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HANSA 10-2022

Peter Gast Schiffahrtsregatta · PortPIC · Unterwasser-Reinigung · HIPER · Noske-Kaeser · IG-Metall-Schiffbaustudie · ISF-Tagung · SMM 2022 · Maritime Future Summit · 225 Jahre VHA/VHT

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Est. 1864 <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

International<br />

Maritime<br />

Journal<br />

<strong>10</strong><br />

Peter Gast Schiffahrtsregatta<br />

Bei optimalem Wetter fand<br />

die 39. Auflage des beliebten<br />

Events in der Ostsee statt<br />

225 Jahre VHA/VHT<br />

Der Verein Hanseatischer<br />

Transportversicherer blickt auf<br />

eine bewegte Geschichte<br />

SMM <strong>2022</strong><br />

Messe, Future Summit, Partys:<br />

Alles Wissenswerte über die<br />

Weltleitmesse in Hamburg<br />

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EDITORIAL<br />

Hamburgs<br />

maritimesmes Herz<br />

Zeit für Investitionen<br />

Michael Meyer<br />

Stellvertretender Chefredakteur<br />

Vor wenigen Tagen auf der Messe SMM<br />

– die nach Corona-Zwangspause in<br />

diesem Jahr endlich wieder stattfinden<br />

konnte – konnte ich ein interessantes<br />

Gespräch verfolgen: Zwei erfahrene<br />

Schifffahrtsakteure, die nicht im Verdacht<br />

stehen, sich gegenseitig etwas<br />

verkaufen zu wollen, sinnierten über<br />

die Unsicherheit in der Schifffahrt –<br />

Stichwort Welthandel, Energiekrise, Inflation,<br />

Geopolitik (Ukraine, Taiwan) –<br />

und wie sie die Entwicklung der Weltflotte<br />

prägt. Einer der beiden sagte<br />

schließlich: »Ich habe eine überraschende<br />

Erkenntnis: Die Schifffahrt<br />

ist ein zyklisches Geschäft. Es geht immer<br />

wieder rauf und runter.«<br />

Aha. Aber selbstverständlich war<br />

die »Überraschung« nicht ernst gemeint,<br />

die konjunkturellen Wellen der<br />

Branche sind ihm natürlich bekannt.<br />

Es wurde kurz über den Spruch geschmunzelt.<br />

Aber was er damit sagen<br />

wollte, war: In den vergangenen Monaten<br />

wurde sehr viel Geld in der<br />

Schifffahrt verdient, Reeder, Linien-<br />

Carrier, Shipmanager profitierten von<br />

der großen Nachfrage nach Tonnage.<br />

Also wann, wenn nicht jetzt, ist ein<br />

guter Moment zu investieren?, so die<br />

in den Raum gestellte Frage.<br />

Es ist eben besagte Unsicherheit, die<br />

von Investitionen abhält, so die Meinung<br />

des Anderen. Keiner weiß, ob<br />

man nicht doch wieder in Schwierigkeiten<br />

gerät, wenn man zu hohen Preisen<br />

bestellt und der Markt einbricht.<br />

Zumal die Raten und Einnahmen<br />

schon wieder ihren Höhenflug beendet<br />

zu haben scheinen und zumindest in<br />

Teilen rückläufig sind.<br />

Ja, es stimmt, die Zukunft ist unklar,<br />

selbst der kurz- bis mittelfristige Ausblick<br />

ist für so Manchen trübe. Aber angesichts<br />

der enormen Verflechtung der<br />

Schifffahrt mit weltweiten Handels-,<br />

Wirtschafts- und geopolitischen Entwicklungen<br />

ist er das sowieso immer.<br />

Das Geld ist aber nach einer enorm<br />

profitablen Periode, die auf lange Krisen-<br />

und Restrukturierungsjahre folgte<br />

und unter anderem durch die großen<br />

Probleme in den weltweiten Lieferketten<br />

infolge der Corona-Pandemie ausgelöst<br />

war, jetzt da.<br />

Und die Technologien, also das Angebit,<br />

sind es auch, wie man auf der<br />

SMM sehen konnte. Die Weltleitmesse<br />

für den Schiffbau war im wahrsten<br />

Wortsinne unter anderem ein Marktplatz<br />

der Innovationen.<br />

Sich nur darüber zu freuen, dass solch<br />

ein Event wieder möglich ist, reicht<br />

nicht aus. Dann droht die Wirkung der<br />

technologischen Weiterentwicklung zu<br />

verpuffen. Es geht schließlich um Großes,<br />

die Modernisierung und Dekarbonisierung<br />

der Weltflotte.<br />

Hilft da also der Verweis auf den<br />

»Schweinezyklus«? Oder ist das nicht<br />

ohnehin ein dauerhaftes Phänomen,<br />

das immer gerne als Argument für oder<br />

gegen diverse (Nicht-)Entscheidungen<br />

genutzt wird? Die Frage kann letztlich<br />

nur ein Reeder beantworten: Ist nun die<br />

Zeit für Investitionen oder nicht? Welcher<br />

der Gesprächspartner hat Recht?<br />

Übrigens: Die Frage nach der Finanzierung<br />

ist natürlich nicht von der<br />

Hand zu weisen. Aber der Finanzsektor<br />

steht bereit, es gibt Möglichkeiten. Auf<br />

dem <strong>HANSA</strong>-Forum »Schifffahrt | Finanzierung«<br />

am 1. Dezember in Hamburg<br />

werden wir darüber diskutieren.<br />

...mehr<br />

geht nicht!<br />

Erleben Sie die<br />

ganze Geschichte der Schifffahrt<br />

in der weltweit größten<br />

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in Hamburgs ältestem Speichergebäude<br />

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INHALT | CONTENTS <strong>10</strong> <strong>2022</strong><br />

3 EDITORIAL<br />

3 – Zeit für Investitionen<br />

5 SPOTLIGHT ON NEW SHIPS<br />

5 – SAL ordert vier »Orca«-Frachter<br />

6 MOMENTAUFNAHME<br />

8 PEOPLE & PODCASTS<br />

<strong>10</strong> MÄRKTE | MARKETS<br />

<strong>10</strong> – Action needed to avoid »hard landing«<br />

<strong>10</strong> – Viewpoint: Florian Braun | Flexport:<br />

Container trades hit by low consumer demand<br />

12 – Märkte | Markets<br />

14 VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />

14 – Ware und Seekasko noch auf dem grünen Zweig<br />

15 – Havariechronik<br />

16 – 225 Jahre VHT / VHA:<br />

Eine Gemeinschaft über Jahrhunderte<br />

20 SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

20 – »WISTA-Personality of the year« Phanthian<br />

Zuesongdham (HPA): »Diversität und Inklusion<br />

sind wunderbar für unsere Arbeitswelt«<br />

23 – Krieg in Europa und Säbelrasseln in Asien<br />

27 – Peter Gast Schiffahrtsregatta: Mehr als ein<br />

Networking-Event der maritimen Branche<br />

32 TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA –<br />

MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS<br />

36 SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

36 – SMM: Die maritime Welt zu Gast in Hamburg<br />

44 – Maritime Future Summit <strong>2022</strong>:<br />

Von der Technologie zum Geschäftsmodell<br />

46 – Ankeri gewinnt Maritime Start-Up Award<br />

52 – Hochschule Flensburg:<br />

Maritimes Zentrum – kommt der Rotstift?<br />

55 – Marlink-Chef Tore Morten Olsen:<br />

»Der Mensch bleibt das wichtigste Element«<br />

56 – Ingenuity + Engineering at HIPER <strong>2022</strong><br />

57 – <strong>HANSA</strong>’s »Maritime Innovator Awards«<br />

60 – Noske-Kaeser: Marine und Offshore im Fokus<br />

62 – IG Metall: Schiffbau in der Substanz gefährdet<br />

40 EVENTS<br />

40 – Volles Haus beim SMM-Empfang der <strong>HANSA</strong><br />

48 SMM HUB<br />

63 HÄFEN | PORTS<br />

63 – 40 Jahre Dakosy:<br />

Schneller Fluss im Hamburger Hafen<br />

64 – PortPIC <strong>2022</strong>:<br />

Rumpfreinigung wird Robotersache<br />

66 – Diize: Abschied von Excel & Co. auf der Brücke<br />

67 PORT HUB<br />

68 BUYER’S GUIDE<br />

72 TERMINE<br />

73 IMPRESSUM<br />

74 LETZTE SEITE<br />

74 – Aus der zweiten Reihe ins Rampenlicht<br />

Komm an Bord!<br />

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4 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


SAL ordert vier »Orca«-Frachter<br />

Spotlight on<br />

new ships<br />

Die Hamburger Reederei SAL Heavy<br />

Lift und Jumbo Shipping starten gemeinsam<br />

ein Neubauprogramm: Die<br />

MPP-Frachter der »Orca«-Serie bekommen<br />

einen Dual-Fuel-Antrieb mit<br />

diesel-elektrischem Booster. Der Auftrag<br />

geht an die Wuhu-Werft in China.<br />

Neben den vier fest bestellten Neubauten<br />

wurden Optionen für zwei weitere Schiffe<br />

vereinbart. Die ersten beiden Schiffe,<br />

die ab Mitte 2024 abgeliefert werden<br />

sollen, werden ausschließlich<br />

für den Transport von Offshore-<br />

Windturbinenkomponenten im<br />

Rahmen eines langfristigen<br />

Engagements mit Siemens<br />

Gamesa Renewable Energy<br />

eingesetzt. Zwei weitere<br />

Schwesterschiffe folgen<br />

in der ersten Hälfte des<br />

Jahres 2025.<br />

»Die Orca-Schiffe<br />

werden neue Standards<br />

in der globalen<br />

Schwergutschifffahrt<br />

sowohl in Bezug auf ihre<br />

technischen Möglichkeiten<br />

als auch auf moderne, klimafreundliche<br />

Antriebssysteme setzen«,<br />

sagt Martin Harren, CEO von SAL Heavy<br />

Lift und der Harren-Gruppe.<br />

Die Verbrauchs- und Emissionswerte<br />

sind demnach weitaus besser als bei allen<br />

heute existierenden Schwergutschiffen.<br />

Als Unterzeichner des »Call to Action for<br />

Shipping Decarbonization« hat sich die<br />

bremisch-hamburgische Schifffahrtsgruppe<br />

zur Dekarbonisierung der Schifffahrtsaktivitäten<br />

bis 2050 verpflichtet.<br />

»Ich bin stolz darauf, dass dieser Neubauauftrag<br />

zeigt, wie wir unser Versprechen<br />

für signifikante, konkrete Maßnahmen<br />

einlösen«, so Harren.<br />

Die Schiffe messen 149,9 m x 27,2 m<br />

bei einer Tragfähigkeit von 14.600 tdw.<br />

Zudem verfügen sie über Eisklasse 1A,<br />

eine Polar-Code-Zertifizierung und eine<br />

reduzierte Auslegungstemperatur von<br />

Rumpf und Ausrüstung.<br />

Zwei speziell für diesen Schiffstyp konzipierte<br />

vollelektrische 800-t-Liebherr-<br />

Krane können Ladungsteile mit einem<br />

Gewicht von bis zu 1.600 t im Tandem<br />

umschlagen. Trotz den extrem hohen<br />

Kran sockeln von über 11 m bleibt die<br />

Gesamthöhe des Krans und damit der<br />

Tiefgang des Schiffes bei 38 m. »Daher<br />

können die Schiffe den Nord-Ostsee-<br />

Kanal passieren und weltweit strategisch<br />

wichtige Häfen anlaufen«, erklärt Sebastian<br />

Westphal, CTO bei SAL Heavy Lift.<br />

© SAL<br />

Das innovative Antriebssystem besteht<br />

aus effizienten Dual-Fuel-Hauptmoto -<br />

ren, die künftig auch mit Methanol fahren<br />

können, zusätzlich kombiniert mit einer<br />

dieselelektrischen Boosterfunktion.<br />

Im Vergleich zu anderen Konstruktionen<br />

biete dieses Hybridsystem den größten<br />

verfügbaren Bereich an wirtschaftlichen<br />

Geschwindigkeitseinstellungen und Redundanz,<br />

heißt es.<br />

Trotz ihren kompakten Außenmaßen<br />

verfügen die Schiffe über einen kastenförmigen<br />

Einzelladeraum mit den<br />

größten Abmessungen in ihrer Klasse.<br />

Unter der Voraussetzung, dass die Lukendeckel<br />

mit einer Kapazität von<br />

<strong>10</strong> t/m2 zum Stauen überschwerer Decksladungen,<br />

wie zum Beispiel 3.000 t<br />

schwerer Kabelkarussells, verwendet<br />

werden, können die Schiffe überhohe Ladung<br />

im Laderaum aufnehmen und mit<br />

offenen Lukendeckeln bis zum vollen<br />

Krantiefgang fahren.<br />

Ein intelligentes Energiemanagementund<br />

Rückgewinnungssystem basiert auf<br />

einem Batteriespeichersystem, das zusammen<br />

mit konventionellen Aggregaten<br />

im Hybridbetrieb oder in Kombination<br />

mit dem Landstromanschluss des Schiffes<br />

für den vollelektrischen Hafenbetrieb<br />

genutzt werden kann.<br />

Das Design wurde von von SAL Heavy<br />

Lift in enger Zusammenarbeit mit dem<br />

Fachbereich Schiffbau an der Technischen<br />

Universität Hamburg-Harburg<br />

entwickelt. Insbesondere seien die<br />

Rumpfform und das Antriebssystem<br />

optimiert worden.<br />

Bei einer Dienstgeschwindigkeit<br />

von<br />

15 kn werden die Schiffe<br />

deutlich weniger als<br />

20 t Heizöl pro Tag<br />

verbrauchen – vergleichbar<br />

viel wie<br />

weitaus kleinere<br />

MPP-Schiffe. Die<br />

maximal mögliche<br />

Geschwindigkeit<br />

liegt bei<br />

18,5 kn.<br />

Die NOx-Emissionen<br />

liegen <strong>10</strong> % unter<br />

IMO Tier 3-Niveau, die<br />

Grenzwerte nach EEDI Phase 3 für<br />

CO2-Emissionen werden sogar um 21 %<br />

unterschritten. Für die Neubauten wurde<br />

eine Förderung aus dem Bundesprogramm<br />

zur »Nachhaltigen Modernisierung<br />

von Küstenschiffen« bewilligt. KF<br />

Technische Daten<br />

Werft . . . . . . Wuhu Shipyard, China<br />

Auftraggeber . . . . . . . . SAL / Jumbo<br />

Tragfähigkeit . . . . . . . . . . 14.600 tdw<br />

Länge . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149,90 m<br />

Breite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27,20 m<br />

Eisklasse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 A<br />

Krane . . . . . . . . . 2x Liebherr à 800 t<br />

Tandemhub . . . . . . . . . . . . . . 1.600 t<br />

Lukendeckel . . . . . . . . . . . . <strong>10</strong> t / m2<br />

Hauptmaschinen . . . . . . . Dual Fuel<br />

Methanol-ready<br />

Geschwindigkeit . . . . . . . . . . . 15 kn<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

5


MOMENTAUFNAHME<br />

Der schiefe Turm zu Bremerhaven<br />

Der historische Leuchtturm an der Einfahrt zur Geeste neigte sich bedenklich. Über<br />

Nacht war Mitte August ein Teil der Nordmole abgesackt. Dadurch stand der berühmte<br />

Leuchtturm schief. Wegen der Einsturzgefahr taugte der <strong>10</strong>0 Jahre Turm<br />

aber leider nicht länger als (neues) Wahrzeichen für Bremerhaven. Schon kurz nach<br />

dem ersten Einsturz sackte ein weiterer Teil der Molenmauer ab. Der Turm musste<br />

also weg. Das ist er mittlerweile auch, an der Mole laufen die Abbruch- und Stabilisierungsarbeiten<br />

noch. Mit Sandsäcken wird das Ufer geschützt, bis 2024 eine neue<br />

Mole gebaut wird. Die Kaje an der Nordmole ist seit Jahren baufällig und seit 2015<br />

gesperrt, der Turm nahm die Dinge nun sozusagen selbst in die Hand und wies mit<br />

Nachdruck auf die Notwendigkeit eines Ersatzneubaus hin.<br />

Foto: Hero Lang<br />

Liebe Leser,<br />

wenn auch Sie eine maritime Moment aufnahme eingefangen haben, schicken Sie uns gern das Foto mit ein paar persönlichen oder erklärenden<br />

Zeilen dazu. Wir freuen uns über Ihre Einsendungen an: redaktion@hansa-online.de sowie Schiffahrts-Verlag »Hansa«, Stadthausbrücke 4,<br />

20355 6 Hamburg. Hinweis: Der Verlag behält sich das Recht <strong>HANSA</strong> vor, eingegangene – International Maritime Fotografien Journal für redaktionelle <strong>10</strong> | <strong>2022</strong> Zwecke weiterzuverwenden.


<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

7


PEOPLE<br />

HARREN: Jan-Philipp Rauno ist<br />

Managing Director von Harren Bulk<br />

Shipping. Die zur<br />

Harren-Gruppe gehörende<br />

Sparte Harren<br />

Bulkers erweitert<br />

mit der Umfiermierung<br />

ihr Portfolio<br />

mit der Befrachtung<br />

eigener und fremder<br />

Tonnage. Rauno war vor seinem Wechsel<br />

zu Harren Chief Commercial Officer<br />

der chilenischen Reederei Nachipa im<br />

Hamburger Büro.<br />

RENK: Nadine Despineux übernimmt<br />

die neu geschaffene CEO-Position<br />

für die Division »Marine<br />

& Industrie«.<br />

Nach verschiedenen<br />

Managementpositionen<br />

im Marinegeschäft<br />

bei MTU/Rolls<br />

Royce Power Systems<br />

war sie zuletzt als Geschäftsführerin<br />

bei KraussMaffei Technologies<br />

in München für den Aufbau und<br />

die Führung des Geschäftsbereichs Digital<br />

& Service Solutions zuständig.<br />

Personalie des Monats: Neuer CEO für Rolls-Royce Power Systems<br />

ROLLS-ROYCE POWER SYSTEMS: Jörg Stratmann wird neuer CEO bei<br />

Rolls-Royce Power Systems. Damit konnte das britische Unternehmen, zu dem im<br />

maritimen Segment die deutsche Marke MTU gehört, einen Nachfolger für Andreas<br />

Schell finden, der im April dieses Jahres seinen Wechsel zur Energie-Baden-<br />

Württemberg AG öffentlich gemacht hatte. Stratmann übernimmt ab dem 15. November<br />

den Posten. Er war bis März 2021 CEO des Autozulieferers Mahle, davor<br />

unter anderem auch bei Siemens tätig. Den Posten bei Mahle hatte Stratmann<br />

überraschend aufgegeben.<br />

HEEREMA: Edward Heerema, Gründer<br />

und Präsident von Allseas, tritt nach<br />

fast vier Jahrzehnten<br />

an der Spitze des Unternehmens<br />

zurück.<br />

Der älteste Sohn Pieter<br />

Heerema wird seine<br />

Rolle übernehmen.<br />

Edward Heerema<br />

bleibt Vorsitzender<br />

und wird sich auf die Entwicklung und Integration<br />

neuer Technologien konzentrieren.<br />

Er gründete Allseas 1985 als Subsea<br />

Engineering.<br />

ABS: Christoph Rasewsky ist neuer<br />

Global Container Sector Lead mit Sitz in<br />

Hamburg beim American<br />

Bureau of Shipping.<br />

Er bringt umfangreiche<br />

Erfahrung<br />

in der Unternehmensberatung<br />

für die<br />

maritime Industrie<br />

mit. Rasewsky arbeitete<br />

mit der Containerlinienreederei Hapag-Lloyd<br />

und dem Hafen von Barcelona<br />

zusammen und war zuvor bei Technolog<br />

und Hamburg Port Consulting tätig.<br />

DEUGRO: Diana Kaufmann fungiert<br />

als Präsidentin für Zentraleuropa, globales<br />

Risikomanagement<br />

und Personalentwicklung<br />

bei Deugro. Neben<br />

der Verantwortung<br />

für Deugro in<br />

Deutschland und<br />

Frankreich, dib Deutsche<br />

Versicherungsmakler<br />

GmbH, den Bereich Vertragsmanagement<br />

und die globale Personalentwicklung<br />

soll sie die Geschäftsentwicklung<br />

in Österreich und der Schweiz leiten.<br />

ELBE FINANCIAL SOLUTIONS:<br />

Dirk Lammerskötter, ehemaliger HSH-<br />

Nordbank-Manager,<br />

ist neuer Geschäftsführer<br />

des u.a. von<br />

Jens Mahnke gegründeten<br />

Hamburger<br />

Unternehmen Elbe<br />

Financial Solutions<br />

(EFS). Er hat lange<br />

bei der ehemaligen HSH Nordbank gearbeitet,<br />

erst als Geschäftsführer der Tochter<br />

HSH Corporate Finance und anschließend<br />

als Managing Director.<br />

DARAG: Allison Powell, bisher Justiziarin<br />

der DARAG Deutsche Versicherungs-<br />

und Rückversicherungs-AG,<br />

ist<br />

als Head of Claims<br />

Marine Hull für die<br />

Leitung der Kaskoschadenbearbeitung<br />

zum Assekuradeur<br />

Lampe & Schwartze<br />

gewechselt. Sie war von 2006 bis 2008<br />

schon einmal für L&S tätig, tationen waren<br />

auch AGCS und der Assekuradeur<br />

Carl Rieck.<br />

TRANS GLOBAL PROJECTS: Arne<br />

Koester wechselt von Combi Lift aus der<br />

Gruppe Harren &<br />

Partner zu TGP, um<br />

das Wachstum der<br />

deutschen Organisation<br />

voranzutreiben<br />

und die europäische<br />

Chartering-Abteilung<br />

in seiner Rolle<br />

als Director Projects / European Chartering<br />

Manager unterstützen. Vor Combi<br />

Lift arbeitete er für dship Carriers, Deugro,<br />

Kühne+Nagel und Panalpina.<br />

8 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


<strong>HANSA</strong> PODCAST<br />

Prominente Gäste<br />

im maritimen Talk<br />

ZEABORN SHIPMANAGEMENT<br />

MICHAEL BRANDHOFF<br />

Der CEO beim Hamburger Shipmanager<br />

blickt auf ein »sehr gutes« Jahr <strong>2022</strong>.<br />

Der Manager spricht über turbulente<br />

Zeiten der Vergangenheit, Rickmers-<br />

Aktivitäten und die Arbeit mit Eigner<br />

Kurt Zech. Er gibt Einblicke in die<br />

(neue) Strategie und Pläne für die Flotte<br />

sowie Einschätzungen zu Containerund<br />

MPP-Schiffen. Brandhoff erläutert außerdem seine<br />

Sicht auf den intensiven Wettbewerb zwischen Schiffsmanagern,<br />

Preispolitik, und Digitalisierung sowie Investitionen<br />

in Startups durch das Investment-Vehikel TecPier.<br />

WAB<br />

HEIKE WINKLER<br />

Die Geschäftsführerin der in Bremerhaven<br />

ansässigen Offshore-Wind-<br />

Organisation sieht drängenden Handlungsbedarf<br />

in der Bundespolitik, um<br />

den Ausbau voranzutreiben. Die Expertin<br />

sieht Chancen im EU-Wettbewerbsrecht,<br />

die Deutschland aber,<br />

anders als einige Nachbarn, nicht nutze<br />

und fordert eine Anpassung der Ausschreibungskriterien.<br />

So sollen auch deutsche Schiffbauunternehmen und nicht<br />

zuletzt Häfen profitieren. Auch die deutschen Reeder gehören<br />

ihrer Ansicht nach mit an einen großen Runden Tisch.<br />

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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

9


MÄRKTE | MARKETS<br />

Action needed to avoid »hard landing«<br />

Container freight rates are free-falling as the cost-of-living crisis exacerbates. The charter<br />

market has followed suit. Capacity management comes to the fore again. By Michael Hollmann<br />

The mood in container shipping is<br />

not the same anymore. Until<br />

summer, most could not imagine a return<br />

to the freight and earnings levels<br />

before the pandemic. However, a rapid<br />

deterioration in spot freight rates over<br />

the past 4–6 weeks is causing many in<br />

the industry to have second thoughts.<br />

The speed of the correction right now<br />

is bewildering, with market indices for<br />

rates such as the Shanghai index SCFI or<br />

the World Container Index (WCI)<br />

dropping by around <strong>10</strong> % week after<br />

week lately. Spot rates for Far East/<br />

Europe westbound shipments are down<br />

by 25 %, those for transpacific eastbound<br />

carryings to the US West Coast<br />

even by 38 % month-on-month as<br />

shown in our market compass.<br />

According to the WCI, spot rates across<br />

all main trades are 57 % below the peak of<br />

September 2021 now. They are still 21 %<br />

higher than the 5-year average, but this<br />

margin is getting smaller and could be<br />

completely erased before the end of this<br />

year if the speed of decline is not tempered.<br />

What seemed unbelievable just a few<br />

months ago, is now a certainty: Ships are<br />

no longer sailing full on most trades,<br />

hence container lines will be forced to<br />

limit capacity if they want to stop rates<br />

from falling over a cliff. Two developments<br />

have been colluding lately to<br />

undermine vessel utilisation rates: improvements<br />

in port congestion and<br />

vessel round-trip times (higher productivity<br />

= more capacity), and flagging<br />

cargo volumes (less demand). Official<br />

cargo statistics up until July only show a<br />

modest decline in container trade volumes<br />

in the mid-single digits.<br />

No comfortable situation<br />

The talk in the industry, though, suggests<br />

that demand contraction has become<br />

more severe in the last weeks as the effects<br />

of energy shortages and inflation are<br />

playing out. Hundreds of billions of<br />

Euros are absorbed by cost increases for<br />

households and businesses in Germany<br />

alone.<br />

It is hard to see how a recession<br />

should be avoided. Consequently, in the<br />

short run, cargo volumes are unlikely to<br />

expand again to levels needed for full<br />

employment of the world container<br />

fleet. Much less so, as the fleet is poised<br />

for quite some growth next year: analysts<br />

such as Clarksons Research are<br />

projecting +8 % growth in world container<br />

ship capacity in 2023 as the record<br />

volumes of tonnage ordered over<br />

the past two years come up for delivery.<br />

There will be no comfortable solution<br />

for container lines and shipowners after<br />

a brief spell in history in which cargo<br />

volumes surpassed fleet capacity, thus<br />

employment was guaranteed. Two options:<br />

either all the enlarged capacity<br />

will be deployed causing market rates to<br />

fall further OR some of it is pulled out<br />

through idling, slow steaming or demolition.<br />

Both options cost money, potentially<br />

vast amounts of money.<br />

The comfort is that shipping lines and<br />

many owners can afford it. Due to skyhigh<br />

freights and charter rates so far this<br />

VIEWPOINT<br />

Container trades hit<br />

by low consumer demand<br />

Container bookings from Asia to Europa<br />

have notably weakened. Unless shipping<br />

lines cut back more service capacity,<br />

freight rates will keep trending down,<br />

says Florian Braun, Head of Ocean<br />

Freight EMEA (Europe, Middle East, Africa)<br />

at freight forwarder Flexport. Still,<br />

he thinks freight levels will stabilize<br />

above historic averages.<br />

Energy shortages, inflation and flagging<br />

growth are hitting ocean freight demand.<br />

What’s the pulse of activity right now?<br />

Florian Braun: Normally we would expect<br />

volumes to rally ahead of Golden<br />

Week but this is not the case this year.<br />

Based on our own as well as external data,<br />

I would estimate that container liftings<br />

from Asia to Europe are down around<br />

–5 % year-on-year right now. This is before<br />

the actual slack season kicks in. In<br />

particular, consumer goods flows have<br />

contracted and warehouses been filling<br />

up as people have less disposable income<br />

because of inflation.<br />

Rates are slipping fast – do you expect a<br />

»hard landing« instead of gradual normalisation?<br />

Braun: No doubt, the deterioration in<br />

rates is sharper than usual for this time of<br />

year. This reflects the reduced vessel utilisation<br />

of around 70 % nominally on Asia-<br />

Europe today. It requires 80 % or more to<br />

turn this trend around. But given the<br />

poor economic outlook, it will depend on<br />

capacity adjustments by the lines to bring<br />

utilisation back up. We don’t know what<br />

Florian Braun<br />

Head of Ocean Freight EMEA, Flexport<br />

action they will take, though. We can<br />

only look 6 weeks ahead based on schedules<br />

so we know that some 20 % of<br />

weekly capacity in the Asia-Europe trade<br />

will be blanked post-Golden Week in October.<br />

What happens after that, is any-<br />

© Flexport<br />

<strong>10</strong> <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


Orders & Sales – Container Ships<br />

New Orders – A certain skepticism has spread throughout the container shipping<br />

industry. Geopolitical uncertainties and their effects on world trade and<br />

tonnage demand are causing less activity. From Germany, USC Barnkrug has ordered<br />

another two 1,300 TEU feeders, Hartmann is said to have inked<br />

3 x 3,500 TEU. Some regional players from Asia have also ordered small newbuildings.<br />

However, there appear to be bigger plans elsewhere. For example,<br />

major lines such as CMA CGM, MSC (12 x 16,000 TEU with LNG propulsion)<br />

and Maersk (<strong>10</strong> x 17,000 and <strong>10</strong> x 2,500 TEU with dual-fuel methanol propulsion).<br />

Cosco is even said to be planning orders for more than 30 ships with<br />

580,000 TEU (dual fuel methanol. The world‘s largest tramp shipping company<br />

Seaspan cancelled 4 x 7,000 TEU.<br />

Secondhand Sales – Since the beginning of September, the second-hand market<br />

has become even more quiet. Although various ships are offered, the interest is increasingly<br />

limited, as the prospects are rather bleak, at least compared to the previous<br />

months.<br />

Demolition – Still no demo news. However, in view of the above mentioned uncetainties,<br />

brokers expect a re-start of scrapping sales.<br />

year, 2023 will still be a record year for<br />

earnings. Spending some of it to pay<br />

ships for staying out of the trade and preserving<br />

some kind of balance makes<br />

sense because a hard landing for all in the<br />

market would be more damaging. Not<br />

only for shipping but also for trade and<br />

the economy at large. A slump in rates<br />

and a full-blown bust in the shipping industry<br />

usually entails a lot more stress,<br />

defaults and restructuring of services<br />

than well-timed capacity reductions<br />

aimed at stabilising the market. Just when<br />

shipping services are gradually starting to<br />

normalise after two years of disruptions…<br />

Imagine: war, inflation and an<br />

another round of (shipping) disruptions?<br />

What a nightmare.<br />

<br />

Container ship t / c market<br />

4000<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

24.03.22<br />

Container freight market<br />

WCI Shanghai-Rotterdam<br />

WCI Shanghai-Los Angeles<br />

MÄRKTE | MARKETS<br />

COMPASS<br />

ConTex<br />

6,027 $ /F EU<br />

3,779 $ /FEU<br />

22.09.22<br />

Month on Month 2,055 -31.6 %<br />

Dry cargo / Bulk<br />

Baltic Dry Index<br />

1,720<br />

Time charter averages / spot: $ /d<br />

Capesize 5TC average<br />

16,000<br />

Panamax 5TC average (82k)<br />

17,983<br />

Supramax <strong>10</strong>TC average (58k) 18,008<br />

Handysize 7TC average (38k)<br />

17,130<br />

Forward / ffa front month (Oct’22): $ /d<br />

Capesize 180k<br />

19,379<br />

Panamax 82k<br />

19,157<br />

MPP<br />

- 24.7 %<br />

- 38.3 %<br />

+53.2 %<br />

+307 %<br />

+40.3 %<br />

–7.1 %<br />

+1.5 %<br />

+83.9 %<br />

+34.1 %<br />

September '22<br />

21,608 $<br />

body’s guess. If alliances don’t continue<br />

cutting back or blanking capacity, rates<br />

will keep drifting lower.<br />

What’s the outlook then for 2023?<br />

Braun: As it stands, container fleet<br />

growth will begin to outstrip demand<br />

growth from now, supported also by<br />

freeing up of capacity due to easing congestion.<br />

However, we don’t foresee a return<br />

to the low freight levels of former<br />

years. Rates are going to remain higher<br />

than in 2019 also because slot costs of carriers<br />

have increased as well in the meantime.<br />

An important issue for us in upcoming<br />

negotiations with container lines<br />

is integration of systems and data to improve<br />

transparency and reliability. This is<br />

high up on the agenda and absolutely key<br />

for improvements in service quality along<br />

the door-to-door transport chain.<br />

Finally a word on the port situation in<br />

North Europe which has become a hotspot<br />

of congestion this year. How do you<br />

cope with it? Are you changing routings<br />

for containers where possible?<br />

Braun: It is no secret that vessel waiting<br />

times are much higher in Hamburg<br />

than in other ports. In early September<br />

we counted 13 ships in transatlantic<br />

and Far East services waiting<br />

to berth in Hamburg versus just one<br />

or two in Bremerhaven, Rotterdam or<br />

Antwerp. Therefore we have advised<br />

clients to use services to Bremerhaven<br />

or to Rotterdam rather than to Hamburg<br />

where possible, even if it involved<br />

slightly longer trucking, rail or<br />

barge distances to import warehouses.<br />

Delays via Hamburg were just<br />

too severe.<br />

Interview Michael Hollmann<br />

September '21<br />

14,038 $<br />

12,500 tdw MPP/HL »F-Type« vessel for a 6–12 months TC<br />

Tankers<br />

Baltic Dirty Tanker Index<br />

Baltic Clean Tanker Index<br />

Shortsea / Coaster<br />

Norbroker 3,500 dwt earnings est. €<br />

HC Shortsea Index<br />

TMI – Toepfer's<br />

Multipurpose Index<br />

BMTI/EUSSIX Inter-Black Sea ($/t)<br />

Bunkers<br />

VLSFO 0.5 Rotterdam $ /t<br />

MGO Rotterdam $ /t<br />

Forward / Swap price Q4/22<br />

VLSFO 0.5 Rotterdam $ /t<br />

1,501<br />

1,243<br />

4,200<br />

30.73<br />

32.67<br />

644<br />

971<br />

580<br />

–3.1 %<br />

–3.6 %<br />

+5.0 %<br />

- 7.3 %<br />

- 13.5 %<br />

Norbroker: spot t/c equivalent assessment basis round voyage<br />

North Sea/Baltic; HC Shipping & Chartering index tracking spot<br />

freights on 5 intra-European routes;<br />

BMTI/EUSSIX: 3,000 t Odessa to Sea of Marmara<br />

–9.3 %<br />

–6.3 %<br />

–4.5 %<br />

Data per 22.09.<strong>2022</strong>, month-on-month<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

11


MÄRKTE | MARKETS<br />

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CONTAINER<br />

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Containerships Fixtures (Period)<br />

Vessel<br />

Year<br />

TEU<br />

Reefer<br />

Design<br />

Gear<br />

Period<br />

Region<br />

Charterer<br />

$/d<br />

POST-PANAMAX<br />

no fixtures reported<br />

PANAMAX | WIDE BEAM<br />

Zhong Gu Jiang Su<br />

ZIM Monaco<br />

20<strong>10</strong><br />

2009<br />

4,963<br />

4,253<br />

500<br />

400<br />

Daewoo 4870<br />

Samsung 4250<br />

N<br />

N<br />

4-6 m<br />

18 m<br />

Far East<br />

Far East<br />

CMA CGM<br />

ZIM<br />

private<br />

53,000<br />

SUB-PANAMAX<br />

Zhong Gu Da Lian<br />

2018<br />

2,518<br />

–<br />

Sdari 2500-II<br />

N<br />

6-8 m<br />

Far East<br />

CMA CGM<br />

76,650<br />

HANDY / FEEDER<br />

AS Alexandria<br />

20<strong>10</strong><br />

1,970<br />

442<br />

Hyundai 2000<br />

N<br />

18 m<br />

Middle East<br />

GFS<br />

42,000<br />

Emora<br />

Green Ace<br />

A Daisen<br />

X-Press Nuptse<br />

Nordpanther<br />

Warnow Chief<br />

Iseaco Fortune<br />

Jamila<br />

Lantau Bay<br />

A Bote<br />

Bal Star<br />

2007<br />

2005<br />

20<strong>10</strong><br />

2014<br />

2014<br />

2009<br />

1997<br />

20<strong>10</strong><br />

2007<br />

2007<br />

2000<br />

1,793<br />

1,740<br />

1,740<br />

1,730<br />

1,730<br />

1,496<br />

1,367<br />

1,338<br />

1,049<br />

907<br />

706<br />

319<br />

300<br />

300<br />

350<br />

350<br />

368<br />

42<br />

449<br />

180<br />

120<br />

<strong>10</strong>0<br />

Kouan 1800<br />

Wenchong<br />

Wenchong 1700<br />

Topaz 1700<br />

CV Neptun 1700<br />

CV Neptun 1500<br />

CSBC 1<strong>10</strong>0<br />

MRC 1<strong>10</strong>0-II<br />

Dae Sun <strong>10</strong>00<br />

Kyokuyo 900<br />

Shin-A 700<br />

Y<br />

Y<br />

Y<br />

Y<br />

N<br />

N<br />

N<br />

Y<br />

N<br />

N<br />

N<br />

8-<strong>10</strong> m<br />

50-60 d<br />

6-8 m<br />

60-70 d<br />

<strong>10</strong>-12 m<br />

5-7 m<br />

1-2 m<br />

3 y<br />

1,5-2,5 m<br />

11-13 m<br />

4-5 m<br />

Far East<br />

Far East<br />

Far East<br />

Far East<br />

Far East<br />

Far East<br />

Far East<br />

Atlantic<br />

Far East<br />

Far East<br />

Far East<br />

RIF Line<br />

Aladdin<br />

Akkon Lines<br />

CMA CGM<br />

Vasi<br />

CK Line<br />

Wan Hai<br />

ZIM<br />

SITC<br />

Namsung<br />

Sea Consortium<br />

55,000<br />

23,000<br />

35,000<br />

50,000<br />

35,000<br />

27,000<br />

31,500<br />

27,000<br />

35,000<br />

31,000<br />

18,000<br />

y =years, m= months, d = days<br />

12 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


13<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

BULKER<br />

TANKER<br />

<br />

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MÄRKTE | MARKETS


VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />

Ware und Seekasko noch<br />

auf dem grünen Zweig<br />

Die wichtigsten Transportsegmente dürften nach Angaben<br />

des Weltversicherungsverbandes IUMI das Vorjahr mit<br />

einem Gewinn abschließen. Von Michael Hollmann<br />

Dass 2021 wieder ein ganz gutes Jahr<br />

für die Transportversicherer war,<br />

hatte sich schon abgezeichnet. Auf der<br />

Jahreskonferenz der International Union<br />

of Marine Insurance (IUMI) in Chicago<br />

wurden nun die aktuellsten Zahlen vorgestellt.<br />

Danach dürften alle drei Hauptsegmente<br />

der See- und Transportversicherung<br />

– Warentransport, Seekasko<br />

und Offshore Energy – das Zeichnungsjahr<br />

2021 mit Gewinn abschließen.<br />

Für das wichtigste Segment »Ware«<br />

prognostiziert die IUMI einen Auslauf<br />

der Bruttoschadenquote (Verhältnis von<br />

Schadenkosten zu Bruttoprämieneinnahmen)<br />

von 50 %. Für das weltweite Seekaskogeschäft<br />

wird mit 65 % gerechnet.<br />

Setzt man zusätzlich eine Kostenquote<br />

(Expense Ratio) bei den Versicherern von<br />

30 % für Akquisitionen/Provisionen und<br />

Verwal tungsaufwand an, kommt man auf<br />

kombinierte Quoten von 80 % und 95 %.<br />

Bedeutet: Nach Abzug aller Kosten blieben<br />

von den weltweit verbuchten Warentransport-<br />

und Seekaskoprämien noch<br />

20 % beziehungsweise 5 % als Überschuss<br />

für die Versicherer übrig. Für das Offshore-Segment<br />

wurde keine genaue Prognose<br />

abgegeben, auch dort werden aber<br />

schwarze Zahlen erwartet.<br />

Sollte es im letzten Moment keine bösen<br />

Überraschungen geben – viele 2021er Policen<br />

laufen schließlich noch – könnte es<br />

das dritte Jahr in Folge sein, in dem alle<br />

Hauptsegmente der Transportversiche -<br />

rung, mit Ausnahme der auf Gegenseitigkeit<br />

organisierten P&I-Versiche rung, Gewinne<br />

verbuchen. Das ist historisch betrachtet<br />

bemerkenswert, weil die Branche<br />

bis 2019 chronisch Verluste gemacht hatte.<br />

Erst mit dem Ausscheiden vieler Versicherer<br />

und einer drastischen Kapazitätsverknappung<br />

wendete sich das Blatt.<br />

Trotz der guten vorläufigen Zahlen war<br />

die IUMI-Konferenz nicht von großem<br />

Optimismus geprägt. Denn die Marktbedingungen<br />

trüben sich ein: Der rasante<br />

Anstieg der Prämien ist in eine Seitwärtsbewegung<br />

übergegangen, die Schadenentwicklung<br />

nimmt moderat zu, dazu<br />

Abstract: Insurers deliver profits<br />

Rising trade volumes and shipping activity<br />

in combination with higher<br />

vessel values and hardening rates saw<br />

global premium income for marine<br />

insurance grow by more than +6%<br />

last year. For another year all three<br />

main segments – cargo, hull and offshore<br />

– are expected to deliver profits.<br />

kommt die allgemeine Inflation. Der<br />

Vorsitzende des Seekasko-Komitees der<br />

IUMI, Rama Chandran, schlug deshalb<br />

warnende Töne an. »Wir werden unweigerlich<br />

einen Anstieg der Schadenkosten<br />

verzeichnen, der die erfreulichen Schadenquoten<br />

des Vorjahres wieder hochtreibt«,<br />

konstatiert der Leiter der Transportversicherung<br />

bei QBE in Singapur.<br />

Das weltweite Prämienaufkommen für<br />

Seekasko wuchs laut IUMI im Vorjahr<br />

zwar um 4,1 % auf 7,8 Mrd. $, weit weniger<br />

als die +6 % im Vorjahr. Schuld daran<br />

sei der verschärfte Wettbewerb. <br />

HEINRICH ELBRACHT<br />

Runder Geburtstag in Emden<br />

Mit rund 140 Gästen aus Kundschaft, Verbänden und Politik feierte<br />

der Emder Seeversicherungsmakler Heinrich Elbracht kürzlich<br />

sein 50-jähriges Bestehen. Zu den Gratulanten gehörte die Segel-Olympiasiegerin<br />

Susann Beucke, die jetzt eine Karriere im<br />

Hochseesegeln anstrebt und von Elbracht gefördert wird. Als<br />

Dankeschön und Geburtstagsgeschenk nahmen die Brüder Dirk<br />

Terbeek und Bernd Terbeek, Geschäftsführer und Inhaber in<br />

zweiter Generation, ein Kunstwerk entgegen, das Sport, Seefahrt<br />

und Schäden symbolisch verbindet: einen eingerahmten Fetzen<br />

Tuch aus der Genua von Beuckes Boot »Giraffon«. Das Segel riss<br />

während der Offshore-Regatta La Solitaire du Figaro in der Biskaya,<br />

die Beucke unter Sturmfock beendete.<br />

Mit Stürmen kennt sich auch der Versicherungsmakler Elbracht<br />

aus, jedenfalls mit solchen in der Wirtschaft. In fünf Jahrzehnten<br />

hat die Firma, gegründet 1972 von Johann Terbeek, Heinrich Elbracht<br />

und Barteld Störk, manche Hochs und Tiefs gemeistert.<br />

Auf lange Sicht ging es aufwärts: Heute betreut der Makler mit 23<br />

Mitarbeitern (marine/non-marine) rund 450 Seeschiffe, dazu<br />

kommen etliche Binnenschiffe und Fischereifahrzeuge. mph<br />

(v.l.) Dirk Terbeek, Susann Beucke, Bernd Terbeek<br />

© Elmar Bruns / Heinrich Elbracht<br />

14 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />

4 5 6 1 2<br />

7<br />

3 8<br />

Havariechronik<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Datum<br />

13.08.<br />

18.09.<br />

19.09.<br />

Ereignis<br />

Brand/LOF-Bergung/SCOPIC<br />

01.09. Auf Grund<br />

01.09. Brand<br />

03.09 Brand<br />

05.09. Brand<br />

09.09. Kollision<br />

Stabilitätsverlust/gekentert<br />

Auf Grund<br />

Ort<br />

Nähe Ibiza<br />

Bebek/Bosporus<br />

Nordöstlich Yantai<br />

Rouen<br />

Hoek von Holland<br />

Nähe Jütland<br />

Iskenderun<br />

Nähe Weihai<br />

Schiff<br />

Aria SF<br />

Lady Zehma<br />

Tian Sheng You 2<br />

Epic<br />

Hafnia Tanzanite<br />

Wild Cosmos<br />

Helge<br />

Sea Eagle<br />

Blueways<br />

Type<br />

Yacht<br />

General Cargo<br />

Öl-/Produktentanker<br />

Bulk Carrier<br />

Chemikalientanker<br />

Kühlschiff<br />

General Cargo<br />

General Cargo<br />

Bulk Carrier<br />

dwt<br />

432 GT<br />

32.328<br />

11.984<br />

55.651<br />

49.478<br />

<strong>10</strong>.097<br />

5.000<br />

4.281<br />

46.658<br />

Flagge<br />

Malta<br />

Panama<br />

China<br />

Marshall Islands<br />

Marshall Islands<br />

Bahamas<br />

Niederlande<br />

Togo<br />

Panama<br />

Haftpflicht<br />

k.A.<br />

London P&I<br />

k.A.<br />

Steamship Mutual<br />

UK P&I<br />

k. A.<br />

Gard<br />

k.A.<br />

West of England<br />

Reise<br />

k.A.<br />

Chornomorsk–Istanbul<br />

k.A.<br />

k.A.<br />

Malaysia–Niederlande<br />

k.A.<br />

k.A.<br />

ex Longyan<br />

Den kompletten Überblick zu allen aktuellen Havarien gibt es unter www.hansa-online.de/havariechronik/<br />

VERSICHERUNGSBÖRSE IN LONDON<br />

Investment-Verluste erschüttern Lloyd’s<br />

Die Versicherungsbörse Lloyd’s of London<br />

hat das erste Halbjahr trotz niedrigen<br />

Schadenquoten mit einem Verlust<br />

von 1,8 Mrd. £ abgeschlossen. Schuld daran<br />

waren massive Verluste auf Kapitalanlagen<br />

in Höhe von 3,1 Mrd. £ aufgrund<br />

der weltpolitischen Lage. In den sechs<br />

Monaten des Vorjahres hatte Lloyd’s<br />

noch 1,4 Mrd. £ Gewinn gemacht.<br />

Im Kerngeschäft der Versicherung lief<br />

es für den Markt besser als im Vorjahr.<br />

Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote<br />

verbesserte sich weiter von 92,2 % auf<br />

91,4 %, der Underwriting-Überschuss erhöhte<br />

sich um fast ein Viertel auf<br />

1,2 Mrd. £. In der See- und Transportversicherung<br />

lief es für Lloyd’s schlechter als<br />

im Vorjahr. Das Prämienvolumen im Bereich<br />

»Marine, Aviation & Transport«<br />

wuchs zwar um rund ein Fünftel auf über<br />

1,8 Mrd. £. Aufgrund eines noch stärkeren<br />

Anstiegs der Schäden brach der<br />

Überschuss im Marine-Segment aber auf<br />

26 Mio. £ ein (Vorjahr: 206 Mio. £). <br />

Weniger Schäden im<br />

nordischen Markt<br />

Die skandinavischen Schiffsversicherer<br />

vermelden weniger Schäden als im Vorjahr.<br />

Dder Branchenverband Cefor rechnet<br />

fürs Gesamtjahr mit einem leichten<br />

Rückgang der Kosten pro Schiff auf rund<br />

40.000 $, etwa so viel wie im Jahr 2020.<br />

Die Schadenfrequenz pendelt sich nach<br />

Daten der Cefor bei rund 20 % (Schäden<br />

im Verhältnis zur Anzahl der Schiffe) ein<br />

– von rund 30% in den Jahren 2005 bis<br />

2008. Die Zahl schwerer Schäden<br />

(<strong>10</strong>-30 Mio. $) halbierte sich auf vier. <br />

+++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm<br />

Tysers warnt vor P&I-Beitragsanhebungen: Britischer Versicherungsmakler erwartet General Increases von 5-15 % bei Renewals. Die<br />

meisten Clubs seien technisch noch in der Verlustzone, zudem stünden die Kapitalanlagen unter Druck +++ Maklerversicherer ITIC<br />

weiter auf Wachstumskurs: International Transport Intermediaries Club (ITIC) fährt für 2021/22 verringerten Gewinn von 8 Mio. $<br />

(Vorjahr: 29,2 Mio. $) ein, der aber vollständig an Mitglieder ausgeschüttet werden soll. Prämieneinnahmen des Haftpflichtversicherers<br />

um <strong>10</strong> % auf 65,6 Mio. $ angewachsen +++ Skuld zurück in den schwarzen Zahlen: Halbjahresergebnis dank Underwriting-<br />

Gewinn auf 18 Mio. $ verbessert, von –24,9 Mio. $ im Vorjahr. Rückgang der Schäden um ein Viertel auf 139 Mio. $ und Steigerung<br />

der Prämieneinnahmen um 13 % auf 228 Mio. $. Ergebnis aus Kapitalanlagen: –4,2 Mio. $ +++<br />

LEUTE LEUTE: Thomas Miller Specialty (Germany): Führungswechsel zum 01.07.2023. Underwriting Director Helge Volger übernimmt<br />

CEO-Posten von Frank Bergert. Michael Denstorff wird CFO/COO und löst Tomas Schmidt ab +++ IUMI: Frédéric Denèfle<br />

(GAREX) löst Richard Turner als President ab. Kosuke Ha shimoto (Tokio Marine & Nichido Fire Insurance) neuer Vice President der<br />

Vereinigung +++ UK P&I: William Beveridge (Ex-Newline Underwriting) tritt als Chief Underwriting Officer an. Vorgänger Christopher<br />

Brown wechselt als CEO zu UKNV (Rotterdam) +++<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

15


VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />

Eine Gemeinschaft über Jahrhunderte<br />

Der Verein Hanseatischer Transportversicherer (VHT) blickt auf 225 Jahre seit Gründung des<br />

Vorläufers, des Vereins Hamburger Assecuradeure, zurück. Die zentrale Schadenbearbeitung<br />

bleibt für ihn ein wichtiger Faktor im Wettbewerb mit anderen Seekaskomärkten<br />

An hochseefähige Dampfschiffe war<br />

noch nicht zu denken, für die »moderne«<br />

Nachrichtenübertragung gab es gerade<br />

erst regelmäßige Postverbindungen<br />

durch ganz Europa, und in Frankreich hatte<br />

der Aufstieg eines gewissen Napoleon<br />

Bonaparte begonnen. Wie die Welt zu der<br />

Zeit aussah, als lokale Seeversicherer den<br />

Verein Hamburger Assecuradeure (VHA)<br />

ins Leben riefen, kann man nur in Geschichtsbüchern<br />

nachwälzen. Dieses Jahr<br />

wird 225-jähriges Bestehen gefeiert. Der<br />

Jubilar trägt inzwischen einen anderen<br />

Namen. Seit seinem Zusammenschluss<br />

mit dem zwei Jahrzehnte jüngeren Verein<br />

Bremer Seeversicherer (VBS) im Jahr 2000<br />

nennt er sich Verein Hanseatischer Transportversicherer<br />

(VHT). Dem Stolz auf seine<br />

Hamburger Wurzeln tut das keinen Abbruch.<br />

Selbst in einer traditionsreichen<br />

Branche wie der Schifffahrt, mit der die<br />

Transportversicherer geradezu symbiotisch<br />

verbunden sind, gibt es kaum Firmen<br />

oder Institutionen in Deutschland,<br />

die auf eine vergleichbar lange Geschichte<br />

zurückblicken können.<br />

Im Alleingang nahezu unmöglich<br />

Die Idee, seine Kräfte zu bündeln und Interessen<br />

gemeinsam zu vertreten, reicht in<br />

der Seeversicherung sehr weit zurück, auf<br />

jeden Fall ins Mittelalter, teils sogar bis in<br />

Jubiläumsfeier auf der »Rickmer Rickmers« in Hamburg<br />

die Antike. Man kann sagen, es liegt in der<br />

Natur der Sache. Im Alleingang wäre das<br />

Geschäft nahezu unmöglich. Da sind zum<br />

einen die gewaltigen Werte, die auf dem<br />

Spiel stehen, und zum anderen vielfältige<br />

Gefahren mit daraus resultierenden Schadenbildern,<br />

die an Komplexität kaum zu<br />

überbieten sind. Beherrschbar und wirtschaftlich<br />

wird das Geschäft dadurch, dass<br />

man Risiken und Kosten teilt.<br />

Mit der Gründung des Vereins 1797 in<br />

Hamburg fand dies seinen organisatorischen<br />

Ausdruck in der bis dahin klarsten<br />

Form, zuvor hatte es nur lose Verabredungen<br />

zwischen Marktteilnehmern gegeben.<br />

Der Druck zum Handeln war zu diesem<br />

Zeitpunkt aufgrund der äußeren Umstände<br />

besonders hoch. Es war die Zeit der<br />

Kontinentalsperre, englische Kriegsschiffe<br />

blockierten die Seewege nach Frankreich<br />

und brachten immer wieder auch Hamburger<br />

Schiffe auf hoher See auf. Nicht selten<br />

wurden Waren beschlagnahmt. Die<br />

Zeichnung von Seeversicherungsrisiken<br />

wurde dadurch immer unkalkulierbarer.<br />

Hinzu kommt, dass die Akteure damals<br />

keine so großen Sicherheitspolster hatten<br />

wie heute. Assecuradeure waren private<br />

© VHT<br />

16 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />

Kaufleute, die mit ihrem eigenen Vermögen für Schäden hafteten.<br />

Erst später mit dem weiteren Anwachsen der Versicherungssummen<br />

und dem Einstieg binnenländischer Versicherungsgesellschaften<br />

entwickelten sie sich zu Bevollmächtigten anderer<br />

Risikoträger, die in fremdem Interesse handeln.<br />

Sinn und Zweck des Vereins war anfangs in erster Linie der Informationsaustausch.<br />

In Eintragungen aus dem Jahr 1808 werden<br />

die Aufgaben umrissen: »Mitteilung<br />

der da und dort erhaltenen<br />

Nachrichten von Vorfällen<br />

und Ereignissen, die das Geschäft<br />

angehen« sowie die »unterhaltende<br />

freundschaftliche<br />

Beredung über manche vorkommende<br />

Fälle, die auf den<br />

Gang des Geschäftes einwirken,<br />

oder durch Austausch der Meinungen<br />

darüber, denselben<br />

nützlich werden können.«<br />

In diesem Zusammenhang bildete auch die Vereinheitlichung<br />

der noch stark fragmentierten Versicherungsbedingungen ein<br />

wichtiges Betätigungsfeld. Den gemeinsamen Anstrengungen des<br />

VHA und der Hamburger Handelskammer war es zu verdanken,<br />

dass es ab 1867 die Allgemeinen Deutschen Seeversicherungsbedingungen<br />

gab, die auch heute in den weiterentwickelten Musterbedingungen<br />

für Seekasko (DTV-ADS 2009) nachwirken.<br />

»Mitteilung der da und dort erhaltenen Nachrichten,<br />

sowie die unterhaltende Beredung über Fälle, die auf<br />

den Gang des Geschäftes einwirken, oder durch<br />

Austausch der Meinungen darüber, denselben<br />

nützlich werden können.«<br />

Eintrag aus dem Jahr 1808 über Sinn und Zweck des Vereins<br />

Pionierarbeit leistete der Verein gerade in der Anfangszeit in<br />

Marktbereichen, die für die Versicherer zwar relevant waren, aber<br />

streng genommen nicht in ihren Verantwortungsbereich gehörten.<br />

Es kümmerte sich ja niemand anders darum. So stand fast während<br />

der gesamten ersten <strong>10</strong>0 Jahre die Klassifikation von Schiffen im<br />

Vordergrund. Der VHA richtete ein erstes deutsches Register mit<br />

vier Kategorien nach englischem Vorbild ein, um die Risiken im<br />

Geschäft überschaubar zu machen,<br />

beschäftigte seinen eigenen<br />

Schiffsbesichtiger dafür. Erst mit<br />

der Bildung nationaler Klassifikationsgesellschaften<br />

in der zweiten<br />

Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde<br />

dieses Arbeit überflüssig.<br />

Parallel dazu unternahm der<br />

Verein eigene Anstrengungen<br />

im Bergungswesen, das zu diesem<br />

Zeitpunkt noch nicht professionell<br />

organisiert war, sondern auf Hilfeleistung von anderen<br />

Schiffen, Fischern und Küstengemeinden basierte – nicht immer<br />

uneigennützig. 1857 wurde eine eigene Dampfschifffahrtsgesellschaft<br />

gegründet und ein eiserner Bugsierdampfer für 1<strong>10</strong>.750<br />

Bancomark bei der Reiherstieg Werft bestellt, der in der Elbmündung<br />

und auf der Elbe eingesetzt wurde. Das auf den Namen »Assecuradeur«<br />

getaufte Schiff tat bis 1873 seinen Dienst, wurde<br />

dann verkauft.<br />

MARITIME<br />

INDUSTRY<br />

Herzlichen Glückwunsch dem<br />

VHT zum 225-jährigen Jubiläum.<br />

Wir bedanken uns für die jahrzehntelange gute Zusammenarbeit<br />

und wünschen dem VHT weiterhin viel Erfolg in der Zukunft!<br />

asd-law.com<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

17


VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />

Der Feststellung und Bearbeitung<br />

von Kaskoschäden<br />

für seine Mitglieder, wie man<br />

es vom VHT heute gewöhnt ist,<br />

widmete sich der VHA erst im<br />

Laufe der Zeit. Aus frühen Aufzeichnungen<br />

geht hervor, dass<br />

bei Havarien die beteiligten<br />

Assecuradeure schriftlich geladen<br />

wurden, um darüber abzustimmen,<br />

ob Deputierte zur<br />

Regelung eines Schadens gewählt<br />

werden sollten. Richtungsweisend<br />

für die weitere<br />

Entwicklung bis heute war aber<br />

die Einrichtung eines eigenen<br />

Havarie-Büros mit hauptberuflichen<br />

Mitarbeitern im Jahr<br />

1886. Es sollte sich fortan zentral<br />

um alle Havarien und Maßnahmen zur Feststellung und Bearbeitung<br />

von Schäden kümmern, ohne dass einzelne Mitglieder bei<br />

der Erledigung dazwischenfunken durften. Diese Bündelung von<br />

Ressourcen und Knowhow im Schadenbereich war eine Antwort<br />

auf die zwischenzeitlich noch gesteigerte Komplexität des Geschäfts.<br />

Mit dem Bau größerer moderner Eisenschiffe im 19. Jahrhundert<br />

waren die Risiken in noch höhere Sphären gewachsen.<br />

Gleiches galt für die Zahl der beteiligten Versicherer, weil sich aufgrund<br />

des erhöhten Kapazitätsbedarfs immer mehr Gesellschaften<br />

aus dem Binnenland dem boomenden Transportgeschäft verschrieben<br />

und ihre Agenten nach Hamburg schickten.<br />

Andere viel größere Seekaskomärkte wie<br />

Der VHT-Vorstand (v.l.): Robert Mahn, Tim de Bruyne-Ludwig, Arne<br />

Linke, Hans-Christoph Enge. (Es fehlt: Justus Heinrich)<br />

Skandinavien und Großbritannien haben<br />

sich längst vom Modell einer zentralen,<br />

kollektiv organisierten Schadenbearbeitung<br />

verabschiedet. Der deutsche Markt<br />

mit dem VHT als Nachfolger des VHA hält<br />

daran fest – aus gutem Grund, weil man<br />

bei den Kunden Vertrauen genieße, wie die Vereinsoberen betonen.<br />

»Der VHT zeichnet sich durch Unabhängigkeit und Neutralität<br />

aus. Er war nie Spielball einzelwirtschaftlicher Interessen, weil er<br />

eine Vielzahl von Mitgliedern vertritt«, unterstreicht Vorstand<br />

Hans Christoph Enge. Die neutrale Position des VHT sei in der Police<br />

festgeschrieben, »und man ist auf beiden Seiten akzeptiert.«<br />

Treten an den von Mitgliedern versicherten Schiffen Schäden<br />

auf, »dienen« die betroffenen Reedereien diese dem VHT direkt<br />

oder über seine Havariekommissare im Ausland an. Der Verein<br />

schickt eigene Sachverständige und notfalls weitere Spezialisten<br />

für die Feststellung der Schäden in einem Besichtigungsbericht.<br />

Er hilft bei der Ausschreibung von Reparaturen bei den Werften,<br />

zertifiziert alle schadenrelevanten Kosten und stellt abschließend<br />

eine Schadentaxe zusammen. Diese bildet die<br />

Grundlage für die Reklamation des Schadens durch den Reeder<br />

bei seinem führenden Kaskoversicherer.<br />

So geschieht es hundertfach, Jahr für Jahr. 454 Fälle waren es im<br />

Jahr 2021 für die insgesamt 26 VHT-Experten in Hamburg und Bremen.<br />

Ganz große Einschläge gibt es zum Glück nur selten. Aber<br />

wenn sie passieren, ist professionelles Notfall- und Schadenmanagement<br />

umso entscheidender. Zu den teuersten und dramatischsten<br />

Fällen zählen der Großbrand des Luxusdampfers »Europa« des<br />

Norddeutschen Lloyd 1929 in Kiel, die Explosion auf dem Containerschiff<br />

»Anders Maersk« 1976 bei Blohm + Voss in Hamburg mit<br />

»Der VHT war nie Spielball<br />

einzelwirtschaftlicher Interessen«<br />

Vorstand Hans Christoph Enge<br />

© VHT<br />

27 Toten und der Untergang der<br />

»München« 1978 mit zunächst<br />

28 Vermissten.<br />

Nach Zusammenschluss mit<br />

den Bremern zum VHT folgten<br />

in späteren Jahren Großschäden<br />

wie der Untergang des Kreuzfahrtschiffs<br />

»Pride of America«<br />

2004 in Bremerhaven sowie die<br />

Strandungen der Containerschiffe<br />

»APL Panama« 2005 in<br />

Mexiko und der »MSC Napoli«<br />

2007 im Ärmelkanal.<br />

Auch wenn sich der Versicherungsmarkt<br />

für die Schifffahrt<br />

stark globalisiert hat, bildet<br />

die deutsche Flotte nach wie<br />

vor die Geschäftsbasis für den<br />

VHT und seine Mitglieder. Andersherum<br />

profitiert die deutsche Flotte von ihrem lokalen Versicherungsmarkt.<br />

Nur gemeinsam hätten Reeder und Versicherer<br />

den zweimaligen Wiederaufbau einer deutschen Flotte nach den<br />

Weltkriegen meistern können, zollte der Reeder und damalige<br />

Präses der Handelskammer Hamburg, Nikolaus W. Schües, dem<br />

VHA beim 200-jährigen Jubiläum im Jahr 1997 Anerkennung.<br />

Einen rasanten Aufschwung, der fast an die Entwicklung in den<br />

Wiederaufbaujahren erinnert, erfuhr die Zahl der versicherten<br />

Objekte im vereinten VHT im Zuge des KG-Booms in der Schiffsfinanzierung<br />

nach der Jahrtausendwende. Jedes Jahr liefen Neubauten<br />

in großer Stückzahl für deutsche Eigner vom Stapel –in<br />

den frühen 2000er Jahren auch auf deutschen<br />

Werften, hauptsächlich aber in Fernost.<br />

Dann der tiefe Fall: Mit dem Platzen<br />

der Immobilienblase in den USA, dem Untergang<br />

von Lehman Brothers und der Finanz-<br />

und Wirtschaftskrise brach für die<br />

Schifffahrt ein düsteres Jahrzehnt an.<br />

Aufgrund von Pleiten, Insolvenzen und Schiffsverkäufen<br />

schrumpfte der Objektbestand ab 20<strong>10</strong> wieder zusammen. Erst in<br />

den letzten Jahren stabilisierten sich die Zahlen. Ende 2021 gab es<br />

2.068 führend in Deutschland versicherte See- und Binnenschiffe,<br />

für deren Schadenbearbeitung der VHT verantwortlich zeichnet.<br />

Die Mitgliederzahl ist mit 66 Versicherungsgesellschaften<br />

und Assekuradeuren seit Jahren kaum verändert. Vom kleinen<br />

Familienbetrieb bis zum Weltkonzern à la Allianz Global Corporate<br />

& Specialty oder Ergo ist alles dabei. Daran wird deutlich:<br />

Größe ist keine Qualität an sich, noch mehr kommt es in der<br />

Schiffsversicherung auf Spezialisierung an. Heute nicht weniger<br />

als vor 225 Jahren.<br />

mph<br />

Abstract: United over centuries<br />

German hull & machinery claims handler VHT celebrates 225<br />

years since the foundation of its precursor Verein Hamburger<br />

Assecuradeure (VHA). Launched as a platform for information<br />

exchange and harmonisation of interests, the insurance lobby<br />

group also set out to lay a foundation for classification and salvage.<br />

Since 1886 the focus has shifted to collective claims handling<br />

for its members in hull & machinery insurance.<br />

18 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

19


<strong>HANSA</strong> and WISTA empower women in the maritime industry<br />

Im Rahmen einer exklusiven Partnerschaft mit dem deutschen Verband der Women‘s International Shipping &<br />

Trading Association porträtiert die <strong>HANSA</strong> in regelmäßigen Abständen ein Mitglied vom WISTA Germany e.V.<br />

»Diversität und Inklusion sind<br />

wunderbar für unsere Arbeitswelt«<br />

Phanthian Zuesongdham, Head of Division Port Process Solution bei der Hamburg Port<br />

Authority wurde von WISTA Germany zur »Personality of the Year« gekürt. Mit der <strong>HANSA</strong><br />

sprach sie über ihren Werdegang, Diversität und neue Anforderungen an Arbeitgeber<br />

© HPA<br />

Seit wann bist Du mit Schifffahrt verbunden<br />

und wie bist Du dazu gekommen?<br />

Phanthian Zuesongdham: Meine Begeisterung<br />

für die Schifffahrt fing an, als<br />

ich im Alter von 15 Jahren als Passagier<br />

auf einer Containerschiffsreise mit meinen<br />

Eltern unterwegs war. Da mein Onkel<br />

den Schiffseigner und Reeder gut kannte,<br />

nutzte ich damals die Gelegenheit, überall<br />

reinschauen und mitarbeiten zu dürfen.<br />

Ob auf der Schiffsbrücke, im Maschinenraum<br />

oder an Deck. Ich bin seit Kindesbeinen<br />

technisch interessiert und technologieversiert.<br />

Daher war diese Reise für<br />

mich ein großes Geschenk, das alles hautnah<br />

kennenlernen zu dürfen. Danach<br />

wollte ich Kapitänin werden. Aber in<br />

Thailand konnte und kann sich eine Frau<br />

bis heute nicht an der Seefahrtsschule einschreiben.<br />

Ich habe mich umorientiert<br />

20 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

und mit dem Studium »International Transport Management« angefangen.<br />

Dort lernte ich die Fachthemen zu Transportmanagement<br />

mit Schwerpunkt »Maritime« aus diversen<br />

Blickwinkeln kennen: wirtschaftlich, technisch, technologisch,<br />

rechtlich und organisatorisch. Dieses Wissen habe ich während<br />

meiner beruflichen Laufbahn erweitert, sodass ich heute sagen<br />

kann: Ich habe Ahnung von Schifffahrt, Luftfahrt und Logistik.<br />

Wie sieht Dein beruflicher Alltag aus?<br />

Zuesongdham: Kein Tag ist wie der andere. Ich mag keine Routine.<br />

Daher gestalte ich meine Arbeitstage so, dass ich eine gute<br />

Mischung von diversen Themen bearbeiten kann – sei es strategische<br />

Konzepte, Produktmanagement, Projektarbeit, Business<br />

Development oder Netzwerkpflege. Außerdem sind mir<br />

Austausch und kollaboratives Arbeiten sehr wichtig, um neue<br />

Ideen zu entwickeln oder Möglichkeiten zur Zusammenarbeit<br />

zu identifizieren.<br />

Wie war Dein Weg zu WISTA?<br />

Zuesongdham: Es ist Schicksal, weil die Ehrung »Personality of<br />

the year« den Kreis für mich zu WISTA schließt. Im Jahr 2018<br />

wurde ich gefragt, ob ich als Panelist zum Thema Digitale Transformation<br />

beim PotY-Event von WISTA Germany auf der SMM<br />

teilnehmen möchte. Und im selben Jahr sollte ich im Namen von<br />

WISTA in einem Fernsehbeitrag über Frauen im Hafen beim<br />

NDR sprechen. Dann wurde ich WISTA-Mitglied und kandidierte<br />

als Vorstand Presse und Kommunikation. In dieser Rolle<br />

habe ich im Juni <strong>2022</strong> an den neuen Vorstand übergeben.<br />

Wenn Du nicht gerade arbeitest, was beschäftigt Dich dann?<br />

Zuesongdham: Ich bin ehrenamtlich im Ausschuss für Innovation<br />

und Forschung der Handelskammer tätig und beschäftige<br />

mich mit anderen inspirierenden Themen wie nachhaltige und<br />

innovative Lebensmittelproduktion. Das Projekt Future Food<br />

Campus ist gerade mein Herzensprojekt. Ich bringe mich in diesem<br />

Projekt in Themen wie Geschäftsmodell, Finanzplanung<br />

und strategische Roadmap ein. Für meinen Geist lese ich viele<br />

Bücher und höre gerne Podcasts, um mich inspirieren zu lassen<br />

und neues Wissen zu generieren. Und für meine Seele übe ich Iyengar<br />

Yoga. Wenn ich den Kopf frei bekommen und sportlich<br />

unterwegs sein möchte, gehe ich mit meinem SUP aufs Wasser<br />

und lasse mich von Wind und Wasser tragen.<br />

Über Phanthian Zuesongdham<br />

• Head of Division Port Process Solution bei Hamburg<br />

Port Authority AöR<br />

• Seit 2018 bei WISTA<br />

• Board of Directors – Press & Communication (2019 –<br />

<strong>2022</strong>)<br />

Über Hamburg Port Auhority<br />

Hamburg Port Authority (HPA) ist ein öffentliches Unternehmen<br />

der Freien und Hansestadt Hamburg. Die<br />

HPA wurde 2015 gegründet und betreibt seitdem das Hafenmanagement.<br />

Sie ist für alle behördlichen Belange des<br />

Hamburger Hafen zuständig sowie Eigentümerin des<br />

Großteils der Hafengrundstücke.<br />

Was bedeutet der PotY-Preis für Dich?<br />

Zuesongdham: Ich fühle mich sehr geehrt, aber auch bestätigt,<br />

dass meine Absicht und meine Handlungen, Dinge zu verändern<br />

oder Impact zu erzeugen, sichtbar und wahrgenommen wurden.<br />

Der Preis gibt mir weitere Motivation, meinen Weg weiterzugehen.<br />

Ich möchte viele Leute, so gut es geht, auf diese große Transformationsreise<br />

unserer Zeit als Gestaltende einladen. Sie sollen<br />

sich selbst und Andere inspirieren. Ich möchte Schneeballeffekte<br />

im Sinne von Innovationsgeist und Offenheit erzeugen.<br />

Was könnten Unternehmen in der maritimen Branche noch tun,<br />

um mehr Diversität zu erreichen?<br />

Zuesongdham: Wenn ein Unternehmen »Diversität und Inklusion«<br />

nicht als Critical Success Factor versteht, ist ihm nicht mehr<br />

zu helfen. Diejenigen, die es verstehen, sollten nicht mehr warten.<br />

Jeder kann mit Quick-Win-Maßnahmen anfangen. Die<br />

Kreativität für Problemlösung steigt, wenn wir das Personal für<br />

ein Projekt einfach interdisziplinär und nach unterschiedlichen<br />

Berufserfahrungen aufstellen. Man wird begeistert sein, weil die<br />

Mannschaft die positiven Effekte der Veränderungen spürt.<br />

Die jungen Talente von heute legen sehr viel Wert auf die richtige<br />

Wahl »ihres« Unternehmens. Die Arbeit soll nicht nur Sinn machen,<br />

sondern die Unternehmen müssen »social fit« sein. Sie<br />

prüfen zum Beispiel gesellschaftliche Werte von Unternehmen<br />

und vergleichen Angaben der Firmen-Website mit denen von<br />

Bewertungsportalen.<br />

Fragen: Anna Wroblewski<br />

Was bedeutet für Dich »Diversität in der Arbeitswelt«?<br />

Zuesongdham: Diversität und Inklusion sind für mich nicht<br />

trennbar. Es sind mehrere Aspekte zusammen, wie Geschlecht,<br />

Herkunft, körperliche Fähigkeit, Alter, sozialer Hintergrund,<br />

etc.. Diversität und Inklusion sind wunderbar für unsere Arbeitswelt,<br />

weil sie unsere Augen für neue Perspektiven öffnen.<br />

Wir denken dann nicht einseitig an Lösungen oder betrachten<br />

die Sachverhalte holistischer, weil verschiedene Anforderungen<br />

plötzlich angesprochen werden. Viele tolle Lösungen wären gar<br />

nicht entstanden, wenn die beteiligten Personen alle aus derselben<br />

Gruppierung gekommen wären.<br />

Preisträgerin Zuesongdham (Mitte) mit Anke Wibel (links) und Nicole<br />

Langosch (r.), die in der Vergangenheit beide ebenfalls schon mal zur PotY<br />

gewählt wurden<br />

© Wroblewski<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

21


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seenotretter.de<br />

Einsatzberichte, Fotos, Videos und<br />

Geschichten von der rauen See erleben:


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Krieg in Europa und Säbelrasseln in Asien<br />

Stürmische Zeiten sind es, in denen die »International Conference on Maritime Security<br />

and Defence« (MS&D) stattgefunden hat. Der Krieg in der Ukraine und Spannungen im<br />

Westpazifik bestimmen die aktuelle Sicherheitslage. Von Ole Henckel<br />

Chinas Staatschef Xi Jinping lässt den massiven Ausbau der Marine der Volksrepublik vorantreiben<br />

© PLAN<br />

Die Rivalität zwischen »dem Westen«<br />

auf der einen sowie China und<br />

Russland auf der anderen Seite steigt<br />

immer weiter. Die beiden Brennpunkte,<br />

Ukraine und Westpazifik, beschleunigen<br />

diese Prozess, der sich seit<br />

langem anbahnt, ungemein. Diese Weltlage<br />

bestimmte weitestgehend die Vorträge<br />

auf der Konferenz zu maritimer<br />

Sicherheit und technologischen Entwicklungen<br />

im maritimen Rüstungssektor,<br />

die im Rahmen der SMM abgehalten<br />

wurde.<br />

Der Angriffskrieg ist zurück in Europa.<br />

Eine allgegenwärtige und dennoch unbegreifliche<br />

Tatsache. General a.D. Egon<br />

Ramms brachte mit seiner Analyse Struktur<br />

in die Geschehnisse, die sich seit dem<br />

24. Februar dieses Jahres in der Ukraine<br />

abspielen. Der ehemalige Heeresgeneral<br />

verdeutlichte nochmals, dass das internationale<br />

Recht auf der Seite der Ukraine<br />

steht. Zentral ist hier das Memorandum<br />

von Budapest aus dem Jahr 1994. In diesem<br />

Vertrag garantiert Russland der<br />

Ukraine ihre Unabhängigkeit, ihre Souveränität<br />

sowie ihre bestehenden Grenzen zu<br />

respektieren. Bereits 2014, mit der Annexion<br />

der Krim und dem Krieg im Donbas<br />

hat Russland diesen Vertrag und viele weitere<br />

völkerrechtliche Regeln gebrochen.<br />

Sanktionen zeigen Wirkung<br />

Spätestens mit Putins Rede vom 21. Februar<br />

wurde auch die Ideologie dahinter<br />

klar: Die Ukraine sei integraler Bestandteil<br />

Russlands und in keinerlei Hinsicht<br />

eigenständig, hatte der Kremlchef behauptet.<br />

Bezüglich der schweren Kämpfe<br />

in der Ukraine sprach der General a.D.<br />

von einem rücksichtslosen Vorgehen der<br />

russischen Kräfte gegen Zivilisten und zivile<br />

Infrastruktur. Neben der Kampfweise<br />

der russischen Streitkräfte ging Ramms<br />

auch auf die Wirkung der westlichen<br />

Sanktionen ein.<br />

Als Beispiel nannte er die Aussetzung<br />

des Handels mit elektronischen Komponenten.<br />

Diese Sanktionen, die seit<br />

2016 in Kraft sind, hätten dazu geführt,<br />

dass Russland kaum noch in der Lage sei,<br />

seinen modernsten Kampfpanzer, T14<br />

Armata, zu produzieren, so der Ex-<br />

Offizier. Hinzu käme auch ein Mangel an<br />

verschlüsselten Kommunikationsmitteln<br />

innerhalb des russischen Militärs. Letzteres<br />

führe dazu, so der General a.D., dass<br />

russische Kommandeure vermehrt mit<br />

normalen Mobiltelefonen kommuni-<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

23


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

General a.D. Egon Ramms analysierte das bisherige Geschehen im Ukraine-Krieg<br />

© HMC<br />

Auf der anderen Seite des Globus, im<br />

Westpazifik, ist zwar noch kein Krieg<br />

ausgebrochen, dennoch ist die Lage angespannt.<br />

Dies verdeutlichte das im August<br />

durchgeführte Militärmanöver<br />

Chinas in der Taiwanstraße, auf das<br />

Taiwan wiederum mit eigenen Übungen<br />

reagierte.<br />

Sahra Kirchberger, Expertin für die<br />

chinesische Marine, erklärte anhand<br />

der maritimen Strategie Chinas die Bedeutung<br />

Taiwans für die Volksrepublik.<br />

Betrachtet man die Seekarte, so stellt<br />

man fest, dass die chinesische Küste von<br />

einer Inselkette eingefasst ist. Diese beginnt<br />

bei der koreanischen Halbinsel,<br />

an die sich eine Reihe kleinerer japanischer<br />

Inseln anschließt und dann<br />

über Taiwan bis runter zu den Philippinen<br />

und Indonesien führt. Diese Inselkette<br />

sei stark überwacht, sodass die<br />

strategischen U-Boote der Chinesen,<br />

bewaffnet mit ballistischen Raketen,<br />

bisher nur im Südchinesischen Meer<br />

unbemerkt operieren könnten, so<br />

Kirchberger.<br />

»Das ist die größte maritime<br />

Aufrüstung seit dem Ende des<br />

zweiten Weltkrieges.«<br />

Sarah Kirchberger<br />

China-Expertin Sarah Kirchberger, Head of Asia Pacific Strategy and Security, ISPK Kiel<br />

zieren, dadurch geortet und als Konsequenz<br />

durch die Ukrainer bekämpft<br />

werden könnten.<br />

Mit Blick auf den weiteren Verlauf des<br />

Krieges plädierte Ramms für die Lieferung<br />

weiterer schwerer Waffen durch den<br />

Westen, auch von Kampf- und Schützenpanzern,<br />

um die Rückeroberung von großen<br />

Gebieten zu ermöglichen. Zum Abschluss<br />

seines Vortrages sagte er: »Ob die<br />

Ukraine in der Lage sein wird, diesen<br />

Krieg zu gewinnen hängt von uns ab.«<br />

Dass der Krieg in der Ukraine auch<br />

Auswirken auf die Schifffahrt hat, ist hinlänglich<br />

bekannt. Blockierte ukrainische<br />

Häfen, Berichte über den Einsatz von<br />

Seeminen und der unmittelbare Waffeneinsatz<br />

vor der ukrainischen Küste führen<br />

zu großer Unsicherheit im Schwarzen<br />

Meer. Zudem haben die westlichen Sanktionen<br />

gegen Russland für einen Einbruch<br />

im Handel gesorgt, was sich auch<br />

auf den Linienverkehr in der Ostsee auswirkt.<br />

Darüber hinaus tun die steigenden<br />

Energiepreise ihr Übriges, um die Branche<br />

weiter unter Druck zu setzen.<br />

Angespannte Lage im Westpazifik<br />

© HMC<br />

Dies limitiert zum einen die Reichweite<br />

der Raketen und grenzt zum anderen<br />

das mögliche Suchgebiet stark<br />

ein. Würde Taiwan jedoch ein Teil der<br />

Volksrepublik werden, so wie es die<br />

kommunistische Partei anstrebt, hätten<br />

die chinesischen U-Boote freien Zugang<br />

zu den Tiefen des pazifischen<br />

Ozeans, erklärte die Expertin die Sichtweise<br />

chinesischer Strategen.<br />

Das China deutliche Ambitionen hat,<br />

eine global operierende Marine zu unterhalten<br />

zeigt sich auch im Flottenbauprogramm<br />

des Landes. Allein zwischen den<br />

Jahren 2014 und April 2018 habe China,<br />

gemessen in Tonnen an Stahl, die eigene<br />

Flotte um die Gesamtgröße der Royal<br />

Navy vergrößert, so Kirchberger. Sie fügte<br />

hinzu: »Das ist die größte maritime<br />

Aufrüstung seit dem Ende des zweiten<br />

Weltkrieges.« Insgesamt habe China mit<br />

der Geschwindigkeit seines Flottenbaus<br />

die Erwartungen westlicher Analysten<br />

um das Doppelte übertroffen.<br />

Dass die Volksrepublik in der Lage sein<br />

wird, diese umfangreiche Flotte auch mit<br />

Personal und Waffensystemen auszustatten,<br />

hält die Expertin für plausibel.<br />

Vielmehr hebt sie hervor, dass zukünftig<br />

24 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Abstract: Conflicts, war and military challenges in Eastern Europe and Asia<br />

A war in Europe, tensions in the Western Pacific and, above all, an increasing confrontation<br />

between »the West« on the one side and China and Russia on the other: This<br />

current geopolitical and military situation was the defining theme of the »International<br />

Conference on Maritime Security and Defence« (MS&D) at trade fair and exhibition<br />

SMM in Hamburg. The first consequences are already noticeable. Fighting in the Black<br />

Sea, sanctions against Russia and high energy prices are causing a damper on shipping.<br />

It became clear that the maritime industry must also adapt to the new situation.<br />

die immensen Unterhaltskosten einer solchen<br />

Flotte zu einem Problem werden<br />

könnten. Betrachtet man nämlich die<br />

Kosten eines Marineschiffes über die gesamte<br />

Dienstzeit, so mache die Beschaffung<br />

lediglich 25 % aus. Der restliche<br />

Anteil setze sich aus den laufenden Kosten<br />

zusammen. Sollte es also zukünftig zu<br />

Einbrüchen in der chinesischen Wirtschaft<br />

kommen, dürfte es erkennbare<br />

Einschnitte im Flottenbauprogramm geben,<br />

so die Erwartung Kirchbergers.<br />

Das eine solche Aufrüstung nicht ohne<br />

Reaktion bleibt liegt auf der Hand. So<br />

hat zum Beispiel Japan bereits seit einiger<br />

Zeit damit begonnen die eigene<br />

Marine ebenfalls aufzurüsten. Zudem<br />

arbeitet das Land, dass sich sowohl<br />

durch China als auch durch Nordkorea<br />

bedroht fühlt, verstärkt mit Partnern in<br />

der Region zusammen. Hinzu kommen<br />

die USA, die sich schon seit der Präsidentschaft<br />

von Obama verstärkt zum<br />

Indo-Pazifik hinwenden und China als<br />

ihre größte Herausforderung betrachten.<br />

Hierfür benötigen sie ungemein<br />

viele Ressourcen, weshalb sie<br />

auch von den Europäern erwarten, ihre<br />

Konflikte selbstständig zu lösen. Dass es<br />

bis dahin noch ein sehr langer Weg ist,<br />

zeigt der Krieg in der Ukraine.<br />

Insgesamt ist eine starke Militarisierung<br />

im Westpazifik zu verzeichnen,<br />

mit der die Gefahr einer<br />

scharfen Auseinandersetzung im Seegebiet<br />

steigt. Bedenkt man, dass etwa<br />

30 % des globalen maritimen Handels<br />

das Südchinesische Meer passieren, hätten<br />

Einschränkungen in diesem Seegebiet<br />

gravierende Auswirkungen auf<br />

die globale Wirtschaft. Entspannung in<br />

der Welt ist also nicht abzusehen. Im Gegenteil.<br />

Dieses Jahrzehnt und möglicherweise<br />

auch die Folgenden, werden geprägt<br />

sein von Aufrüstung und Konfrontation.<br />

Damit wird auch eine zunehmende<br />

Entflechtung der globalen Wirtschaft<br />

einhergehen. Abhängigkeiten verringern<br />

ist hier das Stichwort. Somit wird<br />

selbst ohne den Ausbruch eines heißen<br />

Konflikts die Schifffahrtsbranche die<br />

Auswirkungen der internationalen Spannungen<br />

spüren und damit umgehen<br />

müssen.<br />

<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

25


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

© Jems Meyer<br />

26 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Mehr als ein Networking-Event<br />

der maritimen Branche<br />

Bei optimalen Wetterbedingungen und im Zeichen aufhellender<br />

Perspektiven in vielen Teilmärkten der Schifffahrt ist die 39. Auflage<br />

der als Sommerfest der maritimen Branche beliebten Peter Gast<br />

Schiffahrtsregatta Ende August ausgesegelt worden. Von Jens Meyer<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

27


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Schon unser traditioneller Family-<br />

&-Friends-Abend am Freitag auf der<br />

Werft von Henningsen & Steckmest in<br />

Grauhöft zeigte, in welch guter Stimmung<br />

die gesamte maritime Branche gerade<br />

ist«, sagte Dieter Gast, der zusammen mit<br />

seinem Bruder Christian Geschäftsführer<br />

von Peter Gast Shipping und seit 14 Jahren<br />

Organisator der vor 40 Jahren von ihrem<br />

Vater Peter Gast nach einer Wette<br />

unter drei Schifffahrtskaufleuten auf der<br />

SMM initiierten Regatta ist. Diese hat sich<br />

seitdem nicht nur zu einer erfolgreichen<br />

Branchenregatta im deutschen Segelsport,<br />

sondern auch zur größten privaten<br />

Regatta der Welt entwickelt.<br />

»Die Schifffahrt befindet sich seit Anfang<br />

letzten Jahres im kräftigen Aufwind.<br />

Für Containerschiffe und auch bei den<br />

Massengut- und Multipurpose-Schiffen<br />

haben sich die Märkte sehr positiv entwickelt<br />

und nunmehr sieht es auch in der<br />

Tankschifffahrt wieder deutlich besser<br />

aus«, so Gast. Allerdings seien die höheren<br />

Umweltanforderungen an die Schifffahrt<br />

insbesondere an Reedereien und<br />

Charterer nicht zu unterschätzen. So sei<br />

die Herausforderung, die Schifffahrt und<br />

vor allem die Transporte auf See künftig<br />

nachhaltiger auszurichten, eines der<br />

wichtigsten Themen der gesamten Branche<br />

in den kommenden Jahren. Deshalb<br />

hoffe er, dass im Rahmen der Schiffahrtsregatta<br />

durch Gespräche und neue Kontakte<br />

ein Beitrag zu Lösungsmöglichkeiten<br />

geleistet werden könne.<br />

Die Regatta-Organisatoren Christian (l.) und Dieter Gast (r.) mit Ærø-Bürgermeister Peter Hansted (m.)<br />

Gäste aus 18 Nationen<br />

Gleichzeitig sei die Schiffahrtsregatta für<br />

viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

immer auch wie ein Familientreffen, man<br />

freue sich auf das Wiedersehen mit vielen<br />

bekannten Gesichtern, so Dieter Gast,<br />

der in diesem Jahr unter den rund 800<br />

Teilnehmern internationale Gäste aus 18<br />

Nationen begrüßen konnte. Nicht nur<br />

das tolle Wetter, das auch das Segeln unter<br />

farbenprächtigen Spinnakern erlaubte,<br />

sondern auch die bei strahlendem<br />

Sonnenschein im Zielhafen eingetroffenen<br />

Yachten und ihren mit Company-Flaggen<br />

dem über die Toppen geflaggten<br />

Mastenwald zu sehen, veranlasste<br />

ihn zu einem schwärmerischen Resümee:<br />

»Es war ein großartiges Bild mit<br />

Champagnersegeln vom Allerfeinsten.«<br />

Dass die Schiffahrtsregatta »mehr ist als<br />

ein Networking-Event der maritimen<br />

Branche«, betonte auch Christian Gast:<br />

»Auf einzigartige Weise vereint sie Ent-<br />

Die unter Knut Freudenberg gestartete »Halbtrocken«, eine First 36.7, mit Flamingo am Heck<br />

Die für die Lürssen Werft unter Holger Schmidt gestartete Spreizgaffel-Ketch »Senta«<br />

© Jens Meyer<br />

28 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Gerangel an der Tonne<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

29


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

scheider und Mitarbeiter der Branchen mit<br />

Seglerinnen und Seglern und engagierten<br />

Vertretern der großen norddeutschen Segelvereine,<br />

die mit ihrer ehrenamtlichen<br />

Unterstützung die Regatta in dieser Größenordnung<br />

unter sportlich hervorragenden<br />

Bedingungen möglich machen.«<br />

90 Yachten, 800 Teilnehmer<br />

Nachdem 2020 aufgrund der damaligen<br />

coronabedingten Risiken und der damit<br />

verbundenen behördlichen Einschränkungen<br />

erstmals eine Schiffahrtsregatta<br />

abgesagt werden musste, waren<br />

im vergangenen Jahr statt der in der Vor-<br />

Corona-Zeit üblichen bis zu 135 Yachten<br />

mit mehr als 1.000 Teilnehmern bereits<br />

wieder 70 Yachten am Start. Zur diesjährigen<br />

39. Auflage hatten sich immerhin<br />

91 Yachten und neun Begleitschiffe angemeldet.<br />

Keine der in sieben Gruppen ab 9 Uhr<br />

vor Schleimünde bei kräftigem Wind zwischen<br />

4– und 5 Beaufort aus Nord-Nordwest<br />

vom Startschiff »Aldebaran« der dänischen<br />

Marineheimwehr auf den knapp<br />

30 sm langen Amwind-Törn gen Ærø geschickten<br />

90 Yachten ging zu früh über die<br />

Startlinie. Nur eine Yacht, die das Zielschiff<br />

auf der falschen Seite passiert hatte,<br />

musste den Fehler durch eine schnelle<br />

Wende korrigieren und gehörte damit zu<br />

den insgesamt 85 gewerteten Yachten. Ein<br />

Schiff war nicht gestartet, ein weiteres hatte<br />

sich selbst disqualifiziert, weil es eine<br />

Bahnmarke/Tonne ausgelassen hatte. Die<br />

übrigen nicht gewerteten hatten das Zeitlimit<br />

überschritten. Das letzte Schiff erreichte<br />

bereits um 15:23 Uhr den Zielhafen.<br />

Dort wurde es – wie die auch in diesem<br />

Jahr wieder als »First Ship Home« erfolgreiche<br />

»Milan«, eine für Genuport Trade<br />

gestartete STP 65, und die »Sixpack«<br />

von Dieter Gast – mit einem Kanonensalut<br />

aus einem historischen Geschütz begrüßt.<br />

Perfekte Bedingungen<br />

»Viele hatten mit deutlich weniger Wind<br />

gerechnet und waren erstaunt, dass sie<br />

schnell zum Trimm auf die hohe Kante<br />

mussten« sagte Wettfahrtleiter Alexander<br />

Prinz zu Schleswig-Holstein vom NRV.<br />

»Die letzten zehn Meilen ab Skøldnaes<br />

konnten dann noch die Spinnaker gesetzt<br />

werden, so dass alle seglerisch voll auf ihre<br />

Kosten kamen.« Positiv auch das Resümee<br />

von Daniel Rüter von der Seglervereinigung<br />

Altona–Oevelgönne (SVAOe),<br />

der mit seinem Team das vor Mølle Gab<br />

90 Yachten gingen an den Start<br />

Das gute Wetter erlaubte das Segeln unter farbenprächtigen Spinnakern<br />

Der größte Regattateilnehmer »Uca« mit der ebenfalls zu den Favoriten gehörenden »Outsider«<br />

verankerte Zielschiff »Mia«, einer<br />

13,38 m lange und 800 PS starken Kiel<br />

Classic-44-Motoryacht, betreute: »Die<br />

Bedingungen waren perfekt für alle.<br />

Auch weil wir von dem drohenden Starkregen<br />

komplett verschon blieben.«<br />

Nach dem vom Peder-Most-Spielmannszug<br />

aus Svendborg angeführten<br />

Umzug der Regattateilnehmer durch die<br />

pittoreske Inselkommune wurde die Crew<br />

der Siegeryacht »Milan« traditionsgemäß<br />

von Bürgermeister Peter Hansted mit dem<br />

»Spatzen«, einer Keramikskulptur, geehrt,<br />

bevor die Party in den Festzelten vor der<br />

Hafenkulisse mit der über die Toppen geflaggten<br />

Regattaflotte begann. Es war für<br />

Hansted die erste von ihm begleitete Regatta.<br />

Dabei hatte er sich nach eigenen Angaben<br />

»herzlich aufgenommen und sehr<br />

wohl« gefühlt: »Die Teilnehmer waren entspannt<br />

und die die Stimmung top«, sagte<br />

er und zeigte sich von dem Bild der flaggengeschmückten<br />

Yachten im Hafen und<br />

ihrer Illumination besonders angetan.<br />

30 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Es sind – wie der gemeinsame Rundgang<br />

durch Ærøskøbing, die Begrüßung<br />

mit der Schiffsglocke des ehemaligen<br />

Shell-Tankers »Sepia« und der Kanonensalut,<br />

das Einlauf-Freibier bei der Hafeneinfahrt<br />

auch das gemeinsame Frühstück<br />

am Sonntagmorgen vor der Rückreise –<br />

Ritualien, die ohne das Engagement der<br />

zahlreichen Sponsoren nicht möglich wären<br />

und diese Erfolgsregatta für »Sehleute«<br />

der Inselkommune und ihre Gäste<br />

sowie die aktiven Teilnehmer gleichermaßen<br />

attraktiv machen. Sie können sich<br />

schon jetzt auf die 40. Auflage im nächsten<br />

Jahr freuen, deren Vorbereitung als<br />

Jubiläumsevent bereits angelaufen ist.<br />

Größter Teilnehmer der Regatta, bei<br />

der wiederum international erfolgreiche<br />

Offshore-Yachten wie »Almost Nothing«,<br />

»Outsider«, »Bank von Bremen« und<br />

»Haspa Hamburg« an den Start gingen<br />

war der Atlantik-Racer »UCA«, eine für<br />

MPC Capital gestartete Maxi 86, die als<br />

drittes Schiff eintraf, während das kleinste<br />

Schiff, die unter Andreas Wulf für Otto<br />

Wulf gestartete »Avanti«, eine Seascape<br />

27, als 76. Schiff den Zielhafen erreichte.<br />

Auffällig war auch die in Klasse 6 nach<br />

ORC-Club B unter Knut Freudenberg gestartete<br />

»Halbtrocken«, eine First 36.7, die<br />

regelmäßig mit einem aufblasbarem Pelikan<br />

am Heck startet. Mit ihrer Crew, die<br />

sich schon am Vorabend in lachsfarbenen<br />

Poloshirts präsentierte, konnte sie sich<br />

den ersten Platz in ihrer Klasse sichern.<br />

Legendärer A&R-Oldie<br />

Legendärer Oldie von Abeking & Rasmussen: die Bermuda-Ketch »Talisman«<br />

Die »Avanti« war der kleinste Regattateilnehmer<br />

Abstract: 39th Peter Gast regatta – more than a maritime networking event<br />

This year’s edition of the Peter Gast Schiffahrtsregatta, popular as a summer festival for the<br />

maritime industry, was held under optimal weather conditions and under the sign of<br />

brightening prospects in many shipping submarkets. After a shipping regatta had to be cancelled<br />

for the first time in 2020 due to the corona-related risks at the time and the associated<br />

official restrictions, 70 yachts were already at the start again last year instead of the up to<br />

135 yachts with more than 1,000 participants that were usual in the pre-corona period. For<br />

this year’s 39th edition, 91 yachts, 800 participants and nine support vessels had registered.<br />

Organisers Christian and Dieter Gast were satisfied with the result, saying: »In a unique<br />

way, it unites decision-makers and employees of the industries with sailors and committed<br />

representatives of the large northern German sailing clubs, who with their voluntary support<br />

make the regatta of this magnitude possible under excellent sporting conditions.«<br />

Mit der Bermuda-Ketch »Talisman« zeigte<br />

bei der 39. Auflage dieser weltgrößten privat<br />

organisierten Regatta erstmals ein 1920<br />

von der Werft Abeking & Rasmussen erbautes<br />

Schiff Flagge, das unter persönlicher<br />

Aufsicht des dänischen Werftgründers<br />

und Konstrukteurs Henry Rasmussen<br />

an einen Segelfreund abgeliefert<br />

worden war. Der Skipper des bei der<br />

abendlichen Siegerehrung im Zielhafen<br />

von Bürgermeister Peter Hansted als hervorragendes<br />

Beispiel für die langjährige<br />

gute Zusammenarbeit im maritimen Sektor<br />

zwischen Dänemark und Deutschland<br />

herausgehobenen Oldies, Ingo Martens,<br />

konnte sich dazu auch noch über einen<br />

Ehrenpreis als vorletztes Schiff im Hafen,<br />

ein von der Galerie Deichstraße gestiftetes<br />

Bild, ein Seestück, freuen. Bei der als Bau-<br />

Nr. 944 in Lemwerder entstandenen »Talisman«<br />

handelt es sich um ein 23,36 m langes<br />

und 4 m breites Stahlschiff, das sich<br />

viele Jahrzehnte in deutschem Besitz befand.<br />

2019, nach 99-jähriger wechselvoller<br />

Geschichte und mehrfachen Eignerwechseln,<br />

war es von Klaus Sentker für Talisman<br />

Schiffskontor in Steinburg gekauft<br />

worden. Das von der HCC Badeverft in<br />

Marstal restaurierte und dabei von Torqeedo<br />

mit einem komplett emissonsfreien<br />

Elektroantrieb ausgestattete Schiff ist heute<br />

beim Kieler Yacht Club beheimatet.<br />

Sieger der im ersten Start expedierten<br />

Klassiker, darunter auch die für die Lürssen<br />

Werft unter Holger Schmidt gestartete<br />

Spreizgaffel-Ketch »Senta«, der für<br />

A & R unter Skipper Andreas Reuner gestartete<br />

80 qm-Seefahrtskreuzer »Regina«<br />

und der Schoner »Preussischer Adler«<br />

für die Hamburg Messe unter Herbert<br />

Aly, wurde die »Peter von Seestermühe«,<br />

eine Classic Yawl, die unter<br />

Christoph von Reibnitz für die Hammonia<br />

Reederei teilnahm.<br />

<br />

Unter www.schiffahrtsregatta.de sind Ergebnisse<br />

und Fotos der Regatta zu finden<br />

© Meyer<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

31


TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA - MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS<br />

German marine suppliers – trends and technologies<br />

TECH-INNOVATION powered by VDMA – Marine Equipment and Systems:<br />

This section within the <strong>HANSA</strong> magazine features brief updates on technical developments,<br />

innovations and market launches from the powerful marine equipment industry organised<br />

in its association VDMA<br />

Hauke Schlegel, Managing Director<br />

VDMA – Marine Equipment and Systems<br />

© VDMA<br />

In all the exhibition halls of the world‘s<br />

leading shipbuilding trade fair, SMM<br />

<strong>2022</strong> in Hamburg in September, a spirit<br />

of optimism could be felt. The shipping<br />

and marine technology industries have<br />

taken on the big tasks, first and foremost<br />

the huge effort to decarbonise global<br />

shipping in the shortest possible time.<br />

Since good money is currently being<br />

earned in maritime shipping, the<br />

chances are good that this will also be<br />

economically viable. This huge task can<br />

only be achieved through the perfect interplay<br />

of a variety of new technologies<br />

provided by the industry. Some good<br />

examples of this can be found in the following<br />

articles of this special.<br />

The increasing complexity of the different<br />

systems on board and the multiplication<br />

of data recorded and processed<br />

everywhere in the ship‘s operation as well<br />

as the automation commands call for effective<br />

standards for communication and<br />

integration on board. The MTP standard<br />

has taken a big step forward in recent<br />

weeks for the application in ship automation.<br />

We in VDMA are proud to offer<br />

the development platform for this standard<br />

and to support this initiative of leading<br />

shipyards, suppliers and research institutes.<br />

In all areas of ship technology, intensified<br />

cooperation is now essential in view<br />

of the major tasks. To this end, the companies,<br />

experts and researchers as well as<br />

the institutions in the technology-leading<br />

countries near and far are opening up to<br />

each other. This is how we will succeed –<br />

let us all make our contribution!<br />

The VDMA, Europe’s largest industrial association,<br />

represents approx. 3,500 German<br />

and European companies in the engineering<br />

and plant construction sector.<br />

VDMA – Marine Equipment and Systems<br />

represents the export-oriented<br />

maritime<br />

sector serving<br />

the global markets of<br />

shipping, shipbuilding<br />

and the offshore<br />

oil & gas industry.<br />

Industry and Business<br />

Events & Exhibitions<br />

13th German Mechanical<br />

Engineering Summit<br />

11 – 12 October | Berlin, Germany<br />

Business initiation tour Japan<br />

16 – 21 October | Tokyo/Imabari,<br />

Japan<br />

FLIBS<br />

26 – 30 October | Fort Lauderdale,<br />

USA<br />

OSEA<br />

15 – 17 November | Marina Bay<br />

Sands, Singapore<br />

Marintec China<br />

7 – <strong>10</strong> December | Shanghai, China<br />

OTC – 1 - 4 May | Houston, USA<br />

Seatrade Cruise Global<br />

2 – 4 May | Miami, USA<br />

Business initiation tour Marine<br />

Equipment Greece<br />

May 2023 (tbd) | Athens, Greece<br />

CIPPE | China International<br />

Petroleum & Petrochemical Technology<br />

and Equipment Exhibition<br />

31 May – 02 June | Beijing, China<br />

Business initiation tour Marine<br />

Equipment USA south<br />

June 2023 (tbd) | New Orleans/<br />

Mobile, USA<br />

Nor-Shipping<br />

06 - 09 June | Oslo, Norway<br />

CIMAC Congress<br />

12 – 16 June | Busan, South Korea<br />

For more information on the events or participation – please contact VDMA: nord@vdma.org. + 49 40 50 72 070<br />

32 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA - MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS<br />

© Wroblewski<br />

WOODWARD<br />

SOGAV product acquires IGF-code compliance<br />

Rick Boom explained the new valve to <strong>HANSA</strong> on the occasion of the SMM<br />

Körting<br />

ejectors<br />

for the<br />

shipbuilding<br />

industry<br />

© Woodward<br />

The SOGAV235<br />

Woodward’s Colorado SOGAV and Compliance<br />

teams have achieved a significant<br />

milestone with the company’s SOGAV<br />

product line. The SOGAV235 is now IGFcode-compliant<br />

and officially listed for<br />

IGF zone »0« applications. Also the<br />

SOGAV<strong>10</strong>5/145 has recently received the<br />

listing for IGF zone »0«.<br />

»Achieving IGF-code compliance represents<br />

a considerable challenge. One<br />

that the Woodward team has mastered<br />

smoothly – both in terms of NPI design<br />

and manufacturing location qualification«,<br />

the supplier said. The<br />

SOGAV235 is now IGF-code-compliant<br />

and officially listed for IGF zone »0« applications.<br />

Compliance for the<br />

SOGAV<strong>10</strong>5/145 is in the pipeline and expected<br />

in the not-too-distant future.<br />

Work on compliance for the SOGAV65 is<br />

also underway.<br />

Woodward’s newly developed<br />

SOGAV235 gas admission valves succeed<br />

the company’s SOGAV250 and are commonly<br />

used in marine engine applications.<br />

The SOGAV235 will provide<br />

the same benefits as the SOGAV65 and<br />

SOGAV<strong>10</strong>5 INSERT.<br />

SOGAV valves (Solenoid-Operated<br />

Gas Admission Valves) are a family of<br />

electrically actuated, high-response gas<br />

admission valves for in-manifold (port)<br />

fuel admission. They are designed for use<br />

on four-cycle, turbocharged, natural gas<br />

or dual-fuel engines. The performance<br />

and characteristics of a gas and dual-fuel<br />

internal combustion engine are significantly<br />

influenced by SOGAV gas admission<br />

valves.<br />

SOGAV valves provide reliable and<br />

precise control of gas fuel admission in<br />

multipoint gas and dual-fuel engines.<br />

Woodward SOGAV valves are used in<br />

power generation, marine, rail and mining<br />

vehicle applications. The SOGAV<br />

valve is designed to be used as the valve<br />

portion of an overall gaseous fuel admission<br />

system delivering precise gas mass<br />

flow metering per cylinder. This enables<br />

gas engines and dual-fuel engines to operate<br />

lean burn – with increased efficiency<br />

and reduced emissions. They are available<br />

in gas mass flow metering capacities<br />

ranging from 70 kw/cyl to 1500 kw/cyl.<br />

»We are very proud to have been the<br />

first in the world to produce SOGAVvalves<br />

for Zone ›0‹«, said Rick Boom, Director<br />

Marketing – Large Engines, General<br />

Manager at Woodward Inc. Member of the<br />

board and Vice President at CIMAC, at the<br />

launch of the new product at SMM. The<br />

development of the valves took three years.<br />

Others for operation with hydrogen and<br />

ammonia are to follow, he said. <br />

trouble-free<br />

operation for life!<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

33<br />

+49 511 2129-446 | sales@koerting.de


TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA - MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS<br />

AQUAMETRO<br />

Diesel Switch retrofit successfully commissioned for NYK<br />

Fuel switching and blending system »Diesel Switch«<br />

»Lilac Promenade«, LPG Tanker managed by NYK Shipmanagement<br />

© Aquametro<br />

Aquametro Oil & Marine has successfully commissioned its Diesel<br />

Switch change-over system onboard »Lilac Promenade« for NYK<br />

Shipmanagement.<br />

The NYK Line company assigned AOM with the installation of<br />

its Diesel Switch change-over system. »The installation and commissioning<br />

was completed well within two days thanks to the<br />

great cooperation between the crew onboard and AOM’s technical<br />

team, led by John Zhuang«, the partners announced.<br />

The system will be used to switch over from MGO to HFO fuel<br />

and vice versa. As the Diesel Switch fully automatically controls<br />

the change-over and blending process on board the vessel it helps<br />

to increase safety in ship operation and to give charters secured<br />

forecasts on performance.<br />

»Lilac Promenade« is a 3 year old LPG Tanker that is owned<br />

by Smile Shipholding and managed by NYK Shipmanagement.<br />

established in 2001 and headquartered in Singapore. It<br />

has 200+ vessels under technical and crewing management<br />

including car carriers, dry bulker, containers, Tankers and<br />

Gas Carriers. »We would like to thank its good client NYK<br />

Shipmanagement for the exceptionally great collaboration on<br />

this project as well as for the great positive feedback they gave<br />

after the project was completed«, AOM said. »We greatly appreciate<br />

your cooperation and professional approach. Your<br />

continuous prompt support and feedback was very crucial in<br />

successful installation/commissioning of the Diesel switch.<br />

Thanks a lot«, added Vessel Manager Rochit Das. Simultaneously<br />

NYK is using AOM Diesel Switch on their newbuild<br />

LPGC program in Japan. Installation and pre-commissioning<br />

have been done by AOM engineer David Kim. Sea trials are<br />

scheduled for August.<br />

Since 1928, Aquametro Oil & Marine is active as manufacturers<br />

and suppliers of measurement, optimization and monitoring<br />

solutions. The range consists of more than <strong>10</strong>0 different oil<br />

fuel meters and management systems. The company operates<br />

from its headquarters in Rostock/Germany and Therwil/Switzerland<br />

as well as from Singapore for the Asian market. In addition<br />

there are further subsidiaries in South Korea and China and representation<br />

offices in India and Japan plus a global service network<br />

and numerous sales partners globally.<br />

<br />

34 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA - MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS<br />

BOLL & KIRCH<br />

World premiere of Bollfilters’s new FineFilterUnit FFU<br />

During the international ship technology<br />

exhibition and trade show SMM, Boll &<br />

Kirch has launched its brand-new FFU design<br />

for the treatment of bleed-off water<br />

from Exhaust Gas Cleaning Systems<br />

(EGCS, hybrid or closed loop) and Exhaust<br />

Gas Recirculation (EGR) / Exhaust Gas<br />

Cooling (EGC) Systems. »The new design<br />

is based on Bollfilters’s application expertise<br />

and underlines their market leadership<br />

with the most systems supplied to EGCSand<br />

Engine-manufacturers since 2018«,<br />

the supplier announced. Several improvements<br />

have been realized to optimize<br />

the benefits for the customer and operator:<br />

• Process improvement: Modified components<br />

for improved process control<br />

and more efficient process operation<br />

resulting in lower operational costs.<br />

• Modularity: A new and flexible design<br />

for different flow rates.<br />

• Compactness: Minimum space<br />

requirements and optimized arrangement,<br />

incl. improved maintainability.<br />

• User friendliness: Simplification of interaction<br />

and operation by smart control<br />

features.<br />

• Compliance: Treatment of bleed-off<br />

water with ceramic membranes delivers<br />

still safe and continuous compliance<br />

with the discharge requirements of<br />

MARPOL Annex VI, resolutions<br />

MEPC.340(77) / 307(73) and enhances<br />

marine environmental protection.<br />

Boll & Kirch is a solution provider for<br />

sustainable water treatment systems. As<br />

Bollfilter is developing, producing, and<br />

utilizing its own ceramic membranes<br />

(BOLLbrane) in addition to its own<br />

R&D-, engineering-, testing- and production<br />

capabilities, they claim to have<br />

the knowhow about the core component<br />

of the system and can offer the best process<br />

solution, also for other applications<br />

i.e., CCUS (Carbon Capture Utilization<br />

and Storage).<br />

<br />

© Wroblewski<br />

MTP-STANDARD<br />

Plug-event takes the new standard for ship automation »a giant step forward«<br />

The MTP (Module Type Package) is used<br />

for the standardised integration of subsystems<br />

in ship automation. The first<br />

Plugtest on the new standard was organised<br />

by the VDMA in August. 12 companies<br />

from Germany and Austria took<br />

part in the intensive and successful connectivity<br />

tests, from machine builders<br />

and automation manufacturers to shipyards<br />

and classification. The encouraging<br />

plug test results were also presented<br />

at the »Digital Transition Stage« at<br />

the trade fair SMM: »In those 8 hours,<br />

we implemented such a quantity of variables<br />

and signals with the MTP, for<br />

which we previously needed three weeks<br />

on board at the shipyard. A huge step<br />

forward in shortening commissioning –<br />

and a convincing argument for the<br />

MTP!«, said an industry participant.<br />

Those who want to learn more about<br />

MTP can do so on 13th October at the<br />

MTP-Info-day at Meyer Werft in Papenburg.<br />

Interested professionals may<br />

contact VDMA in Hamburg for more<br />

information: nord@vdma.org <br />

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SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Die maritime Welt zu Gast in Hamburg<br />

Eine positive Bilanz haben die Organisatoren der diesjährigen SMM, der Weltleitmesse<br />

für den Schiffbau, gezogen. Nach einer durch die Corona-Pandemie erzwungenen Pause<br />

konnte das Event wieder in Hamburg stattfinden. Auch hochrangige Politik-Vertreter kamen<br />

Es war ein Jubiläum für die SMM, die nach einer coronabedingten<br />

Pause wieder in der Hansestadt stattfinden<br />

konnte – die 30. Ausgabe. 2.000 ausstellende Unternehmen und<br />

mehr als 30.000 Fachbesucher aus über <strong>10</strong>0 Ländern bevölkerten<br />

an vier Tagen im September die Messehallen.<br />

• Drahtseile • Tauwerk • Festmacher<br />

• CASAR Bordkranseile • Anschlagmittel<br />

• Prüflasttest bis 1.000 t<br />

• Segelmacherei • Taklerei • Montage<br />

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»Die Vorfreude und die Erwartungshaltung in der Branche<br />

waren enorm. Umso mehr begeistert es mich, dass wir unsere<br />

Position als Weltleitmesse erneut unter Beweis stellen konnten«,<br />

sagte Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Hamburg Messe und Congress. Die maritime Energiewende<br />

und die dafür notwendige Technologie und Expertise sowie der<br />

klare Wille zum Wandel hätten den roten Faden auf dem Messegelände<br />

und im begleitenden Konferenzprogramm gebildet (zu<br />

dem auch der von der <strong>HANSA</strong> co-organisierte »Maritime Future<br />

Summit« gehörte – siehe Seite 44/45).<br />

Retrofitting war eines der großen Themen der SMM. Denn<br />

die große Herausforderung in der Branche besteht in der sukzessiven<br />

Nachrüstung der aktuell 60.000 Handelsschiffe für<br />

mehr Umwelt- und Klimaverträglichkeit.<br />

Die besondere Bedeutung der Schifffahrtsindustrie für das Erreichen<br />

der Klimaziele zeigte sich auch an der anwesenden politischen<br />

Prominenz. Kitack Lim, Generalsekretär der Weltschifffahrtsorganisation<br />

IMO, war zugegen. Bundeskanzler Olaf<br />

Scholz, Schirmherr der SMM, sagte in einer Videobotschaft, es<br />

sei mehr als willkommen, dass die SMM ihren Fokus auf klimafreundliche<br />

Technologien gelegt habe, denn »jede Innovation im<br />

maritimen Sektor nützt der globalen Ökonomie als Ganzes«. Die<br />

Maritime Koordinatorin der Bundesregierung, Claudia Müller<br />

36 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

zeigte sich bei einem ausgiebigen Messerundgang,<br />

ebenso wie beispielsweise<br />

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher<br />

und seiner Stellvertreterin Katharina<br />

Fegebank sowie weitere Landesund<br />

Bundespolitiker.<br />

Die SMM liefere wichtige Impulse,<br />

meint Knut Ørbeck-Nilssen, CEO von<br />

DNV Maritime, dem Hauptsponsor der<br />

Messe: »Die SMM ist eine der besten<br />

Veranstaltungen im maritimen Kalender,<br />

sie ist wirklich global und mit ihrem<br />

Schwerpunkt auf Innovation bekommt<br />

man einen Einblick in die Zukunft der<br />

Schifffahrt.« Martin Kröger, Hauptgeschäftsführer<br />

des Verbands Deutscher<br />

Reeder, betonte: »Die SMM ist als Marktplatz<br />

der Innovationen eine wichtige Basis<br />

für Investitionsentscheidungen deutscher<br />

Reedereien. Wir sind dazu mit<br />

Schiffbau- und Zulieferunternehmen in<br />

aller Welt und Fachleuten im Gespräch.<br />

Viele von ihnen trifft man auf der SMM<br />

in Hamburg.«<br />

Die <strong>HANSA</strong> hat die SMM und das Rahmenprogramm<br />

begleitet und ausführlich<br />

darüber berichtet. Schauen Sie im Internet<br />

unter www.hansa-online.de/smm.<br />

Neben News und Hintergrundberichten<br />

gibt es außerdem eine Sonderausgabe unseres<br />

Podcasts sowie Interviews, Produktneuheiten<br />

und weiteres.<br />

Networking im Fokus<br />

Abstract: The maritime world came to Hamburg<br />

The organizers of this year‘s SMM, the world‘s leading trade fair for shipbuilding, have<br />

drawn a positive balance. It was an anniversary for SMM, which was able to return to<br />

the Hanseatic city after a Corona-break – the 30th edition. 2,000 exhibiting companies<br />

and more than 30,000 trade visitors from over <strong>10</strong>0 countries crowded the exhibition<br />

halls over the four days. Also, high-ranking politicians attended.<br />

IMO-Generalsekretär Kitack Lim (Mitte) bei einem Messe-Rundgang mit HMC-Chef Bernd<br />

Aufderheide (l.) und Claudia Müller, maritime Koordinatorin der Bundesregierung<br />

Neben der Vertiefung von Fachkenntnissen<br />

setzten die SMM-Macher konsequent<br />

auf Networking-Formate und<br />

schufen mit den neuen »Transition Stages«<br />

Ausstellenden eine besondere Bühne<br />

für ihre Themen. Die Verleihung des<br />

Start-up-Awards und der Maritime Career<br />

Market, bei dem junge Talente Kontakte<br />

zu interessierten Unternehmen<br />

knüpfen konnten, waren weitere Highlights.<br />

»Es gibt keine bessere Gelegenheit,<br />

sowohl der Öffentlichkeit – einschließlich<br />

dem so wichtigen Nachwuchs<br />

– als auch den politischen Entscheidungsträgern<br />

die Vielfalt und Breite<br />

unserer Branche näherzubringen«, bilanzierte<br />

Reinhard Lüken, Hauptgeschäftsführer<br />

des Verbands für Schiffbau<br />

und Meerestechnik.<br />

Das bestätigen laut der Messegesellschaft<br />

auch die Umfragen unter den Besuchenden.<br />

Danach gaben 97 % an, dass<br />

die SMM die wichtigste Messe der maritimen<br />

Wirtschaft sei, 86 % wollen das<br />

nächste Mal auf jeden Fall wieder dabei<br />

sein. 97 % der Besuchenden bestätigen,<br />

dass die SMM eine sehr gute Möglichkeit<br />

bietet, internationale Kontakte zu<br />

knüpfen. Die nächste SMM findet vom<br />

3. bis zum 6. September 2024 in Hamburg<br />

statt.<br />

© HMC<br />

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Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

37


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Der Andrang war nach der Corona-Pause groß<br />

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (Mitte) zeigte sich interessiert an technischen Innovationen<br />

Themen & Experten<br />

Die Bandbreite an Themen und Ausstellern<br />

war gewohnt groß. Der Antriebsspezialist<br />

Wärtsilä Voyage stellte<br />

sein neues Fleet Optimisation System<br />

(FOS) vor. »Die ganzheitliche Datenanalyse-,<br />

Reiseplanungs- und Flottenleistungsplattform<br />

kann maritimen Akteuren<br />

helfen, Schiffe und Flotten mit<br />

© HMC<br />

optimaler Sicherheit, Effizienz und<br />

Nachhaltigkeit zu betreiben«, erklärt<br />

Sean Fernback, President von Wärtsilä<br />

Voyage.<br />

Der Motorenhersteller Rolls-Royce<br />

präsentierte Brennstoffzellenkonzepte,<br />

Hybridsysteme und Motoren, die mit<br />

E-Methanol laufen sollen. »Wir setzen<br />

für die Zukunft ganz klar auf diesen<br />

Schiffskraftstoff und wollen hier als<br />

Pionier vorangehen«, so Denise Kurtulus,<br />

Vice President Global Marine bei<br />

Rolls-Royce.<br />

Die Mecklenburgische Metallguss<br />

(MMG) hat strömungsoptimierte<br />

Schiffspropeller im Portfolio, mit denen<br />

beispielsweise Hapag-Lloyd zahlreiche<br />

seiner Bestandsschiffe nachrüstet.<br />

Sprit- und CO 2<br />

-Ersparnis: mehr<br />

als <strong>10</strong> %. Stellvertretend dafür begrüßte<br />

ein effizienter MMG-Propeller die<br />

Fachbesuchenden am Eingang der<br />

SMM.<br />

Der Technologiekonzern ABB zeigte<br />

einen neuen Halbleiter-Leistungsschalter<br />

für die nächste Generation<br />

von sicheren und energieeffizienten<br />

Gleichstromsystemen. Thorsten Strassel,<br />

Global Product Manager bei ABB:<br />

»Die SMM ist eine ideale Plattform,<br />

um diese innovative Technologie vorzustellen,<br />

die die Energiewende im<br />

Schifffahrtssektor unterstützen wird.«<br />

Erneuerbare Energien, Batteriespeicher<br />

und intelligente Netze seien ein<br />

wesentlicher Faktor, um die Schifffahrtsindustrie<br />

nachhaltiger zu machen.<br />

RWO, ein Anbieter von »smarten«<br />

Wassermanagementlösungen, hat im<br />

Rahmen der Weltleitmesse seinen neuesten<br />

Ölabscheider (OWS) vorgestellt.<br />

»Wir freuen uns, den Reedern größerer<br />

Schiffe eine effiziente, flexible und kostengünstige<br />

OWS-Lösung anbieten zu<br />

können, die sowohl für Neubauten als<br />

auch für Nachrüstungsprojekte geeignet<br />

ist«, sagte RWO-Geschäftsführer<br />

Stratos Papamichalis.<br />

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EVENTS<br />

40 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


EVENTS<br />

Volles Haus beim SMM-Empfang der <strong>HANSA</strong><br />

Die <strong>HANSA</strong> hatte während der Weltleitmesse<br />

SMM in Hamburg zu<br />

einem Empfang ins Internationale Maritime<br />

Museum (IMMH) geladen – und die<br />

Resonanz war überwältigend. Mehr als<br />

300 Vertreter aus allen Sparten der maritimen<br />

Wirtschaft – von Reedereien über<br />

Zulieferern bis hin zu Werften und der<br />

Marine – genossen nach dem ersten<br />

Messetag den Abend bei der »Party« in<br />

der historischen Speicherstadt, die sich als<br />

DER Branchentreffpunkt während der<br />

Messetage erwiesen hat.<br />

Die zahlreichen Gäste wurden von<br />

Peter Tamm, Geschäftsführer von Tamm<br />

Media und Verleger der »<strong>HANSA</strong> –<br />

Internationale Maritime Journal«, und<br />

Florian Visser, kaufmännischer Verlagsleiter<br />

der <strong>HANSA</strong>, begrüßt. »Es ist uns<br />

eine große Ehre, so viele Freunde, Partner,<br />

Kunden, Leser, Abonnenten und<br />

Anzeigenkunden hier heute Abend begrüßen<br />

zu dürfen«, sagte Peter Tamm.<br />

»In turbulenten Zeiten ist es wichtiger<br />

denn je, täglich und monatlich solide und<br />

zuverlässige Informationen zu liefern,<br />

wie die <strong>HANSA</strong> es tut«, sagte er und<br />

betonte die Notwendigkeit einer guten<br />

Zusammenarbeit auch in schwierigen<br />

Zeiten wie während der Pandemie.<br />

Der <strong>HANSA</strong>-Empfang war die Gelegen -<br />

heit für die gesamte maritime Industrie,<br />

die Rückkehr in die Normalität zu feiern<br />

und nach den fachlichen Ter minen und<br />

Treffen während der SMM den ersten<br />

Messe-Abend in einer entspannten und<br />

anregenden Atmosphäre ausklingen zu<br />

lassen.<br />

alle Fotos: Christian Stelling<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

41


EVENTS<br />

42 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


EVENTS<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

43


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Diskutierten auf dem Maritime Future Summit (v.l.):<br />

Volker Bertram (Moderator), Donya Amer (Hapag-Lloyd),<br />

Pierre Sames (DNV) Solène Guéré (notilo plus), Kenneth<br />

Goh (Knud E. Hansen) und Krischan Förster (<strong>HANSA</strong>)<br />

© Henckel<br />

Von der Technologie zum Geschäftsmodell<br />

Viele digitale Lösungen für eine effizientere Schifffahrt existieren bereits. Intelligente Wege<br />

zur Kombination dieser Technologien zu finden, war eines der Themen des diesjährigen<br />

»Maritime Future Summit«, der auch <strong>2022</strong> den Auftakt zur SMM gab<br />

Von der Schiffskonstruktion bis zum<br />

-management, von der Brücke über<br />

den Maschinenraum bis zum Frachtraum:<br />

die Digitalisierung hat in alle Bereiche der<br />

Branche Einzug gehalten. Auf dem »Maritime<br />

Future Summit« – mit der <strong>HANSA</strong><br />

als Co-Veranstalter und Partner der SMM<br />

–, diskutierten Experten in Hamburg wieder<br />

über die neuesten digitalen Trends in<br />

der Schifffahrts- und Schiffbaubranche.<br />

Ging es in den letzten Jahren um kühne<br />

Visionen und konkrete Anwendungsfälle<br />

der digitalen Transformation, so hieß das<br />

Motto dieses Jahr »Connected Technologies<br />

On The Rise – The next Phase of<br />

the digital Transition«.<br />

Am Tag vor dem offiziellen Start der internationalen<br />

Leitmesse für die maritime<br />

Wirtschaft ging es um digitale Allianzen<br />

und multidisziplinäre Lösungen, die gebraucht<br />

werden, um die Schifffahrt in eine<br />

effiziente und nachhaltige Zukunft zu<br />

bringen. Gleichzeitig müssen daraus auch<br />

neue Geschäftsmodelle entstehen.<br />

»Wir bewegen uns allmählich auf eine<br />

höhere Spielebene, indem wir Technologien<br />

miteinander verbinden und größere<br />

Lösungen schaffen«, sagte Moderator<br />

Volker Bertram. »Wir brauchen ein Zusammentreffen<br />

von Unternehmen, Technologien<br />

und Organisationen, um die Tür<br />

zur nächsten Stufe zu öffnen.«<br />

Das ist es, was die deutsche Linienreederei<br />

Hapag-Lloyd bereits tut, wie CIO<br />

Donya-Florence Amer betionte. Die Nr. 5<br />

im Weltmarkt ist dabei, die gesamte Flotte<br />

von Containern mit IoT-Geräten auszustatten.<br />

Damit will das Unternehmen<br />

einerseits den Betrieb effizienter gestalten<br />

und gleichzeitig neue Werte für die Kunden<br />

schaffen, die sich als Geschäftsmodelle<br />

monetarisieren lassen. In den<br />

letzten Jahren sei viel über Supply Chain<br />

Disruption im Zusammenhang mit der<br />

Digitalisierung gesprochen worden. Die<br />

Reederei sei heute allerdings »weit davon<br />

entfernt«, auf der Strecke zu bleiben, die<br />

Nachfrage nach Supply-Chain-Dienstleistungen<br />

sei größer als je zuvor, so<br />

Amer. Bei der Transformation geht es ihr<br />

daher unter anderem darum, Businessund<br />

IT-Departments zu verbinden.<br />

Digitale Service-Erweiterung<br />

Auch die Klassifikationsgesellschaft DNV<br />

arbeitet an neuen Geschäftsmöglichkeiten,<br />

wie Pierre Sames, Direktor für<br />

strategische Entwicklung, berichtete. Das<br />

norwegisch-deutsche Unternehmen treibt<br />

seine Drohnen-gestützten Inspektionen<br />

von Schiffen voran. Auf der Grundlage eines<br />

3D-Modells können Flugroboter ihren<br />

Weg durch ein Schiff finden und Schäden<br />

aufspüren. Das könne die Surveys ergänzen,<br />

mache das Angebot flexibler, billiger,<br />

weniger störend und sicherer. Der<br />

Einsatz künstlicher Intelligenz könne Unterschiede<br />

in der menschlichen Wahrnehmung<br />

bei der klassifizierung von Unregelmäßigkeiten<br />

ausgleichen, so Sames.<br />

Plädoyer für Roboter<br />

Solène Guéré vom französischen Unternehmen<br />

notilo plus plädierte für robotergestützte<br />

Unterwasserschiffsuntersuchungen.<br />

Ihrer Meinung nach liefert<br />

das ROV-Scanning viel mehr Daten als<br />

ein menschlicher Taucher es jemals tun<br />

könnte, und es erstellt konsistente Berichte<br />

von hoher Qualität. »Wir erleichtern<br />

den Flottenmanagern den Zugang und<br />

die Handhabung der Daten«, sagte sie.<br />

Leichter Zugang ist auch für den<br />

Schiffsdesigner Knud E. Hansen ein<br />

wichtiges Thema. Wie Kenneth Goh berichtet,<br />

nutzt das Unternehmen die virtuelle<br />

Realität, um die Kunden bereits in einem<br />

sehr frühen Stadium des Schiffsentwurfs<br />

einzubeziehen, um die beste Anordnung<br />

der Arbeitsräume zu finden und<br />

sofortiges Feedback zu erhalten. »VR erleichtert<br />

die Zusammenarbeit und Probleme<br />

können schnell gefunden werden«,<br />

so Goh. Seiner Erfahrung nach seien auch<br />

44 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Ungeübte mit der Technologie schnell<br />

vertraut und produktiv, weil sei der natürlichen<br />

Wahrnehmung so nah sei.<br />

Jilin Ma von der China Classification<br />

Society (CCS) nahm sich der unbemannten<br />

Schifffahrt an – ein Thema,<br />

dass den Future Summit seit seinen Anfängen<br />

begleitet. Ma blickte zurück auf<br />

die Konferenz von 2021. Sein Fazit damals:<br />

unbemannte Bücken sind denkbar,<br />

aber wir haben noch einen weiten Weg<br />

vor uns. Heute sieht er mit Blick auf die<br />

Projekte in China, Japan und Südkorea<br />

einen schnellen Fortschritt, eine deutliche<br />

Beschleunigung der Entwicklung.<br />

Für die Entwicklung neuer und effizienterer<br />

Schiffe bedarf es auch einer Digitalisierung<br />

der Prozesse, wie Ludmila<br />

Seppälä von Cadmatic erklärte. Dabei<br />

dürfe es nicht darum gehen, als Ergebnis<br />

digitale 2D-Zeichnungen zu haben, sondern<br />

darum, Engineering und Produktion<br />

miteinander zu verbinden. Die<br />

Design- und Schiffbauprozesse würden<br />

immer komplexer und erforderten die<br />

Zusammenarbeit hoch spezialisierter<br />

Abstract: Getting from technologies to business models<br />

Many digital solutions for more efficient operations in shipping already exist. The next<br />

step in the maritime industry’s digital transition will be to connect technologies to get solutions<br />

that add real value for companies and customers, meaning that companies could<br />

generate new business from going digital, showed this year’s Maritime Future Summit.<br />

Disziplinen. Daher plädierte sie für den<br />

Ansatz des »Data-driven Shipbuilding«<br />

Software heißt Evolution<br />

Effiziente digitale Prozesse waren auch<br />

das Thema von Wärtsilä-Voyage-CEO<br />

Sean Fernback. Schiffe, die in heutiger<br />

Zeit tagelang vor den großen Hubs auf<br />

Reede lägen seien »wasted assets«. »In der<br />

Luftfahrt fliegt ein Flugzeug nicht los, bevor<br />

es das OK von Zielflughafen bekommen<br />

hat. Da müssen wir in der<br />

Schifffahrt auch hinkommen«, so Fernback.<br />

Eine Herausforderung sei der extreme<br />

Fokus auf einmalige Capex, dabei<br />

müsste die Branche verstehen, dass Software<br />

keine einmalige Anschaffung sei,<br />

sondern sich in steiger Entwicklung befinde.<br />

Um die Digitalisierung und die Vernetzung<br />

verschiedener Player effizient<br />

und übersichtlich zu machen, plädierte<br />

Patrick Mueller von Siemens Energy dafür,<br />

nur eine einzige, offene Plattform zu<br />

nutzen. So könne man Datentransparenz<br />

erreichen, was letztlich der der Schlüssel<br />

zu einer besseren Zukunft sei. »Schiffe<br />

sind sehr wertvolle und komplexe Assets.<br />

Einen Überblick darüber zu haben, wo<br />

man steht, ist die Voraussetzung, um die<br />

nächsten Schritte planen zu können, beispielsweise<br />

im Bezug auf CO 2<br />

-Emissionen«,<br />

so Müller.<br />

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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

45<br />

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SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

In der abschließenden Abstimmung setzte sich Ankeri nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Insurwave durch<br />

© Selzer<br />

Ankeri gewinnt Maritime Start-Up Award<br />

Die »Maritime Start-Up Night <strong>2022</strong>«, erstmals im Rahmen der Schiffstechnikmesse<br />

SMM ausgerichtet, hat einen Gewinner hervorgebracht: Ankeri. Die Isländer<br />

überzeugten mit ihrer Cloud-Plattform für Reedereien, Shipmanager und Charterer<br />

Unter dem Motto Start-ups@SMM<br />

präsentierten sich internationale<br />

Gründer dem Fachpublikum auf der<br />

SMM in Hamburg. Highlight war das<br />

»SMM Maritime Startup-Night &<br />

Day«-Event am Messe-Mittwoch. Als Höhepunkt<br />

am Abend wurde der »SMM Maritime<br />

Start-up Award <strong>2022</strong>« verliehen.<br />

Der Wettbewerb war in vier Runden<br />

unterteilt, in denen die Vertreter jedes<br />

Start-ups in einem zweiminütigen »Elevator«-Pitch<br />

darlegten, was ihr Start-up<br />

macht und warum es wichtig ist, gefolgt<br />

von einer Fragerunde mit den Juroren.<br />

Der Preis ging an das beste marktfähige<br />

Produkt, für den die Jungunternehmer<br />

in »Pitches« über den Tag<br />

verteilt gegeneinander antraten. Mit der<br />

Award-Verleihung und einem Gettogether<br />

mit Musik und Drinks endete<br />

der Abend in entspannter Atmosphäre<br />

Das isländische Start-Up Ankeri schaffte<br />

es beim »Start-Up Day« bei der ersten<br />

Pitch-Runde, an der insgesamt 16 Kandidaten<br />

teilnahmen, sich für das Finale zu<br />

qualifizieren. Hier konnten die fünf Finalisten<br />

noch einmal ihre Ideen und Lösungen<br />

vor Publikum präsentieren.<br />

Kopf-an-Kopf-Rennen<br />

Auf der neu geschaffenen »Digital Transition<br />

Stage« in den Messehallen durften<br />

abends neben Ankeri die jungen Unternehmen<br />

Insurwave, mit einer Plattform<br />

für maritime Versicherungen, Ionada mit<br />

einer Abgasreinigungstechnologie, Wavefoil<br />

mit einer Energiesparlösung für Schiffe<br />

und Cspect mit einem Remote-<br />

Monitoring-Produkt abermals um die<br />

Gunst der Zuschauer buhlen. In der abschließenden<br />

Abstimmung setzte sich Ankeri<br />

schließlich durch, nach einem Kopfan-Kopf-Rennen<br />

mit Insurwave. Ankeri<br />

bietet Reedern, Befrachtern, Shipmanagern<br />

und anderen Akteuren eine cloudbasierte<br />

Softwareplattform, um Daten zu<br />

verwalten, zusammenzuarbeiten, die Effizienz<br />

der Flotte zu steigern und die Nachhaltigkeit<br />

in der Schifffahrt zu fördern.<br />

In einer Dankesbotschaft sprachen die<br />

Ankeri-Macher im Nachgang von »großem<br />

Stolz, Freude und Dankbarkeit« für<br />

den Preis. »Diese Auszeichnung wird uns<br />

Abstract: Ankeri wins Maritime Start-Up Award at SMM<br />

The Maritime Start-Up Nigh, that took place for the first time at the SMM srade fair in<br />

Hamburg this year, has a winner: Ankeri from Iceland convinced the »jury« (audience)<br />

with their pitch of a cloud based platform on which ship owners, ship managers, charterers<br />

and others can manage and share data to collaborate for more efficiency.<br />

46 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

in unserem Bestreben, die Effizienz zu steigern und die Nachhaltigkeit<br />

in der Schifffahrt zu fördern, nur noch mehr anspornen«,<br />

heißt es weiter.<br />

Die Lösungen von Ankeri sollen es den Beteiligten ermöglichen,<br />

»die Kontrolle über ihre Daten zu übernehmen und neue Werte zu<br />

schaffen, indem sie ihre eigenen kommerziellen, betrieblichen und<br />

technischen Schiffsdaten organisieren und pflegen«. Die Produkte<br />

sollen den Nutzern zudem helfen, den Wandel voranzutreiben und<br />

die Digitalisierung ihrer Abläufe und die Zusammenarbeit zu beschleunigen,<br />

um die Transparenz und das Vertrauen zu erhöhen<br />

sowie die Gesamtproduktivität, die Rentabilität und die Entscheidungsfindung<br />

zu verbessern. Als cloudbasierte Software erfordern<br />

die Produkte von Ankeri keine Installation.<br />

Volle Kontrolle über Daten<br />

Mit Party und Live-Musik endete der Abend<br />

Das Angebot Fleet&Chartering ist auf die Zusammenarbeit fokussiert.<br />

Hinzu kommt der »Data Connections Hub« – eine<br />

cloudbasierte, robuste, skalierbare und sichere Datenspeicherinfrastruktur<br />

für die Verbindung mit Quelldaten und<br />

deren Umwandlung in ein Format, das von anderen Systemen<br />

genutzt werden kann. Ob es sich um Auto-Log-Daten von verschiedenen<br />

Anbietern, AIS, Now Cast, Hind Cast oder Noon-<br />

Reports handelt, der Data Connections Hub könne sich mit jeder<br />

Onshore-Quell-API verbinden, um eine konsolidierte und<br />

übersichtliche Darstellung der Daten zu erstellen, heißt es. Das<br />

Unternehmen hat die volle Kontrolle darüber, wer auf welche<br />

Daten zugreifen kann und wie lange.<br />

Mit der Aware-App für Mobilgeräte und Desktop will Ankeri<br />

Leistungs- und Nachhaltigkeitsdaten verständlich und zugänglich<br />

machen. Nachhaltige Fortschritte bei der Erreichung von<br />

Leistungs- und Nachhaltigkeitszielen müssten datengesteuert<br />

und evidenzbasiert sein, meinen die Entwickler. Diese Daten<br />

müssten auch auf eine Weise dargestellt werden, die leicht zugänglich<br />

und verständlich ist. Aware generiert nach Angaben von<br />

Ankeri schnelle Einblicke aus Flottendaten – einschließlich der<br />

CII jedes Schiffes pro Reise oder Zeitraum – ohne jegliche Interaktion<br />

des Nutzers. Es bietet die Möglichkeit, unternehmenseigene<br />

Daten wie AIS-Datenströme, Auto-Logs oder Noon-<br />

Reports mit dem Datenstrom zu verknüpfen.<br />

Neben dem Prestigeträchtigen Award bekam das Unternehmen<br />

vom Schiffahrts-Verlag <strong>HANSA</strong> zudem ein »Media-<br />

Booster«-Paket im Wert von <strong>10</strong>.000 € überreicht, womit Ankeri<br />

nun seine Bekanntheit in der Branche steigern kann. Außerdem<br />

kündigte SMM-Chef Ulrich Selbach an, dass das Start-Up bei der<br />

nächsten Ausgabe der Messe 2024 einen kostenlosen Stand bekommen<br />

wird.<br />

Die »Maritime Start-Up Night« – organisiert vom Team um<br />

Carsten Bullemer, Annett John und Steffen Knodt – fand in diesem<br />

Jahr bereits zum fünften Mal statt – anders als in den Jahren<br />

zuvor wurde das Event erstmals im Rahmen der internationalen<br />

Fachmesse SMM ausgerichtet.<br />

fs<br />

© Wroblewski<br />

<br />

<br />

Carsten Most<br />

Tel. 040/72003-120 | E-Mail: carsten.most@akzonobel.com<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

47


SMM HUB<br />

EXXONMOBIL<br />

Palantir digital platform integrates lubricants monitoring service<br />

ExxonMobil is adding new features to its<br />

Mobil Serv Cylinder Condition Monitoring<br />

service through partnering with Palantir<br />

Technologies, a leading builder of<br />

operating systems for the modern enterprise.<br />

The coming enhancements combine<br />

ExxonMobil’s maritime knowledge and<br />

engine lubrication expertise with Palantir’s<br />

digital platform and analytics capability to<br />

deliver detailed insights into vessel operations<br />

and help protect engine components<br />

from premature wear.<br />

These improvements are derived from<br />

ExxonMobil’s patented technology and library<br />

of onboard test results, which contains<br />

more than three quarters of a million<br />

data points. Palantir Technologies’<br />

Foundry platform will enable complete<br />

integration and advanced analysis of<br />

these records, enabling vessel operators to<br />

benchmark their engines’ performance<br />

against similar models in a range of operating<br />

conditions, whilst enabling broader<br />

organisational benefits such as trend<br />

analysis across entire fleets and similar<br />

vessels. According to ExxonMobil, this<br />

will be indispensable as the marine industry<br />

starts its transition to lower carbon<br />

fuels. During a period of operational uncertainties,<br />

knowing how an engine is<br />

performing will provide welcome reassurance<br />

and help supply valuable insights<br />

into the performance and operation of<br />

new fuels and engine designs. <br />

© ExxonMobil<br />

LIBERIAN REGISTRY<br />

MoU signed on autonomous ship tech<br />

The Liberian Registry, the world’s second largest ship registry,<br />

signed a memorandum of understanding (MoU) with Hyundai<br />

Heavy Industries (HHI), Avikus and DNV to collaborate on autonomous<br />

ship technology developments.<br />

»Over the last five years the Liberian Registry has participated<br />

in over 30 joint industry projects, all with focus on innovative<br />

ship design features, new technologies and alternative fuels.<br />

While the overarching goal with these projects is to decarbonize<br />

international shipping, we also have to ensure the safety of navigation.<br />

Through the adoption of innovative technologies for autonomous<br />

shipping this MoU will seek to enhance both safety of<br />

navigation and reduce GHG emissions«, the Liberian International<br />

Ship & Corporate Registry (LISCR) stated.<br />

The Hyundai intelligent Navigation Assistant System (HiNAS<br />

2.0) is an AI-based navigation solution that assists in safe navigation<br />

by displaying AR (augmented reality) images of detected<br />

ships and navigation information. Developed by AVIKUS, a subsidiary<br />

of Hyundai Heavy Industries (HHI), the system creates<br />

optimal routes for collision avoidance in the ocean, aiming to reduce<br />

crew fatigue and increase fuel efficiency. The MoU includes<br />

a joint study to deploy autonomous navigation systems on board<br />

ships to increase technology uptake by the industry and flag<br />

states. During the project, Avikus, HHI and Liberian Registry<br />

will actively contribute to developing autonomous maritime solutions<br />

that comply with DNV Rules on autonomous operations,<br />

where AVIKUS aims to obtain an Approval in Principle from<br />

DNV and Liberian Registry.<br />

»Innovative technologies that enhances safety of navigation<br />

and reduce GHG emissions must be supported from a regulatory<br />

perspective,« said Alfonso Castillero, CEO of LISCR. <br />

DATASTORMS<br />

Versatile data management software<br />

Datastorms, a new and innovative app for smart data management,<br />

was launched at the SMM in Hamburg. Martijn van<br />

Loenen, director of Datastorms: »The SMM Hamburg is all<br />

about digital transformation, climate change and the maritime<br />

energy transition, which is exactly where Datastorms makes the<br />

difference. The software makes all data (i.e. knowledge) of a<br />

company easily available to the users through a semantic database,<br />

so, long searches for information now belong to the past.«<br />

According to van Loenen, the app’s features include management<br />

of maritime requirements and verification of requirements<br />

to the management of auditing and certification data as<br />

well as smart inventory management.<br />

»Datastorms was developed because a lot of the activities that<br />

we do on a daily basis can be done much smarter and cheaper.<br />

Datastorms continues where other programs stop. For example,<br />

do you want to make your data centrally available to your team<br />

or company so that everyone always has the same information?<br />

Do it with Datastorms, because with Excel different versions<br />

often go back and forth or a file gets damaged… with nasty consequences,«<br />

said van Loenen. Version control is also no longer<br />

necessary because with the <strong>10</strong>0% traceability function, all<br />

changes that were made in the past can easily be viewed and reverted<br />

if necessary. »Assigning rights is also a piece of cake, so<br />

that you can even let customers and suppliers watch or cooperate<br />

with your project. This way data will work much smarter for<br />

you,« van Loenen explained.<br />

As many customers already have their own systems running,<br />

Datastorms can also be used as a smart link that can handle »almost<br />

all« maritime ERP systems and easily make reports based<br />

on the data in an existing system.<br />

<br />

48 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


SMM HUB<br />

DNV<br />

Remote compliance verification<br />

At the SMM trade fair in Hamburg in early September, classification<br />

society DNV announced the launch of its new<br />

NAUTConnect service. Offered as an additional voluntary<br />

class notation and developed in collaboration with the industry,<br />

NAUTConnect is hosted on DNV’s Veracity platform and<br />

is designed to enable the optimal performance and safety of<br />

navigational systems. NAUTConnect is a continuous remote<br />

compliance verification system for electronic navigational<br />

systems and integrated network equipment. It covers onboard<br />

systems and data collection infrastructure, onshore<br />

systems and data standards, as well as procedures for system<br />

health monitoring and compliance verification. The voluntary<br />

class notation includes MO and class requirements, as<br />

well as requirements for service providers, for example OEMs<br />

involved in monitoring and maintaining given systems and<br />

equipment. It also enables vessel owners and managers to<br />

keep better track of hardware and software updates and replacements.<br />

Key industry contributors included, navigation systems<br />

manufacturer Kongsberg Maritime (KM) and its digital arm,<br />

Kongsberg Digital (KDI), while Norway’s Hurtigruten Coastal<br />

is one of several shipowners that piloted the service. <br />

MON-IT<br />

Ship monitoring via smartphone<br />

Mon-it Group presented at SMM in Hamburg its new control<br />

system called OF SHIP offers an automatic, 24/7 monitoring<br />

system. The solution is able to detect and measure deformations<br />

in 2D and 3D of an object of any shape and of a rigid or semirigid<br />

nature using sensitive optical fibers. Accordimng to Monit,<br />

the OF SHIP system ensures real time monitoring of deformations<br />

and tensional state of the hull, decks, loading plans<br />

and tanks. The system also includes measurement of the vibrations<br />

of the vessel and its components, measurement of applied<br />

loads, pressure and deterioration of elements such as loading<br />

floors, appendages, others as well as measurement of corrosive<br />

phenomena along the structure of the ship and its components.<br />

Further capabilities are monitoring of the profile and<br />

thermal behavior of the engine and its components and monitoring<br />

of squashing and deformation effects of the tanks.<br />

The network uses small fibre-optic cables (between<br />

150 microns) and passive sensors that do not require a power<br />

supply, do not suffer or produce electromagnetic interference,<br />

are insensitive to water and allow signals to be transmitted<br />

over long distances (up to about <strong>10</strong>0 km) with negligible<br />

power losses; at the same time, it is a very long-lived technology,<br />

says Mon-it, because it is based on the transmission of<br />

light alone, which generates a hundred-year decay of the glass<br />

inside which it propagates. The data, once acquired, is passed<br />

to Mon-it’s IoT platform, where it is analyzed in real time to<br />

produce alerts and alarms in the event of anomalies, periodic<br />

reports and the development of predictive analyses as well as<br />

processing by means of Artificial Intelligence models to optimize<br />

maintenance activities and prevent possible future structural<br />

damage.<br />

<br />

NEWSWIRE, PODCAST, INFOSCREEN<br />

<strong>HANSA</strong> zeigt Präsenz auf der SMM<br />

<strong>HANSA</strong> DAILY NEWSWIRE<br />

Knapp 200 Seiten stark und voller Informationen zu Ausstellern<br />

und Inhalten der SMM – das hatte bereits die September-Ausgabe<br />

der <strong>HANSA</strong>, geboten. Zusätzlich gab es an den <strong>HANSA</strong><br />

Daily Newswire – die aktuell produzierte Messezeitung mit Terminen,<br />

Neuigkeiten von Unternehmen und den Konferenzen.<br />

<strong>HANSA</strong> SMM PODCAST<br />

Neu im diesjährigen <strong>HANSA</strong>-Programm war auch der SMM<br />

<strong>HANSA</strong> PODCAST – der Expertentalk in einem neuen<br />

Format. Den Auftakt machte Torgeir Sterri, Regional Manager<br />

West Europe bei DNV. Danach folgten Marc Mühlenbeck and<br />

Josefin Klindt vom Batteriehersteller EST Floattech, Peter<br />

Müller-Baum (CIMAC) als Vertreter der zahlreichen Motorenhersteller<br />

und Boris Hermann, Weltumsegler und Klimabotschafter.<br />

SMM-News auf den Infoscreens<br />

Erstmals war die <strong>HANSA</strong> mit SMM-<br />

News auf den Info screens und<br />

Video-Stelen auf den Hamburger<br />

Bahnhöfen präsent und hat zweimal<br />

am Tag Schlagzeilen und Schlaglichter<br />

von der SMM geliefert.<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

49


SMM HUB<br />

ROLLS-ROYCE POWER SYSTEMS<br />

Marine engines get green light on sustainable fuels<br />

Rolls-Royce is setting another milestone<br />

on the road to greenhouse gas-free shipping<br />

with the approval of its 2000 and<br />

4000 Series mtu marine diesel engines for<br />

use with sustainable fuels in 2023. Following<br />

successful bench and field tests, Rolls-<br />

Royce’s Power Systems business will progressively<br />

approve its 2000 and 4000<br />

Series mtu marine engines for EN15940<br />

synthetic diesel fuels from early 2023.<br />

These fuels include, for example, the sustainable<br />

fuels BtL (Biomass to Liquid),<br />

HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) and<br />

PtL (Power to Liquid) such as e-diesel.<br />

They can all then replace conventional<br />

diesel fuel, which is made from fossil petroleum,<br />

in these engines without any adjustments.<br />

Last year, Rolls-Royce announced<br />

that the 2000 and 4000 series,<br />

the company’s most common production<br />

engines, would be able to run on sustainable<br />

fuels from 2023.<br />

»There is already a lot of interest from<br />

many marine customers looking to improve<br />

their carbon footprint, particularly<br />

in HVO,« said Denise Kurtulus, Vice<br />

President Global Marine at Rolls-Royce<br />

Power Systems. »Results from pilot customers<br />

show a significant reduction in<br />

greenhouse gases, nitrogen oxide and<br />

particulate emissions by using HVO instead<br />

of fossil diesel.« The engines are<br />

used in ferries, workboats and large<br />

yachts, for example.<br />

<br />

© Rolls-Royce<br />

RINA<br />

Hydrogen powered design approved<br />

Aurelia Green Ship Concept Design has unveiled a new design<br />

with <strong>10</strong>0% hydrogen propulsion. The ACD01 <strong>10</strong>00 is a RoRo<br />

vessel with electric propulsion using highly compressed H2 as<br />

fuel. Beyond the green design, the difference is marked by the<br />

ship’s hydrogen-based engine system, which can be applied to<br />

other ship designs. The fuel used to operate the vessel is <strong>10</strong>0%<br />

compressed hydrogen which generates no environmentally<br />

harmful emissions with a design which can be considered as zero<br />

emission not only in port, but also during navigation. The hybrid<br />

propulsion is based on battery and fuel cell power modules. The<br />

batteries are used as an energy storage source to supply power for<br />

the hotel load too. The Certificate of Approval in Principle has<br />

been issued by Rina based on the newly published Rina Rules for<br />

Hydrogen Fuelled Ships and the Rina Guide for the Approval in<br />

Principle of Novel Technologies.<br />

© Rina<br />

THORDON BEARINGS<br />

Water lubricated propeller shaft<br />

Peer-reviewed research by Thordon Bearings into the hydrodynamic<br />

lubrication efficiency of a ship’s propeller shaft bearing has<br />

found that the use of seawater-lubricated elastomeric polymer<br />

bearings reduces fuel consumption. The research is based on new<br />

methodology for calculating the performance of seawaterlubricated<br />

bearings, which, until now, has been based on decades-old<br />

theory developed for oil-lubricated propeller shaft bearings.<br />

The method takes into account the characteristics of seawater<br />

as a lubricant, the polymer materials used, bearing pressures,<br />

viscosity, friction etc.<br />

Test results confirmed that fuel losses due to the friction coefficient<br />

hydrodynamic resistance of an oil-lubricated propeller<br />

shaft bearing system can be reduced by as much as 85 % by using<br />

seawater-lubricated polymer bearings. Thordon Bearings used<br />

the methodology to compare the fuel consumption of a Panamax<br />

containership and an Aframax tanker operating a 640 mm diameter<br />

oil-lubricated propeller shaft bearing versus the same ships<br />

operating an open COMPAC seawater-lubricated bearing system.<br />

Each vessel was assumed to run on VLSFO (very low sulphur<br />

fuel oil) at a global average price of US$890/mt, operating<br />

for 70% of the time.<br />

»Fuel costs will depend on the operational profile of the vessel,<br />

but we conservatively estimate annual savings of at least<br />

US$<strong>10</strong>,000 per vessel,« said Elena Corin, Senior Manager, Special<br />

Marine Projects. »This is in addition to the other life cycle cost<br />

savings associated with a Thordon seawater-lubricated bearing<br />

system.« Thordon Bearings is now carrying out research to assess<br />

the carbon emissions reduction attributes of vessels using a seawater-lubricated<br />

system to help shipowners meet CII (Carbon<br />

Intensity Indicator) requirements.<br />

<br />

50 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


SMM HUB<br />

TRANSFLUID<br />

New electric engine combines performance and low cost<br />

Eco-sustainable navigation is now the future,<br />

says electric-engine maker Transfluid,<br />

guaranteeing greater protection of<br />

lakes, rivers and seas, offering numerous<br />

advantages such as: the absence of noise<br />

and vibrations for a silent navigation that<br />

allows better contact with the surrounding<br />

nature, the absence or reduction of exhaust<br />

gases with less environmental pollution,<br />

high yields in favor of lower energy<br />

consumption and, last but not least, the reduction<br />

of particularly heavy wave motion<br />

in inland waters. The new Transfluid electric<br />

machine, called EM375–200 is described<br />

by the company as a »mix of excellent<br />

performance and low cost«. The<br />

machine delivers up to 260 kW (350 hp)<br />

at 2,300 rpm as an engine and produces<br />

up to 190 kWe as a generator. The engine,<br />

liquid-cooled and with limited weight,<br />

can be combined with marine gear, or a<br />

waterjet or sterndrive. Applications range<br />

© Transfluid<br />

from commercial passenger boats, to<br />

work boats of all kinds, such as fishing<br />

boats, transport, support and to boats for<br />

defense and control of the seas. Transfluid-Bellmarine<br />

specialises in »plug and<br />

play« systems for electric and hybrid propulsion,<br />

putting a focus on simplicity,<br />

speed of installation and ease of use. <br />

ALFA LAVAL<br />

Successful testing of an HT-PEM fuel cell<br />

In Q2 of <strong>2022</strong>, Alfa Laval started up a<br />

small-scale methanol fuel cell system at<br />

the Alfa Laval Test & Training Centre.<br />

Based on positive test results, the project<br />

is on track for a 200 kW installation. Ultimately,<br />

it will provide the marine industry<br />

with a scalable energy supply that<br />

does not involve combustion. Alfa Laval<br />

is the driving force in a marine fuel cell<br />

development project funded by Danish<br />

EUDP (Energy Technology Development<br />

and Demonstration Program). The project’s<br />

aim is an efficient and cost-effective<br />

energy solution based on high-temperature<br />

proton exchange membrane (HT-<br />

PEM) fuel cells. In the first step, a <strong>10</strong> kW<br />

(2 x 5 kW) installation has been running<br />

at the Alfa Laval Test & Training Centre<br />

since July. The fuel cell system in development<br />

uses carbon-neutral renewable<br />

methanol. It comprises modules of HT-<br />

PEM fuel cell stacks that can be combined<br />

in racks of 200 kW, creating a standardized,<br />

scalable system for many megawatts<br />

of power. Alfa Laval is responsible<br />

for the overall system infrastructure, as<br />

well as the distribution systems needed to<br />

support the fuel cells. In the current<br />

phase of testing, two modules containing<br />

one fuel cell stack each are being run with<br />

the distribution systems. The operational<br />

data will then be used to fine-tune the<br />

200 kW module and rack setup. <br />

made by<br />

Schaffran<br />

VERSTELLPROPELLER<br />

FESTPROPELLER<br />

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®<br />

SCHAFFRAN Propeller + Service GmbH<br />

Bei der Gasanstalt 6-8 I D-23560 Lübeck<br />

Tel: +49 (0) 451-58323-0 I info@schaffran-propeller.de<br />

www.schaffran-propeller.de<br />

Präzision ist unser<br />

Schlüssel zum Erfolg<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

51


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Maritimes Zentrum - kommt der Rotstift?<br />

Nautiker und Schiffstechniker werden an der Hochschule Flensburg interdisziplinär und<br />

praxisnah ausgebildet. Doch damit könnte bald Schluss sein, denn es fehlen dringend<br />

benötigte finanzielle Mittel<br />

Modernstes Equipment, wie hier ein Nautik-Simulator, wird bei der Ausbildung der Studenten am Maritimen Zentrum eingesetzt<br />

© Hochschule Flensburg<br />

Maritime Kompetenz hatte schon immer<br />

eine hohe Bedeutung für das<br />

exportstarke Deutschland. Neben einer<br />

hohen Auslastung in der Handelsschifffahrt<br />

stehen wir aktuell vor zahlreichen<br />

weiteren Herausforderungen. Weder die<br />

Energiewende auf dem Meer noch ein<br />

saubererer, nachhaltiger Schiffsbetrieb<br />

und erst recht nicht die Sicherstellung<br />

maritimer, von Drittstaaten unabhängigerer,<br />

Versorgungsketten werden<br />

sich ohne Personal mit ausreichender<br />

Kompetenz erfolgreich gestalten lassen.<br />

Jüngste Zielsetzungen für eine gestärkte<br />

Marine und dem intensivierten Ausbau<br />

der Offshore-Windtechnik werden diese<br />

Situation eher noch verschärfen.<br />

Maritim ausgerichtete Ingenieure und<br />

Ingenieurinnen, die sich auch mit aktuellen<br />

sowie zukünftigen schiffstechnischen<br />

und nautischen Technologien auskennen<br />

und mit diesen umgehen können, werden<br />

also dringend benötigt, um die Gegenwart<br />

und die Zukunft zu gestalten. Alternative<br />

Kraftstoffe, moderne Automatisierungsstandards,<br />

neue Antriebs-<br />

Abgasreinigungs- und Abwärmenutzungskonzepte,<br />

aber auch die Nutzung<br />

moderner Medien für Service und Fernüberwachung<br />

führen dazu, dass die ohnehin<br />

fachlich breit aufgestellten schiffstechnischen<br />

Studiengänge ein immer<br />

»Weder die Energiewende<br />

noch ein sauberer, nachhaltiger<br />

Schiffsbetrieb werden sich ohne<br />

Personal mit ausreichender<br />

Kompetenz erfolgreich<br />

gestalten lassen.«<br />

umfangreicheres Themenfeld abzudecken<br />

haben. Auch die nautische<br />

Ausbildung ist zunehmend durch den<br />

fortschreitenden Einzug von technischen<br />

und digitalen Technologien rund um die<br />

Navigation und den effizienten Schiffsbetrieb<br />

geprägt. Für eine praxisnahe Ausbildung<br />

in nautischen und schiffstechnischen<br />

Feldern sind zeitgemäße und<br />

komplexe Simulatoren, Labor- und Forschungsanlagen<br />

unabdingbar. Diese kosten<br />

jedoch nicht nur bei ihrer Beschaffung,<br />

sondern auch für Betrieb, Erhaltung<br />

und Modernisierung viel Geld<br />

im Vergleich zu den meisten anderen<br />

Studien- und Ausbildungsgängen.<br />

An der Hochschule Flensburg wird bereits<br />

seit vielen Jahren eine sehr enge Zusammenarbeit<br />

mit Experten aus der<br />

Elektrotechnik, dem Maschinenbau, der<br />

Logistik und der Verfahrenstechnik in<br />

Lehre und Forschung praktiziert. Teure<br />

Anlagen werden außerdem gemeinsam<br />

mit der Fachschule für Seefahrt genutzt.<br />

Dies reduziert den Personalaufwand und<br />

erhöht gleichzeitig die Fachkompetenz in<br />

einzelnen Feldern. Auch steigert das Einbeziehen<br />

der Kollegen die Auslastung der<br />

teuren Anlagen, die für eine praxisnahe<br />

Ausbildung dicht am Stand der Technik<br />

wie auch für die Forschung und den<br />

Kompetenzgewinn der Dozenten unumgänglich<br />

sind.<br />

Mittels öffentlich geförderter Kooperationsprojekte<br />

mit Industrieunternehmen,<br />

Partner-Hochschulen,<br />

Universitäten und Forschungsinstituten<br />

konnten immer wieder Beschaffungen<br />

und einzelne Modernisierungsschritte<br />

des umfangreichen Anlagenparks finanziert<br />

werden. Dies gelang primär<br />

durch überdurchschnittliches persönliches<br />

Engagement der Mitarbeiter<br />

am Maritimen Zentrum. Auch Auftragsforschung,<br />

Weiterbildung und andere<br />

Dienstleistungen gehören zu den Maßnahmen,<br />

mit denen die Hochschule einer<br />

chronischen Unterfinanzierung des maritimen<br />

Bereichs zu entgehen versucht.<br />

Technologietransfer, Kompetenzgewinn,<br />

Beteiligung der Studierenden an relevanten<br />

Entwicklungen, Ausbau des Netzwerkes<br />

und Finanzierung von Modernisie-<br />

52 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Die praxisnahe Ausbildung wird in Flensburg groß geschrieben: das Maritime Zentrum verfügt unter anderem über einen Scrubber und einen Gasmotor<br />

Zukunftsweisende Ausbildung: Einsatz von<br />

Augmented Reality an Bord der »Rødsand«<br />

rung und Instandhaltung der Anlagen<br />

gehen dabei Hand in Hand. Die Zusammenarbeit<br />

von Nautik, Schiffsbetriebstechnik<br />

und Schiffsmaschinenbau<br />

vor Ort, ergänzt um wertvolle<br />

Partner auch im Schiffbau ist ebenso<br />

einzigartig in der Bundesrepublik<br />

Deutschland wie das Spektrum an Anlagen,<br />

die hier für Forschung und Lehre<br />

noch zur Verfügung stehen.<br />

Im Zuge einer verschärften finanziellen<br />

Situation der Hochschule<br />

droht dieses mühsam errichtete Konstrukt<br />

nun jedoch in sich zusammen zu<br />

fallen. Es fehlen die Mittel, das erfolgreiche<br />

Agieren des Maritimen Zentrums<br />

wirksam zu unterstützen und auslaufende<br />

Stellen erneut zu besetzen. Die<br />

kritische Anzahl an Personen ist in allen<br />

Ebenen bereits unterschritten, selbst mit<br />

dauerhafter Überlast des verbliebenen<br />

Personals in eigenen Bereichen nicht<br />

mehr auszugleichen. Die derzeitigen<br />

Überlegungen ziehen sogar die vollständige<br />

Einstellung des Bachelorstudiengangs<br />

Nautik in Betracht. Dieser<br />

Schritt hätte außerordentlich negative<br />

Folgen für den maritimen Standort<br />

Flensburg, denn gerade die vereinte Symbiose<br />

aus allen maritimen Disziplinen<br />

zeichnet die Hochschule aus und ist elementar<br />

für den Erfolg des Maritimen<br />

Zentrums.<br />

»Es fehlen die Mittel, das<br />

erfolgreiche Agieren des<br />

Maritimen Zentrums wirksam zu<br />

unterstützen und auslaufende<br />

Stellen erneut zu besetzen.«<br />

Die Flensburger Hochschule, die sich<br />

aktuell in einem finanziellen Konsolidierungsprozess<br />

befindet, nimmt betriebswirtschaftlichen<br />

Grundsätzen folgend<br />

diejenigen Studiengänge in den Fokus,<br />

in denen für relativ wenige Studierende<br />

ein besonders hoher Aufwand erforderlich<br />

ist. Folgt man ausschließlich<br />

solch betriebswirtschaftlichen Regeln<br />

werden jedoch technisch-praxisnahe Studiengänge<br />

im Vergleich zu den meisten<br />

anderen keine Chance haben, unabhängig<br />

davon, dass deren Absolventen<br />

und Beitrag zur maritimen Wirtschaft<br />

dringend benötigt werden. Die Landespolitik<br />

hat in der Vergangenheit mit Hilfe<br />

einer Einmalzahlung versucht, den Erhalt<br />

der maritimen Kompetenz am gefährdeten<br />

Standort zu sichern. Wie hierdurch<br />

auch die unbefristeten Personalstellen direkt<br />

im maritimen Bereich und innerhalb<br />

der mitgenutzten Infrastruktur finanziert<br />

werden können, blieb jedoch leider offen.<br />

Eine relativ ungerichtete Unterstützung<br />

führt aufgrund der Hochschulautonomie<br />

zu Verteilungskämpfen innerhalb der<br />

Hochschule.<br />

Die Überlast des Personals hat bereits<br />

dazu geführt, dass zahlreiche Aktivitäten<br />

komplett eingestellt oder zunächst einmal<br />

temporär auf Personen verlagert<br />

werden, die die notwendigen Aktivitäten<br />

außerhalb der Hochschule weiterzuführen<br />

versuchen. Hierdurch werden<br />

zunehmend auch Nachwuchswerbung<br />

und Einwerbung der dringend benötigten<br />

Drittmittel auf der Strecke bleiben.<br />

Keinesfalls fehlt es dem maritimen<br />

Standort im hohen Norden an inhaltlicher<br />

Perspektive und Qualität. Sowohl<br />

im Bereich der Lehre als auch in Forschung<br />

und Technologietransfer ist das<br />

Maritime Zentrum der Hochschule<br />

Flensburg belegt durch gute Studierendenzahlen,<br />

Nachfrage nach Absolventen<br />

und Forschungsprojekten bis hin zu Auszeichnungen<br />

exzellent zukunftssicher<br />

aufgestellt.<br />

Soll das hohe Potenzial des maritimen<br />

Ausbildungs- und Forschungsstandorts<br />

Flensburg nicht fahrlässig verspielt werden,<br />

wird es erforderlich sein, sehr<br />

schnell dauerhaft finanzielle Mittel zu generieren,<br />

die dem fortwährenden finanziellen<br />

Bedarf entsprechen. Sowohl<br />

eine Kofinanzierung durch Vertreter der<br />

maritimen Wirtschaft als auch das Herauslösen<br />

der maritim gewidmeten Finanzen<br />

aus dem Gesamthaushalt der<br />

Hochschule sind Aspekte, die dringend<br />

geklärt werden müssen. Laufende Gespräche<br />

hierzu müssen schnell zu einem<br />

Ergebnis kommen.<br />

Autoren: Pawel Ziegler,<br />

Michael Thiemke,<br />

Maritimes Zentrum,<br />

Hochschule Flensburg<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

53


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

BACHMANN ELECTRONIC<br />

Gabriel Schwanzer, Chief Sales Officer<br />

Als Experte für Automatisierungslösungen<br />

ist<br />

uns eine enge Zusammenarbeit<br />

mit spezialisierten<br />

Hochschulen enorm wichtig,<br />

da diese Institutionen<br />

aktiv auf Feldern forschen<br />

und expe-rimentieren können,<br />

auf denen sich die Industrie<br />

bedingt durch operative<br />

Umsetzungen nur<br />

bedingt vorwärtsbewegt.<br />

Genau diese Forschungsarbeit<br />

und deren Ergebnisse sind es, die unsere nationale Wirtschaft<br />

im internationalen Geschäft mitspielen lässt. Hinzu kommt<br />

der Fachkräfte-Output, ohne diesen unsere heimische Industrie in<br />

allen Bereichen schlicht und ergreifend »einpacken« könnte.<br />

Kurzum – Bildungseinrichtungen sind das Potenzial der Zukunft.<br />

Eine Reduktion oder gar ein<br />

Stopp solcher Institutionen heißt<br />

auch ein Stopp in Fortschritt<br />

und Unabhängigkeit. Was wir<br />

brauchen sind noch engere und<br />

aktivere Kooperationen zwischen<br />

Hochschulen, Industrie<br />

und Politik, um die Bedürfnisse<br />

von morgen zu erkennen und<br />

entsprechende Forschungs- und<br />

Entwicklungsprojekte kraftvoll umsetzen zu können. Wir engagieren<br />

uns intensiv am technologischen Austausch mit Hochschulen,<br />

stellen neben Produkten auch Personal, Beratungs- und<br />

Betreuungsleistung zur Verfügung.<br />

Unsere Hochschulen sind ein wertvolles gesellschaftliches und<br />

wirtschaftliches Gut und jeder Fachbereich muss bestmöglich erhalten<br />

und auf internationalem Niveau weitergeführt werden –<br />

Wissen ist unsere einzige Chance im globalen Markt bestehen zu<br />

können.<br />

HYDAC<br />

Sven Buck, Key Account Manager<br />

Lang ist es her… Ich erinnere mich sehr gerne an die Zeit in Flensburg<br />

zurück. In der ganzen Zeit habe ich den Kontakt zur Hochschule<br />

nie verloren und habe die positive Entwicklung über die<br />

Jahre aufmerksam verfolgt.<br />

Das heutige Hochschulgebäude ist ein hochmoderner Komplex,<br />

die Fachhochschule hat ihren Studenten einiges zu bieten. Dazu<br />

gehören innovative, national führende Studiengänge, ganz besonders<br />

im Hinblick auf ihr regionales Umfeld, die Seefahrt. Die<br />

Kooperationen in Forschung und Entwicklung zwischen der<br />

Hochschule Flensburg und dem Unternehmen Hydac sind eine<br />

hervorragende Basis für eine praxisnahe Ausbildung, auf dem<br />

neusten Stand der Technik, für die kommenden Generationen.<br />

Ich fühle mich weiterhin mit der Hochschule verbunden und<br />

freue mich auf weitere zukünftige Projekt in partnerschaftlichen<br />

Zusammenarbeit zwischen der Firma Hydac und der Hochschule<br />

Flensburg.<br />

BINDEMANN<br />

Christian Bindemann, Geschäftsführer<br />

In den 70er Jahren in<br />

Hamburg Schiffsbetriebstechnik<br />

studiert und seit<br />

30 Jahren in der Maritimen<br />

Zulieferindustrie tätig,<br />

nehme ich gerne die<br />

Das sagt die maritime<br />

Industrie zum Maritimen<br />

Zentrum in Flensburg<br />

jährlichen weiterbildenden<br />

Maßnahme des<br />

ISF in Anspruch. Verglichen<br />

mit meiner Zeit in<br />

Hamburg hätte ich mir<br />

Möglichkeiten wie die in<br />

Flensburg gewünscht.<br />

Es ist doch erstaunlich, dass in Deutschland der Rotstift immer<br />

zuerst bei der Bildung und Forschung angesetzt wird. So wird es<br />

eines Tages kommen, dass wir als technische Embryos agieren, da<br />

Länder, die den Zahn der Zeit erkennen uns den Rang ablaufen,<br />

da dort das Augenmerk in die Zukunft gerichtet ist und wir uns<br />

wieder in eine gewisse Anhängigkeit<br />

begeben. Das Ergebnis<br />

ist bekannt.<br />

Hamburg, das Tor zur Welt, hat<br />

schon lange keine Maritimen<br />

Ausbildungsmöglichkeiten<br />

mehr – und jetzt droht Flensburg<br />

das Aus.<br />

IMES<br />

Stefan Neumann, Geschäftsführer<br />

Wir halten die Fortführung<br />

des Maritimen<br />

Zentrums an der Hochschule<br />

Flensburg zur<br />

Forschung- und Entwicklung<br />

für den Wirtschaftsstandort<br />

Deutschland sowie die<br />

praxisnahe Ausbildung<br />

von maritim ausgerichteten<br />

Ingenieuren<br />

für den Wirtschaftsstandort<br />

Schleswig-Holstein<br />

für extrem wichtig. Es muss alles dafür getan werden, um<br />

finanzielle Mittel hierfür bereitzustellen. Wir beklagen in<br />

Deutschland einen sehr hohen Fachkräftemangel, ein Aus des<br />

Maritimen Zentrums würde diesen noch steigern und der deutschen<br />

Wirtschaft schaden.<br />

Die Imes GmbH ist Entwickler und Hersteller von Zylinderdrucksensoren<br />

und Motorüberwachungssysteme. Mit der Hochschule<br />

Flensburg arbeiten wir seit vielen Jahren auf dem Gebiet des Condition<br />

Based Monitoring zusammen. Zylinderdrucksensoren und<br />

das Datenerfassungsmodul CCM von Imes sind am MaK Testmotor<br />

im Testlabor Kielseng installiert. In der langjährigen Zusammenarbeit<br />

wurden viele kostenlose Software-Updates für das<br />

CCM geliefert, um den Testbetrieb für Forschungsarbeiten an der<br />

Hochschule Flensburg optimal zu gestalten.<br />

54 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

»Der Mensch bleibt das wichtigste Element«<br />

Der norwegische SatComm-Dienstleister Marlink will mit neuem Service und neuen<br />

Partnern wachsen und den Marktanteil auf 35 % steigern – auch in der deutschen Flotte.<br />

Es geht um mehr Möglichkeiten an Bord und an Land. Von Michael Meyer<br />

Mehrere tausend Schiffe nutzen mittlerweile die Angebote<br />

von Marlink. Allein 8.500 sind es für die Breitband-Lösungen<br />

wie VSAT. Hinzu kommen MSS- und weitere Angebote mit<br />

Partnern, so dass die Norweger auf rund 25.000 Schiffe in der<br />

Kundenkartei kommen. Auch in Deutschland setzen diverse Reeder<br />

auf Marlink. So wurden in der jüngeren Vergangenheit Verträge<br />

beispielsweise mit den Reedereien Hartmann, NSC, Held<br />

oder Candler bekannt.<br />

Im Moment hält der Dienstleister, der seit dem vergangenen<br />

Jahr mehrheitlich dem nordamerikanischen Finanzinvestor Providence<br />

Equity Partners gehört, einen Marktanteil von rund 29 %.<br />

Dabei soll es aber nicht bleiben, wie Tore Morten Olsen, Präsident<br />

der Maritim-Sparte, im Gespräch mit der <strong>HANSA</strong> ankündigt:<br />

»Wir wollen diesen Anteil in den nächsten fünf Jahren auf<br />

35 % ausbauen.« Einerseits soll das Wachstum durch Übernahmen<br />

oder Fusionen getrieben werden. Andererseits wollen<br />

Olsen und sein Team auch organisch wachsen.<br />

Zum Beispiel mit deutschen Reedern. »In Deutschland sehen wir<br />

seit einiger Zeit ›Folge-Geschäfte‹: Die Reeder haben Breitbandkommunikation<br />

an Bord und erkennen nun den Wert. Und dann<br />

ist es sehr wichtig, zusätzliche Dienste anzubieten«, erläutert Olsen.<br />

Dabei geht es um die zunehmende Digitalisierung an Bord, für<br />

den Schiffsbetrieb, für die Land-Anbindung, aber auch für bessere<br />

Möglichkeiten für Seeleute. Am wichtigsten sind weiterhin integrierte<br />

Kommunikationslösungen, auch wenn es bei bestehenden<br />

Kunden immer mehr Interesse an größeren IT-<br />

Lösungen an Bord gibt, also auch in puncto Service, Software und<br />

nicht zuletzt Cyber-Sicherheit. Den Grund für die Investitionen<br />

sieht der Manager in einer Optimierung der Betriebskosten, die einerseits<br />

durch die verbesserte Ertragslage der Reeder in der jüngeren<br />

Vergangenheit ermöglicht wurden: »Das Verständnis dafür,<br />

wie man einen Business Case erstellt und die notwendigen Investitionen<br />

rechtfertigt, um auf der anderen Seite Geld zu sparen, ist gereift.«<br />

Andererseits müsse man heute Seeleuten mehr Komfort bieten,<br />

um sie von der Arbeit auf See zu überzeugen.<br />

Neue Kooperation für Premiere im »Low Earth Orbit«<br />

Auf der bei Marlink »Bridge Link« genannten Ebene folgt eine<br />

ausgereifte Vernetzung der Anlagen an Bord, so dass eine vorausschauende<br />

Wartung aufgebaut werden kann, also bei Bedarf und<br />

nicht nur nach festen Intervallen. »Unsere Telemar-Kollegen<br />

kümmern sich darum, und wir sehen, dass immer mehr Geschäfte<br />

in diese Richtung gehen«, sagt Olsen.<br />

Ebenfalls »interessant« seien die aufkommenden LEO-Systeme<br />

– »Low Earth Orbit« –, also vergleichsweise tieffliegende Satelliten.<br />

In diesem Segment will Marlink künftig mit dem Anbieter<br />

OneWeb zusammenarbeiten, so dass dessen Produkte die Anforderungen<br />

des Seeverkehrs erfüllen. OneWeb hat 428 Satelliten<br />

im LEO, 70 % der geplanten Flotte. Ab Januar 2023 soll ein Service<br />

für die maritime Industrie angeboten werden. Marlink ist Partner<br />

für Technologietests und der Validierung für den Markt. Ein<br />

© Marlink / One Web<br />

Mehrere tausend Schiffe nutzen bereits die Marlink-Lösungen<br />

denkbares Ergebnis der jetzt verkündeten Zusammenarbeit ist die<br />

Integration der OneWeb-Technologie in das »Hybrid Smart Network«<br />

der Norweger. »Für uns kann das eine weitere Komponente<br />

für die Daten-Übertragung bedeuten«, so Olsen weiter. In Kooperation<br />

mit Hardware-Herstellern wie Intellian und Hughes Network<br />

Solutions werden im vierten Quartal Onboard-Tests durchgeführt,<br />

die ersten ihrer Art, wie die Partner betonen.<br />

Die verhältnismäßig größte technologische Herausforderung<br />

ist für Marlink nach wie vor die Frage der Kapazität. Olsen sagt,<br />

man habe zwar bewiesen, dass man über ein sehr stabiles Netz<br />

verfügt, »aber es gibt immer eine Nachfrage nach mehr und zuverlässigerer<br />

Bandbreite.«<br />

Ganz wichtig dabei: die Sicherheit der Daten, denn die Cyber-<br />

Kriminalität nimmt stetig zu. Schiffe sind ein interessantes Ziel<br />

für Hacker. »Sie können für immer mehr Leute interessant sein,<br />

von denen wir nicht wollen, dass sie sich dafür interessieren«, so<br />

der Marlink-Präsident. Seiner Ansicht nach ist der entscheidende<br />

Punkt das Knowhow, die Sensibilisierung der Besatzung und<br />

des Land-Personals bei Reedern und Shipmanagern: »Der<br />

Mensch wird immer das wichtigste Element in der Kette sein.«<br />

Ausbildung und Technologie seien der Schlüssel. »Das menschliche<br />

Element, das Bewusstsein in der Organisation, sowohl an<br />

Land als auch auf See, ist immer noch entscheidend«, so Olsen<br />

weiter, der meint, an dieser Stelle gebe es noch einiges zu tun –<br />

Stichwort Schulungen und Betreuung. »Ich kann mir vorstellen,<br />

dass die Besatzung das gutheißt, wenn sie das Gefühl vermittelt<br />

bekommt, ein wichtiger Teil des Geschehens zu sein.« Mit der<br />

heutzutage verfügbaren Bandbreite kann man solche Schulungen<br />

online durchführen. »Das gibt den Schiffsmanagern viel<br />

mehr Flexibilität.«<br />

<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

55


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Ingenuity + Engineering at HIPER <strong>2022</strong><br />

The 14 th HIPER Conference was the third such event held in COVID times. Advanced<br />

thinkers from research and industry met in Cortona, Italy, to discuss the future of shipping,<br />

with strong focus on decarbonization. By Volker Bertram<br />

© Goh<br />

Ken Goh demonstrated his expertise at the conference with drawings for onboard wind assistance systems<br />

The location in Tuscany was ideal:<br />

somewhere between Vinci, which<br />

gave us Leonardo and his ingenuity,<br />

and Lago Trasimeno where Hannibal<br />

defeated the Romans, relying on superior<br />

agility and tactical flexibility of<br />

smaller units. HIPER meets somewhere<br />

between the two with a unique community<br />

of maritime innovators.<br />

Think out of the box and be more<br />

agile than the competition. First-class<br />

engineering, creative ingenuity and<br />

entrepreneurship gel at HIPER – also<br />

this year, where COVID in its third<br />

year still constrained the exchange on<br />

site in numbers, but not in quality.<br />

This year, everything seemed to tie<br />

into decarbonization – the great Leitmotif<br />

for the industry as the 2023 implementation<br />

of CII (Carbon Intensity<br />

Indicator) and EEXI (Energy Efficiency<br />

Design Index) are looming on the horizon.<br />

Papers presented covered various<br />

aspects of the larger theme:<br />

• New fuels, of course.<br />

• Wind assisted ship propulsion, of<br />

course.<br />

• Smart is green, green is smart: optimization<br />

of design and operation<br />

through smart solutions<br />

The general trends were nicely summarized<br />

by Morten Løvstad (DNV) on the<br />

decarbonizing quest for future bulk carriers,<br />

discussing likely measures from<br />

now to 2050. In the short-term to maybe<br />

2030, the required goals will be achieved<br />

through moderate engine power limitation,<br />

requiring only negligible sacrifices<br />

on speed, and tried and proven energy<br />

saving measures, which will be implemented<br />

just more stringently and<br />

wider than in the past.<br />

»Can we achieve 30 % energy efficiency<br />

improvement over the 2013<br />

baseline, i.e. can we achieve the IMO<br />

targets for the EEDI, just by consequently<br />

exploiting existing, mature<br />

technology? Yes, we can,« confirms<br />

Løvstad, referring to the »Diamond 2«<br />

project for an Ultramax bulk carrier.<br />

Beyond 2030, the industry will have to<br />

leave the comfort zone of the tried and<br />

proven and explore largely yet unknown<br />

options including alternative fuels – it<br />

may not be time yet to set sails for this<br />

Terra Incognita, but we should definitely<br />

start gathering whatever information we<br />

can and start mapping our journey into<br />

the largely unknown.<br />

DNV did just that with shipyards in<br />

joint industry projects and came up<br />

with Ultramax and Newcastlemax design<br />

studies that combine a lot of options<br />

including wind-assisted ship propulsion<br />

and alternative fuel concepts<br />

(ammonia and methanol).<br />

Future fuels<br />

What is the first thing that comes to your<br />

mind when you hear »decarbonization«?<br />

For most of us, the answer is »future<br />

fuels«, specifically no-carbon fuels like<br />

ammonia or hydrogen replacing currently<br />

favoured low-carbon fuels like<br />

LNG. Not wrong, but focussing on the far<br />

horizon rather than the next steps for the<br />

majority of ships. There was wide consensus<br />

that the times are over, where one<br />

fuel would dominate the ship-ping industry,<br />

like HFO did pre-2020. The future is<br />

more complex and more diverse, and<br />

may evolve differently in different regions<br />

and for different ship type segments.<br />

Embrace diversity, also in fuels<br />

and associated machinery.<br />

LNG is a so-called bridging technology<br />

to other gases as fuels. Current<br />

machinery technology and regulations,<br />

such as dual-fuel engines or fuel cells,<br />

are being developed and tested for<br />

LNG, which will in the medium-tolong<br />

term benefit other fuels that will<br />

play a major role in the decarbonization<br />

process, namely hydrogen and<br />

ammonia.<br />

56 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

<strong>HANSA</strong> & HIPER<br />

»Innovator Awards« for Ken Goh and Lars Ravens<br />

Also this year, <strong>HANSA</strong> has presented »Maritime Innovator<br />

Awards« during the HIPER conference.<br />

Maritime Innovator Award<br />

The »Maritime Innovator Award« goes to Kenneth Goh, General<br />

Manager at Knud E. Hansen in Australia, a globally recognized<br />

innovative ship design office. He has contributed significantly<br />

to driving innovation not only at Knud E. Hansen,<br />

but also the larger maritime community, both in digitalization<br />

and decarbonization, striving for greener ships designed in a<br />

smarter way. His two papers at this year’s HIPER conference are<br />

prime examples: using Virtual Reality in the design process and<br />

the concept of a proa WindShip propelled predominantly by<br />

wind power. The jury singled Kenneth Goh out for various reasons.<br />

First of all, in the good tradition of all true innovators, he<br />

dared to leave the traditional comfort zone of naval architects,<br />

exploring new technology options, and questioning the »we<br />

have always done it this way« mind set. Secondly, his papers are<br />

concise and clear, avoiding pretentious jargon. As with many<br />

good ideas, once presented, they appear to be simple. It is the<br />

merit of Kenneth Goh to make us forget that the convincing<br />

larger picture presented is the result of much work and fine engineering<br />

minds at work. The designs and design processes of<br />

Knud E. Hansen, as presented by Kenneth Goh, can inspire future<br />

naval architects to follow the lead towards a better, greener,<br />

and smarter future – through innovation.<br />

Young Innovator Award<br />

The »Young Innovator Award« goes to Lars Ravens, Managing<br />

Director at eCap Marine, a Hamburg-based company dedicated<br />

to environmental-friendly and flexible clean power solutions.<br />

The common theme is having compact, mobile power systems<br />

that can deliver clean energy to multiple locations wherever and<br />

whenever needed. The first demonstrator of the mission of creating<br />

clean power solutions was in the port of Hamburg where the<br />

world’s first floating power plant, the Becker Power Barge »Hummel«,<br />

supplied LNG powered electricity to cruise ships. The<br />

portfolio has been widened, adding fuel cell and battery systems,<br />

and work-ing with many more gaseous fuels including Bio-LNG,<br />

Biogas, Bio-Methane, synthetic fuels, and of course with Green<br />

Hydrogen. Ravens combines entrepreneurship with engineering<br />

excellence in the best of traditions of the German »Mittelstand«,<br />

where rapid prototyping and agile product development were<br />

lived long before the buzzwords were coined. Rather than discussing<br />

political visions, he gets us all a concrete step or two<br />

ahead in the right direction – towards zero carbon shipping. His<br />

paper gives a concise and accessible overview of alternative fuels,<br />

with pros and cons, and particularly suitable applications. <br />

© Plowman<br />

Lars Ravens, Volker Bertram, Kenneth Goh<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

57


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Lars Ravens (eCap Marine) described<br />

recent developments for clean<br />

power Solutions for the maritime<br />

world. eCap Marine, a spin-off of wellknown<br />

Becker Marine, has focused in<br />

the past on clean in-port power supply<br />

from LNG delivered by barges to the<br />

ships. More recently, the engineering<br />

know-how has been applied to hydrogen<br />

packs for power generation and<br />

the conversion of small workboats and<br />

pleasure crafts to zero-emission propulsion<br />

based on hydrogen.<br />

Where some in the industry see<br />

problems, others like the eCap entrepreneurs<br />

see opportunities: »these<br />

[fuel] alternatives to the conventional<br />

solutions [..] do not necessarily have<br />

to mean additional challenges. They<br />

also open up prospects that were previously<br />

undiscovered or not considered<br />

as being interesting,« elaborated<br />

Ravens.<br />

A similarly optimistic note was struck<br />

by Jogchum Bruinsma (Nedstack), who<br />

presented a case study envisioning hydrogen<br />

as a fuel and fuel cells as realistic<br />

conversion option for a deep-sea drycargo<br />

vessel. The vision is not a pipe<br />

dream from the Netherlands but based<br />

on current R&D projects laying the foundation<br />

for a strong maritime hydrogen<br />

economy in the Netherlands, which focuses<br />

on smaller and short-term more<br />

realistic ship types important for the<br />

Dutch shipping industry: inland shipping<br />

new construction, inland shipping retrofit,<br />

coastal/shortsea shipping, passenger<br />

vessels and specialist ships. Strategic<br />

grand vision and tactical small-step implementation<br />

need to go hand in hand in<br />

the decarbonization journey.<br />

Decarbonization of shipping is progressing to ever more ambitious levels<br />

Fuel cells are more efficient than diesel<br />

engine gensets, and can run on a wide<br />

variety of fuels, including LNG, ammonia,<br />

and of course hydrogen. The two<br />

big advantages are high prices (which are<br />

expected to come down) and slow startup<br />

response (which is typically mitigated<br />

by also installing batteries to supply<br />

required extra e-power during start-up<br />

and power peaks). Both fuel cell technology<br />

and battery technology are evolv-ing<br />

dynamically, and installed power enjoys<br />

»exponential growth«, a term frequently<br />

»How do we fairly compare a<br />

larger set of energy saving<br />

options, which have different<br />

costs and different saving<br />

potential, which in turn may<br />

differ over time or for different<br />

operational parameters, and all<br />

that with typically limited<br />

information and time?«<br />

used at HIPER and after three years of<br />

COVID only too familiar to all of us.<br />

Syb ten Cate Hoedemaker (Maritime<br />

Battery Forum) gave an overview of the<br />

current status of maritime batteries and<br />

a bright future outlook. Prices continue<br />

to come down, and size and number of<br />

installations go up. The focus is on<br />

short sea shipping, such as ferries and<br />

work boats, which can recharge frequently<br />

and where the battery weight<br />

for the required kWh is not excessive.<br />

An example was the innovative<br />

© eCap Marine<br />

e-powered ice-breaker design with an<br />

unconventional asymmetric shape,<br />

presented by Thomas De Nucci (US<br />

Coast Guard Academy). The design reflects<br />

another trend due to global<br />

warming: As the Arctic ice continues to<br />

melt and waterways become more<br />

navigable, the demand for icebreaking<br />

services including channel clearing,<br />

search and rescue and vessel assistance<br />

will only increase.<br />

WASP<br />

Despite the summery temperatures in<br />

the Tuscan venue, there was not a single<br />

wasp seen. But everybody talked about<br />

WASPs, wind-assisted ship propulsion<br />

systems, de-noting collectively anything<br />

that harnesses the wind directly to save<br />

fuel on propulsion. There is a plethora<br />

of proposed WASP system designs,<br />

some with a long history, some still at<br />

the idea and artist-vision stage. WASPs<br />

have also enjoyed exponential growth<br />

over the past few years, not just in websites<br />

and publications, but also in installations.<br />

The basic idea is appealing, and<br />

the images catch the eye, but take-up of<br />

WASPs so far has been lagging behind<br />

the hopes of many in the community.<br />

Why is that? The question was discussed<br />

in the forum and at least some<br />

answers were given.<br />

WASP systems are treated by the industry<br />

like any other option to reduce<br />

the carbon footprint for ships, both on<br />

paper (what IMO credits for the EEDI/<br />

EEXI) and in reality (what performance<br />

monitoring shows in terms of fuel<br />

saving over longer periods of operation).<br />

Energy managers in the shipping<br />

industry then look at business<br />

cases for their fleet and prioritize accordingly,<br />

and the finance sector, following<br />

the Poseidon Principles, does<br />

similar management by numbers. In<br />

principle, this is a fine modus operandi<br />

to decide on investments – and triedand-proven<br />

as our industry likes it.<br />

But for any WASP system, the business<br />

case is complicated. It may be very<br />

good, but comes with high uncertainty.<br />

Expected winds and operational speeds<br />

affect the resulting fuel savings in a<br />

highly nonlinear way – a factor 30 in<br />

the saved fuel is not impossible, to give<br />

an idea. But neither managers, nor<br />

bankers, nor IMO like an honest »it depends«<br />

answer in assessing fuel saving<br />

options.<br />

58 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

For the EEDI, IMO has tried to simplify<br />

design assessment with a »wind matrix«<br />

to as-sume for a given design. The<br />

recently adopted MEPC.1-Circ.896 (77)<br />

EEDI Guidelines for Wind Assisted Ship<br />

Propulsion (WASP) devices updated the<br />

previous procedures allowing new, device-specific<br />

selection of wind conditions.<br />

The intent, no doubt, was good,<br />

but the effect may not be the optimum in<br />

adopted measures for the global car-bon<br />

footprint of shipping. Francesco Stella<br />

(Computed Wingsails) sees the latest<br />

IMO guidelines as a modern-day Aeolus<br />

Bag (as in Greek mythology Aeolus offered<br />

a bag to Odysseus to take his pick of<br />

favourable winds): »New EEDI scores<br />

seem to be skewed in favour of some<br />

WASP technologies, and not commensurate<br />

to expected, real fuel savings delivered<br />

by wind propulsion. This can favour<br />

the development of WASP devices<br />

that offer great EEDI improvements<br />

based on the regulatory selection of favourable<br />

winds, rather than on real fuel<br />

savings.«<br />

Green is Smart, Smart is Green<br />

Long-term decarbonizing shipping will require adopting<br />

lesser tried options including WASP and new fuels<br />

The example of the IMO WASP guidelines<br />

is just one incidence of a fundamental,<br />

larger issue. How do we fairly compare<br />

a larger set of energy saving options,<br />

which have different costs and different<br />

saving potential, which in turn may differ<br />

over time or for different operational parameters,<br />

and all that with typically limited<br />

information and time?<br />

The answer seems to lie in resorting to<br />

time-honoured strategies in design and<br />

operation of ships: use experience, condense<br />

it in software (in modern parlance<br />

meta-models) and live with good estimates<br />

rather than perfect accuracy.<br />

Frederik Gerhardt et al. (SSPA) proposed<br />

exactly that in their contribution »Levelling<br />

the Playing Field: A Numerical Platform<br />

for the Fair Comparison of Different<br />

Wind Propulsion Systems«, using<br />

extensively model test data.<br />

The purpose is to provide guidance for<br />

shipowners at the early concept stage of a<br />

vessel and help them select a system that<br />

suits their particular requirements. I<br />

guess the approach is the best we can do –<br />

for now. With time, we may get more insight<br />

into in-field performance of assorted<br />

green technologies for shipping,<br />

using performance monitoring and many<br />

ships, also before and after retrofitting.<br />

Josef Camilleri (Silverstream Technologies)<br />

presented pioneering work in<br />

this respect, for their air lubrication system,<br />

as such in-service demonstration of<br />

energy saving is vital for wider and faster<br />

adoption of the right technologies. »We<br />

believe that ship owners will welcome a<br />

more universal data collection method to<br />

evaluate and compare the different technologies<br />

available on the market,« explained<br />

Camilleri.<br />

An often-overlooked potential for significant<br />

fuel savings lies below the water<br />

in the biofouling protection – which<br />

should ideally be sustainable without biocides<br />

and effective over a long period,<br />

even at zero speed in port or when laid<br />

up. Ultrasonic biofoul-ing protection can<br />

be seen by now as a tried-and-proven<br />

technology for niche areas such as seachests<br />

and side thruster tunnels.<br />

But the market-leader Hasytec is ready<br />

to jump to the next game level. Xavier<br />

Mayorga (Hasytec) outlined the vision of<br />

ultrasonic antifouling for complete hulls<br />

of large ships, as targeted in the EU project<br />

CHEK for a bulk carrier and a cruise<br />

vessel, and the enabling technology<br />

which uses Artificial Intelligence in each<br />

sensor to optimize the parameter settings<br />

for actual ambient conditions, increasing<br />

the effectiveness of the transducer systems.<br />

Smart and green, indeed. And more<br />

ideas are waiting in the wings, ready to be<br />

tried out on ships. Philips and Akzonobel<br />

have developed an antifouling solution<br />

based on embedded foils emitting ultraviolet<br />

radiation; Fraunhofer, a method<br />

that irradiates fouling with blue lasers to<br />

clean hulls, destroying the fouling without<br />

damaging the coating.<br />

Visionary goals inherently come with<br />

the risk of overlooking the opportunities<br />

close at hand. Optimization is well accepted<br />

best-business practice already, so<br />

why not apply it to next-generation ship<br />

designs? The idea was obviously in the<br />

air, as presenters from three continents<br />

presented related work.<br />

Kenneth Goh (Knud E. Hansen) from<br />

Australia presented an innovative platform<br />

for optimising renewable energy<br />

(solar and wind) powered ships. Fabian<br />

Thies (Chalmers TU) from Sweden, hull<br />

form optimization for wind-powered and<br />

wind-assisted ships, and Ruben Paredes<br />

(ESPOL) from Ecuador, the application<br />

of formal optimization for a zeroemission<br />

high-speed craft for Galápagos<br />

inter-island service.<br />

Finally, the human factor in the decarbonization<br />

quest was addressed by<br />

Tracy Plowman (DNV), who presented<br />

effective digital training solutions to support<br />

the maritime decarbonization transitions,<br />

reminding us that we need to address<br />

awareness and expertise in the<br />

maritime community to enable the<br />

required changes towards decarbonization.<br />

The proceedings are free to download<br />

from www.hiper-conf.info.<br />

© DNV<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

59


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Noske-Kaeser: Marine und Offshore im Fokus<br />

Noske-Kaeser heißt wieder Noske-Kaeser. Die Geschäftsführer Thomas Arlit und<br />

Jürgen Matthes sprechen im <strong>HANSA</strong>-Interview über eine angepasste Strategie,<br />

Pläne für die Zukunft und das laufende Geschäft<br />

Seit kurzem firmieren Sie unter dem<br />

Dach der französischen Mutter Equans,<br />

unter der weltweit die Projekt- und Serviceaktivitäten<br />

der ENGIE-Gruppe zusammengefasst<br />

sind, wieder als Noske-<br />

Kaeser. Wie kam es dazu?<br />

Thomas Arlit: Die Marke Engie wurde<br />

von den Kunden nicht so richtig angenommen,<br />

wir waren immer die Noske-<br />

Leute. Im Zuge eines neuen Markenkonzeptes<br />

ergab sich die Möglichkeit, zum alten<br />

Namen zurückzukehren.<br />

Jürgen Matthes: Das betrifft den gesamten<br />

Equans-Konzern. Unsere Kollegen<br />

aus Frankreich firmieren wieder als<br />

Axima Marine.<br />

Gibt es auch eine Anpassung in der strategischen<br />

Ausrichtung?<br />

Arlit: Unsere Strategie war schon Anfang<br />

2020 verabschiedet worden. Das Programm<br />

Change 2020 umfasst vier Elemente:<br />

Neben einer Verbesserung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit, einer Aktualisierung<br />

des Portfolios sowie dem Fokus auf Mitarbeiter und<br />

Unternehmenskultur ist eine Überarbeitung unserer Tools und<br />

Prozesse enthalten. Die meisten Unternehmen im Schiffbau haben<br />

noch keine wirklich digitalen Prozesse, sondern eher andigitalisierte<br />

Prozesse. Bei Noske-Kaeser haben wir jetzt mit SAP<br />

S/4 HANA eines der modernsten ERP-Systeme und führen demnächst<br />

ein PLM-System ein. Auf dieser Basis wollen wir alle Prozesse<br />

digitalisieren und haben auch eine Mutter, die diese Strategie<br />

mitträgt. Das ist aber kein Selbstzweck. Zum einen wollen wir<br />

»non-valueadded work« eliminieren – also zum Beispiel vermeiden,<br />

dass ein hochqualifizierter Ingenieur Excel-Listen mit Papierausdrucken<br />

vergleicht. Der zweite Aspekt ist die Situation auf<br />

dem Arbeitsmarkt. Wenn es nicht ausreichend Fachkräfte gibt,<br />

muss ich mich fragen, wie ich mit den vorhandenen Ressourcen<br />

weiteres Wachstum darstellen kann: Zum Beispiel eben über eine<br />

Optimierung der Prozesse und der besseren Nutzung der Zeit.<br />

Thomas Arlit<br />

Geschäftsführer<br />

© Noske-Kaeser<br />

Neben diesen »internen« Aspekten: Wie sieht es mit ihren Aktivitäten<br />

am Markt aus?<br />

Arlit: Seit 2019 fokussieren wir uns auf den Marine-Markt in<br />

Deutschland, UK, den Niederlanden und der Türkei. Der nichtgraue<br />

Neubau-Markt, etwa für Plattformen, Offshore-Schiffe und<br />

Kreuzfahrtschiffe, wird von Schwestergesellschaften bearbeitet. Im<br />

Rahmen des klassischen Noske-Kaeser-Modells haben wir Schlüsselkomponenten,<br />

in Hamburg hergestellt, die so nicht unbedingt<br />

aus einem Regal zu bekommen sind. Damit positionieren wir uns<br />

für Neubau-Projekte. Die jüngsten Auftragseingänge – F126– und<br />

MEKO-Fregatten-Projekte oder U-Boote für Deutschland, Norwegen<br />

und Italien – zeigen uns, dass diese<br />

Fokussierungsstrategie richtig ist. Hinzu<br />

kommt der Fokus auf Service, der zunehmend<br />

um das Thema Lifecycle-<br />

Management erweitert wird.<br />

Kreuzfahrt und Offshore gehören also<br />

nicht mehr zum Portfolio?<br />

Arlit: Man muss sich fragen, ob es einen<br />

verfügbaren Markt gibt. Werften wie die<br />

Meyer Werft oder Fincantieri haben eigene<br />

Klima-Kapazitäten für Kreuzfahrtprojekte<br />

aufgebaut, das sind dann keine verfügbaren<br />

Märkte. Und unsere Kollegen in<br />

Frankreich betreuen die Neubauten bei<br />

Chantiers de l’Atlantique. Mit den MV<br />

Werften hatten wir gearbeitet, aber das Geschäft<br />

ist durch die Insolvenz der Gruppe<br />

nicht mehr da. Somit gibt es für uns derzeit<br />

keinen erreichbaren Kreuzfahrt-Neubaumarkt.<br />

Eine Chance sehen wir hingegen im<br />

After-Sales-Segment, auf das die großen<br />

Werften nicht so stark setzen und in dem<br />

die Reeder beziehungsweise ihre Besatzungen<br />

mit der zunehmenden Komplexität der Systeme vor immer<br />

größeren Herausforderungen stehen. Man könnte beispielsweise<br />

gesamte Kälte- und Klimasysteme über einen digitalen Zwilling<br />

remote steuern und warten. Wenn man die Bewegungen von<br />

Crew und Passagieren und damit die Wärmelasten kennt, kann<br />

man entsprechende Handlungsempfehlungen aussprechen, welche<br />

Systeme wie geschaltet werden sollten. Solange Passagiere an<br />

Land oder im Restaurant sind, muss man die Kabine nicht so stark<br />

herunterkühlen. So etwas wie antizipatives Cooling ist kein Hexenwerk,<br />

kann aber deutliche Energieeinsparungen bewirken. Eine<br />

andere Idee lässt sich aus dem Betrieb von Landanlagen adaptieren:<br />

Wir kaufen dem Reeder die Kälte- und Klimatechnik an<br />

Bord ab, betreiben das System, kaufen Energie von der Hauptmaschine<br />

und liefern dafür „treated air“. Am Ende sind die Kreuzfahrtanbieter<br />

Touristiker, deren Kerngeschäft nicht das Betreiben<br />

einer Klimaanlage ist. Wir kennen dieses Konzept aus dem Geschäft<br />

mit Gebäuden an Land und haben entsprechende vertragliche<br />

und technische Konzepte.<br />

Matthes: Auch im Marine- und im Offshore-Bereich bieten wir<br />

unseren Service an. Alles, was an Plattformen von uns oder unseren<br />

Schwestergesellschaften – oder auch Drittanbietern – ausgerüstet<br />

wurde, wird mit Service betreut. Das ist sicherlich ein<br />

Geschäft, das man ausbauen kann. Da gibt es viel Bedarf, ein<br />

Schwerpunkt liegt auf Umspannplattformen für Windparks.<br />

Was erhoffen Sie sich vom <strong>10</strong>0 Mrd. € schweren Sondervermögen,<br />

mit dem die Bundesregierung die Bundeswehr modernisieren<br />

will? 20 Mrd. € sollen für die Marine vorgesehen sein …<br />

60 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Arlit: Bei einigen Projekten sehe ich für uns eine sehr gute Ausgangslage,<br />

etwa für Los 3 der K130-Korvetten, wo wir schon bei<br />

Los 1 und 2 beteiligt waren. Bei anderen Projekten haben wir<br />

Optionen, die schon mal als Bestandteil des Paketes erwähnt<br />

wurden, im Vertrag.<br />

Ist es für sie von herausragender Bedeutung, dass Aufträge an<br />

deutsche Werften gehen? Zuletzt haben<br />

sie einen Vertrag mit Damen aus den Niederlanden<br />

unterzeichnet …<br />

Arlit: Wir waren seit 1990 an 160 Überwasserschiffen<br />

und rund 80 U-Booten beteiligt.<br />

Davon wurde eine Menge in Kooperationsmodellen<br />

im Ausland gebaut.<br />

Aktuell sind wir an einem Projekt in England<br />

sehr nah an einem Auftrag. Generell<br />

gilt: Man muss sich gut überlegen, ob und<br />

wohin man geht. Wir machen nicht einfach<br />

Kaltakquise im Ausland, dazu sind<br />

die Märkte oft zu sehr geschützt. Sinn<br />

kann es machen, im Kielwasser von einem<br />

der großen Prime Contractors, zum Beispiel<br />

thyssenkrupp Marinesystems, NVL<br />

oder BAE Systems, ins Ausland zu gehen.<br />

Wäre das etwas, zu dem Sie sagen, da<br />

wollen wir noch mehr tun?<br />

Arlit: Ja, Großbritannien zum Beispiel mit<br />

seiner National Shipbuilding Strategy und<br />

den festen Planungen für die Flotte über<br />

mehr als 30 Jahre ist definitiv ein Wachstumsmarkt.<br />

Wir haben uns innerhalb<br />

Equans so aufgeteilt, das wir als Noske-<br />

Kaeser die nordeuropäischen, privaten Werften bedienen, weil<br />

das einen bestimmten Erfahrungshintergrund erfordert. Unsere<br />

Schwester in Frankreich konzentriert sich auf Staatswerften, wie<br />

die Naval Group oder Fincantieri, da sind andere Erfahrungen erforderlich.<br />

Ein anderes interessantes Feld, wo der Markt nach einem<br />

Wettbewerber ruft, sind die Niederlande. Da gibt es eine sehr<br />

limitierte Anbieterstruktur und wir planen, auch über den bestehenden<br />

Kontakt hinaus dort aktiv werden zu können.<br />

Vor zwei Jahren sagten Sie uns, das Lifecycle-Geschäft solle ausgebaut<br />

werden. Seitdem hat sich viel getan, beispielsweise gibt es<br />

wieder viel mehr Neubau-Aufträge. Hat das zur Folge, dass auch<br />

bei Ihnen das Neubaugeschäft wieder stärker gewichtet wird?<br />

Arlit: Aktuell macht das Neubaugeschäft bei uns rund zwei Drittel<br />

aus. Das ist aber eigentlich nicht voneinander zu trennen. Vieles,<br />

was wir entwickelt haben, diente ja dazu, Wartungs- und Reparaturbedarfe<br />

zu reduzieren. Allerdings sehen wir verstärkt,<br />

dass die Besatzungen mit der Wartung der immer komplexeren<br />

Systeme an Bord Probleme bekommen. Da wollen wir mit digitalen<br />

Angeboten ansetzen, zum Beispiel mit digitalen Zwillingen,<br />

die präventive Wartung und remote Surveys ermöglichen. Das<br />

heißt, die Fähigkeit, eine komplexe Wartung durchzuführen,<br />

muss nicht zwingend an Bord sein. Das ist ein großes Thema, an<br />

dem wir arbeiten. Die Automation war bisher eine eher kleine<br />

Abteilung, künftig wird sie neben den drei Segmenten Kälte, Firefighting<br />

und HVAC ein vierter großer Geschäftsbereich werden.<br />

Wir haben bereits einige Initiativen gestartet, können aber noch<br />

viel mehr machen.<br />

Jürgen Matthes<br />

Geschäftsführer<br />

Also könnte Lifecycle/Service weiter ausgebaut werden?<br />

Arlit: Ja, wir wollen das Schiff auch über das gesamte Leben begleiten.<br />

Ein Beispiel sind die steigenden Wärmelasten, die sich<br />

zum Beispiel bei Mid-Life-Upgrades von Marineschiffen ergeben.<br />

Es gibt heute mehr Elektronik und Automation an Bord,<br />

auch gibt es neue und umweltfreundlichere Kältemittel mit geringerem<br />

Wirkungsgrad. Eigentlich müssten die Systeme an<br />

Bord also größer werden, was natürlich<br />

nicht gewollt ist. Dann kommt eine Firma<br />

wie die unsere ins Spiel, die das Original-Design<br />

kennt und mit der eigenen<br />

Komponenten-Fertigung in der Lage ist,<br />

das System so zu optimieren, dass die<br />

Geräte nicht größer werden, aber einen<br />

höheren Wirkungsgrad haben.<br />

Mit welchen Produkten läuft das Geschäft<br />

momentan am besten?<br />

Arlit: Eine gewisse Renaissance erleben<br />

wir derzeit im Bereich Firefighting.<br />

U-Boot-Anlagen haben ebenfalls seit<br />

zwei Jahren eine hohe Nachfrage. Auch<br />

der Blick nach vorn ist da sehr gut, in dem<br />

Markt passiert momentan sehr viel.<br />

Matthes: Das sind alles Sonderanfertigungen<br />

speziell für U-Boote, etwa Klimageräte<br />

in den verschiedensten Varianten.<br />

Es geht für Sie derzeit eher um die Weiterentwicklung<br />

als darum, etwa eine komplett<br />

neue Produktreihe aufzusetzen,<br />

richtig?<br />

Arlit: Wir waren bis 2017 knapp neun Jahre in Insolvenz, da ist<br />

die Produktentwicklung nicht zuletzt aus Kostengründen etwas<br />

hintenangestellt worden. Heute gilt: Wir müssen nicht unbedingt<br />

alles selbst entwickeln. Sondern wir können uns auch mit einem<br />

Partner zusammentun, der ein Produkt im zivilen Markt hat, das<br />

wir gemeinsam für den Marine-Markt ertüchtigen. Über so eine<br />

Partnerschaft haben wir im Bereich Firefighting jüngst das gemeinsame<br />

Angebot gut abgerundet und das wollen wir auch<br />

künftig tun. Auch für »grüne« Projekte wollen wir mit F&E-Partnern,<br />

z.B. aus dem Bereich der Universitäten, zusammenarbeiten.<br />

Kälteaggregate gehören zu den großen Energieverbrauchern<br />

auch auf einem Marine-Schiff, daher sind einerseits Maßnahmen<br />

für Energieeffizienz, aber auch umweltfreundlichere alternative<br />

Kältemittel ein wichtiges Thema, da wollen wir etwas tun, zumal<br />

es gerade bei den Kältemittel und bei den alternativen Kraftstoffe<br />

Entwicklungsrichtungen gibt, die aufgrund der Überschneidungen<br />

interessant sind. Das wird man sich genau anschauen<br />

müssen, da gibt es – genau wie bei Kraftstoffen – keine<br />

»One size fits all«-Lösung.<br />

Interview: Michael Meyer<br />

Abstract: Noske-Kaeser: Focus on naval and offshore markets<br />

Noske-Kaeser is named Noske-Kaeser again. Managing directors<br />

Thomas Arlit and Jürgen Matthes talk about an adjusted<br />

strategy, plans for the future and the current business<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

61


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Schiffbau in der Substanz gefährdet<br />

Vor allem durch die Insolvenz der MV Werften hat der deutsche Schiffbau innerhalb<br />

eines Jahres 2.600 Arbeitsplätze verloren. Die IG Metall Küste sieht den Standort in Gefahr<br />

– wenn nicht schnell Aufträge für Forschungs- oder Marineschiffe kommen<br />

Mit 14.027 Beschäftigten ist der bisher<br />

niedrigste Wert bei den Arbeitsplätzen<br />

auf den deutschen Werften<br />

erreicht worden. Das hat die 32. Schiffbauumfrage<br />

der IG Metall Küste ergeben.<br />

Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr<br />

liegt bei knapp 16 %.<br />

Besonders betroffen ist Mecklenburg-Vorpommern,<br />

wo sich durch<br />

die Insolvenz der MV Werften die Zahl<br />

der Beschäftigten im Schiffbau innerhalb<br />

eines Jahres halbiert hat. Aber auch<br />

die Beschäftigtenzahl in Hamburg sei<br />

um 25 % zurückgegangen. Befragt wurden<br />

die Betriebsräte von 42 Werften in<br />

Deutschland.<br />

»Diese Abwärtsspirale müssen wir so<br />

schnell wie möglich stoppen, sonst fehlt<br />

uns die Basis einer funktionierenden<br />

Wertschöpfungskette«, sagte Daniel<br />

Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall<br />

Küste. »Wir brauchen Werften und Zulieferer,<br />

die durch den Bau von Frachtschiffen<br />

und Fähren wirtschaftliche Unabhängigkeit<br />

sichern und durch den Bau<br />

von Spezialschiffen für die Offshore-<br />

Industrie einen wichtigen Beitrag zur<br />

Energieversorgung leisten.«<br />

Die Situation in Deutschland und in<br />

Europa unterscheide sich grundlegend<br />

von der der Werften in Asien oder auch in<br />

den USA, die mit Aufträgen hoch ausgelastet<br />

seien. Von der Bundesregierung<br />

erwartet die IG Metall Küste, dass die angekündigten<br />

Aufträge für Forschungsoder<br />

Marineschiffe möglichst schnell für<br />

Arbeit auf den Werften sorgen. »Die Beschaffungsämter<br />

dürfen sich nicht im<br />

Vergabedschungel verirren.« Auch aus<br />

der Zulieferindustrie gebe es ermutigende<br />

Signale, die Hoffnung auf Aufträge im Bereich<br />

»green shipping« machten.<br />

Für die Beschäftigten will die IG Metall<br />

in der anstehenden Tarifrunde der Metall-<br />

und Elektroindustrie einen fairen<br />

Ausgleich durchsetzen. »Unsere Forderung<br />

nach 8 % mehr Geld passt auch für<br />

die meisten Schiffbauer, die etwa wie<br />

Lürssen oder thyssenkrupp Marine Systems<br />

mit Marine- oder Yachtaufträgen<br />

gut dastehen«, sagte der IG Metall-<br />

Bezirksleiter.<br />

KF<br />

2.600 STAMMBESCHÄFTIGTE WENIGER<br />

KNAPP 16 PROZENT WENIGER ARBEITSPLÄTZE AUF DEN WERFTEN ALS NOCH 2021<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

<strong>10</strong>.000<br />

5.000<br />

0<br />

20.668<br />

2000 2007 2008 2009 20<strong>10</strong> 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 <strong>2022</strong><br />

IG Metall Schiffbauumfrage <strong>2022</strong><br />

IG Metall Schiffbauumfrage <strong>2022</strong><br />

15.171<br />

2<br />

7<br />

18.274<br />

18.115<br />

16.653<br />

14.027<br />

IG Metall Küste<br />

BESCHÄFTIGUNGSSTRUKTUR IM SCHIFFBAU<br />

RÜCKGANG BEI LEIHARBEIT UND STAMMBESCHÄFTIGTEN<br />

120.000<br />

<strong>10</strong>0.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

<strong>10</strong>3.511<br />

91.477<br />

84.611<br />

2008 2009 20<strong>10</strong> 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 <strong>2022</strong><br />

DIE „GRÖßTEN“<br />

WERFTEN-GRUPPEN<br />

IG Metall Schiffbauumfrage <strong>2022</strong><br />

4<br />

Leiharbeitskräfte<br />

Werkvertragsbeschäftigte<br />

Stammbeschäftigte<br />

mar. Zulieferer<br />

17%<br />

8%<br />

Beschäftigte<br />

1%<br />

74%<br />

IG Metall Küste<br />

Anteil an allen<br />

Werftbeschäftigten<br />

in <strong>2022</strong> (in %)<br />

Werften-Gruppe Zugehörige Werften 2020 2021 <strong>2022</strong><br />

thyssenkrupp Marine Systems<br />

TKMS, Kiel<br />

TKMS, Hamburg<br />

3.607 3.617 3.578 25,5<br />

TKMS, Emden<br />

Meyer-Gruppe<br />

Meyer Werft GmbH, Papenburg<br />

Neptun Werft GmbH, Rostock<br />

3.923 3.602 3.475 24,8<br />

Lürssen-Gruppe<br />

Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG, Bremen<br />

NVL B.V. & Co. KG, Bremen<br />

Norderwerft GmbH, Hamburg<br />

Lürssen-Kröger Werft GmbH & Co. KG, Schacht-Audorf<br />

Peene-Werft GmbH & Co. KG, Wolgast<br />

Blohm & Voss B.V. & Co. KG, Hamburg<br />

Neue Jadewerft GmbH, Wilhelmshaven<br />

2.914 2.969 2.761 19,7<br />

MV Werften<br />

MV Werften GmbH, Stralsund<br />

MV Werften GmbH, Wismar<br />

3.075 2.187 168 1,2<br />

MV Werften GmbH, Warnemünde<br />

FSG-Nobiskrug Holding<br />

Flensburger Schiffbau Gesellschaft mbH, Flensburg<br />

Nobiskrug GmbH, Rendsburg<br />

786 604 538 3,8<br />

Summe 14.305 12.979 <strong>10</strong>.520 75<br />

IG Metall Küste<br />

62 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


HÄFEN | PORTS<br />

Schneller Fluss im Hamburger Hafen<br />

Dakosy, Hamburgs selbst ernanntes »erstes Start-up für die Digitalisierung«, feiert sein<br />

40-jähriges Jubiläum. Von der Hafenwirtschaft getragen, war es von Anfang an das Ziel, als<br />

»schneller Hafen« im Wettbewerb die Nase vorn zu behalten<br />

Heute bezeichnet sich Dakosy als ein »mit zahlreichen IT-<br />

Plattformen etablierter und neutral anerkannter Digitalisierer<br />

für die Logistik weit über die Stadtgrenzen der Hansestadt<br />

Hamburg hinaus.«<br />

Die Nutzerzahlen sprechen ihre eigene Sprache: Im Seehafen<br />

Hamburg sind an das Port Community System von Dakosy heute<br />

mehr als 2.500 Unternehmen aus der Hafenwirtschaft, Logistik,<br />

Industrie und Handel sowie verschiedene Behörden angeschlossen.<br />

Eine weitere wichtige Säule bilden die smarten Lösungen<br />

in den Bereichen Customs und Forwarding, mit denen<br />

über 2.000 Spediteure, Industrie- und Handelsunternehmen in<br />

Europa arbeiten.<br />

»Allen Anwendungen liegt das seit 1982 geltende Prinzip zugrunde,<br />

Daten innerhalb der Transportkette nur einmal zu erfassen<br />

und diese zum frühestmöglichen Zeitpunkt zur Verfügung<br />

zu stellen«, erklärt Vorstand Dieter Spark. Dies ermögliche<br />

den Beteiligten beispielsweise optimierte Planungen ihrer<br />

Kapazitäten an den Umschlagplätzen und für die Vor- und<br />

Nachläufe sowie eine prozessorientierte Automatisierung bei<br />

Behörden- und Zollanmeldungen.<br />

ZAPP sorgt für Rückenwind<br />

Rückenwind bei der Etablierung des Port Community Systems<br />

im Hamburger Hafen erhielt Dakosy 1997 mit der Einführung<br />

der IT-Plattform ZAPP (Zoll-Ausfuhrüberwachung im Paperless<br />

Port), die gemeinsam mit der Hafenwirtschaft und der Stadt<br />

Hamburg realisiert wurde. »Da mit dem Hauptzollamt eine hundertprozentige<br />

elektronische Bereitstellung aller Exportdaten<br />

vereinbart war, mussten sich innerhalb kürzester Zeit alle verladenden<br />

Spediteure und Exporteure anschließen«, nennt Spark<br />

eine der Herausforderungen. Innerhalb weniger Monate sei die<br />

Plattform aber etabliert gewesen.<br />

Ein Meilenstein für Dakosy war der Einstieg in die Luftfracht-<br />

Logistik. Nach dem Vorbild des Port Community Systems im Hafen<br />

Hamburg startete das Softwarehaus 2009, am Flughafen<br />

Frankfurt eine digitale Cargo Community Plattform aufzubauen.<br />

Mit Blick auf die kommenden Jahre erwarten die Vorstände<br />

Ulrich Wrage und Dieter Spark ein hohes Potenzial in der Vernetzung<br />

von IT-Plattformen entlang der Transportketten: »Es<br />

braucht Chain-Transparenz in Echtzeit, um frühzeitig auf etwaige<br />

Störungen reagieren zu können und Produktionsausfälle<br />

oder -verzögerungen zu verhindern.« Einen signifikanten<br />

Mehrwert für das Unternehmen hat das Vorstandsduo in den<br />

Bereichen der Vernetzung mit anderen Häfen sowie der Integration<br />

von Ladungs- und Infrastrukturdaten identifiziert.<br />

Auch bei ZAPP stehen die Zeichen auf Weiterentwicklung.<br />

Seit der Inbetriebnahme wurde die Plattform permanent angepasst.<br />

So konnten im Jahr 2006 bei der Einführung des AT-<br />

LAS-Verfahrens AES (Automated Export System) die neuen<br />

Abläufe so in ZAPP integriert werden, dass die hafenseitige<br />

Exportabwicklung weiterhin unterstützt werden konnte. Eine<br />

© Dakosy<br />

Dakosy im Wandel der Zeit<br />

weitere Optimierung erfolgte im Jahr 2011 mit der elektronischen<br />

Verbindung von ZAPP und IMP (Import Management<br />

Platform), durch welche die Zollprozesse für Transshipments<br />

im Hamburger Hafen automatisiert wurden.<br />

Alle Weiterentwicklungen wurden gemeinsam mit der Hafenwirtschaft<br />

entwickelt und umgesetzt – und zwar im speziell<br />

dafür gegründeten ZAPP-Arbeitskreis mit Vertretern der Speditionen,<br />

Containerterminals, Packbetriebe, Carrier, des Zolls<br />

und Dakosys. »Wir haben 1997 mit ZAPP einen Digitalisierungsmotor<br />

gestartet, der für den Hamburger Hafen eine ganz<br />

wichtige Zukunftsinvestition entwickelt hat«, sagt Thomas<br />

Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des Vereins Hamburger<br />

Spediteure.<br />

Derzeit wird an einer Erneuerung der Plattform gearbeitet.<br />

Im ersten Schritt hat Dakosy dem Zoll im Mai eine ZAPP-<br />

Webanwendung bereitgestellt. Diese ist inzwischen vollumfänglich<br />

im Einsatz und ermöglicht ein Mehr an Transparenz<br />

und noch effizientere Prozesse. In den nächsten Schritten<br />

folgen für die weiteren Prozessbeteiligten modernisierte<br />

Anwendungen und neue Schnittstellen, die alle darauf ausgerichtet<br />

sind, dass ZAPP weiterhin eine gute Investition für<br />

die Zukunft des Hamburger Hafens darstellt.<br />

RD<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

63


HÄFEN | PORTS<br />

Highlight der PortPIC <strong>2022</strong>:<br />

eine Live-Demonstration<br />

von Robotern in Hamburg<br />

© Selzer<br />

Rumpfreinigung wird Robotersache<br />

Unterwasserreinigung und Inspektion von Schiffsrümpfen<br />

drängen sich als Einsatzgebiet für Tauchroboter (ROV)<br />

praktisch auf. In der Zukunft könnten Tauchereinsätze durch<br />

ferngesteuerte oder völlig autonome Helfer ergänzt oder ganz<br />

von diesen übernommen werden. An entsprechenden Lösungen<br />

arbeiten verschiedene etablierte Unternehmen und Start-ups, die<br />

ihre Lösungen auf der dritten In-Port Inspection & Cleaning<br />

Conference (PortPIC) in Hamburg vom 12. bis 14. September<br />

präsentierten und sich zu den neuesten Entwicklungen austauschten.<br />

Zudem standen Konzepte für den Umgang mit Biofouling<br />

aus Hafen- und Schiffsbetreibersicht sowie Coating-<br />

Systeme auf dem Programm. Denn: wer Rumpfreinigung sagt,<br />

der muss auch die Anforderungen an die Rumpfbeschichtung bedenken<br />

sowie die Rückstände an Biomasse und Farbresten, die eine<br />

Reinigung hinterlässt.<br />

»Dieses Jahr sehe ich viel mehr Konferenzbeiträge zum Thema<br />

Roboter«, sagte PortPIC-Organisator Volker Bertram, der die<br />

maritime Branche »an der Schwelle zu einer neuen Ära der robotergestützten<br />

Rumpfreinigung« sieht. Damit rücken die oben angesprochenen<br />

Themen weiter in den Fokus. Biozidhaltige, »selfpolishing«<br />

Coatings von heute sind vielleicht nicht mehr geeignet<br />

für die in der Zukunft aus Gründen der Schiffseffizienz und zur<br />

Erhaltung der Biodiversität nötigen, regelmäßigen und häufigen<br />

Rumpfreinigungen. Die Häfen sind gefordert, klare Richtlinien<br />

herauszugeben, wo und wie gereinigt werden darf, wo Rückstände<br />

entsorgt werden können und wo der Einsatz von Robo-<br />

In kurzer Zeit lässt sich die Steuerung über Joystick und Monitor lernen<br />

Die Demonstration an der Michaelisbrücke<br />

64 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


HÄFEN | PORTS<br />

notilo plus war mit einem neuen Prototypen am Start<br />

Das ROV von Deep Trekker ließ sich auch für ungeübte leicht steuern<br />

notilo-plus-Roboter mit Kamera und Sensortechnik ausgestattet<br />

Das System verfügt neben Kameras und Sensoren noch über einen Greifer<br />

tern erlaubt ist. Neben technischen Standards für die Erhebung<br />

und klassifizierung von Daten forderten die PortPIC-Teilnehmer<br />

auch regulatorische Standards, die sich nicht von Hafen zu Hafen<br />

unterscheiden. Auswirkungen könnte die Entwicklung sogar auf<br />

das Schiffsdesign haben. Denn die Reinigungs- und Inspektionsroboter<br />

haben Probleme mit Nischenbereichen am Schiffsrumpf.<br />

Müssen diese neu gestaltet oder durch andere Technologien wie<br />

Ultraschall vor Bewuchs geschützt werden? Mit den IMO-Vorgaben<br />

beziehungsweise Einstufungssystemen der Effizienz von<br />

Schiffen wie EEDI und CII werden Lösungen gebraucht. Nach<br />

zwei Tagen Konferenz stand am dritten Tag noch ein Praxistest in<br />

Hamburg an. Drei Unternehmen präsentierten den anderen<br />

Konferenzteilnehmern in einem Fleet in der Hamburger Innenstadt<br />

die Fähigkeiten und die spielerische Bedienung ihrer Systeme.<br />

Notilo Plus hatte den Prototypen eines Rumpfinspektionsroboters<br />

mitgebracht, der neben einem ROV von Deep Trekker<br />

tauchte und Bilder an die Oberfläche lieferte. Die ROVs sind mit<br />

Kameras ausgestattet, der Deep-Trekker-Roboter auch mit Sensortechnik<br />

zur Dickenmessung von Stahlplatten am Rumpf. Mit<br />

dem Jellyfishbot von IADYS befuhr ein Roboter auch die Oberfläche.<br />

Dieses Katamaransystem sammelt in einem Schleppnetz<br />

Gegenstände vom Wasser ab.<br />

fs<br />

Der IADYS-Roboter zog seine Kreise im Fleet mit dem Schleppnetz<br />

Jellyfishbot kann zur Renigung der Wasseroberfläche in Häfen genutzt werden<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

65


HÄFEN | PORTS<br />

Abschied von Excel & Co. auf der Brücke<br />

Noch immer müssen Kapitäne pro Hafenanlauf eine Vielzahl an Dokumenten verarbeiten<br />

und übermitteln. Das niederländische Unternehmen Diize will den Aufwand deutlich<br />

reduzieren. Auch deutsche Reeder setzen bereits auf »Always on Board«<br />

250 Schiffe<br />

nutzen »Always on Board«<br />

Auch Crewing-Aspekte können mit AoB verwaltet werden<br />

Essberger, Harren & Partner oder die<br />

GEFO – die Zahl der Reeder, die auf<br />

die Anwendung von Diize setzen, wächst<br />

kontinuierlich. Mittlerweile sind 14<br />

Schiffseigner Kunden des 2019 gegründeten<br />

Unternehmens.<br />

Die Idee hinter »Always on Board« ist<br />

eigentlich recht simpel, meint Director<br />

Wesley Lems: »Wir stellen das Schiff in<br />

den Mittelpunkt der Digitalisierung und<br />

helfen dem Kapitän bei der Verwaltung<br />

für Hafenanläufe.« Man habe in den letzten<br />

Jahren viele Projekte gesehen, die sich<br />

auf das konzentrieren, was im Hafen oder<br />

an Land passiert. »Sehr oft wird dabei<br />

sehr viel von den Kapitänen<br />

abverlangt. Wir<br />

wollen sicherstellen, dass<br />

der Kapitän nicht der<br />

Leidtragende der Digitalisierung<br />

ist.«<br />

Die Idee zu diesem<br />

Projekt stammt aus einer Zeit, als es Diize<br />

in dieser Form noch gar nicht gab. Denn<br />

die Wurzeln liegen im Tanklagerunternehmen<br />

Vopak, das bis heute Eigner von Diize<br />

ist. Dort war ein Programm zur digitalen<br />

Transformation aufgelegt worden.<br />

Schließlich entschied man sich, die Lösung<br />

mit neuer Marke im Markt anzubieten.<br />

Die Niederländer gehen davon aus,<br />

dass die Schiffsführung bis zu 85 % Zeit<br />

bei der Vorbereitung von Hafenanläufen<br />

einsparen kann. Mariusz Borek ist Kapitän<br />

auf der »Cuno Essberger« und arbeitet<br />

mit dem System. Er bestätigt den<br />

potenziellen Nutzen: »Es war bislang sehr<br />

zeitaufwendig, alle Daten im richtigen<br />

Format zu haben, da jedes Land, manchmal<br />

sogar Häfen innerhalb eines Landes<br />

unterschiedliche Anforderungen stellen<br />

und andere Formulare haben. Jetzt füllen<br />

wir die Daten einfach im AoB aus und<br />

schicken sie an den Agenten.«<br />

»Always on Board« ist eine Online-<br />

Anwendung mit einem Konto pro Schiff.<br />

Dessen Daten werden bei jedem weiteren<br />

Anlauf wiederverwendet. Für das Eintragen<br />

variabler Daten nutzt der Kapitän<br />

die Diize-Plattform, woraufhin diese die<br />

Über 5.000<br />

Häfen werden mit AoB abgedeckt<br />

spezifischen Hafenformulare für den anzulaufenden<br />

Hafen erstellt. »Normalerweise<br />

sind bis zu 2,5 Stunden für den Papierkram<br />

nötig, mit AoB sind es 20 bis 30 Minuten«,<br />

sagen Lems und Borek.<br />

Vor allem in neuen Häfen spare er Zeit,<br />

sagt der Kapitän. Am nützlichsten findet<br />

er die Wiederverwendung der Daten in<br />

verschiedenen Datenbanken, die automatisch<br />

in die erforderlichen Meldeformulare<br />

übertragen werden.<br />

»Wenn ein Schiff von Rotterdam nach<br />

Hamburg fährt, muss der Kapitän in<br />

© Diize<br />

Hamburg genau die gleichen Daten wie<br />

in Rotterdam noch einmal melden, aber<br />

in einem anderen Format. Wir speichern<br />

nun die Daten und generieren die jeweils<br />

passenden Formate im Namen des Kapitäns«,<br />

so der Director. Verschiedenen<br />

Stellen wie Zoll, Einwanderungsbehörde<br />

und Ähnliche würden verschiedene Dinge<br />

abfordern. AoB sei flexibel, »sobald<br />

wir das Original haben, können wir im<br />

Grunde jedes Dokument erstellen.«<br />

Laut dem Kapitän ist die Plattform<br />

auch für die Aktualisierung der Besatzungsdaten<br />

hilfreich. »Früher musste ich<br />

die Informationen für jeden Hafen anpassen,<br />

weil einige Daten in einem<br />

anderen Format oder<br />

anders geschrieben sind, wie<br />

der Rang oder das Geburtsdatum.<br />

Das Programm ändert<br />

dies automatisch in die<br />

richtige Beschreibung.«<br />

Am Ende bleibt es eine relativ einfache<br />

Idee. Doch die Komplexität besteht darin,<br />

die Vielzahl von Dokumenten und Kommunikationswegen<br />

unter einen Hut zu<br />

bringen, bestätigt Lems. Eines seiner Ziele<br />

ist daher, Daten direkt an die entsprechenden<br />

Stellen zu senden, statt Dokumente zu<br />

erstellen. Er zeigt sich zuversichtlich, den<br />

direkten Kontakt aufbauen zu können, Gespräche<br />

laufen. Am Ende bleiben Anbieter<br />

wie Diize natürlich auf die Bereitschaft der<br />

Behörden an Land angewiesen.<br />

Zunächst stand bei der Entwicklung die<br />

Arbeit an Bord im Vordergrund. Ein weiterer<br />

Fokus ist es, die Daten auch mit anderen<br />

Parteien im Hafen auszutauschen.<br />

»Sobald man die Datensätze hat, die an die<br />

Behörden gemeldet werden müssen, sind<br />

sie auch für andere Parteien von Nutzen –<br />

für die Ladungsseite oder Terminals. Warum<br />

soll man das nicht beschleunigen, damit<br />

sie ihre Arbeit beginnen können, bevor<br />

das Schiff ankommt?«, fragt der Diize-<br />

Director. Das klingt stark nach der vielzitierten<br />

»Port Call Collaboration« für mehr<br />

Effizienz bei Hafenanläufen. »Bei der Frage<br />

der Effizienz liegt der Fokus derzeit eher<br />

auf der Hafen-Infrastruktur. Aber wir sollten<br />

uns mehr auf die betrieblichen Abläufe<br />

konzentrieren«, so Lems.<br />

MM<br />

66 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


PORT HUB<br />

DEUTSCHLAND<br />

Baustart für LNG-Terminal in Lubmin, Beschleunigung in Stade<br />

In Lubmin hat der Bau des komplett privat<br />

finanzierten LNG-Terminals der Deutschen<br />

ReGas begonnen. Die Hafenzufahrt<br />

soll für große Schiffe ertüchtigt werden,<br />

außerdem wird ein Liegeplatz am Ostkai<br />

des Industriehafens für eine FSRU (Floating<br />

Storage and Regasification Unit) gebaut.<br />

Dazu müssen insbesondere stärkere<br />

Poller und einige Dalben eingebracht sowie<br />

ein Spundwandkasten errichtet werden,<br />

heißt es. Die letzte noch ausstehende<br />

Genehmigung liegt seit dem 14. September<br />

vor. Die Deutsche ReGas ist ein mittelständisches<br />

Unternehmen, das in Lubmin<br />

das LNG-Terminal »Deutsche Ostsee«<br />

entwickelt. Die FSRU wird vom Energiekonzern<br />

TotalEnergies SE gechartert. Das<br />

LNG-Terminal soll bereits ab 1. Dezember<br />

bis zu 4,5 Mrd. m3 jährlich in das deutsche<br />

Gasfernleitungsnetz einspeisen.<br />

Auch in Stade können die Bauarbeiten<br />

für das geplante LNG-Terminal beginnen.<br />

Die Zulassung zum vorzeitigen Baubeginn<br />

wurde Mitte September durch<br />

den Niedersächsischen Landesbetrieb für<br />

Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz<br />

(NLWKN) erteilt. Der Bau startet<br />

mit der Vorbereitung des Anlegers für<br />

verflüssigte Gase – ausgeführt durch die<br />

Firma Bodo Freimuth aus Bülkau. Hierzu<br />

zählen der Bau einer Deichrampe sowie<br />

die Herstellung der Zufahrt und der Baustelleneinrichtungsfläche.<br />

Danach werden<br />

das Baufeld geräumt und Baustraßen<br />

angelegt. Der Auftrag für die Hauptmaßnahme<br />

wird im Oktober erteilt. <br />

© NPorts<br />

SÜDAFRIKA<br />

Grünes Licht für Ausbau in Durban<br />

Die Ausbaupläne der Transnet National Ports Authority<br />

(TNPA) für KwaZulu Natal (KZN) haben grünes Licht erhalten.<br />

Die Pläne sind Teil des mehr als <strong>10</strong>0 Mrd. Rand teuren Kwa-<br />

Zulu Natal (KZN) Logistics Hub Programme, mit dem der<br />

Hafen von Durban als internationaler Container-Hub positioniert<br />

werden soll, der eine erhöhte Containerkapazität von<br />

11,4 Mio. TEUs und eine Automobilkapazität von mehr als<br />

900.000 Einheiten aufweisen würde. Der Hafen von Richards<br />

Bay wird als Umschlagplatz auf Schüttgut ausgerichtet, und<br />

die Pläne sind auch auf den Strategieplan des Ministeriums für<br />

Bodenschätze und Energie bis 2025 abgestimmt, der einen<br />

neuen Liegeplatz für den Umschlag von verflüssigtem Erdgas<br />

(LNG) als sauberere Alternative zu Kohle für die Stromerzeugung<br />

vorsieht. Einige der Schüttgutterminals und Mineralienumschlagsanlagen<br />

sollen außerdem von den Hafengebieten<br />

Island View und Maydon Wharf in Durban in den<br />

Hafen von Richards Bay verlegt werden.<br />

Die Genehmigung des Vorstands folgt auf zwei wichtige Meilensteine,<br />

die das KZN Logistics Hub der TNPA kürzlich erreicht<br />

hat. Im Juli wurde ein detaillierter Validierungsprozess des Hafens<br />

von Durban im Rahmen des KZN Logistics Hub Programms<br />

abgeschlossen. Dieser Prozess wurde unter der Aufsicht<br />

der Weltbank von internationalen unabhängigen Beratern<br />

durchgeführt: Maritime and Transport Business Solutions<br />

(MTBS) und PDRW Consulting Port and Coastal Engineers.<br />

Der Validierungsprozess dient dazu, die Durchführbarkeit der<br />

Pläne durch unabhängige Experten zu bestätigen und festzustellen,<br />

ob der vorgelegte Business Case tatsächlich realisierbar<br />

ist. In beiden Fällen haben die unabhängigen Berater die Durchführbarkeit<br />

der beiden Pläne bestätigt.<br />

<br />

NIEDERLANDE<br />

Neues Terminal auf Maasvlakte I<br />

Hutchison Ports und Terminal Investment Limited (TiL), die Terminal-Investmentgesellschaft<br />

der derzeit weltgrößten Containerlinienreederei<br />

Mediterranean Shipping Company (MSC), wollen<br />

ein neues Containerterminal im Rotterdamer Europahaven bauen,<br />

wo sich die Nordseite des Hutchison Ports ECT Delta-Terminals<br />

und Hutchison Ports Delta II, das ehemalige APMT-R-Gelände,<br />

befinden. Beide Standorte auf der Delta-Halbinsel sind Teil des<br />

neuen geplanten Containerterminals und sollen das angestrebte<br />

weitere Wachstum von MSC am Standort Rotterdam erleichtern.<br />

Der Hafenbetrieb Rotterdam wird für dieses Projekt die Kaimauern<br />

sanieren. Das gesamte Terminal wird in mehreren Phasen<br />

entwickelt und in Betrieb genommen, wobei die erste Phase voraussichtlich<br />

im Jahr 2027 beginnen wird. Das neue Terminal soll<br />

aus fünf Tiefwasserliegeplätzen mit einer Gesamtlänge von 2,6<br />

km bestehen. Nach dem Umbau wird die erwartete Kapazität des<br />

Terminals 6 bis 7 Mio. TEU betragen.<br />

<br />

© Hutchison Ports<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

67


BUYER’S GUIDE<br />

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Experten und Zulieferern<br />

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5 Korrosionsschutz<br />

6 Schiffsausrüstung<br />

7 Hydraulik | Pneumatik<br />

8 Bordnetze<br />

9 Mess- | Regeltechnik<br />

<strong>10</strong> Navigation | Kommunikation<br />

11 Konstruktion | Consulting<br />

12 Umschlagtechnik<br />

13 Container<br />

14 Hafenbau<br />

15 Finanzen<br />

16 Makler<br />

17 Reedereien<br />

18 Shipmanagement | Crewing<br />

19 Hardware | Software<br />

20 Spedition | Lagerei<br />

21 Versicherungen<br />

22 Wasserbau<br />

23 Seerecht<br />

24 Schiffsregister | Flaggen<br />

25 Dienstleistungen<br />

Ihre Ansprechpartner:<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG<br />

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Tel. +49 (0)40 70 70 80-02<br />

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Tel. +49 (0)40 70 70 80-311<br />

Susanne Sinß<br />

s.sinss@hansa-online.de<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80-3<strong>10</strong><br />

Ihre Ansprechpartner im Außendienst:<br />

Niederlande: Andreas Hansmann<br />

Tel. +49 (0)40 609188 11<br />

a.hansmann@hansmann.media<br />

USA: Detlef Fox<br />

Tel. +1 212 896 3881<br />

detleffox@comcast.net<br />

Skandinavien, England, Portugal, Spanien,<br />

Frankreich: Emannuela Castagnetti-Gillberg<br />

Tel. +33 619 371 987 | emannuela.<br />

hansainternational@gmail.com<br />

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68 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


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69


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70 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


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Makler<br />

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Provisional Navigational Patent<br />

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Certificate of Ownership and<br />

(Non) Encumbrances<br />

Legalisations of Bill of Sale,<br />

Acceptance of Sale.<br />

Payment of Annual Ship Taxes<br />

Dienstleistungen<br />

Services<br />

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20354 Hamburg<br />

Tel.: 040-340218<br />

conpanamahamburgo@mire.gob.pa<br />

www.panahamburg.com<br />

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Technology Consulting<br />

(e.g. Ballast Water Treatment, LNG Bunker)<br />

Policy-, Strategy-, Development-<br />

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phone +49-170-7671302<br />

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Ingenieurbüro<br />

Engineer’s Office<br />

18<br />

Technische Inspektion<br />

Technical Inspection<br />

25<br />

Seewetter<br />

Postfach 301190 – 20304 Hamburg<br />

Tel. +49 69 8062 6181<br />

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Naval architects<br />

Marine engineers<br />

SHIP DESIGN & CONSULT<br />

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Bunker und Kraftstoff<br />

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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

71


TERMINE<br />

Liebe Leserinnen und Leser, aufgrund der Corona-Pandemie sind viele Konferenzen, Messen und Seminare abgesagt oder<br />

verschoben worden. Die aufgeführten Termine sind bislang noch gültig. Weitere Absagen sind möglich, für aktuelle Informationen<br />

besuchen Sie bitte die Webseiten der Veranstalter.<br />

freight & trade events<br />

worldwide conferences | exhibitions | seminars for shipping, commodities, finance<br />

Marine + Offshore<br />

28.<strong>10</strong>.<strong>2022</strong> BREMEN<br />

STG-Sprechtag »Students meet Industry«<br />

www.stg-online.org<br />

08.-<strong>10</strong>.11.<strong>2022</strong> NÜRNBERG<br />

SPS<br />

https://sps.mesago.com<br />

12.-13.<strong>10</strong>.<strong>2022</strong> ABERDEEN<br />

Floating Offshore Wind<br />

www.renewableuk.com<br />

18.<strong>10</strong>.<strong>2022</strong> ALEXANDRIA<br />

Mediterranean Offshore Conference<br />

https://moc-egypt.com/<br />

16.–18.11.<strong>2022</strong> HAMBURG<br />

STG-Hauptversammlung<br />

www.stg-online.de<br />

30.11.-02.11.<strong>2022</strong> NEW ORLEANS<br />

International Work Boat Show<br />

www.workboatshow.com<br />

07.–<strong>10</strong>.12.<strong>2022</strong> SCHANGHAI<br />

Marintec<br />

www.marintecchina.com<br />

<strong>10</strong>.12.03.2023 TALLIN<br />

Tallin Boat Show<br />

www.meremess.ee<br />

12.-13.12.<strong>2022</strong> BERLIN<br />

Statustagung Maritime Technologien<br />

https://www.ptj.de/<br />

24.-25.05.2023 HAMBURG<br />

Schweißen in der maritimen Technik<br />

www.slv-nord.de<br />

Shipping + Logistics<br />

01.12.<strong>2022</strong> HAMBURG<br />

<strong>HANSA</strong>-FORUM SHIPPING | FINANCING<br />

https://hansa-online.de/hansaforum/<br />

04.<strong>10</strong>.<strong>2022</strong> LÜBECK<br />

Deutsch-Finnischer Hafentag <strong>2022</strong><br />

www.ihk.de/schleswig-holstein/<br />

18.-20-<strong>10</strong>.<strong>2022</strong> ZEEBRUGGE<br />

GreenPort & GreenCruise Congress<br />

https://www.portstrategy.com<br />

18-19.<strong>10</strong>.<strong>2022</strong> ATHEN<br />

Hellenic Maritime Forum<br />

https://hellenicmaritimeforum.com<br />

03.11.<strong>2022</strong> HAMBURG<br />

Karrieretag Hamburg<br />

https://www.karrieretag.org/hamburg/<br />

04.-05.11.<strong>2022</strong> AMSTERDAM<br />

International Conference on Maritime Logistics<br />

https://waset.org<br />

09.11.<strong>2022</strong> OSLO<br />

Marine Insurance Nordics<br />

https://marineinsurancenordics.com/<br />

28.03.–30.03.2023 STAMFORD<br />

CMA Shipping Conference & Exhibiton<br />

https://informaconnect.com/cma-shipping<br />

01.-04.05.2023 MIAMI BEACH<br />

Seatrade Cruise Global<br />

www.seatradecruiseglobal.com<br />

Commodities + Energy<br />

11.-13-<strong>10</strong>.<strong>2022</strong> ROTTERDAM<br />

World Hydrogen Congress<br />

http://www.worldhydrogencongress.com/<br />

19.<strong>10</strong>.<strong>2022</strong> BREMEN<br />

Hydrogen Technology Expo <strong>2022</strong><br />

www.hydrogen-worldexpo.com<br />

11.<strong>10</strong>.<strong>2022</strong> ANTWERPEN<br />

Marine Energy Transition Forum<br />

www.petrospot.com<br />

01.-03.11.<strong>2022</strong> SINGAPUR<br />

MMSA – International Methanol Conference<br />

www.methanolmsa.com<br />

09.-<strong>10</strong>.11.<strong>2022</strong> HAMBURG<br />

European E-Fuels Conference<br />

https://www.wplgroup.com<br />

18.-20.04.2023 SOUTHAMPTON<br />

Ocean Business<br />

www.oceanbusiness.com<br />

06.-08.06.2023 ROTTERDAM<br />

Breakbulk Europe<br />

https://breakbulk.com<br />

05.-09.06.2023 OSLO<br />

Nor-Shipping 2023<br />

www.nor-shipping.com<br />

SCHIFFBAUTECHNISCHE GESELLSCHAFT<br />

STG-Jahreshauptversammlung & »Students meet Industry«<br />

Die Schiffbautechnische Gesellschaft veranstaltet<br />

vom 16. bis 18. November die<br />

117. Hauptversammlung in Hamburg.<br />

Veranstaltungsort ist die Elbkuppel im<br />

Hotel Hafen Hamburg (Seewartenstraße<br />

9, 20459 Hamburg).<br />

Die Hauptversammlung beginnt am<br />

Mittwoch, 16. November mit begleitenden<br />

Veranstaltungen, etwa mehrere<br />

Fachausschuss-Sitzungen und die<br />

44. Georg-Weinblum-Vorlesung sowie<br />

einem Begrüßungsabend und einem<br />

Abendvortrag von Tim Wagner, CEO<br />

des Schiffbauunternehmens NVL. Am<br />

17. November folgen die Mitgliederversammlung<br />

inklusive Fachvorträgen und<br />

Ehrungen sowie einer Abendveranstaltung<br />

mit Rundfahrt auf »MS Hamburg«.<br />

Am. 18. November stehen weitere<br />

Fachvorträge auf der Tagesordnung.<br />

Bereits am 28. Oktober findet in Bremen<br />

der STG-Sprechtag »Students meet<br />

Industry« als Dialog zwischen Studierenden<br />

und der maritimen Industrie zwischen<br />

08.30 und 16.00 Uhr statt. Studierende<br />

der Schiffs- und Meerestechnik präsentieren<br />

ihre Arbeiten, Unternehmen der<br />

maritimen Industrie stellen sich vor. Veranstalter<br />

ist der Fachausschuss Ausbildung<br />

und Fortbildung unter Leitung von Patrick<br />

Kaeding. Veranstaltungsoret ist das<br />

Theater am Leibnizplatz, Schulstraße 26<br />

in 28199 Bremen.<br />

Die Teilnahme ist kostenfrei, um Anmeldung<br />

wird gebeten unter:<br />

www.stg-online.org/veranstaltungen/<br />

Students_meet_Industry.html<br />

72 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


IMPRESSUM<br />

Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers<br />

Abeking & Rasmussen ....................................................................... Titel<br />

Alphatron Marine Deutschland GmbH .............................................. 37<br />

Andritz Hydro GmbH ............................................................................ 25<br />

ARNECKE SIBETH DABELSTEIN ..................................................... 17<br />

AUMA Riester GmbH & Co. KG ............................................................ 9<br />

DGzRS ...................................................................................................... 22<br />

FIL-TEC Rixen GmbH .......................................................................... 38<br />

GROMEX GmbH ...................................................................................... 9<br />

HJS Emission Technology GmbH & Co . KG ..................................... 35<br />

Hoyer Marine GmbH ............................................................................ U4<br />

INTERNATIONAL Farbenwerke GmbH ............................................ 49<br />

Internationales Maritimes Museum Hamburg .................................... 3<br />

JOTUN (Deutschland) GmbH ............................................................. 45<br />

Kontor 17 Shipmanagement GmbH .................................................... 16<br />

Körting Hannover GmbH ..................................................................... 33<br />

Maximilian Verlag GmbH & Co. KG ........................................... 39, U2<br />

NORIS Group GmbH ............................................................................. 34<br />

Schaffran Propeller & Service GmbH .................................................. 51<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG .................................. U3<br />

Walter Hering KG ................................................................................... 36<br />

Das Anzeigenverzeichnis dient der Leserorientierung.<br />

Es ist kein Bestandteil des Anzeigenauftrags. Der Verlag übernimmt<br />

keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.<br />

Spende und werde ein Teil von uns.<br />

seenotretter.de<br />

Herausgeber<br />

Prof. Peter Tamm †<br />

Geschäftsführung<br />

Peter Tamm<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Krischan Förster (KF)<br />

Tel. +49 (0)40-70 70 80-206 | k.foerster@hansa-online.de<br />

Stellv. Chefredakteur: Michael Meyer (MM)<br />

Tel. +49 (0)40-70 70 80-212 | m.meyer@hansa-online.de<br />

Redakteur: Felix Selzer (fs)<br />

Tel. +49 (0)40-70 70 80-2<strong>10</strong> | f.selzer@hansa-online.de<br />

Redakteurin: Anna Wroblewski (AW)<br />

Tel. +49 (0)40-70 70 80-209 | a.wroblewski@hansa-online.de<br />

Korrespondenten<br />

Schiffbau, Schiffsmaschinenbau: Dr. Hans G. Payer<br />

Schiffsdesign, Schiffstechnik: Niels Kaiser (NK Shipconsult)<br />

Märkte und Versicherungen: Michael Hollmann (mph)<br />

Director for Greater China: Dr.-Ing. Tao Jiang<br />

Asien: Patrick Lee<br />

Amerika: Barry Parker<br />

Großbritannien: Samantha Fisk<br />

Verlag und Redaktion<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG | Ein Unternehmen der TAMM MEDIA<br />

Stadthausbrücke 4, 20355 Hamburg | Postfach <strong>10</strong> 57 23, 20039 Hamburg<br />

Tel.: +49 0)40 70 70 80-02, Fax -214 | www.hansa-online.de<br />

Kaufmännischer Objektleiter / Commercial Publishing Director<br />

Florian Visser, Tel. +49 (0)40 70 70 80-312 | f.visser@hansa-online.de<br />

Mediaberatung<br />

Susanne Sinß, Tel. +49 (0)40 70 70 80-3<strong>10</strong> | s.sinss@hansa-online.de<br />

Anzeigenverwaltung<br />

Sandra Winter, Tel. +49 (0)40 70 70 80-225 | s.winter@hansa-online.de<br />

Layout<br />

Sylke Hasse, Tel. +49 (0)40 70 70 80-207 | s.hasse@hansa-online.de<br />

Ansprechpartner im Außendienst<br />

GB, Frankreich, Spanien, Portugal, Skandinavien: Emanuela Castagnetti-Gillberg,<br />

Tel. +33 619 371 987, emanuela.hansainternational@gmail.com<br />

USA: Detlef Fox, D.A. Fox Advertising Sales Inc., 5 Penn Plaza, 19th Floor,<br />

NY <strong>10</strong>001 New York, USA, detleffox@comcast.net<br />

Niederlande: hansmann.media GmbH, Andreas Hansmann | Dorothee Emde,<br />

Tel. +49 (0)40 60 91 88-15, a.hansmann@hansmann.media oder, d.emde@hansmann.media<br />

Polen: LINK, Maciej Wedzinski, Wegornik 2/2, 72-004 Tanowo, Poland,<br />

Tel./Fax +48 91-462 34 14, acc@maritime.com.pl<br />

Abonnentenbetreuung | Vertrieb<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG | Stadthausbrücke 4 | 20355 Hamburg<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80-111 | abo@hansa-online.de<br />

Vertrieb und Marketing<br />

Alexandra Giercke, Tel. +49 (0)40 70 70 80-227 | a.giercke@hansa-online.de<br />

Der Auftraggeber von Anzeigen trägt die volle Verantwortung für den Inhalt der Anzeigen.<br />

Der Verlag lehnt jede Haftung ab. Untersagt ist die Verwendung von Anzeigenausschnitten<br />

oder -inhaltsteilen für die Werbung.<br />

Alle Zuschriften sind an den genannten Verlag zu richten. Rücksendung unaufgefordert eingesandter<br />

Manuskripte erfolgt nur, wenn Rückporto beigefügt wurde. Alle Rechte, insbesondere<br />

das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil<br />

der Zeitschrift darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren)<br />

ohne Genehmigung des Verlages reproduziert werden. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich<br />

Änderungen an den Manuskripten vor.<br />

Die <strong>HANSA</strong> erscheint monatlich. Abonnementspreis Inland: jährlich EUR 218,– inkl. Versandkosten<br />

und MwSt. Ausland: jährlich EUR 266,– (EU ohne VAT-Nr.) inkl. Versandkosten. Einzelpreis:<br />

EUR 18,– inkl. Versandkosten und MwSt. Versand per Luftpost innerhalb Europas und<br />

nach Übersee auf Anfrage. Abo PeP (Print + E-Paper): EUR 238,– inkl. MwSt./Versand.<br />

Hansa+ EUR 288,–. Auslandbezug (EU): EUR 336,–. Studenten, Azubis: Print/PeP EUR 111,–,<br />

Hansa+ EUR 128,–. Für Mehrfachabos werden ab <strong>10</strong>0 Abos (unter einer Lieferanschrift)<br />

25% Rabatt gewährt. Ab 250 Abos beträgt der Rabatt 50%. Der Abonnementspreis ist im<br />

Voraus fällig und zahlbar innerhalb 14 Tagen nach Rechnungseingang. Abonnementskündigungen<br />

sind nur mit einer Frist von sechs Wochen zum Ende der Bezugszeit schriftlich beim<br />

Verlag möglich. – Anzeigenpreisliste Nr. 64 – Höhere Gewalt entbindet den Verlag von jeder<br />

Lieferverpflichtung. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Hamburg.<br />

Druck: Lehmann Offsetdruck und Verlag GmbH, Norderstedt<br />

Für die Übernahme von Artikeln in Ihren internen elektronischen<br />

Pressespiegel erhalten Sie die erforderlichen<br />

Rechte unter www.presse-monitor.de oder telefonisch<br />

unter 030 284930 bei der PMG Presse-Monitor GmbH<br />

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Die <strong>HANSA</strong> ist Organ für:<br />

Verband für Schiffbau und Meerestechnik e. V. (VSM) | AG Schiffbau-/<br />

Offshore-Zulieferindustrie (VDMA) | Schiffbautechnische Gesellschaft e. V. (STG) |<br />

DNV | Normenstelle Schiffs- und Meerestechnik (NSMT) im DIN | Deutsches Komitee<br />

für Meeresforschung und Meerestechnik e. V. | Seeverkehrsbeirat des Bun desministers<br />

für Verkehr | IMO-Berichterstattung (Bundesverkehrs ministerium, Abt. Seeverkehr)<br />

Deutscher Nautischer Verein (DNV) | Deutsche Gesellschaft für Ortung und Navigation<br />

(DGON) | Schutzverein Deutscher Rheder V. a. G.| The World Association for<br />

Waterborne Transport Infrastructure (PIANC)| Zentralverband der deutschen<br />

Seehafenbetriebe e. V. (ZDS) | Berufsbildungsstelle Seeschiffahrt | Deutscher Hochsee -<br />

fischerei-Verband e.V. | Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong><br />

73


LETZTE SEITE<br />

Aus der zweiten Reihe ins Rampenlicht<br />

Erst als »Beiwerk« zum Wahrzeichen der SMM …<br />

© HMC<br />

Knallrot und über drei Meter hoch. Trotz dieser Eigenschaften<br />

trat das Formmodell eines Propellerblatts<br />

am Eingang zur diesjährigen SMM in den Hintergrund.<br />

Neben ihm stand nämlich, golden schimmernd, das<br />

Wahrzeichen der maritimen Weltleitmesse in Hamburg.<br />

Ein über 35 t schwerer und 7,7 m im Durchmesser großer<br />

Propeller, hergestellt von der Mecklenburger Metallguss<br />

GmbH (MMG). Für 12,5 % Kraftstoffeinsparung soll der<br />

Hightechpropeller an seinem künftigen Bestimmungsort<br />

sorgen, einem Containerfrachter von MSC.<br />

Doch ohne das in zweiter Reihe stehende Formmodell<br />

wäre dies gar nicht möglich. Genauer gesagt handelt es<br />

sich bei dem roten Propellerblatt um ein Flügel-<br />

Nabensegment-Modell, dass formgebend für den »goldenen<br />

Riesen« vor der SMM war. Allein die Herstellung des<br />

rund 750 kg schweren Modells hat etwa vier Wochen gedauert.<br />

Hierzu wird eine Fräse genutzt, die anhand zuvor erstellter<br />

CAD-Daten das Formmodell aus einem Stück<br />

Schichtholz herausarbeitet. Anschließend wird das Werkstück<br />

mit einem Zweikomponenten Lack versiegelt. Bevor<br />

es dann in die Formerei geht, werden nochmals die Maße<br />

kontrolliert sowie Ausrichtepunkte festgelegt. Letztere<br />

dienen im weiteren Verlauf der Überprüfung der exakten<br />

Lage des Modells.<br />

Für den Formbau selbst wird das Modell an einer Spindel<br />

fixiert, die das Zentrum der späteren Propellerachse<br />

darstellt. Dann kann die Formung des ersten Flügels beginnen.<br />

Hierzu wird das Holzmodell in einer Zement-<br />

Sandmischung einzementiert. Formpuder verhindert,<br />

dass Holz und Zement zusammenkleben. So kann nach<br />

der Aushärtung der obere Teil der Gussform abgenommen<br />

und der Holzflügel entfernt werden. Dieser Prozess wiederholt<br />

sich, bis ein vollständiges Gussmodell entstanden<br />

ist. Dies dauert nochmals drei bis vier Wochen.<br />

Dann ist der Auftrag des Flügel-Nabensegment-Modells<br />

erfüllt. Der Guss selbst ist dann nach zehn Minuten vorbei.<br />

Ob er erfolgreich war, zeigt sich erst, wenn der Propellerrohling<br />

erkaltet ist. Nach einer Woche kann er aus seiner<br />

Zementform befreit und weiterverarbeitet werden.<br />

Bald wird der fertige Propeller im Rahmen eines Retrofits<br />

am Heck der »Oila«, einem 3500-TEU-Frachter von<br />

MSC angebracht werden und unter der Wasseroberfläche<br />

seine Arbeit verrichten.<br />

Der Ursprung dieses Hightechprodukts bleibt aber<br />

glücklicherweise zugänglich. Eine Verschrottung droht<br />

nicht. Das Flügelmodell wird in bester Lage, in der Hamburger<br />

Hafencity, zu sehen sein. Genauer gesagt am Kaispeicher<br />

B, in dem das Internationalen Maritimen Museum<br />

Hamburg (IMMH) 3.000 Jahre Seefahrtsgeschichte<br />

ausstellt. Hier hat das Modell einen Platz in erster Reihe<br />

bekommen.<br />

Ole Henckel<br />

© IMMH<br />

… hat das Formmodell für ein Propellerblatt der Firma Mecklenburger<br />

Metallguss GmbH (MMG) nun einen eigenen neuen Platz am<br />

Internationalen Maritimen Museum in Hamburg gefunden.<br />

74 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>10</strong> | <strong>2022</strong>


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1 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal 05 | <strong>2022</strong>


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