Kleine-Zeitung-Reisezeit
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DAS REISEMAGAZIN | November | 2024<br />
REISEZEIT<br />
Nur einen<br />
Katzensprung<br />
entfernt<br />
In dieser Region Italiens kann von<br />
Übertourismus keine Rede sein.<br />
Umso besser, dass Latium einfach<br />
mit dem Nachtzug zu erreichen ist.<br />
Seite 10–13<br />
IMAGO/ADOBE FIREFLY KI<br />
Nepal:<br />
Ein Land wie eine<br />
andere Welt.<br />
Seite 4–9<br />
Ljubljana:<br />
Die besten Tipps für die<br />
slowenische Hauptstadt.<br />
Seite 14/15<br />
Bonaire:<br />
Südseeinsel mit einem Hauch von Oranje.<br />
Seite 36–39<br />
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MAGAZINGASSE 14 • 9020 KLAGENFURT
2|REISEZEIT<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
REISEZEIT|3<br />
EDITORIAL<br />
Karin Riess<br />
Leitung Reiseredaktion<br />
Jedem seine<br />
Jahreszeit<br />
Geht es Ihnen auch so<br />
wie mir? Jeder Sonnenstrahl,<br />
der uns zu dieser<br />
fortgeschrittenen Jahreszeit<br />
verwöhnt, jede zweistellige<br />
Temperatur, wird<br />
regelrecht eingesaugt.<br />
Insofern nimmt es nicht<br />
wunder, dass, während die<br />
einen die ersten Vorboten<br />
des Winters schon herbeisehnen,<br />
es andere in die<br />
Wärme zieht. Sei es in<br />
sonnigere Gefilde, aber<br />
auch in eine Wellnessoase.<br />
Für beide Geschmäcker<br />
haben wir in dieser Ausgabe<br />
der <strong>Reisezeit</strong> jedenfalls<br />
vorgesorgt. So macht<br />
Herbert Raffalt mit seinen<br />
Wandertipps Lust auf die<br />
erste Skitour der Saison<br />
und 100 Jahre nach dem<br />
Erscheinen des Romans<br />
„Der Zauberberg“ statten<br />
wir Davos einen Besuch<br />
ab. Sonnenhungrige<br />
schippern durch das<br />
portugiesische Douro-Tal,<br />
reisen im Schlaf in die<br />
italienische Region Latium<br />
oder besuchen Paul<br />
Gauguins Inspirationsquellen<br />
in der französischen<br />
Bretagne. In Nepal<br />
gibt es vorsichtshalber<br />
gleich sechs Jahreszeiten –<br />
da ist also sicher für jede<br />
und jeden das Richtige<br />
dabei.<br />
ADOBE STOCK, IMAGO (2), GETTY IMAGES, TUI CRUISES, DESTINATION DAVOS KLOSTERS<br />
16–19<br />
Schweiz. Vor 100 Jahren<br />
veröffentlichte Thomas<br />
Mann „Der Zauberberg“. Ein<br />
Lokalaugenschein in Davos.<br />
20–22<br />
Ungarn. Warum man an<br />
Sopron, einen Steinwurf<br />
von Österreich entfernt, nicht<br />
achtlos vorbeifahren sollte.<br />
IMPRESSUM<br />
INHALT<br />
DIGITAL<br />
Fernweh?<br />
Die neuesten Trends,<br />
Service, Tipps,<br />
Reportagen und<br />
alles zum Thema<br />
Urlaub – die <strong>Reisezeit</strong><br />
finden Sie auch<br />
digital unter:<br />
kleinezeitung.at/reise<br />
24–27<br />
Portugal. Wie man das<br />
Douro-Tal zu Land,<br />
zu Wasser und vor allem<br />
mit der Nase erkundet.<br />
30–33<br />
Frankreich. Welche große<br />
Kunst am Ende der Welt entstand<br />
– mit Paul Gauguin im<br />
Westen der Bretagne.<br />
36–39<br />
Niederlande. Eine wirklich<br />
„besondere Gemeinde“ von<br />
König Willem-Alexander ist die<br />
Karibikinsel Bonaire.<br />
Gesamtverantwortung: Hubert Patterer, Thomas Spann Leitung Reiseredaktion: Karin Riess<br />
Art-Direktion/Layout: Erich Repe, Producing Redaktion, Infografik: Eva Wabscheg, Medieninhaber und Herausgeber:<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong> GmbH & Co KG, Gadollaplatz 1, 8010 Graz. Herstellung: Druck Styria GmbH & Co KG. Alle Rechte, auch die Übernahme<br />
von Beiträgen nach §44 Abs. 1 und 2 Urheber rechtsgesetz, sind vorbehalten.<br />
Welche Ozeanriesen<br />
die Reedereien 2025<br />
vom Stapel lassen,<br />
sehen Sie beim Scan<br />
des QR-Codes.<br />
RELAX GUIDE 2025<br />
Wellness für<br />
Familien mit Kids<br />
Acht der besten Hotels in<br />
Österreich, in denen Eltern Ruhe<br />
finden und Kinder Spaß haben.<br />
Reiters Finest Family. Das Resort in Bad<br />
Tatzmannsdorf schneidet im aktuellen<br />
Relax Guide in der Kategorie „Wellnessurlaub<br />
mit Kindern“ am besten ab. 125<br />
Hektar Natur, Pferdestall, Wasserpark<br />
und Kinderbetreuung inklusive.<br />
Feuerberg Mountain Resort. Riesiges Spa<br />
und ein Infinitypool für die Eltern,<br />
Badewelt und ein Familienskigebiet<br />
direkt vor der Tür für die Kinder.<br />
Almhof Family Resort. Im Zillertal wird<br />
dem Nachwuchs Streichelzoo, Wasserrutsche,<br />
Gokart-Parcours und Trampolinpark<br />
geboten.<br />
Forsthofgut Naturhotel. Die Anlage in<br />
Leogang bietet ein Familienspa mit<br />
großem Innenpool und Wasserrutsche<br />
(längste 70 Meter), Reitstall und Spielbauernhof<br />
mit Ziegen, Hasen und Ponys.<br />
Moar Gut Familien Natur Resort. Familienbetrieb<br />
in Großarl, der sich Familien<br />
verschrieben hat – mit Wasserwelt für<br />
Kids, Schokomassagen, Kunstatelier,<br />
Kletter- und Boulderhalle.<br />
Gut Weissenhof. Das Landgut in Radstadt<br />
hat für Eltern Spa und Golfplatz in petto,<br />
für Kids Ponyreiten, Streichelzoo und<br />
Lagerfeuer.<br />
Brennseehof Familien-Sport-Hotel. Auspowern<br />
am Ufer des Kärntner Brennsees:<br />
mit Tennis, Surfen, Segeln, Bogenschießen,<br />
Eislaufen, Rodeln und, und, und.<br />
Höflehner Naturhotel. In Haus im Ennstal<br />
warten auf kleine Gäste Spiel- und Sportzonen<br />
sowie Alpakas für Wanderungen.<br />
KREUZFAHRTEN 2025<br />
Diese neuen Schiffe stechen in See<br />
STRENG GEHEIM<br />
Hier sind immer<br />
alle Zimmer frei<br />
Die Bucht von Kupari in Kroatien ist<br />
eine touristische Geisterstadt.<br />
ÄGYPTEN<br />
Schutz für Kamele bei Pyramiden<br />
26°C<br />
Nach anhaltender Kritik von Tierschützern<br />
und Touristen hat die Regierung angekündigt,<br />
die Kamele und Pferde bei den<br />
Pyramiden regelmäßig pflegen zu lassen.<br />
Für Halloween muss<br />
keines der vier Hotels<br />
in der Bucht von Kupari<br />
extra dekoriert werden.<br />
Sie sind ganzjährig gruselig.<br />
Die gigantischen Bauten in<br />
dem Badeort zehn Kilometer<br />
südöstlich der kroatischen<br />
Stadt Dubrovnik stehen<br />
seit Beginn der 1990er-<br />
Jahre leer, aber trotzdem<br />
noch manchmal im Rampenlicht.<br />
Sie dienen immer<br />
wieder als Kulisse für Filme<br />
wie den aktuell im Kino laufenden<br />
„Die Fotografin“ mit<br />
Superstar Kate Winslet in<br />
der Hauptrolle.<br />
Der erste Tourismusbetrieb<br />
in der Bucht, das Grand<br />
Hotel, wurde schon 1920 eröffnet.<br />
Nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg kamen drei weitere<br />
dazu. Zunächst als exklusives<br />
Ressort für das jugoslawische<br />
Militär, später<br />
auch für „normale“ Urlauber<br />
geöffnet, zählten sie bis zu<br />
1,5 Millionen Nächtigungen<br />
pro Jahr. Mit dem Zerfall des<br />
Staates war Sperrstunde. In<br />
der Schlacht um Dubrovnik<br />
wurden die Hotels von serbischen<br />
und montenegrinischen<br />
Soldaten geplündert.<br />
In manchen Stockwerken<br />
zündeten sie danach Phosphorbomben.<br />
Alle Versuche, das 30<br />
Hektar große Areal nach<br />
dem Kroatien-Krieg wieder<br />
touristisch zu nutzen, sind<br />
bisher gescheitert. Urlauber<br />
aus aller Welt kommen<br />
Von Georg Lux<br />
Von 1,5 Millionen<br />
Nächtigungen<br />
pro<br />
Jahr auf null:<br />
Alle Hotels<br />
in der Bucht<br />
stehen leer<br />
WEICHSELBRAUN (2)<br />
trotzdem. Zwischen den<br />
Ruinen im Staatsbesitz stehen<br />
Campingbusse, im Meer<br />
wird gebadet. Die teilweise<br />
schon einsturzgefährdeten<br />
Gebäude und der Strand<br />
sind frei zugänglich.<br />
Buchtipp: „Lost Places in<br />
Kroatien“, erschienen 2023 im<br />
Styria-Verlag<br />
ITALIEN<br />
Eintritt für Venedig an mehr Tagen<br />
Venedig wird<br />
auch im Jahr<br />
2025 Eintritt<br />
von Tagesgästen<br />
verlangen.<br />
Die Zahl<br />
der Tage, an<br />
denen bezahlt<br />
werden muss,<br />
wird sich von<br />
29 auf 54 fast<br />
verdoppeln.
4|REISEZEIT<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
REISEZEIT|5<br />
Blick auf das<br />
Himalayagebirge<br />
von<br />
Nagarkot aus<br />
Bisnumati<br />
Shivapuri Nagarjun<br />
National Park<br />
Nepal<br />
Nagarkot<br />
Kathmandu<br />
Changunarayan<br />
Bagmati<br />
Lalitpur<br />
(Patan)<br />
Bhaktapur<br />
Roshi Khola<br />
Phulchowki<br />
(2782 m)<br />
Nepal<br />
Indien<br />
China<br />
Tibet<br />
Mount Everest<br />
(8848 m)<br />
Bhutan<br />
Ein Land,<br />
das lange<br />
nachhallt<br />
Auge in Auge mit Buddha und Shiva –<br />
und in Sichtweite zum Himalaya:<br />
Das Kathmandutal in Nepal ist ein Fenster<br />
in eine andere Welt.<br />
Von Claudia Gigler<br />
Wir stehen am Balkon<br />
des Klosters<br />
schrecke ich auf, als Dipendra<br />
schalen noch in den Ohren,<br />
Guru Lhakhang in<br />
ankündigt, was uns bevorsteht:<br />
Nepals Hauptstadt<br />
Pashupatinath ist einer der<br />
Kathmandu, Auge in Auge mit<br />
Buddha. Vor uns eines der größten<br />
buddhistischen Bauwerke<br />
der Welt, der Boudhanath Stupa.<br />
Unter uns eine nicht enden wollende<br />
Schar von Menschen, die<br />
sich im Uhrzeigersinn rund um<br />
die riesige, weiße Kuppel bewegt.<br />
Eine andächtige Stimmung<br />
liegt über dem Platz, trotz<br />
des Getümmels. Die 13 Stufen an<br />
der Spitze des Turms symbolisieren<br />
wichtigsten Hindutempel Nepals.<br />
Und: Am Ufer des heiligen<br />
Flusses Bagmati werden die Leichen<br />
der Gläubigen verbrannt.<br />
Am anderen Ufer des Flusses<br />
sehen wir die glosenden Stapel<br />
aus Holz, doch die Szenerie hat<br />
nichts Bedrohliches. Alte Menschen<br />
spüren den nahenden<br />
Tod, erzählt Dipendra. Sie kommen<br />
hierher, kurz bevor es zu<br />
Ende geht, oder werden von ihrekt<br />
den Weg ins Nirvana. Di-<br />
ein in den kreisenden Strom und le Massenware. Eine bekomme ren Verwandten unmittelbar<br />
unterhalb blicken die Augen<br />
Buddhas in alle vier Himmelsrichtungen<br />
biegen unversehens ab. Der Guide<br />
bringt uns in einen kleinen<br />
ich auf den Kopf gestülpt: Der<br />
Meister versetzt sie in Schwin-<br />
danach hergebracht. Der letzte<br />
Atemzug soll möglichst nahe<br />
und künden Raum voller „Gold“: Wir sind im gungen, und schon nach kurzer dem heiligen Fluss getan wer-<br />
Der Boudhanath Stupa in Kathmandu ist rund 36 Meter hoch ADOBE STOCK (2), IMAGO<br />
von Weisheit und Erleuchtung.<br />
Boudhanath ist eine von sieben<br />
Unesco-Welterbestätten im<br />
Kathmandutal. Mit unserem Begleiter<br />
Dipendra reihen wir uns<br />
Healing Bowl Center, und zwei<br />
Nepali demonstrieren die Wirkung<br />
dieser 6000 Jahre alten<br />
Kunst. Diese Klangschalen sind<br />
handgefertigt, keine industriel-<br />
Zeit fühle ich, wie sich Kopf und<br />
Nacken entspannen.<br />
Weiter geht es zu Welterbestätte<br />
Nummer 2, Pashupatinath.<br />
Den Nachhall der Klangden.<br />
Ein Sohn muss traditionell<br />
das Feuer entzünden – notfalls<br />
darf es auch eine Tochter sein.<br />
Fortsetzung auf Seite 6<br />
Mönch in Kathmandu
6|REISEZEIT<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
REISEZEIT|7<br />
Sockel am Boudhanat: Götter<br />
reiten Elefanten<br />
Fortsetzung von Seite 5<br />
Die Verbrennung dauert drei bis<br />
vier Stunden, danach wird die<br />
Asche dem Fluss übergeben.<br />
Menschen nehmen würdevoll<br />
Abschied und verbringen Stunden<br />
am Ufer des Flusses. Andere,<br />
darunter viele Inder, reisen hierher,<br />
weil ihnen dieser Shiva gewidmete<br />
Tempel heilig ist. Eine<br />
Reihe rotgewandeter Mönche<br />
kreuzt unseren Weg, heilige Kühe<br />
mustern uns gelassen, aufwändig<br />
maskierte Schamanen<br />
werfen sich in Pose. Wir wenden<br />
uns wieder dem Leben zu.<br />
Der „Affentempel“ Swayambunath<br />
ist unser nächstes Ziel. 80<br />
Prozent der Nepali sind Hindus,<br />
fast alle beten auch zu Buddha.<br />
Rund zehn Prozent sind<br />
Buddhisten, aber die Religionen<br />
sind in Nepal eng miteinander<br />
verflochten, viele Tempel sind<br />
allen gleichermaßen heilig.<br />
Ein Schneider<br />
am Gehsteig,<br />
Touristen aus<br />
Indien beim<br />
Changunarayan-Tempel,<br />
Begegnung<br />
mit 6000<br />
Jahren Klangschalentradition<br />
(unten)<br />
Swayambunath, hoch über<br />
Kathmandu, ist eine der ältesten<br />
buddhistischen Tempelanlagen<br />
der Welt, in der die allsehenden<br />
Augen des Erleuchteten<br />
milde auf hinduistischen<br />
Schreinen ruhen.<br />
Dank Dipendra öffnen sich<br />
wieder Türen zu einer Innensicht:<br />
Mandalas und Thangkas<br />
(handgemalte Rollbilder) bekommt<br />
man in Nepal an jeder<br />
Straßenecke, aber hier trennt<br />
sich die Spreu vom Weizen. Zwei<br />
Jahre lang arbeitet der fortgeschrittene<br />
Meister an seinem<br />
Werk, erfahren wir in der Galerie.<br />
Und wahrer Glanz lässt sich nur<br />
durch echtes Blattgold erzeugen.<br />
Schönheit hat ihren Preis –<br />
aber zumindest ein kleines, edles<br />
Stück ist leistbar.<br />
Entspannt lehnen wir uns im<br />
Minibus zurück. Die Klangschale<br />
wirkt noch nach, sonst hätte<br />
sich der Puls längst erhöht: Der<br />
Verkehr im Kathmandutal ist<br />
unbeschreiblich. Die Hupe ist das<br />
wichtigste Werkzeug, das Moped<br />
ist Hauptverkehrsmittel und Familienkutsche<br />
– bis zu vier Personen<br />
sitzen auf einem Roller.<br />
Die Luft ist extrem schlecht.<br />
Jetzt sind wir mitten in Kathmandu,<br />
auf dem Weg zum Durbar<br />
Square. Die Straßen sind in<br />
teils katastrophalem Zustand,<br />
rechts und links zwischen den<br />
Häusern Ruinen. Im Jahr 2015<br />
wurde Nepal von einem Erdbeben<br />
heimgesucht, das ganze<br />
Stadtviertel in Schutt und<br />
Asche legte, auch die Welterbestätten.<br />
Diese wurden als erste<br />
wieder aufgebaut, für den Tourismus,<br />
aber auch aus Respekt<br />
vor der spirituellen Bedeutung<br />
für die Bevölkerung. Vieles andere<br />
muss warten.<br />
Auf den Straßen das pralle Leben.<br />
Frauen, die Obst und Gemüse<br />
feilbieten. Männer, die auf<br />
überdachten Bänken ruhen, ein<br />
Fortsetzung auf Seite 8<br />
Einblicke<br />
in die Kunst<br />
der Mandalameister,<br />
Schamane im<br />
Pashupatinath-Tempel<br />
IMAGO (3),<br />
CLAUDIA GIGLER (7)<br />
Marktfrauen in Bhaktapur<br />
Reisetipps<br />
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Buddhas Augen wachen über das Kathmandutal (oben).<br />
Schrein auf dem Durbar Square (unten)<br />
Heilige<br />
Kuh in<br />
Kathmandu<br />
Die beste <strong>Reisezeit</strong> für<br />
Nepal ist Oktober und<br />
November, weil da die<br />
Luft am klarsten und die<br />
Aussicht am besten ist. Es<br />
gibt sechs Jahreszeiten in<br />
Nepal, Frühsommer und<br />
Sommer sind vom Monsunregen<br />
geprägt.<br />
In Nepal leben 143<br />
ethnische Gruppen, 125<br />
verschiedene Sprachen<br />
werden gesprochen. Ein<br />
Grund, warum Englisch<br />
auch als verbindende<br />
Sprache von vielen Nepali<br />
genutzt<br />
wird.<br />
Guides<br />
und Fahrer<br />
für<br />
Touren vermitteln<br />
auch alle<br />
Hotels. Für Taxifahrten<br />
gibt es<br />
Apps, ähnlich<br />
unserem Uber,<br />
zum Beispiel InDrive. Sowohl<br />
die Transportkosten<br />
als auch das Essen sind für<br />
unsere Verhältnisse extrem<br />
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8|REISEZEIT<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
REISEZEIT|9<br />
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Fortsetzung von Seite 7<br />
Schneider, der seine Nähmaschine<br />
auf dem Gehsteig aufgebaut<br />
hat, Köchinnen, die Gerichte ihrer<br />
Garküchen aus dem Fenster<br />
reichen. Und überall Baustellen:<br />
Männer schaufeln Sand und<br />
Kies in die Butten, Frauen tragen<br />
sie über die Straße zur<br />
Mischmaschine.<br />
Der Durbar Square ist das Zentrum<br />
der Stadt. Durbar heißt Palast,<br />
erst 2008 wandelte sich Nepal<br />
vom Königreich in eine Republik.<br />
Mehr als 50 Pagoden,<br />
Tempel und Paläste, meist aus<br />
Holz, sind Ausdruck der Kunstfertigkeit<br />
der Newar über viele<br />
Jahrhunderte hinweg. In einem<br />
der Tempelpaläste lebt die Kumari,<br />
eine Kindgöttin, die als Inkarnation<br />
der Göttin Taleju gilt.<br />
Im Alter von zwei bis vier Jahren<br />
wird sie ausgesucht und bis zur<br />
ersten Menstruation als „lebende<br />
Göttin“ verehrt. Einmal im<br />
Jahr suchte auch der König sie<br />
auf, um ihr die Füße zu küssen.<br />
Eine Tradition, die der maoistische<br />
Premierminister übernahm.<br />
Einen Durbar Square gibt es auch<br />
in Patan und in Bhaktapur, und<br />
alle drei zählen zu den Welterbestätten.<br />
In Patan beeindruckt<br />
uns neben den prächtigen<br />
buddhistischen und hinduistischen<br />
Tempeln die<br />
Eine nepalesische Spezialität:<br />
Momos<br />
CLAUDIA GIGLER (5), IMAGO<br />
königliche Badeanlage aus dem<br />
Mittelalter. Bhaktapur entpuppte<br />
sich als unser Lieblingsplatz<br />
im Kathmandutal: Der dortige<br />
Durbar Square mit dem Königspalast<br />
ist nur einer von<br />
mehreren autofreien, stimmungsvollen<br />
Plätzen. Wie der<br />
Taumadhi Square mit der fünfstufigen<br />
Pagode, nicht zerstört<br />
vom Erdbeben 2015. Von der gegenüberliegenden<br />
Rooftop-Bar<br />
im Café Himalaya aus lässt sich<br />
das Treiben am Platz stilvoll<br />
über einem köstlichen Affogato<br />
beobachten. Der Dattatraya<br />
Square bietet<br />
wunderschönes Holzdekor an<br />
allen Fenstern und Balkonen,<br />
darunter das berühmte geschnitzte<br />
Fenster mit einem<br />
Pfau aus dem 15. Jahrhundert.<br />
Auf dem Pottery Square warten<br />
Töpferwaren aller Art.<br />
Welterbestätte Nummer 7 liegt<br />
rund 30 Kilometer außerhalb<br />
von Kathmandu, die Tempelanlage<br />
in Changunarayan auf dem<br />
Wege nach Nagarkot. Vermutlich<br />
ist es der Lage geschuldet,<br />
dass es hier ruhiger zugeht als<br />
an den Orten zuvor. Das kleine<br />
Dorf Nagarkot ist unser Fenster<br />
zum Dach der Welt: 40 Prozent<br />
des Landes liegen über 3000 Meter<br />
hoch. Acht von 14 Achttausendern<br />
der Welt befinden sich<br />
in Nepal.<br />
Im Sommer liegt das Kathmandutal<br />
unter einer Dunstglocke<br />
– doch wer noch vor Sonnenaufgang<br />
auf der „Terrasse“ in<br />
2200 Metern Höhe eintrifft, dem<br />
eröffnet sich ein atemberaubender<br />
Blick auf die Himalajakette,<br />
vom Annapurna im Westen<br />
über den Mount Everest bis hin<br />
zum Lhotse. Es ist nur ein Augenkontakt,<br />
musikalisch begleitet<br />
vom Gezwitscher erwachender<br />
Vögel, im Lichte des<br />
Strahlenkranzes der<br />
aufgehenden Sonne.<br />
Er prägt sich jedoch<br />
tief ins Gedächtnis<br />
ein.<br />
Sieben<br />
Welterbestätten in<br />
acht Stunden<br />
Es gibt verschiedene Anbieter<br />
von Touren in Kathmandu, wir<br />
buchten über GetYourGuide<br />
eine private Ganztagestour bei<br />
einem lokalen Veranstalter,<br />
der Himalayan Social Journey.<br />
Start und Ziel ist das eigene<br />
Hotel. www.getyourguide.at<br />
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KOMPETENTE BEGLEITER UND STILLE OASEN IN KATHMANDU<br />
Dach der Welt<br />
Auch die Ganztagestour nach<br />
Nagarkot lohnt sich, weil sich<br />
nach dem Frühstück am Berg<br />
noch eine Wanderung nach<br />
Changunarayan ausgeht –<br />
Begegnung mit ländlicher<br />
Idylle und spiritueller<br />
Atmosphäre in kleinen<br />
Tempeln.<br />
Opatija<br />
Garden of Dreams<br />
Abseits der großen Attraktionen<br />
in Kathmandu lockt der<br />
Garden of Dreams: Eine<br />
wunderschön restaurierte<br />
Parkanlage im neoklassizistischen<br />
Stil aus den 1920er-<br />
Jahren, in die auch österreichisches<br />
Geld geflossen ist.<br />
Oase im lauten, verkehrsreichen<br />
Kathmandu, mit<br />
„Kaiser-Café“.<br />
Schokoladen<br />
Essen in Nepal<br />
Es gibt unzählige Restaurants,<br />
vor allem im Zentrum von<br />
Kathmandu, in Thamel. Wir<br />
lieben Chicken Tikka Masala<br />
oder Nepali Dal Bhat, Linsen<br />
mit Fleisch oder Gemüse und<br />
Reis, aber auch die Teigtaschen<br />
(Momos), gefüllt mit<br />
Gemüse oder Fleisch.<br />
Changunarayan, einer der<br />
ältesten indischen Tempel<br />
Festival<br />
Opatija, Kroatien, 08 - 10 November 2024<br />
www.visitopatija.com<br />
Dein<br />
Hüttenurlaub<br />
in Kärnten<br />
www.alpine-lodges.at
10|REISEZEIT<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
REISEZEIT|11<br />
Latium<br />
L'Aquila<br />
Abruzzen<br />
Italien<br />
Rom<br />
Sora<br />
Garten Ninfa<br />
Itri<br />
Sperlonga<br />
Gaeta<br />
Molise<br />
Campobasso<br />
Kampanien<br />
Neapel<br />
Apulien<br />
Bari<br />
Basilikata<br />
Potenza<br />
Ein besonderes<br />
Juwel ist<br />
Gaeta, ein<br />
malerischer<br />
Ort zwischen<br />
Rom und<br />
Neapel, der<br />
sich auf einem<br />
schmalen<br />
Landstreifen<br />
ins Tyrrhenische<br />
Meer<br />
erstreckt<br />
In einem Zug<br />
an Rom vorbei<br />
Rom, die Ewige Stadt, zieht jährlich Millionen<br />
Touristen an. Von ausländischen Besuchern<br />
fast unbeachtet ist die Region Latium<br />
südlich davon. Der Start einer Entdeckungstour<br />
mit dem neuen Nightjet der ÖBB.<br />
Von Harald Hofer<br />
Der Garten<br />
von Ninfa ist<br />
ein Naturdenkmal.<br />
Im<br />
20. Jahrhundert<br />
gestaltete<br />
die Familie<br />
Caetani den<br />
botanischen<br />
Garten IMAGO (2),<br />
ÖBB/EISENBERGER<br />
Im Garten von Ninfa, etwa<br />
60 Kilometer südlich von<br />
Rom, plätschert das Wasser<br />
leise und verleiht dem Ort<br />
eine fast magische Atmosphäre.<br />
Der Garten gilt als einer der<br />
schönsten in Europa. Überall ragen<br />
Ruinen zwischen üppiger<br />
Vegetation empor, exotische<br />
Pflanzen umrahmen verwitterte<br />
Mauern. Die weitläufige Anlage<br />
lässt jeden Spaziergang zu einem<br />
individuellen Erlebnis werden.<br />
„Wir stehen leider touristisch<br />
im Schatten von Rom,<br />
dabei gäbe es auch außerhalb<br />
der Stadt so viel zu entdecken“,<br />
seufzt der zuständige Regionalrat<br />
von Latium, Vittorio Sambucci,<br />
beim Rundgang.<br />
Im Küstengebiet zwischen<br />
Rom und Neapel bemerkt man<br />
keinen „Overtourism“ – ganz im<br />
Gegenteil. Die Bewohner legen<br />
Wert darauf, Eigenheiten zu<br />
pflegen, wie im Weingut Marco<br />
Carpineti in Cori. „Wir verwenden<br />
ausschließlich<br />
autochthone<br />
Weinsorten, die<br />
nur hier vorkommen“,<br />
erklärt<br />
Sommelière Beatrice<br />
Pomponi.<br />
Aus Trauben mit<br />
den Namen Bellone,<br />
Nera Buono,<br />
Bacca Bianco und Nero Moro<br />
werden Rot- und Weißweine sowie<br />
Sekt gekeltert. „Man merkt<br />
den Weinen an, dass wir nur 18<br />
Kilometer vom Meer entfernt<br />
liegen“, sagt Pomponi. Tatsächlich<br />
trägt die salzige Brise des<br />
Meeres zur Mineralität der Weine<br />
bei und verleiht ihnen ein eigenes<br />
Aroma.<br />
Fortsetzung auf Seite 12<br />
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Links: Vittorio<br />
Sambucci<br />
bedauert, dass<br />
die Region<br />
touristisch im<br />
Schatten von<br />
Rom steht.<br />
Rechts:<br />
Sommelière<br />
Beatrice<br />
Pomponi vom<br />
Weingut Marco<br />
Carpineti<br />
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12|REISEZEIT<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
REISEZEIT|13<br />
Fortsetzung von Seite 11<br />
Beim Zugfahren gelten zum<br />
Glück keine Flüssigkeits- oder<br />
Gepäcksbeschränkungen. Die<br />
ÖBB-Nightjets der neuen Generation<br />
verbinden täglich Wien<br />
mit Rom und bieten mehr Komfort.<br />
Jedes Schlafwagenabteil<br />
hat beispielsweise eine Duschmöglichkeit<br />
in der Kabine. Wer<br />
eine günstigere Alternative<br />
sucht, kann die neuen „Mini-Cabins“<br />
buchen – private, abschließbare<br />
Schlafkojen, die an<br />
japanische Kapselhotels erinnern.<br />
„Die neuen Nightjets werden<br />
auf allen Nachtstrecken<br />
sukzessive die alten Waggons<br />
ersetzen“, sagt ÖBB-Pressesprecher<br />
Bernhard Rieder. Die Endstation<br />
des Nightjets in Rom ist<br />
übrigens nicht der Hauptbahnhof<br />
Termini, sondern der davor<br />
gelegene Bahnhof Tiburtina. In<br />
Termini sind die Bahnsteige für<br />
den langen Zug zu kurz. Tiburtina<br />
ist aber mit dem Hauptbahnhof<br />
und den Sehenswürdigkeiten<br />
der Stadt durch die U-Bahn<br />
verbunden.<br />
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
sind von Rom aus aber auch<br />
die Küstenorte der Region Latium<br />
erreichbar. Ein besonderes<br />
Juwel ist Gaeta, ein malerischer<br />
Ort zwischen Rom und Neapel,<br />
der sich auf einer Landzunge ins<br />
Tyrrhenische Meer erstreckt.<br />
Diese Region, an der schon Odysseus<br />
vorbeisegelte, ist voller Mythen<br />
und Geschichten. Daher der<br />
Name „Riviera di Ulisse“. Sie ist<br />
geprägt von Antikem und viel<br />
Eine Kapelle<br />
thront über<br />
dem Meer im<br />
„gespaltenen<br />
Berg“, dem<br />
Montagna<br />
Spaccata, in<br />
Gaeta. Gleich<br />
daneben die<br />
„Grotta del<br />
Turco“ (rechts),<br />
die durch den<br />
Berg und vom<br />
Meer aus<br />
zugänglich ist<br />
IMAGO (2)<br />
Natur. Römische Kaiser und<br />
Feldherren zogen sich gerne<br />
hierher zurück, um der Hektik<br />
Roms zu entfliehen – was auch<br />
heutige Römer gerne tun.<br />
Ein besonderer Höhepunkt<br />
von Gaeta ist die Festung Montagna<br />
Spaccata, die hoch oben<br />
auf einem Felsen thront und einen<br />
spektakulären Blick auf die<br />
Küste bietet. Die Legende besagt,<br />
dass der Felsen bei der<br />
Kreuzigung Christi zerbrach,<br />
und die Besucher können die Kapelle<br />
besuchen, die zu Ehren dieses<br />
Ereignisses erbaut wurde.<br />
Zwischen Gaeta und Sperlonga<br />
laden kilometerlange Sand-<br />
Frittierte<br />
Sardinen,<br />
frisch aus<br />
dem<br />
Meer,<br />
gehören<br />
zu den<br />
regionalen<br />
Spezialitäten<br />
an der<br />
Odysseus-<br />
Küste<br />
HARALD HOFER (3)<br />
strände zum Baden ein. Bei Sperlonga,<br />
einem lieblichen mittelalterlichen<br />
Städtchen mit engen<br />
Gassen, hatte Kaiser Tiberius im<br />
ersten nachchristlichen Jahrhundert<br />
seine Villa neben einer<br />
natürlichen Grotte.<br />
Der Fisch, der damals auf den<br />
Tisch kam, wurde in eigenen Becken<br />
gezüchtet. Auch heute<br />
können sich die Gäste in den<br />
Restaurants an der Küste sicher<br />
sein, dass die Sardinen oder ihr<br />
Wolfsbarsch am Teller noch vor<br />
einem Tag im Meer geschwommen<br />
sind.<br />
Regionalität ist ebenso beim<br />
hochwertigen Olivenöl ange-<br />
sagt, dessen Zentrum sich<br />
in der Stadt Itri im Hinterland<br />
befindet. In dritter<br />
Generation betreibt<br />
die Familie Mancini<br />
dort eine Ölmühle. Die<br />
alte Steinmühle wurde<br />
aus Qualitätsgründen<br />
jedoch mittlerweile<br />
durch eine Zentrifuge<br />
ersetzt. „Wir verarbeiten<br />
damit täglich<br />
3500 Kilo Oliven“, stellt<br />
Genesio Mancini mit seinem<br />
Vater Giuliano die moderne<br />
Form der Olivenölgewinnung<br />
vor. Selbst besitzen die<br />
Mancinis 1200 Bäume. Weitere<br />
Oliven, die den Namen der Stadt<br />
als Sortenbezeichnung „Itrania“<br />
tragen, kommen von Landwirten<br />
aus der Umgebung.<br />
So wird der Koffer bis zur Abreise<br />
immer voller – nicht nur an<br />
Delikatessen, sondern auch an<br />
Eindrücken und Erlebnissen aus<br />
einer kaum bekannten Region.<br />
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Kaiser Tiberius hatte in Sperlonga seine Villa und<br />
eine Grotte am Meer<br />
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Enge Gassen im mittelalterlichen<br />
Sperlonga. Ein Museum<br />
zeigt Statuen aus der Villa von<br />
Kaiser Tiberius IMAGO (2)<br />
Giuliano<br />
Mancini (links)<br />
und dessen<br />
Sohn Genesio<br />
führen in Itri<br />
die Olivenölmühle<br />
in<br />
dritter Generation<br />
Reisetipps<br />
Die ÖBB fahren täglich mit den Nightjets der<br />
neuen Generation nach Rom. Sparschiene-<br />
Tickets ab 34,90 Euro (Sitzwagen). Mini-Cabin<br />
und Liegewagen kosten ab 54,90 Euro, die<br />
Schlafwagen ab 99,90 Euro. www.nightjet.com<br />
Mit der Eröffnung der Koralmbahn fahren die<br />
Nightjets ab Dezember 2025 über Graz.<br />
Für die Weiterreise an die Odysseus-Küste<br />
fahren Züge von Trenitalia. Die Fahrt von Rom<br />
bis Formia-Gaeta dauert rund eine Stunde.<br />
Mehr Details zum Garten von Ninfa findet man<br />
unter: www.giardinodininfa.eu<br />
Weitere Informationen zur Region Latium<br />
unter www.visitlazio.com, www.italia.it<br />
Diese Reise wurde unterstützt von ÖBB und ENIT.<br />
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14|REISEZEIT<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
REISEZEIT|15<br />
ENTSPANNUNG ZU ZWEIT<br />
”<br />
Beeindruckende<br />
Anstrengungen der Stadt in<br />
Sachen kulturelles Angebot.<br />
Kulturzentren Rog und Cukrarna<br />
“<br />
”<br />
Tolles Angebot<br />
an naturnah<br />
erzeugten Weinen<br />
und einfach ein<br />
skurriler Ort.<br />
Weinbar Štorija<br />
“<br />
”<br />
Das Gasthaus serviert die beste<br />
Hausmannskost in Ljubljana.<br />
Gostilna pri Stričku<br />
“<br />
”<br />
Das Festival zeigt<br />
die Vielfalt des<br />
kulinarischen Angebots<br />
in Ljubljana.<br />
Open Kitchen am Marktplatz<br />
“<br />
Die kleine<br />
Unbekannte<br />
von<br />
nebenan<br />
Georges Desrues verrät Lieblingsorte in Ljubljana<br />
Wer meint, man<br />
könne Sloweniens<br />
Hauptstadt in ein<br />
paar Stunden<br />
erkunden, tut<br />
Ljubljana unrecht.<br />
Tipps mit Tiefgang<br />
von Reisebuchautor<br />
Georges Desrues.<br />
Von Karin Riess<br />
Eine Erkenntnis beschleicht<br />
einen beim<br />
Schlendern in der Stadt<br />
an der Ljubljanica<br />
schnell. Im Gegensatz zu anderen<br />
Dreh- und Angelpunkten<br />
der k. und k-Monarchie ist<br />
Ljubljana (Laibach) kein Abklatsch<br />
der Hauptstadt des<br />
Habsburgerreichs, kein Klein-<br />
Wien. Sie hat ihren eigenen Charakter,<br />
der allen voran vom Nationalarchitekten<br />
Jože Plečnik<br />
geprägt wurde. „Man sieht daran,<br />
dass die Slowenen schon damals<br />
als Nation empfunden haben“,<br />
sagt Georges Desrues. Gemeinsam<br />
mit Architekt Erich Bernard<br />
hat er nach dem Triest-Guide nun<br />
den Reiseführer „Ljubljana für<br />
Fortgeschrittene“ veröffentlicht.<br />
Mit ihren knapp 290.000 Einwohnern<br />
zählt Ljubljana zu den<br />
kleineren Hauptstädten Europas,<br />
aber das kulturelle und kulinarische<br />
Angebot ist groß. „Daraus<br />
kann man auch die Rolle als<br />
Kreuzungspunkt von Mitteleuropa<br />
und dem Balkan ablesen“,<br />
sagt Desrues. Kulinarisch zählt<br />
Slowenien zu den Shootingstars,<br />
die Museen mögen klein sein, haben<br />
aber immer sehenswerte<br />
Ausstellungen im Programm.<br />
„Das Café in der Modernen Galerie<br />
etwa gehört zu meinen Lieblingsorten.“<br />
”<br />
Für mich<br />
die hipste<br />
Bar der<br />
Stadt.<br />
Bar Tozd<br />
“<br />
”<br />
Direkt am Flussufer<br />
in der von<br />
Plečnik gestalteten<br />
Markthalle.<br />
Fischmarkt<br />
“<br />
Buchtipp<br />
Autor und Fotoreporter Georges Desrues hat sich<br />
gemeinsam mit Architekt Erich Bernard nach<br />
Triest nun der slowenische Hauptstadt Ljubljana<br />
zugewandt: Einer idealen Destination für ein langes<br />
Wochenende, gespickt mit Geschichte, Kultur,<br />
Kulinarik, aber auch viel Grün und authentischem<br />
Charme. Weil man von Ljubljana aus auch andere<br />
Regionen des Landes flott erreicht, enthält das<br />
Buch auch Tipps über die Stadtgrenzen hinaus.<br />
Ljubljana für Fortgeschrittene. Styria Verlag,<br />
192 Seiten, 30 Euro GEORGES DESRUES (7), IMAGO,<br />
”<br />
Wegen der vernünftig<br />
bepreisten gehobenen<br />
Küche der Spitzenköchin<br />
Ana Roš.<br />
Restaurant Jaz<br />
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”<br />
Die Architektur<br />
und das Ambiente<br />
genießen.<br />
National- und Universitätsbibliothek<br />
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JOST GANTAR, MIRAN KAMBIC<br />
”<br />
Die skurril-sympathischen<br />
Schaukästen mit<br />
ausgestopften Tieren<br />
sollte man gesehen<br />
haben.<br />
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16|REISEZEIT<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
REISEZEIT|17<br />
Mit Hans<br />
Castorp<br />
auf den<br />
Zauberberg<br />
Vor 100 Jahren veröffentlichte<br />
Autor Thomas Mann seinen<br />
weltberühmten Roman<br />
„Der Zauberberg“. Zwei Hotels wollen<br />
Orte der Inspiration gewesen sein.<br />
Spurensuche im Schweizer Davos.<br />
Von Stefan Weißenborn<br />
FRA<br />
Hotel Schatzalp<br />
Zürich<br />
Schweiz<br />
LIE<br />
ITA<br />
GER<br />
AUT<br />
Waldhotel<br />
Davos<br />
Davosersee<br />
Wuosthorn<br />
(2815 m)<br />
Monstein<br />
Das Hotel Schatzalp<br />
thront über Davos<br />
Reisetipps<br />
Beste <strong>Reisezeit</strong>. Davos im<br />
Kanton Graubünden ist ein<br />
Ganzjahresziel, die Skilifte sind<br />
von Mitte November bis in den<br />
April geöffnet.<br />
Anreise. Mit dem Nightjet der<br />
ÖBB nach Zürich, weiter – wie<br />
Hans Castorp – mit der Bahn<br />
bis Davos-Platz (SBB).<br />
Unterkunft. Im „Berghotel<br />
Schatzalp“, das Hotelführungen<br />
anbietet, dem „Waldhotel“<br />
Diese<br />
originalen<br />
Rattanliegen<br />
benutzten<br />
Sanatoriumsgäste<br />
früher<br />
für die<br />
Liegekur<br />
oder dem „Hotel Ducan“. Das<br />
Angebot an Unterkünften in<br />
Davos ist riesig.<br />
Aktivitäten. Das Skigebiet<br />
Schatzalp-Strela hat breite<br />
Pisten, etwas für Genussfahrer.<br />
Das Zauberberg-Jubiläum geht<br />
2025 in Feierlichkeiten zum 150.<br />
Geburtstag von Thomas Mann<br />
über. Nostalgische Kutschfahrten<br />
über die Kutschen-<br />
Zentrale Davos. www.davos.ch<br />
Seit einem Vierteljahrhundert<br />
bin ich Nichtraucher.<br />
Jetzt aber muss<br />
ich mir eine anzünden.<br />
Mit glimmender Zigarre im<br />
Mundwinkel liege ich in der Kälte<br />
auf dem Balkon von Zimmer<br />
307, in dem einst ein gewisser<br />
Kurfürst Dimitri Romanow, vormals<br />
Partner Coco Chanels, sein<br />
Lungenleiden vergeblich auszukurieren<br />
versuchte – das aber<br />
nur am Rande. Eigentlich will<br />
ich mich fühlen wie ein Sanatoriumsgast<br />
im frühen 20. Jahrhundert,<br />
ohne krank zu sein.<br />
Oder so wie der Zigarren verehrende<br />
Hans Castorp, Protagonist<br />
in Thomas Manns Epos „Der<br />
Zauberberg“, das am 20. November<br />
1924 erstmals erschien. Castorp<br />
bezieht darin Zimmer 34,<br />
das im heutigen Berghotel<br />
Schatzalp nicht existiert. Eines<br />
Nachts begibt Castorp sich zur<br />
Liegekur auf den Balkon, bei<br />
klirrender Kälte, eingewickelt in<br />
eine dicke Decke, wie sie für jeden<br />
Patienten – und heute jeden<br />
Hotelgast – bereitliegt.<br />
Der epochale Gesellschaftsroman<br />
spielt in der Zeit vor dem<br />
Ersten Weltkrieg, in einem der<br />
realen Welt entrückten Paralleluniversum,<br />
in einem Sanatorium<br />
in Davos, jenseits von „Denen<br />
da unten“. Im Zentrum steht<br />
der ungefestigte Ingenieur<br />
Hans Castorp, der auf Krankenbesuch<br />
ist, um Zeit mit seinem<br />
Vetter Joachim Ziemßen zu verbringen.<br />
Er plant, einige Wochen<br />
zu bleiben. Doch aus seinem<br />
Aufenthalt werden Jahre. So<br />
lange will ich nicht bleiben.<br />
Aber bin ich am richtigen Ort?<br />
Geht es um das ideelle Erbe des<br />
„Zauberbergs“, beanspruchen<br />
zwei Hotels, beides ehemalige<br />
Sanatorien, Inspirationsquelle<br />
für Thomas Mann gewesen zu<br />
sein: das Berghotel Schatzalp,<br />
dessen Direktor Paulo Bernardo<br />
mir zur Begrüßung die Zigarre<br />
Die Schatzalp-<br />
Bahn bringt<br />
ihre Gäste auf<br />
das Plateau<br />
über Davos<br />
MARTIN BISSIG,<br />
STEFAN WEISSENBORN/<br />
APA/DPA, DESTINATION<br />
DAVOS KLOSTERS,<br />
HOTEL SCHATZALP<br />
wissend in die Hand drückt, und<br />
das Waldhotel. Als das Haus<br />
noch Waldsanatorium hieß, ließ<br />
die Frau des Literaturnobelpreisträgers,<br />
Katia, dort einen<br />
Lungenspitzenkatarrh behandeln.<br />
1912 besuchte Thomas<br />
Mann sie dort.<br />
Als nach und nach wirksame<br />
Medikamente gegen Tuberkulose<br />
aufkamen, wurden die meisten<br />
der Sanatorien Davos‘ in Hotels<br />
umgewandelt. Auch im<br />
Waldhotel tilgte man die medizinische<br />
Vergangenheit bei einer<br />
Rundumsanierung 1958.<br />
„Man wollte sich von dem Tuberkuloseimage<br />
lösen, also<br />
überdeckte man fast alle historischen<br />
Spuren“, sagt Direktorin<br />
Marietta Zürcher. Ein zeitgenössisches<br />
Zimmer aber wurde wieder<br />
eingerichtet, eine Art Minimuseum<br />
mit medizinischem Gerät<br />
und „Blauem Heinrich“, ein<br />
Taschenspucknapf aus gefärbtem<br />
Glas.<br />
Dann zeigt mir Zürcher die Tür<br />
zum Speisesaal. Diese sei „mit<br />
ziemlicher Sicherheit“ Inspirationsquelle<br />
gewesen: Im Buch<br />
lässt Madame Chauchat, eine<br />
lässige Dame „im weißen Sweater“,<br />
die Pforte zum Speisesaal<br />
lautstark zufallen, wenn sie<br />
spät zu Tisch kommt und weckt<br />
damit den allgemeinen, aber<br />
auch Hans‘ Unmut, der später in<br />
tiefe Gefühle übergeht. „Vieles<br />
ist fiktiv, aber die Tür ist ziemlich<br />
sicher“, sagt Zürcher.<br />
Auch Paulo Bernardo vom<br />
Schatzalp sieht die wiederkehrende<br />
Romanszene klar vor Augen,<br />
als er beim Hotelrundgang<br />
an der Schwelle zum Speisesaal<br />
haltmacht. Stadthistoriker<br />
Klaus Bergamin aber sagt,<br />
Mann habe solche Details nie<br />
genau verortet. „Er hat nie gesagt,<br />
genau da oder da spielt eine<br />
Szene.“ „Berghof“ heißt das<br />
Sanatorium fiktiv im Roman.<br />
An einer Stelle wird jedoch ein<br />
entferntes, auf der Schatzalp liegendes<br />
Sanatorium genannt.<br />
Während im Waldhotel die<br />
Medizingeschichte zu touristischen<br />
Zwecken reanimiert wird,<br />
atmet das Berghotel sie. Wer<br />
mit der 1899 eigens für das Sanatorium<br />
gebauten Schatzalp-<br />
Bahn in die Höhe fährt, sieht<br />
bald die blätternde Jugendstilfassade<br />
des heutigen Hotels.<br />
„Diese Ruhe, die spüren Sie doch<br />
auch?“, fragt Ida Lohner, ehemalige<br />
Gemeindemitarbeiterin in<br />
Davos, die ich dort zufällig treffe.<br />
Es ist wahr: Die Atmosphäre<br />
auf knapp 1900 Metern ist entrückt<br />
– vielleicht besonders zu<br />
fühlen, wenn man den Roman<br />
gelesen hat und von „Denen da<br />
unten“ weiß.<br />
Ein nachgestelltes Sanatoriumszimmer<br />
im „Waldhotel“<br />
Als Hotelgast isst man mit<br />
Besteck, das die Patienten<br />
schon vor hundert Jahren benutzten.<br />
Die Messinglampen,<br />
die Kerzenständer, der Terrazzoboden,<br />
vieles im Speisesaal sei<br />
original erhalten, sagt Direktor<br />
Bernardo. Dort, wo geröntgt<br />
wurde – damals, auch von Mann<br />
beschrieben, eine neue Medizintechnik<br />
– befindet sich heute die<br />
„X-Ray Bar“ mit beleuchtbaren<br />
Wänden, an denen die Mediziner<br />
einst die Bilder anschauten.<br />
Die Therapie gegen Tuberkulose,<br />
laut Historiker Bergamin<br />
zu Manns Zeiten eine verbreitete<br />
Volkskrankheit, war die Liegekur<br />
im Freien, zu der jeder Patient<br />
für mehrere Stunden täglich<br />
verdonnert wurde. Man<br />
fand sich öffentlich im „Solarium“<br />
ein, kurierte privat auf dem<br />
Zimmerbalkon oder vor dem Gebäude.<br />
„Hier haben sie in Reih<br />
und Glied gelegen“, sagt Ida Lohner<br />
und deutet auf die Schneefläche<br />
vor dem imposanten Gebäude,<br />
wo Patienten auf Rattanliegen<br />
Sonnenbäder nahmen,<br />
um Vitamin D als körpereigenes<br />
Medikament zu tanken.<br />
Fortsetzung auf Seite 18<br />
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18|REISEZEIT<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
REISEZEIT|19<br />
Fortsetzung von Seite 17<br />
Es war der Mannheimer Mediziner<br />
Alexander Spengler, der<br />
das Höhenklima zur Heilung<br />
schon im 19. Jahrhundert empfahl.<br />
„Er befand die Davoser Luft<br />
besser als anderenorts“, sagt<br />
Bergamin. Auch Kaiser Wilhelm<br />
II. hörte vom Luxussanatorium<br />
mit elektrischem Licht und Fußbodenheizung<br />
auf der Schatzalp.<br />
Er ließ sich nicht nur drei Zimmer<br />
mit großen Badewannen<br />
bestücken, sondern jene von<br />
1905 bis 1918 auch dauerhaft reservieren.<br />
Eine Einweisung wurde<br />
nie notwendig.<br />
Die kaiserlichen Wannen lassen<br />
sich noch bestaunen, auch<br />
der von dunklen Eisengittern<br />
umhegte Lift tief im Gebäude,<br />
wo die „kalten Abreisen“ stattfanden.<br />
Verstarb ein Patient,<br />
wurde der Sarg mit dem Aufzug<br />
zum Hinterausgang befördert,<br />
im Winter wurden die Kisten<br />
mit den Toten auf offenen<br />
I<br />
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Schlitten weggebracht. Heute<br />
kann man sich Holzschlitten<br />
ausleihen.<br />
Literaturnobelpreisträger<br />
Thomas Mann<br />
IMAGO<br />
Im Roman springt Hans Castorp<br />
dem Kältetod von der Schippe,<br />
als er in einen Schneesturm gerät,<br />
in einer Welt, die „den Besucher<br />
auf eigene Rechnung und<br />
Gefahr“ empfing. Er verirrt sich,<br />
fährt auf seinen Ski im Kreis,<br />
führt im Wahn bei minus 20<br />
Grad Selbstgespräche. Als ich<br />
mich mit Skilehrer Beat Däscher<br />
treffe, glänzt das Bergpanorama<br />
auf dem Weissfluhjoch (2693 m)<br />
in der Sonne. Däscher hat seinen<br />
Skistock gehoben. Irgendwo<br />
dort, in der einst noch unberührten<br />
Hochgebirgswelt verirrte<br />
sich der Romanheld und fand<br />
schließlich am „Brähmenbühl“<br />
zurück ins Dorf. Der Berg (2492<br />
m) zählt heute zum Skigebiet<br />
Jakobshorn.<br />
Thomas Mann benennt Landschaften<br />
oft konkret. Gemeinsam<br />
mit Nebenbuhler und Lebemann<br />
Mynheer Peeperkorn und<br />
den Gesinnungskontrahenten<br />
Settembrini und Naphta wandert<br />
Castorp im Flüelatal zu einem<br />
Wasserfall. Im Winter werden<br />
im Tal Loipen gezogen, die<br />
auch ich unter die Latten nehme.<br />
Über 10,6 Kilometer führt die<br />
Rundroute ab Davos entlang des<br />
Flüelabaches, über Hügel, vorbei<br />
an Chalets mit dicken Schneekissen<br />
auf dem Dach. Der Bach<br />
gluckert. Den Wasserfall finde<br />
ich nicht, aber es gibt ihn laut<br />
Google Maps.<br />
Eine Wanderung mit Mann-<br />
Bezug, wahlweise mit Schneeschuhen<br />
im Winter, ist auch die<br />
entlang des Schatzalpweges, der<br />
auf 2,4 Kilometern die beiden<br />
Hotels verbindet. „Der Autor ist<br />
ihn zur eigenen Ertüchtigung<br />
gelaufen“, sagt Historiker Bergamin.<br />
„Heute heißt er Thomas-<br />
Mann-Weg.“<br />
An der Bergstation der Schatzalp-Bahn<br />
schnalle ich die<br />
Schneeschuhe unter und laufe<br />
den „Wasserfall Rundgang“, der<br />
sich dem Mann-Weg anschließt.<br />
In einem verschneiten Tannenwald<br />
setze ich die ersten Spuren<br />
Ein Blick, wie ihn wohl auch Thomas Mann hatte,<br />
als er auf der Schatzalp wanderte und Kutschenfahrten,<br />
wie einst von ihm beschrieben<br />
STEFAN WEISSENBORN/APA/DPA, MARCEL GIGER (2), HOTEL DUNCAN, OLIVER KUBITZ<br />
Im 19. Jahrhundert<br />
entwickelte<br />
sich<br />
Davos zum<br />
international<br />
bekannten<br />
Kurort. Das<br />
heutige Hotel<br />
Ducan (unten)<br />
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des Tages in den Schnee, Eiszapfen<br />
hängen glänzend an meterdicken<br />
Schneewänden.<br />
Ein Panorama auf die Berge<br />
eröffnet sich an einer Lichtung.<br />
An einer Holzbank, tief im Weiß<br />
versunken, steht ein Schild: Thomas-Mann-Platz.<br />
Vielleicht<br />
dachte der Schriftsteller an diesen<br />
Ort, als er im Roman Castorp<br />
und seinen Vetter Joachim oberhalb<br />
von Davos auf einer Bank<br />
pausieren lässt. Beim Morgenspaziergang<br />
begegnen sie dort<br />
erstmals gemeinsam dem Humanisten<br />
und Freimaurer Settembrini.<br />
Eine Schlüsselszene, die zur endgültigen<br />
Entzweiung von Naphta<br />
und Settembrini und der Abmachung<br />
zum Pistolenduell<br />
führt, spielt im nahen Monstein.<br />
Castorp und seine Begleiter erreichen<br />
das heute als Ausgangspunkt<br />
für Skitouren bekannte<br />
Bergdorf im Pferdeschlitten, ich<br />
nehme den Postbus.<br />
Das Hotel Ducan diente Mann<br />
als das „Kurhaus“, wo man im<br />
Buch zu Kaffee und Birnenbrot<br />
einkehrt – einfache Fremdenzimmer,<br />
die er beschreibt, sie<br />
gibt es. Dass sein Haus, vormals<br />
Curhaus Monstein, in „Der Zauberberg“<br />
vorkommt, scheint Direktor<br />
Benjamin Schibli bei meiner<br />
Ankunft unbekannt. Gemeinsam<br />
durchforsten wir alte<br />
Gästebücher nach dem Eintrag<br />
„Thomas Mann“. Vergeblich, das<br />
Archiv beginnt erst 1913.<br />
Was es sicher noch nicht gab:<br />
Die 2001 gegenüber eröffnete<br />
Monsteiner Brauerei in einer alten<br />
Sennerei, wo freitags offener<br />
Stammtisch ist. Der feierlaunige,<br />
aber kranke Lebemann Peeperkorn<br />
hätte es sicher gemocht.<br />
Er lässt im Roman Genever<br />
und Veltliner Wein fließen.<br />
Diesen erprobte auch der Mediziner<br />
Spengler, jedoch für seine<br />
Tuberkulosetherapien.<br />
Wie Mann ein anderes Laster<br />
beschreibt, wirkt bemerkenswert.<br />
Jemand, der nicht rauche,<br />
sagt Hans zu Joachim, bringe<br />
sich „um des Lebens bestes (sic!)<br />
Teil und jedenfalls um ein ganz<br />
eminentes Vergnügen!“ Auf<br />
meinem Südbalkon auf der alten<br />
Liege nehme ich einen letzten<br />
Zug von der Zigarre, morgen<br />
ist Abreise. Der Blick auf die<br />
dunkle Bergwand gegenüber, er<br />
ist wie vor über 100 Jahren.<br />
Wenn nur nicht die Scheinwerfer<br />
der piepsenden Pistenraupen<br />
diese Ruhe stören würden.<br />
Die Wärme der Larimar-Therme genießen<br />
Goldene Sonnenaufgänge,<br />
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20|REISEZEIT<br />
Adresse:<br />
Új utca 22<br />
Sopron<br />
Siegendorf<br />
Draßburg<br />
Schattendorf<br />
Ungarn<br />
Österreich<br />
Burgenland<br />
Neckenmarkt<br />
Mittelalterliche Synagoge:<br />
In einer der ältesten Gassen liegt das<br />
700 Jahre alte Denkmal jüdischer Kultur,<br />
das heute als Museum mit Synagoge<br />
der Männer, Gebetssaal der Frauen<br />
und rituellem Bad<br />
zugänglich ist.<br />
Jugendstiljuwelen:<br />
Im Hauptpostamt, dem wunderbar erhaltenen<br />
Jugendstiljuwel der Stadt, verschickt man Postkarten<br />
in edlem Ambiente. Dem Schauspiel im Stile<br />
dieser Epoche darf man sich im hübschen,<br />
nach dem ungarischen Dichter und<br />
Freiheitskämpfer benannten<br />
Petöfi-Theater<br />
hingeben.<br />
84<br />
Harka<br />
Mörbisch<br />
Steinbruch<br />
M85<br />
Deutschkreutz<br />
Fertőrákos<br />
Balf<br />
48 STUNDEN IN:<br />
Sopron<br />
Die an Baudenkmälern zweitreichste Stadt<br />
Ungarns erfreut als kopfsteingepflastertes<br />
Juwel nahe der österreichischen Grenze.<br />
85<br />
Von Regina Rauch-Krainer<br />
Neusiedler<br />
See Illmitz<br />
Nagycenk<br />
Hegykő<br />
Adresse:<br />
Széchenyi<br />
tér 7–10 und<br />
Petőfi tér<br />
Seewinkel<br />
Apelton<br />
Hanság<br />
Schloss<br />
Esterházy<br />
Fertőd<br />
Deákkúti út<br />
Somfalvi utca<br />
Ágfalvi út<br />
Baross út<br />
Tóth Antal u.<br />
Erzsébet Park<br />
(Elisabeth Garten)<br />
Ady Endre út<br />
Deákkúti út<br />
Kismartoni sor<br />
Botanioscher<br />
Garten<br />
Táncsics Mihály utca<br />
Ősz u.<br />
Universität<br />
Sopron<br />
Teleki Pál u.<br />
Kossuth Lajos u.<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
Bajcsy-Zsilinszky u.<br />
Hőflányi u.<br />
Hunyadi János u.<br />
Vitnyédi u.<br />
Jókai utca<br />
Zsilip u.<br />
Selmeci utca<br />
Buschenschenken: Die Stadt des Blaufränkischen<br />
lebt die Tradition der „Buschenschank“. Mit<br />
„ausgestecktem“ Tannenzweig oder einem Strohkranz<br />
mit weißem oder farbigem Band, einer<br />
Flasche oder mit einem Kreuz, zeigt der Wirt,<br />
was er dem Besucher serviert. Etwa in den<br />
Tiefen des jahrhundertealten „Steigler<br />
Kellers“ im Herzen des Ponzichter<br />
Viertels.<br />
Lackner Kristóf u.<br />
Csengery utca<br />
Béke út<br />
Zrínyi Miklós u.<br />
Mező u.<br />
Deák tér<br />
Rák-patak<br />
Hauptbahnhof<br />
József Attila u.<br />
Adresse:<br />
Mikoviny<br />
utca 42<br />
Fehér Dániel u.<br />
Feuerturm und Treuetor.<br />
Das 60,5 Meter hohe<br />
Wahrzeichen von Sopron<br />
über die 200 Stufen<br />
der Wendeltreppe zu erklimmen,<br />
ist ein absolutes Muss. Von<br />
der Balustrade des Feuerturms<br />
bietet sich ein einzigartiger<br />
Rundblick über die Stadt, die<br />
2000 Jahre Geschichte atmet.<br />
Mit seinem römischen Fundament,<br />
mittelalterlichen Segmenten,<br />
Balkon und Uhrturm<br />
aus der Renaissance sowie Kuppel<br />
aus dem Barock vereint der<br />
Turm auch in sich selbst Jahrhunderte.<br />
Die Aufgaben der ehemaligen<br />
Turmwächter waren<br />
vielfältig: Sie mussten bei Feuer<br />
Alarm schlagen und vor herannahenden<br />
Feinden und Fremden,<br />
die illegal Wein in die Stadt<br />
einführen wollten, warnen. Das<br />
Turmportal – das Treuetor –<br />
wurde zum Gedenken an die<br />
Volksabstimmung 1921 errichtet,<br />
als sich die Bürger des einstigen<br />
„Ödenburg“ zum Verbleib<br />
Színház utca<br />
Patak u.<br />
II. Rákóczi Ferenc u.<br />
Felsőbüki Nagy Pál u.<br />
Erzsébet u.<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
Feuerturm<br />
Alter<br />
Kornmarkt<br />
Színház u.<br />
Deák<br />
Platz<br />
Templom u.<br />
Mátyás király u.<br />
Csengery utca<br />
Bécsi út<br />
Ötvös u.<br />
84<br />
Grabenrunde<br />
Torna u.<br />
Magyar u.<br />
Szent Mihály u.<br />
Árpád u.<br />
St. Michael<br />
Pócsi u.<br />
bei Ungarn und gegen Österreich<br />
entschieden.<br />
Museumsquartier. Zu einer ausgedehnten<br />
Zeitreise von der<br />
Steinzeit bis zum Paneuropäischen<br />
Picknick, der folgenreichen<br />
Friedensdemonstration<br />
ungarischer Oppositioneller an<br />
der österreichischen Grenze im<br />
Jahre 1989, lädt das „Museum<br />
des Jahres 2024 in Ungarn“. Alleine<br />
die Architektur, die Bauelemente<br />
aus Jahrhunderten<br />
harmonisch vereinigt, wird zum<br />
Balfi út<br />
Fapiac<br />
Friedhof<br />
Fraknói u.<br />
Gazda u.<br />
Ikva<br />
Híd u.<br />
Gyiróti u.<br />
Pozsonyi út<br />
Híd u.<br />
Híd u.<br />
Balfi út<br />
Lehár Ferenc u.<br />
Lóki sor<br />
Tégla u.<br />
Szív u.<br />
Museumserlebnis. Die Landschaft<br />
erstreckt sich über drei<br />
barocke Prachtbauten – das<br />
Storno-Haus, das Haus des Generals<br />
und das Fabricius-Haus –<br />
und beherbergt im Innern einen<br />
seltenen Originalwohnturm aus<br />
dem 13. Jahrhundert. Als einzigartiges<br />
Juwel unter den Ausstellungen<br />
sollte man die originale<br />
Wohnung der Künstlerfamilie<br />
Storno mit ihrer gewaltigen<br />
Fortsetzung auf Seite 22<br />
Margitbányai u.<br />
Antiquariat Unicus:<br />
Sopron blickt auf eine langjährige deutschsprachige<br />
Vergangenheit zurück. Sie spiegelt sich in<br />
zweisprachigen Straßenschildern und in<br />
Buchläden wider, wie dem Antiquariat Unicus,<br />
Fotos: RRK (3), Imago, TV Sopron, Adobe Stock<br />
wo man deutschsprachige Bücher,<br />
alte Stiche, Gemälde, Schallplatten<br />
und mehr erstöbern<br />
kann.<br />
Geiß- oder Krönungskirche:<br />
In der Benediktinerkirche wurden König Ferdinand III.<br />
von Habsburg und mehrere Königinnen gekrönt.<br />
Der Legende nach bildete der von einer Geiß<br />
ausgegrabene Schatz die Basis für den<br />
Kirchenbau, in Wirklichkeit ist aber ein<br />
Mordfall der Hintergrund. Einer der<br />
Mörder spendete Geld als<br />
Buße.<br />
Adresse:<br />
Szent<br />
György<br />
utca 14<br />
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Adresse:<br />
Várkerület 96<br />
und Széchenyi<br />
tér 13<br />
Adresse:<br />
Fö Ter/<br />
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Thermengenuss in Bad Radkersburg<br />
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Hotel*** Altneudörflerhof<br />
REISEZEIT|21<br />
REISE|21<br />
Cafés und Konditoreien:<br />
Dobos-, Esterházy-Torte & Co. sind unwiderstehlich<br />
– den wohl besten Espresso gibt<br />
es im trendigen „Kultúrpresszó“.<br />
Konditortradition wird im<br />
„Dömötöri “ hochgehalten.<br />
Karl-Neuhold-Straße 25 | 8490 Bad Radkersburg<br />
+43 / 3476 403 17 11 | rezeption@hotelaltneudoerflerhof.at<br />
www.hotelaltneudoerflerhof.at
22|REISEZEIT<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
Die zum Museumsquartier verbundenen Gebäude von oben<br />
SOPRONI MUZEUM<br />
Das Portal des „Zwei Mohren<br />
Haus“ im Ponzichter Viertel<br />
Seit 2020 hat die Villa Lenck<br />
wieder geöffnet<br />
TB SOPRON<br />
Guide Marton Szabo erklärt den<br />
Arkadenhof im Eggenberg-Haus<br />
Mehr als 200 Stufen führen auf<br />
den Feuerturm IMAGO (3)<br />
Reste der römischen Stadt<br />
Scarbantia unter Sopron<br />
Das kleinste Geschäftshaus Ungarns<br />
auf der Grabenrunde RRK (2)<br />
Fortsetzung von Seite 21<br />
Sammlung von Antiquitäten<br />
und Gemälden nicht versäumen.<br />
Villa Lenck. Am Deák-Platz posiert<br />
die ehemalige Prachtvilla<br />
der einst hoch angesehenen<br />
Weinhändlerfamilie Lenck. Das<br />
älteste, kürzlich neu renovierte<br />
Museum der Stadt führt durch<br />
das bürgerliche Leben und<br />
Handwerk im 19. Jahrhundert.<br />
Zum Verweilen laden der schöne,<br />
schmiedeeiserne Wintergarten,<br />
ebenso der beschauliche<br />
Museumsgarten. Jahrhundertealte,<br />
monumentale Grabsteine<br />
an der umgrenzenden Ziegelmauer,<br />
teils die alte Stadtmauer<br />
aus dem 17. Jahrhundert, sorgen<br />
hier für eine mystische Note.<br />
Ponzichter Viertel. Etwas außerhalb<br />
des Altstadtkerns taucht<br />
man in ein ganz anderes Ambiente<br />
ein. Pittoreske Streckhöfe,<br />
die einst in der „Stadt des<br />
Blaufränkischen“ weinbäuerlich<br />
genutzt wurden, erinnern<br />
an die „Bohnzüchter“. Als<br />
deutschstämmige Weinbauern<br />
züchteten sie ab Mitte des 18.<br />
Jahrhunderts bis zu ihrer Vertreibung<br />
1946 zwischen ihren<br />
Weinstöcken Bohnen – einerseits<br />
zur Verbesserung des Bodens,<br />
andererseits für zusätzliche<br />
steuerfreie Einnahmen. Unter<br />
den hübschen barocken Giebelhäuschen<br />
sticht besonders<br />
das „Zwei Mohren Haus“ hervor.<br />
Grabenrunde. Fast überdimensioniert<br />
für eine 60.000-Einwohner-Stadt<br />
wirkt der breite Corso<br />
mit großzügiger Fußgängerzone.<br />
Er zieht sich am Rande des<br />
ehemaligen Burggrabens wie ein<br />
Hufeisen um den Stadtkern. Wo<br />
einst weiträumige Marktplätze<br />
waren, lässt es sich heute promenieren.<br />
Schon Joseph Haydn,<br />
Franz Liszt wie auch Kaiser<br />
Franz Joseph, als ungarischer<br />
König, wurden hier einst gastlich<br />
empfangen. Unter den historischen<br />
Bauten entlang des Weges<br />
findet sich ein Superlativ:<br />
Das kleinste Geschäftshaus von<br />
Ungarn, das nicht einmal eigene<br />
Seitenwände hat.<br />
Eggenberg-Haus. Das ehemalige<br />
Privathaus von Anna Maria<br />
Fürstin Eggenberg, die zur Zeit<br />
der Gegenreformation die Steiermark<br />
verließ, um Schutzherrin<br />
des protestantischen Glaubens<br />
im damaligen Ödenburg zu werden,<br />
beherbergt ein ausgezeichnetes<br />
Kindermuseum. Sehenswert<br />
ist der Arkadeninnenhof<br />
des mittelalterlichen Hauses.<br />
Forum Scrabantia. „Hier steigt<br />
man zu den Wurzeln der Stadt<br />
hinunter und trifft auf die Seelen<br />
der Vorfahren“, meint Guide<br />
Marton Szabo. Direkt unter dem<br />
Tourismusinformationsbüro, in<br />
4,5 Meter Tiefe, ist ein Teil der römischen<br />
Stadt Scarbantia, die<br />
als erste Zivilstadt nach Carnuntum<br />
an der Bernsteinstraße lag<br />
und unter dem heutigen Sopron<br />
schlummert, freigelegt. Über die<br />
originale Pflasterung schritt<br />
einst Kaiser Marc Aurel.
Samstag, 2. November 2024<br />
REISEZEIT | ANZEIGE | 23<br />
HOTEL-TIPP<br />
Winterzauber im<br />
„Dolomitengolf Suites“<br />
NACHGEFRAGT ...<br />
Dolomitengolf<br />
Winterwandern, Langlauf, Wellness und feine Kulinarik:<br />
Die kalte Jahreszeit im beliebten 5-Sterne-Domizil am Fuß<br />
der Lienzer Dolomiten punktet mit der richtigen Mischung<br />
aus Aktivität und Entspannung.<br />
Wo im Sommer die<br />
Golfbälle fliegen und<br />
rund um die Grüns<br />
konzentrierte Stille herrscht,<br />
da liegt in den Wintermonaten<br />
eine dicke Schneedecke. Spuren<br />
durchziehen das glitzernde<br />
Weiß – aus dem Golfplatz ist ein<br />
Rundkurs für Langläuferinnen<br />
und Langläufer geworden ... Das<br />
Dolomitengolf-Resort, nur wenige<br />
Kilometer vom malerischen<br />
Lienz entfernt, ist das Langlaufzentrum<br />
in Osttirol. Von der<br />
5-Sterne-Wohlfühloase geht es<br />
auf einer flachen Strecke quer<br />
über den romantisch verschneiten<br />
Golfplatz.<br />
Doch auch alpine Skifahrerinnen<br />
und Skifahrer kommen<br />
hier selbstverständlich nicht zu<br />
kurz: Mit Blick auf die majestätische<br />
Skyline der Lienzer<br />
Dolomiten kann man wunderbar<br />
entspannt die breiten Pisten<br />
des Sonnenplateaus am Zettersfeld<br />
erkunden. Und allen, die<br />
einfach einmal einen Tag vom<br />
Skifahren pausieren möchten,<br />
gibt das Hotelteam sehr gerne<br />
Tipps für märchenhafte Winterwanderungen.<br />
Entspannung pur<br />
So richtig romantisch wird es<br />
bei einer Kutschfahrt durch den<br />
knisternden Schnee. Eingehüllt<br />
in warme Decken spürt man<br />
den Zauber eines perfekten<br />
Wintertages.<br />
Zurück im Suiten-Hotel<br />
erwartet die Gäste eine neue<br />
Wellnessoase, die keine Wünsche<br />
offen lässt: Drei Saunen,<br />
ein elegantes Hallenbad<br />
und ein Fitnessraum mit Hightech-Geräten<br />
von Technogym<br />
stehen zur Verfügung. Massageund<br />
Beauty-Treatments dürfen<br />
natürlich nicht fehlen.<br />
Danach schlägt die Stunde<br />
der Gourmets: Das ambitionierte<br />
Küchenteam des „Restaurant<br />
Vincena“ (Zwei Hauben<br />
Gault & Millau) zündet jeden<br />
Abend ein Feuerwerk der<br />
Aromen und Genüsse.<br />
Infos und Buchung:<br />
dolomitengolf-suites.com<br />
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Gastgeber Florian Steiner<br />
An Weihnachten öffnet Ihr<br />
wieder die Türen. Worauf<br />
können sich die Gäste in<br />
diesem Winter freuen?<br />
Die Feiertage im „Dolomitengolf<br />
Suites” werden<br />
wieder sehr stimmungsvoll.<br />
Unsere Gäste sollen sich<br />
wie zu Hause fühlen – ohne<br />
dass sie sich selbst um<br />
etwas kümmern müssen.<br />
Wir verwöhnen sie rundum.<br />
Großen Wert legen wir<br />
auf eine festliche Dekoration.<br />
Das „Suites“ wird in<br />
weihnachtlichem Glanz<br />
erstrahlen. Zudem wird das<br />
Küchenteam – nicht nur für<br />
den Heiligen Abend – raffinierte<br />
Menüs „zaubern“, die<br />
Genießerherzen höherschlagen<br />
lassen. Mehr möchte ich<br />
aber nicht verraten, sonst ist<br />
es keine Überraschung mehr.<br />
Genussvolle Feiertage in Osttirol<br />
WEIHNACHTS-ARRANGEMENT<br />
(im Zeitraum: 20. bis 28.12.2024)<br />
4 Nächte inkl. Gourmet-Halbpension mit Begrüßungscocktail<br />
und festlichem Galadinner ab 656 € pro Person<br />
SILVESTER-ARRANGEMENT<br />
(28.12.2024 bis 02.01.2025)<br />
5 Nächte inkl. Gourmet-Halbpension, Silvesterparty<br />
und festlichem Galadinner ab 1.055 € pro Person<br />
www.dolomitengolf-suites.com | Tel. 04852-61122 -500<br />
Hamacher Hotel- und Beteiligungs GmbH<br />
Am Golfplatz 2, 9906 Lavant
24|REISEZEIT<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
REISEZEIT|25<br />
Porto<br />
Atlantik<br />
Ave<br />
Tâmega<br />
Douro<br />
Régua<br />
Pinhão<br />
Lamego<br />
Távora<br />
Portugal<br />
Pinhão<br />
Côa<br />
Sabor<br />
Vega de Terrón<br />
Spanien<br />
Tormes<br />
Douro<br />
Salamanca<br />
Blick ins Douro-Tal mit den<br />
berühmten, terrassenförmig<br />
angelegten Weinbergen IMAGO<br />
Die Ponte Luis I. verbindet Porto mit Vila Nova de Gaia<br />
FISCHER<br />
Reisetipp<br />
Auf der MS Douro Spirit durch<br />
das Tal des Portweins. Von<br />
Porto/Vila Nova de Gaia bis<br />
zur spanischen Grenze und<br />
wieder retour. Acht Tage ab<br />
999 Euro pro Person für die<br />
Flusskreuzfahrt. An-/Abreisepaket<br />
ab 500 Euro, Ausflugspaket<br />
299 Euro. Buchbar von<br />
März 2025 bis November 2025.<br />
Wanderkreuzfahrt mit Wanderführer,<br />
buchbar 31. März<br />
bis 7. April, 7. bis 14. April, 6. bis<br />
13. Oktober. Wanderpaket 399<br />
Euro. Diverse Nachpakete<br />
(Lissabon, Badeverlängerung<br />
Porto etc.) buchbar.<br />
Alle Termine und Buchung<br />
GTA Touristik, Tel. (01) 729 66<br />
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Diese Reise wurde unterstützt von GTA Touristik.<br />
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IN BAD KLEINKIRCHHEIM<br />
Portugal in<br />
den Füßen<br />
und der Nase<br />
Seit 2001 ist das herrliche Douro-Tal<br />
Unesco-Weltkulturerbe. Im Rahmen<br />
einer Wanderkreuzfahrt kann man<br />
es per Schiff und zu Fuß erkunden,<br />
vorbei an terrassenförmigen<br />
Weinbergen, schroffen Steilhängen<br />
und sanften Hügeln.<br />
Von Marianne Fischer<br />
Am Anfang sind es nur<br />
zwei Punkte tief unten<br />
im Douro-Tal, die sich<br />
heraufschrauben. Bald<br />
darauf gleiten die beiden Steinadler<br />
über uns hinweg. Hoch<br />
über dem Canyon kreisen die<br />
großen Vögel im Laufe der Wanderung<br />
immer wieder über uns –<br />
ein faszinierender Anblick, von<br />
dem wir uns erst losreißen können,<br />
als wir die Schaukel am<br />
Rand des Hochplateaus entdecken<br />
und damit selbst (ein bisschen)<br />
in die Lüfte steigen.<br />
Das nordportugiesische Tal<br />
unter uns mäandert mit einigen<br />
Schlingen durch die Region und<br />
ist berühmt für seine abwechslungsreiche<br />
der iberischen Halbinsel zu dieser<br />
einzigartigen Landschaft zu<br />
unter anderem durch die spektakuläre,<br />
von Gustave Eiffel gerassenförmig<br />
Landschaft, die ter-<br />
formen, die seit 2001 auch plante „Ponte Maria Pia“ ver-<br />
angelegten Weinberge<br />
und den Traubensaft, der<br />
Unesco-Weltkulturerbe ist. Und<br />
in der wir bei dieser Wanderkreuzfahrt<br />
bunden, das Leben pulsiert an<br />
beiden Flussseiten. Beim abend-<br />
daraus entsteht: der junge „Vinho<br />
ein paar Tage per lichen Blick vom Deck der<br />
Verde“, Rotweine und natürlich<br />
der Portwein, der zum Markenzeichen<br />
der Gegend geworden<br />
ist, die stolz den Titel des ältesten<br />
Schiff und zu Fuß unterwegs<br />
sind.<br />
Wir starten in Porto, dieser heim-<br />
höchst komfortablen „MS Douro<br />
Spirit“ bewundern wir das Lichtermeer<br />
von Porto. Die folgenden<br />
Nächte werden vor allem<br />
geschützten lichen Hauptstadt Portugals. vom Sternenhimmel erhellt<br />
Weingebiets der Welt trägt. Nur, um zu lernen: Mit der Überquerung<br />
werden, während uns die Tage<br />
Schon die alten Römer haben<br />
sich hier im Weinbau versucht<br />
und es war viel Menschenkraft<br />
nötig, um die Hänge links und<br />
rechts des drittgrößten Flusses<br />
des Flusses sind wir in<br />
Vila Nova de Gaia gelandet, der<br />
Stadt am südlichen Flussufer<br />
des dort in den Atlantik mündenden<br />
Douro. Mit Porto ist sie<br />
auf dieser herrlich entschleunigten<br />
Reise durch bewaldete<br />
Hügelketten, vorbei an schrof-<br />
Fortsetzung auf Seite 26<br />
06.12. – 20.12.2024<br />
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26|REISEZEIT<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
REISEZEIT|27<br />
Vor Porto<br />
lagern die<br />
Rebelas, mit<br />
denen einst<br />
Portweinfässer<br />
transportiert<br />
wurden. Unten:<br />
in der Schleuse<br />
von Carrapatelo,<br />
wo die<br />
MS Douro<br />
Spirit 35 Meter<br />
gehoben wird<br />
Links: Schaukeln<br />
mit Blick<br />
über das<br />
Douro-Tal bis<br />
nach Spanien.<br />
Rechts:<br />
Wanderführer<br />
Martin (vorne)<br />
führt uns in<br />
die Besonderheiten<br />
der<br />
Region ein<br />
Die Mandeln<br />
kann man da<br />
direkt vom<br />
Baum plücken<br />
MARIANNE FISCHER (7),<br />
IMAGO, GTA TOURISTIK<br />
Wollsackverwitterung<br />
hoch über dem<br />
Bergdorf<br />
Arnal, wo wir<br />
auch Stieren<br />
begegnet sind<br />
und die<br />
Stimmung<br />
mitunter fast<br />
mystisch war<br />
Fortsetzung von Seite 25<br />
fen Felswänden, an Korkeichenwäldern,<br />
Olivenhainen, Weinbergen<br />
und verschlafenen Dörfern<br />
führen. Nicht wenige davon<br />
erkunden wir zu Fuß. Während<br />
der Großteil der Reisegruppe<br />
kunsthistorische Schönheiten<br />
wie etwa den berühmten Mateuspalast<br />
besichtigt oder einen<br />
Ausflug über die Grenze hinweg<br />
nach Salamanca macht, hat sich<br />
ein kleinerer Teil für das Wanderpaket<br />
entschieden (wenn<br />
Plätze frei sind, kann man übrigens<br />
auch einmal die Gruppe<br />
wechseln).<br />
Und wir lernen schnell: Gemeinsames<br />
Gehen schweißt zusammen,<br />
bei Sonnenschein ebenso<br />
wie bei Nieselwetter und den<br />
Nebelschwaden, die eine fast<br />
mystische Stimmung über dem<br />
Bergdorf Arnal erzeugen. Im<br />
„Trás-os-Montes“, dem „Land<br />
hinter den Bergen“, treffen wir<br />
kaum auf Menschen, dafür auf<br />
Stiere, Schafe und Ziegen. Alte<br />
Trockenmauern fügen sich malerisch<br />
in die<br />
Landschaft.<br />
Unser Wanderführer<br />
Martin Weber macht uns<br />
auch auf die vielen Restlinge<br />
aufmerksam; große Felsblöcke,<br />
die dank der Wollsackverwitterung<br />
ganz besondere Formen<br />
angenommen haben.<br />
Wir werden noch viel lernen in<br />
den kommenden Tagen: etwa,<br />
wie man Mandeln frisch vom<br />
Baum erntet und mit Steinen<br />
aufschlägt; dass Zistrosen klebrige<br />
Blätter haben, aber herrlich<br />
würzig duften; dass Eukalyptusbäume<br />
bei Waldbränden explodieren<br />
und sich dabei selber<br />
reproduzieren; dass Kaktusfeigen<br />
gut schmecken, man aber<br />
danach die feinen, fast nicht<br />
sichtbaren Stacheln aus den<br />
Fingern zupfen muss und dass<br />
man Oliven nicht direkt vom<br />
Baum essen sollte – den bitteren<br />
Geschmack wird man nicht so<br />
schnell wieder los. Im internationalen<br />
Naturpark erzählt Martin<br />
uns während einer Pause mit<br />
Blick in großartige Canyons die<br />
Geschichte der Nelkenrevolution<br />
von 1974 und spielt uns<br />
„Grândola, Vila Morena“, die<br />
Hymne des friedlichen Umsturzes,<br />
vor. Und in<br />
Pinhão macht er<br />
uns auf die Azulejos-Bilder<br />
am Bahnhof aufmerksam,<br />
die landestypischen<br />
blau-weißen Keramikfliesen<br />
zeigen Szenen aus dem Alltagsleben<br />
und dem Weinbau.<br />
Den Wein selbst trinken wir<br />
abends als Begleitung zum<br />
köstlichen, portugiesischen Essen,<br />
das Teil der Vollpension ist<br />
und gerne im Salon oder an Deck<br />
mit einem Gläschen Portwein<br />
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Villach und Velden<br />
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• Zahlreiche WERZERS Inklusivleistungen<br />
• Kostenfreie Wörthersee Plus Card<br />
abgerundet wird. Auch die meisten<br />
Vormittage verbringen wir<br />
an Bord der „MS Douro Spirit“,<br />
während die Landschaft an uns<br />
vorbeigleitet und auch die<br />
Schifffahrt selbst immer wieder<br />
zum Abenteuer wird: Insgesamt<br />
fünf Schleusen entlang des portugiesischen<br />
Teils des Douros<br />
sorgen für die Schiffbarkeit, jene<br />
bei der Talsperre Carrapatelo ist<br />
die zweithöchste Schleuse in<br />
ab € 208,- p.P. für 2 Nächte im DZ (buchbar: Freitag bis Sonntag)<br />
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Europa und hebt uns 35 Meter in<br />
die Höhe. Rund zwölf Minuten<br />
ist man zwischen massiven Betonwänden<br />
„eingesperrt“, links<br />
und rechts sind gerade einmal<br />
ein paar Zentimeter Platz – werden<br />
die Schiffe doch für den Douro<br />
maßgefertigt.<br />
Den Abschluss der Reise bildet eine<br />
Rundfahrt durch Porto. Fünf<br />
Wanderungen liegen da hinter<br />
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adults only<br />
der Gruppe, technisch nicht besonders<br />
schwierig, aber in atemberaubender<br />
Landschaft. In Erinnerung<br />
werden auch die Gerüche<br />
bleiben: der wilde Fenchel,<br />
der Ginster, die überraschend<br />
großen Lavendelbüsche und vor<br />
allem die Zistrosen mit ihrem<br />
harzig-aromatischen Duft. Wir<br />
reisen ab – mit Portwein in der<br />
Tasche und mit Portugal in der<br />
Nase.<br />
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30|REISEZEIT<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
REISEZEIT|31<br />
Le Pouldu. Ganz links: Gauguin,<br />
„Strand“, unten: „Flötenspieler<br />
am Kliff“ IMAGO (3)<br />
Die Genies im<br />
Wilden Westen<br />
Europas<br />
Tief im Westen liegt das<br />
Finistère, das „Ende der Welt“.<br />
Vor fast 150 Jahren war der<br />
äußere Zipfel der Bretagne ein<br />
Tummelplatz für Künstler. Der<br />
größte darunter, Paul Gauguin,<br />
fand hier zu seiner Kunst.<br />
Brest<br />
Quimper<br />
Atlantik<br />
Mont-Saint-Michel<br />
Bretagne<br />
Rennes<br />
Pont-Aven<br />
Clohars-Carnoët<br />
Le Pouldu<br />
Von Martin Gasser<br />
Normandie<br />
Frankreich<br />
Pays de<br />
la Loire<br />
Der nordwestliche Zipfel<br />
von Frankreich unterscheidet<br />
sich vom Rest<br />
des Landes sicher nicht<br />
mehr so stark wie früher einmal.<br />
Doch die ernsten, aneinander gedrängten<br />
Steinhäuser am flachen<br />
Land geben immer noch eine<br />
Ahnung davon, wie es hier<br />
einmal war. Die von Kelten abstammenden<br />
Bretonen, die traditionell<br />
ganz in Schwarz gegangen<br />
sind, galten als die größten<br />
Sturschädel, die Abgeschiedenheit<br />
der Region und der<br />
besondere Zungenschlag haben<br />
oft Zweifel genährt, ob das überhaupt<br />
noch ein Teil von Frankreich<br />
ist. Dass René Goscinny<br />
„Asterix“ und seine renitenten<br />
Gallier in die Bretagne versetzte,<br />
war sicher kein Zufall. Früher<br />
sagte man in diesen Breiten<br />
nicht „Merci“, sondern „Bennozh<br />
Doue“. Im Finistère, dem „Ende<br />
der Welt“ (von lat. finis terrae)<br />
hat sich die akut vom Aussterben<br />
bedrohte bretonische Sprache<br />
wenigstens noch ein bisschen<br />
halten können. Ihre Restbestände<br />
sieht man noch an den<br />
zweisprachigen Ortstafeln.<br />
Der wilde Westen der Bretagne<br />
hat die Künstler im 19. Jahrhundert<br />
magisch angezogen. Wesentlich<br />
war das Jahr 1864, als<br />
der amerikanische Maler Robert<br />
Wylie die kleine Ortschaft Pont-<br />
Aven für sich entdeckte. Anfang<br />
der 1880er-Jahre zählte die<br />
Künstlerkolonie dort mehr als<br />
100 Personen. Man darf diese<br />
Leidenschaft für einen Landstrich<br />
aber nicht romantisieren.<br />
Die Zurückgezogenheit und die<br />
unberührte Landschaft, die eigenbrötlerischen<br />
Bewohner –<br />
man kann guten Gewissens<br />
„Hinterwäldler“ sagen – das raue<br />
Meer und das schöne Licht waren<br />
damals selbstverständlich<br />
lauter gute Gründe für Maler,<br />
sich hier niederzulassen und<br />
wohl zu fühlen. Viel entscheidender<br />
waren allerdings die<br />
niedrigen Lebenshaltungskosten<br />
in der tiefsten Provinz, wo<br />
unter den Künstlern selbst die<br />
Habenichtse und die schwer verkäuflichen<br />
Außenseiter ein<br />
Auskommen fanden.<br />
Der Ort lebt heute noch von<br />
seiner malerischen Anmutung,<br />
das Flüsschen Aven, das das<br />
Dorf durchfließt, sorgt dafür,<br />
dass alles hier nahe am Kitsch<br />
gebaut ist. Aber mit gerade so<br />
viel Stil und einem Rest an Wildheit,<br />
dass Pont-Aven nicht süßlich<br />
wirkt. Pittoreske Steinhäuser<br />
beherbergen Galerien mit<br />
Kunstwerken aller Qualitätsstufen<br />
und auch so manches<br />
Spitzenrestaurant, wie das Rosmadec<br />
Le Moulin, dessen kreative<br />
Fischküche seit 30 Jahren mit<br />
einem Michelin-Stern dekoriert<br />
ist. Fische und Meeresfrüchte<br />
gehören hier überhaupt zum<br />
Alltag, die Austern der Region<br />
zählen zu den besten. Hier werden<br />
auch noch die kleinen, europäischen<br />
Austern gezüchtet. Eine<br />
Verkostung direkt beim Produzenten<br />
wird schnell zur<br />
Schlemmerei, wobei man die<br />
Tiere auch mit nach Hause nehmen<br />
kann. Laut Züchter Damien<br />
Struillou ist es überhaupt kein<br />
Problem, die lebenden Austern<br />
eine Woche ungekühlt in gut<br />
verpackten Kisten zu lagern.<br />
Paul Gauguin kam aber 1886<br />
nicht der Kulinarik wegen nach<br />
Pont-Aven. Er suchte den Anschluss<br />
an gleichgesinnte<br />
Künstler, einen ruhigen Winkel<br />
zum Arbeiten und günstige Unterkunft.<br />
Seitdem Gauguin das<br />
bürgerliche Leben und den damit<br />
einhergehenden Wohlstand<br />
(er war Börsenspekulant gewesen)<br />
mit einem bohèmehaften<br />
Reisetipps<br />
Rosmadec Le Moulin in<br />
Pont-Aven. Chefkoch<br />
Sébastian Martinez<br />
zaubert in diesem Sterne-<br />
Lokal Fischgerichte auf<br />
die Teller, die nicht nur<br />
durch ihren Geschmack,<br />
sondern auch ihre<br />
Ästhetik bestechen.<br />
Museum der Schönen<br />
Künste in Quimper.<br />
Hier gibt es neben dem<br />
Gauguin-Originalgemälde<br />
„Die Gans“ auch Werke von<br />
Artemisia Gentileschi,<br />
Jacob Jordaens und<br />
anderen Größen sowie<br />
interessante Sonderschauen<br />
zu besichtigen.<br />
Kercanic und Kerascoët.<br />
Kleindörfer aus Steinhäusern,<br />
in denen die Zeit<br />
stehengeblieben scheint.<br />
Informationen unter<br />
www.france.fr und<br />
www.toutcommenceenfinistere.com<br />
Diese Reise wurde unterstützt von Atout<br />
France, Tourismusverband Départements<br />
Finistère und Kunstforum Wien.<br />
Fortsetzung auf Seite 32<br />
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Kunsthotel<br />
Fuchspalast<br />
Das Kunsthotel Fuchspalast in<br />
St. Veit a. d. Glan wurde vom<br />
österreichischen Künstler, Philosoph<br />
und Visionär Professor<br />
Ernst Fuchs gestaltet. Er gilt als<br />
Mitgründer des „Phantastischen<br />
Realismus“.<br />
In diesem außergewöhnlichen<br />
Hotel lässt es sich gut entspannen.<br />
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Hier spricht die Architektur ihre eigene Sprache<br />
und Formen, Tiffanyglas an der<br />
Außenfassade – das Kunsthotel<br />
lädt zum Träumen ein. Zentral<br />
gelegen und gut angebunden<br />
liegt das Hotel zwischen vielen<br />
Sehenswürdigkeiten und der<br />
Landeshauptstadt Klagenfurt.<br />
Info: Tel. (04212) 46 60-0<br />
info@hotel-fuchspalast.at<br />
hotel-fuchspalast.at<br />
Kunsthotel Fuchspalast
32|REISEZEIT<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
REISEZEIT|33<br />
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Le Pouldu“,<br />
1890. Bretoninnen<br />
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Tracht.<br />
„Tanzende<br />
Mädchen“,<br />
1888 IMAGO (3)<br />
Fortsetzung von Seite 31<br />
Künstlerdasein eingetauscht<br />
hatte, war die Bretagne ein guter,<br />
weil leistbarer Boden für<br />
ihn. Zwischen 1888 und 1890<br />
lebte er sogar hauptsächlich<br />
hier, 1894, nach seinem ersten<br />
Aufenthalt in die Südsee,<br />
kehrte er nochmals in die Provinz<br />
zurück. Der von Geldmangel<br />
geplagte, ruhelose Maler<br />
fand hier Inspiration: Im Meer,<br />
der Landschaft und den Leuten,<br />
aber Gauguin löste sich<br />
während seiner Aufenthalte<br />
in Pont-Aven und dem am Ozean<br />
gelegenen Le Pouldu allmählich<br />
von Realismus und<br />
Impressionismus. Natürlich:<br />
Man findet zahllose bretonische<br />
Spuren und Themen in<br />
seinen Gemälden, auch den<br />
Von links:<br />
„Bretonische<br />
Bauernhäuser“,<br />
1894. Ansicht<br />
von Pont-<br />
Aven.<br />
„Heuschober<br />
in der<br />
Bretagne“,<br />
1890 IMAGO (3)<br />
ganz berühmten. „Der gelbe<br />
Christus“ (1889) soll von der<br />
schlichten Holzskulptur in der<br />
Kapelle von Trémalo inspiriert<br />
worden sein, die typischen bretonischen<br />
Kalvarienberge aus<br />
Stein finden sich ebenso auf<br />
den Gemälden wie die Trachten,<br />
die Landschaften und das<br />
Leben der Bauern und Fischer.<br />
In „Jakob ringt mit dem Engel“,<br />
einem von Gauguins<br />
Hauptwerken, tragen die Beobachterinnen<br />
der Bibelszene<br />
die typischen Hauben der Bretagne.<br />
Für die besten Maler<br />
war die Bretagne aber nichts,<br />
was man realistisch abmalte.<br />
Beispielhaft sieht man das in<br />
Pont-Aven, im „Wäldchen der<br />
Liebhaber“, das Gauguins Malerkollege<br />
Paul Sérusier 1888<br />
in sein epochales Werk „Der<br />
Paul Gauguin, Selbstporträt<br />
um 1889<br />
IMAGO<br />
Talisman“ verwandelte, eines<br />
der wichtigsten Gemälde der<br />
jungen wilden Rebellen von<br />
der Künstlergruppe der Nabis.<br />
Ein wildes Spiel der Farbflächen,<br />
nur mehr entfernt an<br />
sein Motiv erinnernd.<br />
Zur Ausstellung<br />
Das Kunstforum Wien zeigt<br />
eine umfängliche Personale<br />
mit Werken von Paul Gauguin<br />
(1848–1903). Mit zahlreichen<br />
Leihgaben aus der<br />
ganzen Welt zeichnet man<br />
die Entwicklung des Malers<br />
von seinen Anfängen als<br />
Spätimpressionist zum<br />
Symbolismus nach und<br />
beleuchtet die zentrale<br />
Stellung des Künstlers für<br />
Für alle nicht-genialen Besucher<br />
heute werden Meer und<br />
Getreidefelder nicht Ausgangspunkte<br />
für Kunstwerke,<br />
sondern bilden den Hintergrund<br />
für schöne Spaziergänge.<br />
Nicht nur die Gegend um<br />
die Moderne. Dabei gibt es<br />
auch Skulpturen zu sehen,<br />
sowie sehr viele Grafiken,<br />
die ebenso selten im Blickpunkt<br />
stehen, für das Verständnis<br />
des Malers aber<br />
unerlässlich sind.<br />
Gauguin unexpected. Bis<br />
19. Jänner täglich im Bank<br />
Austria Kunstforum Wien.<br />
Freyung 8, 1. Bezirk.<br />
www.kunstforumwien.at<br />
Pouldu, wo man am Meer einen<br />
„Chemin des Peintres“, einen<br />
„Weg der Maler“ installiert<br />
hat, auch die Städte sind eine<br />
Reise wert. Die Querköpfigkeit<br />
der Bretoninnen und Bretonen<br />
zeigt sich nämlich eventuell<br />
auch an ihren größten Bauwerken.<br />
In der wunderbaren<br />
Innenstadt von Quimper erhebt<br />
sich mitten aus schiefen<br />
Fachwerkshäusern die Kathedrale<br />
St. Corentin. Die hat einen<br />
Knick im Längsschiff. Man<br />
stellt sich da nur zu gern vor,<br />
dass sich die von beiden Seiten<br />
aufeinander zubauenden Bretonen<br />
nicht über die exakte<br />
Ausrichtung einigen konnten.<br />
In den lokalen Museen gibt<br />
es ausführlich Gelegenheit, die<br />
kunstvollen Stickereien auf<br />
den schwarzen Trachten zu bewundern.<br />
Gerade in einer vormalig<br />
so entrischen Gegend,<br />
sehnte man sich nach Farbe<br />
und Liebreiz und verzierte die<br />
düstere Tracht mit herrlichen<br />
Handarbeiten. Auch am Ende<br />
der Welt lebte die Schönheit.<br />
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34|REISEZEIT<br />
PLANNERALM<br />
Der Sonne entgegen<br />
Tour<br />
2<br />
Die Planneralm, das<br />
höchstgelegene Wintersportrevier<br />
der Steiermark,<br />
liegt sonnenverwöhnt in<br />
einem nach Westen hin<br />
offenen Kessel, umrahmt<br />
von Gipfeln. Ob man sich<br />
für eine Ski- oder Schneeschuhtour<br />
entscheidet, ist<br />
Geschmackssache.<br />
Die Tour zur Karlspitze<br />
beginnt am Parkplatz<br />
Planneralm. Zunächst geht<br />
es am Lift-Ticketschalter<br />
vorbei zur Rodelbahn. Hier<br />
folgen wir der Strecke bergwärts<br />
bis zu einer Blockhütte.<br />
Nun geht es rechts<br />
hinauf zu einer Anhöhe<br />
mit dichten Latschenfeldern.<br />
Hier steuern wir<br />
auf die bereits sichtbare<br />
Karlspitze zu. Nach einigen<br />
Geländestufen geht es in<br />
sanften Kehren links zu<br />
einem markanten Bergrücken<br />
hinauf. Auf diesem<br />
bleiben wir bis zum Gipfel<br />
(2097 m).<br />
Ort. Irdning/Planneralm<br />
Ausgangspunkt. Parkplatz<br />
Planneralm (1600 m)<br />
Gehzeit. Rund 2 Stunden;<br />
560 Höhenmeter<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
Bald werden<br />
die Ski<br />
angeschnallt<br />
Herbert Raffalt präsentiert zur<br />
Einstimmung in die Skitourensaison<br />
zwei seiner liebsten Routen in der<br />
Steiermark.<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
Tour<br />
1<br />
Auch im Winter<br />
der schönste Platz<br />
Dem Friedenskircherl am Stoderzinken eilt<br />
sein Ruhm schon voraus.<br />
Stoderzinken<br />
Lärchberglift<br />
Stoder<br />
Rosemi Alm<br />
(1750 m)<br />
Brünner Hütte<br />
Rossfeldlift<br />
Stoderalm<br />
station des ehemaligen Skilifts.<br />
Vorbei an der Lifthütte steigen<br />
wir durch einen dichten Latschengürtel<br />
aufwärts zu einem<br />
Bergrücken. Diesem folgen wir<br />
in östlicher Richtung bis zum<br />
höchsten Punkt und weiter zum<br />
Gipfelkreuz (2048 m). Zurück<br />
nehmen wir wieder die Aufstiegsspur.<br />
Rosegger-<br />
Denkmal<br />
Im Winter verwandelt sich das<br />
Hochplateau auf dem Stoderzinken<br />
in eine verträumte Wintermärchenlandschaft.<br />
Das kleine<br />
Skigebiet von einst hat seinen<br />
Betrieb schon vor Jahren<br />
eingestellt. Damit ist es still geworden<br />
am Berg. Dafür ziehen<br />
ein paar Tourengeher und<br />
Schneeschuhwanderer genüsslich<br />
ihre Runden.<br />
Im Herbst 2022 wurde das<br />
Friedenskircherl im Rahmen der<br />
Sendung „9 Plätze – 9 Schätze“<br />
zum schönsten Platz Österreichs<br />
gekürt. Im Hochwinter ist<br />
der Besuch beim Kircherl aus Sicherheitsgründen<br />
zwar nicht<br />
möglich, dafür lockt der Gipfel<br />
mit einem prächtigen Rundblick<br />
über die gesamte Region.<br />
Unsere Wintertour startet am<br />
Parkplatz am Ende der Mautstraße.<br />
Wir gehen an der Rosemi<br />
Hütte vorbei und folgen den<br />
Spuren hinauf zu einer kleinen<br />
Waldhütte mit dem Hausnamen<br />
„Gottfrieden-Hütte“. Hier halten<br />
wir uns rechts und folgen dem<br />
Sommerweg in Richtung „Friedenskircherl“.<br />
Am ehemaligen Horstig-Alpenheim<br />
geht es links durch einen<br />
Zirbenwald hinauf zur Berg-<br />
REISEZEIT|35<br />
Gipfellift<br />
Friedenskircherl<br />
Die Tour<br />
Stoderzinken<br />
Stoderzinken<br />
(2048 m)<br />
Richtung<br />
Gröbming<br />
im Ennstal<br />
Ort. Marktgemeinde<br />
Gröbming<br />
Ausgangspunkt. Parkplatz<br />
nahe der Rosemi Alm (1750 m)<br />
Gehzeit. Für die gesamte<br />
Runde rund 3 Stunden;<br />
288 Höhenmeter<br />
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<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
REISEZEIT|37<br />
Kapitän Urs<br />
und das Salz<br />
des Meeres<br />
Bonaire ist eine wahrlich „besondere<br />
Gemeinde der Niederlande“: Die nur dem<br />
Alphabet nach, aber nicht geografisch<br />
mittlere der karibischen ABC-Inseln ist auch<br />
die am wenigsten bekannte des Trios vor<br />
der Küste Venezuelas.<br />
Oranjestad<br />
Aruba<br />
Von Roswitha Bruder-Pasewald<br />
So recht will die „Samur“<br />
nicht zu der karibischen<br />
Kulisse passen. Behäbig<br />
schaukelt das aus Teakund<br />
Mahagoniholz gezimmerte<br />
Boot auf den Wellen. Man würde<br />
es eher nach Asien verorten.<br />
Tatsächlich wurde diese<br />
Dschunke mit ihren vielen<br />
handgeschnitzten Details vor<br />
mehr als 40 Jahren in Thailand<br />
gebaut, als schwimmendes<br />
Heim für einen begüterten Weltenbummler.<br />
Wie kommt dieses<br />
Boot nach Bonaire, ans andere<br />
Ende der Welt, 17.000 Kilometer<br />
Luftlinie und noch mehr Seemeilen<br />
vom Land des Lächelns entfernt?<br />
So richtig aufklären lässt<br />
sich das nicht mehr.<br />
Kapitän Urs Schultheiss ist<br />
mit Anfang 20 nur halb so alt<br />
wie das Boot, geht aber als Seebär<br />
durch. Was an der Vita des<br />
sonnengebräunten jungen Mannes<br />
mit den blonden Locken<br />
liegt. Geboren wurde er auf Gran<br />
Die „Samur“: in Thailand gebaut,<br />
nun in der Karibik unterwegs<br />
Canaria. Er war vier Monate alt,<br />
da nahmen ihn die Eltern – von<br />
Fernweh geplagte Schweizer –<br />
auf dem Katamaran in die Karibik<br />
mit. Das Trio landete<br />
schließlich auf Bonaire, verliebte<br />
sich in das Eiland vor der Küste<br />
Venezuelas und blieb. Und die<br />
„Samur“? Zu der kam Urs‘ Vater<br />
eher zufällig, wie sein Sohn mit<br />
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einem breiten Grinsen im Gesicht<br />
erzählt: „Nach einem<br />
feuchtfröhlichen Abend unterschrieb<br />
er den Kaufvertrag.“<br />
Ob dabei Rumpunch im Spiel<br />
war? Der Cocktail ist auf dem Inselparadies<br />
allgegenwärtig und<br />
wird auch auf dem Trip mit der<br />
„Samur“ reichlich ausgeschenkt.<br />
Aber erst auf der Rückfahrt,<br />
man will die bunten Fischschwärme,<br />
die sich zwischen<br />
den Korallen vor Bonaires Küste<br />
verstecken, schließlich nicht<br />
doppelt sehen.<br />
Urs Schultheiss, Kapitän der<br />
„Samur“ SAMUR SAILING & SNORKELING (2)<br />
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Eine halbe Stunde dauert die<br />
Überfahrt vom Hauptort Kralendijk<br />
mit seinen rot, gelb oder lila<br />
gestrichenen holländischen Kolonialhäusern<br />
zum vorgelagerten<br />
Eiland Klein Bonaire. Dort<br />
gibt es weder Souvenirverkäufer<br />
noch geschäftstüchtige Strandliegenvermieter.<br />
Nicht einmal<br />
eine Bar findet sich auf dem unbewohnten<br />
Inselchen. Dafür jede<br />
Menge Leguane, die sich<br />
schnell ins Unterholz verziehen<br />
angesichts der Schar von Sonnenanbetern,<br />
die per Wassertaxi<br />
zum „No Name Beach“ anrückt.<br />
Der „Strand ohne Namen“ gilt<br />
manchen als einer der schönsten<br />
Karibik-Strände. Dieser Ruf<br />
ist verdient: Der puderzuckrige<br />
Sand ist so weiß, dass sein Anblick<br />
in der grellen Mittagssonne<br />
in den Augen schmerzt, das<br />
in allen Blautönen schimmernde<br />
Meer so glasklar, dass man<br />
die Horden von Bewohnern<br />
schon beim Waten durchs Wasser<br />
erspähen kann.<br />
Das Meer um Bonaire zählt zu<br />
besten Tauchspots der Karibik –<br />
und ganz besonders vor der nur<br />
sechs Quadratkilometer großen<br />
vorgelagerten Insel. Die Idylle<br />
mit ihrer Wunderwelt unter<br />
Wasser wurde erfolgreich gegen<br />
alle Versuche der Vereinnahmung<br />
geschützt. Kurz vor der<br />
Jahrtausendwende gab es Pläne,<br />
hier ein luxuriöses Hotelresort<br />
zu errichten: Es sollte noble<br />
Suiten mit Blick aufs Meer geben<br />
und eine feine Küche – und<br />
all die Müll- und Abwasserprobleme,<br />
die so eine abgelegene<br />
Lage mit sich bringt. Auf Bonaire<br />
schlugen die Wellen der<br />
Fortsetzung auf Seite 38<br />
Willemstad<br />
Curaçao<br />
Kralendijk<br />
Bonaire<br />
Punto Fijo<br />
Karibisches Meer<br />
Coro<br />
Venezuela<br />
Große Antillen<br />
Karibisches<br />
Meer<br />
Karibik<br />
<strong>Kleine</strong><br />
Antillen<br />
Skivergnügen &Wellness<br />
Ehemalige<br />
Sklavenhütten<br />
an der Küste<br />
von Bonaire<br />
(oben). Farbenfrohe<br />
Häuserzeilen<br />
im Inselhauptort<br />
Kralendijk<br />
IMAGO (2), ROSWITHA<br />
BRUDER-PASEWALD/<br />
APA/DPA<br />
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Samstag, 2. November 2024<br />
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Fortsetzung von Seite 37<br />
Empörung entsprechend hoch.<br />
Unterstützung bekamen die Kritiker<br />
durch den Meeresforscher<br />
Hans Hass.<br />
Der österreichische Tauchpionier<br />
bezeichnete die Pläne als eine<br />
Schande für die Insel. Die hat<br />
sich nämlich umweltfreundlichen<br />
Tourismus auf die Fahnen<br />
geschrieben. Was die Masse von<br />
Tauchern, die vom Strand aus zu<br />
ihrem Abenteuer starten, heutzutage<br />
aber auch nicht daran<br />
hindert, mit dem gemieteten<br />
SUV zur Einstiegsstelle zu fahren.<br />
Jedenfalls: Ob es nun am offenen<br />
Brief von Hans Hass lag<br />
oder an den Investoren, die kalte<br />
Füße bekamen, das Kleinod mit<br />
dem vorgelagerten Korallenriff<br />
wurde von der Bebauung verschont<br />
und Teil des Bonaire National<br />
Marine Parks.<br />
Tauchausrüstung braucht es<br />
keine, um hier Meeresschildkröten,<br />
Papageien- oder Kaiserfischen<br />
zu begegnen. Es reichen<br />
Schnorchel und Schwimmbrille.<br />
Die Crew von Urs, die „Samur-<br />
Buddies“, lässt uns von Bord gehen<br />
und sammelt alle eine Stunde<br />
später am „No Name Beach“<br />
wieder ein. Den Rest erledigt die<br />
Strömung, die uns über Steinund<br />
Fächerkorallen trägt.<br />
Neugierige Riffbarsche kommen<br />
auf Armlänge heran.<br />
Schnapper und Grunzer wühlen<br />
am sandigen Grund nach Nahrung.<br />
Wolken von winzig kleinem<br />
Fischnachwuchs tauchen<br />
plötzlich aus dem Nichts auf.<br />
Urs kennt die Tauchgründe wie<br />
seine Westentasche. Wenn<br />
er nicht gerade am Steuer<br />
der Dschunke mit dem<br />
rostroten Segel steht, das<br />
bei Flaute von einem<br />
Die Wunderwelt im Meer unter<br />
Bonaire<br />
Sechszylinder-Motor unterstützt<br />
wird, geht er selbst tauchen,<br />
am liebsten am Tauchspot<br />
„1000 Steps“. Andere Karibikinseln<br />
mögen weitläufigere Strände<br />
haben. „Aber wo findet man<br />
eine solche elysische Unterwasserwelt<br />
vor?“, fragt Urs. Rein rhetorisch<br />
natürlich. Für ihn ist die<br />
Antwort eh klar.<br />
Wer an Land an die Südspitze Bonaires<br />
zum Willemstoren – dem<br />
letzten von einst drei Leuchttürmen<br />
auf der Insel – fährt, bekommt<br />
weitere tierische Bewohner<br />
von Bonaire zu Gesicht.<br />
800 verwilderte Esel<br />
tigern zwischen<br />
Salzseen, Mangroven<br />
und<br />
haushohen<br />
Kakteen<br />
umher. Viele<br />
von ihnen<br />
sind<br />
zutraulich,<br />
weil sie bei den Menschen natürlich<br />
Futter wittern. Noch größer<br />
ist der Bestand an Flamingos.<br />
Wenn sich die eleganten<br />
Flieger zu Hunderten zur Futtersuche<br />
nach Venezuela aufmachen,<br />
das bei gutem Wetter am<br />
Horizont auszumachen ist, färbt<br />
sich der Himmel rosarot. So bedeutend<br />
ist die Tausende Tiere<br />
zählende Kolonie, dass selbst<br />
der kleine Inselflughafen in<br />
Pink gestrichen wurde.<br />
Im Nordwesten, also quasi am<br />
anderen Ende der Insel, liegt der<br />
Washington-Slagbaai-Nationalpark.<br />
In der felsigen Landschaft<br />
mit ihren Kakteen- und Akazienwäldern,<br />
den Lagunen und<br />
Süßwassertümpeln stoßen Naturfans<br />
überall auf die windgebeugten<br />
Fofoti-Bäume und auf<br />
Aloe vera, die böse Geister vertreiben<br />
soll und deren Saft den<br />
schlimmsten Sonnenbrand lindert.<br />
Rund 190 Vogelarten sind<br />
hier zu Hause – Papageien, Reiher,<br />
Tölpel und Fregattvögel mit<br />
ihrem leuchtend roten Kehlsack.<br />
So friedlich die Insel mit ihren<br />
gut 20.000 stets gut gelaunten<br />
Einwohnern heute erscheinen<br />
mag: Die Wunden, die 300 Jahre<br />
Sklaverei geschlagen haben,<br />
sind noch immer sichtbar. Auf<br />
der östlichsten Insel der Niederländischen<br />
Antillen mussten<br />
aus Afrika verschleppte Sklaven<br />
Salz aus knietiefen Becken fischen.<br />
Das wurde dann nach Europa<br />
verschifft. „Die Sklaven<br />
mussten bis zu 16 Stunden am<br />
Tag in dem Salzsee schuften.<br />
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Viele wurden blind wegen des<br />
gleißenden Lichts“, erzählt Taxifahrer<br />
Sidney, dessen Vorfahren<br />
selbst Kristalle aus der salzigen<br />
Brühe fischten.<br />
Die weiß schimmernden Salzpyramiden<br />
recken sich noch immer<br />
in den stahlblauen Himmel,<br />
nur dass längst Maschinen und<br />
Förderbänder die Arbeit machen.<br />
Die winzigen Hütten sehen<br />
mit der rauschenden Brandung<br />
vor der Haustür zwar ungemein<br />
malerisch aus. Als dort<br />
aber Sklaven Schutz vor Stürmen<br />
suchen mussten, glich das<br />
Leben eher der Hölle.<br />
Adventzauber - Asia Hotel & Spa Leoben ****<br />
Gönnen Sie sich eine erholsame Auszeit zu zweit!<br />
Im weitläufigen Spa Bereich können Sie sich vom Shoppingtrubel<br />
erholen, müde Füße ausruhen und kalte Nasen aufwärmen. Zudem<br />
erwartet Sie ein weihnachtlicher Begrüßungscocktail sowie eine<br />
weihnachtliche Überraschung auf dem Zimmer!<br />
2 Nächte inkl. Halbpension ab € 259,50 pro Person<br />
Flamingos<br />
fühlen sich in<br />
den Karibischen<br />
Niederlanden<br />
wohl,<br />
wie auch die<br />
verwilderten<br />
Esel. Weiße<br />
Berge der<br />
Salinen von<br />
Bonaire<br />
Im Gegensatz zu seinen bevölkerungsreicheren<br />
Nachbarn Aruba<br />
und Curaçao, die heute als „überseeische<br />
Länder“ weitgehend<br />
autonom sind, ist Bonaire als<br />
einstige Kolonie immer noch<br />
eng mit den Niederlanden verbunden<br />
und trägt den Status einer<br />
„besonderen Gemeinde“. Die<br />
karibischen Untertanen von König<br />
Willem-Alexander scheinen<br />
durchaus froh über die Zugehörigkeit<br />
zu den Niederlanden.<br />
„Uns geht es dadurch besser als<br />
auf anderen Karibikinseln“, sagt<br />
Uta, die sich auf Bonaire niedergelassen<br />
hat.<br />
Gemeinsam mit Freunden<br />
fährt sie regelmäßig an die Ostküste,<br />
wo das Meer mit großer<br />
Wucht gegen die Küste peitscht.<br />
Hier treibt einer Legende nach<br />
die Meerjungfrau Mamparia Cutu<br />
ihr Unwesen, eine Art Loreley<br />
der Karibik. Aber Uta hat ein<br />
ganz anderes Problem: Sie sammelt<br />
den Müll ein, der bei ausgelassenen<br />
Partys weggeworfen<br />
wurde oder auf anderen Wegen<br />
im Meer gelandet ist und hier<br />
angespült wurde: Plastikflaschen<br />
und -sackerl, Reste von<br />
Autoreifen, winzige Kunststoffschnipsel.<br />
„Es ist in den vergangenen<br />
Jahren viel mehr geworden“,<br />
sagt die Umweltschützerin,<br />
die durch ihren Einsatz für<br />
Küsten- und Riffschutz sensibilisieren<br />
will. Schließlich sollen<br />
sich auch nachfolgende Generationen<br />
an Haien, Rochen, Süßlippen<br />
und Riffbarschen erfreuen.<br />
Familienresort & Kinderhotel<br />
Ramsi, Kameritsch 8, 9620<br />
Hermagor-Presseggersee<br />
+43 (0) 4285/284<br />
info@kinderhotel-ramsi.at,<br />
www.kinderhotel-ramsi.at<br />
Leguane bevölkern die von<br />
Menschen unbewohnte Insel<br />
Klein Bonaire IMAGO (4), GETTY IMAGES<br />
www.asiaspa.at
40|REISEZEIT<br />
<strong>Kleine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Samstag, 2. November 2024<br />
Kamerun<br />
65 Jahre Unabhängigkeit feiert<br />
das Land Zentralafrikas 2025,<br />
was mehr Besuchern die<br />
Strände von Kribi oder die<br />
Städte Douala und Yaoundé<br />
näher bringen wird, in denen<br />
man die Rhythmen der Rumba<br />
spürt.<br />
Paraguay<br />
Touristisch weitgehend unentdeckt,<br />
ist das Land im Herzen<br />
Südamerikas spannend für alle,<br />
die nicht gerne mit der Masse<br />
gehen: etwa in der Hauptstadt<br />
Asunción, im stacheligen Chaco-<br />
Wald oder vor tosenden Wasserfällen<br />
im Dschungel.<br />
Fidschi<br />
Litauen<br />
Vilnius ist 2025 Europas Grüne<br />
Hauptstadt – und hat sich diesen<br />
Titel mit 61 Prozent Grünfläche<br />
verdient. Natur spielt auch sonst<br />
im kleinen baltischen Land eine<br />
Hauptrolle: fünf Nationalparks<br />
schützen Wälder, Seen und Sanddünen<br />
der Ostsee.<br />
Damit das Archipel<br />
im Südpazifik auch<br />
so paradiesisch<br />
bleibt, werden in<br />
einer neuen Initiative des Archipels aus<br />
mehr als 330 Inseln sowohl kulturelles<br />
Erbe geschützt als auch Korallen und<br />
Mangroven aufgeforstet.<br />
Laos<br />
Ein neuer Hochgeschwindigkeitszug<br />
bringt Reisende aus der laotischen<br />
Hauptstadt Vientiane in die<br />
Provinz Yunnan in China.<br />
Dabei führt die Strecke auch<br />
an wenig bekannten<br />
Kultur- und Naturschätzen<br />
vorbei.<br />
TOP<br />
10<br />
Die Reiseexperten<br />
von Lonely Planet<br />
haben wieder die<br />
interessantesten<br />
Reiseländer für<br />
das kommende<br />
Jahr nominiert.<br />
Von Karin Riess<br />
Trinidad & Tobago<br />
Bereits monatelanger<br />
Ausnahmezustand<br />
herrscht auf der<br />
karibischen Zwillingsinsel vor<br />
dem eigentlichen Karneval am<br />
3. und 4. März 2025: kulinarisch,<br />
kostümtechnisch und<br />
musikalisch anspruchsvoll.<br />
Vanuatu<br />
Von Stränden eingerahmt, von<br />
Vulkanen durchzogen und von Ni-<br />
Vanuatu bewohnt, die bis heute ihre<br />
Kultur pflegen<br />
– das erwartet<br />
Reisende im<br />
Inselparadies<br />
Vanuatu.<br />
Slowakei<br />
Das schöne Bratislava<br />
an der Donau, die<br />
Buchenwälder der<br />
Karpaten, mit der<br />
Eisenbahn durch die<br />
Tatra: Die Slowakei ist<br />
reich an Schönheiten –<br />
und liegt dabei so nah.<br />
Kasachstan<br />
Authentizität und Abenteuer<br />
erwarten Reisende in dem<br />
Land zwischen Kaspischem<br />
Meer und Altai-Gebirge: beim<br />
Wandern im Nationalpark<br />
Sairam-Ugam, beim Schlemmen<br />
in Shymkent oder in der<br />
alten Hauptstadt Almaty.<br />
Armenien<br />
Das pastellfarbene Jerewan,<br />
mystische Klöster, saftig<br />
grünes Hochland, karge, aber<br />
fruchtbare Weinregion in der<br />
Ebene des Ararats: Das Land<br />
im Südkaukasus steht zu<br />
Unrecht auf der Reiseliste der<br />
allerwenigsten.<br />
IMAGO (3), ADOBE STOCK (5), GETTY IMAGES (2)<br />
9 090802 002501<br />
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