-specific<br />
selection of wind conditions.<br />
The intent, no doubt, was good,<br />
but the effect may not be the optimum in<br />
adopted measures for the global car-bon<br />
footprint of shipping. Francesco Stella<br />
(Computed Wingsails) sees the latest<br />
IMO guidelines as a modern-day Aeolus<br />
Bag (as in Greek mythology Aeolus offered<br />
a bag to Odysseus to take his pick of<br />
favourable winds): »New EEDI scores<br />
seem to be skewed in favour of some<br />
WASP technologies, and not commensurate<br />
to expected, real fuel savings delivered<br />
by wind propulsion. This can favour<br />
the development of WASP devices<br />
that offer great EEDI improvements<br />
based on the regulatory selection of favourable<br />
winds, rather than on real fuel<br />
savings.«<br />
Green is Smart, Smart is Green<br />
Long-term decarbonizing shipping will require adopting<br />
lesser tried options including WASP and new fuels<br />
The example of the IMO WASP guidelines<br />
is just one incidence of a fundamental,<br />
larger issue. How do we fairly compare<br />
a larger set of energy saving options,<br />
which have different costs and different<br />
saving potential, which in turn may differ<br />
over time or for different operational parameters,<br />
and all that with typically limited<br />
information and time?<br />
The answer seems to lie in resorting to<br />
time-honoured strategies in design and<br />
operation of ships: use experience, condense<br />
it in software (in modern parlance<br />
meta-models) and live with good estimates<br />
rather than perfect accuracy.<br />
Frederik Gerhardt et al. (SSPA) proposed<br />
exactly that in their contribution »Levelling<br />
the Playing Field: A Numerical Platform<br />
for the Fair Comparison of Different<br />
Wind Propulsion Systems«, using<br />
extensively model test data.<br />
The purpose is to provide guidance for<br />
shipowners at the early concept stage of a<br />
vessel and help them select a system that<br />
suits their particular requirements. I<br />
guess the approach is the best we can do –<br />
for now. With time, we may get more insight<br />
into in-field performance of assorted<br />
green technologies for shipping,<br />
using performance monitoring and many<br />
ships, also before and after retrofitting.<br />
Josef Camilleri (Silverstream Technologies)<br />
presented pioneering work in<br />
this respect, for their air lubrication system,<br />
as such in-service demonstration of<br />
energy saving is vital for wider and faster<br />
adoption of the right technologies. »We<br />
believe that ship owners will welcome a<br />
more universal data collection method to<br />
evaluate and compare the different technologies<br />
available on the market,« explained<br />
Camilleri.<br />
An often-overlooked potential for significant<br />
fuel savings lies below the water<br />
in the biofouling protection – which<br />
should ideally be sustainable without biocides<br />
and effective over a long period,<br />
even at zero speed in port or when laid<br />
up. Ultrasonic biofoul-ing protection can<br />
be seen by now as a tried-and-proven<br />
technology for niche areas such as seachests<br />
and side thruster tunnels.<br />
But the market-leader Hasytec is ready<br />
to jump to the next game level. Xavier<br />
Mayorga (Hasytec) outlined the vision of<br />
ultrasonic antifouling for complete hulls<br />
of large ships, as targeted in the EU project<br />
CHEK for a bulk carrier and a cruise<br />
vessel, and the enabling technology<br />
which uses Artificial Intelligence in each<br />
sensor to optimize the parameter settings<br />
for actual ambient conditions, increasing<br />
the effectiveness of the transducer systems.<br />
Smart and green, indeed. And more<br />
ideas are waiting in the wings, ready to be<br />
tried out on ships. Philips and Akzonobel<br />
have developed an antifouling solution<br />
based on embedded foils emitting ultraviolet<br />
radiation; Fraunhofer, a method<br />
that irradiates fouling with blue lasers to<br />
clean hulls, destroying the fouling without<br />
damaging the coating.<br />
Visionary goals inherently come with<br />
the risk of overlooking the opportunities<br />
close at hand. Optimization is well accepted<br />
best-business practice already, so<br />
why not apply it to next-generation ship<br />
designs? The idea was obviously in the<br />
air, as presenters from three continents<br />
presented related work.<br />
Kenneth Goh (Knud E. Hansen) from<br />
Australia presented an innovative platform<br />
for optimising renewable energy<br />
(solar and wind) powered ships. Fabian<br />
Thies (Chalmers TU) from Sweden, hull<br />
form optimization for wind-powered and<br />
wind-assisted ships, and Ruben Paredes<br />
(ESPOL) from Ecuador, the application<br />
of formal optimization for a zeroemission<br />
high-speed craft for Galápagos<br />
inter-island service.<br />
Finally, the human factor in the decarbonization<br />
quest was addressed by<br />
Tracy Plowman (DNV), who presented<br />
effective digital training solutions to support<br />
the maritime decarbonization transitions,<br />
reminding us that we need to address<br />
awareness and expertise in the<br />
maritime community to enable the<br />
required changes towards decarbonization.<br />
The proceedings are free to download<br />
from www.hiper-conf.info.<br />
© DNV<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
59
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
Noske-Kaeser: Marine und Offshore im Fokus<br />
Noske-Kaeser heißt wieder Noske-Kaeser. Die Geschäftsführer Thomas Arlit und<br />
Jürgen Matthes sprechen im <strong>HANSA</strong>-Interview über eine angepasste Strategie,<br />
Pläne für die Zukunft und das laufende Geschäft<br />
Seit kurzem firmieren Sie unter dem<br />
Dach der französischen Mutter Equans,<br />
unter der weltweit die Projekt- und Serviceaktivitäten<br />
der ENGIE-Gruppe zusammengefasst<br />
sind, wieder als Noske-<br />
Kaeser. Wie kam es dazu?<br />
Thomas Arlit: Die Marke Engie wurde<br />
von den Kunden nicht so richtig angenommen,<br />
wir waren immer die Noske-<br />
Leute. Im Zuge eines neuen Markenkonzeptes<br />
ergab sich die Möglichkeit, zum alten<br />
Namen zurückzukehren.<br />
Jürgen Matthes: Das betrifft den gesamten<br />
Equans-Konzern. Unsere Kollegen<br />
aus Frankreich firmieren wieder als<br />
Axima Marine.<br />
Gibt es auch eine Anpassung in der strategischen<br />
Ausrichtung?<br />
Arlit: Unsere Strategie war schon Anfang<br />
2020 verabschiedet worden. Das Programm<br />
Change 2020 umfasst vier Elemente:<br />
Neben einer Verbesserung der<br />
Wettbewerbsfähigkeit, einer Aktualisierung<br />
des Portfolios sowie dem Fokus auf Mitarbeiter und<br />
Unternehmenskultur ist eine Überarbeitung unserer Tools und<br />
Prozesse enthalten. Die meisten Unternehmen im Schiffbau haben<br />
noch keine wirklich digitalen Prozesse, sondern eher andigitalisierte<br />
Prozesse. Bei Noske-Kaeser haben wir jetzt mit SAP<br />
S/4 HANA eines der modernsten ERP-Systeme und führen demnächst<br />
ein PLM-System ein. Auf dieser Basis wollen wir alle Prozesse<br />
digitalisieren und haben auch eine Mutter, die diese Strategie<br />
mitträgt. Das ist aber kein Selbstzweck. Zum einen wollen wir<br />
»non-valueadded work« eliminieren – also zum Beispiel vermeiden,<br />
dass ein hochqualifizierter Ingenieur Excel-Listen mit Papierausdrucken<br />
vergleicht. Der zweite Aspekt ist die Situation auf<br />
dem Arbeitsmarkt. Wenn es nicht ausreichend Fachkräfte gibt,<br />
muss ich mich fragen, wie ich mit den vorhandenen Ressourcen<br />
weiteres Wachstum darstellen kann: Zum Beispiel eben über eine<br />
Optimierung der Prozesse und der besseren Nutzung der Zeit.<br />
Thomas Arlit<br />
Geschäftsführer<br />
© Noske-Kaeser<br />
Neben diesen »internen« Aspekten: Wie sieht es mit ihren Aktivitäten<br />
am Markt aus?<br />
Arlit: Seit 2019 fokussieren wir uns auf den Marine-Markt in<br />
Deutschland, UK, den Niederlanden und der Türkei. Der nichtgraue<br />
Neubau-Markt, etwa für Plattformen, Offshore-Schiffe und<br />
Kreuzfahrtschiffe, wird von Schwestergesellschaften bearbeitet. Im<br />
Rahmen des klassischen Noske-Kaeser-Modells haben wir Schlüsselkomponenten,<br />
in Hamburg hergestellt, die so nicht unbedingt<br />
aus einem Regal zu bekommen sind. Damit positionieren wir uns<br />
für Neubau-Projekte. Die jüngsten Auftragseingänge – F126– und<br />
MEKO-Fregatten-Projekte oder U-Boote für Deutschland, Norwegen<br />
und Italien – zeigen uns, dass diese<br />
Fokussierungsstrategie richtig ist. Hinzu<br />
kommt der Fokus auf Service, der zunehmend<br />
um das Thema Lifecycle-<br />
Management erweitert wird.<br />
Kreuzfahrt und Offshore gehören also<br />
nicht mehr zum Portfolio?<br />
Arlit: Man muss sich fragen, ob es einen<br />
verfügbaren Markt gibt. Werften wie die<br />
Meyer Werft oder Fincantieri haben eigene<br />
Klima-Kapazitäten für Kreuzfahrtprojekte<br />
aufgebaut, das sind dann keine verfügbaren<br />
Märkte. Und unsere Kollegen in<br />
Frankreich betreuen die Neubauten bei<br />
Chantiers de l’Atlantique. Mit den MV<br />
Werften hatten wir gearbeitet, aber das Geschäft<br />
ist durch die Insolvenz der Gruppe<br />
nicht mehr da. Somit gibt es für uns derzeit<br />
keinen erreichbaren Kreuzfahrt-Neubaumarkt.<br />
Eine Chance sehen wir hingegen im<br />
After-Sales-Segment, auf das die großen<br />
Werften nicht so stark setzen und in dem<br />
die Reeder beziehungsweise ihre Besatzungen<br />
mit der zunehmenden Komplexität der Systeme vor immer<br />
größeren Herausforderungen stehen. Man könnte beispielsweise<br />
gesamte Kälte- und Klimasysteme über einen digitalen Zwilling<br />
remote steuern und warten. Wenn man die Bewegungen von<br />
Crew und Passagieren und damit die Wärmelasten kennt, kann<br />
man entsprechende Handlungsempfehlungen aussprechen, welche<br />
Systeme wie geschaltet werden sollten. Solange Passagiere an<br />
Land oder im Restaurant sind, muss man die Kabine nicht so stark<br />
herunterkühlen. So etwas wie antizipatives Cooling ist kein Hexenwerk,<br />
kann aber deutliche Energieeinsparungen bewirken. Eine<br />
andere Idee lässt sich aus dem Betrieb von Landanlagen adaptieren:<br />
Wir kaufen dem Reeder die Kälte- und Klimatechnik an<br />
Bord ab, betreiben das System, kaufen Energie von der Hauptmaschine<br />
und liefern dafür „treated air“. Am Ende sind die Kreuzfahrtanbieter<br />
Touristiker, deren Kerngeschäft nicht das Betreiben<br />
einer Klimaanlage ist. Wir kennen dieses Konzept aus dem Geschäft<br />
mit Gebäuden an Land und haben entsprechende vertragliche<br />
und technische Konzepte.<br />
Matthes: Auch im Marine- und im Offshore-Bereich bieten wir<br />
unseren Service an. Alles, was an Plattformen von uns oder unseren<br />
Schwestergesellschaften – oder auch Drittanbietern – ausgerüstet<br />
wurde, wird mit Service betreut. Das ist sicherlich ein<br />
Geschäft, das man ausbauen kann. Da gibt es viel Bedarf, ein<br />
Schwerpunkt liegt auf Umspannplattformen für Windparks.<br />
Was erhoffen Sie sich vom <strong>10</strong>0 Mrd. € schweren Sondervermögen,<br />
mit dem die Bundesregierung die Bundeswehr modernisieren<br />
will? 20 Mrd. € sollen für die Marine vorgesehen sein …<br />
60 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
Arlit: Bei einigen Projekten sehe ich für uns eine sehr gute Ausgangslage,<br />
etwa für Los 3 der K130-Korvetten, wo wir schon bei<br />
Los 1 und 2 beteiligt waren. Bei anderen Projekten haben wir<br />
Optionen, die schon mal als Bestandteil des Paketes erwähnt<br />
wurden, im Vertrag.<br />
Ist es für sie von herausragender Bedeutung, dass Aufträge an<br />
deutsche Werften gehen? Zuletzt haben<br />
sie einen Vertrag mit Damen aus den Niederlanden<br />
unterzeichnet …<br />
Arlit: Wir waren seit 1990 an 160 Überwasserschiffen<br />
und rund 80 U-Booten beteiligt.<br />
Davon wurde eine Menge in Kooperationsmodellen<br />
im Ausland gebaut.<br />
Aktuell sind wir an einem Projekt in England<br />
sehr nah an einem Auftrag. Generell<br />
gilt: Man muss sich gut überlegen, ob und<br />
wohin man geht. Wir machen nicht einfach<br />
Kaltakquise im Ausland, dazu sind<br />
die Märkte oft zu sehr geschützt. Sinn<br />
kann es machen, im Kielwasser von einem<br />
der großen Prime Contractors, zum Beispiel<br />
thyssenkrupp Marinesystems, NVL<br />
oder BAE Systems, ins Ausland zu gehen.<br />
Wäre das etwas, zu dem Sie sagen, da<br />
wollen wir noch mehr tun?<br />
Arlit: Ja, Großbritannien zum Beispiel mit<br />
seiner National Shipbuilding Strategy und<br />
den festen Planungen für die Flotte über<br />
mehr als 30 Jahre ist definitiv ein Wachstumsmarkt.<br />
Wir haben uns innerhalb<br />
Equans so aufgeteilt, das wir als Noske-<br />
Kaeser die nordeuropäischen, privaten Werften bedienen, weil<br />
das einen bestimmten Erfahrungshintergrund erfordert. Unsere<br />
Schwester in Frankreich konzentriert sich auf Staatswerften, wie<br />
die Naval Group oder Fincantieri, da sind andere Erfahrungen erforderlich.<br />
Ein anderes interessantes Feld, wo der Markt nach einem<br />
Wettbewerber ruft, sind die Niederlande. Da gibt es eine sehr<br />
limitierte Anbieterstruktur und wir planen, auch über den bestehenden<br />
Kontakt hinaus dort aktiv werden zu können.<br />
Vor zwei Jahren sagten Sie uns, das Lifecycle-Geschäft solle ausgebaut<br />
werden. Seitdem hat sich viel getan, beispielsweise gibt es<br />
wieder viel mehr Neubau-Aufträge. Hat das zur Folge, dass auch<br />
bei Ihnen das Neubaugeschäft wieder stärker gewichtet wird?<br />
Arlit: Aktuell macht das Neubaugeschäft bei uns rund zwei Drittel<br />
aus. Das ist aber eigentlich nicht voneinander zu trennen. Vieles,<br />
was wir entwickelt haben, diente ja dazu, Wartungs- und Reparaturbedarfe<br />
zu reduzieren. Allerdings sehen wir verstärkt,<br />
dass die Besatzungen mit der Wartung der immer komplexeren<br />
Systeme an Bord Probleme bekommen. Da wollen wir mit digitalen<br />
Angeboten ansetzen, zum Beispiel mit digitalen Zwillingen,<br />
die präventive Wartung und remote Surveys ermöglichen. Das<br />
heißt, die Fähigkeit, eine komplexe Wartung durchzuführen,<br />
muss nicht zwingend an Bord sein. Das ist ein großes Thema, an<br />
dem wir arbeiten. Die Automation war bisher eine eher kleine<br />
Abteilung, künftig wird sie neben den drei Segmenten Kälte, Firefighting<br />
und HVAC ein vierter großer Geschäftsbereich werden.<br />
Wir haben bereits einige Initiativen gestartet, können aber noch<br />
viel mehr machen.<br />
Jürgen Matthes<br />
Geschäftsführer<br />
Also könnte Lifecycle/Service weiter ausgebaut werden?<br />
Arlit: Ja, wir wollen das Schiff auch über das gesamte Leben begleiten.<br />
Ein Beispiel sind die steigenden Wärmelasten, die sich<br />
zum Beispiel bei Mid-Life-Upgrades von Marineschiffen ergeben.<br />
Es gibt heute mehr Elektronik und Automation an Bord,<br />
auch gibt es neue und umweltfreundlichere Kältemittel mit geringerem<br />
Wirkungsgrad. Eigentlich müssten die Systeme an<br />
Bord also größer werden, was natürlich<br />
nicht gewollt ist. Dann kommt eine Firma<br />
wie die unsere ins Spiel, die das Original-Design<br />
kennt und mit der eigenen<br />
Komponenten-Fertigung in der Lage ist,<br />
das System so zu optimieren, dass die<br />
Geräte nicht größer werden, aber einen<br />
höheren Wirkungsgrad haben.<br />
Mit welchen Produkten läuft das Geschäft<br />
momentan am besten?<br />
Arlit: Eine gewisse Renaissance erleben<br />
wir derzeit im Bereich Firefighting.<br />
U-Boot-Anlagen haben ebenfalls seit<br />
zwei Jahren eine hohe Nachfrage. Auch<br />
der Blick nach vorn ist da sehr gut, in dem<br />
Markt passiert momentan sehr viel.<br />
Matthes: Das sind alles Sonderanfertigungen<br />
speziell für U-Boote, etwa Klimageräte<br />
in den verschiedensten Varianten.<br />
Es geht für Sie derzeit eher um die Weiterentwicklung<br />
als darum, etwa eine komplett<br />
neue Produktreihe aufzusetzen,<br />
richtig?<br />
Arlit: Wir waren bis 2017 knapp neun Jahre in Insolvenz, da ist<br />
die Produktentwicklung nicht zuletzt aus Kostengründen etwas<br />
hintenangestellt worden. Heute gilt: Wir müssen nicht unbedingt<br />
alles selbst entwickeln. Sondern wir können uns auch mit einem<br />
Partner zusammentun, der ein Produkt im zivilen Markt hat, das<br />
wir gemeinsam für den Marine-Markt ertüchtigen. Über so eine<br />
Partnerschaft haben wir im Bereich Firefighting jüngst das gemeinsame<br />
Angebot gut abgerundet und das wollen wir auch<br />
künftig tun. Auch für »grüne« Projekte wollen wir mit F&E-Partnern,<br />
z.B. aus dem Bereich der Universitäten, zusammenarbeiten.<br />
Kälteaggregate gehören zu den großen Energieverbrauchern<br />
auch auf einem Marine-Schiff, daher sind einerseits Maßnahmen<br />
für Energieeffizienz, aber auch umweltfreundlichere alternative<br />
Kältemittel ein wichtiges Thema, da wollen wir etwas tun, zumal<br />
es gerade bei den Kältemittel und bei den alternativen Kraftstoffe<br />
Entwicklungsrichtungen gibt, die aufgrund der Überschneidungen<br />
interessant sind. Das wird man sich genau anschauen<br />
müssen, da gibt es – genau wie bei Kraftstoffen – keine<br />
»One size fits all«-Lösung.<br />
Interview: Michael Meyer<br />
Abstract: Noske-Kaeser: Focus on naval and offshore markets<br />
Noske-Kaeser is named Noske-Kaeser again. Managing directors<br />
Thomas Arlit and Jürgen Matthes talk about an adjusted<br />
strategy, plans for the future and the current business<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
61
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />
Schiffbau in der Substanz gefährdet<br />
Vor allem durch die Insolvenz der MV Werften hat der deutsche Schiffbau innerhalb<br />
eines Jahres 2.600 Arbeitsplätze verloren. Die IG Metall Küste sieht den Standort in Gefahr<br />
– wenn nicht schnell Aufträge für Forschungs- oder Marineschiffe kommen<br />
Mit 14.027 Beschäftigten ist der bisher<br />
niedrigste Wert bei den Arbeitsplätzen<br />
auf den deutschen Werften<br />
erreicht worden. Das hat die 32. Schiffbauumfrage<br />
der IG Metall Küste ergeben.<br />
Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr<br />
liegt bei knapp 16 %.<br />
Besonders betroffen ist Mecklenburg-Vorpommern,<br />
wo sich durch<br />
die Insolvenz der MV Werften die Zahl<br />
der Beschäftigten im Schiffbau innerhalb<br />
eines Jahres halbiert hat. Aber auch<br />
die Beschäftigtenzahl in Hamburg sei<br />
um 25 % zurückgegangen. Befragt wurden<br />
die Betriebsräte von 42 Werften in<br />
Deutschland.<br />
»Diese Abwärtsspirale müssen wir so<br />
schnell wie möglich stoppen, sonst fehlt<br />
uns die Basis einer funktionierenden<br />
Wertschöpfungskette«, sagte Daniel<br />
Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall<br />
Küste. »Wir brauchen Werften und Zulieferer,<br />
die durch den Bau von Frachtschiffen<br />
und Fähren wirtschaftliche Unabhängigkeit<br />
sichern und durch den Bau<br />
von Spezialschiffen für die Offshore-<br />
Industrie einen wichtigen Beitrag zur<br />
Energieversorgung leisten.«<br />
Die Situation in Deutschland und in<br />
Europa unterscheide sich grundlegend<br />
von der der Werften in Asien oder auch in<br />
den USA, die mit Aufträgen hoch ausgelastet<br />
seien. Von der Bundesregierung<br />
erwartet die IG Metall Küste, dass die angekündigten<br />
Aufträge für Forschungsoder<br />
Marineschiffe möglichst schnell für<br />
Arbeit auf den Werften sorgen. »Die Beschaffungsämter<br />
dürfen sich nicht im<br />
Vergabedschungel verirren.« Auch aus<br />
der Zulieferindustrie gebe es ermutigende<br />
Signale, die Hoffnung auf Aufträge im Bereich<br />
»green shipping« machten.<br />
Für die Beschäftigten will die IG Metall<br />
in der anstehenden Tarifrunde der Metall-<br />
und Elektroindustrie einen fairen<br />
Ausgleich durchsetzen. »Unsere Forderung<br />
nach 8 % mehr Geld passt auch für<br />
die meisten Schiffbauer, die etwa wie<br />
Lürssen oder thyssenkrupp Marine Systems<br />
mit Marine- oder Yachtaufträgen<br />
gut dastehen«, sagte der IG Metall-<br />
Bezirksleiter.<br />
KF<br />
2.600 STAMMBESCHÄFTIGTE WENIGER<br />
KNAPP 16 PROZENT WENIGER ARBEITSPLÄTZE AUF DEN WERFTEN ALS NOCH 2021<br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
<strong>10</strong>.000<br />
5.000<br />
0<br />
20.668<br />
2000 2007 2008 2009 20<strong>10</strong> 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 <strong>2022</strong><br />
IG Metall Schiffbauumfrage <strong>2022</strong><br />
IG Metall Schiffbauumfrage <strong>2022</strong><br />
15.171<br />
2<br />
7<br />
18.274<br />
18.115<br />
16.653<br />
14.027<br />
IG Metall Küste<br />
BESCHÄFTIGUNGSSTRUKTUR IM SCHIFFBAU<br />
RÜCKGANG BEI LEIHARBEIT UND STAMMBESCHÄFTIGTEN<br />
120.000<br />
<strong>10</strong>0.000<br />
80.000<br />
60.000<br />
40.000<br />
20.000<br />
0<br />
<strong>10</strong>3.511<br />
91.477<br />
84.611<br />
2008 2009 20<strong>10</strong> 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 <strong>2022</strong><br />
DIE „GRÖßTEN“<br />
WERFTEN-GRUPPEN<br />
IG Metall Schiffbauumfrage <strong>2022</strong><br />
4<br />
Leiharbeitskräfte<br />
Werkvertragsbeschäftigte<br />
Stammbeschäftigte<br />
mar. Zulieferer<br />
17%<br />
8%<br />
Beschäftigte<br />
1%<br />
74%<br />
IG Metall Küste<br />
Anteil an allen<br />
Werftbeschäftigten<br />
in <strong>2022</strong> (in %)<br />
Werften-Gruppe Zugehörige Werften 2020 2021 <strong>2022</strong><br />
thyssenkrupp Marine Systems<br />
TKMS, Kiel<br />
TKMS, Hamburg<br />
3.607 3.617 3.578 25,5<br />
TKMS, Emden<br />
Meyer-Gruppe<br />
Meyer Werft GmbH, Papenburg<br />
Neptun Werft GmbH, Rostock<br />
3.923 3.602 3.475 24,8<br />
Lürssen-Gruppe<br />
Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG, Bremen<br />
NVL B.V. & Co. KG, Bremen<br />
Norderwerft GmbH, Hamburg<br />
Lürssen-Kröger Werft GmbH & Co. KG, Schacht-Audorf<br />
Peene-Werft GmbH & Co. KG, Wolgast<br />
Blohm & Voss B.V. & Co. KG, Hamburg<br />
Neue Jadewerft GmbH, Wilhelmshaven<br />
2.914 2.969 2.761 19,7<br />
MV Werften<br />
MV Werften GmbH, Stralsund<br />
MV Werften GmbH, Wismar<br />
3.075 2.187 168 1,2<br />
MV Werften GmbH, Warnemünde<br />
FSG-Nobiskrug Holding<br />
Flensburger Schiffbau Gesellschaft mbH, Flensburg<br />
Nobiskrug GmbH, Rendsburg<br />
786 604 538 3,8<br />
Summe 14.305 12.979 <strong>10</strong>.520 75<br />
IG Metall Küste<br />
62 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
HÄFEN | PORTS<br />
Schneller Fluss im Hamburger Hafen<br />
Dakosy, Hamburgs selbst ernanntes »erstes Start-up für die Digitalisierung«, feiert sein<br />
40-jähriges Jubiläum. Von der Hafenwirtschaft getragen, war es von Anfang an das Ziel, als<br />
»schneller Hafen« im Wettbewerb die Nase vorn zu behalten<br />
Heute bezeichnet sich Dakosy als ein »mit zahlreichen IT-<br />
Plattformen etablierter und neutral anerkannter Digitalisierer<br />
für die Logistik weit über die Stadtgrenzen der Hansestadt<br />
Hamburg hinaus.«<br />
Die Nutzerzahlen sprechen ihre eigene Sprache: Im Seehafen<br />
Hamburg sind an das Port Community System von Dakosy heute<br />
mehr als 2.500 Unternehmen aus der Hafenwirtschaft, Logistik,<br />
Industrie und Handel sowie verschiedene Behörden angeschlossen.<br />
Eine weitere wichtige Säule bilden die smarten Lösungen<br />
in den Bereichen Customs und Forwarding, mit denen<br />
über 2.000 Spediteure, Industrie- und Handelsunternehmen in<br />
Europa arbeiten.<br />
»Allen Anwendungen liegt das seit 1982 geltende Prinzip zugrunde,<br />
Daten innerhalb der Transportkette nur einmal zu erfassen<br />
und diese zum frühestmöglichen Zeitpunkt zur Verfügung<br />
zu stellen«, erklärt Vorstand Dieter Spark. Dies ermögliche<br />
den Beteiligten beispielsweise optimierte Planungen ihrer<br />
Kapazitäten an den Umschlagplätzen und für die Vor- und<br />
Nachläufe sowie eine prozessorientierte Automatisierung bei<br />
Behörden- und Zollanmeldungen.<br />
ZAPP sorgt für Rückenwind<br />
Rückenwind bei der Etablierung des Port Community Systems<br />
im Hamburger Hafen erhielt Dakosy 1997 mit der Einführung<br />
der IT-Plattform ZAPP (Zoll-Ausfuhrüberwachung im Paperless<br />
Port), die gemeinsam mit der Hafenwirtschaft und der Stadt<br />
Hamburg realisiert wurde. »Da mit dem Hauptzollamt eine hundertprozentige<br />
elektronische Bereitstellung aller Exportdaten<br />
vereinbart war, mussten sich innerhalb kürzester Zeit alle verladenden<br />
Spediteure und Exporteure anschließen«, nennt Spark<br />
eine der Herausforderungen. Innerhalb weniger Monate sei die<br />
Plattform aber etabliert gewesen.<br />
Ein Meilenstein für Dakosy war der Einstieg in die Luftfracht-<br />
Logistik. Nach dem Vorbild des Port Community Systems im Hafen<br />
Hamburg startete das Softwarehaus 2009, am Flughafen<br />
Frankfurt eine digitale Cargo Community Plattform aufzubauen.<br />
Mit Blick auf die kommenden Jahre erwarten die Vorstände<br />
Ulrich Wrage und Dieter Spark ein hohes Potenzial in der Vernetzung<br />
von IT-Plattformen entlang der Transportketten: »Es<br />
braucht Chain-Transparenz in Echtzeit, um frühzeitig auf etwaige<br />
Störungen reagieren zu können und Produktionsausfälle<br />
oder -verzögerungen zu verhindern.« Einen signifikanten<br />
Mehrwert für das Unternehmen hat das Vorstandsduo in den<br />
Bereichen der Vernetzung mit anderen Häfen sowie der Integration<br />
von Ladungs- und Infrastrukturdaten identifiziert.<br />
Auch bei ZAPP stehen die Zeichen auf Weiterentwicklung.<br />
Seit der Inbetriebnahme wurde die Plattform permanent angepasst.<br />
So konnten im Jahr 2006 bei der Einführung des AT-<br />
LAS-Verfahrens AES (Automated Export System) die neuen<br />
Abläufe so in ZAPP integriert werden, dass die hafenseitige<br />
Exportabwicklung weiterhin unterstützt werden konnte. Eine<br />
© Dakosy<br />
Dakosy im Wandel der Zeit<br />
weitere Optimierung erfolgte im Jahr 2011 mit der elektronischen<br />
Verbindung von ZAPP und IMP (Import Management<br />
Platform), durch welche die Zollprozesse für Transshipments<br />
im Hamburger Hafen automatisiert wurden.<br />
Alle Weiterentwicklungen wurden gemeinsam mit der Hafenwirtschaft<br />
entwickelt und umgesetzt – und zwar im speziell<br />
dafür gegründeten ZAPP-Arbeitskreis mit Vertretern der Speditionen,<br />
Containerterminals, Packbetriebe, Carrier, des Zolls<br />
und Dakosys. »Wir haben 1997 mit ZAPP einen Digitalisierungsmotor<br />
gestartet, der für den Hamburger Hafen eine ganz<br />
wichtige Zukunftsinvestition entwickelt hat«, sagt Thomas<br />
Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des Vereins Hamburger<br />
Spediteure.<br />
Derzeit wird an einer Erneuerung der Plattform gearbeitet.<br />
Im ersten Schritt hat Dakosy dem Zoll im Mai eine ZAPP-<br />
Webanwendung bereitgestellt. Diese ist inzwischen vollumfänglich<br />
im Einsatz und ermöglicht ein Mehr an Transparenz<br />
und noch effizientere Prozesse. In den nächsten Schritten<br />
folgen für die weiteren Prozessbeteiligten modernisierte<br />
Anwendungen und neue Schnittstellen, die alle darauf ausgerichtet<br />
sind, dass ZAPP weiterhin eine gute Investition für<br />
die Zukunft des Hamburger Hafens darstellt.<br />
RD<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
63
HÄFEN | PORTS<br />
Highlight der PortPIC <strong>2022</strong>:<br />
eine Live-Demonstration<br />
von Robotern in Hamburg<br />
© Selzer<br />
Rumpfreinigung wird Robotersache<br />
Unterwasserreinigung und Inspektion von Schiffsrümpfen<br />
drängen sich als Einsatzgebiet für Tauchroboter (ROV)<br />
praktisch auf. In der Zukunft könnten Tauchereinsätze durch<br />
ferngesteuerte oder völlig autonome Helfer ergänzt oder ganz<br />
von diesen übernommen werden. An entsprechenden Lösungen<br />
arbeiten verschiedene etablierte Unternehmen und Start-ups, die<br />
ihre Lösungen auf der dritten In-Port Inspection & Cleaning<br />
Conference (PortPIC) in Hamburg vom 12. bis 14. September<br />
präsentierten und sich zu den neuesten Entwicklungen austauschten.<br />
Zudem standen Konzepte für den Umgang mit Biofouling<br />
aus Hafen- und Schiffsbetreibersicht sowie Coating-<br />
Systeme auf dem Programm. Denn: wer Rumpfreinigung sagt,<br />
der muss auch die Anforderungen an die Rumpfbeschichtung bedenken<br />
sowie die Rückstände an Biomasse und Farbresten, die eine<br />
Reinigung hinterlässt.<br />
»Dieses Jahr sehe ich viel mehr Konferenzbeiträge zum Thema<br />
Roboter«, sagte PortPIC-Organisator Volker Bertram, der die<br />
maritime Branche »an der Schwelle zu einer neuen Ära der robotergestützten<br />
Rumpfreinigung« sieht. Damit rücken die oben angesprochenen<br />
Themen weiter in den Fokus. Biozidhaltige, »selfpolishing«<br />
Coatings von heute sind vielleicht nicht mehr geeignet<br />
für die in der Zukunft aus Gründen der Schiffseffizienz und zur<br />
Erhaltung der Biodiversität nötigen, regelmäßigen und häufigen<br />
Rumpfreinigungen. Die Häfen sind gefordert, klare Richtlinien<br />
herauszugeben, wo und wie gereinigt werden darf, wo Rückstände<br />
entsorgt werden können und wo der Einsatz von Robo-<br />
In kurzer Zeit lässt sich die Steuerung über Joystick und Monitor lernen<br />
Die Demonstration an der Michaelisbrücke<br />
64 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
HÄFEN | PORTS<br />
notilo plus war mit einem neuen Prototypen am Start<br />
Das ROV von Deep Trekker ließ sich auch für ungeübte leicht steuern<br />
notilo-plus-Roboter mit Kamera und Sensortechnik ausgestattet<br />
Das System verfügt neben Kameras und Sensoren noch über einen Greifer<br />
tern erlaubt ist. Neben technischen Standards für die Erhebung<br />
und klassifizierung von Daten forderten die PortPIC-Teilnehmer<br />
auch regulatorische Standards, die sich nicht von Hafen zu Hafen<br />
unterscheiden. Auswirkungen könnte die Entwicklung sogar auf<br />
das Schiffsdesign haben. Denn die Reinigungs- und Inspektionsroboter<br />
haben Probleme mit Nischenbereichen am Schiffsrumpf.<br />
Müssen diese neu gestaltet oder durch andere Technologien wie<br />
Ultraschall vor Bewuchs geschützt werden? Mit den IMO-Vorgaben<br />
beziehungsweise Einstufungssystemen der Effizienz von<br />
Schiffen wie EEDI und CII werden Lösungen gebraucht. Nach<br />
zwei Tagen Konferenz stand am dritten Tag noch ein Praxistest in<br />
Hamburg an. Drei Unternehmen präsentierten den anderen<br />
Konferenzteilnehmern in einem Fleet in der Hamburger Innenstadt<br />
die Fähigkeiten und die spielerische Bedienung ihrer Systeme.<br />
Notilo Plus hatte den Prototypen eines Rumpfinspektionsroboters<br />
mitgebracht, der neben einem ROV von Deep Trekker<br />
tauchte und Bilder an die Oberfläche lieferte. Die ROVs sind mit<br />
Kameras ausgestattet, der Deep-Trekker-Roboter auch mit Sensortechnik<br />
zur Dickenmessung von Stahlplatten am Rumpf. Mit<br />
dem Jellyfishbot von IADYS befuhr ein Roboter auch die Oberfläche.<br />
Dieses Katamaransystem sammelt in einem Schleppnetz<br />
Gegenstände vom Wasser ab.<br />
fs<br />
Der IADYS-Roboter zog seine Kreise im Fleet mit dem Schleppnetz<br />
Jellyfishbot kann zur Renigung der Wasseroberfläche in Häfen genutzt werden<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
65
HÄFEN | PORTS<br />
Abschied von Excel & Co. auf der Brücke<br />
Noch immer müssen Kapitäne pro Hafenanlauf eine Vielzahl an Dokumenten verarbeiten<br />
und übermitteln. Das niederländische Unternehmen Diize will den Aufwand deutlich<br />
reduzieren. Auch deutsche Reeder setzen bereits auf »Always on Board«<br />
250 Schiffe<br />
nutzen »Always on Board«<br />
Auch Crewing-Aspekte können mit AoB verwaltet werden<br />
Essberger, Harren & Partner oder die<br />
GEFO – die Zahl der Reeder, die auf<br />
die Anwendung von Diize setzen, wächst<br />
kontinuierlich. Mittlerweile sind 14<br />
Schiffseigner Kunden des 2019 gegründeten<br />
Unternehmens.<br />
Die Idee hinter »Always on Board« ist<br />
eigentlich recht simpel, meint Director<br />
Wesley Lems: »Wir stellen das Schiff in<br />
den Mittelpunkt der Digitalisierung und<br />
helfen dem Kapitän bei der Verwaltung<br />
für Hafenanläufe.« Man habe in den letzten<br />
Jahren viele Projekte gesehen, die sich<br />
auf das konzentrieren, was im Hafen oder<br />
an Land passiert. »Sehr oft wird dabei<br />
sehr viel von den Kapitänen<br />
abverlangt. Wir<br />
wollen sicherstellen, dass<br />
der Kapitän nicht der<br />
Leidtragende der Digitalisierung<br />
ist.«<br />
Die Idee zu diesem<br />
Projekt stammt aus einer Zeit, als es Diize<br />
in dieser Form noch gar nicht gab. Denn<br />
die Wurzeln liegen im Tanklagerunternehmen<br />
Vopak, das bis heute Eigner von Diize<br />
ist. Dort war ein Programm zur digitalen<br />
Transformation aufgelegt worden.<br />
Schließlich entschied man sich, die Lösung<br />
mit neuer Marke im Markt anzubieten.<br />
Die Niederländer gehen davon aus,<br />
dass die Schiffsführung bis zu 85 % Zeit<br />
bei der Vorbereitung von Hafenanläufen<br />
einsparen kann. Mariusz Borek ist Kapitän<br />
auf der »Cuno Essberger« und arbeitet<br />
mit dem System. Er bestätigt den<br />
potenziellen Nutzen: »Es war bislang sehr<br />
zeitaufwendig, alle Daten im richtigen<br />
Format zu haben, da jedes Land, manchmal<br />
sogar Häfen innerhalb eines Landes<br />
unterschiedliche Anforderungen stellen<br />
und andere Formulare haben. Jetzt füllen<br />
wir die Daten einfach im AoB aus und<br />
schicken sie an den Agenten.«<br />
»Always on Board« ist eine Online-<br />
Anwendung mit einem Konto pro Schiff.<br />
Dessen Daten werden bei jedem weiteren<br />
Anlauf wiederverwendet. Für das Eintragen<br />
variabler Daten nutzt der Kapitän<br />
die Diize-Plattform, woraufhin diese die<br />
Über 5.000<br />
Häfen werden mit AoB abgedeckt<br />
spezifischen Hafenformulare für den anzulaufenden<br />
Hafen erstellt. »Normalerweise<br />
sind bis zu 2,5 Stunden für den Papierkram<br />
nötig, mit AoB sind es 20 bis 30 Minuten«,<br />
sagen Lems und Borek.<br />
Vor allem in neuen Häfen spare er Zeit,<br />
sagt der Kapitän. Am nützlichsten findet<br />
er die Wiederverwendung der Daten in<br />
verschiedenen Datenbanken, die automatisch<br />
in die erforderlichen Meldeformulare<br />
übertragen werden.<br />
»Wenn ein Schiff von Rotterdam nach<br />
Hamburg fährt, muss der Kapitän in<br />
© Diize<br />
Hamburg genau die gleichen Daten wie<br />
in Rotterdam noch einmal melden, aber<br />
in einem anderen Format. Wir speichern<br />
nun die Daten und generieren die jeweils<br />
passenden Formate im Namen des Kapitäns«,<br />
so der Director. Verschiedenen<br />
Stellen wie Zoll, Einwanderungsbehörde<br />
und Ähnliche würden verschiedene Dinge<br />
abfordern. AoB sei flexibel, »sobald<br />
wir das Original haben, können wir im<br />
Grunde jedes Dokument erstellen.«<br />
Laut dem Kapitän ist die Plattform<br />
auch für die Aktualisierung der Besatzungsdaten<br />
hilfreich. »Früher musste ich<br />
die Informationen für jeden Hafen anpassen,<br />
weil einige Daten in einem<br />
anderen Format oder<br />
anders geschrieben sind, wie<br />
der Rang oder das Geburtsdatum.<br />
Das Programm ändert<br />
dies automatisch in die<br />
richtige Beschreibung.«<br />
Am Ende bleibt es eine relativ einfache<br />
Idee. Doch die Komplexität besteht darin,<br />
die Vielzahl von Dokumenten und Kommunikationswegen<br />
unter einen Hut zu<br />
bringen, bestätigt Lems. Eines seiner Ziele<br />
ist daher, Daten direkt an die entsprechenden<br />
Stellen zu senden, statt Dokumente zu<br />
erstellen. Er zeigt sich zuversichtlich, den<br />
direkten Kontakt aufbauen zu können, Gespräche<br />
laufen. Am Ende bleiben Anbieter<br />
wie Diize natürlich auf die Bereitschaft der<br />
Behörden an Land angewiesen.<br />
Zunächst stand bei der Entwicklung die<br />
Arbeit an Bord im Vordergrund. Ein weiterer<br />
Fokus ist es, die Daten auch mit anderen<br />
Parteien im Hafen auszutauschen.<br />
»Sobald man die Datensätze hat, die an die<br />
Behörden gemeldet werden müssen, sind<br />
sie auch für andere Parteien von Nutzen –<br />
für die Ladungsseite oder Terminals. Warum<br />
soll man das nicht beschleunigen, damit<br />
sie ihre Arbeit beginnen können, bevor<br />
das Schiff ankommt?«, fragt der Diize-<br />
Director. Das klingt stark nach der vielzitierten<br />
»Port Call Collaboration« für mehr<br />
Effizienz bei Hafenanläufen. »Bei der Frage<br />
der Effizienz liegt der Fokus derzeit eher<br />
auf der Hafen-Infrastruktur. Aber wir sollten<br />
uns mehr auf die betrieblichen Abläufe<br />
konzentrieren«, so Lems.<br />
MM<br />
66 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
PORT HUB<br />
DEUTSCHLAND<br />
Baustart für LNG-Terminal in Lubmin, Beschleunigung in Stade<br />
In Lubmin hat der Bau des komplett privat<br />
finanzierten LNG-Terminals der Deutschen<br />
ReGas begonnen. Die Hafenzufahrt<br />
soll für große Schiffe ertüchtigt werden,<br />
außerdem wird ein Liegeplatz am Ostkai<br />
des Industriehafens für eine FSRU (Floating<br />
Storage and Regasification Unit) gebaut.<br />
Dazu müssen insbesondere stärkere<br />
Poller und einige Dalben eingebracht sowie<br />
ein Spundwandkasten errichtet werden,<br />
heißt es. Die letzte noch ausstehende<br />
Genehmigung liegt seit dem 14. September<br />
vor. Die Deutsche ReGas ist ein mittelständisches<br />
Unternehmen, das in Lubmin<br />
das LNG-Terminal »Deutsche Ostsee«<br />
entwickelt. Die FSRU wird vom Energiekonzern<br />
TotalEnergies SE gechartert. Das<br />
LNG-Terminal soll bereits ab 1. Dezember<br />
bis zu 4,5 Mrd. m3 jährlich in das deutsche<br />
Gasfernleitungsnetz einspeisen.<br />
Auch in Stade können die Bauarbeiten<br />
für das geplante LNG-Terminal beginnen.<br />
Die Zulassung zum vorzeitigen Baubeginn<br />
wurde Mitte September durch<br />
den Niedersächsischen Landesbetrieb für<br />
Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz<br />
(NLWKN) erteilt. Der Bau startet<br />
mit der Vorbereitung des Anlegers für<br />
verflüssigte Gase – ausgeführt durch die<br />
Firma Bodo Freimuth aus Bülkau. Hierzu<br />
zählen der Bau einer Deichrampe sowie<br />
die Herstellung der Zufahrt und der Baustelleneinrichtungsfläche.<br />
Danach werden<br />
das Baufeld geräumt und Baustraßen<br />
angelegt. Der Auftrag für die Hauptmaßnahme<br />
wird im Oktober erteilt. <br />
© NPorts<br />
SÜDAFRIKA<br />
Grünes Licht für Ausbau in Durban<br />
Die Ausbaupläne der Transnet National Ports Authority<br />
(TNPA) für KwaZulu Natal (KZN) haben grünes Licht erhalten.<br />
Die Pläne sind Teil des mehr als <strong>10</strong>0 Mrd. Rand teuren Kwa-<br />
Zulu Natal (KZN) Logistics Hub Programme, mit dem der<br />
Hafen von Durban als internationaler Container-Hub positioniert<br />
werden soll, der eine erhöhte Containerkapazität von<br />
11,4 Mio. TEUs und eine Automobilkapazität von mehr als<br />
900.000 Einheiten aufweisen würde. Der Hafen von Richards<br />
Bay wird als Umschlagplatz auf Schüttgut ausgerichtet, und<br />
die Pläne sind auch auf den Strategieplan des Ministeriums für<br />
Bodenschätze und Energie bis 2025 abgestimmt, der einen<br />
neuen Liegeplatz für den Umschlag von verflüssigtem Erdgas<br />
(LNG) als sauberere Alternative zu Kohle für die Stromerzeugung<br />
vorsieht. Einige der Schüttgutterminals und Mineralienumschlagsanlagen<br />
sollen außerdem von den Hafengebieten<br />
Island View und Maydon Wharf in Durban in den<br />
Hafen von Richards Bay verlegt werden.<br />
Die Genehmigung des Vorstands folgt auf zwei wichtige Meilensteine,<br />
die das KZN Logistics Hub der TNPA kürzlich erreicht<br />
hat. Im Juli wurde ein detaillierter Validierungsprozess des Hafens<br />
von Durban im Rahmen des KZN Logistics Hub Programms<br />
abgeschlossen. Dieser Prozess wurde unter der Aufsicht<br />
der Weltbank von internationalen unabhängigen Beratern<br />
durchgeführt: Maritime and Transport Business Solutions<br />
(MTBS) und PDRW Consulting Port and Coastal Engineers.<br />
Der Validierungsprozess dient dazu, die Durchführbarkeit der<br />
Pläne durch unabhängige Experten zu bestätigen und festzustellen,<br />
ob der vorgelegte Business Case tatsächlich realisierbar<br />
ist. In beiden Fällen haben die unabhängigen Berater die Durchführbarkeit<br />
der beiden Pläne bestätigt.<br />
<br />
NIEDERLANDE<br />
Neues Terminal auf Maasvlakte I<br />
Hutchison Ports und Terminal Investment Limited (TiL), die Terminal-Investmentgesellschaft<br />
der derzeit weltgrößten Containerlinienreederei<br />
Mediterranean Shipping Company (MSC), wollen<br />
ein neues Containerterminal im Rotterdamer Europahaven bauen,<br />
wo sich die Nordseite des Hutchison Ports ECT Delta-Terminals<br />
und Hutchison Ports Delta II, das ehemalige APMT-R-Gelände,<br />
befinden. Beide Standorte auf der Delta-Halbinsel sind Teil des<br />
neuen geplanten Containerterminals und sollen das angestrebte<br />
weitere Wachstum von MSC am Standort Rotterdam erleichtern.<br />
Der Hafenbetrieb Rotterdam wird für dieses Projekt die Kaimauern<br />
sanieren. Das gesamte Terminal wird in mehreren Phasen<br />
entwickelt und in Betrieb genommen, wobei die erste Phase voraussichtlich<br />
im Jahr 2027 beginnen wird. Das neue Terminal soll<br />
aus fünf Tiefwasserliegeplätzen mit einer Gesamtlänge von 2,6<br />
km bestehen. Nach dem Umbau wird die erwartete Kapazität des<br />
Terminals 6 bis 7 Mio. TEU betragen.<br />
<br />
© Hutchison Ports<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
67
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8 Bordnetze<br />
9 Mess- | Regeltechnik<br />
<strong>10</strong> Navigation | Kommunikation<br />
11 Konstruktion | Consulting<br />
12 Umschlagtechnik<br />
13 Container<br />
14 Hafenbau<br />
15 Finanzen<br />
16 Makler<br />
17 Reedereien<br />
18 Shipmanagement | Crewing<br />
19 Hardware | Software<br />
20 Spedition | Lagerei<br />
21 Versicherungen<br />
22 Wasserbau<br />
23 Seerecht<br />
24 Schiffsregister | Flaggen<br />
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Tel. +49 (0)40 70 70 80-311<br />
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Tel. +49 (0)40 70 70 80-3<strong>10</strong><br />
Ihre Ansprechpartner im Außendienst:<br />
Niederlande: Andreas Hansmann<br />
Tel. +49 (0)40 609188 11<br />
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USA: Detlef Fox<br />
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Technische Inspektion<br />
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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
71
TERMINE<br />
Liebe Leserinnen und Leser, aufgrund der Corona-Pandemie sind viele Konferenzen, Messen und Seminare abgesagt oder<br />
verschoben worden. Die aufgeführten Termine sind bislang noch gültig. Weitere Absagen sind möglich, für aktuelle Informationen<br />
besuchen Sie bitte die Webseiten der Veranstalter.<br />
freight & trade events<br />
worldwide conferences | exhibitions | seminars for shipping, commodities, finance<br />
Marine + Offshore<br />
28.<strong>10</strong>.<strong>2022</strong> BREMEN<br />
STG-Sprechtag »Students meet Industry«<br />
www.stg-online.org<br />
08.-<strong>10</strong>.11.<strong>2022</strong> NÜRNBERG<br />
SPS<br />
https://sps.mesago.com<br />
12.-13.<strong>10</strong>.<strong>2022</strong> ABERDEEN<br />
Floating Offshore Wind<br />
www.renewableuk.com<br />
18.<strong>10</strong>.<strong>2022</strong> ALEXANDRIA<br />
Mediterranean Offshore Conference<br />
https://moc-egypt.com/<br />
16.–18.11.<strong>2022</strong> HAMBURG<br />
STG-Hauptversammlung<br />
www.stg-online.de<br />
30.11.-02.11.<strong>2022</strong> NEW ORLEANS<br />
International Work Boat Show<br />
www.workboatshow.com<br />
07.–<strong>10</strong>.12.<strong>2022</strong> SCHANGHAI<br />
Marintec<br />
www.marintecchina.com<br />
<strong>10</strong>.12.03.2023 TALLIN<br />
Tallin Boat Show<br />
www.meremess.ee<br />
12.-13.12.<strong>2022</strong> BERLIN<br />
Statustagung Maritime Technologien<br />
https://www.ptj.de/<br />
24.-25.05.2023 HAMBURG<br />
Schweißen in der maritimen Technik<br />
www.slv-nord.de<br />
Shipping + Logistics<br />
01.12.<strong>2022</strong> HAMBURG<br />
<strong>HANSA</strong>-FORUM SHIPPING | FINANCING<br />
https://hansa-online.de/hansaforum/<br />
04.<strong>10</strong>.<strong>2022</strong> LÜBECK<br />
Deutsch-Finnischer Hafentag <strong>2022</strong><br />
www.ihk.de/schleswig-holstein/<br />
18.-20-<strong>10</strong>.<strong>2022</strong> ZEEBRUGGE<br />
GreenPort & GreenCruise Congress<br />
https://www.portstrategy.com<br />
18-19.<strong>10</strong>.<strong>2022</strong> ATHEN<br />
Hellenic Maritime Forum<br />
https://hellenicmaritimeforum.com<br />
03.11.<strong>2022</strong> HAMBURG<br />
Karrieretag Hamburg<br />
https://www.karrieretag.org/hamburg/<br />
04.-05.11.<strong>2022</strong> AMSTERDAM<br />
International Conference on Maritime Logistics<br />
https://waset.org<br />
09.11.<strong>2022</strong> OSLO<br />
Marine Insurance Nordics<br />
https://marineinsurancenordics.com/<br />
28.03.–30.03.2023 STAMFORD<br />
CMA Shipping Conference & Exhibiton<br />
https://informaconnect.com/cma-shipping<br />
01.-04.05.2023 MIAMI BEACH<br />
Seatrade Cruise Global<br />
www.seatradecruiseglobal.com<br />
Commodities + Energy<br />
11.-13-<strong>10</strong>.<strong>2022</strong> ROTTERDAM<br />
World Hydrogen Congress<br />
http://www.worldhydrogencongress.com/<br />
19.<strong>10</strong>.<strong>2022</strong> BREMEN<br />
Hydrogen Technology Expo <strong>2022</strong><br />
www.hydrogen-worldexpo.com<br />
11.<strong>10</strong>.<strong>2022</strong> ANTWERPEN<br />
Marine Energy Transition Forum<br />
www.petrospot.com<br />
01.-03.11.<strong>2022</strong> SINGAPUR<br />
MMSA – International Methanol Conference<br />
www.methanolmsa.com<br />
09.-<strong>10</strong>.11.<strong>2022</strong> HAMBURG<br />
European E-Fuels Conference<br />
https://www.wplgroup.com<br />
18.-20.04.2023 SOUTHAMPTON<br />
Ocean Business<br />
www.oceanbusiness.com<br />
06.-08.06.2023 ROTTERDAM<br />
Breakbulk Europe<br />
https://breakbulk.com<br />
05.-09.06.2023 OSLO<br />
Nor-Shipping 2023<br />
www.nor-shipping.com<br />
SCHIFFBAUTECHNISCHE GESELLSCHAFT<br />
STG-Jahreshauptversammlung & »Students meet Industry«<br />
Die Schiffbautechnische Gesellschaft veranstaltet<br />
vom 16. bis 18. November die<br />
117. Hauptversammlung in Hamburg.<br />
Veranstaltungsort ist die Elbkuppel im<br />
Hotel Hafen Hamburg (Seewartenstraße<br />
9, 20459 Hamburg).<br />
Die Hauptversammlung beginnt am<br />
Mittwoch, 16. November mit begleitenden<br />
Veranstaltungen, etwa mehrere<br />
Fachausschuss-Sitzungen und die<br />
44. Georg-Weinblum-Vorlesung sowie<br />
einem Begrüßungsabend und einem<br />
Abendvortrag von Tim Wagner, CEO<br />
des Schiffbauunternehmens NVL. Am<br />
17. November folgen die Mitgliederversammlung<br />
inklusive Fachvorträgen und<br />
Ehrungen sowie einer Abendveranstaltung<br />
mit Rundfahrt auf »MS Hamburg«.<br />
Am. 18. November stehen weitere<br />
Fachvorträge auf der Tagesordnung.<br />
Bereits am 28. Oktober findet in Bremen<br />
der STG-Sprechtag »Students meet<br />
Industry« als Dialog zwischen Studierenden<br />
und der maritimen Industrie zwischen<br />
08.30 und 16.00 Uhr statt. Studierende<br />
der Schiffs- und Meerestechnik präsentieren<br />
ihre Arbeiten, Unternehmen der<br />
maritimen Industrie stellen sich vor. Veranstalter<br />
ist der Fachausschuss Ausbildung<br />
und Fortbildung unter Leitung von Patrick<br />
Kaeding. Veranstaltungsoret ist das<br />
Theater am Leibnizplatz, Schulstraße 26<br />
in 28199 Bremen.<br />
Die Teilnahme ist kostenfrei, um Anmeldung<br />
wird gebeten unter:<br />
www.stg-online.org/veranstaltungen/<br />
Students_meet_Industry.html<br />
72 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
IMPRESSUM<br />
Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers<br />
Abeking & Rasmussen ....................................................................... Titel<br />
Alphatron Marine Deutschland GmbH .............................................. 37<br />
Andritz Hydro GmbH ............................................................................ 25<br />
ARNECKE SIBETH DABELSTEIN ..................................................... 17<br />
AUMA Riester GmbH & Co. KG ............................................................ 9<br />
DGzRS ...................................................................................................... 22<br />
FIL-TEC Rixen GmbH .......................................................................... 38<br />
GROMEX GmbH ...................................................................................... 9<br />
HJS Emission Technology GmbH & Co . KG ..................................... 35<br />
Hoyer Marine GmbH ............................................................................ U4<br />
INTERNATIONAL Farbenwerke GmbH ............................................ 49<br />
Internationales Maritimes Museum Hamburg .................................... 3<br />
JOTUN (Deutschland) GmbH ............................................................. 45<br />
Kontor 17 Shipmanagement GmbH .................................................... 16<br />
Körting Hannover GmbH ..................................................................... 33<br />
Maximilian Verlag GmbH & Co. KG ........................................... 39, U2<br />
NORIS Group GmbH ............................................................................. 34<br />
Schaffran Propeller & Service GmbH .................................................. 51<br />
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG .................................. U3<br />
Walter Hering KG ................................................................................... 36<br />
Das Anzeigenverzeichnis dient der Leserorientierung.<br />
Es ist kein Bestandteil des Anzeigenauftrags. Der Verlag übernimmt<br />
keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.<br />
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seenotretter.de<br />
Herausgeber<br />
Prof. Peter Tamm †<br />
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Redakteur: Felix Selzer (fs)<br />
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Redakteurin: Anna Wroblewski (AW)<br />
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Korrespondenten<br />
Schiffbau, Schiffsmaschinenbau: Dr. Hans G. Payer<br />
Schiffsdesign, Schiffstechnik: Niels Kaiser (NK Shipconsult)<br />
Märkte und Versicherungen: Michael Hollmann (mph)<br />
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Asien: Patrick Lee<br />
Amerika: Barry Parker<br />
Großbritannien: Samantha Fisk<br />
Verlag und Redaktion<br />
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG | Ein Unternehmen der TAMM MEDIA<br />
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Polen: LINK, Maciej Wedzinski, Wegornik 2/2, 72-004 Tanowo, Poland,<br />
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Die <strong>HANSA</strong> erscheint monatlich. Abonnementspreis Inland: jährlich EUR 218,– inkl. Versandkosten<br />
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Hansa+ EUR 288,–. Auslandbezug (EU): EUR 336,–. Studenten, Azubis: Print/PeP EUR 111,–,<br />
Hansa+ EUR 128,–. Für Mehrfachabos werden ab <strong>10</strong>0 Abos (unter einer Lieferanschrift)<br />
25% Rabatt gewährt. Ab 250 Abos beträgt der Rabatt 50%. Der Abonnementspreis ist im<br />
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Lieferverpflichtung. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Hamburg.<br />
Druck: Lehmann Offsetdruck und Verlag GmbH, Norderstedt<br />
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Die <strong>HANSA</strong> ist Organ für:<br />
Verband für Schiffbau und Meerestechnik e. V. (VSM) | AG Schiffbau-/<br />
Offshore-Zulieferindustrie (VDMA) | Schiffbautechnische Gesellschaft e. V. (STG) |<br />
DNV | Normenstelle Schiffs- und Meerestechnik (NSMT) im DIN | Deutsches Komitee<br />
für Meeresforschung und Meerestechnik e. V. | Seeverkehrsbeirat des Bun desministers<br />
für Verkehr | IMO-Berichterstattung (Bundesverkehrs ministerium, Abt. Seeverkehr)<br />
Deutscher Nautischer Verein (DNV) | Deutsche Gesellschaft für Ortung und Navigation<br />
(DGON) | Schutzverein Deutscher Rheder V. a. G.| The World Association for<br />
Waterborne Transport Infrastructure (PIANC)| Zentralverband der deutschen<br />
Seehafenbetriebe e. V. (ZDS) | Berufsbildungsstelle Seeschiffahrt | Deutscher Hochsee -<br />
fischerei-Verband e.V. | Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)<br />
<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />
73
LETZTE SEITE<br />
Aus der zweiten Reihe ins Rampenlicht<br />
Erst als »Beiwerk« zum Wahrzeichen der SMM …<br />
© HMC<br />
Knallrot und über drei Meter hoch. Trotz dieser Eigenschaften<br />
trat das Formmodell eines Propellerblatts<br />
am Eingang zur diesjährigen SMM in den Hintergrund.<br />
Neben ihm stand nämlich, golden schimmernd, das<br />
Wahrzeichen der maritimen Weltleitmesse in Hamburg.<br />
Ein über 35 t schwerer und 7,7 m im Durchmesser großer<br />
Propeller, hergestellt von der Mecklenburger Metallguss<br />
GmbH (MMG). Für 12,5 % Kraftstoffeinsparung soll der<br />
Hightechpropeller an seinem künftigen Bestimmungsort<br />
sorgen, einem Containerfrachter von MSC.<br />
Doch ohne das in zweiter Reihe stehende Formmodell<br />
wäre dies gar nicht möglich. Genauer gesagt handelt es<br />
sich bei dem roten Propellerblatt um ein Flügel-<br />
Nabensegment-Modell, dass formgebend für den »goldenen<br />
Riesen« vor der SMM war. Allein die Herstellung des<br />
rund 750 kg schweren Modells hat etwa vier Wochen gedauert.<br />
Hierzu wird eine Fräse genutzt, die anhand zuvor erstellter<br />
CAD-Daten das Formmodell aus einem Stück<br />
Schichtholz herausarbeitet. Anschließend wird das Werkstück<br />
mit einem Zweikomponenten Lack versiegelt. Bevor<br />
es dann in die Formerei geht, werden nochmals die Maße<br />
kontrolliert sowie Ausrichtepunkte festgelegt. Letztere<br />
dienen im weiteren Verlauf der Überprüfung der exakten<br />
Lage des Modells.<br />
Für den Formbau selbst wird das Modell an einer Spindel<br />
fixiert, die das Zentrum der späteren Propellerachse<br />
darstellt. Dann kann die Formung des ersten Flügels beginnen.<br />
Hierzu wird das Holzmodell in einer Zement-<br />
Sandmischung einzementiert. Formpuder verhindert,<br />
dass Holz und Zement zusammenkleben. So kann nach<br />
der Aushärtung der obere Teil der Gussform abgenommen<br />
und der Holzflügel entfernt werden. Dieser Prozess wiederholt<br />
sich, bis ein vollständiges Gussmodell entstanden<br />
ist. Dies dauert nochmals drei bis vier Wochen.<br />
Dann ist der Auftrag des Flügel-Nabensegment-Modells<br />
erfüllt. Der Guss selbst ist dann nach zehn Minuten vorbei.<br />
Ob er erfolgreich war, zeigt sich erst, wenn der Propellerrohling<br />
erkaltet ist. Nach einer Woche kann er aus seiner<br />
Zementform befreit und weiterverarbeitet werden.<br />
Bald wird der fertige Propeller im Rahmen eines Retrofits<br />
am Heck der »Oila«, einem 3500-TEU-Frachter von<br />
MSC angebracht werden und unter der Wasseroberfläche<br />
seine Arbeit verrichten.<br />
Der Ursprung dieses Hightechprodukts bleibt aber<br />
glücklicherweise zugänglich. Eine Verschrottung droht<br />
nicht. Das Flügelmodell wird in bester Lage, in der Hamburger<br />
Hafencity, zu sehen sein. Genauer gesagt am Kaispeicher<br />
B, in dem das Internationalen Maritimen Museum<br />
Hamburg (IMMH) 3.000 Jahre Seefahrtsgeschichte<br />
ausstellt. Hier hat das Modell einen Platz in erster Reihe<br />
bekommen.<br />
Ole Henckel<br />
© IMMH<br />
… hat das Formmodell für ein Propellerblatt der Firma Mecklenburger<br />
Metallguss GmbH (MMG) nun einen eigenen neuen Platz am<br />
Internationalen Maritimen Museum in Hamburg gefunden.<br />
74 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>
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1 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal 05 | <strong>2022</strong>
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