HANSA 10-2022
Peter Gast Schiffahrtsregatta · PortPIC · Unterwasser-Reinigung · HIPER · Noske-Kaeser · IG-Metall-Schiffbaustudie · ISF-Tagung · SMM 2022 · Maritime Future Summit · 225 Jahre VHA/VHT
Peter Gast Schiffahrtsregatta · PortPIC · Unterwasser-Reinigung · HIPER · Noske-Kaeser · IG-Metall-Schiffbaustudie · ISF-Tagung · SMM 2022 · Maritime Future Summit · 225 Jahre VHA/VHT
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Est. 1864 10 | 2022
International
Maritime
Journal
10
Peter Gast Schiffahrtsregatta
Bei optimalem Wetter fand
die 39. Auflage des beliebten
Events in der Ostsee statt
225 Jahre VHA/VHT
Der Verein Hanseatischer
Transportversicherer blickt auf
eine bewegte Geschichte
SMM 2022
Messe, Future Summit, Partys:
Alles Wissenswerte über die
Weltleitmesse in Hamburg
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EDITORIAL
Hamburgs
maritimesmes Herz
Zeit für Investitionen
Michael Meyer
Stellvertretender Chefredakteur
Vor wenigen Tagen auf der Messe SMM
– die nach Corona-Zwangspause in
diesem Jahr endlich wieder stattfinden
konnte – konnte ich ein interessantes
Gespräch verfolgen: Zwei erfahrene
Schifffahrtsakteure, die nicht im Verdacht
stehen, sich gegenseitig etwas
verkaufen zu wollen, sinnierten über
die Unsicherheit in der Schifffahrt –
Stichwort Welthandel, Energiekrise, Inflation,
Geopolitik (Ukraine, Taiwan) –
und wie sie die Entwicklung der Weltflotte
prägt. Einer der beiden sagte
schließlich: »Ich habe eine überraschende
Erkenntnis: Die Schifffahrt
ist ein zyklisches Geschäft. Es geht immer
wieder rauf und runter.«
Aha. Aber selbstverständlich war
die »Überraschung« nicht ernst gemeint,
die konjunkturellen Wellen der
Branche sind ihm natürlich bekannt.
Es wurde kurz über den Spruch geschmunzelt.
Aber was er damit sagen
wollte, war: In den vergangenen Monaten
wurde sehr viel Geld in der
Schifffahrt verdient, Reeder, Linien-
Carrier, Shipmanager profitierten von
der großen Nachfrage nach Tonnage.
Also wann, wenn nicht jetzt, ist ein
guter Moment zu investieren?, so die
in den Raum gestellte Frage.
Es ist eben besagte Unsicherheit, die
von Investitionen abhält, so die Meinung
des Anderen. Keiner weiß, ob
man nicht doch wieder in Schwierigkeiten
gerät, wenn man zu hohen Preisen
bestellt und der Markt einbricht.
Zumal die Raten und Einnahmen
schon wieder ihren Höhenflug beendet
zu haben scheinen und zumindest in
Teilen rückläufig sind.
Ja, es stimmt, die Zukunft ist unklar,
selbst der kurz- bis mittelfristige Ausblick
ist für so Manchen trübe. Aber angesichts
der enormen Verflechtung der
Schifffahrt mit weltweiten Handels-,
Wirtschafts- und geopolitischen Entwicklungen
ist er das sowieso immer.
Das Geld ist aber nach einer enorm
profitablen Periode, die auf lange Krisen-
und Restrukturierungsjahre folgte
und unter anderem durch die großen
Probleme in den weltweiten Lieferketten
infolge der Corona-Pandemie ausgelöst
war, jetzt da.
Und die Technologien, also das Angebit,
sind es auch, wie man auf der
SMM sehen konnte. Die Weltleitmesse
für den Schiffbau war im wahrsten
Wortsinne unter anderem ein Marktplatz
der Innovationen.
Sich nur darüber zu freuen, dass solch
ein Event wieder möglich ist, reicht
nicht aus. Dann droht die Wirkung der
technologischen Weiterentwicklung zu
verpuffen. Es geht schließlich um Großes,
die Modernisierung und Dekarbonisierung
der Weltflotte.
Hilft da also der Verweis auf den
»Schweinezyklus«? Oder ist das nicht
ohnehin ein dauerhaftes Phänomen,
das immer gerne als Argument für oder
gegen diverse (Nicht-)Entscheidungen
genutzt wird? Die Frage kann letztlich
nur ein Reeder beantworten: Ist nun die
Zeit für Investitionen oder nicht? Welcher
der Gesprächspartner hat Recht?
Übrigens: Die Frage nach der Finanzierung
ist natürlich nicht von der
Hand zu weisen. Aber der Finanzsektor
steht bereit, es gibt Möglichkeiten. Auf
dem HANSA-Forum »Schifffahrt | Finanzierung«
am 1. Dezember in Hamburg
werden wir darüber diskutieren.
...mehr
geht nicht!
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ganze Geschichte der Schifffahrt
in der weltweit größten
maritimen Privatsammlung
in Hamburgs ältestem Speichergebäude
mitten in der HafenCity.
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
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INHALT | CONTENTS 10 2022
3 EDITORIAL
3 – Zeit für Investitionen
5 SPOTLIGHT ON NEW SHIPS
5 – SAL ordert vier »Orca«-Frachter
6 MOMENTAUFNAHME
8 PEOPLE & PODCASTS
10 MÄRKTE | MARKETS
10 – Action needed to avoid »hard landing«
10 – Viewpoint: Florian Braun | Flexport:
Container trades hit by low consumer demand
12 – Märkte | Markets
14 VERSICHERUNGEN | INSURANCE
14 – Ware und Seekasko noch auf dem grünen Zweig
15 – Havariechronik
16 – 225 Jahre VHT / VHA:
Eine Gemeinschaft über Jahrhunderte
20 SCHIFFFAHRT | SHIPPING
20 – »WISTA-Personality of the year« Phanthian
Zuesongdham (HPA): »Diversität und Inklusion
sind wunderbar für unsere Arbeitswelt«
23 – Krieg in Europa und Säbelrasseln in Asien
27 – Peter Gast Schiffahrtsregatta: Mehr als ein
Networking-Event der maritimen Branche
32 TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA –
MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS
36 SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
36 – SMM: Die maritime Welt zu Gast in Hamburg
44 – Maritime Future Summit 2022:
Von der Technologie zum Geschäftsmodell
46 – Ankeri gewinnt Maritime Start-Up Award
52 – Hochschule Flensburg:
Maritimes Zentrum – kommt der Rotstift?
55 – Marlink-Chef Tore Morten Olsen:
»Der Mensch bleibt das wichtigste Element«
56 – Ingenuity + Engineering at HIPER 2022
57 – HANSA’s »Maritime Innovator Awards«
60 – Noske-Kaeser: Marine und Offshore im Fokus
62 – IG Metall: Schiffbau in der Substanz gefährdet
40 EVENTS
40 – Volles Haus beim SMM-Empfang der HANSA
48 SMM HUB
63 HÄFEN | PORTS
63 – 40 Jahre Dakosy:
Schneller Fluss im Hamburger Hafen
64 – PortPIC 2022:
Rumpfreinigung wird Robotersache
66 – Diize: Abschied von Excel & Co. auf der Brücke
67 PORT HUB
68 BUYER’S GUIDE
72 TERMINE
73 IMPRESSUM
74 LETZTE SEITE
74 – Aus der zweiten Reihe ins Rampenlicht
Komm an Bord!
SCHENK NEUES LEBEN
Deine Kompetenz
für eine bessere Gesundheitsversorgung in Afrika
mercyships.de/mitarbeiten
4 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
SAL ordert vier »Orca«-Frachter
Spotlight on
new ships
Die Hamburger Reederei SAL Heavy
Lift und Jumbo Shipping starten gemeinsam
ein Neubauprogramm: Die
MPP-Frachter der »Orca«-Serie bekommen
einen Dual-Fuel-Antrieb mit
diesel-elektrischem Booster. Der Auftrag
geht an die Wuhu-Werft in China.
Neben den vier fest bestellten Neubauten
wurden Optionen für zwei weitere Schiffe
vereinbart. Die ersten beiden Schiffe,
die ab Mitte 2024 abgeliefert werden
sollen, werden ausschließlich
für den Transport von Offshore-
Windturbinenkomponenten im
Rahmen eines langfristigen
Engagements mit Siemens
Gamesa Renewable Energy
eingesetzt. Zwei weitere
Schwesterschiffe folgen
in der ersten Hälfte des
Jahres 2025.
»Die Orca-Schiffe
werden neue Standards
in der globalen
Schwergutschifffahrt
sowohl in Bezug auf ihre
technischen Möglichkeiten
als auch auf moderne, klimafreundliche
Antriebssysteme setzen«,
sagt Martin Harren, CEO von SAL Heavy
Lift und der Harren-Gruppe.
Die Verbrauchs- und Emissionswerte
sind demnach weitaus besser als bei allen
heute existierenden Schwergutschiffen.
Als Unterzeichner des »Call to Action for
Shipping Decarbonization« hat sich die
bremisch-hamburgische Schifffahrtsgruppe
zur Dekarbonisierung der Schifffahrtsaktivitäten
bis 2050 verpflichtet.
»Ich bin stolz darauf, dass dieser Neubauauftrag
zeigt, wie wir unser Versprechen
für signifikante, konkrete Maßnahmen
einlösen«, so Harren.
Die Schiffe messen 149,9 m x 27,2 m
bei einer Tragfähigkeit von 14.600 tdw.
Zudem verfügen sie über Eisklasse 1A,
eine Polar-Code-Zertifizierung und eine
reduzierte Auslegungstemperatur von
Rumpf und Ausrüstung.
Zwei speziell für diesen Schiffstyp konzipierte
vollelektrische 800-t-Liebherr-
Krane können Ladungsteile mit einem
Gewicht von bis zu 1.600 t im Tandem
umschlagen. Trotz den extrem hohen
Kran sockeln von über 11 m bleibt die
Gesamthöhe des Krans und damit der
Tiefgang des Schiffes bei 38 m. »Daher
können die Schiffe den Nord-Ostsee-
Kanal passieren und weltweit strategisch
wichtige Häfen anlaufen«, erklärt Sebastian
Westphal, CTO bei SAL Heavy Lift.
© SAL
Das innovative Antriebssystem besteht
aus effizienten Dual-Fuel-Hauptmoto -
ren, die künftig auch mit Methanol fahren
können, zusätzlich kombiniert mit einer
dieselelektrischen Boosterfunktion.
Im Vergleich zu anderen Konstruktionen
biete dieses Hybridsystem den größten
verfügbaren Bereich an wirtschaftlichen
Geschwindigkeitseinstellungen und Redundanz,
heißt es.
Trotz ihren kompakten Außenmaßen
verfügen die Schiffe über einen kastenförmigen
Einzelladeraum mit den
größten Abmessungen in ihrer Klasse.
Unter der Voraussetzung, dass die Lukendeckel
mit einer Kapazität von
10 t/m2 zum Stauen überschwerer Decksladungen,
wie zum Beispiel 3.000 t
schwerer Kabelkarussells, verwendet
werden, können die Schiffe überhohe Ladung
im Laderaum aufnehmen und mit
offenen Lukendeckeln bis zum vollen
Krantiefgang fahren.
Ein intelligentes Energiemanagementund
Rückgewinnungssystem basiert auf
einem Batteriespeichersystem, das zusammen
mit konventionellen Aggregaten
im Hybridbetrieb oder in Kombination
mit dem Landstromanschluss des Schiffes
für den vollelektrischen Hafenbetrieb
genutzt werden kann.
Das Design wurde von von SAL Heavy
Lift in enger Zusammenarbeit mit dem
Fachbereich Schiffbau an der Technischen
Universität Hamburg-Harburg
entwickelt. Insbesondere seien die
Rumpfform und das Antriebssystem
optimiert worden.
Bei einer Dienstgeschwindigkeit
von
15 kn werden die Schiffe
deutlich weniger als
20 t Heizöl pro Tag
verbrauchen – vergleichbar
viel wie
weitaus kleinere
MPP-Schiffe. Die
maximal mögliche
Geschwindigkeit
liegt bei
18,5 kn.
Die NOx-Emissionen
liegen 10 % unter
IMO Tier 3-Niveau, die
Grenzwerte nach EEDI Phase 3 für
CO2-Emissionen werden sogar um 21 %
unterschritten. Für die Neubauten wurde
eine Förderung aus dem Bundesprogramm
zur »Nachhaltigen Modernisierung
von Küstenschiffen« bewilligt. KF
Technische Daten
Werft . . . . . . Wuhu Shipyard, China
Auftraggeber . . . . . . . . SAL / Jumbo
Tragfähigkeit . . . . . . . . . . 14.600 tdw
Länge . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149,90 m
Breite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27,20 m
Eisklasse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 A
Krane . . . . . . . . . 2x Liebherr à 800 t
Tandemhub . . . . . . . . . . . . . . 1.600 t
Lukendeckel . . . . . . . . . . . . 10 t / m2
Hauptmaschinen . . . . . . . Dual Fuel
Methanol-ready
Geschwindigkeit . . . . . . . . . . . 15 kn
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
5
MOMENTAUFNAHME
Der schiefe Turm zu Bremerhaven
Der historische Leuchtturm an der Einfahrt zur Geeste neigte sich bedenklich. Über
Nacht war Mitte August ein Teil der Nordmole abgesackt. Dadurch stand der berühmte
Leuchtturm schief. Wegen der Einsturzgefahr taugte der 100 Jahre Turm
aber leider nicht länger als (neues) Wahrzeichen für Bremerhaven. Schon kurz nach
dem ersten Einsturz sackte ein weiterer Teil der Molenmauer ab. Der Turm musste
also weg. Das ist er mittlerweile auch, an der Mole laufen die Abbruch- und Stabilisierungsarbeiten
noch. Mit Sandsäcken wird das Ufer geschützt, bis 2024 eine neue
Mole gebaut wird. Die Kaje an der Nordmole ist seit Jahren baufällig und seit 2015
gesperrt, der Turm nahm die Dinge nun sozusagen selbst in die Hand und wies mit
Nachdruck auf die Notwendigkeit eines Ersatzneubaus hin.
Foto: Hero Lang
Liebe Leser,
wenn auch Sie eine maritime Moment aufnahme eingefangen haben, schicken Sie uns gern das Foto mit ein paar persönlichen oder erklärenden
Zeilen dazu. Wir freuen uns über Ihre Einsendungen an: redaktion@hansa-online.de sowie Schiffahrts-Verlag »Hansa«, Stadthausbrücke 4,
20355 6 Hamburg. Hinweis: Der Verlag behält sich das Recht HANSA vor, eingegangene – International Maritime Fotografien Journal für redaktionelle 10 | 2022 Zwecke weiterzuverwenden.
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
7
PEOPLE
HARREN: Jan-Philipp Rauno ist
Managing Director von Harren Bulk
Shipping. Die zur
Harren-Gruppe gehörende
Sparte Harren
Bulkers erweitert
mit der Umfiermierung
ihr Portfolio
mit der Befrachtung
eigener und fremder
Tonnage. Rauno war vor seinem Wechsel
zu Harren Chief Commercial Officer
der chilenischen Reederei Nachipa im
Hamburger Büro.
RENK: Nadine Despineux übernimmt
die neu geschaffene CEO-Position
für die Division »Marine
& Industrie«.
Nach verschiedenen
Managementpositionen
im Marinegeschäft
bei MTU/Rolls
Royce Power Systems
war sie zuletzt als Geschäftsführerin
bei KraussMaffei Technologies
in München für den Aufbau und
die Führung des Geschäftsbereichs Digital
& Service Solutions zuständig.
Personalie des Monats: Neuer CEO für Rolls-Royce Power Systems
ROLLS-ROYCE POWER SYSTEMS: Jörg Stratmann wird neuer CEO bei
Rolls-Royce Power Systems. Damit konnte das britische Unternehmen, zu dem im
maritimen Segment die deutsche Marke MTU gehört, einen Nachfolger für Andreas
Schell finden, der im April dieses Jahres seinen Wechsel zur Energie-Baden-
Württemberg AG öffentlich gemacht hatte. Stratmann übernimmt ab dem 15. November
den Posten. Er war bis März 2021 CEO des Autozulieferers Mahle, davor
unter anderem auch bei Siemens tätig. Den Posten bei Mahle hatte Stratmann
überraschend aufgegeben.
HEEREMA: Edward Heerema, Gründer
und Präsident von Allseas, tritt nach
fast vier Jahrzehnten
an der Spitze des Unternehmens
zurück.
Der älteste Sohn Pieter
Heerema wird seine
Rolle übernehmen.
Edward Heerema
bleibt Vorsitzender
und wird sich auf die Entwicklung und Integration
neuer Technologien konzentrieren.
Er gründete Allseas 1985 als Subsea
Engineering.
ABS: Christoph Rasewsky ist neuer
Global Container Sector Lead mit Sitz in
Hamburg beim American
Bureau of Shipping.
Er bringt umfangreiche
Erfahrung
in der Unternehmensberatung
für die
maritime Industrie
mit. Rasewsky arbeitete
mit der Containerlinienreederei Hapag-Lloyd
und dem Hafen von Barcelona
zusammen und war zuvor bei Technolog
und Hamburg Port Consulting tätig.
DEUGRO: Diana Kaufmann fungiert
als Präsidentin für Zentraleuropa, globales
Risikomanagement
und Personalentwicklung
bei Deugro. Neben
der Verantwortung
für Deugro in
Deutschland und
Frankreich, dib Deutsche
Versicherungsmakler
GmbH, den Bereich Vertragsmanagement
und die globale Personalentwicklung
soll sie die Geschäftsentwicklung
in Österreich und der Schweiz leiten.
ELBE FINANCIAL SOLUTIONS:
Dirk Lammerskötter, ehemaliger HSH-
Nordbank-Manager,
ist neuer Geschäftsführer
des u.a. von
Jens Mahnke gegründeten
Hamburger
Unternehmen Elbe
Financial Solutions
(EFS). Er hat lange
bei der ehemaligen HSH Nordbank gearbeitet,
erst als Geschäftsführer der Tochter
HSH Corporate Finance und anschließend
als Managing Director.
DARAG: Allison Powell, bisher Justiziarin
der DARAG Deutsche Versicherungs-
und Rückversicherungs-AG,
ist
als Head of Claims
Marine Hull für die
Leitung der Kaskoschadenbearbeitung
zum Assekuradeur
Lampe & Schwartze
gewechselt. Sie war von 2006 bis 2008
schon einmal für L&S tätig, tationen waren
auch AGCS und der Assekuradeur
Carl Rieck.
TRANS GLOBAL PROJECTS: Arne
Koester wechselt von Combi Lift aus der
Gruppe Harren &
Partner zu TGP, um
das Wachstum der
deutschen Organisation
voranzutreiben
und die europäische
Chartering-Abteilung
in seiner Rolle
als Director Projects / European Chartering
Manager unterstützen. Vor Combi
Lift arbeitete er für dship Carriers, Deugro,
Kühne+Nagel und Panalpina.
8 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
HANSA PODCAST
Prominente Gäste
im maritimen Talk
ZEABORN SHIPMANAGEMENT
MICHAEL BRANDHOFF
Der CEO beim Hamburger Shipmanager
blickt auf ein »sehr gutes« Jahr 2022.
Der Manager spricht über turbulente
Zeiten der Vergangenheit, Rickmers-
Aktivitäten und die Arbeit mit Eigner
Kurt Zech. Er gibt Einblicke in die
(neue) Strategie und Pläne für die Flotte
sowie Einschätzungen zu Containerund
MPP-Schiffen. Brandhoff erläutert außerdem seine
Sicht auf den intensiven Wettbewerb zwischen Schiffsmanagern,
Preispolitik, und Digitalisierung sowie Investitionen
in Startups durch das Investment-Vehikel TecPier.
WAB
HEIKE WINKLER
Die Geschäftsführerin der in Bremerhaven
ansässigen Offshore-Wind-
Organisation sieht drängenden Handlungsbedarf
in der Bundespolitik, um
den Ausbau voranzutreiben. Die Expertin
sieht Chancen im EU-Wettbewerbsrecht,
die Deutschland aber,
anders als einige Nachbarn, nicht nutze
und fordert eine Anpassung der Ausschreibungskriterien.
So sollen auch deutsche Schiffbauunternehmen und nicht
zuletzt Häfen profitieren. Auch die deutschen Reeder gehören
ihrer Ansicht nach mit an einen großen Runden Tisch.
CLEVER
MEETS SMART
Safe, reliable, efficient, flexible, future-proof,
simply clever – modern automated processes
are complex and require perfectly networking
field devices.
PROFOX actuators are smart, they are
perfectly adapted to cope with complex
processes and support the user.
PROFOX is easily commissioned, operated
and optimised using the AUMA Assistant
App. Operating data are assessed in the
AUMA Cloud where service processes are
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HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
9
MÄRKTE | MARKETS
Action needed to avoid »hard landing«
Container freight rates are free-falling as the cost-of-living crisis exacerbates. The charter
market has followed suit. Capacity management comes to the fore again. By Michael Hollmann
The mood in container shipping is
not the same anymore. Until
summer, most could not imagine a return
to the freight and earnings levels
before the pandemic. However, a rapid
deterioration in spot freight rates over
the past 4–6 weeks is causing many in
the industry to have second thoughts.
The speed of the correction right now
is bewildering, with market indices for
rates such as the Shanghai index SCFI or
the World Container Index (WCI)
dropping by around 10 % week after
week lately. Spot rates for Far East/
Europe westbound shipments are down
by 25 %, those for transpacific eastbound
carryings to the US West Coast
even by 38 % month-on-month as
shown in our market compass.
According to the WCI, spot rates across
all main trades are 57 % below the peak of
September 2021 now. They are still 21 %
higher than the 5-year average, but this
margin is getting smaller and could be
completely erased before the end of this
year if the speed of decline is not tempered.
What seemed unbelievable just a few
months ago, is now a certainty: Ships are
no longer sailing full on most trades,
hence container lines will be forced to
limit capacity if they want to stop rates
from falling over a cliff. Two developments
have been colluding lately to
undermine vessel utilisation rates: improvements
in port congestion and
vessel round-trip times (higher productivity
= more capacity), and flagging
cargo volumes (less demand). Official
cargo statistics up until July only show a
modest decline in container trade volumes
in the mid-single digits.
No comfortable situation
The talk in the industry, though, suggests
that demand contraction has become
more severe in the last weeks as the effects
of energy shortages and inflation are
playing out. Hundreds of billions of
Euros are absorbed by cost increases for
households and businesses in Germany
alone.
It is hard to see how a recession
should be avoided. Consequently, in the
short run, cargo volumes are unlikely to
expand again to levels needed for full
employment of the world container
fleet. Much less so, as the fleet is poised
for quite some growth next year: analysts
such as Clarksons Research are
projecting +8 % growth in world container
ship capacity in 2023 as the record
volumes of tonnage ordered over
the past two years come up for delivery.
There will be no comfortable solution
for container lines and shipowners after
a brief spell in history in which cargo
volumes surpassed fleet capacity, thus
employment was guaranteed. Two options:
either all the enlarged capacity
will be deployed causing market rates to
fall further OR some of it is pulled out
through idling, slow steaming or demolition.
Both options cost money, potentially
vast amounts of money.
The comfort is that shipping lines and
many owners can afford it. Due to skyhigh
freights and charter rates so far this
VIEWPOINT
Container trades hit
by low consumer demand
Container bookings from Asia to Europa
have notably weakened. Unless shipping
lines cut back more service capacity,
freight rates will keep trending down,
says Florian Braun, Head of Ocean
Freight EMEA (Europe, Middle East, Africa)
at freight forwarder Flexport. Still,
he thinks freight levels will stabilize
above historic averages.
Energy shortages, inflation and flagging
growth are hitting ocean freight demand.
What’s the pulse of activity right now?
Florian Braun: Normally we would expect
volumes to rally ahead of Golden
Week but this is not the case this year.
Based on our own as well as external data,
I would estimate that container liftings
from Asia to Europe are down around
–5 % year-on-year right now. This is before
the actual slack season kicks in. In
particular, consumer goods flows have
contracted and warehouses been filling
up as people have less disposable income
because of inflation.
Rates are slipping fast – do you expect a
»hard landing« instead of gradual normalisation?
Braun: No doubt, the deterioration in
rates is sharper than usual for this time of
year. This reflects the reduced vessel utilisation
of around 70 % nominally on Asia-
Europe today. It requires 80 % or more to
turn this trend around. But given the
poor economic outlook, it will depend on
capacity adjustments by the lines to bring
utilisation back up. We don’t know what
Florian Braun
Head of Ocean Freight EMEA, Flexport
action they will take, though. We can
only look 6 weeks ahead based on schedules
so we know that some 20 % of
weekly capacity in the Asia-Europe trade
will be blanked post-Golden Week in October.
What happens after that, is any-
© Flexport
10 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
Orders & Sales – Container Ships
New Orders – A certain skepticism has spread throughout the container shipping
industry. Geopolitical uncertainties and their effects on world trade and
tonnage demand are causing less activity. From Germany, USC Barnkrug has ordered
another two 1,300 TEU feeders, Hartmann is said to have inked
3 x 3,500 TEU. Some regional players from Asia have also ordered small newbuildings.
However, there appear to be bigger plans elsewhere. For example,
major lines such as CMA CGM, MSC (12 x 16,000 TEU with LNG propulsion)
and Maersk (10 x 17,000 and 10 x 2,500 TEU with dual-fuel methanol propulsion).
Cosco is even said to be planning orders for more than 30 ships with
580,000 TEU (dual fuel methanol. The world‘s largest tramp shipping company
Seaspan cancelled 4 x 7,000 TEU.
Secondhand Sales – Since the beginning of September, the second-hand market
has become even more quiet. Although various ships are offered, the interest is increasingly
limited, as the prospects are rather bleak, at least compared to the previous
months.
Demolition – Still no demo news. However, in view of the above mentioned uncetainties,
brokers expect a re-start of scrapping sales.
year, 2023 will still be a record year for
earnings. Spending some of it to pay
ships for staying out of the trade and preserving
some kind of balance makes
sense because a hard landing for all in the
market would be more damaging. Not
only for shipping but also for trade and
the economy at large. A slump in rates
and a full-blown bust in the shipping industry
usually entails a lot more stress,
defaults and restructuring of services
than well-timed capacity reductions
aimed at stabilising the market. Just when
shipping services are gradually starting to
normalise after two years of disruptions…
Imagine: war, inflation and an
another round of (shipping) disruptions?
What a nightmare.
Container ship t / c market
4000
3500
3000
2500
2000
24.03.22
Container freight market
WCI Shanghai-Rotterdam
WCI Shanghai-Los Angeles
MÄRKTE | MARKETS
COMPASS
ConTex
6,027 $ /F EU
3,779 $ /FEU
22.09.22
Month on Month 2,055 -31.6 %
Dry cargo / Bulk
Baltic Dry Index
1,720
Time charter averages / spot: $ /d
Capesize 5TC average
16,000
Panamax 5TC average (82k)
17,983
Supramax 10TC average (58k) 18,008
Handysize 7TC average (38k)
17,130
Forward / ffa front month (Oct’22): $ /d
Capesize 180k
19,379
Panamax 82k
19,157
MPP
- 24.7 %
- 38.3 %
+53.2 %
+307 %
+40.3 %
–7.1 %
+1.5 %
+83.9 %
+34.1 %
September '22
21,608 $
body’s guess. If alliances don’t continue
cutting back or blanking capacity, rates
will keep drifting lower.
What’s the outlook then for 2023?
Braun: As it stands, container fleet
growth will begin to outstrip demand
growth from now, supported also by
freeing up of capacity due to easing congestion.
However, we don’t foresee a return
to the low freight levels of former
years. Rates are going to remain higher
than in 2019 also because slot costs of carriers
have increased as well in the meantime.
An important issue for us in upcoming
negotiations with container lines
is integration of systems and data to improve
transparency and reliability. This is
high up on the agenda and absolutely key
for improvements in service quality along
the door-to-door transport chain.
Finally a word on the port situation in
North Europe which has become a hotspot
of congestion this year. How do you
cope with it? Are you changing routings
for containers where possible?
Braun: It is no secret that vessel waiting
times are much higher in Hamburg
than in other ports. In early September
we counted 13 ships in transatlantic
and Far East services waiting
to berth in Hamburg versus just one
or two in Bremerhaven, Rotterdam or
Antwerp. Therefore we have advised
clients to use services to Bremerhaven
or to Rotterdam rather than to Hamburg
where possible, even if it involved
slightly longer trucking, rail or
barge distances to import warehouses.
Delays via Hamburg were just
too severe.
Interview Michael Hollmann
September '21
14,038 $
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Tankers
Baltic Dirty Tanker Index
Baltic Clean Tanker Index
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HC Shortsea Index
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Multipurpose Index
BMTI/EUSSIX Inter-Black Sea ($/t)
Bunkers
VLSFO 0.5 Rotterdam $ /t
MGO Rotterdam $ /t
Forward / Swap price Q4/22
VLSFO 0.5 Rotterdam $ /t
1,501
1,243
4,200
30.73
32.67
644
971
580
–3.1 %
–3.6 %
+5.0 %
- 7.3 %
- 13.5 %
Norbroker: spot t/c equivalent assessment basis round voyage
North Sea/Baltic; HC Shipping & Chartering index tracking spot
freights on 5 intra-European routes;
BMTI/EUSSIX: 3,000 t Odessa to Sea of Marmara
–9.3 %
–6.3 %
–4.5 %
Data per 22.09.2022, month-on-month
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
11
MÄRKTE | MARKETS
CONTAINER
Containerships Fixtures (Period)
Vessel
Year
TEU
Reefer
Design
Gear
Period
Region
Charterer
$/d
POST-PANAMAX
no fixtures reported
PANAMAX | WIDE BEAM
Zhong Gu Jiang Su
ZIM Monaco
2010
2009
4,963
4,253
500
400
Daewoo 4870
Samsung 4250
N
N
4-6 m
18 m
Far East
Far East
CMA CGM
ZIM
private
53,000
SUB-PANAMAX
Zhong Gu Da Lian
2018
2,518
–
Sdari 2500-II
N
6-8 m
Far East
CMA CGM
76,650
HANDY / FEEDER
AS Alexandria
2010
1,970
442
Hyundai 2000
N
18 m
Middle East
GFS
42,000
Emora
Green Ace
A Daisen
X-Press Nuptse
Nordpanther
Warnow Chief
Iseaco Fortune
Jamila
Lantau Bay
A Bote
Bal Star
2007
2005
2010
2014
2014
2009
1997
2010
2007
2007
2000
1,793
1,740
1,740
1,730
1,730
1,496
1,367
1,338
1,049
907
706
319
300
300
350
350
368
42
449
180
120
100
Kouan 1800
Wenchong
Wenchong 1700
Topaz 1700
CV Neptun 1700
CV Neptun 1500
CSBC 1100
MRC 1100-II
Dae Sun 1000
Kyokuyo 900
Shin-A 700
Y
Y
Y
Y
N
N
N
Y
N
N
N
8-10 m
50-60 d
6-8 m
60-70 d
10-12 m
5-7 m
1-2 m
3 y
1,5-2,5 m
11-13 m
4-5 m
Far East
Far East
Far East
Far East
Far East
Far East
Far East
Atlantic
Far East
Far East
Far East
RIF Line
Aladdin
Akkon Lines
CMA CGM
Vasi
CK Line
Wan Hai
ZIM
SITC
Namsung
Sea Consortium
55,000
23,000
35,000
50,000
35,000
27,000
31,500
27,000
35,000
31,000
18,000
y =years, m= months, d = days
12 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
13
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
BULKER
TANKER
MÄRKTE | MARKETS
VERSICHERUNGEN | INSURANCE
Ware und Seekasko noch
auf dem grünen Zweig
Die wichtigsten Transportsegmente dürften nach Angaben
des Weltversicherungsverbandes IUMI das Vorjahr mit
einem Gewinn abschließen. Von Michael Hollmann
Dass 2021 wieder ein ganz gutes Jahr
für die Transportversicherer war,
hatte sich schon abgezeichnet. Auf der
Jahreskonferenz der International Union
of Marine Insurance (IUMI) in Chicago
wurden nun die aktuellsten Zahlen vorgestellt.
Danach dürften alle drei Hauptsegmente
der See- und Transportversicherung
– Warentransport, Seekasko
und Offshore Energy – das Zeichnungsjahr
2021 mit Gewinn abschließen.
Für das wichtigste Segment »Ware«
prognostiziert die IUMI einen Auslauf
der Bruttoschadenquote (Verhältnis von
Schadenkosten zu Bruttoprämieneinnahmen)
von 50 %. Für das weltweite Seekaskogeschäft
wird mit 65 % gerechnet.
Setzt man zusätzlich eine Kostenquote
(Expense Ratio) bei den Versicherern von
30 % für Akquisitionen/Provisionen und
Verwal tungsaufwand an, kommt man auf
kombinierte Quoten von 80 % und 95 %.
Bedeutet: Nach Abzug aller Kosten blieben
von den weltweit verbuchten Warentransport-
und Seekaskoprämien noch
20 % beziehungsweise 5 % als Überschuss
für die Versicherer übrig. Für das Offshore-Segment
wurde keine genaue Prognose
abgegeben, auch dort werden aber
schwarze Zahlen erwartet.
Sollte es im letzten Moment keine bösen
Überraschungen geben – viele 2021er Policen
laufen schließlich noch – könnte es
das dritte Jahr in Folge sein, in dem alle
Hauptsegmente der Transportversiche -
rung, mit Ausnahme der auf Gegenseitigkeit
organisierten P&I-Versiche rung, Gewinne
verbuchen. Das ist historisch betrachtet
bemerkenswert, weil die Branche
bis 2019 chronisch Verluste gemacht hatte.
Erst mit dem Ausscheiden vieler Versicherer
und einer drastischen Kapazitätsverknappung
wendete sich das Blatt.
Trotz der guten vorläufigen Zahlen war
die IUMI-Konferenz nicht von großem
Optimismus geprägt. Denn die Marktbedingungen
trüben sich ein: Der rasante
Anstieg der Prämien ist in eine Seitwärtsbewegung
übergegangen, die Schadenentwicklung
nimmt moderat zu, dazu
Abstract: Insurers deliver profits
Rising trade volumes and shipping activity
in combination with higher
vessel values and hardening rates saw
global premium income for marine
insurance grow by more than +6%
last year. For another year all three
main segments – cargo, hull and offshore
– are expected to deliver profits.
kommt die allgemeine Inflation. Der
Vorsitzende des Seekasko-Komitees der
IUMI, Rama Chandran, schlug deshalb
warnende Töne an. »Wir werden unweigerlich
einen Anstieg der Schadenkosten
verzeichnen, der die erfreulichen Schadenquoten
des Vorjahres wieder hochtreibt«,
konstatiert der Leiter der Transportversicherung
bei QBE in Singapur.
Das weltweite Prämienaufkommen für
Seekasko wuchs laut IUMI im Vorjahr
zwar um 4,1 % auf 7,8 Mrd. $, weit weniger
als die +6 % im Vorjahr. Schuld daran
sei der verschärfte Wettbewerb.
HEINRICH ELBRACHT
Runder Geburtstag in Emden
Mit rund 140 Gästen aus Kundschaft, Verbänden und Politik feierte
der Emder Seeversicherungsmakler Heinrich Elbracht kürzlich
sein 50-jähriges Bestehen. Zu den Gratulanten gehörte die Segel-Olympiasiegerin
Susann Beucke, die jetzt eine Karriere im
Hochseesegeln anstrebt und von Elbracht gefördert wird. Als
Dankeschön und Geburtstagsgeschenk nahmen die Brüder Dirk
Terbeek und Bernd Terbeek, Geschäftsführer und Inhaber in
zweiter Generation, ein Kunstwerk entgegen, das Sport, Seefahrt
und Schäden symbolisch verbindet: einen eingerahmten Fetzen
Tuch aus der Genua von Beuckes Boot »Giraffon«. Das Segel riss
während der Offshore-Regatta La Solitaire du Figaro in der Biskaya,
die Beucke unter Sturmfock beendete.
Mit Stürmen kennt sich auch der Versicherungsmakler Elbracht
aus, jedenfalls mit solchen in der Wirtschaft. In fünf Jahrzehnten
hat die Firma, gegründet 1972 von Johann Terbeek, Heinrich Elbracht
und Barteld Störk, manche Hochs und Tiefs gemeistert.
Auf lange Sicht ging es aufwärts: Heute betreut der Makler mit 23
Mitarbeitern (marine/non-marine) rund 450 Seeschiffe, dazu
kommen etliche Binnenschiffe und Fischereifahrzeuge. mph
(v.l.) Dirk Terbeek, Susann Beucke, Bernd Terbeek
© Elmar Bruns / Heinrich Elbracht
14 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
VERSICHERUNGEN | INSURANCE
4 5 6 1 2
7
3 8
Havariechronik
1
2
3
4
5
6
7
8
Datum
13.08.
18.09.
19.09.
Ereignis
Brand/LOF-Bergung/SCOPIC
01.09. Auf Grund
01.09. Brand
03.09 Brand
05.09. Brand
09.09. Kollision
Stabilitätsverlust/gekentert
Auf Grund
Ort
Nähe Ibiza
Bebek/Bosporus
Nordöstlich Yantai
Rouen
Hoek von Holland
Nähe Jütland
Iskenderun
Nähe Weihai
Schiff
Aria SF
Lady Zehma
Tian Sheng You 2
Epic
Hafnia Tanzanite
Wild Cosmos
Helge
Sea Eagle
Blueways
Type
Yacht
General Cargo
Öl-/Produktentanker
Bulk Carrier
Chemikalientanker
Kühlschiff
General Cargo
General Cargo
Bulk Carrier
dwt
432 GT
32.328
11.984
55.651
49.478
10.097
5.000
4.281
46.658
Flagge
Malta
Panama
China
Marshall Islands
Marshall Islands
Bahamas
Niederlande
Togo
Panama
Haftpflicht
k.A.
London P&I
k.A.
Steamship Mutual
UK P&I
k. A.
Gard
k.A.
West of England
Reise
k.A.
Chornomorsk–Istanbul
k.A.
k.A.
Malaysia–Niederlande
k.A.
k.A.
ex Longyan
Den kompletten Überblick zu allen aktuellen Havarien gibt es unter www.hansa-online.de/havariechronik/
VERSICHERUNGSBÖRSE IN LONDON
Investment-Verluste erschüttern Lloyd’s
Die Versicherungsbörse Lloyd’s of London
hat das erste Halbjahr trotz niedrigen
Schadenquoten mit einem Verlust
von 1,8 Mrd. £ abgeschlossen. Schuld daran
waren massive Verluste auf Kapitalanlagen
in Höhe von 3,1 Mrd. £ aufgrund
der weltpolitischen Lage. In den sechs
Monaten des Vorjahres hatte Lloyd’s
noch 1,4 Mrd. £ Gewinn gemacht.
Im Kerngeschäft der Versicherung lief
es für den Markt besser als im Vorjahr.
Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote
verbesserte sich weiter von 92,2 % auf
91,4 %, der Underwriting-Überschuss erhöhte
sich um fast ein Viertel auf
1,2 Mrd. £. In der See- und Transportversicherung
lief es für Lloyd’s schlechter als
im Vorjahr. Das Prämienvolumen im Bereich
»Marine, Aviation & Transport«
wuchs zwar um rund ein Fünftel auf über
1,8 Mrd. £. Aufgrund eines noch stärkeren
Anstiegs der Schäden brach der
Überschuss im Marine-Segment aber auf
26 Mio. £ ein (Vorjahr: 206 Mio. £).
Weniger Schäden im
nordischen Markt
Die skandinavischen Schiffsversicherer
vermelden weniger Schäden als im Vorjahr.
Dder Branchenverband Cefor rechnet
fürs Gesamtjahr mit einem leichten
Rückgang der Kosten pro Schiff auf rund
40.000 $, etwa so viel wie im Jahr 2020.
Die Schadenfrequenz pendelt sich nach
Daten der Cefor bei rund 20 % (Schäden
im Verhältnis zur Anzahl der Schiffe) ein
– von rund 30% in den Jahren 2005 bis
2008. Die Zahl schwerer Schäden
(10-30 Mio. $) halbierte sich auf vier.
+++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm
Tysers warnt vor P&I-Beitragsanhebungen: Britischer Versicherungsmakler erwartet General Increases von 5-15 % bei Renewals. Die
meisten Clubs seien technisch noch in der Verlustzone, zudem stünden die Kapitalanlagen unter Druck +++ Maklerversicherer ITIC
weiter auf Wachstumskurs: International Transport Intermediaries Club (ITIC) fährt für 2021/22 verringerten Gewinn von 8 Mio. $
(Vorjahr: 29,2 Mio. $) ein, der aber vollständig an Mitglieder ausgeschüttet werden soll. Prämieneinnahmen des Haftpflichtversicherers
um 10 % auf 65,6 Mio. $ angewachsen +++ Skuld zurück in den schwarzen Zahlen: Halbjahresergebnis dank Underwriting-
Gewinn auf 18 Mio. $ verbessert, von –24,9 Mio. $ im Vorjahr. Rückgang der Schäden um ein Viertel auf 139 Mio. $ und Steigerung
der Prämieneinnahmen um 13 % auf 228 Mio. $. Ergebnis aus Kapitalanlagen: –4,2 Mio. $ +++
LEUTE LEUTE: Thomas Miller Specialty (Germany): Führungswechsel zum 01.07.2023. Underwriting Director Helge Volger übernimmt
CEO-Posten von Frank Bergert. Michael Denstorff wird CFO/COO und löst Tomas Schmidt ab +++ IUMI: Frédéric Denèfle
(GAREX) löst Richard Turner als President ab. Kosuke Ha shimoto (Tokio Marine & Nichido Fire Insurance) neuer Vice President der
Vereinigung +++ UK P&I: William Beveridge (Ex-Newline Underwriting) tritt als Chief Underwriting Officer an. Vorgänger Christopher
Brown wechselt als CEO zu UKNV (Rotterdam) +++
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
15
VERSICHERUNGEN | INSURANCE
Eine Gemeinschaft über Jahrhunderte
Der Verein Hanseatischer Transportversicherer (VHT) blickt auf 225 Jahre seit Gründung des
Vorläufers, des Vereins Hamburger Assecuradeure, zurück. Die zentrale Schadenbearbeitung
bleibt für ihn ein wichtiger Faktor im Wettbewerb mit anderen Seekaskomärkten
An hochseefähige Dampfschiffe war
noch nicht zu denken, für die »moderne«
Nachrichtenübertragung gab es gerade
erst regelmäßige Postverbindungen
durch ganz Europa, und in Frankreich hatte
der Aufstieg eines gewissen Napoleon
Bonaparte begonnen. Wie die Welt zu der
Zeit aussah, als lokale Seeversicherer den
Verein Hamburger Assecuradeure (VHA)
ins Leben riefen, kann man nur in Geschichtsbüchern
nachwälzen. Dieses Jahr
wird 225-jähriges Bestehen gefeiert. Der
Jubilar trägt inzwischen einen anderen
Namen. Seit seinem Zusammenschluss
mit dem zwei Jahrzehnte jüngeren Verein
Bremer Seeversicherer (VBS) im Jahr 2000
nennt er sich Verein Hanseatischer Transportversicherer
(VHT). Dem Stolz auf seine
Hamburger Wurzeln tut das keinen Abbruch.
Selbst in einer traditionsreichen
Branche wie der Schifffahrt, mit der die
Transportversicherer geradezu symbiotisch
verbunden sind, gibt es kaum Firmen
oder Institutionen in Deutschland,
die auf eine vergleichbar lange Geschichte
zurückblicken können.
Im Alleingang nahezu unmöglich
Die Idee, seine Kräfte zu bündeln und Interessen
gemeinsam zu vertreten, reicht in
der Seeversicherung sehr weit zurück, auf
jeden Fall ins Mittelalter, teils sogar bis in
Jubiläumsfeier auf der »Rickmer Rickmers« in Hamburg
die Antike. Man kann sagen, es liegt in der
Natur der Sache. Im Alleingang wäre das
Geschäft nahezu unmöglich. Da sind zum
einen die gewaltigen Werte, die auf dem
Spiel stehen, und zum anderen vielfältige
Gefahren mit daraus resultierenden Schadenbildern,
die an Komplexität kaum zu
überbieten sind. Beherrschbar und wirtschaftlich
wird das Geschäft dadurch, dass
man Risiken und Kosten teilt.
Mit der Gründung des Vereins 1797 in
Hamburg fand dies seinen organisatorischen
Ausdruck in der bis dahin klarsten
Form, zuvor hatte es nur lose Verabredungen
zwischen Marktteilnehmern gegeben.
Der Druck zum Handeln war zu diesem
Zeitpunkt aufgrund der äußeren Umstände
besonders hoch. Es war die Zeit der
Kontinentalsperre, englische Kriegsschiffe
blockierten die Seewege nach Frankreich
und brachten immer wieder auch Hamburger
Schiffe auf hoher See auf. Nicht selten
wurden Waren beschlagnahmt. Die
Zeichnung von Seeversicherungsrisiken
wurde dadurch immer unkalkulierbarer.
Hinzu kommt, dass die Akteure damals
keine so großen Sicherheitspolster hatten
wie heute. Assecuradeure waren private
© VHT
16 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
VERSICHERUNGEN | INSURANCE
Kaufleute, die mit ihrem eigenen Vermögen für Schäden hafteten.
Erst später mit dem weiteren Anwachsen der Versicherungssummen
und dem Einstieg binnenländischer Versicherungsgesellschaften
entwickelten sie sich zu Bevollmächtigten anderer
Risikoträger, die in fremdem Interesse handeln.
Sinn und Zweck des Vereins war anfangs in erster Linie der Informationsaustausch.
In Eintragungen aus dem Jahr 1808 werden
die Aufgaben umrissen: »Mitteilung
der da und dort erhaltenen
Nachrichten von Vorfällen
und Ereignissen, die das Geschäft
angehen« sowie die »unterhaltende
freundschaftliche
Beredung über manche vorkommende
Fälle, die auf den
Gang des Geschäftes einwirken,
oder durch Austausch der Meinungen
darüber, denselben
nützlich werden können.«
In diesem Zusammenhang bildete auch die Vereinheitlichung
der noch stark fragmentierten Versicherungsbedingungen ein
wichtiges Betätigungsfeld. Den gemeinsamen Anstrengungen des
VHA und der Hamburger Handelskammer war es zu verdanken,
dass es ab 1867 die Allgemeinen Deutschen Seeversicherungsbedingungen
gab, die auch heute in den weiterentwickelten Musterbedingungen
für Seekasko (DTV-ADS 2009) nachwirken.
»Mitteilung der da und dort erhaltenen Nachrichten,
sowie die unterhaltende Beredung über Fälle, die auf
den Gang des Geschäftes einwirken, oder durch
Austausch der Meinungen darüber, denselben
nützlich werden können.«
Eintrag aus dem Jahr 1808 über Sinn und Zweck des Vereins
Pionierarbeit leistete der Verein gerade in der Anfangszeit in
Marktbereichen, die für die Versicherer zwar relevant waren, aber
streng genommen nicht in ihren Verantwortungsbereich gehörten.
Es kümmerte sich ja niemand anders darum. So stand fast während
der gesamten ersten 100 Jahre die Klassifikation von Schiffen im
Vordergrund. Der VHA richtete ein erstes deutsches Register mit
vier Kategorien nach englischem Vorbild ein, um die Risiken im
Geschäft überschaubar zu machen,
beschäftigte seinen eigenen
Schiffsbesichtiger dafür. Erst mit
der Bildung nationaler Klassifikationsgesellschaften
in der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde
dieses Arbeit überflüssig.
Parallel dazu unternahm der
Verein eigene Anstrengungen
im Bergungswesen, das zu diesem
Zeitpunkt noch nicht professionell
organisiert war, sondern auf Hilfeleistung von anderen
Schiffen, Fischern und Küstengemeinden basierte – nicht immer
uneigennützig. 1857 wurde eine eigene Dampfschifffahrtsgesellschaft
gegründet und ein eiserner Bugsierdampfer für 110.750
Bancomark bei der Reiherstieg Werft bestellt, der in der Elbmündung
und auf der Elbe eingesetzt wurde. Das auf den Namen »Assecuradeur«
getaufte Schiff tat bis 1873 seinen Dienst, wurde
dann verkauft.
MARITIME
INDUSTRY
Herzlichen Glückwunsch dem
VHT zum 225-jährigen Jubiläum.
Wir bedanken uns für die jahrzehntelange gute Zusammenarbeit
und wünschen dem VHT weiterhin viel Erfolg in der Zukunft!
asd-law.com
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
17
VERSICHERUNGEN | INSURANCE
Der Feststellung und Bearbeitung
von Kaskoschäden
für seine Mitglieder, wie man
es vom VHT heute gewöhnt ist,
widmete sich der VHA erst im
Laufe der Zeit. Aus frühen Aufzeichnungen
geht hervor, dass
bei Havarien die beteiligten
Assecuradeure schriftlich geladen
wurden, um darüber abzustimmen,
ob Deputierte zur
Regelung eines Schadens gewählt
werden sollten. Richtungsweisend
für die weitere
Entwicklung bis heute war aber
die Einrichtung eines eigenen
Havarie-Büros mit hauptberuflichen
Mitarbeitern im Jahr
1886. Es sollte sich fortan zentral
um alle Havarien und Maßnahmen zur Feststellung und Bearbeitung
von Schäden kümmern, ohne dass einzelne Mitglieder bei
der Erledigung dazwischenfunken durften. Diese Bündelung von
Ressourcen und Knowhow im Schadenbereich war eine Antwort
auf die zwischenzeitlich noch gesteigerte Komplexität des Geschäfts.
Mit dem Bau größerer moderner Eisenschiffe im 19. Jahrhundert
waren die Risiken in noch höhere Sphären gewachsen.
Gleiches galt für die Zahl der beteiligten Versicherer, weil sich aufgrund
des erhöhten Kapazitätsbedarfs immer mehr Gesellschaften
aus dem Binnenland dem boomenden Transportgeschäft verschrieben
und ihre Agenten nach Hamburg schickten.
Andere viel größere Seekaskomärkte wie
Der VHT-Vorstand (v.l.): Robert Mahn, Tim de Bruyne-Ludwig, Arne
Linke, Hans-Christoph Enge. (Es fehlt: Justus Heinrich)
Skandinavien und Großbritannien haben
sich längst vom Modell einer zentralen,
kollektiv organisierten Schadenbearbeitung
verabschiedet. Der deutsche Markt
mit dem VHT als Nachfolger des VHA hält
daran fest – aus gutem Grund, weil man
bei den Kunden Vertrauen genieße, wie die Vereinsoberen betonen.
»Der VHT zeichnet sich durch Unabhängigkeit und Neutralität
aus. Er war nie Spielball einzelwirtschaftlicher Interessen, weil er
eine Vielzahl von Mitgliedern vertritt«, unterstreicht Vorstand
Hans Christoph Enge. Die neutrale Position des VHT sei in der Police
festgeschrieben, »und man ist auf beiden Seiten akzeptiert.«
Treten an den von Mitgliedern versicherten Schiffen Schäden
auf, »dienen« die betroffenen Reedereien diese dem VHT direkt
oder über seine Havariekommissare im Ausland an. Der Verein
schickt eigene Sachverständige und notfalls weitere Spezialisten
für die Feststellung der Schäden in einem Besichtigungsbericht.
Er hilft bei der Ausschreibung von Reparaturen bei den Werften,
zertifiziert alle schadenrelevanten Kosten und stellt abschließend
eine Schadentaxe zusammen. Diese bildet die
Grundlage für die Reklamation des Schadens durch den Reeder
bei seinem führenden Kaskoversicherer.
So geschieht es hundertfach, Jahr für Jahr. 454 Fälle waren es im
Jahr 2021 für die insgesamt 26 VHT-Experten in Hamburg und Bremen.
Ganz große Einschläge gibt es zum Glück nur selten. Aber
wenn sie passieren, ist professionelles Notfall- und Schadenmanagement
umso entscheidender. Zu den teuersten und dramatischsten
Fällen zählen der Großbrand des Luxusdampfers »Europa« des
Norddeutschen Lloyd 1929 in Kiel, die Explosion auf dem Containerschiff
»Anders Maersk« 1976 bei Blohm + Voss in Hamburg mit
»Der VHT war nie Spielball
einzelwirtschaftlicher Interessen«
Vorstand Hans Christoph Enge
© VHT
27 Toten und der Untergang der
»München« 1978 mit zunächst
28 Vermissten.
Nach Zusammenschluss mit
den Bremern zum VHT folgten
in späteren Jahren Großschäden
wie der Untergang des Kreuzfahrtschiffs
»Pride of America«
2004 in Bremerhaven sowie die
Strandungen der Containerschiffe
»APL Panama« 2005 in
Mexiko und der »MSC Napoli«
2007 im Ärmelkanal.
Auch wenn sich der Versicherungsmarkt
für die Schifffahrt
stark globalisiert hat, bildet
die deutsche Flotte nach wie
vor die Geschäftsbasis für den
VHT und seine Mitglieder. Andersherum
profitiert die deutsche Flotte von ihrem lokalen Versicherungsmarkt.
Nur gemeinsam hätten Reeder und Versicherer
den zweimaligen Wiederaufbau einer deutschen Flotte nach den
Weltkriegen meistern können, zollte der Reeder und damalige
Präses der Handelskammer Hamburg, Nikolaus W. Schües, dem
VHA beim 200-jährigen Jubiläum im Jahr 1997 Anerkennung.
Einen rasanten Aufschwung, der fast an die Entwicklung in den
Wiederaufbaujahren erinnert, erfuhr die Zahl der versicherten
Objekte im vereinten VHT im Zuge des KG-Booms in der Schiffsfinanzierung
nach der Jahrtausendwende. Jedes Jahr liefen Neubauten
in großer Stückzahl für deutsche Eigner vom Stapel –in
den frühen 2000er Jahren auch auf deutschen
Werften, hauptsächlich aber in Fernost.
Dann der tiefe Fall: Mit dem Platzen
der Immobilienblase in den USA, dem Untergang
von Lehman Brothers und der Finanz-
und Wirtschaftskrise brach für die
Schifffahrt ein düsteres Jahrzehnt an.
Aufgrund von Pleiten, Insolvenzen und Schiffsverkäufen
schrumpfte der Objektbestand ab 2010 wieder zusammen. Erst in
den letzten Jahren stabilisierten sich die Zahlen. Ende 2021 gab es
2.068 führend in Deutschland versicherte See- und Binnenschiffe,
für deren Schadenbearbeitung der VHT verantwortlich zeichnet.
Die Mitgliederzahl ist mit 66 Versicherungsgesellschaften
und Assekuradeuren seit Jahren kaum verändert. Vom kleinen
Familienbetrieb bis zum Weltkonzern à la Allianz Global Corporate
& Specialty oder Ergo ist alles dabei. Daran wird deutlich:
Größe ist keine Qualität an sich, noch mehr kommt es in der
Schiffsversicherung auf Spezialisierung an. Heute nicht weniger
als vor 225 Jahren.
mph
Abstract: United over centuries
German hull & machinery claims handler VHT celebrates 225
years since the foundation of its precursor Verein Hamburger
Assecuradeure (VHA). Launched as a platform for information
exchange and harmonisation of interests, the insurance lobby
group also set out to lay a foundation for classification and salvage.
Since 1886 the focus has shifted to collective claims handling
for its members in hull & machinery insurance.
18 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
Save the Date
HANSA-Forum | Hamburg
SHIPPING | FINANCING
Location:
Costs:
-
Contact:
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
19
HANSA and WISTA empower women in the maritime industry
Im Rahmen einer exklusiven Partnerschaft mit dem deutschen Verband der Women‘s International Shipping &
Trading Association porträtiert die HANSA in regelmäßigen Abständen ein Mitglied vom WISTA Germany e.V.
»Diversität und Inklusion sind
wunderbar für unsere Arbeitswelt«
Phanthian Zuesongdham, Head of Division Port Process Solution bei der Hamburg Port
Authority wurde von WISTA Germany zur »Personality of the Year« gekürt. Mit der HANSA
sprach sie über ihren Werdegang, Diversität und neue Anforderungen an Arbeitgeber
© HPA
Seit wann bist Du mit Schifffahrt verbunden
und wie bist Du dazu gekommen?
Phanthian Zuesongdham: Meine Begeisterung
für die Schifffahrt fing an, als
ich im Alter von 15 Jahren als Passagier
auf einer Containerschiffsreise mit meinen
Eltern unterwegs war. Da mein Onkel
den Schiffseigner und Reeder gut kannte,
nutzte ich damals die Gelegenheit, überall
reinschauen und mitarbeiten zu dürfen.
Ob auf der Schiffsbrücke, im Maschinenraum
oder an Deck. Ich bin seit Kindesbeinen
technisch interessiert und technologieversiert.
Daher war diese Reise für
mich ein großes Geschenk, das alles hautnah
kennenlernen zu dürfen. Danach
wollte ich Kapitänin werden. Aber in
Thailand konnte und kann sich eine Frau
bis heute nicht an der Seefahrtsschule einschreiben.
Ich habe mich umorientiert
20 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
und mit dem Studium »International Transport Management« angefangen.
Dort lernte ich die Fachthemen zu Transportmanagement
mit Schwerpunkt »Maritime« aus diversen
Blickwinkeln kennen: wirtschaftlich, technisch, technologisch,
rechtlich und organisatorisch. Dieses Wissen habe ich während
meiner beruflichen Laufbahn erweitert, sodass ich heute sagen
kann: Ich habe Ahnung von Schifffahrt, Luftfahrt und Logistik.
Wie sieht Dein beruflicher Alltag aus?
Zuesongdham: Kein Tag ist wie der andere. Ich mag keine Routine.
Daher gestalte ich meine Arbeitstage so, dass ich eine gute
Mischung von diversen Themen bearbeiten kann – sei es strategische
Konzepte, Produktmanagement, Projektarbeit, Business
Development oder Netzwerkpflege. Außerdem sind mir
Austausch und kollaboratives Arbeiten sehr wichtig, um neue
Ideen zu entwickeln oder Möglichkeiten zur Zusammenarbeit
zu identifizieren.
Wie war Dein Weg zu WISTA?
Zuesongdham: Es ist Schicksal, weil die Ehrung »Personality of
the year« den Kreis für mich zu WISTA schließt. Im Jahr 2018
wurde ich gefragt, ob ich als Panelist zum Thema Digitale Transformation
beim PotY-Event von WISTA Germany auf der SMM
teilnehmen möchte. Und im selben Jahr sollte ich im Namen von
WISTA in einem Fernsehbeitrag über Frauen im Hafen beim
NDR sprechen. Dann wurde ich WISTA-Mitglied und kandidierte
als Vorstand Presse und Kommunikation. In dieser Rolle
habe ich im Juni 2022 an den neuen Vorstand übergeben.
Wenn Du nicht gerade arbeitest, was beschäftigt Dich dann?
Zuesongdham: Ich bin ehrenamtlich im Ausschuss für Innovation
und Forschung der Handelskammer tätig und beschäftige
mich mit anderen inspirierenden Themen wie nachhaltige und
innovative Lebensmittelproduktion. Das Projekt Future Food
Campus ist gerade mein Herzensprojekt. Ich bringe mich in diesem
Projekt in Themen wie Geschäftsmodell, Finanzplanung
und strategische Roadmap ein. Für meinen Geist lese ich viele
Bücher und höre gerne Podcasts, um mich inspirieren zu lassen
und neues Wissen zu generieren. Und für meine Seele übe ich Iyengar
Yoga. Wenn ich den Kopf frei bekommen und sportlich
unterwegs sein möchte, gehe ich mit meinem SUP aufs Wasser
und lasse mich von Wind und Wasser tragen.
Über Phanthian Zuesongdham
• Head of Division Port Process Solution bei Hamburg
Port Authority AöR
• Seit 2018 bei WISTA
• Board of Directors – Press & Communication (2019 –
2022)
Über Hamburg Port Auhority
Hamburg Port Authority (HPA) ist ein öffentliches Unternehmen
der Freien und Hansestadt Hamburg. Die
HPA wurde 2015 gegründet und betreibt seitdem das Hafenmanagement.
Sie ist für alle behördlichen Belange des
Hamburger Hafen zuständig sowie Eigentümerin des
Großteils der Hafengrundstücke.
Was bedeutet der PotY-Preis für Dich?
Zuesongdham: Ich fühle mich sehr geehrt, aber auch bestätigt,
dass meine Absicht und meine Handlungen, Dinge zu verändern
oder Impact zu erzeugen, sichtbar und wahrgenommen wurden.
Der Preis gibt mir weitere Motivation, meinen Weg weiterzugehen.
Ich möchte viele Leute, so gut es geht, auf diese große Transformationsreise
unserer Zeit als Gestaltende einladen. Sie sollen
sich selbst und Andere inspirieren. Ich möchte Schneeballeffekte
im Sinne von Innovationsgeist und Offenheit erzeugen.
Was könnten Unternehmen in der maritimen Branche noch tun,
um mehr Diversität zu erreichen?
Zuesongdham: Wenn ein Unternehmen »Diversität und Inklusion«
nicht als Critical Success Factor versteht, ist ihm nicht mehr
zu helfen. Diejenigen, die es verstehen, sollten nicht mehr warten.
Jeder kann mit Quick-Win-Maßnahmen anfangen. Die
Kreativität für Problemlösung steigt, wenn wir das Personal für
ein Projekt einfach interdisziplinär und nach unterschiedlichen
Berufserfahrungen aufstellen. Man wird begeistert sein, weil die
Mannschaft die positiven Effekte der Veränderungen spürt.
Die jungen Talente von heute legen sehr viel Wert auf die richtige
Wahl »ihres« Unternehmens. Die Arbeit soll nicht nur Sinn machen,
sondern die Unternehmen müssen »social fit« sein. Sie
prüfen zum Beispiel gesellschaftliche Werte von Unternehmen
und vergleichen Angaben der Firmen-Website mit denen von
Bewertungsportalen.
Fragen: Anna Wroblewski
Was bedeutet für Dich »Diversität in der Arbeitswelt«?
Zuesongdham: Diversität und Inklusion sind für mich nicht
trennbar. Es sind mehrere Aspekte zusammen, wie Geschlecht,
Herkunft, körperliche Fähigkeit, Alter, sozialer Hintergrund,
etc.. Diversität und Inklusion sind wunderbar für unsere Arbeitswelt,
weil sie unsere Augen für neue Perspektiven öffnen.
Wir denken dann nicht einseitig an Lösungen oder betrachten
die Sachverhalte holistischer, weil verschiedene Anforderungen
plötzlich angesprochen werden. Viele tolle Lösungen wären gar
nicht entstanden, wenn die beteiligten Personen alle aus derselben
Gruppierung gekommen wären.
Preisträgerin Zuesongdham (Mitte) mit Anke Wibel (links) und Nicole
Langosch (r.), die in der Vergangenheit beide ebenfalls schon mal zur PotY
gewählt wurden
© Wroblewski
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
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seenotretter.de
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Geschichten von der rauen See erleben:
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Krieg in Europa und Säbelrasseln in Asien
Stürmische Zeiten sind es, in denen die »International Conference on Maritime Security
and Defence« (MS&D) stattgefunden hat. Der Krieg in der Ukraine und Spannungen im
Westpazifik bestimmen die aktuelle Sicherheitslage. Von Ole Henckel
Chinas Staatschef Xi Jinping lässt den massiven Ausbau der Marine der Volksrepublik vorantreiben
© PLAN
Die Rivalität zwischen »dem Westen«
auf der einen sowie China und
Russland auf der anderen Seite steigt
immer weiter. Die beiden Brennpunkte,
Ukraine und Westpazifik, beschleunigen
diese Prozess, der sich seit
langem anbahnt, ungemein. Diese Weltlage
bestimmte weitestgehend die Vorträge
auf der Konferenz zu maritimer
Sicherheit und technologischen Entwicklungen
im maritimen Rüstungssektor,
die im Rahmen der SMM abgehalten
wurde.
Der Angriffskrieg ist zurück in Europa.
Eine allgegenwärtige und dennoch unbegreifliche
Tatsache. General a.D. Egon
Ramms brachte mit seiner Analyse Struktur
in die Geschehnisse, die sich seit dem
24. Februar dieses Jahres in der Ukraine
abspielen. Der ehemalige Heeresgeneral
verdeutlichte nochmals, dass das internationale
Recht auf der Seite der Ukraine
steht. Zentral ist hier das Memorandum
von Budapest aus dem Jahr 1994. In diesem
Vertrag garantiert Russland der
Ukraine ihre Unabhängigkeit, ihre Souveränität
sowie ihre bestehenden Grenzen zu
respektieren. Bereits 2014, mit der Annexion
der Krim und dem Krieg im Donbas
hat Russland diesen Vertrag und viele weitere
völkerrechtliche Regeln gebrochen.
Sanktionen zeigen Wirkung
Spätestens mit Putins Rede vom 21. Februar
wurde auch die Ideologie dahinter
klar: Die Ukraine sei integraler Bestandteil
Russlands und in keinerlei Hinsicht
eigenständig, hatte der Kremlchef behauptet.
Bezüglich der schweren Kämpfe
in der Ukraine sprach der General a.D.
von einem rücksichtslosen Vorgehen der
russischen Kräfte gegen Zivilisten und zivile
Infrastruktur. Neben der Kampfweise
der russischen Streitkräfte ging Ramms
auch auf die Wirkung der westlichen
Sanktionen ein.
Als Beispiel nannte er die Aussetzung
des Handels mit elektronischen Komponenten.
Diese Sanktionen, die seit
2016 in Kraft sind, hätten dazu geführt,
dass Russland kaum noch in der Lage sei,
seinen modernsten Kampfpanzer, T14
Armata, zu produzieren, so der Ex-
Offizier. Hinzu käme auch ein Mangel an
verschlüsselten Kommunikationsmitteln
innerhalb des russischen Militärs. Letzteres
führe dazu, so der General a.D., dass
russische Kommandeure vermehrt mit
normalen Mobiltelefonen kommuni-
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
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SCHIFFFAHRT | SHIPPING
General a.D. Egon Ramms analysierte das bisherige Geschehen im Ukraine-Krieg
© HMC
Auf der anderen Seite des Globus, im
Westpazifik, ist zwar noch kein Krieg
ausgebrochen, dennoch ist die Lage angespannt.
Dies verdeutlichte das im August
durchgeführte Militärmanöver
Chinas in der Taiwanstraße, auf das
Taiwan wiederum mit eigenen Übungen
reagierte.
Sahra Kirchberger, Expertin für die
chinesische Marine, erklärte anhand
der maritimen Strategie Chinas die Bedeutung
Taiwans für die Volksrepublik.
Betrachtet man die Seekarte, so stellt
man fest, dass die chinesische Küste von
einer Inselkette eingefasst ist. Diese beginnt
bei der koreanischen Halbinsel,
an die sich eine Reihe kleinerer japanischer
Inseln anschließt und dann
über Taiwan bis runter zu den Philippinen
und Indonesien führt. Diese Inselkette
sei stark überwacht, sodass die
strategischen U-Boote der Chinesen,
bewaffnet mit ballistischen Raketen,
bisher nur im Südchinesischen Meer
unbemerkt operieren könnten, so
Kirchberger.
»Das ist die größte maritime
Aufrüstung seit dem Ende des
zweiten Weltkrieges.«
Sarah Kirchberger
China-Expertin Sarah Kirchberger, Head of Asia Pacific Strategy and Security, ISPK Kiel
zieren, dadurch geortet und als Konsequenz
durch die Ukrainer bekämpft
werden könnten.
Mit Blick auf den weiteren Verlauf des
Krieges plädierte Ramms für die Lieferung
weiterer schwerer Waffen durch den
Westen, auch von Kampf- und Schützenpanzern,
um die Rückeroberung von großen
Gebieten zu ermöglichen. Zum Abschluss
seines Vortrages sagte er: »Ob die
Ukraine in der Lage sein wird, diesen
Krieg zu gewinnen hängt von uns ab.«
Dass der Krieg in der Ukraine auch
Auswirken auf die Schifffahrt hat, ist hinlänglich
bekannt. Blockierte ukrainische
Häfen, Berichte über den Einsatz von
Seeminen und der unmittelbare Waffeneinsatz
vor der ukrainischen Küste führen
zu großer Unsicherheit im Schwarzen
Meer. Zudem haben die westlichen Sanktionen
gegen Russland für einen Einbruch
im Handel gesorgt, was sich auch
auf den Linienverkehr in der Ostsee auswirkt.
Darüber hinaus tun die steigenden
Energiepreise ihr Übriges, um die Branche
weiter unter Druck zu setzen.
Angespannte Lage im Westpazifik
© HMC
Dies limitiert zum einen die Reichweite
der Raketen und grenzt zum anderen
das mögliche Suchgebiet stark
ein. Würde Taiwan jedoch ein Teil der
Volksrepublik werden, so wie es die
kommunistische Partei anstrebt, hätten
die chinesischen U-Boote freien Zugang
zu den Tiefen des pazifischen
Ozeans, erklärte die Expertin die Sichtweise
chinesischer Strategen.
Das China deutliche Ambitionen hat,
eine global operierende Marine zu unterhalten
zeigt sich auch im Flottenbauprogramm
des Landes. Allein zwischen den
Jahren 2014 und April 2018 habe China,
gemessen in Tonnen an Stahl, die eigene
Flotte um die Gesamtgröße der Royal
Navy vergrößert, so Kirchberger. Sie fügte
hinzu: »Das ist die größte maritime
Aufrüstung seit dem Ende des zweiten
Weltkrieges.« Insgesamt habe China mit
der Geschwindigkeit seines Flottenbaus
die Erwartungen westlicher Analysten
um das Doppelte übertroffen.
Dass die Volksrepublik in der Lage sein
wird, diese umfangreiche Flotte auch mit
Personal und Waffensystemen auszustatten,
hält die Expertin für plausibel.
Vielmehr hebt sie hervor, dass zukünftig
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SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Abstract: Conflicts, war and military challenges in Eastern Europe and Asia
A war in Europe, tensions in the Western Pacific and, above all, an increasing confrontation
between »the West« on the one side and China and Russia on the other: This
current geopolitical and military situation was the defining theme of the »International
Conference on Maritime Security and Defence« (MS&D) at trade fair and exhibition
SMM in Hamburg. The first consequences are already noticeable. Fighting in the Black
Sea, sanctions against Russia and high energy prices are causing a damper on shipping.
It became clear that the maritime industry must also adapt to the new situation.
die immensen Unterhaltskosten einer solchen
Flotte zu einem Problem werden
könnten. Betrachtet man nämlich die
Kosten eines Marineschiffes über die gesamte
Dienstzeit, so mache die Beschaffung
lediglich 25 % aus. Der restliche
Anteil setze sich aus den laufenden Kosten
zusammen. Sollte es also zukünftig zu
Einbrüchen in der chinesischen Wirtschaft
kommen, dürfte es erkennbare
Einschnitte im Flottenbauprogramm geben,
so die Erwartung Kirchbergers.
Das eine solche Aufrüstung nicht ohne
Reaktion bleibt liegt auf der Hand. So
hat zum Beispiel Japan bereits seit einiger
Zeit damit begonnen die eigene
Marine ebenfalls aufzurüsten. Zudem
arbeitet das Land, dass sich sowohl
durch China als auch durch Nordkorea
bedroht fühlt, verstärkt mit Partnern in
der Region zusammen. Hinzu kommen
die USA, die sich schon seit der Präsidentschaft
von Obama verstärkt zum
Indo-Pazifik hinwenden und China als
ihre größte Herausforderung betrachten.
Hierfür benötigen sie ungemein
viele Ressourcen, weshalb sie
auch von den Europäern erwarten, ihre
Konflikte selbstständig zu lösen. Dass es
bis dahin noch ein sehr langer Weg ist,
zeigt der Krieg in der Ukraine.
Insgesamt ist eine starke Militarisierung
im Westpazifik zu verzeichnen,
mit der die Gefahr einer
scharfen Auseinandersetzung im Seegebiet
steigt. Bedenkt man, dass etwa
30 % des globalen maritimen Handels
das Südchinesische Meer passieren, hätten
Einschränkungen in diesem Seegebiet
gravierende Auswirkungen auf
die globale Wirtschaft. Entspannung in
der Welt ist also nicht abzusehen. Im Gegenteil.
Dieses Jahrzehnt und möglicherweise
auch die Folgenden, werden geprägt
sein von Aufrüstung und Konfrontation.
Damit wird auch eine zunehmende
Entflechtung der globalen Wirtschaft
einhergehen. Abhängigkeiten verringern
ist hier das Stichwort. Somit wird
selbst ohne den Ausbruch eines heißen
Konflikts die Schifffahrtsbranche die
Auswirkungen der internationalen Spannungen
spüren und damit umgehen
müssen.
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
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SCHIFFFAHRT | SHIPPING
© Jems Meyer
26 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Mehr als ein Networking-Event
der maritimen Branche
Bei optimalen Wetterbedingungen und im Zeichen aufhellender
Perspektiven in vielen Teilmärkten der Schifffahrt ist die 39. Auflage
der als Sommerfest der maritimen Branche beliebten Peter Gast
Schiffahrtsregatta Ende August ausgesegelt worden. Von Jens Meyer
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
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SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Schon unser traditioneller Family-
&-Friends-Abend am Freitag auf der
Werft von Henningsen & Steckmest in
Grauhöft zeigte, in welch guter Stimmung
die gesamte maritime Branche gerade
ist«, sagte Dieter Gast, der zusammen mit
seinem Bruder Christian Geschäftsführer
von Peter Gast Shipping und seit 14 Jahren
Organisator der vor 40 Jahren von ihrem
Vater Peter Gast nach einer Wette
unter drei Schifffahrtskaufleuten auf der
SMM initiierten Regatta ist. Diese hat sich
seitdem nicht nur zu einer erfolgreichen
Branchenregatta im deutschen Segelsport,
sondern auch zur größten privaten
Regatta der Welt entwickelt.
»Die Schifffahrt befindet sich seit Anfang
letzten Jahres im kräftigen Aufwind.
Für Containerschiffe und auch bei den
Massengut- und Multipurpose-Schiffen
haben sich die Märkte sehr positiv entwickelt
und nunmehr sieht es auch in der
Tankschifffahrt wieder deutlich besser
aus«, so Gast. Allerdings seien die höheren
Umweltanforderungen an die Schifffahrt
insbesondere an Reedereien und
Charterer nicht zu unterschätzen. So sei
die Herausforderung, die Schifffahrt und
vor allem die Transporte auf See künftig
nachhaltiger auszurichten, eines der
wichtigsten Themen der gesamten Branche
in den kommenden Jahren. Deshalb
hoffe er, dass im Rahmen der Schiffahrtsregatta
durch Gespräche und neue Kontakte
ein Beitrag zu Lösungsmöglichkeiten
geleistet werden könne.
Die Regatta-Organisatoren Christian (l.) und Dieter Gast (r.) mit Ærø-Bürgermeister Peter Hansted (m.)
Gäste aus 18 Nationen
Gleichzeitig sei die Schiffahrtsregatta für
viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer
immer auch wie ein Familientreffen, man
freue sich auf das Wiedersehen mit vielen
bekannten Gesichtern, so Dieter Gast,
der in diesem Jahr unter den rund 800
Teilnehmern internationale Gäste aus 18
Nationen begrüßen konnte. Nicht nur
das tolle Wetter, das auch das Segeln unter
farbenprächtigen Spinnakern erlaubte,
sondern auch die bei strahlendem
Sonnenschein im Zielhafen eingetroffenen
Yachten und ihren mit Company-Flaggen
dem über die Toppen geflaggten
Mastenwald zu sehen, veranlasste
ihn zu einem schwärmerischen Resümee:
»Es war ein großartiges Bild mit
Champagnersegeln vom Allerfeinsten.«
Dass die Schiffahrtsregatta »mehr ist als
ein Networking-Event der maritimen
Branche«, betonte auch Christian Gast:
»Auf einzigartige Weise vereint sie Ent-
Die unter Knut Freudenberg gestartete »Halbtrocken«, eine First 36.7, mit Flamingo am Heck
Die für die Lürssen Werft unter Holger Schmidt gestartete Spreizgaffel-Ketch »Senta«
© Jens Meyer
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SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Gerangel an der Tonne
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
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SCHIFFFAHRT | SHIPPING
scheider und Mitarbeiter der Branchen mit
Seglerinnen und Seglern und engagierten
Vertretern der großen norddeutschen Segelvereine,
die mit ihrer ehrenamtlichen
Unterstützung die Regatta in dieser Größenordnung
unter sportlich hervorragenden
Bedingungen möglich machen.«
90 Yachten, 800 Teilnehmer
Nachdem 2020 aufgrund der damaligen
coronabedingten Risiken und der damit
verbundenen behördlichen Einschränkungen
erstmals eine Schiffahrtsregatta
abgesagt werden musste, waren
im vergangenen Jahr statt der in der Vor-
Corona-Zeit üblichen bis zu 135 Yachten
mit mehr als 1.000 Teilnehmern bereits
wieder 70 Yachten am Start. Zur diesjährigen
39. Auflage hatten sich immerhin
91 Yachten und neun Begleitschiffe angemeldet.
Keine der in sieben Gruppen ab 9 Uhr
vor Schleimünde bei kräftigem Wind zwischen
4– und 5 Beaufort aus Nord-Nordwest
vom Startschiff »Aldebaran« der dänischen
Marineheimwehr auf den knapp
30 sm langen Amwind-Törn gen Ærø geschickten
90 Yachten ging zu früh über die
Startlinie. Nur eine Yacht, die das Zielschiff
auf der falschen Seite passiert hatte,
musste den Fehler durch eine schnelle
Wende korrigieren und gehörte damit zu
den insgesamt 85 gewerteten Yachten. Ein
Schiff war nicht gestartet, ein weiteres hatte
sich selbst disqualifiziert, weil es eine
Bahnmarke/Tonne ausgelassen hatte. Die
übrigen nicht gewerteten hatten das Zeitlimit
überschritten. Das letzte Schiff erreichte
bereits um 15:23 Uhr den Zielhafen.
Dort wurde es – wie die auch in diesem
Jahr wieder als »First Ship Home« erfolgreiche
»Milan«, eine für Genuport Trade
gestartete STP 65, und die »Sixpack«
von Dieter Gast – mit einem Kanonensalut
aus einem historischen Geschütz begrüßt.
Perfekte Bedingungen
»Viele hatten mit deutlich weniger Wind
gerechnet und waren erstaunt, dass sie
schnell zum Trimm auf die hohe Kante
mussten« sagte Wettfahrtleiter Alexander
Prinz zu Schleswig-Holstein vom NRV.
»Die letzten zehn Meilen ab Skøldnaes
konnten dann noch die Spinnaker gesetzt
werden, so dass alle seglerisch voll auf ihre
Kosten kamen.« Positiv auch das Resümee
von Daniel Rüter von der Seglervereinigung
Altona–Oevelgönne (SVAOe),
der mit seinem Team das vor Mølle Gab
90 Yachten gingen an den Start
Das gute Wetter erlaubte das Segeln unter farbenprächtigen Spinnakern
Der größte Regattateilnehmer »Uca« mit der ebenfalls zu den Favoriten gehörenden »Outsider«
verankerte Zielschiff »Mia«, einer
13,38 m lange und 800 PS starken Kiel
Classic-44-Motoryacht, betreute: »Die
Bedingungen waren perfekt für alle.
Auch weil wir von dem drohenden Starkregen
komplett verschon blieben.«
Nach dem vom Peder-Most-Spielmannszug
aus Svendborg angeführten
Umzug der Regattateilnehmer durch die
pittoreske Inselkommune wurde die Crew
der Siegeryacht »Milan« traditionsgemäß
von Bürgermeister Peter Hansted mit dem
»Spatzen«, einer Keramikskulptur, geehrt,
bevor die Party in den Festzelten vor der
Hafenkulisse mit der über die Toppen geflaggten
Regattaflotte begann. Es war für
Hansted die erste von ihm begleitete Regatta.
Dabei hatte er sich nach eigenen Angaben
»herzlich aufgenommen und sehr
wohl« gefühlt: »Die Teilnehmer waren entspannt
und die die Stimmung top«, sagte
er und zeigte sich von dem Bild der flaggengeschmückten
Yachten im Hafen und
ihrer Illumination besonders angetan.
30 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Es sind – wie der gemeinsame Rundgang
durch Ærøskøbing, die Begrüßung
mit der Schiffsglocke des ehemaligen
Shell-Tankers »Sepia« und der Kanonensalut,
das Einlauf-Freibier bei der Hafeneinfahrt
auch das gemeinsame Frühstück
am Sonntagmorgen vor der Rückreise –
Ritualien, die ohne das Engagement der
zahlreichen Sponsoren nicht möglich wären
und diese Erfolgsregatta für »Sehleute«
der Inselkommune und ihre Gäste
sowie die aktiven Teilnehmer gleichermaßen
attraktiv machen. Sie können sich
schon jetzt auf die 40. Auflage im nächsten
Jahr freuen, deren Vorbereitung als
Jubiläumsevent bereits angelaufen ist.
Größter Teilnehmer der Regatta, bei
der wiederum international erfolgreiche
Offshore-Yachten wie »Almost Nothing«,
»Outsider«, »Bank von Bremen« und
»Haspa Hamburg« an den Start gingen
war der Atlantik-Racer »UCA«, eine für
MPC Capital gestartete Maxi 86, die als
drittes Schiff eintraf, während das kleinste
Schiff, die unter Andreas Wulf für Otto
Wulf gestartete »Avanti«, eine Seascape
27, als 76. Schiff den Zielhafen erreichte.
Auffällig war auch die in Klasse 6 nach
ORC-Club B unter Knut Freudenberg gestartete
»Halbtrocken«, eine First 36.7, die
regelmäßig mit einem aufblasbarem Pelikan
am Heck startet. Mit ihrer Crew, die
sich schon am Vorabend in lachsfarbenen
Poloshirts präsentierte, konnte sie sich
den ersten Platz in ihrer Klasse sichern.
Legendärer A&R-Oldie
Legendärer Oldie von Abeking & Rasmussen: die Bermuda-Ketch »Talisman«
Die »Avanti« war der kleinste Regattateilnehmer
Abstract: 39th Peter Gast regatta – more than a maritime networking event
This year’s edition of the Peter Gast Schiffahrtsregatta, popular as a summer festival for the
maritime industry, was held under optimal weather conditions and under the sign of
brightening prospects in many shipping submarkets. After a shipping regatta had to be cancelled
for the first time in 2020 due to the corona-related risks at the time and the associated
official restrictions, 70 yachts were already at the start again last year instead of the up to
135 yachts with more than 1,000 participants that were usual in the pre-corona period. For
this year’s 39th edition, 91 yachts, 800 participants and nine support vessels had registered.
Organisers Christian and Dieter Gast were satisfied with the result, saying: »In a unique
way, it unites decision-makers and employees of the industries with sailors and committed
representatives of the large northern German sailing clubs, who with their voluntary support
make the regatta of this magnitude possible under excellent sporting conditions.«
Mit der Bermuda-Ketch »Talisman« zeigte
bei der 39. Auflage dieser weltgrößten privat
organisierten Regatta erstmals ein 1920
von der Werft Abeking & Rasmussen erbautes
Schiff Flagge, das unter persönlicher
Aufsicht des dänischen Werftgründers
und Konstrukteurs Henry Rasmussen
an einen Segelfreund abgeliefert
worden war. Der Skipper des bei der
abendlichen Siegerehrung im Zielhafen
von Bürgermeister Peter Hansted als hervorragendes
Beispiel für die langjährige
gute Zusammenarbeit im maritimen Sektor
zwischen Dänemark und Deutschland
herausgehobenen Oldies, Ingo Martens,
konnte sich dazu auch noch über einen
Ehrenpreis als vorletztes Schiff im Hafen,
ein von der Galerie Deichstraße gestiftetes
Bild, ein Seestück, freuen. Bei der als Bau-
Nr. 944 in Lemwerder entstandenen »Talisman«
handelt es sich um ein 23,36 m langes
und 4 m breites Stahlschiff, das sich
viele Jahrzehnte in deutschem Besitz befand.
2019, nach 99-jähriger wechselvoller
Geschichte und mehrfachen Eignerwechseln,
war es von Klaus Sentker für Talisman
Schiffskontor in Steinburg gekauft
worden. Das von der HCC Badeverft in
Marstal restaurierte und dabei von Torqeedo
mit einem komplett emissonsfreien
Elektroantrieb ausgestattete Schiff ist heute
beim Kieler Yacht Club beheimatet.
Sieger der im ersten Start expedierten
Klassiker, darunter auch die für die Lürssen
Werft unter Holger Schmidt gestartete
Spreizgaffel-Ketch »Senta«, der für
A & R unter Skipper Andreas Reuner gestartete
80 qm-Seefahrtskreuzer »Regina«
und der Schoner »Preussischer Adler«
für die Hamburg Messe unter Herbert
Aly, wurde die »Peter von Seestermühe«,
eine Classic Yawl, die unter
Christoph von Reibnitz für die Hammonia
Reederei teilnahm.
Unter www.schiffahrtsregatta.de sind Ergebnisse
und Fotos der Regatta zu finden
© Meyer
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
31
TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA - MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS
German marine suppliers – trends and technologies
TECH-INNOVATION powered by VDMA – Marine Equipment and Systems:
This section within the HANSA magazine features brief updates on technical developments,
innovations and market launches from the powerful marine equipment industry organised
in its association VDMA
Hauke Schlegel, Managing Director
VDMA – Marine Equipment and Systems
© VDMA
In all the exhibition halls of the world‘s
leading shipbuilding trade fair, SMM
2022 in Hamburg in September, a spirit
of optimism could be felt. The shipping
and marine technology industries have
taken on the big tasks, first and foremost
the huge effort to decarbonise global
shipping in the shortest possible time.
Since good money is currently being
earned in maritime shipping, the
chances are good that this will also be
economically viable. This huge task can
only be achieved through the perfect interplay
of a variety of new technologies
provided by the industry. Some good
examples of this can be found in the following
articles of this special.
The increasing complexity of the different
systems on board and the multiplication
of data recorded and processed
everywhere in the ship‘s operation as well
as the automation commands call for effective
standards for communication and
integration on board. The MTP standard
has taken a big step forward in recent
weeks for the application in ship automation.
We in VDMA are proud to offer
the development platform for this standard
and to support this initiative of leading
shipyards, suppliers and research institutes.
In all areas of ship technology, intensified
cooperation is now essential in view
of the major tasks. To this end, the companies,
experts and researchers as well as
the institutions in the technology-leading
countries near and far are opening up to
each other. This is how we will succeed –
let us all make our contribution!
The VDMA, Europe’s largest industrial association,
represents approx. 3,500 German
and European companies in the engineering
and plant construction sector.
VDMA – Marine Equipment and Systems
represents the export-oriented
maritime
sector serving
the global markets of
shipping, shipbuilding
and the offshore
oil & gas industry.
Industry and Business
Events & Exhibitions
13th German Mechanical
Engineering Summit
11 – 12 October | Berlin, Germany
Business initiation tour Japan
16 – 21 October | Tokyo/Imabari,
Japan
FLIBS
26 – 30 October | Fort Lauderdale,
USA
OSEA
15 – 17 November | Marina Bay
Sands, Singapore
Marintec China
7 – 10 December | Shanghai, China
OTC – 1 - 4 May | Houston, USA
Seatrade Cruise Global
2 – 4 May | Miami, USA
Business initiation tour Marine
Equipment Greece
May 2023 (tbd) | Athens, Greece
CIPPE | China International
Petroleum & Petrochemical Technology
and Equipment Exhibition
31 May – 02 June | Beijing, China
Business initiation tour Marine
Equipment USA south
June 2023 (tbd) | New Orleans/
Mobile, USA
Nor-Shipping
06 - 09 June | Oslo, Norway
CIMAC Congress
12 – 16 June | Busan, South Korea
For more information on the events or participation – please contact VDMA: nord@vdma.org. + 49 40 50 72 070
32 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA - MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS
© Wroblewski
WOODWARD
SOGAV product acquires IGF-code compliance
Rick Boom explained the new valve to HANSA on the occasion of the SMM
Körting
ejectors
for the
shipbuilding
industry
© Woodward
The SOGAV235
Woodward’s Colorado SOGAV and Compliance
teams have achieved a significant
milestone with the company’s SOGAV
product line. The SOGAV235 is now IGFcode-compliant
and officially listed for
IGF zone »0« applications. Also the
SOGAV105/145 has recently received the
listing for IGF zone »0«.
»Achieving IGF-code compliance represents
a considerable challenge. One
that the Woodward team has mastered
smoothly – both in terms of NPI design
and manufacturing location qualification«,
the supplier said. The
SOGAV235 is now IGF-code-compliant
and officially listed for IGF zone »0« applications.
Compliance for the
SOGAV105/145 is in the pipeline and expected
in the not-too-distant future.
Work on compliance for the SOGAV65 is
also underway.
Woodward’s newly developed
SOGAV235 gas admission valves succeed
the company’s SOGAV250 and are commonly
used in marine engine applications.
The SOGAV235 will provide
the same benefits as the SOGAV65 and
SOGAV105 INSERT.
SOGAV valves (Solenoid-Operated
Gas Admission Valves) are a family of
electrically actuated, high-response gas
admission valves for in-manifold (port)
fuel admission. They are designed for use
on four-cycle, turbocharged, natural gas
or dual-fuel engines. The performance
and characteristics of a gas and dual-fuel
internal combustion engine are significantly
influenced by SOGAV gas admission
valves.
SOGAV valves provide reliable and
precise control of gas fuel admission in
multipoint gas and dual-fuel engines.
Woodward SOGAV valves are used in
power generation, marine, rail and mining
vehicle applications. The SOGAV
valve is designed to be used as the valve
portion of an overall gaseous fuel admission
system delivering precise gas mass
flow metering per cylinder. This enables
gas engines and dual-fuel engines to operate
lean burn – with increased efficiency
and reduced emissions. They are available
in gas mass flow metering capacities
ranging from 70 kw/cyl to 1500 kw/cyl.
»We are very proud to have been the
first in the world to produce SOGAVvalves
for Zone ›0‹«, said Rick Boom, Director
Marketing – Large Engines, General
Manager at Woodward Inc. Member of the
board and Vice President at CIMAC, at the
launch of the new product at SMM. The
development of the valves took three years.
Others for operation with hydrogen and
ammonia are to follow, he said.
trouble-free
operation for life!
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
33
+49 511 2129-446 | sales@koerting.de
TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA - MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS
AQUAMETRO
Diesel Switch retrofit successfully commissioned for NYK
Fuel switching and blending system »Diesel Switch«
»Lilac Promenade«, LPG Tanker managed by NYK Shipmanagement
© Aquametro
Aquametro Oil & Marine has successfully commissioned its Diesel
Switch change-over system onboard »Lilac Promenade« for NYK
Shipmanagement.
The NYK Line company assigned AOM with the installation of
its Diesel Switch change-over system. »The installation and commissioning
was completed well within two days thanks to the
great cooperation between the crew onboard and AOM’s technical
team, led by John Zhuang«, the partners announced.
The system will be used to switch over from MGO to HFO fuel
and vice versa. As the Diesel Switch fully automatically controls
the change-over and blending process on board the vessel it helps
to increase safety in ship operation and to give charters secured
forecasts on performance.
»Lilac Promenade« is a 3 year old LPG Tanker that is owned
by Smile Shipholding and managed by NYK Shipmanagement.
established in 2001 and headquartered in Singapore. It
has 200+ vessels under technical and crewing management
including car carriers, dry bulker, containers, Tankers and
Gas Carriers. »We would like to thank its good client NYK
Shipmanagement for the exceptionally great collaboration on
this project as well as for the great positive feedback they gave
after the project was completed«, AOM said. »We greatly appreciate
your cooperation and professional approach. Your
continuous prompt support and feedback was very crucial in
successful installation/commissioning of the Diesel switch.
Thanks a lot«, added Vessel Manager Rochit Das. Simultaneously
NYK is using AOM Diesel Switch on their newbuild
LPGC program in Japan. Installation and pre-commissioning
have been done by AOM engineer David Kim. Sea trials are
scheduled for August.
Since 1928, Aquametro Oil & Marine is active as manufacturers
and suppliers of measurement, optimization and monitoring
solutions. The range consists of more than 100 different oil
fuel meters and management systems. The company operates
from its headquarters in Rostock/Germany and Therwil/Switzerland
as well as from Singapore for the Asian market. In addition
there are further subsidiaries in South Korea and China and representation
offices in India and Japan plus a global service network
and numerous sales partners globally.
34 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA - MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS
BOLL & KIRCH
World premiere of Bollfilters’s new FineFilterUnit FFU
During the international ship technology
exhibition and trade show SMM, Boll &
Kirch has launched its brand-new FFU design
for the treatment of bleed-off water
from Exhaust Gas Cleaning Systems
(EGCS, hybrid or closed loop) and Exhaust
Gas Recirculation (EGR) / Exhaust Gas
Cooling (EGC) Systems. »The new design
is based on Bollfilters’s application expertise
and underlines their market leadership
with the most systems supplied to EGCSand
Engine-manufacturers since 2018«,
the supplier announced. Several improvements
have been realized to optimize
the benefits for the customer and operator:
• Process improvement: Modified components
for improved process control
and more efficient process operation
resulting in lower operational costs.
• Modularity: A new and flexible design
for different flow rates.
• Compactness: Minimum space
requirements and optimized arrangement,
incl. improved maintainability.
• User friendliness: Simplification of interaction
and operation by smart control
features.
• Compliance: Treatment of bleed-off
water with ceramic membranes delivers
still safe and continuous compliance
with the discharge requirements of
MARPOL Annex VI, resolutions
MEPC.340(77) / 307(73) and enhances
marine environmental protection.
Boll & Kirch is a solution provider for
sustainable water treatment systems. As
Bollfilter is developing, producing, and
utilizing its own ceramic membranes
(BOLLbrane) in addition to its own
R&D-, engineering-, testing- and production
capabilities, they claim to have
the knowhow about the core component
of the system and can offer the best process
solution, also for other applications
i.e., CCUS (Carbon Capture Utilization
and Storage).
© Wroblewski
MTP-STANDARD
Plug-event takes the new standard for ship automation »a giant step forward«
The MTP (Module Type Package) is used
for the standardised integration of subsystems
in ship automation. The first
Plugtest on the new standard was organised
by the VDMA in August. 12 companies
from Germany and Austria took
part in the intensive and successful connectivity
tests, from machine builders
and automation manufacturers to shipyards
and classification. The encouraging
plug test results were also presented
at the »Digital Transition Stage« at
the trade fair SMM: »In those 8 hours,
we implemented such a quantity of variables
and signals with the MTP, for
which we previously needed three weeks
on board at the shipyard. A huge step
forward in shortening commissioning –
and a convincing argument for the
MTP!«, said an industry participant.
Those who want to learn more about
MTP can do so on 13th October at the
MTP-Info-day at Meyer Werft in Papenburg.
Interested professionals may
contact VDMA in Hamburg for more
information: nord@vdma.org
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SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Die maritime Welt zu Gast in Hamburg
Eine positive Bilanz haben die Organisatoren der diesjährigen SMM, der Weltleitmesse
für den Schiffbau, gezogen. Nach einer durch die Corona-Pandemie erzwungenen Pause
konnte das Event wieder in Hamburg stattfinden. Auch hochrangige Politik-Vertreter kamen
Es war ein Jubiläum für die SMM, die nach einer coronabedingten
Pause wieder in der Hansestadt stattfinden
konnte – die 30. Ausgabe. 2.000 ausstellende Unternehmen und
mehr als 30.000 Fachbesucher aus über 100 Ländern bevölkerten
an vier Tagen im September die Messehallen.
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»Die Vorfreude und die Erwartungshaltung in der Branche
waren enorm. Umso mehr begeistert es mich, dass wir unsere
Position als Weltleitmesse erneut unter Beweis stellen konnten«,
sagte Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung
der Hamburg Messe und Congress. Die maritime Energiewende
und die dafür notwendige Technologie und Expertise sowie der
klare Wille zum Wandel hätten den roten Faden auf dem Messegelände
und im begleitenden Konferenzprogramm gebildet (zu
dem auch der von der HANSA co-organisierte »Maritime Future
Summit« gehörte – siehe Seite 44/45).
Retrofitting war eines der großen Themen der SMM. Denn
die große Herausforderung in der Branche besteht in der sukzessiven
Nachrüstung der aktuell 60.000 Handelsschiffe für
mehr Umwelt- und Klimaverträglichkeit.
Die besondere Bedeutung der Schifffahrtsindustrie für das Erreichen
der Klimaziele zeigte sich auch an der anwesenden politischen
Prominenz. Kitack Lim, Generalsekretär der Weltschifffahrtsorganisation
IMO, war zugegen. Bundeskanzler Olaf
Scholz, Schirmherr der SMM, sagte in einer Videobotschaft, es
sei mehr als willkommen, dass die SMM ihren Fokus auf klimafreundliche
Technologien gelegt habe, denn »jede Innovation im
maritimen Sektor nützt der globalen Ökonomie als Ganzes«. Die
Maritime Koordinatorin der Bundesregierung, Claudia Müller
36 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
zeigte sich bei einem ausgiebigen Messerundgang,
ebenso wie beispielsweise
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher
und seiner Stellvertreterin Katharina
Fegebank sowie weitere Landesund
Bundespolitiker.
Die SMM liefere wichtige Impulse,
meint Knut Ørbeck-Nilssen, CEO von
DNV Maritime, dem Hauptsponsor der
Messe: »Die SMM ist eine der besten
Veranstaltungen im maritimen Kalender,
sie ist wirklich global und mit ihrem
Schwerpunkt auf Innovation bekommt
man einen Einblick in die Zukunft der
Schifffahrt.« Martin Kröger, Hauptgeschäftsführer
des Verbands Deutscher
Reeder, betonte: »Die SMM ist als Marktplatz
der Innovationen eine wichtige Basis
für Investitionsentscheidungen deutscher
Reedereien. Wir sind dazu mit
Schiffbau- und Zulieferunternehmen in
aller Welt und Fachleuten im Gespräch.
Viele von ihnen trifft man auf der SMM
in Hamburg.«
Die HANSA hat die SMM und das Rahmenprogramm
begleitet und ausführlich
darüber berichtet. Schauen Sie im Internet
unter www.hansa-online.de/smm.
Neben News und Hintergrundberichten
gibt es außerdem eine Sonderausgabe unseres
Podcasts sowie Interviews, Produktneuheiten
und weiteres.
Networking im Fokus
Abstract: The maritime world came to Hamburg
The organizers of this year‘s SMM, the world‘s leading trade fair for shipbuilding, have
drawn a positive balance. It was an anniversary for SMM, which was able to return to
the Hanseatic city after a Corona-break – the 30th edition. 2,000 exhibiting companies
and more than 30,000 trade visitors from over 100 countries crowded the exhibition
halls over the four days. Also, high-ranking politicians attended.
IMO-Generalsekretär Kitack Lim (Mitte) bei einem Messe-Rundgang mit HMC-Chef Bernd
Aufderheide (l.) und Claudia Müller, maritime Koordinatorin der Bundesregierung
Neben der Vertiefung von Fachkenntnissen
setzten die SMM-Macher konsequent
auf Networking-Formate und
schufen mit den neuen »Transition Stages«
Ausstellenden eine besondere Bühne
für ihre Themen. Die Verleihung des
Start-up-Awards und der Maritime Career
Market, bei dem junge Talente Kontakte
zu interessierten Unternehmen
knüpfen konnten, waren weitere Highlights.
»Es gibt keine bessere Gelegenheit,
sowohl der Öffentlichkeit – einschließlich
dem so wichtigen Nachwuchs
– als auch den politischen Entscheidungsträgern
die Vielfalt und Breite
unserer Branche näherzubringen«, bilanzierte
Reinhard Lüken, Hauptgeschäftsführer
des Verbands für Schiffbau
und Meerestechnik.
Das bestätigen laut der Messegesellschaft
auch die Umfragen unter den Besuchenden.
Danach gaben 97 % an, dass
die SMM die wichtigste Messe der maritimen
Wirtschaft sei, 86 % wollen das
nächste Mal auf jeden Fall wieder dabei
sein. 97 % der Besuchenden bestätigen,
dass die SMM eine sehr gute Möglichkeit
bietet, internationale Kontakte zu
knüpfen. Die nächste SMM findet vom
3. bis zum 6. September 2024 in Hamburg
statt.
© HMC
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Journal 10 | 2022
37
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Der Andrang war nach der Corona-Pause groß
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (Mitte) zeigte sich interessiert an technischen Innovationen
Themen & Experten
Die Bandbreite an Themen und Ausstellern
war gewohnt groß. Der Antriebsspezialist
Wärtsilä Voyage stellte
sein neues Fleet Optimisation System
(FOS) vor. »Die ganzheitliche Datenanalyse-,
Reiseplanungs- und Flottenleistungsplattform
kann maritimen Akteuren
helfen, Schiffe und Flotten mit
© HMC
optimaler Sicherheit, Effizienz und
Nachhaltigkeit zu betreiben«, erklärt
Sean Fernback, President von Wärtsilä
Voyage.
Der Motorenhersteller Rolls-Royce
präsentierte Brennstoffzellenkonzepte,
Hybridsysteme und Motoren, die mit
E-Methanol laufen sollen. »Wir setzen
für die Zukunft ganz klar auf diesen
Schiffskraftstoff und wollen hier als
Pionier vorangehen«, so Denise Kurtulus,
Vice President Global Marine bei
Rolls-Royce.
Die Mecklenburgische Metallguss
(MMG) hat strömungsoptimierte
Schiffspropeller im Portfolio, mit denen
beispielsweise Hapag-Lloyd zahlreiche
seiner Bestandsschiffe nachrüstet.
Sprit- und CO 2
-Ersparnis: mehr
als 10 %. Stellvertretend dafür begrüßte
ein effizienter MMG-Propeller die
Fachbesuchenden am Eingang der
SMM.
Der Technologiekonzern ABB zeigte
einen neuen Halbleiter-Leistungsschalter
für die nächste Generation
von sicheren und energieeffizienten
Gleichstromsystemen. Thorsten Strassel,
Global Product Manager bei ABB:
»Die SMM ist eine ideale Plattform,
um diese innovative Technologie vorzustellen,
die die Energiewende im
Schifffahrtssektor unterstützen wird.«
Erneuerbare Energien, Batteriespeicher
und intelligente Netze seien ein
wesentlicher Faktor, um die Schifffahrtsindustrie
nachhaltiger zu machen.
RWO, ein Anbieter von »smarten«
Wassermanagementlösungen, hat im
Rahmen der Weltleitmesse seinen neuesten
Ölabscheider (OWS) vorgestellt.
»Wir freuen uns, den Reedern größerer
Schiffe eine effiziente, flexible und kostengünstige
OWS-Lösung anbieten zu
können, die sowohl für Neubauten als
auch für Nachrüstungsprojekte geeignet
ist«, sagte RWO-Geschäftsführer
Stratos Papamichalis.
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EVENTS
40 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
EVENTS
Volles Haus beim SMM-Empfang der HANSA
Die HANSA hatte während der Weltleitmesse
SMM in Hamburg zu
einem Empfang ins Internationale Maritime
Museum (IMMH) geladen – und die
Resonanz war überwältigend. Mehr als
300 Vertreter aus allen Sparten der maritimen
Wirtschaft – von Reedereien über
Zulieferern bis hin zu Werften und der
Marine – genossen nach dem ersten
Messetag den Abend bei der »Party« in
der historischen Speicherstadt, die sich als
DER Branchentreffpunkt während der
Messetage erwiesen hat.
Die zahlreichen Gäste wurden von
Peter Tamm, Geschäftsführer von Tamm
Media und Verleger der »HANSA –
Internationale Maritime Journal«, und
Florian Visser, kaufmännischer Verlagsleiter
der HANSA, begrüßt. »Es ist uns
eine große Ehre, so viele Freunde, Partner,
Kunden, Leser, Abonnenten und
Anzeigenkunden hier heute Abend begrüßen
zu dürfen«, sagte Peter Tamm.
»In turbulenten Zeiten ist es wichtiger
denn je, täglich und monatlich solide und
zuverlässige Informationen zu liefern,
wie die HANSA es tut«, sagte er und
betonte die Notwendigkeit einer guten
Zusammenarbeit auch in schwierigen
Zeiten wie während der Pandemie.
Der HANSA-Empfang war die Gelegen -
heit für die gesamte maritime Industrie,
die Rückkehr in die Normalität zu feiern
und nach den fachlichen Ter minen und
Treffen während der SMM den ersten
Messe-Abend in einer entspannten und
anregenden Atmosphäre ausklingen zu
lassen.
alle Fotos: Christian Stelling
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
41
EVENTS
42 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
EVENTS
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
43
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Diskutierten auf dem Maritime Future Summit (v.l.):
Volker Bertram (Moderator), Donya Amer (Hapag-Lloyd),
Pierre Sames (DNV) Solène Guéré (notilo plus), Kenneth
Goh (Knud E. Hansen) und Krischan Förster (HANSA)
© Henckel
Von der Technologie zum Geschäftsmodell
Viele digitale Lösungen für eine effizientere Schifffahrt existieren bereits. Intelligente Wege
zur Kombination dieser Technologien zu finden, war eines der Themen des diesjährigen
»Maritime Future Summit«, der auch 2022 den Auftakt zur SMM gab
Von der Schiffskonstruktion bis zum
-management, von der Brücke über
den Maschinenraum bis zum Frachtraum:
die Digitalisierung hat in alle Bereiche der
Branche Einzug gehalten. Auf dem »Maritime
Future Summit« – mit der HANSA
als Co-Veranstalter und Partner der SMM
–, diskutierten Experten in Hamburg wieder
über die neuesten digitalen Trends in
der Schifffahrts- und Schiffbaubranche.
Ging es in den letzten Jahren um kühne
Visionen und konkrete Anwendungsfälle
der digitalen Transformation, so hieß das
Motto dieses Jahr »Connected Technologies
On The Rise – The next Phase of
the digital Transition«.
Am Tag vor dem offiziellen Start der internationalen
Leitmesse für die maritime
Wirtschaft ging es um digitale Allianzen
und multidisziplinäre Lösungen, die gebraucht
werden, um die Schifffahrt in eine
effiziente und nachhaltige Zukunft zu
bringen. Gleichzeitig müssen daraus auch
neue Geschäftsmodelle entstehen.
»Wir bewegen uns allmählich auf eine
höhere Spielebene, indem wir Technologien
miteinander verbinden und größere
Lösungen schaffen«, sagte Moderator
Volker Bertram. »Wir brauchen ein Zusammentreffen
von Unternehmen, Technologien
und Organisationen, um die Tür
zur nächsten Stufe zu öffnen.«
Das ist es, was die deutsche Linienreederei
Hapag-Lloyd bereits tut, wie CIO
Donya-Florence Amer betionte. Die Nr. 5
im Weltmarkt ist dabei, die gesamte Flotte
von Containern mit IoT-Geräten auszustatten.
Damit will das Unternehmen
einerseits den Betrieb effizienter gestalten
und gleichzeitig neue Werte für die Kunden
schaffen, die sich als Geschäftsmodelle
monetarisieren lassen. In den
letzten Jahren sei viel über Supply Chain
Disruption im Zusammenhang mit der
Digitalisierung gesprochen worden. Die
Reederei sei heute allerdings »weit davon
entfernt«, auf der Strecke zu bleiben, die
Nachfrage nach Supply-Chain-Dienstleistungen
sei größer als je zuvor, so
Amer. Bei der Transformation geht es ihr
daher unter anderem darum, Businessund
IT-Departments zu verbinden.
Digitale Service-Erweiterung
Auch die Klassifikationsgesellschaft DNV
arbeitet an neuen Geschäftsmöglichkeiten,
wie Pierre Sames, Direktor für
strategische Entwicklung, berichtete. Das
norwegisch-deutsche Unternehmen treibt
seine Drohnen-gestützten Inspektionen
von Schiffen voran. Auf der Grundlage eines
3D-Modells können Flugroboter ihren
Weg durch ein Schiff finden und Schäden
aufspüren. Das könne die Surveys ergänzen,
mache das Angebot flexibler, billiger,
weniger störend und sicherer. Der
Einsatz künstlicher Intelligenz könne Unterschiede
in der menschlichen Wahrnehmung
bei der klassifizierung von Unregelmäßigkeiten
ausgleichen, so Sames.
Plädoyer für Roboter
Solène Guéré vom französischen Unternehmen
notilo plus plädierte für robotergestützte
Unterwasserschiffsuntersuchungen.
Ihrer Meinung nach liefert
das ROV-Scanning viel mehr Daten als
ein menschlicher Taucher es jemals tun
könnte, und es erstellt konsistente Berichte
von hoher Qualität. »Wir erleichtern
den Flottenmanagern den Zugang und
die Handhabung der Daten«, sagte sie.
Leichter Zugang ist auch für den
Schiffsdesigner Knud E. Hansen ein
wichtiges Thema. Wie Kenneth Goh berichtet,
nutzt das Unternehmen die virtuelle
Realität, um die Kunden bereits in einem
sehr frühen Stadium des Schiffsentwurfs
einzubeziehen, um die beste Anordnung
der Arbeitsräume zu finden und
sofortiges Feedback zu erhalten. »VR erleichtert
die Zusammenarbeit und Probleme
können schnell gefunden werden«,
so Goh. Seiner Erfahrung nach seien auch
44 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Ungeübte mit der Technologie schnell
vertraut und produktiv, weil sei der natürlichen
Wahrnehmung so nah sei.
Jilin Ma von der China Classification
Society (CCS) nahm sich der unbemannten
Schifffahrt an – ein Thema,
dass den Future Summit seit seinen Anfängen
begleitet. Ma blickte zurück auf
die Konferenz von 2021. Sein Fazit damals:
unbemannte Bücken sind denkbar,
aber wir haben noch einen weiten Weg
vor uns. Heute sieht er mit Blick auf die
Projekte in China, Japan und Südkorea
einen schnellen Fortschritt, eine deutliche
Beschleunigung der Entwicklung.
Für die Entwicklung neuer und effizienterer
Schiffe bedarf es auch einer Digitalisierung
der Prozesse, wie Ludmila
Seppälä von Cadmatic erklärte. Dabei
dürfe es nicht darum gehen, als Ergebnis
digitale 2D-Zeichnungen zu haben, sondern
darum, Engineering und Produktion
miteinander zu verbinden. Die
Design- und Schiffbauprozesse würden
immer komplexer und erforderten die
Zusammenarbeit hoch spezialisierter
Abstract: Getting from technologies to business models
Many digital solutions for more efficient operations in shipping already exist. The next
step in the maritime industry’s digital transition will be to connect technologies to get solutions
that add real value for companies and customers, meaning that companies could
generate new business from going digital, showed this year’s Maritime Future Summit.
Disziplinen. Daher plädierte sie für den
Ansatz des »Data-driven Shipbuilding«
Software heißt Evolution
Effiziente digitale Prozesse waren auch
das Thema von Wärtsilä-Voyage-CEO
Sean Fernback. Schiffe, die in heutiger
Zeit tagelang vor den großen Hubs auf
Reede lägen seien »wasted assets«. »In der
Luftfahrt fliegt ein Flugzeug nicht los, bevor
es das OK von Zielflughafen bekommen
hat. Da müssen wir in der
Schifffahrt auch hinkommen«, so Fernback.
Eine Herausforderung sei der extreme
Fokus auf einmalige Capex, dabei
müsste die Branche verstehen, dass Software
keine einmalige Anschaffung sei,
sondern sich in steiger Entwicklung befinde.
Um die Digitalisierung und die Vernetzung
verschiedener Player effizient
und übersichtlich zu machen, plädierte
Patrick Mueller von Siemens Energy dafür,
nur eine einzige, offene Plattform zu
nutzen. So könne man Datentransparenz
erreichen, was letztlich der der Schlüssel
zu einer besseren Zukunft sei. »Schiffe
sind sehr wertvolle und komplexe Assets.
Einen Überblick darüber zu haben, wo
man steht, ist die Voraussetzung, um die
nächsten Schritte planen zu können, beispielsweise
im Bezug auf CO 2
-Emissionen«,
so Müller.
fs
RESILIENCE at its most BRILLIANT
Always clean hull – for the most challenging
operations. Combat early-stage fouling
Jotun Hull Skating Solutions consist of five
key elements, which together constitute
a groundbreaking approach to
in-service hull performance.
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
45
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SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
In der abschließenden Abstimmung setzte sich Ankeri nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Insurwave durch
© Selzer
Ankeri gewinnt Maritime Start-Up Award
Die »Maritime Start-Up Night 2022«, erstmals im Rahmen der Schiffstechnikmesse
SMM ausgerichtet, hat einen Gewinner hervorgebracht: Ankeri. Die Isländer
überzeugten mit ihrer Cloud-Plattform für Reedereien, Shipmanager und Charterer
Unter dem Motto Start-ups@SMM
präsentierten sich internationale
Gründer dem Fachpublikum auf der
SMM in Hamburg. Highlight war das
»SMM Maritime Startup-Night &
Day«-Event am Messe-Mittwoch. Als Höhepunkt
am Abend wurde der »SMM Maritime
Start-up Award 2022« verliehen.
Der Wettbewerb war in vier Runden
unterteilt, in denen die Vertreter jedes
Start-ups in einem zweiminütigen »Elevator«-Pitch
darlegten, was ihr Start-up
macht und warum es wichtig ist, gefolgt
von einer Fragerunde mit den Juroren.
Der Preis ging an das beste marktfähige
Produkt, für den die Jungunternehmer
in »Pitches« über den Tag
verteilt gegeneinander antraten. Mit der
Award-Verleihung und einem Gettogether
mit Musik und Drinks endete
der Abend in entspannter Atmosphäre
Das isländische Start-Up Ankeri schaffte
es beim »Start-Up Day« bei der ersten
Pitch-Runde, an der insgesamt 16 Kandidaten
teilnahmen, sich für das Finale zu
qualifizieren. Hier konnten die fünf Finalisten
noch einmal ihre Ideen und Lösungen
vor Publikum präsentieren.
Kopf-an-Kopf-Rennen
Auf der neu geschaffenen »Digital Transition
Stage« in den Messehallen durften
abends neben Ankeri die jungen Unternehmen
Insurwave, mit einer Plattform
für maritime Versicherungen, Ionada mit
einer Abgasreinigungstechnologie, Wavefoil
mit einer Energiesparlösung für Schiffe
und Cspect mit einem Remote-
Monitoring-Produkt abermals um die
Gunst der Zuschauer buhlen. In der abschließenden
Abstimmung setzte sich Ankeri
schließlich durch, nach einem Kopfan-Kopf-Rennen
mit Insurwave. Ankeri
bietet Reedern, Befrachtern, Shipmanagern
und anderen Akteuren eine cloudbasierte
Softwareplattform, um Daten zu
verwalten, zusammenzuarbeiten, die Effizienz
der Flotte zu steigern und die Nachhaltigkeit
in der Schifffahrt zu fördern.
In einer Dankesbotschaft sprachen die
Ankeri-Macher im Nachgang von »großem
Stolz, Freude und Dankbarkeit« für
den Preis. »Diese Auszeichnung wird uns
Abstract: Ankeri wins Maritime Start-Up Award at SMM
The Maritime Start-Up Nigh, that took place for the first time at the SMM srade fair in
Hamburg this year, has a winner: Ankeri from Iceland convinced the »jury« (audience)
with their pitch of a cloud based platform on which ship owners, ship managers, charterers
and others can manage and share data to collaborate for more efficiency.
46 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
in unserem Bestreben, die Effizienz zu steigern und die Nachhaltigkeit
in der Schifffahrt zu fördern, nur noch mehr anspornen«,
heißt es weiter.
Die Lösungen von Ankeri sollen es den Beteiligten ermöglichen,
»die Kontrolle über ihre Daten zu übernehmen und neue Werte zu
schaffen, indem sie ihre eigenen kommerziellen, betrieblichen und
technischen Schiffsdaten organisieren und pflegen«. Die Produkte
sollen den Nutzern zudem helfen, den Wandel voranzutreiben und
die Digitalisierung ihrer Abläufe und die Zusammenarbeit zu beschleunigen,
um die Transparenz und das Vertrauen zu erhöhen
sowie die Gesamtproduktivität, die Rentabilität und die Entscheidungsfindung
zu verbessern. Als cloudbasierte Software erfordern
die Produkte von Ankeri keine Installation.
Volle Kontrolle über Daten
Mit Party und Live-Musik endete der Abend
Das Angebot Fleet&Chartering ist auf die Zusammenarbeit fokussiert.
Hinzu kommt der »Data Connections Hub« – eine
cloudbasierte, robuste, skalierbare und sichere Datenspeicherinfrastruktur
für die Verbindung mit Quelldaten und
deren Umwandlung in ein Format, das von anderen Systemen
genutzt werden kann. Ob es sich um Auto-Log-Daten von verschiedenen
Anbietern, AIS, Now Cast, Hind Cast oder Noon-
Reports handelt, der Data Connections Hub könne sich mit jeder
Onshore-Quell-API verbinden, um eine konsolidierte und
übersichtliche Darstellung der Daten zu erstellen, heißt es. Das
Unternehmen hat die volle Kontrolle darüber, wer auf welche
Daten zugreifen kann und wie lange.
Mit der Aware-App für Mobilgeräte und Desktop will Ankeri
Leistungs- und Nachhaltigkeitsdaten verständlich und zugänglich
machen. Nachhaltige Fortschritte bei der Erreichung von
Leistungs- und Nachhaltigkeitszielen müssten datengesteuert
und evidenzbasiert sein, meinen die Entwickler. Diese Daten
müssten auch auf eine Weise dargestellt werden, die leicht zugänglich
und verständlich ist. Aware generiert nach Angaben von
Ankeri schnelle Einblicke aus Flottendaten – einschließlich der
CII jedes Schiffes pro Reise oder Zeitraum – ohne jegliche Interaktion
des Nutzers. Es bietet die Möglichkeit, unternehmenseigene
Daten wie AIS-Datenströme, Auto-Logs oder Noon-
Reports mit dem Datenstrom zu verknüpfen.
Neben dem Prestigeträchtigen Award bekam das Unternehmen
vom Schiffahrts-Verlag HANSA zudem ein »Media-
Booster«-Paket im Wert von 10.000 € überreicht, womit Ankeri
nun seine Bekanntheit in der Branche steigern kann. Außerdem
kündigte SMM-Chef Ulrich Selbach an, dass das Start-Up bei der
nächsten Ausgabe der Messe 2024 einen kostenlosen Stand bekommen
wird.
Die »Maritime Start-Up Night« – organisiert vom Team um
Carsten Bullemer, Annett John und Steffen Knodt – fand in diesem
Jahr bereits zum fünften Mal statt – anders als in den Jahren
zuvor wurde das Event erstmals im Rahmen der internationalen
Fachmesse SMM ausgerichtet.
fs
© Wroblewski
Carsten Most
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HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
47
SMM HUB
EXXONMOBIL
Palantir digital platform integrates lubricants monitoring service
ExxonMobil is adding new features to its
Mobil Serv Cylinder Condition Monitoring
service through partnering with Palantir
Technologies, a leading builder of
operating systems for the modern enterprise.
The coming enhancements combine
ExxonMobil’s maritime knowledge and
engine lubrication expertise with Palantir’s
digital platform and analytics capability to
deliver detailed insights into vessel operations
and help protect engine components
from premature wear.
These improvements are derived from
ExxonMobil’s patented technology and library
of onboard test results, which contains
more than three quarters of a million
data points. Palantir Technologies’
Foundry platform will enable complete
integration and advanced analysis of
these records, enabling vessel operators to
benchmark their engines’ performance
against similar models in a range of operating
conditions, whilst enabling broader
organisational benefits such as trend
analysis across entire fleets and similar
vessels. According to ExxonMobil, this
will be indispensable as the marine industry
starts its transition to lower carbon
fuels. During a period of operational uncertainties,
knowing how an engine is
performing will provide welcome reassurance
and help supply valuable insights
into the performance and operation of
new fuels and engine designs.
© ExxonMobil
LIBERIAN REGISTRY
MoU signed on autonomous ship tech
The Liberian Registry, the world’s second largest ship registry,
signed a memorandum of understanding (MoU) with Hyundai
Heavy Industries (HHI), Avikus and DNV to collaborate on autonomous
ship technology developments.
»Over the last five years the Liberian Registry has participated
in over 30 joint industry projects, all with focus on innovative
ship design features, new technologies and alternative fuels.
While the overarching goal with these projects is to decarbonize
international shipping, we also have to ensure the safety of navigation.
Through the adoption of innovative technologies for autonomous
shipping this MoU will seek to enhance both safety of
navigation and reduce GHG emissions«, the Liberian International
Ship & Corporate Registry (LISCR) stated.
The Hyundai intelligent Navigation Assistant System (HiNAS
2.0) is an AI-based navigation solution that assists in safe navigation
by displaying AR (augmented reality) images of detected
ships and navigation information. Developed by AVIKUS, a subsidiary
of Hyundai Heavy Industries (HHI), the system creates
optimal routes for collision avoidance in the ocean, aiming to reduce
crew fatigue and increase fuel efficiency. The MoU includes
a joint study to deploy autonomous navigation systems on board
ships to increase technology uptake by the industry and flag
states. During the project, Avikus, HHI and Liberian Registry
will actively contribute to developing autonomous maritime solutions
that comply with DNV Rules on autonomous operations,
where AVIKUS aims to obtain an Approval in Principle from
DNV and Liberian Registry.
»Innovative technologies that enhances safety of navigation
and reduce GHG emissions must be supported from a regulatory
perspective,« said Alfonso Castillero, CEO of LISCR.
DATASTORMS
Versatile data management software
Datastorms, a new and innovative app for smart data management,
was launched at the SMM in Hamburg. Martijn van
Loenen, director of Datastorms: »The SMM Hamburg is all
about digital transformation, climate change and the maritime
energy transition, which is exactly where Datastorms makes the
difference. The software makes all data (i.e. knowledge) of a
company easily available to the users through a semantic database,
so, long searches for information now belong to the past.«
According to van Loenen, the app’s features include management
of maritime requirements and verification of requirements
to the management of auditing and certification data as
well as smart inventory management.
»Datastorms was developed because a lot of the activities that
we do on a daily basis can be done much smarter and cheaper.
Datastorms continues where other programs stop. For example,
do you want to make your data centrally available to your team
or company so that everyone always has the same information?
Do it with Datastorms, because with Excel different versions
often go back and forth or a file gets damaged… with nasty consequences,«
said van Loenen. Version control is also no longer
necessary because with the 100% traceability function, all
changes that were made in the past can easily be viewed and reverted
if necessary. »Assigning rights is also a piece of cake, so
that you can even let customers and suppliers watch or cooperate
with your project. This way data will work much smarter for
you,« van Loenen explained.
As many customers already have their own systems running,
Datastorms can also be used as a smart link that can handle »almost
all« maritime ERP systems and easily make reports based
on the data in an existing system.
48 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
SMM HUB
DNV
Remote compliance verification
At the SMM trade fair in Hamburg in early September, classification
society DNV announced the launch of its new
NAUTConnect service. Offered as an additional voluntary
class notation and developed in collaboration with the industry,
NAUTConnect is hosted on DNV’s Veracity platform and
is designed to enable the optimal performance and safety of
navigational systems. NAUTConnect is a continuous remote
compliance verification system for electronic navigational
systems and integrated network equipment. It covers onboard
systems and data collection infrastructure, onshore
systems and data standards, as well as procedures for system
health monitoring and compliance verification. The voluntary
class notation includes MO and class requirements, as
well as requirements for service providers, for example OEMs
involved in monitoring and maintaining given systems and
equipment. It also enables vessel owners and managers to
keep better track of hardware and software updates and replacements.
Key industry contributors included, navigation systems
manufacturer Kongsberg Maritime (KM) and its digital arm,
Kongsberg Digital (KDI), while Norway’s Hurtigruten Coastal
is one of several shipowners that piloted the service.
MON-IT
Ship monitoring via smartphone
Mon-it Group presented at SMM in Hamburg its new control
system called OF SHIP offers an automatic, 24/7 monitoring
system. The solution is able to detect and measure deformations
in 2D and 3D of an object of any shape and of a rigid or semirigid
nature using sensitive optical fibers. Accordimng to Monit,
the OF SHIP system ensures real time monitoring of deformations
and tensional state of the hull, decks, loading plans
and tanks. The system also includes measurement of the vibrations
of the vessel and its components, measurement of applied
loads, pressure and deterioration of elements such as loading
floors, appendages, others as well as measurement of corrosive
phenomena along the structure of the ship and its components.
Further capabilities are monitoring of the profile and
thermal behavior of the engine and its components and monitoring
of squashing and deformation effects of the tanks.
The network uses small fibre-optic cables (between
150 microns) and passive sensors that do not require a power
supply, do not suffer or produce electromagnetic interference,
are insensitive to water and allow signals to be transmitted
over long distances (up to about 100 km) with negligible
power losses; at the same time, it is a very long-lived technology,
says Mon-it, because it is based on the transmission of
light alone, which generates a hundred-year decay of the glass
inside which it propagates. The data, once acquired, is passed
to Mon-it’s IoT platform, where it is analyzed in real time to
produce alerts and alarms in the event of anomalies, periodic
reports and the development of predictive analyses as well as
processing by means of Artificial Intelligence models to optimize
maintenance activities and prevent possible future structural
damage.
NEWSWIRE, PODCAST, INFOSCREEN
HANSA zeigt Präsenz auf der SMM
HANSA DAILY NEWSWIRE
Knapp 200 Seiten stark und voller Informationen zu Ausstellern
und Inhalten der SMM – das hatte bereits die September-Ausgabe
der HANSA, geboten. Zusätzlich gab es an den HANSA
Daily Newswire – die aktuell produzierte Messezeitung mit Terminen,
Neuigkeiten von Unternehmen und den Konferenzen.
HANSA SMM PODCAST
Neu im diesjährigen HANSA-Programm war auch der SMM
HANSA PODCAST – der Expertentalk in einem neuen
Format. Den Auftakt machte Torgeir Sterri, Regional Manager
West Europe bei DNV. Danach folgten Marc Mühlenbeck and
Josefin Klindt vom Batteriehersteller EST Floattech, Peter
Müller-Baum (CIMAC) als Vertreter der zahlreichen Motorenhersteller
und Boris Hermann, Weltumsegler und Klimabotschafter.
SMM-News auf den Infoscreens
Erstmals war die HANSA mit SMM-
News auf den Info screens und
Video-Stelen auf den Hamburger
Bahnhöfen präsent und hat zweimal
am Tag Schlagzeilen und Schlaglichter
von der SMM geliefert.
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
49
SMM HUB
ROLLS-ROYCE POWER SYSTEMS
Marine engines get green light on sustainable fuels
Rolls-Royce is setting another milestone
on the road to greenhouse gas-free shipping
with the approval of its 2000 and
4000 Series mtu marine diesel engines for
use with sustainable fuels in 2023. Following
successful bench and field tests, Rolls-
Royce’s Power Systems business will progressively
approve its 2000 and 4000
Series mtu marine engines for EN15940
synthetic diesel fuels from early 2023.
These fuels include, for example, the sustainable
fuels BtL (Biomass to Liquid),
HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) and
PtL (Power to Liquid) such as e-diesel.
They can all then replace conventional
diesel fuel, which is made from fossil petroleum,
in these engines without any adjustments.
Last year, Rolls-Royce announced
that the 2000 and 4000 series,
the company’s most common production
engines, would be able to run on sustainable
fuels from 2023.
»There is already a lot of interest from
many marine customers looking to improve
their carbon footprint, particularly
in HVO,« said Denise Kurtulus, Vice
President Global Marine at Rolls-Royce
Power Systems. »Results from pilot customers
show a significant reduction in
greenhouse gases, nitrogen oxide and
particulate emissions by using HVO instead
of fossil diesel.« The engines are
used in ferries, workboats and large
yachts, for example.
© Rolls-Royce
RINA
Hydrogen powered design approved
Aurelia Green Ship Concept Design has unveiled a new design
with 100% hydrogen propulsion. The ACD01 1000 is a RoRo
vessel with electric propulsion using highly compressed H2 as
fuel. Beyond the green design, the difference is marked by the
ship’s hydrogen-based engine system, which can be applied to
other ship designs. The fuel used to operate the vessel is 100%
compressed hydrogen which generates no environmentally
harmful emissions with a design which can be considered as zero
emission not only in port, but also during navigation. The hybrid
propulsion is based on battery and fuel cell power modules. The
batteries are used as an energy storage source to supply power for
the hotel load too. The Certificate of Approval in Principle has
been issued by Rina based on the newly published Rina Rules for
Hydrogen Fuelled Ships and the Rina Guide for the Approval in
Principle of Novel Technologies.
© Rina
THORDON BEARINGS
Water lubricated propeller shaft
Peer-reviewed research by Thordon Bearings into the hydrodynamic
lubrication efficiency of a ship’s propeller shaft bearing has
found that the use of seawater-lubricated elastomeric polymer
bearings reduces fuel consumption. The research is based on new
methodology for calculating the performance of seawaterlubricated
bearings, which, until now, has been based on decades-old
theory developed for oil-lubricated propeller shaft bearings.
The method takes into account the characteristics of seawater
as a lubricant, the polymer materials used, bearing pressures,
viscosity, friction etc.
Test results confirmed that fuel losses due to the friction coefficient
hydrodynamic resistance of an oil-lubricated propeller
shaft bearing system can be reduced by as much as 85 % by using
seawater-lubricated polymer bearings. Thordon Bearings used
the methodology to compare the fuel consumption of a Panamax
containership and an Aframax tanker operating a 640 mm diameter
oil-lubricated propeller shaft bearing versus the same ships
operating an open COMPAC seawater-lubricated bearing system.
Each vessel was assumed to run on VLSFO (very low sulphur
fuel oil) at a global average price of US$890/mt, operating
for 70% of the time.
»Fuel costs will depend on the operational profile of the vessel,
but we conservatively estimate annual savings of at least
US$10,000 per vessel,« said Elena Corin, Senior Manager, Special
Marine Projects. »This is in addition to the other life cycle cost
savings associated with a Thordon seawater-lubricated bearing
system.« Thordon Bearings is now carrying out research to assess
the carbon emissions reduction attributes of vessels using a seawater-lubricated
system to help shipowners meet CII (Carbon
Intensity Indicator) requirements.
50 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
SMM HUB
TRANSFLUID
New electric engine combines performance and low cost
Eco-sustainable navigation is now the future,
says electric-engine maker Transfluid,
guaranteeing greater protection of
lakes, rivers and seas, offering numerous
advantages such as: the absence of noise
and vibrations for a silent navigation that
allows better contact with the surrounding
nature, the absence or reduction of exhaust
gases with less environmental pollution,
high yields in favor of lower energy
consumption and, last but not least, the reduction
of particularly heavy wave motion
in inland waters. The new Transfluid electric
machine, called EM375–200 is described
by the company as a »mix of excellent
performance and low cost«. The
machine delivers up to 260 kW (350 hp)
at 2,300 rpm as an engine and produces
up to 190 kWe as a generator. The engine,
liquid-cooled and with limited weight,
can be combined with marine gear, or a
waterjet or sterndrive. Applications range
© Transfluid
from commercial passenger boats, to
work boats of all kinds, such as fishing
boats, transport, support and to boats for
defense and control of the seas. Transfluid-Bellmarine
specialises in »plug and
play« systems for electric and hybrid propulsion,
putting a focus on simplicity,
speed of installation and ease of use.
ALFA LAVAL
Successful testing of an HT-PEM fuel cell
In Q2 of 2022, Alfa Laval started up a
small-scale methanol fuel cell system at
the Alfa Laval Test & Training Centre.
Based on positive test results, the project
is on track for a 200 kW installation. Ultimately,
it will provide the marine industry
with a scalable energy supply that
does not involve combustion. Alfa Laval
is the driving force in a marine fuel cell
development project funded by Danish
EUDP (Energy Technology Development
and Demonstration Program). The project’s
aim is an efficient and cost-effective
energy solution based on high-temperature
proton exchange membrane (HT-
PEM) fuel cells. In the first step, a 10 kW
(2 x 5 kW) installation has been running
at the Alfa Laval Test & Training Centre
since July. The fuel cell system in development
uses carbon-neutral renewable
methanol. It comprises modules of HT-
PEM fuel cell stacks that can be combined
in racks of 200 kW, creating a standardized,
scalable system for many megawatts
of power. Alfa Laval is responsible
for the overall system infrastructure, as
well as the distribution systems needed to
support the fuel cells. In the current
phase of testing, two modules containing
one fuel cell stack each are being run with
the distribution systems. The operational
data will then be used to fine-tune the
200 kW module and rack setup.
made by
Schaffran
VERSTELLPROPELLER
FESTPROPELLER
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SCHAFFRAN Propeller + Service GmbH
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Präzision ist unser
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HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
51
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Maritimes Zentrum - kommt der Rotstift?
Nautiker und Schiffstechniker werden an der Hochschule Flensburg interdisziplinär und
praxisnah ausgebildet. Doch damit könnte bald Schluss sein, denn es fehlen dringend
benötigte finanzielle Mittel
Modernstes Equipment, wie hier ein Nautik-Simulator, wird bei der Ausbildung der Studenten am Maritimen Zentrum eingesetzt
© Hochschule Flensburg
Maritime Kompetenz hatte schon immer
eine hohe Bedeutung für das
exportstarke Deutschland. Neben einer
hohen Auslastung in der Handelsschifffahrt
stehen wir aktuell vor zahlreichen
weiteren Herausforderungen. Weder die
Energiewende auf dem Meer noch ein
saubererer, nachhaltiger Schiffsbetrieb
und erst recht nicht die Sicherstellung
maritimer, von Drittstaaten unabhängigerer,
Versorgungsketten werden
sich ohne Personal mit ausreichender
Kompetenz erfolgreich gestalten lassen.
Jüngste Zielsetzungen für eine gestärkte
Marine und dem intensivierten Ausbau
der Offshore-Windtechnik werden diese
Situation eher noch verschärfen.
Maritim ausgerichtete Ingenieure und
Ingenieurinnen, die sich auch mit aktuellen
sowie zukünftigen schiffstechnischen
und nautischen Technologien auskennen
und mit diesen umgehen können, werden
also dringend benötigt, um die Gegenwart
und die Zukunft zu gestalten. Alternative
Kraftstoffe, moderne Automatisierungsstandards,
neue Antriebs-
Abgasreinigungs- und Abwärmenutzungskonzepte,
aber auch die Nutzung
moderner Medien für Service und Fernüberwachung
führen dazu, dass die ohnehin
fachlich breit aufgestellten schiffstechnischen
Studiengänge ein immer
»Weder die Energiewende
noch ein sauberer, nachhaltiger
Schiffsbetrieb werden sich ohne
Personal mit ausreichender
Kompetenz erfolgreich
gestalten lassen.«
umfangreicheres Themenfeld abzudecken
haben. Auch die nautische
Ausbildung ist zunehmend durch den
fortschreitenden Einzug von technischen
und digitalen Technologien rund um die
Navigation und den effizienten Schiffsbetrieb
geprägt. Für eine praxisnahe Ausbildung
in nautischen und schiffstechnischen
Feldern sind zeitgemäße und
komplexe Simulatoren, Labor- und Forschungsanlagen
unabdingbar. Diese kosten
jedoch nicht nur bei ihrer Beschaffung,
sondern auch für Betrieb, Erhaltung
und Modernisierung viel Geld
im Vergleich zu den meisten anderen
Studien- und Ausbildungsgängen.
An der Hochschule Flensburg wird bereits
seit vielen Jahren eine sehr enge Zusammenarbeit
mit Experten aus der
Elektrotechnik, dem Maschinenbau, der
Logistik und der Verfahrenstechnik in
Lehre und Forschung praktiziert. Teure
Anlagen werden außerdem gemeinsam
mit der Fachschule für Seefahrt genutzt.
Dies reduziert den Personalaufwand und
erhöht gleichzeitig die Fachkompetenz in
einzelnen Feldern. Auch steigert das Einbeziehen
der Kollegen die Auslastung der
teuren Anlagen, die für eine praxisnahe
Ausbildung dicht am Stand der Technik
wie auch für die Forschung und den
Kompetenzgewinn der Dozenten unumgänglich
sind.
Mittels öffentlich geförderter Kooperationsprojekte
mit Industrieunternehmen,
Partner-Hochschulen,
Universitäten und Forschungsinstituten
konnten immer wieder Beschaffungen
und einzelne Modernisierungsschritte
des umfangreichen Anlagenparks finanziert
werden. Dies gelang primär
durch überdurchschnittliches persönliches
Engagement der Mitarbeiter
am Maritimen Zentrum. Auch Auftragsforschung,
Weiterbildung und andere
Dienstleistungen gehören zu den Maßnahmen,
mit denen die Hochschule einer
chronischen Unterfinanzierung des maritimen
Bereichs zu entgehen versucht.
Technologietransfer, Kompetenzgewinn,
Beteiligung der Studierenden an relevanten
Entwicklungen, Ausbau des Netzwerkes
und Finanzierung von Modernisie-
52 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Die praxisnahe Ausbildung wird in Flensburg groß geschrieben: das Maritime Zentrum verfügt unter anderem über einen Scrubber und einen Gasmotor
Zukunftsweisende Ausbildung: Einsatz von
Augmented Reality an Bord der »Rødsand«
rung und Instandhaltung der Anlagen
gehen dabei Hand in Hand. Die Zusammenarbeit
von Nautik, Schiffsbetriebstechnik
und Schiffsmaschinenbau
vor Ort, ergänzt um wertvolle
Partner auch im Schiffbau ist ebenso
einzigartig in der Bundesrepublik
Deutschland wie das Spektrum an Anlagen,
die hier für Forschung und Lehre
noch zur Verfügung stehen.
Im Zuge einer verschärften finanziellen
Situation der Hochschule
droht dieses mühsam errichtete Konstrukt
nun jedoch in sich zusammen zu
fallen. Es fehlen die Mittel, das erfolgreiche
Agieren des Maritimen Zentrums
wirksam zu unterstützen und auslaufende
Stellen erneut zu besetzen. Die
kritische Anzahl an Personen ist in allen
Ebenen bereits unterschritten, selbst mit
dauerhafter Überlast des verbliebenen
Personals in eigenen Bereichen nicht
mehr auszugleichen. Die derzeitigen
Überlegungen ziehen sogar die vollständige
Einstellung des Bachelorstudiengangs
Nautik in Betracht. Dieser
Schritt hätte außerordentlich negative
Folgen für den maritimen Standort
Flensburg, denn gerade die vereinte Symbiose
aus allen maritimen Disziplinen
zeichnet die Hochschule aus und ist elementar
für den Erfolg des Maritimen
Zentrums.
»Es fehlen die Mittel, das
erfolgreiche Agieren des
Maritimen Zentrums wirksam zu
unterstützen und auslaufende
Stellen erneut zu besetzen.«
Die Flensburger Hochschule, die sich
aktuell in einem finanziellen Konsolidierungsprozess
befindet, nimmt betriebswirtschaftlichen
Grundsätzen folgend
diejenigen Studiengänge in den Fokus,
in denen für relativ wenige Studierende
ein besonders hoher Aufwand erforderlich
ist. Folgt man ausschließlich
solch betriebswirtschaftlichen Regeln
werden jedoch technisch-praxisnahe Studiengänge
im Vergleich zu den meisten
anderen keine Chance haben, unabhängig
davon, dass deren Absolventen
und Beitrag zur maritimen Wirtschaft
dringend benötigt werden. Die Landespolitik
hat in der Vergangenheit mit Hilfe
einer Einmalzahlung versucht, den Erhalt
der maritimen Kompetenz am gefährdeten
Standort zu sichern. Wie hierdurch
auch die unbefristeten Personalstellen direkt
im maritimen Bereich und innerhalb
der mitgenutzten Infrastruktur finanziert
werden können, blieb jedoch leider offen.
Eine relativ ungerichtete Unterstützung
führt aufgrund der Hochschulautonomie
zu Verteilungskämpfen innerhalb der
Hochschule.
Die Überlast des Personals hat bereits
dazu geführt, dass zahlreiche Aktivitäten
komplett eingestellt oder zunächst einmal
temporär auf Personen verlagert
werden, die die notwendigen Aktivitäten
außerhalb der Hochschule weiterzuführen
versuchen. Hierdurch werden
zunehmend auch Nachwuchswerbung
und Einwerbung der dringend benötigten
Drittmittel auf der Strecke bleiben.
Keinesfalls fehlt es dem maritimen
Standort im hohen Norden an inhaltlicher
Perspektive und Qualität. Sowohl
im Bereich der Lehre als auch in Forschung
und Technologietransfer ist das
Maritime Zentrum der Hochschule
Flensburg belegt durch gute Studierendenzahlen,
Nachfrage nach Absolventen
und Forschungsprojekten bis hin zu Auszeichnungen
exzellent zukunftssicher
aufgestellt.
Soll das hohe Potenzial des maritimen
Ausbildungs- und Forschungsstandorts
Flensburg nicht fahrlässig verspielt werden,
wird es erforderlich sein, sehr
schnell dauerhaft finanzielle Mittel zu generieren,
die dem fortwährenden finanziellen
Bedarf entsprechen. Sowohl
eine Kofinanzierung durch Vertreter der
maritimen Wirtschaft als auch das Herauslösen
der maritim gewidmeten Finanzen
aus dem Gesamthaushalt der
Hochschule sind Aspekte, die dringend
geklärt werden müssen. Laufende Gespräche
hierzu müssen schnell zu einem
Ergebnis kommen.
Autoren: Pawel Ziegler,
Michael Thiemke,
Maritimes Zentrum,
Hochschule Flensburg
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
53
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
BACHMANN ELECTRONIC
Gabriel Schwanzer, Chief Sales Officer
Als Experte für Automatisierungslösungen
ist
uns eine enge Zusammenarbeit
mit spezialisierten
Hochschulen enorm wichtig,
da diese Institutionen
aktiv auf Feldern forschen
und expe-rimentieren können,
auf denen sich die Industrie
bedingt durch operative
Umsetzungen nur
bedingt vorwärtsbewegt.
Genau diese Forschungsarbeit
und deren Ergebnisse sind es, die unsere nationale Wirtschaft
im internationalen Geschäft mitspielen lässt. Hinzu kommt
der Fachkräfte-Output, ohne diesen unsere heimische Industrie in
allen Bereichen schlicht und ergreifend »einpacken« könnte.
Kurzum – Bildungseinrichtungen sind das Potenzial der Zukunft.
Eine Reduktion oder gar ein
Stopp solcher Institutionen heißt
auch ein Stopp in Fortschritt
und Unabhängigkeit. Was wir
brauchen sind noch engere und
aktivere Kooperationen zwischen
Hochschulen, Industrie
und Politik, um die Bedürfnisse
von morgen zu erkennen und
entsprechende Forschungs- und
Entwicklungsprojekte kraftvoll umsetzen zu können. Wir engagieren
uns intensiv am technologischen Austausch mit Hochschulen,
stellen neben Produkten auch Personal, Beratungs- und
Betreuungsleistung zur Verfügung.
Unsere Hochschulen sind ein wertvolles gesellschaftliches und
wirtschaftliches Gut und jeder Fachbereich muss bestmöglich erhalten
und auf internationalem Niveau weitergeführt werden –
Wissen ist unsere einzige Chance im globalen Markt bestehen zu
können.
HYDAC
Sven Buck, Key Account Manager
Lang ist es her… Ich erinnere mich sehr gerne an die Zeit in Flensburg
zurück. In der ganzen Zeit habe ich den Kontakt zur Hochschule
nie verloren und habe die positive Entwicklung über die
Jahre aufmerksam verfolgt.
Das heutige Hochschulgebäude ist ein hochmoderner Komplex,
die Fachhochschule hat ihren Studenten einiges zu bieten. Dazu
gehören innovative, national führende Studiengänge, ganz besonders
im Hinblick auf ihr regionales Umfeld, die Seefahrt. Die
Kooperationen in Forschung und Entwicklung zwischen der
Hochschule Flensburg und dem Unternehmen Hydac sind eine
hervorragende Basis für eine praxisnahe Ausbildung, auf dem
neusten Stand der Technik, für die kommenden Generationen.
Ich fühle mich weiterhin mit der Hochschule verbunden und
freue mich auf weitere zukünftige Projekt in partnerschaftlichen
Zusammenarbeit zwischen der Firma Hydac und der Hochschule
Flensburg.
BINDEMANN
Christian Bindemann, Geschäftsführer
In den 70er Jahren in
Hamburg Schiffsbetriebstechnik
studiert und seit
30 Jahren in der Maritimen
Zulieferindustrie tätig,
nehme ich gerne die
Das sagt die maritime
Industrie zum Maritimen
Zentrum in Flensburg
jährlichen weiterbildenden
Maßnahme des
ISF in Anspruch. Verglichen
mit meiner Zeit in
Hamburg hätte ich mir
Möglichkeiten wie die in
Flensburg gewünscht.
Es ist doch erstaunlich, dass in Deutschland der Rotstift immer
zuerst bei der Bildung und Forschung angesetzt wird. So wird es
eines Tages kommen, dass wir als technische Embryos agieren, da
Länder, die den Zahn der Zeit erkennen uns den Rang ablaufen,
da dort das Augenmerk in die Zukunft gerichtet ist und wir uns
wieder in eine gewisse Anhängigkeit
begeben. Das Ergebnis
ist bekannt.
Hamburg, das Tor zur Welt, hat
schon lange keine Maritimen
Ausbildungsmöglichkeiten
mehr – und jetzt droht Flensburg
das Aus.
IMES
Stefan Neumann, Geschäftsführer
Wir halten die Fortführung
des Maritimen
Zentrums an der Hochschule
Flensburg zur
Forschung- und Entwicklung
für den Wirtschaftsstandort
Deutschland sowie die
praxisnahe Ausbildung
von maritim ausgerichteten
Ingenieuren
für den Wirtschaftsstandort
Schleswig-Holstein
für extrem wichtig. Es muss alles dafür getan werden, um
finanzielle Mittel hierfür bereitzustellen. Wir beklagen in
Deutschland einen sehr hohen Fachkräftemangel, ein Aus des
Maritimen Zentrums würde diesen noch steigern und der deutschen
Wirtschaft schaden.
Die Imes GmbH ist Entwickler und Hersteller von Zylinderdrucksensoren
und Motorüberwachungssysteme. Mit der Hochschule
Flensburg arbeiten wir seit vielen Jahren auf dem Gebiet des Condition
Based Monitoring zusammen. Zylinderdrucksensoren und
das Datenerfassungsmodul CCM von Imes sind am MaK Testmotor
im Testlabor Kielseng installiert. In der langjährigen Zusammenarbeit
wurden viele kostenlose Software-Updates für das
CCM geliefert, um den Testbetrieb für Forschungsarbeiten an der
Hochschule Flensburg optimal zu gestalten.
54 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
»Der Mensch bleibt das wichtigste Element«
Der norwegische SatComm-Dienstleister Marlink will mit neuem Service und neuen
Partnern wachsen und den Marktanteil auf 35 % steigern – auch in der deutschen Flotte.
Es geht um mehr Möglichkeiten an Bord und an Land. Von Michael Meyer
Mehrere tausend Schiffe nutzen mittlerweile die Angebote
von Marlink. Allein 8.500 sind es für die Breitband-Lösungen
wie VSAT. Hinzu kommen MSS- und weitere Angebote mit
Partnern, so dass die Norweger auf rund 25.000 Schiffe in der
Kundenkartei kommen. Auch in Deutschland setzen diverse Reeder
auf Marlink. So wurden in der jüngeren Vergangenheit Verträge
beispielsweise mit den Reedereien Hartmann, NSC, Held
oder Candler bekannt.
Im Moment hält der Dienstleister, der seit dem vergangenen
Jahr mehrheitlich dem nordamerikanischen Finanzinvestor Providence
Equity Partners gehört, einen Marktanteil von rund 29 %.
Dabei soll es aber nicht bleiben, wie Tore Morten Olsen, Präsident
der Maritim-Sparte, im Gespräch mit der HANSA ankündigt:
»Wir wollen diesen Anteil in den nächsten fünf Jahren auf
35 % ausbauen.« Einerseits soll das Wachstum durch Übernahmen
oder Fusionen getrieben werden. Andererseits wollen
Olsen und sein Team auch organisch wachsen.
Zum Beispiel mit deutschen Reedern. »In Deutschland sehen wir
seit einiger Zeit ›Folge-Geschäfte‹: Die Reeder haben Breitbandkommunikation
an Bord und erkennen nun den Wert. Und dann
ist es sehr wichtig, zusätzliche Dienste anzubieten«, erläutert Olsen.
Dabei geht es um die zunehmende Digitalisierung an Bord, für
den Schiffsbetrieb, für die Land-Anbindung, aber auch für bessere
Möglichkeiten für Seeleute. Am wichtigsten sind weiterhin integrierte
Kommunikationslösungen, auch wenn es bei bestehenden
Kunden immer mehr Interesse an größeren IT-
Lösungen an Bord gibt, also auch in puncto Service, Software und
nicht zuletzt Cyber-Sicherheit. Den Grund für die Investitionen
sieht der Manager in einer Optimierung der Betriebskosten, die einerseits
durch die verbesserte Ertragslage der Reeder in der jüngeren
Vergangenheit ermöglicht wurden: »Das Verständnis dafür,
wie man einen Business Case erstellt und die notwendigen Investitionen
rechtfertigt, um auf der anderen Seite Geld zu sparen, ist gereift.«
Andererseits müsse man heute Seeleuten mehr Komfort bieten,
um sie von der Arbeit auf See zu überzeugen.
Neue Kooperation für Premiere im »Low Earth Orbit«
Auf der bei Marlink »Bridge Link« genannten Ebene folgt eine
ausgereifte Vernetzung der Anlagen an Bord, so dass eine vorausschauende
Wartung aufgebaut werden kann, also bei Bedarf und
nicht nur nach festen Intervallen. »Unsere Telemar-Kollegen
kümmern sich darum, und wir sehen, dass immer mehr Geschäfte
in diese Richtung gehen«, sagt Olsen.
Ebenfalls »interessant« seien die aufkommenden LEO-Systeme
– »Low Earth Orbit« –, also vergleichsweise tieffliegende Satelliten.
In diesem Segment will Marlink künftig mit dem Anbieter
OneWeb zusammenarbeiten, so dass dessen Produkte die Anforderungen
des Seeverkehrs erfüllen. OneWeb hat 428 Satelliten
im LEO, 70 % der geplanten Flotte. Ab Januar 2023 soll ein Service
für die maritime Industrie angeboten werden. Marlink ist Partner
für Technologietests und der Validierung für den Markt. Ein
© Marlink / One Web
Mehrere tausend Schiffe nutzen bereits die Marlink-Lösungen
denkbares Ergebnis der jetzt verkündeten Zusammenarbeit ist die
Integration der OneWeb-Technologie in das »Hybrid Smart Network«
der Norweger. »Für uns kann das eine weitere Komponente
für die Daten-Übertragung bedeuten«, so Olsen weiter. In Kooperation
mit Hardware-Herstellern wie Intellian und Hughes Network
Solutions werden im vierten Quartal Onboard-Tests durchgeführt,
die ersten ihrer Art, wie die Partner betonen.
Die verhältnismäßig größte technologische Herausforderung
ist für Marlink nach wie vor die Frage der Kapazität. Olsen sagt,
man habe zwar bewiesen, dass man über ein sehr stabiles Netz
verfügt, »aber es gibt immer eine Nachfrage nach mehr und zuverlässigerer
Bandbreite.«
Ganz wichtig dabei: die Sicherheit der Daten, denn die Cyber-
Kriminalität nimmt stetig zu. Schiffe sind ein interessantes Ziel
für Hacker. »Sie können für immer mehr Leute interessant sein,
von denen wir nicht wollen, dass sie sich dafür interessieren«, so
der Marlink-Präsident. Seiner Ansicht nach ist der entscheidende
Punkt das Knowhow, die Sensibilisierung der Besatzung und
des Land-Personals bei Reedern und Shipmanagern: »Der
Mensch wird immer das wichtigste Element in der Kette sein.«
Ausbildung und Technologie seien der Schlüssel. »Das menschliche
Element, das Bewusstsein in der Organisation, sowohl an
Land als auch auf See, ist immer noch entscheidend«, so Olsen
weiter, der meint, an dieser Stelle gebe es noch einiges zu tun –
Stichwort Schulungen und Betreuung. »Ich kann mir vorstellen,
dass die Besatzung das gutheißt, wenn sie das Gefühl vermittelt
bekommt, ein wichtiger Teil des Geschehens zu sein.« Mit der
heutzutage verfügbaren Bandbreite kann man solche Schulungen
online durchführen. »Das gibt den Schiffsmanagern viel
mehr Flexibilität.«
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
55
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Ingenuity + Engineering at HIPER 2022
The 14 th HIPER Conference was the third such event held in COVID times. Advanced
thinkers from research and industry met in Cortona, Italy, to discuss the future of shipping,
with strong focus on decarbonization. By Volker Bertram
© Goh
Ken Goh demonstrated his expertise at the conference with drawings for onboard wind assistance systems
The location in Tuscany was ideal:
somewhere between Vinci, which
gave us Leonardo and his ingenuity,
and Lago Trasimeno where Hannibal
defeated the Romans, relying on superior
agility and tactical flexibility of
smaller units. HIPER meets somewhere
between the two with a unique community
of maritime innovators.
Think out of the box and be more
agile than the competition. First-class
engineering, creative ingenuity and
entrepreneurship gel at HIPER – also
this year, where COVID in its third
year still constrained the exchange on
site in numbers, but not in quality.
This year, everything seemed to tie
into decarbonization – the great Leitmotif
for the industry as the 2023 implementation
of CII (Carbon Intensity
Indicator) and EEXI (Energy Efficiency
Design Index) are looming on the horizon.
Papers presented covered various
aspects of the larger theme:
• New fuels, of course.
• Wind assisted ship propulsion, of
course.
• Smart is green, green is smart: optimization
of design and operation
through smart solutions
The general trends were nicely summarized
by Morten Løvstad (DNV) on the
decarbonizing quest for future bulk carriers,
discussing likely measures from
now to 2050. In the short-term to maybe
2030, the required goals will be achieved
through moderate engine power limitation,
requiring only negligible sacrifices
on speed, and tried and proven energy
saving measures, which will be implemented
just more stringently and
wider than in the past.
»Can we achieve 30 % energy efficiency
improvement over the 2013
baseline, i.e. can we achieve the IMO
targets for the EEDI, just by consequently
exploiting existing, mature
technology? Yes, we can,« confirms
Løvstad, referring to the »Diamond 2«
project for an Ultramax bulk carrier.
Beyond 2030, the industry will have to
leave the comfort zone of the tried and
proven and explore largely yet unknown
options including alternative fuels – it
may not be time yet to set sails for this
Terra Incognita, but we should definitely
start gathering whatever information we
can and start mapping our journey into
the largely unknown.
DNV did just that with shipyards in
joint industry projects and came up
with Ultramax and Newcastlemax design
studies that combine a lot of options
including wind-assisted ship propulsion
and alternative fuel concepts
(ammonia and methanol).
Future fuels
What is the first thing that comes to your
mind when you hear »decarbonization«?
For most of us, the answer is »future
fuels«, specifically no-carbon fuels like
ammonia or hydrogen replacing currently
favoured low-carbon fuels like
LNG. Not wrong, but focussing on the far
horizon rather than the next steps for the
majority of ships. There was wide consensus
that the times are over, where one
fuel would dominate the ship-ping industry,
like HFO did pre-2020. The future is
more complex and more diverse, and
may evolve differently in different regions
and for different ship type segments.
Embrace diversity, also in fuels
and associated machinery.
LNG is a so-called bridging technology
to other gases as fuels. Current
machinery technology and regulations,
such as dual-fuel engines or fuel cells,
are being developed and tested for
LNG, which will in the medium-tolong
term benefit other fuels that will
play a major role in the decarbonization
process, namely hydrogen and
ammonia.
56 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
HANSA & HIPER
»Innovator Awards« for Ken Goh and Lars Ravens
Also this year, HANSA has presented »Maritime Innovator
Awards« during the HIPER conference.
Maritime Innovator Award
The »Maritime Innovator Award« goes to Kenneth Goh, General
Manager at Knud E. Hansen in Australia, a globally recognized
innovative ship design office. He has contributed significantly
to driving innovation not only at Knud E. Hansen,
but also the larger maritime community, both in digitalization
and decarbonization, striving for greener ships designed in a
smarter way. His two papers at this year’s HIPER conference are
prime examples: using Virtual Reality in the design process and
the concept of a proa WindShip propelled predominantly by
wind power. The jury singled Kenneth Goh out for various reasons.
First of all, in the good tradition of all true innovators, he
dared to leave the traditional comfort zone of naval architects,
exploring new technology options, and questioning the »we
have always done it this way« mind set. Secondly, his papers are
concise and clear, avoiding pretentious jargon. As with many
good ideas, once presented, they appear to be simple. It is the
merit of Kenneth Goh to make us forget that the convincing
larger picture presented is the result of much work and fine engineering
minds at work. The designs and design processes of
Knud E. Hansen, as presented by Kenneth Goh, can inspire future
naval architects to follow the lead towards a better, greener,
and smarter future – through innovation.
Young Innovator Award
The »Young Innovator Award« goes to Lars Ravens, Managing
Director at eCap Marine, a Hamburg-based company dedicated
to environmental-friendly and flexible clean power solutions.
The common theme is having compact, mobile power systems
that can deliver clean energy to multiple locations wherever and
whenever needed. The first demonstrator of the mission of creating
clean power solutions was in the port of Hamburg where the
world’s first floating power plant, the Becker Power Barge »Hummel«,
supplied LNG powered electricity to cruise ships. The
portfolio has been widened, adding fuel cell and battery systems,
and work-ing with many more gaseous fuels including Bio-LNG,
Biogas, Bio-Methane, synthetic fuels, and of course with Green
Hydrogen. Ravens combines entrepreneurship with engineering
excellence in the best of traditions of the German »Mittelstand«,
where rapid prototyping and agile product development were
lived long before the buzzwords were coined. Rather than discussing
political visions, he gets us all a concrete step or two
ahead in the right direction – towards zero carbon shipping. His
paper gives a concise and accessible overview of alternative fuels,
with pros and cons, and particularly suitable applications.
© Plowman
Lars Ravens, Volker Bertram, Kenneth Goh
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
57
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Lars Ravens (eCap Marine) described
recent developments for clean
power Solutions for the maritime
world. eCap Marine, a spin-off of wellknown
Becker Marine, has focused in
the past on clean in-port power supply
from LNG delivered by barges to the
ships. More recently, the engineering
know-how has been applied to hydrogen
packs for power generation and
the conversion of small workboats and
pleasure crafts to zero-emission propulsion
based on hydrogen.
Where some in the industry see
problems, others like the eCap entrepreneurs
see opportunities: »these
[fuel] alternatives to the conventional
solutions [..] do not necessarily have
to mean additional challenges. They
also open up prospects that were previously
undiscovered or not considered
as being interesting,« elaborated
Ravens.
A similarly optimistic note was struck
by Jogchum Bruinsma (Nedstack), who
presented a case study envisioning hydrogen
as a fuel and fuel cells as realistic
conversion option for a deep-sea drycargo
vessel. The vision is not a pipe
dream from the Netherlands but based
on current R&D projects laying the foundation
for a strong maritime hydrogen
economy in the Netherlands, which focuses
on smaller and short-term more
realistic ship types important for the
Dutch shipping industry: inland shipping
new construction, inland shipping retrofit,
coastal/shortsea shipping, passenger
vessels and specialist ships. Strategic
grand vision and tactical small-step implementation
need to go hand in hand in
the decarbonization journey.
Decarbonization of shipping is progressing to ever more ambitious levels
Fuel cells are more efficient than diesel
engine gensets, and can run on a wide
variety of fuels, including LNG, ammonia,
and of course hydrogen. The two
big advantages are high prices (which are
expected to come down) and slow startup
response (which is typically mitigated
by also installing batteries to supply
required extra e-power during start-up
and power peaks). Both fuel cell technology
and battery technology are evolv-ing
dynamically, and installed power enjoys
»exponential growth«, a term frequently
»How do we fairly compare a
larger set of energy saving
options, which have different
costs and different saving
potential, which in turn may
differ over time or for different
operational parameters, and all
that with typically limited
information and time?«
used at HIPER and after three years of
COVID only too familiar to all of us.
Syb ten Cate Hoedemaker (Maritime
Battery Forum) gave an overview of the
current status of maritime batteries and
a bright future outlook. Prices continue
to come down, and size and number of
installations go up. The focus is on
short sea shipping, such as ferries and
work boats, which can recharge frequently
and where the battery weight
for the required kWh is not excessive.
An example was the innovative
© eCap Marine
e-powered ice-breaker design with an
unconventional asymmetric shape,
presented by Thomas De Nucci (US
Coast Guard Academy). The design reflects
another trend due to global
warming: As the Arctic ice continues to
melt and waterways become more
navigable, the demand for icebreaking
services including channel clearing,
search and rescue and vessel assistance
will only increase.
WASP
Despite the summery temperatures in
the Tuscan venue, there was not a single
wasp seen. But everybody talked about
WASPs, wind-assisted ship propulsion
systems, de-noting collectively anything
that harnesses the wind directly to save
fuel on propulsion. There is a plethora
of proposed WASP system designs,
some with a long history, some still at
the idea and artist-vision stage. WASPs
have also enjoyed exponential growth
over the past few years, not just in websites
and publications, but also in installations.
The basic idea is appealing, and
the images catch the eye, but take-up of
WASPs so far has been lagging behind
the hopes of many in the community.
Why is that? The question was discussed
in the forum and at least some
answers were given.
WASP systems are treated by the industry
like any other option to reduce
the carbon footprint for ships, both on
paper (what IMO credits for the EEDI/
EEXI) and in reality (what performance
monitoring shows in terms of fuel
saving over longer periods of operation).
Energy managers in the shipping
industry then look at business
cases for their fleet and prioritize accordingly,
and the finance sector, following
the Poseidon Principles, does
similar management by numbers. In
principle, this is a fine modus operandi
to decide on investments – and triedand-proven
as our industry likes it.
But for any WASP system, the business
case is complicated. It may be very
good, but comes with high uncertainty.
Expected winds and operational speeds
affect the resulting fuel savings in a
highly nonlinear way – a factor 30 in
the saved fuel is not impossible, to give
an idea. But neither managers, nor
bankers, nor IMO like an honest »it depends«
answer in assessing fuel saving
options.
58 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
For the EEDI, IMO has tried to simplify
design assessment with a »wind matrix«
to as-sume for a given design. The
recently adopted MEPC.1-Circ.896 (77)
EEDI Guidelines for Wind Assisted Ship
Propulsion (WASP) devices updated the
previous procedures allowing new, device-specific
selection of wind conditions.
The intent, no doubt, was good,
but the effect may not be the optimum in
adopted measures for the global car-bon
footprint of shipping. Francesco Stella
(Computed Wingsails) sees the latest
IMO guidelines as a modern-day Aeolus
Bag (as in Greek mythology Aeolus offered
a bag to Odysseus to take his pick of
favourable winds): »New EEDI scores
seem to be skewed in favour of some
WASP technologies, and not commensurate
to expected, real fuel savings delivered
by wind propulsion. This can favour
the development of WASP devices
that offer great EEDI improvements
based on the regulatory selection of favourable
winds, rather than on real fuel
savings.«
Green is Smart, Smart is Green
Long-term decarbonizing shipping will require adopting
lesser tried options including WASP and new fuels
The example of the IMO WASP guidelines
is just one incidence of a fundamental,
larger issue. How do we fairly compare
a larger set of energy saving options,
which have different costs and different
saving potential, which in turn may differ
over time or for different operational parameters,
and all that with typically limited
information and time?
The answer seems to lie in resorting to
time-honoured strategies in design and
operation of ships: use experience, condense
it in software (in modern parlance
meta-models) and live with good estimates
rather than perfect accuracy.
Frederik Gerhardt et al. (SSPA) proposed
exactly that in their contribution »Levelling
the Playing Field: A Numerical Platform
for the Fair Comparison of Different
Wind Propulsion Systems«, using
extensively model test data.
The purpose is to provide guidance for
shipowners at the early concept stage of a
vessel and help them select a system that
suits their particular requirements. I
guess the approach is the best we can do –
for now. With time, we may get more insight
into in-field performance of assorted
green technologies for shipping,
using performance monitoring and many
ships, also before and after retrofitting.
Josef Camilleri (Silverstream Technologies)
presented pioneering work in
this respect, for their air lubrication system,
as such in-service demonstration of
energy saving is vital for wider and faster
adoption of the right technologies. »We
believe that ship owners will welcome a
more universal data collection method to
evaluate and compare the different technologies
available on the market,« explained
Camilleri.
An often-overlooked potential for significant
fuel savings lies below the water
in the biofouling protection – which
should ideally be sustainable without biocides
and effective over a long period,
even at zero speed in port or when laid
up. Ultrasonic biofoul-ing protection can
be seen by now as a tried-and-proven
technology for niche areas such as seachests
and side thruster tunnels.
But the market-leader Hasytec is ready
to jump to the next game level. Xavier
Mayorga (Hasytec) outlined the vision of
ultrasonic antifouling for complete hulls
of large ships, as targeted in the EU project
CHEK for a bulk carrier and a cruise
vessel, and the enabling technology
which uses Artificial Intelligence in each
sensor to optimize the parameter settings
for actual ambient conditions, increasing
the effectiveness of the transducer systems.
Smart and green, indeed. And more
ideas are waiting in the wings, ready to be
tried out on ships. Philips and Akzonobel
have developed an antifouling solution
based on embedded foils emitting ultraviolet
radiation; Fraunhofer, a method
that irradiates fouling with blue lasers to
clean hulls, destroying the fouling without
damaging the coating.
Visionary goals inherently come with
the risk of overlooking the opportunities
close at hand. Optimization is well accepted
best-business practice already, so
why not apply it to next-generation ship
designs? The idea was obviously in the
air, as presenters from three continents
presented related work.
Kenneth Goh (Knud E. Hansen) from
Australia presented an innovative platform
for optimising renewable energy
(solar and wind) powered ships. Fabian
Thies (Chalmers TU) from Sweden, hull
form optimization for wind-powered and
wind-assisted ships, and Ruben Paredes
(ESPOL) from Ecuador, the application
of formal optimization for a zeroemission
high-speed craft for Galápagos
inter-island service.
Finally, the human factor in the decarbonization
quest was addressed by
Tracy Plowman (DNV), who presented
effective digital training solutions to support
the maritime decarbonization transitions,
reminding us that we need to address
awareness and expertise in the
maritime community to enable the
required changes towards decarbonization.
The proceedings are free to download
from www.hiper-conf.info.
© DNV
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
59
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Noske-Kaeser: Marine und Offshore im Fokus
Noske-Kaeser heißt wieder Noske-Kaeser. Die Geschäftsführer Thomas Arlit und
Jürgen Matthes sprechen im HANSA-Interview über eine angepasste Strategie,
Pläne für die Zukunft und das laufende Geschäft
Seit kurzem firmieren Sie unter dem
Dach der französischen Mutter Equans,
unter der weltweit die Projekt- und Serviceaktivitäten
der ENGIE-Gruppe zusammengefasst
sind, wieder als Noske-
Kaeser. Wie kam es dazu?
Thomas Arlit: Die Marke Engie wurde
von den Kunden nicht so richtig angenommen,
wir waren immer die Noske-
Leute. Im Zuge eines neuen Markenkonzeptes
ergab sich die Möglichkeit, zum alten
Namen zurückzukehren.
Jürgen Matthes: Das betrifft den gesamten
Equans-Konzern. Unsere Kollegen
aus Frankreich firmieren wieder als
Axima Marine.
Gibt es auch eine Anpassung in der strategischen
Ausrichtung?
Arlit: Unsere Strategie war schon Anfang
2020 verabschiedet worden. Das Programm
Change 2020 umfasst vier Elemente:
Neben einer Verbesserung der
Wettbewerbsfähigkeit, einer Aktualisierung
des Portfolios sowie dem Fokus auf Mitarbeiter und
Unternehmenskultur ist eine Überarbeitung unserer Tools und
Prozesse enthalten. Die meisten Unternehmen im Schiffbau haben
noch keine wirklich digitalen Prozesse, sondern eher andigitalisierte
Prozesse. Bei Noske-Kaeser haben wir jetzt mit SAP
S/4 HANA eines der modernsten ERP-Systeme und führen demnächst
ein PLM-System ein. Auf dieser Basis wollen wir alle Prozesse
digitalisieren und haben auch eine Mutter, die diese Strategie
mitträgt. Das ist aber kein Selbstzweck. Zum einen wollen wir
»non-valueadded work« eliminieren – also zum Beispiel vermeiden,
dass ein hochqualifizierter Ingenieur Excel-Listen mit Papierausdrucken
vergleicht. Der zweite Aspekt ist die Situation auf
dem Arbeitsmarkt. Wenn es nicht ausreichend Fachkräfte gibt,
muss ich mich fragen, wie ich mit den vorhandenen Ressourcen
weiteres Wachstum darstellen kann: Zum Beispiel eben über eine
Optimierung der Prozesse und der besseren Nutzung der Zeit.
Thomas Arlit
Geschäftsführer
© Noske-Kaeser
Neben diesen »internen« Aspekten: Wie sieht es mit ihren Aktivitäten
am Markt aus?
Arlit: Seit 2019 fokussieren wir uns auf den Marine-Markt in
Deutschland, UK, den Niederlanden und der Türkei. Der nichtgraue
Neubau-Markt, etwa für Plattformen, Offshore-Schiffe und
Kreuzfahrtschiffe, wird von Schwestergesellschaften bearbeitet. Im
Rahmen des klassischen Noske-Kaeser-Modells haben wir Schlüsselkomponenten,
in Hamburg hergestellt, die so nicht unbedingt
aus einem Regal zu bekommen sind. Damit positionieren wir uns
für Neubau-Projekte. Die jüngsten Auftragseingänge – F126– und
MEKO-Fregatten-Projekte oder U-Boote für Deutschland, Norwegen
und Italien – zeigen uns, dass diese
Fokussierungsstrategie richtig ist. Hinzu
kommt der Fokus auf Service, der zunehmend
um das Thema Lifecycle-
Management erweitert wird.
Kreuzfahrt und Offshore gehören also
nicht mehr zum Portfolio?
Arlit: Man muss sich fragen, ob es einen
verfügbaren Markt gibt. Werften wie die
Meyer Werft oder Fincantieri haben eigene
Klima-Kapazitäten für Kreuzfahrtprojekte
aufgebaut, das sind dann keine verfügbaren
Märkte. Und unsere Kollegen in
Frankreich betreuen die Neubauten bei
Chantiers de l’Atlantique. Mit den MV
Werften hatten wir gearbeitet, aber das Geschäft
ist durch die Insolvenz der Gruppe
nicht mehr da. Somit gibt es für uns derzeit
keinen erreichbaren Kreuzfahrt-Neubaumarkt.
Eine Chance sehen wir hingegen im
After-Sales-Segment, auf das die großen
Werften nicht so stark setzen und in dem
die Reeder beziehungsweise ihre Besatzungen
mit der zunehmenden Komplexität der Systeme vor immer
größeren Herausforderungen stehen. Man könnte beispielsweise
gesamte Kälte- und Klimasysteme über einen digitalen Zwilling
remote steuern und warten. Wenn man die Bewegungen von
Crew und Passagieren und damit die Wärmelasten kennt, kann
man entsprechende Handlungsempfehlungen aussprechen, welche
Systeme wie geschaltet werden sollten. Solange Passagiere an
Land oder im Restaurant sind, muss man die Kabine nicht so stark
herunterkühlen. So etwas wie antizipatives Cooling ist kein Hexenwerk,
kann aber deutliche Energieeinsparungen bewirken. Eine
andere Idee lässt sich aus dem Betrieb von Landanlagen adaptieren:
Wir kaufen dem Reeder die Kälte- und Klimatechnik an
Bord ab, betreiben das System, kaufen Energie von der Hauptmaschine
und liefern dafür „treated air“. Am Ende sind die Kreuzfahrtanbieter
Touristiker, deren Kerngeschäft nicht das Betreiben
einer Klimaanlage ist. Wir kennen dieses Konzept aus dem Geschäft
mit Gebäuden an Land und haben entsprechende vertragliche
und technische Konzepte.
Matthes: Auch im Marine- und im Offshore-Bereich bieten wir
unseren Service an. Alles, was an Plattformen von uns oder unseren
Schwestergesellschaften – oder auch Drittanbietern – ausgerüstet
wurde, wird mit Service betreut. Das ist sicherlich ein
Geschäft, das man ausbauen kann. Da gibt es viel Bedarf, ein
Schwerpunkt liegt auf Umspannplattformen für Windparks.
Was erhoffen Sie sich vom 100 Mrd. € schweren Sondervermögen,
mit dem die Bundesregierung die Bundeswehr modernisieren
will? 20 Mrd. € sollen für die Marine vorgesehen sein …
60 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Arlit: Bei einigen Projekten sehe ich für uns eine sehr gute Ausgangslage,
etwa für Los 3 der K130-Korvetten, wo wir schon bei
Los 1 und 2 beteiligt waren. Bei anderen Projekten haben wir
Optionen, die schon mal als Bestandteil des Paketes erwähnt
wurden, im Vertrag.
Ist es für sie von herausragender Bedeutung, dass Aufträge an
deutsche Werften gehen? Zuletzt haben
sie einen Vertrag mit Damen aus den Niederlanden
unterzeichnet …
Arlit: Wir waren seit 1990 an 160 Überwasserschiffen
und rund 80 U-Booten beteiligt.
Davon wurde eine Menge in Kooperationsmodellen
im Ausland gebaut.
Aktuell sind wir an einem Projekt in England
sehr nah an einem Auftrag. Generell
gilt: Man muss sich gut überlegen, ob und
wohin man geht. Wir machen nicht einfach
Kaltakquise im Ausland, dazu sind
die Märkte oft zu sehr geschützt. Sinn
kann es machen, im Kielwasser von einem
der großen Prime Contractors, zum Beispiel
thyssenkrupp Marinesystems, NVL
oder BAE Systems, ins Ausland zu gehen.
Wäre das etwas, zu dem Sie sagen, da
wollen wir noch mehr tun?
Arlit: Ja, Großbritannien zum Beispiel mit
seiner National Shipbuilding Strategy und
den festen Planungen für die Flotte über
mehr als 30 Jahre ist definitiv ein Wachstumsmarkt.
Wir haben uns innerhalb
Equans so aufgeteilt, das wir als Noske-
Kaeser die nordeuropäischen, privaten Werften bedienen, weil
das einen bestimmten Erfahrungshintergrund erfordert. Unsere
Schwester in Frankreich konzentriert sich auf Staatswerften, wie
die Naval Group oder Fincantieri, da sind andere Erfahrungen erforderlich.
Ein anderes interessantes Feld, wo der Markt nach einem
Wettbewerber ruft, sind die Niederlande. Da gibt es eine sehr
limitierte Anbieterstruktur und wir planen, auch über den bestehenden
Kontakt hinaus dort aktiv werden zu können.
Vor zwei Jahren sagten Sie uns, das Lifecycle-Geschäft solle ausgebaut
werden. Seitdem hat sich viel getan, beispielsweise gibt es
wieder viel mehr Neubau-Aufträge. Hat das zur Folge, dass auch
bei Ihnen das Neubaugeschäft wieder stärker gewichtet wird?
Arlit: Aktuell macht das Neubaugeschäft bei uns rund zwei Drittel
aus. Das ist aber eigentlich nicht voneinander zu trennen. Vieles,
was wir entwickelt haben, diente ja dazu, Wartungs- und Reparaturbedarfe
zu reduzieren. Allerdings sehen wir verstärkt,
dass die Besatzungen mit der Wartung der immer komplexeren
Systeme an Bord Probleme bekommen. Da wollen wir mit digitalen
Angeboten ansetzen, zum Beispiel mit digitalen Zwillingen,
die präventive Wartung und remote Surveys ermöglichen. Das
heißt, die Fähigkeit, eine komplexe Wartung durchzuführen,
muss nicht zwingend an Bord sein. Das ist ein großes Thema, an
dem wir arbeiten. Die Automation war bisher eine eher kleine
Abteilung, künftig wird sie neben den drei Segmenten Kälte, Firefighting
und HVAC ein vierter großer Geschäftsbereich werden.
Wir haben bereits einige Initiativen gestartet, können aber noch
viel mehr machen.
Jürgen Matthes
Geschäftsführer
Also könnte Lifecycle/Service weiter ausgebaut werden?
Arlit: Ja, wir wollen das Schiff auch über das gesamte Leben begleiten.
Ein Beispiel sind die steigenden Wärmelasten, die sich
zum Beispiel bei Mid-Life-Upgrades von Marineschiffen ergeben.
Es gibt heute mehr Elektronik und Automation an Bord,
auch gibt es neue und umweltfreundlichere Kältemittel mit geringerem
Wirkungsgrad. Eigentlich müssten die Systeme an
Bord also größer werden, was natürlich
nicht gewollt ist. Dann kommt eine Firma
wie die unsere ins Spiel, die das Original-Design
kennt und mit der eigenen
Komponenten-Fertigung in der Lage ist,
das System so zu optimieren, dass die
Geräte nicht größer werden, aber einen
höheren Wirkungsgrad haben.
Mit welchen Produkten läuft das Geschäft
momentan am besten?
Arlit: Eine gewisse Renaissance erleben
wir derzeit im Bereich Firefighting.
U-Boot-Anlagen haben ebenfalls seit
zwei Jahren eine hohe Nachfrage. Auch
der Blick nach vorn ist da sehr gut, in dem
Markt passiert momentan sehr viel.
Matthes: Das sind alles Sonderanfertigungen
speziell für U-Boote, etwa Klimageräte
in den verschiedensten Varianten.
Es geht für Sie derzeit eher um die Weiterentwicklung
als darum, etwa eine komplett
neue Produktreihe aufzusetzen,
richtig?
Arlit: Wir waren bis 2017 knapp neun Jahre in Insolvenz, da ist
die Produktentwicklung nicht zuletzt aus Kostengründen etwas
hintenangestellt worden. Heute gilt: Wir müssen nicht unbedingt
alles selbst entwickeln. Sondern wir können uns auch mit einem
Partner zusammentun, der ein Produkt im zivilen Markt hat, das
wir gemeinsam für den Marine-Markt ertüchtigen. Über so eine
Partnerschaft haben wir im Bereich Firefighting jüngst das gemeinsame
Angebot gut abgerundet und das wollen wir auch
künftig tun. Auch für »grüne« Projekte wollen wir mit F&E-Partnern,
z.B. aus dem Bereich der Universitäten, zusammenarbeiten.
Kälteaggregate gehören zu den großen Energieverbrauchern
auch auf einem Marine-Schiff, daher sind einerseits Maßnahmen
für Energieeffizienz, aber auch umweltfreundlichere alternative
Kältemittel ein wichtiges Thema, da wollen wir etwas tun, zumal
es gerade bei den Kältemittel und bei den alternativen Kraftstoffe
Entwicklungsrichtungen gibt, die aufgrund der Überschneidungen
interessant sind. Das wird man sich genau anschauen
müssen, da gibt es – genau wie bei Kraftstoffen – keine
»One size fits all«-Lösung.
Interview: Michael Meyer
Abstract: Noske-Kaeser: Focus on naval and offshore markets
Noske-Kaeser is named Noske-Kaeser again. Managing directors
Thomas Arlit and Jürgen Matthes talk about an adjusted
strategy, plans for the future and the current business
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
61
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Schiffbau in der Substanz gefährdet
Vor allem durch die Insolvenz der MV Werften hat der deutsche Schiffbau innerhalb
eines Jahres 2.600 Arbeitsplätze verloren. Die IG Metall Küste sieht den Standort in Gefahr
– wenn nicht schnell Aufträge für Forschungs- oder Marineschiffe kommen
Mit 14.027 Beschäftigten ist der bisher
niedrigste Wert bei den Arbeitsplätzen
auf den deutschen Werften
erreicht worden. Das hat die 32. Schiffbauumfrage
der IG Metall Küste ergeben.
Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr
liegt bei knapp 16 %.
Besonders betroffen ist Mecklenburg-Vorpommern,
wo sich durch
die Insolvenz der MV Werften die Zahl
der Beschäftigten im Schiffbau innerhalb
eines Jahres halbiert hat. Aber auch
die Beschäftigtenzahl in Hamburg sei
um 25 % zurückgegangen. Befragt wurden
die Betriebsräte von 42 Werften in
Deutschland.
»Diese Abwärtsspirale müssen wir so
schnell wie möglich stoppen, sonst fehlt
uns die Basis einer funktionierenden
Wertschöpfungskette«, sagte Daniel
Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall
Küste. »Wir brauchen Werften und Zulieferer,
die durch den Bau von Frachtschiffen
und Fähren wirtschaftliche Unabhängigkeit
sichern und durch den Bau
von Spezialschiffen für die Offshore-
Industrie einen wichtigen Beitrag zur
Energieversorgung leisten.«
Die Situation in Deutschland und in
Europa unterscheide sich grundlegend
von der der Werften in Asien oder auch in
den USA, die mit Aufträgen hoch ausgelastet
seien. Von der Bundesregierung
erwartet die IG Metall Küste, dass die angekündigten
Aufträge für Forschungsoder
Marineschiffe möglichst schnell für
Arbeit auf den Werften sorgen. »Die Beschaffungsämter
dürfen sich nicht im
Vergabedschungel verirren.« Auch aus
der Zulieferindustrie gebe es ermutigende
Signale, die Hoffnung auf Aufträge im Bereich
»green shipping« machten.
Für die Beschäftigten will die IG Metall
in der anstehenden Tarifrunde der Metall-
und Elektroindustrie einen fairen
Ausgleich durchsetzen. »Unsere Forderung
nach 8 % mehr Geld passt auch für
die meisten Schiffbauer, die etwa wie
Lürssen oder thyssenkrupp Marine Systems
mit Marine- oder Yachtaufträgen
gut dastehen«, sagte der IG Metall-
Bezirksleiter.
KF
2.600 STAMMBESCHÄFTIGTE WENIGER
KNAPP 16 PROZENT WENIGER ARBEITSPLÄTZE AUF DEN WERFTEN ALS NOCH 2021
25.000
20.000
15.000
10.000
5.000
0
20.668
2000 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
IG Metall Schiffbauumfrage 2022
IG Metall Schiffbauumfrage 2022
15.171
2
7
18.274
18.115
16.653
14.027
IG Metall Küste
BESCHÄFTIGUNGSSTRUKTUR IM SCHIFFBAU
RÜCKGANG BEI LEIHARBEIT UND STAMMBESCHÄFTIGTEN
120.000
100.000
80.000
60.000
40.000
20.000
0
103.511
91.477
84.611
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
DIE „GRÖßTEN“
WERFTEN-GRUPPEN
IG Metall Schiffbauumfrage 2022
4
Leiharbeitskräfte
Werkvertragsbeschäftigte
Stammbeschäftigte
mar. Zulieferer
17%
8%
Beschäftigte
1%
74%
IG Metall Küste
Anteil an allen
Werftbeschäftigten
in 2022 (in %)
Werften-Gruppe Zugehörige Werften 2020 2021 2022
thyssenkrupp Marine Systems
TKMS, Kiel
TKMS, Hamburg
3.607 3.617 3.578 25,5
TKMS, Emden
Meyer-Gruppe
Meyer Werft GmbH, Papenburg
Neptun Werft GmbH, Rostock
3.923 3.602 3.475 24,8
Lürssen-Gruppe
Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG, Bremen
NVL B.V. & Co. KG, Bremen
Norderwerft GmbH, Hamburg
Lürssen-Kröger Werft GmbH & Co. KG, Schacht-Audorf
Peene-Werft GmbH & Co. KG, Wolgast
Blohm & Voss B.V. & Co. KG, Hamburg
Neue Jadewerft GmbH, Wilhelmshaven
2.914 2.969 2.761 19,7
MV Werften
MV Werften GmbH, Stralsund
MV Werften GmbH, Wismar
3.075 2.187 168 1,2
MV Werften GmbH, Warnemünde
FSG-Nobiskrug Holding
Flensburger Schiffbau Gesellschaft mbH, Flensburg
Nobiskrug GmbH, Rendsburg
786 604 538 3,8
Summe 14.305 12.979 10.520 75
IG Metall Küste
62 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
HÄFEN | PORTS
Schneller Fluss im Hamburger Hafen
Dakosy, Hamburgs selbst ernanntes »erstes Start-up für die Digitalisierung«, feiert sein
40-jähriges Jubiläum. Von der Hafenwirtschaft getragen, war es von Anfang an das Ziel, als
»schneller Hafen« im Wettbewerb die Nase vorn zu behalten
Heute bezeichnet sich Dakosy als ein »mit zahlreichen IT-
Plattformen etablierter und neutral anerkannter Digitalisierer
für die Logistik weit über die Stadtgrenzen der Hansestadt
Hamburg hinaus.«
Die Nutzerzahlen sprechen ihre eigene Sprache: Im Seehafen
Hamburg sind an das Port Community System von Dakosy heute
mehr als 2.500 Unternehmen aus der Hafenwirtschaft, Logistik,
Industrie und Handel sowie verschiedene Behörden angeschlossen.
Eine weitere wichtige Säule bilden die smarten Lösungen
in den Bereichen Customs und Forwarding, mit denen
über 2.000 Spediteure, Industrie- und Handelsunternehmen in
Europa arbeiten.
»Allen Anwendungen liegt das seit 1982 geltende Prinzip zugrunde,
Daten innerhalb der Transportkette nur einmal zu erfassen
und diese zum frühestmöglichen Zeitpunkt zur Verfügung
zu stellen«, erklärt Vorstand Dieter Spark. Dies ermögliche
den Beteiligten beispielsweise optimierte Planungen ihrer
Kapazitäten an den Umschlagplätzen und für die Vor- und
Nachläufe sowie eine prozessorientierte Automatisierung bei
Behörden- und Zollanmeldungen.
ZAPP sorgt für Rückenwind
Rückenwind bei der Etablierung des Port Community Systems
im Hamburger Hafen erhielt Dakosy 1997 mit der Einführung
der IT-Plattform ZAPP (Zoll-Ausfuhrüberwachung im Paperless
Port), die gemeinsam mit der Hafenwirtschaft und der Stadt
Hamburg realisiert wurde. »Da mit dem Hauptzollamt eine hundertprozentige
elektronische Bereitstellung aller Exportdaten
vereinbart war, mussten sich innerhalb kürzester Zeit alle verladenden
Spediteure und Exporteure anschließen«, nennt Spark
eine der Herausforderungen. Innerhalb weniger Monate sei die
Plattform aber etabliert gewesen.
Ein Meilenstein für Dakosy war der Einstieg in die Luftfracht-
Logistik. Nach dem Vorbild des Port Community Systems im Hafen
Hamburg startete das Softwarehaus 2009, am Flughafen
Frankfurt eine digitale Cargo Community Plattform aufzubauen.
Mit Blick auf die kommenden Jahre erwarten die Vorstände
Ulrich Wrage und Dieter Spark ein hohes Potenzial in der Vernetzung
von IT-Plattformen entlang der Transportketten: »Es
braucht Chain-Transparenz in Echtzeit, um frühzeitig auf etwaige
Störungen reagieren zu können und Produktionsausfälle
oder -verzögerungen zu verhindern.« Einen signifikanten
Mehrwert für das Unternehmen hat das Vorstandsduo in den
Bereichen der Vernetzung mit anderen Häfen sowie der Integration
von Ladungs- und Infrastrukturdaten identifiziert.
Auch bei ZAPP stehen die Zeichen auf Weiterentwicklung.
Seit der Inbetriebnahme wurde die Plattform permanent angepasst.
So konnten im Jahr 2006 bei der Einführung des AT-
LAS-Verfahrens AES (Automated Export System) die neuen
Abläufe so in ZAPP integriert werden, dass die hafenseitige
Exportabwicklung weiterhin unterstützt werden konnte. Eine
© Dakosy
Dakosy im Wandel der Zeit
weitere Optimierung erfolgte im Jahr 2011 mit der elektronischen
Verbindung von ZAPP und IMP (Import Management
Platform), durch welche die Zollprozesse für Transshipments
im Hamburger Hafen automatisiert wurden.
Alle Weiterentwicklungen wurden gemeinsam mit der Hafenwirtschaft
entwickelt und umgesetzt – und zwar im speziell
dafür gegründeten ZAPP-Arbeitskreis mit Vertretern der Speditionen,
Containerterminals, Packbetriebe, Carrier, des Zolls
und Dakosys. »Wir haben 1997 mit ZAPP einen Digitalisierungsmotor
gestartet, der für den Hamburger Hafen eine ganz
wichtige Zukunftsinvestition entwickelt hat«, sagt Thomas
Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des Vereins Hamburger
Spediteure.
Derzeit wird an einer Erneuerung der Plattform gearbeitet.
Im ersten Schritt hat Dakosy dem Zoll im Mai eine ZAPP-
Webanwendung bereitgestellt. Diese ist inzwischen vollumfänglich
im Einsatz und ermöglicht ein Mehr an Transparenz
und noch effizientere Prozesse. In den nächsten Schritten
folgen für die weiteren Prozessbeteiligten modernisierte
Anwendungen und neue Schnittstellen, die alle darauf ausgerichtet
sind, dass ZAPP weiterhin eine gute Investition für
die Zukunft des Hamburger Hafens darstellt.
RD
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
63
HÄFEN | PORTS
Highlight der PortPIC 2022:
eine Live-Demonstration
von Robotern in Hamburg
© Selzer
Rumpfreinigung wird Robotersache
Unterwasserreinigung und Inspektion von Schiffsrümpfen
drängen sich als Einsatzgebiet für Tauchroboter (ROV)
praktisch auf. In der Zukunft könnten Tauchereinsätze durch
ferngesteuerte oder völlig autonome Helfer ergänzt oder ganz
von diesen übernommen werden. An entsprechenden Lösungen
arbeiten verschiedene etablierte Unternehmen und Start-ups, die
ihre Lösungen auf der dritten In-Port Inspection & Cleaning
Conference (PortPIC) in Hamburg vom 12. bis 14. September
präsentierten und sich zu den neuesten Entwicklungen austauschten.
Zudem standen Konzepte für den Umgang mit Biofouling
aus Hafen- und Schiffsbetreibersicht sowie Coating-
Systeme auf dem Programm. Denn: wer Rumpfreinigung sagt,
der muss auch die Anforderungen an die Rumpfbeschichtung bedenken
sowie die Rückstände an Biomasse und Farbresten, die eine
Reinigung hinterlässt.
»Dieses Jahr sehe ich viel mehr Konferenzbeiträge zum Thema
Roboter«, sagte PortPIC-Organisator Volker Bertram, der die
maritime Branche »an der Schwelle zu einer neuen Ära der robotergestützten
Rumpfreinigung« sieht. Damit rücken die oben angesprochenen
Themen weiter in den Fokus. Biozidhaltige, »selfpolishing«
Coatings von heute sind vielleicht nicht mehr geeignet
für die in der Zukunft aus Gründen der Schiffseffizienz und zur
Erhaltung der Biodiversität nötigen, regelmäßigen und häufigen
Rumpfreinigungen. Die Häfen sind gefordert, klare Richtlinien
herauszugeben, wo und wie gereinigt werden darf, wo Rückstände
entsorgt werden können und wo der Einsatz von Robo-
In kurzer Zeit lässt sich die Steuerung über Joystick und Monitor lernen
Die Demonstration an der Michaelisbrücke
64 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
HÄFEN | PORTS
notilo plus war mit einem neuen Prototypen am Start
Das ROV von Deep Trekker ließ sich auch für ungeübte leicht steuern
notilo-plus-Roboter mit Kamera und Sensortechnik ausgestattet
Das System verfügt neben Kameras und Sensoren noch über einen Greifer
tern erlaubt ist. Neben technischen Standards für die Erhebung
und klassifizierung von Daten forderten die PortPIC-Teilnehmer
auch regulatorische Standards, die sich nicht von Hafen zu Hafen
unterscheiden. Auswirkungen könnte die Entwicklung sogar auf
das Schiffsdesign haben. Denn die Reinigungs- und Inspektionsroboter
haben Probleme mit Nischenbereichen am Schiffsrumpf.
Müssen diese neu gestaltet oder durch andere Technologien wie
Ultraschall vor Bewuchs geschützt werden? Mit den IMO-Vorgaben
beziehungsweise Einstufungssystemen der Effizienz von
Schiffen wie EEDI und CII werden Lösungen gebraucht. Nach
zwei Tagen Konferenz stand am dritten Tag noch ein Praxistest in
Hamburg an. Drei Unternehmen präsentierten den anderen
Konferenzteilnehmern in einem Fleet in der Hamburger Innenstadt
die Fähigkeiten und die spielerische Bedienung ihrer Systeme.
Notilo Plus hatte den Prototypen eines Rumpfinspektionsroboters
mitgebracht, der neben einem ROV von Deep Trekker
tauchte und Bilder an die Oberfläche lieferte. Die ROVs sind mit
Kameras ausgestattet, der Deep-Trekker-Roboter auch mit Sensortechnik
zur Dickenmessung von Stahlplatten am Rumpf. Mit
dem Jellyfishbot von IADYS befuhr ein Roboter auch die Oberfläche.
Dieses Katamaransystem sammelt in einem Schleppnetz
Gegenstände vom Wasser ab.
fs
Der IADYS-Roboter zog seine Kreise im Fleet mit dem Schleppnetz
Jellyfishbot kann zur Renigung der Wasseroberfläche in Häfen genutzt werden
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
65
HÄFEN | PORTS
Abschied von Excel & Co. auf der Brücke
Noch immer müssen Kapitäne pro Hafenanlauf eine Vielzahl an Dokumenten verarbeiten
und übermitteln. Das niederländische Unternehmen Diize will den Aufwand deutlich
reduzieren. Auch deutsche Reeder setzen bereits auf »Always on Board«
250 Schiffe
nutzen »Always on Board«
Auch Crewing-Aspekte können mit AoB verwaltet werden
Essberger, Harren & Partner oder die
GEFO – die Zahl der Reeder, die auf
die Anwendung von Diize setzen, wächst
kontinuierlich. Mittlerweile sind 14
Schiffseigner Kunden des 2019 gegründeten
Unternehmens.
Die Idee hinter »Always on Board« ist
eigentlich recht simpel, meint Director
Wesley Lems: »Wir stellen das Schiff in
den Mittelpunkt der Digitalisierung und
helfen dem Kapitän bei der Verwaltung
für Hafenanläufe.« Man habe in den letzten
Jahren viele Projekte gesehen, die sich
auf das konzentrieren, was im Hafen oder
an Land passiert. »Sehr oft wird dabei
sehr viel von den Kapitänen
abverlangt. Wir
wollen sicherstellen, dass
der Kapitän nicht der
Leidtragende der Digitalisierung
ist.«
Die Idee zu diesem
Projekt stammt aus einer Zeit, als es Diize
in dieser Form noch gar nicht gab. Denn
die Wurzeln liegen im Tanklagerunternehmen
Vopak, das bis heute Eigner von Diize
ist. Dort war ein Programm zur digitalen
Transformation aufgelegt worden.
Schließlich entschied man sich, die Lösung
mit neuer Marke im Markt anzubieten.
Die Niederländer gehen davon aus,
dass die Schiffsführung bis zu 85 % Zeit
bei der Vorbereitung von Hafenanläufen
einsparen kann. Mariusz Borek ist Kapitän
auf der »Cuno Essberger« und arbeitet
mit dem System. Er bestätigt den
potenziellen Nutzen: »Es war bislang sehr
zeitaufwendig, alle Daten im richtigen
Format zu haben, da jedes Land, manchmal
sogar Häfen innerhalb eines Landes
unterschiedliche Anforderungen stellen
und andere Formulare haben. Jetzt füllen
wir die Daten einfach im AoB aus und
schicken sie an den Agenten.«
»Always on Board« ist eine Online-
Anwendung mit einem Konto pro Schiff.
Dessen Daten werden bei jedem weiteren
Anlauf wiederverwendet. Für das Eintragen
variabler Daten nutzt der Kapitän
die Diize-Plattform, woraufhin diese die
Über 5.000
Häfen werden mit AoB abgedeckt
spezifischen Hafenformulare für den anzulaufenden
Hafen erstellt. »Normalerweise
sind bis zu 2,5 Stunden für den Papierkram
nötig, mit AoB sind es 20 bis 30 Minuten«,
sagen Lems und Borek.
Vor allem in neuen Häfen spare er Zeit,
sagt der Kapitän. Am nützlichsten findet
er die Wiederverwendung der Daten in
verschiedenen Datenbanken, die automatisch
in die erforderlichen Meldeformulare
übertragen werden.
»Wenn ein Schiff von Rotterdam nach
Hamburg fährt, muss der Kapitän in
© Diize
Hamburg genau die gleichen Daten wie
in Rotterdam noch einmal melden, aber
in einem anderen Format. Wir speichern
nun die Daten und generieren die jeweils
passenden Formate im Namen des Kapitäns«,
so der Director. Verschiedenen
Stellen wie Zoll, Einwanderungsbehörde
und Ähnliche würden verschiedene Dinge
abfordern. AoB sei flexibel, »sobald
wir das Original haben, können wir im
Grunde jedes Dokument erstellen.«
Laut dem Kapitän ist die Plattform
auch für die Aktualisierung der Besatzungsdaten
hilfreich. »Früher musste ich
die Informationen für jeden Hafen anpassen,
weil einige Daten in einem
anderen Format oder
anders geschrieben sind, wie
der Rang oder das Geburtsdatum.
Das Programm ändert
dies automatisch in die
richtige Beschreibung.«
Am Ende bleibt es eine relativ einfache
Idee. Doch die Komplexität besteht darin,
die Vielzahl von Dokumenten und Kommunikationswegen
unter einen Hut zu
bringen, bestätigt Lems. Eines seiner Ziele
ist daher, Daten direkt an die entsprechenden
Stellen zu senden, statt Dokumente zu
erstellen. Er zeigt sich zuversichtlich, den
direkten Kontakt aufbauen zu können, Gespräche
laufen. Am Ende bleiben Anbieter
wie Diize natürlich auf die Bereitschaft der
Behörden an Land angewiesen.
Zunächst stand bei der Entwicklung die
Arbeit an Bord im Vordergrund. Ein weiterer
Fokus ist es, die Daten auch mit anderen
Parteien im Hafen auszutauschen.
»Sobald man die Datensätze hat, die an die
Behörden gemeldet werden müssen, sind
sie auch für andere Parteien von Nutzen –
für die Ladungsseite oder Terminals. Warum
soll man das nicht beschleunigen, damit
sie ihre Arbeit beginnen können, bevor
das Schiff ankommt?«, fragt der Diize-
Director. Das klingt stark nach der vielzitierten
»Port Call Collaboration« für mehr
Effizienz bei Hafenanläufen. »Bei der Frage
der Effizienz liegt der Fokus derzeit eher
auf der Hafen-Infrastruktur. Aber wir sollten
uns mehr auf die betrieblichen Abläufe
konzentrieren«, so Lems.
MM
66 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
PORT HUB
DEUTSCHLAND
Baustart für LNG-Terminal in Lubmin, Beschleunigung in Stade
In Lubmin hat der Bau des komplett privat
finanzierten LNG-Terminals der Deutschen
ReGas begonnen. Die Hafenzufahrt
soll für große Schiffe ertüchtigt werden,
außerdem wird ein Liegeplatz am Ostkai
des Industriehafens für eine FSRU (Floating
Storage and Regasification Unit) gebaut.
Dazu müssen insbesondere stärkere
Poller und einige Dalben eingebracht sowie
ein Spundwandkasten errichtet werden,
heißt es. Die letzte noch ausstehende
Genehmigung liegt seit dem 14. September
vor. Die Deutsche ReGas ist ein mittelständisches
Unternehmen, das in Lubmin
das LNG-Terminal »Deutsche Ostsee«
entwickelt. Die FSRU wird vom Energiekonzern
TotalEnergies SE gechartert. Das
LNG-Terminal soll bereits ab 1. Dezember
bis zu 4,5 Mrd. m3 jährlich in das deutsche
Gasfernleitungsnetz einspeisen.
Auch in Stade können die Bauarbeiten
für das geplante LNG-Terminal beginnen.
Die Zulassung zum vorzeitigen Baubeginn
wurde Mitte September durch
den Niedersächsischen Landesbetrieb für
Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
(NLWKN) erteilt. Der Bau startet
mit der Vorbereitung des Anlegers für
verflüssigte Gase – ausgeführt durch die
Firma Bodo Freimuth aus Bülkau. Hierzu
zählen der Bau einer Deichrampe sowie
die Herstellung der Zufahrt und der Baustelleneinrichtungsfläche.
Danach werden
das Baufeld geräumt und Baustraßen
angelegt. Der Auftrag für die Hauptmaßnahme
wird im Oktober erteilt.
© NPorts
SÜDAFRIKA
Grünes Licht für Ausbau in Durban
Die Ausbaupläne der Transnet National Ports Authority
(TNPA) für KwaZulu Natal (KZN) haben grünes Licht erhalten.
Die Pläne sind Teil des mehr als 100 Mrd. Rand teuren Kwa-
Zulu Natal (KZN) Logistics Hub Programme, mit dem der
Hafen von Durban als internationaler Container-Hub positioniert
werden soll, der eine erhöhte Containerkapazität von
11,4 Mio. TEUs und eine Automobilkapazität von mehr als
900.000 Einheiten aufweisen würde. Der Hafen von Richards
Bay wird als Umschlagplatz auf Schüttgut ausgerichtet, und
die Pläne sind auch auf den Strategieplan des Ministeriums für
Bodenschätze und Energie bis 2025 abgestimmt, der einen
neuen Liegeplatz für den Umschlag von verflüssigtem Erdgas
(LNG) als sauberere Alternative zu Kohle für die Stromerzeugung
vorsieht. Einige der Schüttgutterminals und Mineralienumschlagsanlagen
sollen außerdem von den Hafengebieten
Island View und Maydon Wharf in Durban in den
Hafen von Richards Bay verlegt werden.
Die Genehmigung des Vorstands folgt auf zwei wichtige Meilensteine,
die das KZN Logistics Hub der TNPA kürzlich erreicht
hat. Im Juli wurde ein detaillierter Validierungsprozess des Hafens
von Durban im Rahmen des KZN Logistics Hub Programms
abgeschlossen. Dieser Prozess wurde unter der Aufsicht
der Weltbank von internationalen unabhängigen Beratern
durchgeführt: Maritime and Transport Business Solutions
(MTBS) und PDRW Consulting Port and Coastal Engineers.
Der Validierungsprozess dient dazu, die Durchführbarkeit der
Pläne durch unabhängige Experten zu bestätigen und festzustellen,
ob der vorgelegte Business Case tatsächlich realisierbar
ist. In beiden Fällen haben die unabhängigen Berater die Durchführbarkeit
der beiden Pläne bestätigt.
NIEDERLANDE
Neues Terminal auf Maasvlakte I
Hutchison Ports und Terminal Investment Limited (TiL), die Terminal-Investmentgesellschaft
der derzeit weltgrößten Containerlinienreederei
Mediterranean Shipping Company (MSC), wollen
ein neues Containerterminal im Rotterdamer Europahaven bauen,
wo sich die Nordseite des Hutchison Ports ECT Delta-Terminals
und Hutchison Ports Delta II, das ehemalige APMT-R-Gelände,
befinden. Beide Standorte auf der Delta-Halbinsel sind Teil des
neuen geplanten Containerterminals und sollen das angestrebte
weitere Wachstum von MSC am Standort Rotterdam erleichtern.
Der Hafenbetrieb Rotterdam wird für dieses Projekt die Kaimauern
sanieren. Das gesamte Terminal wird in mehreren Phasen
entwickelt und in Betrieb genommen, wobei die erste Phase voraussichtlich
im Jahr 2027 beginnen wird. Das neue Terminal soll
aus fünf Tiefwasserliegeplätzen mit einer Gesamtlänge von 2,6
km bestehen. Nach dem Umbau wird die erwartete Kapazität des
Terminals 6 bis 7 Mio. TEU betragen.
© Hutchison Ports
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
67
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10 Navigation | Kommunikation
11 Konstruktion | Consulting
12 Umschlagtechnik
13 Container
14 Hafenbau
15 Finanzen
16 Makler
17 Reedereien
18 Shipmanagement | Crewing
19 Hardware | Software
20 Spedition | Lagerei
21 Versicherungen
22 Wasserbau
23 Seerecht
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Statustagung Maritime Technologien
https://www.ptj.de/
24.-25.05.2023 HAMBURG
Schweißen in der maritimen Technik
www.slv-nord.de
Shipping + Logistics
01.12.2022 HAMBURG
HANSA-FORUM SHIPPING | FINANCING
https://hansa-online.de/hansaforum/
04.10.2022 LÜBECK
Deutsch-Finnischer Hafentag 2022
www.ihk.de/schleswig-holstein/
18.-20-10.2022 ZEEBRUGGE
GreenPort & GreenCruise Congress
https://www.portstrategy.com
18-19.10.2022 ATHEN
Hellenic Maritime Forum
https://hellenicmaritimeforum.com
03.11.2022 HAMBURG
Karrieretag Hamburg
https://www.karrieretag.org/hamburg/
04.-05.11.2022 AMSTERDAM
International Conference on Maritime Logistics
https://waset.org
09.11.2022 OSLO
Marine Insurance Nordics
https://marineinsurancenordics.com/
28.03.–30.03.2023 STAMFORD
CMA Shipping Conference & Exhibiton
https://informaconnect.com/cma-shipping
01.-04.05.2023 MIAMI BEACH
Seatrade Cruise Global
www.seatradecruiseglobal.com
Commodities + Energy
11.-13-10.2022 ROTTERDAM
World Hydrogen Congress
http://www.worldhydrogencongress.com/
19.10.2022 BREMEN
Hydrogen Technology Expo 2022
www.hydrogen-worldexpo.com
11.10.2022 ANTWERPEN
Marine Energy Transition Forum
www.petrospot.com
01.-03.11.2022 SINGAPUR
MMSA – International Methanol Conference
www.methanolmsa.com
09.-10.11.2022 HAMBURG
European E-Fuels Conference
https://www.wplgroup.com
18.-20.04.2023 SOUTHAMPTON
Ocean Business
www.oceanbusiness.com
06.-08.06.2023 ROTTERDAM
Breakbulk Europe
https://breakbulk.com
05.-09.06.2023 OSLO
Nor-Shipping 2023
www.nor-shipping.com
SCHIFFBAUTECHNISCHE GESELLSCHAFT
STG-Jahreshauptversammlung & »Students meet Industry«
Die Schiffbautechnische Gesellschaft veranstaltet
vom 16. bis 18. November die
117. Hauptversammlung in Hamburg.
Veranstaltungsort ist die Elbkuppel im
Hotel Hafen Hamburg (Seewartenstraße
9, 20459 Hamburg).
Die Hauptversammlung beginnt am
Mittwoch, 16. November mit begleitenden
Veranstaltungen, etwa mehrere
Fachausschuss-Sitzungen und die
44. Georg-Weinblum-Vorlesung sowie
einem Begrüßungsabend und einem
Abendvortrag von Tim Wagner, CEO
des Schiffbauunternehmens NVL. Am
17. November folgen die Mitgliederversammlung
inklusive Fachvorträgen und
Ehrungen sowie einer Abendveranstaltung
mit Rundfahrt auf »MS Hamburg«.
Am. 18. November stehen weitere
Fachvorträge auf der Tagesordnung.
Bereits am 28. Oktober findet in Bremen
der STG-Sprechtag »Students meet
Industry« als Dialog zwischen Studierenden
und der maritimen Industrie zwischen
08.30 und 16.00 Uhr statt. Studierende
der Schiffs- und Meerestechnik präsentieren
ihre Arbeiten, Unternehmen der
maritimen Industrie stellen sich vor. Veranstalter
ist der Fachausschuss Ausbildung
und Fortbildung unter Leitung von Patrick
Kaeding. Veranstaltungsoret ist das
Theater am Leibnizplatz, Schulstraße 26
in 28199 Bremen.
Die Teilnahme ist kostenfrei, um Anmeldung
wird gebeten unter:
www.stg-online.org/veranstaltungen/
Students_meet_Industry.html
72 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
IMPRESSUM
Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers
Abeking & Rasmussen ....................................................................... Titel
Alphatron Marine Deutschland GmbH .............................................. 37
Andritz Hydro GmbH ............................................................................ 25
ARNECKE SIBETH DABELSTEIN ..................................................... 17
AUMA Riester GmbH & Co. KG ............................................................ 9
DGzRS ...................................................................................................... 22
FIL-TEC Rixen GmbH .......................................................................... 38
GROMEX GmbH ...................................................................................... 9
HJS Emission Technology GmbH & Co . KG ..................................... 35
Hoyer Marine GmbH ............................................................................ U4
INTERNATIONAL Farbenwerke GmbH ............................................ 49
Internationales Maritimes Museum Hamburg .................................... 3
JOTUN (Deutschland) GmbH ............................................................. 45
Kontor 17 Shipmanagement GmbH .................................................... 16
Körting Hannover GmbH ..................................................................... 33
Maximilian Verlag GmbH & Co. KG ........................................... 39, U2
NORIS Group GmbH ............................................................................. 34
Schaffran Propeller & Service GmbH .................................................. 51
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG .................................. U3
Walter Hering KG ................................................................................... 36
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Es ist kein Bestandteil des Anzeigenauftrags. Der Verlag übernimmt
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Herausgeber
Prof. Peter Tamm †
Geschäftsführung
Peter Tamm
Redaktion
Chefredakteur: Krischan Förster (KF)
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Stellv. Chefredakteur: Michael Meyer (MM)
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Redakteur: Felix Selzer (fs)
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Redakteurin: Anna Wroblewski (AW)
Tel. +49 (0)40-70 70 80-209 | a.wroblewski@hansa-online.de
Korrespondenten
Schiffbau, Schiffsmaschinenbau: Dr. Hans G. Payer
Schiffsdesign, Schiffstechnik: Niels Kaiser (NK Shipconsult)
Märkte und Versicherungen: Michael Hollmann (mph)
Director for Greater China: Dr.-Ing. Tao Jiang
Asien: Patrick Lee
Amerika: Barry Parker
Großbritannien: Samantha Fisk
Verlag und Redaktion
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG | Ein Unternehmen der TAMM MEDIA
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Tel.: +49 0)40 70 70 80-02, Fax -214 | www.hansa-online.de
Kaufmännischer Objektleiter / Commercial Publishing Director
Florian Visser, Tel. +49 (0)40 70 70 80-312 | f.visser@hansa-online.de
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Die HANSA ist Organ für:
Verband für Schiffbau und Meerestechnik e. V. (VSM) | AG Schiffbau-/
Offshore-Zulieferindustrie (VDMA) | Schiffbautechnische Gesellschaft e. V. (STG) |
DNV | Normenstelle Schiffs- und Meerestechnik (NSMT) im DIN | Deutsches Komitee
für Meeresforschung und Meerestechnik e. V. | Seeverkehrsbeirat des Bun desministers
für Verkehr | IMO-Berichterstattung (Bundesverkehrs ministerium, Abt. Seeverkehr)
Deutscher Nautischer Verein (DNV) | Deutsche Gesellschaft für Ortung und Navigation
(DGON) | Schutzverein Deutscher Rheder V. a. G.| The World Association for
Waterborne Transport Infrastructure (PIANC)| Zentralverband der deutschen
Seehafenbetriebe e. V. (ZDS) | Berufsbildungsstelle Seeschiffahrt | Deutscher Hochsee -
fischerei-Verband e.V. | Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)
HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
73
LETZTE SEITE
Aus der zweiten Reihe ins Rampenlicht
Erst als »Beiwerk« zum Wahrzeichen der SMM …
© HMC
Knallrot und über drei Meter hoch. Trotz dieser Eigenschaften
trat das Formmodell eines Propellerblatts
am Eingang zur diesjährigen SMM in den Hintergrund.
Neben ihm stand nämlich, golden schimmernd, das
Wahrzeichen der maritimen Weltleitmesse in Hamburg.
Ein über 35 t schwerer und 7,7 m im Durchmesser großer
Propeller, hergestellt von der Mecklenburger Metallguss
GmbH (MMG). Für 12,5 % Kraftstoffeinsparung soll der
Hightechpropeller an seinem künftigen Bestimmungsort
sorgen, einem Containerfrachter von MSC.
Doch ohne das in zweiter Reihe stehende Formmodell
wäre dies gar nicht möglich. Genauer gesagt handelt es
sich bei dem roten Propellerblatt um ein Flügel-
Nabensegment-Modell, dass formgebend für den »goldenen
Riesen« vor der SMM war. Allein die Herstellung des
rund 750 kg schweren Modells hat etwa vier Wochen gedauert.
Hierzu wird eine Fräse genutzt, die anhand zuvor erstellter
CAD-Daten das Formmodell aus einem Stück
Schichtholz herausarbeitet. Anschließend wird das Werkstück
mit einem Zweikomponenten Lack versiegelt. Bevor
es dann in die Formerei geht, werden nochmals die Maße
kontrolliert sowie Ausrichtepunkte festgelegt. Letztere
dienen im weiteren Verlauf der Überprüfung der exakten
Lage des Modells.
Für den Formbau selbst wird das Modell an einer Spindel
fixiert, die das Zentrum der späteren Propellerachse
darstellt. Dann kann die Formung des ersten Flügels beginnen.
Hierzu wird das Holzmodell in einer Zement-
Sandmischung einzementiert. Formpuder verhindert,
dass Holz und Zement zusammenkleben. So kann nach
der Aushärtung der obere Teil der Gussform abgenommen
und der Holzflügel entfernt werden. Dieser Prozess wiederholt
sich, bis ein vollständiges Gussmodell entstanden
ist. Dies dauert nochmals drei bis vier Wochen.
Dann ist der Auftrag des Flügel-Nabensegment-Modells
erfüllt. Der Guss selbst ist dann nach zehn Minuten vorbei.
Ob er erfolgreich war, zeigt sich erst, wenn der Propellerrohling
erkaltet ist. Nach einer Woche kann er aus seiner
Zementform befreit und weiterverarbeitet werden.
Bald wird der fertige Propeller im Rahmen eines Retrofits
am Heck der »Oila«, einem 3500-TEU-Frachter von
MSC angebracht werden und unter der Wasseroberfläche
seine Arbeit verrichten.
Der Ursprung dieses Hightechprodukts bleibt aber
glücklicherweise zugänglich. Eine Verschrottung droht
nicht. Das Flügelmodell wird in bester Lage, in der Hamburger
Hafencity, zu sehen sein. Genauer gesagt am Kaispeicher
B, in dem das Internationalen Maritimen Museum
Hamburg (IMMH) 3.000 Jahre Seefahrtsgeschichte
ausstellt. Hier hat das Modell einen Platz in erster Reihe
bekommen.
Ole Henckel
© IMMH
… hat das Formmodell für ein Propellerblatt der Firma Mecklenburger
Metallguss GmbH (MMG) nun einen eigenen neuen Platz am
Internationalen Maritimen Museum in Hamburg gefunden.
74 HANSA – International Maritime Journal 10 | 2022
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1 HANSA – International Maritime Journal 05 | 2022
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