Kunstbulletin November 2022
Unsere November Ausgabe für 2022 mit Beiträgen zu Latefa Wiersch, Ann Demeester, Kunst und Klima, Grace Schwindt, uvm.
Unsere November Ausgabe für 2022 mit Beiträgen zu Latefa Wiersch, Ann Demeester, Kunst und Klima, Grace Schwindt, uvm.
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November 2022 Fr. 10.– / € 8.–
*Aargauer Kunsthaus
27. 8. 2022 – 15. 1. 2023
Aargauerplatz CH–5001 Aarau
Di – So 10 – 17 Uhr Do 10 – 20 Uhr
www.aargauerkunsthaus.ch
Eine Frau ist eine Frau
ist eine Frau …
Eine Geschichte
der Künstlerinnen
Suzanne Baumann, Blaubart, 1991
Aargauer Kunsthaus, Aarau / Schenkung Suzanne Baumann
FOKUS
20 Latefa Wiersch — Soziale Klischees mit groben Nadelstichen aufgespiesst. Alice Henkes
30 Ann Demeester — Ein Plädoyer für die Neugier. Claudia Jolles, Deborah Keller
40 Kunst und Klima — Gutes Brot für alle! Raphael Portmann
44 Grace Schwindt — Körper und Metamorphosen. Kristin Schmidt
50 Barbezat-Villetard — Au gré de nos humeurs. Ingrid Dubach-Lemainque
54 Enrica Borghi — Arte plastica, didattica e collettiva. Barbara Fässler
HINWEISE
56 Animation — Genius Loci — Adrien Mérigeau / Bern — Das entfesselte Geld
57 Bern — Lang/Baumann / Biel — Francis Upritchard
58 Bregenz — Martin Chramosta
59 Friedrichshafen — Riikka Tauriainen
60 Genf — Barthélemy Toguo
61 Genf — Rudolf Polanszky / Interlaken — Fussball ißt unser Leben
62 Konstanz — Andrea Vogel / Luzern — Shara Hughes
63 Moutier — Niklaus Manuel Güdel / Neuss — Harald Klingelhöller
64 Vevey — Alec Soth / Bertien van Manen / Gillian Wearing / Carmen Winant
65 Wien — Johanna Bruckner
66 Winterthur — Richard Kennedy
67 Winterthur — To Watch the War
68 Yverdon-les-Bains — Melting Pot
69 Zug — Richard Gerstl
70 Zürich — Queer Trust
71 Zürich — Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger
72 Zürich — Wind und Wetter / Zürich — Joan Hernández Pijuan
73 Zürich — Valentin Hauri und Rhea Myers
BESPRECHUNGEN
74 Aarau — Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau … — Weibliche Sicht
76 Baden — Gabi Fuhrimann — Blick zurück und nach vorne
78 Baden — Mark Wallinger — Action Painting aus einer neuen Perspektive
80 Basel — Earthbound — Mit Virtual Reality zu Erdverbundenheit
82 Basel/Muttenz — Maude Léonard-Contant — Sprachgründe
84 Basel/Muttenz — Werner von Mutzenbecher — Essenzen dessen, was wir sind
88 Bern — Isamu Noguchi — Im Wechselspiel von Kunst und Design
90 Chur — Venedigsche Sterne — Gestickte Gegenwart mit Tradition
92 Lyon — La Biennale de Lyon — Die Welt als Kulisse
94 Thun — The Other Kabul — Reflexionen über ein fremdes Land
96 Zürich — Eva Hesse — Fears and Tears
98 Zürich — Niki de Saint Phalle — Mitreissend aktuell
100 NOTIERT
116 AGENDA
159 IMPRESSUM, MEDIADATEN, RÄTSEL
1
Christoph Rütimann, Handlauf Kunst Museum Winterthur, 2022 (Video-Stills)
29.10.2022 – 19.3.2023
Editorial — Auf Spurensuche am Körper
Der Körper ist wie eine Landkarte. Herkunft, Lebensumstände und
Traumata werden ihm, oft über Generationen hinweg, eingeschrieben
und verformen sich im Blick eines Gegenübers zur Projektionsfläche.
Mit diesem Spannungsfeld agieren sowohl Latefa Wiersch
als auch Grace Schwindt in ihrer Kunst – wenn auch auf ganz unterschiedliche
Weise. Wiersch, die im Kunsthaus Langenthal derzeit
ihre erste institutionelle Einzelausstellung präsentiert, nutzt
das Angeborene sowie die Klischees, die unseren Körpern anhaften,
als Ausgangsmaterial für ihre Puppeninstallationen: Mit kruden
Stichen vernäht sie diese Versatzstücke des Menschseins zu
Gestalten, die verstörend, aber auch mitleiderregend, befremdend,
aber auch urmenschlich wirken. Sexualisierung und Exotisierung
von weiblichen oder migrantischen Körpern treibt sie dabei
schonungslos auf die Spitze, sodass der Anblick fast beschämt.
Wierschs konfrontative Darstellungen kratzen an den Machtverhältnissen
von Betrachtenden und Betrachtetem, kehren sie – zumindest
für den Moment – gänzlich um, wenn die Künstlerin ihre
Puppen in Performances zum Leben erweckt.
Selbstermächtigung vollzieht sich gerade bei Künstlerinnen oft
über die Auseinandersetzung mit dem Körper und mit Körperlichkeit.
Das zeigt sich auch in der aktuellen Ausstellung zum weiblichen
Kunstschaffen im Aargauer Kunsthaus oder beim grossen
Auftritt von Niki de Saint Phalle im Kunsthaus Zürich. Dessen neue
Direktorin Ann Demeester sagt im Gespräch: «Die Erfahrung der
Welt ist Körper, ist Emotionalität!» Künstlerinnen und Künstler
führen uns die damit verbundenen Ambivalenzen immer wieder
vor Augen. Sie trainieren uns darin, Mehrdeutigkeiten auszuhalten
und unsere Narben als Spuren zu lesen. Deborah Keller
TITELBILD · Latefa Wiersch · Original Features, 2022, Detail, Figur aus diversen Materialien,
ca. 165 x 53 x 28 cm, Ausstellungsansicht Kunsthaus Langenthal. Foto: Cedric Mussano
3
Jens Bähring
David Berweger
Maya Bringolf
Kurt Bruckner
Jonas Burkhalter
Nora Dal Cero
Veronika Dierauer
Andrea Ehrat
30.10.2022 — 26.2.2023
ERNTE 22
Sandra Fehr-Rüegg
Sasha Huber
Nadja Kirschgarten
Marc Lee
Alexandra Meyer
Anna Meyer
Corina Rauer
Beatrix Schären
Fabian Stamm
Martin Volmer
Andrin Winteler
Beat Wolf
Ying Xu
Vorschau: ab 4.12.2022 | Junge Malerei aus Süddeutschland und der Deutschschweiz
In jedem seiner Meisterwerke
wohnt ein Zauber inne.
„Das Zauberwort“, Bleistift auf Hartplatte, 1970
E. Pfeifer (1913-1978)
Für mehr Information:
www.arspinxit.swiss / www.emilpfeifer.swiss
Memory
of Light
Alexander Hahn
29.10.2022 – 02.04.2023
Light of
Memory
Zwei Träume.
Ein Lebensgefühl.
Be one of us.
drivenbydreams.ch
ZUKUNFTSERINNERUNGEN
MAYA BRINGOLF, PATRICIA BUCHER,
ARNOLD HELBLING, TAIYO ONORATO & NICO KREBS
16. Oktober – 27. November 2022
Zeit für Gespräche: Sonntag, 23. Oktober, 13 – 17 Uhr
Anna Ninck, Kunstvermittlerin, beantwortet im Einzelgespräch
spontane Fragen oder führt durch die Ausstellung
Finissage: Sonntag, 27. November, 15 Uhr
Ausstellungsrundgang und Gespräch mit den
Kunstschaffenden und Sarah Merten
Galerie im Gluri Suter Huus
Bifangstrasse 1, 5430 Wettingen
www.glurisuterhuus.ch
Mi – Sa 15 – 18 Uhr, So 11 – 17 Uhr
Abb.: Taiyo Onorato & Nico Krebs, W28, 2021;
Grafik: aorta.design, Baden
Print Art Now
Collecting at Edition VFO
Print Art Now
Print Art Now
Musée Jenisch Vevey
Print
Art Now
Cabinet cantonal des estampes
Print Art Now
15.09.22 – 15.01.23
MUSÉE CANTONAL
DES BEAUX-ARTS
LAUSANNE
Lubaina Himid.
So Many Dreams
Lubaina Himid, Le Rodeur: The Exchange, 2016. Courtesy Künstlerin und Hollybush Gardens, London. © Lubaina Himid. Foto: Andy Keate
4.11.2022 –
5.2.2023 mcba.ch
Kapwani
Kiwanga
27.10.–
15.1.2023
Zurich Art Prize 2022
hauskonstruktiv.ch
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Alabaster 03.12.22-02.04.23
Das Musée d’art du Valais a 75 ans.
Le Kunstmuseum Wallis wird 75 Jahre alt.
Das Kunstmuseum Wallis wird 75 Jahre alt.
Das Kunstmuseum du Valais a 75 ans.
Das Musée d’art Wallis a 75 ans.
Le Musée d’art du Valais a 75 Jahre alt.
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Musée d’art du Valais, Sion | Kunstmuseum Wallis, Sitten
musees-valais.ch
© Yves Tauvel. Photo © Musées cantonaux du Valais, Sion. Michel Martinez
© Lionel Estève, So Much to Give #2 (detail), 2022
xippas.com
Lionel Estève
So Much
05.11.22 → 23.12.22
xippas
GENEVA
Museum Langmatt
Stiftung Langmatt
Sidney und Jenny Brown
Römerstrasse 30
CH-5401 Baden
www.langmatt.ch
Mark
Wallinger
18.9.—
11.12.2022
Mark Wallinger, Proteus Painting 8, , 2021
Plastilin auf Holzfaserplatte,
84 × 59,5 cm (Ausschnitt)
© Pro Litteris, Foto: Damian Griffiths
KAFKA FOR KIDS
& OTHER TROUBLING TALES
26.11. 2022 05.02. 2023
ROEE ROSEN
Roee Rosen, Kafka for Kids, 2022, Videostill (Detail), Foto: Goni Riskin, © the artist
RENÉE
Inevitable
GREEN
Distances
Renée Green, Import / Export Funk Office, 1992. Installation detail. Courtesy the artist and Free Agent Media. Image: Frank Sperling.
In collaboration with
KW Institute for
Contemporary Art,
Berlin
24. September 2022
bis 8. Januar 2023
Limmatstrasse 270, 8005 Zürich
migrosmuseum.ch migros-kulturprozent.ch
TERRITORIES
OF
14.09.2022–
08.01.2023
Revital Cohen & Tuur Van Balen, Trapped in the Dream of the Other, 2017
Otto Piene, Black Stacks Helium Sculpture, 1976
Über die Wiederkehr
des Verdrängten
WASTE
Hira Nabi, All That Perishes at the
Edge of Land, 2019
Bildnachweis: Otto Piene: Installation, The River:
Images of the Mississippi, Walker Art Center,
Minneapolis © 2022 ProLitteris, Zürich; Foto:
courtesy Walker Art Center, Minneapolis / Hira
Nabi: Filmstill © Hira Nabi / Revital Cohen &
Tuur Van Balen: © Revital Cohen & Tuur Van Balen
FOKUS
Latefa Wiersch — Soziale Klischees mit
Original Features, 2022, Ausstellungsansicht Kunsthaus Langenthal. Foto: Cedric Mussano
20 Kunstbulletin 11/2022
groben Nadelstichen aufgespiesst
FOKUS // LATEFA WIERSCH
21
Aus alltäglichen Materialien erschafft Latefa Wiersch Objekte
und Puppen, die wie seltsame Mischwesen aus Mensch, Tier,
Pflanze wirken. Die Künstlerin reflektiert mit ihren Installationen
und Performances, was es in unserer Gesellschaft bedeutet,
Mensch zu sein. Das Kunsthaus Langenthal zeigt ihre erste institutionelle
Einzelausstellung. Alice Henkes
Wie ein Guide durch die Ausstellung steht sie im Gang im zweiten Obergeschoss
des Kunsthaus Langenthal: eine lebensgrosse Figur mit dunklem Bart. Die Kleidung
mischt Elemente arabischer Männerkleidung mit westlicher Sportswear. Das Gesicht
ist mit groben Nadelstichen genäht, wie mit spontanen, halb karikierenden, halb suchenden
Strichen gezeichnet. Das bewusst Imperfekte erzeugt aber auch eine Art
von Verletzlichkeit und gibt der Figur dadurch etwas sehr Menschliches, etwas Berührendes.
Die Gesichtszüge der Gestalt sind denen des Hauptdarstellers aus Rainer
Werner Fassbinders Film ‹Angst essen Seele auf› nachempfunden: El Hedi Ben
Salem M’barek Mohammed Mustafa. Als der Film um die Beziehung zwischen einer
alternden deutschen Reinigungskraft und einem marokkanischen Einwanderer 1974
in die Kinos kam, wurde er als antirassistisches Statement gefeiert. Über die Situation
des tunesisch-marrokkanischen Schauspielers in Deutschland wurde nicht gesprochen.
Erst 2011 arbeitete die Filmemacherin Viola Shafik in ihrer Dokumentation
‹Jannat’Ali› auf, dass El Hedi Ben Salem M’barek Mohammed Mustafa von Fassbinder
und seinem Team am Filmset und im privaten Umgang mit grosser Gleichgültigkeit
behandelt worden war. Auf der Leinwand mochte er die Hauptrolle spielen,
abseits davon lebte er in einer Sphäre der Unsichtbarkeit, in der sich die meisten
Menschen mit Migrationshintergrund damals wiederfanden.
Weiblichkeit als Maschinenartiges
Die Figur im weissen Sportswear-Pulli mit bekanntem Markenlogo vorne drauf
führt die Besucherinnen und Besucher in diese Sphäre der Unsichtbarkeit. Eine
Sphäre, die noch heute inmitten der westlichen Gesellschaft existiert und in der das
sogenannte Fremde und Andere sich mit Unterdrücktem und Verdrängtem mischt.
Ein Bereich voller verborgener Sehnsüchte und Aggressionen, unausgesprochener
Ängste und Begierden. In Latefa Wierschs erster grosser Einzelausstellung wird
aus dieser Sphäre der Unsichtbarkeit ein Ort, an dem das Banale und das Bizarre
einander begegnen, das Heitere und das Brutale, das Aufrührende und das Absurde.
Wiersch erschafft aus alltäglichen Materialien und Textilien Figuren, die einem
Frankenstein’schen Labor entstiegen scheinen und in denen sich Menschliches,
Tierisches, Maschinenartiges mischen. In Performances werden sie unterschiedlichen
Akteur:innen zum gleichwertigen Gegenüber. Entsetzlich, aber auch berührend,
fremd, aber auch sehr vertraut. Es sind Figuren, die sonderbar aussehen und die sich
dennoch gleich mitteilen.
22 Kunstbulletin 11/2022
Original Features, 2022, Objekt aus diversen Materialien, 140 x 110 x 160 cm. Foto: Cedric Mussano
FOKUS // LATEFA WIERSCH
23
Original Features, 2022, HD-Video, 9’28’’. Foto: Cedric Mussano
24 Kunstbulletin 11/2022
FOKUS // LATEFA WIERSCH
25
Original Features, 2022, Ausstellungsansicht Kunsthaus Langenthal. Foto: Cedric Mussano
26 Kunstbulletin 11/2022
FOKUS // LATEFA WIERSCH
27
Der Blick der Figur im Sportpulli geht in Richtung eines kleinen Raums, in dem
ein wuchtiges Objekt steht, das wie ein Mix aus Mensch und Gebäude wirkt. Zwei
riesige Brüste prangen über einem Torbogen, der in das Innere der Figur führt. Die
bizarre Überbetonung weiblicher Körperteile lässt Weiblichkeit als etwas Monströses
erscheinen, aber auch als etwas rein Mechanisches: Man muss nur an den richtigen
Stellen drücken, ziehen, reiben, und es fliesst Milch, es entsteht Lust, Wärme,
vielleicht sogar ein Kind. Einen erkennbaren Kopf hat die Figur nicht, aber wozu soll
denn auch ein Kopf gut sein? Die Biologie macht ihre Sache gut, da muss nicht weiter
drüber nachgedacht werden.
Latefa Wiersch (*1982, Dortmund) lebt in Zürich
2002–2006 Design, Fachhochschule Bielefeld, Diplom
2006 Fine Art, University of Sydney, Sydney College of the Arts, NSW, Australien
2007/08 Fine Art, Kunstakademie Münster
2008–2011 Fine Art, Universität der Künste Berlin, Diplom
2011/12 Fine Art, Universität der Künste Berlin, Meisterschülerin
2017–2019 Master Contemporary Arts Practice, Hochschule der Künste Bern
Einzelausstellungen und Performances (Auswahl)
2021 ‹Monsterhood Part II – Sennentuntschi, a cultural appropriation›, Performance Frauen*Themen
Tage ‹Dortmund Goes Black›, Schauspiel Dortmund
2018 ‹Artpop – To Be High To Be Creative›, Junkere 11, Bern
2016 ‹What’s Happening in the Basement›, Studienhaus Soest, im Rahmen des Wilhelm-Morgner-
Stipendiums, Soest
2015 ‹Peepshow›, Gepäckausgabe, Kunstverein Glarus
Gruppenausstellungen und Projekte (Auswahl)
2021 Swiss Art Awards, 2021
2020 ‹Bonus Track›, Projekt mit Seda Hepsev und Ana Ruiz De Sabando, Kunsthaus Aussersihl
2019 ‹Monsterhood –The Making of›, Performance mit Emma Murray, Dampfzentrale Bern;
‹Rauschende Körper›, Performance mit Emma Murray im Rahmen der Ausstellung ‹Ekstase›,
Zentrum Paul Klee in Zusammenarbeit mit der Dampfzentrale, Bern
2017 ‹The Gang›, Kunst-am-Bau-Projekt, Rote Fabrik, Zürich
28 Kunstbulletin 11/2022
Anregung zu dieser Arbeit fand Latefa Wiersch im Schweizer Mythos vom Sennentuntschi,
aber auch in E.T.A. Hoffmanns Erzählung vom ‹Sandmann› – Stoffe, die sich
mit der Erschaffung künstlicher Menschen, künstlicher Frauen befassen. Mit ihrer
Interpretation davon zeigt die Künstlerin eine radikale Auseinandersetzung mit tradierten
Vorstellungen von Weiblichkeit, die nur scheinbar überholt sind und in leicht
modifizierter Form immer wieder neu aufploppen.
Es ist eines der Kernthemen der Künstlerin, die in Dortmund geboren wurde und
heute in Zürich lebt. Seit einigen Jahren betreibt Latefa Wiersch den Instagram-Account
@artpop_insta, auf dem sie regelmässig Fotos postet, die ein genähtes Alter
Ego zeigen, eine Puppe, die sich auf Partys tummelt oder in Brockenhäusern, die im
Atelier zu sehen ist oder bei Kunst-Events, in öffentlichen Momenten, aber auch in
sehr privaten Situationen. Mit ihrem Instagram-Projekt karikiert Wiersch den Trend
zur permanenten Selbstdarstellung und zur Vermischung von privater und beruflicher
Sphäre, der vor allem für Kunstschaffende ganz normal geworden ist. Sie hinterfragt
dabei insbesondere auch, wie Frauen sich in den sozialen Medien zeigen: Ihre
Künstlerinnen-Puppe erscheint immer wieder in neuen Outfits, mit neuen Frisuren,
cool, hip und vor allem sexy.
Wild und rassig?
Latefa Wiersch hinterfragt klischierte Vorstellungen von Weiblichkeit, indem sie
mit drastischen Übertreibungen arbeitet. In einem abgedunkelten Raum der Ausstellung,
in dem nur die darin gezeigten Figuren mit Spots beleuchtet sind, sitzt eine
Puppe mit Schwangerschaftsbauch und dicken Brüsten. Auf ihrem runden Bauch
ist eine Kaiserschnittnarbe sichtbar. Ihre Arme und die gespreizten Beine stecken in
glänzend schwarzen Hüllen. Auch diese Figur hat keinen Kopf, sondern nur eine üppige
dunkle Lockenperücke, die sie als «rassige» Schwarze ausweist. Die schwarze
Lackkleidung unterstreicht ihre «wilde» Erotik. Auch hier sind die Nähte, welche die
Figur zusammenhalten, deutlich sichtbar. Latefa Wiersch zeigt damit ihre Arbeitsweise
und sie zeigt zudem, wie Klischeebilder konstruiert werden, wie wir uns Vorstellungen
vom Sein der anderen zusammenbasteln. Ihre Nadel trifft ins Schwarze,
und aus der Grobmaschigkeit, mit der die Figur gearbeitet ist, wird sichtbar, wie ungenau
und leer der Blick ist, mit dem wir andere betrachten und beurteilen.
Alice Henkes ist Redaktorin bei Radio SRF2 Kultur. Sie lebt in Biel. alice.henkes@bluewin.ch
→ ‹Latefa Wiersch – Original Features›, Kunsthaus Langenthal, bis 13.11.; Performance ‹Neon Bush Girl
Society› und Artist Talk zur Finissage, 14–15.30 Uhr ↗ www.kunsthauslangenthal.ch
→ Performancepreis Schweiz 2022, Präsentationen der Finalist:innen (u. a. Latefa Wiersch), Kunstmuseum
Luzern, 12.11.; Rahmenprogramm 11.–13.11. (→ S. 113) ↗ www.performanceartaward.ch
FOKUS // LATEFA WIERSCH
29
Ann Demeester — Ein Plädoyer für
die Neugier
Das Kunsthaus Zürich befindet sich in einer Zeit der Veränderung.
Der Erweiterungsbau von David Chipperfield wurde Ende
2021 eröffnet. Nach einer hitzigen medialen Debatte um Bührle
ist das Haus nun dabei, sich die räumlichen Verhältnisse anzueignen
und seine Rolle unter neuer Leitung zu definieren: Ann
Demeester, ehemalige Direktorin des Frans Hals Museums in
Haarlem, hat per Oktober die Leitung übernommen. Worin liegt
für die Belgierin der Reiz des Kunsthauses, wie will sie es in die
Zukunft führen? Im Gespräch mit der Kunstbulletin-Redaktion
spricht sie von den vier Museumsmodellen am Heimplatz, vom
nötigen Muskeltraining, um mit der historischen Aufarbeitung
sowie mit einer superschnellen Gegenwart Schritt zu halten,
und von der Bedeutung des «CQ». Claudia Jolles, Deborah Keller
30 Kunstbulletin 11/2022
Ann Demeester im Chipperfield-Bau, Kunsthaus Zürich. Foto: Franca Candrian, Kunsthaus Zürich
FOKUS // ANN DEMEESTER
31
Kunstbulletin: Sie sind nun seit Anfang Jahr regelmässig in Zürich, seit Mitte Juli
leben Sie hier. Wie nehmen Sie das hiesige Kunstgeschehen wahr?
Ann Demeester: Was ich schon immer spannend fand, ist die Konzentration von sehr verschiedenen
Kunstszenen: Ich sehe aufmerksame, dominante, teils international tätige
Galerien, aber auch viele kleinere Project Spaces neben den grösseren Häusern
wie Migros Museum und Kunsthalle. Und nun ist da auch das erweiterte Kunsthaus
als grösste Institution, ein bisschen wie «Battleship Galactica». Die Künstler:innen-
Szene muss ich noch besser kennenlernen, denn die Institutionen kann man von
ausserhalb kennenlernen, die Szene nicht. Die Atmosphäre erscheint mir kollegial,
bisher habe ich zwischen den Kunstmuseen keinen Territorialismus gespürt, eher
das Gegenteil: dass man Berührungspunkte sucht. Vielleicht hat das auch mit einer
neuen Generation zu tun, denn ich bin ja nicht die Einzige, die neu ist, ich bin auch
nicht die einzige Frau. Ich glaube, wir sind alle sehr geprägt von Ideen der Koproduktion
und Kollaboration.
Kunstbulletin: Sie hatten eine lange «Einarbeitungsphase» an der Seite des scheidenden
Direktors Christoph Becker. Wie sah und sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Demeester: Ich versuche mit möglichst vielen der 250 Mitglieder des Teams zu sprechen.
Ich treffe Kolleg:innen, Künstler:innen, Stakeholders. Und ich evaluiere zukünftige
Chancen und Risiken für das Kunsthaus. Daneben arbeite ich im Hintergrund
mit dem Kurator:innen-Team am Programm 2024 und an einer Neuinterpretation der
Bührle-Sammlung ab Ende 2023. Mein Alltag pendelt also zwischen operativ und
observativ, teilweise fühle ich mich wieder wie eine Journalistin oder wie eine Anthropologin.
Am Anfang fand ich diese lange Übergangszeit ehrlich gesagt ab und zu
frustrierend. Aber dann merkte ich, dass sie ein Privileg ist, denn das Haus ist gross
und sehr schnell gewachsen, und normalerweise hat man nie die Chance, einfach zu
beobachten, man muss immer sofort handeln.
Das Museum als Parlament von Ideen
Kunstbulletin: Was sind Ihre persönlichen Highlights des Kunsthaus Zürich, wo sehen
Sie Herausforderungen?
Demeester: Mich fasziniert die Sammlung. Das Museum ist wie ein «Archipel», um
Edouard Glissant und Hans Ulrich Obrist zu zitieren. Die Frage lautet, wie wir die
Hauptinseln aktivieren und zugleich Verbindungen dazwischen schaffen können. Die
Sammlung ist riesig, hat ihre Höhen und Tiefen, und ich habe natürlich meine Favoriten,
aber eigentlich möchte ich gerne weiter bohren. Denn «First Love» ist nie so interessant.
Als Aussenstehende finde ich Hodler wahnsinnig spannend. Er ist eine Art
Nationalheld, darum auch kompliziert, aber aus meiner holländischen, belgischen
Perspektive ist sein Symbolismus, der ja auch politisch ist, konservativ, doch auch
skurril, faszinierend. Das bedeutet nicht unbedingt, dass Hodler für das Kunsthaus
sehr wichtig wird, aber ich denke, er ist eine interessante Position. Wichtig scheint
mir der Ursprung des Kunsthaus Zürich als Künstlerhaus. Das ist ziemlich einzigartig,
denn die meisten Museen haben ihre Wurzeln in der Bourgeoisie, in Sammlern, der
32 Kunstbulletin 11/2022
Aristokratie oder dem Staat – hier kam die Initiative von Künstlern. Und schliesslich:
Das Museum ist auch ein «Parlament von Ideen», um Bruno Latours ‹Parlament der
Dinge› zu variieren. Wir sind nicht nur für Objekte zuständig, sondern auch für Ideen,
die in der Gesellschaft zirkulieren, aber von Künstler:innen vielleicht anders gesehen
werden. Die Kunsthaus-Erweiterung sehe ich in diesem Sinne als grosse Chance:
Jetzt haben wir das Gebäude und müssen nun unsere Identität neu formulieren.
Kunstbulletin: Von der neuen Direktion des Kunsthauses erhoffen sich viele mehr
«Publikumsnähe». Sie haben beim ersten Presseauftritt Ende Juni davon gesprochen,
dass Museen einladender und demokratisch werden sollten. Wie wollen Sie
das gewährleisten?
Demeester: Das kann ich noch nicht konkret beantworten, denn Publikumsnähe ist in
Holland etwas völlig anderes als in der Schweiz. In Holland waren wir als Museum
immer sehr aktiv in den Medien – ich selbst, aber auch die Kurator:innen. Wir versuchten
immer, eine Art Dolmetscherrolle zu spielen: Wie redet man in einfachen
Worten über Kunst in der Öffentlichkeit. Die Mainstream-Medien bieten Zugang zu
Bevölkerungsgruppen, die vielleicht sonst keine Ausstellungen besuchen. Zudem haben
wir viel mit verschiedenen sozialen Einrichtungen und Bildungsorganisationen
zusammengearbeitet, etwa mit der IMC Weekend School, die eine zusätzliche und
motivierende Ausbildung für junge Menschen an Orten in den Niederlanden bietet, an
denen sie am dringendsten benötigt wird, aber auch mit dem lokalen Sûr Atelier, einer
nachhaltigen Kleidungsmarke. Auch mit der Radboud-Universität, die Ärzte mithilfe
von Künstler:innen ausbildet, hatten wir ein Projekt. Mehrere wissenschaftliche Studien
zeigen, dass die professionelle Kunstbetrachtung, die vom Wechsel zwischen
Detail- und Gesamtsicht geprägt ist, die Diagnosefähigkeit der Mediziner:innen verbessert,
weil sie nicht nur auf die Symptome, sondern auf den Menschen als Ganzes
achten. Amerikanische Universitäten wie Harvard und Stanford bieten daher seit
einigen Jahren die Kunstbetrachtung als Fach im medizinischen Lehrplan an – und
eben auch die Radboud. Zwei Kunstschaffende des Seminars haben wir also mit ihren
Medizinstudent:innen eingeladen, ihre Übungen bei uns im Frans Hals Museum
durchzuführen. Es war eine wissenschaftliche und zugleich spielerische Möglichkeit,
die Ernsthaftigkeit des Museums aufzulockern.
Wenn man fachfremde Akteur:innen einbezieht, fühlen sich Besucher:innen ermutigt,
ihre eigene Sichtweise auf Kunst zu äussern, was sie sonst aus Hemmung oft
nicht tun, da sie ja keine Spezialisten sind. Ihnen antworte ich: Ich bin zwar die Direktorin,
doch auch ich bin keine Spezialistin. Und schliesslich ist mir die Perspektive
der Kunstschaffenden sehr wichtig, nicht nur als Produzent:innen von Kunst,
sondern auch ihr Blick auf Kunst und Kunstgeschichte. Ein Museum denkt stets im
Dreieck Objekt, Kurator:in, Publikum. Die Rolle der Kunstschaffenden ist nicht klar,
abgesehen davon, dass sie die Werke liefern. Und ich frage mich: Wie können wir das
künstlerische Auge stärker im Museum involvieren?
Kunstbulletin: Die Kunst ändert sich aktuell fundamental, sie wird installativer, kollektiver,
partizipativer. Welche Rolle kann hier das Museum spielen?
FOKUS // ANN DEMEESTER
33
Demeester: Ja, die Kunst ist aktuell zu vielfältig und zu dynamisch, als dass wir sie
wirklich spiegeln oder inkorporieren könnten. Museen sind im Wesen langsam im
Vergleich zu einer hyperbeschleunigten Gesellschaft. Aber wir können versuchen,
immer wieder verschiedene Aspekte zu zeigen. Und ich glaube, das macht man am
besten in Zusammenarbeit mit Künstler:innen, auch ausserhalb des Ausstellungskontexts.
Das ist eine Herausforderung für ein Museum: Jede Künstlerin, jeder Künstler
ist ein Mensch und bringt Ideen, die vielleicht nicht zu unseren üblichen konservatorischen
Prinzipien und Präsentationsformen passen. Doch wir benötigen diesen
Sprengstoff, um mit der Art und Weise in Verbindung zu bleiben, wie Kunst funktioniert,
und um neue Öffnung zu schaffen für das Publikum. Im Kunsthaus haben ja
auch Kurator:innen wie Harald Szeemann, Toni Stooss, Bice Curiger immer wieder
versucht, das Format der Ausstellung zu sprengen, und wir können dies nun auf die
künstlerische Perspektive erweitern. Gleichzeitig sollte das Kunsthaus ein Bilderpalast
bleiben, eine Oase für Kunstbetrachtung, eine Sauna für den Geist, wir sind nicht
das totale Experimentierlabor. Zu viel Experiment ist für das Publikum auch nicht
ertragbar (lacht). Man braucht Ruhepunkte, wo es einfach Malerei an der Wand gibt.
Kunstbulletin: Auch die Architektur und der Platz davor spielen in diesem Kontext
ein Rolle. Wo verorten Sie diese?
Demeester: Ich denke, man muss versuchen, die Zwischenräume zu aktivieren. Das Foyer
ist vielen zu monumental. Aber es ist nur ein leerer Behälter, den man aktivieren
Werke von Anna Boghiguian und Kader Attia, Moser-Bau, Kunsthaus Zürich. Foto: Franca Candrian
34 Kunstbulletin 11/2022
kann – spielerisch oder seriös. Faszinierend finde ich, dass das Kunsthaus, rein architektonisch
gesehen, aus vier Museen und vier zeittypischen museologischen Modellen
besteht: Der Moser-Bau von 1910 wirkt mit seinem Jugendstil salonartig, wie
ein grosszügiger Wohnraum – man betrachtete das Museum als öffentlichen Salon.
Dann kam Ende der 1950er der Pfister-Saal, eine riesige Halle, in der alles stattfinden
kann – das Museum als Maschine, die Ausstellungen produziert, fast wie ein
Kongresszentrum. Dann folgte der Müller-Bau, der fast wie ein Bahnhof oder Supermarkt
wirkt – offen, viel Tageslicht, durchlässig. Der neue Chipperfield-Bau verkörpert
nun eigentlich eine sehr klassische Museums-Idee, ruhig, zurückhaltend, keine
Architektur, die Aufmerksamkeit auf sich zieht – eine klassische Idee vom Museum
als Ruhepol, ideal für die Kunst. Die Frage ist, wie wir die verschiedenen Gebäude mit
ihrer je eigenen musealen Idee aktivieren können.
Raum für Subjektivität und Ambiguität
Kunstbulletin: Wenn Sie die Sammlungen umschichten und neu aufteilen könnten,
was würden Sie tun? Wie würden Sie die Sammlungsräume, in denen ein kapitales
Meisterwerk neben dem anderen präsentiert wird, auflockern?
Demeester: Mein Ideal wären zwei parallele Trakte im Museum: einerseits klassische
Ausstellungsräume, die nicht unbedingt rein chronologisch sein müssen, aber können,
und andererseits Playgrounds, Räume des Experiments, wo Künstler:innen –
Sammlung Bührle, Chipperfield-Bau, Kunsthaus Zürich. Foto: Juliet Haller, Amt für Städtebau, Zürich
FOKUS // ANN DEMEESTER
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nicht nur wir Kurator:innen – transhistorische Verbindungen aufzeigen können.
Viele Kunstschaffende sehen die Kunstgeschichte nicht als etwas Starres, sondern
als etwas, womit man arbeiten kann. Der Vorläufer des Museums ist ja die Wunderkammer,
in der alles versammelt wurde. Erst Ende des 19. Jahrhunderts, als diese
zu öffentlichen Institutionen wurden, sind wissenschaftliche Kriterien eingeführt
worden, welche die Linearität, Chronologie und Kausalität didaktisch vermittelten.
Solche Kriterien sind wichtig, wenn man Kunst studieren will, aber für die Belebung
und Erfahrung von Kunst sind sie nicht zentral. Ich verstehe, dass wir etwas isolieren
müssen, um es zu studieren. Und als Museum sind wir ein Institut des Wissens, aber
wir sind auch ein Institut des Erfahrens. Wir sollten deshalb das Subjektive auch zulassen.
In diesem Sinne können auch die einzelnen Sammlungen – Merzbacher, Looser,
Bührle – als Hindernis oder als interessante Perspektive gesehen werden: Was
ist subjektiv an diesen Sammlungen? Was nicht? Was erzählt die Sammlung über die
Person, aber auch über das Zeitalter, den Zeitgeist?
Kunstbulletin: In Bezug auf die Sammlung Bührle bestehen in der Öffentlichkeit verschiedene
Forderungen, wie damit umzugehen sei. Was ist Ihre Idee von einer angemessenen
Herangehensweise an ein so belastetes Erbe?
Demeester: Ich glaube, wenn eine Geschichte so belastet und kompliziert ist, muss
man diese Komplexität darstellen. In der Historiografie hat man mittlerweile erkannt,
dass es nicht nur eine Geschichte gibt, ihre Textur ist vielstimmig. Sie ist eine Kombination
aus textlicher und mündlicher Überlieferung. Unsere Herausforderung ist
es, wie man diese sich widersprechenden Stimmen darstellt und gleichzeitig dafür
sorgt, dass man sich die Kunst dennoch ansehen kann, ohne einen schwarzen Filter
darüber zu legen. Die Kunst selber ist nicht schuld. Aber den Kontext muss man aktiv
und polyphonisch vermitteln. Bisher hat sich das Kunsthaus auf Fakten berufen. Und
ja, es gibt Fakten, aber die reichen nicht, es gibt auch Emotionen. Es gibt Erfahrungen
von Opfern, von Tätern, von Menschen in einer Grauzone, die nie eine Position
einnehmen konnten. Wenn man eine solche Geschichte in die Öffentlichkeit bringt,
muss man versuchen, diese Ambiguität zu artikulieren, und akzeptieren, dass wir es
vielleicht nie richtig machen können. Interessant ist ja auch, dass sich die Rezeptionsgeschichte
von Bührle im Laufe der Zeit änderte. Es kommen stets neue Einsichten
und Fakten hinzu, aber immer wieder auch ein neuer Zeitgeist. Und der Zeitgeist
wechselt aktuell sehr schnell. In zwei Jahren, glaube ich, werden wir schon wieder
andere Diskussionen führen über Erinnerungskultur und darüber, wie die Schweiz
umgeht mit ihrer Geschichte mit dem Zweiten Weltkrieg. Auch für ein Museum ist
diese Geschichte nie zu Ende geschrieben, wir müssen uns immer mitbewegen.
Kunstbulletin: Was sind konkret die nächsten Schritte in der nun begonnen Evaluation
der bisherigen Provenienzforschung zur Bührle-Sammlung?
Demeester: Die Bearbeitung geschieht in drei Schritten: Zuerst werden wir beginnen,
mit verschiedenen Interessensvertreter:innen zu reden. In einem zweiten Schritt soll
ein Symposium – hoffentlich in Zusammenarbeit mit dem Landesmuseum und dem
Museum Rietberg – die Kernfrage stellen: Wie gehen Museen mit einer umstrittenen
36 Kunstbulletin 11/2022
Lawrence Weiner, Chipperfield-Bau, Kunsthaus Zürich. Foto: Juliet Haller, Amt für Städtebau, Zürich
FOKUS // ANN DEMEESTER
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Historie um? Denn keine Sammlung ist unschuldig, dessen sind wir uns jetzt bewusst.
Das Symposium beinhaltet einen Teil über Methodik für Fachleute und einen
zweiten öffentlichen Teil. Als Drittes werden wir dann eine neue Ausstellung der
Bührle-Sammlung realisieren, wobei wir die Diskussionspunkte nicht scheuen und
das Publikum mit einbeziehen wollen. Das ist eine Herausforderung, weil das Kunsthaus
keine Erfahrung damit hat, und wir nun auch überlegen, mit wem in der Schweiz
wir reden müssen, der das gut macht. Man kann voneinander lernen, bestimmte Methodologien
studieren, auch wenn es immer um einen spezifischen Kontext geht.
Kunstbulletin: Schauen wir etwas allgemeiner in die Zukunft des Kunsthauses: Gibt
es schon erste Eckpunkte Ihres Programms?
Demeester: Ja und nein. 2024 wird das erste Jahr sein, in dem ich wirklich mit dem
Team zusammenarbeite. Zwei Ausstellungen haben wir bereits geplant, einerseits
Kiki Kogelnik in Kooperation mit dem Kunstforum in Wien, und eine grosse Schau zu
Marina Abramović zusammen mit dem Stedelijk Museum und mit der Royal Academy
in Amsterdam. Diese Positionen waren hier im Haus «bereits am Kochen». Mein eigenes
Programm wird man erst ab 2025, 2026 sehen. Aber ich denke, meine «signature»
ist nicht die Hauptsache, sondern dass wir Schritt für Schritt an einem Programm
arbeiten, das «kitzelt» und zeitgemäss ist. Wir haben es ja mit der Vergangenheit und
der Gegenwart zu tun, die Vergangenheit ist langsam und die Gegenwart ist super
schnell – der Kunsthistoriker George Kubler spricht in ‹The Shape of Time› vom «dark
continent of the now». Die Herausforderung ist es, hier ein Gleichgewicht zu finden,
dass man nicht zu schnell geht und nicht zu langsam. Das ist ein Muskel, den das
Kunsthaus mehr trainieren muss.
Kunstbulletin: Aber Sie als ehemalige Journalistin haben ihn trainiert, denn das ist ja
auch im Journalismus ein tägliches Dilemma …
Demeester: Ja, das bringe ich mit, das habe ich gelernt – jedoch in Belgien und Holland.
Jetzt müssen wir schauen, wie man das als Kunsthaus in der Schweiz macht.
Denn die Annäherung an eine Thematik funktioniert hier anders. Beispielsweise im
Fall Bührle: Für mich ist es klar, dass es einerseits konkret um Bührle, um die Sammlung
und seine Biografie geht, er aber andererseits auch ein Pars pro toto ist für die
Vergangenheitsbewältigung der Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg. Die Schweiz
war ideologisch neutral, wirtschaftlich involviert, und Bührle ist ein Symbol dafür. Die
Ann Demeester (*1975, Brügge, Belgien) lebt in Zürich
Studium der Germanistik (Niederländisch/Englisch/Norwegisch) und Kulturwissenschaft/
Cultural Studies
2006–2014 Direktorin von De Appel arts centre, Amsterdam, Zentrum für zeitgenössische Kunst
und Curatorial Programme – Ausbildung für Jung-Kurator:innen
2014–2022 Direktorin des Frans Hals Museum, Haarlem
2020–2022 Professur für Kunst und Kultur an der Radboud Universiteit, Nijmegen
Sie arbeitete zudem als Kunstkritikerin bei renommierten Zeitungen, war Assistentin des
Kunsthistorikers und Kurators Jan Hoet, kuratierte am Stedelijk Museum für aktuelle
Kunst in Gent und am Museum MARTa Herford.
38 Kunstbulletin 11/2022
Fragen stellen sich bei jeder Geschichte, die wir in Europa jetzt überarbeiten – der
Holocaust, Sklaverei, Kolonialismus … Es gibt Schuld und Verantwortung. Die Schuld
können wir nicht mehr übernehmen, aber die Verantwortung schon. Als Aussenstehende
habe ich dabei vielleicht einen gewissen Vorteil, da ich die Dinge ohne emotionale
Involviertheit betrachten kann, aber ich habe auch einen Nachteil, da man
schnell etwas berühren kann, was so empfindlich ist, dass es explodiert. Die grosse
Herausforderung ist eben auch der Umgang mit Ambiguität und das Finden von
fairen und gerechten Lösungen. Es ist einfach, einzuordnen – der war gut, der war
schlecht – aber, die Realität ist «all shades of grey».
Die relevanten Fragen stellen
Kunstbulletin: Zusammengefasst: Welche Rolle spielt das Museum heute in der Gesellschaft?
Demeester: Einerseits richten wir uns als Museen immer noch zu sehr auf Auge und
Hirn aus – aber die Erfahrung der Welt ist ja auch Körper, ist Emotionalität! Kunst
lebt zudem von Ambivalenz, doch in unserem heutigen Umfeld sind Komplexität und
Ambiguität eigentlich suspekt. Anne Keller hatte mir damals ein kleines Büchlein
gegeben von Elif Shafak, ‹Hört einander zu!›, das diese Erkenntnis sehr gut auf den
Punkt bringt. Wir wünschen uns Einfachheit und Gewissheit darüber, wie die Dinge
sind. Doch die Realität ist eher wie das visuelle Umfeld des Games ‹Fortnite›, das
mein Sohn oft spielt: Die Umgebung ist dort in verschiedene zwei- und dreidimensionale
Schichten gegliedert, die sich stetig wandeln. Auf jede Schicht folgt eine
nächste und noch eine ... Für ein Museum ist das zusätzlich komplex, weil wir so auf
Ordnung, Tradition und Kanon ausgerichtet sind. Doch positiv gesehen ist das Museum
auch ein Zentrum für Neugier. James Lee Byars hat mal im Rahmen seiner Performance
‹The World Question Center› verschiedene Intellektuelle, Kunstschaffende,
Politiker:innen darum gebeten, ihm eine Frage zu stellen, die sie als relevant erachten.
Ich glaube, darauf muss sich ein Museum auch wieder ausrichten: Wir haben ja
nicht alle Antworten, aber welche Fragen sind wichtig? Und wie stimulieren wir im
Publikum Neugier? Aktuelle Leadership Studies benennen zwei wichtige Soft Skills,
um Erfolg zu haben und glücklich zu sein: Empathie und den «Curiosity Quotient».
Lange sprach man nur von der Bedeutung von IQ und EQ, heute scheint es wichtiger,
dass man neugierig ist, immer wieder neue Fragen stellt und sich in die Perspektive
eines anderen einfühlen kann. Das ist etwas, was wir als Museum tun können, dass
wir die Neugier der Menschen für Kunst aber auch für breitere Themen stimulieren,
das muss für uns möglich sein.
Claudia Jolles und Deborah Keller, die bisherige und die neue Chefredakteurin des Kunstbulletin, leben in
Zürich. redaktion@kunstbulletin.ch
↗ www.kunsthaus.ch
→ ‹The Art of Critique›, Publikation im Auftrag von Ann Demeester, hg. von Melanie Bühler, Frans Hals
Museum, Lenz Press 2022, Mailand ↗ www.lenz.press
FOKUS // ANN DEMEESTER
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Kunst und Klima — Gutes Brot
für alle!
Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger · Copain, Installation,
Mühlerama 2022. Foto: Martin Stollenwerk
40 Kunstbulletin 11/2022
Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger
·Weizenfeld, Friedhof
Sihlfeld, 2022
Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger · Copain, Installation, Mühlerama 2022. Foto: Martin Stollenwerk
FOKUS // KUNST UND KLIMA
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Mit der Ausstellung ‹Copain› haben Steiner & Lenzlinger im Mühlerama
in Zürich eine Hommage an das Brot – eines der wichtigsten
Grundnahrungsmittel weltweit – geschaffen. In der Schweiz
verzehren wir pro Person jährlich über 30 kg davon. Doch was hat
Brot mit dem Klima zu tun? Raphael Portmann
Die Vielzahl der Brotformen und -farben, die uns Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger im
Mühlerama in Zürich präsentieren, lädt ein zum Staunen und Schmunzeln. Texte von
den Bäcker:innen, von den Kunstschaffenden selbst oder Zitate von Dritten regen zu
vertieftem Nachdenken über das alltäglichste Nahrungsmittel der Welt an. Mir wird
immer klarer: Egal ob Tessinerbrot, Schüttelbrot, Hostie, Schwedisches Knäckebrot
oder das Brötchen aus dem Nachtzug – hinter jedem Brot steckt eine eigene Geschichte,
geprägt vom Anbau des Getreides, dem Mahlen, der Herstellung des Teigs,
dem Backen und zu guter Letzt von uns Konsument:innen. In der Ausstellung ‹Tod –
unser täglich Brot›, die parallel zu ‹Copain› im Forum des Friedhofs Sihlfeld in Zürich
gezeigt wird, tritt noch ein weiterer Aspekt dieser Geschichte in den Vordergrund,
den die Kuratoren Reto Bühler und Juri Steiner so formulieren: «Das Brot, als Symbol
des Lebens, kann nur durch die Zerstörung, den ‹Tod› des Weizenfeldes erschaffen
werden.» Brot ist Teil eines Kreislaufs wie alles Lebendige auf diesem Planeten. Steiner
& Lenzlinger haben diesen Kreislauf in ihren künstlerischen Prozess integriert:
Im Frühling haben sie ein Weizenfeld im Friedhof Sihlfeld angebaut, das Korn selbst
geerntet, im Mühlerama gemahlen und zu Brot für die Ausstellung verarbeitet.
«Copain» (dt.: Kumpel) stammt vom Lateinischen «companionis» ab, der Person,
mit der man sein Brot teilt. Stellen Sie sich eine Welt vor, in der wir das Essen und Teilen
von Brot zelebrieren! Eine Welt, in der das 1-Franken-Supermarkt-Ruchbrot nicht
mehr existiert. Brote gäbe es hauptsächlich in einer der vielen Quartierbäckereien zu
kaufen, die bei ihren Produkten auf strengste ökologische und soziale Kriterien achten.
Sie arbeiteten mit langen Gärzeiten und Sauerteigkulturen und stellten gesundes,
nahrhaftes Brot her. Allen an der Wertschöpfungskette beteiligten Menschen
würde ein gutes Auskommen ermöglicht. Menschen mit niedrigem Einkommen erhielten
Gutscheine, um sich das Qualitätsbrot leisten zu können. Weil das Brot seinen
wahren Preis hätte, auch nach einer Woche noch problemlos geniessbar wäre und
richtig gut schmeckte, landete keine Krume davon im Abfall.
Foodwaste wird auch in ‹Copain› angesprochen, in einem Text mit Verweis auf die
Aess-Bar, die in Zusammenarbeit mit Bäckereien Backwaren vom Vortag stark vergünstigt
verkauft. Gemäss einer ETH-Studie von 2019 werfen wir in der Schweiz etwa
jedes vierte gekaufte Brot weg. 1/2 In der gesamten Nahrungsmittelkette ist es sogar
noch krasser: 54 Prozent des für die menschliche Ernährung bestimmten Getreides
wird nicht durch den Menschen verzehrt, ist also Foodwaste. Mehr als bei jedem anderen
Lebensmittel. Und hier sind wir bereits beim Klima: Ein Viertel der durch die
Ernährung verursachten Treibhausgasemissionen ist auf Foodwaste zurückzuführen.
42 Kunstbulletin 11/2022
Brot steht heute im Verruf, ungesund zu sein, auch weil viele Menschen klagen,
dass sie Brot schlecht vertragen. Anstatt dem Brot die Schuld zu geben, muss man in
diesem Kontext die industrielle Brotherstellung hinterfragen. 3 Der Zwang zu billigem
Brot und der Drang, überall und immer «Frisches» anbieten zu können, führt zu kurzen
Gärzeiten und industriellen Brotzusätzen, die gesundheitsschädigend sind. Und
natürlich bedarf es dafür auch so billigen Mehls, wie es sich mit einer umweltschonenden
Produktion nicht herstellen lässt. In der Brotindustrie sind dieselben verheerenden
Mechanismen am Werk wie andernorts: Profitmaximen und das Bedienen angeblicher
Bedürfnisse nach übermässigem Konsum von Billigprodukten schaden der
Umwelt und geben den Konsument:innen keine wahre Befriedigung, sind ihrer Gesundheit
sogar unzuträglich. «Das industriell gefertigte Brot in unseren Supermarktregalen
ist ein Produkt aus (…) mit synthetischem Dünger behandeltem (…) Weizen,
der routinemässig mit krebserregenden, chemisch hergestellten Herbiziden behandelt
wird», zitiert ‹Copain› die britische Brotexpertin Vanessa Kimbell. «Er wird mit
einem einzigen monokulturellen Hefestamm schnell verarbeitet; das Brot mit Konservierungsstoffen,
Emulgatoren und Enzymen vollgepumpt, bevor es in verschwenderische
Plastiktüten verpackt und über weite Strecken transportiert wird. Es ist ein
Brot, das unsere Gesundheit und unseren Planeten zerstört.» Ich denke dabei sofort
an die Pestizidopfer, Insekten in Miniatursärgen, im Friedhof Forum Sihlfeld.
Eine neue Brotkultur
Es ist höchste Zeit, das Brot, wie es in den 1970er-Jahren als billiges Industrieprodukt
entstand, zu verabschieden. In einer neuen Lebenskunst der Wertschätzung
und Resonanz mit diesem grossartigen Grundnahrungsmittel, den Menschen, die es
herstellen, und dem Land, das dafür bereitgestellt werden muss, steckt ein grosses
Potenzial für eine lebenswerte Zukunft. Wenn wir unsere Beziehung zu Brot verändern
können, können wir dies auch mit anderen Konsumgütern. Copines, copains, lasst
uns, zusammen mit den bereits vielen kreativen und innovativen Menschen in diesem
Bereich, die Geschichte des Brots, von der Herstellung des Weizens bis zum genüsslichen
Reinbeissen, neu schreiben. Das bedingt aber nicht nur einen kulturellen Wertewandel,
sondern auch entsprechende politische Massnahmen. Gutes Brot für alle!
Raphael Portmann, Klimawissenschaftler an der Agroscope Reckenholz und Mitgründer von Degrowth
Schweiz. raphael.portmann@agroscope.admin.ch
1 C. Beretta und S. Hellweg, ‹Lebensmittelverluste in der Schweiz – Umweltbelastung und Vermeidungs -
po ten tiale›, 2019, Studie im Auftrag des BAFU
2 ‹Unser täglich entsorgtes Brot – Wie in der Schweiz jedes Jahr Hunderttausende Tonnen Getreide verloren
gehen› ↗ www.nzz.ch
3 Harald Friedl, ‹Schönes neues Brot – Doku (2020)› ↗ www.youtube.com; NDR, ‹Unser Brot – Handwerk oder
Massenware?› ↗ www.ndr.de
→ Kunst und Klima: ein Klimaforscher kommentiert eine visuelle Vorlage seiner Wahl.
→ ‹Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger – Copain›, Mühlerama, Zürich, bis 16.6. ↗ www.muehlerama.ch
→ ‹Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger – Tod: Unser täglich Brot›, Friedhof Forum, Zürich, bis 13.6. (→ S. 71)
↗ www.stadt-zuerich.ch → gemeinsame Katalogvernissage: 6.11., Mühlerama
FOKUS // KUNST UND KLIMA
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Grace Schwindt — Körper und
Metamorphosen
Foto: Katalin Déer
Der widerspenstige Körper, der rebellierende Körper, der unangepasste
Körper – in Grace Schwindts Kunst ist Körper lichkeit
eine Metapher für Seinszustände. Ihre Werke balancie ren zwischen
zärtlich und fragil auf der einen Seite und stark und
beständig auf der anderen. In Zeichnungen, Plastiken, Installationen
und Performances arbeitet die Künstle rin die Kraft und
Schönheit des verletzten Körpers heraus. Jetzt sind ihre aktuellen
Arbeiten im Kunstmuseum St. Gallen zu se hen und werden
punktuell performativ belebt. Kristin Schmidt
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The Boxer, 2022, Performance mit einer Boxerin, einer Sängerin, einer Tänzerin, einer Schlagzeugerin
und einem Bodybuilder, Kunstmuseum St. Gallen. Foto: Sebastian Stadler
FOKUS // GRACE SCHWINDT
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«Von den Gestalten zu künden, die einst sich verwandelten in neue Körper, so treibt
mich der Geist.» Ovid erzählt in den Metamorphosen von der unsteten Physis. Götter
verwandeln sich selbst, verwandeln Menschen und Halbgötter in Tiere, Pflanzen
oder Felsen. Mal ist die Verwandlung von Dauer, mal nur vorübergehend. Die Liste der
Verwandelten ist lang und ebenso lang diejenige der Motive für eine Transformation:
Sie kann schützen, sie kann aus Rache erfolgen oder als Strafe, sie kann – wie etwa
bei Philemon und Baucis – Treue und Redlichkeit belohnen. Diese Gestaltwandlungen
haben Künstlerinnen und Künstler seit Jahrhunderten herausgefordert. Auch
wenn sich Grace Schwindt nicht auf Ovid bezieht, steht ihr Interesse an fliessenden
Übergängen zwischen Mensch, Tier und Pflanze in einer langen künstlerischen Tradition.
Eigenständig ist Schwindts Haltung trotzdem. Die Künstlerin beobachtet, wie
Körper heute gelesen und eingeordnet werden und welche Zwänge damit verbunden
sind: «Ich thematisiere, wie man als Körper in der Gesellschaft funktionieren muss –
innerhalb bestimmter Kategorien wie sexueller Orientierung, Alter, Geschlecht. Ich
empfinde das als gewalttätig.»
Integrierte Verletzungen
Wiederkehrende Motive in Grace Schwindts Arbeit sind hervortretende Knochen,
der senkrecht gestellte Fuss mit nach innen gerollten Zehen und eine fragile Balance
der Körper. In ihrer aktuellen Soloschau ‹Defiant Bodies› im Kunstmuseum St. Gallen
zeigt sie verletzte Körper, Körper, die deformiert sind oder entzweit, und betont diese
Brüche: «Meine Arbeiten erlauben, über Traumata zu reden, aber gleichzeitig bestehen
sie in jeder Figur auf Stärke und Ruhe.» Bruchstellen, Verformungen, Fragmente:
«Die Figuren zeigen ihre Wunden, aber auch die verletzte Form ist in sich eine vollständige
Form: Ich integriere die Verletzung.» Sie wird als lebendige, reiche Oberfläche
gestaltet und damit als besonders ästhetisches Element.
Jede dieser verletzten Plastiken weist weit über sich hinaus: «Es ist möglich, über
einen individuellen Körper oder ein individuelles Trauma historische Traumata zu verstehen.»
Die Künstlerin arbeitet mit Keramik und Bronze und kombiniert mitunter
beide Materialien. ‹In Two Parts› beispielsweise besteht aus einem weissen Keramikkopf
mit einer grossen Abbruchstelle. Diese Stelle ist glasiert mit metallischen,
tiefblauen und Rottönen. Das Gegenstück zur Fehlstelle ist daneben platziert, jedoch
aus Bronze gegossen und in sonorem Blau patiniert. Auf diese Weise bilden die
gegensätzlichen Materialien eine Einheit: «Keramik ist als Material sehr fragil und
Bronze sehr stark. Dieses Zusammenspiel ist mir wichtig.»
Ihre Kleinplastiken präsentiert Schwindt im ersten Ausstellungssaal auf einzelnen,
teils schwarz versengten Sockeln. Die Maserung des Holzes tritt dadurch dreidimensional
hervor. Auch dies eine Form der ästhetischen Verletzung – allerdings
etwas offensichtlich auf diesen Effekt getrimmt. Sehr stimmig hingegen ist ihre Inszenierung
im Oberlichtsaal. Hier platziert sie ein Duzend Kleinplastiken auf einem
einzigen, fast raumfüllenden Kubus. Dadurch stehen sie in einem eigenen Kontext
und ihre Dimension verschiebt sich von klein zu gross. Oder wird alles neben dem
46 Kunstbulletin 11/2022
Resting Point, 2022, Bronze patiniert, Naturseil, Stahl, Dimensionen gesamt: 128 x 60 x 550 cm,
Courtesy Zeno X Gallery, Antwerpen. Foto: Sebastian Stadler
FOKUS // GRACE SCHWINDT
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Grace Schwindt (*1979, Offenbach) lebt in London
Einzelausstellungen und Performances (Auswahl)
2019 ‹Five Surfaces All White›, Centre for Contemporary Arts, Glasgow; ‹Knock Out›,
Performance, Volksbühne, Berlin
2018 ‹Silent Dance›, Zeno X Gallery, Antwerpen; ‹The Boxer›, Performance, David Robert Arts
Foundation, London; ‹Opera and Steel›, Performance, Frascati Theater, Amsterdam
2017 ‹Opera and Steel›, Performance, Kaaitheater, Brüssel
2016 ‹Run a Home, Build a Town, Lead a Revolution – An Exhibition in Three Acts›, MARCO –
Museo de Arte Contemporánea, Vigo
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2020 ‹Refugees – Forced to Flee›, Imperial War Museum, London
2019 ‹Mariner – A Painted Ship Upon a Painted Ocean›, The Arts Institute, Plymouth, Andrew
Brownsword Gallery, Bath und John Hansard Gallery, Southampton
2018 ‹Prosecute my Posture›, Garage, Rotterdam
2017 ‹Moving/Image›, Arko Art Centre, Seoul
2016 ‹Ensemble sin órganos at Centro de Arte Contemporáneo›, Havanna
2015 14 th Istanbul Biennale
2015 Art Unlimited, Art Basel
In Two Parts, 2022, Keramik glasiert, Bronze patiniert, 2-teilig, 11,9 x 10,7 x 21,2 cm / 7,9 x 8,5 x 9 cm,
Courtesy Zeno X Gallery, Antwerpen. Foto: Sebastian Stadler
48 Kunstbulletin 11/2022
Kubus plötzlich kleiner? Die Masse der Plastiken sind ebenso wichtig wie die des Sockels:
«Stelle ich die Plastiken auf eine Bühne, dann wird diese zum Sockel. Aber was
passiert, wenn dieser Sockel zehn Zentimeter weniger hoch ist als im musealen Kontext
üblich? Zudem hat er eine Treppe erhalten – eine Referenz zur Theaterbühne.»
Als Bühne wird der Sockel während dreier Performances im Laufe der Ausstellung
genutzt: Eine Boxerin, ein Bodybuilder, eine Tänzerin, eine Sängerin und eine Schlagzeugerin
agieren dabei miteinander, nebeneinander und autonom. Sie bewegen sich
frei in den Museumsräumen – nicht nur auf der Bühne – und halten immer wieder inne.
Die Übergänge zwischen Skulptur, Objekt und Performance sind dabei fliessend:
Das Kostüm der Sängerin mit seiner neun Meter langen Schleppe ist Teil der Ausstellung,
die Stickerei darauf ist von einer Zeichnung übertragen. Die Silhouette eines
liegenden Boxers an der Wand oder die skulpturalen Eckpfosten eines Boxringes
finden ihre Entsprechung in der Figur der Boxerin. Zudem stehen die Performerinnen
und der Performer für Schwindts Thema des Körpers: «Ich arbeite gerne mit lebendigen
Körpern. Bei diesen Körpern geht es um Erinnerungen, Vorschläge und Fantasien
vom kranken Körper und vom gesunden Körper.»
Neue lebensgrosse Plastiken
Erstmals arbeitet die Künstlerin auch mit lebensgrossen Plastiken. Zusammengekauert
oder als Mensch-Vogel-Wesen sind sie durch Seile mit dem Boxringfragment
verbunden. Vor dem Museum im Stadtpark bäumt sich ein Körper, der in einen
steinernen Wasserfall übergeht. Hier drängt sich die Erinnerung an surrealistische
Bildfindungen auf – eine Assoziation, die Schwindt nicht überrascht, mit der sie jedoch
brechen will: «Der Surrealismus ist eine eigene Sprache. Sie ist auch bereits
wieder eine Referenz, und es fühlt sich künstlich an, diese Kategorisierungen zu
machen. Ich kämpfe gegen eine eindeutige Lesbarkeit an, dagegen, dass man den
Anderen einordnen muss, um ihn zu verstehen.» In diese Offenheit gehört auch das
hierarchiefreie Nebeneinander von Tier, Mensch und Pflanze. Im Falle von ‹Defiant
Bodies› wird sogar ein kranker Baum im Stadtpark ein selbstverständlicher Teil der
Ausstellung. Indem sie ‹Arched Figure› daneben platziert, verbindet Grace Schwindt
den Aussenraum mit dem Inneren des Hauses. Dort wiederum ist der Rundgang genauso
durchdacht: «Es gibt mehrere Bewegungen. ‹Inside Out› zeigt nicht raus aus
der Ausstellung, sondern wieder auf den Anfang. ‹Gravity› im Foyer lenkt durch die
Treppe wieder in die Ausstellung. Im Oberlichtsaal kreuzen sich die Wege durch die
Ausstellung. Hier liegt der Boxer mit dem Blick nach oben, er ist k. o., bewusstlos, es
ist der Moment der Ruhe, der Moment des Nichtfunktionierens.» Diesen Moment und
damit die Performance zu erleben macht Grace Schwindts Ausstellung vollständig.
Die Zitate stammen aus einem Gespräch mit der Künstlerin am 14.9.2022.
Kristin Schmidt, Kunsthistorikerin, lebt in St. Gallen, post@kristinschmidt.de
→ ‹Grace Schwindt – Defiant Bodies›, Kunstmuseum St. Gallen, bis 5.2.; noch folgende Performancetermine:
9.12., 20 Uhr; 5.2., 15 Uhr ↗ www.kunstmuseumsg.ch
FOKUS // GRACE SCHWINDT
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Barbezat-Villetard — Au gré de
nos humeurs
L’humeur, 2022, vue de l’exposition, ‹Parallels – part 2 : The Commuter›, CAN Centre d’art Neuchâtel.
Photo : S. Verdon
50 Kunstbulletin 11/2022
Le CAN, Centre d’art de Neuchâtel, a conçu le projet ‹Parallels›,
une exposition collective structurée en trois chapitres qui entremêle
quinze présentations individuelles se succédant ou se
côtoyant durant l’année 2022. Le duo Barbezat-Villetard a été invité
à accompagner les métamorphoses de ‹Parallels› avec leur
intervention évolutive, ‹L’Humeur›. Ingrid Dubach-Lemainque
Au commencement, il y a toujours un lieu. Ici à Neuchâtel, le CAN, sis presque incognito
derrière une devanture carrelée d’un ancien magasin d’appareils de chauffage,
dans une petite rue de la vieille ville. On y pénètre, comme auparavant le personnel,
par l’entrée de service et l’intervention de Barbezat-Villetard débute là, dès le seuil,
avec la vitre de la porte d’entrée rendue opaque par une fine pellicule dont seul un
rond a été découpé (un ersatz d’œilleton). Le message paraît clair : l’espace est clos.
C’est avec les lieux, le cadre architectural que le duo franco-suisse développe ce
qu’il nomme des « situations ». Une « situation », et non une « installation » : un terme
qui met sur la piste d’une intervention conçue, créée pour et avec l’espace d’une manière
presque organique. Ici, ce sont les espaces intermédiaires – « l’interzone » selon
la terminologie adoptée par l’équipe du CAN – qu’ils ont investi. « L’atmosphère
y est assez inaccueillante et souvent odorante », nous expliquent Camille Villetard et
Matthieu Barbezat. « Lorsqu’on pénètre dans ce lieu, on a à aucun moment le sentiment
d’entrer dans un centre d’art, ni par extension dans quelque lieu public que
ce soit. Au CAN, on entre depuis l’arrière d’un décor, dans un non-lieu où tout paraît
suspendu. On arrive quelque part égaré. C’est précisément cet aspect hors temps
et hors lieu qui nous a intéressé et que nous avons cherché à exploiter. » D’abord, il
faut en effet emprunter un long couloir au plafond scandé de tuyauteries, puis une
longue et raide volée d’escaliers avant d’atteindre, à l’étage, un plateau réaménagé à
l’occasion de la série d’expositions de cette année et distribué, à l’aide de cloisons,
en petites salles indépendantes. À première vue, le lieu semble vide, un peu stérile,
presque inhospitalier.
Oser la lenteur
Alors, il faut s’arrêter, prendre le temps et regarder autour, et surtout, au-dessus
de soi. Percevoir d’abord cette lumière immersive qui nous accompagne depuis notre
entrée dans le Centre, issue de néons LED discrètement placés en hauteur : la teinte
en varie subtilement dans des tons de rouge grâce à des capteurs qui mesurent la
pression atmosphérique du jour. Et déjà le titre ludique et accrocheur donné au travail
s’éclaire un peu : ‹l’Humeur› … Puis se laisser surprendre par le léger voile de
brouillard qui s’élève dans le couloir derrière nous – lui aussi l’œuvre de capteurs
qui ont agi quelques minutes après avoir enregistré notre passage – et qui humidifie
l’atmosphère du Centre au point de rendre le sol glissant. Se questionner enfin
sur l’étrange présence de fauteuils disséminés dans l’espace au gré des recomposi-
FOKUS // BARBEZAT-VILLETARD
51
tions : pour cette dernière partie de cycle d’expositions, c’est dans la librairie que les
neuf pièces ont été disposées de telle sorte à former un carré fermé. Au plafond, un
ventilateur se met en route à intervalles réguliers.
L’intervention des artistes a supposé, en amont, un face-à-face méticuleux avec
l’espace intérieur du CAN : une analyse fine et détaillée, presque maniaque des angles,
des lignes de fuite et des fractures. Le résultat ? Une subtile entreprise de déconstruction,
non pour transfigurer mais pour souligner, révéler l’architecture brute. Les
moyens sont minimaux, l’empreinte sur l’espace, elle aussi minimaliste et éphémère.
Aux commandes de cette « situation », deux artistes à la sensibilité complémentaire,
un duo qui n’en est pas à son coup d’essai. Ailleurs, dans le passé, il a déjà opéré dans
des sites très différents – comme toujours, leur travail se conçoit in situ : à Porrentruy
par exemple, en 2020, dans les salles et la cour rythmée d’arcades des Halles/EAC ;
à Paris, au Centre culturel suisse en 2017, jouant sur des correspondances d’architecture
en extérieur et en intérieur ou encore en 2015 à Sion, avec une intervention
emblématique de leur réflexion sur l’espace, créant des « zones fantômes » dans le
château de la Majorie.
Barbezat-Villetard (Matthieu Barbezat, *1981, Nyon, et Camille Villetard, *1987, Paris)
Ils travaillent ensemble depuis 2014, vivent entre Paris et le Canton de Neuchâtel et ont effectué une
partie de leur formation à l’EDHEA, École de design et Haute école d’art du Valais (Sierre).
Expositions personnelles (sélection)
2021 ‹Aucun souvenir assez solide›, Ferme-Asile, Sion
2020 ‹A Hue et a Dia›, Château de Gruyères ; ‹Longs temps›, EAC Espace d’art contemporain, Porrentruy
2019 ‹Erewhon›, Kunsthalle Arbon
2017 ‹Invisibles tropisms›, GSN Project, Moncton, New Brunswick (Canada) ; ‹When the hammer
hits, (…)›, Win or Lose, Los Angeles ; ‹Like Ripples on a Blank Shore›, Centre culturel suisse, Paris
2015 ‹A dissident room – Prix culturel Manor Sion 2015›, Musée d’art du Valais, Sion
L’humeur, 2022, vue de l’exposition ‹Parallels – part 1 : Astral Borders›, CAN Centre d’art Neuchâtel.
Photo : S. Verdon
52 Kunstbulletin 11/2022
À Neuchâtel, ils réussissent le tour de force de concevoir un travail qui évolue,
se complète et change de tonalité, à partir d’un existant (le bâti) mais aussi d’un
contexte plus mouvant (une exposition en plusieurs chapitres). Le corridor investi
par Villetard-Barbezat et qui distribue, à l’étage, les salles d’exposition se conçoit
dès lors comme « l’artère centrale » du projet et la métaphore organique du bâtiment
se file si l’on en croit les artistes qui disent avoir travaillé « ce lieu comme un vivant,
avec un corps architectural en proie à ses humeurs …». Ils complètent : « Avant d’être
un centre d’art, le CAN est une maison, un lieu avec lequel on partage donc une certaine
intimité physique et émotionnelle. Il y est question de liens, d’histoires voire
de fictions. C’est ainsi que nous avons cherché à tisser des analogies entre l’architecture
du lieu et le corps d’un vivant. Le corps architectural, et son vocabulaire autour
du construit, présentent des similitudes avec le fonctionnement d’un corps. On
pense au système de ventilation, réseau d’eau, chauffage. La tuyauterie apparente
et particulièrement importante du CAN est devenue fluidité, fuite, connexion, système
sanguin. Les chaises ont rapidement été assimilées sous la forme de cellules
voyageant dans l’ensemble du corps. Avec le ventilateur Orion, nous avons réveillé un
vieux poumon. Le lieu et toute l’imagerie de sa machine corporelle ont cherché à être
révélés et sublimés. »
Voyage immobile
Alors, ‹l’Humeur› prend tout son sens : réceptacle des variations atmosphériques,
tel un baromètre, elle s’accorde aux fluctuations du lieu, aux artistes et œuvres
d’art invités, car, si le rouge a pris le dessus pour ce dernier chapitre, le bleu puis
le vert ont dominé les deux premières parties du cycle d’expositions ; mais encore,
elle enveloppe le visiteur, l’invitant momentanément à plonger dans un univers parallèle.
Au-delà du geste conceptuel, la poésie de la « situation » imaginée par le
duo se perçoit aisément. Des échappées imaginaires s’offrent au visiteur : à lui de
se laisser envahir par l’atmosphère du lieu au fur et à mesure de sa déambulation
dans l’espace. Synonyme de passage, de courant d’air mais aussi d’attente, le couloir
du centre d’art ne pourrait-il pas évoquer une salle d’attente de médecin ? Un
couloir d’hôpital ? Voire un espace indéfini d’aéroport où flotte le parfum du voyage ?
« L’expérience du CAN à travers notre installation est celle d’un voyage, d’un transit »
confirme le duo. « Le voyage, comme déplacement, est généralement associé à une
perte de repère – autant spatio- que temporel –, auquel s’ajoute une perception et
une interprétation subjective. Les différents éléments que nous avons mis en place
cherchent autant à renouveler l’expérience de cette entrée dans le centre d’art, qu’à
transporter le visiteur ailleurs – peut-être dans la stratosphère. » Sans surprise, le
film de Stanley Kubrick, ‹2001, L’Odyssée de l’espace›, constitue l’une des références
cinématographiques qui a inspiré les artistes.
Ingrid Dubach-Lemainque, critique et historienne d’art, vit sur le lac de Morat. idubachlemainque@gmail.com
→ ‹Barbezat-Villetard – L’Humeur›, CAN Centre d’art Neuchâtel, jusqu’au 18.12. ↗ www.can.ch
FOKUS // BARBEZAT-VILLETARD
53
Enrica Borghi — Arte plastica,
didattica e collettiva
Onde, 2022, dettaglio, contenitori in plastica di scarto tagliati e assemblati. Foto: Irene Fanizza
54 Kunstbulletin 11/2022
La rassegna ‹Giardini in Arte› del Monte Verità ad Ascona, dedicata
al tema della sostenibilità e riutilizzo, invita in questa edizione
Enrica Borghi con le sue elaborazioni scultoree di bottiglie di
plastica. ‹Molecole d’acqua› si presenta come opera individuale,
risultato di un workshop didattico e collettivo. Barbara Fässler
Da un quarto di secolo Enrica Borghi usa scarti di bottiglie di plastica che elabora
con tecniche artigianali come l’intaglio, l’intreccio o il mosaico, creando sculture e installazioni
prevalentemente figurative: dal vestito della sposa al totem, dal mandala
al tappeto, dalla molecola d’acqua all’onda. La sua ricerca sul riciclaggio e l’acqua è
quindi perfetta per la rassegna ‹Giardini in Arte› dedicata al rapporto uomo-natura e
che quest’anno esplora il tema della sostenibilità e del riutilizzo.
La mostra, dal titolo ‹Molecole d’Acqua› e curata da Nicoletta Mongini e Riccardo
Caldura, presenta numerose opere scultoree in bianco e nero. Il progetto è stato sviluppato
con gli studenti dell’Accademia di Belle Arti di Venezia che hanno partecipato
al workshop ‹Venezia Waste Value› organizzato insieme all’associazione culturale
CREA. L’intenzione: sensibilizzare al tema dello spreco e dell’inquinamento dell’acqua
e collegare simbolicamente la laguna veneta e il Lago Maggiore.
Il fatto che nella mostra non si comunichi che si tratti di un’operazione didattica
e collettiva e che le bottiglie siano state sponsorizzate da una fabbrica, potrebbe
provocare dei malintesi nella comprensione: le opere paiono di primo impatto come
bricolage con materiali recuperati.
Con la crescita dell’attenzione ai temi di sostenibilità ambientale nella contemporaneità,
alcuni artisti trasformano in opere materie plastiche trovate, realizzando
effetti metamorfici sorprendenti. Negli assemblaggi di Tony Cragg con oggetti di plastica
recuperati, la percezione cromatica dell’insieme prevale sul riconoscimento
del singolo pezzo. Liz Larner lega, colora e unifica i rifiuti di plastica fino a trasformarli
in paesaggi terrestri o marini che inondano lo spazio. Ma l’artista che stupisce
di più in questa corrente dell’alterazione di materie riutilizzate è il Ghanese El
Anatsui con i suoi arazzi tessuti insieme a pezzi di metallo, plastica e stoffa. Nella
sua opera, forma e funzione dell’oggetto originario spariscono per dare luce a un
organismo stupefacente.
Nelle elaborazioni di Enrica Borghi esposte al Monte Verità, invece, la materia prima
rimane completamente riconoscibile. Non avviene quella trasformazione magica
che conosciamo dal processo alchemico, oppure quell’effetto causato dalle famose
immagini illusorie – Kippbilder – nelle quali è possibile vedere due soggetti differenti
a seconda del punto di vista.
Barbara Fässler è artista, critica d’arte e docente di arti visive alla KMSU. barbarasic.faessler@gmail.com
→ ‹Enrica Borghi – Molecole d’acqua›, fino al 1.11., Fondazione Monte Verità, Ascona
↗ www.monteverita.org
FOKUS // ENRICA BORGHI
55
HINWEISE
Genius Loci — Adrien Mérigeau
Animation — Ein Teppich, der gleichzeitig ein
Trampolin ist. Ein überkochender Topf, dessen
Dampf den Hintergrund in abstrakte Formen
verwandelt. Eine umgefallene Dose, deren
Inhalt zum Fluss wird. In Adrien Mérigeaus
‹Genius Loci› hängt alles zusammen. ‹Genius
Loci› ist einer jener Filme, die sich nur schwer
in Worte fassen lassen. Der flüssige Übergang
zwischen den Bildsequenzen, die gekonnt das
Narrativ untermalen und die Wechsel zwischen
Realität, Vorstellung und Spiritualität verschwimmen
lassen. Bildkomposition, Farben
und Formen erinnern an Gemälde von zeitgenössischen
Kunstschaffenden und vereinen
unterschiedliche Stile des 20. Jahrhunderts in
diesen kurzweiligen 16 Minuten. ‹Genius Loci›
des französischen Filmemachers und Animators
Adrien Mérigeau ist ein Film, der sich
Zeit lässt und getrost mehrmals angeschaut
werden kann, ohne repetitiv zu werden. Das
Narrativ ist verschnörkelt und lässt ausgiebigen
Raum für individuelle Interpretationen. So
gelingt es ‹Genius Loci› trotz seiner experimentellen
Natur, sich im Gedächtnis festzusetzen.
Und es erstaunt auch nicht, dass der Film für
einen Oscar nominiert und an zahlreichen Animationsfestivals
ausgezeichnet wurde.
Dominique Marconi
Das entfesselte Geld
Bern — Zwei Ventilatoren drehen an den
Stirnseiten des Tresors, in dem das Mysterium
‹Geld› konzis szenografiert vorgestellt wird. An
den Wänden flackern Nullen und Einsen, nie
endende Datenströme der Finanzwelt, und auf
zentral platzierten Bildschirmen lässt sich ein
Börsenring per Knopfdruck aktivieren. Über
allem schwebt ein permanenter Geräuschteppich.
Die Reizüberflutung ist total und gewollt,
ermüdet aber auf die Dauer. Ruhe findet man in
kleinen Kabinen, wo einige wichtige Stationen
der Geschichte des Geldes vorgestellt werden –
von den Münzen des Krösus über die fatale
‹South Sea Bubble› und John Laws ungedecktes
Notengeld bis zu dem Manifest, das mit Bitcoin
die erste Krypto währung begründete. Eine Vitrine
präsentiert Sparkässeli in grosser Vielfalt,
und in Videos werden verschiedene Aspekte
des Geldes angesprochen: Ist eine «Fesselung»
durch strenge regulatorische Vorgaben besser
als eine «Entfesselung», die grössere Flexibilität
verspricht, aber auch grösseren Schwankungen
unterworfen ist? Nach dem Besuch
lässt sich an der kleinen Bar verweilen, und auf
den Tischen sind Kärtchen mit themenrelevanten
Fragen bereit. In der Innenstadt entsteht
gegenüber der Nationalbank ein Satellit des
Historischen Museums, mit dem ‹Entfesselten
Geld› hat die langfristige Zusammenarbeit der
beiden Institutionen begonnen. TS
Adrien Mérigeau · Genius Loci, 2019, 16’20’’
↗ www.vimeo.com/715848386
Das entfesselte Geld, zentraler Handelsring,
Ausstellungsansicht. Foto: Stefan Wermuth
→ Historisches Museum, bis 8.1. ↗ www.bhm.ch
56 Kunstbulletin 11/2022
Lang/Baumann
Bern — Diese Wand hat ihren grossen Auftritt.
Elegant schwingt sie durch den Raum. Ihre Kurve
setzt die Symmetrie des Ladenlokals, in dem
der Affspace untergebracht ist, stilvoll ausser
Kraft. Rund 1400 leicht versetzt angeordnete
Glaskuben, die von hinten mit Licht versorgt
werden, machen sie zu einer glamourösen
Erscheinung. Sie heisst ‹Perfect #6› und ist
Teil der Werkgruppe, in der sich Sabina Lang
und Daniel Baumann mit modular aufgebauten
Wänden in Verbindung mit Licht beschäftigen.
Der Titel verströmt das kapitalistische
Versprechen, Makellosigkeit liesse sich in Serie
herstellen. Dabei zeigt sich aus der Nähe, dass
viele einzelne Handgriffe die Wand geformt haben.
Ausserdem weisen die Glaskuben Dellen
und ungerade Kanten auf, was sie von Weitem
wie kleine, weiche Luftkissen wirken lässt.
‹Perfect #6› erinnert damit an die bekannten
‹Comfort›-Werke, in denen das Künstlerduo
monumentale, aufgeblasene Kunststoffkörper
auf gebaute Architekturen legte. Neu ist,
dass hier Lang/Baumann mit vorgefundenem
Material arbeiten. Sie erhielten die Glaskuben
(insgesamt 8000!) aus einem Umbau. Und so
liest sich das Werk im Kontext des Affspace,
einem Offspace für Architektur, fast wie ein
Statement in der Nachhaltigkeitsdebatte.
Denn, was aus dem Re-use entsteht, ist doch
einfach – perfect. MA
Lang/Baumann · Perfect #6, Installation für
den Affspace Bern, 2022
→ Affspace – Offspace für Architektur, bis 19.11.
↗ www.affspace.ch
Francis Upritchard
Biel — Der erste Raum im Centre Pasquart ist
bis auf eine einzelne Vitrine komplett leer. Mein
Blick schweift nur kurz über die kleinen Figuren,
die darin wie in einem zu breit geratenen
Setzkasten platziert wurden. Sind das kleine
Zentauren? Sie glänzen golden. Später werde
ich erfahren, dass die gebürtige Neuseeländerin
Francis Upritchard (*1976, lebt in London) vor
allem mit Materialien wie Gummi, Bronze, Stein
und Glas arbeitet. Vier Figuren auf geschliffenen
Holzsockeln erwarten mich im nächsten
Raum. Lange Gewänder aus bunt gemusterten
Stoffen umhüllen ihre androgynen, aus
Polymerton modellierten, teils geschmückten
Körper. Die Kleidung wirkt traditionell, ohne
dass ich sie einer spezifischen Kultur zuordnen
könnte. Ihre bemalten Gesichter, Arme und Füs -
se zieren eine Bandbreite von Farben und geometrischen
Mustern. Ihre Augen sind entweder
geschlossen oder blicken durch mich ins Leere.
Trotzdem scheinen sie präsent, so als könnten
sie jeden Moment von ihren Sockeln springen.
Ich frage mich, ob ‹A Loose Hold›, der Titel der
Schau, diese Qualität der Figuren beschreibt.
Die über hundert ausgestellten Werke wurden
fast alle eigens für die erste Solopräsentation
von Upritchard in der Schweiz angefertigt. Die
skulpturale Rauminstallation wurde vom Roman
‹Piranesi›, 2020, der britischen Autorin Susanne
Clarke inspiriert. Die Erzählung spielt in einem
Haus mit einer Vielzahl von Gängen und Atrien,
bei dessen Betreten einem schrittweise die
Erinnerung verloren geht. Ohne das Buch gelesen
zu haben, glaube ich, ein Gefühl für diesen
fiktiven Ort zu erhalten, während ich mich durch
die installativen Welten von Upritchard bewege.
Glitzernde Tränen, eingefroren in Kristallperlen,
schmücken die Gesichter in den Werken im
nächsten Raum. Der Titel ‹Polyphemus Carpet›
verweist auf die griechische Mythologie, via
Google finde ich das Bild eines einäugigen Zyklopen.
Bei Upritchard besitzt er aber anstelle
von einem einzigen Auge gleich mehrere. Links
vom vieläugigen Riesen steht wieder eine Art
Vitrine. Die Auslage dahinter erinnert an ein
Warenhaus. ‹Orange Creepers Gloves›, ‹Mouse
HINWEISE // ANIMATION / BERN / BIEL
57
Mole Gloves›, ‹Rich Relative Gloves› usw. Die
Titel verkaufen sich gut. Die Handschuhe
tragen Ringe mit winzigen Gesichtern darauf.
Sie schauen unzufrieden drein, als wollten sie
sagen: Mehr schöne Handschuhe machen dich
auch nicht glücklicher – it will give you nothing
more than ‹A Loose Hold›. Beim Blick auf die
langhalsigen Vasen auf der anderen Seite der
Vitrine kommt mir ein kitschiger Gedanke:
Sollen sie die Kristall-Tränen fassen?
Oben in der Salle Poma sticht mir schliesslich
ein eigenartiger Geruch in die Nase. Er erinnert
ans Meer. Ein monumentaler Skulpturengarten
öffnet sich vor mir. Die Farbe und Beschaffenheit
der Skulpturen wecken Assoziationen
an Stein. Bei näherer Betrachtung wirkt ihre
Oberfläche aber zusammengekleistert oder
mumifiziert. Tatsächlich wurden sie aus Balata,
einem wilden Gummi, handgefertigt. ‹A Loose
Hold›, wie sich nun herausstellt, leitet sich
von der Arbeit mit dem Material ab. Denn es
braucht eine gewisse Geschwindigkeit und Lockerheit,
damit der Gummi verarbeitet werden
kann. Dinosaurier, Meerjungfrauen, Zentauren
und andere Wesen posieren keck, gequält oder
angriffslustig auf Felsbrocken und Boden.
Die Atmosphäre ist kühl, weder gruselig noch
fröhlich. Die Figuren bewegen sich zwischen
monströs und lieblich. Das Gefühl, mich durch
einen Science-Fiction- oder Fantasy-Roman
zu bewegen, der weder einen Anfang hat noch
ein Ende nimmt, verfestigt sich. It’s still just
‹A Loose Hold›. Anna Lena Eggenberg, CAS
Schreiben in Kunst und Kultur, ZHdK, 2022
Francis Upritchard · A Loose Hold, 2022, Pasquart,
Courtesy Kate MacGarry. Foto: Angus Mill
→ Centre Pasquart, bis 20.11. ↗ pasquart.ch
Martin Chramosta
Bregenz — Martin Chramosta (*1982) zeigt
im Künstlerhaus Bregenz Werke aus seinem
Studienaufenthalt 2021/22 am Istituto Svizzero
in der Villa Maraini in Rom. Es ist seine erste
institutionelle Ausstellung in Österreich. In
seiner Arbeit reflektiert er Architektur und
den Umgang mit Vergangenheit. Er nimmt die
allerorts präsenten historischen Fragmente auf
und fügt sie zu eklektizistischen Konglomeraten
in Wandreliefs zusammen. Entstanden sind
fiktive Fassadenobjekte, angelehnt an historische
Ruinen aus dem Jugendstil, dem italienischen
Razionalismo und Ausgrabungsstätten,
versetzt mit künstlich geformten Stein- und
Gartenanlagen. Im Zoologischen Garten von
Rom entdeckte Chramosta Felsenlandschaften,
die auf den Schweizer Bildhauer Urs
Eggenschwiler zurückgehen und die dringend
der Restaurierung bedürfen, im Kontext einer
reichen Vielfalt historischer Bauten aber kaum
Beachtung finden.
Die zwölfteilige Werkgruppe der ‹Case Ispirate›,
2021/22, Reliefs aus gebranntem, weissem Ton,
oszilliert zwischen Bild, Zeichnung und Objekt.
Sie verbinden sich mit der hellen Wand und erinnern
an aus der Zeit gerissene Fragmente, die
ein Eigenleben als verspielte Zuckerbäckerei
weiterführen oder als verführerische Trugbilder
locken. Mit seinen Werken denkt Chramosta
über den Umgang und die Funktion von Kunst
im öffentlichen Raum nach. So mussten im
19. Jahrhundert in Rom alte Villen und Gärten
einem ausufernden Bauboom weichen. Viele
der hastig entsorgten «Trümmer» finden sich
noch heute als Spolien an Wänden oder wurden
als Bodenfüller und Fundamente für Neubauten
verwendet, so auch auf dem Hügel der Villa
Maraini. In einer mehrere Meter hohen Installation
verbindet der Künstler drei orangefarbig
glasierte Keramiktableaus, die auf abstrahierten,
antiken Bildreferenzen basieren, mit einem
Netzwerk aus verschweissten Eisenstäben.
Das Metallgitter entspricht einem historischen
Stadtplan von Rom, der damals für alle
Bürger:innen verständlich und zugänglich war.
Schaut man genauer hin, verbirgt sich in der
58 Kunstbulletin 11/2022
grossflächigen Arbeit auch eine Türklinke. So
verbindet Chramosta seine Objekte humorvoll
mit dem Alltag und dem Zeitgeist und erinnert
an Balkongitter und Gartentüren, die mit Fundstücken
und gestalterischen Erzeugnissen der
jeweiligen Besitzer:innen dekoriert werden. IK
Martin Chramosta · Case ispirate, 2021/22,
weisser Ton gebrannt, Masse variabel
Martin Chramosta · Casa ispirata, 2021/22;
weisser Ton gebrannt
→ Künstlerhaus Bregenz, bis 13.11.
↗ www.kuenstlerhaus-bregenz.at
Riikka Tauriainen
Friedrichshafen — Wenn von Wasser die Rede
ist, geht es meistens um mehr als um das
blosse H 2O. Wasser ist nicht nur lebenswichtiges
Element, sondern enthält selbst Leben, wie
ein Tropfen aus dem Bodensee zeigt: Unzählige
Kleinstwesen bewegen sich darin. Winzig sind
sie und nur unter dem Mikroskop zu sehen.
Weniger bedeutsam sind sie deshalb nicht, wie
so vieles, was dem menschlichen Auge verborgen
bleibt. Riikka Tauriainen befasst sich seit
einigen Jahren vertieft mit der flüssigen Welt,
mit dem, was darin schwimmt, treibt, tönt,
aber auch stört oder schädigt. Einen wichtigen
Impuls dafür lieferte das Genua-Stipendium
der Stadt Zürich 2018. In der Hafenstadt widmete
die gebürtige Finnin ihre Aufmerksamkeit
beispielsweise Quallen, Oktopussen und
Seepferdchen. Später kamen eine kollaborative
Arbeit über den Rhein, Installationen über Plastikmüll
in Gewässern und andere Aspekte des
flüssigen Elements hinzu. So ist das Stipendium
der ZF Kunststiftung ein folgerichtiger
Schritt in Tauriainens künstlerischer Laufbahn,
denn der Atelierstandort ist Friedrichshafen
am Bodensee. Die Künstlerin hat hier Kontakt
zum Institut für Seeforschung Langenargen
aufgenommen, ist mit dessen Forschungsschiff
‹Kormoran› mitgefahren, hat von Bord, vom
Seeufer aus und unter Wasser gefilmt, konnte
das Labor nutzen und eigene Aufnahmen des
Bodenseeplanktons realisieren. Sie untersuchte
den akustischen Raum unter Wasser, hat
sich in die Zwischenbereiche am Ufer begeben,
die Schönheit des Sees in der Totale festgehalten
ebenso wie die Sonnenreflexionen im
flachen Wasser. Dort hat sie auch Fundstücke
gesammelt, angefangen von Steinen und Muscheln
bis hin zu Kronkorken, Trinkhalmen und
Scherben. Aus all den Untersuchungen, den
Aufnahmen, den vorgängigen Recherchen und
einem dichten Netz an Wissen hat die in Zürich
lebende Künstlerin ihre Installation ‹Ecotone
Encounters› entwickelt. Sie wird im Zeppelin
Museum Friedrichshafen in einem eigenen
Raum präsentiert. Die Farbstimmung gleicht
der eines Aquariums. Kniehohe Tische mit amö-
HINWEISE // BIEL / BREGENZ / FRIEDRICHSHAFEN
59
enhafter Grundfläche zeigen die natürlichen,
die von Menschenhand gemachten und weggeworfenen
Fundstücke. Dahinter zoomt das
Video hinein in den Kosmos eines Wassertropfens,
gibt sich dem Wellengeschaukel hin und
verknüpft die Bilder mit Zitaten aus Tauriainens
Recherchen. Die Künstlerin gibt dem Wasser
eine Stimme. Sie spricht nicht über das Wasser,
sondern lässt das Wasser und alles, was sich
darin befindet, mitsprechen. KS
Riikka Tauriainen · Ecotone Encounters,
2022, Filmstill und Ausstellungsansicht
ZF Kunststiftung. Foto: Laura Rodríguez
Barthélemy Toguo
Genf — Diesen Herbst wurde in der Entwicklungszone
von Frontenex im Stadtviertel
Eaux-Vives eine zukunftsweisende Verdichtung
mit 156 Wohnungen eingeweiht, die neben
nachhaltiger Architektur (Benoît Frignani,
Anderegg, Rinaldi & arch. ass.) durch viel Grün
(Michel Desvigne) besticht. Der Delegierte des
Verwaltungsrates der koordinierenden Société
Privée de Gérance und Kunstmäzen Thierry
Barbier-Mueller entwickelte dazu zusammen
mit der Präsidentin der NGO Art for the World,
Adelina von Fürstenberg, mehrere Kunstam-Bau-Projekte,
die für ein urbanes, aufgeschlossenes
Klima sorgen. So wurden nicht nur
zwei spielerische Stuhlskulpturen von Pablo
Reinoso (*1955) und Pol Quadens (*1960) um
das über der Tiefgarage angelegte Birkenwäldchen
errichtet. Auch Barthélemy Toguo (*1967)
konnte entlang des Eingangswegs neben einer
alten Hecke seine bislang bedeutendste Bronzegruppe
realisieren, die den abgründigen Kontext
von Klimaerwärmung und Mitgrationskrise
in visionäre Poesie verwandelt. Vom Künstler
wie «ein Satz mit Kommas und Punkten»
imaginiert, begegnet man zwischen Köpfen mit
herzblattförmigen Zungenerweiterungen wie zu
einem letzten SOS aus dem Wasser gereckten
Händen. Dieser Appell wirkt umso dringlicher,
als in der Mitte eine bodenlose Barke mit weiteren
Köpfen und Händen auf den Sitzbrettern
zu sehen ist. Mensch, ändere Dein Leben! KHO
→ ZF Kunststiftung im Zeppelin Museum,
bis 4.12.
↗ www.zf-kunststiftung.com
Barthélemy Toguo · Sur le chemin de l’espoir,
Bronzesetzungen, 200 m, Plateau de Frontenex
© ProLitteris. Foto: SPG
→ Plateau de Frontenex 7
↗ www.artfortheworld.net
60 Kunstbulletin 11/2022
Rudolf Polanszky
Genf — Die Happenings der Wiener Aktionisten
regten Rudolf Polanszky (*1951) erst einmal
zu Fragen an: Wo liegt der Ursprung der Kunst
im Menschen? Warum bringt Kunst eine selbst
für das psychosomatische Gefüge, das sie in
Gang setzt, überraschende Welt hervor? Der
junge Mann begann dann in auffälligem Kontrast
zum finsteren Ernst, mit dem die Wiener
Aktionisten die österreichische Gesellschaft
abkanzelten, mit der chaotischen Dynamik der
Materie zu spielen. Er zeichnete etwa mit einer
Sprungfeder unter dem Hintern oder schlief mit
farbgetränkten Schwämmen am Körper und
produzierte oft zugleich Fotoserien und Videos.
Seit den 1990er-Jahren findet er jedoch in
den sogenannten ‹Reconstructions› sein
Experimentierfeld: Er beklebt Leinwände mit
bevorzugt spiegelnden Industrieabfällen, tritt
auf diese ein, bespritzt sie mit Farbe oder
spiesst sie zu Skulpturen auf. Zerfallendes,
Erschlaffendes überführt er damit – zumindest
vorderhand – wieder in kraftvolle, neue Ideen
generierende Formen. Die Werke enthüllen mit
ihren Metalltönen, gepaart mit viel Weiss oder
Schwarz, ihre Buntheit erst auf den zweiten
Blick. Eine feine Auswahl dieser chromatisch
aparten Arbeiten ist nun erstmals im Welschland
in der Galerie mezzanin zu sehen. KHO
Fussball ißt unser Leben
Interlaken — Elf rote Trikots hängen im Kunsthaus
Interlaken: «S. Bishwakrma Nepal 24
Died in Qatar» steht auf einem, stellvertretend
für über 6500 auf den Baustellen der diesjährigen
WM getötete Arbeiter:innen. Das Werk
des Palästinensers Mohamed Badarne ist mit
dem Aktualitätsbezug eher die Ausnahme in
der Schau ‹Fussball ißt unser Leben›. Vielen
Beiträgen, etwa der Fotografie eines Fussballfelds
‹Zürich I› von Gursky oder den spielenden
Figuren von Niki de Saint Phalle, und dem
umtriebigen Direktor Heinz Häsler merkt man
stärker die Faszination fürs Spiel an. Punktuell
werden unschöne Begleiterscheinungen
beleuchtet – zum Beispiel in Werner Reiterers
Tor-Installation ‹WC/WM›, die als Fotografie
präsentiert ist. Andere, wie die Urgewalt der
Fans, bleiben aber absent. Eher interessieren
Grundelemente des Spiels: Diana Dodson fügt
in Zeitschriften-Fotos Fussbälle ein, während
Arthur Debert solche aus Videobildern des
Finalspiels 1998 tilgt. Auch der Starkult ist in
die Jahre gekommen, treten doch die Kicker
Chapuisat und Yakin 2001 gegeneinander in
Anzügen an und ruinieren diese lustvoll im
Video von Ingeborg Lüscher. Kurz: Die Aktualität
hätte mehr Potenzial geboten, dennoch findet
sich auf begrenztem Platz im Kunsthaus eine
kurzweilige Auswahl spannender Werke. AD
Rudolf Polanszky · Reconstructions / Translinear
Fragments / Double Twin Pictures, 2021,
div. Medien auf Leinwand, 145 x 175 cm
→ Galerie mezzanin, bis 26.11.
↗ www.galeriemezzanin.com
Ingeborg Lüscher · Fusion, 2001, Filmstill,
Courtesy Videoart © ProLitteris
→ Kunsthaus Interlaken, bis 27.11.
↗ www.kunsthausinterlaken.ch
HINWEISE // FRIEDRICHSHAFEN / GENF / INTERLAKEN
61
Andrea Vogel
Konstanz — ‹Handarbeit› ist ein an sich unscheinbarer
Begriff, der im Kontext des Schaffens
von Andrea Vogel aber an Dringlichkeit gewinnt.
Das verdeutlicht ihre so betitelte Schau
anlässlich des Konstanzer Kunstpreises 2022
im Kunstverein. Sowohl bei Performances –
etwa den ‹Sculpture Massages› – als auch bei
ihren textilen Installationen kommt der Arbeit
mit den Händen eine zentrale Rolle zu.
Die Installation ‹Fragile Stabilität› etwa zeigt
gehäkelte, gestrickte und geklöppelte Spitzendeckeli,
welche mit schwarzem Epoxidharz
gehärtet wurden. Diese liebevoll gefertigten
Unikate landen oft in Brockenhäusern, werden
vergessen und harren dennoch dank solidem
Garn der Zeit. Als Skulptur stehen sie nun
prekär aneinandergelehnt im Raum, zerbrechlich
und gleichzeitig bedrohlich wie Sägeblätter
einer Kreissäge. Neben den gezeigten Videoarbeiten
fallen zudem vor allem die Gobelinstickereien
ins Auge. Andrea Vogel übermalt
diese gestickten Nachahmungen klassischer
Malerei mit schwarzer Ölfarbe, um jeweils
nur die Hände auszusparen. Damit gelingt es
ihr, den Kitsch dieser Bilder abzustauben und
stattdessen auf die Sorgfalt und Ausdauer von
deren Entstehung zu verweisen. Hinter jedem
Bild verbergen sich stumme und unbekannte
Hände, welchen nun mit ‹Handarbeit› eine
späte Würdigung zugestanden wird. AU
Shara Hughes
Luzern — Zum Ausstellungsauftakt kleine Formate,
wie Kinderzeichnungen. Dann, im Hauptsaal,
der Paukenschlag mit grossen Gemälden,
die zeigen: Diese Malerei ist meisterhaft, in ihrer
Farbigkeit und Ausdruckskraft. Dabei lässt
sich kaum ein Werk landläufig als harmonische
Komposition beschreiben. Ganz im Gegenteil
sind die Leinwände Schauplätze widerstrebender
Kräfte und Energien. Wer bekennt sich
heute überhaupt noch zur Landschaftsmalerei?
Kitschgefahr lauert an jeder Ecke. Wer
wollte noch unschuldig einen Sonnenauf- oder
Sonnenuntergang auf die Leinwand bannen?
Die Postkartenindustrie war da schneller und
unverfrorener. Warum also wagt sich eine junge
Künstlerin wie Shara Hughes (*1981, Atlanta)
an dieses heisse Eisen? Indem sie das Genre
von einer Metaebene aus betrachtet, umschifft
sie den Kitsch grossräumig. Sie greift Reizthemen
unerschrocken auf und lässt sie versatzstückartig
in einen Wettbewerb mit dem Unerwarteten
treten. Sonnenaufgänge zelebriert sie
nicht, sondern lässt sie auf eine schüchterne
Andeutung zusammenschrumpfen. Ohne
Resonanzraum platziert sie diese in wenigen
abstrakten Linien wie einen Fremdkörper über
eine Seenlandschaft, die an Munch gemahnt.
Der Sonnenaufgang als quantité négligeable,
könnte man meinen, oder als i-Tüpfelchen! MH
Andrea Vogel · Biedermeier, 2012, Fotografie
→ Kunstverein Konstanz, bis 4.12.
↗ www.kunstverein-konstanz.de
Shara Hughes · Lake Norway, 2020, Öl und Acryl
auf Leinwand, 172,5 x 152,5 cm
→ Kunstmuseum Luzern, bis 20.11.
↗ www.kunstmuseumluzern.ch
62 Kunstbulletin 11/2022
Niklaus Manuel Güdel
Moutier — Künstler und Kunsthistoriker: Kann
man wirklich beides sein? Die Antwort auf diese
Frage könnte in der aktuellen Ausstellung von
Niklaus Manuel Güdel (*1988, Delémont) zu finden
sein. Güdel, Direktor des neu gegründeten
Institut Hodler, ist selbst Maler. Bisher hatte er
seine beiden Tätigkeiten bewusst voneinander
getrennt. Mit der Einladung der Kuratorin des
jurassischen Kunstmuseums wagt er heute
den Schritt in die Öffentlichkeit. Dass Güdel
Kunstgeschichte studiert hat, zeigt sich an
mehreren Stellen, so zum Beispiel in ‹Superstitions,
nach Goya›, ein grossformatiges Triptychon,
das sich auf das Gemälde des spanischen
Meisters ‹Vuelto de Brujas›, 1797/98, bezieht.
Andre Inspirationsquellen sind zeitgenössische
Œuvres wie die von Françoise Petrovitch oder
Yan Pei-Ming. In seinen Werken versucht Güdel
Abstraktion und Figuration zu verbinden, indem
er Gegenstände, Figuren oder sogar Tiere in
weis ser Farbe malt, oftmals vor einem kontrastreichen
Hintergrund. Mit dem Weiss drückt der
Maler die Distanz und das Vergessen aus, geht
aber gleichzeitig das Risiko ein, auch die Betrachtenden
auf Distanz zu halten. Man spürt,
dass Güdel noch auf der Suche ist: Nach vielen
Porträts, Genremalerei und Stillleben sind nun
in seinen jüngsten Arbeiten die menschlichen
Figuren fast verschwunden. Im Katalog schreibt
er, dass er «sich heute als das fühlt, was er
immer zu sein glaubte, aber nie wirklich war: ein
Landschaftsmaler». Affaire à suivre. IDL
Niklaus Manuel Güdel · Superstitions, d’après
Goya, 2021, Öl auf Leinwand, Triptychon,
240 x 570 cm. Foto: Pierre Montavon
→ Musée jurassien des arts, bis 13.11.
↗ www.musee-moutier.ch
Harald Klingelhöller
Neuss — Inzwischen ist manche Kunst eine
Kaskade atemloser Diskurse in Workshops und
Web-Foren. Bei Harald Klingelhöller (*1954) dagegen
erhält die Sprache buchstäblich Gewicht
und einen Ort auf Zeit: ‹Abend wird Abenden
Gleich›; ‹Die Furcht verlässt ihren Gegenstand
und geht über in Hass› … Der Titel eröffnet jeder
Skulptur ein weites semantisches Feld in Metaphern
oder sozial konnotierten Feststellungen,
während ihre plastische Form die visuellen
Strukturen der geschriebenen oder gesprochenen
Worte aufnimmt: die Zeichenzahl,
proportionale Wortlängen und die Gliederung
der Zeilen, Wiederholungen oder Versionen
in wechselnden Materialien, als «Schatten»
oder «Echo». Keine Illustration, sondern ein
sprachbemessenes Objekt tritt physisch neben
den Textteil, bis die räumliche Gestalt im Titel
wiederum ihren sprachlichen Niederschlag
findet: ‹Abend wird Abenden Gleich (dreifach,
sternförmig)›, 2020.
Der mehrfachen Präsenz einer einzelnen Arbeit
entsprechend, potenzieren sich die Bezüge in
Klingelhöllers aktueller Ausstellung in Thomas
Schüttes Skulpturenhalle. Das Zentrum des
ovalen Raums mit seinen hohen rohen Betonwänden
bildet ein Backsteinpavillon aus zwei
sich überschneidenden konischen Rundformen.
Klingelhöller verspannt diese Rotunde mit einer
losen Kette, deren Metallglieder sich reihen
in der Zahl der titelgebenden Buchstaben ‹Im
Traum der Träumer erwachen die Geträumten›.
Wenn ‹Schneefall erzählt›, so der Ausstellungstitel,
versinken wir tiefer ins Träumen, um
immer wieder und noch heller zu erwachen.
Arbeiten aus verschiedenen Werktypen eröffnen
eine randlose Landschaft metaphorischer
Verschiebungen und Wege um schwebende,
liegende, sich anlagernde Objekte. Möglicher
Beginn und Fluchtpunkt ist ein weisser
Wandschrank mit Schubladen im schlanken
proportionalen Schriftblock der Worte: ‹Räume
hinter Räumen hinter erzählten Räumen›. Dieter
Schwarz, der die Skulpturenhalle seit ihrer
Eröffnung 2016 kuratiert, weist darauf hin,
dass neben der lesbaren, sichtbaren Ausstel-
HINWEISE // KONSTANZ / LUZERN / MOUTIER / NEUSS
63
lung in den «Schatten» und «Echos» auch eine
Welt abwesender Skulpturen evoziert wird. Die
Werktitel an den Wänden bleiben diskret. Die
räumlichen Elemente lenken den Schritt, wo
sich Blicke über Sterne oder aufgeschlagene
Schachteln am Boden, über heckenhohe Balustraden
von Buchstaben oder zwischen Mobiles
aus transponierten Schatten von Skulpturen
vortasten. Beim Sehen und Gehen und Spielen
mit Worten sucht die Imagination ihre Fixpunkte
zwischen Erahntem und Geträumtem,
Gesehenem und Gedachtem. HRR
Harald Klingelhöller · Schneefall erzählt,
Ausstellungsansichten Skulpturenhalle Neuss
2022
→ Skulpturenhalle, Thomas Schütte Stiftung,
bis 11.12.
↗ www.thomas-schuette-stiftung.de
Alec Soth / Bertien van Manen /
Gillian Wearing / Carmen Winant
Vevey — Alle zwei Jahre herrscht in Vevey im
Herbst eine besondere Stimmung. Der Grund
dafür ist das Festival Images Vevey, eine
Biennale, die im September stattfindet. Die
ganze Stadt an der Waadtländer Riviera vibriert
dann drei Wochen lang im Rhythmus der Veranstaltung:
An jeder Ecke sind Fotoausstellungen
zu sehen, sei es drinnen – in Museen oder
Geschäften – oder draussen – in Parks oder
an Hausfassaden.
Vevey versteht sich als «ville d’images».
Neben dem Festival gibt es auch das CFPV,
die bekannteste Fotoschule der Schweiz.
Schon länger plante die von der Stadt Vevey
unterstützte Stiftung ‹Images Vevey› einen
dauerhaften Ausstellungsort zu eröffnen. Vor
etwas mehr als einem Jahr war es so weit! Der
Espace Images Vevey befindet sich direkt am
Bahnhof im ersten Stock des Gebäudes. Dort
werden drei- bis viermal im Jahr kostenlos
temporäre Fotoausstellungen angeboten. Die
Räumlichkeiten sind geräumig und geschmackvoll
renoviert: Es handelt sich um ehemalige
Eisenbahnerwohnungen – eine Geschichte,
die zur Bezeichnung des Ortes geführt hat:
‹L’Appartement›. Spürbar ist der Wunsch der
Organisatoren, auf dieser intimen Ebene zu
spielen: Das Publikum entdeckt die Fotoausstellungen
im «Salon», im «Korridor» oder
im «Schlafzimmer», und in der ehemaligen
Küche sind die Kasse und die Buchhandlung
zu finden. Diese einzigartige Raumaufteilung
ermöglicht es, mehrere kleine Ausstellungen
und Künstler:innen unter ein Dach zu bringen.
Derzeit sind vier kleine Ausstellungen zu sehen,
die alle mit dem diesjährigen Festivalthema
‹Together – La vie ensemble› in Verbindung
stehen. So wurde die Niederländerin Bertien
van Manen eingeladen, ihre zwischen 2002
und 2005 entstandene Fotoserie ‹Give me your
image› im Salon auszustellen: Die zahlreichen
Reisen der Fotografin durch Europa, auf denen
sie bei Freund:innen und Bekannten wohnte,
führten zu diesen intimen Stillleben-Fotogra-
64 Kunstbulletin 11/2022
fien, die Details aus der Wohnung archivieren
(kleine Ecken, Gegenstände, Fotos …). Die Bilder
wirken, als wären sie «gestohlen» worden, was
die Betrachtenden in die Position von Voyeuren
versetzen kann.
Neben Arbeiten der Amerikaner:innen Carmen
Winant und Alec Soth ist ‹Your Views› der englischen
Künstlerin Gillian Wearing zweifellos
das Hauptwerk der aktuellen Präsentation. Mit
diesem 2013 initiierten Videoprojekt lud die
Künstlerin Menschen auf der ganzen Welt ein,
die Aussicht zu filmen, die sie von ihren Fenstern
aus haben. Das partizipative Werk erhält in
der heutigen Zeit, nach zwei Jahren Pandemie,
eine besondere Bedeutung. Und es fällt schwer,
die hypnotische (fast dreistündige) Abfolge von
Fensteransichten zu verlassen. IDL
Bertien van Manen · Give me your image,
Toulouse, 2003, Fotografie
Johanna Bruckner
Wien — ‹Boynciana› betitelt Johanna Bruckner
(*1984, Wien) die Ausstellung mit neuen
Werken, die sich um Themen hybrider Körperkonzepte
im Transhumanismus dreht. Den
Begriff Boynciana findet man so auf keiner
digitalen Plattform, aber die Bandbreite an
Vorschlägen reicht von einem seltenen Storch
(Boyciana) über einen italienischen Fotografen
(Bonciani) bis zu einem asiatischen Steakhouse
(Boy’n’Cow) oder natürlich zu Beyoncé, der
Pop-Ikone. Die Verwischung unterschiedlicher
abstrakter Körperwelten und nicht-normativer
Realitäten liegt auch dem mehrschichtigen
Ansatz von Bruckners digitalen Arbeiten zugrunde.
In ihrem neuesten Video ‹Along Tissue,
a Leap, Passing› zeigt die Zürcher Künstlerin,
wie der «toxische Körper zu einem Ort wird,
an dem sich soziale, ökologische und algorithmische
Dynamiken verhandeln lassen», so die
Presseinformation. Es geht um den Einfluss
chemischer Verbindungen auf menschliche und
nicht-menschliche Entitäten, deren potenziell
entgrenzende Wirkung sich in unserem Verhalten
im Alltag niederschlagen. Immersivität,
das Ineinanderfliessen von queeren Strukturen
und sexuellem Begehren sind weitere Anknüpfungspunkte
der Medienkünstlerin. Die Ausstellung
ist Teil des Kooperationsprogramms
mit dem Erste Bank MehrWert-Kunstpreis, der
dieses Jahr an Bruckner ging. PG
Gillian Wearing · Your Views, 2013, Farbvideo
mit Ton, 162’40’’, Courtesy Maureen Paley,
London, Tanya Bonakdar Gallery, NY, und Regen
Projects, LA
→ L’Appartement, bis 13.11.
↗ www.images.ch/fr/espace-images
Johanna Bruckner · Boynciana, Ausstellungsansicht
Das Weisse Haus, Wien, 2022.
Foto: Lea Sonderegger
→ Das Weisse Haus, bis 12.11.
↗ www.dasweissehaus.at
HINWEISE // NEUSS / VEVEY / WIEN
65
Richard Kennedy
Winterthur — Schrill, schräg und subversiv
sind die Arbeiten von Richard Kennedy (*1985).
In Kontrast dazu nimmt sich sein Name wie
ein ironisches Amalgam aus dem Vor- bzw.
Nachnamen zweier ehemaliger US-Präsidenten
aus. Dem Klischee, weisser Cis-Mann aus
gutbürgerlichem Haus, entspricht der Afroamerikaner
jedenfalls ebenso wenig wie seine
knallbunte Kunst. Bereits der Auftakt der
Schau provoziert: Auf dem Boden steht ein
monumentales Dreieck, darauf eine schwarze
Schaufensterpuppe und unter einer Glasvitrine
bemalte Stiefel mit der Aufschrift «Gay».
Darüber schwebt eine an der Decke montierte
Webarbeit, die sich aus Streifen zerschnittener
Malereien zusammensetzt, die Kennedy in ein
Sportnetz gewoben hat. Noch am Eröffnungsabend
dienten einige ausgestellte Arbeiten als
Requisiten der Klang- und Gesangs-Performance
‹Dread/Rest›, die der Künstler mit seiner
fünfköpfigen Crew aufgeführt hat. Nun sind
sie zu Kunstwerken avanciert, ihre szenische
Verwendung Vergangenheit. Während die
dreieckige Bodeninstallation mit dem Glitzer-
Glamour-Touch an eine extravagante Tanzfläche
gemahnt, weckt die androgyne Puppe
in gewagter Latex-Kleidung und befestigtem
Reifrockgerüst mit aufblasbaren Kunststoffmaschen
Assoziationen an ein Kostüm für einen
Pride-Anlass. Der Schmuck aus Dreadlocks
und Federn indes, der ihrem Kopf aufgesetzt
ist, könnte einer ethnologischen Sammlung
entstammen. Das, was uns Kennedy hier zeigt,
ist ein Konglomerat kultureller Versatzstücke:
‹tbt›, so der Name der Arbeit, vereint exotische
Haarpracht mit viktorianischer Ballkultur und
aufreizendem Stripperkostüm. Hier geht es um
Transgression, um das Aufbrechen kultureller,
modischer und geschlechtlicher Grenzen sowie
letztlich um einen ungezwungenen Umgang mit
kultureller Aneignung.
Das Faible des Künstlers, europäische Traditionen
in den Dienst der queeren afroamerikanischen
Erfahrung zu stellen, zeigt auch die
auf einen Sockel gestellte Büste ‹Prophetess›
neben dem Eingang zum Seitenlichtsaal: Durch
die ausgestreckte Zunge konterkariert der
keinem spezifischen Geschlecht zuzuordnende
Gipskopf mit den afrikanischen Gesichtszügen
die westliche Tradition der Büste, die gewöhnlich
das hehre Antlitz einer berühmten Person
trägt. Weniger in Abgrenzung als vielmehr in
Analogie zur westlichen Tradition lesen sich die
leeren Kasernenbetten im Seitenlichtsaal. Im
musealen Kontext werden die rohen Gerüste zu
Readymades, die zusammen mit dem Ausstellungstitel
‹Awake in a Nightmare› Assoziationen
an ein Gefängnis oder an Militärbunker wecken.
Auf diese Weise konterkarieren sie die leuchtende
Fröhlichkeit der ungegenständlichen
Malereien an den Wänden.
Auch wenn Kennedys Kunst dazu anregt, über
gesellschaftlich relevante Themen nachzudenken:
Konkrete politische Aussagen sind
ihr keine zu entnehmen. Stattdessen müssen
seine exzentrischen Arbeiten als Vexierspiel
mit offenem Ausgang gelesen werden. GB
Richard Kennedy · Awake in a Nightmare, 2022,
Ausstellungsansicht Kunsthalle Winterthur
Richard Kennedy · The War of the Rosé,
2021, Acryl auf Leinwand, Sportnetz, ca.
270 x 420 cm, Courtesy Peres Projects, Berlin
→ Kunsthalle Winterthur, bis 14.11.
↗ www.kunsthallewinterthur.ch
66 Kunstbulletin 11/2022
To Watch the War
Winterthur — Seit Februar schaut die Welt auf
den Osten der Ukraine, wo nach dem Einmarsch
der russischen Armee bis zum heutigen Tag
gekämpft wird. Die Ausstellung in der Coalmine
in Winterthur blickt in dieselbe Richtung und
bietet trotzdem eine eigene Perspektive.
Der Krieg in der Ukraine wird nicht nur mit
Gewehren, Panzern und Artillerie geführt.
Wichtige Waffe ist das Smartphone und die
darin verbaute Kamera. Videos kursieren auf
Social-Media-Plattformen und Messengerdiensten,
und noch bevor ein Offizier, ein:e
Kriegsexpert:in oder eine Zeitung das Geschehene
einordnen kann, haben es schon Tausende
Menschen auf ihrem Bildschirm; direkt,
roh und rücksichtslos. Die Wirkungsmacht
des bewegten Bildes zeigen die in der Ukraine
lebenden Kuratoren Olexii Kuchanskyi und Oleksiy
Radynski zusammen mit Annette Amberg
in der Ausstellung ‹To Watch the War – The
Moving Image Amidst the Invasion of Ukraine
(2014–2022)› in der Coalmine.
Anhand von 21 Videoarbeiten ukrainischer
Künstler:innen zeichnen die Kuratierenden
die Geschehnisse in der Ostukraine nach. Die
Ausstellung umfasst den Zeitraum von beinahe
zehn Jahren ab 2013, kurz vor der russischen
Annexion der Halbinsel Krim, und endet mit
dem Ausbruch des «Great War».
Bewegt man sich durch die Räume der Coalmine,
so beschleicht einen ein Gefühl der
Überforderung. An den weissen Wänden hängen
Bildschirme, davor stehen Holzhocker. Sie
laden ein, sich einen Kopfhörer zu greifen und
in die Arbeiten einzutauchen.
Neuere und experimentelle Werke bedienen
sich zumeist Found Footage, die auf YouTube
oder auf Messengerdiensten zirkulieren,
und kombinieren diese mit digital erzeugten
Figuren. Dem gegenüber werden im ruhigen
Dokumentationsstil Geschichten erzählt,
beispielsweise aus der Hafenstadt Mariupol
und von ihren Anwohnern. Während die Kamera
langsam über das Asowsche Meer schwenkt,
liest man im Untertitel die Übersetzung der
ukrainischen Erzählstimme: «Seemine».
Entgegen dem Umgang mit unseren Smartphones,
auf denen unangenehme Bilder mit
einem Wisch verschwinden, gibt es in den fensterlosen
Räumen der Coalmine kein schnelles
Entrinnen vor den schweren Inhalten. Klar, als
Besucher:in entscheiden wir selbst, welche
Arbeiten wir genauer anschauen wollen. Doch
die Videokünstler:innen ziehen uns mit ihren
Arbeiten unweigerlich in Bann, sodass wir bereit
sind, uns den Bildern und Geschichten zu
stellen. Die Ausstellung wird in ihrer Fülle auch
zu einem facettenreichen Archiv zu den Geschehnissen
in einem Land, das bis vor Kurzem
in unseren Breitengraden wenig Beachtung
fand. Dominik Rogenmoser im Rahmen von CAS
Schreiben in Kunst und Kultur, ZHdK, 2022.
Dana Kavelina · Letter to a Turtledove, 2020
Andriy Rachynsky & Daniil Revkovsky ·
Sky.Invasion, 2022
→ Coalmine, Raum für Fotografie, bis 18.12.
↗ www.coalmine.ch
HINWEISE // WINTERTHUR
67
Melting Pot
Yverdon-les-Bains — Unter dem auch metaphorischen
Begriff laufen nicht weniger als 38
Keramikausstellungen in der Romandie. Anlass
war der im September in Genf abgehaltene
Kongress der Internationalen Keramikakademie,
die dort 1952 entstand. Die im Centre d’art
contemporain Yverdon-les-Bains/CACY und
im Musée Yverdon et région/MYR wurde von
der Künstlerin und Keramiklehrerin Patricia
Glave für die waadtländische visarte mit dem
Untertitel ‹ou comment changer du plomb en
or› kuratiert. Sie ist insofern einzigartig, als
dass sie eine allgemeine Kunstszene ausleuchtet.
Gerade so vermag sie zu verdeutlichen,
wie innovativ und inhaltsreich der Griff unter
anderem zu Keramik für Kunstschaffende
unterschiedlichster Ausbildung in den letzten
Jahren geworden ist – eine globale Tendenz!
Im CACY sind zwanzig Positionen zu sehen, die
mit «archaischen» oder Hightech-Verfahren
sowie alltäglichen und künstlerischen Verwendungen
von Keramik heraus zu (kunst-)
philosophischen Gedanken anregen. Berückend
eröffnet die von Sandrine Pelletier
(*1976) bearbeitete Stellwand gegenüber dem
Eingang diese Spannungsfelder. Um das in eine
Tontafel eingravierte Textfragment ‹Le cendre
hésite entre feu et poussière› des afrikanischen
Dichters Noël X. Ebony (ca. 1950–1986) hat
sie die Wand so mit handgefertigten Kacheln
überzogen, dass diese, statt für pflegeleichte
Beständigkeit zu sorgen, teils schon wieder
zu Boden gebröckelt sind. Dass sich Warten
in der Kunst bisweilen auszahlt, beweisen die
süssen Figürchen von Keiko Machida (*1976),
die sie während des Trocknens, Brennens
und Kühlens grösserer Werke modelliert hat.
Wie belebend für viele Keramikschaffende
die Naturbegegnung ist, zeigt Laure Gonthier
(*1983) mit den für Glasuren «eingeäscherten»
Pflanzen, die sie auf einem Papier über einem
Lautsprecher zu kaum hörbaren Tonaufnahmen
vom Wachstums ort tanzen lässt. Und Christian
Gonzenbach (*1975), der flüssiges Aluminium
in eingemauerte Vasen leerte, sodass das
Metall beim Abkühlen und Festwerden zu
floralen Gebilden hochschoss, thematisiert das
Miteinander von Kontrolle und Zufall bei allem
plastischen Schaffen, das materielle Transformationsprozesse
impliziert.
Im MYR fragt Guillaume Pilet (*1984) ausser -
dem, wie museale Szenografie unsere Wahrnehmung
von Objekten prägt – seien es
wertvolle antike Amphoren oder trivialer
Schnickschnack. So hat er Behälter und andere
Tonfiguren aus der Sammlung und aus seiner
Hand auf Sockeln wie zu einer grossen Revue
gruppiert. Und mit allen sympathisieren wir
plötzlich, schreiben ihnen Charaktere und
Identitäten zu, als wären sie Individuen unserer
Gattung! KHO
Sandrine Pelletier · Melting Pot, Ausstellungsansicht
CACY 2022. Foto: Emile Barret
Guillaume Pilet · Melting Pot, Ausstellungsansicht
MYR 2022. Foto: Emile Barret
→ Centre d’art contemporain und Musée
Yverdon Région, bis 6.11.
↗ centre-art-yverdon.ch
↗ musee-yverdon-region.ch
68 Kunstbulletin 11/2022
Richard Gerstl
Zug — Bei jeder Begegnung mit Richard Gerstl
(1883–1908) berührt die Jugendlichkeit des
Künstlers aufs Neue: Mit 15 wird er in die Akademie
aufgenommen. Mit 25 bereits scheidet
er, nach der Affäre mit Arnold Schönbergs
Frau Mathilde, durch Freitod aus dem Leben.
In knapp fünf Jahren entwickelt er ein einzigartiges
malerisches Können, das die enorme
Spannweite zwischen spätem Impressionismus
und einer Vorwegnahme der (Wiener) Aktionskunst
der 1960er durchmisst. Gerstl war
als wacher und sensibler Geist hochgebildet,
belesen und informiert über die aktuellsten
Kunstströmungen, denen er in der Secession
begegnen konnte. Die Schau in Zug, wo sich – in
der Stiftung Sammlung Kamm – der grösste
Gerstl-Bestand ausserhalb Wiens befindet,
bietet erstmals seit rund dreissig Jahren in der
Schweiz einen umfassenden Überblick über
das Schaffen des Künstlers. Sie wartet mit den
entscheidenden Hauptwerken auf – angefangen
bei den frühen Selbstporträts, darunter
der Halbakt auf blauem Grund des knapp
Zwanzigjährigen, bis zum Selbstbildnis als Akt,
entstanden 1908, kurze Zeit vor seinem Tod.
Wir begegnen den teils in expressivem und in
jeder Beziehung radikalem Duktus gemalten
Gruppen- und Einzelbildern der Familie und
Freunde Schönbergs, aber auch den am Traunsee
entstandenen Landschaften sowie zwei der
seltenen Selbstporträt-Zeichnungen.
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit
dem Leopold Museum in Wien, das sie 2020
zeigte. Wegen Corona musste das Kunsthaus
Zug sie auf 2022 verschieben. Während das
Leopold Museum Gerstls Werk einbettete in
sein damals aktuelles Umfeld, so fragt Zugs
Kurator Matthias Haldemann nach der Bedeutung
dieses Werkes als Inspirationsquelle vor
allem für die Wiener Avantgarde der 1960er,
deren körperbetonte Aktionskunst teils direkt
an Gerstl anschliesst. Vor allem Otto Muehl ist
da vertreten – mit Materialbildern der 1960er-
Jahre, aber auch mit ganz direkten malerischen
Bearbeitungen einzelner Gerstl-Motive und
mit einem Film von Terese Schulmeister, zu
dem er das Drehbuch schrieb. Zu sehen sind
überdies drei ‹Schüttbilder› von 2020, die
Hermann Nitsch vor seinem Tode am 18. April
dieses Jahres noch für Zug bereitgestellt hat.
Gewichtig ist auch Günter Brus vertreten – mit
einem Video und Fotodokumentationen seiner
Aktionen. Mit Gerstl setzen sich auch Georg
Baselitz und Adrian Schiess auseinander. Weitere
Künstler:innen: Martha Jungwirth, Arnulf
Rainer, Herbert Brandl, Theo Altenberg. NO
Richard Gerstl · Gruppenbild mit Schönberg,
1908, Öl auf Leinwand, 169 x 110 cm,
Kunsthaus Zug, Stiftung Sammlung Kamm
© ProLitteris
Otto Muehl · Schönberg Familienbild, 1988,
Öl auf Leinwand, 150 x 160 cm, Privatbesitz,
Courtesy Konzett Gallery © ProLitteris
→ Kunsthaus Zug, bis 4.12.
↗ www.kunsthauszug.ch
HINWEISE // YVERDON-LES-BAINS / ZUG
69
Queer Trust
Zürich — Anders als in der Prozesskunst der
1960er-Jahre, welche die Entstehung hauptsächlich
des Kunstwerks sichtbar machte,
schliesst das kuratorische Verständnis
prozessbasierter Kunst von Philipp/Phila
Bergmann und Thea Reifler die Organisation
der Ausstellung und die Ausstellung als bewegliches
Medium mit ein. Die beiden, die seit
2020 die Shedhalle in Zürich leiten, sprechen
deshalb auch von «prozessbasiertem Ausstellungsmachen»,
bei dem vieles bis zuletzt
ungewiss bleibt: «Wir fragen in der Regel keine
fertigen Werke an, sondern bieten Kunstschaffenden
den Raum, diese zu entwickeln, und
dem Publikum verschiedene Möglichkeiten,
mit den Werken und den Kunstschaffenden in
Kontakt zu kommen.» ‹Prozessbasiert› gründet
also auf Austausch. Das erfordert Vertrauen,
was in der aktuellen Protozone ‹Queer Trust›,
einer multimedialen Gruppenschau mit Live-
Elementen, thematisiert wird.
Der Begriff ‹queer› weist dabei über die Frage
von sexueller Orientierung und Geschlecht
hinaus und bezieht sich auf Handlungen
jenseits normierter Abläufe, welche die Arbeit
in Institutionen und die Beziehungen zwischen
Menschen häufig strukturieren. Am Eröffnungswochenende
fand an zwei Tagen eine
mehrstündige Performance von Choreograf:in
und Live-Künstler:in Dana Michel statt. Gekleidet
in schlotternde Anzughosen und Hemd, die
langen Socken halb von den Füssen gestreift,
bewegte sie sich scheinbar absichtslos durch
den Raum. Sie schlurfte, robbte oder zog sich
kauernd über den Boden und interagierte dabei
mit einem Staubsauger oder architektonischen
Elementen. Bisweilen verweilte sie in spastisch
anmutenden Bewegungen, die sich als reflektierende
Navigationsmethode erweisen. Nach
jeder Regung musste sich der Körper orientieren
und aufkommende körperliche Frustration
durch Vertrauen in die nächste Bewegung
überwinden. Wer die Live-Performances
verpasst hat: In der Ausstellung ist ein Video
einer ähnlichen Performance von Dana Michel
zu sehen.
Dorota Gawęda und Eglė Kulbokaitė hingegen
zeigen mit ‹Leave No Trace (Athens) I–VIII› eine
räumliche Installation aus in Metallrahmen
gespannten und bedruckten Chiffon-Textilien.
Je nach Blickwinkel erscheinen oder verschwinden
in den transparenten Flächen Bilder
von Performance-Dokumentationen. Die Arbeit
verweist auf die Komplexität von Gedächtniskonstruktion:
Erinnerungen werden vom Gehirn
bei jedem Aufrufen verändert zusammengesetzt.
Es stellt sich somit die Frage, inwiefern
man eigenen Erinnerungen isoliert trauen
kann. SME
Dana Michel · The Schenectady Report,
2022, Performance, Shedhalle Zürich.
Foto: Carla Schleiffer
Dorota Gawęda & Eglė Kulbokaitė · Leave No
Trace (Athens) I–VIII, 2022, Aluminium, Holz,
Digitaldruck auf Chiffon, je 110 x 200 cm; Votive
Flowers (I–VI), 2022, Edelstahl, Plastikblumen
mit Glasfaseroptik. Foto: Carla Schleiffer
→ Shedhalle, bis 4.12.
↗ www.shedhalle.ch
70 Kunstbulletin 11/2022
Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger
Zürich — Wo man hinschaut, sieht man Brote.
Brotlaibe, Brotstangen, fliegende Weggli oder
Karawanen von «Totenbeinli», jenes harte Süssgebäck,
das wir in den Tee dippen, wenn wir bei
den Grosseltern eingeladen sind. Überdacht
wird die Installation von einem riesigen Mobile,
das durch getrocknete Brotscheiben in Balance
gehalten wird. Unter ihm ein wilder Garten aus
Brotarrangements, Weizenähren, gusseisernem
Grabschmuck und Knochenresten. Mit abwechselnder
Leichtigkeit, Witz, Ernsthaftigkeit und
strategischer Übersteigerung illustrieren die
Kunstschaffenden Gerda Steiner (*1967) und
Jörg Lenzlinger (*1964) im Friedhof Forum Sihlfeld
in ihrer geübten poetischen Handschrift
jene Geschichten, welche die Themenfelder
des Sterbens und der Nahrungsaufbereitung
vom Weizen verbinden. Darunter befinden sich
Geschichten aus der nordischen Mythologie,
Inszenierungen von kulturellen Praktiken in
der Schweiz und anderswo und persönlichen
Erinnerungen von Steiner & Lenzlinger. Auf den
Tischen treffen sich Objekte aus der Sammlung
des Friedhofs und dem persönlichen
Fundus des Duos und verschmelzen zu neuen
Skulpturen. Manche sind mit gefundenen oder
erfundenen Texten und Titeln kommentiert, wie
«Trauer-Anzeige für den Kollegen Brotlaib» aus
dem Jahr 1917, «Das Brot, das fehlt» oder «Mumifizierter
Brotkopf aus der Innenschweiz».
Die Ausstellung ‹Tod – unser täglich Brot›
im Friedhof Forum gleich beim Eingang des
Zürcher Friedhofs Sihlfeld ist eine Erinnerung
an die Alltäglichkeit der Vergänglichkeit. Die
Ausstellung ist stark von der bisherigen künstlerischen
Praxis und Recherche von Steiner &
Lenzlinger beeinflusst. Eine bekannte Arbeit ist
‹Namida›. Dafür sammelte das Duo 2012 für die
Ausstellung ‹Power Sources› im japanischen
Mito Tränen von Besucher:innen. Eine mikroskopische
Darstellung der salzhaltigen Augenflüssigkeit
wurde für das Friedhof Forum auf
textile Taschentücher gedruckt, die wiederum
Auffangstationen für zukünftige Tränen sein
können. Somit schliesst sich der Kreislauf
eines emphatischen Annäherungsversuches an
die Emotionen rund um den Tod, angereichert
mit der wissenschaftlichen Neugier, die Thematik
im Detail verstehen zu wollen.
Man kann ihre Arbeit als ironischen Kommentar
zum modernen Verständnis unserer Gesellschaft
lesen, alles verstehen zu wollen, oder als
poetischen Ausdruck der nie endenden Suche
nach Antworten. Beides trifft zu. Die Schönheit
an der Arbeit von Steiner & Lenzlinger ist das
Chaos, das sie säen. Wer in die Räumlichkeiten
des Friedhof Forums Sihlfeld tritt, braucht erst
einmal einen Moment, um das üppige Bild zu
verdauen und sich mit den Eindrücken auseinanderzusetzen.
Am besten gelingt das mit
einem Spaziergang durch die beeindruckende
Grünanlage des Friedhofs gleich im Anschluss.
Linda Walter im Rahmen von CAS Schreiben in
Kunst und Kultur, ZHdK, 2022
Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger · Tod – unser
täglich Brot, 2022, Friedhof Forum Sihlfeld,
Rauminstallation, Detail
→ Friedhof Forum Sihlfeld, bis 13.6.
↗ www.stadt-zuerich.ch
(suche: Steiner Lenzlinger)
→ ‹Steiner & Lenzlinger – Copain›, Mühlerama
Zürich, bis 16.6. (→ S. 40–43)
↗ www.muehlerama.ch
HINWEISE // ZÜRICH
71
Wind und Wetter
Zürich — Das Wetter bietet eine unerschöpfliche
Fülle an Diskussionsstoff und hilft über
manche Lücken im Smalltalk hinweg. Dasselbe
Wetter wird aber auch akribisch beobachtet
und notiert, wie die mit Originalexponaten aus
der Sammlung der Zentralbibliothek bestückte
Ausstellung ‹Wind und Wetter› in der Schatzkammer
im Predigerchor aufzeigt. Der chronologisch
aufgebaute Rundgang beginnt mit einem
Bericht zur Landwirtschaft aus der Römerzeit,
lässt uns teilhaben an einer illustrierten Pergamenthandschrift
aus der Klosterbibliothek
Rheinau mit milden Wintern im 13. Jahrhundert
und führt uns in die Gegenwart, wo wir zur
Kenntnis nehmen müssen, dass die Jahrestemperatur
im Kanton Zürich 1996 zum letzten
Mal unter dem langjährigen Mittel lag. Mit
dem Zürcher Universalgelehrten Johann Jakob
Scheuchzer (1672–1733) hielt die instrumentelle
Wettererfassung samt barometrischen
Höhenmessungen Einzug in der Schweiz. Er
zeichnete auch mithilfe eines damals neuen
Mikroskops 100 Schneeflocken in poetischer
Detailtreue. Im 19. Jahrhundert wurden dann
mehrere ganzjährig bemannte Wetterstationen
eingerichtet, so auch auf dem Säntis. Ein zeitgenössischer
Kurzfilm bringt uns schliesslich
zur ‹Seegfrörni› von 1963, der vorerst letzten in
einer langen Reihe. Es gibt viel zu entdecken
in diesen alten Dokumenten. TS
Joan Hernández Pijuan
Zürich — Möchte man das Innenleben eines
buddhistischen Mönches darstellen, dann
würden Bilder, wie der Katalane Joan Hernández
Pijuan (1931–2005) sie schuf, vor unseren
inneren Augen aufscheinen: karg, monochrom,
weit und lichtvoll. Mit Kohlestift gezeichnete
archaische Zeichen, Ornamente und Gitterstrukturen
herrschen vor, zuweilen sind Kürzel
mit dem Pinsel auf zartes Papier gesetzt,
oder der Bildgrund wird von einem rudimentär
dargestellten Baum belebt. Andernorts
definiert ein ockerfarbener Binnenrahmen
einen weissen, einfarbig anmutenden Bildraum
und suggeriert ein Fenster mit Blick auf
eine Landschaft. Pijuan war inspiriert von der
herben Schönheit Kataloniens; vom leeren, nur
von einzelnen Bäumen durchsetzten Land und
vom Himmel; ebenso von Bodenstrukturen als
Folge extensiver Bewirtschaftung. In monochromen
Farbüberlagerungen verschränken
sich Erinnerungen an diese Umgebung mit Ornamenten
von maurischen Bauten. Horizontale,
eng gesetzte Zickzackschraffuren im grossformatigen
Ölbild ‹Ornamental Sobre Siena›, 1993,
erfüllen etwa die Galerie Andres Thalmann mit
wellenartigen Vibrationen und leuchtenden
Ockergelbtönen. Die Schau offenbart, dass die
minimalistisch anmutenden Werke Pijuans
poetische Beschwörungen einer Ur-Landschaft
sind, die in uns allen noch schlummert. DvB
Herrliberg Wipkingen, Hagel in Herrliberg und
Unwetter mit Feuer in Wipkingen im Juni 1586
→ Schatzkammer der Zentralbibliothek Zürich,
bis 9.12. ↗ www.zb.uzh.ch
J. Hernández Pijuan · Ornamental sobre siena,
1993, Öl, Leinwand, 145 x 200 cm © ProLitteris
→ Galerie Andres Thalmann, bis 19.11.
↗ www.andresthalmann.com
72 Kunstbulletin 11/2022
Valentin Hauri und Rhea Myers
Zürich — It takes two to tango? Manchmal
braucht es die vergleichende Betrachtung
zweier gegensätzlicher Positionen, um sie
wiederum einzeln zu entschlüsseln. Im
Kunstverein Last Tango am Sihlquai begegnen
sich derzeit Valentin Hauri (*1954, Baden) und
Rhea Myers (*1973, UK) und präsentieren eine
zunächst ästhetisch unerwartete Gegenüberstellung.
16 Ölbilder von Hauri sind im Ausstellungsraum
neben vier Reproduktionen der NFT-
Serie ‹Tokens Equal Text› von Rhea Myers – auf
Bildschirmen und als Siebdrucke – im Dialog
zueinander arrangiert. Beim Eintreten fällt der
Blick auf eine tiefblau gestrichene Eckwand,
die als verbindende Rahmung der beiden
künstlerischen Positionen die Suche nach Zusammenhängen
evoziert. «Bust of Apollo, Neon
Pink Grid, Sand Dunes Stretching Away, Cyan/
Navy Blue Gradient» lässt sich auf einem Bildschirm
in jeweils vier unterschiedlich farbigen
Zeilen lesen. Auch die anderen Reproduktionen
der NFT-Serie von Rhea Myers folgen einem
identischen formalen Muster. Die scheinbar
zusammenhanglosen Textfragmente wecken
kurze gedankliche Bildschnipsel – «Yellow
Sports Car» –, die mit dem Lesen der nächsten
Zeile – «Phosphor Green Grid» – sofort wieder
durch neue Assoziationen verwischt werden.
Rhea Myers nutzt Blockchain einerseits als
Medium für ihre Kunst und macht sie zugleich
auch zum Inhalt ihrer Arbeiten. Als «Rare Art»
sind digitale Editionen auf der Grundlage von
Blockchain-Token zum Ausdruck des Eigentums
von Werten geworden, durch deren technologische
Mechanismen Marktwert und Einzigartigkeit
bestimmt werden. In die nüchterne
Darstellung der Tokens trägt Myers diverse
konzeptuelle Ebenen hinein, die einer systematischen
Verschlüsselungsmethode folgen
und durch deren Verknüpfung sie Aspekte der
Originalität und des Eigentums digitaler Kunst
hinterfragt. Die formalen Bedingungen der
Darstellungen sind jedoch durch die einzelnen
Prozessschritte bis ins Unkenntliche getrieben,
sodass sich das ästhetische Resultat kaum
mehr entschlüsseln lässt.
Ebenso wie das Verfahren von Myers durch
ein Algorithmus-Protokoll bestimmt ist, folgt
Valentin Hauri seit einigen Jahren in seiner
Arbeitsweise einer strikten Formel. Für die Entstehung
der Bilder ist jeweils nur ein Versuch
vorgesehen. Alle Ölgemälde sind auf Leinwände
mit einem 10:9-Verhältnis gemalt. Er arbeitet
nach der Technik «alla prima» – wet into
wet –, die keine späteren Korrekturen zulässt.
So erstreckt sich am langen Ende des Ausstellungsraumes
eine weisse Struktur wie ein
heller Blitz über drei Leinwände. Der Titel der
Arbeit ‹Thunderstorm at Jennie Richee›, die als
Triptychon den Raum abschliesst, verweist auf
eine Serie des Künstlers Henry Darger. Dargers
Schaffen wird der Outsider Art zugeschrieben.
Referenzen auf Künstler:innen, die von gesellschaftlichen
Normen oder dem akademischen
Kunstbetrieb abweichen, finden sich in zahlreichen
weiteren Werken von Hauri. In seinen
Darstellungen sind jedoch jegliche figurativen
Elemente verschwunden, wie ausradiert aus
Szenen, in denen nun abstrakte Formen hervortreten.
Sowohl Myers als auch Hauri bringen
durch konzeptionelle Verschlüsselungsstrategien
Fragen von Authentizität, Identität und
Abweichung zur Sprache, ohne sich dabei auf
Körperlichkeit oder bekannte Narrative zu
beziehen. Der Entschlüsselungsprozess ihrer
Arbeiten wird zum Abtragen von Schichten,
hinter denen immer neue Ebenen hervortreten,
deren Ursprünge sich aber trotzdem nie gänzlich
offenbaren. Wiebke Wiesner im Rahmen
von MA Curatorial Studies, ZHdK, 2022
Valentin Hauri & Rhea Myers · Ausstellungsansicht
Last Tango, Zürich, 2022. Foto: Kilian
Bannwart
→ Last Tango, bis 13.11. ↗ www.lasttango.info
HINWEISE // ZÜRICH
73
BESPRECHUNGEN
Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau … — Weibliche Sicht
Anhand von Werken von rund vierzig Künstlerinnen nähert sich
die Gastkuratorin Elisabeth Bronfen im Aargauer Kunsthaus der
Kunstgeschichte der weiblichen Kreativität in formal-ästhetischer
Hinsicht. Befragt wird ihr Einfluss auf die Kunstströmungen
wie auch die Erinnerungskultur.
Aarau — Monografische Ausstellungen von Künstlerinnen liegen seit den letzten
Jahren im Trend. Ausgehend von der hauseigenen Sammlung bietet das Aargauer
Kunsthaus nun eine Übersichtsschau zum weiblichen Kunstschaffen der 1970erbis
1990er-Jahre. Der etwas irritierende Titel ‹Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau …›
versammelt eine breite Palette von Werken von Künstlerinnen von Louise Bourgeois
und Sonja Sekula über Heidi Bucher bis zu Rosina Kuhn, Cécile Hummel oder Muda
Mathis – der sogenannten zweiten Welle der Frauenbewegung. Ihre Dekonstruktionen
des «typisch Weiblichen» sind kategorisiert in Körperbilder, Interieurs, Selbstbildnisse,
Pop-Art und surreale Aspekte.
«Mit einem vom feministischen Diskurs um sexuelle Differenz geschärften Blick»
auf die Werke von Künstlerinnen beleuchtet die Kulturwissenschaftlerin Elisabeth
Bronfen als Gastkuratorin die Eigenart der schweizerischen Klassischen Moderne
und Postmoderne. Jenseits von normativen oder erotisch aufgeladenen Bildern des
«Frauseins» unter einem männlichen Blick werden so ungewohnte Bildwelten, konträre
künstlerische Arbeitsweisen und ihr ungeheurer Facettenreichtum durchforstet.
Der Rundgang wird mit beeindruckenden Fotoarbeiten des eigenen Körpers eröffnet:
Prominent wirken Hannah Villigers plastische Körperteile, Katrin Freisagers spärlich
bekleidete, selbstbewusst dreinschauende Frauenfiguren. Dazu gesellt sich Marianne
Müller, die sich als weibliche Junggesellenmaschine inszeniert. In krassem Gegensatz
zu dieser fulminant gefeierten Körperlichkeit verorten sich Visualisierungen
des sich auflösenden Körpers in atmosphärisch dichten Bildwelten. So in den fast
immateriell wirkenden Bildchiffren von Leiko Ikemura, die das Unsagbare formulieren.
Mit Inbrunst unterwandert Miriam Cahn typisch weibliche Selbstdarstellungen
in ‹Morgengrauen›. Ebenso Klaudia Schifferle, wenn sie sich im starken Doppelporträt
‹Fräulein Wunderbar› mit verzerrt wirkenden Gesichtszügen darstellt.
Eine Entdeckung ist Doris Stauffer, Mitbegründerin der F+F-Schule für Kunst
und Design 1971 und der Frauenbefreiungsbewegung (FBB) 1969. Ihre Assemblagen
und ihre «Hexenkurse» bildeten einen subversiven Kommentar zur damaligen eingeschränkten
weiblichen Lebenswelt. Damit übte und übt sie eine weitreichende Wirkung
auf nachfolgende Generationen aus. Dominique von Burg
→ ‹Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau …›, Aargauer Kunsthaus, bis 15.1. ↗ www.aargauerkunsthaus.ch
74 Kunstbulletin 11/2022
Katrin Freisager · Nadia, 1995; Pipilotti, 1995, Farbfotografien auf Aluminium, je 167 x 82 cm, Aargauer
Kunsthaus, Aarau / Depositum der Sammlung Andreas Züst. Foto: Zoe Tempest
BESPRECHUNGEN // AARAU
75
Gabi Fuhrimann — Blick zurück und nach vorne
Sie hat zeitlebens auf Holz gemalt. Ihr Markenzeichen: Frauenfiguren
in geometrisch gemusterten Kleidern, die im ähnlich
gerasterten Hintergrund verschwinden. Dass die Holztafeln oft
wörtlich zwei Seiten aufweisen, zeigt eine Hommage an die vor
einem Jahr verstorbene Künstlerin Gabi Fuhrimann.
Baden — Man muss in der Kunstgeschichte weit zurückgehen, um Kunstschaffende
zu finden, die so ausschliesslich auf Holz malten wie die Ennetbadenerin Gabi Fuhrimann
(1958–2021). Verwarf sie ein Gemälde, drehte sie den Bildträger um und schuf
auf der anderen Seite etwas Neues. Meist arbeitete sie gleichzeitig an verschiedenen
Werken, entwarf, korrigierte, zögerte, übte sich in Farbmustern. Diesem Findungsprozess
und dem skulpturalen Aspekt ihrer Werke wollte man Rechnung tragen. «Also
hängten wir nicht einfach Bild an Bild», sagt Kuratorin Claudia Spinelli vom Kunstraum
Baden, die zusammen mit Fuhrimanns Ehemann, dem Künstler Rolf Winnewisser,
die Ausstellung konzipierte. «Janusköpfige Bilder mit ihren zwei Gesichtern. Ein
Blick zurück und ein Blick nach vorne», beschreibt Winnewisser die Ausgangslage.
So lassen sich die rund dreissig auf Sockeln montierten oder teilweise hängenden
Doppelbilder wie Skulpturen umrunden. Ein schmales Holzbrettchen mit dem
titelgebenden Zitat ‹entre chien et loup› – die Redewendung meint den Zeitpunkt der
Dämmerung, wenn der Hund nicht mehr vom Wolf zu unterscheiden ist – hängt gleich
eingangs über der Schau. Spielt die Künstlerin damit auf eigene diffuse Unsicherheiten
beim Malprozess an, oder zitiert sie womöglich ganz einfach eine gleichnamige
Alain-Delon-Biografie? Denn auch wenn Fuhrimann die Kunstgeschichte als Inspirationsquelle
nutzte, so kannte sie keine Berührungsängste mit dem Trivialen: Walt-
Disney-Figuren, Gangsterfilme und Kinderwelten. So lässt sie etwa keck eine Füchsin
in Stiefeln und Trenchcoat die Gans aus dem bekannten Kinderlied stehlen. Eine
prächtige Farbtafel mit einer hinter Streifen verschwindenden Figur, von der lediglich
eine Hand und zwei Waden in Erscheinung treten, lässt tief blicken: Die Rückseite der
Tafel ist gespickt mit Bildzitaten berühmter Gemälde – Badende, Jägerinnen, Odalisken.
Verbirgt sich hier die tätige Kunstmalerin hinter den jahrhundertelang nur als
passive Modelle dargestellten Frauen? Auf einer Sperrholzplatte wiederum erkennt
man Farbproben, kleine Monotypien von Figuren und eine schwebende, grüne Schale.
Auf ihrer Kehrseite springt eine Frau in buntem Karomuster mit erhobenen Armen
förmlich aus dem Raster. Der fröhliche Anblick tut gut, bevor man in den Film von Max
Treier eintaucht, dessen Kamera ein letztes Mal über das mittlerweile leer geräumte
Atelier der Künstlerin streift. Zutiefst berührende Aufnahmen einer abwesenden und
doch so präsenten, einzigartigen Künstlerin. Feli Schindler
→ ‹Gabi Fuhrimann – Entre chien et loup›, Kunstraum Baden, bis 20.11.; Finissage mit Podium, 20.11.,
16 Uhr: ‹Wie sich Künstler:innen entscheiden› ↗ www.kunstraum.baden.ch
76 Kunstbulletin 11/2022
Gabi Fuhrimann · o. T., undatiert, Vorder- und Rückseite, Öl auf Sperrholz, 109,5 x 124,5 cm.
Fotos: Rolf Bismarck
BESPRECHUNGEN // BADEN
77
Mark Wallinger — Action Painting aus einer neuen Perspektive
Das Museum Langmatt zeigt erstmals in der Schweiz die aktuelle
Malerei Mark Wallingers und setzt so den Dialog zwischen
heutigen Positionen und dem Bestand französischer Impressionisten
fort. Gleichzeitig hat es sich einen cleveren Denker ins
Haus geholt, der mit den Mythen der Malerei an sich spielt.
Baden — Mark Wallinger (*1959, Chigwell), Biennale-Teilnehmer und Turner-Preisträger,
ist eigentlich für andere Arbeiten bekannt als die Art von Malerei, die aktuell
im Museum Langmatt zu sehen ist … Und, ist es denn überhaupt Malerei? Man
stutzt! Im Hauptsaal empfängt einen die Serie ‹Action Paintings›, für welche der
Londoner Künstler seine Hände in silberne Farbe eintauchte. Die «leuchtenden»
Gesten auf den schwarzen Leinwänden wirken ein wenig wie die Spuren freudiger
Kindergärtler:innen, die mit Fingerfarben auf eine Scheibe losgelassen wurden –
wenn auch «edeler» aufgrund der Grossformate, des Hell-Dunkel-Kontrasts. Zudem
spielt Wallinger mit Format und Symmetrien, indem er die Dimension der Leinwände
an seinem Körper und der Armlänge ausrichtete und sie bei der Arbeit gezielt drehte.
Technik und Material der ‹Proteus Paintings›, vordergründig abwechslungsreiche
polychrome Arbeiten im Format A1, sind ebenso spielerisch: Buntes Plastilin wurde
auf Gaze auf Holz aufgetragen. Im Lockdown mit beschränktem Platz habe er gemerkt,
dass Plastilin auch auf der Basis von Leinöl funktioniere, worauf es «kein Halten»
mehr gegeben habe, so Wallinger. Es entstanden vielfarbige Werke mithilfe von
Hitze und Terpentin. Mehr geknetet als gemalt, funktionieren sie in der prächtigen
Villa als Teil kontrastierender Seherfahrungen: Sie lassen sich etwa als Gegenstück
zu Monets impressionistischer Haltung lesen oder nehmen vermeintlich die detailreichen
Tapeten oder Aderstrukturen im Marmor auf …
Beide Serien sind, obwohl ohne Pinsel entstanden, für Grundfragen der Malerei
anschlussfähig. Eine solche wirft Wallinger gezielt hintersinnig auf, indem er die eine
Werkreihe mit der Tradition des Action Paintings verknüpft. Die Proteus-Serie lässt
gar die Frage nach der Rolle des Künstlers, speziell Malers als intuitiven «Schöpfer»
anklingen: Proteus ist antiker Meeresgott, aber auch titelgebend für ein Kapitel
in James Joyces Epos ‹Ulysses›, wobei es beim Gott ebenso wie im Text, vereinfacht
gesagt, um Fragen von Umformung oder Fantasie geht. Man sollte Wallinger, der als
kritischer «Konzeptkünstler» bekannt wurde, nicht unterschätzen: Wenn er die Arbeit
mit Plastilin im Katalog als «gute Art» von «Kunsttherapie» beschreibt, ist eine
gewisse Ironie herauszuhören. Da hinterfragt der ausgebildete Maler neben dem Medium
auch seine eigene Rolle und die des Künstlers – wobei der Grad der Kritik und
kritischen Reflexion in der Ausstellung nie ganz ablesbar wird. Adrian Dürrwang
→ ‹Mark Wallinger›, Museum Langmatt, bis 11.12. ↗ www.langmatt.ch
78 Kunstbulletin 11/2022
Mark Wallinger · Proteus Painting 10, 2021, Plastilin auf Holzfaserplatte, 84 x 59,5 cm © ProLitteris.
Foto: Damian Griffiths
BESPRECHUNGEN // BADEN
79
Earthbound — Mit Virtual Reality zu Erdverbundenheit
In ‹Earthbound – im Dialog mit der Natur› präsentiert das Haus
für Elektronische Künste internationale Kunstschaffende, die
mit Kunst und Wissenschaft an einer nachhaltigen Beziehung
zu unserem Planeten arbeiten. Technologien helfen, doch Wunder
vollbringen können auch sie nicht.
Basel — Eine Gruppe von Pflanzen empfängt uns beim Eingang. Sie sind nicht zur
Zierde hier, sondern um mit uns zu sprechen. Wenn wir sie berühren, übersetzen
Computerprogramme ihre Reaktionen in Klänge. Dass pflanzliche Organismen sensibel
sind, ist bekannt. Spannend an ‹Akousmaflore›, 2007, von Grégory Lasserre und
Anaïs met den Ancxt ist, dass ich mir übergriffig vorkomme, wenn ich die Blätter anfasse.
Erdverbundenheit, das zeigt der Auftakt in die Ausstellung zum Thema im HEK,
ist eine zwiespältige Angelegenheit.
Der Blick in die Sozialen Medien bestätigt den Befund. Wir sammeln und posten
unablässig Videos von Tieren. Wir verehren und missbrauchen sie gleichzeitig in belustigenden
Animationen. Melanie Bonajo lässt in ihrer filmischen Collage ‹Progress
vs. Sunsets – Reformulating the Nature Documentary›, 2017, Kinder solche Bilder reflektieren.
Die einfühlsamen Bemerkungen werfen trotz der poppigen Ästhetik ernsthafte
Fragen wie beispielsweise zu den Rechten von Tieren auf.
Vielleicht hilft die Virtual Reality, unser Verlangen nach der Verbundenheit mit
Tieren zu befriedigen, ohne dass wir sie dabei verletzen. In ‹The Jellyfish›, 2020, von
Mélodie Mousset und Eduardo Fouilloux können wir mittels VR-Brille problemlos mit
einem Medusen-Schwarm tauchen. Dabei bleiben wir nicht passiv, sondern aktivieren
die Geschöpfe mit unserem Gesang (nur keine Hemmungen!). Es ist eines der
wenigen unbeschwerten, poetischen Werke. Auch der ‹Atmospheric Forest›, 2020,
von Rasa Smite und Raitis Smits lässt uns zwar in die virtuelle Realität eines Waldes
eintreten; doch müssen wir hier lernen, dass der intensive Waldduft ein Krankheitssymptom
ist. Die Arbeit des litauischen Künstlerduos basiert auf wissenschaftlichen
Daten, die sie sinnlich vermitteln. Ähnlich gehen Sissel Marie Tonn und Jonathan
Reus vor. Sie nutzten die Datenbank des Niederländischen Meteorologischen Instituts,
damit wir in ‹The Intimate Earthquake Archive›, 2016–2022, von Gasbohrungen
verursachte Erdbeben am eigenen Leib erfahren können. An einer konkreten Lösung
arbeitet der Mexikaner Gilberto Esparza. Mit einem interdisziplinären Team entwickelt
er seit 2019 ‹Korallysis›. Diese kinetische keramische Struktur soll dazu dienen,
neue Korallenkolonien anzusiedeln. Ein Hauch Optimismus, doch Alexandra Daisy
Ginsberg führt uns in ‹The Substitute›, 2019, gleich wieder die Grenzen der Technologie
vor Augen: Ein ausgestorbenes Nashorn bleibt für immer verloren, auch wenn es
als lebensgrosses digitales Imitat vor uns steht. Meret Arnold
→ ‹Earthbound – Im Dialog mit der Natur›, Haus der Elektronischen Künste, bis 13.11. ↗ www.hek.ch
80 Kunstbulletin 11/2022
Mélodie Mousset · Edo Fouilloux, The Jellyfish, 2020, Screenshot aus VR-Installation
Rasa Smite & Raitis Smits · Atmospheric Forest, 2020, Screenshot aus VR-Installation
BESPRECHUNGEN // BASEL
81
Maude Léonard-Contant — Sprachgründe
Ein Boden aus Sand, eine Tischplatte aus Schiefer, Buchstaben
aus Holz, Gefässe aus Ton und Pflanzen. Maude Léonard-
Contant entwirft in der Ausstellung ‹Digs› im Kunsthaus Baselland
einen gleichsam mineralischen wie organischen Raum, in
dem Sprache lagert, sich formt und wieder verhallt.
Basel/Muttenz — Die Plots hängen über die Brüstung, rollen aus auf die Galerie.
Doch eine Handlung zeigt sich nicht. Buchstaben tauchen fragmentarisch auf zwischen
den Falten und Schichten des Papiers. Ein Layout wie ein Stück Land, so die
dritte Bedeutung von «Plot». Kleine blaue Lecksteine sind darauf verteilt und trainieren
die Zunge, die wir brauchen, um Wörter zu formen. Zunge und Sprache – im
französischen «langue» sind sie eins. Maude Léonard-Contant (*1979) weiss, was es
bedeutet, neue Sprachen zu lernen. Aufgewachsen im französischsprachigen Québec,
studierte sie in Montreal, das auch Tiohtià:ke oder Mooniyang heisst. Nach einem
Zwischenhalt in Glasgow kam sie in die Schweiz, wo sie ihre Zunge zuerst an
den Luzerner, dann an den Basler Dialekt gewöhnen musste. 2020 integrierte sie im
Kunstmuseum Luzern erstmals eigene Texte in ihr skulpturales Werk. Nun, im Kunsthaus
Baselland, schaffen Sprache und Material ihr künstlerisches Habitat.
Im ersten Raum erstreckt sich auf dem Boden eine Landschaft aus rotem Ölsand,
der sowohl an einen Sandkasten als auch an die tieferen Schichten des kanadischen
Waldbodens erinnert. Maude Léonard-Contant hat aus diesem Heimatgrund Worte
und Satzfragmente ausgegraben. Die Negativformen sind leer, als müssten sie
erst mit Bedeutung gefüllt werden. Im Verlaufe der Ausstellung wird die Künstlerin
die Grabungsstätte verändern, neue Funde zum Vorschein bringen und andere verschwinden
lassen. Im zweiten Raum haben die Buchstaben einen Körper, doch stehen
sie nicht im Verbund eines Wortes. Als Fries ziehen sie den Wänden entlang rund
um eine Tischskulptur, die Maude Léonard-Contant für die Schau entworfen hat. Wir
sind eingeladen, die Buchstaben, die uns über Kopfhörer vorgesprochen werden, mit
Kreide auf die schieferne Tischplatte zu schreiben. Geradezu körperlich können wir
dadurch die Entstehung von bekannten und fremden Wörtern nachvollziehen.
Im letzten Raum schliesslich fügen sich die Buchstaben und Worte zu Texten.
Aus Lautsprechern fallen die Szenen und Erinnerungen wie Tropfen in den Raum
und verklingen, während der Blick von der Liege nach draussen schweift. Säulen aus
schwarz-weissen Keramikelementen wachsen vom Boden bis durch die Glasdecke;
dazwischen strecken sich Winter-Schachtelhalme in die Höhe. Als Maude Léonard-
Contant auf diese urtümliche Pflanze in der Schweiz stiess, fühlte sie sich zuhause.
Ein Gefäss mit Kalkmilch und eines mit Tusche nähren die Entfaltung der Pflanze und
der Sprache, als wäre beides organisch miteinander verbunden. Meret Arnold
→ ‹Maude Léonard-Contant – Digs›, Kunsthaus Baselland, bis 13.11. ↗ www.kunsthausbaselland.ch
82 Kunstbulletin 11/2022
Maude Léonard-Contant · Digs, 2022, Ausstellungsansichten Kunsthaus Baselland
BESPRECHUNGEN // BASEL/MUTTENZ
83
Werner von Mutzenbecher — Essenzen dessen, was wir sind
Werner von Mutzenbecher ist Künstler. Und er ist ein Mensch,
der durch die Kunst das Menschsein zu vermitteln vermag. Der
ursprünglich aus Deutschland stammende Maler bringt eine authentische
Leichtigkeit wie auch eine Schwere – beide dem Leben
zu gleichen Teilen eigen – in seinen Werken zum Ausdruck.
Basel/Muttenz — «Ich bin Purist.» Werner von Mutzenbecher steht vor seinen
Kunstwerken, und es ist ihm anzusehen, dass er immer noch strotzt vor Schaffensdrang.
Der inzwischen 85-jährige Maler und Medienkünstler wehrte sich ausdrücklich
gegen den Begriff der Retrospektive für seine aktuelle Ausstellung im Kunsthaus
Baselland, die uns auf eine Reise von seinen frühesten Arbeiten aus den 1950er-Jahren
bis zu neuesten Werken führt. Für von Mutzenbecher ist die Schau vielmehr ein
Abbild dessen, wo er als Künstler steht – in der Welt und mit der Welt.
Werner von Mutzenbecher (*1937) wurde in Frankfurt am Main geboren und gelangte
schliesslich über Schlesien in die Schweiz. Schule und Kunststudium absolvierte
er in Basel, wo er später, von 1987 bis 2000, die Fachklasse für freies bildnerisches
Gestalten an der HGK leitete. Sein eigenes künstlerisches Schaffen bleibt
nicht unberührt von Themen, die aus Erfahrungen mit Krieg, Identitätssuche und
dem Dialog mit dem Idealen herrühren. Was ist unsere Vorstellung von Frieden?
Der Künstler vermag es, durch eine klare Formensprache, die einen so stringenten
wie konzeptuellen Charakter aufweist, und zugleich durch das Erzeugen geheimnisvoller
Bildatmosphären sowohl den Verstand als auch das Gefühl anzusprechen.
Bildkompositorische Konzepte, stets aus der Realität gegriffen, werden immer wieder
analytisch betrachtet, verworfen, wieder aufgegriffen und in einer intensiven
Dichte neu aufgebaut. Ein Parcours aus assoziativen, formalen und thematischen
Verbindungen, der den Anspruch auf Vollständigkeit überspringt, führt uns im hinteren
Teil des Kunsthaus Baselland zu den anfänglichen Bildern. Das ‹Totenzimmer› erscheint
in dunklen Schattierungen und in fast bedrohlicher Melancholie. Der Lebende,
der auf den toten Liegenden schaut, ist womöglich Werner von Mutzenbechers
eigener Doppelgänger. Das, was zwischen Leben und Sterben liegt, das Existenzielle,
ist deutlich spürbar und zieht sich durch das gesamte Werk des Künstlers.
Weiter lässt sich eine Bewegung ausgehend vom Figürlichen erkennen, dem er
sich langsam zu entziehen versucht – über energisches, abstraktes Action Painting
bis hin zu geometrischen, klaren Formen. «Mit der Figur habe ich immer gerungen»,
erzählt Werner von Mutzenbecher. Vielleicht auch um sie. Denn sie taucht immer wieder
auf. In seinen Bildern der 1980er-Jahre entstehen konstruierte Volumina, denen,
so scheint es, eine eigene, fast technische Logik innewohnt. Doch auch diese Bilder
sind keineswegs emotionslos. Vielmehr sind es ganz bewusste, innere Zustände, mit
denen der Künstler ans Malen heranging. Politische wie gesellschaftliche Diskurse
84 Kunstbulletin 11/2022
Werner von Mutzenbecher · Behälter, 1980er; Figur, 1990, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland
2022. Foto: Gina Folly
Werner von Mutzenbecher · Fadenkreuz diagonal vor Schachtel, 1989; Fadenkreuz, 1989; Silhouette,
1964, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2022. Foto: Gina Folly
BESPRECHUNGEN // BASEL/MUTTENZ
85
und Krisen beschäftigen ihn sehr. Dabei bezog er immer Position. Diese verarbeitete
er in seiner Malerei, welche er auch als psychomotorische Angelegenheit bezeichnet.
So entsteht eine Art Aura um seine Bilder – vor allem, wenn wir an Walter Benjamins
Definition derselben als «einmalige Erscheinung einer Ferne, so nah sie sein mag»
denken. Etwas Metaphysisches schwingt jedenfalls mit in diesen grossflächigen,
in jeder Hinsicht vielschichtigen und räumlich wirkungsvollen Bildern, die häufig in
Grund- und Signalfarben angelegt sind.
Werner von Mutzenbecher bleibt jedoch nicht auf der Leinwand, oder auf dem
Zeitungspapier. Er zog in den 1970ern durch die Welt, mit einer analogen Super-
8-Kamera und mit einem Blick, der die Formen und Figuren von Rom bis New York auf
all ihre potenziellen Geheimnisse, den Raum, die Linie, den Körper hin untersuchte.
Sein analytisches Auge äusserte sich im Werk immer wieder in einem Hang zur Narration
und zur Überlagerung verschiedener Ebenen, die schliesslich die Verhältnisse
in den Dimensionen von Raum und Zeit zu verschieben vermögen. Was sehe ich?
Wer sieht mich? Plötzlich sind verschiedene Perspektiven möglich, andere Tempi und
Chronologien. Die Filme sind ein Spiel aus Arrangements und Fragmenten: Werner
von Mutzenbecher wird ein Meister des Bildes im Bild. Der Ausschnitt der Kamera
scheint begrenzt, und doch eröffnet er ganz ungeahnte Möglichkeiten, die den Horizont
der Imagination weiter werden lassen. Durch Performances des Künstlers vor
der Kamera bekommt der Körper auf einmal eine ganz neue Funktion.
Ines Goldbach, Direktorin des Kunsthaus Baselland, formuliert den Ansatz des
Künstlers wie folgt: «Die Themen verlangen nach der Wahl der Gattungen, nicht umgekehrt.»
So arbeitete sich Werner von Mutzenbecher durch eine enorme Spannbreite
an künstlerischen Methoden und Disziplinen, um dem Wesen seiner Arbeit auf
den Grund zu gehen. Auch die Literatur wurde zu einem zentralen Moment in seinem
Werk. Ausgehend von der zeichnenden Linie das Schreiben begreifend, druckte der
Künstler, der nie den Anspruch auf ein Gesamtkunstwerk hatte, Novalis’ ‹Hymne an
die Nacht› auf Papier. Es war auch seine Art, diesem von ihm geliebten Gedicht näher
zu kommen. Dabei arbeitete der Künstler immer nah am Leben – eben: nah an der
Figur, am Körper. Etwas davon zieht sich durch – das Körpernahe, das der eignen
(Künstler-)Identität und dem Menschsein Nahe – und bleibt haften an der Welt in und
um uns. So, wie – mit Werner von Mutzenbecher gesprochen – auch die «tote Malerei
weiterleben wird». Valeska Marina Stach
→ ‹Werner von Mutzenbecher›, Kunsthaus Baselland, bis 13.11. ↗ www.kunsthausbaselland.ch
86 Kunstbulletin 11/2022
Werner von Mutzenbecher · Zeitungsbilder I/II, 2017, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2022.
Foto: Gina Folly
Werner von Mutzenbecher · Rheinhafen, Basel, 1977; Chicago, 1978 / New York, 1978, Ausstellungsansicht
Kunsthaus Baselland 2022. Foto: Gina Folly
BESPRECHUNGEN // BASEL/MUTTENZ
87
Isamu Noguchi — Im Wechselspiel von Kunst und Design
Viele kennen die «Japanlampen», aber kaum den Designer und
noch weniger den Künstler hinter den sogenannten Akari-Leuchten:
Das Zentrum Paul Klee präsentiert erstmals in der Schweiz
den bedeutenden japanisch-US-amerikanischen Bildhauer und
Designer Isamu Noguchi in einer breit angelegten Retrospektive.
Bern — Über die grosse Ausstellungshalle zieht sich in nahezu voller Länge eine
Bahn der runden Akari-Lampen. So wie der japanische Begriff für Licht und Leichtigkeit
steht, so prägnant und leicht wirkt deren Ansammlung. Wie eine «Milchstrasse»,
so Fabienne Eggelhöfer, Kuratorin der mit Feingespür für das Behagliche und
Unbehagliche, für das Verspielte und Ernsthafte ausgerichteten Werkschau zu Isamu
Noguchi (1904–1988) im Zentrum Paul Klee. Zumal die vom Designer und Künstler
selbst benannten «Lichtskulpturen» immer wieder dezent in der Schau auftauchen,
begleiten sie uns in der Tat wie Fixsterne durch die zahlreichen Objekte, Skulpturen,
Bilder und Modelle. Passend bilden die Plastik ‹Solar›, 1958, und eine Fotowand mit
dem Modell der ‹Sculpture to be seen from Mars›, 1947, einen Abschluss der «Sternenbahn».
So utopisch dieses Skulptur-Projekt erscheint, so ernst war es Noguchi
damit. Zeitlebens bewegte sich der amerikanische Künstler mit japanischen Wurzeln
zwischen den Kulturen, zwischen den USA, Europa und Asien, insbesondere Japan.
Davon geprägt, ging es ihm stets um eine gesellschaftsrelevante Kunst, mit den Mitteln
handwerklicher Traditionen wie auch modernster Technik; in der Auseinandersetzung
mit der Umgebung, mit den Künsten und dem politischen Geschehen.
Noguchi kam früh zu Erfolg mit Auftragswerken, mit Porträtbüsten von Zeitgenoss:innen
etwa oder dem Design eines Babyphones. In der Folge liess er sich
als Assistent von Constantin Brâncuși in Paris erstmals von abstrakter Kunst inspirieren,
zu Skulpturen mit gerundeten Formen und polierten Oberflächen. Sein Verständnis
der Interaktion von Skulptur, Raum und Betrachter:in nahm hier ebenfalls
seinen Anfang. Während des Zweiten Weltkriegs kam er mit dem Surrealismus in Berührung
und entwickelte fein ausbalancierte, aber ebenso unstet wirkende Figuren
aus zusammengesteckten Einzelteilen wie ‹Strange Bird›, 1945. Aus den ‹Interlocking
Sculptures› ging auch der berühmte ‹Coffee Table›, 1944, hervor. Letztlich weitete sich
sein Œuvre bis hin zu Entwürfen für Kriegsmahnmale oder Bühnenbilder zu Stücken
gegen den Rassismus. Er entwarf aber auch Tanzkostüme oder das Design des aerodynamischen
‹Dymaxion Car›, 1932/33, von Buckminster Fuller und schliesslich auch
Gartenanlagen und Spielplätze, wovon die Marmorrutsche ‹Slide Mantra› an der Biennale
Venedig 1986 zeugte. Und dies alles stets im Bemühen, Kunst gegenüber den
Menschen in eine stimmige und glaubhafte, mal spielerische, mal nachdenkliche Resonanz
zu bringen. Marc Munter
→ ‹Isamu Noguchi›, Zentrum Paul Klee, bis 8.1. ↗ wwwzpk.org
88 Kunstbulletin 11/2022
Isamu Noguchi · Mitosis, 1962, Bronze, 36,8 x 56,5 x 41,8 cm, MoMA, New York, James Thrall Soby
Bequest © ProLitteris. Digitalbild: MoMA, New York / Scala, Florenz
Isamu Noguchi mit Akari-Lampen, 1955, The Noguchi Museum Archives © ProLitteris.
Foto: Louise Dahl-Wolfe
BESPRECHUNGEN // BERN
89
Venedigsche Sterne — Gestickte Gegenwart mit Tradition
Bestickte historische Textilien treffen auf moderne und zeitgenössische
Kunst. Die Ausstellung in Chur zeigt die weit gereisten
Motive des traditionellen, aber global inspirierten Bündner
Kreuzstichs und erzählt im Zeitgenössischen, wie gestickte
Kunst zu Gesellschaftskritik werden kann.
Chur — Bettwäsche für die Aussteuer, Tauftücher und Trachtenstücke bilden den
Auftakt der Ausstellung ‹Venedigsche Sterne› im Bündner Kunstmuseum. Die alpinen
Stickereien aus dem 17. bis 19. Jahrhundert entstammen dem Fundus des Rätischen
Museums. Mit ihren Motiven wie Löwen, Granatäpfel oder dem «Venedigschen
Stern» verweisen sie auf einen Kulturaustausch, denn die Sujets kamen über das
damalige Handelszentrum Venedig und den Mittleren Osten ins Engadin und wurden
im Kreuzstich zum Bündner Kulturgut. Die gleichen Motive waren somit auch der
türkischen Künstlerin Gözde İlkin vertraut. Sie stickte sie auf Textilien der Aussteuer
ihrer Mutter und lädt uns damit ein, den Bündner Kreuzstich in einem erweiterten
Kontext zu betrachten.
Stickerei in der Kunst ist nicht neu. Alice Bailly, Sophie Taeuber-Arp oder Ernst
Ludwig Kirchner haben als Pionier:innen bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts der
Kunst mit dem traditionellen Handwerk neue Impulse gegeben. Dass sich zahlreiche
zeitgenössische Kunstschaffende, besonders Künstlerinnen, dem Sticken widmen,
hat aber sogar das Kuratorenteam Stephan Kunz und Susann Wintsch überrascht.
Angelehnt an die Motivik von Werken Sophie Taeuber-Arps spinnt etwa Isa Melsheimer
weisse Fäden von der Wand in den Raum. Diese dialogische Verbindung von Vergangenheit
und Gegenwart durch das Garn steht stellvertretend für die ganze Schau.
Während Louise Bourgeois Kleidungsstücke zu persönlichen Botschaften machte,
visualisiert Véronique Arnold Geschichten von Arbeiterinnen aus der Textilbranche.
Bearbeitet werden aber nicht nur Textilien: Eliza Bennet bestickte ihre eigene Handfläche,
zu sehen in der Fotografie und im Video ‹A woman’s work is never done›, 2012.
Politische und sozialkritische Töne werden auch laut, wenn Rozita Sharafjahan
Porträts von Sängerinnen aus islamisch geprägten Ländern bestickt, denen das Singen
in der Öffentlichkeit verboten ist. Nicht weniger beeindrucken die ‹One Thousand
Individuals›, 2021/22, der Afghanin Latifa Zafar Attaii, die als Geflüchtete in Teheran
lebt. Sie hat Passfotos von Menschen, die, wie sie selbst, der diskriminierten und
verfolgten ethnischen Gruppe der Hazara (übersetzt «die Tausend») angehören, bis
zur Anonymität bestickt und schützt sie damit vor Verfolgung. So tragisch die Thematik
ist, der Arbeit liegt keine Trauer zugrunde, sondern – wie die bunte Farbpalette
verdeutlicht – vielmehr die Hoffnung auf eine Zukunft von Gleichberechtigung. Kunst
und Stickerei werden so zu Formen des Protests. Seraina Peer
→ ‹Venedigsche Sterne – Kunst und Stickerei›, Bündner Kunstmuseum, bis 20.11. ↗ kunstmuseum.gr.ch
90 Kunstbulletin 11/2022
Louise Bourgeois · Polar Star, 2008 (Wand hinten); Untitled, 1996 (rechts) © The Easton Foundation /
ProLitteris; Johanna Natalie Wintsch · Stickereien von 1922 bis 1924 (Wand links); historische Stickereien
aus dem Rätischen Museum (Vitrinen), Ausstellungsansicht Bündner Kunstmuseum Chur 2022
Latifa Zafar Attaii · One Thousand Individuals, 2021/22, Ausstellungsansicht Bündner Kunstmuseum
Chur 2022
BESPRECHUNGEN // CHUR
91
La Biennale de Lyon — Die Welt als Kulisse
Ambitioniert verkündet die 16. Lyon-Biennale für zeitgenössische
Kunst ein ‹Manifest der Zerbrechlichkeit›. Vor Ort geht
es eher um den Ruin des ästhetischen Spätkapitalismus. Vom
Unbehagen der Scheinheiligkeit begleitet, gibt es bei dieser
Biennale dennoch gute Kunst zu entdecken.
Lyon — «Sie haben mich auf Instagram entdeckt», sagt die 81-jährige Künstlerin
Sylvie Selig fidel vor ihrem fünfzig Meter langen epischen Gemälde. Gemeint sind die
Kuratoren Sam Bardaouil und Till Fellrath, die das Selbstdarstellungs-Tool fleissig
nutzen. Seligs unberechnende Werkkraft gehört zu den Highlights der 16. Lyon-Biennale.
Daneben Szenen ausgebeuteter Arbeiter des 53-jährigen saudi-arabischen Malers
Mohammed Kazem. Und Balletttänzer:innen, die ein Kapitel des «Performance-
Monuments» aufführen, das die Ungarin Eszter Salamon dem punkigen Freigeist
Valeska Gert errichtet. Dazu kommen historische Gipskopien antiker Skulpturen,
geflickte Gemälde aus dem Hospiz-Museum.
All das könnte bewegen. Doch zwischen wenig nachhaltig mit Plastikfolie bespannten
Ausstellungswänden fragt man sich, ob die Biennale selbst den «Widerstand»
leistet, den sie propagiert. Berichte über schlechte Arbeitsbedingungen des
Biennale-Teams oder € 1,2 Millionen Sponsoring aus Doha lassen am Einsatz für
«Fragilität» zweifeln. Besonders im dritten Stock des MAC Lyon, welcher der allegorischen
Galionsfigur Louise Brunet gewidmet ist. Seidenarbeiterin, 1834 in der
Canut-Revolte in Lyon aufgetaucht, dann mit Seidenhändlern und 18 Frauen nach
Beirut gereist, dort verschwunden – ein prima intersektionales Narrativ. Nur hat es
kaum mit den Werken zu tun. Im Motiv-Mix aus Menschenzoo-Plakaten, Propaganda-
und Ex-voto-Gemälden, homoerotischen Akten, Fotos von Oktopussen und allerlei
Fragmenten erscheint die Welt als Kulisse, das politische Anliegen als Aufreger,
verflachen Werke zu Likes. So läutet diese Biennale den Ruin des ästhetischen Spätkapitalismus
ein. Hans Op de Beeck inszeniert das mit ‹We Were the Last to Stay› in
Halle 4 der Fagor-Fabrik, Markus Schinwald gibt ihm mit ‹Panorama 22› in Halle 1
neuromantische Züge, Taryn Simons ‹Paperwork and the Will of the Capit› geopolitische
Tragweite. Im ruinösen Musée Guimet spielen Ugo Shiavis durchwucherte
Server-Regale und 3D-Animationen schaurig-schöne Aussichtslosigkeit. Im Kapitel
‹Beirut and the Golden Sixties› im MAC Lyon, Neuaufguss der Schau im Berliner Gropius
Bau, positionieren sich Joana Hadjithomas und Khalil Joreige klar: ‹Comme la
nuit se fait quand le jour s’en va› zeigt Aufzeichnungen von Überwachungskameras
des Sursock-Museums, vor und nach der Explosion im Beiruter Hafen. Zerstörung als
Werk. Sich danach weiterhin erhaben mit fein gehängter Kunst als Gamechanger zu
verstehen lässt stattdessen alles, wie es ist. J. Emil Sennewald
→ 16. Biennale d’art contemporain de Lyon, bis 31.12. ↗ www.labiennaledelyon.com
92 Kunstbulletin 11/2022
Sylvie Selig · Stateless, 2017–2019, (Detail) Öl auf Leinwand, Länge 50 m; vorne: Objekt aus der
Sammlung Lugdunum – Musée & théâtres romains, Ausstellungsansicht Biennale de Lyon 2022,
Fagor-Werke Halle 1. Foto: Blaise Adilon
Ugo Schiavi · Grafted Memory System, 2022, Stahl, Pflanzen, Insekten, CGI-Videos, Fossilien,
Knochen,elektrische Kabel, LEDs für den Gartenbau, Ton, Ausstellungsansicht Biennale de Lyon 2022,
Musée Guimet. Foto: Blandine Soulage
BESPRECHUNGEN // LYON
93
The Other Kabul — Reflexionen über ein fremdes Land
Mit Afghanistan verbinden die meisten Menschen im Westen die
seit Jahrzehnten andauernden Kriege und Konflikte. Eine Ausstellung
mit Werken von afghanischen und nicht-afghanischen
Kunstschaffenden im Kunstmuseum Thun will die verborgene
Schönheit des Landes sichtbar machen.
Thun — Sie strahlen hell und farbenfroh wie Sinnbilder der Hoffnung und der Lebensfreude:
die Leuchtobjekte von Iftikhar Dadi und Elizabeth Dadi. Das pakistanisch-amerikanische
Duo beschäftigt sich mit Blumen, die symbolisch für bestimmte
Länder oder Regionen stehen und damit politisch aufgeladen sind. Die stilisierten,
mit Lichtelementen bestückten Blüten erinnern an Leuchtreklamen, die ihre Botschaft
still, aber unübersehbar ausstrahlen. Es ist nicht die einzige Arbeit, die mit
dem Ausstellungstitel ‹The Other Kabul – Remains of the Garden› verbunden ist. Das
Gartenmotiv findet sich explizit auch in einer Bildserie von Arshi Irshad Ahmadzai.
Die Künstlerin, die seit Kurzem in Weimar lebt, arrangiert Motive wie Bäume, Blumen
und Wasser zu abstrahierten, mehrdeutigen Gärten. In ihren Collagen verbinden
sich Schrift und Malerei, Stoffe und Papiermaché. Benannt ist ihre Serie ‹Bagh-e Babur›
nach einer grossen Gartenanlage in Kabul. Diese besteht seit fünfhundert Jahren
und ist eine der wenigen Grünanlagen der afghanischen Hauptstadt – für deren
Bewohner:innen ein beliebter Ort der Entspannung. Doch seit die Taliban im vergangenen
Jahr die Macht übernommen haben, ist der Besuch stark eingeschränkt: Männer
und Frauen dürfen die Anlage nicht mehr gemeinsam besuchen. Gärten können
also durchaus auch Spiegel politischer und gesellschaftlicher Verhältnisse sein.
Die Ausstellung im Kunstmuseum Thun vereint Arbeiten von zwanzig Künstlerinnen
und Künstlern aus Afghanistan und dem Nahen Osten, aus europäischen Ländern
und der Schweiz. Eingerichtet wurde sie von Susann Wintsch, der Kuratorin des
Vereins Treibsand. Wintsch beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Kunst aus dem vorderasiatischen
Raum. Mit ihrer Ausstellung will sie Afghanistan nicht erklären, und
sie will auch nicht einfach die düsteren Bilder aus den Nachrichten wiederholen. Sie
möchte das berühmte Fünkchen Hoffnung glimmen lassen. Dabei enthält die Schau
so manche Arbeit, die auf den ersten Blick weit freundlicher scheint, als sie es ist.
Die im Iran geborene, heute in Frankfurt lebende Künstlerin Parastou Forouhar zeigt
in ornamentalen Bildern Häuser, Höfe und Gärten, private Lebenswelten, die friedlich
erscheinen. Nur wenn man genau hinsieht, entdeckt man in den reichen Mustern und
Arabesken Frauenfiguren, die sich von Dächern oder in Brunnenschächte stürzen.
‹Domestic Suicide for all Seasons› heisst die Bildserie denn auch, die darauf Bezug
nimmt, dass die Suizidrate unter Frauen in Afghanistan enorm hoch ist. Alice Henkes
→ ‹The Other Kabul – Remains of the Garden›, Kunstmuseum Thun, bis 4.12. ↗ kunstmuseumthun.ch
→ Symposium ‹Zeitgenössische Kunst aus Afghanistan›, HKB Bern, 4.11. ↗ www.hkb.bfh.ch
94 Kunstbulletin 11/2022
Parastou Forouhar · Sturz, aus der Serie ‹Domestic Suicide for All Seasons›, 2022, digitale Zeichnung
auf Japanpapier, 160 x 93,5 cm
BESPRECHUNGEN // THUN
95
Eva Hesse — Fears and Tears
Eva Hesse, die deutsch-amerikanische Künstlerin mit jüdischen
Wurzeln, hat der Nachwelt trotz traumatischer Erlebnisse in der
Kindheit grossartige Werke hinterlassen. Fragile Objekte und
Ölgemälde bei Hauser & Wirth in Zürich zeugen von ihrer Zerrissenheit,
aber ebenso von ihrer Verspieltheit.
Zürich — Zwei und fünf Jahre alt waren Eva und Helen Hesse, als sie nach der
Reichskristallnacht 1938 mit einem der letzten Kindertransporte aus Nazideutschland
nach Holland geschickt wurden. Die Eltern reisten nach und emigrierten 1939
mit den Mädchen in die USA. «Will it be a better world?» fragt der Vater in seinem
Tagebuch, das in der Galerie Hauser & Wirth an der Zürcher Bahnhofstrasse eine Fotografie
mit den Mädchen auf dem Ozeandampfer zeigt. Besser wurde die Welt nicht,
im Gegenteil: Die Eltern liessen sich 1945 scheiden. Der Vater erhielt das Sorgerecht
für die Töchter. 1946 sprang die Mutter in den Tod. «Fears and tears», wie Eva in ihrem
Tagebuch festhält, begleiteten sie zeitlebens.
In den 1950ern absolvierte die schöne und begabte Schülerin ein Kunststudium
an der Cooper Union in New York und an der Yale School of Art and Architecture in New
Haven. «Malerei ist das, womit ich mich am besten ausdrücken kann», schreibt sie.
Die Ölbilder von 1960 zeigen rudimentäre Figuren: kahlköpfig, weiblich, gespenstisch
und oft zu zweit. «I dreamt about my mother. My thoughts were obsessed with finding
her», notiert die Vielschreiberin. Sind die Gemälde also ein verzweifelter Versuch, die
verlorene Mutter zurückzuholen? Oder geht es um die Beziehung zur Schwester, die
sie einst so tapfer an die Hand nahm und die heute, gemeinsam mit Art Advisor Barry
Rosen und Sylvia Bandi von der Zürcher Galerie, den Nachlass betreut?
Nach einem Jahresaufenthalt im deutschen Kettwig 1964/65 arbeitete Eva – aufgewühlt
vom Besuch im Land ihrer Herkunft und deprimiert wegen des Dauerkonflikts
mit Ehemann und Künstler Tom Doyle – produktiver denn je. Sie entwickelte
sich von der Malerin zur grossartigen Objektkünstlerin. Das Relief ‹Ringaround Arosie›
etwa oder die schiefen Bodenzylinder ‹Repetition Nineteen› gehören heute zu
den ikonischen Werken der 1960er. Eva Hesse verwendete alles, was in den Handwerksschuppen
von New York zu haben war: Drähte, Schläuche, Schnüre, Glasfaser,
Folien, Latex, Harz, Polyester. «Matter matters» war ihre Devise. Virtuosität bewies
sie auch im Kleinen: Elf ‹studioworks›, formvollendete Experimente aus verleimtem
Papier und verleimter Gaze, präsentieren sich auf einer Rotunde in der Galerie, als
wären sie Schiffchen auf hoher See – fragil und verspielt wie die Künstlerin selbst.
Sie hat sie 1969 geschaffen, im gleichen Jahr, in dem sie den monumentalen Latexparavent
‹Expanded expansion› vollendete. 1970 starb sie an einem Gehirntumor im
Alter von erst 34 Jahren. Feli Schindler
→ ‹Eva Hesse – Forms & Figures›, Hauser & Wirth, Bahnhofstr. 1, bis 19.11. ↗ www.hauserwirth.com
96 Kunstbulletin 11/2022
Eva Hesse · 1969, Courtesy Münchner Stadtmuseum, Sammlung Fotografie. Foto: Hermann Landshoff
Eva Hesse · Studioworks, 1969 © The Estate of Eva Hesse, Courtesy Hauser & Wirth. Foto: Thomas Müller
BESPRECHUNGEN // ZÜRICH
97
Niki de Saint Phalle — Mitreissend aktuell
Mit einer explosiven, bewegten und bewegenden Schau verabschiedet
sich Christoph Becker nach 22 Jahren vom Zürcher
Kunsthaus. ‹Niki de Saint Phalle› zeigt, wie frisch und zeitgemäss
das Schaffen dieser schönen, verletzlichen, vielseitig engagierten
Powerfrau ist. Und wie viel komplexer, als man dachte.
Zürich — Rund hundert Werke aus allen Schaffensphasen, von der kleinen Assemblage
bis zur überlebensgrossen Skulptur; von frühen Ölgemälden bis zu späten Lithografien,
die das Recht auf Abtreibung oder die globale Erwärmung thematisieren:
Sie alle stehen repräsentativ für die mitreissende Kunst der als Catherine Marie-
Agnès de Saint Phalle (1930–2002) bei Paris geborenen und in San Diego verstorbenen
Künstlerin. Wer vor allem die bunten ‹Nanas› kennt, die als selbstbestimmte
Frauenwesen besonders gern im öffentlichen Raum auftreten, wird überrascht sein
vom Facettenreichtum ihres Werks. Von dem, was sie bereits als junge Frau, als Performerin
zu sagen hat; wie aktuell sich eines ihrer grossen Themen, das Thema Körperlichkeit,
erweist.
Unruhiges Leben, beunruhigende Kunst. Man tut gut daran, sich genügend Zeit
zu lassen für Niki de Saint Phalles Anfänge und die wilden 1960er und 1970er, die so
wichtig sind für alles, was folgt. Was da an Aggressivität und Emotionalität zusammenkommt,
ist packend, ergreifend, existenziell. Sich von hier aus zu den berühmten
‹Nana›-Figuren und ihren Verwandten hinzudenken, die unter anderem de Saint
Phalles sehr persönlichen Feminismus verkörpern, ist eine intensive Erfahrung. Geburt
und Tod, Hochzeit und Krieg, Innen und Aussen, Herzenssache – Schmerzenssache,
Verletzungen und Befreiendes, konkretes Engagement und magisches Geheimnis:
Alles findet sich im Œuvre de Saint Phalles, für die Kunst einst nichts weniger
bedeutete als «Erlösung und Notwendigkeit». Konzentriert erscheint es im grössten
Werk der Zürcher Ausstellung, dem über sechs Meter breiten Relief-Schiessbild
‹King-Kong›, ein ebenso phänomenaler wie monströs aufgeladener Lebensfries in
Weiss, von Schwarz verwundet. Die Künstlerin zählt es rückblickend zu ihren wichtigsten
Werken. Sechs Jahrzehnte nach seiner Entstehung hat es, gerade mit seiner
Kritik an den bestehenden (männlich dominierten) Machtverhältnissen, nichts von
seiner Aktualität verloren. 1966, vier Jahre nach ‹King-Kong›, wird die Künstlerin ihr
Publikum ins Innere «der grössten Hure der Welt» locken und 1967 fordern: «Les Nanas
au pouvoir». Sie und viele für Aussenbereiche erfundenen Grossfiguren sind im
Modell oder in Bildzeugnissen präsent und lassen die Magie aufblitzen, die in Nikis
real gewordenen Traumwelten, allen voran dem ‹Tarotgarten› in Italien, die Menschen
verzaubert. Es ist, wie Becker sagt: «Ihre Kunst ist ohne Attitüde und Arroganz, und
niemand kann sich ihr entziehen.» Angelika Maass
→ ‹Niki de Saint Phalle›, Kunsthaus Zürich, bis 8.1. ↗ www.kunsthaus.ch
98 Kunstbulletin 11/2022
Niki de Saint Phalle · Skull, 1990, diverse Materialien, 230 x 310 x 210 cm, Ausstellungsansicht Kunsthaus
Zürich 2022 © ProLitteris. Foto: Franca Candrian
Niki de Saint Phalle · Ausstellungsansicht Kunsthaus Zürich 2022 mit ‹King-Kong›, 1962 (links),
‹L’accouchement rose›, 1964 (rechts) © ProLitteris. Foto: Franca Candrian
BESPRECHUNGEN // ZÜRICH
99
NOTIERT // KUNSTRÄUME
balagan Arts
Basel — balagan Arts ist ein experimenteller
Raum, in dem Künstlerinnen, Schriftstellerinnen,
Philosophinnen, Kunsthistorikerinnen,
Galeristinnen ihre Projekte vorstellen und
miteinander in Dialog treten können. Laut der
Leiterin des Raums, Ruth E. Herzka, geht es um
die «Sichtbarmachung der Kunst von Frauen,
die nach wie vor in der Museums- und Ausstellungslandschaft
unterrepräsentiert sind».
Aktuell zeigt balagan Arts das Projekt ‹Häutungen›,
mit Werken von Nadine Seeger (Projektleitung),
Elsbeth Gyger, Patricia Huijnen, Regula
Hurter, Regina Simon und Simone Thiele. Die
Bilder, Objekte und Performances setzen sich
mit der Urerfahrung des Hautabstreifens und
des sich Erneuerns auseinander. Dieser Vorgang,
dieses Handeln soll in den Werken sichtbar
gemacht werden, und das Schaufenster zur
Strasse bildet die durchlässige Aussenhaut.
Zürich — Damit hat wohl niemand gerechnet:
Das Museum Haus Konstruktiv muss seine
grossartigen Räume 2025 aufgeben, das ewz
meldet Eigenbedarf an. Die Stadt will bis 2040
den CO 2 -Ausstoss auf Netto-Null reduzieren.
Zu den dringlichsten Vorhaben gehört
der Ersatz fossil betriebener Heizungen, die
auf Stadtgebiet rund 50 Prozent der direkten
CO 2 -Emissionen verursachen. Nun wurde in
der Innenstadt ein Standort für eine Energiezentrale
gesucht, in welcher dereinst Wärme
und Kälte mit Seewasser als Energiequelle produziert
werden sollen. Als einzige umsetzbare
Lösung erwies sich offenbar das Konzept einer
Energiezentrale im ewz-Unterwerk Selnau. So
nachvollziehbar das Klimavorhaben, so bitter
ist der Entscheid für das Kulturleben der Stadt
und natürlich für das Museum Haus Konstruktiv
selbst. Beim Einzug ins ewz-Unterwerk
Selnau im Jahr 2001 musste die Stiftung über
CHF 7 Millionen investieren. Der Bau ist ein
erstklassiges Denkmal der Industriearchitektur
des 20. Jahrhunderts und damit ein idealer
Ausstellungsort. Der Stadtrat sicherte nun dem
Museum Hilfe bei der Suche einer neuen Lokalität
zu, doch es dürfte schwierig werden, einen
ebenbürtigen Ersatz zu finden. Seit 36 Jahren
pflegt das Museum das Erbe der Zürcher
Konkreten und dokumentiert seine Wirkung bis
in die Gegenwart. Um diese Erfolgsgeschichte
fortzusetzen, braucht es die Unterstützung der
öffentlichen Hand. Träger des Museum Haus
Konstruktiv ist die Stiftung für konstruktive,
konkrete und konzeptuelle Kunst. Der bisherige
Museumsbetrieb finanziert sich zu zwei Dritteln
aus privaten Mitteln und zu einem Drittel
durch Stadt und Kanton Zürich.
balagan Arts, Eröffnung mit Arbeiten von
Harriet Riddell, Aussenansicht, 2020
→ balaganArts, 12.–26.11.; Performances
am 12./19./20./26.11.
↗ www.balagan-arts.ch
Museum Haus Konstruktiv
Museum Haus Konstruktiv, 2018.
Foto: Peter Baracchi
↗ www.hauskonstruktiv.ch
100 Kunstbulletin 11/2022
Edition VFO
Zürich — Die Edition VFO (Verein für Originalgraphik)
zieht zum 75-Jahr-Jubiläum ins
Löwenbräu. Die gemeinnützige Institution
fördert die experimentelle Auseinandersetzung
mit dem Medium Druck in enger Zusammenarbeit
mit den Künstler:innen. Der neue Standort
im Löwenbräu verschafft dem umtriebigen
Kunstverein sowie der zeitgenössischen
Druckgrafik eine grössere Sichtbarkeit und
betont den Stellenwert der nicht-kommerziellen
Institution innerhalb der Kunstszene. Die
Eröffnungsausstellung trägt den Titel ‹Staging
the Ordinary› und verhandelt die Themen Performanz
und Inszenierung. Eigens für die Schau
konzipiert die Künstlerin Zilla Leutenegger eine
räumliche Installation. Zu den ausstellenden
Künstler:innen gehören Roman Signer, Charlotte
Herzig, Izidora I Lethe, Caro Niederer und
Ulla von Brandenburg.
Genf — Das Geneva International Film Festival/
GIFF präsentiert Filme, Serien, interaktive Installationen
und VR-Projekte und zieht jeweils
rund 50’000 Gäste an. Dieses Jahr realisiert
das Festival zusätzlich im Rahmen von DA-Z/
Digital Art Zürich das mobile Programm ‹GIFF
Unlimited›. Auf der Plaine de Plainpalais in Genf
wird zudem in Kooperation mit digitalswitzerland
das Programm ‹Musée VR› angeboten, das
einen Einblick in die Kunstgeschichte durch
das Prisma virtueller Realitäten bietet. Weitere
Programmpunkte sind ‹GIFF Digital Night› sowie
die Retrospektive ‹Synthetische Welten› in
Kooperation mit dem Kultur- und Co-Working-
Raum HiFlow und den Cinémas du Grütli.
Dorota Grajewska · VR-Projekt, GIFF, 2021
→ GIFF, 28. Geneva International Film Festival,
4.–13.11. ↗ www.giff.ch
17 th Instanbul Biennial
Löwenbräu-Areal, 2022
→ ‹Staging the Ordinary›, 11.11.–13.3.
↗ www.edition-vfo.ch
GROSSANLÄSSE
GIFF
Istanbul — Die 17. Ausgabe der Istanbul
Biennial wird von Ute Meta Bauer, Amar Kanwar
und David Teh kuratiert. Die Planung fiel mitten
in die Pandemie, und das Trio hat auf diese
Zeiten der Unsicherheit mit einem offenen
Konzept reagiert. Dieses umfasst mehr als
fünfzig Projekte, die alle das Ergebnis langjähriger
Zusammenarbeit sind. Dazu gehören eine
Musikkomposition für Wasserbüffel, Puppenspiele,
ein Knödelfest, Forschungsprojekte zu
feministischen Archiven, Dialoge mit Vögeln
und ein Poesiekanal. Die Biennale will eine
Einladung zum gemeinsamen Nachdenken, Reden,
Lesen, Sehen und Zuhören sein. Mit über
500 Umweltschützer:innen, Künstler:innen,
Architekt:innen etc. legt die Grossausstellung
den Fokus auf Prozess und Partizipation.
Die Veranstaltungsorte reichen von einem
Hamam aus dem 15. Jahrhundert über einen
Heilkräutergarten, fünfzig Buchhandlungen,
einen unabhängigen Radiosender bis zu einer
ehemaligen griechischen Mädchenschule
und thematisieren unterschiedliche soziale
NOTIERT // KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE 101
Aspekte, mit denen die Menschen in Istanbul
konfrontiert sind. In einem Statement äussern
sich die Verantwortlichen wie folgt: «In unseren
Lebenszeiten hat sich ein grosser planetarischer
Komplex aus sozialen, ökologischen
und mentalen Krisen gebildet. Doch viele der
Ursachen sind alles andere als neu: Ausbeutung,
Gier, Intoleranz; Versagen von Führung
und Verantwortung … Wie können wir lernen,
uns zu entschuldigen und zu vergeben, Gewalt
und Brutalität zu überwinden? Vormoderne
Gesellschaften hatten einige Antworten auf
diese Fragen, Einsichten, die verblasst sind
oder durch monolithisches Denken, spaltende
und reduzierende Ideologien begraben wurden.
Was einst als unorthodox unterdrückt oder als
primitiv oder abergläubisch verspottet wurde,
könnte der Schlüssel zu unserer kreativen
Entwicklung sein.»
Galerien besetzte zehnköpfige Beirat sorgt für
eine gute nationale Verankerung und Resonanz.
Die Messe bietet Ausstellungsflächen im klassischen
Galerien-Sektor an sowie im Bereich
‹New Position› für junge Kunstschaffende und
dem Sektor ‹Neumarkt› für junge Galerien und
kuratierte Sonderprojekte.
Der jährlich verliehene Art Cologne-Kunstpreis
à CHF 10’000 geht 2022 an Monika Sprüth. Sie
gründete ihre Galerie 1983 in Köln und ging Ende
der 1990er-Jahre eine Partnerschaft mit Philomene
Magers ein. Seither firmiert die Galerie
unter dem Doppelnamen Sprüth Magers und
gilt weltweit als eine der wichtigsten Galerien.
Zum Programm gehören Peter Fischli & David
Weiss, John Baldessari, Jenny Holzer, Barbara
Kruger, Cindy Sherman, Rosemarie Trockel und
andere klingende Namen mehr.
Art Cologne, Stand von Sprüth Magers, 2021
Cooking Sections artists portraits, 2022.
Foto: Ruth Clark
→ bis 20.11.; Besuch kostenlos, elektronische
Registrierung ist empfohlen ↗ 17bvisit.iksv.org
Art Cologne
Köln — Die 1967 von den Galeristen Hein Stünke
und Rudolf Zwirner gegründete Art Cologne
gilt als eine der ältesten Kunstmessen der Welt.
In diesem Jahr präsentieren 190 Galerien ein
breites Angebot moderner und zeitgenössischer
Arbeiten. Mit acht belgischen und sieben niederländischen
Galerien bilden die Benelux-Länder
einen wichtigen Ausstellungsschwerpunkt,
zudem ist die Türkei mit drei Galerien vertreten.
Der mehrheitlich durch namhafte deutsche
→ Köln Messe, 16.–21.11. ↗ www.artcologne.de
Paris Photo
Paris — Paris Photo, die führende internationale
Foto-Messe, kehrt in das Grand Palais
Ephémère im Herzen von Paris zurück. Die
25. Ausgabe gruppiert sich um drei Sektoren,
‹Main Sector›, ‹Curiosa Sector› und ‹Book Sector›,
und versammelt 183 Galerien – darunter
fünf aus der Schweiz – und 34 Verleger. Zudem
wird mit dem Programm ‹Elles x Paris Photo›,
kuratiert von Federica Chiocchetti, Direktorin
des Musée des beaux-arts du Locle, die Visibilität
von Frauen gefördert.
→ Grand Palais Ephémère, 10.–13.11.
↗ www.parisphoto.com
102 Kunstbulletin 11/2022
Artissima
Turin — Artissima ist die einzige Kunstmesse
in Italien, die ausschliesslich auf zeigenössische
Kunst ausgerichtet ist. Die diesjährige
Ausgabe wird von Luigi Fassi geleitet und ist
in vier Hauptsektionen sowie drei kuratierte
Sektionen unterteilt, die sowohl physisch wie
auch auf einer virtuellen Plattform präsentiert
werden. Das Thema ‹Transformative Experience›
zieht sich als verbindendes Motto durch
alle Sektionen. 186 internationale Galerien sind
beteiligt, darunter annex14, Weiss Falk, Sébastien
Bertrand, Fabienne Levy und Urs Meile aus
der Schweiz.
untersuchen Themen wie Freiheit, Zusammenhalt,
Eigensinn und Kampfgeist. Die Internationalen
Kurzfilmtage beziehen für diese Ausgabe
neue Lokalitäten auf dem Sulzerareal, und zu
den bestehenden Spielstellen-Partnern Cameo
und oxyd stossen neu das blue Cinema Maxx
und das Kulturlokal Kraftfeld dazu.
Ignacio Vuelta, Playa Chica, 2021
→ 8.–13.11.
↗ www.kurzfilmtage.ch
AUSSENPROJEKTE
Frederico Tosi · Untitled (delfino e topi), 2022,
Terrakotta, 15 x 60 x 30 cm, Courtesy Monica
De Cardenas, Zuoz/Milano
→ 4.–6.11. ↗ www.artissima.art
Kurzfilmtage Winterthur
Winterthur — Die Internationalen Kurzfilmtage
Winterthur richten dieses Jahr einen besonderen
Fokus auf die Andenstaaten. In acht
Kurzfilmprogrammen werden unterschiedliche
Lebensrealitäten und aktuelle Fragestellungen
umkreist. Weitere Schwerpunkte bilden Israel
mit vier Programmen sowie die im Irak geborene
Filmerin Kurdwin Ayub. Es werden Kurzfilme
gezeigt, die schon in Cannes, Locarno oder an
der Berlinale liefen, aber auch neue Entdeckungen
aus der Region. Zudem steuern die
Kurzfilmtage in Partnerschaft mit dem ZFF ein
Programm zu ‹Neue Welt Sicht: Spanien› bei:
Fünf Kurzfilme aus Spanien werfen einen Blick
auf den Alltag unterschiedlicher Menschen und
Queens of Structures
Basel — Plätze, auf denen aktuelle, gesellschaftspolitische
Debatten durch Demonstrationen,
Plakate und Banner temporär sichtbar
und diskutiert werden, sind Teil einer demokratischen
Gesellschaft. In Basel zählt neben
dem Marktplatz die Freifläche vor dem Theater
dazu, in nächster Nähe zur Kunsthalle, dem
Architekturmuseum, dem Stadtkino und dem
Stadtcasino. Immer dynamischer scheinen nun
die Wände der umgebenden Kulturinstitutionen
zum Platz durchlässig gemacht zu werden. In
diese Entwicklung fügt sich das Engagement
des Netzwerks Frau + SIA, die hier die Wanderausstellung
‹Queens of Structure› zeigt. Zuvor
war die Ausstellung im Rahmen des Festivals
‹Women in Architecture› im Architekturmuseum
in Berlin zu Gast und dann zur Eröffnung des
Wissenschaftsforums im Kulturpalast Dresden
im Sommer 2022. Gegründet in Berlin, besteht
das Hauptanliegen der Initiator:innen darin,
das Wissen um historische Protagonistinnen
und die Sichtbarkeit von Ingenieur:innen zu
NOTIERT // GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE 103
erhöhen. «Durch persönliche Kontakte kamen
wir mit vielen beeindruckenden Frauen ins
Gespräch. Wir fanden zwölf Ingenieurinnen, die
in der Tragwerksplanung, im Brückenbau, im
Tiefbau oder im Projektmanagement Herausragendes
leisten. Die Auswahl entstand mit
subjektivem Blick, ist aber doch in gewisser
Weise repräsentativ», so Nicole Zahner in einem
Gespräch im Tec21. Als Medium dienen gelbe
Aufsteller mit Porträtaufnahmen und einem
kurzen Statement. Die Online-Präsenz des Projekts
ist als Wissensplattform angelegt und lädt
dazu ein, die Liste zu ergänzen. Am Standort
Basel kommen zwei weitere, lokale «Queens»
dazu, Madeleine Weber von Aegerter & Bosshardt
AG und Salome Hug von Schnetzer Puskas
Ingenieure AG. Die Ausstellung wird durch ein
Begleitprogramm mit Führungen und Podiumsdiskussionen
ergänzt. SM
Kirchheim unter Teck — Der Kunstbeirat der
Städtischen Galerie im Kornhaus hat den
«Meister der illusionistischen Malerei», den in
Paris lebenden Schweizer Felice Varini (*1952,
Locarno), eingeladen, eine ortsbezogene räumliche
Malerei zu schaffen. Für sein Projekt ‹Zwölf
Punkte für sechs Geraden› zog der Künstler –
ausgehend von zwölf Punkten im Stadtraum –
Metallbänder über Hauswände, Giebel und
Dächer, die sich optisch zu einem sternartigen
Gebilde verbinden. Die Anordnung der Farbbänder
erfolgt nach einem perspektivischen Prinzip,
das Varini über Jahre entwickelt hat. Dabei
bedient er sich der Technik der anamorphosen
Illusion, die im Barock zur Übermittlung geheimer
Botschaften beliebt war. Daraus erklärt
sich die komplexe Lesbarkeit der Malerei. Auch
bei Varini gibt es nur einen Blickwinkel, von dem
aus das «vollständige Bild» gesehen werden
kann. Beim Verlassen dieses Blickpunktes zerfällt
es in Fragmente, die wie Teile eines grossen
Puzzles die detektivische Neugier wecken,
sich an der Erschliessung des stadträumlichen
Suchbildes zu beteiligen.
Felice Varini · Zwölf Punkte für sechs Geraden,
temporäre Installation, Kirchheim unter Teck,
2022 © ProLitteris. Foto: Clerin/Morin
→ Stadtraum, bis 15.1.
↗ www.staedtische-galerie-kirchheim-teck.de
Queens of Structure, Dresden, 2022.
Fotos: Yichen Fan und Rahel Melis
→ bis 27.11. ↗ www.queens-of-structure.org
Felice Varini
Zilla Leutenegger — Schulhaus Wallrüti
Winterthur — Zilla Leutenegger (*1968) ist für
ihr Kunst-und-Bau-Projekt im Auftrag der Stadt
Winterthur für das Schulhaus Wallrüti vom
gleichlautenden Flurnamen ausgegangen. Das
altdeutsche Wort verweist auf eine Befestigung
und steht damit im Gegensatz zum mauerlosen
Charakter des neuen Glasbaus. Daraus entwickelte
sie ihre ‹Fragmente›: vier Mauerstücke,
die im Aussenraum als kleine Ensembles aufgebaut
und mit Zeichnungen in Sgraffito-Technik
ergänzt wurden. Zilla Leutenegger versteht diese
als Einladung an die Schüler:innen, sich dort
hinzusetzen, mit den Bronze-Katzen zu spielen
und durch die suggerierten Fenster in andere
Welten zu blicken. Die Sgraffito-Technik be-
104 Kunstbulletin 11/2022
zeichnet eine eingefärbte und mit kontrastierender
Kalkfarbe überschlemmten Kalkputzschicht,
in die eine Zeichnung gekratzt wird, solange die
Schicht noch feucht ist. Zilla Leutenegger lebt in
Zürich und Soazza. Sie gehört zu den bekanntesten
Schweizer Kunstschaffenden ihrer Generation.
Das Werk wurde von der Stadt Winterthur
in Auftrag gegeben. Diese legt grossen Wert auf
die Kunst in ihren öffentlichen Bauten und hat
bereits über 200 Projekte realisiert. Sie werden
jeweils auf der Website der Stadt und der Web
App artlist.net von Kunstbulletin digital archiviert
und vermittelt.
Netzes, das sich Farben in Bereichen mit hoher
Aktivität «merkt». Das resultierende Video ist
eine Collage aus diversen Aspekten des visuellen
Erscheinungsbildes des Chriesbachs und
dient als eine Art ästhetischer Wetterbericht.
Die Korrespondenzen zwischen den Messungen
und den Modellparametern sind so gewählt,
dass jahreszeitliche Veränderungen (Temperatur),
Tagesrhythmen (Sauerstoffsättigung durch
Photosynthese) und gelegentliche Ereignisse
(Trübung durch Gewitter und Bauarbeiten) ihre
Spuren in den Grafiken hinterlassen. Am rechten
Rand jeder Projektion greift die Bildlogik der
jeweils anderen Projektion ein, sodass sich die
Farbdaten des Live-Streams und die Muster der
Schwarz-Weiss-Simulation überschneiden. Sie
werden zu Linien, Kratzern und Löchern, die das
organische Leben und zugleich das Bild auszulöschen
scheinen. So wird deutlich, dass keine
«Realität» für sich steht, sondern durch vielfältige
Zugänge befragt, gestört oder interpretiert
werden kann. Kuratorin ist Yvonne Volkart.
Zilla Leutenegger · Fragmente, 2022, Schulhaus
Wallrüti, Winterthur, Beton, Bronze,
Zeichnungen in Sgraffito-Technik
↗ stadt.winterthur.ch/kunst-und-bau
↗ artlist.net
Ursula Damm und Felix Bonowski
Zürich/Dübendorf — Im Auftrag der Eawag,
des Wasserforschungsinstituts der ETH, ist
eine Kunstinstallation entstanden, die mit
der Beobachtung und der wissenschaflichen
Vermessung des am Gebäude vorbeifliessenden
Chriesbachs spielt. Die beiden Projektionen
der Installation ‹Kontinuum› von Ursula Damm
und Felix Bonowski übersetzen Daten zu den
optischen und physikalischen Gegebenheiten
des Gewässers in sinnliche Bilder und verbinden
so das Objekt der Beobachtung und den Ort
seiner Untersuchung auf ästhetische Weise. Die
Farbprojektion sammelt Bilder des Chriesbachs
und leitet die Echtzeitaufnahmen von drei Kameras
durch einen Grafik-Shader. Dieser basiert
auf klassischen Lernregeln eines neuronalen
Ursula Damm und Felix Bonowski · Kontinuum,
Videoinstallation, Eawag, 2021 © ProLitteris
↗ www.eawag.ch (Suche: Kontinuum)
NAMEN
Melanie Bühler
St. Gallen — Die Schweizer Kuratorin Melanie
Bühler wird ab Sommer 2023 das kuratorische
Team des Kunstmuseum St. Gallen verstärken.
In Zusammenarbeit mit dem neuen Direktor
Gianni Jetzer sowie der langjährigen Leiterin
des Kunstvereins St. Gallen, Nadia Veronese,
NOTIERT // AUSSENPROJEKTE / NAMEN 105
welche ebenfalls die Funktion als Senior Curator
übernimmt, wird sie die zukünftige Entwicklung
des Museums mitdenken. Gianni Jetzer zählt
Melanie Bühler zu den innovativsten Ausstellungsmacherinnen
ihrer Generation: «Als Kuratorin,
Kritikerin und Herausgeberin hat Melanie
Bühler bewiesen, dass sie die Zeichen der Zeit
früh erkennt. Ihr Buch ‹No Internet, No Art› ist
ein Standardwerk zur Frage, wie das Internet die
Kunst nachhaltig verändert hat. Am Frans Hals
Museum in Haarlem in den Niederlanden hat
sie zudem historische Werke auf hervorragende
Weise mit neuestem zeitgenössischen Kunstschaffen
verbunden. Ihr soeben erschienenes
Buch über Institutionskritik birgt wertvolles
Know-how für eine sich weiterentwickelnde
Institution wie das Kunstmuseum St. Gallen.»
Melanie Bühler ist seit 2017 Kuratorin für zeitgenössische
Kunst am Frans Hals Museum. Zu
ihren jüngsten Ausstellungen gehören ‹Image
Power›, 2020, und ‹Noise! Frans Hals, Otherwise›,
2018, beide im Frans Hals Museum, sowie
‹Private Public Relations› in der Pinakothek der
Moderne, München, 2017. Sie ist Gründerin und
Kuratorin von ‹Lunch Bytes›, 2010–2015, einem
Projekt über Kunst und digitale Kultur, für das
sie mit der Art Basel, dem Institute of Contemporary
Arts, London, und dem Haus der Kulturen
der Welt, Berlin, zusammenarbeitete. Sie ist
Herausgeberin von ‹The Art of Critique›, Lenz
Press, Sommer 2022 (→ S. 39), ‹No Internet, No
Art›, Onomatopee, 2015, und Mitherausgeberin
von ‹The Transhistorical Museum›, Valiz, 2018.
Musiker und Kurator lebt seit 2010 in Biel und
ist vor Ort als Ko-Kurator der Reihe ‹Kopfhoerer›
sowie durch Präsentationen im lokalint,
espace libre, der Krone Couronne und im
Kunsthaus Pasquart bekannt. 2021 wurde ihm
der ‹Pax Art Award› im Haus der Elektronischen
Künste in Basel zugesprochen. Laurent Güdels
Arbeit geht von der elektronischen Musik aus,
erforscht die Geschichten, die sich in den
Geräuschen und Klängen verbergen. 2018
schuf er im Auftrag des Lausanne Underground
Film & Music Festival das Video ‹Action directe,
discours indirect›, ein witziges, kritisches
Hörspiel auf Basis von Oral-History-Aufnahmen
und Dokumenten zur Geschichte des gewerkschaftlichen
Kampfes in Genf von 1920 bis
1940. In anderen Projekten widmet er sich den
Informationstechnologien. So überträgt er in
‹Over the Horizon›, 2022, elektromagnetische
Signale in hör- und sichtbare Spektren. Die Jury
würdigt seine «grosse Souveränität im Umgang
mit den Themen und Medien seiner Arbeiten,
die er mit Konzentration auf das Wesentliche
und Effizienz umsetzt». Der Preisträger ist im
Kunsthaus Pasquart in der Schau ‹solo/mute/
pan› präsent und wird dort auch im Rahmen der
Cantonale Berne Jura neuere Arbeiten zeigen.
Laurent Güdel
↗ www.fondation-anderfuhren.ch
Wolfgang-Hahn-Preis
Melanie Bühler. Foto: Anneke Hymmen
PREISE
Prix Anderfuhren
Biel — Der mit CHF 15’000 dotierte Prix Anderfuhren
geht an Laurent Güdel. Der Künstler,
Köln — Francis Alÿs (*1959, Antwerpen)
wird mit dem Wolfgang-Hahn-Preis 2023 in
der Höhe von € 100’000 ausgezeichnet. Das
Preisgeld fliesst in den Erwerb eines Werks
für die Sammlung des Museum Ludwig und
eine Ausstellung. Die Jury begründet die Wahl
wie folgt: «Francis Alÿs’ Arbeit ist im Politischen
verankert und zugleich poetisch … Seine
beispielhaften Dokumentationen zum Kinder-
106 Kunstbulletin 11/2022
spiel sind Beobachtungen, welche die grossen
Themen unserer Gegenwart auf empathische
Weise verständlich machen. Etwa die Hypotheken
der Kolonialgeschichte, die daraus resultierende
Ungleichheit der Lebensbedingungen,
aber auch die Utopien, die in der Schönheit des
gemeinsamen Spiels liegen.» Der als Architekt
und Urbanist ausgebildete Francis Alÿs
zog 1986 nach Mexiko, um mit lokalen NGOs
zu arbeiten. Seit 1990 ist er im Bereich der
bildenden Kunst tätig und arbeitet medienübergreifend
mit Malerei, Zeichnung, Aktionen,
Installation, Video und Fotografie. Er hat zahlreiche
Projekte mit lokalen Gemeinschaften auf
der ganzen Welt durchgeführt, von Südamerika
bis Nordafrika und dem Nahen Osten. Francis
Alÿs bespielt noch bis November den Belgischen
Pavillon an der Biennale Venedig und
war 2021/22 in einer umfassenden Soloschau
im MCBA, Lausanne, präsent. Vorgängig stellte
er u. a. im MoMA, NY, 2011, in der Tate Modern,
London, 2010, im Museo Nacional de Arte Reina
Sofía, Madrid, 2003 und im Museo de Arte
Moderno, Mexico City, 1997, aus und erhielt
zahlreiche Preise. Mit dem Wolfgang-Hahn-
Preis werden Künstler:innen geehrt, die sich
international einen Namen gemacht haben, in
Deutschland aber noch nicht so bekannt sind.
Die Kunstbulletin-Leser:innen kennen Francis
Alÿs allerdings bereits seit 2000 – dank einem
Fokus-Beitrag, für den er eine Bildspur beigesteuert
hatte.
(*1984), Aurélie Strumans (*1987) und Jan
Vorisek (*1987). Der Preis beinhaltet jeweils
einen Scheck à CHF 15’000, einen Werkankauf
durch Manor sowie einen Beitrag an eine
Ausstellung im Kunstmuseum der jeweiligen
Stadt und den Katalog. Präsentiert werden die
Kunstschaffenden 2023 in Ausstellungen wie
folgt: Gina Folly im Kunstmuseum Basel, Lou
Masduraud im MAMCO, Genève, Linda Semadeni
im Bündner Kunstmuseum, Chur, Juliette
Uzor im Kunstmuseum St. Gallen, Reto Müller
im Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen,
Aurélie Strumans im Kunstmuseum Wallis und
Jan Vorisek im Kunstmuseum Winterthur. Die
enge Verknüpfung mit den örtlichen Museen
sorgt dafür, dass der Manor-Kunstpreis einer
ganzen Reihe von Künstler:innen den Weg
zum internationalen Durchbruch geebnet hat.
Damit ist der 1982 von Philippe Nordmann ins
Leben gerufene Preis zu einem der wichtigsten
Förderpreise des zeitgenössischen Kunstschaffens
in der Schweiz geworden. Er wird
jährlich und alternierend in den Städten Aarau,
Basel, Biel, Chur, Genf, Lausanne, Lugano,
Luzern, Schaffhausen, Sitten, St. Gallen und
Winterthur vergeben.
Francis Alÿs, 2022. Foto: Roberto Ruiz
Manor Kunspreise 2023
Schweiz — Für die Manor Kunstpreise 2023
wurden folgende sieben Preisträger:innen
aus sieben Kantonen ausgewählt: Gina Folly
(*1983), Lou Masduraud (*1990), Linda Semadeni
(*1985), Juliette Uzor (*1992), Reto Müller
Gina Folly; Juliette Uzor; Lou Masduraud; Linda
Semadeni; Reto Müller; Aurélie Strumans; Jan
Vorisek. Fotos: Reto Schmid, Brigham Baker, Elise
Ortiou-Campion, Rebecca Bowring, Rob Kulise
NOTIERT // NAMEN / PREISE 107
Georg und Josi Guggenheim-Preis
Zürich — Seit 2018 richtet die Dr. Georg und
Josi Guggenheim-Stiftung alternierend an
einen Kunstschaffenden aus der Schweiz und
dem Nahen Osten den Guggenheim-Preis aus,
bestehend aus einer Residency im jeweils
anderen Land. Nach der pandemiebedingten
mehrjährigen Pause wurde nun Mirna Bamieh
(*1983) als Preisträgerin zu einem Aufenthalt
in die Schweiz eingeladen. Die Künstlerin
stammt aus Ramallah und wird von September
bis Dezember in der Binz39 arbeiten. Mirna
Bamieh studierte Psychologie an der Birzeit
University in Ramallah (2002–2006) sowie Fine
Arts an der Bezalel Academy of Arts and Design
in Jerusalem (2011–2013) und absolvierte
das Ashkal Alwan Home Works study program
in Beirut (2013/14). Zudem liess sie sich als
professionelle Köchin ausbilden. Mit diesem
Hintergrund entwickelt sie künstlerische Projekte,
bei denen Nahrungsmittel, gemeinsames
Essen und eine Ökonomie des Teilens zu einer
erfrischenden Form von Selbsterfahrungen
und Gemeinschaftserlebnis führen. Zu ihren
Projekten gehören ‹Maskan Apartment Project›,
‹Potato Talks Project› und ‹Palestine Hosting
Society›. Im Basel Peace Forum in der Kaserne
Basel ist eine Präsentation geplant.
und Übergängen zwischen gelebtem Raum,
Behausung und Immobilie. Indem sie ihre
Aufnahmen mit gefundenen Textfragmenten aus
unterschiedlichen literarischen und populären
Quellen überblendet, gelingt es ihr, zwischen
den kulturell disparaten Sphären von Städten
in Asien und Europa zu vermitteln. Zhangs
Reflexion über einen zunehmend von Selbstoptimierung
und Wertschöpfung geprägten Alltag
hat die Jury überzeugt. Die Preisvergabe basiert
auf einem mehrstufigen Vorgehen: Dozent:innen
nominierten aus sieben Schweizer Kunsthochschulen
drei bis fünf Absolvent:innen (mit Masterabschluss)
aus den vergangenen fünf Jahren.
Die Jury wählte daraus die fünf Finalist:innen
aus, die ihre Arbeit präsentieren konnten und
aus deren Kreis Jiajia Zhang erkoren wurde. Die
Preisverleihung wird in der ZHdK abgehalten,
der ehemaligen Schule der Preisträgerin.
Jiajia Zhang
↗ www.syjmb.foundation
AUSSCHREIBUNGEN
Swiss Art Awards
Mirna Bamieh
↗ www.guggenheim-stiftung.ch
Yoshikawa Förderpreis 2022
Zürich — Jiajia Zhang wurde der Shizuko Yoshikawa
Förderpreis verliehen. Der Preis ist mit
CHF 25’000 dotiert und richtet sich ausdrücklich
an Künstlerinnen. Die Jury würdigt Jiajia
Zhangs Auseinandersetzung mit den medialen
Bildwelten und Vertriebskanälen unserer Zeit.
Ihre Arbeiten suchen nach den Unterschieden
Bern — Das Bundesamt für Kultur schreibt
die Swiss Art Awards und Swiss Design
Awards 2023 aus. Teilnahmeberechtigt sind
Kunstschaffende, Architekt:innen sowie
Kritiker:innen, Herausgeber:innen und
Kurator:innen aus den Bereichen Kunst und
Architektur mit Schweizer Nationalität oder mit
Wohnsitz oder Sitz in der Schweiz. Bei Gemeinschaftsarbeiten
muss mindestens ein Gruppenmitglied
das Schweizer Bürgerrecht besitzen
oder einen festen Wohnsitz in der Schweiz
haben. Die Wettbewerbe sind zweistufig, in der
ersten Runde wählt die Eidgenössische Kunstkommission
(EKK) unter Beizug von Fachperso-
108 Kunstbulletin 11/2022
nen aus den teilnahmeberechtigten Eingaben
die Teilnehmenden der zweiten Runde aus. Die
zur zweiten Runde eingeladenen Positionen
stellen im Rahmen der öffentlichen Ausstellungen
Swiss Art Awards und Swiss Design Awards
ihre Arbeiten vor, anhand derer die Jurys über
die Preisvergabe entscheiden.
→ Swiss Art Awards Ausstellung, 12.–18.6.,
Halle 1.1, Basel; Eingabeschluss: 8.12.
↗ www.gate.bak.admin.ch
Kiefer Hablitzel | Göhner Kunstpreis
Bern — Der Kiefer Hablitzel | Göhner Kunstpreis
richtet sich an in der Schweiz lebende
oder studierende Kunstschaffende (mindestens
mit BA-Abschluss) unter 30 Jahren und
wird in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt
für Kultur und der Ernst Göhner Stiftung
durchgeführt. Der Wettbewerb ist zweistufig,
aus den Teilnehmenden der ersten Runde wird
eine Auswahl an die Ausstellung im Rahmen
der Swiss Art Awards in Basel eingeladen. Auf
Grund der dortigen Präsentation werden dann
die Preise gesprochen.
→ Eingabeschluss: 13.12.
↗ www.kieferhablitzel.ch
Shifting Places
Bern — artlink lanciert die Initiative ‹Shifting
Places› und wird dabei von der Schweizer
Kulturstiftung Pro Helvetia unterstützt. Das
Angebot richtet sich an Kunst- und Kulturschaffende,
die vor einem Krieg in die Schweiz
geflüchtet sind. Die Initiative beruht auf den
drei Pfeilern des künstlerischen Wirkens –
Vernetzen, Kreieren und Teilen – und wird mit
verschiedenen Partnerinstitutionen umgesetzt.
↗ www.artlink.ch
Merck-Preis für Fotografie
Darmstadt — Mit den aktuellen weltweiten
Krisen schwindet für viele Menschen das
Gefühl von Sicherheit. Wie kann Fotografie die
enormen Veränderungen erfassen? Welche
Bilder ermöglichen es uns, eine verunsicherte,
diverse Welt im turbulenten und komplexen
Wandel besser zu verstehen – und den offenen
Ausgang des Experiments im Blick zu haben?
Diesem Thema widmet sich das Festival ‹Tilt/
Shift – Experiment als Normalzustand›. Ein
zentrales Element des Festivals ist der mit
€ 10’000 dotierte Preis, der von dem Darmstädter
Wissenschafts- und Technologieunternehmen
Merck gestiftet wird. Zur Bewerbung
können Arbeiten oder Serien zum Jahresthema
eingeschickt werden. Zehn Einreichungen werden
ausgewählt und in der zentralen Ausstellung
präsentiert.
→ 12. Darmstädter Tage der Fotografie,
28.4.–7.5.
→ Eingabeschluss (Posteingang): 15.11.
↗ www.dtdf.de
Residenzen Schweizer Institut
Mailand/Palermo/Rom — Das Schweizer Institut
bietet Residenzen für Kunstschaffende und
Forscher:innen, die zur Zukunft von Kunst, Wissenschaft
und Innovation beitragen möchten.
Die Ausschreibungen stehen Schweizer:innen
oder Personen mit einer nachweislichen
Verbindungen zu kulturellen oder wissenschaftlichen
Institutionen in der Schweiz offen.
Folgende Möglichkeiten werden parallel für
Künstler:innen und Forscher:innen angeboten:
‹Roma Calling›: Das Istituto Svizzero in Rom
bietet in der Villa Maraini während zehn Monaten
die Möglichkeit, Forschung zu betreiben
und gleichzeitig am transdisziplinären Programm
zu partizipieren; ‹Milano Calling›: siebenmonatiges
Residenzprogramm in Mailand;
‹Palermo Calling›: dreimonatiges Residenzprogramm
im Palazzo Butera in Palermo; ‹Summer
Schools› in der Villa Mariani, Rom: Angebot für
Forscher:innen von Universitäten und Hochschulen,
die sowohl ein mit Italien verbundenes
als auch ein interdisziplinäres Projekt vorlegen,
das Kunst und Wissenschaft verbindet;
‹Senior Fellowships›: für Künstler:innen,
NOTIERT // PREISE / AUSSCHREIBUNGEN 109
Forscher:innen mit Projekten, die einen Bezug
zu Italien aufweisen oder interdisziplinär sind.
→ Eingabeschluss Residenzen: 16.1.
→ Eingabeschluss Summer Schools: 5.12.
↗ www.istitutosvizzero.it
Vision du Réel
Nyon — ‹Vision du Réel – International Film
Festival› gilt seit seiner Gründung 1969 als eine
der weltweit wichtigsten Veranstaltungen im
Bereich des Dokumentarfilms. Zahlreiche Filme
werden in diesem Rahmen jeweils erstmals öffentlich
gezeigt. Für die Ausgabe 2023 können
jetzt Filme und Projekte eingereicht werden.
→ Visions du Réel, 21.–30.4.
→ Eingabeschluss: 7.11./22.12.
↗ www.visionsdureel.ch
MoorArt
Seliger Moor — Die ThalwilerHofKunst plant
die Outdoor-Ausstellung ‹MoorArt›. Dazu sind
Künstler:innen eingeladen, ihre Ideen mit den
entsprechenden Unterlagen einzureichen.
Eine Fachjury wird zwölf Werke auswählen,
die umgesetzt und in der traumhaften Oase
im Knonauer Amt von Juni bis Oktober 2023
gezeigt werden.
→ Rundgang: 19.11., 11 Uhr (Park-Eingang)
→ Eingabeschluss: 17.12.
↗ www.thalwilerhofkunst.ch
Internationales Trickfilm-Festival Stuttgart
Stuttgart — Im Zentrum des ‹Internationalen
Trickfilm-Festivals Stuttgart/ITFS› stehen der
künstlerische Animationsfilm sowie innovative
interaktive und transmediale Arbeiten. Umfassende
Film- und Wettbewerbsprogramme sowie
kuratierte Rahmenprogramme garantieren
spannende Inspirationen und Insights in den
Kinos, auf dem Schlossplatz sowie im virtuellen
Raum. Ab sofort können fertiggestellte
Animationsfilme für die Hauptwettbewerbe des
Festivals – Internationaler Wettbewerb, Young
Animation, Tricks for Kids, Trickstar Nature
Award – eingereicht werden. Zudem können
für den Internationalen Langfilm-Wettbewerb
AniMovie Projekte vorgeschlagen werden.
→ Eingabeschluss Hauptwettbewerbe: 1.12.
→ Eingabeschluss AniMovie: 16.1.
↗ www.ITFS.de
↗ www.shortfilmdepot.com
Pro-Helvetia-Recherchereisen
Zürich — Kulturschaffende aus der Schweiz
können sich für weltweite Recherchereisen
bewerben. Eine Eingabe ist ganzjährig möglich,
spätestens aber drei Monate vor Reisebeginn.
Die Eingabe muss in englischer Sprache erfolgen.
Der Aufenthalt ist auf vier Wochen begrenzt
und dient dazu, Inspiration zu schöpfen, Netzwerke
zu knüpfen und Recherchen zu tätigen.
Bewerben können sich Schweizer oder in der
Schweiz ansässige Kulturschaffende sowie Kulturschaffende
aus einer Region der Pro-Helvetia-Verbindungsbüros
(arabische Region, China,
Russland, Südamerika, Südasien, Westafrika,
Zentralafrika, Ostafrika und südliches Afrika).
↗ myprohelvetia.ch
DIES UND DAS
Sanierung Museum Langmatt — Spendenaufruf
Baden — Das Museum sowie das Unterstützungskomitee
Pro Langmatt rufen zu Spenden
auf, um die mehr als 120-jährige Villa mit einer
der bedeutendsten Privatsammlungen des
französischen Impressionismus in Europa und
den öffentlich zugänglichen Park zu bewahren.
Mit Hilfe von Privatpersonen, Unternehmen und
Stiftungen sollen insgesamt rund CHF 2,3 Mio.
gewonnen werden. Das Sanierungsprojekt
umfasst auch wesentliche Neuerungen für das
Publikum, etwa einen Pavillon für Veranstaltungen,
einen neuen Eingangsbereich mit zeitge-
110 Kunstbulletin 11/2022
mässer Museumsinfrastruktur, einen Lift und
Ganzjahresöffnung. Gestützt wird das Vorhaben
durch die 2020 vom Badener Einwohnerrat und
Stadtrat verabschiedete Strategie ‹Zukunft
Langmatt›. Neben dem Engagement von Stadt,
Kanton und Gemeinden stellen Spenden einen
bedeutenden Anteil an der Finanzierung dar.
Unter der Leitung von Alt-Nationalratspräsidentin
Christine Egerszegi-Obrist setzen sich zahlreiche
Persönlichkeiten aus der Badener Politik,
Wirtschaft und Kultur dafür ein, dass die Villa,
das Museum und der Park saniert werden und
auch für die Öffentlichkeit erhalten bleiben. Mit
Markus Stegmann als Direktor hat das Museum
Langmatt sein Angebot deutlich erweitert und
die Besucherzahlen auf rund 15’000 Personen
pro Jahr verdoppelt. Die Vielfalt an Aktivitäten
entspricht dem Bedürfnis eines breiten
Publikums und macht die Langmatt zu einem
zentralen Ort Badener Identität. Zudem spiegelt
sich hier auch Schweizer Wirtschaftsgeschichte:
Eine der ABB-Gründerfamilien, Sidney und
Jenny Brown, liessen die Langmatt als Wohnhaus
errichten, und bis heute atmet das Haus
deren unternehmerischen Geist.
Museumsfoyer in eine kreative Plattform für
zeitgenössische Kunst mit Live-Performances,
Filmen, Talks sowie Musik, Poesie und Tanz.
Die Künstler:innen realisieren gemeinsam mit
Chus Martínez, Leiterin des Instituts Kunst
Gender Natur, ein eigens für die Fondation
Beyeler konzipiertes Programm, wobei jede
der 14 Abendveranstaltungen als ein kleines
Performance-Festival verstanden werden kann.
Inspiriert durch das ehemalige Katzenmuseum,
das sich bis 1994 auf dem Gelände der
Fondation befand, verbindet die Reihe Projekte
in unterschiedlichen Formaten und Medien.
Das Institut Kunst Gender Natur thematisiert,
wie Kunst und Kunstschaffende Kreativität,
Fantasie und die Vorstellung von einer gemeinsamen
hoffnungsvollen Zukunft anzuregen
vermögen. «Eine neue Welt zu hören» bedeutet
in diesem Zusammenhang, offen und empfänglich
zu sein, sich auf die Kunstwerke und
Künstler:innen einzulassen und ein Gefühl von
Gemeinschaft zu entwickeln, das Einsamkeit
und Angst in den Hintergrund treten lässt.
Während der Veranstaltungen bleiben das
gesamte Museum, das Restaurant und der Park
der Fondation Beyeler geöffnet. Die ‹Friday
Beyeler› sind im Museumseintritt inbegriffen
und können ohne Anmeldung besucht werden.
→ Fondation Beyeler, bis 16.12., jeden Freitag,
18–22 Uhr ↗ www.fondationbeyeler.ch
Bone 2022 — Deep-Focus
Museum Langmatt, Baden
↗ spenden.langmatt.ch
Basel FHNW
Basel — In Zusammenarbeit mit dem Institut
Kunst Gender Natur lädt die Fondation Beyeler
an 14 Abenden zu ‹Friday Beyeler› ein. Unter
dem Titel ‹I Hear a New World – 14 Miaows
of the Future› verwandeln Studierende und
Künstler:innen, die am Institut lehren, das
Bern — Das Bone-Festival bietet erneut
Austauschformate an der Schnittstelle von
Performance, Clubkultur und Aktivismus. Dafür
vertieft ‹Deep-Focus› Kollaborationen mit
Künstler:innen und Kollektiven wie Criptonite,
café révolution und infinity rug. Ziel ist es,
dem Publikum neue künstlerische Formate zu
präsentieren, Diskurse anzustossen und einen
besonderen Fokus auf Austausch und inklusive
Zugänge zu legen. Zentrum der Festivalausgabe
ist erneut die Grosse Halle der Reitschule
Bern. An drei Tagen bzw. Nächten finden dort
Performances, Workshops, Day-Rave- und
Late-Night-Formate statt.
NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS 111
Kulturlandschaft Obwalden
Ceylan Öztrük · Orientalien, Bone 2021.
Foto: Carla Schleiffer
→ Grosse Halle Reitschule Bern, 25.–27.11.
↗ www.boneperformance.com
Werkbeiträge Kanton Luzern
Emmen — Der Kanton Luzern fördert Kunstund
Kulturschaffende mit Werkbeiträgen, sodass
diese ein Projekt vertieft ausarbeiten und
das eigene Schaffen weiterentwickeln können.
Die Wettbewerbsausstellung in den Sparten
Freie und Angewandte Kunst findet 2022 in der
akku Kunstplattform statt. Neu wird auch das
anliegende Industrieareal sowie ein Teil des
Aussenraums bespielt. Eingeladen sind aus der
Sparte freie Kunst Barbara Davi, Lotta Gadola
und Anna-Sabina Zürrer sowie aus dem Bereich
angewandte Kunst Jadwiga Kowalska, Ralph
Kühne, Anja Wicke und Michel Ziegler.
Giswil — Bis Dezember ist die Turbine Giswil
Schauplatz des interdisziplinären Geschehens
‹Kulturlandschaft Obwalden›, das, getragen von
einem Verein, nach mehrjähriger Vorbereitung
Künstler:innen sowie Wissenschaftler:innen
aus Geologie, Klimakunde, Wasserbau u. a.
zusammenführt zu wechselseitigem Erkunden
des eigenen Erlebnisraums. Mehrere Kunstschaffende
realisierten neue Projekte: Olivia
Abächerli visualisiert die Wechselwirkung von
Besitztum und Landschaft. Nicole Buchmann
beschäftigt sich mit den Giswiler Hexenverfolgungen
im Jahr 1629. Die Partitur des Komponisten
Roman Britschgi setzt das zufällige
Aufleuchten von Lichtern am nächtlichen
Sarnersee in instrumentale Klänge um. Klimatische
Veränderungen und Neophyten rücken
Celia und Nathalie Sidler in den Fokus. Anna-
Sabrina Zürrer geht in ihrer Audioinstallation
Klängen in der Landschaft nach – in Höhlensystemen,
Murmeltiergängen, Strassentunnels.
Arbeiten von Künstler:innen, die sich früher mit
der Obwaldner Landschaft auseinandersetzten,
etwa Jo Achermann oder Judith Albert, werden
in Fotos oder Videos dokumentiert. Auf dem
Brünig ist eine Skulptur von Christian Kathriner
zu sehen. Veranstaltungen wie Konzerte,
Vorträge, Lesungen, Exkursionen begleiten die
Schau. NO
akku Kunstplattform, Innenansicht, 2022
→ akku Emmen, 19.11.–14.12.
↗ www.akku-emmen.ch
Blick in die Turbinenhalle Giswil mit der
Ausstellung ‹Kulturlandschaft Obwalden›
→ Turbine Giswil, bis 3.12.
↗ www.kulturlandschaft.ow.ch
112 Kunstbulletin 11/2022
Performancepreis Schweiz
Luzern — Der Kanton Luzern ist Gastgeber des
Performancepreis Schweiz 2022, der im Kunstmuseum
Luzern ausgetragen wird. Parallel
dazu findet ein vielseitiges Rahmenprogramm
unter Beteiligung von Luzerner Performanceschaffenden
statt. Es sind Performances, Interventionen,
Diskussionen und Lectures in Planung.
Der Performancepreis Schweiz ist eine
partnerschaftliche Förderinitiative der Kantone
Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Luzern,
St. Gallen, Zürich und der Stadt Genf.
Raum für Kunst und Kultur bietet.» Sowohl in
der Trinkhalle wie in der Kurbrunnenanlage
werden existenzielle Themen wie der Umgang
mit den ökologischen Ressourcen, die Fragilität
des Lebens und der Natur aufgegriffen, und die
unterschiedlichen Kunstwerke spannen einen
weiten Bogen von traditionellen Materialien zu
elektronischen Medien.
Johanna Kotlaris · Gaze, 2020. Foto: Remy
Ugarte Vallejos
→ Kunstmuseum, Performancepreis 12.11.;
Rahmenprogramm 11.–13.11.
↗ www.performanceartaward.ch
Kunst local Rheinfelden
Rheinfelden — Die Kurbrunnenanlage stellt
Künstler:innen einen inspirierenden Rahmen
bereit und bietet sich für ortsbezogenes Arbeiten
geradezu an. Alle zwei Jahre findet hier eine
jurierte Gruppenausstellung statt, beteiligt sind
in dieser Ausgabe von ‹Kunst local Rheinfelden›
14 Kunstschaffende aus beiden Rheinfelden.
Der Kurator Tyrone Richards weist in seinem
Text auf die Parallele von Kunst und Quelle hin:
«Sie ist sowohl ein schonungsloser Spiegel als
auch eine trostspendende Quelle. Insbesondere
diese zweite Metapher fügt sich nahezu
nahtlos in die Geschichte der Trinkhalle ein; ein
Ort der Heilung und der Medizin, welcher heute
Michel Winterberg · Mutated Tamagotchi,
2013, interaktives Mixed-Media-Objekt,
elektronische Komponenten, Vogelfedern
→ Kurbrunnenanlage, 4.–20.11.
↗ www.kultur-rheinfelden.ch
hoW ARe you
Schaffhausen — Das Schaffhauser Kunstprojekt
‹Das Feministische Kapital› zeigt in der
Kunstkasten-Ausstellung Werke von polnischen
und ukrainischen Künstlerinnen, die
mit Krieg und Flucht konfrontiert sind. In ‹hoW
ARe you› visualisieren sie ihren Alltag in den
Kriegs- und Grenzgebieten. Am 24. Februar hat
sich ihre Lebensrealität radikal in ein Davor und
Danach geteilt, und dies wirkt sich auch auf
ihre künstlerische Sprache aus. Natalia Wiernik
brachte eine gehäkelte Decke ihrer Grossmutter
aus Butcha mit. Anastasiia Nekypila
beschreibt ihre Praxis als «anthropologische
Recherche», und Elena Subach führt aus:
«Ich dokumentiere die Gegenwart, denn die
Geschichte entrollt sich in ihrer kondensierten
NOTIERT // DIES UND DAS 113
Form hier und jetzt.» Mit dem Kriegsgeschehen
rückt auch die Solidarität der Frauen in den
Fokus. So wiederholt Maria Matiashova die
Geste einer geflohenen Frau aus Mariupol, die
nach drei Wochen Belagerung zwei gekochte
Eier mit 14 Menschen teilte. Sie weist damit auf
die heilende Kraft von Empathie und Nächstenliebe:
«Kollektive Trauer und gemeinsame
Gefahren lernen uns eine grosse Empathie.
Diejenigen, die haben, teilen mit denen, die Not
leiden, und diejenigen in Not werden noch ihr
Hemd vom Leib weggeben.» Feminismus wird
hier praktisch verstanden, als «eine Solidarität
von Frauen in Aktion». Weitere Beteiligte sind:
Ala Savashevich und Karolina Gembara.
Maria Matiashova · «… I remember dividing two
boiled eggs into 15 pieces. everyone was so
happy …», Lektionen der Liebe, Video, 2022
→ Kunstkasten, bis 11.12.
↗ www.collettiva.ch
stäfART 2022
Stäfa — Anlässlich der Stäfner Kunsttage
öffnen 31 Künstler:innen aus Stäfa, Uerikon
und Hombrechtikon die Türen ihrer Ateliers und
ihrer Ausstellungsräume und bieten Kunstinteressierten
die Gelegenheit, Atelierluft zu
schnuppern und sich mit Kunst auseinanderzusetzen.
Das Museum zur Farb ist wiederum die
Drehscheibe der stäfART. Alle Künstlerinnen
und Künstler sind im Ortsmuseum mit einem
Werk präsent. Organisiert wird das Ereignis
vom Verein stäfART, dem 120 Kunstschaffende
und kunstinteressierte Personen angehören.
Am Wochenende verkehren Shuttlebusse zwischen
Bahnhof und Museum zur Farb.
VAM
Der Verein stäfARt in Aktion, 2022
→ 4.–6.11. ↗ www.staefart.ch
Zürich — Während der Pandemie wurde die
eigene Verwundbarkeit sichtbarer, körperlich
wie emotional. Vorerkrankungen wurden
thematisiert, aber auch häusliche Gewalt oder
Einsamkeit in den eigenen vier Wänden. Sich
verletzlich zu zeigen braucht jedoch Mut und
wird gesellschaftlich oft negativ konnotiert.
Die eigene Verletzlichkeit sollte überwunden
werden, Resilienz lautet das Ziel, mit der
vermeintlich Stärke einhergeht. Allerdings kann
Verwundbarkeit auch ermächtigend sein und
ein solidarisches Miteinander ermöglichen. Sie
kann den Blick für jene Missstände schärfen,
die Menschen überhaupt erst verwundbar
machen: von patriarchalen Strukturen, kapitalistischen
Wertschöpfungsketten bis hin zur
Klimakrise. Ende November werden bei ‹VAM›,
eine Ateliergemeinschaft in Zürich Affoltern,
verschiedene Perspektiven auf das Thema
«Verwundbarkeit» eröffnet. Die Ausstellung
wird von Giulia Bernardi kuratiert und gemeinsam
mit folgenden Künstlerinnen und Künstlern
umgesetzt: Reto Boller, Maya Bringolf, Aldo
Mozzini, Jos Näpflin, Silva Reichwein, Christoph
Schreiber und Guido Vorburger.
→ VAM, 19./20. und 26./27.11, 14–18 Uhr, oder
nach Vereinbarung ↗ www.v-a-m.space
Chateau Hornegg
Zürich — Die Liegenschaften an der Seefeldstrasse
im Zürcher Riesbach-Quartier
bilden eine vielteilige Gebäudegruppe, welche
114 Kunstbulletin 11/2022
die Entwicklung von einer ländlichen Streusiedlung
hin zum Stadtquartier illustriert.
Jahrzehntelang war dort die Quartier-Beiz
‹Hornegg› eingemietet. Nun plant die Stadt
die Gesamtsanierung des Gebäudekomplexes.
Bis es so weit ist, werden nun die drei unabhängigen
Kunsträume Kunsthaus Aussersihl,
Lokal 14 und 6 ½ aktiv. Im November kuratiert
das Kollektiv 6 ½ in den Räumlichkeiten des
ehemaligen Restaurants und den darüberliegenden
Wohnungen zwei Ausstellungen. 6 ½ ist
ein unabhängiger, nomadischer Offspace, der
von den drei Künstlern Peter Baracchi, Philipp
Ehgartner und Mischa Camenzind geführt wird
und ca. einmal jährlich Interventionen in leer
stehenden Gebäuden – Betonfabrik, Textilspinnerei,
Bürogebäude oder die alte Zentralwäscherei
– organisiert. Die eingeladenen
Künstler:innen sollen jeweils möglichst frei auf
den zu bespielenden Ort und dessen Architektur
eingehen können. Oft entstehen dadurch
ortsspezifische Arbeiten, die dem alten Gemäuer
für kurze Zeit neues Leben einhauchen.
Zürich — Der Verein Die Zürcher Galerien/DZG
sowie die Organisator:innen von ‹Zurich Art
Nov!› bieten ein Wochenende voller spannender
Ausstellungen und Gelegenheiten, sich
mit Künstler:innen auszutauschen. So wird
beispielsweise mit dem Departement Bildende
Kunst der ZHdK eine Veranstaltung organisiert,
die einen Einblick in die junge Zürcher
Kunstszene ermöglicht. Weitere Angebote sind
Screenings, offene Ateliers, Architekturführungen
und vieles mehr.
→ 11.–13.11. ↗ www.dzg.ch
↗ www.zurichartweekend.com
AICA-Workshop Schreiben über Kunst
Zürich — Der diesjährige AICA-Workshop
‹Schreiben über Kunst› steht ganz im Zeichen
von ‹Kunstkritik im digitalen Zeitalter›. Die
Sektion Schweiz des Internationalen Verbands
der Kunstkritiker:innen AICA lädt alle
Interessierten ein – angeregt durch ein kurzes
Input-Referat von Sonja Gasser und in Auseinandersetzung
mit unterschiedlichen digitalen
Publikationsformaten –, verschiedene Aspekte
des Rezensierens von Kunst und der Verbreitungswege
solcher Rezensionen zu diskutieren.
Einzelne Themen des Workshops fliessen
jeweils in die zusammen mit Kunstbulletin
realisierte Publikationsreihe ‹Schreiben über
Kunst› ein, deren neuste Ausgabe diesem Heft
beiliegt. Weitere Exemplare sind über die AICA
oder Kunstbulletin kostenlos erhältlich.
Chateau Hornegg, 2022, Emailschild.
Foto: Peter Baracchi
→ 1. Teil, 11.– 26.11.; 2. Teil, 2.–17.12.
↗ www.sechseinhalb.ch
Zürcher Galerien-Wochenende
Patricia Bucher · Zeichnung für ‹Schreiben
über Kunst 2022›
→ Cabaret Voltaire, 27.11., 13.30–18 Uhr; im Anschluss
Buchvernissage und Apéro; Anmeldung
(bis 23.11.) bei: info©aica.ch ↗ www.aica.ch
NOTIERT // DIES UND DAS 115
AGENDA
Schweiz *0041
Aarau Aargauer Kunsthaus, Aarau, Aargauerplatz Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau –ı 15.1.
Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4 Mit Haut und Haar –ı 8.1.
Rathaus Aarau, Rathausgasse 1, *62 834 0230
Félicia Eisenring – The wings 19.11.–18.2.
we lack
Kunst im Kantonsspital, Tellstrasse 25, *62 824 4067 Poesie in Bild und Text –ı 23.4.
Adligenswil z s u z s a’ s galerie, Luzernerstr. 15, *41 370 19 19 gedanken.strich 5.11.–17.2.
Aesch Reformierte Kirche Aesch-Pfeffingen, Herrenweg 14 Johanna Gerber – Sakrale Zeiten? –ı 5.11.
Aeugst am Albis KommBox, Gemeindehaus, Dorfstrasse 22
Wer-ich-sein – Das weitergehende
–ı 8.1.
Kunstprojekt
Allschwil Kirche St. Peter und Paul, Allschwil, 51 Baslerstrasse Nadine Seeger, Brigitte Lacau,
–ı 2.11.
Rudolf Steiner – Sakrale Zeiten?
St. Theresia-Kirche, Baslerstrasse 242
René Küng, Irene Hänni, Micha
–ı 2.11.
Hein – Sakrale Zeiten?
Altdorf Haus für Kunst Uri, Herrengasse 4, *870 29 29 Familienbande – Caroline Minjolle,
Karoline Schreiber, Susanne Dubs
–ı 20.11.
Amsteg
Welti Modern Art – c/o Hotel Stern und Post,
Gotthardstrasse 88, *44 202 4041
Willi Hartung – Ein Malerpoet
–ı 10.11.
Helen Dahm 11.11.–11.12.
Appenzell Kunsthalle Ziegelhütte, Ziegeleistr. 14, *71 788 18 60 Collecting – Revisited 6.11.–5.3.
Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5
Der Welt viel tiefe Welten – Regula 6.11.–5.3.
Engeler, Jochen Heilek
collecting: revisited 6.11.–5.3.
Arbon Galerie Adrian Bleisch, Grabenstr. 2, *71 4463 890 Roland Iselin –ı 29.10.
Grossformate 12.11.–26.11.
Arlesheim Forum Würth Arlesheim, Dornwydenweg 11, *61 705 95 95 Tomi Ungerer – Sammlung Würth –ı 20.11.
Burg Birseck Barbara Groher – Sakrale Zeiten? –ı 31.10.
Ascona Museo Castello San Materno, Via Losone 10, *91 759 8160 Dimitra Charamandas –ı 18.12.
Museo Comunale d’Arte Moderna, Via Borgo 34,
*91 759 81 40
Stiftung Ignaz und Mischa Epper, Via Carrà dei Nasi 1,
*91 791 1942
Louise Nevelson
–ı 8.1.
Marianne Werefkin –ı 8.1.
Ignaz Epper –ı 30.10.
Fondazione Monte Verità, Strada Collina 84 Enrica Borghi — Molecole d’acqua –ı 1.11.
Galleria Sacchetti, Via Beato P. Berno 14, *91 791 20 79 Stretching the Eyes to a new
–ı 7.1.
Horizon
Magdalena Baranya – Fortune
–ı 7.1.
Cookies
Baar
foryouandyourcustomers, Standort Baar,
Georges Wenger –ı 30.11.
Bahnhofstrasse 4
Bad Zurzach Galerie Mauritiushof, Hauptstrasse 41, *56 249 2412 Äquilibrium – Daniel Mäder, Hans 4.11.–15.1.
Russenberger
Baden Museum Langmatt, Römerstrasse 30, *56 200 86 70 Schaufenster Archiv – Die
–ı 11.12.
Langmatt als musikalischer
Treffpunkt
Mark Wallinger –ı 11.12.
Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal, *79 416 92 43 Gotthard Schuh – Italien –ı 12.11.
Kunst im Trudelhaus, Obere Halde 36
Jubiläumsausstellung – 10 Jahre –ı 29.10.
Kunst im Trudelhaus
Vom Gewicht der Leere – Pearlie 11.11.–22.1.
Frisch, Roman Sonderegger
Kunstfenster, Metro Shop/Fussgängerebene,
Und dann? Überlagerungen –
–ı 4.11.
Bahnhofstr. 40/42
Dekoratives oder Eskalation?
Kunstraum Baden, Güterstrasse (Toreinfahrt
Regionalwerke), Haselstrasse 15, *56 200 84 48
Gabi Fuhrimann –ı 20.11.
116 Kunstbulletin 11/2022
Baden — Gabi Fuhrimann,
Kunstraum Baden
Baden — Pearlie Frisch, Trudelhaus
Balsthal Galerie Rössli Balsthal, Herrengasse 8, *76 575 28 68 Nancy Wälti –ı 6.11.
Basel
Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig, St. Alban- Ave Caesar! –ı 30.4.
Graben 5, *61 201 12 12
Cartoonmuseum, St. Alban-Vorstadt 28 Gabriella Giandelli –ı 30.10.
Cosey 12.11.–26.2.
Historisches Museum Basel, Barfüsserplatz 4,
Schöner trinken – Barockes Silber –ı 29.1.
*61 205 8600
aus einer Basler Sammlung
Kunsthalle Basel, Steinenberg 7, *61 206 9900
Die Schönsten Schweizer Bücher
–ı 6.11.
2021
Daniel Turner –ı 8.1.
Ketuta Alexi-Meskhishvili –ı 6.8.
Kunstmuseum Basel | Gegenwart, St. Alban-Rheinweg 60 Fun Feminism –ı 19.3.
Vivian Suter –ı 1.10.
–ı 22.1.
Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau, St. Alban-
Graben 16/20, *61 206 62 62
Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20,
*61 266 56 00
Ich hätte gerne einen typischen
Chagall
Galop charivarique –ı 5.2.
Der Sammler Curt Glaser – Vom
–ı 12.2.
Verfechter der Moderne zum
Verfolgten
Zerrissene Moderne – Die Basler
–ı 19.2.
Ankäufe «entarteter Kunst»
tierisch! Keine Kultur ohne Tiere
Frohe Festtage! Weihnachts- und
Neujahrskarten
–ı 20.11.
18.11.–18.1.
Stückwerk –ı 22.1.
Erleuchtet! –ı 22.1.
Memory –ı 5.7.
Basler Fasnacht –ı 31.12.
Museum Kleines Klingental, 26 Unterer Rheinweg
Bäume in Basel – Das Grün im
–ı 12.3.
urbanen Wandel
Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1 Anouk Kruithof –ı 30.10.
Territories of Waste –ı 8.1.
Lavanchy-Clarke – Kino vor
–ı 29.1.
dem Kino
Le Définitiv – c’est le Provisoire –ı 30.4.
RappazMuseum, Klingental 11, *61 681 7121 Klaus J. Schoen –ı 27.11.
Helvetia Art Foyer, Steinengraben 25 Kunstsammler und Patron –ı 22.12.
Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G, Spitalstrasse 18, Transylvania’s hidden treasures –ı 6.11.
*61 262 01 66
Al-Ferdaws Moschee, 6 Leimgrubenweg Pascal Joray, Raphael Bachmann – 30.10.–23.11.
Sakrale Zeiten?
Ausstellungsraum balagan Arts, Allschwilerstrasse 101 Nadine Seeger u. a. 11.–27.11.
AGENDA // SCHWEIZ 117
Basel — Albert Müller,
Galerie Carzaniga
Basel — Bruno Geda,
Galerie Eulenspiegel
Ausstellungsraum Klingental, Kasernenstrasse 23,
*61 681 6698
Diese Haut hält mich —
Ausstellung und Performances
Basement Hum – Laura Mietrup,
Robin Michel
12.11.–26.11.
–ı 13.11.
Cargo Kultur Bar, St. Johanns-Rheinweg 46, *61 321 0072 Protoplast – motodrom ogol phanic –ı 13.11.
Dock Kunstraum, Archiv und Ausleihe, Klybeckstr. 29, *gel-[archive] – Janis Polar –ı 6.12.
*61 556 4066
Galerie Carzaniga, Gemsberg 10
Informal Highlights,
–ı 14.1.
Expressionismus in der Schweiz
Ludwig Stocker, Susi Kramer
Galerie Eulenspiegel, Gerbergässlein 6, *61 263 70 80 Ibrahima Thiam, Bruno Geda
–ı 19.11.
Röné Bringold 24.11.–7.1.
Galerie Knoell AG, Luftgässlein 4 Dadamaino –ı 31.10.
Galerie Von Bartha Collection, Schertlingasse 16 Boris Rebetez – Place des Cubes –ı 29.10.
Gallery Ann Mazzotti, Horburgstrasse 80, *76 433 17 82 Elias Njima –ı 19.11.
Gartenbad Eglisee, Egliseestrasse 85 Eine temporäre Kunstintervention 29.10.–26.2.
Guillaume Daeppen | Gallery & Space for zines,
Christophe Lambert – The light 5.11.–14.1.
Müllheimerstrasse 144, *79 467 90 62
is near
Johanneskirche Basel, Mülhauserstrasse 145 Himmelschreiend –
–ı 26.11.
Sakrale Zeiten?
Leonhardskirche / Totenhalle, Leonhardskirchplatz 11 Aushalten – Innehalten –
–ı 11.11.
Sakrale Zeiten?
Matthäuskirche, Matthäuskirchplatz, Feldbergstrasse 81 Brigitte Lacau, Christian Jaeggi – –ı 30.11.
Sakrale Zeiten?
Mayday, Hafenstrasse 25 Tatjana Gerhard –ı 30.10.
Lou Masduraud 5.11.–18.12.
Nicolas Krupp, Rosentalstrasse 28 Liesl Raff –ı 29.10.
Walter Swennen 4.11.–23.12.
Peripherie 8, Holeestrasse 8 Roger Holliger – vor ein paar Tagen 29.10.–12.11.
Peterskirche Basel, Peterskirchplatz 7 Rose-Marie Joray-Muchenberger – –ı 1.12.
Sakrale Zeiten?
Sybille Krauer-Büttiker –
–ı 1.12.
Sakrale Zeiten?
Pascal Joray & Raphael
–ı 1.12.
Bachmann – Sakrale Zeiten?
Sarasin Art, Spalenvorstadt 14, *61 261 09 11 Eindrückliche Momente 2.11.–17.12.
SGBK, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48 Ellen Schneider –ı 5.11.
Kunz-Holdener Katharina 10.11.–26.11.
St. Clarakirche, Claraplatz 6 Hans Georg Aenis – Sakrale Zeiten? –ı 6.11.
Stampa, Spalenberg 2, *61 261 79 10
Silvia Buol – Von kurzen und
–ı 29.10.
langen Wegen
Sabine Hertig – unconditional 3.11.–24.12.
Theodorskirche, Wettsteinplatz Rudolf Steiner – Sakrale Zeiten? 30.10.–23.11.
118 Kunstbulletin 11/2022
Vitrine, Basel, Vogesenplatz Ich Dien – Martin Chramosta –ı 30.10.
von Bartha Basel, Kannenfeldplatz 6 Boris Rebetez – Place des Cubes –ı 29.10.
Anna Dickinson 12.11.–21.1.
Hulda Guzmán –ı 21.1.
Wilde | Basel, Angensteinerstrasse 37, *61 311 70 51 Mounir Fatmi – The Point of No
–ı 4.11.
Return
Seline Burn, Mathieu Dafflon, Lenz 16.11.–20.1.
Geerk, Patricia Kaliczka
Basel/Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2 Sonja Feldmeier –ı 30.10.
Basel/
Münchenstein
HEK (Haus der Elektronischen Künste), Freilager-Platz 9,
*61 283 60 50
Earthbound –ı 13.11.
Basel/Muttenz Kunsthaus Baselland, St. Jakob-Str. 170, *61 312 8388 Werner von Mutzenbecher –ı 13.11.
Maude Léonard-Contant –ı 13.11.
Kelly Tissot –ı 13.11.
Claudia & Julia Müller –ı 31.12.
Basel/Oberwil Sprützehüsli, Hauptstrasse 32, *61 401 1806 120 Jahre SGBK Kunstinstallation 11.11.–11.12.
mit 65 Künstlerinnen
Basel/Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101 Jubiläumsausstellung – Special 30.10.–8.1.
Guest Duane Hanson
Doris Salcedo – Palimpsest –ı 17.9.
Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71 Georg Freuler –ı 6.11.
Künstlerhaus Claire Ochsner, Baselstr. 88, *61 641 1020 Himmelwärts – Claire Ochsner 19.11.–12.3.
Fabelwesen – Claire Ochsner –ı 13.11..
Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12, *61 641 09 09 Matthias Holländer – Fotografie –ı 6.11.
Laurent Reypens – Malerei und 13.11.–15.1.
Objekte
Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678
Daniel Chiquet – Faltungen in
–ı 30.10.
Stahl
Franziska Schemel 13.11.–15.1.
Bellinzona Museo Villa dei Cedri, Piazza San Biagio 9, *58 203 17 31 Pietro Sarto – Metamorfosi Infinite –ı 29.1.
Bern Historisches Museum Bern, Helvetiaplatz 5, *31 350 7711 Das entfesselte Geld –ı 8.1.
Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12 Gurlitt – Eine Bilanz –ı 15.1.
Naturhistorisches Museum Bern, Bernastrasse 15
The Substitute – Alexandra Daisy –ı 30.11.
Ginsberg
Weltuntergang – Ende ohne Ende –ı 30.11.
Museum für Kommunikation, Helvetiastrasse 16 Planetopia – Raum für Weltwandel 13.11.–23.7.
Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3 Isamu Noguchi –ı 8.1.
Paul Klee – Vom Rausch der
–ı 21.5.
Technik
Kunsthalle Bern, Helvetiaplatz 1 Simnikiwe Buhlungu –ı 4.12.
Affspace, Münstergasse 4, Postfach 509 Lang/Baumann – Perfect #6 –ı 19.11.
casita, Schwalbenweg 6a, *79 260 6612 Béatrice Gysin 11.11.–17.11.
Christine Brügger, Kramgasse 31 Ruth Dürrenmatt, Ivo Soldini 29.10.–19.11.
Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für
Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666
Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40,
*31 332 11 90
Grand Palais, Thunstr. 3/Helvetiaplatz, *31 351 7454
Bernhard Huwiler, Martin Möll –
Tweeking the Ordinary
Gildas Coudrais –
Hinterglasmalerei
Doris Lasch und Sarina
Scheidegger
–ı 26.11.
11.11.–17.12.
4.11.–17.12.
Videocity x REX Box, Schwanengasse 9 REX Box – Augen/Blick Ukraine II –ı 30.10.
Videocity zu Gast in der REX Box 11.11.–30.11.
Bern «Augen/Blick Erinnerung»
Kunstreich AG Bern, Gerechtigkeitsgasse 76, *31 311 4849 Christine Aebi-Ochsner –ı 12.11.
Sonja Gsell-Faesser — Glück aus 17.11.–18.12.
Teilen bestehend
videokunst.ch, Showroom: PROGR, Waisenhausplatz 30 Bernhard Huwiler –ı 26.11.
AGENDA // SCHWEIZ 119
Chur — Für immer Wald, Galerie
Luciano Fasciati
Diessenhofen — Regina Masuhr,
Museum Kunst+Wissen
Bern / Hettiswil
b. Hindelbank
Museum/Galerie Illusoria-Land, Sandro Del-Prete,
Illusoria-Land, Rest. Kreuz, Hindelbankstr. 33,
*31 921 68 62
Biberist Schlösschen Vorder-Bleichenberg, Asylweg 15,
*32 672 29 89
Biel/Bienne Kunsthaus Centre d’art Pasquart, Seevorstadt 71,
*32 322 5586
Sandro Del-Prete, optische
Täuschungen und Holographien
–ı 31.12.
Retour vers le Futur –
–ı 13.11.
Jubiläumsausstellung
Francis Upritchard – A Loose Hold –ı 20.11.
Solo / Mute / Pan –ı 20.11.
Brig Galerie Zur Matze, Alte Simplonstr. 28, *27 946 01 22 Denise Eyer-Oggier –ı 30.10.
Brugg Zimmermannhaus Brugg, Vorstadt 19, *56 441 96 01 Otto Grimm, Noemi Eichenberger –ı 11.12.
Brunnen kunstkabinen.ch, Bahnhof Brunnen, Bahnhofstrasse Thomas Baggenstos 29.10.–28.1.
Bruzella Rolla Foundation, la Stráda Végia, (ex via Municipio), Where I Came From – Philip Rolla –ı 30.12.
*77 474 0549
Buchillon Aarlo u Viggo, galerie d’art, 1 Rue Roger de Lessert,
*78 300 25 01
Sophie Benvenuti & Felix Stöckle –ı 3.12.
–ı 30.4.
Bülach Kulturzentrum Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4,
*79 316 3027
Burgdorf Altes Schlachthaus Bernhard Luginbühl, Metzgergasse 15,
*79 665 08 47
Chilehügel der ref. Kirche Bülach –
Ueli Gantner
Bernhard Luginbühl, Befreundete
Künstlerinnen und Künstler
–ı 11.12.
Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3 Your Life –ı 27.11.
Kaleidoskop – Franz Gertsch –ı 5.3.
Castasegna Sala Viaggiatori, 1 Via Principale Fragile – Eine zerbrechliche
–ı 23.4.
Ausstellung
Chiasso m.a.x. museo, Via Dante Alighieri 6 L’opera grafica «Carmina Burana» 6.11.–4.12.
di Giuliano Collina
l’opera grafica di Burri, Vedova, 30.10.–19.2.
Kounellis, Paolucci e Benedetti
Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35 Kunst und Stickerei –ı 20.11.
Jean-Frédéric Schnyder –
–ı 31.12.
Apocalypso
Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558
François Morellet oder die
–ı 15.1.
Leichtigkeit der Geometrie
Luciano Fasciati, Süsswinkelgasse 25, *79 285 3457 Für immer Wald 5.11.–17.12.
Corcelles/NE Galerie Artemis, Rue de la Cure 2, *32 731 12 63 Laurent Pheulpin 29.10.–19.11.
Davos
Kirchner Museum Davos, Promenade 82, Ernst Ludwig
Kirchner Platz
Europa auf Kur – E. L. Kirchner,
Th. Mann und der Mythos Davos
–ı 30.10.
Delémont Galerie de la Fondation Anne et Robert Bloch, Rue de Fer 8 Giorgio Veralli –ı 20.11.
Diessenhofen Museum kunst + wissen, Museumsgasse 11, *52 533 11 67 Regina Masuhr –ı 26.3.
Senol Tatli –ı 26.3.
Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7, *61 705 10 80 Lumen und Lux – Peter Diem –ı 2.2.
Glocke mit kuratierten
–ı 31.12.
Performances
Eglisau Galerie am Platz Eglisau, Obergass 23 Felix Studinka – Gegenlicht –ı 19.11.
120 Kunstbulletin 11/2022
Ennetbürgen Skulpturenpark Ennetbürgen, Stanserstrasse 81,
Skulpturenpark Ennetbürgen 2022 –ı 13.11.
*611 0510
Erlach Galerie Mayhaus, Galsstr. 3 Ruedy Schwyn –ı 20.11.
Frauenfeld Shed im Eisenwerk, Industriestr. 23, *52 728 8982 Palm Trees and Snowballs –ı 29.10.
Fribourg
Stadtgalerie Baliere Frauenfeld, Am Kreuzplatz,
*52 724 5620
Kunst-Raum Frauenfeld, Marktstr. 6, *52 722 2870
Kunsthalle Friart Fribourg, 22, Petites-Rames,
*26 323 23 51
Musée d’Art et d’Histoire Fribourg, Rue de Morat 12
Vreni Kauth
–ı 6.11.
Werner Gunterswiler 10.11.–4.12.
Jelmoli 1971 – F. Bissegger,
11.11.–27.11.
H. Bader, S. Wick, D. Henzi
Nora Kapfer
Monika Emmanuelle Kazi, La cour
des grands
Noémi Handrik – Muse(s):
Zeitgenössische Keramik
–ı 27.11.
–ı 27.11.
–ı 18.12.
Genève Centre de la Photographie Genève, 28, rue des Bains Lisa Barnard –ı 6.11.
Akosua Viktoria Adu-sanyah 23.11.–22.1.
Centre d’édition contemporaine, 15, rue des Rois Ms. America – Liz Craft 6.11.–3.2.
Villa Bernasconi, 8 route du Grand-Lancy
Patricia Bucher, Vicente Lesser,
–ı 11.12.
Sam Porritt, Jeanne Tara
Espace Labo, 5, bvd St-Georges, *079 564 8295
Thomas Bonny – Jelouzas ou
La Revolte de la Catelle
–ı 30.10.
Galerie Esther Woerdehoff, rue M.-Dellenbach / rue
Bergalonne 3
Catherine Henriette – Contes
d’hiver / été
–ı 10.11.
Halle Nord, 1, place de l’Ile Capsule 1.81 – Coline Mir –ı 29.10.
Wilde | Genève, 24, rue du Vieux-Billard, *22 310 0013 collectif_fact – dissonance 5.11.–21.12.
Société des Arts – Salle Crosnier, 2, rue de l’Athénée, Davide-Christelle Sanvee 18.11.–17.12.
*22 310 4102
Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Rudolf Polanszky –ı 26.11.
Gowen Gallery, Grand-Rue 23, *22 310 57 83
Melting Pot – Joana Vasconcelos,
–ı 5.11.
Ai Weiwei
Revival 17.11.–24.2.
Xippas, Rue des Sablons 6 Vik Muniz –ı 29.10.
Vera Lutter –ı 26.11.
Lionel Estève 5.11.–23.12.
Giornico fabbrica culturale baviera, 7 Via Cribiago, *77 410 91 04 Spazio 1 – Christian Rothacher 29.10.–29.1.
Spazio 2 – Museo, diverse Künstler 29.10.–29.1.
Spazio 3 – Anja Stehmann 29.10.–29.1.
Spazio 4 – Biblioteca 29.10.–29.1.
Spazio 5 – Archivio 29.10.–29.1.
Glarus Kunsthaus Glarus, Im Volksgarten Silvia Kolbowski –ı 27.11.
Laura Langer –ı 27.11.
Sammlung – Greta Leuzinger –ı 29.1.
Glarus Süd Antonio Wehrli Art Space, Freibergstrasse 2 Centrifugals – Antonio Wehrli 29.10.–29.11.
Glattfelden Gottfried Keller Zentrum, Gottfried-Keller-Strasse 8,
*44 867 3972
Peter A. Frey – Landschaften
(Acryl/Oel)
12.11.–15.1.
Gontenschwil Galerie Schlössli, Dorfstr. 399, *44 381 04 42 Schaufenster Intermezzo Ruth
–ı 30.11.
Truttmann
Grand-
Lancy / Genève
Ferme de la Chapelle, 39, rte de la Chapelle Adrien Chevalley – Appendices –ı 27.11.
Grenchen
Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53, vis-à-vis
Bahnhof Grenchen Süd, *32 652 50 22
Priisnagel 2022 –
Architekturauszeichnungen
Kanton Solothurn
3.11.–13.11.
Grindelwald Hotel Alpenhof, Kreuzweg 36, *33 853 52 70 Hansueli Urwyler –ı 31.12.
Härkingen Verein Alte Kirche Härkingen, Im Egge 6, *62 398 29 76 Jubiläum – 120 Jahre SGBK,
4.11.–20.11.
Sektion Bern/Romandie
Heiden Henry-Dunant-Museum / Dunant Plaza, Kirchplatz 9,
*71 891 44 04
Unternehmen Algerien
–ı 30.10.
Flagge zeigen –ı 30.10.
Hochdorf Kunstraum Hochdorf, Lavendelweg 8 Dessin –ı 30.10.
AGENDA // SCHWEIZ 121
Hombrechtikon art-noser Schaulager, Feldbachstrasse 80, *79 415 91 62 Vorbilder – Idole –ı 31.12.
Interlaken Kunsthaus Interlaken, Jungfraustrasse 55, *33 822 1661 Fussball ißt unser Leben –ı 27.11.
Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16 Hansueli Urwyler –ı 31.12.
JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100, *33 827 5757 Hansueli Urwyler –ı 31.12.
Isenthal Alp Geissboden / Gitschenen Bee City – Petra Gisler,
–ı 31.10.
Florian Maritz
Klosters- Kunsthaus Klosters, Landstrasse 173, *78 786 65 71 Kunsthaus Klosters –ı 30.11.
Serneus
Kölliken Dorfmuseum Kölliken, 43 Hauptstrasse Christa Hunziker, Roland Hächler – –ı 30.10.
Salvia
Kreuzlingen Museum Rosenegg, Bärenstr. 6, *71 672 8151 Marianne Jost-Schäffeler –
–ı 8.1.
unverkennbar anders
Kunstraum Kreuzlingen, Bodanstr. 7a, *71 671 1528 Oeuvre complète –
–ı 31.12.
Richard Tisserand
ryser & naef Art Room, Gaissbergweg 1 Herbstzeitlosen –
–ı 30.10.
Unsere Sammlung
Informell 6.11.–27.11.
Kriens Galerie Kriens, Obernauerstrasse 1 Dessin — Aspects (Im)matériels 21.10.–13.11.
Küsnacht Galerie im Höchhuus, Seestrasse 123 Andreas Biank 4.11.–27.11.
Laax Cularta, Via Falera, *78 635 96 65 Hans Moser – Am Anfang war
–ı 5.3.
kein Hund
Langenbruck Kloster Schönthal, Schönthalstrasse 158 if seven was five –
–ı 6.11.
Thomas Scheibitz
Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13 Latefa Wiersch – Original Features –ı 13.11.
Susi und Ueli Berger, Latefa
–ı 13.11.
Wiersch
Laufen Ausstellungsraum Laufen, Bauerngasse 10 Rolf Schneebeli – Faszination 29.10.–4.12.
Interferenz
Laufenburg Rehmann-Museum, Schimelrych 12, *62 874 4270 Spitzentanz – Daniel Waldner –ı 19.2.
Lausanne Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10,
Place de la Gare 16, *21 316 34 45
Sarah Margnetti – Manor
Kunstpreis Waadt 2022
Lubaina Himid – So Many Dreams 4.11.–5.2.
Fabienne Levy, Avenue Louis-Ruchonnet 6 Vanessa Safavi –ı 26.11.
Galerie Viceversa, Rue Mercerie 3, *21 323 96 34 Sous les doigts d’Esther Brinkmann 19.11.–17.12.
CHUV Centre Hospitalier Universitaire Vaudois, rue du Objets Invisibles –ı 4.12.
Bugnon 46
Atelier & Galerie Raynald Métraux, Côtes-des-Montbenon 6, Frédéric Clot –ı 5.11.
*21 311 1666
Circuit, 9, av. de Montchoisi (accès quai Jurigoz),
*21 601 4170
Une situation – Robert Barry –ı 19.11.
Le Locle Musée des Beaux-Arts Le Locle, Marie-Anne-Calame 6,
*32 933 8950
Eaux Troublées – Edward
Burtynsky
–ı 8.1.
–ı 26.2.
Lens Fondation Opale, Route de Crans 1, *27 483 46 10 Présent Fugitif –ı 6.11.
Lenzburg Stapferhaus, Bahnhofstrasse 49 Natur – Und wir? 30.10.–29.10.
Leuk-Stadt Galleria Graziosa Giger, Badnerstrasse 1, *27 473 2442 Viviane Rombaldi Seppey 19.11.–8.1.
Lichtensteig Dogo Residenz für Neue Kunst, Hauptgasse 12 Dogo Totale – Home 12.11.–26.11.
Liebefeld Vidmarhallen Bern, Könizstrasse 161 SecondArt – Vom Brocki
4.11.–20.11.
ins Spotlight
Ligornetto Museo Vincenzo Vela, Largo Vela Marcel Dupertuis –ı 12.2.
Lindau Valley Art, Kemptpark 12 Mario Comensoli –ı 13.11.
Locarno la rada, via alla Morettina 2 Andrea Basileo, Ludovica De Santis –ı 13.11.
Locarno- Fondazione Marguerite Arp, Via alle Vigne 46, *91 751 2543 Jean Arp – Sono nato in una nuvola –ı 30.10.
Solduno
Lugano Collezione Giancarlo e Danna Olgiati, Riva Caccia 5,
Pietro Roccasalva –ı 18.12.
*91 921 4632
Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Riva Antonio
Caccia 6/a, *91 980 08 88
Marc Chagall –ı 18.12.
122 Kunstbulletin 11/2022
Luzern — Kali Gallery, Lipp & Leuthold Meggen — Patrik Mürner und Valentin
Beck, Benzeholz
Stans — Kunstwerkstatt an der Lorze,
Galerie Stans
MASI Lugano, Piazza Bernardino Luini 6, Via Canova 10,
*58 866 4230
Marcel Broodthaers –
–ı 13.11.
Industrial Poems
Paul Klee –ı 8.1.
Italienische Kunst der Moderne –ı 29.1.
Manor Kunstpreis Tessin 2022 –ı 19.2.
Stimmung und Beobachtung –
–ı 2.7.
Kunst imTessin 1850–1950
Buchmann Galerie Lugano, Via della Posta 2, *91 980 0830 Lawrence Carroll –ı 25.2.
Lützelflüh Kulturmühle Lützelflüh, Mühlegasse 29, *34 461 36 23 Wasser auf die Mühle –ı 6.11.
Luzern
Martigny
Hans Erni Museum, Lidostrasse 6, c/o Verkehrshaus der
Schweiz, *041 370 44 44
Sammlungspräsentation Hans
Erni-Stiftung
–ı 31.12.
Hans Ernis Tafeln für die UNESCO –ı 31.12.
Kunsthalle Luzern, Bourbaki/Löwenplatz 11, *41 412 08 09 Über den Bleistift hinaus 29.10.–18.12.
Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 David Hockney –ı 30.10.
Performancepreis Schweiz 12.11.–12.11.
Shara Hughes –ı 20.11.
Durch Raum und Zeit –ı 27.11.
PTTH:// Pavillon Tribschenhorn Temporary Host,
Sälisstrasse 24
bittersweet – Dimitra
Charamandas, Thi My Lien Nguyen
18.11.–19.11.
Apropos, Sentimattstrasse 6, *41 240 15 78 Rolf Winnewisser –ı 5.11.
B74 Raum für Kunst, Baselstrasse 74, *78 601 80 89 Gleiches mit gleichem –
12.11.–3.12.
André Schuler
Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4 Jakob Bill –ı 5.11.
Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4, *79 866 1233 Tea, Love and Peace –ı 19.11.
Galleria Edizioni Periferia, Unterlachenstrasse 12,
30 Jahre Edizioni Periferia –
–ı 28.1.
*410 8879
Vaclav Pozarek
Kali Gallery, Lädelistraße 4 Lipp & Leuthold – Ask all you
–ı 11.11.
like but don’t ask why
Kornschütte, Kornmarkt 3, *417 0314 Schöne, entrückte Welt 5.11.–19.11.
Löwengalerie Luzern, Löwenplatz 6, *78 797 37 65
Revolution – José Luis Diaz
–ı 19.11.
Ramirez
marytwo, 2A Mariahilfgasse, *79 959 47 07 Youth Hostel –ı 12.11.
Network of Arts, Töpferstrasse 10, *76 500 74 25 Saturation –ı 20.11.
slot_, Kunstpavillon, 24 Sälistrasse Jana Rippmann, Marvin Prinz –
in conversation III
4.11.–5.11.
Fondation Louis Moret, 33, chemin des Barrières,
Mingjun Luo –ı 11.12.
*27 722 2347
Fondation Pierre Gianadda, 59, rue du Forum
Henri Cartier-Bresson et la
–ı 20.11.
Fondation Pierre Gianadda
Le Manoir de la Ville de Martigny, 3, rue du Manoir Tinctoria – Vanessa Udriot –ı 30.10.
GPS – De l’eau aux cendres,
23.11.–15.1.
Valentin Merle
AGENDA // SCHWEIZ 123
Meggen
Benzeholz Raum für zeitgen. Kunst, Seestrasse,
*377 1365
Pilz – Versuchslabor und
Heilsversprechen
–ı 18.12.
Melano Artrust S.A., Via Pedemonte 1, *91 649 3336 Revolutions (and uprisings) –ı 16.12.
Montricher Fondation Michalski, En Bois Désert 10 42 livres d’artistes des sélections
–ı 6.11.
du Prix Bob Calle
Moutier Musée Jurassien des Arts, Rue Centrale 4, CP 729,
Niklaus Manuel Güdel – Derrière
–ı 13.11.
*32 493 36 77
la couleur
Muri AG Singisen Forum, Marktstrasse 4, *56 664 70 11 Romano Galizia & seine
–ı 6.11.
Künstlerfreunde
Muttenz Kirche Johannes Maria Vianney, Tramstrasse 57 Rudolf Steiner, Sylvia Goeschke,
Dominik His – Sakrale Zeiten?
2.11.–11.12.
Neuchâtel CAN Centre d’art Neuchâtel, Rue des Moulins 37,
*32 724 01 60
Centre Dürrenmatt, Ch. du Pertuis-du-Sault 74,
*32 720 2060
Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel, Esplanade
Léopold-Robert 1, *32 717 79 20
Ditesheim & Maffei Fine Art, 8, rue du Château,
*32 724 5700
Nidau Arty Show Biel/Bienne, Weyermattstrasse 61,
*79 876 50 00
Caroline Mesquita, Tabita Rezaire –ı 30.10.
Urban Zellweger, Caroline Bourrit –ı 20.11.
Zsófia Keresztes, Gil Pellaton 11.11.–18.12.
Barbezat-Villetard –ı 18.12.
Friedrich Dürrenmatt – Das Spiel
Friedrich Dürrenmatt –
Schriftsteller und Maler
Permanent – Les automates
Jaquet-Droz
–ı 12.2.
–ı 31.12.
–ı 31.12.
Mouvements –ı 23.1.
23 artistes de la Galerie
–ı 5.11.
Laurent Wolf – Variations
18.11.–14.1.
Konrad Witz
Arty Show Biel/Bienne 2022 –ı 30.10.
Oetwil am See Helen Dahm Museum, Chilerain 10, *44 929 6027 Zwei Damen – Klodin Erb und
–ı 31.10.
Helen Dahm
Olten Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76 Monica Ursina Jäger – Liquid
–ı 6.11.
Territories
Philipp Schaerer – Dissected
–ı 6.11.
Nature
Kunstverein Olten, Hübelistr. 30, *79 338 34 15 Judith Nussbaumer, Daniel Bracher 29.10.–26.11.
Martins Galerie, Ringstrasse 42, *62 212 5141 35 Jahre Martins Galerie –
–ı 11.12.
Annette Jetter, Paul Wyss
Mokka Rubin, Ringstrasse 16 N° 13 – Vreny Brand-Peier –ı 29.10.
N° 14 – Tom Karrer 5.11.–7.1.
Nomadic Art Space Olten, Mühlegasse 1
Jeanne Jabob, Tristan Amor Rabit, 29.10.–26.11.
Jeremy Rebord
Orbe Galerie Zwahlen, Route de Montcherand 5, *24 441 7711 Jardin d hiver 19.11.–18.12.
Pfäffikon ZH
Forum Museum Eva Wipf, Hochstrasse 4, Altes
Bezirksgebäude, *44 950 33 48
Horizonte 2 – Begegnungen mit
Eva Wipf
29.10.–13.11.
Museum am Pfäffikersee, 2 Stogelenweg Vitoria Pinto – Fish out of water –ı 30.10.
Porrentruy Espace d’art contemporain (les halles), rue Pierre-
Johannes Willi, alphabet CPO –ı 20.11.
Péquignat 9, *32 420 8402
Pully Musée d’art de Pully, Ch. Davel 2, *21 729 5581 Matthieu Gafsou – Le voile du réel –ı 11.12.
Un parcours photographique
ArchéoLab, Avenue du Prieuré 4 La malédiction d’hécate –ı 17.12.
Rapperswil- *Kurator, *Altefabrik, Klaus-Gebert-Str. 5, *55 225 74 74 *Designpreis 2022 / 2023 19.11.–15.1.
Jona
Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1 Unfolding Landscapes 30.10.–20.11.
Natacha Donzé – Sleepwalk –ı 29.1.
Acht Räume –ı 2.4.
Galerie Textilaltro an der OST, Gebäude 5, 1. Stock,
EOS — Hanna Egger, Nina Orgiu,
–ı 16.12.
Oberseestrasse 10
Martin Schlegel
Rheinfelden Trinkhalle Kurbrunnenanlage, Habich Dietschy-Str. 14,
*61 835 5208
kunst lokal rheinfelden 2022 4.11.–20.11.
124 Kunstbulletin 11/2022
Richterswil Artpark Kunstkabinett, Schwyzerstr. 34, *44 784 80 72 Weitblick 5.11.–3.12.
Riehen Diakonissenhaus, Schützengasse 51 maboart, Bohren & Magoni –
–ı 31.10.
Sakrale Zeiten?
Rose-Marie Joray-Muchenberger – –ı 5.11.
Sakrale Zeiten?
Riehen Dorf, Tramstation Riehen Dorf Installation Friedensbäume –
–ı 12.12.
Sakrale Zeiten?
Riggisberg Abegg-Stiftung, Werner Abegg-Str. 67 Menschen, Tiere, Götterwesen –
–ı 13.11.
Textile Schätze aus dem Alten Peru
Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44,
Ludwig Demarmels –ı 22.12.
*71 463 1811
Rorschach Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, *71 225 10 70 Lust auf mehr –ı 12.2.
Sachseln Museum Bruder Klaus Sachseln, Dorfstrasse 4,
Grafit, Tusche, LED –ı 1.11.
*41 660 55 83
Samstagern Froh Ussicht, Hof Blum, *44 784 2994 mist – Zauber & Nährstoff –ı 30.10.
Sarnen Galerie Hofmatt, Rütistr. 23, *660 7340 Thomas Birve 12.11.–11.12.
Landenberg Sarnen, Landenbergstrasse 10 Franz Bucher – Bildfelder 29.10.–4.12.
Savièse Espace d’exposition de la collection communale, Route de École de Savièse et artistes (re)
–ı 30.7.
Saint Germain 50, *273951018
connues
Saisons –ı 28.7.
Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16 Mensch und Landschaft –ı 30.10.
Doppio IV – Sandra Boeschenstein
–ı 30.10.
/ Zilla Leutenegger
Ernte 22 30.10.–26.2.
Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19, aufgetaucht 29.10.–18.12.
*52 625 2418
Schönenbuch Kirche Johannes der Täufer, Kirchgasse 1 David De Caro, Brigitte Lacau –
–ı 2.11.
Sakrale Zeiten?
Scuol-Nairs Fundaziun Nairs, Nairs 509, *81 864 98 02 The gift exercise / Invitation 7 –
–ı 13.11.
Swiss National Park
Sigriswil Paradiesli, Feldenstr. 87, *33 251 51 55 Do Paladino und Nils Tofahrn –ı 30.10.
Sion Musée d’art du Valais, Place de la Majorie 15, *27 606 4690 Insights – Maria Ceppi –ı 6.11.
Lemme, 45 Rue de Lausanne
Herbert Weber – Umgehen von
–ı 26.11.
Tatsachen
Ferme-Asile, Promenade des Pêcheurs 10, *27 203 2111 Between Us – Manon Bellet –ı 8.1.
Solothurn Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30,
*32 626 93 80
Die Sammlung Gerhard Saner
–ı 30.10.
Fokus Sammlung – Dieter Roth –ı 8.1.
Fokus Sammlung – Bricolage –ı 26.2.
Freitagsgalerie Imhof, Kreuzgasse 5, *32 622 6434 Markus Blöchliger –ı 10.12.
Galerie Christoph Abbühl, Schaalgasse 9/1. Stock,
Jörg Niederberger – dem Himmel | –ı 26.11.
*79 682 03 28
zugewandt | der Erde
Galerie Löiegruebe, Löwengasse 10 Andrea Nottaris –ı 5.11.
Galerie S O, Riedholzplatz 18, *32 623 35 44 Jürg Hugentobler – inside –ı 17.12.
Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27, *32 621 0980 Christoph Rihs –ı 30.10.
Brasserie Ausstellung 17.11.–24.12.
Kunstforum Solothurn, Schaalgasse 9, *79 717 67 09 Jessica Harrison, Kirsten Brünjes –ı 26.11.
Künstlerhaus S11, Schmiedengasse 11 Barbara Wiggli und Matthias Huber –ı 30.10.
S11 lädt die Visarte Biel ein 4.11.–27.11.
Kunstraum Medici, Römerstrasse 1, *79 434 1512 René Zäch –ı 17.12.
Kunst-Supermarkt, RothusHalle/Schöngrünstrasse 2 Kunstsupermarkt 4.11.–8.1.
St. Gallen Kunstmuseum St. Gallen, Museumstrasse 32 Sammlung –ı 31.12.
Grace Schwindt –ı 5.2.
Alexander Hahn 29.10.–2.4.
Perfect Love –ı 14.5.
Kunstmuseum St. Gallen – Lokremise, Grünbergstr. 7,
*76 325 8251
On On Kawara – B. Huws,
T. Miyajima, A. Signer, B. Signer,
R. Signer
–ı 6.11.
AGENDA // SCHWEIZ 125
Museum im Lagerhaus, Davidstrasse 44, *71 223 58 57 Lene Marie Fossen – Human –ı 26.2.
Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40 Entangled Events –ı 6.11.
Milo Rau – Warum Kunst? 17.11.–18.12.
Stiftung Sitterwerk und Kesselhaus Josephsohn,
OK Computer 30.10.–5.2.
Sittertalstrasse 34, *71 278 87 09
Galerie vor der Klostermauer, Zeughausgasse 8,
Eva Stucki 4.11.–27.11.
*76 458 11 52
Hiltibold, Stützmauer an der Magnihalde / Goliathgasse 15 Anna Diehl & Marion Ritzmann –ı 1.11.
Edit Oderbolz & Miriam
Sturzenegger
3.11.–22.11.
Kulturraum S4 Vadiana, Ausstellungssaal,
Notkerstrasse 22, *58 229 21 50
Cose della vita – Barbara Signer,
Tine Edel
10.11.–11.12.
St. Moritz Galerie Andrea Caratsch, Via Serlas 12, *81 734 0000 Accrochage – Künstler der Galerie –ı 9.12.
Stäfa Ortsmuseum zur Farb, Dorfstrasse 15 stäfART 4.11.–6.11.
Alterszentrum Lanzeln, Bahnhofstrasse 58 stäfART 4.11.–6.11.
Kunstraum Frohberg, Aberenstrasse 51 stäfART 4.11.–6.11.
K’werk Stäfa, Bergstrasse 14 stäfART 4.11.–6.11.
Villa Sunneschy, Seestrasse 156 stäfART –ı 6.11.
Stans Nidwaldner Museum Salzmagazin, Stansstaderstr. 23,
*618 7514
Nidwaldner Museum Winkelriedhaus, Engelbergstr. 54A,
*41 618 73 40
Mutig, Trotzig, Selbstbestimmt
Nidwalden – Objekte erzählen die
Geschichten eines Kantons
Häuser für eine Minderheit – Die
Reformierte Kirche in Nidwalden
Liselotte Moser –
Künstlerinnenleben zwischen
Luzern, Detroit und Stans
Von Blättler Dädi bis Hans von
Matt – Frey-Näpflin-Stiftung
–ı 29.1.
–ı 29.1.
–ı 30.10.
–ı 30.10.
–ı 30.10.
Nachhall und Witterung –ı 30.10.
Galerie Stans, Dorfplatz 11 Manchmal flüstert das Glück 30.10.–11.12.
ganz leise
Steckborn Haus zur Glocke, Seestr. 91, *52 770 2450 Können wir verschwinden? 19.11.–10.12.
Kirchgasse, Kirchgasse 11, *52 761 1608 Linda Semadeni –ı 27.11.
Stein am Rhein Kulturhaus Obere Stube, Oberstadt 7 Zimoun –ı 16.4.
Im Spiegel der Zeit –ı 31.10.
Stone in Three Phases 2022 –
–ı 31.12.
Jamie North
Steinmaur/ Ateliers und Skulpturenpark, Park Aller Voraussicht nach ... –ı 30.10.
Sünikon
Strada im Buchdruck- und Kulturmuseum, Stradun, *81 866 3224 Gänsekiel, Gutenberg,
–ı 29.10.
Engadin
Gruppenchat
Sursee Museum Sankturbanhof, Theaterstr. 9, *41 922 24 00 Jan Hostettler – Brand –ı 12.2.
Sursee – erleben –ı 31.12.
Susch Muzeum Susch, Surpunt 78, *81 861 03 03 Heidi Bucher – Metamorphoses II –ı 4.12.
Tegna Galleria Carlo Mazzi, Via Cantonale, *91 796 1416 Malù Cortesi –ı 13.11.
Thalwil ThalwilerHofKunst, Artbox Perron 3/4 + 5/6, Bahnhof ArtBox#109 – Anka Schmid 4.11.–16.1.
Thalwil, *44 720 78 56
Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 Ticket zur fremden Welt –ı 27.11.
The Other Kabul –ı 4.12.
Thun-Panorama, Hofstettenstrasse 14, Schadaupark,
*33 223 2462
Marquard Wochers Panorama
Sonderausstellung – Ticket
zur fremden Welt
–ı 27.11.
–ı 27.11.
Atelier & Kunstgalerie Hodler, Frutigenstrasse 46 A Jim Avignon –ı 5.11.
3. Kunstmarkt Berner Oberland 18.11.–20.11.
Kunstraum Satellit Thun, Scheibenstrasse 2 Rainer Eisch –ı 1.12.
Trun Scala Trun, 10 Via Dual Reflect Paintings –ı 30.10.
126 Kunstbulletin 11/2022
Wädenswil — Urs Cavelti,
Kunsthalle 8000
Wettingen — Taiyo Onorato & Nico
Krebs, Galerie im Gluri Suter Huus
Zug — Richard Gerstl, Kunsthaus
Twann-
Tüscherz
Engel Haus, Chlyne Twann
Daniela de Maddalena – An die
Wand und um die Welt
Uster Bechtler Stiftung, Weiherweg 1 Double Positive – Sylvie Fleury –ı 19.3.
Walter de Maria – The 2000
–ı 31.12.
Sculpture
Pipilotti Rist – I couldn’t agree with –ı 31.12.
you more
akku künstleratelier uster, Zeughausareal
Kunstkiste Nr. 49 auf dem
–ı 1.12.
Zeughausareal – Bettina Carl
Dimitrina Sevova – Preisträgerin
–ı 5.6.
des Akku-Atelierstipendiums
2021/2022
Val Müstair videocity zu Gast im fanestrina da video,
«Augen/Blick Ukraine II» Videocity –ı 30.10.
Postautohaltestelle Sta. Maria Val Müstair cumün Plaz zu Gast im fanestrina da video in
Sta. Maria Val Müstair
Vevey Images Vevey, Place de la Gare 3, *21 922 4854 L’Appartement – Espace Images
–ı 13.11.
Vevey
Musée Jenisch Vevey, 2, avenue de la Gare, *21 925 35 20 Léonore Baud, lauréate de la
4.11.–27.11.
Bourse Alice Bailly 2022
Guy Oberson – Pollen –ı 18.12.
Collecting at Edition VFO – Print
–ı 15.1.
Art Now
Wädenswil Kunsthalle 8000, Zugerstrasse 180 (Because You) Play With Me –ı 3.12.
Waldenburg
Kulturraum Waldenburg, Hauptstrasse 70/72, Ehemaliges
Bezirksgerichtsgebäude
SGBK Installation – Vom
Bundeshaus nach Waldenburg
–ı 6.11.
19.11.–29.1.
Walenstadt museumbickel, Zettlereistrasse 9, *81 710 27 77 Mirko Baselgia – inner desert –ı 13.11.
Warth
Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum, Kartause
Josef Hofer
–ı 18.12.
Ittingen, *58 345 1060
Hinter Mauern –ı 16.4.
Javier Téllez – Das Narrenschiff –ı 17.12.
Claudio Hils –ı 18.4.
Wettingen Galerie im Gluri Suter Huus, Bifangstrasse 1, *56 426 2969 Zukunftserinnerungen –ı 27.11.
Wetzikon Galerie Kemptnertobel, Tobelweg 9, *76 231 8886 LokalKunst – Plattform für
29.10.–6.11.
Kunstschaffende
Wil Kunsthalle Wil, Grabenstrasse 33, *71 913 53 73 Die Route wird neu berechnet – 6.11.–18.12.
huber.huber
Winterthur Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, *52 234 1030 Déjà-vu? Teil 1 –ı 31.12.
Peter Knapp – Mon Temps 29.10.–12.2.
Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36 François Chalet – Short Stories –ı 8.1.
Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus,
Museumstrasse 52, *52 267 51 62
Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten,
Stadthausstr. 6, *52 267 5172
Monica Bonvicini
Christoph Rütimann
–ı 13.11.
29.10.–19.3.
Checkmate – Spiel der Könige
–ı 12.2.
Di passaggio –ı 12.2.
Kunst und Krieg –ı 12.2.
AGENDA // SCHWEIZ 127
Zug — Hanspeter Kistler, Galerie
Carla Renggli
Zuoz — Christine Streuli, Galleria
Monica De Cardenas
Christoph Rütimann 29.10.–19.3.
Kunsthalle Winterthur, Marktgasse 25, *52 267 5132 Awake in a Nightmare –
–ı 13.11.
Richard Kennedy
AXA Superblock Winterthur, Pionierstrasse 3 Nici Jost –ı 14.11.
Coalmine Forum für Dokumentarfotografie, Turnerstr. 1, To Watch the War –ı 18.12.
*52 268 6868
Jungkunst, Katharina-Sulzer-Platz/Halle 53 Jungkunst 2022 –ı 30.10.
Expanded Cinema 9.11.–18.12.
oxyd – Kunsträume, Untere Vogelsangstrasse 4 à table –ı 31.10.
Worb Atelier Worb, Enggisteinstrasse 2 Sara Gysin – Fantasierte
–ı 6.11.
Realitäten
Yverdon-les- Centre d’art contemporain Yverdon-les-Bains,
Melting Pot – Visarte Vaud –ı 6.11.
Bains
Place Pestalozzi, *24 423 63 80
Zofingen Kunsthaus Zofingen, Gen. Guisan-Str. 12, *62 751 4829 Grenzenlos –ı 6.11.
Zollikon Villa Meier-Severini, Zollikerstrasse 86 125 Jahre Künstlervereinigung 29.10.–13.11.
Zürich
Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27 Richard Gerstl – Inspiration –
–ı 4.12.
Vermächtnis
3KlangTage, Hofstrasse 2 3KlangTage 2022 –ı 30.10.
Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8 Hans-Peter Kistler –ı 26.11.
Galerie Urs Reichlin AG, Baarerstrasse 133 M. S. Bastian Isabelle L. –
3.11.–14.1.
Pulp City!
Zuoz Monica De Cardenas Zuoz, Chesa Albertini, Aguel 41,
Christine Streuli –ı 26.11.
*81 868 80 81
Zürich Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, *43 268 08 44 Office Sophie Taeuber-Arp,
–ı 30.4.
Mai-Thu Perret
Ilaria Vinci – Phoenix
–ı 9.7.
Philosophy Café
Helmhaus, Limmatquai 31, *44 415 56 77 Vertrauen –ı 13.11.
Kunsthaus Zürich, Heimplatz Niki de Saint Phalle –ı 7.1.
Aristide Maillol –ı 22.1.
Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 65 11 Anne Frank und die Schweiz –ı 6.11.
Weihnachten und Krippen 18.11.–9.1.
Barock –ı 15.1.
Einfach Zürich –ı 31.1.
Geschichte Schweiz –ı 31.12.
Die Sammlung –ı 31.12.
Archäologie Schweiz –ı 1.1.
Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270 Renée Green –ı 8.1.
Museum für Gestaltung, Ausstellungsstr. 60 Textiler Garten –ı 30.10.
Museum für Gestaltung – Schaudepot,
Pfingstweidstrasse 96
Collectomania – Universen des
–ı 8.1.
Sammelns
Haettenschweiler von A bis Z –ı 12.2.
128 Kunstbulletin 11/2022
Zürich — Marianne von Werefkin,
Atelier Righini Fries
Zürich — Ulla von Brandenburg,
Edition VFO
Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25 Elisabeth Wild –ı 15.1.
Yves Netzhammer –ı 15.1.
Kapwani Kiwanga –ı 15.1.
Museum Mühlerama, Seefeldstr. 231, *44 422 7660
Copain –Gerda Steiner &
–ı 16.6.
Jörg Lenzlinger
Museum Rietberg, Gablerstrasse 15 Hingabe und Sehnsucht –ı 30.10.
Für immer Jade –ı 22.1.
Jain sein 18.11.–30.4.
Wege der Kunst –ı 25.6.
Museum Strauhof, Augustinergasse 9 Climate Fiction –ı 8.1.
Musée Visionnaire, Predigerplatz 10, *44 251 6657 Kohli, Kuhn und Knecht 17.11.–14.5.
Oto Sound Museum, Badweg 21 The Whistle –ı 27.11.
Pavillon le Corbusier, Höschgasse Architekturikonen neu gesehen –ı 27.11.
Völkerkundemuseum der Universität Zürich,
Pelikanstr. 40, *44 634 90 11
Lorenz Löffler verbunden
VielFalt – Textiles Wissen von
Miao-Frauen in Südwest-China
–ı 30.10.
–ı 12.3.
Geschäftsidee? 5 Fragen an ... –ı 21.1.
Hochzeitsreise? 5 Fragen an … –ı 21.1.
ZAZ Bellerive, Höschgasse 3, *44 545 80 01 Touch Wood –ı 30.10.
Zentralbibliothek, Zähringerplatz 6
Wind und Wetter — Das Klima in
–ı 9.12.
Zürich seit der Steinzeit
Atelier Righini-Fries, Klosbachstr. 150, *43 268 0530 Jedes meiner Bilder bin ich –
–ı 17.12.
Marianne von Werefkin,
Willy Fries
Graphische Sammlung ETH, Rämistrasse 101,
Linien aus Ostasien –ı 13.11.
*44 632 4046
Kulturhaus Helferei, Kirchgasse 13, *44 250 66 00 John Kiki –ı 19.11.
Ich und die Welt 3.11.–8.12.
Kunsthalle Zürich, Limmatstr. 270 Dyor –ı 15.1.
Julia Scher – Maximum Security
Society
–ı 15.1.
Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg,
Rämistrasse 30
Werner Bommer
Ercan Richter, Albert Rüegg,
Melanie Rüegg-Leuthold
–ı 12.11.
24.11.–11.2.
Tichy Ocean Foundation – Prague & Zurich, 9
Selbst/Self/I –ı 27.11.
Lessingstrasse, *44 250 43 63
A1 M.O.V.E., Bändliweg 20, *43 311 7010 Papierblumen – Daniela Stojsic –ı 28.11.
Alex Schlesinger, Tödistr. 48, *78 641 5591 Riccardo Pocci 3.11.–26.11.
Andres Thalmann Zürich, Talstrasse 66, *44 210 2002 Joan Hernández Pijuan –ı 19.11.
Michael Craig-Martin 24.11.–4.3.
Annemarie Verna Galerie, Neptunstrasse 42, *44 262 3820 Richard Tuttle, Dan Flavin,
–ı 18.11.
Jerry Zeniuk
annex14, Limmatstrasse 270, *44 202 44 22 Sylvain Croci-Torti 28.10.–17.12.
AGENDA // SCHWEIZ 129
Zürich — Maurice Ducret, Art Project
Elisabeth Staffelbach
Zürich — Claudia Staubli, Jedlitschka
Gallery
Art Forum Ute Barth, Kartausstr. 8, *765646367 Intermezzo Garda Alexander 3.11.–10.11.
Art Project Staffelbach, Galerie am Lindenhof,
Maurice Ducret – Wunderkammer –ı 6.11.
Pfalzgasse 3, *78 723 7379
Beletage Art Space, Utoquai 41, c/o Dr. Rai Winata Martina Morger – Distant Lover –ı 25.11.
Blue Velvet Projects, Rämistrasse 3, *62 918 10 80 Anne de Vries – Day Care Drill –ı 29.10.
Price – Mathias Ringgenberg:
–ı 29.10.
A Familiar Hole
Group show cur – by Pierre
11.11.–23.12.
Alexandre Mateos and Charles
Teyssou
Brunngass Ceramics, PS Studio, Neumarkt 17
Past Tense: Contemporary Korean –ı 29.10.
Ceramics
Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31, *44 252 0111 Rinko Kawauchi –ı 4.3.
DA Z Digital Art Zurich, Schiffbauplatz DA Z Digital Art Zurich 2022 –ı 30.10.
Edition VFO, Limmatstrasse 268 Staging the Ordinary 11.11.–11.3.
Fabian & Claude Walter Galerie, Rämistrasse 18,
Gastausstellung von Art Ermini –
–ı 5.11.
*44 440 40 18
Arturo Ermini – Die Kraft der Farbe
Friedhof Forum, Friedhof Sihlfeld/Aemtlerstr. 149
Tod - unser täglich Brot — Gerda
–ı 13.6.
Steiner & Jörg Lenzlinger
Galerie & Edition Stephan Witschi, Zwinglistr. 12 (Hof) Jungjin Lee – Voice 4.11.–23.12.
Galerie Adrienne Desbiolles, Münsterhof 4, *44 545 08 62 Richard Orlinski –ı 18.11.
Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3 Artproject Elisabeth
–ı 6.11.
Staffelbach – Maurice Ducret
Patrick Ulrich 8.11.–21.11.
Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21,
*43 444 7050
Adam Pendleton – Toy Soldier –ı 26.11.
Galerie Eva Presenhuber, Waldmannstrasse,
Waldmannstrasse 6
Amy Feldman
–ı 26.11.
Goodnight Light – Amy Feldman –ı 26.11.
Galerie Francesca Pia, Limmatstrasse 268 Dozie Kanu –ı 26.11.
Galerie Gmurzynska Paradeplatz, Paradeplatz 2,
American Masters, Roberto
–ı 31.10.
*44 226 7070
Matta – Les Témoins de l’Univers
Galerie La Ligne, Heinrichstr. 237, *43 205 28 29 Sascha Nordmeyer –ı 5.11.
A Geometric Journey – Bardula 12.11.–14.1.
Galerie Lange + Pult Zürich, Rämistrasse 27, *44 212 2000 Soft Focus – Wendy White –ı 29.10.
Galerie Litar, Letzistrasse 23 Aus der Stille … Peter Liechti –ı 3.12.
Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44 Reto Boller – Straight Story 5.11.–7.1.
Heike Kati Barath – der Sommer 5.11.–7.1.
war heiss
Galerie Philipp Zollinger, Schlossgasse 5 Bea Orlandi, Arnaud Wohlhauser –ı 30.1.
Sophie Reinhold — Mercedes Benz –ı 17.12.
Galerie Rosenberg, Dufourstrasse 169, *44 311 79 52 Rolf Winnewisser –ı 29.10.
Michael Biberstein 11.11.–24.12.
Galerie Tschudi Zürich, Rämistrasse 5, *44 210 13 20 Line Up –ı 19.11.
130 Kunstbulletin 11/2022
Belgien *0032
Galerie WOS, Kirchgasse 28, *434998585 John Kiki –ı 19.11.
Germann Auktionshaus, Stockerstrasse 38, *44 251 83 58 Auktionsausstellung Herbst 2022 – 18.11.–23.11.
Moderne und Zeitgenössische Kunst
GK3-Space, Kochstrasse 3 / Hinterhof
Janine Fuchs, Violanta Spescha,
–ı 30.10.
Seraphina Zurbriggen
gta Ausstellungen, Stefano-Franscini-Platz 5 Space as Matrix –ı 9.12.
Hauser & Wirth Bahnhofstrasse 1 Eva Hesse – Forms & Figures –ı 19.11.
Hauser & Wirth Zürich, Limmatstr. 270 Erna Rosenstein –ı 19.11.
Richard Jackson – Works –ı 23.12.
Häusler Contemporary Zürich, Stampfenbachstrasse 59, The future covers the past –
–ı 28.10.
*43 810 0426
Michael Venezia
Jedlitschka Gallery, Seefeldstr. 52, *44 252 3530 10. Skulpturgarten –ı 31.10.
Johanneskirche, Limmatstrasse 112 Bettina Diel –ı 13.1.
Kinderspital Zürich, Steinwiesstrasse 75 My Light – James Turrell –ı 2.4.
Kupper Modern, Zwinglistrasse 10 The Sweetest Patriots –ı 21.1.
Last Tango, Sihlquai 274 Valentin Hauri, Rhea Myers –ı 13.11.
Livie Fine Art, Claridenstrasse 34 Alexi Tsioris –ı 4.11.
Marius Lüscher 11.11.–20.1.
Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 Anne-Lise Coste, Franziska Furter –ı 17.12.
Mai 36 Galerie, Rämistrasse 37 Franz Ackermann –ı 29.10.
Leon Xu –ı 29.10.
Push + Pull –ı 29.10.
Photobastei, Sihlquai 125, *44 240 2200 Und dann fing das Leben an –ı 6.11.
sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 4433 Lukas Salzmann 29.10.–13.11.
Schaufenstergalerie Stampfenbachstrasse,
Daniel Lehmann –ı 1.12.
Stampfenbachstrasse 31
Shedhalle Zürich, Seestrasse 395, *44 481 5950 Protozone8 Queer Trust –ı 4.12.
Tableau Zürich, Stadelhoferstr. 28/Hof Stadelhofer
Passage
Manon Wertenbroek – Home
Peeling
–ı 30.3.
Verein Josua Boesch, 10 Neeserweg Wort und Metall-Ikonen –ı 31.12.
Visarte Zürich, Schoffelgasse 10, *44 252 4161 Frisch 2022 –ı 17.12.
WBB Gallery, Trittligasse, *79 388 73 09 Mixtura2 –ı 17.12.
We Are AIA I Awareness in art, Limmatstrasse 268 Can You See Me Now? –ı 28.1.
Brüssel Fondation Cab, Rue Borrens 32–34 On the Lookout –ı 28.1.
La Verrière, boulevard de Waterloo 50, *2 511 2062 Myriam Mihindou – épiderme –ı 3.12.
Wiels, Av. Van Volxemlaan 354, *2 347 3050
Didier Vermeiren – Double
–ı 8.1.
Exposition
Gent
–ı 6.11.
Dänemark *0045
S.M.A.K. – Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, jan
hoetplein, 1, *9 323 60 01
Marc De Cock – An Imaginary
Portrait From the Collection
Matthys-Colle & S.M.A.K.
N. Dash – earth –ı 6.11.
Marcel Broodthaers –ı 31.12.
Philippe Van Snick – Dynamic Project –ı 26.2.
Humlebæk Louisiana Museum of Modern Art, Gl. Strandvej 13 Alex Da Corte –ı 8.1.
Deutschland *0049
Aachen Suermondt Ludwig Museum, Wilhelmstr. 18 Der Kampf mit dem Engel – Ein
–ı 4.12.
Zyklus von Herbert Falken
Alkersum Museum Kunst der Westküste, Hauptstr. 7 Provenienzgeschichten –
–ı 19.3.
Max Liebermann im Fokus
Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24 Zeitvertreib 28.10.–20.11.
Augsburg Galerie Noah, Beim Glaspalast 1 C. Bussenius, H. Grahnert,
M. Kunze, R. Seidel, C. von Lebusa
–ı 13.11.
AGENDA // SCHWEIZ / BELGIEN / DÄNEMARK / DEUTSCHLAND 131
Markus Oehlen 17.11.–15.1.
Holbeinhaus, Vorderer Lech 20
Gartner & Gartner – Gemalte
–ı 20.11.
Synergien
Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1 Douglas Henderson – Artifical
–ı 27.11.
Horizon
Bad Ems Künstlerhaus Schloss Balmoral, Villenpromenade 11 Made in Balmoral –ı 30.10.
Bad Frankenhausen
Panorama Museum, Am Schlachtberg 9 Hans-Peter Müller –ı 29.1.
Bad Honnef Insel Grafenwerth, Grafenwerth Umweltskulpturenpark Insel
–ı 31.10.
Grafenwerth
Baden-Baden Museum Frieder Burda, Lichtentaler Allee 8b,
Die Maler des heiligen Herzens –ı 20.11.
*7221 398 9831
Bayreuth Kunstmuseum Bayreuth, Maximilianstraße 33,
*49 921 764 5312
German Pop – Norddeutsche
Realisten
–ı 26.2.
Bergisch
Gladbach
Kunstmuseum Villa Zanders, Konrad-Adenauer-Platz 8,
*2202 142 334
Bibliomania – Das Buch in
der Kunst
Berlin Akademie der Künste Berlin, Pariser Platz 4 Spurensicherung – Die
29.10.–22.1.
Geschichte(n) hinter den Werken
Alte Nationalgalerie, Bodestrasse 1–3, *30 2090 5801 Mein Liebermann – Eine Hommage –ı 13.11.
Berührende Formen – Johann
–ı 19.2.
Gottfried Schadow
Bode-Museum, Am Kupfergraben 1, *30 2664 24242 Think Big! –ı 31.10.
Hand Große Kunst –
–ı 6.1.
Medaillenkunst in Deutschland
2007 bis heute
Gemäldegalerie Berlin, Matthäikirchplatz
Donatello – Erfinder der
–ı 8.1.
Renaissance
Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51, *30 397 8340 cameron clayborn – nothing left
to be
–ı 22.1.
KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst,
Am Sudhaus 3, *30 8 3215 9120
Museum Europäischer Kulturen, Arnimallee 25
–ı 8.1.
Forming Communities – Berliner
–ı 5.2.
Wege
Rémy Markowitsch – No Simple
–ı 26.2.
Way Out
Gernot Wieland – Turtleneck
–ı 26.2.
Phantasies
Mona Hatoum – all of a quiver –ı 14.5.
Splitter des Lebens – Ein Ukraine- –ı 15.1.
Tagebuch
Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2 Hollywood –ı 19.11.
Vogelschau und
–ı 19.2.
Froschperspektive – Fotografie
für Kinder
Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50, *30 266 2655 Sascha Wiederhold –ı 8.1.
Monica Bonvicini –ı 2.4.
Neues Museum Berlin, Bodestraße
Abenteuer am Nil – Preußen und
–ı 7.3.
die Ägyptologie 1842–45
Der Porzellan Code – One Million by –ı 28.5.
Uli Aigner
Schinkel Pavillon, Oberwallstr. 1, *30 2088 6444 Anna Uddenberg – Fake Estate –ı 31.12.
Jon Rafman – Egregores &
–ı 31.12.
Grimoires
Alexander und Renata Camaro Stiftung, Potsdamer
Abstraktion – Figuration –ı 21.1.
Straße 98A
Alfred Ehrhardt Stiftung, Auguststrasse 75, *30 2009 5333 20 Jahre Alfred Ehrhardt Stiftung –ı 23.12.
Künstlerhaus Bethanien, Kottbusserstr. 10, *30 616 9030 Manifestiert Euch! 11.11.–11.12.
Buchmann Galerie Berlin, Charlottenstr. 13
William Tucker – Portraits and
Masks
–ı 29.10.
132 Kunstbulletin 11/2022
Galerie Buchholz Berlin, Fasanenstr. 30 Vincent Fecteau, Florian Pumhösl –ı 29.10.
Galerie Judin, Potsdamer Str. 83 (Hof), *30 3940 4840 Michael Buthe –ı 5.11.
Galerie Nordenhake Berlin, Lindenstrasse 34 Samson Kambalu – Mdondo –ı 29.10.
Ryan Mrozowski — night/light 5.11.–14.1.
Galerie oqbo, Brunnenstr. 63, *157 7536 6352
M. Assig, T. J. Beck, L. Bruce, 28.10.–26.11.
A. Henning, P. Niemann, R. Pettibon
Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre, *30 261 7091
Heike Negenborn – Inszenierung
–ı 7.1.
und Wirklichkeit
James-Simon-Galerie, Bodestraße Schliemanns Welten –ı 6.11.
Sprüth Magers Berlin, Oranienburger Str. 18 Thomas Scheibitz –ı 29.10.
Jon Rafman –ı 29.10.
St. Matthäus-Kirche, Matthäikirchplatz Via Lewandowsky – wie bitte –ı 27.11.
Bochum Kunstmuseum Bochum, Kortumstrasse 147 Sichtbar – die Eigene Sammlung –ı 31.12.
Bonn Kunstmuseum Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 2 Max Ernst und die Natur als
–ı 22.1.
Erfindung
Bonner Kunstverein, Hochstadenring 22 In the Shadows of Tall Necessities –ı 18.12.
–ı 17.12.
Das Esszimmer – Raum für Kunst+, Mechenstr. 25,
*228 5387 6612
Ändern Sie die Skizze!
[Kismodoti-Sketu]
Bremen Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Teerhof 21 Re-Framing –ı 13.11.
Kunsthalle Bremen, Am Wall 207
Kunstpreis der Böttcherstraße in –ı 30.10.
Bremen 2022
Manns-Bilder – Der männliche Akt –ı 6.11.
auf Papier
Remix – Die Sammlung neu sehen –ı 13.11.
Wer war Milli? Eine Intervention
–ı 30.4.
von Natasha A. Kelly
Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20 Teresa Burga – Die Seiltänzerin –ı 6.11.
The Use of Colors – Nan Groot
–ı 22.1.
Antink, Fransje Killaars
Until we meet again – Place-
–ı 12.2.
Making in Southeast Asia
So wie wir sind 4.0 –ı 13.8.
Darmstadt Institut Mathildenhöhe, Olbrichweg 13 A Raumkunst –ı 27.7.
Dortmund Museum am Ostwall im Dortmunder U, Leonie-Reygers- Body & Soul – Denken, Fühlen,
–ı 13.11.
Terrasse
Zähneputzen
Duisburg Cubus Kunsthalle, Friedrich-Wilhelm-Str. 64 Ulrike Waltemathe – Yongbo Zhao –ı 27.11.
Lehmbruck Museum, Düsseldorfer Str. 51 Antony Gormley –ı 26.2.
Museum DKM, Güntherstrasse 13–15, *203 9355 5470 Eros in Erwartung der Ewigkeit –ı 15.1.
Schönheit und Urkräfte der Natur –
Claudia Terstappen
–ı 15.1.
Düren
Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum Düren,
Hoeschplatz 1
Kerstin Brätsch, Alexis Gautier,
Britta Thie
Düsseldorf Julia Stoschek Collection Düsseldorf, Schanzenstrasse 54 15-jährige Jubiläumsausstellung –ı 10.12.
der Julia Stoschek Collection
K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1,
Der Mucha – Ein Anfangsverdacht –ı 22.1.
*211 8381204
Kai 10/Arthena Foundation, Kaistrasse 10 Landscapes of Labour –ı 8.1.
KIT – Kunst im Tunnel, Mannesmannufer 1b,
Down The Rabbit Hole –ı 15.1.
*211 520 99 596
Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4 Martha Jungwirth –ı 20.11.
Kunstpalast, Ehrenhof 4–5, *211 566 42 100 Evelyn Richter –ı 8.1.
Christo und Jeanne-Claude –ı 22.1.
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5,
*211 8381204
–ı 8.1.
Der Mucha – Ein Anfangsverdacht –ı 22.1.
Piet Mondrian – Evolution 29.10.–12.2.
Galerie Ludorff, Königsallee 22 Kunst macht Glücklich 10.11.–7.1.
Neuerwerbungen Herbst 2022 –ı 18.2.
AGENDA // DEUTSCHLAND 133
Essen Kunsthaus Essen, Rübezahlstr. 33 Liza Dieckwisch, Klara Kayser, 4.11.–11.12.
Lucia Sotnikova
Museum Folkwang, Museumsplatz 1, *201 884 5444 Estelle Blaschke, Armin Linke –
–ı 11.12.
Image Capital
Neue Welten – Die Entdeckung
–ı 30.12.
der Sammlung
Expressionisten am Folkwang –
–ı 8.1.
Entdeckt – Verfemt – Gefeiert
Werke aus der Sammlung Olbricht –ı 15.1.
Frankfurt/M Deutsches Architekturmuseum, Schaumainkai 43 Schön hier – Architektur auf
–ı 27.11.
dem Land
Museum für Angewandte Kunst Frankfurt, Schaumainkai 17 E. R. Nele – Zeitzeugenschaft –ı 8.1.
Contact Zones – Murat Adash,
–ı 15.1.
Céline Berger, Syowia Kyambi
Die Sammlung Maximilian von 5.11.–26.2.
Goldschmidt-Rothschilds
Meet asian art – Pekingglas –ı 4.6.
Museum MMK für Moderne Kunst, Domstrasse 10,
*69 2123 0447
TOWER MMK – Stéphane
Mandelbaum
–ı 30.10.
basis, Gutleutstrasse 8–12 Cassandra Complex –ı 4.12.
Freiburg/B Galerie für Gegenwartskunst, E-Werk Freiburg e.V.,
Susanne Kühn | Solopräsentation –ı 13.11.
Eschholzstr. 77, *761 207 570
Kunstverein Freiburg, Dreisamstr. 21 Dan Walwin – Preprogrammes –ı 30.10.
Friedrichshafen Zeppelin Museum, Seestrasse 22, *7541 38 010 Beziehungsstatus – Offen –ı 6.11.
ZF Kunststiftung im Zeppelin Museum, Seestraße 22, Riikka Tauriainen – Ecotone
–ı 4.12.
*7541 777114
Encounters
Giessen Neuer Kunstverein, Ecke Licher Str./Nahrungsberg,
Jennifer Eckert –ı 19.11.
*641 250 9444
Hagen Osthaus Museum, Museumsplatz 1 Edward Bekkerman – Das
Unsichtbare sichtbar machen
–ı 15.1.
Halle
Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Friedemann-
Bach-Platz 5
Stoffe, Texturen, Oberflächen
–ı 8.1.
Wege zur Burg der Moderne –ı 8.1.
Battle:Reloaded – Margret Eicher –ı 8.1.
Hamburg Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2 Die neuen Bilder des Augusts –ı 15.1.
Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5,
*40 428 131 200
Künstlerhaus Hamburg – Bergedorf, Möörkenweg 18 B-G,
*17670732160
viermalvier – fourtimesfour
–ı 31.10.
Atmen –ı 15.1.
Hans Makart –ı 31.12.
Impressionismus –ı 31.12.
something new, something old,
–ı 18.2.
something desired
Hauke Jessen – Skulpturen 6.11.–20.11.
Hannover Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz Elementarteile –ı 31.12.
Herne Flottmann-Hallen, Strasse des Bohrhammers 5,
Arena – Reiner Seliger 12.11.–22.1.
*2323 162 951
Hörstel DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstrasse 10,
*2551 69 4200
Winterlicht – plants and plastics –
Nils Völker
–ı 13.3.
Kaiserslautern
mpk – Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern,
Museumsplatz 1, *631 364 7201
Vally Wieselthier – Golden Girls
No. 2
5.11.–12.2.
Karlsruhe ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Lorenzstr. 19 John Sanborn – Between Order and –ı 30.10.
Entropy
Hallenbau-Festival 2022 — die 28.10.–30.10.
Jubiläen!
Katharina John – Talking Heads –ı 6.11.
Marijke van Warmerdam – Then, 29.10.–5.2.
now, and then
Soun-Gui Kim – Lazy Clouds –ı 5.2.
134 Kunstbulletin 11/2022
Bayreuth — Harald Duwe
© ProLitteris, Kunstmuseum
Konstanz — Cornelia Simon-Bach,
Städtische Wessenberg-Galerie
Walter Giers – Electronic Art –ı 16.4.
Spatial Affairs – Worlding –ı 30.8.
Badischer Kunstverein, Waldstrasse 3 Charlotte Johannesson –ı 20.11.
Kiel Kunsthalle Kiel, Düsternbrooker Weg 1, *431 880 5756 Wildes, Wüstes, Wunderschönes.
–ı 19.2.
Natur im Fokus der Sammlung
Stadtgalerie Kiel, Andreas-Gayk-Str. 31 nature morte – still alive –ı 27.11.
Heinrich-Ehmsen-Stiftung –
Werkbestand Die Gemälde
–ı 19.2.
–ı 15.1.
Kirchheim
unter Teck
Öffentlicher Raum Kirchheim unter Teck, Max-Eyth
Strasse
Felice Varini – Zwölf Punkte für
sechs Geraden
Koblenz Ludwig Museum Deutschherrenhaus, Danziger Freiheit 1 Anne et Patrick Poirier – Fragilité –ı 30.10.
Kochel am See Franz Marc Museum, Franz Marc Park 8–10, *8851 924 880 Hansjörg Voth, –ı 30.5.
Köln artothek – Raum für junge Kunst, Am Hof 50, *2212 2332 Jeehye Song – Hello! –ı 19.11.
Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Im
Mediapark 7
Photographische Konzepte
und Kostbarkeiten –
Sammlungspräsentation
Kolumba, Kolumbastraße 4 making being here enough –
Ort und Subjekt
Museum Ludwig Köln, Heinrich-Böll-Platz Wolfgang-Hahn-Preis 2022 –
Frank Bowling
ZADIK | Zentralarchiv für deutsche und internationale
Kunstmarktforschung, Im Mediapark 7, *221 470 89230
Galerie Boisserée, Drususgasse 7–11
30 years of ZADIK – Highlights
and Insights
Rubén Martín de Lucas – Iceberg
Nations
–ı 8.1.
–ı 14.8.
16.11.–12.2.
–ı 24.5.
–ı 30.10.
Sean Scully – Prints –ı 30.10.
Konstanz Städtische Wessenberg-Galerie, Wessenbergstrasse 43 Cornelia Simon-Bach –ı 8.1.
Kunstverein Konstanz e.V., Wessenbergstr. 39/41 Handarbeit — Andrea Vogel –ı 4.12.
Leipzig
Galerie für Zeitgenössische Kunst,
Karl-Tauchnitz-Str. 9–11
Vom Haben und Teilen – Wem
gehört die Sammlung?
–ı 25.12.
Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a Angela Fette –ı 13.11.
Mainz Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5 Pieces – Hana Miletić –ı 5.2.
Flux4Art –ı 5.2.
Mannheim Kunsthalle Mannheim, Moltkestrasse 9 Liebermann, Slevogt, Corinth –
–ı 20.11.
Druckgraphik und Zeichnung
Becoming CoBrA – Anfänge einer 19.11.–5.3.
europäischen Kunstbewegung
Reiss-Engelhorn-Museen, Zeughaus C5 Die Normannen –ı 26.2.
Die Welt am Oberrhein –ı 30.7.
Reiss-Engelhorn-Museen/Museum Weltkulturen D5 Seit’s um Geld geht –ı 27.11.
Unsichtbare Welten –ı 30.7.
Marl Skulpturenmuseum Glaskasten, Creiler Platz 1 Sebastian Freytag – Wandmalerei –ı 27.11.
Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 Vom Aussterben bedroht –ı 1.11.
KinderKunstLabor – Blau –ı 26.2.
AGENDA // DEUTSCHLAND 135
Mönchengladbach
Paul Kolling – Westwärts 29.10.–12.3.
Galerie Löhrl, Kaiserstrasse 58/60, *2161 200 762 Dieter Nuhr, Stephan Kaluza –ı 5.11.
Müllheim Markgräfler Museum, Wilhelmstr. 7 Rosa Lachenmeier – Rheinreise,
–ı 26.3.
Au long du Rhin
München Alte Pinakothek, Barer Straße 27, *89 2380 5216 Von Goya bis Manet –ı 31.12.
Colore e sentimento –ı 4.2.
Sinnesfreuden – Hendrick ter
Brugghen
–ı 26.2.
–ı 15.1.
Die Neue Sammlung – The International Design Museum,
Türkenstraße 15, *89 2380 5253
20 Jahre Pinakothek der Moderne –
21 Objekte
Das Fahrrad 11.11.–22.9.
ERES-Stiftung, Römerstrasse 15 Alter + Ego –ı 29.10.
Tue Greenfort – Medusa Alga
–ı 1.11.
Laguna
Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1 Tony Cokes –ı 4.12.
Joan Jonas –ı 26.2.
Jüdisches Museum München, St.-Jakobs-Platz 16,
Radio Free Europe –ı 5.3.
*89 2339 6096
Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Theatinerstrasse 8 JR – Chronicles –ı 15.1.
Lothringer 13 Halle, Lothringer Str. 13 Exzentrische 80er –ı 6.11.
Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1
München 72 – Olympische
–ı 31.12.
Spurensuche
Nachts – Clubkultur in München –ı 8.1.
München 72 – Forum 054 –
–ı 8.1.
Ina Kwon München/Gyeongju
and Rubble
München 72 – Mode, Menschen
–ı 8.1.
und Musik
Radio Free Europe – Stimmen aus
–ı 5.3.
München im Kalten Krieg
Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a, *89 23805 2286 Future Bodies from a Recent Past –ı 15.1.
Sammlung Goetz, Oberföhringerstr. 103 Imi Knoebel –ı 29.4.
Barbara Kasten –ı 29.4.
Städt. Galerie Lenbachhaus/Kunstbau, Luisenstrasse 33/ Etel Adnan –ı 26.2.
Königsplatz
foryouandyourcustomers, Standort München,
Magdalena Abele –ı 30.11.
Liebigstraße 22
Galerie Biedermann, Barerstr. 44, *89 297 257
Bildhauerzeichnungen und
–ı 25.11.
Skulpturen
Galerie der Künstler*Innen, Maximilianstrasse 42,
Gnade –ı 27.11.
*89 220 463
Gudrun Spielvogel, Maximilianstr. 45
Klaus Staudt – Augenblicke
–ı 26.11.
des Lichts
Smudajescheck Galerie, Schwindstr. 3, *173 311 0309 Theresa Hecker – Artnews 10.11.–19.11.
Münster LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10 Wolfgang Heimbach – Ein
–ı 4.12.
deutscher Barockmaler an
europäischen Höfen
Barbarossa – Die Kunst der
–ı 5.2.
Herrschaft
Phyllida Barlow – Street –ı 12.3.
↗ www.artlog.net
136 Kunstbulletin 11/2022
Murnau am Pulpo Gallery, Obermarkt 51, *171 1778796 Gao Hang – My Bad Ideas –ı 29.10.
Staffelsee
Neuss Langen Foundation, Raketenstation Hombroich 1 Julian Charrière – Controlled Burn –ı 6.8.
Skulpturenhalle, Lindenweg/Ecke Berger Weg Harald Klingelhöller –ı 11.12.
Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000
Heerich 100 – Die begehbare
–ı 30.10.
Skulptur
Landschaften – Chris Durham,
–ı 30.10.
Bernd & Hilla Becher
Raumortpraxis – Impulse für neue –ı 12.3.
Lebensentwürfe
Nürnberg Germanisches Nationalmuseum, Kartäusergasse 1,
Werkstatt Mittelalter –ı 1.10.
*911 133 1103
Kunsthalle Nürnberg, Lorenzer Strasse 32 Andreas Schulze – On Stage 5.11.–12.2.
Institut für moderne Kunst im Atelier- und Galeriehaus
Defet, Gustav-Adolf-Str. 33
Werner Büttner, Thomas Eller –
Der Stamm der armen Teufel
29.10.–15.1.
Oldenburg Oldenburger Kunstverein, Damm 2a Gerrit Frohne-Brinkmann –ı 13.11.
Pforzheim Kunstverein im Reuchlinhaus, Jahnstr. 42 Peles Empire –ı 15.1.
Schmuckmuseum, Jahnstrasse 42 Schmuck – Sprache –ı 6.11.
Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14,
*7121 303 2322
Vera Leutloff – Farbe in Bewegung –ı 12.3.
Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus,
Spendhausstrasse 4
Rheinsberg Kurt Tucholsky Literaturmuseum, Schloss Rheinsberg,
*33931 39 0007
Siegen Museum für Gegenwartskunst Siegen, Unteres Schloss 1,
*271 405 7710
Common Sense
Ins Licht – Highlights der
Gemäldesammlung
Mit Blick auf Adolf Hölzel – Figur
und Abstraktion
–ı 8.1.
–ı 29.1.
–ı 5.2.
Nanne Meyer – Versteckte Texte –ı 20.11.
Francis Bacon – Studiolo
–ı 21.2.
Florence Jung –ı 26.2.
Gemischtes Doppel –ı 26.2.
Odor 18.11.–26.2.
Sindelfingen Galerie Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1 What I like! –ı 10.4.
Lisa Moll – mæme –ı 10.4.
Ilse Beate Jäkel – Im Konzert –ı 10.4.
Singen Kunstmuseum Singen, Ekkehardstrasse 10, *7731 85 271 Jürgen Palmtag –ı 20.11.
Darf ich dir was zeigen? –ı 20.11.
Stuttgart Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1 Kubus – Sparda-Kunstpreis 2022 –ı 8.1.
Frischzelle_29 – Hannah J. Kohler 29.10.–17.9.
Staatsgalerie, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 Hyperimage –ı 5.2.
Glitzer und Gift der
18.11.–26.2.
Zwanzigerjahre – George Grosz
Georges Rouault 18.11.–26.2.
–ı 5.11.
Galerie Klaus Braun, Charlottenstraße 14, 5. OG,
*711 640 5989
Bildfindungen – Franziska
Reinbothe, Donald Martiny
A game of the image space –
12.11.–14.1.
Anne Berlit
Galerie von Braunbehrens, Rotebühlstr. 87 Fantasy of Light 18.11.–12.1.
Tübingen Kunsthalle Tübingen, Philosophenweg 76 Christian Jankowski –ı 30.10.
Tuttlingen Galerie der Stadt Tuttlingen, Rathausstrasse 7 Keith Haring – Posters –ı 27.11.
Ulm kunsthalle weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1 Reine Formsache –ı 18.6.
Museum Ulm, Marktplatz 9 Jost Münster –ı 20.11.
Zum Glück! 40 Jahre Freunde des –ı 20.11.
Ulmer Museum e.V.
Urformen –ı 22.1.
Otl Aicher 100 Jahre 100 Plakate –ı 8.1.
Franco Clivio –ı 15.1.
Protest gestalten 12.11.–16.4.
AGENDA // DEUTSCHLAND 137
Waiblingen Galerie Stihl Waiblingen, Weingärtner Vorstadt 12,
*7151 5001 1686
Gewitzt, Gewagt, Gezeichnet –
Der Simplicissimus
19.11.–12.2.
Waldenbuch Museum Ritter, Alfred-Ritter-Strasse 27 Şakir Gökçebağ – Twists & Turns –ı 16.4.
Weilburg fotobildlager7a + Archiv_Klaus Graubner*1938, Friedrich- Oberräder Gärten und Felder –
–ı 30.4.
Ebert-Straße 7a
Yves Graubner
Wilhelmshaven Kunsthalle Wilhelmshaven, Adalbertstr. 28 Katja Aufleger – It’s never too late –ı 27.11.
to panic
Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1 Empowerment –ı 8.1.
Wuppertal Von der Heydt-Museum, Turmhof 8 Eine neue Kunst – Fotografie und
–ı 8.1.
Impressionismus
Fremde sind wir uns selbst –ı 29.1.
Senga Nengudi –ı 29.1.
Fokus Von der Heydt – ZERO, Pop
und Minimal
–ı 16.7.
Finnland *0358
Skulpturenpark Waldfrieden (Cragg Foundation),
Hirschstr. 12, *202 317 2989
Anish Kapoor
Andreas Schmitten
–ı 1.1.
–ı 1.1.
Tampere Sara Hildén Art Museum, Särkänniemi Thomas Houseago – WE with Nick
Cave and Brad Pitt
–ı 15.1.
Frankreich *0033
Aix-en- Musée Granet, Place St Jean de Malte David Hockney –ı 28.5.
Provence
Albine Eschaton-Kunststiftung Anselm Kiefer, Eschaton-Stiftung Anselm Kiefer –ı 30.10.
Altkirch CRAC Alsace, 18, rue du Château, *3 8908 8259 The Four Cardinal Points Are
–ı 15.1.
Three – The South And The North
Amilly Les Tanneries, centre d’art contemporain, 234 rue des Ponts Les registres du jeu –ı 27.8.
Annecy L’Abbaye – Espace d’art contemporain, 15 Chemin
Jacques Monory –ı 19.12.
de l’Abbaye
Annemasse Villa du Parc, 12, rue de Genève, *4 5038 8461 In Praesentia – Niels Trannois –ı 18.12.
Besançon FRAC Franche-Comté, Cité des arts/Passage des arts 2 La Beauté du diable –ı 12.3.
Brétigny Centre d’art contemporain Brétigny, Espace Jules Verne/ Playworlds, 2018–2022 –ı 10.12.
Rue Henri Douard
Cajarc Maison des arts Georges Pompidou, route de Gréalou 24 Baby, welcome to the party –ı 27.11.
Dijon Le Consortium, 37, rue de Longvic Tschabalala Self –ı 22.1.
Dunkerque FRAC Grand Large, 503 Av des Bancs de Flandres,
Delphine Reist – Vrac Multivrac –ı 30.12.
*3 28 65 84 20
Enghien-les- Centre des Arts, 12–16, rue la Libération, *1 3010 8559 Prométhée, le jour d’après –ı 20.12.
Bains
Grenoble Musée de Grenoble, 5, Place de Lavalette De la nature –ı 19.3.
Ile de Vassivière Centre International d’Art et du Paysage Lignes de fuite –ı 6.11.
Ivry-sur-Seine Centre d’art contemporain d’Ivry – le Crédac, 25–29
La fugitive –ı 18.12.
rue Raspail, *1 4960 2506
Jumièges Abbaye de Jumièges, 24, rue Guillaume le Conquérant Hala Wardé – a roof for silence –ı 6.11.
La Roche-sur-
Foron
Landerneau
L’Angle – Espace d’Art Contemporain, 287 Avenue
Jean Jaurès
Fonds Hélène & Edouard Leclerc, 71 Rue de la Fontaine
Blanche, Rue des Capucins
Camille LLobet –ı 26.5.
Ernest Pignon-Ernest
–ı 15.1.
Françoise Pétrovitch –ı 15.1.
Lannion L’imagerie, 19, rue Savidan, *2 9646 5725 Tomiyasu Hayahisa – Une ligne
formée de points
Lyon Musée d’art contemporain Lyon, 81, quai Charles de Gaulle Nathalie Djurberg et Hans Berg,
Jesper Just
Lyon Biennial, Rue Challemel-Lacour 65
16 e biennale de Lyon: manifesto
of fragility
Fondation Bullukian, 26 Place Bellecour, Lyon 2 e
François Réau – déstination de nos
lointains
5.11.–14.1.
–ı 9.7.
–ı 31.12.
–ı 30.12.
138 Kunstbulletin 11/2022
L’Isle-sur-la- Villa Datris, 7, avenue des 4 Otages Toucher terre –ı 1.11.
Sorgue
Marseille FRAC PACA, 20, Boulevard de Dunkerque Ângela Ferreira –ı 22.1.
Marie Hervé –ı 26.2.
Metz
Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme Le Musée sentimental d’Eva Aeppli –ı 14.11.
CS 90490, *3 8715 3939
Milly-la-fôret Le Cyclop de Jean Tinguely, Le bois des pauvres Jennifer Caubet & Thomas Teurlai –ı 6.11.
Montbéliard Centre Régional d’Art Contemporain, 19, av. des Alliés Trois p’tits tours et puis s’en vont –ı 15.1.
Mouans- Espace de l’Art Concret, Château de Mouans, *4 9375 7150 Filiatons 2 –ı 26.3.
Sartoux
Mulhouse La Kunsthalle, 16, rue de la Fonderie, *369 776 647 Exhumer le futur – Maarten Vanden –ı 30.10.
Eynde
Nîmes Carré d’Art, Place de la Maison Carrée, *4 66 76 35 70 Gerard & Kelly – Ruines –ı 26.3.
Noisy-le-Sec La Galerie, 1, rue Jean Jaurès, *1 4942 6717 Hedy Lamarr, The strange woman –ı 21.1.
Paris Bourse de Commerce, 2 Rue de Viarmes Anri Sala –ı 3.1.
Centre Pompidou, Place Georges Pompidou Gérard Garouste –ı 2.1.
Fondation d’entreprise Pernod Ricard, 1 cours Paul Ricard Horizones, 23 e Prix Fondation
–ı 29.10.
Pernod
Alexandra Bircken und Lutz
15.11.–28.1.
Huelle – La pensée corps
Fondation Louis Vuitton, 8, av. du Mahatma Gandhi,
Monet – Mitchell –ı 25.2.
*1 4069 9600
Hôpital Saint Louis, 1 Avenue Claude Vellefaux Sophie Delpeux & Marc Bauer –ı 30.11.
Institut Giacometti, 5, rue Victor Schoelcher, *1 4454 5244 Alberto Giacometti / Sophie
–ı 30.11.
Ristelhueber – Legacy
Jeu de Paume, 1, Place de la Concorde Renverser ses yeux –ı 29.1.
Lafayette Anticipations, 9, rue du Plâtre Cyprien Gaillard – Dumpty –ı 8.1.
Le Panthéon, Place du Panthéon Ann Veronica Janssens – 23:56:04 –ı 30.10.
Le Plateau Paris, Angle r. des alouettes et r. carducci Judith Hopf – Énergies –ı 11.12.
Maison Européenne de la Photographie, 5/7 Rue de
Boris Mikhaïlov – Journal Ukrainien –ı 15.1.
Fourcy, *1 4478 7522
Musée d’Art et d’Histoire de l’Hôpital Sainte-Anne, 1 Corinne Deville – Vivre en peinture –ı 29.1.
rue Cabanis, *1 45 65 86 96
Musée des Arts Décoratifs, 107, rue de Rivoli, *1 4260 3214 Shocking Chic – Les mondes
–ı 22.1.
surréalistes d’Elsa Schiaparelli
Musée du quai Branly, 37, quai Branly Dinh Q. Lê –ı 20.11.
Plateau
d’Hauteville
Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, 11, avenue du
Président Wilson
Zoé Leonard – Al Rio / To the river
Oskar Kokoschka – un fauve
à Vienne
–ı 29.1.
–ı 12.2.
Musée Jacquemart André, 158, Blvd. Haussmann Füssli – entre rêve et fantastique –ı 23.1.
Musée Marmottan Monet, 2 Rue Louis Boilly Face au soleil –ı 29.1.
Musée Picasso Paris, 5, rue de Thorigny, *1 4271 2521 Farah Atassi –ı 29.1.
Palais de Tokyo, 13, av. du Président Wilson Cyprien Gaillard –
–ı 8.1.
Humpty / Dumpty
Guillaume Leblon – Parade –ı 8.1.
Palais Galliera, 10 Avenue Pierre 1 er de Serbie Frida Kahlo –ı 5.3.
Petit Palais, Musée des Beaux-Arts de la Ville de Paris, Ugo Rondinone –ı 8.1.
Avenue Winston Churchill
Bétonsalon, 9, esplanade Pierre Vidal-Naquet,
Judith Hopf – Énergies –ı 11.12.
*1 4584 1756
Centquatre, 5, rue Curial Foire Foraine d’Art Contemporain –ı 29.1.
L’Ahah #Griset, 4 cité Griset, *171 27 72 47
Lena Amuat, Zoë Meyer,
–ı 10.12.
Simone Holliger
Le Bal, 6, Impasse de la Défense, *1 4470 7550 Renverser ses yeux –ı 29.1.
Centre d’Art Contemporain de Lacoux, Place de l’ancienne Sarah Ritter – L’ombre de la terre –ı 31.10.
école
AGENDA // DEUTSCHLAND / FINNLAND / FRANKREICH 139
Pontault-
Combault
Centre Photographique d’île-de-France, 107, av. de la
République, *170 054 982
Nicolas Giraud & Bertrand
Stofleth – La Valée
Reims Domaine Pommery, 5, Place du General Gouraud Rêveries – Expérience Pommery 16 –ı 8.11.
Rochechouart Musée départemental d’art contemporain, Place du Prinz Gholam – Mon cœur est un
–ı 15.12.
Château, *5503 7777
luth suspendu
Nous sommes tous des lichens –ı 15.12.
Saint-Fons
–ı 5.11.
Le Centre d’Arts Plastiques Espace Léon Blum, Rue de la
Rochette, *092 027
Suzanne Husky – Les leçons des
peuples des marécages
Sète CRAC Occitanie, 26, quai Aspirant Herber, *4 6774 9437 Pauline Curnier Jardin –ı 8.1.
St-Paul-de- Fondation Maeght, 623, ch. des Gardettes, *493 9332 8163 Au cœur de l’abstraction –ı 20.11.
Vence
Tourcoing IMA Tourcing, 9 Rue Gabriel Péri Les Sentinelles –ı 2.2.
Valenciennes Galerie L’H du Siège, 15, rue de l’Hôpital de Siège Si t’es sage t’auras une image –ı 19.11.
Versailles Château de Versailles, Place d’Armes, *1 3083 7800 Joana Vasconcelos – arbre de vie –ı 15.1.
Villeneuve LaM, 1, Allée du Musée, *3 2019 6870 Étienne Chambaud – Lâme –ı 22.1.
d’Ascq
Villeurbanne Institut d’art contemporain Villeurbanne, 11, rue
Jeune création internationale –ı 31.12.
Docteur-Dolard
URDLA Centre International Estampes & Livres, 207,
rue Francis-de-Pressensé
Phoebe Boswell, Sylvie Selig –ı 31.12.
Italien *0039
Agrate Cascina I.D.E.A., 26 Via G. Marconi, NO, *347 636 7698 Daiga Grantina –ı 31.12.
Alba
Ceretto, Strada Provinciale Alba/Barolo Località
A cielo aperto 2022 –ı 25.11.
San Cassiano, 34, CN
Aosta Centro Saint Benin, Via Bonifacio Festaz 27, *165 272 687 Arshak Sarkissian – Angeli e
–ı 6.11.
Demoni
Bard Forte di Bard, Cerntro, AO, *125 833 811 Fabiano Ventura –ı 18.11.
Umberto Mònterin –ı 4.12.
Bergamo GAMeC, Via San Tomaso, 53, *35 270 272 La Collezione Impermanente –ı 8.1.
Dora Budor –ı 8.1.
Biella Fondazione Pistoletto, Via Serralunga 27, *15 28 400 Arte al Centro 2022 –ı 15.11.
Bologna Fondazione Massimo e Sonia Cirulli, Via Emilia 275, San Le donne di Kabul. –ı 31.12.
Lazzaro di Savena, BO
Bolzano ar/ge kunst Galerie Museum, Museumsstrasse 29 The Lying Body –ı 5.11.
Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19, Etel Adnan, Simone Fattal –
–ı 6.11.
BZ, *471 971 626
Working Together
Ri-Materializzazione del linguaggio –ı 3.6.
Museion Bolzano, Dantestr. 6, BZ Kingdom of the Ill –ı 5.3.
Brescia Museo di Santa Giulia, Via Musei 81/b, *30 8 0076 2811 Isgrò cancella Brixia –ı 8.1.
Calatafimi
Segesta
Parco archeologico di Segesta, Contrada Barbaro, SR 22,
TP
–ı 15.1.
Nella natura come nella mente –ı 6.11.
Catanzaro Marca, Via Alessandro Roberto Fanari –ı 27.11.
Chioggia Museo Civico della Laguna Sud, 1 Campo Guglielmo
Appropriation –ı 13.11.
Marconi, VE
Civitella La Serpara, Loc. Serpara 2, VT, *761 914 071
Lava – Paul Wiedmer
–ı 31.12.
d’Agliano
39 Künstler im Skulpturengarten –ı 31.12.
Codroipo Villa Manin, Piazza Manin 10 Pier Paolo Pasolini – Sotto gli occhi –ı 8.1.
del mondo
Favara Farm Cultural Park, Cortile Bentivegna, AG Radical SHE – Women Quadrennial –ı 29.1.
of Art and Society
Ferrara Castello Estense, Largo Castello 1, FE, *532 29 92 33 La memoria infedele –ı 27.12.
Firenze
Museo del Novecento Firenze, Piazza di Santa Maria
Novella 10, FI
Palazzo Medici Riccardi, Via Camillo Cavour 1,
*55 276 0444
Luca Vitone
–ı 7.11.
Tony Cragg –ı 15.1.
Passione Novecento. Da Paul Klee a –ı 15.1.
Damien Hirst
Palazzo Strozzi, Piazza Strozzi 1, FI, *55 282 635 Olafur Eliasson –ı 22.1.
140 Kunstbulletin 11/2022
BASE Progetti per L’Arte, Via San Niccolo 18r, *55 602 102 Loris Gréaud –ı 17.11.
L’Aquila MAXXI L’Aquila, 15 Piazza Santa Maria Paganica, AQ Afterimage –ı 19.2.
La Spezia
Centro di Arte Moderna e Contemporanea, Piazza Cesare
Battisti 1, SP, *187 734 593
Giacomo Verde artivista – Liberare
Arte da Artisti
–ı 25.12.
Lissone Museo d’Arte Contemporanea, Via Padania 6 Giuseppe Stampone –ı 29.1.
Merano Merano Arte, Laubengasse 163 Turning Pain Into Power –ı 29.1.
Mestre Centro Culturale Candiani, Piazzale Candiani 7,
Kandinski e le avanguardie –ı 21.2.
*41 958 100
Milano Armani/Silos, Via Bergognone 40, MI Magnum Photos – Colors Places
–ı 6.11.
Faces
Fondazione Arnaldo Pomodoro, Via Andrea Solari 35, Open Studio #1 –ı 18.12.
*28 907 5394
Fondazione Luigi Rovati, 52 Corso Venezia, MI Sabrina Mezzaqui –ı 27.11.
Galleria d’Arte Moderna Milano, Via Palestro 16, MI,
Andrea Bowers – Furla Series –ı 18.12.
*2 8846 7748
Istituto Svizzero Milano, Via Vecchio Politecnico 3, MI Marie Matusz –ı 19.11.
PAC Padiglione d’Arte Contemporanea Milano, Via
Palestro 14, MI, *2 683 330
Palazzo Reale Milano, Piazza del Duomo 12, MI,
*2 3646 1394
Resistance and resilience in
22.11.–12.2.
Japanese contemporary art
Appiani, Canova, Raffaeli
–ı 29.1.
Max Ernst –ı 26.2.
Hieronymus Bosch e l’europa
9.11.–12.3.
meridionale
Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, MI, *2 6611 1573 Dineo Seshee Bopape –ı 29.1.
Bruce Nauman – Neons,
–ı 26.2.
Corridors & Rooms
Triennale – Palazzo dell’Arte, 6 Viale Emilio Alemagna, MI Unknown Unknowns –
–ı 11.12.
An Introduction to Mysteries
Building, Via Monte di Pietà 23, MI Letizia Cariello –ı 23.12.
Buildingbox – Flashbacks –ı 9.1.
Galleria Raffaella Cortese, Via A. Stradella 7, MI Maurizio Cattelan –ı 6.11.
Giò Marconi, Via Tadino 15 André Butzer –ı 20.12.
Monica De Cardenas Milano, Via Francesco Viganò 4, MI, Wangari Mathenge –ı 26.11.
*2901 0068
Napoli Fondazione Morra Greco, Largo Avellino 17, *81 210 690 Keep On Movin’ –ı 30.11.
Museo di Capodimonte, Bosco di Capodimonte Salvatore Emblema –ı 30.10.
PAN Palazzo delle Arti Napoli, Via dei Mille 60,
David Bowie: the passenger.
–ı 29.1.
*81 795 8604
By Andrew Kent
Nuoro Museo d’Arte Nuoro, Via Satta 15, NU, *784 252 110 Sensorama. Lo sguardo le cose
–ı 30.10.
gli inganni
Orani Museo Nivola, Via Gonare, 2, NU Pedro Reyes –ı 22.2.
Padova Palazzo del Monte di Pietà, Via Arco Valaresso, PD L’occhio in gioco, Percezioni,
–ı 26.2.
impressioni e illusioni nell’arte
Palermo Palazzo Reale Palermo, Piazza Indipendenza 1, PA,
Mostra –ı 31.10.
*91 705 1111
Villa Zito, 52 Via della Libertà, PA Pietro Consagra –ı 4.12.
Cesare Viel – Corpi estranei –ı 31.3.
Pescara Vistamare, 13 Largo dei Frentani, PE Ettore Spalletti –ı 28.2.
Ravenna Fondazione Sabe, 31 Via Giovanni Pascoli, RA Enrica Borghi –ı 17.12.
–ı 27.11.
Museo d’Arte della citta, Ravenna, Via di Roma 13,
*544 482 775
VII Biennale del Mosaico
contemporaneo
Francesco Cavaliere, Leonardo
Pivi – Prodigy Kid
–ı 8.1.
↗ www.artlog.net/kunstbulletin
AGENDA // FRANKREICH / ITALIEN 141
Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66 Carlo Valsecchi – Bellum –ı 31.12.
Emma Talbot –ı 19.2.
Jenna Gribbon –ı 19.2.
Rivoli Castello di Rivoli, Piazza del Castello, TO A.B.O. Theatron – L’arte o la vita –ı 6.11.
Olafur Eliasson 3.11.–26.3.
La Collezione Cerruti –ı 30.4.
Roma Chiostro del Bramante, Via della Pace, RM, *6880 9035 Crazy – La follia nell’arte
–ı 8.1.
contemporanea
Istituto Svizzero, Via Ludovisi 48, RM, *06 420 421 Deborah-Joyce Holman –ı 10.11.
Fall – Marie Matusz –ı 19.11.
L’arcobaleno riposa sulla strada 29.10.–12.2.
MACRO, Via Nizza 138/Via Reggio Emilia 54, RM,
*6 7107 0400
MAXXI Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo,
Via Guido Reni 2, RM, *96 7350
San Giovanni La Fondazione La Verde-La Malfa, Via Sottotenente Pietro
Punta (CT) Nicolosi 29
Lisa Ponti
Eva Barto – Sharp Smile
–ı 30.10.
–ı 6.11.
Maxxi Bvlgari Prize
–ı 20.11.
Casa Balla –ı 31.12.
Giacomo Balla – Casa Balla –ı 31.12.
Nedko Solakov –ı 12.3.
What a Wonderful World –ı 12.3.
Pascale Marthine Tayou –ı 7.5.
Begoña Zubero – NEEEV. Non è
–ı 6.11.
esotico, è vitale
Taranto MArTA, via Cavour, 10, TA, *99 4532112 Taras e i doni del mare –ı 31.12.
Federico Gori – L’età dell’oro
–ı 8.1.
(la muta)
Torino Fondazione Merz, Via Limone 24, *11 1971 9437 Dia Beacon –ı 20.11.
Galleria d’Arte Moderna e Contemp., Via Magenta 31, TO Flavio Favelli –ı 6.11.
VideotecaGAM – Jannis Kounellis –ı 13.11.
OGR – Officine Grandi Riparazioni, Corso Castelfidardo 22 Arthur Jafa 4.11.–15.1.
Pinacoteca Giovanni e Marella Agnelli, Via Nizza 230 Sylvie Fleury – Turn me on –ı 15.1.
Reggia di Venaria Reale, Piazza della Repubblica 4 Tony Cragg –ı 8.1.
Quartz Studio, via Giulia di Barolo 18/D, TO, *11 429 0085 Kasper Sonne –ı 14.1.
Venezia Basilica di San Giorgio Maggiore, Isola Di San Giorgio Ai Weiwei – La Commedia Umana –ı 27.11.
Chiesa di Santa Maria della Visitazione, 919A Fondamenta Rony Plesl –ı 27.11.
Zattere Ai Gesuati, VE
Complesso dell’Ospedaletto, 6691 Barbaria de le Tole, VE Penumbra –ı 27.11.
Ramin Haerizadeh, Rokni
–ı 27.11.
Haerizadeh, Hesam Rahmanian
Espace Louis Vuitton, 1353 Calle Ridotto, VE Katharina Grosse – Apollo, Apollo –ı 27.11.
Fondazione Bevilacqua La Masa, Galleria di Piazza
Ha Chong-Hyun –ı 27.11.
San Marco 71/c, *41 523 7819
Fondazione Emilio e Annabianca Vedova, Dorsoduro 46, Rainer – Vedova – Ora –ı 30.10.
*41 522 6626
Fondazione Forte Marghera, 30 Via Forte Marghera, VE Elisa Giardina Papa –ı 27.11.
Fondazione Prada Venezia, Ca’ Corner della Regina,
Human Brains – It Begins with
–ı 27.11.
Santa Croce 2215, VE
an Idea
Fondazione Querini-Stampalia, Castello 5252 Isamu Noguci –ı 27.11.
Ewa Kuryluk –ı 27.11.
GAD Giudecca Art District, Via Giudecca, VE
Humanabilia – Dal Mirabilis
–ı 31.12.
alla Téchne
Gervasuti Foundation, Via Garibaldi Miltos Manetas – Assange in Prison –ı 27.11.
ISR Spazio Culturale Svizzero, Campo S. Agnese-
Marie Matusz –ı 19.11.
Dorsoduro 810
Istituto Veneto di Scienze, Palazzo Loredan, *41 240 7711 Roma Women – Performative
–ı 27.11.
Strategies of Resistance
Le Stanze del Vetro, Isola di San Giorgio Maggiore 1 Venini: Luce 1921–1985 –ı 8.1.
Negozio Olivetti, 101 Piazza San Marco, VE Lucio Fontana, Antony Gormley –ı 27.11.
Padiglione delle Arti Applicate, 2169 Campo de la Tana, VE Sophia Al-Maria –ı 27.11.
142 Kunstbulletin 11/2022
Padiglione Svizzero, Giardini di Castello, VE Latifa Echakhch –ı 27.11.
Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro Edmondo Bacci –ı 1.10.
Punta della Dogana, Dorsoduro 1, VE Bruce Nauman –ı 27.11.
Salone Verde, Sestiere Santa Croce 2258, Calle della Regina Take Your Time –ı 27.11.
Scuola Grande della Misericordia, Sestiere Cannaregio, VE Future Generation Art Prize
–ı 27.11.
@ Venice 2022
Spazio Thetis, Arsenale Novissimo di Veneia, VE
The 1 st Annual Metaverse
–ı 23.11.
Art Venice
Antonio Ievolella – Paranza –ı 27.11.
Conservatorio di Musica Benedetto Marcello di Venezia
(Palazzo Pisani), 2810 Sestiere di San Marco, VE
Uncombed, Unforeseen,
Unconstrained
–ı 27.11.
Docks Cantieri Cucchini, Castello 40A/B, VE Alberta Whittle – Scotland + Venice. –ı 27.11.
La Biennale di Venezia, Giardini – Arsenale, *41 521 8711 La Biennale di Venezia 2022 –ı 27.11.
Museo di Palazzo Grimani, Ramo Grimani, 4858 Georg Baselitz –ı 27.11.
The Flaying of Marsyas –
–ı 27.11.
Mary Weatherford
Bosco Sodi a Palazzo Vendramin
–ı 27.11.
Grimani
Palazzo Ducale Venezia, San Marco 1, VE Anselm Kiefer –ı 29.10.
Verona Palazzo della Gran Guardia, Piazza Bra, *02 433 53522 Bosco Sodi –ı 27.11.
Liechtenstein *0423
Vaduz
Luxemburg *0352
Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation,
Städtle 32
Luxemburg Casino Luxembourg – Forum d’art contemporain, 41,
rue Notre Dame, *50 45
MUDAM/Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3, Park Dräi
Eechelen, *4537 851
Monaco *0377
Monaco
Niederlande *0031
Nouveau Musée National de Monaco, 17, avenue Princesse
Grace, *98 981 962
Hauser & Wirth Monaco, Place du Casino
Im Kontext der Sammlung –
–ı 15.1.
Brian O’Doherty
Candida Höfer – Liechtenstein –ı 10.4.
Adrien Vescovi – jours de lenteur –ı 29.1.
Tacita Dean –ı 5.2.
Newton, Riviera –ı 13.11.
Roni Horn – Sweet is the swamp
with it’s secrets
–ı 17.12.
Amsterdam Stedelijk Museum, Museumplein Sophie Douala – Follow the
–ı 31.12.
black rabbit
Anne Imhof – Youth –ı 29.1.
Maastricht Bonnefantenmuseum, Avenue Ceramique 250 Melati Suryodarmo –ı 30.10.
Österreich *0043
Bregenz Berufsvereinigung Bildender Künstlerinnen und Künstler Miraggio – Martin Chramosta –ı 13.11.
Vorarlbergs, Gallusstr. 10
Dornbirn Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9, *5572 55 044 Monika Sosnowska –ı 30.10.
Hier und Jetzt – Wien Skulptur 2022 18.11.–12.2.
Graz Kunsthaus Graz, Lendkai 1, *316 8017 9200 Faking the Real –ı 8.1.
Hito Steyerl –ı 8.1.
Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel 2, *316 8017 9100 Ladies and Gentlemen –ı 30.10.
Zeich(n)en der Unsichtbaren –ı 29.1.
Kooperation mit steirischer
–ı 12.2.
herbst
Artelier Contemporary, Griesgasse 3, *664 221 25 18 Frei – Manuel Gorkiewicz –ı 30.11.
Halle für Kunst Steiermark, Burgring 2, *316 740 084 Systems of Belief –ı 8.1.
AGENDA // ITALIEN / LIECHTENSTEIN / LUXEMBURG / MONACO / NIEDERLANDE / ÖSTERREICH 143
Hohenems Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Strasse 5 Ausgestopfte Juden? –ı 19.3.
Innsbruck Taxispalais Kunsthalle Tirol, Maria-Theresien-Str. 45 Zeitgeschichten –ı 6.11.
Kunstpavillon & Neue Galerie Innsbruck, Rennweg 8a, Bodies of Water –ı 5.11.
Rennweg 1
Klagenfurt Kunstraum Lakeside, Lakeside B02 Riccardo Giacconi – Sipario –ı 4.11.
Krems Forum Frohner, Minoritenplatz 4 Die Zeichnung entsteht im Kopf –
–ı 26.3.
Frohner als Zeichner
Karikaturmuseum Krems, Steiner Landstrasse 3a 100 Jahre Paul Flora –ı 29.1.
Kunsthalle Krems, Franz-Zeller-Platz 3 The new African Portraiture 19.11.–10.4.
Linz galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36,
*69988796723
Lustenau Dock 20 – Kunstraum und Sammlung Hollenstein,
Pontenstraße 20
Salzburg Museum der Moderne Rupertinum, Wiener-
Philharmonikergasse 9
Fritz Pechmann
–ı 31.12.
Collection Wünsch – Vera Molnar –ı 31.3.
Zwischen Raster –ı 14.1.
Cameron Jamie – Shaking Traces
–ı 5.2.
Medieninterventionen –ı 5.2.
Museum der Moderne Salzburg Mönchsberg, Mönchsberg 32 Sammlungspolitik –ı 6.11.
Galerie Fotohof, Inge-Morath-Platz 1–3, *662 849 2964 Christian Wachter – Werkschau:
–ı 26.11.
Konzept versus Fotografie
Fotohof bibliothek: Spector
–ı 26.11.
Books – Das Jahr 1990 freilegen
Im Fotohof studio – Fotohof calling –ı 26.11.
2022
Sankt Pölten Videocity St. Pölten, Stadtparcours Videocity St. Pölten – Stadtparcours
–ı 4.12.
zum Thema «Augen-Blick»
Wien Albertina Museum, Albertinaplatz 1 Tony Cragg –ı 30.10.
Wiener Secession, Friedrichstrasse 12
Jennifer Tee, Anna Daučíková,
–ı 6.11.
Charlotte Prodger
Lieselott Beschorner – Im Atem
–ı 6.11.
der Zeit
Jean-Frédéric Schnyder, The 18.11.–28.2.
Otolith Group, Patricia L. Boyd
das weisse haus, Hegelgasse 14, *1 236 3775
The Backyard On the Seventh
–ı 12.11.
Floor – Corinna Helenelund
Boynciana – Johanna Bruckner –ı 12.11.
Eva Presenhuber Wien, Lichtenfelsgasse 4 Karen Klimnik –ı 29.10.
foryouandyourcustomers, Standort Wien,
Regula Dettwiler, Christoph Luger, –ı 30.11.
Köstlergasse 6–8
Sali Ölhafen, Ulrich Plieschnig
Galerie Knoll, Gumpendorferstr. 18 Andras J. Nagy –ı 5.11.
Nestroyhof, Nestroyplatz 1 Silent Sound –ı 9.12.
Spanien *0034
Almería MECA: Mediterráneo Centro Artístico, 11 Calle Navarro Phantasia –ı 3.11.
Darax, Almería
Badajoz Meiac Colección Extremeña del MEIAC –ı 31.12.
Barcelona ACVIC, Sant Francesc, 1, *93 885 3704 Lux & Matrix –ı 30.12.
Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de
Domillas 6–8, Barcelona
Digerir el mundo donde está
–ı 30.10.
Dioses, magos y sabios 24.11.–2.4.
Centre d’Art Santa Mónica, Rambla de Santa Mónica 7 Dorm en l’accident que provoca –ı 8.1.
Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5 Cervell(s) –ı 11.12.
World Press Photo 2022 4.11.–11.12.
Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, Barcelona
Tekla Aslanishvili – A State in
–ı 27.11.
a State
Bruce Conner – Llum de la foscor –ı 5.3.
Tàpies – L’adob que fecunda la terra –ı 30.4.
Fundació Joan Miró, Parc de Montjuic, *93 443 9470 Nora Baylach – Bimbo –ı 5.1.
Martín Vitaliti – Silly Symphony –ı 15.1.
Fundació Suñol, Passeig de Gràcia 98, *9349 6103 Memòries creuades –ı 14.1.
144 Kunstbulletin 11/2022
KBr Fundación MAPFRE, Avenida Litoral, 30, *932 723 180 Carrie Mae Weems –ı 15.1.
KBr Flama 2022 –ı 15.1.
Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1, Cinthia Marcelle –ı 8.1.
Carrie Mae Weems – Lincoln,
–ı 15.1.
Lonnie, and Me
Paul Klee i els secrets de la natura –ı 12.2.
María Teresa Hincapié –ı 26.2.
Museu Nacional d’Art de Catalunya, Parc de Montjuïc Mey Rahola 24.11.–29.5.
Museu Picasso Barcelona, Montcada 15–19, *93 319 6902 Barthélémy Toguo –ı 26.2.
Daniel-Henry Kahnweiler 18.11.–19.3.
La Virreina Centre de la Imatge, La Rambla 99, Barcelona,
*93 316 1000
Amèlia Riera – Mrs. Death
–ı 6.11.
Biennal 2064 19.11.–12.2.
Pedro Costa – Canciones –ı 23.4.
Art Larson – L’ombra del Pixapins –ı 23.4.
Sala Parés, Petritxol 5, Barcelona Guillermo Pérez Villalta –ı 12.11.
Adn galería, Enric Granados, 49 Domènec – Can our cities survive? –ı 17.11.
Galeria Àngels Barcelona, Carrer del Pintor Fortuny, 27 Esther Ferrer – Poemas –ı 5.11.
Joan Prats, Rambla de Catalunya 54 La catifa màgica –ı 5.11.
L&B Gallery, 58 Carrer d’Àlaba, Barcelona Joan Ill – Somni atemporal –ı 11.11.
La Capella, Hospital 56, *9 3442 7171 Diego Paonessa –ı 8.1.
Jaume Clotet – New Ywork –ı 8.1.
Mirador Torre Glòries, Avinguda Diagonal 211, Barcelona Cloud Cities Barcelona –
–ı 31.12.
Tomás Saraceno
ProjecteSD, Passatge Mercader 8, Barcelona Isidoro Valcárcel Medina –
–ı 14.11.
Sin distancias
RocioSantaCruz, 627 Gran Via de les Corts Catalanes Jean Denant – États limites –ı 12.11.
Bilbao Bilbao Arte, Urazurrutia 32 Carlos Ramírez-Pantanella –ı 18.11.
Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 Secciones / Intersecciones –ı 22.1.
Museo de Bellas Artes, Plaza del Museo 2, *94 439 6060 Sergio Prego – Trece a Centauro –ı 30.11.
Castellón Espai d’Art Contemporani, Carrer Prim s/n, Castellón La ciutat del transport 29.10.–12.2.
Cuenca Fundación Antonio Pérez, Calle de Julián Romero 20 Joan Alvado –ı 11.12.
Sylvia Molina –ı 8.1.
Gijón
LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados,
121, *985 185 577
El mundo es bosque –ı 4.3.
Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12,
*97 222 3305
Els desconeguts de sempre
–ı 22.1.
Lúa Coderch – Palau de Vent –ı 22.1.
Granada Centro José Guerrero, Oficios, 8 Andrés Rábago (El Roto) –ı 8.1.
Illa del Rei Hauser & Wirth Menorca, Diseminado Illa del Rei, Baleares Rashid Johnson – Sodade –ı 13.11.
Las Palmas de
G.C.
León
CAAM Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13,
Las Palmas
MUSAC Museo de Arte Contemporáneo León, Avenida de
los Reyes Leoneses 24, León
Espacio CV
Con los pies en la tierra
–ı 6.11.
–ı 29.1.
Isabel & Alfredo Aquilizan
–ı 6.11.
Y. Z. Kami – In a silent way –ı 22.1.
Metanarrativas – Colección Musac –ı 22.1.
Menchu Lamas –ı 22.1.
Saela Aparicio –ı 12.3.
Lleida La Panera Centre d’Art, Pl. de la Panera 2, *973 262 185 Martín Vitaliti – Ampo 29.10.–5.2.
Mario Santamaría – Gàrgola 29.10.–5.2.
Madrid Centro Cultural Conde Duque, Conde Duque 9 y 11,
Una voz / una imagen –ı 20.11.
*91 588 5834
Fundación Canal, Mateo Inurria 2, *91 541 506 Alicia en el país de las maravillas –ı 8.1.
Fundación Juan March, Castelló 77 Detente, instante. –ı 15.1.
Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23,
*91 581 6100
Carlos Pérez Siquier
–ı 28.10.
Julio González – Pablo Picasso –ı 8.1.
Ilse Bing –ı 8.1.
Fundación Telefónica, Fuencarral 3, *91 9001 10707 Liam Young – Construir mundos –ı 20.11.
Matadero, Paseo de Chopera 12, Madrid
Metaversos: realidades en
–ı 29.1.
transición
AGENDA // ÖSTERREICH / SPANIEN 145
Madrid/
Mostoles
Málaga
Museo ICO, Zorrila, 3, Madrid, *91 420 1242 Amaneceres Domésticos –ı 15.1.
Museo Nacional del Prado, Calle Ruiz de Alarcón 23 Zóbel – El futuro del pasado 15.11.–5.3.
Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52 Leonor Serrano Rivas –ı 27.2.
Genealogías documentales 16.11.–27.2.
Francesc Tosquelles –ı 27.3.
Margarita Azurdia –ı 17.4.
Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8 Los Sincromistas –ı 1.11.
Picasso / Chanel –ı 15.1.
Himali Singh Soin – El tercer polo –ı 29.1.
Palacio de Cristal, Parque del Retiro, *91 574 6614 Pauline Boudry / Renate Lorenz –ı 9.4.
Palacio Velázquez, Parque del Retiro, *91 573 6245 Manolo Quejido –ı 16.5.
Sala Alcalà, Calle de Alcalà 31, Madrid El Japón en Los Ángeles –ı 15.1.
1 Mira Madrid, 16 Calle de Argumosa, Madrid Tomislav Gotovac & Július Koller –ı 12.11.
Hamish Fulton 19.11.–21.1.
Aural Galería, 68 Calle de Pelayo, Madrid Anna Bella Geiger –ı 5.11.
Blanca Berlín Galería, 28 Calle del Limón, Madrid Isabel Muñoz –ı 10.12.
Casado Santapau, 10 Calle de Piamonte, Madrid Enrique Martínez Celaya 10.11.–10.1.
Freijo Gallery, 46 Calle de Zurbano, Madrid, *91 310 30 70 Juan Cuenca –ı 29.10.
Galería Elba Benitez, San Lorenzo 11, *91 308 0468 Alejandro Campins –ı 12.11.
Galería Elvira González, General Castaños, 3 Adolfo Schlosser –ı 15.11.
Galería Marlborough, Orfila 5 Francisco Leiro – A Filla da Porteira –ı 19.11.
Guillermo de Osma, Claudio Coello 4 Joaquín Torres-García –ı 15.11.
Helga de Alvear, Doctor Fourquet, 12 Lucio Fontana –ı 19.11.
Juana de Aizpuru, Calle del Barquillo, 44, Madrid Sonidos Lejanos –ı 5.11.
La Caja Negra, 17 Calle de Fernando VI, Madrid Nico Munuera –ı 19.11.
La Casa Encendida, Ronda de Valencia 2, Madrid Laure Prouvost –ı 8.1.
Korakrit Arunanondchai –ı 8.1.
Lucía Mendoza, 10 Calle de Bárbara de Braganza, Madrid Luna Bengoechea – Proyecto
–ı 19.11.
Salinas
Marta Cervera, Plaza de las Salesas 2 Menchu Lamas –ı 12.11.
Sabrina Amrani, 52 Calle Sallaberry, Madrid, *916 217 859 History in Fragments –ı 5.11.
Joël Andrianomearisoa –ı 15.11.
Centro de Arte Dos de Mayo, Avda. de la Constitución 23,
*91 276 0221
Centre Pompidou Málaga, Pasaje Doctor Carrillo Casaux
s/n. 29016 Muelle Uno, Málaga, *95 192 62 00
Alexander Apóstol
–ı 6.11.
Mitsuo Miura –ı 8.1.
Martin Wong – Malicious Mischief 8.11.–29.1.
Bernardí Roig –ı 30.5.
Centro de Arte Contemporáne Málaga, Calle de Alemania James Rielly –ı 27.11.
David Escalona –ı 4.12.
Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8, *952 127 600 Picasso visto por Otero –ı 1.11.
Palma Museu de Mallorca, 5 Carrer de la Portella, Baleares Mallorca International Art Award
2022
–ı 30.10.
Palma de
Mallorca
Caixa Forum Palma, Plaza Weyler 3, Baleares
Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10
Museu Fundación Juan March Palma, Sant Miquel 11,
Baleares
La imagen humana 10.11.–9.4.
Personae – Máscaras contra
–ı 8.1.
la barbarie
Daniel García Andújar – Patente
–ı 22.1.
de Corso
Bruno Munari –ı 4.2.
Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela Ana esteve Roig –ı 30.10.
Santa Cruz de
Tenerifa
Tea Tenerife Espacio de las Artes, Avenida de San
Sebastian 10, *92 284 9057
Concretos
–ı 8.1.
Cabilla –ı 8.1.
Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s/n, Kantabrien Retratos – esencia y expresión –ı 31.12.
Damián Ortega – Visión expandida –ı 26.2.
Santiago de
Compostela
CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán
s/n
Raniero Fernández – O Archivo –ı 12.1.
146 Kunstbulletin 11/2022
Sevilla
CAAC – Centro Andaluz de Arte Contemporáneo,
Monasterio de la Cartuja, Sevilla
Extraño. Colección Sandretto Re
Rebaudengo
–ı 20.11.
Cristina Lucas –ı 19.3.
Valencia IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 Carmen Calvo –ı 15.1.
Lejos del vacío: Zero –ı 12.2.
Teresa Lanceta – Tejer como código –ı 12.2.
abierto
Julio González –ı 15.10.
Valladolid Museo Patio Herreriano, Jorge Guillén 6 Derivaciones. Fotografía en España –ı 13.11.
1950–80
Una revelación –ı 20.11.
Universo Ferrant –ı 8.1.
Alberto Peral – Dar la vuelta –ı 29.1.
Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 Francisco Leiro – O Antropomórfico –ı 8.1.
Vitoria-Gasteiz Artium Contemporary Art, Calle Francia, 24 Néstor Sanmiguel Diest –ı 1.11.
Iván Zulueta –ı 5.3.
Jutta Koether – Black Place –ı 16.4.
Montehermoso, Fray Zacarías Martínez 2
Estibaliz Sádaba – Espacios para
habitar
–ı 20.11.
Vereinigtes Königreich *0044
Birmingham Eastside Projects, 86 Heath Mill Lane, *121 771 1778 Twelve Tones –ı 10.11.
Ikon Gallery, 1 Oozells Square, *121 248 0708 Mayunkiki – Siknure – Let me live –ı 13.11.
Farwa Moledina – Women of
–ı 13.11.
Paradies
Edward Lear – Moment to Moment –ı 13.11.
Bristol Spike Island, 133 Cumberland Road, *117 929 2266 Rosemary Mayer – Ways of
–ı 15.1.
Attaching
Bruton Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane Fabian Peake –ı 2.1.
Louise Bourgeois – Drawing
–ı 10.1.
Intimacy 1939–2010
Cardiff g39, Oxford St Kathryn Ashill – Principle Boy –ı 29.10.
Derry~
CCA Derry~Londonderry, 10–12 Artillery St Fugitive Seeds –ı 21.12.
Londonderry
Gateshead Baltic, South Shore Road Jala Wahid – Conflagration –ı 30.4.
Hinterlands –ı 30.4.
Glasgow The Common Guild, 21 Woodlands Terrace, *141 428 3022 Corin Sworn – Moving in Relation –ı 26.11.
Anywhere in the universe –ı 28.5.
Leeds Henry Moore Institute, 74 The Headrow, *113 234 3158 Henry Moore – The Sixties –ı 30.10.
The Tetley, Hunslet Road
ROOT-ed Zine: Retrospect, Reality, –ı 22.1.
Reform
Liverpool Bluecoat, Bluecoat Chambers breathe, spirit and life –ı 29.1.
Tate Gallery Liverpool, Albert Dock Candice Breitz – Love Story –ı 14.5.
Ugo Rondinone – Liverpool Mountain –ı 31.10.
Fact Liverpool, 88 Wood Street Lucy Hutchinson – Into the Shade –ı 20.11.
Walker Art Gallery, William Brown Street Art of the Terraces 5.11.–12.3.
London Barbican Art Gallery, Silk St., *20 7588 9023 Carolee Schneemann –
–ı 8.1.
Body Politics
Camden Arts Centre, Arkwright Road Forrest Bess – Out of the blue –ı 15.1.
Cell Project Space, 258 Cambridge Heath Road,
Cudelice Brazelton IV – Tensors –ı 20.11.
*20 241 3600
Design Museum London, 224–238 Kensington High St Objects of Desire: Surrealism and –ı 19.2.
Design 1924 – Today
Jerwood Space, 171 Union St/Southwark, *20 654 0171 Jerwood/Photoworks Awards 4 –ı 10.12.
–ı 29.1.
Serpentine Galleries (North), West Carriage Drive,
Greater London
Barbara Chase-Riboud –
Infinite Folds
Serpentine Galleries (South), Kensington Gardens Kamala Ibrahim Ishag –ı 29.1.
AGENDA // SPANIEN / VEREINIGTES KÖNIGREICH 147
South London Gallery, 65 Peckham Road, *20 7703 6120 Rene Matić – upon this rock –ı 27.11.
Simeon Barclay – in the name
–ı 27.11.
of the father
Tate Britain, Millbank Hew Lock – The Procession –ı 22.1.
Lynette Yiadom-Boakye 24.11.–26.2.
Rosie Hastings and Hannah
–ı 7.5.
Quinlan
Tate Modern, Bankside Maria Bartuszová –ı 16.4.
Cecilia Vicuña –ı 16.4.
Cezanne 17.11.–21.5.
Magdalena Abakanowicz 17.11.–21.5.
Victoria & Albert Museum, Cromwell Road, *20 942 2000 Fashioning Masculinities – The Art –ı 6.11.
of Menswear
Africa Fashion –ı 16.4.
Hallyu! The Korean Wave –ı 25.6.
Whitechapel, 80–82 Whitechapel High St. Out of the Margins –ı 15.1.
Zadie Xa –ı 30.4.
Austrian Cultural Forum, 28 Rutland Gate, *20 225 0470 Fritz Kreisler – A Cosmopolitan
–ı 31.10.
in Exile
Chelsea space, 16 John Islip Street
Le Nemesiache: From the Volcano –ı 2.12.
to the Sea Part II
Kate Morrell –ı 4.2.
Danielle Arnaud, 123 Kennington Road, *20 7735 8292 Transports of Delight –ı 5.11.
Gasworks Gallery, 155 Vauxhall Street Ufuoma Essi – Is My Living in Vain –ı 18.12.
Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 Amy Sherald – The World We Make –ı 23.12.
Hollybush Gardens, 3 Warner Yard, *20 79 6875 4967 Jumana Manna –ı 19.11.
Iniva (Institute of International Visual Arts), Rivington Prafulla Mohanti – Village Letters –ı 20.1.
Place
Lisson Gallery London, 29 and 52–54 Bell Street Olga de Amaral –ı 29.10.
Richard Long 16.11.–21.1.
Van Hanos 16.11.–21.1.
Matt’s Gallery, 42–44 Copperfield Rd, *20 8983 1771 Nathaniel Mellors – Estate –ı 18.12.
Maureen Paley, 21 Herald Street, *20 7254 9607 Paul P. – Vespertilians –ı 30.10.
Royal Institute of British Architects, 66 Portland Place Sensitive Urbanity – Atelier
–ı 26.11.
Deshaus in Shanghai
The Showroom, 63 Penfold St., *20 7724 4300
Inas Halabi – We No Longer Prefer –ı 10.12.
Mountains
Manchester Home, 70 Oxford St. Venessa Scott –ı 20.11.
Margate Turner Contemporary, The Rendezvous Platform Graduate Award –ı 29.1.
Sophie von Hellermann and Anne
–ı 16.4.
Ryan – Sirens
Nottingham Nottingham Contemporary, Weekday Cross, *115 948 9750 Hollow Earth –ı 22.1.
Southend-on- Focal Point Gallery, Victoria Avenue, *253 4108
Rosanna Lee – Parallel
–ı 12.12.
Sea Essex
Receiver –ı 23.12.
Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton, *1924 832 631 Robert Indiana –ı 8.1.
The Hepworth, Gallery Walk, *1924 247 360 Jadé Fadojutimi –ı 19.3.
Hannah Starkey –ı 30.4.
Walsall The new art gallery Walsall, Gallery Square Sutapa Biswas – Lumen –ı 30.10.
Here & Queer –ı 28.5.
Hongkong *0852
Hong Kong Hauser & Wirth Hong Kong, 15–16/F, H Queen’s, 80
Queen’s Road Central, Hong Kong Island
Norwegen *0047
Mike Kelley – Subharmonic
Tangerine Abyss
–ı 24.12.
Oslo OsloBiennale, Myntgata 2 OsloBiennale –ı 31.12.
148 Kunstbulletin 11/2022
Vereinigte Staaten *0001
Berkeley Berkeley Art Museum, 2625 Durant Avenue #2250,
*510 642 0808
Boston
Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA,
*617 267 9300
Art Wall – Caroline Kent
by Alison Knowles –
A Retrospective (1960–2022)
The Obama Portraits Tour
LIFE Magazine and the Power
of Photography
The Stillness of Things Photographs
from the Lane Collection
–ı 30.10.
–ı 12.2.
–ı 30.10.
–ı 16.1.
Frank Bowling’s Americas –ı 9.4.
Chicago Museum of Contemporary Art Chicago, 220 East Chicago Av. Interiors –ı 8.1.
Chicago Works – Gregory Bae –ı 29.1.
She Mad Season One –ı 12.2.
Denver Denver Art Museum, 100 W 14 th Avenue Pkwy Georgia O’Keeffe – Photographer –ı 6.11.
Houston Contemporary Arts Museum Houston, 5216 Montrose Blvd. Troy Montes-Michie – Rock of Eye –ı 29.1.
The Menil Collection, 1515 Sul Ross Samuel Fosso – African Spirits –ı 15.1.
Walter De Maria – Boxes for
29.10.–23.4.
Meaningless Work
Laguna Beach Laguna Art Museum, Cliff Drive 307, CA Appropriation –ı 13.11.
Long Island City MoMA PS1, 22–25 Jackson Ave at 46 th Ave, NY,
*718 784 2084
–ı 27.2.
Frieda Toranzo Jaeger
–ı 13.3.
Umar Rashid –ı 23.3.
Jumana Manna –ı 17.4.
Los Angeles Hauser & Wirth Los Angeles, 901 East 3 rd Street, CA The New Bend –ı 30.12.
Cindy Sherman – 1977–1982 –ı 30.12.
Martin Creed –ı 30.12.
Minneapolis Walker Art Center, Vineland Place Carolyn Lazard – Long Take –ı 11.12.
Five Ways In – Themes from the
Collection
–ı 1.1.
New York
Bronx Museum of Arts, 1040 Grand Concourse at
165 th Street
Abigail DeVille – Bronx Heavens
–ı 9.4.
Swagger and Tenderness –ı 30.4.
Brooklyn Museum, 200 Eastern Parkway/Brooklyn Duke Riley –ı 23.4.
Metropolitan Museum, 5 th Av. 82 nd Street Bernd & Hilla Becher –ı 6.11.
Fictions of Emancipation –
–ı 5.3.
Carpeaux Recast
The Facade Commission –
–ı 22.5.
Hew Locke, Gilt
MoMA – The Museum of Modern Art New York, 11 West Barbara Kruger –ı 2.1.
53 th Street, NY
Queens Museum of Art, Flushing Meadows Corona Park Christine Sun Kim –ı 31.1.
Xaviera Simmons –ı 5.3.
Whitney Museum, 99 Gansevoort Street, *212 570 3600 At the Dawn of a New Age – Early
–ı 26.2.
Twentieth-Century American
Modernism
Eva Presenhuber, New York, 39 Great Jones Street Sculptures By –ı 29.10.
Frosch & Co, 34 E Broadway, NY, *646 820 9068 Yanik Wagner –ı 27.11.
Hauser & Wirth New York, 548 West 22 nd Street, NY Jenny Holzer –ı 29.10.
An Incomplete History of Printed –ı 29.10.
Matter’s Art Book Fairs
Christina Quarles –ı 29.10.
Zoe Leonard – Excerpts from
–ı 29.10.
‹Al río / To The River›
Angel Otero 8.11.–23.12.
Hauser & Wirth, 69 th Street New York, 32 East 69 th Street Lucio Fontana 3.11.–17.12.
Peter Blum Gallery, 176 Grand Street, NY Kamrooz Aram – Elusive Ornament –ı 11.11.
Philadelphia The Institution of Contemporary Art (ICA), 118 South 36 th St. Another World –ı 22.1.
San Francisco Museum of Modern Art San Francisco, 151 Third Street, CA Julian Charrière – Erratic –ı 15.5.
AGENDA // VEREINIGTES KÖNIGREICH / HONGKONG / NORWEGEN / VEREINIGTE STAATEN 149
Messen und Auktionen
Zürich ABB-Hallen 550, Ricarda-Huch-Strasse, *44 381 00 52 Kunst Zürich 2022 27.10.–30.10.
Germann Auktionshaus, Stockerstrasse 38, *44 251 83 58 Herbstauktionen 2022 – Moderne 28.11.–30.11.
und zeitgenössische Kunst
Köln Art Cologne, Messeplatz 1, *221 82 10 Art Cologne 2022 16.11.–20.11.
Torino
Oval Lingotto Fiere, Via Giacomo Mattè Trucco 70, TO, Artissima 2022 4.11.–6.11.
*11 1974 4106
Innsbruck Olympiahalle/Olympiaworld, Olympiastraße 10 ARTfair Innsbruck 25+1 27.10.–30.10.
Gijón
LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados, Vacacional 24.6.–5.11.
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Miami Miami Beach Convention Center Art Basel Miami Beach 2022 1.12.–4.12.
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150 Kunstbulletin 11/2022
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Vom Gewicht der Leere
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Finissage, So 22.1.2023, 14–17 h
Fr 14–17 h, Sa/So 11–17 h
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Atelier, Workshop, Diskussionsrunden, Führungen, Predigtreihen
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SAKRALE
ZEITEN?
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Zeitgenössische Kunst in sakralen Räumen und im städtischen Raum
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Basler
K
Künstler:innen
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Kunst
Raum
Riehen
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bis 6. November 2022
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26. November 2022 bis 20. Januar 2023
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is 20. November 2022
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CAROLINE MINJOLLE Fotografie
KAROLINE SCHREIBER Malerei
SUSANNE DUBS Familienalben
CARLOS LÜGSTENMANN Film
REBECCA GISLER Literatur
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Do/Fr 14 – 18 Uhr, Sa/So 11 – 17 Uhr
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18.12.2022
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154 Kunstbulletin 11/2022
29. Oktober bis 18. Dezember
«aufgetaucht»
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Thomas Grandy -Katharina Haller -
Christine Senne - Conrad Steiner -
Marianne Weber - Markus Wetzel
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Do 18 – 20 Uhr
Fr 16 – 18 Uhr
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27. AUG. – 17. DEZ. 2022
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BILDER BIN ICH
MARIANNE VON WEREFKIN UND
WILLY FRIES – EIN DIALOG
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Kreuzlingen
Thurgauische
Kunstgesellschaft
Ausstellungsprojekt vom
17. September – 31. Dezember 2022
Oeuvre complète – Richard Tisserand
zum gesundsheitsbedingten Abschied nach der
17 jährigen Tätigkeit als Kurator lädt die Thurg.
Kunstgesellschaft Gastkurator Reto Müller ein,
das Werk Tisserands als Überblickschau zu
zeigen.
Kunst persönlich
ein fortlaufendes Projekt der Thurgauischen
Kunstgesellschaft mit Videoportraits und
Interviews von Jeremias Heppeler mit Thurgauer
Kulturschaffenden
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Jurierte Jubiläumsausstellung 2022
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Samstag, 29. Oktober bis Sonntag, 13. November
Vernissage: Samstag, 29. Oktober 2022, 16 bis 19 Uhr
Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag, 17 bis 20 Uhr
Samstag und Sonntag, 14 bis 17 Uhr
www.kuenstlervereinigung.ch
OSTSCHWEIZ / ZÜRICH 157
Das neue Spitalzentrum Oberwallis
Sanierung, Umbau und Erweiterung
Spital Brig
WETTBEWERB
KUNST AM BAU
Selektives Verfahren
Einreichung der Bewerbungsdossiers 23.11.2022
Informationen auf simap.ch
Helmhaus
Kunst
für Zürich
2.12.2022–22.1.2023
GRATIS
nach
Paris, Rom,
Berlin oder Wien
für eine Performance
werden 4x2 Statisten gesucht.
Dauer vor Ort ca.1/2h des
bewegungs- und wortlosen
Wochenend-Job .
Hin und Rückfahrt ist bezahlt.
Es ist freigestellt länger zu bleiben.
Interessiert?
Mail an Künstlergruppe
cityart@gmx.ch
Kunstankäufe
der Stadt Zürich
seit 2018
Do 1.12.2022
ab 18 Uhr
Vernissage
Di–So : 11–18 Uhr
Do : 11–20 Uhr
Limmatquai 31
8001 Zürich
helmhaus.org
158 Kunstbulletin 11/2022
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Deborah Keller (Chefredaktion)
Claudia Jolles (Redaktion)
Claudia Steffens (Redaktion artlog.net, Agenda)
Ariane Roth (Administration, Vertrieb)
Françoise Ninghetto (Rédaction romande)
Elisa Rusca (Redazione ticinese)
Layout/Satz
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Papier: Profibulk 1.1, Abokarte Maxi Offset
(FSC zertifiziert)
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www.susanne-kreuzer.com
Kontakt Deutschland
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Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16
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Herausgeber
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CH-8004 Zürich
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ERSCHEINUNGSTERMINE
Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss
12 Dezember 25.11.2022 26.10.2022
1-2 Januar/Februar 06.01.2023 30.11.2022
3 März 24.02.2023 25.01.2023
4 April 31.03.2023 01.03.2023
Mediadaten (Inserate im Heft und online)
↗ www.artlog.net/media
Auflage
Druckauflage ca. 8000 Exemplare
Abonnemente ca. 7000 Exemplare
Direktvertrieb ca. 1000 Exemplare (Buchhandel und Kiosk)
ANZEIGENVERWALTUNG
Claudio Moffa, Anzeigenleitung
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Sandra Verardo, Administration
Telefon 0041 (0)44 928 56 35
kunstbulletin@fachmedien.ch
FACHMEDIEN
Zürichsee Werbe AG
Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa
ISSN 1013 – 69 40
Autor:innenkürzel dieser Ausgabe
(AD) Adrian Dürrwang, (AU) Andrin Uetz, (DvB) Dominique von
Burg, (GB) Giulia Bernardi, (HRR) Hans Rudolf Reust, (IDL) Ingrid
Dubach-Lemainque, (IK) Iris Kretzschmar, (KHO) Katharina
Holderegger, (KS) Kristin Schmidt, (MA) Meret Arnold, (MH)
Mechthild Heuser, (NO) Niklaus Oberholzer, (PG) Patricia
Grzonka, (SM) Stefanie Manthey, (SME) Sarah Merten, (TS)
Thomas Schlup
159
DAS GROSSE RÄTSEL
Wohlige Schauer
Seward Highway, Twentymile River, USA, 15.7.2022. Foto: SH
Das war ein Wolf, ganz bestimmt. Ich fahre an den Strassenrand, stelle den Motor
ab. Sofort versammeln sich Regentropfen auf der Windschutzscheibe, verschmieren
die Welt. Ich öffne das Fenster auf der Beifahrerseite und schaue hinaus: Am
Rand eines sumpfigen Flussdeltas ragen die Gerippe toter Bäume in den violettgrauen
Abendhimmel. Irgendwo im Gestrüpp zwischen den Stämmen versteckt sich das
Tier. Es sah ja etwas jämmerlich aus, wie es da mit seinem vor Nässe zerzausten Fell
über die Strasse trottete. Trotzdem bin ich froh, dass ich das Auto um mich herum
habe. Die Vorstellung, dass ich auch ohne diesen Panzer hier stehen könnte, treibt
mir Schauer über den Rücken – wohlige Schauer, denn schliesslich sitze ich bequem
in meiner Hülle. Wenn ich im Auto unterwegs bin, dann habe ich oft das Gefühl, ich
sei gar nicht wirklich draussen. Eher sitze ich in einer Art Kunstraum und habe Bilder
von Landschaft um mich herum. Das ist überaus angenehm, denn gewöhnlich ist der
Aufenthalt «in der Natur», wie man so schön sagt, ja mit vielen Anstrengungen verbunden
– und mit Gefahren.
Jetzt lässt sich eine Möwe auf einem der abgestorbenen Äste nieder. Sie hat wohl
nicht verstanden, dass das gar keine Bäume sind, sondern nur Bilder von Bäumen.
Genauso wie die toten Bäume, mit denen
so gerne spielt, ja auch
bloss … Eigentlich sollte ich dringend pinkeln. Aber ich verschiebe es. Denn irgendwo
lauert der Wolf. Und wer weiss, vielleicht ist die Wirklichkeit ja doch nur einen Sprung
weit weg. Samuel Herzog
Samuel Herzog, Textbauer, Inselbauer, Schüttsteinschaffer. info@samuelherzog.net
Wo im Heft findet sich das im Text unkenntlich gemachte Kunstwerk? Mailen Sie uns bis zum 20.11. die
Seitenzahl. Unter allen Einsendungen werden drei Preistragende ermittelt: raetsel@kunstbulletin.ch
160 Kunstbulletin 11/2022
FRANCIS
UPRITCHARD
A Loose Hold
Francis Upritchard, Cat Queen, 2020, Stahl-, Alufolien- und Acrylpolsterarmatur,
Farbe, Modelliermasse, Stoff, Leder, Kristalle, Gold und Kuhknochen, 110 x 40 x 30 cm,
Courtesy the artist and Kate MacGarry; Foto: Angus Mill
18.9.–20.11.2022
SOLO / MUTE / PAN
LAURENT GÜDEL – OLGA KOKCHAROVA & GUESTS
ÖFFNUNGSZEITEN HEURES D’ OUVERTURE
Mi / me 12:00–18:00 Do / je 12:00–20:00 Fr / ve 12:00–18:00 Sa & So / sa & di 11:00–18:00
Seevorstadt 71 Faubourg du Lac / CH-2502 Biel/Bienne / T +41 32 322 55 86 / info@pasquart.ch / www.pasquart.ch
Laurent Güdel, State Music, 2021; Courtesy the artist; Foto /
photo: Michal Florence Schorro