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antriebstechnik 10/2022

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19174<br />

<strong>10</strong><br />

Oktober <strong>2022</strong><br />

€ 15,50<br />

Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />

EINFACH<br />

AUTOMATISIEREN<br />

Präzise Linearachsen mit Zahnriemenantrieb<br />

und Profilschienenführung<br />

<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPS <strong>2022</strong><br />

Messe Nürnberg<br />

Halle 7 Stand 494<br />

Dual Encoder KCI 120Dplus<br />

Roboter hochgenau bewegen<br />

Der neue Dual Encoder KCI 120Dplus von HEIDENHAIN<br />

verbindet Motorfeedback und Positionsmessung in<br />

einem kompakten Drehgeber. Damit können beide Funktionen<br />

an allen Achsen eines Roboters genutzt werden.<br />

Ungenauigkeiten wie das Umkehrspiel des Getriebes<br />

oder Rückwirkungen aus der Applikation werden<br />

kompensiert – entscheidend für dynamische und hochbewegliche<br />

Roboter. So macht der KCI 120Dplus aus<br />

einem klassischen Gelenkarmroboter ein hochgenaues<br />

Fertigungssystem und einen sicheren Cobot.<br />

robotics.heidenhain.com<br />

DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH<br />

www.heidenhain.com


EDITORIAL<br />

DAS METAVERSE ALS<br />

CHANCE FÜR DEUTSCHLAND<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

dass Digitalisierung mehr ist, als Sensoren zu installieren hat<br />

inzwischen jeder begriffen. Der digitale Zwilling beispielsweise<br />

ist schon weit verbreitet. Porsche will jetzt sogar eine<br />

ganze Fabrik als digitalen Zwilling abbilden. Aber das ist noch<br />

nicht alles. Frank Riemensperger, ein Manager und Informatiker,<br />

sieht das Metaverse als Zukunft für den Maschinenbau.<br />

In dieser kompletten digitalen Abbildung der Umwelt<br />

könnten Anwendungen ausgiebigst getestet und optimiert<br />

werden, so seine Ansicht. Für den deutschen Maschinenbau<br />

mit seinen vielen kleinen und mittleren Unternehmen sei das<br />

eine große Chance gegen Weltkonzerne zu bestehen.<br />

Ein Vorbild sind Klimaforscher am Deutschen Klimarechenzentrum<br />

in Hamburg. Ihr Fernziel ist nichts weniger als<br />

ein digitaler Zwilling der Erde. Ein Supercomputer mit<br />

14 Billiarden Rechenschritten pro Sekunde soll das möglich<br />

machen. Ich bin gespannt, wie effektiv dies die Predictive<br />

Maintenance des Planeten unterstützen wird.<br />

In dieser Ausgabe der <strong>antriebstechnik</strong> konzentrieren wir uns<br />

aber auf industrielle Anwendungen, vor allem auf solche, die<br />

auf der lang erwarteten SPS vorgestellt werden. Lesen Sie<br />

über Automatisierungsbaukästen, energieeffiziente Antriebe,<br />

Gebäudetechnik, Sicherheitssteuerungen und vieles mehr!<br />

Ich wünsche Ihnen dabei viel Vergnügen,<br />

Mehr Präzision.<br />

Induktive Wegsensoren<br />

(LVDT) und Messtaster<br />

induSENSOR<br />

• Mehr als 250 verschiedene Sensoren<br />

mit Messbereichen von 1 - 630 mm<br />

• Hohe Genauigkeit<br />

• Ideal für Maschinenbau und OEM-Serien<br />

• Standardisierte und kundenspezifische<br />

Sensorbauformen, auch zur Integration<br />

im Hydraulikzylinder<br />

• Flexibel im Einbau durch speziell<br />

entwickelte Messverfahren mit<br />

Stößel, Messring, Hülse und Taster<br />

Ideal zur Integration in Maschinen und Anlagen<br />

Ihr Miles Meier<br />

m.meier@vfmz.de<br />

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Tel. +49 8542 1680<br />

micro-epsilon.de/indu


EDITORIAL<br />

03 Das Metaverse als Chance für Deutschland<br />

SOFTSTARTER<br />

06 Sorgenfrei vernetzt<br />

08 Menschen, Märkte, Unternehmen<br />

MECHANISCHE ANTRIEBSTECHNIK<br />

68<br />

RIEMEN- UND KETTENGETRIEBE<br />

12 TITEL Mit Leichtigkeit automatisieren<br />

GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

16 SERIE Ohne Zähne kommt keiner rein<br />

KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

20 Verzahnungsgeräusche reduzieren<br />

24 Neue Anforderungen an Bremsen<br />

26 Platz und Kosten sparen<br />

ELEKTRISCHE ANTRIEBSTECHNIK<br />

48<br />

20<br />

STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

30 Modular und exakt positioniert<br />

SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

36 Von der Idee zum Serienprodukt<br />

38 Vibrationen an Windenergieanlagen erfassen<br />

DREHGEBER<br />

44 Energieautarkes Motorfeedback en miniature<br />

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TITELBILD<br />

Norelem, Markgröningen<br />

4 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

32 Schneller und werkzeugloser Geräteanschluss<br />

SPECIAL: SPS <strong>2022</strong> –<br />

TRENDS & INNOVATIONEN<br />

48 Wenn schon, denn schon: Das volle Potential nutzen<br />

52 Wohlgeruch mit Sicherheit<br />

54 Am Puls der Zeit agieren<br />

58 Runde Sache<br />

60 INTERVIEW Gut, wenn man Bälle in der Luft hat<br />

64 Ein Gerät für die Sicherheit<br />

68 Weiche Ware für harte Anforderungen<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

72 Einflüsse auf die NVH-Performance bei der<br />

Zahnradauslegung – Teil 1<br />

SERVICE<br />

75 Impressum<br />

MEIN TIPP<br />

Physik ist etwas wunderbares. Mit ihr lässt sich<br />

Energie aus dem Nichts schaffen – na ja, fast.<br />

Wie sich ein physikalisches Phänomen nutzen<br />

lässt und warum ein Wiegand-Draht autark<br />

macht, lesen Sie ab Seite 44.<br />

Guido Matthes, Redakteur, g.matthes@vfmz.de<br />

SPS Nürnberg<br />

08.–<strong>10</strong>. November <strong>2022</strong><br />

Halle 1, Stand 224<br />

Der neue IDX Kompaktantrieb mit integrierter<br />

Positioniersteuerung<br />

Benötigen Sie ein kräftiges, intelligentes und zuverlässiges Antriebssystem? Mit Elektromotor, Getriebe,<br />

Steuerung, Gehäuse, Steckverbinder, Software und mehr? Dann kontaktieren Sie unsere Spezialisten:<br />

idx.maxongroup.com<br />

Precision Drive Systems


SOFTSTARTER<br />

CYBERSICHERHEIT<br />

SORGENFREI VERNETZT<br />

Gut die Hälfte der Industrieunternehmen geht davon aus, dass die Zahl der<br />

Cyberangriffe auf Smart Factories steigen wird. Gleichzeitig erklärt auch<br />

gut die Hälfte, dass Cybersicherheitsmanager oft nicht in der Lage sind,<br />

angemessen auf Angriffe zu reagieren. Die EU, der VDMA sowie Capgemini<br />

haben Lösungen und Meinungen dazu.<br />

Die EU-Kommission hat im September einen Vorschlag<br />

für ein neues Cyberresilienzgesetz vorgelegt, um Unternehmen<br />

vor Produkten mit unzureichenden Sicherheitsmerkmalen<br />

zu schützen. Die EU-weite Rechtsvorschrift<br />

enthält verbindliche Cybersicherheitsanforderungen an<br />

Produkte mit digitalen Elementen, denen die Produkte während<br />

ihres gesamten Lebenszyklus genügen müssen. Der Rechtsakt<br />

baut auf der EU-Cybersicherheitsstrategie von 2020 sowie der<br />

EU-Strategie für eine Sicherheitsunion von 2020 auf. Er soll sicherstellen,<br />

dass digitale Produkte wie drahtlose und drahtgebundene<br />

Hardware sowie Software für Nutzer in der gesamten<br />

EU sicherer werden: Zum einen müssen Hersteller mehr Verantwortung<br />

übernehmen, da sie verpflichtet werden, Unterstützung<br />

und Softwareaktualisierungen bereitzustellen, um festgestellte<br />

Schwachstellen zu beheben. Zum anderen sollen die Verbraucher<br />

über die Cybersicherheit der Produkte, die sie kaufen und<br />

verwenden, ausreichend informiert werden. Resilienz hilft<br />

Margrethe Vestager, die für das Ressort „Ein Europa für das digitale<br />

Zeitalter“ zuständige Exekutivvizepräsidentin, erklärte:<br />

„Wir müssen uns darauf verlassen können, dass die Produkte, die<br />

im Binnenmarkt angeboten werden, sicher sind. Das Cyberresilienzgesetz<br />

stellt klar, dass die angebotenen vernetzten Hardwareund<br />

Softwareprodukte strenge Cybersicherheitsanforderungen<br />

erfüllen müssen. Dazu nehmen wir diejenigen in die Pflicht, die<br />

die Produkte in Verkehr bringen.“ Angesichts der Tatsache, dass<br />

weltweit alle elf Sekunden eine Organisation zum Opfer eines<br />

Ransomware Angriffs wird und sich die Kosten der Cyberkriminalität<br />

im Jahr 2021 Schätzungen zufolge auf 5,5 Billionen EUR<br />

beliefen (Cybersecurity Ventures, zitiert im Bericht der Gemein-<br />

Kora Alice Lejko, PR und Marketing, Capgemini, Frankfurt/Main,<br />

Steffen Zimmermann, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, VDMA Europabüro, Brüssel<br />

samen Forschungsstelle (2020): Cybersecurity – Our Digital Anchor,<br />

a European perspective), ist es wichtiger denn je, ein hohes<br />

Maß an Cybersicherheit zu ermöglichen und Schwachstellen digitaler<br />

Produkte, über die viele erfolgreiche Angriffe erfolgen, zu<br />

verringern. Denn angesichts der zunehmenden Zahl intelligenter<br />

und vernetzter Geräte kann ein Cybersicherheitsvorfall bei einer<br />

Maschine Auswirkungen auf die gesamte Lieferkette haben.<br />

Da sich derzeit weltweit Länder mit der Bewältigung dieser Probleme<br />

befassen, dürfte das Cyberresilienzgesetz über den EU-<br />

Binnenmarkt hinaus auch international Maßstäbe setzen. Die<br />

vorgeschlagene Verordnung wird für alle Produkte gelten, die direkt<br />

oder indirekt mit einem anderen Gerät oder einem Netz verbunden<br />

sind. Weiterhin wird das neue Cyberresilienzgesetz die<br />

Richtlinie über die Sicherheit von Netz- und Informationssystemen<br />

(NIS-Richtlinie), die Richtlinie über Maßnahmen für ein hohes<br />

gemeinsames Cybersicherheitsniveau in der Union (NIS-<br />

2-Richtlinie) und den EU-Rechtsakt zur Cybersicherheit ergänzen.<br />

STUDIE BESTÄTIGT HANDLUNGSBEDARF<br />

Das Capgemini Research Institute bestätigt das Vorgehen der EU<br />

mit der Studie Smart & Secure: Why smart factories need to prioritize<br />

cybersecurity. Sie besagt, dass über die Hälfte der Unternehmen<br />

denken, dass Smart Factories in Zukunft Hauptziele von<br />

Cyberangriffen sein werden. Die mit dem Industrial Internet of<br />

Things (IIOT) geschaffene Konnektivität der Smart Factories erhöht<br />

die Gefahr durch Cyberangriffe in der intelligenten Industrie<br />

exponentiell. „Die Vernetzung und Menge an Betriebstechnologie<br />

sowie Geräten machen Smart Factories zu einem leichten<br />

Ziel für Cyberkriminelle“, erklärt Torsten Jüngling, Head of Cybersecurity<br />

bei Capgemini in Deutschland.<br />

Die Studie zeigt weiterhin auf, dass 77 Prozent der Unternehmen<br />

besorgt sind, dass zur Reparatur oder Aktualisierung von<br />

6 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


OT-/IIOT-Systemen regulär nichtstandardkonforme Prozesse<br />

angewandt werden. Diese Problematik ist zum Teil auf die geringe<br />

Verfügbarkeit der richtigen Tools und Prozesse zurückzuführen.<br />

Allerdings denkt die Hälfte der Unternehmen auch,<br />

dass Cyberrisiken für Smart Factories in erster Linie von den<br />

Netzwerken ihrer Partner und Zulieferer ausgehen. 28 Prozent<br />

haben zudem beobachtet, dass die Zahl der Mitarbeiter<br />

oder Zulieferer, die infizierte Geräte wie Laptops und Mobilgeräte<br />

zur Installation oder zum Patchen von Smart-Factory-<br />

Anlagen mitbringen, seit 2019 um 20 Prozent gestiegen ist.<br />

Viele Unternehmen berichten außerdem, dass ihre Cybersicherheitsanalysten<br />

überlastet sind von der Vielzahl an OTund<br />

IIOT-Geräten, die sie überwachen müssen. Darüber hinaus<br />

sehen sich 43 Prozent der Cybersicherheitsmanager nicht<br />

in der Lage, auf Angriffe in ihren Smart Factories und Produktionsstandorten<br />

zu reagieren. Abschließend offenbarten<br />

mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen, dass Verluste<br />

in der Vergangenheit hauptsächlich durch Verzögerungen<br />

bis zur Entdeckung von Cyberangriffen entstehen konnten.<br />

Bilder: Aufmacher: Funtap – stock.adobe.com, Kasten: VDMA<br />

| AT12-20G |<br />

: Schwebend,<br />

kontaktlos, intelligent!<br />

Freie 2D-Produktbewegung<br />

mit bis zu 6 Freiheitsgraden<br />

www.capgemini.com<br />

www.vdma.org<br />

www.european-cyber-resilience-act.com<br />

EINHEITLICHE ANFORDERUNGEN<br />

MEHR ALS RICHTIG<br />

Hartmut Rauen,<br />

stellv. VDMA Hauptgeschäftsführer,<br />

Frankfurt am Main<br />

Zu dem Vorschlag der<br />

EU-Kommission für<br />

Cybersicherheitsanforderungen<br />

für Produkte<br />

sagt Hartmut Rauen,<br />

stellvertretender<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

des VDMA in Frankfurt:<br />

„Die europäische<br />

Industrie ist immer<br />

häufiger von Cyberangriffen<br />

betroffen, die<br />

fast ausnahmslos auf<br />

Schwachstellen in der Informationstechnik zurückgehen.<br />

Produktionsausfälle sind regelmäßig die Folge.<br />

Es ist daher richtig, dass die Europäische Kommission<br />

jetzt mit dem so genannten Cyber Resilience Act<br />

europaweit verpflichtende und einheitliche Vorgaben<br />

auf den Weg bringt. Vernetzte Produkte, dazu zählen<br />

auch Maschinen und Anlagen, werden in Zukunft nur<br />

dann auf dem europäischen Markt zugelassen, wenn<br />

diese grundlegenden Anforderungen an die Cybersicherheit<br />

erfüllen. Damit geht die EU-Kommission in<br />

puncto Cybersicherheit aufs Ganze. Der Vorschlag<br />

enthält aus Sicht des Maschinen- und Anlagenbaus<br />

viele positive Punkte. Insbesondere das Konzept der<br />

eigenverantwortlichen, risikobasierten Umsetzung auf<br />

Basis des vielfach erfolgreichen New Legislative<br />

Frameworks begrüßt der VDMA ausdrücklich. Auch die<br />

klare Abgrenzung zu anderen technischen Regularien,<br />

wie der Maschinenverordnung ist geeignet, Doppelanforderungen<br />

zu vermeiden.“<br />

kg<br />

Schwebende<br />

Planarmover<br />

Skalierbare<br />

Nutzlast<br />

Individueller<br />

Produkttransport<br />

6D<br />

Bewegung<br />

Dynamisch<br />

mit bis zu 2 m/s<br />

Beliebiges<br />

Anlagenlayout<br />

XPlanar eröffnet neue Freiheitsgrade im Produkthandling:<br />

Frei schwebende Planarmover bewegen sich über individuell angeordneten<br />

Planarkacheln auf beliebig programmierbaren Fahrwegen.<br />

Individueller 2D-Transport mit bis zu 2 m/s<br />

Bearbeitung mit bis zu 6 Freiheitsgraden<br />

Transport und Bearbeitung in einem System<br />

Verschleißfrei, hygienisch und leicht zu reinigen<br />

Beliebiger Systemaufbau durch freie Anordnung der Planarkacheln<br />

Multi-Mover-Control für paralleles und individuelles Produkthandling<br />

Voll integriert in das leistungsfähige PC-basierte Beckhoff-Steuerungssystem<br />

(TwinCAT, PLC IEC 61131, Motion, Measurement,<br />

Machine Learning, Vision, Communication, HMI)<br />

Branchenübergreifend einsetzbar: Montage, Lebensmittel, Pharma,<br />

Labor, Entertainment, …<br />

Scannen und<br />

XPlanar direkt im<br />

Einsatz erleben<br />

Halle 7, Stand 406


SOFTSTARTER<br />

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LÖSUNGEN ZUR TEIL- UND VOLLAUTOMATISIERTEN FORMATVERSTELLUNG<br />

Die Automation und damit die Anlagenproduktivität hat<br />

inzwischen in vielen Branchen ein so hohes Niveau erreicht,<br />

dass die Zeit des Formatwechsels und des anschließenden<br />

Wiederanlaufs einen signifikanten Wertschöpfungsverlust<br />

darstellt. Die Format wechselzeit zu optimieren, ist daher ein<br />

wichtiges Mittel zur Produktivitätssteigerung. Als Hilfestellung<br />

hat Lenord+Bauer einen neuen Lösungskatalog zum<br />

Thema teil- und vollautomatisierte Formatverstellung<br />

herausgebracht. Dieser bietet einen vollständigen Überblick<br />

über die SeGMo-Produktfamilie, die dem Anwender optimierte<br />

Prozesse, Zeitgewinn und Fehlervermeidung ermöglicht.<br />

Die digitalen Positions-anzeigen und Stellantriebe sowie die<br />

SeGMo-Boxen zur zentralen Verwaltung werden detailliert<br />

dargestellt. Der Katalog kann in deutscher oder englischer<br />

Sprache als PDF-Datei auf der Website herunterge laden oder<br />

als gedrucktes Exemplar per E-Mail an<br />

info@lenord.de bestellt werden.<br />

SPS: Halle 7A, Stand 2<strong>10</strong><br />

www.lenord.de<br />

WUCHERER VERLÄSST BOSCH REXROTH<br />

www.gsc-schwoerer.de<br />

Die Aufgaben im Vorstand von Bosch Rexroth<br />

werden neu geordnet. Marc Wucherer (li.), bisher<br />

zuständig für den weltweiten Vertrieb und die<br />

Fabrikautomation, verlässt das Unternehmen.<br />

Für ihn übernimmt Thomas Donato (re.).<br />

Wucherer verlässt das Unternehmen auf eigenen<br />

Wunsch zum Ende Oktober. Donatos bisherige<br />

Aufgabe im Vorstand, die Mobilhydraulik, wird<br />

zusätzlich von Holger von Hebel übernommen,<br />

der auch Finanzen, Einkauf, Logistik, IT und Personal verantwortet. Damit wird der<br />

Vorstand von Bosch Rexroth ab November vier Mitglieder umfassen: Steffen Haack,<br />

Thomas Donato, Holger von Hebel und Reinhard Schäfer. Donato ist seit Beginn des Jahres<br />

<strong>2022</strong> im Vorstand. Zuvor war er bei Rockwell Automation als Vorstand Global Sales and<br />

Marketing tätig. Der Industriespezialist Wucherer kam 2017 zu Bosch Rexroth und<br />

leitete seitdem den weltweiten Vertrieb und war seit Beginn 2021 auch für das Fabrikautomationsgeschäft<br />

zuständig.<br />

www.boschrexroth.com<br />

KÜBLER GEHÖRT ZU DEN INNOVATIONSFÜHRERN <strong>2022</strong><br />

VISI N<br />

ERFÜLLT<br />

Sondergetriebe auf<br />

höchstem technischen Niveau<br />

für effiziente und innovative<br />

Lösungen von Morgen.<br />

GSC Schwörer GmbH<br />

D-79871 Eisenbach<br />

Auch <strong>2022</strong> gehört die Kübler Gruppe laut<br />

der WirtschaftsWoche (Ausgabe 19/<strong>2022</strong>)<br />

bereits zum vierten Mal zu den <strong>10</strong>0 innovativsten<br />

Mittelständlern in Deutschland.<br />

Ein Ranking präsentiert die innovativsten<br />

Mittelständler in Deutschland. Die Sieger<br />

zeichnen sich durch ein hohes Maß an<br />

Anpassungsfähigkeit, kluge Konzepte gegen<br />

den Personalmangel und nachhaltige Ideen<br />

fürs Klima aus. Sehr erfreut und stolz über<br />

die Auszeichnung zeigen sich die Kübler Geschäftsleitung und das ganze Kübler Team.<br />

„Die Auszeichnung ist eine Bestätigung unserer Firmenkultur, unserer Werte und unserer<br />

darauf basierenden Strategie. Zur Strategie gehört unter anderem der schon 2014<br />

begonnene „Innovationsmarathon“. Das Produktspektrum wurde seitdem stark ausgeweitet<br />

und auf Zielgruppen hin stark ausgereichtet. Unsere langfristig ausgerichtete<br />

Strategie und die Erfolge motivieren uns mit viel Energie dranzubleiben“, so Gebhard<br />

Kübler, einer der beiden geschäftsführenden Gesellschafter des Familienunternehmens.<br />

www.kuebler.com<br />

8 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

GSC-20-0073_Anzeigen_Zukunftsmission_43x130mm_RZ.indd 05.<strong>10</strong>.21 17:12<br />

2


SUMITOMO ITALIEN FEIERT<br />

25-JÄHRIGES BESTEHEN<br />

VERNETZEN SIE SICH MIT<br />

KIMO.indd 1 18.04.2017 14:40:18<br />

SM-Cyclo Italy (SMIT), die italienische Niederlassung von<br />

Sumitomo Drive Technologies, hat ihr 25-jähriges Firmenjubiläum<br />

begangen. Standen in den Gründungsjahren<br />

noch Standardgetriebe im Vordergrund, bietet das<br />

Unternehmen heute Antriebslösungen für die Automatisierung<br />

und Industrie 4.0. „Der italienische Markt ist<br />

äußerst dynamisch und nicht nur die Kunden sind mit<br />

SMIT gewachsen, sondern auch wir haben uns mit den<br />

Kundenanforderungen stetig weiterentwickelt“, erklärte<br />

Martin Pointner, General Manager SM-Cyclo Italy (re.).<br />

Viele Unternehmen hätten mit den Antriebslösungen ihre<br />

Fertigungen modernisiert und automatisiert. <strong>2022</strong> wird<br />

einer der ersten Prototypen der Robotiklösung Tuaka an<br />

einen Kunden gehen.<br />

www.sumitomodrive.com<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

digital.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/facebook<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/twitter<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/linkedin<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/xing<br />

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in<br />

Porta Westfalica, unserer Heimat.


SOFTSTARTER<br />

CO 2<br />

-FUSSABDRUCK FÜR SCHMIERFREIE<br />

TRIBO-GLEITLAGER<br />

Wie viel CO 2<br />

gelangt durch die<br />

Produktion eines<br />

Kunststoffgleitlagers<br />

in die<br />

Atmosphäre? Der<br />

motion plastics<br />

Spezialist Igus<br />

veröffentlicht<br />

erstmals genaue<br />

CO 2<br />

-Fußabdrücke<br />

für eine Vielzahl<br />

seiner schmier- und wartungsfreien iglidur Polymergleitlager.<br />

Diese Werte können Anwender als Scope-3-Emission in die<br />

CO 2<br />

-Bilanzierung klimaneutraler Produkte einrechnen. Igus<br />

bemüht sich aber nicht nur um Transparenz in Sachen Umweltbilanz,<br />

sondern auch um eine kontinuierliche CO 2<br />

-Reduktion in<br />

der eigenen Produktion. So gelang es dem Unternehmen 2021,<br />

die CO 2<br />

-Emissionen im Vergleich zum Vorjahr um 31,2 Prozent<br />

zu reduzieren – vor allem durch den Umstieg auf Ökostrom und<br />

klimaneutrales Gas. Zudem investiert der Spezialist sukzessive<br />

in Spritzgussmaschinen, die im Vergleich zu älteren Modellen<br />

40 Prozent weniger Energie benötigen. Das ehrgeizige Ziel: Bis<br />

2025 soll die Produktion von Bauteilen aus Hochleistungskunststoff<br />

CO 2<br />

-neutral sein.<br />

www.igus.de<br />

JETZT MIT BETRIEBSDATEN<br />

UND KENNZAHLEN<br />

Eine neue Version<br />

der OPC UA for<br />

Machine Tools<br />

Companion<br />

Specification ist nun<br />

verfügbar. Eine<br />

wichtige Neuerung<br />

ist die Integration<br />

vorhandener<br />

Bestandssysteme<br />

und weitere Vorteile<br />

entstehen durch die Erfassung wichtiger Betriebsdaten<br />

sowie Kennzahlen im Monitoring. Dr. Wilfried Schäfer,<br />

Geschäftsführer des VDW, freut sich über den Fortschritt:<br />

„Mit dem Update ist ein weiterer Meilenstein erreicht. Eine<br />

wichtige Rolle spielt dabei unsere Konnektivitätsinitiative<br />

umati, die den offenen Datenaustausch praktisch greifbar<br />

macht.“. Nachdem die erste Version das globale Monitoring<br />

des Maschinenzustands von Werkzeugmaschinen adressiert<br />

hat, werden jetzt mit Version 1.01.1 im nächsten Schritt<br />

wichtige Betriebsdaten und KPIs erfasst. Das Update<br />

steht ab sofort auf der umati-Website zur Verfügung:<br />

https://umati.org/ua4mt. In die neue Version sind auch die<br />

Erfahrungen der Anwender eingeflossen. Deshalb ist es nun<br />

auch möglich, Bestandsdaten in einem OPC-UA-Ökosystem<br />

zu nutzen.<br />

www.vdw.de; www.umati.org<br />

Sicher.<br />

Überlastschutz für Ketten- und Zahnriemenantriebe<br />

von ENEMAC. Drehmomentbegrenzer für<br />

anspruchsvolle Einsätze. Korrosionsgeschützt oder<br />

im Hygienic Design. Wir beraten Sie gern!<br />

Spanntechnik<br />

Kupplungen<br />

Made in Germany<br />

Tel. +49 6022 7<strong>10</strong>70<br />

info@enemac.de<br />

www.enemac.de<br />

www.mo-ka.net<br />

TÜV SÜD UNTERSTÜTZT UNTERNEHMEN<br />

BEI NACHHALTIGKEITSZIELEN<br />

Mehr als 40 Prozent der weltweiten<br />

CO 2<br />

-Emissionen stammen aus<br />

der Industrie. Um globale Nachhaltigkeits-<br />

und Dekarbonisierungsziele<br />

zu erreichen, ist ein<br />

grundlegender Wandel in den<br />

Unternehmen erforderlich.<br />

„Inzwischen hat sich in vielen<br />

Branchen und Unternehmen die<br />

Erkenntnis durchgesetzt, dass die<br />

proaktive Verfolgung von Nachhaltigkeits-<br />

und Dekarbonisierungszielen<br />

einen entscheidenden Vorsprung im weltweiten<br />

Wettbewerb bringt“, sagt Thore Lapp, Leiter der Business<br />

Unit Green Energy and Sustainability von TÜV Süd. Das<br />

Unternehmen unterstützt Firmen vieler Branchen mit einem<br />

umfassenden Leistungsspektrum dabei, die Umsetzung<br />

gesetzlicher Vorgaben nachzuweisen und eigene Dekarbonisierungsvorhaben<br />

gezielt umzusetzen und zu dokumentieren.<br />

Die Leistungen reichen von der Verifizierung von Carbon<br />

Footprints und der Zertifizierung der Klimaneutralität über<br />

Treibhausgas-Bilanzierungen bis zu umfassenden Nachhaltigkeitsassessments.<br />

Mit dem veriX-Verfahren hat TÜV SÜD<br />

zudem eine Möglichkeit entwickelt, die CO 2<br />

-Bilanz unterschiedlicher<br />

Produktionsverfahren zu validieren und<br />

ausgehend von einer definierten Baseline die Dekarbonisierungsfortschritte<br />

zu dokumentieren.<br />

www.tuvsud.com


SOFTSTARTER<br />

VERÄNDERUNGEN IN WITTENSTEIN-FÜHRUNG<br />

Das Familienunternehmen Wittenstein hat einen weiteren Schritt im Generationenübergang<br />

auf der Eigentümerseite vollzogen: Mit Ablauf der regulären Amtsperiode<br />

des Aufsichtsrats der Wittenstein SE ist der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende<br />

Dr. Manfred Wittenstein aus dem Gremium ausgeschieden. Dr. Anna-Katharina Wittenstein<br />

wechselt nach gut sieben Jahren im Vorstand in den Aufsichtsrat des Unternehmens.<br />

Der Vorstand bleibt, abgesehen vom Wechsel Dr. Anna-Katharina<br />

Wittensteins in den Aufsichtsrat, in seiner Zusammensetzung unverändert: Dr. Bertram<br />

Hoffmann (Vorstandsvorsitzender), Erik Roßmeißl und Steffen Schwerd. Dr. Manfred<br />

Wittenstein, der als bisheriger Aufsichtsratsvorsitzender der Wittenstein SE mit<br />

Ablauf der regulären Amtsperiode auf der Hauptversammlung der Wittenstein SE am<br />

16. September <strong>2022</strong> aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden ist, wird das Gremium weiterhin als Ehrenvorsitzender mit seinem<br />

Wissen und seiner Erfahrung unterstützen.<br />

www.Wittenstein.de<br />

NEUER CTO BEI<br />

ECKERLE<br />

TECHNOLOGIES<br />

Japanese origin & quality – trusted worldwide since 1921<br />

Alexander Goss ist seit<br />

dem 1. Oktober.<strong>2022</strong><br />

Technischer Geschäftsführer<br />

der Eckerle<br />

Technologies GmbH.<br />

Nach 25 Jahren mit<br />

unterschiedlichen<br />

Funktionen im Bereich<br />

Entwicklung – zuletzt<br />

als Entwicklungsleiter<br />

Hydraulik – hat<br />

Alexander Goss diese<br />

neu geschaffene Stelle<br />

besetzt. Hauptgesellschafter<br />

Otto Michael<br />

Eckerle wird sich<br />

zukünftig auf die<br />

kaufmännische<br />

Geschäftsführung<br />

konzentrieren.<br />

www.eckerle.com<br />

Bearings<br />

for extreme<br />

environments<br />

to<br />

rebranding<br />

JTEKT<br />

Koyo<br />

•<br />

rebranding to<br />

Our legacy:<br />

Our Future:<br />

JTEKT<br />

• Koyo<br />

rebranding<br />

• Koyo<br />

JTEKT<br />

JTEKT • Koyo<br />

Official Date:<br />

April 1, <strong>2022</strong><br />

to<br />

to<br />

rebranding<br />

Get to know our bearings at www.koyo.eu<br />

Formerly sold as


RIEMEN- UND KETTENGETRIEBE<br />

TITEL<br />

12 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


TITEL<br />

RIEMEN- UND KETTENGETRIEBE<br />

LINEARACHSEN MIT ZAHNRIEMENANTRIEB<br />

MIT LEICHTIGKEIT<br />

AUTOMATISIEREN<br />

Die präzisen Linearachsen von Norelem<br />

stellen eine ab Lager verfügbare<br />

Standardlösung dar, wenn es um die<br />

Automatisierung von Linearbewegungen<br />

geht. Sie eignen sich für den Einsatz in<br />

Produktions-, Montage-, Verpackungs-,<br />

Logistik- und Lagerlinien oder an<br />

speziellen Industriemaschinen.<br />

Ein Zahnriemenantrieb stellt eine sanfte<br />

und synchrone Übertragung auch von<br />

schweren und konstanten Lasten sicher.<br />

Emily Kipp, Leitung Marketing bei der<br />

Norelem GmbH & Co. KG in Markgröningen<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> 13


RIEMEN- UND KETTENGETRIEBE<br />

TITEL<br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Linearachsen mit Zahnriemenantrieb und Profil schienenführung sind<br />

kompakt und leicht, weisen aber gleichzeitig eine hohe Steifigkeit auf<br />

02 Im Verbund mit Zahnriemenscheiben kommen die Zahnriemen in<br />

vielzähligen Anwendungen im Maschinenbau, der Automatisierungsbranche<br />

sowie im Handwerk zum Einsatz<br />

03 In Verbindung mit den Zahnriemenscheiben bilden Zahnriemen einen<br />

kompakten Antrieb mit großer Leistungsdichte und hohem Wirkungsgrad<br />

Die Linearachsen mit Zahnriemenantrieb und Profilschienenführung<br />

von Norelem sind kompakt<br />

und leicht, weisen aber gleichzeitig eine hohe<br />

Steifigkeit auf. Der Zahnriemen antrieb sorgt für<br />

einen geschmeidigen, synchronen Antrieb. „Zahnriementriebe<br />

werden unter anderem in Positio nierantrieben eingesetzt,<br />

da sie aufgrund der formschlüssigen Kopplung<br />

reproduzierbar arbeiten“, erklärt Martin Ahner, Leiter der<br />

Norelem Academy. „Außerdem können sie weitgehend<br />

spielfrei ausgeführt werden. In diesem Fall wird der Zahnriementrieb<br />

als Stelltrieb verwendet.“ Dank der abgedichteten<br />

Lager ergibt sich für die Linearachsen eine geringe<br />

Wartung. Die Riemen selbst sind gut erreichbar, sodass<br />

Anwender die Spannung einfach einstellen können oder<br />

bei Bedarf ein Austausch erfolgen kann. Die Stand ardhublängen<br />

betragen bis zu 1.500 mm, auf Anfrage sind die<br />

Linearachsen aber auch in Sonderlängen bis zu 4.000 mm<br />

erhältlich.<br />

AUFBAU DER LINEARACHSEN<br />

Der Grundkörper besteht aus einem selbsttragenden Aluminium-Strangpressprofil<br />

mit integrierter Profilschienenführung.<br />

Es handelt sich um ein Standardprofil der Baureihe<br />

I mit den Maßen 60 × 60 mm oder 80 × 80 mm. Das<br />

Schienensystem kann hohe Kräfte aus allen Richtungen<br />

aufnehmen, ist verschleißarm und bietet einen optimalen<br />

Ablauf bei der Bewegung großer Massen. An den Außenseiten<br />

des Aluminiumprofils befinden sich Nuten für eine<br />

einfache und sichere Montage und zur Befestigung von<br />

Zubehörteilen. Die Nutbreite beträgt 6 oder 8 mm. Durch<br />

den symmetrischen Aufbau ermöglicht die Linearachse<br />

den Anbau von Motoren und Getrieben an allen vier Seiten<br />

der Lagergehäuse. Der Aluminium-Schlitten der Linearführung<br />

besitzt vier Gewindebohrungen zur Montage<br />

weiterer Elemente. Zusätzliche Zentrierbohrungen ermöglichen<br />

eine passgenaue Montage.<br />

Mit Stahlzugträgern verstärkte Zahnriemen ermöglichen<br />

eine hohe Kraftübertragung und gleichzeitig eine hohe Positioniergenauigkeit.<br />

Der Zahnriemen läuft an der Oberseite<br />

des Aluminiumprofils in Führungsnuten und schützt<br />

dadurch alle im Profil liegenden Teile vor Verschmutzung.<br />

ZAHNRIEMEN UND ZAHNRIEMENSCHEIBEN<br />

„Im Verbund mit Zahnriemenscheiben kommen Zahnriemen<br />

von Norelem in vielzähligen Anwendungen im<br />

Maschinenbau, der Automatisierungsbranche sowie im<br />

Handwerk zum Einsatz“, erläutert Ahner. „Ihre Vorzüge<br />

spielen sie dort aus, wo die Übertragung großer Kräfte,<br />

hohe Beschleunigung, präzise Positionierung und Gleichlaufkonstanz<br />

gefordert sind.“ Ihre Zuverlässigkeit und der<br />

geringe Wartungsaufwand, ihre Laufruhe und die hohe<br />

Energieeffizienz machen Zahnriementriebe zu einem beliebten<br />

Antriebsmedium. Das Unternehmen hält nicht<br />

nur ein breites Set an Standardgrößen vor, sondern hat<br />

Zahnriemen auch als Meterware im Angebot.<br />

In Verbindung mit den Zahnriemenscheiben bilden<br />

Zahn riemen einen kompakten Antrieb mit großer Leistungsdichte<br />

und hohem Wirkungsgrad. Sie sollen wartungsund<br />

geräuscharm, beständig gegen vielfältige Umweltein­<br />

14 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


TITEL<br />

RIEMEN- UND KETTENGETRIEBE<br />

flüsse und bei richtiger Dimensionierung langlebig sein. „Für<br />

Antriebslösungen setzt man grundsätzlich endlos gefertigte<br />

Zahnriemen ein“, weiß Ahner. „Sie gewährleisten ein gleichbleibend<br />

hohes Leistungsprofil sowie Längenstabilität.“<br />

ALS METERWARE ERHÄLTLICH<br />

Die ebenfalls bei Norelem erhältliche Meterware dient vorwiegend<br />

dazu, die Drehbewegung der Zahnriemenscheibe in eine<br />

Linearbewegung zu verwandeln: In diesem Falle werden die<br />

offenen Enden mittels Klemmplatten an den beweglichen<br />

Schlitten befestigt. Wird die Meterware zu einem endlosen<br />

Band zusammengeschweißt, reduzieren sich die Festigkeitswerte<br />

um rund 50 %, da die Zugträger an der Schweißstelle getrennt<br />

sind. Sie sind deshalb nicht geeignet für Anwendungen,<br />

die Präzision und die Übertragung hoher wie gleichmäßiger<br />

Kräfte erfordern. Die Meterware wird in Standard-Rollenlängen<br />

von <strong>10</strong>0 Meter gefertigt und kann in jeder gewünschten Länge<br />

geliefert werden. Der Temperaturbereich für den Einsatz der<br />

Riemen reicht von - 30 bis + <strong>10</strong>0 °C. Die Riemen sind chemisch<br />

beständig, z. B. gegen Fette und Öle.<br />

VERSCHIEDENE WERKSTOFFE UND PROFILE<br />

Zahnriemen sind bei Norelem in unterschiedlichen Werkstoffen<br />

und Profilen erhältlich. Die Profile T und AT bestehen aus<br />

Polyurethan (PU) mit Stahlzugstrang. Bei Profil HDR besteht<br />

der Riemenzahn und Rücken aus Chloroprenekautschuk (CR),<br />

die Zugstränge im Zahnriemen aus Glascord. Das Zahnabdeckgewebe<br />

ist aus Polyamid gefertigt.<br />

Zahnscheiben werden je nach Ausführung aus hochwertigem<br />

Aluminium oder Stahl unter Einhaltung geringster Toleranzen<br />

gefertigt. Die Scheiben sind zentriert bzw. vorgebohrt. Passbohrungen<br />

und Keilnuten können bei Bedarf nachträglich eingebracht<br />

werden. Darüber hinaus bietet Norelem Zahnwellen an,<br />

mit denen eigene Zahnscheiben und Klemmplatten zur Befestigung<br />

der offenen Zahnriemen hergestellt werden können.<br />

VIELFÄLTIGES ZUBEHÖR FÜR LINEARACHSEN<br />

Für die Linearachsen mit Zahnriemenantrieb bietet Norelem<br />

zahlreiche Zubehör-Optionen an. So gestatten Nutentische<br />

durch die Profilnuten vielzählige Befestigungsmöglichkeiten<br />

am Führungsschlitten. Darüber hinaus bietet das Unternehmen<br />

Motoranbausätze an, die eine einfache und wirtschaftliche<br />

Lösung zur Anbindung von Elektromotoren darstellen. Schutzkappen<br />

schützen offene Achsenden wirkungsvoll vor Staub,<br />

während Aluminiumprofile eine einfache Anbindung der<br />

Linear achsen ermöglichen. Synchronisiersätze erlauben das<br />

Synchronisieren von zwei parallel montierten Linearachsen.<br />

Nicht zuletzt hält Norelem induktive Näherungsschalter auf<br />

Lager, die von oben montier- und einschraubbar sind.<br />

Bei Norelem sind aber auch Lineareinheiten mit elektrischen<br />

oder pneumatischen Antriebsarten erhältlich. Wer sich nicht<br />

sicher ist, kann eine Expertenberatung in Anspruch nehmen. In<br />

der frei zugänglichen und einzigartigen Wissensdatenbank der<br />

Norelem Academy können sich Ingenieure im Produktwissen<br />

„Linearachsen mit Zahnriemenantrieb“, aber auch selbst über<br />

die Eigenschaften der einzelnen Lösungen informieren.<br />

Bilder: Aufmacher MaciejBledowski – stock.adobe.com; sonstige Norelem<br />

www.norelem.de<br />

DIE IDEE<br />

„Für die Automatisierung von<br />

Linearbewegungen etwa in<br />

Verpackungsanlagen bieten sich<br />

Linearachsen mit Zahnriemenantrieb<br />

von Norelem an. Sie sind<br />

kompakt und leicht, weisen aber<br />

gleichzeitig eine hohe Steifigkeit<br />

auf. Der Zahnriemenantrieb sorgt<br />

für einen geschmeidigen, synchronen<br />

Antrieb und gewährleistet<br />

eine sanfte und synchrone Übertragung<br />

auch von schweren und<br />

konstanten Lasten.“<br />

Martin Ahner, Leiter Norelem<br />

Academy in Marktgröningen<br />

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Bei uns bekommen Sie die optimale Präzisionskupplung<br />

für Ihre Anwendung.<br />

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www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> 15


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

SERIE<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

FÜR GEBÄUDE<br />

Teil 1: <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2022</strong><br />

Antriebe im Zugangsbereich<br />

Teil 2: <strong>antriebstechnik</strong> 11/<strong>2022</strong><br />

Aufzugshydraulik<br />

Teil 3: <strong>antriebstechnik</strong> 12/<strong>2022</strong><br />

Bremsen für Schnelllauftore<br />

PLANETENGETRIEBE<br />

OHNE ZÄHNE KOMMT<br />

KEINER REIN<br />

Vorteile von Planetengetrieben sind die Lastverteilung auf mehrere Zahnräder, eine<br />

kompakte Bauweise und das Übertragen von hohen Drehmomenten. Die Optimax-Baureihe<br />

von ebm-papst beispielsweise hat eine besonders hohe Leistungsdichte, ist zugleich aber<br />

auch sehr robust und langlebig. Zu ihren typischen Anwendungsgebieten gehören deshalb<br />

Schranken- oder Türantriebe, zum Beispiel für Zugangskontrollen.<br />

Sowohl die industrielle Automation als auch die Intralogistik<br />

und Gebäudetechnik benötigen leistungsstarke, zuverlässige<br />

Antriebssysteme. Dafür gibt es von ebm-papst einen<br />

durchdachten Antriebsbaukasten mit einer breiten Auswahl<br />

an Motoren, Regelelektroniken, Getrieben, Brems- und<br />

Sensormodulen. Sie lassen sich zu einem Antrieb nach Maß<br />

kombinieren. Die elektronisch kommutierten ECI-Motoren beispielsweise<br />

decken in den Baugrößen 42, 63 und 80 Millimeter<br />

den Leistungsbereich von 30 bis 750 Watt ab. Für die notwendige<br />

Ralf Pfeiffer Markt Manager Intralogistik und<br />

Fabian Port, Project Team Leader Industrial Drive<br />

Technology, beide ebm-papst St. Georgen GmbH & Co. KG<br />

Untersetzung der schnelldrehenden Innenläufer sorgen dann<br />

unterschiedliche, auf die Antriebe abgestimmte Getriebe.<br />

ROBUSTER SCHRANKENBETRIEB BEI<br />

SCHNELLER ÖFFNUNGSZEIT<br />

Getriebemotoren an Zugangskontrollen und Schranken müssen<br />

widerstandsfähig sein und sollten möglichst wenig Einbauplatz<br />

benötigen. Zu den besonders robusten Getrieben gehören die<br />

Optimax-Planetengetriebe, die es jetzt als komplette Baureihe<br />

passend zu den VDC- und ECI-Antrieben gibt. Die Kombination<br />

ergibt schlanke Antriebssysteme, die sich bei der Montage von<br />

Zugangskontrollen oder Schranken aufgrund ihrer kompakten<br />

Abmessungen gut hinter Führungsschienen oder in seitliche Hol-<br />

16 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


01<br />

02<br />

01 Stark und schick: Auch das Design trägt zur Widerstandsfähigkeit<br />

der Getriebe bei<br />

02 Die Optimax-Baureihe ist konstruktionsbedingt sowie durch<br />

die Auswahl geeigneter Materialien robust und leistungsstark<br />

Find out more:<br />

me integrieren lassen. Das gibt Designfreiheit und die Systeme<br />

lassen sich optisch ansprechend gestalten. Da ein kleinerer<br />

Antrieb Platz spart, ist auch der Einbau weiterer Peripheriegeräte<br />

einfacher.<br />

Gleichzeitig sind die Antriebe dynamisch und lassen sich<br />

feinfühlig regeln, da sie alle für die Steuerung notwendigen<br />

Informationen wie Position, Spannung oder Drehmoment<br />

zur Verfügung stellen. Das steigert einerseits den Durchsatz,<br />

da Zugangskontrollen problemlos große Passagier- oder Besucherströme<br />

bewältigen, andererseits können Schranken<br />

sich schnell und zuverlässig viele Jahre lang bewegen. Dabei<br />

sind Öffnungs- und Schließzeiten von weniger als 1 Sekunde<br />

realisierbar und dies bei hoher Stabilität sowie Sicherheit gegen<br />

Vandalismus.<br />

KONSTRUKTIV STARK UND MATERIAL­<br />

TECHNISCH VANDALISMUSSICHER<br />

Gleich mehrere Konstruktionsdetails sorgen für hohe Robustheit:<br />

Alle Verzahnungsteile der Getriebe bestehen aus gehärtetem<br />

Stahl. Bei den beiden kleineren Ausführungen sind die<br />

gesinterten Planetenräder direkt auf den Bolzen gelagert; der<br />

große Bolzendurchmesser sorgt für geringe Flächenpressungen.<br />

Zur Verbesserung der Gleiteigenschaften tränkt der Antriebsspezialist<br />

die Planetenräder mit synthetischem Öl. Um<br />

möglichst große Leistungen übertragen zu können, werden<br />

in allen Optimax-Getrieben Zahnräder mit sehr großer Radbreite<br />

verbaut. Somit wird, trotz hoher Drehmomente, die<br />

Flächenpressung und damit der Verschleiß an den Zahnflanken<br />

minimiert, wodurch wiederum eine lange Lebensdauer<br />

erreicht wird.<br />

Eine weitere Besonderheit der Getriebebaureihe sind die<br />

hohen Drehmomente. Die mittlere Variante beispielsweise<br />

hat in der zweistufigen Ausführung Spitzendrehmomente bis<br />

zu 150 Nm, und das bei einem Einbau-Kantenmaß von<br />

63 mm und einer Länge von gerade einmal <strong>10</strong>2 mm. Auch hohe<br />

Radiallasten, die beispielsweise durch Zahnriemen oder<br />

Exzenter entstehen, sieht der Hersteller unkritisch. Das hohe<br />

ACOPOSmotor<br />

Kompakt. Vielseitig.<br />

Intelligent.<br />

Die dezentrale Antriebslösung für<br />

minimalen Maschinen-Footprint.<br />

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B&R | A member of the ABB Group


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

03 Ausgiebig: Im Prüfstand testeten die<br />

Konstrukteure die Getriebe auf Herz und<br />

Nieren, mit dem Ziel die richtige Auslegung<br />

sowohl für den dynamischen Zyklusbetrieb<br />

als auch im Dauerbetrieb zu erreichen<br />

Drehmoment sorgt gleichzeitig dafür, dass selbst kleinere Getriebemotoren lange<br />

Schrankenausleger bewegen können. Die Abtriebsstufe ist mit zwei großen<br />

Kugellagern sehr steif aufgebaut, verkraftet so im Nennbetrieb bis zu 500 N Radiallast<br />

bei einer wartungsfreien Lebensdauererwartung bis zu <strong>10</strong>.000 Stunden.<br />

Durch die eingesetzten Flachdichtungen erfüllen die Getriebe standardmäßig<br />

die Anforderungen der Schutzart IP54 und sind damit für den Einsatz im Freien,<br />

aber auch für andere Anwendungen in der Gebäudetechnik bestens gerüstet.<br />

Der Hersteller verzichtet bei dieser Baureihe bewusst auf eine Schrägverzahnung,<br />

um ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis zu erreichen.<br />

DESIGN SORGT FÜR FEINE UNTERSETZUNGEN<br />

Das Design trägt ebenfalls zur Widerstandsfähigkeit der Getriebe bei. Trotz des<br />

geringen Kantenmaßes erreichten die Konstrukteure einen sehr großen Hohlraddurchmesser,<br />

da die vier axialen Befestigungsschrauben in den Ecken des<br />

Quadrates platziert sind. Die beiden Flansche greifen formschlüssig in die Verzahnung<br />

des Hohlrades ein und ermöglichen damit sowohl die Ausrichtung der<br />

Bauteile zueinander als auch die Drehmomentabstützung unter den Gehäusekomponenten<br />

(Zwischenflansch – Hohlrad – Gehäuseflansch). Die Funktion der<br />

verwendeten Axialschrauben reduziert sich auf die Verspannung der Gehäuseteile<br />

gegeneinander. Ein schöner Nebeneffekt: Die Befestigung ist einfach erreichbar<br />

und es gibt keine aufwendige, nicht demontierbare Verstiftung.<br />

Die fein abgestimmte Untersetzungsreihe reicht bei allen drei Varianten im<br />

einstufigen Bereich von 3:1 über 5:1 bis hin zu 9:1. Die zweistufigen Ausführungen<br />

sind mit Untersetzungen 9:1, 15:1, 25:1 sowie 45:1 erhältlich. Die Getriebe<br />

sind modular aufgebaut; die sieben Untersetzungsvarianten werden über drei<br />

Einzeluntersetzungen realisiert. Bei entsprechenden Stückzahlen ermöglicht<br />

der Hersteller auch anwendungsspezifische Anpassungen.<br />

HOCHDYNAMISCHE DAUERLÄUFER<br />

Die Getriebebaureihe wurde in einer umfangreichen Produktvalidierung sowohl<br />

im dynamischen Zyklusbetrieb als auch im Dauerbetrieb erfolgreich getestet. So<br />

ist in beiden Betriebsarten Zuverlässigkeit gewährleistet; als Dauerläufer zum<br />

Beispiel an Bandförderern zur Gepäckabfertigung in den Gebäuden von Flughäfen<br />

ebenso wie beim Einsatz in den schnell reagierenden Zugangskontrollen,<br />

Türen, Personenschleusen oder Schranken.<br />

Die Optimax-Baureihe, die jetzt im Antriebsbaukasten verfügbar ist, lässt sich<br />

mit allen ECI-, BCI- und VD/VDC-Motoren kombinieren. Zusammen mit den<br />

passenden Regelelektroniken, Brems- und Sensormodulen lassen sich so maßgeschneiderte<br />

Antriebslösungen aus einer Hand zusammenstellen, zum Beispiel<br />

im unternehmenseigenen Online-Portal. Definierte Vorzugstypen sind laut Hersteller<br />

innerhalb von 48 Stunden versandfertig und stehen damit schnell für Bemusterungen<br />

zur Verfügung.<br />

Bilder: ebm-papst<br />

www.ebmpapst.com<br />

DIE IDEE<br />

„Planetengetriebe zur Kraftübertragung<br />

sind ein adäquates Mittel,<br />

um bei geringer Baugröße hohe<br />

Drehmomente zu übertragen. Die<br />

hier vorgestellte Lösung eignet sich<br />

für viele Anwendungsfälle, zum<br />

Beispiel, um Schranken oder Tore an<br />

bzw. in Gebäuden zu öffnen. Denn<br />

die Planetengetriebe weisen eine<br />

besonders hohe Leistungsdichte auf<br />

und sind zugleich sehr robust sowie<br />

langlebig. Dies erreichen wir durch<br />

den Einsatz von gehärteten Bauteilen<br />

und besonderen konstruktiven<br />

Kniffen.“<br />

Ralf Pfeiffer,<br />

Markt Manager Intralogistik<br />

ebm-papst St. Georgen<br />

GmbH & Co. KG, St. Georgen<br />

18 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

EDELSTAHLSTOSSDÄMPFER MIT 150 MM HUB<br />

Selbsteinstellende Industriestoßdämpfer mit Gewinde M64 und einem Hub von<br />

150 mm gibt es nun in der Stoßdämpferserie Magnum von ACE. Diese sind serienmäßig<br />

in Edelstahl ausgeführt. Auch diese großformatigen Stoßdämpfer haben die<br />

charakteristischen Topfform. Mit ihnen wird die Serie dort abgerundet, wo es<br />

technisch am anspruchsvollsten ist: am oberen Ende der Palette. Dafür wurden<br />

spezielle Werkzeuge entwickelt und genutzt, um das lange zylindrische Gehäuse zu<br />

veredeln. Bei diesem sind auch wegen der Topfform am unteren Ende keine Dichtungen<br />

nötig sind. Die Kombination aus größerem Gehäuse mit neuester Dichtungstechnik,<br />

gehärtetem Führungslager und integriertem Festanschlag steigert die<br />

Dämpfungsleistung und Lebensdauer dieser selbsteinstellenden Dämpfer. Die<br />

robusten Edelstahlvarianten erweitern das Anwendungsspektrum deutlich. Zudem erfüllen sie die Hygienerichtlinien der<br />

Medizintechnik und Lebensmittelindustrie.<br />

www.ace-ace.de<br />

NEUES ONLINETOOL<br />

ERHÖHT<br />

VERFÜGBARKEIT<br />

THE GEAR COMPANY<br />

ANT Antriebstechnik hat sein<br />

Angebot an Spindel- und<br />

Schnellhubgetrieben in den<br />

vergangenen Jahren stetig<br />

erweitert. Nun stellt das<br />

Unternehmen einen gemeinsam<br />

mit dem Plattformspezialisten<br />

Traceparts entwickelten<br />

Onlinekonfigurator vor,<br />

mit dem der Anwender<br />

schnellen und einfachen<br />

Zugang zur Produktauswahl<br />

hat. Für eine einfache und<br />

bequeme Einbindung der<br />

Spindel- und Schnellhubgetriebe<br />

kann der Nutzer die<br />

entsprechenden CAD-Daten<br />

aus dem Konfigurator direkt<br />

in gängige CAD-Systeme<br />

übertragen. Der neue<br />

Web-Konfigurator wird nicht<br />

nur die Auswahl und konstruktive<br />

Arbeit mit den zahlreichen<br />

Standardausführungen<br />

der Spindel- und Schnellhubgetriebe<br />

vereinfachen. Nach<br />

der Konfiguration seiner<br />

Komponente kann der<br />

Anwender aus dem Online-<br />

Tool heraus ein konkretes<br />

Angebot anfordern oder seine<br />

Auswahl mit Hilfe der<br />

ANT-Ingenieure weiter<br />

individuell optimieren.<br />

www.ant-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

NIDEC GRAESSNER GMBH & CO. KG<br />

Nürnberg, 08. – <strong>10</strong>.11.<strong>2022</strong><br />

Halle 3A, Stand 3A-401<br />

EINZIGARTIGKEIT<br />

VON DER STANGE *<br />

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Mit PlanetGear PRE/PRF bieten wir Ihnen<br />

ein breites Spektrum an bedarfsgerechten<br />

und standardisierten High-End-Getrieben<br />

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www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> 19


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

FEDERDRUCKBREMSEN<br />

VERZAHNUNGSGERÄUSCHE REDUZIEREN<br />

Elektromagnetische Federdruckbremsen kommen zum Einsatz, wenn<br />

Lasten gestoppt oder gehalten werden müssen. Bei geöffneter Bremse<br />

und drehender Welle, entstehen jedoch oft rasselnde Geräusche in der<br />

Antriebseinheit. Kendrion setzt deshalb unterschiedliche Dämpfungsmethoden<br />

ein, die sich hinsichtlich des Dämpfungsgrades, der<br />

erreichbaren Lebensdauer sowie der Einsatztemperatur unterscheiden.<br />

Jochen Düning, Development of<br />

Standard Products und Bernd Fürst,<br />

Head of Prototyping and Laboratory,<br />

beide bei der Kendrion (Villingen)<br />

GmbH in Villingen-Schwenningen<br />

Federdruckbremsen, die sowohl bei Asynchron- als auch<br />

bei Servomotoren häufig eingesetzt werden, nutzen die<br />

Kraftwirkung eines elektromagnetischen Feldes zum Aufheben<br />

der durch Federkraft erzeugten Bremswirkung. Die<br />

Federdruckbremse ist also im stromlosen Zustand geschlossen<br />

und -öffnet beim Anlegen einer Spannung. Die Verbindung zur<br />

Welle des Motors übernimmt meist eine zentral angeordnete<br />

Nabe, die auf der Motorwelle befestigt ist. Im bestromten Zustand,<br />

also bei geöffneter Bremse, dreht der Bremsenrotor mit<br />

der Nabe mit. Und genau dabei kann es durch mechanisches<br />

Spiel in der integrierten Passverzahnung zwischen Motorwelle<br />

und Rotor der Bremse zu störenden Geräuschen kommen. Verstärkt<br />

werden sie oft noch durch Resonanzen bei Rampenfahrten<br />

oder in unterschiedlichen Drehzahlbereichen, durch Rastmomente<br />

der Motorpole oder rückwirkende Schwingungseinkopplungen<br />

von einem Getriebe. Zunehmender Verschleiß der<br />

Verzahnung führt zu größerem Verdrehspiel und damit auch zu<br />

einem höheren Geräuschpegel.<br />

Befinden sich Menschen in unmittelbarer Nähe der Bremse, ist<br />

dieses Geräusch besonders störend. Geräuschsensible Anwendungen<br />

finden sich quer durch alle Branchen, z. B. in der Fördertechnik<br />

bei handgeführten Staplern, Regalbediengeräten, an<br />

Transportbändern oder Warenein- und Warenausgabestationen.<br />

Weitere Beispiele sind in der Medizintechnik zu finden. Die Anwendungen<br />

reichen hier von höhenverstellbaren OP-Tischen bis<br />

hin zum C-Bogen-Röntgengerät. Unangenehm sind die rasselnden<br />

Umlaufgeräusche der Bremse vor allem auch bei Personenaufzügen<br />

oder Rolltreppen; sie tragen schließlich nicht zum Vertrauen<br />

in die Technik bei.<br />

1. METHODE: O-RING AUS NBR-GUMMI<br />

Um die Geräusche zu reduzieren, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten:<br />

Die einfachste und oft verwendete Lösung ist ein<br />

O-Ring aus NBR-Gummi, der den Rotor auf der Nabe klemmt.<br />

Vor allem bei höheren Temperaturen verschleißt er allerdings<br />

schnell. Dadurch entsteht zwar kein Sicherheitsrisiko, weil ja in<br />

der Passverzahnung wieder Alu auf Stahl läuft, aber das störende<br />

Rasseln ist dann wieder zu hören.<br />

2. METHODE: VORGESPANNTE VERZAHNUNG<br />

Eine weitere Möglichkeit ist eine vorgespannte Verzahnung über<br />

einen oder mehrere elastische Zähne. Eine solche Dämpfung ist<br />

nicht ganz so verschleißanfällig wie ein O-Ring, funktioniert allerdings<br />

nur bei Kunststoffnaben und eignet sich ebenfalls nur für<br />

eingeschränkte Temperaturbereiche. Der Bremsenspezialist<br />

Kendrion favorisiert deshalb zwei weitere Dämpfungsmethoden,<br />

die die Verzahnungsgeometrie nicht verändern: Die Geräuschdämpfung<br />

mit Hilfe eines Druckstücks in der Nabe oder einen<br />

Zahnzwischenring aus hochfestem Polyamid, die sich beide für<br />

unterschiedliche Anwendungsbereiche eignen.<br />

3. METHODE: FEDERGELAGERTES DRUCKSTÜCK<br />

Die Druckstücklösung von Kendrion wird insbesondere für<br />

Federdruckbremsen mit Monoblock-Rotor verwendet, die bei<br />

Servomotoren eingesetzt werden. Die Bremsen dieser Servo-<br />

Line-Baureihe decken Drehmomente von 0,3 bis 30 Nm ab. In<br />

20 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

Um störende Geräusche in der<br />

Antriebseinheit zu reduzieren, gibt es<br />

vier unterschiedliche Möglichkeiten:<br />

ein O-Ring, eine vorgespannte<br />

Verzahnung, ein Druckstück<br />

oder einen Zahnzwischenring<br />

ihre Nabe wird ein federgelagertes Druckstück integriert, das die Verzahnung vorspannt.<br />

Die Feder unter dem Druckstück ist langzeitstabil und es gibt praktisch keinen Verschleiß.<br />

Druckstück und Feder bestehen aus Stahl; dadurch ist die Lösung temperaturbeständig.<br />

Da sich die Verzahnungsgeometrie durch das Druckstück nicht ändert, bleibt die Drehmomentübertragung<br />

unbeeinträchtigt, die axiale Bewegung der Reibscheibe ist gegeben<br />

und es entsteht kein zusätzlicher Montageaufwand.<br />

4. METHODE: ZAHNZWISCHENRING<br />

Für Federdruckbremsen mit Drehmomenten von 2,5 bis 1.500 Nm, die für leistungsstarke<br />

Drehstromantriebe bzw. den Aufzugbetrieb ausgelegt sind, bietet sich die Geräuschdämpfung<br />

mit einem Zahnzwischenring an, der direkt im Aluminium-Reibbelagträger verbaut ist.<br />

Das dünnwandige Material ist widerstandsfähig und legt sich zwischen die Zahnflanken.<br />

Dadurch verhindert es, dass Metall auf Metall läuft. Die Nabe mit Außenverzahnung nach<br />

DIN 5480 bleibt dabei im Serienmaß. Beim innenverzahnten Rotor ist die Verzahnung<br />

etwas größer ausgelegt. Der Zahnzwischenring wird in die Rotorverzahnung geschoben,<br />

verrastet und durch Einschieben der Nabe zusätzlich verblockt. Die Innenverzahnung entspricht<br />

dann wieder den Abmessungen, die zur Außenverzahnung der Serien-Nabe passen.<br />

Das Verdrehspiel ist ähnlich wie bei einer ungedämpften Ausführung. Durch das Aufschieben<br />

des Zahnzwischenrings entsteht ein Blattfedereffekt, also eine leichte Vorspannung;<br />

der Rotor wird dadurch auch bei unrundem Lauf gedämpft mitgenommen. Auch die Anregung<br />

von Schwingungen im Aluminium-Rotor werden zuverlässig verhindert; der Rotorlauf<br />

in der Bremse erzeugt keine störenden Geräusche und die Bremse eignet sich damit<br />

auch für lärmsensible Anwendungen in Medizin-, Förder- oder Aufzugtechnik. Zusätzlicher<br />

Montageaufwand entsteht bei dieser Lösung ebenfalls nicht.<br />

Der Zahnzwischenring reduziert aber nicht nur die rasselnden Geräusche, sondern erhöht<br />

auch die Lebensdauer: Wenn beim Bremsen ein hohes Moment gegeben ist, legen sich die<br />

Flanken der Verzahnung flächig über den Zahnzwischenring an. Dabei wird durch die elastische<br />

Zwischenschicht die Flächenpressung gleich mäßiger, was wiederum den Verschleiß<br />

der Verzahnung verringert. Die Lebens dauer steigt: Statt der sonst üblichen 1 bis 3 Mio. Lastwechsel<br />

erreichen Federdruckbremsen mit Zahnzwischenring etwa <strong>10</strong> bis 15 Mio. Lastwechsel.<br />

In einer typischen Fördertechnik-Anwendung kann die Bremse mithilfe des Zahnzwischenrings<br />

also statt einem halben Jahr bis zu fünf Jahre zuverlässig arbeiten.<br />

Bilder: Kendrion<br />

www.kendrion.com<br />

DIE IDEE<br />

„Die Automatisierung erhöht<br />

die Lärmbelastung der<br />

Anlagenbediener erheblich.<br />

Daher müssen Motoren und<br />

darin verbaute Bremsen<br />

optimiert werden. Die klassische<br />

O-Ring-Lösung in Federkraftbremsen<br />

war hinsichtlich<br />

ihrer Dämpfungseigenschaften<br />

nicht langzeitstabil. Deshalb<br />

haben wir den ‚Zahnzwischenring‘<br />

entwickelt, der sich im<br />

Entwicklungs- und Validierungsprozess<br />

als deutlich<br />

dauer fester erwiesen hat.<br />

Neben der Geräuschdämpfung<br />

profitiert der Anwender auch<br />

von einer erhöhten Lebensdauer<br />

der Bremse.“<br />

Jochen Düning, Development<br />

of Standard Products und<br />

Bernd Fürst, Head of Prototyping<br />

and Laboratory, beide bei<br />

der Kendrion (Villingen) GmbH<br />

Positioniersystem für den<br />

Nanometerbereich<br />

Luftlagertechnologie und<br />

Leichtbauweise vereint<br />

Beschleunigungen von 150 m/s 2<br />

Reinraumklasse ISO 3 bis 4<br />

Erstmals zur SPS <strong>2022</strong><br />

www.jat-gmbh.de<br />

08.-<strong>10</strong>.11.22 | Stand B4-358<br />

Besuchen Sie uns!


MARKTPLATZ<br />

WINDENANTRIEB – NICHT NUR FÜR<br />

MARINEANWENDUNG<br />

Bonfiglioli präsentiert die neue<br />

leistungsstarke Serie 800, die in<br />

fünf Größen von 25.000 bis<br />

160.000 Nm in seefester Lackierung<br />

erhältlich ist. Die einfache<br />

und schnelle Montage der Getriebe<br />

in die Windentrommel ist ein<br />

Schlüsselmerkmal ihrer Konstruktion.<br />

Wartungsanforderungen werden so einfach wie möglich<br />

gemacht. Dies gilt beispielsweise für den einfachen Zugang<br />

zur integrierten Bremse. Dazu kommen vorgefertigte<br />

Ersatzteilsätze sowie leichter Zugang zu Öleinfüllstutzen,<br />

Ablassschrauben, Ölstandsrohr und Ölstandsanzeige. Dank<br />

einer zertifizierten modularen Architektur ist die neue<br />

Windenantriebsserie 800 äußerst flexibel. Zusätzliche<br />

Standardstufen erweitern den verfügbaren Drehmomentund<br />

Drehzahlspektrum. Ein breites Spektrum an Motorflanschen<br />

ermöglicht die Kombination mit unterschiedlichen<br />

Elektro- und Hydraulikmotoren. Winkelgetriebestufen<br />

erlauben platzsparende Windenkonstruktionen.<br />

www.bonfiglioli.com<br />

FÜR HOHE KRAFTANFORDERUNGEN IN<br />

ANSPRUCHSVOLLEM UMFELD<br />

Die Flügelzellenmotor-Baureihe<br />

Rinner von Bosch Rexroth bietet<br />

eine sehr hohe Kraftdichte mit<br />

Drehmoment sowie Robustheit,<br />

auch unter widrigen klimatischen<br />

Bedingungen und hoher<br />

Schmutzbelastung. Die Motorenfamilie<br />

in vier Baureihen<br />

umfasst mehr als 70 verschiedene<br />

geometrische Schluckvolumen und deckt den Drehmomentbereich<br />

von 248 bis 18.718 Nm ab. Die Flügelzellen im Rotor<br />

erzeugen bei konstanter Last ein konstantes Abtriebsdrehmoment,<br />

unabhängig von der Winkelstellung des Rotors. Die<br />

Flügelzellen im Stator stellen eine wirksame Dichtung zwischen<br />

dem Hoch- und dem Niederdruckbereich her. Anwendern steht<br />

damit ein maximales Drehmoment auch bei sehr niedrigen<br />

Drehzahlen zur Verfügung. Gleichzeitig ermöglicht der Motor<br />

durchgängig maximale Drehzahlen bei vollem Drehmoment.<br />

Häufige und schnelle Start-Stopp-Sequenzen sowie Richtungswechsel<br />

sind jederzeit ohne mechanischen Verschleiß möglich.<br />

www.boschrexroth.de<br />

DRUCKFEST GEKAPSELTER EX-MOTOR MIT BREMSFUNKTION<br />

BEN Buchele stellt einen Ex-geschützten Drehstromasynchronmotor für Ankerund<br />

Mooringwinden vor. Baugröße 280 erfüllt Schutzarten von IP56 bis IP68, ist<br />

druckfest gekapselt und mit einer Bremse ausgestattet. Die stabile Graugussausführung<br />

des Motors hält rauesten Umgebungsbedingungen wie Salzwasser,<br />

salzhaltiger Luft und Temperaturen von - 350 °C bis + 50 °C stand. Er kann<br />

wahlweise ohne Lüfter, mit Eigenlüfter oder mit Fremdlüfter für Dauer- oder<br />

Kurzzeitbetrieb ausgelegt werden und bedient Leistungen von 50 bis 200 kW.<br />

Eine Besonderheit ist die integrierte elektromagnetische Federdruckbremse mit<br />

3.300 Nm Bremskraft. Über diese Funktion ist es möglich, Schiffsanker oder an<br />

der Kaimauer befestigte Taue sicher zu halten. Auch bei Krananlagen oder<br />

Transportbändern in Ex-Bereichen ist die Bremsfunktion ein unterstützendes Sicherheits-Tool. Um die Einsatzanforderungen<br />

bestmöglich erfüllen zu können, wird jeder einzelne Motor vom Hersteller individuell konfiguriert.<br />

www.benbuchele.de<br />

Der Radsatz für hohe Übersetzungen und<br />

Kraftfluss um die Ecke auf engem Bauraum.<br />

Hoher Wirkungsgrad<br />

Geringe Geräuschentwicklung<br />

Lange Lebensdauer<br />

Hohe Leistungsdichte<br />

Xplore your opportunities:<br />

+49 7657 88-309<br />

speero-X@framo-morat.com<br />

https://de.speero-x.com<br />

SPS <strong>2022</strong> | Halle 1 | Stand 350


MARKTPLATZ<br />

SENSIBLES KRAFTPAKET IM MINIATURFORMAT<br />

Disynet liefert den nach eigenen Angaben weltweit kleinsten und leichtesten<br />

MEMS 6-Achsen Kraft-/Drehmomentsensor. Er misst Ø 9,6 x 9,0 mm und<br />

eignet sich unter anderem für den Einsatz in humanoiden Robotergelenken.<br />

Der Sensor nutzt MEMS-Technologie auf einer Biege-Metall-Struktur, um<br />

Kraft- und Drehmoment in allen drei Achsen zu messen. Dabei weist der<br />

monolithische, piezoresistive MEMS-Chip einen geringen Drift auf. Ein<br />

A/D-Wandler mit Temperaturkompensation durch analoge Front-End ICs auf<br />

einer flexiblen Leiterplatte ist enthalten. Der Sensor arbeitet in einem<br />

Kraftbereich von 4 N und bietet ein Drehmoment von 0,4 Nm. Die Auflösung<br />

liegt bei 0,1 N und 0,001 Nm für Kraft bzw. Drehmoment. Integriert sind<br />

zudem eine digitale SPI- und eine I2C-Schnittstelle. Die Ausgabe und<br />

Steuerung des Sensors erfolgt über einen 1-Sensor-Port-USB- oder 5-Sensor-<br />

Port-Ethernet-Ausgang. Für den Einstieg ist ein Evaluierungs-Kit mit Sensor,<br />

MCU-Board und Anwendungssoftware erhältlich.<br />

www.sensoren.de<br />

NEUER RADANTRIEB<br />

FÜR AGV UND AMR<br />

Delta Line stellt seinen<br />

Radantrieb GPW56 vor. Das<br />

Planetengetriebe wurde<br />

speziell für fahrerlose<br />

Transportfahrzeuge (AGV)<br />

und autonome mobile<br />

Roboter (AMR) entwickelt.<br />

Die Komponente GPW56 ist<br />

in 14 verschiedenen Untersetzungsverhältnissen<br />

mit<br />

konstanten Ausgangsdrehmomenten<br />

von 7,73 bis<br />

26,48 Nm erhältlich. Mit<br />

seinem schmalen Profil kann<br />

dieser Radantrieb direkt<br />

innerhalb mobiler Roboterräder<br />

eingesetzt werden und<br />

hält konstanten, sich<br />

wiederholenden radialen<br />

Belastungen stand. Die<br />

Komponente kann einzeln<br />

oder in Kombination mit<br />

Delta Line-Motoren,<br />

-Steuerungen, -Bremsen,<br />

-Antrieben oder -Reifen<br />

verwendet werden und<br />

bietet Anwendern eine sehr<br />

hohe Designflexibilität.<br />

www.delta-line.com<br />

Antriebstechnik • Spanntechnik


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

FLACHE BAUFORMEN<br />

NEUE ANFORDERUNGEN<br />

AN BREMSEN<br />

In Maschinen, Anlagen oder im Automotive-Bereich sind die Bremsen<br />

von KEB Automation seit Jahrzehnten im Einsatz. Doch auch<br />

bewährte Technologien unterliegen Weiterentwicklungen und den<br />

sich wandelnden Anforderungen der Anwender. So setzen derzeit<br />

immer mehr Antriebshersteller auf Bremsen mit flacher Bauform<br />

und größeren Durchmessern. In der Praxis ergeben sich<br />

daraus Vorteile – und neue Ansätze in der Produktentwicklung.<br />

Kevin Zysk ist Vertriebsingenieur für Bremsen und Kupplungen<br />

bei KEB Automation in Barntrup<br />

Elektromagnetische Bremsen und Kupplungen haben bei<br />

KEB Automation eine lange Tradition. Seit 50 Jahren werden<br />

sie für das Starten, Stoppen, sichere Halten und Positionieren<br />

von Wellen in Maschinen und Anlagen eingesetzt.<br />

Von Zweiflächen-Ruhestrom-Federkraftbremsen für den Trockenlauf<br />

über schleifringlose arbeitsstrombetätigte Bremsen bis hin zu<br />

einbaufertigen elektromagnetisch betätigten Kupplungs-Brems-<br />

Kombinationen findet sich für fast jede Anwendung die passende<br />

Lösung. Aus dem Einsatz in einer Vielzahl an Applikationsgebieten<br />

ergeben sich immer wieder neue Erkenntnisse hinsichtlich der<br />

aktuellen Anforderungen am Markt.<br />

DIE AKTUELLEN TRENDS<br />

Wie sich die Bedingungen im Anlagen- und Maschinenbau entwickeln,<br />

beobachtet KEB genau. „So stellen wir sicher, dass wir unseren<br />

Kunden die Lösungen anbieten können, die sie benötigen“,<br />

sagt Hendrik Wieneke, Abteilungsleiter Vertrieb Bremsen & Kupplungen<br />

bei KEB Automation. Aktuell könne man mit Blick auf die<br />

Bremsen sagen: Der Trend geht zu flachen Bauformen.<br />

Zudem sei festzustellen, dass aufgrund günstigerer Komponenten<br />

in der Elektronik vermehrt Haltebremsen mit Notstoppfunktion<br />

Die ausgeprägte Produktionstiefe verschafft Flexibilität,<br />

um der vermehrten Nachfrage nach<br />

individuellen und flachen Bauformen gerecht zu werden<br />

nachgefragt würden, da der Motor im Zusammenspiel mit einem<br />

Frequenzumrichter generatorisch gebremst und dann nur noch gehalten<br />

wird. Und im Notfall kann die Bremse den gesamten Antrieb<br />

abbremsen. Ein Beispiel: Die Combistop von KEB, deren Bremskraft<br />

von Federn aufgebracht und durch elek tromagnetische Kraft<br />

aufgehoben wird. Zum Einsatz kommt diese überall, wo rotierende<br />

Massen abgebremst oder Wellen in der Endlage sicher gehalten<br />

werden. Durch individuelle Anpassungen kann die Bauform nach<br />

den Anforderungen vom Kunden entsprechend kompakt gestaltet<br />

werden. Die Vorteile: Mit der Bauform lassen sich Platzeinsparungen<br />

erreichen und die Montage wird – bei Vorliegen einer Plugand-play-Lösung,<br />

vereinfacht. Und den neu gewonnenen Raum<br />

nutzen Endanwender dann für anderweitige Bauteile, z. B. aus dem<br />

Bereich der Sensorik. Zudem ermöglichen flachere Bremsen auch<br />

kompaktere Motoren. Das alles geschieht, ohne Einbußen bei der<br />

Sicherheit hinnehmen zu müssen.<br />

SICHERHEIT SPIELT ZENTRALE ROLLE<br />

Auch und gerade im Fahrzeugbau spielen Sicherheitsaspekte eine<br />

zentrale Rolle. So z. B. bei Flurförderfahrzeugen, die beim horizontalen<br />

Gütertransport in Lager- und Produktionshallen zum<br />

Einsatz kommen sowie dem immer größer werdenden Markt der<br />

Fahrerlosen Transportfahrzeuge. Schließlich müssen diese und<br />

weitere Fahrzeugantriebe bei Gefahren wie einer bevorstehenden<br />

Kollision mit Personen oder anderen Fahrzeugen mit hoher Reaktionsgeschwindigkeit<br />

abgebremst werden. Und auch beim Parken<br />

kommt es auf Zuverlässigkeit an. Hierfür bieten sich etwa bista bile<br />

Bremsen an, die darüber hinaus beim Energie sparen helfen. Diese<br />

Flip-Flop-Bremsen zeichnen sich dadurch aus, Schaltzustände<br />

(geöffnet und geschlossen) ohne weitere Energiezufuhr aufrechtzuerhalten.<br />

Energie wird somit lediglich für den Schalt impuls<br />

benötigt. Bistabile Bremsen sind vor allem dann sinnvoll, wenn<br />

besonders langes Halten einer Position erforderlich wird.<br />

Die sich ändernden Anforderungen des Anlagen-, Maschinenund<br />

Fahrzeugbaus nimmt KEB zum Anlass, Produktentwicklungen<br />

mit neuesten Methoden voranzutreiben. „Wir setzen unter<br />

anderem auf Magnetfluss simulationen und Festigkeitsanalysen,<br />

um schon in dieser frühen Phase feststellen zu können, ob etwa<br />

24 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


die Festigkeit für die vorgesehene Belastung geeignet<br />

ist. So können dann gegebenenfalls Optimierungsmaßnahmen<br />

ergriffen werden“, sagt Wieneke.<br />

PROTOTYPEN SCHON FRÜHZEITIG TESTEN<br />

Auch setzt das Unternehmen auf 3D-Rapid-Prototyping,<br />

dem Verfahren zur schnellen Herstellung<br />

von Musterbauteilen auf der Grundlage von Konstruktionsdaten.<br />

Der Vorteil: In vergleichsweise<br />

sehr geringer Zeit erhält man ein aussagekräftiges,<br />

detailliertes Modell der geplanten Bremse. Die<br />

hohe Entwicklungsgeschwindigkeit ermöglicht es,<br />

schon früher und auch öfter Prototypen im Entstehungsprozess<br />

zu testen. Der Einsatz dieser modernen<br />

Methoden führt zu technischen Lösungen von<br />

KEB, die zuverlässig und auf dem neuesten Stand<br />

der Technik sind. Darüber hinaus ermöglicht eine<br />

hohe Eigenfertigungstiefe eine schnelle Reaktionszeit<br />

und flexible Designs – von der Spule bis zum<br />

Magnetteil wird die Bremse komplett im nordrhein-westfälischen<br />

Barntrup gefertigt und montiert.<br />

Die ausgeprägte Produktionstiefe verschafft<br />

Flexibilität, wenn es darum geht, der vermehrten<br />

Nachfrage nach individuellen und flachen Bauformen<br />

gerecht zu werden.<br />

Ob für autonome Schlepper und Transportfahrzeuge,<br />

Roboter in der Medizin, in landwirtschaftlichen<br />

Maschinen oder Nutzfahrzeugen, ob für den<br />

Indoor- oder Outdoor-Einsatz – da jeder Anwendungsbereich<br />

spezifische Herausforderungen mit<br />

sich bringt, werden die Bremsen bei KEB auf<br />

Wunsch individuell angepasst. Welche Anforderungen<br />

Anwender künftig an Bremsen stellen, wird<br />

weiter zu beobachten sein.<br />

Bilder: KEB Automation<br />

www.keb.de<br />

DIE IDEE<br />

„Im Maschinen-, Anlagen- und<br />

Fahrzeugbau ändern sich die<br />

Anforderungen an Bremsen<br />

fort laufend. Diese greifen wir auf<br />

und treiben Produktentwicklungen<br />

mit neusten Methoden voran.<br />

Um zum Beispiel die Maße von<br />

Motoren möglichst kompakt zu<br />

halten, umfasst unser Portfolio<br />

auch Bremsen mit flachen<br />

Bauformen.“<br />

Kevin Zysk, Vertriebsingenieur<br />

für Bremsen und Kupplungen,<br />

KEB Automation<br />

8. - <strong>10</strong>.11.<strong>2022</strong><br />

SPS<br />

Halle 4 | Stand 248<br />

Steif wie ein Direktantrieb.<br />

Kompakt wie ein Getriebemotor.<br />

Intelligent wie nie zuvor.<br />

www.harmonicdrive.de


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

RUTSCHKUPPLUNGEN FÜR SERVOMOTOREN<br />

PLATZ UND KOSTEN SPAREN<br />

Nexen hat Rutschkupplungen für die Servomotoren eines<br />

Acht-Stationen-Rundtisches geliefert. Die Lösung wurde vom<br />

Systemintegrator IQa-Engineering entwickelt. Sie benötigt<br />

weniger Energie und hat einen geringeren Raumbedarf, was zu<br />

reduzierten Herstellungskosten und einer verbesserten<br />

Gesamtwirksamkeit der Anlage führt.<br />

DIE IDEE<br />

Um Platz zu sparen, ersetzen viele Maschinenbauer den Inline-Verarbeitungsprozess<br />

durch eine Drehlösung, die die Platzierung von Drehvorrichtungen in<br />

einer Fertigungsumgebung vereinfacht. Denn besonders bei Montage- oder<br />

Mehrprozessanwendungen eignen sich Rundschalttische mit mehreren Stationen,<br />

um Platz zu sparen. Die Rundschalttische sind mit zahlreichen Bearbeitungsstationen<br />

ausgestattet, an denen verschiedene Teilprozesse ablaufen. An jeder Station finden<br />

unterschiedliche Prozesse statt wie die Bearbeitung, Prüfung, Reinigung, Befüllung<br />

oder Drehbeschleunigung eines Werkstücks. Nach Abschluss eines Prozesses rotieren<br />

sie zur nächsten Station, bis das Werkstück fertig ist und entnommen werden kann.<br />

KOMPLEXE VORGÄNGE AN EINEM RUNDSCHALTTISCH<br />

Die Komplexität eines Rundschaltvorgangs zeigt sich in der Schwierigkeit, eine Station<br />

mit Drehbeschleunigungsachse in einen Rundschalttisch einzubauen. Bei Präzisionsanwendungen<br />

wird üblicherweise ein Servo- oder Schrittmotor in jede Station integriert,<br />

damit der Motor das Werkstück bei Ankunft des Teils drehbeschleunigen<br />

kann. Dies setzt voraus, dass jede Station über einen eigenen Servomotor verfügt und<br />

die entsprechend wichtigen Funktionen des Kabelmanagements wie die Stromversorgung<br />

der Motoren und die an die Servoantriebseinheiten übertragenen Feedback-Signale<br />

sichergestellt sind. Hierzu sind eine Reihe von Schleifringen samt der entsprechenden<br />

Kabelführungselemente erforderlich. Bei einem Prozess mit acht Stationen<br />

und integrierter Drehbeschleunigung benötigt beispielsweise jede Station einen Servomotor<br />

sowie die zugehörigen Stromversorgungs- und Feedbackelemente, auch<br />

wenn nicht alle Achsenstationen drehbeschleunigt werden müssen. Wenn zum Beispiel<br />

drei der acht Stationen eine Drehbeschleunigung erfordern, muss die Maschine<br />

unnötigerweise fünf zusätzliche Motoren mitführen.<br />

Dave Hein, Head of Engineering, Nexen Group, Vadnais Heights, USA<br />

„An Rundschalttischen laufen oft<br />

viele verschiedene Teilprozesse ab.<br />

Nach Abschluss jedes Prozesses<br />

rotiert der Tisch zur nächsten<br />

Station. Bei Präzisionsanwendungen<br />

wird üblicherweise ein Servo- oder<br />

Schrittmotor in jede Station<br />

integriert, was voraussetzt, dass<br />

jede Station über einen eigenen<br />

Servomotor verfügt. Hier bieten<br />

Rutschkupplungen für Servomotoren<br />

Vorteile. Die beschriebene<br />

Lösung benötigt weniger Energie<br />

und hat einen geringeren Raumbedarf,<br />

was zu reduzierten Herstellungskosten<br />

und einer verbesserten<br />

Gesamtwirksamkeit der Anlage für<br />

den Anwender führt.“<br />

Maarten Haulet, European Sales and<br />

Application Engineer, Nexen Europe,<br />

Wemmel/Brüssel , Belgien<br />

26 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

PHYSISCHE TRENNUNG VON MOTOR UND LAST<br />

Die Techniker von IQa-Engineering suchten deshalb nach einer<br />

Lösung, die nur die zur Drehbeschleunigung erforderlichen Prozessstationen<br />

einkuppelt. Servomotoren werden in der Regel<br />

über ein festes (Kupplungs-)Element mit ihren Lasten gekoppelt.<br />

„Jede dieser Verbindungen funktioniert problemlos, bis der Servomotor<br />

wie in dem vorliegenden Fall physisch getrennt werden<br />

muss“, erklärt Tony Kliber, Projektingenieur bei IQa Engineering.<br />

„Derzeit gibt es nur begrenzte Möglichkeiten, um die Last vollständig<br />

vom Motor zu trennen. Elemente wie Magnetkupplungen,<br />

eine Konstruktion, die immer mit einem Spalt zwischen<br />

zwei Elementen arbeitet, haben aufgrund der natürlichen Hysterese<br />

eines Magneten Schwierigkeiten, die Genauigkeit zwischen<br />

Servomotor und Last aufrechtzuerhalten. Andere Optionen, wie<br />

der Einsatz von V-Nut oder Antriebszahnrädern, erfüllen nicht<br />

die Anforderungen an eine äußerst präzise Ausrichtung, um<br />

Reibkorrosion zu vermeiden.“<br />

KEIN SCHLUPF BEI HOHEN WERTEN<br />

Bereit zum<br />

Einrücken: Sobald<br />

die Station erreicht<br />

ist, wird der<br />

Kupplungsmechanismus<br />

ausgelöst<br />

„Bei der Abwägung jeder Lösung ist stets ein fester, schlupffreier<br />

Kupplungsvorgang von größter Bedeutung“, erläutert Kliber weiter.<br />

„Darüber hinaus erhöhen die für bestimmte Kupplungstypen<br />

erforderlichen Ausrichtungselemente die Komplexität der Anwendung.<br />

Der Schlüssel ist deshalb eine Kupplungstechnologie,<br />

die einfach auszurichten ist und eine Beschleunigung der Station<br />

auf die entsprechende Geschwindigkeit ohne Schlupf zulässt.“<br />

Bei der Anwendung wurde ein Acht-Stationen-Rundtisch für<br />

die Bearbeitung eines Werkstücks benötigt. Von diesen acht Stationen<br />

mussten drei im Rahmen des Prozesses drehbeschleunigt<br />

werden. Jede Station erforderte ein anderes Beschleunigungsprofil,<br />

wobei das anspruchsvollste Profil eine Beschleunigung<br />

von 0 auf 3.000 U/min in 0,25 Sekunden vorsah. Nach der Anfangsbeschleunigung<br />

sollte das Werkstück in 0,5 Sekunden auf 0<br />

abbremsen. Hier war es nun entscheidend, dass die Werkstücke<br />

in einer Ausrichtung gestoppt werden, die sie für die nächste Station<br />

vorbereitet, d. h. der Servomotor durfte während der Beschleunigung/Abbremsung<br />

auf keinen Fall durchrutschen.<br />

IQa-Engineering entwickelte eine ausgefeilte Lösung, die die<br />

zusätzlichen Servomotoren und die damit verbundenen komplexen<br />

Stromversorgungs- und Feedbackprobleme herkömmlicher<br />

Lösungen für Drehbeschleunigungsanwendungen überflüssig<br />

macht. Bei diesem Ansatz spielt eine modifizierte Rutschkupplung<br />

von Nexen eine wesentliche Rolle, denn sie ermöglicht eine<br />

vereinfachte Montage zwischen Servomotor und Kupplung.<br />

Die Kupplung wurde an drei Stationen montiert und wird an<br />

der entsprechenden Station ausgelöst, bevor diese drehbeschleunigt.<br />

Obwohl dies keine typische Anwendung für die Rutschkupplung<br />

ist, war sie doch am vielversprechendsten, da ihr Drehmomentprofil<br />

den Anforderungen dieser Anwendung entsprach.<br />

Sobald die Rutschkupplung eingerückt ist, beschleunigt der Servomotor<br />

in 0,25 Sekunden auf 3.000 U/min und hält die Geschwindigkeit<br />

während des gesamten Prozesses bis zum Stillstand,<br />

bei dem die Kupplung ausgekuppelt wird. Zur Sicherheit<br />

wurde ein Sensor integriert, um etwaigen Schlupf zu erkennen.<br />

Erste Tests zeigten, dass kein Schlupf auftrat und die Lösung die<br />

erforderliche Drehbeschleunigungsfunktion erfüllte – bei gleichzeitiger<br />

Vereinfachung der Konstruktion, geringem Platzbedarf<br />

und somit Kosteneinsparung.<br />

SOLIDES KONSTRUKTIONSKONZEPT<br />

„Wir waren begeistert, als wir nach umfangreichen Tests feststellten,<br />

dass bei der Beschleunigung kein Schlupf auftrat. Dies bedeutete,<br />

dass unser Konstruktionskonzept solide war“, sagt Kliber.<br />

Nach der erfolgreichen Implementierung der Lösung mit den<br />

Rutschkupplungen von Nexen stellten die Techniker weitere Vorteile<br />

fest: Es werden fünf Servomotoren weniger und keine<br />

Schleifringe benötigt. Die Programmierung ist wesentlich einfacher,<br />

da die Steuerung nicht mehr alle acht Stationen während<br />

der Bearbeitung nachverfolgen muss. Das System ist leichter und<br />

benötigt weniger Energie für den Betrieb, weniger Platz im<br />

Schaltschrank, kleinere Sicherungen und weniger Verdrahtung,<br />

was sich in geringeren Herstellungskosten und einer verbesserten<br />

Gesamtwirksamkeit der Anlage niederschlägt.<br />

Bilder: Nexen Europe Group bvba<br />

www.nexengroup.com<br />

We direct drive your motion technology<br />

Geringes C<br />

Geringes Cogging. Hochdynamisch. Verschleißfrei.<br />

Eisenbehaftete Motoren<br />

Torque Motoren<br />

Der Technologieführer im Bereich Linear- und Torquemotoren mit<br />

über 25 Jahren Erfahrung.<br />

Besuchen Sie uns auf der SPS in Nürnberg!<br />

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Eisenlose Motoren<br />

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Elsenheimerstraße 59 | 80687 München | Tel. 089 381537 400 | info@tecnotion.de | www.tecnotion.de<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> 27


MARKTPLATZ<br />

PEROXIDISCH VERNETZTER<br />

FLUORELASTOMERWERKSTOFF<br />

FST präsentierte auf<br />

der drinktec <strong>2022</strong><br />

lebensmittelkonforme<br />

Werkstoffe und<br />

Dichtungen. Diese sind<br />

nach den neuesten<br />

regulatorischen<br />

Anforderungen für<br />

Lebensmittelkontaktmaterialien<br />

zertifiziert<br />

und daher für den<br />

Einsatz im Lebensmittelbereich geeignet. Unter anderem stellt<br />

das Unternehmen den neuen peroxidisch vernetzten Fluorelastomerwerkstoff<br />

(75 FKM 239961) vor. Dieser entspricht den<br />

neuesten regulatorischen Anforderungen für Lebensmittelkontaktmaterialien<br />

und eignet sich für den Einsatz im Temperaturbereich<br />

von -25 bis +200 °C. Daraus gefertigte O-Ringe halten<br />

starken mechanischen, chemischen und thermischen Beanspruchungen<br />

stand. Der Werkstoff überzeugt zudem durch<br />

seine ausgezeichnete Medienbeständigkeit gegenüber verschiedenen<br />

Produkt- und Reinigungsmedien.<br />

www.fst.com<br />

ROBUSTE EX-NÄHERUNGSSCHALTER MIT<br />

CSA-ZULASSUNG<br />

EGE liefert die<br />

eigensicheren<br />

induktiven Sensoren<br />

IGEXa, IGEXHa,<br />

IGEXPa und IGEXUa<br />

sowie das Auswertegerät<br />

IKMb 122 Ex<br />

auch in nach CSA<br />

zertifizierten Ausführungen. Die robusten Näherungsschalter<br />

für die Erfassung von Metallen sind für den Einsatz in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen (HazLoc) der Zone 0 und Zone 20<br />

zugelassen. Sie sind wahlweise in den Standardbauformen<br />

M12, M18 und M30 erhältlich. Mit IGEXHa und IGEXPa sind<br />

zwei hochdruckreinigungsfeste Sensoren für Umgebungstemperaturen<br />

bis +140 beziehungsweise bis -60 °C verfügbar. Das<br />

zugehörige, im kompakten 22 mm breiten Hutschienengehäuse<br />

untergebrachte Auswertegerät IKMb 122 Ex zur galvanischen<br />

Trennung und Auswertung wird außerhalb des Ex-Bereichs in<br />

einem Schaltschrank installiert. Es zeigt mit grünen, gelben<br />

und roten LEDs an der Frontseite des Gehäuses die Betriebszustände<br />

der angeschlossenen Näherungsschalter an.<br />

www.ege-elektronik.com<br />

NEUES ANTRIEBSTYPENSCHILD<br />

Dunkermotoren führt ein<br />

neues, standardisiertes<br />

Typenschild für seine<br />

Motoren und Antriebskombinationen<br />

ein. Dieses<br />

vereint alle relevanten<br />

Informationen über den<br />

Motor oder die komplette<br />

Antriebseinheit inklusive<br />

Getriebe, Geber, Bremse und<br />

Elektronik auf einem einzigen Label. Möglich wird dies durch<br />

den neuen Data-Matrix-Code und die Dunkermotoren Typelabel-App.<br />

Scannt der Anwender den Code mit der App, werden<br />

die Produktinformationen decodiert und sofort auf dem<br />

Smartphone oder Tablet angezeigt. Der Nutzer erhält neben<br />

den sichtbaren Angaben auf dem Typenschild weitere nützliche<br />

Informationen über den Antrieb und dessen Komponenten.<br />

www.dunkermotoren.de<br />

CONDITION MONITORING<br />

GfM bietet sowohl Online-Condition-Monitoring-Systeme an,<br />

die fest am Antrieb verbaut werden und diesen ohne weiteres<br />

menschliches Zutun auf das Entstehen von mechanischen<br />

Unregelmäßigkeiten überwachen. Im Portfolio sind auch<br />

mobile Systeme, mit denen ganze Maschinenparks wiederkehrend<br />

überwacht werden können. Die Systeme erfassen Schwingungsdaten<br />

in hoher Qualität – eine Voraussetzung für eine<br />

sichere Diagnose. Diese erfolgt dann automatisiert auf der<br />

Grundlage komplexer, intelligenter Algorithmen. Erst wenn<br />

objektive Hinweis auf einen Schädigungszustand vorliegen,<br />

muss ein Mensch eine Instandhaltungsentscheidung treffen. In<br />

der Regel werden Antriebe dann noch weiterbetrieben,<br />

während gleichzeitig vorbereitende Instandsetzungsmaßnahmen<br />

anlaufen. Oft liegen zwischen dem ersten Erkennen eines<br />

Schadens und der zwingend gebotenen Instandsetzung<br />

mehrere Monate, genug Zeit also, erforderliche Stillstände in<br />

der Produktion einzuplanen.<br />

www.maschinendiagnose.de<br />

28 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

KLEIN, ABER OHO: MINIATURKURVENROLLEN<br />

Findling bietet Kurvenrollen des japanischen Herstellers JNS an, die ab 2,5 mm<br />

Schaftdurchmesser und 5 mm Außendurchmesser erhältlich sind. Je nach Baugröße<br />

bringen die Miniaturkurvenrollen lediglich wenige Gramm auf die Waage. Mit<br />

den JNS Kurvenrollen lassen sich hochgenaue Kurven- und Linearbewegungen<br />

realisieren. Zudem können sie im Vergleich zu Rillenkugellagern gleicher Baugröße<br />

zwei bis drei Mal höhere Radialbelastungen aufnehmen. Miniaturkurvenrollen<br />

sind mit Käfig und als vollrollige Version verfügbar. Zum Schutz vor Verunreinigung<br />

des Lagerinneren sowie vor dem Austritt von Schmierstoff gibt es zudem<br />

Baureihen mit Gummidichtung. Für den Einsatz unter rauen Bedingungen sind die<br />

Komponenten auch in Edelstahl erhältlich. Diese werden aus hoch härtbarem<br />

martensitischen SUS440C oder AISI440C hergestellt. Dieses Material weist bis 200 °C eine hohe Maßstabilität auf und<br />

überzeugt als Hochtemperaturlager mit Laufruhe und -präzision.<br />

www.findling.com<br />

OFFENE STEUERUNG<br />

FÜR SCHIFFSANTRIEBE<br />

Driving the world<br />

Das effiziente Leichtgewicht<br />

Die Steuerung U-control von<br />

Weidmüller ist eine innovative<br />

sowie flexible Hard- und<br />

Softwarelösung mit offener<br />

stabiler Schnittstelle und allen<br />

relevanten maritimen Zulassungen.<br />

Damit eignet sie sich<br />

als zuverlässige Steuerung für<br />

jeden Schiffs antrieb.<br />

U-control ist eine der kompaktesten<br />

Steuerungen am Markt.<br />

Der modulare Aufbau der<br />

Hardware bietet die typischen<br />

Vorteile eines Baukastensystems:<br />

beliebig erweiterbar und<br />

hochflexibel. Durch die<br />

Dual-Core-Technologie sind die<br />

nicht zeitkritischen und<br />

webbasierten Anwendungen<br />

unter Linux strikt von den<br />

sensiblen Echtzeitanwendungen<br />

im zweiten Kern getrennt.<br />

Die offene Schnittstelle erfüllt<br />

die Anforderung nach Flexibilität,<br />

um beispielsweise<br />

individuelle Software zu<br />

installieren, welche gerade im<br />

maritimen Bereich immer<br />

wieder erforderlich ist. Dazu<br />

ist die Steuerung kompatibel<br />

zum I/O-System U-remote,<br />

sodass sie modular auf die<br />

Bedürfnisse der Anwendung<br />

angepasst werden kann.<br />

www.weidmueller.com<br />

Winkelgetriebe für nahezu jede Anwendung<br />

Die neuen SPIROPLAN®-Getriebe der Baureihe W..9 bieten einen hohen Wirkungsrad<br />

über eine weitere Spanne an Übersetzungen. Mit insgesamt 5 Baugrößen können die<br />

neuen Winkelgetriebe in einer Vielzahl an Anwendungen mit einem Drehmomentbedarf<br />

von bis zu 600 Nm eingesetzt werden. Ein kompaktes Design sowie leichte Materialien<br />

begünstigen den Einsatz auch in mobilen Anwendungen.<br />

Ihre Vorteile auf einen Blick:<br />

• lange Betriebsdauer durch neuste Dicht- und Schmiertechnologien<br />

• effizienter Betrieb mit hohem Gesamtwirkungsgrad durch<br />

verschleißfreie Winkelgetriebestufe<br />

• geräuscharmer Einsatz auch bei hohen Drehzahlen<br />

www.sew-eurodrive.de/winkelgetriebe-w


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

SMARTER TRANSPORT IN DER MIKROMONTAGE<br />

MODULAR UND EXAKT POSITIONIERT<br />

Auf der Suche nach einem präzisen Transportsystem in vollautomatischen<br />

Montageanlagen für Elektronikmodule, wurde<br />

das niederländische Unternehmen IMS bei Beckhoff fündig.<br />

Deren lineares Transportsystem XTS erfüllt mit einer Wiederholgenauigkeit<br />

von zehn Mikrometer die hohen Anforderungen<br />

an die Produktpositionierung. Zudem lässt sich mit dem<br />

XTS-Baukasten eine Anlage einfach an geänderte Produktionsanforderungen<br />

modular anpassen.<br />

DIE IDEE<br />

IMS aus dem niederländischen Almelo entwickelt seit fast zehn Jahren Hightechproduktionslinien<br />

für die Mikromontage kleiner Komponenten wie optische Module<br />

von Smartphones. Henri Paus, technischer Direktor bei IMS, ist stolz: „Einer<br />

unserer Kunden in Asien ist mittlerweile Marktführer für die optischen Module.<br />

Die Wahrscheinlichkeit ist daher groß, dass die Module vieler Smartphones auf einer<br />

unserer Montagelinien produziert wurden.“<br />

Jedes Jahr bringen Smartphonehersteller mehrere neue Modelle auf den Markt. Um<br />

mit diesen kurzen Entwicklungszyklen Schritt halten zu können, sind flexible, einfach<br />

an veränderte Produktionsbedingungen anpassbare Produktionssysteme erforderlich.<br />

Weiterhin liegt die Messlatte zum Beispiel bei Kamerasystemen immer höher: 60 bis<br />

<strong>10</strong>0 Megapixel Auflösung sind keine Ausnahme bei modernen Smart phones. „Diese<br />

Entwicklung verlangt einen anderen Ansatz bei der Montage, da die Komponenten<br />

der Kameramodule zahlreicher und kleiner werden“, skizziert Henri Paus den Handlungsbedarf.<br />

Die erste Generation der IMS-Produktionslinie entsprach nicht mehr<br />

diesen Anforderungen. „Auch weil inzwischen Prozessschritte notwendig sind, die<br />

mit vier bis fünf Sekunden Taktzeit rund doppelt so viel Zeit benötigen wie die bisherig<br />

durchschnittlichen zwei Sekunden“, erklärt Henri Paus weiter.<br />

Alexander Pil, Chefredakteur der Zeitschrift Mechatronik und<br />

Maschinenbau, Verlag Techwatch Nimwegen<br />

„Um mit kürzer werdenden Entwicklungszyklen<br />

Schritt zu halten, sind<br />

flexible, einfach an veränderte<br />

Produktionsbedingungen anpassbare<br />

Systeme erforderlich. Bei der<br />

Montage ist das Transportsystem<br />

oft ein großer Stolperstein. Abhilfe<br />

schafft das XTS von Beckhoff, besonders<br />

durch dessen hohe Softwarefunktionalität<br />

und Modularität.<br />

Bei dem System sind die Mover<br />

nicht mehr miteinander verbunden<br />

und lassen sich als individuelle<br />

Servoachsen unabhängig voneinander<br />

bewegen.“<br />

Henri Paus, Technischer Direktor bei<br />

IMS, Almelo, Niederlande<br />

30 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

GLEICHE LEISTUNG TROTZ HÖHERER ZEITEN<br />

Ein Takt von zwei Sekunden entspricht einer Jahresproduktion<br />

von etwa zehn Millionen Einheiten. Die bei den aktuellen optischen<br />

Komponenten notwendigen Dosierzeiten hätten daher<br />

beim bisherigen Anlagendesign eine drastische Reduzierung der<br />

Produktionszahlen bedeutet. Schließlich bestimmt in einem<br />

komplett sequenziellen Produktionssystem das langsamste Glied<br />

die Gesamtleistung. Dazu Henri Paus: „Ein halbierter Output war<br />

einfach indiskutabel. Dementsprechend war eine flexible Produktionsplattform<br />

zu entwickeln, die mit vielen Produktwechseln<br />

und langsameren Prozessschritten zurechtkommt“. Die einzelnen<br />

Prozessmodule und Arbeitsstationen entlang der Linie<br />

waren ausreichend leistungsfähig und erforderten daher nur einige<br />

Verbesserungen hinsichtlich der Genauigkeit. „Der größte<br />

Stolperstein war das bislang genutzte Transportsystem“, erinnert<br />

sich Henri Paus. Abhilfe konnte hier mit dem Extended Transport<br />

System (XTS) von Beckhoff und insbesondere durch dessen Modularität<br />

und hohe Software-Funktionalität geschaffen werden.<br />

Den Hauptunterschied zwischen XTS und der vorherigen Eigenentwicklung<br />

skizziert Henri Paus folgendermaßen: „Die Mover<br />

sind jetzt nicht mehr miteinander verbunden und lassen sich<br />

als individuelle Servoachsen unabhängig voneinander bewegen.“<br />

Dies gibt IMS die Möglichkeit, die Mover nach einem schnellen<br />

Prozessschritt zu puffern und mehrere Mover gleichzeitig in<br />

mehrfach ausgeführte langsamere Arbeitsstation einfahren zu<br />

lassen. „So gelang es uns, trotz des langsamen Teilprozesses die<br />

hohe Produktionsleistung beizubehalten“, erinnert sich Paus.<br />

FLEXIBEL BEI ERWEITERUNGEN<br />

Der technische Direktor erläutert weitere Vorteile: „XTS passt nicht<br />

nur zu den filigranen Produkten, mit denen unsere Kunden arbeiten,<br />

das modulare Transportsystem ist zudem äußerst flexibel.“<br />

Wenn eine Montagelinie für ein neues Produkt umgerüstet werden<br />

muss, lässt sich die Linie unkompliziert erweitern. Dazu sind in die<br />

Produktionsanlage lediglich neue Zellen, einschließlich der zusätzlichen<br />

Arbeitsstationen, einzufügen. Das hierfür notwendige Erweitern<br />

des Transportsystems ermöglicht der modulare XTS-Baukasten<br />

in einem kleinen Rastermaß von 250 Millimeter. Innerhalb<br />

weniger Stunden können die Bediener mit der umgebauten Anlage<br />

die Produktion wieder aufnehmen. „Bei Wettbewerbslösungen gibt<br />

es diese Möglichkeit nicht“, meint Henri Paus.<br />

Gemeinsam mit den XTS-Spezialisten von Beckhoff wurde eine<br />

passgenaue Lösung als vormontierte und getestete Baugruppe<br />

mit dem GFX-Führungssystem von Hepco Motion zur Verfügung<br />

gestellt. Henri Paus ergänzt: „Nicht nur die Mechanik muss sich<br />

schnell abkoppeln lassen. Elektronik und Steuerung müssen<br />

ebenso mit den richtigen Steckerverbindern und Anschlüssen für<br />

die Trennung vorbereitet sein. Und durch die Aufteilung der Software<br />

in entsprechende Bausteine haben wir auch hier für Flexibilität<br />

gesorgt.“<br />

AUF ZEHN MIKROMETER GENAU<br />

Die zu montierenden optischen Module sind in der Regel 5 bis<br />

18 Millimeter klein und verlangen vom Transportsystem eine Positioniergenauigkeit<br />

von mindestens 50 Mikrometer. Dabei sind<br />

Einflussfaktoren wie Temperatur und kleinste Vibrationen der<br />

XTS-Mover zu berücksichtigen. „Die tiefe Integration des XTS in<br />

unsere Steuerungsarchitektur ermöglicht eine einfache Kompensation<br />

solcher Einflussfaktoren“, erläutert dazu Bernard Gerdes,<br />

Leiter der Beckhoff-Niederlassung in Enschede. IMS hat beispielsweise<br />

mithilfe zusätzlicher Sensoren die Temperatureinflüsse<br />

kompensiert. Obwohl sich die Geräte in einem temperaturkontrollierten<br />

Reinraum befinden, unterliegt das Transportsystem<br />

Temperaturschwankungen. Dies muss kompensiert werden.<br />

„Gemeinsam mit Beckhoff und Hepco ist es uns gelungen, nicht<br />

nur in der Transportrichtung sehr präzise zu sein, sondern das<br />

Produkt auch in der Höhe sehr genau zu positionieren“, betont<br />

Henri Paus. Mit dieser Vibrationsdämpfung und der erwähnten<br />

Temperaturkompensation kann IMS die Träger nun mit einer äußerst<br />

hohen Genauigkeit von zehn Mikrometer an den Arbeitsstationen<br />

positionieren.<br />

ERSTE ANLAGE BESTÄTIGT FLEXIBILITÄT<br />

IMS hat hohe Erwartungen an die zweite Generation seiner Produktionslinie<br />

für optische Module, wie Henri Paus erläutert:<br />

„Ich rechne damit, dass wir in den nächsten Jahren mindestens<br />

so viele Systeme wie von der ersten Generation auf den Markt<br />

bringen können. Denn kleine optische Komponenten, wie sie in<br />

Smartphones stecken, werden zunehmend auch in Monitoren,<br />

Drohnen und Autos eingesetzt. Zudem sind die Flexibilität, Modularität<br />

und Skalierbarkeit der IMS-Plattform auch für ganz andere<br />

Montageanwendungen interessant, zum Beispiel für die Produktion<br />

von Komponenten der Medizintechnik und Pharmaindustrie.“<br />

Wie flexibel die 3PX-Produktionsplattform ist, zeigte IMS bereits<br />

bei der ersten Anlage. „Die Anlage war nahezu versandfertig,<br />

da fragte der Kunde an, ob er sie auch für Produkte verwenden<br />

könne, die viel größer sind als ursprünglich spezifiziert“, erinnert<br />

sich Henri Paus. „Ein komplettes Redesign der Anlage war dennoch<br />

nicht nötig.“ IMS musste nur einige Teile etwas vergrößern<br />

und die umgebaute Maschine war zeitnah versandbereit.<br />

Bild: Tjeerd Derkink<br />

www.beckhoff.com; www.ims-nl.com<br />

Bremsentechnologie 4.0<br />

für höchste Ansprüche<br />

ROBA ® -servostop — Kompakte,<br />

leistungsdichte Sicherheitsbremse<br />

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www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> 31


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

M12-PUSH-PULL-STECKVERBINDER<br />

SCHNELLER UND WERKZEUG-<br />

LOSER GERÄTEANSCHLUSS<br />

Bewährtes erhalten und Innovatives<br />

ergänzen – das war die Vision von<br />

Phoenix Contact bei der Entwicklung der<br />

M12-Push-Pull-Schnellverriegelung nach<br />

IEC 6<strong>10</strong>76-2-0<strong>10</strong>. Durch die Integration<br />

bestehender Technologien erhält<br />

das Push-Pull-System Einzug in neue<br />

Bereiche für vorkonfektionierte<br />

und konfektionierbare<br />

Steckverbinderlösungen.<br />

Fabian Peper und Marc Plückebaum sind Produktmanager<br />

im Bereich „Industrial Field Connectivity“<br />

bei der Phoenix Contact GmbH & Co. KG in Blomberg<br />

Die bewährte M12-Schraubverrieglung hat einen großen Nachteil,<br />

und zwar den hohen Zeitaufwand für das korrekte Verschrauben.<br />

Um die Verriegelung durch Schnellkuppeltechniken zu ersetzen<br />

oder mit dem M12-Gewinde zu kombinieren, entstanden in den<br />

letzten Jahren verschiedene Ansätze zur Optimierung. Dabei blieb es jedoch<br />

immer bei proprietären Lösungen, die sich letztlich nicht als Marktstandard<br />

etablieren konnten.<br />

Die IEC 6<strong>10</strong>76-2-0<strong>10</strong> Norm schafft eine weltweite Akzeptanz durch eine<br />

harmonisierte normative Einbindung für das M12-Push-Pull-System. Sie ermöglicht<br />

es, zukünftig Automatisierungskomponenten mit einem durchgängigen<br />

standardisierten Push-Pull-Anschluss auf Basis von M12 zu verbinden.<br />

DIE EIGENSCHAFTEN VON M12 PUSH-PULL<br />

Vergleicht man die M12-Push-Pull-Schnellverriegelung mit einem konventionellen<br />

M12-Steckverbinder mit Standardgewinde, bietet M12 Push-<br />

Pull eine deutliche Zeitersparnis bei der Installation. Durch das einfache<br />

Stecken der Verbindung soll der Anwender bis zu 80 % Installationszeit<br />

sparen – und damit auch Kosten. Durch die verbesserte Handhabung der<br />

M12-Push-Pull-Schnell verriegelung kann auch das Geräte-Layout kompakter<br />

werden. Zum einen ist weniger Platz zwischen einzelnen Geräte-<br />

Ports erforderlich, zum anderen lassen sich die Geräte-Ports wahlweise<br />

vollständig „versenkt“ ins Gerät integrieren. Beide Vorteile folgen dem<br />

Trend der Miniaturisierung.<br />

32 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Neben der Standardisierung ist vor allen Dingen eine durchgängige<br />

Systemto pologie erforderlich. Neben den Geräte-Ports mit<br />

Duo-Kontur benötigt der End anwender auch umspritzte M12-<br />

Push-Pull-Leitungen, Steckverbinder zur Selbstkonfektionierung<br />

sowie Verteilungssysteme, um eine durchgängige Verdrahtung<br />

nach seinen Ansprüchen umzusetzen. Die Idee bei der Weiterentwicklung<br />

des M12 ist, dass das bewährte M12-Vollgewinde erhalten<br />

bleibt. Der Push-Pull-Mechanismus sitzt einfach davor,<br />

was den Umstieg auf Push-Pull vereinfacht.<br />

Insbesondere die Design-in-Eigenschaften der Gerätesteckverbinder<br />

verdeutlichen die Vorteile der Push-Pull-Technik. Im<br />

Gerät ändert sich nichts – die geringe Modifikation für die Push-<br />

Pull-Technik erfolgt nur im Bereich des M12-Gewindes. Der Vorteil:<br />

Die Funktionalität der Geräte wird ohne Zusatzaufwand erweitert.<br />

Das bietet dem Endanwender die Wahlfreiheit, die Feldverkabelung<br />

entweder mit herkömmlicher M12- oder mit Push-<br />

Pull-Schnellverriegelung umzusetzen.<br />

Bei den geschirmten Leitungen erhält nicht nur die neue<br />

Schnellverriegelung Push-Pull Einzug, sondern wird auch durch<br />

die Advanced Shielding Technology sinnvoll ergänzt.<br />

NAHTLOSES SCHIRMKONZEPT<br />

DIE PUSH-LOCK-ANSCHLUSS-<br />

TECHNIK STEHT FÜR EINEN<br />

WERKZEUGLOSEN UND<br />

SICHEREN LEITERANSCHLUSS<br />

Die Advanced Shielding Technology von Phoenix Contact ermöglicht<br />

eine neue Art der Schirmanbindung mit flüssigem Metall –<br />

damit ist die Zeit des klassischen Zink-Druckgusses bei Crimphülsen<br />

vorbei. Eine besondere Vorumspritzung verbindet den<br />

konfektionierten Steckbereich mit den Einzeladern – das Polyamid<br />

erhöht die mechanische Robustheit und verhindert Kurzschlüsse<br />

zwischen Schirmumspritzung und Kontaktträger. Die stoffschlüssige<br />

Verbindung zwischen Leitungsschirm und Spezialzinn ermöglicht<br />

eine 360 °-Schirmanbindung an den M8-/M12-Kopf.<br />

Steigende Anforderungen an die Feldverkabelung erfordern immer<br />

neue Entwicklungen bei den Steckverbindern – und das gilt<br />

ganz besonders für die Schirmanbindung. Mit der neuen Advanced<br />

Shielding Technology leistet Phoenix Contact einen Beitrag,<br />

um M8-/M12-Steckverbinder weiter zu optimieren: robust, hochverfügbar,<br />

langlebig sowie widerstandsfähig auch bei Überlastung.


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

01 02<br />

01 Das herstellerübergreifende<br />

Verriegelungssystem ermöglicht<br />

sicheres und einfaches Stecken;<br />

auch bei beengten Platzverhältnissen<br />

und hoher<br />

Verkabelungsdichte<br />

02 Die M12-Duo-Kontur erlaubt<br />

eine flexible Feldverdrahtung mit<br />

M12-Schraubsteck verbindern<br />

(links) oder neuer Push-Pull-<br />

Schnellverriegelung (rechts)<br />

Damit wird ein wichtiger Grundstein gelegt für die Verkabelung<br />

der Zukunft – im Hinblick auf die Anforderungen von Industrie 4.0<br />

oder Industrial Internet of Things. Verfügbar ist die neue Technik<br />

für die Daten-, Signal- und Leistungsübertragung. Zukunftsfähig<br />

wird die Technik auch durch die verbesserten EMV- und Übertragungseigenschaften,<br />

und weil sie die zunehmende Miniaturisierung<br />

bei der Feld- und Geräteverkabelung unterstützt.<br />

INTUITIVER PUSH-LOCK-ANSCHLUSS<br />

Um das M12-Push-Pull-System weiter auszubauen, bietet Phoenix<br />

Contact zukünftig auch konfektionierbare M12-Steckverbinder mit<br />

Push-Pull-Schnellverriegelung und Push-Lock-Anschluss an. So<br />

lassen sich unterschiedliche Leitungslängen flexibel und individuell<br />

vor Ort verdrahten.<br />

Die Anschlusstechnik Push-Lock hat sich unter den anderen<br />

Anschlusstechniken, wie Schraub- oder Schneidklemmanschluss,<br />

am Markt etabliert und steht für einen werkzeuglosen und sicheren<br />

Leiteranschluss. Um die Leiter zu kontaktieren, wird eine<br />

Schenkelfeder genutzt. Somit lässt sich der jeweilige Leiter direkt<br />

„Push-in-artig“ stecken. Aber der Push-Lock-Anschluss bietet<br />

noch einen weiteren wichtigen Vorteil bei der Konfektionierung<br />

von M12-Steckverbindern. An der Klemmkammer befindet sich<br />

ein Hebel, der sich von Hand bedienen lässt. Somit können<br />

Anwender die Klemmkammer werkzeuglos und schnell öffnen<br />

und schließen. Wenn der Hebel geöffnet ist, bleibt auch die<br />

Klemmkammer offen und beide Hände sind für die Zuführung<br />

des Leiters verfügbar. Dies macht die Installation komfortabler<br />

und schneller.<br />

Um den Anschluss noch intuitiver zu machen, gibt es neben der<br />

numerischen auch eine farbliche Kennzeichnung. Die Hebel sind<br />

je nach Anwendung in den standardisierten Farben der Signal-,<br />

Daten- und Energieleitungen ausgeführt. So kann der Installateur<br />

die Leiter einfach zuordnen und die Fehlerquote reduzieren. Zudem<br />

wird die Inbetriebnahme der Anlage verkürzt und die Verfügbarkeit<br />

gesteigert.<br />

FAZIT<br />

Durch die normative Standardisierung der IEC 6<strong>10</strong>76-2-0<strong>10</strong><br />

wurde die Grundlage für eine innovative Weitentwicklung des<br />

M12-Steckverbinders geschaffen. Mit den M12 Push-Pull ungeschirmten<br />

konfektionierten Leitungen mit der A-Kodierung bietet<br />

Phoenix Contact bereits seit der Hannover Messe 2021 die<br />

ersten Produkte. Das Push-Pull-Portfolio wird zudem in diesem<br />

Jahr zur SPS um geschirmte A-kodierte und D-kodierte Leitungen<br />

sowie konfektionierbare M12-Steckverbinder mit Push-<br />

Pull-Schnellverriegelung erweitert.<br />

Dadurch lassen sich die Vorteile der Push-Pull-Technik nutzen,<br />

etwa das einfachere Handling oder die höhere Wirtschaft-<br />

lichkeit. Ziel für die folgenden Monate und Jahre ist der kontinuierliche<br />

Ausbau der M12-Push-Pull-Schnellverriegelung in den<br />

Bereichen Signal-, Daten- und Leistungsverkabelung im industriellen<br />

Bereich.<br />

Bilder: Phoenix Contact<br />

www.phoenixcontact.com<br />

DIE IDEE<br />

„Rundsteckverbinder sind in zahlreichen<br />

Branchen und Applikationen<br />

Standard. Schraubverrieglungen<br />

haben sich in diesem Bereich als<br />

zuverlässige Lösung durchgesetzt,<br />

tragen aber einen entscheidenden<br />

Nachteil im Gepäck: Das korrekte Verschrauben<br />

dauert zu lang. Deshalb<br />

arbeiten wir bei Phoenix Contact<br />

schon lange daran, Gewinde durch<br />

Schnellkuppeltechniken zu ersetzen.<br />

Besonders wichtig war uns, dass wir<br />

unseren Kunden nicht nur eine<br />

proprietäre Lösung anbieten, sondern<br />

eine normierte Variante mit dem<br />

Potential, sich als durchgehender<br />

Marktstandard zu etablieren.“<br />

Fabian Peper und Marc Plückebaum,<br />

Produktmanager, Phoenix Contact<br />

03 Der M12-Steckverbinder<br />

mit Push-Lock-Anschluss<br />

kombiniert mit der<br />

Push-Pull-Schnellverriegelung<br />

34 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

MULTI-SENSOR MIT AUTOMATISCHER POSITIONSKORREKTUR<br />

Das Entwicklungsboard PVL4M kombiniert erstmals einen TMR-Winkelsensor<br />

mit dem Hall-Sensor iC-PVL von IC-Haus für die absolute Winkelmessung<br />

und permanente Umdrehungszählung am freien Achsenende. Die Auswertung<br />

übernimmt der neue 26-Bit Encoder-Signalprozessor iC-TW29 mit<br />

integriertem EEPROM. Zur Kombination mit dem Sensor-Board PVL4M<br />

stehen diverse iC-TW29-Evalboards zur Wahl. Die Sinus-/Cosinus-Signale des<br />

TMR-Sensors werden im Chip aufbereitet, interpoliert und mit einer frei<br />

wählbaren Auflösung ausgegeben – etwa über BiSS mit einer Winkelauflösung<br />

von 18 Bit und einer Umdrehungszahl von 24 Bit. Dank des Super-Caps<br />

auf dem Sensorboard ist eine unterbrechungsfreie Umdrehungszählung<br />

durch iC-PVL über mehrere Stunden ohne externe Versorgung möglich. Die<br />

Datenausgabe folgt dem Achsenwinkel mit einer Verzögerung von nur 1,5 µs. Zeitgleich sorgt die automatische Korrektur<br />

dynamischer Signalfehler für eine bestmögliche Messgenauigkeit bei axialem Spiel der Motorachse.<br />

www.ichaus.de<br />

ADAPTERTÜLLEN-<br />

SYSTEM ERWEITERT<br />

Icotek hat die Imas-Connect-<br />

Serie um USB-3.0-Keystone-<br />

Module und Schottkupplungen<br />

für Pneumatikschläuche<br />

erweitert. Durch diese Adapter-<br />

Serie wird die teilbare Kabeleinführung<br />

zum Hybridsystem.<br />

Diese Serie ist ein modulares<br />

Adaptertüllen-System zur<br />

Aufnahme von Keystone-Modulen,<br />

Push-Pull-Anbaugehäusen,<br />

Rundsteckverbindern, Schlauchverschraubungen<br />

und Druckausgleichselementen.<br />

Die Keystone-<br />

Module für USB 3.0-, HDMI- und<br />

CAT6-Stecker sind auch einzeln<br />

für den Einsatz mit den AT-KSund<br />

QT-AT-KS-Adaptertüllen<br />

erhältlich. Durch diese Adaptertüllen<br />

werden Steckverbinder<br />

direkt in die Kabeleinführung<br />

integriert. Eine separate<br />

Lochung in der Gehäusewand ist<br />

nicht notwendig. Die Pneumatik-Schott-Steckverbindungen<br />

M12 × 1.0 und M14 × 1.0 werden<br />

in die Adaptertüllen verschraubt<br />

und somit direkt mit in die<br />

Kabeleinführung integriert.<br />

Die Schottkupplungen für<br />

Pneumatikschläuche sind auch<br />

einzeln, erhältlich. Die Schottkupplungen<br />

bestehen aus<br />

vernickeltem Messing.<br />

www.icotek.com<br />

DER NEUE<br />

LEISTUNGSSTANDARD<br />

Das GearSkiving von LMT Fette mit prozesssicherer Simulation ist<br />

der neue Leistungsstandard für das Wälzschälen. Unsere<br />

leistungsstarken Werkzeuge garantieren dank ihrer besonderen<br />

Kombination aus exzellenter Schneidkantenpräparation und<br />

individueller Prozesssimulation Höchstleistungen bei der Fertigung<br />

von Innen- und Außenverzahnungen.<br />

Für Ihre Anforderungen genau die beste Lösung.<br />

www.lmt-tools.com


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

KOMPONENTEN FÜR LABORPRESSEN<br />

VON DER IDEE ZUM SERIENPRODUKT<br />

Auch in der Materialherstellung steht<br />

die Entwicklung vor der Serie.<br />

Laborpressen von Joos dienen in<br />

Branchen wie der Holz-, Automobil- oder<br />

Kunststoffindustrie nicht nur dazu,<br />

Verbundwerkstoffe zu entwerfen und<br />

Materialien zu erproben, sondern auch<br />

der Grundlagenforschung und<br />

Untersuchung der Materialreaktion.<br />

Sensoren und Steuerungskomponenten<br />

von Gefran sorgen für die einwandfreie<br />

Funktionalität der flexibel<br />

einstellbaren Pressen.<br />

Danica Schwarzkopf, Sales Excellence / Marketing Manager,<br />

Gefran Deutschland GmbH, Seligenstadt<br />

Die Gottfried Joos Maschinenfabrik gehört seit vielen<br />

Jahren zu den führenden deutschen Herstellern von<br />

hydraulischen Pressen und Vakuumpressen. Das Unternehmen<br />

hat für die Entwicklung und Erprobung<br />

von Verbundwerkstoffen und die Optimierung der Fertigungsprozesse<br />

Laborpressen im Portfolio, deren flexible Modulbauweise<br />

den Entwicklern und Forschern große Handlungsspielräume<br />

lässt, bevor es in die Serienfertigung geht. Eingesetzt<br />

werden die Pressen in Universitäten, Instituten, Forschungseinrichtungen<br />

und Firmenlabors.<br />

EINSATZBEREICHE DER LABORPRESSE<br />

Die Joos-Laborpresse LAP kommt zum Einsatz, wenn Materialforschung<br />

in Branchen wie der Holz-, Kunststoff- und Automobilindustrie<br />

betrieben wird oder Nullserien von Bauteilen hergestellt<br />

werden sollen. Sie zeichnet sich durch solide Bauweise und ausgereifte<br />

Technik aus. „Diese Maschinen sind im Vergleich zu unseren<br />

anderen Pressen die mit der kleinsten Nutzfläche, die aber den<br />

höchsten Temperatur- und Druckbereich haben“, erklärt Jonas<br />

Joos, Geschäftsführer der Joos Maschinenfabrik GmbH & Co. KG.<br />

„Da der Anwender mitunter nicht weiß, was er im nächsten Jahr damit<br />

entwickeln möchte, wird sie in der Regel sehr flexibel ausgelegt.“<br />

Die Nutzfläche der Laborpresse LAP beträgt 450 × 450 mm<br />

oder 550 × 550 mm bei den beiden größten Standardmodellen. Auf<br />

Wunsch des Anwenders werden sie auch größer ausgelegt.<br />

Zu den Grundmerkmalen der LAP gehören eine Heiz-Kühlfunktion<br />

bis 450 °C bei hoher Temperaturgenauigkeit, außerdem<br />

eine präzise Druckregelung, elektronische Positionsregelung<br />

sowie elektronische Messdatenerfassung. „Druckregelung,<br />

Temperatur und die Größe der Nutzfläche sind die wichtigsten<br />

Parameter der Laborpresse“, bekräftigt Georg Holtermüller, verantwortlich<br />

für Elektrokonstruktionen bei Joos. „Die Pressen<br />

werden sowohl als Serienmaschinen als auch in anwenderspezifischer<br />

Ausführung hergestellt.“<br />

UNTERSCHIEDLICH LANGE MESSWEGE<br />

Seit mehr als 15 Jahren setzt Joos auf Bauteile und Elemente der<br />

Firma Gefran. Aus dem Portfolio des Herstellers für Komponenten<br />

und Systeme zur Automatisierung und Steuerung von Industrieprozessen<br />

verbaut Joos in seiner Laborpresse LAP den<br />

Druckmessumformer KS, den Leistungsregler GFX4 und den<br />

Seilzugaufnehmer GSF.<br />

Der Seilzugaufnehmer GSF wird in der Laborpresse eingesetzt,<br />

wenn sie mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten gefahren<br />

werden soll und eine Messwegerfassung der Presse benötigt wird.<br />

Der kompakte GSF soll sich einfach montieren, über einen uni-<br />

36 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

01 02 03<br />

01 Der Seilzugaufnehmer wird eingesetzt, wenn die Laborpresse<br />

mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten gefahren werden soll<br />

02 Bis zu vier unterschiedliche Heizzonen steuert der<br />

Leistungssteller in der Laborpresse<br />

03 Der kompakte Druckmessumformer regelt den hydraulischen<br />

Druck der Presse und die Umschaltung von Niedrig- auf Hochdruck<br />

versellen M12-Stecker anschließen und entsprechend den Anforderungen<br />

konfigurieren lassen.<br />

Joos erklärt: „Der GSF bezieht vom Presstisch die Information<br />

über die Posi tion, anhand derer wir in Verbindung mit einer frequenzgeregelten<br />

Pumpe an der Hy draulik auf Langsamschließen<br />

oder Langsamöffnen umschalten.“ Benötigt wird diese Funktion<br />

vor allem, wenn Formenträger eingesetzt werden, sodass die<br />

Presse im Langsamhub sanft in das Werkzeug hereinfährt.<br />

BIS ZU VIER UNTERSCHIEDLICHE HEIZZONEN<br />

Das Herzstück der Laborpresse ist die flexibel konfigurierbare<br />

Heizplatte, deren Wärmeträgermedium Wasser oder Öl sein kann.<br />

Das Pressgut, das aus per Druck und Temperatur form baren Materialien<br />

aller Art wie Holz oder Thermoplasten bestehen kann,<br />

lässt sich direkt in der Presse abkühlen. Hierzu werden unter den<br />

Heizplatten entsprechende Kühlfelder verbaut. Möchte der Anwender<br />

die Heizplatten in Zonen unterschiedlicher Temperatur<br />

aufteilen, kommt der Leistungssteller GFX4 von Gefran zum Zug,<br />

der die genaue Regelung von bis zu vier Heiz zonen und das<br />

Schalten der Heizungslast in den Pressen steuert.<br />

„Mit einer Einheit können vier einzelne Temperatur-Regelungen<br />

ersetzt werden“, betont Sascha Kampfmann, Produktmanager<br />

Automation bei Gefran. Der GFX4 kann wahlweise ein-, zwei-<br />

oder dreiphasige Lasten schalten. Die Ist-Wert erfassung kann<br />

über einzeln anschließbare Temperatursensoren erfolgen, während<br />

mit optionalen Stromwandlern ein eventueller Lastausfall<br />

überwacht werden kann. „Über eine der vielen erhältlichen Feldbusschnittstellen<br />

wie Profinet oder Ethercat können die Prozessdaten<br />

des GFX4 von einer übergeordneten Steuerung ausgelesen<br />

und verarbeitet werden“, erklärt Kampfmann.<br />

DER RICHTIGE HYDRAULISCHE DRUCK<br />

Mit einem Messbereich von 400 bar erfasst und regelt der Druckmessumformer<br />

KS den hydraulischen Druck beziehungsweise<br />

die Schließkraft der Presse. „Wenn die Presse sich nicht mehr bewegt,<br />

schaltet die Maschine auf Druckaufbau um“, erklärt Holtermüller.<br />

Ein spezielles Ventil stellt zwischen Niederdruck und<br />

Hochdruck um. Niederdruck erzeugt großes Volumen und Geschwindigkeit,<br />

Hochdruck kleines Volumen und mehr Kraft. Der<br />

Drucksensor dient auch dazu, bei Erreichen des gewünschten<br />

Endwertes die Pumpe auszuschalten.<br />

Der Sensor sitzt im Hydraulikaggregat und zeichnet sich durch<br />

hohe Sicherheitsreserven aus: Bis zu zweifacher Überdruck und<br />

vierfacher Berstdruck können erreicht werden. „Insbesondere<br />

im Bereich der Hydraulik sind stark ausgeprägte Druckspitzen<br />

zum Beispiel beim Anlauf einer Pumpe oder beim Öffnen und<br />

Schließen eines Ventils kennzeichnend“, führt Sascha Kampfmann<br />

aus. „Dadurch kann der Druckmessumformer grundsätzlich<br />

Schaden nehmen, allerdings ist die Serie KS auf Anfrage mit<br />

einem integrierten Druckdämpfer lieferbar, der die schädlichen<br />

Druckspitzen zum Schutz des Sensors mit Hilfe einer Durchgangsbohrung<br />

mit 0,5 mm Durchmesser abschwächt.“<br />

Bilder: Aufmacher Joos; sonstige Gefran<br />

www.gefran.com<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> 37


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

INITIALSENSOREN<br />

VIBRATIONEN AN WINDENERGIE-<br />

ANLAGEN ERFASSEN<br />

Viele Windenergieanlagen (WEA) erzielen nicht<br />

den optimalen Ertrag, weil Unwuchten an den<br />

Rotorblättern ihren Wirkungsgrad verringern.<br />

ETA Dynamics will das jetzt ändern: Künftig<br />

sollen Schäden an WEA mithilfe moderner<br />

Messtechnik bereits im Anfangsstadium erfasst<br />

werden. Beschleunigungssensoren von ASC<br />

übernehmen dabei eine Schlüsselfunktion und<br />

sorgen zudem für mehr Betriebssicherheit.<br />

Renate Bay ist Geschäftsführerin der ASC GmbH in Pfaffenhofen<br />

Von außen sehen alle Windenergieanlagen gleich aus.<br />

Selbst Fachleute erkennen Veränderungen am Material<br />

oder in der Struktur nur durch eingehende Untersuchungen.<br />

Da viele Windparks schwer erreichbar sind,<br />

finden Inspektionen aus Kostengründen aber oft nur ein bis<br />

zweimal pro Jahr statt. In der Zeit zwischen den Überprüfungen<br />

sind die Anlagen oft monatelang sich selbst überlassen. Das hat<br />

zur Folge, dass sich kleinere Schäden unbemerkt ausbreiten und<br />

zu einem Sicherheitsrisiko für die Anlage werden können. Darüber<br />

hinaus wirken sich Anomalien auch negativ auf den Ertrag<br />

einer WEA aus: Eine 2-Megawatt-Windenergie-Anlage verzeichnet<br />

aufgrund von Unwuchten z. B. jährlich Ertragsverluste von<br />

rund 20.000 Euro.<br />

An Rotoren von WEA treten sowohl aerodynamische als auch<br />

massebedingte Unwuchten auf, zum Teil auch Kombinationen<br />

aus beiden. Die Ursachen sind vielfältig: Massebedingte Unwuchten<br />

können z. B. durch Eisbildung, Wasseraufnahme oder bereits<br />

in der Herstellung der Rotorblätter entstehen, während aerodynamische<br />

Unwuchten u. a. aus einer fehlerhaften Blattwinkelverstellung,<br />

Fehlern im Profil von Blättern oder Blatterosion resultieren.<br />

38 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


Play Your Game.<br />

At SPS <strong>2022</strong>.<br />

ANLAGENKONTROLLEN HÄUFIG UNZUREICHEND<br />

Mittlerweile werden einige Windenergieanlagen durch ein spezialisiertes Monitoring<br />

Center überwacht, um Veränderungen frühzeitig erkennen zu können. Der<br />

Ingenieurdienstleister ETA Dynamics aus Kiel bietet diesen Service weltweit für<br />

Anlagenbetreiber an und verfügt über eine jahrzehntelange Erfahrung in dem Bereich.<br />

Nach Ansicht von Geschäftsführer Dipl.-Ing. Roman Wolff steht die Branche<br />

beim Condition Monitoring von WEA, einem Teilbereich des übergreifenden<br />

Health Monitoring Konzepts, allerdings noch ganz am Anfang: „Selbst viele Energieversorger<br />

vernachlässigen das Thema sträflich und tasten sich erst langsam an<br />

einen professionellen Anlagenbetrieb heran.“<br />

LÜCKENLOSES MONITORING IST ESSENZIELL<br />

OHNE DIE LÜCKENLOSE ÜBERWACHUNG<br />

VON WINDENERGIEANLAGEN WERDEN WIR<br />

DIE ENERGIEWENDE NICHT SCHAFFEN<br />

Der Windenergie-Experte findet das nicht nur in ökonomischer Hinsicht problematisch:<br />

„Ohne die lückenlose Überwachung von WEA werden wir auch die Energiewende<br />

nicht schaffen“, ist Wolff überzeugt. Er hat in seinem Berufsleben schon viele<br />

Schäden an Windenergieanlagen gesehen und weiß, dass viele von ihnen schon bei<br />

der Konstruktion der WEA hätten vermieden werden können. Dem stünde aber der<br />

enorme Kostendruck gegenüber, dem die Hersteller ausgesetzt seien. „Sie sparen an<br />

Material und verwenden sehr dünne Strukturen.“ Durch die immer leichtere Bauweise<br />

der WEA verringern sich laut Wolff auch die Auslegungsreserven kontinuierlich<br />

– also die Toleranzen, die man als Sicherheitspuffer bei der Entwicklung der Anlagen<br />

mit einberechnet. Sie sollen dafür sorgen, dass die WEA auch punktuellen<br />

Überbelastungen problemlos standhalten.<br />

„Da die Auslegungstoleranzen in den letzten Jahren stetig kleiner geworden sind,<br />

ist eine permanente Überwachung der Anlagen umso wichtiger“, beschreibt Wolff<br />

die Herausforderung. Schon geringste Abweichungen beim Blatteinstellwinkel können<br />

erhebliche aerodynamische Unwuchten verursachen. Passieren z. B. beim Aushärten<br />

der Rotorblätter in der Fertigung Fehler, können sich Verformungen bilden.<br />

Dadurch liegt die Strömung anders an den Rotorblättern an als berechnet und es<br />

wirken andere Kraftmomente auf die Gondel und den Turm der Anlage bis hinunter<br />

in das Fundament ein.<br />

INERTIALSENSOREN ERFASSEN KLEINSTE VERÄNDERUNGEN<br />

Bei der Überwachung der Windenergieanlagen setzen Wolff und seine Kollegen<br />

auch auf Sensorik: „Wir verwenden für das Condition Monitoring unter anderem<br />

Partikelzähler und Ölqualitätssensoren, aber auch einfache Beschleunigungssensoren.“<br />

Mit der herkömmlichen Messtechnik können aber bei weitem nicht alle Vorgänge<br />

an den Anlagen erfasst werden, denn sie ist ausschließlich am Antriebsstrang<br />

zwischen Rotorlager, Getriebe und Generator verbaut. „Am Rotor mit den einzelnen<br />

Rotorblättern sowie dem Stahlrohrturm, Betonturm bzw. Stahlrohr-Beton-Hybridturm<br />

und dem Fundament passiert aber ebenfalls eine Menge“, so Wolff.<br />

Um auch diesen Bereich künftig lückenlos überwachen zu können, hat ETA Dynamics<br />

Beschleunigungssensoren der ASC GmbH getestet. Wolff war über ein Fachmagazin<br />

auf das Unternehmen aufmerksam geworden, das eine große Bandbreite<br />

hochgenauer Inertialsensoren für anspruchsvolle Test- und Messapplikationen anbietet.<br />

Der Ingenieur nahm Kontakt mit den Sensor-Spezialisten aus Pfaffenhofen<br />

auf und merkte schnell, dass er dort finden würde, was er suchte: „ASC ist einer der<br />

wenigen Hersteller am Markt, die so präzise Beschleunigungssensoren fertigen, wie<br />

wir sie benötigen. Die Sensoren passen optimal in unser messtechnisches Konzept.“<br />

Wolff überzeugte vor allem das gute Signal-Rausch-Verhältnis der kapazitiven triaxialen<br />

Beschleunigungssensoren ASC 5511LN und ASC 5515 LN, das die hochgenauen<br />

Messungen an den Windenergieanlagen überhaupt erst möglich macht. Die<br />

It’s All About Listening.<br />

And Understanding.<br />

Nur wer gut zuhört und versteht,<br />

kann die Anforderungen von Kunden<br />

bzw. Branchen in einzigartige, maßgeschneiderte<br />

Lösungen übersetzen.<br />

Testen Sie unsere Bediengeräte<br />

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einen von vielen Preisen!<br />

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KEBA auf der SPS in Nürnberg vom<br />

08.-<strong>10</strong>.11.<strong>2022</strong> in Halle 7, Stand 470.


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

Low-Noise-Sensoren bieten in Abhängigkeit des Messbereiches<br />

eine geringe Rauschdichte von 7 bis 400 μg/√Hz auf und<br />

verfügen über einen Frequenzbereich zwischen DC und<br />

2.000 Hz (± 5 %). Nur durch das kapazitive Messprinzip der<br />

Sensoren auf Basis qualitativ hochwertiger mikro-elektronisch-mechanischer<br />

Systeme (MEMS) können die niedrigen<br />

Rotordrehfrequenzen von Windenergieanlagen (


MARKTPLATZ<br />

WÄLZSCHÄLEN UND DREHEN ZUSAMMENGEFÜHRT<br />

Innen- und Außenverzahnungen sind in der Elektromobilität, in Planetengetrieben oder im Hydraulikbereich<br />

anzutreffen. Aber deren Herstellung ist nicht immer trivial und deshalb kann das Wälzschälen<br />

eine gute Alternative darstellen. Das Verfahren ist schneller als Stoßen sowie flexibler als<br />

Wälzfräsen und Räumen. Allerdings gilt das Verfahren als eher kompliziert. Denn Wälzschälen ist<br />

ein Verfahren mit potenziell vielen Einstellparametern, die die Bedienoberfläche der neuen VSC<br />

400 PS von EMAG aber vereinfacht. Im Grunde gibt der Bediener nur die gewünschten Verzahnungswerte<br />

des Bauteils, die Werte des Werkzeugdatenblatts und die Schnittwerte ein. Den Rest macht<br />

laut Hersteller die Maschine. Sie berechnet selbstständig das Bearbeitungsprogramm für den<br />

Wälzschälprozess. Darüber hinaus profitieren Anwender von technischen Details der Maschine, die für Bauteile mit einem maximalen<br />

Durchmesser von 340 Millimetern und einer maximalen Höhe von 420 Millimetern ausgelegt ist. Die Direktantriebe sorgen<br />

in der Haupt- und Frässpindel für synchronisierte Achsen während des spanenden Prozesses. Zudem lässt die steif ausgelegte<br />

B-Achse eine große Varianz von Achskreuzwinkeln zu und hydrostatische Führungen dämpfen Vibrationen. Vor diesem Hintergrund<br />

kann die neue Maschine ein Gamechanger sein, weil sie das Wälzschälen nicht nur mit Drehprozessen kombiniert, sondern auch<br />

bis zu vier verschiedene Wälzschälwerkzeuge auf zwei Spindeln aufnehmen kann. Dazu kommen bis zu sechs Drehwerkzeuge.<br />

www.emag.com<br />

ÖLFREIE SCHMIER-<br />

MITTEL SCHONEN DIE<br />

UMWELT<br />

MODERNE<br />

SENSORTECHNIK<br />

DIE INTELLIGENTE KUPPLUNG.<br />

Umweltfreundlich und<br />

kostensparend, sind die<br />

ölfreien Schmiermittel für die<br />

metallverarbeitende Industrie<br />

von LBI Oil Free. Da die<br />

Rezepturen des Mittels<br />

komplett auf Mineralö l<br />

verzichten, wird Energie<br />

gespart, denn es entfällt der<br />

Waschprozess von Werkstück<br />

und Bearbeitungsumfeld. Die<br />

Schmierstoffe trocknen<br />

schnell, so dass damit behandelte<br />

Werkstücke ohne<br />

weiteres anschließend<br />

geschweißt und sogar lackiert<br />

werden können. Alle Produkte<br />

werden auf Basis von umweltund<br />

arbeitsplatzfreundlichen<br />

Rohstoffen entwickelt und<br />

hergestellt. Das Unternehmen<br />

setzt hierbei auf regenerative<br />

und synthetische Polymere, die<br />

in der Regel biologisch<br />

abbaubar, kennzeichnungsund<br />

biozidfrei sind. Sie<br />

kommen zudem ohne Chlor,<br />

Silikon und Schwermetalle aus.<br />

Zudem sind die Schmiermittel<br />

auch sparsam im Verbrauch.<br />

Bild: iStock<br />

lbi-oilfree.de<br />

Besuchen Sie uns auf der sps<br />

in Nürnberg, 8.-<strong>10</strong>.11.<strong>2022</strong><br />

Halle 3A, Stand 121<br />

RW-KUPPLUNGEN.DE


MARKTPLATZ<br />

KOMPAKTE SICHERHEITSKUPPLUNG FÜR<br />

INDIREKTE ANTRIEBE<br />

Die axial kurze Bauweise der Sicherheitskupplungen<br />

ECE von Enemac kommt<br />

engen Einbausituationen entgegen. Ihre<br />

robuste Konstruktion ermöglicht ein<br />

sicheres Schaltverhalten bei überschaubarem<br />

Einzelteileinsatz. Eine punktgenaue<br />

Drehmomentbegrenzung garantiert<br />

Enemac durch die eingesetzten<br />

Tellerfedern, die ohne Wechsel auch<br />

große Einstellbereiche zulassen. Das Kugelrastprinzip unterbricht im<br />

Störfall innerhalb weniger Winkelgrade den Antriebsstrang zwischen<br />

Motor und Maschine. Standardmäßig sind die Kupplungen<br />

mit einem Rastpunkt pro 360 Grad ausgestattet. Mit einem Näherungsschalter<br />

wird der Hub der Kugeln abgefragt und das Signal zur<br />

Abschaltung des Antriebes an die Steuerung gegeben. Von der<br />

Motorwelle aus erfolgt die Drehmomentübertragung mit einer<br />

Passfedernutverbindung auf die Kupplungsnabe. Abtriebsteile<br />

werden auf der Antriebswelle gelagert und für die Drehmomentmitnahme<br />

einfach an den Flanschring geschraubt. 15 Baugrößen<br />

decken einen Einstellbereich von 2 bis 900 Nm ab.<br />

www.enemac.de<br />

NEUER HOCHLEISTUNGSZAHNKRANZ FÜR<br />

SPIELFREIE SERVOKUPPLUNG<br />

KTR hat einen neuen<br />

Zahnkranz im Programm.<br />

Der 52 ShD-GS<br />

ist aus einem neu<br />

entwickelten thermoplastischen<br />

Polyurethan<br />

mit dem Härtegrad<br />

52 Shore D<br />

gefertigt.<br />

Der Zahnkranz wurde in verschiedenen Größen im<br />

F&E-Zentrum von KTR in Rheine in Dauerversuchen bis<br />

120 °C und bei Nennmoment ohne Drehmomentreduzierung<br />

durch den Temperaturfaktor erprobt. Zum Einsatz<br />

kommt der neue Zahnkranz 52 ShD-GS in den spielfreien<br />

Servokupplungen der Baureihe Rotex GS, zunächst in den<br />

Baugrößen 24 bis 42 und hebt deren Leistungsniveau in<br />

Sachen Temperaturbeständigkeit und Druckfestigkeit<br />

deutlich. Die elastischen Zahnkränze sind in sieben<br />

verschiedenen Shorehärten als torsionsweiches oder<br />

hartes Material erhältlich.<br />

www.ktr.com<br />

PITCH-BREMSEN MIT HOHER PERFORMANCE<br />

Auf der Wind Energy <strong>2022</strong> stellte Mayr Antriebstechnik die neue ROBA-stop-M-Pitch-Bremse vor. Diese<br />

wurden speziell für Pitch-Servomotoren sowie geregelte AC-Antriebe entwickelt.<br />

Die Bremsen verfügen über eine hohe Performancedichte und sind geeignet für Anwendungen mit<br />

Umgebungstemperaturen bis 90 °C und Temperaturen am Anbauflansch bis maximal 120 °C. Klassische<br />

Servobremsen werden aufgrund ihrer offenen Bauweise im Motorgehäuse integriert, bevorzugt<br />

auf der A-Lagerseite des Motors. ROBA-stop-M-Sicherheitsbremsen sind innerhalb und außerhalb des<br />

Gehäuses platzierbar. Dank ihrer geschlossenen Bauweise erreichen sie bereits in der Standardversion<br />

Schutzart IP 54, mit entsprechender zusätzlicher Abdichtung sogar Schutzart IP 66. Dadurch ist auch<br />

ein offener, B-lagerseitiger Anbau möglich.<br />

www.mayr.com<br />

automation<br />

SOLUTIONS<br />

Technik, Wissen und Service aus einer Hand<br />

Ob Steuerungen, zentrale / dezentrale Antriebe oder Motoren:<br />

AMKmotion bietet zukunftssichere, maßgeschneiderte und<br />

technologieoffene Automatisierungslösungen.<br />

Besuchen Sie uns auf der sps smart production solutions<br />

vom 08.11.-<strong>10</strong>.11.<strong>2022</strong> in Nürnberg – Halle 4, Stand 2<strong>10</strong>.<br />

AMKmotion GmbH+CoKG · Gaußstraße 37-39 · 73230 Kirchheim/Teck · www.amk-motion.com


KOMPAKTE KRAFTAUFNEHMER FÜR ZUG- UND DRUCKKRÄFTE<br />

Megatron führt Kraftsensoren für die<br />

Messung von Schalt- und Betätigungskräften<br />

im Programm. Sie arbeiten nach dem<br />

Prinzip des Biegebalkens, sind mit DMS-Vollbrücken<br />

ausgestattet und liefern so präzise<br />

Widerstandsergebnisse des DMS.<br />

Der Kraftsensor KM801 / KT803 mit<br />

vernickeltem Stahlmesskörper kann Kräfte<br />

bis 5 kN aufnehmen. Die kleinere Ausführung<br />

KM701 / KT703 verfügt über einen<br />

Messkörper aus Aluminium und ist für eine Nennlast bis 1 kN verwendbar. KM801<br />

und KM701 lassen sich mit dem externen Verstärker IMA2 DMS im DIN-Schienen-Gehäuse<br />

kombinieren. Er enthält die komplette Signalverarbeitungselektronik für einen<br />

Kraftsensor mit DMS-Vollbrücke. Bei beiden Modellen erfolgt die Krafteinleitung<br />

senkrecht zur Kraftaufnehmer-Achse. Die KT-Reihe ist ergänzend mit einem digitaler<br />

Messverstärker bestückt, der die kleine Signalspannung verstärkt und analoge<br />

Ausgangssignale liefert (0…<strong>10</strong> V, 4…20 mA @24 VSUP). Die KT-Varianten können<br />

zudem wahlweise auf Zuge- oder Druckkrafteinleitung kalibriert werden.<br />

www.megatron.de<br />

GENAU UND ÜBERLASTFEST<br />

Die neue Drehmoment-Messflansch-<br />

Serie von Manner ist sehr genau und<br />

überlastfest. Darüber hinaus ist sie<br />

einfach im Handling. Manner hat<br />

die Genauigkeit der Xtrema-High-<br />

Precision-Reihe um Faktor drei<br />

verbessert. Durch die Überlastauslegung<br />

von 400 Prozent ermöglicht<br />

der Dreh momentsensor sowohl das<br />

Messen von Dauerlasten wie auch die<br />

kurzzeitige Erfassung von Lastspitzen<br />

im dynamischen Betrieb. Die kurze Bauform mit geringem Rotorgewicht und<br />

Massenträgheitsmoment lässt problemlos Nenndrehzahlen bis zu 25.000 Umdrehungen<br />

pro Minute zu. Die elektronische Kompensation des Nullpunktfehlers<br />

Tk0 und der Nennwertabweichung Tkc sorgen unabhängig von der Umgebungstemperatur<br />

für hohe Genauigkeit.<br />

www.sensortelemetrie.de<br />

INNERE GEOMETRIEDATEN VON TIMKEN<br />

IN KISSSOFT VERFÜGBAR<br />

Lagerberechnungen von Timken lassen sich<br />

nun auch in Kisssoft für registrierte Benutzer<br />

der Software einfach ausführen.<br />

Obwohl die Daten in Kisssoft nicht sichtbar<br />

sind, laufen sie trotzdem im Hintergrund für<br />

Berechnungs- und Auslegungszwecke. Im<br />

Kisssoft Release <strong>2022</strong> stellt Timken die<br />

interne Makrogeometrie für mehr als 7.000<br />

seiner Kegel-, Pendel-, Zylinderrollen- und<br />

Rillenkugellager zur Verfügung. Dies<br />

ermöglicht Kisssoft-Anwendern eine genauere Berechnung der Lebensdauer nach ISO<br />

TS 16281 und verschafft ihnen so mehr Sicherheit bei der Auslegung und Spezifizierung<br />

von Lagern für ihre Anlagen. Die inneren Geometriedaten für die verwendeten<br />

Wälzlager werden über die Cloud-Service-Lösung von Timken abgerufen.<br />

www.kisssoft.com<br />

NEU<br />

Wellenkupplungen<br />

Wellenkupplungen von Ganter über tragen<br />

Drehbewegungen und Dreh mo mente<br />

von Welle zu Welle.<br />

Dabei gleichen sie auch Toleranzen und<br />

mechanische Fehler aus, die ansonsten<br />

zu Schäden an Antriebs- oder Messkonfigurationen<br />

führen. Für fast jeden An -<br />

wendungsbereich bietet Ganter eine<br />

passende Kupplungslösung an.<br />

Überzeugen Sie sich:<br />

Anwendungsbeispiele,<br />

CAD-Daten und<br />

Bestellung.<br />

Einfach QR-Code<br />

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sps in Nürnberg<br />

08. - <strong>10</strong>. November <strong>2022</strong><br />

Halle 4a, Stand 5<strong>10</strong><br />

www.ganternorm.com


DREHGEBER<br />

ENERGY HARVESTING IN KLEINSERVOANTRIEBEN<br />

ENERGIEAUTARKES MOTORFEEDBACK<br />

EN MINIATURE<br />

Multiturnfeedback ohne Getriebe oder<br />

Batterie. Das Ganze platzsparend im<br />

Motor integriert, diese Herausforderung<br />

hat Wittenstein mit der Entwicklung<br />

eines energieautarken Motorfeedback-<br />

Systems abgeschlossen. Die Geräte<br />

eignen sich für industrietaugliche<br />

Kleinservomotoren. Die elektrische<br />

Energie kommt per Energy Harvesting.<br />

Motorfeedbacksysteme sollten idealerweise wahre Alleskönner<br />

sein: Miniaturisiert, energieautark, verschleißund<br />

wartungsfrei. Wittenstein Cyber Motor hat diese<br />

Anforderungen bei seinem Rückführsystem realisiert<br />

und setzt die Multiturnfunktion mit Hilfe eines elektromagnetischen<br />

Prinzips um: der Wieganddrahttechnologie. Diese gewinnt<br />

elektrische Energie (sozusagen) aus der Umgebungsenergie und ermöglicht,<br />

dass auch nach einem stromlosen Zustand sowohl die<br />

absolute Position der Rotorwelle innerhalb der letzten Umdrehung<br />

(Singleturn) als auch die Anzahl der geleisteten Umdrehungen<br />

(Multiturn) gezählt und gespeichert werden. Weiterhin stehen diese<br />

Informationen, etwa nach einem Not-Stopp oder einem manuellen<br />

Einrichtbetrieb, direkt nach dem Einschalten der Achse ohne<br />

Referenzfahrt sofort wieder zur Verfügung. In umfassenden Tests<br />

hat Wittenstein sowohl den grundsätzlichen Funktionsnachweis<br />

dieses Energy-Harvesting-Prinzips für Motorfeedbacksysteme<br />

erbracht als auch das selbst entwickelte Multiturngebersystem in<br />

seiner Einbausituation verifiziert und validiert.<br />

EINE UMDREHUNG OFT ZU WENIG<br />

Bei der Cyber Dynamic Line handelt es sich um industrietaugliche<br />

Kleinservomotoren in kompakter, platzsparender und massenträgheitsoptimierter<br />

Bauweise für einen Leistungsbereich kleiner<br />

500 Watt. Mit den Aktuatoren lassen sich Drehmomente bis<br />

22 Nm und Kräfte bis 2 kN realisieren. Gleichzeitig sind Drehzahlen<br />

bis zu 12.000 U/min bzw. Geschwindigkeiten bis zu 1.000 mm/s<br />

möglich, was laut dem Hersteller die hohe Drehmomentdichte<br />

und Dynamik der Motoren belegt.<br />

Carolin Ank, Leiterin Produktmanagement,<br />

Wittenstein Cyber Motor, Igersheim<br />

Die vier Größen der Baureihe mit Außendurchmessern von<br />

17 mm, 22 mm, 32 mm und 40 mm sind in einem stabilen, reinigungsfreundlichen<br />

Edelstahlgehäuse oder einer speziellen Inox-<br />

Variante verfügbar. Die Baugröße 40 lässt sich darüber hinaus in<br />

einem Hygienic Design für die prozessnahe Integration in der<br />

Nahrungsmittelherstellung ausführen. Die Kleinservomotoren<br />

ermöglichen sowohl rotative als auch lineare Antriebslösungen<br />

mit integrierter Spindel. Für eine Vielzahl an Anwendungen<br />

dieser Kleinservomotoren reicht ein Absolutwertgeber mi einem<br />

Messbereich von einer Umdrehung nicht aus, beispielsweise<br />

dann, wenn ein Spindelantrieb einen Messbereich über mehrere<br />

Spindelsteigungen benötigt, um Absolutpositionen über einen<br />

gesamten linearen Verfahrbereich zu erfassen.<br />

GETRIEBE ODER BATTERIE NACHTEILIG<br />

Zur Umsetzung der Multiturnfunktion bedarf es eines Speichers<br />

im Gebersystem, der auch im stromlosen Zustand eines Antriebes<br />

oder einer Achse aktiv bleibt. Bislang gab es hierfür grundsätzlich<br />

zwei Alternativen: ein mechanischer Speicher, der auf einem<br />

Getriebemechanismus basiert, oder eine batteriegepufferte Speichertechnologie.<br />

Beide Möglichkeiten sind jedoch mit Nachteilen<br />

hinsichtlich Verfügbarkeit, Wartung und Verschleiß behaftet und<br />

auch nicht für jede Betriebsart uneingeschränkt geeignet.<br />

Wird bei elektrisch gepufferten Encodern die Batterie als Energiespeicher<br />

mit im Drehgeber verbaut, so muss diese allen Betriebsbedingungen,<br />

denen der Drehgeber ausgesetzt ist, standhalten.<br />

Dies kann bei Motorfeedbacksystemen aufgrund der möglichen<br />

hohen Temperaturen im Motor kritisch sein. Muss ein Batteriewechsel<br />

erfolgen, entstehen in der Regel hohe Servicekosten.<br />

Wird die Batterie nicht im Geber, sondern am Regelgerät platziert,<br />

so sind weitere Leitungen für die Hilfsversorgung erforderlich.<br />

Neben dem zusätzlichen Aufwand können Leitungsverluste ent-<br />

44 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


stehen, die die Batterielebensdauer reduzieren. Diese ist physikalisch ohnehin<br />

grundsätzlich limitiert, der Speicher mit den Zählinformationen steht somit nicht<br />

unbegrenzt zur Verfügung. Da eine Auswertung des Batteriezustandes durch handelsübliche<br />

Servoregler zudem häufig nicht im Servosystem implementiert ist,<br />

kommt ein Geberausfall aufgrund einer leeren Batterie ohne Vorwarnung. Eine solche<br />

Störung kann nur durch regelmäßige Wartungsintervalle innerhalb der zu erwartenden<br />

Batterielebensdauer vermieden werden.<br />

Auch bei getriebebasierten Encodern ist die Lebensdauer begrenzt, hier aufgrund<br />

des mechanischen Verschleißes der in der Getriebemechanik eingesetzten Gleitoder<br />

Miniaturwälzlager. Dieser tritt vor allem bei hohen Drehzahlen und schnellen<br />

Drehzahländerungen auf, in bestimmten Fällen auch in Verbindung mit Stossbelastungen<br />

durch gebremste Motoren im Start-Stopp-Betrieb. Auch Schocks und Vibrationen<br />

im Motor, denen das Gebersystem ausgesetzt ist, können dessen Lebensdauer<br />

beeinträchtigen. Zudem existieren konstruktive Grenzen hinsichtlich der Miniaturisierung<br />

des Encoders, wie sie für den Einsatz des Gebersystems in kompakten<br />

Kleinservomotoren erforderlich ist. Bei einem zu kleinen Abtriebszahnrad<br />

beispielsweise können sich ungünstige Übersetzungsverhältnisse ergeben, durch<br />

die die Umlaufgeschwindigkeit für die erste Getriebestufe zu hoch werden kann.<br />

Zudem ist aufgrund der Übersetzungsverhältnisse die Anzahl der Multiturnumdrehungen<br />

bei einem getriebebasierten Encoder mit einem dreistufigen Aufbau typischerweise<br />

auf 12 Bit begrenzt.<br />

Verbindungstechnik<br />

für<br />

die Industrie<br />

von morgen<br />

WIEGAND-DRAHT MACHT AUTARK<br />

Eine Lösung, welche die genannten Nachteile eliminiert, bilden Multiturnencoder,<br />

die sich das sogenannte Energy-Harvesting-Prinzip zunutze machen. Dieses Prinzip<br />

„erntet“ sozusagen die Energie für den Multiturnspeicher aus der Energie in der Umgebung.<br />

Auf dieser Basis konnte Wittenstein ein Motorfeedbacksystem entwickeln,<br />

das berührungslos, kabellos sowie verschleiß- und wartungsfrei arbeitet und weder<br />

eine Batterie noch ein Getriebe zur Pufferung benötigt.<br />

Basis der innovativen Speichertechnologie ist ein Effekt, der Anfang der siebziger<br />

Jahre des letzten Jahrhunderts von John R. Wiegand entdeckt und nach ihm benannt<br />

wurde. Die weltweit patentierte Wieganddrahttechnologie nutzt ein physikalisches<br />

Phänomen, das in homogenen, ferromagnetischen Drähten auftritt: ändert sich die<br />

Stärke eines von außen wirkendem Magnetfelds über ein bestimmtes Maß hinaus,<br />

erfolgt eine sprungförmige Ummagnetisierung des Drahtes. Diese schlagartige<br />

Richtungsumkehr der Magnetisierung induziert ihrerseits in einer um den Draht<br />

gewickelten Spule einen kräftigen Spannungsimpuls, der sensortechnisch ausgewertet<br />

werden kann. Ein Wieganddraht besteht aus einem Vicalloywerkstoff, einer<br />

01 Der Effekt wurde von John R. Wiegand entdeckt und nutzt ein<br />

physikalisches Phänomen: Wiegandsensor in einem Drehgeber<br />

02 Die Baureihe ist in einem stabilen, reinigungsfreundlichen Edelstahl-<br />

Gehäuse oder einer speziellen Inoxvariante verfügbar<br />

01<br />

Smart, vernetzt und digitalisiert –<br />

so sieht die Fertigung der Zukunft<br />

aus. HELUKABEL liefert mit einem<br />

umfassenden Sortiment an Kabeln,<br />

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von der Antriebs- und Steuerungstechnik<br />

bis zum Industrial Ethernet.<br />

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02<br />

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DREHGEBER<br />

03 Braucht weder<br />

Batterie noch Getriebe:<br />

Energieautarkes<br />

Motorfeedbacksystem<br />

für industrietaugliche<br />

Kleinservomotoren<br />

Am Ende der Entwicklungsarbeiten stand zum einen der Funktionsnachweis<br />

des Gebermoduls. Aufbauend auf einer dezidierten<br />

Parametereinflussanalyse wurden verschiedene Faktoren, die die<br />

zuverlässige Funktion des Energy-Harvesting-Rückführsystems<br />

beeinflussen, identifiziert. Danach wurde der Geber in einem<br />

iterativen Verbesserungsprozesses hinsichtlich dieser Einflussgrößen<br />

optimiert, mit der Höhe des induzierten Wiegandimpulses<br />

als entscheidendem Qualitätsmerkmal. Um eine fehlerfreie und<br />

stabile Multiturnfunktionalität zu ermöglichen, wurde der Encoder<br />

in seiner Einbausituation in den Kleinservomotoren verschiedenen<br />

Prüfung unterzogen und validiert. Die Prüfungen umfassten die<br />

Temperaturbeständigkeit, EMV sowie Schock- und Vibrationsverhalten.<br />

Abschließend erfolgten noch die eigentlichen Zuverlässigkeits-<br />

und Systemtests.<br />

Bilder: Wittenstein SE<br />

speziellen Legierung aus Kobalt-Eisen-Vanadium, die durch<br />

Kaltumformung und abschließendes Tempern hergestellt wird.<br />

Dadurch ergibt sich ein Gebilde mit einem weichmagnetischen<br />

Kern und einem hartmagnetischen Mantel, mit jeweils unterschiedlicher<br />

Magnetisierbarkeit.<br />

Um den Wieganddrahteffekt in einem Encoder zum Zählen<br />

von Umdrehungen zu nutzen, wird ein diametral gepolter Permanentmagnet<br />

auf die Rotorwelle montiert. Der Wiegandsensor,<br />

die Baugruppe aus Wieganddraht und Spule, bringen die Ingenieure<br />

so an, dass bei der Drehung des Magneten ein sich änderndes<br />

Magnetfeld am Sensor entsteht. Überschreitet ein auf den Draht<br />

einwirkendes, externes Magnetfeld sprunghaft eine bestimmte<br />

Stärke, entsteht ein Ummagnetisierungsimpuls, der in die Spule,<br />

die den Wieganddraht umgibt, eine Spannung im Voltbereich<br />

induziert. Die so freiwerdende elektrische Energie wird mit<br />

einem Kondensator gespeichert. Sie reicht aus, um zuverlässig<br />

und kurzzeitig eine elektronische Schaltung zu betreiben, die die<br />

Umdrehungen zählt und so die Rotorposition absolut erfasst.<br />

UNABHÄNGIG VON ROTATION<br />

Das Funktionsprinzip der Wieganddrahttechnologie ist dabei<br />

weitestgehend unabhängig von der Rotationsgeschwindigkeit<br />

und der Drehrichtung einer Motorwelle. Die entstehende Ummagnetisierungsenergie<br />

und die damit verbundenen induzierten<br />

Spannungsimpulse stehen konstant und unverlierbar zur Verfügung.<br />

Als elektronischer Zählerspeicher wird dabei ein FRAM<br />

(Ferroelectric Random Access Memory) verwendet, der sehr wenig<br />

Energie für Schreib- und Lesevorgänge benötigt, den Schreibzugriff<br />

auf einzelne Speicherstellen ermöglicht und nicht flüchtig<br />

ist. Das Auslesen des Zählwertes aus dem Speicher und das Zurückschreiben<br />

des neuen Zählerstandes läuft komplett autonom<br />

und autark ab, ohne eine externe Spannungsversorgung, sondern<br />

rein durch die Bewegung der Rotorwelle.<br />

Geberseitig stehen für alle Baugrößen der Cyber Dynamic Line<br />

Inkrementalgeber mit einer Auflösung von 1.024 Inkrementen<br />

sowie Singleturnabsolutwertgeber mit einer Auflösung von 12 Bit<br />

zur Verfügung. Für die Baugrößen 32 mm und 40 mm im Inoxoder<br />

Hygienic Design hat Wittenstein zusätzlich einen batterieund<br />

getriebelosen Multiturnencoder entwickelt, der durch das<br />

Energy-Harvesting-Prinzip eine energieautarke, absolute Erfassung<br />

der Motorposition mit 16 Bit ermöglicht. Die Eigenentwicklung<br />

erfolgte, weil ein Rückführsystem am Markt nicht verfügbar<br />

war, das die besonderen Anforderungen in Bezug auf Baugröße,<br />

Auflösung, Systemgenauigkeit, Drehzahl, Winkelbeschleunigung,<br />

Umweltbeständigkeit und Konnektivität erfüllt. Die größte Herausforderung<br />

war die Miniaturisierung des Funktionsprinzips zu<br />

einem Gebermodul, dass zum Einbau in die Kleinservomotoren<br />

der genannten beiden Baugrößen geeignet ist.<br />

www.wittenstein.de<br />

DIE IDEE<br />

„Motorfeedbacksysteme sollen nach<br />

einem stromlosen Zustand unter<br />

anderem die Anzahl der geleisteten<br />

Umdrehungen (Multiturn) zählen<br />

und speichern. Zur Umsetzung<br />

dieser Funktion bedarf es eines<br />

Speichers, der auch im stromlosen<br />

Zustand eines Antriebes aktiv bleibt.<br />

Die Alternativen, mechanischer<br />

Speicher oder eine batteriegepufferte<br />

Speichertechnologie, sind mit<br />

Nachteilen verbunden. Die Baureihe<br />

unserer industrietauglichen<br />

Kleinservomotoren nutzt Energy<br />

Harvesting, basierend auf dem<br />

Funktionsprinzip der Wieganddraht-<br />

Technologie. Dieses pfiffige System<br />

ermöglicht, dass Energie sozusagen<br />

aus der Umgebung gewonnen wird.<br />

Diese Energie nutzen die Systeme<br />

dann, um Werte zu speichern und<br />

bei Bedarf zur Verfügung zu stellen.“<br />

Carolin Ank,<br />

Leiterin Produktmanagement,<br />

Wittenstein Cyber Motor, Igersheim<br />

46 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

AUTOMATISIERUNGSLÖSUNGEN FÜR DIE DIGITALISIERTE INDUSTRIE<br />

Eine genaue Kenntnis der Prozessgrößen, deren Auswertung und eine innovative<br />

Lastregelung hilft, Energie zu sparen. Damit kommt den mit IO-Link ausgerüsteten<br />

Sensor- und Aktorlösungen von Gefran eine besondere Bedeutung zu.<br />

Auf der SPS <strong>2022</strong> stellt der Spezialist für industrielle Automatisierung und<br />

Prozessüberwachung seine Komponenten und Lösungen für die digitalisierte<br />

Industrie vor. Die neue multifunktionale Twiist-Technologie erkennt kontaktlos<br />

und verschleißfrei die Position. Die intelligenten Wegaufnehmer erfassen neben<br />

der Position auch andere Prozessgrößen wie Beschleunigung sowie Vibrationen,<br />

erkennen Unregelmäßigkeiten im Ablauf und setzen diese Informationen in<br />

Relation zueinander. Das Ziel: Eine zuverlässige Überwachung und vorausschauende Wartung auf verschiedenen Ebenen.<br />

Daneben stellt Gefran Drucksensoren der Baureihe KS-I vor. Sie erfassen Druck und Temperatur mit einer hohen Abtastfrequenz<br />

von 1.000 S/s. Dadurch können sie mit dem IO-Link Master in der für die IO-Link Kommunikation maximal verfügbaren Geschwindigkeit<br />

von 230,4 kBaud oder COM3 kommunizieren. Und die GRP-H stellt eine innovative Plattform für kompakte Solid State<br />

Relais dar. Sie ist das erste einphasige Halbleiterrelais mit digitalem IO-Link Protokoll und erweiterten Diagnosefunktionen. Als<br />

Weiterentwicklung der Halbleiterrelaisbaureihe GRS-H, ergänzt sie die Familie der GRx-Leistungsregler. Die Relais finden sich in<br />

unterschiedlichen Anwendungen der Glas-, Kunststoff- und Lebensmittelindustrie sowie der Infrarot- und Kältetechnik wieder.<br />

www.gefran.com<br />

UNTERWASSERDRUCKTRANSMITTER<br />

BIS <strong>10</strong> BAR<br />

Positek Limited hat einen<br />

Drucktransmitter auf den<br />

Markt gebracht, der speziell<br />

für Gas- und Flüssigkeitsdruckmessaufgaben<br />

in Unterwasseranwendungen<br />

konzipiert<br />

wurde. Die S401-Serie des<br />

britischen Sensorherstellers hat eine Schutzklasse von IP68<br />

und ist abgedichtet bis <strong>10</strong> bar/IP69K. Die 316-Edelstahlgehäusekonstruktion<br />

mit 35 mm Durchmesser machen den<br />

Drucktransmitter robust und langlebig. Das piezoresistive<br />

Sensorelement ist mit der neuesten ASIC-Schaltung<br />

gekoppelt. Zudem ist der Drucktransmitter mit anwenderspezifisch<br />

eingestellte Relativdruckmessbereichen von 0,6<br />

bis 2.000 bar und mit einer großen Auswahl an ratiometrischen<br />

Spannungs- und Stromausgängen verfügbar.<br />

www.positek.com<br />

LEICHTGEWICHT MEISTERT 60.000 U/MIN AUS<br />

DEM HANDGELENK<br />

Portescap ergänzt die Ultra EC-Baureihe<br />

um einen BLDC-Motor. Er hat einen<br />

Durchmesser von 12 mm sowie<br />

EC-Wicklung, liefert Drehzahlen bis<br />

60.000 U/min und wiegt gerade<br />

einmal 30 g. Damit soll der 12ECP48<br />

um rund <strong>10</strong> % leichter ausfallen, als<br />

andere Motoren vergleichbarer Größe. Die R13-Getriebekompatibilität<br />

und das maximale Dauerdrehmoment von 8,1 mNm prädestinieren<br />

den BLDC-Motor für Anwendungen, die ein Drehmoment bis<br />

0,5 Nm erfordern. Er eignet sich für batteriebetriebene Handwerkzeuge<br />

im medizinischen und industriellen Bereich. Außerdem ist<br />

der 12ECP48 eine Option, wenn Anwender von bürstenbehafteter<br />

zu bürstenloser DC-Technologie wechseln möchten. Auch beim<br />

Umstieg von manuellen auf elektrisch betriebene Vorrichtungen<br />

kann der BLDC-Motor hilfreich sein.<br />

www.portescap.com<br />

Virtual Lifetime<br />

Condition Monitoring.<br />

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Drive Optimization.<br />

Antriebszustände exakt erfassen.<br />

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SPECIAL: SPS <strong>2022</strong> – TRENDS & INNOVATIONEN<br />

FREQUENZUMRICHTER FÜR MEHR ENERGIEEFFIZIENZ<br />

WENN SCHON, DENN SCHON:<br />

DAS VOLLE POTENTIAL NUTZEN<br />

Eine höhere Energieeffizienz ist heute von einer Kann- zu einer<br />

Mussaufgabe für Industrieunternehmen geworden. Eine zentrale Rolle<br />

spielen hierbei elektrische Antriebssysteme. Der breite Einsatz<br />

moderner Frequenzumrichter für eine präzise Motorregelung würde<br />

rund um den Globus enorme Energieeinsparungen ermöglichen.<br />

Dr. Volker Lindenau, Leiter Geschäftsbereich Motion, ABB Deutschland<br />

Der Energiehunger in der Industrie und anderen Bereichen wächst<br />

ständig. War eine gesteigerte Energieeffizienz bislang eine Kann-<br />

Option, haben die aktuellen Entwicklungen sie jetzt zu einer<br />

zwingenden Aufgabe gemacht. Eine neue Energiesparkampagne<br />

der Bundesregierung hat das Ziel, unabhängig von fossiler Energie zu werden.<br />

Mehr Energieeffizienz ist dabei eine zentrale Säule.<br />

Unternehmen sind sich mittlerweile der Bedeutung einer höheren Energieeffizienz<br />

bewusst. Das belegt die Energieeffizienzstudie, die Sapio Research<br />

im Auftrag von ABB Motion im Februar <strong>2022</strong> durchgeführt hat. 2.294 Unternehmen<br />

aus 13 Ländern, davon 302 aus Deutschland, wurden befragt.<br />

Demnach investieren 98 % der Teilnehmer bereits in eine höhere Energieeffizienz<br />

oder planen Investitionen, um ihre Energienutzung effizienter zu<br />

gestalten. 31 % wollen noch in diesem Jahr in Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der Energieeffizienz investieren, weitere 62 % innerhalb der nächsten<br />

zwei bis drei Jahre. Wesentliche Treiber für die Investitionen sind die<br />

Kostenersparnis (58 %), das Bekenntnis zu Nachhaltigkeit (51 %) sowie<br />

eine gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit (46 %).<br />

Eine wichtige Rolle beim Streben nach mehr Energieeffizienz spielen<br />

Elektromotoren. 45 % des weltweit erzeugten Stroms werden von ihnen<br />

in Gebäuden und Industrieanwendungen verbraucht. In der Industrie<br />

sind derzeit mehr als 300 Millionen elektrische Antriebssysteme in Betrieb.<br />

Würden diese durch eine hocheffiziente Ausrüstung ersetzt, ließe<br />

sich der weltweite Stromverbrauch um schätzungsweise <strong>10</strong> % reduzieren.<br />

Daher sorgt jede Investition in die Modernisierung dieser Systeme für<br />

mehr Effizienzgewinne.<br />

POTENZIAL VON FREQUENZUMRICHTERN UNTERSCHÄTZT<br />

01 Richtiger Dreh: Bei Nordzucker in Uelzen regeln<br />

rückspeisefähige ABB Industrial Drives die Zentrifugen<br />

mit hoher Effizienz<br />

Ein Motorupgrade ermöglicht bereits erhebliche Effizienzgewinne. Noch<br />

viel mehr Energie spart aber die Kombination eines Elektromotors mit einem<br />

Frequenzumrichter. Dieser optimiert den Betrieb eines Motors, indem er<br />

Drehzahl und Drehmoment an die tatsächlichen Anforderungen der<br />

Prozesse anpasst. Mit dem richtigen Frequenzumrichter läuft ein Elektromotor<br />

nur so schnell wie nötig. Es hat sich beispielsweise gezeigt, dass<br />

damit besonders bei Pumpen- und Lüfteranwendungen oft 30 – 50 % Energie<br />

gespart werden können.<br />

48 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


Frequenzumrichter regeln die Drehzahl, indem sie die benötigte<br />

Spannung verändern. Ohne Regelung laufen viele Motoren auch<br />

bei minimalen Prozessanforder ungen mit voller Drehzahl. Für<br />

die Regelung der Fördermenge in Pumpanwendungen wird beispielsweise<br />

die Technik der Drosselung genutzt. Vergleichen lässt<br />

sich dies mit dem Abbremsen eines Autos durch Betätigen der<br />

Bremse, ohne vom Gas zu gehen, reine Energieverschwendung!<br />

Im Zuge der fortschreitenden Weiterentwicklung der Elektronik<br />

in den letzten Jahrzehnten sind Frequenzumrichter wesentlich<br />

ausgefeilter und kostengünstiger geworden. Trotz dieser Fortschritte<br />

werden sie jedoch bisher nur in geringem Umfang eingesetzt.<br />

Schätzungsweise 23 % der weltweiten Industriemotoren<br />

sind heute mit einem Frequenzumrichter ausgestattet. Diese<br />

Zahl wird in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich auf 26 %<br />

steigen, doch mit einer schnelleren Einführung könnten erhebliche<br />

zusätzliche Einsparungen erzielt werden. Branchenexperten<br />

weisen darauf hin, dass rund 50 % aller Industriemotoren von der<br />

Kombination mit einem Frequenzumrichter profitieren würden.<br />

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SPECIAL: SPS <strong>2022</strong> – TRENDS & INNOVATIONEN<br />

Zuckerherstellung eine zentrale Rolle ein: In ihnen wird der kristalline<br />

Zucker von dem anhaftenden Sirup getrennt. Die Zentrifugenmotoren<br />

benötigen für 15 bis 20 Sekunden das volle Drehmoment,<br />

um die Charge auf die maximale Schleuderdrehzahl zu<br />

beschleunigen. Anschließend bremst der Motor die Zentrifuge so<br />

schnell wie möglich ab. Durch die Rückspeisefähigkeit der Frequenzumrichter<br />

wird die Bremsenergie der Motoren ins Netz zurückgegeben.<br />

Dadurch geht die Bremsenergie nicht als Abwärme<br />

verloren und ist energieeffizienter als andere Bremsverfahren.<br />

HOCHEFFIZIENTE MOTOREN ALS HEBEL<br />

02<br />

—<br />

Investitionen in Energieeffizienz<br />

2%<br />

Motoren sind ein weiterer wichtiger Hebel zur Effizienzsteigerung.<br />

Die Effizienzanforderungen für Niederspannungs-Drehstrommotoren<br />

sind weltweit gestiegen. Internationale Normen definieren<br />

Wirkungsgradklassen für sie. Diese IE-Klassen (International<br />

Efficiency) dienen als Referenz für Regierungen, die die Wirkungsgrade<br />

für ihre Mindestanforderungen für Energieeffizienz<br />

(MEPS) spezifizieren.<br />

In den letzten zehn Jahren haben Elektromotoren einen großen<br />

Entwicklungssprung gemacht. Auf dem Markt ist jetzt ein wachsendes<br />

Angebot von hocheffizienten Elektromotoren (Klasse IE3 oder<br />

höher) sowie effizienten Frequenzumrichtern für deren optimalen<br />

Betrieb verfügbar. Allerdings entspricht erst ein geringer Anteil aller<br />

installierten Motoren den heutigen hohen Effizienz-Standards.<br />

40%<br />

58%<br />

Bilder: ABB<br />

www.abb.de<br />

DIE IDEE<br />

Wir investieren bereits bereits<br />

03<br />

Wir planen zu zu investieren<br />

Wir planen nicht nicht zu investieren zu investieren<br />

02 Keine Verschwendung: Rückspeisefähige Frequenzumrichter<br />

der ACS880-Serie sind sehr energieeffizient<br />

03 Fast alle: Die Verbesserung der Energieeffizienz steht bei<br />

98 % der Unternehmen auf der Agenda<br />

MIT NETZRÜCKSPEISUNG WEG VON DER<br />

ENERGIEVERSCHWENDUNG<br />

Intelligente Frequenzumrichter von ABB bieten weitere Möglichkeiten<br />

der Energieeinsparung. Ein Beispiel sind die rückspeisefähigen<br />

Frequenzumrichter der ACS880-Serie. Kommt es durch die<br />

Lastzyklen der Anwendung und das Abbremsen der Mechanik zu<br />

einem generatorischen Motorbetrieb, speisen diese Frequenzumrichter<br />

die Bremsenergie ins Netz zurück. Im Gegensatz zu<br />

anderen Bremsmethoden wird die Energie nicht in Wärme umgesetzt<br />

und verschwendet.<br />

Brems-Chopper und -Widerstände werden bei den rückspeisefähigen<br />

Frequenzumrichtern nicht benötigt. Dadurch entsteht<br />

im Betriebsraum keine zusätzliche Wärme, was auch bei der<br />

Raumklimatisierung Energie spart. Konventionelle Frequenzumrichter<br />

mit Widerstandsbremsung sind in der Anschaffung<br />

zwar günstiger als ein rückspeisefähiges Gerät, die Energierückspeisung<br />

ermöglicht aber oft eine kurze Amortisierung.<br />

Ein Beispiel belegt den Nutzen, den diese Geräte bringen können.<br />

In der Zuckerfabrik der Nordzucker AG in Uelzen regeln<br />

rückspeisefähige Industrial Drives von ABB die Zuckerzentrifugen<br />

mit hoher Effizienz. Die Zentrifugen nehmen im Prozess der<br />

„Fakt ist: Die verstärkte Nutzung von<br />

Frequenzumrichtern und neuesten<br />

Motordesigns bietet eine enorme<br />

Chance im Streben nach mehr<br />

Energieeffizienz. Insgesamt könnten<br />

Energieeffizienzverbesserungen<br />

wahrscheinlich mehr als 40 % zur<br />

Gesamtminderung der Treibhausgasemissionen<br />

beisteuern, die zur<br />

Erfüllung der Pariser Klimaziele<br />

bis 2040 notwendig sind. Die<br />

Technologien dazu sind vorhanden,<br />

wichtige Komponenten etabliert<br />

sowie erprobt.“<br />

Dr. Volker Lindenau,<br />

Leiter Geschäftsbereich Motion,<br />

ABB Deutschland<br />

50 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

ROTOR- UND GETRIEBELAGER FÜR<br />

GESTEIGERTE PERFOMANCE<br />

Schaeffler möchte Herstellern und<br />

Betreibern von Windkraftanlagen<br />

neue Chancen eröffnen und bietet<br />

Lagerlösungen, die für eine höhere<br />

Leistungsdichte, längere Laufzeiten<br />

und einen verringerten<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck sorgen. Neu sind<br />

zum Beispiel hydrodynamische<br />

Gleitlager für Planetengetriebe<br />

und das damit verbundene<br />

Engineering. Ihr niedriger Querschnitt beansprucht weniger<br />

Bauraum. Auf den Trend zur angestellten Rotorlagerung<br />

reagiert Schaeffler mit Premesy, ein System, das eine<br />

korrekte Vorspannung während der Montage und im Betrieb<br />

ermöglicht. Mit ebenfalls neu entwickelten geteilten,<br />

asymmetrischen Pendelrollenlagern lassen sich Herstellerangaben<br />

zufolge Kosten beim Lagertausch um gut 50 %<br />

reduzieren. Sie können direkt in der Gondel montiert<br />

werden. Damit entfällt die Demontage des Rotorstern und<br />

des Antriebsstrangs. Fortschritte werden zudem bei der<br />

Reduzierung von CO 2<br />

-Emissionen über die gesamte Wertschöpfungskette<br />

gemeldet - von der Herstellung von<br />

Wälzlagern bis zu Logistik und Verpackung.<br />

www.schaeffler.com<br />

ZAHNSTANGENGETRIEBE IN SONDERGRÖSSEN<br />

Die hochgenauen robusten Zahnstangengetriebe<br />

von Leantechnik<br />

sind in zahlreichen Hub-, Handlingund<br />

Positioniersystemen weltweit<br />

im Einsatz. Neben den Standard-Getrieben<br />

in vielen Größen produziert<br />

Leantechnik unter dem Namen<br />

Leanunique auch maßgeschneiderte<br />

Ausführungen für Anwendungen<br />

mit besonderen Anforderungen. Diese Zahnstangengetriebe halten<br />

je nach Vorgabe extremen Belastungen stand, werden in individuellen<br />

Abmessungen und auf Wunsch aus besonderen Materialien<br />

gefertigt oder mit speziellen Beschichtungen versehen. Dazu zählt<br />

unter anderem die Brünierung, Galvanisierung und Eloxierung der<br />

Getriebe, aber auch eine Duralloy-Beschichtung ist möglich.<br />

Manche der Sondergetriebe finden auch ihren Weg ins Standard-<br />

Sortiment von Leantechnik. Das gilt zum Beispiel für das Lean SL<br />

5.5-Getriebe mit Hubkräften bis zu 25.000 N, das ursprünglich für<br />

den Einsatz in einem Atomkraftwerk entwickelt wurde. Inzwischen<br />

ist dieses Zahnstangengetriebe auch in anderen Schwerlastanwendungen<br />

der Industrie zu finden. Das besonders kleine Lean SL 5.m<br />

mit einer maximalen Hubkraft von 300 N war dagegen für die<br />

Lebensmittelindustrie konzipiert worden und ist jetzt ebenfalls<br />

standardmäßig lieferbar.<br />

www.leantechnik.com<br />

NEUE SCHRÄGACHSENMOTOREN<br />

Die Pump and Motor Division Europe von Parker Hannifin hat die Einführung der neuen verstellbaren<br />

Schrägachsenmotoren der Produktserie V16 angekündigt. Die neuen Motoren sind als<br />

V16-220 und V16-270 erhältlich und sowohl für offene als auch für geschlossene Kreislaufgetriebe<br />

konzipiert. Durch das innovative Differenzialkolbensteuerungssystem in Kombination mit einem<br />

3-Wege-Ventil und dem Hubvolumenverhältnis 5,5:1 ermöglicht der V16 eine sanfte und präzise<br />

Steuerung. Die Kugelkolbenkonstruktion mit laminierten Kolbenringen ermöglicht eine sehr hohe<br />

Wellendrehzahl. Zusammen mit dem Hochdruckniveau von maximal 550 bar hat der V16 eine<br />

verbesserte Leistung und eine lange Lebensdauer. Die kugelförmige Kolbenbauform ermöglicht zudem einen hohen volumetrischen<br />

Wirkungsgrad bis zu 99 %. Um Kraftstoff zu sparen, lassen sich die Motoren auf Nullhub und Leerlauf herunterfahren.<br />

www.Parker.com<br />

Verbunden auf Distanz<br />

Mit<br />

One Cable<br />

auf <strong>10</strong>0 Meter<br />

Das neue STÖBER Hybridkabel verbindet Motoren und Antriebsregler<br />

zuverlässig auf <strong>10</strong>0 Meter. Mit zukunssicherem HEIDENHAIN EnDat® 3.<br />

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Verkürzte Montagezeiten.<br />

Weniger Fehlerquellen bei der Installaon.<br />

Reduzierte Material- und Betriebskosten.<br />

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SPECIAL: SPS <strong>2022</strong> – TRENDS & INNOVATIONEN<br />

STEUERUNG FÜR ABFÜLLANLAGEN<br />

WOHLGERUCH MIT<br />

SICHERHEIT<br />

Der Hersteller von Kosmetika Estée Lauder aus<br />

Lachen im Kanton Schwyz beauftragte die<br />

Staveb Automation, an einer Produktionslinie zur<br />

Befüllung und Verpackung von Parfum einen<br />

Sicherheitsumbau zu realisieren. Diesen setzte der<br />

Spezialist für Steuerungsbau, Robotik und<br />

Automation aus Hitzkirch fristgerecht um.<br />

Mitarbeiterschutz wird in allen industriellen Produktionen<br />

großgeschrieben. Regelmäßig durchgeführte<br />

Audits prüfen den Stand der Sicherheitsmaßnahmen<br />

und zeigen Optimierungen für einen weiteren Ausbau<br />

der Mitarbeitersicherheit auf. So auch bei Estée Lauder in<br />

Lachen im Kanton Schwyz. Das Unternehmen trat an Staveb<br />

Automation heran, um den Prozess des Abfüllens und Verpackens<br />

von Parfum einem Sicherheitsumbau zu unterziehen. Gerade<br />

das Einrichten neuer Arbeitsprozesse oder Produktwechsel,<br />

bei denen mehr als ein Mitarbeiter involviert sind, sollte Staveb<br />

noch sicherer gestalten.<br />

„Estée Lauder wollte eine Sicherheitssteuerung für zwei Anlagen.<br />

Dabei sollte sowohl die Abfüll- als auch die Verpackungsanlage<br />

über eine gemeinsame Sicherheitssteuerung gemanagt werden.<br />

Zusätzlich wollte das Unternehmen bei beiden Maschinen einen<br />

Tippbetrieb integrieren. Dieser war als Funktion bei den Anlagen<br />

schon vorhanden und sollte gerade beim Einrichten von neuen<br />

Produkten, was bei offener Tür erfolgt, das Arbeiten in der Maschine<br />

absichern“, erinnert sich Michael Engler, Geschäftsführer<br />

von Staveb Automation. Nach erfolgter Risikobeurteilung an der<br />

Maschine hatten die Spezialisten die Sicherheitsfunktionen für<br />

Alles safe:<br />

Die integrierte<br />

Sicherheitssteuerung<br />

für die Abfüll- und<br />

Verpackungsanlage<br />

ist nun auf dem<br />

neusten Stand<br />

die Kombination beider Maschinen sowie den zusätzlichen Tippbetrieb<br />

bei offener Tür definiert. Im Anschluss wurde ein Konzept<br />

entwickelt, wie sich die übergeordneten Sicherheitssteuerungen<br />

in die bestehenden Anlagen integrieren lassen, um die Sicherheit<br />

der Maschinen weiter aufrecht zu halten und neue Funktionen<br />

zu integrieren. Besonders das Prozesseinrichten war zuvor zeitaufwendig,<br />

da die Anlage aus Arbeitsschutzgründen nur dann<br />

lief, wenn die Türen verschlossen waren. „Dies war auch richtig,<br />

führte allerdings zu erheblichen Aufwänden“, führt Engler weiter<br />

aus. Nach dem Sicherheitsumbau kann die Anlage jetzt bei offener<br />

Tür eingerichtet werden, läuft aber nur dann, wenn der<br />

Bediener sie mit dem neu integrierten Zweihand-Bedienungsgerät<br />

außerhalb der Maschine steuert.<br />

UMBAU ÜBERS WOCHENENDE<br />

Das Team der Staveb Automation entschied sich, jede Maschine<br />

mit einem zusätzlichen programmierbaren Sicherheitskontroller<br />

auszurüsten, der alle neuen Funktionen steuert und kontrolliert.<br />

Dazu musste die Verkabelung der bestehenden Maschinen angepasst<br />

werden, damit der neue Sicherheitskontroller in die bestehende<br />

Maschine integriert werden konnte. Des Weiteren mussten<br />

die Monteure Komponenten wie das Zweihandbediengerät und die<br />

Sicherheitslichtschranken installieren. „Der Umbau beider Anlagen<br />

startete an einem Freitag und wurde am darauffolgenden<br />

Montagabend nach zwei Tagen Anlagenstillstand abgeschlossen.<br />

Da an einem Wochenende die Produktion sowieso reduziert wurde,<br />

konnten wir den gesamten Umbau so realisieren, dass für den Anwender<br />

nur ein minimaler Ausfall zu Buche stand“, blickt Christoph<br />

Widmer, zuständiger Projektleiter von Staveb, zurück und ergänzt:<br />

„Nach erfolgter Prüfung und Dokumentation der neuen Sicherheitsfunktionen<br />

und der Schulung des Personals konnten wir die Linie<br />

wieder der Produktion von Estée Lauder übergeben.“<br />

Bilder: Staveb<br />

www.stavebautomation.ch<br />

52 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


LONG-LIFE-KUGELGEWINDETRIEBE FÜR<br />

ELEKTRISCHE ANTRIEBE<br />

NSK hat seine Schwerlastkugelgewindetriebe<br />

für anspruchsvolle Anwendungen wie<br />

Spritzgießmaschinen und Servopressen<br />

weiterentwickelt. Durch die Optimierung der<br />

Lastverteilung erreichen die neuen Super-<br />

Long-Life-Kugelgewindetriebe im Vergleich zu<br />

konventionellen Varianten eine bis zu doppelt<br />

so lange Lebensdauer und sparen dadurch<br />

Ressourcen. Besonders interessant ist die<br />

neue Baureihe für Maschinenbauer, die auf elektrische Antriebe umsteigen. So<br />

steigt zum Beispiel die Nachfrage nach hochproduktiven elektrischen Spritzgießmaschinen,<br />

die komplexere Formen und große Formate verarbeiten können. Die<br />

Anwender wünschen hier extrem leistungsfähige Maschinen, die dauerhaft<br />

anspruchsvolle Lastzyklen über sehr kurze Bearbeitungszeiten realisieren. Kurze<br />

Taktzeiten bei hoher Beanspruchung erfordern wiederum Kugelgewindetriebe mit<br />

langer Lebensdauer, wie sie NSK mit seiner HTF-SRC-Serie anbietet.<br />

www.nskeurope.de<br />

Mobile Safety HMI – ein<br />

Gerät für den kompletten<br />

Maschinenpark<br />

SPANNTECHNIKPORTFOLIO AUSGEBAUT<br />

Norelem hat den Bereich Spanntechnik<br />

ausgebaut und seinem Sortiment mehr<br />

als 800 Artikel hinzugefügt. Neuerungen<br />

und Erweiterungen gibt es zum Beispiel<br />

bei der Nullpunktspanntechnik sowie bei<br />

Spanneisen und Platten. Bei den Platten<br />

sind drei neue Produktfamilien dazu<br />

gekommen: Grundplatten aus Grauguss<br />

mit Rasterbohrungen in rechteckigen und<br />

runden Ausführungen sowie Paletten aus<br />

Grauguss mit Rasterbohrungen. Diese Lösungen lassen sich direkt auf Maschinentischen<br />

positionieren und befestigen. Anwender können damit modulare Vorrichtungen<br />

aufbauen. Sieben Produktfamilien erweitern die Kategorie Spanneisen.<br />

Norelem hat jetzt zudem Nullpunkt Spanntechnik im Programm. Nullpunktspannsysteme<br />

ermöglichen ein schnelles, präzises Spannen und Referenzieren von<br />

Vorrichtungen und Werkstücken auf allen spanenden Werkzeugmaschinen und<br />

Bearbeitungszentren sowie auf Senkerodier- und Messmaschinen.<br />

www.norelem.de<br />

SCHALTSCHRANKUMRICHTER, DER ALLES KANN<br />

Nord Drivesystems hat seine Umrichterfamilie<br />

Nordac Pro um Baugrößen<br />

mit Leistungen bis 22 kW erweitert.<br />

Alle Größen verfügen über eine<br />

integrierte Multi-Protokoll-Ethernet-<br />

Schnittstelle und eine kompakte<br />

Bauform. Die Ethernetschnittstelle<br />

ermöglicht die Kommunikation über<br />

die Protokolle Profinet, EtherCAT,<br />

EtherNET/IP oder Ethernet Powerlink.<br />

Die Bauform im Booksize-Format ermöglicht eine platzsparende Installation im<br />

Schaltschrank. Die beiden neuen Baugrößen sind für Leistungen von 7,5 bis 11 kW<br />

und 15 bis 22 kW konzipiert. Damit sind auch leistungsstärkere Anwendungen<br />

etwa in Intralogistik, Post & Parcel oder Lebensmittelindustrie möglich. Alle<br />

Baugrößen zeigen eine hohe Überlastfähigkeit, lassen sich über Bluetooth<br />

parametrieren und eignen sich für den Betrieb von Synchron- wie Asynchronmotoren.<br />

Im Vergleich mit den Schaltschrankumrichtern der vorhergehenden<br />

Generation sind die neuen Umrichter in ihren Varianten zwar reduziert, dafür<br />

sind sie aber abwärtskompatibel.<br />

www.nord.com<br />

mobil und sicher bedienen (kabellos)<br />

individuell und kostengünstig<br />

(Standard-Mediengerät,<br />

Betriebssystem nach Wunsch)<br />

induktives Laden<br />

Not-Halt, dreistufiger Zustimmtaster<br />

als Basisausführung, erweiterbar<br />

Wireless Safetyfunktionen SIL 3, PL e<br />

flexible Gehäuselösungen<br />

(Farbe, Form, Design etc.)<br />

Safety-SPS mit Zugang direkt<br />

in den Safety-BUS<br />

Komplettlösungen (Safety PLC,<br />

Safety Drives, Safety I/O Module)<br />

ACD Antriebstechnik GmbH<br />

Engelberg 2 | 88480 Achstetten<br />

+49 7392 708-500<br />

info@acd-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

www.acd-gruppe.de/<strong>antriebstechnik</strong><br />

Der direkte Link zu<br />

Mobile Safety HMI<br />

Nürnberg 08. bis <strong>10</strong>.11.<strong>2022</strong><br />

Halle 4 | Stand 531


GETRIEBEMOTOREN<br />

AM PULS DER ZEIT<br />

AGIEREN<br />

Um Bauteile nach dem 3D-Druck zu entpulvern,<br />

entwickelte Solukon Maschinenbau die SFM-AT350.<br />

Für deren kompaktes Zwei-Achs-Schwenksystem<br />

benötigte der Maschinenbauer leistungsstarke,<br />

robuste und platzsparende Antriebe. Stöber<br />

lieferte dafür Lean-Getriebemotoren, denn<br />

die stellen eine gute Alternative zum<br />

Servomotor dar.<br />

Claudia Grotzfeld, Marketing Communications,<br />

STÖBER Antriebstechnik GmbH + Co. KG, Pforzheim<br />

kurzfristig lieferbar<br />

„Die Innenräume von im Strahlschmelz-Verfahren gedruckten Metallteilen<br />

sind nach dem Druckprozess voll mit Pulver“, erklärt Andreas<br />

Hartmann von Solukon Maschinenbau aus Augsburg das<br />

Problem. Für alle nachfolgenden Bearbeitungsschritte und für die<br />

spätere Verwendung müssen die Werkstücke deshalb davon befreit<br />

werden. Vor Einführung der Solukon Anlagen geschah dies<br />

manuell durch Schütteln, Klopfen oder Aussaugen. Bei komplex<br />

geformten Bauteilen ist das schwieriger, besonders wenn sich im<br />

Inneren der Bauteile ein Labyrinth an Kanälen befindet. „Gerade<br />

bei komplexen Bauteilen muss das Entpulvern automatisiert ablaufen“,<br />

erklärt Hartmann und ergänzt: „Die dem 3D-Druck nachgelagerten<br />

Prozesse, wie etwa die Entpulverung müssen zunehmend<br />

standardisiert ablaufen. Denn es gilt, immer höhere Stückzahlen<br />

zu bewältigen.“<br />

Alle Entpulverungsanlagen des Maschinenbauers basieren auf der<br />

Smart Powder Recuperation-Technologie (SPR): Durch automatisiertes<br />

Schwenken um zwei Achsen sowie gezielte Schwingungsanregung<br />

sprich durch Vibration wird das Pulver fließfähig. Damit<br />

läuft es selbst aus sehr feinen Kanälen sicher und kontrolliert ab<br />

und dem Prozess wieder zu. Die Entpulverungsanlage SFM-AT350<br />

gehört zu den neuesten Entwicklungen bei den Depowdering-Systemen.<br />

Solukon hat sie im Herbst 2021 auf den Markt gebracht. „In die<br />

Entwicklung konnten wir sowohl unsere eigene langjährige Erfahrung<br />

als auch das Feedback unserer Kunden aus Branchen wie Luftund<br />

Raumfahrt, Medizintechnik sowie Automotive einfließen lassen“,<br />

freut sich Hartmann. Die Anlage eignet sich für bis zu 60 Kilogramm<br />

schwere und bis zu 420 Millimeter hohe Bauteile. Weil der<br />

Drehteller des Systems endlos rotieren und sich die horizontale<br />

Achse gleichzeitig um bis zu 250 Grad bewegen kann, lassen sich<br />

auch komplexe Rotationsmuster einfach programmieren. Der Anwender<br />

profitiert laut Hersteller von einer Zeitersparnis bis zu<br />

90 Prozent im Vergleich zu manuellen Reinigungsverfahren.


SPECIAL: SPS <strong>2022</strong> – TRENDS & INNOVATIONEN<br />

KOMPAKTES FÜR KOMPAKTE<br />

„Die SFM-AT350 hat ein besonders geringes Kammervolumen<br />

und einen kompakten Aufbau. Das war uns ein großes Anliegen,<br />

um die Inertisierungszeit und benötigte Menge an Inertgas<br />

möglichst gering zu halten. Um einen kompakten Aufbau zu erreichen,<br />

benötigten wir bei der Entwicklung besonders platzsparende<br />

Antriebslösungen, sowohl für die Endlosrotation des<br />

Drehtellers, auf dem das Bauteil befestigt ist als auch für den<br />

horizontal beweglichen Schwenkarm“, erklärt Hartmann. Auf<br />

der Formnext 2019, die Branchenplattform für additive Fertigung<br />

und industriellen 3D-Druck in Frankfurt am Main, lernte<br />

Andreas Hartmann Udo Cyrol kennen, den Leiter des Stöber<br />

Vertriebscenters Süd-Ost.<br />

„Bisher kamen in den Entpulverungsanlagen Servoantriebe<br />

zum Einsatz. Um nun noch kompakter bauen zu können, ohne<br />

an Leistung zu verlieren, empfahlen wir unseren sensorlosen<br />

Lean-Getriebemotor“, berichtet Cyrol. Die Vorteile: Ein hochpräzises<br />

Planetengetriebe sowie ein erstklassiges Kegelradgetriebe<br />

kombiniert mit einem energieeffizienten, encoderlosen<br />

und robusten Lean-Motor – besonders effizient für passgenaue,<br />

kompakte Maschinenkonzepte. Die Argumente überzeugten<br />

den Maschinenbauer aus Augsburg. Dazu kommt: Mit Wirkungsgraden<br />

bis zu 96 Prozent erreichen die Motoren die Effizienzklasse<br />

IE5. Damit ist Solukon auf einem Technologiestand,<br />

der erst in einigen Jahren gefordert sein wird.<br />

Mit dem Lean-Getriebemotor von Stöber lassen sich Drehzahl<br />

und Drehmoment stufenlos regeln, und zwar vom Stillstand<br />

bis zur Maximaldrehzahl bei voller Drehmomentkontrolle.<br />

Und dabei arbeitet der Getriebemotor komplett ohne Sensorelemente.<br />

„Damit ist auch nur ein einfach geschirmtes Standardleistungskabel<br />

erforderlich“, beschreibt Cyrol. Das<br />

reduziert den Aufwand für die Installation deutlich. Lean-Getriebemotoren<br />

eignen sich so für Automatisierungsaufgaben,<br />

die Schwingungen und Vibrationen beinhalten, wie bei der Depowdering-Anlage<br />

von Solukon. Zur großen Robustheit trägt<br />

das encoderlose Konzept des Lean-Motors bei. Trotz Verzicht<br />

auf einen Encoder im Motor liegt die Drehzahlabweichung bei<br />

AZ-Gummi 2<strong>10</strong>x75_3BK.qxp_Layout 1 07.07.22 17:33 Seite 1<br />

PERFEKTION NACH WUNSCH UND MASS:<br />

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SPECIAL: SPS <strong>2022</strong> – TRENDS & INNOVATIONEN<br />

01<br />

01 Kombination aus<br />

Schwingung und Vibration:<br />

Neueste Entwicklung des<br />

Depowdering-Systems<br />

02<br />

02 Schmal ist stark: Der nur<br />

45 Millimeter breite Antriebsregler<br />

SC6 steuert die Getriebemotoren<br />

an, wobei er hier als<br />

Doppelachsregler ausgelegt ist<br />

weniger als einem Prozent, die Positioniergenauigkeit bei ± 1. „Da der<br />

Encoder entfällt, eignet sich die Lean-Getriebmotorenbaureihe insbesondere<br />

für dynamische Automatisierungsaufgaben“, erklärt Cyrol.<br />

EFFIZIENTER DOPPELACHSREGLER<br />

Ansteuern lassen sich die Lean-Getriebemotoren bei Solukon mit dem<br />

SC6, einem nur 45 Millimeter breiten Antriebsregler mit integrierter<br />

Leistungsversorgung. Bei dem Maschinenbauer ist dieser als Doppelachsregler<br />

mit einem Ausgangsnennstrom bis 2 mal 19 Ampere im Einsatz.<br />

Das kompakte Stand-alone-Gerät eignet sich für antriebsbasierte<br />

Anwendungen mit bis zu vier Achsen.<br />

Für die funktionale Sicherheit entwickelte Stöber das für die Antriebsregler<br />

optional verfügbare Sicherheitsmodul SU6. Damit steht Solukon<br />

eine wirtschaftlich attraktive Lösung für die Sicherheitsfunktionen STO<br />

und SS1 über das Sicherheitsprotokoll Profisafe zur Verfügung. Der SC6<br />

ist prädestiniert für den Einsatz in sicherheitstechnisch anspruchsvollen<br />

Systemen bis SIL 3, PL e, Kategorie 4. Der Konstrukteur kann etwa<br />

einen Not-Halt nach EN 13850 umsetzen – oder einen unerwarteten Anlauf<br />

nach EN 14118 vermeiden. Die Funktionalität der Kommunikationsschnittstelle<br />

des Reglers ist zudem Profinet-zertifiziert. „Der hochdynamische<br />

Antriebsregler arbeitet auch bei anspruchsvollen Bewegungen<br />

unbemerkt und zuverlässig im Hintergrund“, erläutert Cyrol.<br />

Andreas Hartmann ist zufrieden: „Bei der Entwicklung des 2-Achs-<br />

Schwenksystems hat uns Stöber hervorragend unterstützt. Mit den verbauten<br />

Komponenten gelang uns ein äußerst kompakter Aufbau mit<br />

starker Leistung. Und mit den spielarmen Getriebemotoren konnten<br />

wir zudem sowohl das Abfahren der Bahnen verbessern als auch bei<br />

den Kippbewegungen bessere Übergänge schaffen. Die SFM-AT350 ist<br />

damit für uns ein hochfunktionales Arbeitspferd.“<br />

Bilder: Stöber Antriebstechnik, Solukon Maschinenbau/Jo Teichmann Fotografie<br />

www.stoeber.de<br />

DIE IDEE<br />

Andreas Hartmann von Solukon:<br />

„Unsere Anlagen machen das<br />

überflüssige Pulver durch gezieltes<br />

Schwingen und Vibrieren wieder<br />

fließfähig. Um einen kompakten<br />

Aufbau unserer Maschinen zu<br />

erreichen, benötigten wir platzsparende<br />

Antriebslösungen, sowohl für<br />

die Endlosrotation des Drehtellers<br />

als auch für den horizontal beweglichen<br />

Schwenkarm.“ Dazu Udo Cyrol,<br />

Stöber: „Unsere Planeten- und<br />

Kegelradgetriebe kombinieren wir<br />

mit energieeffizienten, encoderlosen<br />

Lean-Motoren. Damit lassen<br />

sich Drehzahl und Drehmoment<br />

stufenlos regeln, und zwar vom<br />

Stillstand bis zur Maximaldrehzahl<br />

bei voller Drehmomentkontrolle.“<br />

Andreas Hartmann, CEO und CTO<br />

von Solukon in Augsburg und Udo<br />

Cyrol, Leiter des Vertriebscenters<br />

Süd-Ost bei Stöber in Pforzheim<br />

56 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


ABB ZEIGT AUF SPS <strong>2022</strong> MEHR ENERGIEEFFIZIENZ<br />

UND PRODUKTIVITÄT<br />

ABB Motion legt auf der<br />

internationalen Fachmesse<br />

SPS vom 8. bis 11. November<br />

einen Fokus auf Energieeffizienz.<br />

So zeigt das Technologieunternehmen<br />

zwei neue<br />

Motoren mit Flüssigkeitskühlung.<br />

Die Synchronreluktanz<br />

motoren (SynRM)<br />

der Ultrapremiumeffizienzklasse<br />

IE5 ermöglichen auch<br />

eine hohe Energieeinsparungen.<br />

HDP-Motoren mit hoher Leistungsdichte und der neue kompakte<br />

Machinery Drive ACS180 sind weitere Highlights auf dem Stand von ABB.<br />

Die neuen flüssiggekühlten IE5 SynRM mit einer Leistung von 55 bis 600<br />

Kilowatt in den Baugrößen 200 bis 315 sind kompakter als leistungsgleiche<br />

IE3 Asynchronmotoren. In kleineren Größen gibt es auch Versionen mit den<br />

Effizienzklassen IE2 bis IE4. Die SynRM eignen sich auch für explosionsgefährdete<br />

Bereiche. Dann leisten die Motoren zwischen 5,5 und 315 Kilowatt<br />

und sind in den Baugrößen zwischen 132 und 315 verfügbar. Zusätzliches<br />

Leistungsmerkmal der Geräte für den Ex-Bereich ist der Wirkungsgrad<br />

Ultrapremiumklasse IE5. Die SynRM Motoren weisen laut ABB bis zu 40<br />

Prozent geringere Energieverluste gegenüber IE3-Motoren sowie 20 Prozent<br />

geringere Verluste verglichen mit IE4-Motoren auf. Weiterhin zeigt ABB den<br />

neuen Frequenzumrichter All Compatible Machinery Drive ACS180. Der hat<br />

eine präzise Vektorregelung für Asynchron- und Permanentmagnetmotoren<br />

mit einer Leistung von 0,25 bis 22 Kilowatt. Weitere Merkmale sind die<br />

Modbus RTU Kommunikation, adaptive Programmierung und funktionale<br />

Sicherheit (STO).<br />

www.abb.de<br />

FLACHGETRIEBE UND FREQUENZUMRICHTER<br />

AUF DER SPS <strong>2022</strong><br />

ABM Greiffenberger präsentiert<br />

auf der SPS am Stand 3A-400<br />

anwendungsspezifische<br />

Systemlösungen. Der Komplettanbieter<br />

für Antriebstechnik<br />

zeigt energieeffiziente Drehstrom-Asynchronmotoren.<br />

Unter<br />

anderem hat der Systemanbieter<br />

seine bestehende Flachgetriebereihe<br />

erweitert und präsentiert<br />

in Nürnberg die Typen FG182 und 282 speziell für die Behälter- und Palettenfördertechnik.<br />

Die kompakten zweistufigen Lösungen haben Nennmomente<br />

von 180 und 280 Nm und können auf Grund ihrer Übersetzung und Kompaktheit<br />

auch als Kranfahrantriebe zum Einsatz kommen. Anwendungen in der<br />

Intralogistik werden überwiegend mit Frequenzumrichter angesteuert. Durch<br />

zwei weitere, eigens für die Branche entwickelte Bau größen wird die Umrichterbaureihe<br />

für die Behälter- und Palettenfördertechnik vervollständigt. Mit<br />

dem Leistungsbereich bis 2,2 kW lassen sich auch höhere Lasten verfahren.<br />

Der Anwender profitiert von optimalen Regeleigenschaften sowohl bei<br />

Asynchron- als auch bei Synchronmotoren. Der Frequenzumrichter kann den<br />

permanent erregten Synchronmotor sensorlos betreiben. Ausgelegt sind die<br />

Geräte auf eine Lebensdauer von 30.000 Stunden unter Volllast und Dauerbetrieb.<br />

Steckbare Anschlüsse ermöglichen eine einfache und schnelle Installation.<br />

Nutzer erhalten die neuen Frequenzumrichtern mit einer Schutzart bis<br />

IP54 und einer Überlastfähigkeit von 250 Prozent. Sie eignen sich zudem für<br />

Temperaturen von minus 30 bis plus 40 Grad Celsius und somit auch zum<br />

Einsatz in Tiefkühllagern.<br />

www.abm-antriebe.de<br />

POWER TO MOVE.<br />

AUSGEZEICHNET<br />

MIT DEM<br />

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Benzstraße 12 | 63897 Miltenberg<br />

oswald@oswald.de | 09371/97190


SPECIAL: SPS <strong>2022</strong> – TRENDS & INNOVATIONEN<br />

LINEARTECHNIK<br />

RUNDE SACHE<br />

<strong>2022</strong> feiert RK Rose und Krieger sein<br />

50-jähriges Bestehen. Im Jahr 1972<br />

als Hersteller industrieller<br />

Rohrspannsysteme gegründet, zählt<br />

sich die Firma heute zu einem der<br />

führenden Hersteller funktionaler<br />

Komponenten und Module. Das<br />

Unternehmen aus Minden entwickelt<br />

Produkte für die Automatisierungsund<br />

Produktionstechnik.<br />

Gestartet im Jahr 1972, produzierte RK Rose und Krieger<br />

zunächst Rohrverbindungselemente und Rohrsystemlineareinheiten.<br />

Knapp zehn Jahre später wurde das patentierte<br />

Blocan Profilmontagesystem als Baukasten für<br />

den Maschinenbau entwickelt. Seit 1987 gehört das Unternehmen<br />

zur weltweit operierenden Phoenix Mecano Gruppe, die<br />

sich auf die Entwicklung und Herstellung von Nischenprodukten<br />

spezialisiert hat. Kurz nach dem Schulterschluss mit Phoenix<br />

Mecano folgten der Umzug in das Firmengebäude in Minden<br />

und die Inbetriebnahme der ungarischen Produktionsstätte.<br />

RK Rose und Krieger operierte zu diesem Zeitpunkt zwar relativ<br />

erfolgreich, jedoch fehlte eine klare strategische Ausrichtung.<br />

Der damalige Geschäftsführer hatte eine Vision: Das Unternehmen<br />

soll im Geschäftsbereich allgemeiner, industrieller Automatisierungs-<br />

und Produktionsanwendungen ein führender Anbieter<br />

werden. Basis dieser Vision sollen hochwertige Komponenten<br />

und Funktionsmodule in den Bereichen Linear-, Profil-, Verbindungs-<br />

und Modul-Technik sein. Mit der Entwicklung der neuen<br />

Vision ging auch ein Perspektivwechsel einher. Lag früher der Fokus<br />

auf dem Produkt selbst, so stehen heute anwendungsorientierte<br />

Lösungen im Vordergrund. Die neue Strategie wurde bald<br />

bestätigt: 2012 wurde RK Rose und Krieger erstmalig als TOP <strong>10</strong>0<br />

Innovator des Mittelstands ausgezeichnet. Und das Unternehmen<br />

erhielt diese Auszeichnung zehn Jahre in Folge.<br />

FOKUS AUF BILDUNG<br />

Die Innovationskraft des Unternehmens fußt auf einem betriebsinternen<br />

Vorschlags- und Verbesserungswesen. „Unseren<br />

Mitarbeitern macht es inzwischen Spaß, neue Ideen zu entwickeln<br />

und Verbesserungsvorschläge einzureichen“, erklärt Marketingleiter<br />

Bernd Klöpper. Zum Weiterbildungsprogramm für<br />

die Mitarbeiter zählen diverse Kurse und Produktschulungen.<br />

Weiterhin investiert das Unternehmen kontinuierlich in die Ausund<br />

Weiterbildung seiner Mitarbeiter*innen, kooperiert mit<br />

Schulen und fördert Hochschulen bei einer Vielzahl von Projekten.<br />

Für die Hochschulen bietet man regelmäßig Betriebsbesichtigungen<br />

an und unterstützt sie bei der Ausstattung ihrer Testlabore.<br />

Um sich den dringend benötigten Nachwuchs zu sichern,<br />

Ilona Luchtmann, Marketing, RK Rose+Krieger GmbH, Minden<br />

pflegt Rose und Krieger nicht nur enge Kontakte zu den Fachhochschulen<br />

Bielefeld (Campus Minden), Lemgo und Hannover,<br />

sondern bietet regelmäßig Schülern die Möglichkeit, das Unternehmen<br />

kennenzulernen.<br />

Einige Meilensteine der Entwicklung des Unternehmens sind<br />

folgende: 2008 erfolgte die Einbindung der RK System- und Lineartechnik<br />

(vormals Schweißgut und Liebhart) als Tochtergesellschaft<br />

in Süddeutschland, die heute als Komplettanbieter mit<br />

einer Produktauswahl an Linear-, Profil-, Verbindungs- und<br />

Modultechnik im Markt agiert. Ein Jahr später schloss sich die RK<br />

Schmidt Systemtechnik (vormals Eiden und Schmidt) der RK-Familie<br />

an, deren Spezialität Förder- und Handhabungstechnik,<br />

Anlagenkomponenten, Mess- und Prüftechnik sowie hybride<br />

Arbeitssysteme sind. 2020 wird mit der RK-Antriebs- und Handhabungstechnik<br />

(vormals APT Automation und Produktionstechnik<br />

sowie Linear- und Handhabungstechnik) die dritte Tochtergesellschaft<br />

in Bienenbüttel gegründet. RK-AHT fungiert als<br />

norddeutsche Handelsvertretung für RK Produkte und entwickelt<br />

gleichzeitig Systemlösungen auf den Gebieten Automatisierung<br />

und Produktionstechnik für Anwender in Norddeutschland.<br />

2021 gibt es einen Wechsel der Geschäftsführung: Dr. Gregor<br />

Langer übernimmt die Geschäftsführung von Rose und Krieger.<br />

„Das RK Erfolgskonzept liegt darin, innovative Lösungen im engen<br />

Anwenderdialog zu realisieren. Das werde ich fortführen und<br />

weiter ausbauen“, erklärt Langer. „Globale Trends wie die Elektrifizierung,<br />

Digitalisierung, Flexibilisierung sowie das Thema der<br />

ganzheitlichen Gesundheit passen perfekt zu unseren Produkten<br />

und eröffnen uns enorme Chancen.“ Das erklärte Ziel des neuen<br />

Geschäftsführers ist es, weiterhin Wachstum sowohl am Hauptstandort<br />

und den Tochtergesellschaften in Deutschland als auch<br />

in den weltweiten Niederlassungen zu schaffen. Darüber hinaus<br />

will das Unternehmen künftig das Leistungsangebot für die Anwender<br />

schärfen und verstärkt nach außen tragen.<br />

UMFANGREICHES PRODUKTPORTFOLIO<br />

Zum umfassenden Lineartechnikportfolio zählen bei RK Rose<br />

und Krieger heute neben Ein- und Doppelrohreinheiten zur einfachen<br />

Handverstellung für gelegentliche Einsätze auch angetriebene<br />

Profilachsen für ein häufiges Verfahren sowie hochdynamische<br />

Positioniersysteme im Dauereinsatz. Ebenfalls Teil des<br />

Produktprogramms sind elektrische Hubsäulen für die Höhenverstellung<br />

von Arbeitstischen, Leitständen, Vorrichtungen und<br />

58 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: SPS <strong>2022</strong> – TRENDS & INNOVATIONEN<br />

01<br />

02<br />

01 So war das früher: Im Jahr 1972 produzierte das Unternehmen<br />

Rohrverbindungselemente und Rohrsystemlineareinheiten<br />

02 Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte man sich vom<br />

Komponentenlieferanten zum Spezialisten für Systemlösungen<br />

medizinischen Ausrüstungen. Elektrozylinder in verschiedenen<br />

Größen und Ausführungen runden, als Alternative zu pneumatischen<br />

Zylindern, das Lineartechnik-Angebot ab.<br />

Im Geschäftsbereich Verbindungstechnik entwickelte das Unternehmen<br />

aus den Rohrspannsystemen der frühen Jahre ein<br />

umfangreiches Produktprogramm an klemmbaren Rohrverbindern<br />

aus Kunststoff, Aluminium und Edelstahl für unterschiedliche<br />

Einsatzbereiche und Belastungsarten. Auch das System der<br />

Monitorhalterungen für industriell genutzte Bildschirme sowie<br />

das ITAS-System für industrielle Treppen, Arbeitsbühnen und<br />

Geländer zählen zur RK-Verbindungstechnik.<br />

Kern des Bereichs Profiltechnik ist das Blocan Profilsystem aus<br />

Aluminium mit seinen Konstruktions-, Funktions- sowie Schwerlastprofilen<br />

für viele Kombinations- und Einsatzmöglichkeiten.<br />

Eine spezielle Verbindungstechnik ermöglicht die Montage der<br />

Profile ohne vorherige mechanische Bearbeitung und spart damit<br />

Vorbereitungs- und Montagezeit. Zudem lassen sich die Profilsysteme<br />

nicht nur untereinander, sondern auch bereichsübergreifend<br />

mit den Rohrverbindern, Lineareinheiten, Hubsäulen<br />

und Elektrozylindern kombinieren.<br />

Das Wissen aus den drei oben genannten Produktgruppen vereint<br />

RK Rose und Krieger im Geschäftsfeld Modultechnik. Das Ergebnis<br />

sind einbaufertige Funktionsmodule sowie individuelle Systemlösungen<br />

wie Schutzeinhausungen für Maschinen, ergonomische Arbeitsplatzsysteme,<br />

mehrachsige Handlingsysteme und Maschinengestelle.<br />

Planung, Konstruktion und Fertigung der Komplettlösungen<br />

erfolgt dabei ausschließlich im Hause. „Wichtig ist für uns, dass<br />

wir unsere Produkte nicht nur speziell in eine Branche verkaufen,<br />

sondern sehr breit aufgestellt sind. Vom allgemeinen Maschinenund<br />

Anlagenbau über die chemische Industrie bis hin zur Medizintechnik,<br />

wir bedienen praktisch alle Branchen. Somit sind wir bestens<br />

aufgestellt für die nächsten 50 Jahre“ fasst Langer zusammen.<br />

Bilder: RK Rose und Krieger<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

ENCODER<br />

FÜR ANTRIEBSTECHNIK & ROBOTIK<br />

• SIKO MagLine – Messung magnetisch absolut und inkrementell<br />

• Berührungslos und völlig verschleiß- und wartungsfrei<br />

• Extrem präzise, auch bei Verschmutzung des Maßstabs<br />

• Flexible Dimensionierung von Messlängen und Durchmessern<br />

• Einfaches Handling, hohe Positionsgenauigkeit bei<br />

hochdynamischen Prozessen<br />

• Kundenspezifische, individuelle Lösungen<br />

sps <strong>2022</strong>, Halle 4A, Stand 301<br />

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SPECIAL: SPS <strong>2022</strong> – TRENDS & INNOVATIONEN<br />

Ferdinand Mayr, CEO und Geschäfts führender<br />

Gesellschafter bei Mayr Antriebstechnik<br />

DIGITALER MASCHINENBAU<br />

GUT, WENN MAN BÄLLE IN<br />

DER LUFT HAT<br />

Das Unternehmen Mayr Antriebstechnik feiert in diesem Jahr 125-jähriges Bestehen.<br />

Das ist ein Anlass die Vergangenheit und die Herkunft des Unternehmens zu<br />

betrachten. Wir sprachen mit dem Geschäftsführer Ferdinand Mayr aber vor allem<br />

über die Zukunft. Der Ur-Ur-Enkel des Firmengründers erklärte unter anderem die<br />

Bedeutung smarter Kupplungen und Bremsen und wie der europäische Maschinenbau<br />

seine Marktposition halten kann.<br />

60 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: SPS <strong>2022</strong> – TRENDS & INNOVATIONEN<br />

01 Von der spanenden<br />

Bearbeitung bis zum<br />

Standard-Korrosionsschutz<br />

werden alle Arbeitsschritte<br />

im Haus durchgeführt<br />

02 In den Produktionshallen<br />

von Mayr Antriebstechnik<br />

werden rotatorische<br />

Bremsen mit<br />

Bremsmomenten von<br />

0,03 Nm bis hin zu<br />

mehreren Tausend Nm<br />

gefertigt, erklärt Produktmanager<br />

Bernd Kees<br />

Herr Mayr, wie geht es dem Unternehmen<br />

Mayr Antriebs technik im Moment?<br />

Aktuell geht es uns sehr gut, würde ich sagen. Emotional haben<br />

wir mit den Feierlichkeiten zum Firmenjubiläum intern und<br />

extern positive Entwicklungen ausgelöst. Inhalte aus unserer<br />

Firmenbiografie wurden auch außerhalb der Unternehmensfamilie<br />

thematisiert, was mich sehr freut. Auch als Familienunternehmen<br />

haben wir uns weiterentwickelt, denn die Übergabe<br />

vom Großvater über den langjährigen Geschäftsführer Günther<br />

Klingler auf den Enkel, also mich, wurde vollendet. Schließlich<br />

gibt es auch aus dem operativen Geschäft positive Zahlen – wir<br />

haben im Jahr 2021 über 20% und aktuell in <strong>2022</strong> trotz der Lieferkettensituation<br />

ca. 15 % Wachstum erzielen können.<br />

Wenn Sie in der Firmengeschichte zurückblicken: Gibt es eine<br />

wegweisende Entscheidung, die grundlegend für diese erfolgreiche<br />

Geschichte ist?<br />

Das kann man so nicht sagen. Viele Entscheidungen haben ihren<br />

Nutzen erst viel später offenbart. Eine sehr wichtige Entscheidung<br />

war auf jeden Fall der Umzug von Kaufbeuren zu<br />

unserem heutigen Standort in Mauerstetten in den 70er Jahren.<br />

Der vorhandene Platz eröffnete viele Möglichkeiten und auch<br />

heute gibt es hier Ausbauflächen, die uns in der Zukunft helfen<br />

werden. Aber damals konnte diese Bedeutung wohl kaum einer<br />

erfassen.<br />

Aktuell gibt es eine ganze Reihe von Herausforderungen für<br />

Unternehmen, die Entscheidungen verlangen. Welche trifft Ihr<br />

Unternehmen, treffen Sie?<br />

Die aktuellen Herausforderungen sind natürlich für Unternehmen<br />

immens. Wir konzentrieren uns auf wenige, ganz konkrete<br />

Dinge. Zum einen ist da die Internationalisierung. Aktuell arbeiten<br />

wir an Niederlassungen in Japan und Indien. Wir hoffen,<br />

dass sinkende Nachfragen in den einen Märkten durch steigende<br />

Nachfrage in anderen ausgeglichen wird.<br />

Natürlich bleibt auch während aller Krisen die Digitalisierung<br />

nicht stehen, im Gegenteil. Das ganze Unternehmen soll digitaler<br />

werden, daran führt kein Weg vorbei. Wir arbeiten da an<br />

allen Bereichen, von der Prozessplanung über die Konstruktion<br />

bis zur Vertriebstruktur. Wir haben hier das Projekt DTM gestar-<br />

DER<br />

ANTRIEB<br />

Intelligent Flexibel Verlässlich<br />

8.–<strong>10</strong>. November <strong>2022</strong><br />

Halle: 3A<br />

Stand: 451<br />

ANTRIEBS-<br />

ELEKTRONIK<br />

GETRIEBE + MOTOR + UMRICHTER = DER ANTRIEB.<br />

Getriebebau NORD GmbH & Co. KG | T: +49 4532 289-0 | info@nord.com | www.nord.com


SPECIAL: SPS <strong>2022</strong> – TRENDS & INNOVATIONEN<br />

Wir kümmern uns um den Nachwuchs. Der Anteil der Lehrlinge<br />

an der Belegschaft beträgt über 11 Prozent. Noch wichtiger: 60<br />

Prozent unserer Mitarbeiter sind bei Mayr Antriebstechnik ausgebildet.<br />

Dank unserer Fertigungstiefe können Lehrlinge hier<br />

auch viel sehen und praktisch erfahren. Ein so hoher Anteil von<br />

Lehrlingen und Übernommenen führt auch zu einer starken<br />

Verwurzelung in der Region. Das ist auch ein Stück Identifikation<br />

durch Biografie hier bei uns im Allgäu. Ein Teil unserer Unternehmensgeschichte<br />

eben.<br />

Der Unternehmensstandort im dezentralen Allgäu ist also ein<br />

Vorteil?<br />

03 Die Lehrwerkstatt ist sehr gut ausgelastet – gut 11 Prozent der<br />

Belegschaft von Mayr Antriebstechnik sind Lehrlinge<br />

tet: Digital Transformation Mayr. Wenn wir diesen Weg beschreiten,<br />

diese Themen vorantreiben, ist mir nicht Bange, dass<br />

wir die Krisen überleben.<br />

Hat dieses Prinzip auch während der Corona-Zeit gegriffen?<br />

Absolut! Wenn auch auf unvorhersehbare Weise. Wir hatten<br />

damals schon einen Online-Produktkonfigurator vorbereitet<br />

aber noch gezögert, ihn live zu schalten. Als Corona kam, war<br />

das für uns der Startschuss. Wir hatten auch Online-Kommunikation<br />

in Form von Webinaren vorbereitet, da kam Corona sozusagen<br />

genau zur rechten Zeit. Es ist ein Vorteil, wenn man immer<br />

ein paar Bälle in der Luft hat!<br />

Was können wir in Zukunft von Mayr produktseitig erwarten?<br />

Hier wird der Weg in die Zukunft darüber führen, das eigene<br />

Produkt immer besser zu verstehen und die vorhandenen Möglichkeiten<br />

besser zu nutzen.<br />

Die eigenen Produkte besser verstehen?<br />

Ja, natürlich. 75 % der von uns verkauften Produkte sind mit<br />

kundenspezifischen Lösungen ausgestattet. Im Gespräch mit<br />

unseren Kunden lernen wir auch viel über unser Produkt in der<br />

jeweiligen Anwendung. Jeder Entwicklungsschritt zeigt uns<br />

anschließend weitere Schritte auf. Ein Beispiel ist ist die Bremsenüberwachung,<br />

welche wir seit Jahren weiterentwickeln.<br />

Durch diese Technologie können wir auch unsere bestehenden<br />

Produkte verbessern und weiterentwickeln. So ist die neue Biegeanker-Geräuschdämpfungstechnologie<br />

noch besser überwachbar<br />

und performt über die Lebenszeit deutlich besser. Empirische<br />

Erkenntnisse führen uns auf diese Weise weiter. Das ist<br />

der Weg, den wir als Mayr Antriebstechnik gehen.<br />

Was sind da konkrete Beispiele?<br />

Unsere Produkte sollen noch besser überwacht werden. Wir<br />

haben bereits den Brake-Checker und den Drive-Checker, die<br />

viele Daten bereitstellen. Welchen Nutzwert diese Daten darstellen,<br />

hängt vom Anwender ab. Wir wollen möglichst viele<br />

Daten für eine Integration in den Antriebsstrang bereitstellen.<br />

Am Ende soll ein digitaler Maschinenbau stehen, der ein durchgängiges<br />

Leistungsspektrum bis zum Service bietet.<br />

Haben Sie auch so gute Antworten auf den Fachkräftemangel?<br />

Auf jeden Fall. Der Menschen im Allgäu sind ein besonderer<br />

Schlag. Viele kommen nach einem Studium in der Stadt wieder<br />

hierher zum Arbeiten, weil sie hier leben möchten. Die dezentrale<br />

Struktur ist generell ein Vorteil für den Maschinen- und<br />

Anlagenbau in Deutschland.<br />

Wie meinen Sie das?<br />

Die dezentrale Struktur hier kann Wettbewerbsvorteil sein. Jedes<br />

Unternehmen ist wie ein Nervenknoten im Gehirn, der mit<br />

anderen Nervenknoten in Kontakt steht. Innovationen entstehen<br />

in Netzwerken, viele kleine Knoten können deutlich mehr<br />

Verbindungen eingehen, als wenige große Knoten. Werden diese<br />

dann auch noch zu groß, müssen sie zu viel leisten und verlieren<br />

an Beweglichkeit und Innovationskraft. Genau da haben<br />

wir in Deutschland einen Vorsprung gegenüber anderen Wettbewerbern<br />

auf dem Weltmarkt.<br />

Das Interview führte Miles Meier<br />

Fotos: Mayr Antriebstechnik<br />

www.mayr.de<br />

VON DER SCHREINEREI ZUM DIGITALEN<br />

MASCHINENBAU<br />

Die Geschichte von Mayr Antriebstechnik beginnt im Jahr<br />

1897. Damals wurde der Betrieb von Christian Mayr, dem<br />

Ur-Ur-Großvater von Ferdinand Mayr, als Mühlschreinerei<br />

in Kaufbeuren gegründet. Der Aufschwung zum Spezialisten<br />

der Antriebstechnik kam nach dem 2. Weltkrieg. Fritz<br />

Mayr, Großvater von Ferdinand Mayr, stieg im Jahr 1956 in<br />

dritter Generation in den Familienbetrieb ein. Ein Durchbruch<br />

gab dem Unternehmen in dieser Zeit einen entscheidenden<br />

Impuls: die Entwicklung der Sicherheitskupplung.<br />

Die EAS Sicherheitskupplungen kamen 1963<br />

auf den Markt und entwickelten sich schnell zum<br />

stärksten Umsatzbringer der Firma. 1965 übernahm<br />

Fritz Mayr die Geschäftsführung von seinem Vater.<br />

Die 1.400 Quadratmeter Fläche des Firmensitzes in<br />

Kaufbeuren, waren spätestens in den 1970er Jahren zu<br />

klein geworden. 1973 zog das Unternehmen nach<br />

Mauerstetten an den heutigen Firmenssitz. Mittlerweile<br />

erstreckt sich das Firmengelände auf einer Fläche von<br />

rund 33.000 Quadratmetern, auf denen über 750 Beschäftigte<br />

ihrer Arbeit nachgehen.<br />

Das Familienunternehmen Mayr Antriebstechnik wird<br />

heute in der fünften Generation geführt. Bereits seit Ende<br />

2018 leitet Ferdinand Mayr den Betrieb zusammen mit<br />

seinem Großvater Fritz Mayr und Günther Klingler. Bereits<br />

in diesem Jahr hat Klingler die Position des CEO an<br />

Ferdinand Mayr übergeben.<br />

62 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

RADSATZ FÜR HOHE ÜBERSETZUNGEN AUF GERINGEM BAURAUM<br />

Der Zahnradspezialist Framo Morat präsentiert den neuen Speerox-Radsatz, bei<br />

dem die Verzahnung des Rads auf die Planseite wandert. Dies resultiert in einer<br />

Verkleinerung des Bauraums, ermöglicht hohe Übersetzungen in nur einer<br />

Getriebestufe und ist zugleich leise sowie effizient. Durch die Verlagerung<br />

entsteht eine Verzahnung mit Spiralcharakter, die eine modifizierte Schnecke<br />

antreibt. Daraus resultieren kinematisch günstige Verhältnisse, die die Gleitanteile<br />

und damit die Reibung reduzieren. Dennoch bleibt die Verzahnung durch die<br />

hohe Überdeckung und des eingleitenden Eingriffs leise. Eine verschleißarme<br />

Stahl-Stahl-Paarung erhöht die Leistungsdichte und die Lebensdauer. Wenn nur<br />

eine Drehrichtung gefordert ist, erzielt die Verzahnungsgeometrie des neuen<br />

Radsatzes eine besonders hohe Performance. In der passenden Anwendung schlägt der Radsatz laut Hersteller klassische<br />

mehrstufige Getriebe. Er ist leise und weist einen hohen Wirkungsgrad bei langer Lebensdauer auf. Die Getriebestufe<br />

bestehend aus nur zwei Komponenten: Schnecke und Rad. Weitere Details und Einsatzpotentiale der Verzahnung präsentiert<br />

Franz Morat vom 08. bis <strong>10</strong>. November <strong>2022</strong> auf der SPS in Nürnberg, Halle 1 / Stand 350.<br />

www.framo-morat.com<br />

EISENLOSE VAKUUM­<br />

MOTOREN MIT<br />

GERINGER AUSGASUNG<br />

Das Idealmaß für<br />

Bremsen: 111 – 36 – 60<br />

Unter Berücksichtigung der<br />

einzigartigen Herausforderungen<br />

von Vakuumanwendungen,<br />

stellt Tecnotion mit der Vakuum<br />

Generation 2 Serie einen weiter<br />

verbesserten Nachfolger vor.<br />

Die neuen eisenlosen Vakuummotoren<br />

haben aufgrund der<br />

geschlossenen Bauweise eine<br />

noch geringere Ausgasung.<br />

Verbesserte thermische Eigenschaften,<br />

wie ein verringerter<br />

Wärmewiderstand, minimieren<br />

den Temperaturanstieg und optimieren<br />

die Wärmeableitung weg<br />

von der Applikation. Zusätzliche<br />

Temperatursensoren in den<br />

Spuleneinheiten sorgen laut<br />

Hersteller für noch mehr Sicherheit.<br />

Die Spuleneinheiten sind in<br />

vakuumkompatiblen Edelstahl<br />

eingeschlossen, was für eine gute<br />

RGA-Leistung sorgt und zu<br />

kürzeren Ausheiz- und Pumpzeiten<br />

führt. Die standardmäßigen<br />

Anschlusskabel der Vakuum<br />

Generation 2 Serie ermöglichen<br />

einfaches Kabel management,<br />

weiterhin sorgt der zusätzliche<br />

Edelstahlstreifen am Gehäuse für<br />

eine unkomplizierte und zuverlässige<br />

Installation.<br />

www.tecnotion.com<br />

111 Jahre Erfahrung,<br />

36 Bremsentypen,<br />

60 Vertriebspartner weltweit<br />

Wir von Kendrion und INTORQ haben nach<br />

dem Zusammenschluss noch einmal an Format<br />

zugelegt. Wir können sowohl „Standard“ als<br />

auch „Individuell“ – überzeugen Sie sich selbst.<br />

Wir werden Sie beeindrucken.<br />

.<br />

Kendrion INTORQ GmbH<br />

Wülmser Weg 5<br />

31855 Aerzen<br />

T +49 5154 70534-0<br />

www.kendrion.com


SPECIAL: SPS <strong>2022</strong> – TRENDS & INNOVATIONEN<br />

BELEUCHTETER NOT-HALT<br />

01<br />

BETRIEBSSYSTEM<br />

NACH WAHL<br />

Windows, Android, iOS<br />

02<br />

STOSSFESTES<br />

GEHÄUSE<br />

Kabellos<br />

04<br />

03<br />

WECHSELRAHMEN<br />

Für verschiedene Tablets<br />

SAFETY HMI MIT TABLET UND SMARTPHONE<br />

EIN GERÄT FÜR DIE SICHERHEIT<br />

Safety ist immer ein Thema. Nicht nur<br />

wenn es um die Sicherheit der<br />

Mitarbeiter geht, sondern auch beim<br />

Bedienen von Maschinen und Anlagen.<br />

Die heutige Technik bietet dafür<br />

schon smarte Lösungen, aber es gibt<br />

immer Verbesserungspotential.<br />

ACD Antriebstechnik hat sich im Bereich<br />

HMI Gedanken gemacht und eine<br />

pfiffige Lösung entwickelt.<br />

Dieter Hund, Vertriebsleiter, ACD Antriebstechnik GmbH, Achstetten<br />

ACD Antriebstechnik entwickelte anfangs ausschließlich kundenspezifische<br />

Antriebsregelgeräte. Schon früh erkannte das<br />

Unternehmen, dass sich mit der Integration von Sicherheitsfunktionen<br />

in die Antriebsregelgeräte smarte sicherheitstechnische<br />

Lösungen für den Maschinenbauer realisieren lassen. Heutzutage sind Sicherheitsverstärker<br />

vom Markt nicht mehr wegzudenken, den Sicherheit<br />

ist keine Tendenz mehr, sondern wesentlicher Bestandteil der Industrie,<br />

und somit auch bei Antrieben und Steuerungen. ACD Antriebstechnik<br />

verlagert dafür die Safety-I/O, die noch oft in den Antrieben integriert ist,<br />

über die sowieso vorhandenen Antriebsbusse in eine eigene Saftey-I/O<br />

oder Safety PLC nach außen. Dies bedeutet, dass sämtliche relevanten Safety-Sensoren<br />

und -Aktoren einer Maschine dezentral mit eigener Safety-<br />

Elektronik erfasst, mit einer Safety PLC ausgewertet und über den Feldbus<br />

zu den Safety Antrieben weitergeleitet werden. Dies hat ACD Antriebstechnik<br />

schon frühzeitig umgesetzt und es war für das Unternehmen zugleich<br />

der Einstieg in die Sicherheits- Steuerungstechnik. Damit hat ACD<br />

Antriebstechnik die Möglichkeit, dem Anwender eine optimale sicherheitstechnische<br />

Lösung für seine gesamte Maschine anzubieten.<br />

Um das umzusetzen, beschreitet der Safety- und Antriebstechnikspezialist<br />

zwei Wege: zum einen die Entwicklung einer eigenen Sicherheits-<br />

SPS und zum anderen die Entwicklung eines Safety Bedienpanels. In<br />

diesem Bereich gibt es laut ACD aktuell nur wenige Anbieter, da die<br />

64 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: SPS <strong>2022</strong> – TRENDS & INNOVATIONEN<br />

01 In das SP200 kann der Anwender<br />

über einen spezifischen Wechselrahmen<br />

Tablets mit Displays zwischen<br />

<strong>10</strong>,5 und 11 Zoll integrieren<br />

SAFETY-TEIL<br />

mit und ohne Elektronik<br />

BEDIENTEIL<br />

Tablet, iPad, Smartphone mit<br />

Android, iOS oder Windows<br />

technologischen Voraussetzungen dafür enorm sind. Die optimale<br />

Lösung hinsichtlich Preis, Platzbedarf und Funktion, scheint hier<br />

der Einsatz von Consumer Komponenten zu sein. ACD Antriebstechnik<br />

hat eine komfortable, sichere und passende Preis-Leistungs-Lösung<br />

für seine Kunden entwickelt: ein in Form und Design<br />

flexibler Wechselrahmen mit Consumer Mediengerät (Tablet,<br />

Smartphone oder ähnliches).<br />

ALLESKÖNNER HMI SAFETY PANEL<br />

In das Mobile HMI Safety Panel SP200 lassen sich über kundenspezifische<br />

Wechselrahmen Tablets mit Displays zwischen <strong>10</strong>,5<br />

und 11 Zoll zur Visualisierung von Prozessen und dem Steuern<br />

von Maschinen integrieren. Somit kann der Anwender selbst entscheiden<br />

von welchem Hersteller er Tablets bezieht und welche<br />

Leistungsdaten die Geräte für seine spezifischen Anwendungen<br />

haben sollen. Ob nun ein High-End-Tablet eingesetzt wird oder<br />

ein Gerät im niedrigeren Preissegment ausreicht, das kann jedes<br />

Unternehmen somit für sich selbst entscheiden.<br />

Es lassen sich Tablets mit den Betriebssystemen Android, iOS<br />

und Windows einsetzen. Die dazu notwendigen SP200 Apps werden<br />

aus dem Google Play Store, dem App Store von Apple oder<br />

dem Microsoft Store geladen. Außerdem sind in den HMI Panel<br />

weiterhin alle Tabletfunktionalitäten uneingeschränkt nutzbar,<br />

das heißt Lautsprecher, Mikrofon, Kamera und so weiter kann<br />

der Maschinenbediener verwenden, um Daten und Bilder an den<br />

Servicemitarbeiter durchzugeben beispielsweise zur Problembeschreibung<br />

beim Ausfall einer Maschine.<br />

Durch den Einsatz von handelsüblichen Powerbanks wird eine<br />

sehr hohe Laufzeit erreicht (von <strong>10</strong>0 Stunden bis hin zu über<br />

200 Stunden). Auch induktives Laden über eine Ladeschale ist<br />

möglich. Das Gewicht von etwas mehr als einem Kilogramm (inklusive<br />

Tablet und Powerbank) ist dabei noch niedriger als bei einigen<br />

vergleichbaren Produkten. Die integrierten Bedienelemente<br />

Not-Halt, Zustimmtaster und Drehgeber werden durch die fest<br />

eingebaute Sicherheitselektronik erfasst. Unter Berücksichtigung<br />

der Einschränkungen der EN ISO 13851 ist es sogar möglich, eine<br />

mobile Zweihandbedienung zu realisieren. Die Sicherheitsdaten<br />

werden per sicherer Funkstrecke an eine Gegenstelle (Sicherheits-<br />

Gateway) übertragen. Zudem hat die Sicherheitselektronik eine<br />

Verbindung zum universellen Tablet, um per App die Bedien- und<br />

Konfigurationsdaten bei Bedarf auszutauschen. Das Sicherheits-<br />

Gateway kann selbst eine Sicherheitssteuerung sein oder Verbindungen<br />

zu weiteren Safety-Steuerungen und sicheren Bussystemen<br />

herstellen. Im SP200 lassen sich dazu Verbindungen zu mehreren<br />

Sicherheits-Gateways konfigurieren.<br />

ANWENDERNUTZEN<br />

ACD Antriebstechnik sieht gleich mehrere Vorteile für den Bediener.<br />

Da wäre zum einen der Einsatz von handelsüblichen Consumer<br />

Tablets, der kostengünstig ist, keine lange Einarbeitung benötigt<br />

und sich jederzeit unkompliziert austauschen lässt. Weiterhin,<br />

und das ist besonders wichtig, eine autarke zertifizierte<br />

Sicherheitstechnik mit Safety Wireless. Diese Technik erleichtert<br />

das Handling von Sicherheitslösungen im Maschinen- und Anlagenbau.<br />

Last but not least lässt sich das HMI Safety Panel ein-


SPECIAL: SPS <strong>2022</strong> – TRENDS & INNOVATIONEN<br />

02 Mit dem Panel lassen sich viele Anwendungen im Bereich<br />

Sicherheitssteuerung realisieren<br />

fach in bestehende Sicherheitslösungen mit dem Safety over EtherCAT Protokoll<br />

(FSoE) oder in andere Sicherheitslösungen über sichere Ausgänge integrieren.<br />

Die Antriebstechnik- und Safetyspezialisten möchten aber noch mehr. Die Vision<br />

des Unternehmens ist, dass sich Standardmediengeräte früher oder später in der<br />

Steuerungstechnik durchsetzen werden, deswegen vereint ACD Antriebstechnik<br />

heute schon Consumer Electronic (Tablets, Smartphones und so weiter) sowie Sicherheitstechnik<br />

in einer cleveren Safety-HMI-Lösung. Mit dem Mobile Safety<br />

HMI Panel SP200 lassen sich mehrere Maschinen oder Maschinenteile sicher und<br />

komfortabel bedienen und steuern. Dafür ist laut ACD Antriebstechnik beim Verwenden<br />

des SP200 nur ein HMI-Gerät für den kompletten Maschinenpark notwendig.<br />

Das Unternehmen ist sich auch sicher, dass es auf dem Markt aktuell nur wenige<br />

Anbieter von mobilen Sicherheitsbediengeräten mit Funk gibt und das Mobile<br />

Safety HMI Panel somit eines der ersten ist.<br />

Diese Lösung möchte ACD Antriebstechnik unbedingt live vorstellen und freut<br />

sich auf die ersten eigenständigen Messeauftritte dieses Jahr. Unter anderen auf<br />

der SPS <strong>2022</strong> im November ist ACD Antriebstechnik daher zum ersten Mal mit eigenem<br />

Messestand (Halle 4, Stand 531) vertreten sowie am Gemeinschaftsstand der<br />

Ethercat Technology Group (Halle 5, Stand 3<strong>10</strong>). Dort wird der Messebesucher live<br />

vor Ort die Produktneuheiten kennen lernen.<br />

ÜBER DAS UNTERNEHMEN<br />

Gegründet wurde ACD Antriebstechnik im Jahr 1995, als ein Unternehmen der ACD<br />

Gruppe mit Sitz in Achstetten bei Ulm. Anfangs wurden ausschließlich kundenspezifische<br />

Antriebsregelgeräte entwickelt. Die zu Beginn neuen Technologien im Bereich<br />

der Leistungselektronik setzten sich immer mehr zum Standard auf dem Markt<br />

durch. ACD Antriebstechnik forscht seither laufend an neuen Technologien, um mit<br />

anwenderspezifischen Lösungen am Markt attraktiv zu bleiben. Frühzeitig erkannte<br />

die Geschäftsführung, dass mit der Integration von Sicherheitsfunktionen in die Antriebsregelgeräte<br />

clevere sicherheitstechnische Lösungen für den Maschinenbauer<br />

realisierbar sind. So startete im Jahr 2003 der Einstieg in die Sicherheitstechnik.<br />

Bilder: ACD Antriebstechnik<br />

www.acd-gruppe.de/<strong>antriebstechnik</strong><br />

DIE IDEE<br />

„In das Mobile HMI Safety Panel<br />

lassen sich über kundenspezifische<br />

Wechselrahmen Tablets mit Displays<br />

zwischen <strong>10</strong>,5 und 11 Zoll zur<br />

Visualisierung von Prozessen und<br />

Steuerung von Maschinen integrieren.<br />

Wir sehen gleich mehrere<br />

Vorteile für den Bediener, zum<br />

Beispiel der Einsatz von handelsüblichen<br />

Consumer Tablets oder eine<br />

autarke zertifizierte Sicherheitstechnik<br />

mit Safety Wireless. Last but not<br />

least lässt sich das Panel einfache in<br />

bestehende Sicherheitslösungen mit<br />

dem Safety EtherCAT Bus oder in<br />

andere Sicherheitslösungen über<br />

sichere Ausgänge integrieren.“<br />

Dieter Hund, Vertriebsleiter,<br />

ACD Antriebstechnik, Achstetten<br />

66 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


BELASTUNG VON ROBOTERACHSEN IN<br />

REALTIME BERECHNEN<br />

Nabtesco möchte die Automatisierung<br />

noch effizienter<br />

gestalten. Wie das wirtschaftlich<br />

funktionieren kann, zeigt<br />

der Zykloidgetriebespezialist<br />

auf der SPS in Nürnberg.<br />

Unter anderem im Gepäck:<br />

Echtzeitüberwachung von<br />

Robotern mit digitalem<br />

Getriebezwilling, denn eine<br />

möglichst hohe Maschinenund<br />

Roboterverfügbarkeit ist<br />

das erklärte Ziel nahezu aller<br />

Anwender. Condition Monitoring und Predictive Maintenance sind dabei<br />

entscheidende Schlagworte. So möchte Nabtesco durch eine Kombination von<br />

digitalen Getriebemodellen und entsprechenden Algorithmen in der Robotersteuerung<br />

in Zukunft das reale Betriebsverhalten überwachen. Dazu gehört<br />

auch die konkrete Belastung jeder einzelnen Roboterachse zu kontrollieren und<br />

in Realtime zu berechnen, wie hoch der Verschleiß ist. Daraus lässt sich dann<br />

ableiten, ob ein Serviceeinsatz notwendig wird – eine effektive, wirtschaftliche<br />

Lösung und laut den Getriebespezialisten ein Novum in der Robotik. In Halle 3A<br />

am Stand 426 können Besucher das Konzept kennenlernen, sich mit den<br />

Anwendungsexperten über die Möglichkeiten für ihre Automatisierung<br />

austauschen und die Echtzeitüberwachung von Robotern beobachten.<br />

Darüber hinaus präsentiert Nabtesco sein Produktportfolio für die Automatisierung.<br />

Mit dabei sind unter anderem die Servogetriebe der Neco Serie sowie<br />

die neuen Hightorquegetriebe Neco HT. Auch die Hohlwellengetriebe der RD-C<br />

Serie, die Drehtische der RS Serie sowie die Antriebseinheit mit Mecanumrad<br />

werden ausgestellt.<br />

www.nabtesco.de<br />

ALLES RUND UM AUTOMATISIERUNG AUF DER SPS<br />

Zur Spannungsversorgung schaltschrankloser<br />

Automatisierung stellt Ifm Electronic<br />

auf der Messe neue 24 Volt Netzteile vor,<br />

die die Schutzart IP67 erfüllen, und eine<br />

Spannungsversorgung direkt an der<br />

Maschine ermöglichen. Integrierte<br />

elektronische Sicherungen in den Netzteilen<br />

schützen vor Überspannungen und<br />

Kurzschlüssen. Eine IO-Link-Schnittstelle<br />

macht die neuen Netzteile intelligent.<br />

Und für die Automatisierungstechnik der<br />

Lebensmittelindustrie zeigt man neue<br />

IO-Link-Master der Serie Performance Line.<br />

Sie erfüllen die Schutzarten IP65, IP67 und IP69K, die M12-Buchsen bestehen<br />

aus Edelstahl und die Dichtungen aus EPDM. Die Spannungsversorgung lässt<br />

sich über L-codierte M12 Leitungen mit einer Daisy Chain kaskadieren. Die<br />

Parametrierung der IO-Link-Master sowie aller angeschlossenen Sensoren ist<br />

komfortabel über die Software Moneo Configure SA möglich. Für den Anschluss<br />

von Sensoren werden passende Verbindungen benötigt, die ebenfalls die<br />

hohen Anforderungen erfüllen. Hier steht ein umfangreiches Sortiment an<br />

Leitungen mit gemäß IEC 6<strong>10</strong>76 L-codierten Steckern zur Verfügung. Last but<br />

not least zeigt Ifm mit der Hardwareplattform O3R ein Edge Device für die<br />

industrielle Bildverarbeitung in der mobilen Robotik. An die Plattform lassen<br />

sich bis zu sechs 3D-Kameras und zahlreiche weitere Sensoren anschließen.<br />

Die Plattform bietet ausreichend Rechenleistung, um Bildverarbeitung mit<br />

neuronalen Netzen und andere KI-Anwendungen zu realisieren.<br />

www.ifm.com


SPECIAL: SPS <strong>2022</strong> – TRENDS & INNOVATIONEN<br />

MASCHINENAUTOMATISIERUNG<br />

WEICHE WARE<br />

FÜR HARTE<br />

ANFORDERUNGEN<br />

Norbert Botesch, Produktmanager für Maschinenautomatisierung;<br />

Hans-Joachim Müller, Marktmanager für Antriebselektronik<br />

und Software, beide bei SEW-Eurodrive in Bruchsal<br />

Durchgängige Automatisierungslösungen aus<br />

einer Hand anzubieten, ist heute das Anliegen<br />

vieler Hersteller. SEW-Eurodrive verwirklicht<br />

dieses Ziel mit seinem Automatisierungs -<br />

bau kasten Movi-C. Er umfasst neben Hardwarekomponenten<br />

eine Vielzahl an Software, die bei<br />

der Automatisierung von Maschinen eine immer<br />

wichtigere Rolle spielt. Das Zusammenspiel der<br />

Module ermöglicht eine intuitive und flexible<br />

Maschinenautomatisierung.<br />

Mit der Engineering-Software Movisuite stellt<br />

SEW- Eurodrive dem Kunden ein kostenloses, durchgängiges<br />

Tool zur Realisierung seiner Maschinenautomatisierung<br />

zur Verfügung. Es unterstützt den Anwender<br />

bei der Planung, Konfiguration, Parametrierung, Inbetriebnahme,<br />

Bedienung und Diagnose von Automatisierungslösungen. Das<br />

betrifft sämtliche Komponenten des Automatisierungsbaukastens<br />

Movi-C– von der Steuerungstechnik über die Frequenzumrichter<br />

bis zu den Motoren und Getrieben. Außerdem erfolgt mit<br />

Movisuite auch die Programmierung der Softwaremodule Movikit.<br />

PLATTFORM FÜR PARAMETRIERUNG<br />

Movirun ist die Softwareplattform des Automatisierungsbaukastens<br />

Movi-C und bildet den Grundbaustein zur Nutzung der<br />

Softwaremodule Movikit. Movirun flexible ist eine frei programmierbare<br />

und offene Plattform für die Automatisierung mit Movi-<br />

C- und Fremdkomponenten. Sie dient als die Basis für interpolierte<br />

Betriebsarten, für anspruchsvolle Motion-Control-Anwendungen<br />

und beinhaltet ein modernes Programmiersystem nach IEC<br />

61131-3. Durch integrierte Funktionen wie Positionieranwendungen,<br />

Energieversorgungslösungen oder synchronisierte Bewegungsfunktionen<br />

bringt Movirun flexible bereits viele Automatisierungsmöglichkeiten<br />

mit. Für besonders anspruchsvolle oder<br />

kundenspezifische Anforderungen kommen die Softwaremodule<br />

Movikit zum Einsatz. Sie können mittels Movirun flexible einfach<br />

auf einem Movi-C-Controller implementiert und anschließend<br />

programmiert bzw. parametriert werden. Gleichzeitig besteht die<br />

Option, auch komplexe eigenprogrammierte Anwendungen mit<br />

den Movikit-Softwaremodulen zu implementieren.<br />

Die Softwaremodule Movikit sind vorkonfigurierte Software-<br />

Bausteine für unterschiedliche Aufgaben. Das Einsatzspektrum<br />

erstreckt sich von einfachen Antriebsfunktionen wie einer Drehzahlregelung<br />

bis hin zu anspruchsvollen Motion-Control-Funktionen,<br />

z. B. Robotersteuerungen. Die Softwaremodule werden auf<br />

dem Echtzeitbetriebssystem des Movi-C-Controller betrieben.<br />

Movikit-Softwaremodule der Kategorie „Drive“ laufen auf dem<br />

Applikationsumrichter Movidrive. Über die Engineering-Software<br />

Movisuite wird das entsprechende Softwaremodul Movikit<br />

direkt einer Achse oder dem Controller zugewiesen und konfiguriert.<br />

Damit hat der Anwender in einer Parametrieroberfläche<br />

Zugriff auf alle relevanten Parameter von der Motorinbetriebnahme<br />

bis zu den Softwareeinstellungen.<br />

VORDEFINIERTE MODULE<br />

Insgesamt stehen zwölf Kategorien mit über 35 verschiedenen<br />

Movikit-Softwaremodulen sowie zusätzlichen Add-ons zur Verfügung.<br />

Damit lassen sich nahezu alle Automatisierungsvorgänge umsetzen<br />

– entweder parametrierbar oder frei programmierbar. Durch<br />

die große Zahl verschiedener Movikit-Softwaremodule können viel-<br />

68 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: SPS <strong>2022</strong> – TRENDS & INNOVATIONEN<br />

02<br />

01<br />

01 Die Engineering-Software Movisuite unterstützt den<br />

Anwender bei der Planung, Konfiguration, Parametrierung,<br />

Inbetriebnahme, Bedienung und Diagnose von Automatisierungslösungen<br />

– z. B. bei Scararobotern<br />

02 Derzeit gibt es zwölf Kategorien mit über 35 verschiedenen<br />

Movikit-Softwaremodulen sowie zusätzlichen Add-ons<br />

seitige Applikationen realisiert werden. So erlauben Softwaremodule<br />

der Kategorie Movikit StackerCrane die Realisierung von Regalbediengeräten,<br />

meist in Hochregallagern genutzt. Und Softwaremodule<br />

der Kategorie Movikit MultiAxisController ermöglichen<br />

die Inbetriebnahme von automatisierten Brückenkränen, die in<br />

Logistik und Produktion zum Einsatz kommen. Zusätzlich bieten<br />

Add-ons wie das Movikit Motion addon AntiSway eine Vibrationsunterdrückung,<br />

um unerwünschte Schwingungen zu vermeiden.<br />

Ein weiteres Einsatzgebiet der Softwaremodule ist die Automatisierung<br />

von Verpackungsmaschinen, ob Becherabfüllmaschine,<br />

vertikale oder horizontale Schlauchbeutelmaschine, Toploader<br />

oder Palettierer. In Kombination mit Komponenten dem Movi­ C-<br />

Automatisierungsbaukasten ermöglichen die Softwaremodule, alle<br />

Kundenforderungen effizient umzusetzen. Diese Beispiele bilden<br />

nur einen kleinen Einsatzbereich der Movikit Softwaremodule ab.<br />

KÜRZERE INBETRIEBNAHME<br />

Movikit-Softwaremodule ermöglichen dem Anwender eine hohe<br />

Flexibilität. Sie verkürzen die Inbetriebnahmezeiten durch einfache<br />

Parametrierung und ermöglichen dem Kunden, eigene Applikationen<br />

zu programmieren. Auch dabei leistet SEW-Eurodrive<br />

tatkräftige Unterstützung. Moderne Softwarebausteine sind der<br />

Schlüssel für eine optimierte Produktion und Logistik und somit<br />

der Initiator für entscheidende Wettbewerbsvorteile. Daher wird<br />

SEW-Eurodrive auch in Zukunft mit neuen Movikit-Softwaremodulen<br />

die Automatisierung von Kundenapplikationen erleichtern.<br />

MoviKit und andere Softwarekomponenten bilden weiterhin<br />

einen stark wachsenden Bestandteil des Automatisierungsbaukasten<br />

Movi-C.<br />

Bilder: SEW-Eurodrive GmbH & Co KG<br />

www.sew-eurodrive.de/movikit<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> 69


MARKTPLATZ<br />

KOMPAKTE ABSOLUTE DREHGEBER FÜR<br />

INDUSTRIE 4.0<br />

Die neuen Drehgeber<br />

aus der zweiten<br />

Generation der 36 mm<br />

Baureihe von Siko sind<br />

besonders kompakt.<br />

Durch die neue Architektur,<br />

Schnittstellen<br />

wie IO-Link und smarten<br />

Features, sind sie eine zukunftssichere Lösung für Maschinenkonzepte<br />

der Industrie 4.0. Die beiden Drehgeber, wahlweise als<br />

Vollwellen- oder Hohlwellenvariante verfügbar, lassen sich mit<br />

einer SSI- oder einer IO-Link-Schnittstelle ausführen. Besonders<br />

bei der IO-Link Schnittstelle, die nach dem neuesten Standard in<br />

der Version 1.1 gemäß IEC 61131-9 integriert ist, hat Siko die<br />

Drehgeber um Funktionen im Bereich Kommunikation und<br />

Diagnose erweitert. So überträgt der Sensor die für die Anlagenverfügbarkeit<br />

relevanten Informationen wie Temperatur,<br />

Betriebsstunden und weitere Diagnosedaten, zusammen mit<br />

den Positions- und Geschwindigkeitswerten. Die Multiturnversion<br />

ist getriebe- und batterielos und kann je nach Ausführung<br />

über 16 Millionen Umdrehungen und somit einen Bereich von<br />

24 bit erfassen. Mit einer Schutzart bis zu IP67, einem weiten<br />

Temperaturbereich von -40 bis +85 °C und einer hohen Schocksowie<br />

Vibrationsfestigkeit sind die Drehgeber für den Einsatz in<br />

Industrieanwendungen sowie der Fabrikautomation sehr gut<br />

geeignet. Mehr erfahren Sie auf der Webseite.<br />

www.siko-global.com<br />

SMARTE ANTRIEBSLÖSUNGEN FÜR DIE<br />

BLECHBEARBEITUNG<br />

Antriebs- und Automatisierungsspezialist Baumüller präsentiert<br />

auf der Euroblech moderne Technologielösungen für<br />

Blechbearbeitungsmaschinen. Der Schwerpunkt liegt dabei<br />

auf der Automatisierung von Servoexzenterpressen.<br />

Diese Maschinen haben gegenüber konventionellen Pressen<br />

besonders in Sachen Produktivität, Produktqualität und<br />

Flexibilität die Nase vorn. Mit leistungsstarken Direktantrieben<br />

und der dazu passenden Steuerung können die Prozesse<br />

hinsichtlich der Taktzeit, dem Werkzeugverschleiß, dem<br />

Energieverbrauch und der Umweltverträglichkeit optimiert<br />

werden. Anhand einer vollfunktionsfähigen Miniatur-Servoexzenterpresse<br />

zeigt Baumüller live auf dem Messestand sein<br />

Komplett antriebssystem für die Blechbearbeitung.<br />

www.baumueller.com<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

_______________________________________________________ FREQUENZUMRICHTER FÜR DEN<br />

_______________________________________________________ HOCHGESCHWINDIGKEITSBEREICH<br />

___________________________________________________________<br />

_____________________________________________________________<br />

<br />

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_______________________________________________________<br />

_______________________________________________________<br />

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__________________________________________________________________________<br />

Nürnberg, 08.–<strong>10</strong>.11.<strong>2022</strong><br />

Nürnberg, 08.–<strong>10</strong>.11.<strong>2022</strong><br />

Halle<br />

Halle<br />

4,<br />

4,<br />

Stand<br />

Stand<br />

4–540<br />

4–540<br />

Auf der SPS <strong>2022</strong><br />

stellt Sieb & Meyer<br />

die neuesten<br />

Modelle der<br />

SD4x-Serie vor:<br />

SD4S, SD4M und<br />

ganz neu SD4B. Die<br />

Frequenzumrichter<br />

für Hochgeschwindigkeits-Anwendungen<br />

bieten unter anderem eine optimierte Performance,<br />

höhere Drehzahlen sowie eine geringe Motorerwärmung<br />

ohne Sinusfilter. Der SD4B eignet sich sowohl für den Einsatz<br />

als hochdynamischer Servoverstärker für den Betrieb von<br />

rotativen und linearen Niedervolt-Servomotoren als auch für<br />

einen optimierten Betrieb von hochdrehenden Niedervolt-<br />

Synchron- und Asynchronmotoren. Im Hochgeschwindigkeitsbereich<br />

erlaubt er einen sensorbehafteten Betrieb von<br />

Motoren mit überlagerter Synchronisationsfunktion. So<br />

lassen sich mehrere Hochgeschwindigkeitsmotoren im<br />

Master-/Slave-Betrieb winkelsynchron betreiben. Die<br />

Prozessorperformance macht es möglich, Synchronmotoren<br />

mit „vergrabenen“ Magneten (IPM), optimal zu betreiben. Das<br />

bei diesen Motoren zusätzlich zur Verfügung stehende<br />

Reluktanzmoment wird dabei arbeitspunktunabhängig in<br />

Echtzeit optimiert. Die Drei-Level-Umrichter SD4M können<br />

ihre Vorteile zum Beispiel im Bereich von Turboverdichtern<br />

und Turbokompressoren voll ausspielen. Auch der SD4M<br />

bietet die Regelungsfunktion für IPM-Motoren.<br />

www.sieb-meyer.de


STURMFESTER STAND FÜR SCHWERES GERÄT<br />

Schienenzangen und -bremsen gehören zu den<br />

Heavy-Duty-Lösungen im Industriebremsensortiment<br />

des One-Stop-Shops von Ringspann. Als<br />

Sicherheitskomponenten in den Antriebssystemen<br />

von Kranen und Baggern der Montan-, Hafen- und<br />

Bergbautechnik vereinen sie ein kompaktes<br />

Design mit sehr hohen Haltekräften.<br />

Mit Haltekräften bis zu 530 kN fixieren sie in<br />

Häfen Portainer, Hafenkrane und Portalanlagen,<br />

um zu verhindern, dass sie dem Druck des Windes<br />

nachgeben und unkontrolliert in Bewegung<br />

geraten. Anderenorts verleihen sie auch Schaufelradbaggern,<br />

Stahlwerkskranen und großen<br />

Photovoltaikanlagen die nötige Standfestigkeit<br />

und Sturmsicherheit. Die federbetätigten und hydraulisch gelüfteten Schienenbremsen<br />

und Schienenzangen der Baureihen HR…FHM und DR…FHM haben ein<br />

kompaktes Design. Dies gibt dem Konstrukteur mehr Spielraum unnd macht sie<br />

zudem zu einer guten Lösung für das Retrofit.<br />

www.ringspann.de<br />

GENERATIONSWECHSEL BEI WEGAUFNEHMERN<br />

Ein perfektes Zusammenspiel von Mensch<br />

und Maschine, das ist die Basis all unseres<br />

Schaffens.<br />

Mit größter Leidenschaft und Gefühl für das<br />

größte und das kleinste Ganze heben unsere<br />

Ingenieure die Sumitomo Drive Technologies<br />

DNA mit der Aktuator-Produktfamilie TUAKA<br />

auf das nächste Level.<br />

Willkommen TUAKA. Willkommen Zukunft.<br />

Balluff hat neue magnetostriktive Sensoren aus der<br />

BTL-Reihe auf den Markt gebracht. Sie sind mit<br />

analogen und IO-Link-Schnittstellen ausgestattet<br />

sowie in Stab- und Profilbauform erhältlich.<br />

Das kompakte Gehäuse des Elektronikkopfes ermöglicht<br />

eine Installation der Sensoren direkt am<br />

Hydraulikzylinder. Beide Varianten unterstützen die<br />

vorausschauende Wartung durch eine kontinuierliche<br />

Erfassung von Maschinenzuständen. Der BTL<br />

Ministabsensor eignet sich unter anderem zur<br />

Positionsrückmeldung bei Hydraulikzylindern. BTL A1/P in Profilbauform ist<br />

wiederum prädestiniert für den Einsatz bei der Steuerung hydraulischer Pressen<br />

oder für das Überwachen von Verfahrbewegungen an Maschinenteilen.<br />

www.balluff.com<br />

ANWENDERSPEZIFISCHER VARIOCODER<br />

Lenord und Bauer hat einen neuen<br />

Variocoder entwickelt. Dieser induktive<br />

Rotorpositionsgeber lässt sich mechanisch<br />

individuell konfigurieren. Hiermit passt der<br />

Hersteller die Sensorlösung an den Motor<br />

an und nicht den Motor an den Sensor. Die<br />

Effizienz, Geräuschentwicklung und<br />

Lebensdauer elektrischer Traktionsmotoren<br />

ist stark abhängig von der Signalqualität<br />

der verwendeten Sensorik. Lenord und<br />

Bauer hat mit dem Variocoder einen induktiven Rotorpositionsgeber entwickelt,<br />

der hochgenaue Positionen und Drehzahlen zur rippelfreien Geschwindigkeitsund<br />

Drehmomentregelung der Antriebe liefert. Das lagerlose, wartungsfreie<br />

Hohlwellensystem lässt sich auf geringstem Raum in alle Motorkonstruktionen<br />

integrieren. Das induktive Messprinzip liefert auch bei großen Einbautoleranzen<br />

und in Umgebungen magnetischer Streufelder sehr präzise Signale. Damit ist es<br />

laut Hersteller den weit verbreiteten Resolvern deutlich überlegen und kann<br />

Drehzahlen bis 40.000 Umdrehungen pro Minute sicher erfassen. So lassen sich<br />

Antriebe mit maximalen Drehmomenten im gesamten Geschwindigkeitsbereich<br />

mit hoher Güte regeln.<br />

www.lenord.de<br />

BESUCHEN SIE UNS<br />

HALLE 3 · STAND 362


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

GERÄUSCHMINDERUNG<br />

EINFLÜSSE AUF DIE NVH-PERFORMANCE<br />

BEI DER ZAHNRADAUSLEGUNG – TEIL 1<br />

Die Geräusch-Emissionen von Zahnradgetrieben bei Elektrofahrzeugen sind ein<br />

großes Problem. Durch eine hohe Genauigkeit der verwendeten Zahnräder lässt<br />

sich bekanntlich sowohl die Lebensdauer erhöhen als auch die Vibrationsanregung,<br />

die sogenannte NVH (Noise-Vibration-Harshness) Performance, und damit das<br />

Geräusch verbessern. Viele EV-Hersteller schreiben deshalb für die Herstellung der<br />

Zahnräder eine hohe bis sehr hohe Qualität nach ISO 1328 vor.<br />

Getriebeentwurf für ein EV Lightweight Differenzial.<br />

Darstellung des Schemas im Sketcher von KISSdesign und<br />

Ansicht des 3D-Models nach Vorauslegung in KISSdesign [1].<br />

In der Praxis wird insbesondere die Profil-Formabweichung sehr<br />

stark eingeschränkt. Teilweise werden hier Vorgaben gemacht,<br />

welche fast nicht mehr herstellbar sind, und dementsprechend<br />

die Zykluszeit und damit die Herstellkosten wesentlich erhöhen.<br />

Es stellt sich die Frage, ob die geforderte hohe Qualität überhaupt<br />

noch wesentliche Verbesserungen bringt, oder ob beispielweise<br />

eine gut ausgelegte Profilmodifikation nicht mehr Wirkung zeigt<br />

als die reine Reduktion der zugelassenen Herstellabweichungen.<br />

Es wäre deshalb sinnvoll, eine Methode zu finden, um den Einfluss<br />

der Herstellgenauigkeit abschätzen zu können. Die Auswertung<br />

der Profillinien bei Zahnradmessungen zeigt immer eine<br />

statistische Streuung des Signals, welcher meistens eine gewisse<br />

Grund-Welligkeit überlagert ist. Die Grösse dieser Welligkeit beeinflusst<br />

direkt die resultierende Profil-Formabweichung.<br />

Im Vortrag werden die Grundlagen und Ergebnisse eines Projekts<br />

beschrieben, mit welchem der Einfluss der Qualität auf den<br />

resultierenden Drehwegfehler und die Kraftanregung abgeschätzt<br />

werden kann. Dazu wird auf die theoretisch ideale Zahnflanke<br />

eine sinusförmige Welligkeit aufgebracht. Die Welligkeit<br />

kann mit Amplitude, Länge und Anfangswert modifiziert werden.<br />

Diese Modifikation kann sowohl in Profil- als in Breitenrichtung<br />

oder kombiniert ausgeführt werden. Als Resultat wird die Veränderung<br />

von Drehwegfehler, Kraftanregung und anderer wesentlicher<br />

Einflüsse auf die Vibrationsanregung ausgewertet.<br />

Die Amplitude oder Höhe der Welligkeit ergibt sich aus der<br />

über die gewählte Qualität zugelassenen maximalen Profil-Formabweichung<br />

f fα<br />

. Die Länge oder der Anfangswert der Welligkeit<br />

(ausgedrückt durch den Phasenwinkel der sinusförmigen Welligkeit)<br />

kann hingegen – je nach Situation bei der Fertigung – ohne<br />

Beeinflussung des f fα<br />

variieren. Deshalb muss die Streuung des<br />

Resultats bei unterschiedlicher Ausführung der Welligkeit berücksichtigt<br />

werden. Dies kann in einem automatisierten Ablauf<br />

72 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

01 Der übliche Fertigungsablauf bei der Stirnradherstellung<br />

gemacht werden, indem unterschiedliche Amplituden, Längen<br />

und Phasenwinkel kreuzvariiert werden. Durch eine Darstellung<br />

der auftretenden Änderung des Drehwegfehlers und anderer<br />

Größen über der Amplitude, respektive der zugelassenen Qualität,<br />

kann dann die Auswirkung der Qualität auf das NVH-Verhalten<br />

prognostiziert werden kann.<br />

Die Anwendung dieser Methode auf einige Zahnräder aus aktuellen<br />

Getrieben wird dargestellt und diskutiert. Ein Vergleich<br />

mit der erreichbaren Verbesserung durch eine optimierte Profilmodifikation<br />

liefert interessante Erkenntnisse.<br />

1 BERÜCKSICHTIGUNG DER FERTIGUNGS­<br />

METHODE BEI DER ZAHNRADAUSLEGUNG<br />

1.1 GETRIEBEDESIGN UND<br />

ZAHNFLANKENMODIFIKATIONEN<br />

Bei der Auslegung eines Getriebes wird auf Grund der Anforderungen<br />

wie Belastungen, Drehzahlen, Untersetzungen ein Getriebeschema<br />

erstellt. In einer Software für Antriebssysteme [1]<br />

kann ein solches Getriebeschema dann sehr effizient modelliert<br />

werden. Anschließend werden die Zahnräder, Wellen und Lager<br />

mit Auslegungsfunktionen dimensioniert. Damit erhält der Konstrukteur<br />

sehr schnell einen ersten Entwurf, welcher bereits die<br />

wesentlichen Anforderungen wie Mindestsicherheiten und/oder<br />

Lebensdauer erfüllt.<br />

Nach einer möglichen Anpassung der Getriebedimensionen<br />

an räumliche und andere Randbedingungen wird eine statische<br />

und dynamische Simulation des Getriebes durchgeführt. Damit<br />

erkennt der Fachmann, welche Zahnflankenmodifikationen erforderlich<br />

sind, um Zahnschäden durch Verformung unter Last<br />

zu vermeiden. Sehr wichtig sind heute gezielte Modifikationen<br />

zur Minimierung von Vibrationsanregung (Geräusch!) oder Verlusten<br />

(Wirkungsgrad!). Solche Zahnflankenmodifikationen werden<br />

nach rein funktionalen Gesichtspunkten vorgenommen. Zumeist<br />

sind es Balligkeiten in Profil- und Zahnlängsrichtung, die<br />

sicherstellen, dass für jeden Betriebspunkt des Getriebes ein akzeptabler<br />

Zahnkontakt vorliegt.<br />

Es liegt in der Natur der Sache, dass Zahnflankenmodifikationen,<br />

die nach rein funktionalen Gesichtspunkten definiert werden,<br />

sich in der Regel nur näherungsweise herstellen lassen. So wird<br />

es dann zur Aufgabe der Fertigung, diese funktionsorientierte<br />

Zahnflankenmodifikation so gut wie möglich anzunähern.<br />

1.2 METHODEN ZUR ZAHNRADHERSTELLUNG<br />

Zur Herstellung von Stirnrädern gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Herstellverfahren. Für die Weichbearbeitung stehen<br />

Verfahren wie Wälzfräsen, Formfräsen, Stoßen, Räumen oder<br />

Wälzschälen zur Verfügung. Für die Hartfeinbearbeitung ist die<br />

Verfahrensauswahl eingeschränkter. Hier gibt es als produktive<br />

Verfahren im Wesentlichen nur Wälzschleifen, Profilschleifen<br />

und Verzahnungshonen. Die Zahnradbearbeitung findet auf Basis<br />

der Werkzeuggeometrie und der Bearbeitungs-Kinematik<br />

statt, allerdings wird die Kinematik erst durch die Steuerung anhand<br />

der theoretischen Zahnraddaten und der gewünschten<br />

Zahnflankenmodifikationen berechnet.<br />

In den meisten Fällen erstellt die Konstruktionsabteilung ein<br />

Getriebedesign ohne wesentliche Absprache mit der Fertigung.<br />

Wird, wie heute üblich, Fertigungs-Outsourcing gemacht, ist für<br />

gewöhnlich während der Entwurfsphase auch noch nicht festgelegt<br />

wer und mit welcher Methode die Produktion der Zahnräder<br />

erfolgen wird.<br />

1.3 EINBEZUG DER FERTIGUNGSMETHODIK IN DEN<br />

DESIGN-PROZESS<br />

Jede Fertigungsmethode hat spezifische Eigenschaften, welche<br />

es erlauben gewisse Zahnflankenmodifikationen gut, passabel<br />

oder gar nicht auszuführen. Der Maschinenbediener in der Fertigung<br />

steht dann vor dem Problem, eine Modifikation herzustellen,<br />

die rein mathematisch so nicht herstellbar ist. Also behilft er<br />

sich mit einer mehr oder weniger guten Näherung an die gewünschte<br />

Modifikation. Gelingt es dann innerhalb der vorgeschriebenen<br />

Toleranz das Zahnrad herzustellen, ist er zufrieden.<br />

Fertigungsabweichungen werden bei der Kontrolle über die Profil-<br />

und Flankenlinienabweichungen geprüft. Dieses Verfahren<br />

ist nur bedingt geeignet, topologische Modifikationen zu beschreiben.<br />

Da die vorgegebenen Toleranzen auf groben Modellen<br />

beruhen, sind sie kein Garant für das Erreichen der Verzahnungseigenschaften,<br />

welche sich der Konstrukteur bei der Auslegung<br />

der Modifikationen vorgestellt hat.<br />

Eine Profilform-Abweichung wird beispielsweise so bestimmt,<br />

dass die gewünschte Profilform, die in Bild 02 gestri-<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> 73


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

02 Bestimmung einer Profilformabweichung ffα<br />

03 Natürliche Herstellverschränkung (S α<br />

<strong>10</strong>.004 μm nach ISO 21771) beim Ausführen einer<br />

Breitenballigkeit (21.9 μm) im Wälzschleifverfahren; Berechnung in KISSsoft [1]<br />

chelt dargestellt ist, so weit nach rechts und links verschoben<br />

wird, bis die gemessene Profilform, welche als dicke blaue Linie<br />

gezeigt ist, im Auswertebereich von den verschobenen Sollformen<br />

eingeschlossen wird. Der Betrag der Verschiebung<br />

nach links und rechts ist dann der Profilformfehler f fα<br />

nach ISO<br />

1328). Es ist offensichtlich, dass es unterschiedliche Profilformen<br />

gibt, die alle den gleichen Wert von f fα<br />

haben. Welchen<br />

Einfluss so eine Abweichung auf das Lauf- und Geräuschverhalten<br />

einer Verzahnung hat, ist mit dieser Methodik nur unzulänglich<br />

zu bewerten. Dasselbe gilt für die Flankenlinienform-<br />

Abweichung [3].<br />

1.4 BEISPIEL: NATÜRLICHER TWIST AUS<br />

BREITENBALLIGKEIT<br />

Ein klassisches Beispiel ist die Ausführung einer Breitenballigkeit<br />

auf einer einfacheren Schleifmaschine. Beim Wälzschleifverfahren<br />

entsteht durch die Werkzeugbewegung bei Schrägverzahnungen<br />

eine Herstellverschränkung (Natürlicher Twist), der aus<br />

einer eigentlichen Verschränkung mit einer überlagerten kleinen<br />

Höhenballigkeit besteht. (Bild 03). Moderne Schleifmaschinen<br />

können den Herstelltwist kompensieren, einfachere Maschinen<br />

nicht. Dieser Twist kann das Trag- und Anregungsverhalten im<br />

Zahneingriff deutlich beeinflussen und ist im Normalfall uner-<br />

74 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2022</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

wünscht. Andererseits wird bei Schrägverzahnungen in gewissen<br />

Fällen ein Flankentwist bewusst als Modifikation eingesetzt. Damit<br />

kann ein Herstelltwist nützlich sein. Wenn die Design-Software<br />

es erlaubt, den entstehenden Herstelltwist bei Eingabe einer<br />

Balligkeit zu berechnen und bei der Kontaktanalyse zu berücksichtigen,<br />

kann bereits bei der Auslegung die entstehende<br />

Herstellabweichung einbezogen werden. Damit vereinfacht sich<br />

der Schleifprozess deutlich und es ist einfacher die Sollkontur zu<br />

erreichen.<br />

1.5 INTEGRATION VON FERTIGUNGS-KNOW-HOW IN DER<br />

ZAHNRADAUSLEGUNG<br />

Wie oben besprochen ist es nützlich die Eigenschaften einer Herstellmethode<br />

bei der Auslegung der Verzahnungs-Geometrie<br />

und der Modifikationen zu berücksichtigen. Die Herstellmethode<br />

beeinflusst auch die Kosten und kann damit, gerade bei größeren<br />

Serien, von großer Bedeutung sein. Beispielsweise ist das<br />

Verzahnungshonen bei großen Serien eine kostengünstige Methode,<br />

kann aber nur bis ca. Modul 6 mm eingesetzt werden.<br />

Oder Wälzschälen kann im Vergleich zum Stoßen für das Herstellen<br />

von Verzahnungen sehr produktiv sein, aber eine Kontrolle<br />

muss erfolgen, ob Kollisionen zwischen Werkstück und Werkzeugschaft<br />

auftreten können.<br />

Häufig ist es aber so, dass der Konstrukteur im Getriebedesign<br />

nicht genügend Kenntnisse von der Fertigung hat, um die Restriktionen<br />

der verschiedenen Verfahren zu beherrschen. Dies ist<br />

der Grund, weshalb seitens Kisssoft [1] das Bestreben besteht,<br />

Fertigungs-Know-how in die Auslegungssoftware einzubauen.<br />

Die Herausforderung hierbei ist, eine Prüfung der Anwendbarkeit<br />

einer bestimmten Methode zu machen ohne dass der Konstrukteur<br />

nach Angaben abgefragt wird, die er nicht kennt. Zum<br />

Beispiel beim Wälzfräsen eine Abfrage des Durchmessers des<br />

Werkzeugschafts. Die Entwicklung solcher Herstellprüfprogramme<br />

ist deshalb anspruchsvoll.<br />

Da die Kisssoft AG seit einigen Jahren im Gleason-Konzern [2]<br />

eingegliedert ist, haben sich hier ganz neue Möglichkeiten erge-<br />

ben. Gleason weltweit aktiv bei der Herstellung von Verzahnungsmaschinen<br />

und Werkzeugen und verfügt damit innerhalb<br />

des Konzerns über ein bedeutendes und breites Know-how.<br />

Bilder: Kisssoft AG<br />

www.kisssoft.com<br />

Literaturverzeichnis:<br />

[1] KISSsoft & KISSdesign: www.kisssoft.ag<br />

[2] Gleason Corporation: www.gleason.com/de<br />

[3] Müller, H.: Fertigungssimulation als Basis für Industrie 4.0, Schweizer<br />

Maschinenelemente Kolloquium, 2018<br />

[4] Sundar, S.; Singh, R.; Jayasankaran, K.; Ohio State University: Effect of the<br />

Tooth Surface Waviness on the Dynamics and Structure-Borne Noise of a Spur<br />

Gear Pair. SAE International Journal of Passenger Cars. 2013<br />

[5] Malburg, M.; Zecchino, M.: Understanding and Controlling the Source of Gear<br />

Noise. Gear Technology, August 2021.<br />

[6] Heider, M.K.: Schwingungsverhalten von Zahnradgetrieben. Dissertation TU<br />

München. 2012<br />

[7] Radev, S.: Einfluss von Flankenkorrekturen auf das Anregungsverhalten<br />

gerad- und schrägverzahnter Stirnradpaarungen. Dissertation TU München. 2006<br />

[8] ISO 1328-1; Cylindrical gears – ISO system of flank tolerance classification –<br />

Part 1, 2013. (Identisch mit ISO DIN 1328-1.)<br />

DER AUTOR<br />

Ulrich Kissling,<br />

Dr. Ing. ETH, KiSSsoft AG,<br />

Bubikon, Schweiz<br />

Der Beitrag wird in der Ausgabe<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 11/<strong>2022</strong> fortgesetzt.<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2022</strong> im 61. Jahrgang,<br />

ISSN 0722-8546 / ISSN E-Paper: 2747-7991<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Miles Meier (mm),<br />

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(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

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(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

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