2022/13 | Unternehmen | Oktober 2022 | Ausgabe 84
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RESSORT
1
Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten Ausgabe 84 | Oktober 2022 | 3,00 €
Mann unter
Strom
Energiewende und Digitalisierung: Die Zukunft
von Elektrobetrieben müsste golden sein. Doch so
einfach ist es nicht, sagt Obermeister Uwe Wöhrle.
+ 10 Seiten
Standort Alb
+ 19 Seiten
Tagungen &
Events
IM STRESSTEST
Wie sich Unternehmen und
Führungskräfte gegen die Krise
stemmen können.
Seite 6
WOLKIGE AUSSICHTEN
So sparen Mittelständler mit
Cloud-Computing Zeit und
Kosten.
Seite 20
UMFRAGE
Welche Bücher Führungskräfte
lesen und über was sie selbst
gerne schreiben würden.
Seite 51
2
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Weil’s um mehr als Geld geht.
unternehmen [!] INHALT 3
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Krise auf den Gasmärkten belastet deutsche
Unternehmen und Verbraucher extrem – und verursacht
einen kollektiven Kaufkraftentzug. Noch
ist ungewiss, ob die Gegenmaßnahmen von Bundesregierung
und EU den dramatischen Anstieg
der Energiepreise abmildern. Anders als bei früheren
Krisen, bei denen es klare Ursachen gab,
bedingen und verstärken sich die aktuellen Probleme
von Krieg, Energiemangel, Inflation, Klimakrise
und Lieferengpässen. Einfache Lösungen
gibt es nicht. Daher helfen auch keine Schnellschüsse,
sagt Kreishandwerksmeister Uwe Wöhrle
im Titelinterview (Seite 10) mit Blick auf die
Energiepolitik der Ampel-Regierung. Für Unternehmen
kommt es einmal mehr darauf an, ihre
Resilienz zu steigern. Dafür können auch Führungskräfte
einiges tun, wie unsere Geschichte
„Gegen die Krise stemmen“ (Seite 6) zeigt. Auch
müssen Betriebe ihre eigene Agenda weiterverfolgen,
um fit für die Zukunft zu bleiben. Zu den
wichtigen Themen gehören neben dem Fachkräftemangel
auch Cloud Computing (Seite 20) und
Wissenstransfer (Seite 24). Ich wünsche Ihnen
eine anregende Lektüre und gute Nerven!
Ihr Alexander Bögelein,
Redaktionsleiter unternehmen [!]
FINANZIEREN
6 Gegen die Krise stemmen
Wie Unternehmen in der aktuellen Krise ihre
Resilienz steigern können
TITELTHEMA
10 „Wir brauchen mehr Realitätssinn“
Kreishandwerksmeister Uwe Wöhrle
im Gespräch
SPEZIAL
20 Wolkige Aussichten
Ein Leitfaden für Mittelständler zum Umgang
mit Cloud-Computing
28 Hoch gestapelt
Warum mobile Räume so gefragt sind
32 Ein Zwilling für alle
Transformation in der Architektur:
Darum ist das digitale System BIM noch
nicht überall Alltag
38 Keiner Bahnhof, große Wirkung
Wie sich die Region um Merklingen
durch den Anschluss ans Schienennetz
verändern wird.
45 „Wir brauchen einen Ruck“
An welchen Defiziten die Region arbeiten
muss
46 Wie die Alb zu Ihrem Bahnhof kam
Zahlen und Fakten zum Albbahnhof
53 Trends bei Tagungen und Events
Nachhaltigkeit macht den Unterschied
VERANTWORTEN
24 Wegweiser für den Mittelstand
Wie der Verbund InnoSüd beim Wissenstransfer
hilft
MACHEN
36 Industrietore für die ganze Welt
Das Familienunternehmen ITW im Porträt
LEBEN
48 Glücksgefühle am Gipfel
Die private Seite der Unternehmerin
Miriam Pracki
50 Abtauchen in die Welt der Bücher
Umfrage unter Patinnen und Paten der
Aktion „Wir lesen“
NAMEN & NACHRICHTEN
4 Wieder allein an der Spitze
5 Promi-Alarm in der Buntweberei
74 Impressum
24
32
48 28
06
55
RESSORT unternehmen [!]
Wieder allein an der Spitze
Drogeriemarkt Geschäftsführer Erwin Müller feiert seinen 90. Geburtstag und trennt sich
von seinem potenziellen Nachfolger Günther Helm.
Einzelhandel 99 Prozent der
90-Jährigen wären vermutlich
froh, wenn sie so körperlich fit
wären wie Erwin Müller. Fast jeden
Tag erklimmt er die Treppenstufen
zu seinem Büro im
dritten Stock seines Firmensitzes.
Von dort führt er die bundesweit
drittgrößte Drogeriemarktkette
und managt ein Immobilienvermögen
in neunstelliger
Höhe. In seinem Imperium,
an dessen Anfang ein kleiner
Friseursalon stand, erwirtschafteten
zuletzt rund 35 000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter einen
Jahresumsatz von fast fünf
Milliarden Euro.
Von einem dieser Mitarbeiter
trennte sich Müller zwei Wochen
vor seinem 90. Geburtstag:
Auf Anfrage der Südwest Presse,
teilte das Ulmer Unternehmen
zum Abgang des Geschäftsführers
schriftlich mit: „Herr Dr.
Günther Helm verlässt das Unternehmen
nach mehr als drei
Jahren im Einvernehmen und
stellt sich neuen Herausforderungen.
Herr Erwin Müller bedankt
sich für den Einsatz und
wird fortan das Unternehmen
wieder selbst führen gemeinsam
mit Frau Menold, Herrn Mehnert,
Herrn Lemma und Frau
Junginger in der Geschäftsleitung.“
Damit ist Müller wieder
Alleingeschäftsführer der Müller
Handels GmbH & Co. KG.
Der Jurist Helm hatte vor drei
Jahren von der Spitze der österreichischen
Aldi-Tochter Hofer
aus in die Geschäftsführung von
Müller gewechselt. Der Discount-Experte
war mit einem
Team angetreten, das Unternehmen
zu modernisieren. Er
baute den fehlenden Online-
Shop in Rekordzeit auf, der sich
rasch zu einer wichtigen Ertragssäule
entwickelt hat. In
den vergangenen Monaten
häuften sich aber die Gerüchte,
dass das Verhältnis zwischen
Müller und Helm schwieriger
wird. Jetzt trennten sich
die Wege und Müller steht einmal
mehr vor der Frage, wer
sein Nachfolger werden soll.
[!]
amb
Erwin Müller kann auf ein imposantes Lebenswerk schauen, nur mit
der Nachfolge klappt es nicht.
Foto: Volkmar Könneke
IHK-Präsident Roell warnt vor Pleite-Welle
IHK Ulm Über der Wirtschaft
der Region braut sich nach Ansichtdes
IHK-Präsidenten Jan
Stefan Roell und HauptgeschäftsführerinPetra
Engstler-
Karrasch ein Unwetter zusammen.
Die rasant steigenden Preise
für Energie gefährdeten viele
Betriebe. Die Mehrkosten in
einem Unternehmen, in dem
Roell mitarbeitet, betragen 22
Millionen Euro bei einem Umsatz
von 350 Millionen Euro. Das
Unternehmen mache aber nicht
so viel Gewinn.
Das Problem für viele Unternehmensei,
dass sie nicht
schnell genug ihre Kosten weitergeben
können. „Auf der einen
IHK-Präsident Jan Stefan Roell.
Foto: Matthias Kessler
Seite hat man einen Stromversorger,
der die Preise erhöht und
auf der anderen Seite die Kunden,
mit denen man feste Preise
vereinbart hat.“ Die Preisbildungsformel,
nach der die teuersten
Stromanbieter den Preis
bestimmen, müsse schnellstens
ausgesetzt werden. Alles andere
wäre politisch unverantwortlich.
Ein signifikanter Prozentsatz
von Unternehmen werde
die hohen Energiekosten nicht
verkraften, warnte Roell. Vor allem
um Unternehmen mit hohem
Energiebedarf mache er
sich Sorgen. Die Bundesregierung
hätte absehen können, dass
Russland als größter Energielieferant,
in dessen Abhängigkeit
man sich begeben habe, auf die
Sanktionen reagiere und die Belieferung
einstelle. Jetzt müsse
alles dafür getan werden, um das
Problem zu lösen, sagten Roell
und Karrasch.
Auf den Arbeitsmarkt werde
sich die Gaskrise nicht dramatisch
auswirken. Der Bedarf an
Fachkräften sei riesig, der Arbeitsmarkt
aber leergefegt.
Sechs von zehn Betrieben hätten
Probleme, ihre freien Stellen
zu besetzen. „Das wird sich
nicht so schnell drehen“, sagt
Roell. Familienunternehmer
würden zudem alles tun. um die
Leute zu halten. [!] mone
unternehmen [!] NAMEN & NACHRICHTEN 5
Promi-Alarm in der Buntweberei
Stadtentwicklung 28 Millionen
Euro hat der Eislinger Unternehmer
Filippo Salvia auf
dem ehemaligen Gelände der
Weberei Wurster investiert und
mit der Buntweberei einen Firmensitz
für seinen rasant wachsendes
Gebäudetechnik-Unternehmen
geschaffen. Dort, wo bis
in die 1970er Jahre Stoffe gewebt
wurden, ist ein Gebäudekomplex
entstanden, dessen Mischung
von Läden, über Bars
und einem Hotel bis hin zum
Fitness-Club von Influencer
und Handballstar Mimi
Kraus reicht. Einzelne Bereiche
des Komplexes mit
einer Bruttogeschossfläche
von insgesamt 12 000 Quadratmetern
hatten bereits
Karo Kauer ist in der
Buntweberei vertreten …
seit längerem geöffnet. Bei der
offiziellen Eröffnung im September
herrschte dichtes Gedränge.
Das dürfte daran liegen, dass
neben Michael „Mimi“ Kraus
(39), Bravo-Boy des Jahres 2000
und Handballweltmeister,
auch Karo Kauer (30) dort ihren
ersten eigenen Laden eröffnet
hat. Die Influencerin und Bloggerin
für Fashion und Lifestyle
verkauft dort die Mode ihres
zwei Jahre alten Labels, die sie
zuvor nur online und über Modeketten
angeboten hat. Die
zweifache Mutter postet seit
2014 auf Instagram (550 000 Follower)
– und hat in zwei Jahren
ein Unternehmen mit 50 Beschäftigten
und einem Umsatz
in Millionenhöhe aufgebaut.
Auch das erste Café der Eislinger
Influencerin befindet sich in
der Buntweberei. [!] rai
… ebenso wie „Mimi“ Kraus.
Fotos: Tobias Fröhner, G. Carlucci
German folgt
auf Großmann
Bantleon Nach fast drei Jahrzenten
an der Spitze des 104 Jahre
alten Ulmer Schmierstoffspezialisten
Bantleon hat Geschäftsführer
Heribert Großmann
seinen Posten an
Alexander German (52) übergeben.
Der promovierte Maschinenbau-Ingenieur
ist südlich
von Ulm geboren und aufgewachsen.
Nach verschiedenen
Stationen in
Alexander
German Alleingeschäftsführer
von
Bantleon.
Vertrieb und
Marketing war
er zuletzt Geschäftsführer
eines Unternehmens,
das sich
auf Kühl- und
Schmierprozesse
spezialisiert
hat. Die Hermann
Bantleon
GmbH deckt
mit ihrem Angebot die gesamte
Prozesskette der metallverarbeitenden
Industrie ab. Zuletzt erwirtschafteten
250 Beschäftigte
einen Jahresumsatz von rund 110
Millionen. [!]
amb
Stadtwerke im
Sog der Krise
Energie Die etwa 100 Stadtwerke
in Baden-Württemberg stellen
sich angesichts der hohen
Belastungen durch die Energiepreise
auf steigende Zahlungsausfälle
bei Kunden ein. „Es gibt
Schätzungen, dass bei den Stadtwerken
fünf bis zehn Prozent
der Kundenzahlungen ausfallen
könnten“, sagte Klaus Eder, Vorsitzender
der Landesgruppe des
Verbandes kommunaler Unternehmen
(VKU) und Chef der
Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm.
Normalerweise liege die Ausfallquote
unter einem Prozent.
Ein Ausfall von fünf Prozent der
Einnahmen bedeute etwa bei
den Stadtwerken Ulm ein Verlust
von 17 Millionen Euro.
Nach seinen Worten sind die
Preise für Strom und Gas von
März 2020 bis heute um den
Faktor zehn bis 15 gestiegen.
Man müsse die Kosten an die
Kunden weitergeben. Die Krise
gefährde die Stadtwerke, in einzelnen
Fällen hätten die Kommunen
bereits ihre Einlage erhöhen
müssen. [!] pau
Investition in Neu-Ulm
Autozulieferer In Neu Ulm entsteht
derzeit die größte Bipolarplatten-Produktion
Europas.
Am Standort ihrer Tochtergesellschaft
Reinz-Dichtungs
GmbH investiert der US-Konzern
Dana (40 000 Beschäftigte)
dafür einen hohen zweistelligen
Millionenbetrag. Solche
metallischen Bipolarplatten in
Stapeln von bis zu mehreren
Hundert Platten bilden das
Deutlich smarter
Digitalisierung Die Stadt Ulm
kann sich freuen. Im jährlichen
Ranking des Digital-Branchenverbands
Bitkom hat sie im
Smart-City-Index einen Sprung
um zwölf Ränge nach oben gemacht
und liegt jetzt auf Platz
16 unter den 81 deutschen Großstädten.
Das ist der gleiche Rang
wie vor zwei Jahren, 2021 war
Ulm auf 28 abgerutscht. Bei dem
Index werden 133 Parameter in
fünf Kategorien Energie und
Kernstück von Brennstoffzellen-
Stacks, die die Energie für
brennstoffzellenelektrische Antriebe
generieren. Die Produktionslinie
soll 2023 in Betrieb gehen.
In der Spitze sollen auf ihr
bis zu 16 Millionen solcher Platten
pro Jahr gefertigt werden.
Bei Reinz arbeiten 1300 Beschäftigte.
Durch die Investition kommen
40 Arbeitsplätze im Bereich
E-Mobilität dazu. [!]amb
Umwelt, IT und Kommunikation,
Mobilität und Gesellschaft
auf dem Prüfstand bewertet. In
der Kategorie Energie und Umwelt
kam Ulm hinter Paderborn
auf Platz zwei. Für Smart Waste
gibt es die Höchstnote und
auch für die Ladeinfrastruktur.
Ebenso wurden unter anderem
gute Noten erteilt für Energielösungen.
Die smarteste Stadt
ist auch in diesem Jahr Hamburg
vor München. [!] abo
© IRSTONEF/ADOBE.STOCK.COM
Die Zeiten sind herausfordernd: Wie bei Menschen gibt es auch bei Unternehmen Eigenschaften, die die Widerstandsfähigkeit stärken.
Gegen die Krise stemmen
Stresstest Unternehmen müssen systematisch an ihrer Resilienz arbeiten. Welche
Eigenschaften dafür nötig sind und was Führungskräfte dafür tun können.
Das Paradeprodukt der
ACD Elektronik aus
Achstetten (Kreis Biberach)
sieht aus wie
ein überdimensionales Smartphone
mit großem Bildschirm
und physischem Tastenfeld. Der
mobile Handheld Computer der
Achstettener ist auch so vielseitig
verwendbar wie die elektronischen
Alltagshelfer in der Jackentasche.
Ausgestattet mit variablen
Zusatzmodulen kann das
Hochleistungsgerät einen kompletten
Maschinenpark genauso
steuern wie komplexe Kommissionierungen
im Lager übernehmen,
sich mit dem Internet verbinden
und bei Bedarf sogar Bezahlfunktionen
übernehmen.
Nur zum Telefonieren nutzt
ACD-Geschäftsführer Andreas
Zwißler dann doch noch sein
Handy.
Schwierige Zeiten gewöhnt
Für seinen Erfindergeist ist das
Unternehmen vor zwei Jahren
vom baden-württembergischen
Wirtschaftsministerium mit
Zur Person
Andreas Zwißler studierte
Elektrotechnik, war unter
anderem für Roland Berger
tätig und Chef einer Firma
für Hochfrequenztechnik.
Seit 2012 ist er Geschäftsführer
bei ACD Elektronik.
dem Innovationspreis ausgezeichnet
worden. Auch deshalb
schaut der Manager trotz mauer
Konjunkturaussichten bislang
eher gelassen in Richtung der
kommenden Monate. „Als Entwickler
von High-Tech-Elektronik-Geräten
sind wir schwierige
Rahmenbedingungen gewöhnt“,
erläutert Zwißler seine
erprobte Krisenfestigkeit. „Unsere
Produkte sind zu normalen
Zeiten nach zwei bis drei Jahren
veraltet. Permanente Veränderungsfähigkeit
ist damit in un-
unternehmen [!] FINANZIEREN 7
Die Fähigkeit,
uns permanent
zu verändern,
gehört zu unserer
Firmen-DNA.
Andreas Zwißler
Geschäftsführer ACD
serer Firmen-DNA fest verankert
und für ACD geradezu
überlebensnotwendig.“
Die ausgeprägte Innovationsfähigkeit,
dazu agile Strukturen
und digitale, papierlose Prozesse
haben nicht nur ACD Elektronik
geholfen, gut durch die
Pandemie zu kommen. Es sind
Faktoren, die viele Unternehmen
widerstandsfähiger in Krisensituation
machen. Resilienz
ist seit einiger Zeit das Schlagwort
der Stunde. Eine Studie im
Auftrag von Microsoft Deutschland
und der Bundesvereinigung
der Deutschen Arbeitgeberverbände
(BDA) kam vor
zwei Jahren zu dem Ergebnis:
Firmen, die improvisieren und
schnell pragmatische Lösungen
gefunden haben, sind besser
durch den Lockdown gekommen
als diejenigen, die passiv
waren.
Ähnlich wie bei Menschen
gibt es auch für Unternehmen
bestimmte Eigenschaften, die
ihnen helfen, um sich auch in
widrigen Bedingungen zu behaupten.
Aus dieser Erkenntnis
können Unternehmensverantwortliche
für die aktuelle Situation
Lehren ziehen. Diese Disziplinen
systematisch zu stärken
und zu trainieren, hilft, um für
zukünftige Krisen besser gewappnet
zu sein. Firmen mit
ausgeprägter Resilienz schaffen
es nicht nur, in schwierigen Situationen
rasch zum Ausgangslevel
zurückzukehren, also den
„Bounce Back“. Sie sind idealerweise
in der Lage, einen „Bounce
Forward“ zu initiieren: Nach
einer Krise stehen sie besser da
als zuvor.
Der im Frühjahr dieses Jahres
veröffentlichte „Change-Readiness-Index
2022“ der Unternehmensberatung
Staufen zeichnet
jedoch in dieser Hinsicht ein gemischtes
Bild von den Unternehmen
in Deutschland. Dafür
haben die Experten von Staufen
im Rahmen einer empirischen
Studie im Herbst 2021 insgesamt
363 Unternehmen in Deutschland
zum Thema Wandel befragt.
Sie kommen zu dem Ergebnis,
dass die Anpassungsdynamik
der Unternehmen in der
Summe zuletzt nachgelassen
hat. „Das Ergebnis bestätigt, was
seit Monaten an uns herangetragen
wird“, sagt Staufen-CEO
Wilhelm Goschy. „Die Unternehmen
kommen bei wesentlichen
Themen in der Tiefe nicht
oder nur sehr langsam voran.“
Um resilient mit Krisen umzugehen
und auch in schwierigen
Zeiten die eigene Wettbewerbsfähigkeit
zu sichern,
mahnt er daher bei Unternehmensverantwortlichen
an, über
Resiliente Firmen schaffen es, schwierige Lagen schnell zu meistern.
Idealerweise stehen sie nach der Krise stärker da als zuvor.
die akuten Herausforderungen
hinauszublicken und den Wandel
aktiv anzugehen. „Die Neugestaltung
von Prozessen und
Produktionsabläufen reicht dafür
allein nicht aus“, stellt der
Unternehmensberater fest.
Die Grundlage dafür sind
Know-how und Innovationsfähigkeit.
Im Ergebnis entscheidet
jedoch eine Vielzahl von Faktoren
darüber, wie gut sich Unternehmen
in turbulenten Zeiten
schlagen. Doch welche genau
sind das?
Führungskultur entscheidet
Ganz entscheidend sind Experten
zufolge Führungskultur und
Mitarbeiter. Krisenbewältigung
und Aufbruch beginnen im
Kopf. Es muss die entsprechen-
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8
FINANZIEREN unternehmen [!]
Checkliste für die eigene Resilienz
und gelebten Werten. „Für Unternehmensverantwortliche
kommt es
dabei darauf an, über Transparenz
und gute Kommunikation, Sicherheit
und Vertrauen in der Belegschaft
zu stiften“, sagt Petra Engstler-Karrasch,
Hauptgeschäftsführerin
der IHK Ulm. Zusätzliche Faktoren
sind flexible Strukturen und
schlanke Prozesse. Flache Hierarchien
fördern schnelle Entscheidungen
und geben im Unternehmen
Raum für Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit.
Dazu gehört auch
eine leistungsfähige IT und ein hohes
Maß an Standards bei Arbeitsabläufen.
Außerdem entscheidend:
Nicht nur Menschen auch Betriebe müssen lernen, mit widrigen Umständen umzugehen.
de „Denke“ im Unternehmen vorhanden
sein, um beweglich zu bleiben
und auf veränderte Rahmenbedingungen
schnell reagieren zu können.
„Es kommt auf die Menschen
an, um die entsprechenden Strukturen
mit Leben zu füllen. Wer sich
langfristig erfolgreich behaupten
will, muss auf eine flexible und erstklassig
ausgebildete Belegschaft zurückgreifen
können“, ist Goschy
überzeugt.
Auch ACD-Geschäftsführer
Zwißler sagt: „Man benötigt die
richtigen Personen, denen es in einem
herausfordernden Umfeld, wie
wir es haben, Spaß macht zu arbeiten.“
Gerade im Bereich Mitarbei-
Zur Person
Wilhelm Goschy
sammelte erste
Lean-Erfahrung bei
Porsche. Als Senior
Partner der Staufen
AG entwickelte er
unter anderem Führungskräfte.
Seit
2011 ist er Vorstandsmitglied.
Wie gut ist das eigene Unternehmen
in puncto Wandel
und Anpassungsfähigkeit aufgestellt,
um den steigenden
Herausforderungen des Marktes
und des Wettbewerbs gewachsen
zu sein? Das ifaa –
Institut für angewandte Arbeitswissenschaft
e. V. hat dafür
eine Checkliste entwickelt.
Sie ermöglicht Unternehmensverantwortlichen
einen
Einstieg in das Thema Resilienz
und gibt Hinweise, an
welchen Stellschrauben sie
drehen können, um die Widerstandsfähigkeit
zu erhöhen.
Gleichzeitig zielt die Liste darauf
ab, Handlungsbedarf aufzuzeigen
und erste Orientierung
für Entwicklungsmaßnahmen
zu bieten.
Im Internet: www.arbeitswissenschaft.net/angeboteprodukte/checklistenhandlungshilfen/alf-che-resilienz/
© L_NUGE/ADOBE.STOCK.COM
tende und Qualifikation stagniert
der Index jedoch. „Deshalb stehen
die Unternehmen jetzt unter Zugzwang:
Sie müssen die Menschen in
den eigenen Reihen fit machen für
die Zukunft und ihnen den Weg der
Veränderung ebnen“, stellt Staufen-
Chef Goschy fest.
Vier zentrale Handlungsfelder
Nach Einschätzung von Experten
sollten Unternehmensverantwortliche
auf vier Handlungsfeldern die
Resilienz ihres Betriebs vorantreiben.
Dazu gehört neben dem Personalbereich
eine entsprechende Führungs-
und Unternehmenskultur mit
Offenheit gegenüber dem Wandel
Es ist wichtig
über Transparenz
Sicherheit in der
Belegschaft zu
schaffen.
Petra Engstler-Karrasch
Hauptgeschäftsführerin IHK Ulm
Eigenverantwortung, Vertrauen und
Freiräume für die Mitarbeiter – und
nicht zuletzt eine kooperative Zusammenarbeit.
Vor dem Hintergrund der aktuell
schwierigen Situation in vielen
Branchen empfiehlt Engstler-Karrasch
Unternehmern außerdem,
stärker als bisher in Szenarien zu
denken und zu planen. So können
sie mit bestehenden Unsicherheiten
besser umgehen. Gerade bei der
Energiebeschaffung gilt es zudem,
an Alternativen zu arbeiten. „Wichtig
ist auch, laufenden Kontakt zu
Finanzpartnern zu halten und frühzeitig
ins Gespräch etwa mit den
Hausbanken zu gehen, wenn absehbar
wird, dass die Situation des Unternehmens
wirklich schwierig
wird“, betont die Ulmer IHK-Hauptgeschäftsführerin.
Über all dem Einsatz, der aktuell
nötig ist, sollten Unternehmer zu
guter Letzt nicht die Selbstfürsorge
vernachlässigen. „Gerade in der derzeit
herausfordernden Phase kommt
es darauf an“, so Engstler-Karrasch,
„dass die Geschäftsführung
jeden Tag präsent ist und nicht etwa
aufgrund von Krankheit wochenlang
ausfällt.“ [!] Thomas Luther
Anzeige 9
Solardachpflicht – auf was Vermieter
künftig achten müssen
Der Schutz des Klimas stellt nicht nur die Gesellschaft,
sondern auch die Politik vor eine
große Herausforderung. Die Bundesregierung
strebt mit verschärften Klimaschutzvorgaben
eine Klimaneutralität bis 2045 an.
Baden-Württemberg und Bayern sind in dieser
Hinsicht noch ehrgeiziger und wollen
eine Treibhausgasneutralität bis 2040 erreichen.
Für die Erfüllung dieser ambitionierten
Ziele bedarf es unter anderem auch eines
beschleunigten Ausbaus der erneuerbaren
Energien.
In Baden-Württemberg wurde vor diesem
Hintergrund mit Wirkung ab Januar 2022 eine
Solardachpflicht bei Neubauten im Nichtwohnbereich
eingeführt; ab Januar 2023 greift
diese auch bei allen grundlegenden Dachsanierungen.
In Bayern wird derzeit ebenfalls
ein entsprechender Gesetzesentwurf diskutiert.
Dieser sieht eine Solardachpflicht bzgl.
neu errichteter Gewerbe- und Industriegebäude
mit Wirkung ab dem 1. Januar 2023 sowie
für sonstige Nicht-Wohngebäude mit Wirkung
ab dem 1. Juli 2023 vor. Hierbei ist aktuell vorgesehen,
dass es einer Neuerrichtung im vorgenannten
Sinne gleichsteht, wenn die Dachhaut
vollständig erneuert wird.
Für Vermieter stellt diese Pflicht jedoch eine
nicht unerhebliche Herausforderung dar:
Zwar dürfte es sich bei derartigen Maßnahmen
im Einzelfall um eine sog. Modernisierungsmaßnahme
gemäß §§ 555 b ff. Bürgerliches
Gesetzbuch (BGB) handeln, die ein Mieter –
notfalls aufgrund gerichtlichen Zwangs – zu
dulden hat. Jedoch ist damit auch ein äußerst
formalistisches Zustimmungsverfahren verbunden,
dessen Nichtbeachtung die Verzögerung
der Zustimmung und damit auch der
Bauausführung zur Folge hat.
Zudem stellt sich für den Vermieter die Frage
nach der Möglichkeit einer Amortisierung der
von ihm aufgewandten Modernisierungskosten.
Während dem Vermieter von Wohnraum
im Einzelfall ein formelles Mieterhöhungsverfahren
gemäß §§ 559 ff. BGB zusteht, sind Vermieter
von Gewerberaum auf die im Mietvertrag
enthaltenen Vertragsabreden verwiesen,
die eine solche Möglichkeit nur im Einzelfall
vorsehen.
Weiter stellt sich aber nicht nur die Frage nach
den Rechten des Vermieters, sondern auch
nach den ihn im Rahmen der Errichtung einer
Photovoltaikanlage treffenden Pflichten: In Betracht
kommt hierbei insbesondere die dem
Mieter kraft Gesetzes zustehende verschuldensunabhängige
Minderung für den Fall, dass
es im Rahmen der Bauausführung zu einer Beeinträchtigung
der Nutzbarkeit der Mietsache,
etwa durch Lärm, Staub oder Zugangsbeeinträchtigungen,
kommt. Darüber hinaus wird
der Vermieter im Einzelfall auch mit Schadensersatzansprüchen
konfrontiert, die durch ein
Verschulden der von ihm beauftragten Subunternehmer
verursacht worden sind, da sich der
Vermieter ein solches im Verhältnis zu seinen
Mietern zurechnen lassen muss. Auch wenn
der Vermieter in einem solchen Fall ggf. Regressansprüche
gegen das ausführende Bauunternehmen
hat, ist er gegenüber seinem
Mieter erst einmal leistungsverpflichtet und
trägt somit das Insolvenzrisiko. Dies kann insbesondere
bei gewerblich tätigen Mietern im
Falle eines Gewinnausfalls ein hohes wirtschaftliches
Risiko darstellen.
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Ist ein Vermieter vor diesem Hintergrund daher
von der eingangs benannten Solardachpflicht
betroffen oder möchte er unabhängig davon
eine Modernisierungsmaßnahme an seinem
Mietobjekt durchführen, ist er gut beraten, zuerst
bestehende Vertragswerke und insbesondere
auch die Möglichkeiten der Gestaltung
einvernehmlicher, vertraglicher Abreden mit
seinen Mietern prüfen zu lassen.
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Uwe Wöhrle übernahm
2003 den Elektrobetrieb
Handgrätinger in Ulm, in
dem er Ende der 1970er
Jahre seine Ausbildung
absolviert hatte.
Foto: Marc Hörger
unternehmen [!] TITELTHEMA 11
„Wir brauchen mehr
Realitätssinn“
Handwerk Uwe Wöhrle ärgert sich über die Schnellschüsse der Politik und deren
weltfremden Vorgaben in Sachen Energiewende. Der Kreishandwerksmeister und Inhaber
eines Elektrobetriebs gibt Einblicke in seine Gefühlslage, erläutert die Hemmschwellen für
die Ära der erneuerbaren Energien sowie die Folgen von Lieferengpässen und Inflation.
Mit welchem Gefühl schauen Sie als Inhaber eines
Elektrobetriebs auf die kommenden Monate?
Uwe Wöhrle: Momentan ist die Auftragslage noch
gut. Wir müssen verschiedene Aufträge abarbeiten,
vor allem solche, bei denen wir noch auf Materiallieferungen
angewiesen sind. Ansonsten spüren wir
eine zunehmende Zurückhaltung der Kunden. Wir
sind in meinem Betrieb stark im Privatkundengeschäft.
Da merkt man, dass die Menschen mit Blick
auf die rasant steigenden Energiepreise ihr Geld
zusammenhalten wollen. Die mittelfristigen Aussichten
für uns Handwerksbetriebe sind daher eher
verhalten.
Wie beurteilen Sie die Lage als Obermeister
der Elektroinnung und Kreishandwerksmeister
im Alb-Donau-
Kreis?
Die Reichweite der Aufträge hat
nur geringfügig abgenommen. Die
Betriebe haben meist einen Auftragsbestand,
der sie für zwei bis
drei Monate auslastet. So einen
hohen Wert hatten wir noch nie.
Der gegenwärtige Auftragsstau
spiegelt nicht nur die enorme
Mich ärgert
die dauernde
Angstmacherei
von Politik und
Medien.
Nachfrage nach Dienstleistungen des Handwerks
wider, sondern auch die Schwierigkeiten, bestehende
Aufträge aufgrund der Verknappung von Fachkräften,
Rohölprodukten, Stahl oder auch Halbleitern
zeitnah abzuarbeiten.
Was sind die Themen die sie derzeit am meisten
beschäftigen?
Das sind vor allem die täglich wechselnden Rahmenbedingungen
und Nachrichten, die die gesamte
Gesellschaft verunsichern. Sei es durch Vorbereitung
auf eine neue Infektionswelle mit den jetzt
schon vorgesehenen Einschränkungen, der Kostendruck
in Verbindung mit Zinsanhebung und Energieknappheit,
die Wirtschaftslage, die sich langsam,
aber stetig verschlechtert, und dann natürlich ein
kalter Winter und die Folgen für all jene, die keinen
Holzofen zuhause haben.
In Ihrer Stimme schwingt Ärger mit.
Mich ärgert diese dauernde Angstmacherei von Politik
und Medien. Aus meiner Sicht wäre es wichtig,
die Menschen nicht mit immer neuen Horrorprognosen
zu beunruhigen. Normalbürger können
nicht einschätzen, wie realistisch solche Horrorprognosen
sind. Außerdem würde ich mir eine Politik
der Bundesregierung wünschen, die an der Alltagsrealität
ausgerichtet ist.
Konkreter bitte.
Wir steigen aus der Atomkraft aus, verabschieden
uns von der Kohleverstromung, verkaufen knappes
Gas ins Ausland, verkürzen künstlich die Übergangsphase
auf erneuerbare Energie und wollen
Elektromobilität realisieren, haben
dafür aber keinen Strom. Das passt
nicht zusammen. Dazu steigen die
Energiepreise exorbitant in die
Höhe. Wer soll das finanzieren?
Das kann schlussendlich alles zerstören,
von der Herstellung der
Produkte bis zur Installation. Ich
würde mir weniger Schnellschüsse
und mehr zuverlässige Entscheidungen
wünschen, die an der
Realität ausgerichtet sind – und auch, dass die staatliche
Unterstützung für Betriebe mit hohen Energiekosten
schnell ankommt.
Wie golden war der Boden für Handwerker in den
vergangenen Jahren des Baubooms?
Der war eher silbern als golden. Die Umsätze in
den Gewerken sind zwar gestiegen, aber entscheidend
ist, was unterm Strich übrigbleibt. Und da gibt
es viele Komponenten, die den Reinerlös schmälern,
beispielsweise hohe Nebenkosten, Abgaben,
Steuern und vieles mehr. Der Wettbewerb ist riesig.
Zwischen der Ostalb und dem Bodensee gibt
es fast so viele Elektrobetriebe wie Friseure.
Wie hoch ist die Umsatzrendite?
Das hängt davon ab, für welchen Kundenkreis sie
arbeiten. Betriebe, die für die Industrie arbeiten,
Zur Person
Uwe Wöhrle (61 Jahre,
verheiratet, zwei
Kinder) aus Oberdischingen
absolvierte
seine Ausbildung zum
Elektroinstallateur bei
der Handgrätinger
Elektro-Anlagen
GmbH in Ulm und arbeitete
dort als Geselle
und Meister. Er
wechselte den Arbeitgeber,
kam nach vier
Jahren zurück, wurde
1997 Mitgeschäftsführer
und übernahm
2003 den Betrieb. Seit
2019 führt er diesen
zusammen mit seinen
beiden Kindern. Wöhrle
engagiert sich ehrenamtlich:
Seit 2005
ist er Obermeister der
Elektroinnung Ulm/
Alb-Donau, seit 2019
Kreishandwerksmeister
und Mitglied im
Vorstand der Handwerkskammer
Ulm.
Zudem ist er seit 2011
als ehrenamtlicher
Richter tätig. Zu seinen
Hobbys gehören
Ski- und Motorradfahren,
wobei seine
Ehefrau als Sozia mit
ihm auf Tour geht.
12
TITELTHEMA unternehmen [!]
„Es liegt nicht an den
Elektroinstallationen, dass
Häuser so teuer geworden
sind“, sagt Uwe Wöhrle.
Deren Anteil beträgt oft
nur zwei Prozent der
Baukosten.
können an zehn Prozent herankommen. Wer auf
dem Bau arbeitet und zwischen vier und sechs Prozent
erreicht, ist gut.
Mit welchen Lohnkosten kalkulieren Sie bei Ihren
Aufträgen?
Im Service sind das 69,50 Euro pro Stunde. Auf dem
Bau müssen wir uns an den Marktpreis anpassen.
Der wird gedrückt, weil – gerade auf Großbaustellen
– viele Unternehmen aus Osteuropa tätig sind.
Die kalkulieren mit der Hälfte dieser Summe und
weniger. Auch wenn deren Leute fachlich weniger
gut sind und langsamer arbeiten, sehen Generalunternehmer
und Bauherren darin Sparpotenzial.
Denn sie verkaufen beispielsweise Wohnungen zum
Festpreis und schauen dann, in welchen Gewerken
sie sparen können.
Was heißt das für deutsche Elektrobetriebe?
Um den Auftrag für eine Baustelle zu kriegen, muss
alles glatt und wie geplant laufen. Wenn der Großhandel
die Preise um drei bis vier Prozent erhöht,
wird es in der Kalkulation schon eng.
Wie oft werden denn die Preise erhöht?
Früher gab es das im Frühjahr und Herbst, dass bei
einigen Produkten die Preisen erhöht wurden. Heute
haben wir so viele Preiserhöhungen im Jahr wie
nie zuvor. Die Preise steigen fast über alle Produktgruppen
vierteljährlich. Ich habe manchmal das Gefühl,
dass mancher Hersteller da einfach die Gelegenheit
nutzt.
Viele Ökonomen erwarten eine Rezession. Wie lange
wird das Auftragspolster das Geschäft der Elektrobetriebe
und baunahen Betriebe tragen?
Im Moment sind es die erwähnten zwei bis drei
Monate. Es kommt aber immer auf das Gewerk an.
Wenn ich die vielen Baugruben betrachte, haben
im Bauhauptgewerbe etliche Betriebe noch ein bis
zwei Jahre Arbeit, bis die Projekte fertig sind. Ob
dann das nächste Objekt in gleicher Größe schon
am Start ist, bezweifle ich.
Was ist der Grund für Ihre Skepsis?
Vor dem Baubeginn müssen die Häuser und Wohnungen
verkauft werden. Aufgrund der hohen Preissteigerungen
und der schrumpfenden Kaufkraft,
drehen viele Kunden den Cent zweimal um, bis sie
ihn ausgeben. Solange das Bauhauptgewerbe Aufträge
hat, so lange werden auch wir im Elektrobereich
mit dabei sein.
Mit Blick auf die Digitalisierung und die Energiewende
müsste doch der nächste Boom anstehen?
Der Gedanke ist auf den ersten Blick richtig. Entscheidend
wird immer sein, wie auskömmlich die
Preise angesichts der starken Konkurrenz sind und
ob sie auch das entsprechend qualifizierte Personal
für diese Aufgaben haben.
Die Elektrobetriebe müssten doch von den gestiegen
Baupreisen und dem Trend zur Vernetzung profitiert
haben?
Der Anteil der Elektriker an den Baukosten ist gering.
1985, im Jahr meiner Meisterprüfung, kosteten
Einfamilienhäuser etwa 500 000 D-Mark. Im
Haus gab es vielleicht zwei Handvoll Elektrogeräte.
Die Elektroanteil an den Baukosten betrug etwa
7 Prozent also 35 000 D-Mark.
Und heute?
Da kostet ein Einfamilienhaus schnell 800 000 Euro
und mehr. Da haben sie heute 70 elektrische Geräte
im Haus, für die die Elektrik ausgelegt sein muss.
Der Elektroanteil beträgt aber nur noch rund 16 000
Euro, also etwa 2 Prozent. Wenn wir von einem
Smarthome sprechen, die aber immer noch die Ausnahme
sind, mit PV-Anlage, Speicher und Vernetzung,
beträgt der Elektro-Anteil sieben bis zehn Prozent
der Baukosten.
Wie verändert die Transformation der Wirtschaft
und Gesellschaft hin zu E-Mobilität, Smarthome
und Smartliving die Anforderungen ans Elektrohandwerk?
Das fordert das Elektrohandwerk. Wir müssen uns
und unsere Beschäftigten in all den Themenfeldern
fortbilden, weil es unser Anspruch ist, auf dem ak-
unternehmen [!] TITELTHEMA 13
tuellen Stand der Technik zu sein. Aber natürlich
benötigen wir Kunden, die offen für die smarte
Technik sind und die das notwendige Kleingeld haben,
um den Fortschritt in der Entstehungsphase
zu finanzieren.
Das Thema Smarthome gibt es ja schon länger, warum
setzt es sich nicht schneller durch?
Die ersten smarten Installationen gab es schon Anfang
des 21. Jahrhunderts. Das so genannte Smarthome
mit KNX und Bussystemen ist in der Tat
nichts Neues. Aber es wird nun natürlich umso interessanter
durch die Kombination aus Solarstrom
und E-Mobilität. Da müssen die PV-Anlagen mit Lademanagement
verknüpft werden, der Eigenverbrauch
mit Batteriespeicher und Heizungsanlage
abgestimmt werden.
Wie reagiert das Elektro-Handwerk darauf?
Mit einem breiten Bündel an Maßnahmen. Dazu
gehören Schulungen durch die Innungen und Hersteller.
Sie können Spezialisten in den eigenen Reihen
entwickeln oder Kooperationen mit Kollegen
eingehen, die sich auf bestimmte Themen spezialisiert
haben. Kleinere Firmen können das komplette,
breite Spektrum der Elektroinstallation nicht abdecken.
Da braucht es an der ein oder anderen Stelle
Kooperationen.
Die Politik fordert den raschen Ausbau der E-Mobilität
und die starke Ausweitung der erneuerbaren
Energien. Sind dafür die Kapazitäten vorhanden?
Da verstehe ich die politischen Entscheidungen oft
nicht. Wenn ich die Zielvorgaben für erneuerbare
Energien höre, würde ich mir mehr Realismus und
gesunden Menschenverstand wünschen.
Wie meinen Sie das?
Von 2005 an gab es einen starken Zuwachs von
Windrädern und PV-Anlagen. Alle Beteiligten hatten
bisher zu kämpfen, um den jetzigen Netzausbau
zu realisieren. Im Jahr 2020 wurden PV-Anlagen
mit einer installierten Leistung von 5 Gigawatt
(GW) gebaut. Um die Ziele der Bundesregierung
zu realisieren, würde von diesem Jahr an eine installierte
Leistung von 22GW nötig sein. Also das
Vierfache. Dabei sind die Genehmigungen langwierig,
es fehlt das Material und es fehlen die Fachkräfte.
Unser Land hat nicht die Kapazitäten, um die
Energiewende in der vorgegebenen Zeit zu verwirklichen.
Ich weiß beim besten Willen nicht, wie das
gehen soll.
Uns
fehlen die
Kapazitäten
für die
Energiewende.
making
places
collaborative
usm.com
14
TITELTHEMA unternehmen [!]
„Tätigen Kunden einen
Auftrag, müssen die
Betriebe das aktuell
verfügbare Material kaufen
und gegebenenfalls für die
Einlagerung Sorge tragen“,
sagt Wöhrle mit Blick auf
rasant steigende Preise.
Wie dramatisch ist der Materialmangel bei Photovoltaik-Anlagen?
Einem Kunden ist vor zwei Monaten der Wechselrichter
einer bestehenden Anlage kaputtgegangen.
Ich habe auf verschiedenen Kanälen versucht, Ersatz
zu beschaffen. Lieferzeit bis zu 40 Wochen. Solange
steht dann die PV-Anlage. Für neue Anlagen
bekommen sie fast keine Unterkonstruktionen
mehr.
Wie häufig verzögern sich derzeit Projekte infolge
von Lieferengpässen?
Sehr oft, da viele Produkte nicht
in der ausreichenden Menge produziert
wurden. Die Hersteller fertigen
auch nicht mehr wie früher
auf Lager. Zudem kommen fehlende
Rohstoffe, wie beispielsweise
Kunststoffe oder Metall mit dazu
noch total überzogenen Preisen.
Das alles bremst und erschwert
das Ausführen von Aufträgen. Ich
warte schon mehr als ein halbes Jahr auf Zählerschrankzubehör.
Zeitweise waren gar keine Zählerschränke
mehr lieferbar, Fehlerstromschutzschalter
und selbst Sicherungsautomaten waren und sind
nicht just in time wie gewohnt auf dem Markt zu
bekommen.
Die stark
steigenden
Preise machen
jede Kalkulation
zunichte.
Können die Elektrobetriebe derzeit überhaupt noch
Aufträge für PV-Anlagen umsetzen?
Wenn man es realistisch sieht, ein klares Nein. Betriebe,
die sich nicht spezialisiert und keinen Lagerbestand
angelegt haben, bekommen derzeit weder
Unterkonstruktion noch Wechselrichter auf
dem Markt. Ähnlich sieht es auch bei den Speichern
aus.
Was bedeutet der dramatische Preisanstieg elektronischer
Komponenten für einen Elektrobetrieb?
Das kann den Ruin bedeuten, wenn hier die Vertragspartner
kein Verständnis haben und auf die
unterschriebene Vertragssumme
pochen, zahlt der Elektriker drauf.
Da die meisten Baustellen über
Angebote kalkuliert werden, der
Materialaufschlag ohnehin nur
spärlich ist, machen die stark steigenden
Preise jegliche Kalkulation
zunichte.
Wie sichern Sie sich ab, dass Sie
bei Aufträgen nicht drauflegen?
Hier bleibt in der Kalkulation gegenüber dem Kunden
nur eine kurzfristige Preisbindung. Tätigen
Kunden einen Auftrag, müssen sie als Betrieb das
aktuell verfügbare Material kaufen und gegebenenfalls
für die Einlagerung Sorge tragen.
Überall fehlen Fachkräfte: Wie groß ist der Mangel
im Elektrohandwerk? Und im gesamten Handwerk
im Kreis?
unternehmen [!] TITELTHEMA 15
Wie sehr schmerzt das?
Sehr. Denn das Handwerk investiert viel in die Ausbildung
der jungen Leute, die sich im Beruf dann
zu guten Fachkräften weiterentwickeln. Wir müssen
sie im Handwerk behalten. Aber als Handwerksbetrieb
haben sie natürlich eine andere Kostenstruktur
als ein Industriebetrieb und damit andere
Möglichkeiten oder Unmöglichkeiten beispielsweise
beim Gehalt. Deshalb müssen wir als Handwerksbetriebe
schauen, dass wir unsere Vorteile im Mittelstand
stärker betonen, damit unsere Fachkräfte
nicht abwandern.
Die gesamte Wirtschaft buhlt um Auszubildende:
Wie erfolgreich ist das Handwerk im Allgemeinen
und die Elektrobetriebe im Besonderen?
Ich finde gerade im Handwerk werden besondere
Wege beschritten, um junge Leute zu erreichen.
Dazu gehören die Image-Kampagne der Handwerkskammer,
Internetauftritte mit Youtube-Filmen.
Die sind wirklich gut gemacht und machen
deutlich, wie wichtig Handwerksberufe für eine
nachhaltig lebende und arbeitende Gesellschaft sind
und wie sinnstiftend die Arbeit im Handwerk ist.
Warum fruchten dann die Maßnahmen so wenig?
Ich habe den Eindruck, dass die Kampagnen die Jugendliche
erreichen. Wenn diese dann mit ihren Eltern
oder Bekannten darüber reden, werden sie mit
Vorurteilen gegen das Handwerk und falschen Vorstellungen
konfrontiert.
Insgesamt würde gerne jede Unternehmerin und
jeder Unternehmer in allen Gewerken, die ich kenne,
ausgebildete Fachkräfte einstellen. Ich selbst suche
seit mehr als einem Jahr in meinen Netzwerken
einen Elektro-Meister und habe trotz aller Bemühungen
keinen Erfolg hatte. Der Markt für Fachkräfte
ist leergefegt. Ich glaube, die meisten sind in
ihrer Anstellung zufrieden und wollen nicht wechseln,
zumindest nicht im Handwerk. Die, die dem
Handwerk den Rücken kehren, gehen häufig in die
Industrie. Auch dort ist der Bedarf an qualifizierten
Fachkräften groß.
Wie sieht die Lage im Elektrohandwerk aus?
Bis zur Corona-Pandemie hatten wir einen steten
Zuwachs an Auszubildenden im Gebiet der Handwerkskammer
Ulm zwischen Ostalb und Bodensee.
Leider ist während der Pandemie die Zahl der Bewerberinnen
und Bewerber zurückgegangen. Da haben
die Betriebe schmerzlich zu spüren bekommen,
dass die Maßnahmen zur Berufsorientierung ausgefallen
sind, wie beispielsweise eine Bildungsmesse
Ulm. Das sind Möglichkeiten für Handwerker,
Jugendliche direkt durch persönliche Gespräche
und Beratung abzuholen und Praktikanten für die
Berufserkundung zu gewinnen.
Es gibt
leider immer
noch viele
Vorurteile gegen
das Handwerk.
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16
TITELTHEMA unternehmen [!]
85 Jahre alt und einer von 20 000 Betrieben zwischen Ostalb und Bodensee
Nicht nur bei LED-Technik, auch im gesamten Elektro-Handwerk gibt es viele Möglichkeiten. Wöhrles Betrieb zählt 20 Beschäftigte.
Mit seinen 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
erwirtschaftet Uwe Wöhrle einen
Umsatz von rund 1,2 Millionen. Den erwirtschafteten
seine Beschäftigten zu 70 Prozent
im Wohnungsbau und im Geschäft mit
Privatleuten, 20 Prozent entfallen auf das
Geschäft mit kleineren gewerblichen Kunden,
aufs Messegeschäft nur noch rund 10
Prozent.
Mit seinem Betrieb steht er zum einen für
die 1350 Betriebe der Elektrobranche von
insgesamt 20 0000 Betrieben im Gebiet der
Handwerkskammer Ulm (Ostalb bis zum Bodensee)
mit 120 000 Beschäftigten und 15,3
Milliarden Euro. Zum anderen spricht er als
Kreishandwerksmeister für die knapp 1100
Betriebe in Ulm und dem Alb-Donau-Kreis,
die mit 9000 Beschäftigten und 1500 Auszubildenden
einen Jahresumsatz von zuletzt
rund 845 Millionen Euro erwirtschaften.
Wöhrles Betrieb wurde vor 85 Jahren von
Bernhard Handgrätinger gegründet. 2003
übernahm Wöhrle den Betrieb. 2014 stieg
seine Tochter Maria als ausgebildete Bürokauffrau
ein, 2015 folgte sein Sohn Michael,
der 2018 seine Meisterprüfung abgelegt hat.
Es gibt Tage,
da ist man
froh, den Frust
an einer Wand
abzulassen.
Hat das Elektro-Handwerk ein Image-Problem?
Das einzige Image-Problem, was ich sehe ist, dass
man viel lernen muss, um diesen im gesamten
Handwerk sicherlich schwierigsten Beruf zu erlernen.
Die fachlichen Anforderungen des Berufes
werden unterschätzt. Gerade das Elektrohandwerk
benötigt daher gute Schulabgänger, die in der Lage
sind, die komplexen Systeme zu verstehen und daran
zu arbeiten.
Woran liegt das Unterschätzen?
Ein Grund ist sicherlich, dass man bei Elektrikern
gegenüber anderen Gewerken keine großen Stücke
sieht, so wie zum Beispiel beim Schreiner die Möbel,
beim Fensterbauer die Fenster und beim Fliesenleger
ein schönes Bad. Bei uns geht der größte
Teil der Arbeit quasi unter Putz, man sieht nur kleine
und zierliche Schalter und Steckdosen.
Aber?
Dass der Elektriker vom ersten bis zum letzten Tag
auf der Baustelle gebraucht wird, für jedes Gewerk
eine Leistung erbringt und für manche Gewerke
wie Heizung Sanitär sogar Anschlussarbeiten ausführt,
für den Schreiner die Küchengeräte anschließt
und, wenn es ein Smarthome werden soll,
alles miteinander vernetzt und die Steuerungen programmiert,
den Fernseher einstellt und Programme
für den Kunden sortiert, das alles wird nicht gesehen
und damit nicht anerkannt, auch wenn dafür
im Einfamilienhaus cirka 350 Stunden Arbeitszeit
stecken. Ohne uns geht gar nichts. Aber erst, wenn
etwas nicht funktioniert, sind wir wichtig.
Welche Rolle spielt bei der Fachkräftegewinnung
das „InnoVET-Projekt Exzellenz Handwerk“?
Hier geht es darum, Berufsspezialisten im dualen
System intensiv für die intelligente Gebäudetechnik
sowie der Systemvernetzung auszubilden.
Wie funktioniert es?
Interessierte Gesellen und Gesellinnen werden in
mehreren Unterrichtsblöcken von Spezialisten zu
Spezialisten in den Betrieben ausgebildet. Sie können
auf diesem Weg zugleich einen Bachelor- und
einen Master-Abschluss erreichen. Hinter dem Projekt
steht ein großes regionales und fachübergreifendes
Bündnis. Dazu gehören Hochschulen, Forschungsinstitute,
Berufsschulen, kommunale Träger,
Handwerksbetriebe und Dozenten aus dem
Handwerk. Die Handwerkskammer Ulm ist Projektträger.
Wie wird dieses Angebot angenommen und was
sind Ihre Erfahrungen mit dem Projekt?
Das Projekt wurde vor einem Jahr gestartet und
unternehmen [!] TITELTHEMA 17
läuft derzeit mit den interessierten Teilnehmern.
Die Teilnehmer sind begeistert, für ein Fazit ist es
aber noch zu früh.
Warum sollten junge Menschen überhaupt einen
Beruf ergreifen, bei dem man früher als Kabelaffe
und Schlitzeklopfer verhöhnt wurde?
Ich nehme diese Scherzbezeichnungen lächelnd
entgegen. Auch ich war einer und habe es gerne gemacht.
Ehrlich gesagt, gibt es Tage, da ist man froh,
den Frust an einer Wand oder einem Durchbruch
abzulassen. Hinterher ist man befreit und kann mit
der Kopf- und Denkarbeit weitermachen. Denn die
ist wichtig.
Inwiefern?
Schon beim Schlitze schlagen und Löcher bohren
muss man wissen, wieviel Leitungen in die Wand
müssen, wie breit und tief diese sein müssen, wie
viele Drähte in die Leitung kommen, damit man
nicht zu viele Leitungen an dieselbe Stelle legt. Ein
Elektroniker muss von Anfang an alles im Kopf haben,
dass es später funktioniert. Auch wenn man
zunächst schmutzig wird. Umso schöner ist, wenn
Stück für Stück alles angeschlossen wird und funktioniert.
Das gibt einem ein gutes Gefühl.
Welche Perspektiven haben junge Menschen, die
sich für eine Elektronik-Ausbildung entscheiden?
Sehr gute. Schaut man auf die heutige politische
Vorgabe in Sachen Elektro, Energiewende, E-Mobilität,
aber auch Digitalisierung, so ist in vielen
zentralen Bereichen die Elektronik Basis für nachhaltige
Lösungen. Elektronik-Berufe bleiben unumgänglich.
Sie bieten ein riesiges Zukunftspotenzial
und damit auch berufliche Entwicklungsmöglichkeiten,
vor allem aber ist es eine sinnstiftende Arbeit,
die der Gesellschaft nützt.
Das Interview führten
Julia Kling und Alexander
Bögelein, Redaktionsleiter
unternehmen [!]
Fotos: Matthias Kessler
Schallschutzgeprüft bis 40 dB
trusted access
UNIQUIN - Ein System
für viele Einsatzzwecke
Exklusiv bei Merz+Föhr in Hüttisheim
18
NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]
Landesnetzwerk
ist pleite
Mechatronik Das Landesnetzwerk
Mechatronik BW GmbH
ist insolvent. Mangels Masse
wurde der Insolvenzantrag vom
Amtsgericht abgewiesen. Das
Unternehmen mit Sitz in Göppingen,
das aus dem Verein
„Kompetenznetzwerk Mechatronik
BW“ hervorgegangen
war, hatte 2011 vom Land und
der EU 500 000 Euro Fördergelder
erhalten. Eigenen Angaben
zufolge arbeitete die GmbH mit
diversen Partnern zusammen,
darunter Schuler, Märklin, Hymer,
den Alb-Fils-Kliniken, der
Hochschule Esslingen sowie
weiteren Hochschulen.
Kreeb zieht in
den Stauferpark
Erweiterung Die Göppinger
Kreeb GmbH, Hersteller unterschiedlichster
Anwendungen
zur Oberflächenbearbeitung, ist
von der Göppinger Nordstadt in
den Stauferpark umgezogen und
bündelt damit (Arbeits-)Kräfte;
am alten Standort werden Wohnungen
gebaut. Auf 3600 Quadratmetern
Hallenfläche könnten
die 60 Mitarbeiter in Verwaltung
und Produktion deutlich
effizienter arbeiten als
zuvor über drei Stockwerke verteilt,
schreibt das Unternehmen.
Zudem investiere man in neue
Maschinentechnologien. Die
bislang in Haan bei Solingen befindlichen
Arbeitsplätze, wo die
Göppinger in den 1970er Jahren
einen Mitbewerber übernommen
hatten, wurden ebenfalls
im Stauferpark integriert.
Schuler kauft in
Italien zu
Der Schuldenstand von Stahlbau Wendeler soll bei zehn Millionen Euro liegen.
Insolvenz in Eigenverwaltung
Stark steigende Materialpreise, ein schwieriger
Markt und die Folgen des Ukraine-Kriegs haben das
Donzdorfer Stahlbauunternehmen Wendeler mit seinen
80 Beschäftigten in finanzielle Schieflage gebracht.
Das sagt Robin Hezel, Fachanwalt für Insolvenzrecht,
der vom Amtsgericht als Verfahrensbevollmächtigter
eingesetzt worden ist. Er berät Geschäftsführer
und Mitgesellschafter Uwe Kaupp bei
Batteriezellen Der Göppinger
Pressenbauer Schuler übernimmt
den italienischen Maschinenbauer
Sovema (Villafranca
di Verona) und will damit
zum Systemanbieter in der
Batteriezellen-Fertigung für die
Automobilindustrie und andere
Branchen werden. Schuler will
mit Sovema Maschinen und Anlagen
entwickeln, die Giga-Fabriken
in aller Welt für die Massenproduktion
von Lithium-Ionen-Batterien
benötigen. Die
Verfügbarkeit derartiger Batterien
in großen Stückzahlen ist
wesentliche Voraussetzung für
den Erfolg der E-Mobilität.
Schuler selbst gehört zur
Andritz-Gruppe und erwirtschaftete
2020 mit rund 5000
Mitarbeitern einen Umsatz von
1,1 Milliarden Euro.
Investor JW plant
Sanierung
Immobilien Die bayrische JW
Investment Holding hat das
Grundstück mit dem Gebäude
der Deutschen Bank in der Mörikestraße
9 in Göppingen erworben
und will es energetisch
sanieren. Zudem sei eine Aufstockung
von 2300 auf 4000
Quadratmeter geplant. Aktuell
ist das Objekt zu etwa 50 Prozent
an die Deutsche Bank vermietet,
die an dem Standort bleiben
will.
Ukraine-Krieg
belastet EVF
Stadtwerk Die Energieversorgung
Filstal (EVF GmbH & Co.
KG) schließt ihr Geschäftsjahr
2021 mit 721 441 Euro Verlust ab,
der aus den Rücklagen ausgeglichen
wird. Als Grund gibt EVF-
Geschäftsführer Martin Bernhart
widrige Umstände im Energieeinkauf
zum Jahresende an.
Besserung sei mit Blick auf den
Krieg in der Ukraine nicht in
Sicht. Gesellschafter sind die
Städte Göppingen (87 Prozent)
und Geislingen (13 Prozent).
Foto: Staufenpress
der Insolvenz in Eigenverwaltung. Sie werden unterstützt
vom Krisenmanager Walter Klaschka. Wendeler
erstellt Werkstätten und Montagehallen für Flugzeuge
und Schiffe. Wurde ein Festpreis vereinbart,
gerate die Kalkulation in Schieflage, wenn die Materialpreise
gewaltig steigen, sagt Hezel. Das Amtsgericht
hat bei Eröffnung des Verfahrens Zahlungsunfähigkeit
und Überschuldung festgestellt.
29 Prozent mehr
Mieteinnahmen
Wohnbau Die Geislinger Siedlungs-
und Wohnungsbaugesellschaft
hat im vergangenen Jahr
einen Gewinn von knapp
750 000 Euro erzielt. 250 000
Euro davon werden an die Stadt
Geislingen, den Hauptgesellschafter,
ausgeschüttet. Der
Umsatz lag bei 9,3 Millionen
Euro. Der GSW gehören 1481
Mieteinheiten. Die Einnahmen
stiegen infolge von Mieterhöhungen
um 29 Prozent auf annähernd
2,2 Millionen Euro ein.
In diesem Jahr hat die GSW
rund 2,5 Millionen Euro für die
Instandhaltung der Immobilien
eingeplant. Die Stadt Geislingen
besitzt 80 Prozent der GSW-Anteile,
den Rest der Landkreis
Göppingen. [!]
rai
unternehmen [!] RESSORT 19
20
SPEZIAL unternehmen [!]
Wolkige Aussichten
Digitalisierung Cloud-Computing hilft kleinen und mittleren Unternehmen, Zeit und
Kosten zu sparen. Ein Leitfaden für Mittelständler.
Fotos speichern, Telefonkontakte
sichern oder regelmäßige
Backups der
Festplatte – die Cloud ist
aus unserem Privatleben nicht
mehr wegzudenken. Große Firmen
nutzen sie seit Jahren, aber
auch für kleine und mittelständische
Unternehmen kann
Cloud-Computing attraktiv sein.
„Wenn ich eine Notiz schreibe,
sie meiner Mitarbeiterin gebe
und die dann weg ist, dann ist
das Käse und nicht mehr zeitgemäß“,
sagt Friseur Peter Gress
aus Esslingen in einem Video
des Digitalministeriums Baden-
Württemberg. Er setzt deshalb
auf Cloud Computing.
Verbunden mit Kunden und
Mitarbeitern: Die Cloud
ermöglicht mehr Vernetzung.
© ALICE_PHOTOF/ADOBE.STOCK.COM
Vielfältig nutzbar
Doch was ist das eigentlich?
Cloud-Anwendungen sind Software-Programme
oder Dienstleistungen,
die nicht über einen
festen PC, sondern das Internet
genutzt werden. Sie müssen also
nicht auf Smartphone oder Laptop
installiert werden. Nutzerinnen
und Nutzer können unabhängig
von Ort oder Zeit darauf
zugreifen. So werden immer
mehr Leistungen auf Abruf über
die Cloud zur Verfügung gestellt.
Das nennt sich dann
„Everything as a Service“.
Wie das konkret in der Praxis
aussieht ist ganz unterschiedlich.
Handwerker können
sich so bei Dokumentationspflichten
zum Beispiel Papierkram
ersparen. „Hier zahlen
sich entsprechende Cloud-Lösungen
aus, die Handwerker
beim Kunden vor Ort und im
Büro verbinden“, sagt Sebastian
Egelhof, Abteilungsleiter Digitalisierung-
und Innovationspolitik
beim Baden-Württembergischen
Handwerkstag. Cloud-
Computing sei schon lange in
der betrieblichen Praxis von
Handwerkerinnen und Handwerkern
angekommen, so Digitalisierungsexperte
Egelhof.
unternehmen [!] SPEZIAL 21
Nicht nur für das Handwerk
können Cloud-Lösungen sinnvoll
sein, auch andere kleine und
mittelständische Unternehmen
profitieren. Rechnungen können
in der Cloud erstellt oder Projekte
geplant werden. Der große
Vorteil:
Mitarbeiter
können auch
von unterwegs
auf den Service
zugreifen. Das
erleichtert Organisation
und
Kommunikation.
Zudem entfallen
Betrieb
und Wartung
von IT-Ressourcen und damit
Ich traue den
den Anbietern bei
der Sicherheit sehr
viel zu.
Manfred Plechaty
Institut Digitale Transformation
Personalkosten. Außerdem
müssen Firmen, die die Cloud
nutzen, nicht in eigene Server-
Hardware investieren und können
sich mehr auf ihr Kerngeschäft
konzentrieren.
Doch wie sieht es mit der Sicherheit
aus? „Die meisten
Cloudanbieter haben heute
enorme Sicherheitsaufwendungen,
die oft größer sind als Firmen
sie selbst leisten können“,
sagt Manfred Plechaty, Direktor
am Institut Digitale
Transformation
der
Hochschule
Neu-Ulm. Hundertprozentige
Sicherheit gibt
es wie bei allen
digitalen Anwendungen
aber auch bei
Cloud-Lösungen
nicht. „Ob es wirklich cleverer
ist, eigene Lösungen zu erstellen,
weiß ich nicht“, sagt Plechaty.
Das sei eine Frage der Investition.
„Ich traue den
Cloudfirmen sehr viel zu, was
die Sicherheit angeht.“
Eigene Server-Hardware ist oft aufwändiger und teurer als Cloud-
Lösungen für Mittelständler. Foto: © zinkevych/adobe.stock.com
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22
SPEZIAL unternehmen [!]
Einmaleins des Cloud Computing
Voll vernetzt: Die Cloud ermöglicht dezentrale Arbeit an Projekten.
Die Fraunhofer-Allianz
Cloud Computing hat ein
kleines Einmaleins der Cloud-
Nutzung als Checkliste zusammengestellt.
Damit können
Unternehmen prüfen,
welche Lösungen für sie passend
sind. Zunächst sollten
sich Unternehmen die Frage
stellen, welchen Nutzen sie
von der Cloud haben. Geht es
darum Prozesse im Unternehmen
zu vereinfachen, besser
Viel größer als die Probleme mit
der Sicherheit sind im Zweifelsfall
die Probleme bei einer langsamen
Internetverbindung. „Bei langsamen
Internetleitungen helfen leider die
passendsten Lösungen nichts mehr“,
sagt Egelhof. Gerade im ländlichen
Raum sei das nach wie vor eine große
Hürde für Betriebe. „Wir müssen
uns der Realität bewusst sein, dass
der Heizungsmechaniker vor Ort für
die Wartung einer Anlage ebenso
eine stabile, schnelle Netzverbindung
benötigt wie ein Elektriker auf
der Baustelle für die unkomplizierte
Arbeit mit Plänen und Unterlagen“,
so Egelhof.
Doch nicht nur langsame Datenleitungen
können zum Problem werden.
Ausfälle bei Diensten oder
mit Kunden zu kommunizieren
oder Daten zu speichern? In
einem zweiten Schritt ist die
Frage: Welche Kosten kommen
auf den Betrieb zu und stehen
diese im Verhältnis zum erwarteten
Nutzen? Dann ist die
Frage: Wie aufwändig die Umstellung
auf das neue System
ist? Viertens sollten Unternehmen
sich überlegen, wie
sie die Service-Qualität vertraglich
absichern können.
Zur Person
Sebastian Egelhof
ist Leiter der Abteilung
Technologie-,
Digitalisierungs- und
Innovationspolitik
beim Baden-Württembergischen
Handwerkstag. Zuvor
studierte er Politikwissenschaft.
Wichtig ist auch, sich darüber
Gedanken zu machen, ob die
eigenen Lizenzmodelle in der
Cloud weiter funktionieren
und welchen rechtlichen Rahmenbedingungen
das Unternehmen
unterliegt. Zum
Schluss steht noch die Frage
nach der IT-Sicherheit. Hier ist
entscheidend, welche Sicherheitsanforderungen
das eigene
Unternehmen hat und welche
Lösung dafür passt.
© ZINKEVYCH/ADOBE.STOCK.COM
Netzwerken führen schnell zu Problemen
im Betriebsablauf, wenn Firmen
zum Beispiel nicht mehr auf
Daten von Kundinnen und Kunden
zugreifen können. Je nach Online-
Affinität der eigenen Mitarbeiter
kann auch die Umstellung auf das
neue Systeme Zeit und Geld kosten,
wenn die Mitarbeitenden geschult
werden müssen.
Kosten variieren
Welche Kosten auf Unternehmen,
die sich für eine Cloud-Lösung entscheiden,
zukommen ist schwer zu
beziffern. Das hängt von ganz unterschiedlichen
Faktoren ab: Dem Anbieter,
dem Umfang der genutzten
Dienste und die Anzahl der Programme,
die man nutzen will. „Was
Ein Blick in die
Betriebe zeigt:
Digitale Lösungen
führen langfristig zu
mehr Erfolg.
Sebastian Egelhof
BaWü Handwerkstag
ein Blick in die Betriebslandschaft
aber zeigt, ist, dass digitale Lösungen
langfristig zu mehr Erfolg führen“,
sagt Egelhof. Er glaubt deshalb,
dass sich Betriebe digitalen Lösungen
auf Dauer nicht verschließen
können, wenn sie konkurrenzfähig
bleiben wollen.
Individuelle Lösungen finden
Doch wie finden Unternehmerinnen
und Unternehmer die beste Lösung
für ihre Firma? „Eine grundsätzliche
Frage ist: Bleibe ich bei den kleinen
Anbietern in der Region oder gehe
ich zu großen Firmen“, erläutert Plechaty.
Größere Anbieter hätten oft
eine bessere Infrastruktur und höhere
Sicherheitsstandards, während
kleinere Anbieter im Problemfall direkter
zu erreichen sind. Eine weitere
Frage ist, laut dem Forscher:
„Möchte ich, dass die Daten meiner
Kunden und meiner Produkte im
Land bleiben oder möchte ich sie im
Ausland speichern.“ Letzteres sei
vor allem ein Problem im Kontext
von Industriespionage. Denn nicht
nur Kunden- oder Rechnungsdaten
können in der Cloud gespeichert
werden, auch Sensorendaten von
Maschinenteilen können in die
Cloud hochgeladen werden.
Welche Lösung für welches Unternehmen
wirklich passt, lässt sich
also pauschal nicht sagen. Einen ersten
Hinweis bietet eine schnelle Internetsuche.
Ist man dennoch unsicher,
kann man sich beraten lassen.
Die Handwerkskammern in Baden-
Württemberg bieten Beratungen an.
Das Kompetenzzentrum Mittelstand
4.0 in Stuttgart stellt ebenfalls
Sprechstunden, Workshops und andere
Unterstützungsangebote zur
Verfügung. „Schlussendlich sollte
die Cloud-Lösung als Teil einer langfristigen
Digitalisierungsstrategie
betrachtet werden, nicht als einmalige
Insellösung aller Probleme und
Komplexitäten“, erläutert Egelhof
die langfristige Perspektive von
Cloud-Lösungen. [!]Esther Lehnardt
Anzeige 23
SWU TeleNet Cloud – Digitalisierung
ganz nach Ihren Bedürfnissen
Fotos: Shutterstock
Mit dem Ausbau des Glasfasernetzes in
den Industrie- und Gewerbegebieten in
Ulm und Neu-Ulm legt die SWU TeleNet einen
wichtigen Grundstein, die Digitalisierung
für Unternehmen in der Region voran
zu bringen. Doch damit nicht genug, es
geht weiter mit der SWU TeleNet Cloud.
Das virtuelle Data Center bietet verschiedene
Paketgrößen passend für jede Unternehmensgröße
in der Region: sicher, hochverfügbar
und performant. Denn die Anforderungen
an die firmeneigene IT-Landschaft
nehmen ständig zu. Internet-of-Tings (IoT),
Machine-to-Machine (M2M), künstliche Intelligenz
(KI), Web-Apps oder Backup-Rechenzentren
sind hier nur einige der Stichworte.
All diese Angebote basieren auf einer
leistungsstarken und stabilen IT-Infrastruktur
der Unternehmen sowie deren Kunden.
Mit dem Bau eines weiteren Rechenzentrums
und dem neuen Produktangebot der
SWU TeleNet Cloud setzt die SWU neue Maßstäbe
für die Digitalisierung in und für die Region.
Schnell einsatzbereit innerhalb
weniger Tage
Mit dem Service direkt vor der Haustüre ist
es möglich innerhalb kürzester Zeit die Cloud
für Ihren Einsatzzweck zur Verfügung zu stellen.
Mit 24/7 Störungsannahme und einem
Ansprechpartner vor Ort decken die Telekommunikationsexperten
die gesamte
Bandbreite an Serviceleistungen ab.
Die Cloud, die mit ihren Kunden wächst
Klein anfangen, schnell wachsen und nur
zahlen, was genutzt wird – das verspricht die
SWU TeleNet Cloud. Unternehmen können
die Cloud frei nach ihren Wünschen konfigurieren
und zahlen neben dem Grundbetrag
nur den tatsächlich genutzten Speicherplatz.
Sicherheit der Daten hat oberste Priorität
Mit höchster Sicherheit ist für die Verfügbarkeit
sämtlicher Daten gesorgt. Die SWU Tele-
Net setzt mit dem neuen Rechenzentrum auf
anerkannte Standards wie ISO27001, Tier 3
und DSGVO. Zudem ist das zukünftige Gebäude
mit Brandfrühwarn-, Kühl- und Löschsystemen
ausgestattet. Außerdem kommt
bei Hardware nur der neueste Stand der
Technik zum Einsatz.
Managed Services
In Ihrem Unternehmen ist der IT-Bereich der-
zeit noch nicht entsprechend ausgeprägt für
das eigenverantwortliche Management der
Cloud? Dann vertrauen Sie auf Ihr bereits bestehendes
Systemhaus oder einen unserer
Partner und nutzen Sie darüber ein Managed-Full-Service
Angebot im Bezug auf Ihr
virtuelles DataCenter mit der SWU TeleNet
Cloud.
Neben der SWU TeleNet Cloud bietet das
Tochterunternehmen der Stadtwerke Ulm/
Neu-Ulm weitere Dienste wie:
• Server-Housing im eigenen
Rechenzentrum
• SWU TeleNet Private Cloud
• Managed Services von Partnern
Weitere Informationen finden Sie unter:
swu.de/telenet-cloud.
Kontakt
SWU TeleNet GmbH
Geschäftskundenberaterteam
Bauhoferstraße 9/1
89077 Ulm
Telefon 0731 166-3167
Telefax 0731 166-3109
E-Mail vertrieb-telenet@swu.de
RESSORT unternehmen [!]
Die Landschaftsbauer Eberhard (links) und Tobias Gall führten mit Hilfe von InnoSüd ein betriebliches Gesundheitsmanagement ein.
Wegweiser für Mittelstand
InnoSüd Der Hochschulverbund hilft Betrieben, fit für die Zukunft zu werden. Manchmal
geht es um Gesundheitsmanagement, viel häufiger aber um Digitalisierung.
Der deutsche Mittelstand
ist das Rückgrat der
deutschen Wirtschaft.
99 Prozent aller Unternehmen
gehören ihm an, die 55
Prozent aller Arbeitsplätze stellen.
Die Betriebe haben schlanke
Strukturen und setzen auf Eigenverantwortung
der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter – und
tun sich schwer, wie eine Bertelsmann-Studie
vor drei Jahren
herausfand, angesichts immer
kürzerer Innovationszyklen mit
dem Strukturwandel mitzuhalten.
Denn häufig haben sie nicht
die erforderlichen Experten in
den eigenen Reihen.
Genau hier setzt der Hochschulverbund
InnoSüd an. Seit
2018 verfolgt er das Ziel, in der
Region Donau, Iller und Riss
den Wissenstransfer aus den
Hochschulen in die Unternehmen
voranzubringen. Zu dem
Verbund gehören die Hochschulen
Neu-Ulm und Biberach, die
Technische Hochschule Ulm,
die Universität Ulm und die Tricat
GmbH. Nutzer sind Kommunen,
Unternehmen und Handwerksbetriebe.
So wie der von
Geschäftsführer Tobias Gall, der
in seinem Garten- und Land-
Zur Person
Ivanka Burger teibt seit
dem Jahr 2018 als Transformationsmanagerin
im
Hochschulverbundprojekt
InnoSüd die Zusammenarbeit
zwischen Wissenschaft,
Wirtschaft, Politik
und Gesellschaft voran.
schaftsbauunternehmen Donautal
zwölf Mitarbeiter und zwei
Auszubildende beschäftigt.
Gall suchte Hilfe bei „Inno-
Süd“, um ein betriebliches Gesundheitsmanagement
auf die
Beine zu stellen, die Gesundheit
seiner Mitarbeiter und deren
Zufriedenheit am Arbeitsplatz
zu fördern. „Beim ersten Kontakt
ist mir bewusst geworden,
dass das nicht nur damit zu tun
hat, wie man rückenschonend
arbeitet, sondern sehr viel mit
einem gesunden Betriebsklima.
„Das ist ein wesentlicher Faktor,
unternehmen [!] VERANTWORTEN 25
„Zu Gesundheitsmanagement
gehört weit mehr als rückenschonendes
Arbeiten“, sagt
Firmenchef Tobias Gall mit Blick
auf seine Mitarbeiter.
Fotos: Lars Schwerdtfeger
G
U T E
V E R W A
L T U N G
K O S T E T
EIN HONORAR –
SCHLECHTE
EIN VERMÖGEN
um Mitarbeiter zu halten, und
neue zu gewinnen“, sagt ählt
Gall, der den Betrieb mit seinem
Vater Eberhard führt.
Dem ersten Gespräch folgten
unter Anleitung einer wissenschaftlichen
Mitarbeiterin von
„InnoSüd“ Workshops mit den
Mitarbeitern, Gespräche mit der
Geschäftsführung, eine Ist-Analyse,
die in eine To-Do-Liste
mündete und unter anderem in
eine digitale Planungstafel. Diese
teilt abends jedem Mitarbeiter
per E-Mail den Einsatzort am
nächsten Tag mit. Auch können
die Beschäftigten angeben, auf
welchen Baustellen sie arbeiten
wollen. Ein weiteres Ergebnis:
ein Arbeitssicherheitssystem,
das mit Hilfe einer externen
Fachkraft erstellt wurde.
Ivanka Burger, die bei Inno
Süd zuständig fürs Transformationsmanagement
ist, freut die
gelungene Zusammenarbeit mit
einem kleinen Unternehmen,
vor allem aber die Umsetzung
der Maßnahmen. Das erziele
nachhaltige Wirkung. Das Thema
Präventionsallianzen zur betrieblichen
Gesundheitsförderung
ist nach ihren Worten ein
kleiner Bereich bei InnoSüd.
„Unser Hauptfeld ist die Digitalisierung“,
sagt Burger, die gemeinsam
mit Prof. Dr. Elmar
Steuer, Vizepräsident Forschung,
Transfer und Internationales,
in der Hochschule Neu-
Ulm, und Projektleiter von InnoSüd
den Wissenstransfer in
Wirtschaft und Gesellschaft vorantreibt.
Dabei gehe es darum,
um Gelegenheiten für den Austausch
mit anderen zu schaffen,
für die Entwicklung von Modellprojekten,
für Weiterdenken
oder Umdenken, für die praktische
Weiterführung von Ideen
außerhalb vom Unternehmen,
für agiles Arbeiten“, betont Burger.
Dabei könne es um das virtuelle
oder reale Ausprobieren
disruptiver Techniken gehen,
andere Managementmethoden
auszuprobieren oder Methodenkompetenz
zu verbessern.
„Fail early and often“
Dazu besteht die Möglichkeit
die Infrastruktur der „Open
Labs“ und Medien zu nutzen. Es
gibt 3-D-Drucker, aber auch eine
Ausstattung für Virtual Reality
(VR), bei der die Nutzerinnen
und Nutzer die digitale 3D-Welt
sehen und hören können, aber
auch Augmented Reality-Technik
(AR), bei der digitale Inhalte
in die reale Welt eingeblendet
werden. Anders als in Un-
26
VERANTWORTEN unternehmen [!]
Vier beteiligte Hochschulen, vier Themenfelder
Wer Lust auf
neue Sicht - weisen
hat, ist bei Citis
bestens
aufgehoben.
Denise Schill
Prokuristin IT Sure
Bei den Workshops von InnoSüd erarbeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam eine
Lösung für konkrete Fragestellungen. Nutzerwünsche und -bedürfnisse stehen dabei im Zentrum.
Die vier Themenfelder
Energie, Gesundheit
& Biotechnologie,
Mobilität und Transformationsmanagement
sind aus aus den
Schwerpunkten der
vier beteiligten Hochschulen
in Baden-
Württemberg und aus
den drängenden Zukunftsaufgaben
der
Zur Person
Prof. Dr. Elmar Steuer ist
2022 zum dritten Mal zum
Vi ze prä si denten für Forschung,
Trans fer und In terna
tio na li sie rung der Hochschule
Neu-Ulm gewählt
worden. Sein Fokus liegt
auf Entrepreneurship und
Innovationsmanagement.
Region entstanden. Die
Firma Tricat steuert
eine Softwareplattform
im Bereich virtueller
3D Lern- und Arbeitswelten
und eine
virtuelle Akademie bei.
Die Förderung von InnoSüd
durch das BMBF
im Programm Innovative
Hochschule endet
am 31.12.2022. Die
Hochschule Neu-Ulm
wird die erfolgreich
entwickelten Projekte
im Transformationsmanagement
aber
weiterführen. Die Marke
InnoSüd soll weiter
für Kooperationsprojekte
mit den beteiligten
Hochschulen in der
Region stehen.
ternehmen ist die Arbeitsweise
in den „Laboren“ zunächst nicht
lösungsorientiert, sondern problemorientiert,
das Motto ist
„Fail early and often“, sagen Burger
und Steuer und beschreiben
damit einen zentralen Ansatz im
Design Thinking: Dort werden
Fehler als Motor für Innovation
und Verbesserung gesehen.
Innovation mit IT
Das Projekt Citis (Cooperative
IT Innovation Space) beispielsweise,
ist eines von 13 Projekten
im Themenfeld Transformationsmanagement.
Hier erarbeiten
Teams konkrete Konzepte
zu klaren Fragestellungen. „Wie
muss hybride Zusammenarbeit
gestaltet sein, um alle Mitarbei-
Am 9. November, ab
16 Uhr, gibt es in der
Hochschule Biberach
die Möglichkeit, sich
bei den InnoSüd-Impulsen
über konkrete
Maßnahmen zu informieren
und auch mit
den Wissenschaftlern
und Wissenschaftlerinnen
ins Gespräch zu
kommen.
FOTOS: © HNU
ter mitzunehmen“, sagt Burger.
Diese Fragestellung sei von Unternehmen
an InnoSüd herangetragen
worden, die eine gute
Kombination aus Homeoffice
und Büropräsenz anstreben.
„Mir hat gut gefallen, dass
branchenübergreifend, offen
und vertrauensvoll Erfahrungen
ausgetauscht worden sind“, sagt
Denise Schill, Prokuristin von
IT Sure. Die Teilnehmer seien
mit alternativen Methoden nach
Art des Design Thinking in ihrem
Transformationsprozess
bestärkt worden. Der Vorbereitungsaufwand
für die Teilnehmer
sei vergleichsweise gering,
denn die Ergebnisse werden gemeinsam
erarbeitet. Das Resultat
ist ein Werkzeugkasten, der
den Unternehmen passende
Tools für unterschiedliche Themen
zur Verfügung stellt. Wer
Lust hat auf offenen Erfahrungsaustausch
und neue Sichtweisen,
ist bei Citis bestens aufgehoben“,
sagt Schill, die an der
HNU Advanced Management
studiert und promoviert hat.
Recruiting für Firmen
„Seitens der Initiatoren von der
HNU gibt es keinerlei Vorbehalte,
egal welches Unternehmen
man vertritt. Ich kann allen nur
raten: Einfach tun! Es bringt immer
ein Mehr an Erfahrung und
überraschende Ideen,“ fasst
Benjamin Gasser, Geschäftsführer
des Ecodrom, einer Indoor-
Kartbahn in Neu-Ulm, seine Erfahrungen
zusammen.
Zum Transfer zwischen Wissenschaft
und Wirtschaft gehörtauch
die Vergabe von Themen
für Bachelor- oder Masterarbeiten.
„An der HNU kommen 50
Prozent aller Themen aus Anfragen
von Unternehmen“, sagt
Steuer. „Die Recruiting-Quote
liegt bei 80 Prozent. Über den
Kontakt zur Hochschule gibt es
immer wieder die Möglichkeit
über Abschlussarbeiten oder
Praktika neue Mitarbeiter für
sein Unternehmen zu generieren“.
[!]
Sigrid Balke
Anzeige 27
Karrieretag am Tag der offenen Tür bei
ASYS in Dornstadt
Einblick in einen innovativen Betrieb und die vielfältigen Karriere-Chancen.
Ein Tag der offenen Tür findet am Samstag, 12.
November, von 9 bis 16 Uhr bei der Asys Group
in Dornstadt statt. Besucher können sich die
hochmoderne Fertigung ansehen, sich über
die Arbeit im Betrieb sowie über Ausbildungsund
Karrierechancen informieren. Für Essen
und Getränke ist bestens gesorgt.
Führender Hersteller
Die Asys Group ist der führende Anbieter von
Automatisierungslösungen für industrielle
Fertigungen. Als global agierender Technologieführer
und Maschinenbauer mit Erfahrung und
Leidenschaft, entwickelt und fertigt ASYS Prozess-
und Linienlösungen für die weltweit erfolgreichsten
Unternehmen. Spezialisiert und zukunftssicher
aufgestellt, ist die Asys Group in
vielen Industriemärkten zu Hause: branchenführend
in Electronics, Energy und Life Science.
Die Marke ASYS garantiert weltweit höchste
Qualitäts- und Verarbeitungsstandards „Made
in Germany“.
Smart Factory
Am Tag der offenen Tür wird gefeiert: 30 Jahre
Pioniergeist, 30 Jahre Innovation, 30 Jahre
ASYS! Besucher werden auf eine Reise in die
Vergangenheit und vor allem in die Zukunft mitgenommen,
sie können sich nicht nur von der
Vielfalt der neuesten Produkte und dem Stand
der Technik überzeugen, vielmehr erleben sie
die Fabrik der Zukunft hautnah. Die Asys Group
verbindet neueste Technologie mit bewegter
Geschichte, erklärt den Weg von smarten Shopfloor-Lösungen
bis hin zur intelligenten Fabrik.
Auf einer Fläche von über 1500m² zeigt ASYS
das Szenario einer autonomen Fertigung – innovative
Automatisierungslösungen, fahrerlose
Transportroboter, smart Devices und intelligente
Lagersysteme kommunizieren über Software
miteinander und koordinieren Aufgaben selbstständig.
Tag der offenen Tür bei ASYS in Dornstadt.
Führungen und Vorträge
Die Asys Group agiert weltweit, ist aber ein Unternehmen
mit familiärem Charakter und starkem
Wir-Gefühl geblieben. Flache Hierarchien,
kurze Entscheidungswege und erfolgsversprechende
Ausbildungs- und Karrierechancen gibt
es bei ASYS – und genau davon können sich die
Besucher am Karrieretag selbst überzeugen:
Regelmäßige Führungen durch die Produktions-
und Ausstellungshallen sowie Vorträge, in
denen sich die einzelnen Fachbereiche vorstellen,
sind geplant. Jugendliche, die sich für einen
Ausbildungsplatz interessieren, werden von
Azubis durch die Ausbildungswerkstatt geführt.
Interessierte können sich über offene Stellen
aus den Bereichen Fertigung, Programmierung,
Ingenieurewesen und Technik sowie Software,
Applikation oder auch Service informieren, sich
mit Führungskräften und Mitarbeitern aus den
jeweiligen Abteilungen unterhalten und gezielt
Fragen an die Personalabteilung stellen.
Sie möchten die Zukunft mitgestalten?
Dann kommen Sie vorbei, unsere Experten beantworten
Ihnen gerne all Ihre Fragen rund um
Foto: © Michael Stajer
Ausbildungsmöglichkeiten und die vielfältigen
Karriere-Chancen. Alle Besucher erwartet ein
abwechslungsreicher Tag im Hause ASYS. Bringen
Sie Ihre Familie, Freunde und Bekannten
mit, werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen eines
bekannten und attraktiven Arbeitgebers
der Region. Vom Weißwurst-Frühstück über das
Mittagessen bis hin zum Kaffee und Kuchen, für
das leibliche Wohl ist bestens gesorgt.
Kurzprofil
Führender Anbieter von Automatisierungslösungen
Weltweit einzigartiges Produktportfolio
Breite Aufstellung auf verschiedenen
Industriemärkten
Branchenführend in Electronics, Energy und
Life Science
30. Firmenjubiläum / Gründung: 1992
1300 Mitarbeiter
Hauptsitz Dornstadt, 27 000 m²
Geschäftsführer: Werner Kreibl, Klaus Mang,
Jürgen Ries
Arbeiten, wo Zukunft entsteht:
Electronics, Life Science und Energy
KARRIERE TAG
am Tag der offenen Tür
von 9 - 16 Uhr
ASYS Group
ASYS Automatisierungssysteme GmbH
Personalabteilung: Doris Wieprecht
Benzstraße 10 | 89160 Dornstadt
+49 7348 9855 0 | www.asys-group.com/karriere
12.11. 22
28
SPEZIAL unternehmen [!]
Hoch gestapelt
Vorgefertigtes Bauen Mobile Räume sind gefragte Interimslösungen bei Platzproblemen –
und doch viel mehr. Warum die standardisierten Einheiten so gefragt sind.
Pauken statt parken. Die
Lehrerschaft der Ulmer
Valckenburgschule
muss sich seit einigen
Monaten nach anderen Abstellmöglichkeiten
für ihre Autos
umsehen. Denn auf ihrem ursprünglichen
Parkplatz thronen
derzeit 20 Container. Oder besser:
Klassenzimmer. Grund für
die orange-rot lackierten Einheiten
sind die Sanierungsarbeiten
an der nahegelegenen Friedrich-
List-Schule.
Die berufsbildende Einrichtung
am Kornhausplatz ist in die
Zur Person
Die Dipl.-Ingenieurin Milica
Jeremic studierte Architektur
in Belgrad und
Darmstadt und wechselte
2014 an die Technische Universität
Ulm. Seit drei Jahren
ist sie in der Stadt
Hauptabteilungsleiterin des
städtischen Gebäudemanagements.
Am Albert-Einstein-Gymnasium
in Wiblingen sind aus zwölf
Containern vier Klassenzimmer
gebildet worden. Kosten: 1,2
Millionen Euro.
Fotos: Volkmar Könneke
Jahre gekommen und muss zum
Teil bis auf die Grundmauern
zurückgebaut werden. Das dauert.
Doch wohin mit den Schülerinnen
und Schülern? Klar
war, dass man eine Übergangslösung
finden musste, die einen
ordentlichen Unterricht möglich
macht – und das über Monate
hinweg. Schnell waren sich
Schulleitung und Stadt einig,
dass nur sogenannte modulare
Räume die Lösung des Problems
sein können.
Eng ist es an dem Standort am
Donauufer jedoch nicht, denn
Anzeige 29
Links: Steffen Roth, Carolin und Manfred Merz (v.l.n.r.) sehen optimistisch in die Zukunft. Oben rechts: Mittels präziser Diamantsägen kann das Team um
Steffen Roth künftig Durchbrüche in Stahlbeton durchführen. Unten rechts: Uniquin Raumtrenner aus Glas mit Lifestyle-Charakter.
Neue Türen öffnen … Merz sieht Roth!
Fotos: Merz + Roth
40 Jahre Merz + Föhr und Umfirmierung in Merz + Roth. Herzlichen Glückwunsch!
Ein Interview mit Carolin Merz und Steffen Roth.
Sie haben große Veränderungen angekündigt.
Was genau dürfen wir erwarten?
Carolin Merz: Neben dem Namen wird auch
die Führung von „Merz und Roth“ zukünftig
von einem 2er-Team übernommen. Der Mitgründer
Gerhard Föhr ist seit 6 Jahren in Rente.
Nach einigen Veränderungen und personeller
Umstrukturierung kam Herr Roth ins Unternehmen.
Aufgrund seiner Ausbildung zum
Schreiner und seiner Erfahrung im Bereich
Betonbohren und -sägen ist er die optimale Ergänzung
in der Geschäftsführung.
Steffen Roth: Der hohe Anspruch an die Qualität
unserer Produkte und unseren Service
bleibt unverändert. Das zeichnet Merz und
Föhr bereits seit über 40 Jahren aus. Im
vergangenen Jahr hatten wir die Möglichkeit
uns komplett neu aufzustellen. Unser Team
wurde durch weitere Mitarbeiter mit langjähriger
Erfahrung im Türenbereich ergänzt. Ein effizienter
und reibungsloser Ablauf ist auch
weiterhin unser Ziel.
Welche Produkte sind im Türenbereich besonders
gefragt? Worauf legen Sie Ihre
Schwerpunkte?
Carolin Merz: Einer der Schwerpunkte sind die
Haustüren mit HightechTrendlack (kein Nachstreichen
mehr nötig). Im Objektbereich sind
wir spezialisierter Anbieter von Funktionstüren
und können Speziallösungen im Bereich
Ganzglas-Schallschutzwände und rahmenlose
Ganzglas-Brandschutz-Anlagen mit Zulassung
umsetzen. Hier sind wir einer von fünf Lizenznehmern
in Deutschland. Zimmertüren,
Glastüren (Dreh- und Schiebetüren) und
Duschabtrennungen aus Glas runden unser
Sortiment ab.
Bald verfügen wir über neuartige Stahl-Lofttüren
die den Raum klar abtrennen, wertig
sind und jede Menge Licht in den Raum strahlen
lassen.
Wie sieht das Portfolio der neuen Diamanttechnik
GmbH aus?
Steffen Roth: Wir starten im Bereich Diamanttechnik
mit Kernbohrgeräten und Wandsägen.
Mit diamantbestückten Werkzeugen können
wir Löcher, für beispielsweise Rohrdurchführungen,
Entwässerung, perforierte Öffnungen
oder Kabeldurchführungen bis Durchmesser
600 mm herstellen. Schnitte in Beton, für
Wand- oder Deckenöffnungen und Trennungen
von Bauteilen bis 73 cm sind möglich.
Kurzfristig wird unser Portfolio um den Bereich
Fugenschneider, für Trennschnitte in Asphalt
und Beton, erweitert.
Frau Merz, warum haben Sie sich Unterstützung
in die Geschäftsleitung geholt?
Carolin Merz: Viel war glückliche Fügung: wir
hatten manchen Personalwechsel, da war Herr
Roth zur richtigen Zeit am richtigen Ort und hat
sich recht schnell für den Einstieg entschieden.
Wir kennen uns schon sehr lange und konnten
uns vorstellen, dass sich unsere Bereiche ergänzen
und wir uns gegenseitig weiterbringen
können. Unabhängig davon bin ich sehr froh
über die Unterstützung, da mir somit der Spagat
zwischen Betrieb und Familie leichter fällt.
Welche Neuheiten kann man zukünftig von
Merz und Roth erwarten?
Carolin Merz: Neuartige Stahl-Lofttüren. Wir
bieten demnächst geniale Stahl-Lofttüren mit
dem authentischen Industrielook.
Steffen Roth: Außerdem kommt eben der Diamant-Bereich
hinzu, wodurch wir nicht nur die
Tür für das Loch in der Wand anbieten, sondern
auch das Loch selbst.
Herr und Frau Merz Senior genießen jetzt
den wohlverdienten Ruhestand?
Carolin Merz: Meine Eltern unterstützen weiterhin
wo es geht. Manfred Merz steht Herrn
Roth bei Objekten mit Architekten oder Bauträgern
beratend zur Seite. Gabriele Merz ist
weiterhin bis zur Rente für Marketing und Vertriebsassistenz
zuständig.
MERZ+ROTH Türtechnik GmbH
MERZ+ROTH Diamanttechnik GmbH
Gassenäcker 9
89185 Hüttisheim
Tel. 07305-96 65 0
info@merz-roth.de
www.merz-roth.de
30
SPEZIAL unternehmen [!]
Weltweiter Boom
Mobile Räume sind heutzutage optisch ansprechend.
Gebäude, die sich immer wieder
anpassen, ihre Funktion
verändern und innerhalb von
wenigen Wochen bezogen
werden können, prägen die
Zukunft des Bauens und auch
die Ersatzräume haben jeweils eine
Fläche von 64 Quadratmetern. „Damit
sind die Container so groß wie
ein übliches Klassenzimmer. Denn
wir wollten auf keinen Fall die bestehenden
Klassenstrukturen auseinanderbrechen.
Der ursprüngliche
Raumbedarf ist auch bei dieser Interimslösung
gedeckt“, sagt Milica
Jeremic.
Für die Leiterin des Zentralen Gebäudemanagements
der Stadt Ulm
sind die mobilen Raumsysteme
nicht nur praktisch, sondern auch
äußerst nachhaltig: „Bei Containern
wird graue Energie nur bei der Herstellung
benötigt. Nutzen kann man
sie jedoch immer wieder.“
Gebrauchte Container gefragt
Die Stadt greift nicht nur bei der Erneuerung
der Friedrich-List-Schule
auf diese modularen Elemente zurück.
Im Stadtteil Wiblingen lindern
zwölf Container die Raumnot am Albert-Einstein-Gymnasium,
an der
Wilhelm-Busch-Schule sind Betreuungsräume
in Containern untergebracht,
die auf dem Schulhof platziert
sind. „Eine Erweiterung des bestehenden
Schulgebäudes ist an dieser
Stelle nicht möglich.“ Leicht zu
bekommen sind die mobilen Räume
Wohnens. Da ist sich auch die
Zukunftsforscherin Oona
Horx-Strathern ganz sicher:
„Modulares Bauen erfährt einen
weltweiten Boom. Als
schnelle, flexible, günstige und
Zur Person
Jörg Bauer ist seit
über 36 Jahren Geschäftsführender
Gesellschafter in
mittelständischen
Baugesellschaften,
seit 2010 mit dem
Schwerpunkt des seriellen
Modulbaus.
Seit 2017 ist er Bundesvorsitzender
im
Bundesverband Bausysteme
und Leiter
des Fachverbands
Vorgefertigte Raumsysteme.
ökologische Baumethode ermöglicht
es eine Erweiterung
oder Verkleinerung von Räumen
– je nach wirtschaftlichen
Bedingungen, Bedarf
oder Krisensituationen.“
© ELA CONTAINER GMBH
nicht. Die Containereinheiten für
die Friedrich-List-Schule hat die
Stadt in München gekauft. „Sie sind
zwar gebraucht, aber auch nach wenigen
Jahren noch top in Schuss“,
sagt Milica Jeremic, die weiß, dass
der Markt heiß umworben ist und
man deshalb schnell sein muss. „Oftmals
sind gebrauchte Container innerhalb
von wenigen Minuten weg.“
Nicht ganz so flott geht die Beschaffung
von neuen Modulteilen: „Von
der Ausschreibung bis zur tatsächlichen
Inbetriebnahme gehen seit
der Corona-Pandemie gut und gerne
18 Monate ins Land.“
Generell sind mobile Bausysteme
stark im Kommen. Immer mehr
Städte und auch Unternehmen setzen
auf Räume, die nach dem Legoprinzip
aufeinandergestapelt oder
aneinandergereiht werden – und dabei
auch optisch auch einiges hermachen.
Neue Technologien, die Urbanisierung
und auch der demografische
Wandel fordern neue Konzepte,
mit denen man auf veränderte
Bedürfnisse reagieren kann.
In Industrie und Wirtschaft können
Arbeitgeber mit temporär erstellten
Containersystemen flexibel
auf Konjunkturschwankungen und
veränderte Beschäftigtenzahlen rea-
gieren. Kindergärten, Kantinen, Ausstellungs-,
Kassen- und Sozialräume,
Kioske, Bauleiterbüros, ja ganze
Krankenhausstationen gibt es mittlerweile
als standardisierte Einheiten,
die leicht miteinander zu kombinieren
und zu transportieren sind.
Hohe Planbarkeit
Für Jörg Bauer hat die Idee der vielseitigen
und langlebigen Raumzellen
auf jeden Fall Zukunft: „Mobile
Bausysteme werden als Verwaltungsgebäude,
Hotels, Bürohäuser
oder gar als Bäckereishop genutzt.“
Den ganz großen Vorteil sieht der
Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes
Bausysteme in der Kostensicherheit:
„Man kann im Vorfeld
sagen, was ein Gebäude kosten wird.
Beim konventionellen Bauen ist dies
ein großer Unsicherheitsfaktor. Wer
kann heute bei der Planung noch
einschätzen, welche Handwerker
wann zur Verfügung stehen.“ Das Risiko
einer Bauzeitverlängerung entfalle
bei mobilen Systemen gänzlich.
Der Trend zu flexiblen Raumlösungen
– ob als Mietobjekt oder als
Dauerlösung – setze sich fort, sagt
Bauer. Den Modulbau von heute
könne man nicht mehr mit den Containergebäuden
aus früheren Jahren
vergleichen: „Die stapelbaren Systeme
sind heute sehr hochwertig.
Aber das hat auch seinen Preis.“
Dennoch: Wer sich für modulare
Bauelemente entscheidet, kann
höchst individuell gestalten.
Auch bei der Auswahl der Baumaterialien
sind keine Grenzen
mehr gesetzt. Kamen vor ein paar
Jahren noch ausschließlich starre
Stahlrahmen zum Tragen, gibt es
heute isolierte Raumsysteme aus Beton,
als massive Holzkonstruktionen
oder mit verzinkter Profilblechverkleidung.
Jörg Bauer: „Die Auswahl
für Kommunen und Unternehmen
ist riesig. Sowohl von der Optik als
auch von der Raumaufteilung mit –
wenn gewünscht verglasten Trennwänden
- gibt es quasi keine Einschränkungen
mehr.“
So auch in Ulm, wo die provisorischen
Klassenzimmer noch bis
Ende 2024 auf dem Lehrerparkplatz
stehen werden. Doch auch in ihrem
nächsten Leben werden sie für Schülerinnen
und Schüler eine Bleibe
sein. Denn schon heute ist klar, dass
die orange-roten Container danach
am Schulzentrum in Wiblingen zum
Einsatz kommen. [!] Stefan Loeffler
Anzeige 31
Fit for Future! Bauprojekte in Bestform.
Digitalisierung, Lean-Management und Partnerschaftsmodelle
im Bauunternehmen Matthäus Schmid
„Die Qualität deiner Ziele bestimmt die Qualität
deiner Zukunft.“ Was als Ansporn für die Trainingswilligen
im Fitness-Center der Firma
TRUMPF in Ditzingen gilt, ist auch für dessen Erschaffer
Maxime: die Matthäus Schmid Bauunternehmen
GmbH & Co. KG in Baltringen.
Schmid hat für TRUMPF, weltweit größter Anbieter
von Werkzeugmaschinen und Lasertechnik,
ein Gesundheitsstudio umgesetzt, das in
der Konstruktion neue Maßstäbe setzt: Denn
die Baufläche wurde durch Aufstockung einer
bestehenden Ersatzteillagerhalle gewonnen. Eine
maximal effiziente Lösung, da Flächenverbrauch
vermieden wird.
Neue Maßstäbe
Um die Aufgaben von morgen mitgestalten zu
können, setzt Schmid auf das eigene Experten-
Know-how und auf Digitalisierung. Durch die
Kernkompetenzen im GU- und Schlüsselfertigbau,
Roh- und Brückenbau, Holz- und Stahlbau
sowie Tiefbau, realisiert Schmid nahezu alle erforderlichen
Bauleistungen mit dem eigenen
Team – egal ob die Bauaufgabe in Beton, Holz,
Mauerwerk oder Stahl ausgeführt werden soll.
Die schwäbischen Bauprofis, die bereits 2016
mit dem ersten BIM-Award ausgezeichnet wurden,
haben das Bauen der Zukunft perfektioniert:
Auf Basis von BIM (Building Information
Modeling) wurden eigene Verfahrensmodelle wie
„SCHMIDPLUSP ® “, „SCHMIDFÜNFD ® “ oder
„SCHMIDHOCHE ® “ entwickelt.
Offenheit schafft Vertrauen
Mit dem Partnerschaftsmodell SCHMIDPLUSP ®
gelingt der entscheidende Schulterschluss.
Denn die klassische Konstellation Auftraggeber/
Auftragnehmer oder GU wird aufgelöst und
durch ein partnerschaftliches Geschäftsmodell
ersetzt. Dank dem Open-Book-Abrechnungssystem
entsteht völlige Transparenz. Erfolgreiche
Referenzen belegen: gegenseitiges Vertrauen
zahlt sich aus – nachhaltig.
Die TRUMPF Sporthalle als Koordinationsmodell.
In Dimensionen denken
Dank BIM haben zwar alle Gewerke jederzeit Zugriff
auf alle relevanten Gebäudedaten im 3D-Modell
des Bauvorhabens, den Baltringern genügt
dies jedoch nicht. Deshalb nehmen sie im Rahmen
von SCHMIDFÜNFD ® noch eine vierte und
fünfte Dimension in die konstante Planung mit
auf: die Dimensionen Zeit und Kosten. Diese umfassende
Datensammlung bildet das Fundament
für eine präzise kosten- und zeitablaufsichere
Planung.
Mit SCHMIDHOCHE ® hat Schmid zudem neue
Wege in der Prozesssteuerung entwickelt und
verbessert so die Effizienz am Bau deutlich. Das
Lean Management wird bereits sehr erfolgreich
angewendet.
Die Zukunft in der Hand
Diese ganzheitliche, 60-jährige Bauerfahrung
hat Schmid zu einem der führenden Unternehmen
der Branche wachsen lassen, das nicht nur
Grafik: © Bauunternehmen Matthäus Schmid
als zuverlässiger Partner und stabiler Arbeitgeber
bekannt ist, sondern als Vorreiter für das
neue Denken am Bau gilt. So beschäftigen sich
die Bauingenieure von Schmid aktuell mit den
Lebenszykluszeiten von Gebäuden, neuen Materialien
sowie der Neugestaltung oder -nutzung
von Bestandsgebäuden. Denn beim Bauen von
morgen kommt es nicht nur auf klimafreundliche
Materialien an. Vielmehr gilt es wie bei TRUMPF,
Raumreserven ohne weitere Flächenversiegelung
wie beispielsweise durch Aufstockung von
Gebäuden zu realisieren: Und das gelingt am effizientesten
mit präziser Planung.
Matthäus Schmid
Bauunternehmen GmbH & Co. KG
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32
SPEZIAL unternehmen [!]
Ein Zwilling für alle
Bau Building Information Modeling gilt als Basis für die Transformation der Architektur, die
die Prozesse vereinfachen sein soll. Doch noch ist das digitale System nicht Alltag.
Digitalisierung auf allen Ebenen:
Auch Drohnen kommen am Bau
immer häufiger zum Einsatz.
© ZEPHYR_P/ADOBE.STOCK.COM
Seit weit über 10 Jahren
verspricht die Bundesregierung,
die Digitalisierung
in Wirtschaft
und Verwaltung anzuschieben
und damit Anschluss an die internationale
Konkurrenz zu finden.
Passiert ist bisher kaum etwas.
Eine von wenigen Ausnahmen,
wo es spürbar vorangeht,
ist die Bauwirtschaft: Hier erfolgen
Planungen und Änderungen
zunehmend digital.
Stichwort dafür, das bislang
nur Eingeweihte kennen, ist
BIM: Building Information Modelling,
ein digitales Planungssystem,
in das einige oder sogar
alle Beteiligten am Bauwerk so
weit wie möglich Bauskizzen,
Materialanforderungen, Ausführungs-Details
und den Zeitplan
für die Bau-Fertigstellung
einspeisen. Damit sich dieser
am Anfang nötige Mehraufwand
lohnt, müssen alle Angaben so
weit wie möglich auf dem neuesten
Stand gehalten werden.
Vorbehalte ausräumen
Ziel von BIM ist ein digitaler
Zwilling, eine 3-D-Abbildung
des Bauobjektes auf dem Computer.
Zugang dazu sollen alle
Beteiligten haben – vom Architekten
über die Rohbau-Firmen
bis zu kleinen Handwerksbetrieben.
„Es darf kein Herrschaftswissen
geben“, erklärt Thomas
Möller, Hauptgeschäftsführer
des Verbandes der Bauindustrie
Baden-Württemberg. Er ist von
den Vorteilen der digitalen Planung
überzeugt. Damit sie funktioniere,
müsse „jeder stets den
gleichen Wissensstand haben,
etwa wenn eine Wand um 5 Zentimeter
versetzt werden soll“.
Die Reformer müssen vielfach
erst einmal Vorbehalte ausräumen,
ehe die digitale Planung
sich endgültig durchsetzt.
„Das fängt beim Planer an“, sagt
Möller. Der frage sich beispielsweise:
„Weshalb soll ich für andere
mit arbeiten?“ Auch gebe
es Ängste, Konkurrenten könnten
Wissen für sich abschöpfen.
Letztlich aber müssten immer
mehrere beteiligte Firmen wissen,
wie im Detail etwa die Versorgungsleitungen
im Keller geführt
werden sollen.
Der Verbandschef verweist
darauf, dass es im Rahmen von
BIM unterschiedliche Formen
gebe: Es beginne mit Modellen,
die lediglich die Grunddaten offenlegen,
und ende bei Planungen,
die genaue Informationen
zu Materialien, Preisen und Lieferzeiten
enthielten. Insider unterscheiden
je nach Tiefe der Informationen
zwischen „little
BIM“ und „big BIM“ beziehungsweise
je nach Offenheit
nach außen zwischen „open
BIM“ und „closed BIM“.
Der Unterschied zwischen
der kleinen und großen Lösung
ist, wie umfassend und durchgängig
digital geplant wird. Bei
„little BIM“ wird nur in einer
Firma – häufig dem Planungsbüro
– am Computer geplant. Das
hat schon mal den Vorteil, dass
bei späteren Umbauten oder Sanierungen
auf einem fertigen
Modell aufgebaut werden kann
und nur Teile angepasst werden
müssen. Es ist auch nur eine
Software erforderlich.
Bei der großen Variante machen
alle mit: Architekturbüro,
ein oder mehrere Bauunternehmen,
Handwerksbetriebe und
auch die später einbezogene
Hausverwaltung. Optimal funktioniert
das, wenn nicht nur in
der Bauphase gemeinsam digital
zusammengearbeitet wird,
sondern auch während der gesamten
späteren Betriebszeit.
Bei „open BIM“ können externe
Softwareinhalte von außerhalb
eingefügt werden. „Closed
BIM“ basiert auf der Software
eines einzigen Anbieters,
die nicht kompatibel mit anderen
Inhalten ist. Alle vier For-
unternehmen [!] SPEZIAL 33
men können untereinander
kombiniert werden.
Bei kleinen Objekten wie Einfamilienhäusern
scheuen die
Beteiligten häufig den anfänglichen
Mehraufwand. Je größer
das Bauprojekt
ist – von Mehr-
familienhäu-
sern über Gewerbeimmobilien
bis hin zu
Verkehrsprojekten
– desto
Während des
Bauprojekts
darf es kein
Herrschaftswissen
geben.
mehr lohnt
aber die digitale
Planung.
Schließlich
kommt es da
sowohl in der Bauphase als auch
später fast immer zu Änderungen.
Allein schon gesetzgeberische
Vorgaben oder behördliche
Auflagen führen zu Anpassungsbedarf:
zum Beispiel beim
Brandschutz oder der Statik. Da
Thomas Möller
Bauindustrie Baden-Württemberg
hilft es, wenn die wichtigsten
Daten abgespeichert sind und
darauf aufgebaut werden kann.
Von positiven Erfahrungen
berichtet Lois Schneller, Prokurist
bei Schneller Bau in Stuttgart.
Die in
dritter Generation
geführte
Firma mit 40
eigenen Angestellten
ist besonders
auf
Rohbauten spezialisiert
– vor
allem in den
Bereichen
Mehrfamilienhäuser,
Schulen
und Industriebauten. Das
Unternehmen sei in puncto Digitalisierung
gut aufgestellt, berichtet
„Bei uns werden schon
viele Modelle in 3D statt in 2D
erstellt“, berichtet Schneller.
„Im Idealfall entsteht das Mo-
© BLACK_MTS/ADOBE.STOCK.COM
Wo verlaufen elektrische Leitungen oder Wasserrohre? Das ist
mithilfe von BIM für alle Projektpartner ersichtlich.
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34
SPEZIAL unternehmen [!]
Dämpfer nach Jahren des Baubooms
Die Kosten für eine digitale Planung rechnen sich vor allem bei großen Projekten.
dell in der Planung und wird von allen
Beteiligten weiter entwickelt.“
In der Praxis hapere es aber häufig
an detailgenauer Planung schon für
den Rohbau. Bei den nachfolgenden
Arbeiten ließen einige Beteiligte die
Aktualisierung schleifen.
Bedenken wegen Datenschutz
„Ein Benefit bei BIM ist: Man weiß,
was gebaut wird. Für alle Mitarbeiter
wird die Identifikation mit dem
Bauprojekt besser“, sagt Schneller.
Bei der Planung einer Schule sei für
jeden erkennbar, wie später etwa die
Klassenzimmer aussehen sollen.
Durch die Einbeziehung von Google
Earth oder anderen Programmen
sparen sich die Baufirmen zudem
Besichtigungen vor Ort. Sie können
sich am Computer die Umgebung
ansehen und etwa festlegen, wo ein
Baukran aufgestellt werden soll.
Die Behörden sind auf die neuen
Techniken zum Teil noch nicht wirklich
vorbereitet. In öffentlichen Ausschreibungsverfahren
tauchen BIM
und die Auftragsvergabe anhand digitaler
Modelle noch zu wenig auf.
Trotzdem bricht Möller für die Beamten
in den Bauämtern eine Lanze:
„Die Mitarbeiter sind besser als
Zur Person
Thomas Möller ist
seit 2018 Hauptgeschäftsführer
der
Bauwirtschaft Baden-Württemberg.
Der Verband vertritt
Baugewerbe und
Bauindustrie. Der
61-jährige zweifache
Familienvater ist
gleichzeitig Geschäftsführer
der
neun verbandseigenen
Bildungszentren.
Das Bauhauptgewerbe in
Baden-Württemberg beschäftigt
direkt insgesamt rund
114 000 Mitarbeiter. Hinzu
kommen Zehntausende Mitarbeiter
bei Zulieferern, Handwerksbetrieben
sowie Saisonund
Aushilfskräfte. Nach Jahren
des Baubooms im Hochund
Tiefbau stottert der
Motor jetzt aber seit dem
Frühsommer spürbar. Gründe
dafür sind die dramatisch gestiegenen
Preise für Baustoffe
wie Stahl oder Bitumen, aber
auch die stark anziehenden Finanzierungskosten
aufgrund
steigender Zinsen. Noch haben
die meisten Betriebe einen
hohen Auftragsbestand.
Viele Bauherren überdenken
aber derzeit nach Angaben
des Verbandes ihre Pläne oder
rücken sogar ganz davon ab.
© RUTMER/ADOBE.STOCK.COM
ihr Ruf.“ Dringenden Bedarf sieht er
in den Behörden bei Schulungen und
der technischen Ausstattung. Es
gebe auch noch rechtliche Hürden
bei der Kommunikation über MS-
Teams oder WhatsApp – vor allem
in Sachen Datenschutz.
Die Digitalisierung hilft nach Ansicht
des Verbandschefs, junge Leute
für den Bau zu begeistern. Die
Projekte würden zwar immer komplizierter,
heute müsse der Dachdecker
aber für Vorbesichtigungen
nicht mehr aufs Dach steigen. Er
könne sich auch per Drohne einen
Überblick verschaffen. Das gleiche
gelte für Planungen im Straßennetz
wie Leitungs-Verlegungen.
Wasser in den Wein gießt die Unternehmensberatung
Price Waterhouse
Cooper (PwC): Die Baubranche
sei zwar bis vor Kurzem wirtschaftlich
gut vorangekommen, der
erhoffte Digitalisierungsschub in der
Corona-Pandemie sei aber schwach
ausgefallen. „Noch immer klafft eine
große Lücke zwischen den Potenzialen,
die Bauunternehmen und
Planer in digitalen Lösungen wie
Cloud Computing sehen, und den eigenen
Fähigkeiten in diesem Bereich“,
stellt Rebekka Berbner von
PwC Deutschland fest. Nur die Hälfte
der Unternehmen schätzt sich
PwC zufolge selbst als hoch digitalisiert
ein. Sorgen bereite den Unternehmen
die zu geringen Fachkenntnisse
bei ihren Mitarbeitern,
die interne Akzeptanz der Digitalisierung
und die Gefahr von Cyberangriffen.
Digitale Unterstützung sei in der
Bauplanung bereits seit Jahren Standard,
betont Stephan Weber, Vizepräsident
der Architektenkammer
Baden-Württemberg. „Digitalisierung
ist nicht nur BIM“, meint er. Es
gebe viele Zwischenstationen auf
dem Weg zum „digitalen Zwilling“.
Von Vorteil, so Weber, sei es, wenn
Ein Benefit:
Die Mitarbeiter
identifizieren sich
mehr mit dem
Projekt.
Lois Schneller
Schneller Bau
eine Tür nicht nur als Symbol auf
dem Plan auftauche, sondern auch
Informationen zur Öffnungsrichtung,
zur Türklinke oder zum elektronischen
Öffner angehängt seien.
Bei einer gemeinsamen digitalen
Planung seien mögliche Probleme
schon in der Bauphase zu erkennen.
„Für die Planung spannend sind Kollisionsprüfungen“,
erklärt der Architekt.
Dadurch lasse sich erkennen,
wenn die Detailplanungen nicht zueinander
passten. Zwar schreitet die
Digitalisierung in der Bauwirtschaft
nach seiner Ansicht langsamer voran
als ursprünglich gedacht, der
Druck zur CO 2
-Reduzierung und die
entsprechende Verschärfung der gesetzlichen
Vorgaben beschleunigten
jedoch den Trend hin zu digitalen
Informationen.
Verbandschef Möller hofft darauf,
dass künftig verstärkt gemeinsam digital
geplant wird: „Es nützt nichts,
ein BIM nur für die Großen einzuführen.
Es müssen alle mitgenommen
werden bis hin zum 5-Mann-
Betrieb.“ Auf die kleineren Betriebe
könne man nicht verzichten. Man
müsse ihnen aber auch entgegenkommen,
indem die digitale Planung
für sie einfach umzusetzen sei –
ohne großen Mehraufwand im betrieblichen
Alltag. [!] Joachim Bech
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Digitale Zwillinge für mehr Effizienz am Bau
Daten – der Rohstoff des 21. Jahrhunderts
Aufgrund besonders negativer Erfahrungen
in der Vergangenheit – wie z.B. BER, Stuttgart
21 – steht die Digitalisierung in der
Bauwirtschaft immer mehr im Fokus der Politik
und letztendlich in der Öffentlichkeit.
Das geht inzwischen so weit, dass die Anwendung
digitaler Verfahren teilweise gesetzlich
vorgeschrieben ist. Enorme Effizienzgewinne
durch Verbesserungen in der
Planung, Abstimmung, Steuerung und
Transparenz von Projekten werden angestrebt.
Somit muss sich die gesamte Immobilienbranche
immer mehr mit diesem Thema
auseinandersetzen.
Die Immobilienbranche steht aktuell vor immer
größeren Herausforderungen: Andauernder
Fachkräftemangel, stetig steigende Qualitäts-
und Sicherheitsanforderungen, steigende
Baustoffpreise, Lohn- und Personalkosten
sowie sich ändernde Flächenanforderungen
auf Mieterseite sind nur einige Gründe, weshalb
es bei einer Reihe von Großprojekten und
deren Vermietung zu Verzögerungen bzw.
Kostenüberschreitungen kam. Teilweise können
Großprojekte mancherorts bis zur Fertigstellung
nicht vermietet werden. Aus diesen
Gründen hat das Bundesministerium für Verkehr
und digitale Infrastruktur (BMVI) schon
im Jahr 2015 den „Stufenplan digitales Planen
und Bauen“ verabschiedet, welcher die Umsetzung
von BIM vorantreiben sollte, um Fehlentwicklungen
entgegenzuwirken.
BIM steht für Building Information Modeling,
zu Deutsch „Gebäudedatenmodellierung“.
Dabei wird ein Bauprojekt als dreidimensionales
digitales Modell dargestellt und
einzelnen Elementen Eigenschaften zugewiesen.
Diese zugewiesenen Informationen kann
man beliebig ausweiten, etwa durch genaue
Größenangaben, Materialien, Kosten, Brandschutzanforderungen
bis hin zu ökologischen
Kennwerten oder weiteren Informationen für
den späteren Betrieb eines Gebäudes. BIM
führt somit sämtliche Informationen aller Projektbeteiligten
von den Zeitzielen (4D) bis hin
zu den benötigten Materialien, Bestellmengen
und Betreiberdaten (5D) zentral in ein detailliertes,
transparentes sowie dynamisches
Informationsnetzwerk zusammen.
Planungs-, Kosten- und Terminsicherheit
durch einen digitalen Gebäudezwilling
Auf Ebene des einzelnen Bauteils ermöglicht
die 3D-Planung eine genaue sowie deutlich
schnellere Kostenkalkulation, vereinfachte
Ausschreibungen, effektiveren Einkauf und die
Reduktion von Planungs- und Ausführungsfehlern.
Als Informationsplattform schafft BIM außerdem
vollständige Transparenz hinsichtlich
Änderungen, Mängeln, Nachträgen, Verbesserungspotenzialen
bis hin zu Entsorgungshin-
weisen oder Wartungsinformationen. Dadurch
leistet BIM letztendlich auch einen deutlichen
Beitrag zur Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.
Die Marktdurchdringung von BIM hinkt in
Deutschland im Vergleich zu den USA, Großbritannien
oder den Niederlanden etwas hinter
her. Dort ist BIM bereits stärker in die alltäglichen
Prozesse integriert, alle Projektbeteiligten
besitzen das fachliche Know-how
und die Software um BIM bedienen zu können,
zumal dies durch die großen Techkonzerne
wie Amazon, Tesla oder Google getrieben
wird.
Ein Beispiel für eine hohe Marktdurchdringung
in Deutschland ist unter anderem Ulm,
wo derzeit bei praktisch allen Großprojekten
BIM zum Einsatz kommt. Beispielsweise
wurde die vor Kurzem fertiggestellten sowie
bereits an namhafte Mieter wie Transporeon,
Elbit Systems, HAPEKO oder DB Schenker
vollvermieteten „bloom Offices“ am Safranberg
mit BIM-5D realisiert. Ebenso wird das
Neubauprojekt „Urban Eight“ in der Fußgängerzone
(urban-eight.de) von dem renommierten
Architekturbüro Michel-Group mit
Hilfe von BIM entwickelt. Zeitgleich plant
Goldbeck mit BIM das Fengshui-Neubauprojekt
„Blue Sight“ (bluesight-ulm.de) im Ulmer
Science Park III. Diese Projekte in Ulm zeigen
unter anderem, dass BIM eingesetzt wird
um zukunftsfähige Flächen mit höchster Arbeits-
und Aufenthaltsqualität schaffen zu
können. Denn die Endnutzer wollen ein effizientes
Gebäude zu einem guten Preis, im vereinbarten
Zeitraum und mit bester Qualität –
genau diese Dimensionen beinhaltet BIM und
optimiert sie weiter. Die Zukunft gehört somit
dem digitalen Bauen – modellbasiert, kooperativ
und effizient, zumal die Projekte an
sich immer komplexer werden und die Zukunft
mehr moderne, ressourceneffiziente, intelligente
Gebäude und Infrastrukturen verlangt.
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Bei ITW in Donzdorf werden sämliche Stahlkonstruktionen für die Industrietore selbst gefertigt. Fotos: Giacinto Carlucci
Für die deutsche Industrie
sind sie buchstäblich das
Tor zur Welt: Industrietore
müssen nicht nur
den Beschäftigten gute Voraussetzungen
für effiziente Arbeit
bieten, sondern auch optimale
Arbeitsabläufe und Warenflüsse
ermöglichen. Die Vielfalt dieser
Tore ist je nach Anforderung
und Einsatzort groß, der Markt
umkämpft. Er wird von großen
Anbietern dominiert.
Doch das Familienunternehmen
ITW aus Donzdorf behauptet
sich seit Jahren erfolgreich
in dem harten Wettbewerb. Zu
den Erfolgsbausteinen des Familienunternehmens
gehörten innovative,
maßgeschneiderte Lösungen
für die Kunden ebenso
wie Qualität, Schnelligkeit, Service,
Flexibilität und die gewachsene
und bewährte Zusammenarbeit
mit dem weltweiten
Händlernetzwerk, sagt Firmenchef
Stefan Dressler. „Überall,
wo Schnelllauftore benötigt
werden, sind wir zu Hause.“
Bei ITW müssten Kunden
nicht ihre Prozesse dem Tor an-
Industrietore
von der
Alb für die
ganze Welt
Metallbau Das Familienunternehmen ITW
behauptet sich als mittelständischer
Anbieter erfolgreich gegen die große
Konkurrenz. Doch das Wachstum wird
gebremst – durch Lieferengpässe, vor allem
aber durch den Fachkräftemangel.
passen, das Tor werde in enger
Abstimmung mit den Unternehmen
entwickelt, konstruiert und
produziert. „Bei uns kann man
auch direkt mit dem Chef sprechen“,
sagt Vertriebsleiter Helmut
Ebhard. Entscheidend sei
es, das richtige Produkt an der
richtigen Stelle einzusetzen. Es
handle sich um anspruchsvolle
Produkte mit hohem Beratungsbedarf.
Daher geht ITW auch
mit eigenem Personal aktiv auf
Architekten und Baufirmen zu
und berät sie bereits im Vorfeld.
Das Wachstum, so Dressler,
werde aber derzeit gebremst,
zum einen durch den Fachkräftemangel
sowie lange Lieferzeiten
bei Elektronikbauteilen.
„Keiner hat mehr Varianten“
Vor fünf Jahren hatte ITW die
Übernahme eines Spezialtorherstellers
eingeleitet und zum
Jahresende 2021 abgeschlossen.
ITW habe jetzt alle Arten von
Industrietoren im Angebot und
sei breit aufgestellt: „Kein
Marktbegleiter bietet mehr Varianten“,
betont Stefan Dressler.
unternehmen [!] MACHEN 37
Nah am Kunden
Gegründet worden
ist die ITW Industrietore
GmbH im Jahr
1984. Bruno Dressler
und Erich Schmied taten
sich damals im
Donzdorfer Teilort
Winzingen (Landkreis
Göppingen) zusammen.
Aus der kleinen
Tor-Werkstatt von damals
hat sich ein innovatives
und am
Markt fest etabliertes
Unternehmen entwickelt.
Dabei half die
Nähe zur Industrieregion
Stuttgart. 1991
erfolgte der Umzug
ins örtliche Gewerbegebiet.
Die Unternehmerfamilie
Dressler setzt
nach wie vor auf ein
großes Händlernetzwerk.
Dafür sprechen
auch handfeste wirtschaftliche
Gründe
dafür, sagt Firmenchef
Stefan Dressler.
Die Betreuung und der
Service vor Ort seien
dadurch gewährleistet.
Während die großen
Unternehmen der
Branche zunehmend
ihr Netz auflösten,
baue ITW – unter anderen
mit diesen von
der Konkurrenz entbundenen
Händlern –
sein Netz aus, und
mache beste Erfahrung
damit. „Mit dieser
Kundennähe, auch
in Servicefragen, erhöhen
wir unsere
Marktpräsenz deutlich“,
sagt Vertriebschef
Helmut Ebhard.
Fachleute der ITW
schulten weltweit Außendienstmitarbeiter,
um die Qualität zu garantieren.
Firmenchef Stefan Dressler.
Die Wurzeln des Unternehmens
reichen ins Jahr 1984 zurück.
Aus vier Beschäftigten
wurden 58, die im vergangenen
Jahr einen Umsatz von 7,5 Millionen
Euro erwirtschafteten.
2009 haben die Söhne Stefan
und Hans-Jürgen Dressler die
Geschäftsführung vom Vater
übernommen; Mitgründer
Schmied war bereits früher ausgestiegen.
Inzwischen ist die
dritte Generation im Unternehmen
tätig. Im Marketing, dem
kaufmännischen Bereich sowie
in der Konstruktion sind drei
Enkel des Firmengründers tätig
und bieten Gewähr für die Fortsetzung
der Erfolgsgeschichte
als Familienbetrieb. Das Firmengelände
bietet Raum für weiteres
Wachstum; der Senior-Chef
hatte Anfang der neunziger entsprechend
vorausschauend geplant.
Alles bestens also? Fast.
Denn, wie bei so vielen Firmen
ist auch bei ITW der Personalmangel
ein Problem. Für die
Verlängerung der Lieferfristen
von Elektronikkomponenten für
die Torantriebe hätten die Kunden
– noch – großes Verständnis,
berichtet Stefan Dressler –
es handle sich ja um ein übergreifendes
Problem. Für den
Winter befürchtet er jedoch,
dass die Ungeduld wächst.
Schließlich sind schnell schließende
Tore auch ein Faktor, um
Energie zu sparen. Momentan
betrage die Lieferzeit für Antriebe
15 statt 6 Wochen.
ITW ist dabei abhängig von
der Rohstoffversorgung seiner
Zulieferer. In Donzdorf werden
die gesamten Stahlunterkonstruktionen
hergestellt und die
Tore montiert. Doch bei etlichen
Komponenten sind die
Donzdorfer auf ihre Lieferanten
angewiesen. „Eine größere Fertigungstiefe
streben wir nicht
an“, betont Dressler mit Verweis
auf die Personalsituation: „Uns
fehlt die Manpower“.
Konkurrenz durch die Großen
Wie auch andere Unternehmen
in der Region Stuttgart klagt
auch der Industrietorhersteller
über die ungleichen Wettbewerbsbedingungen
gegenüber
den ganz Großen im Großraum
Stuttgart, die Zusatztleistungen
wie Kindertagesstätten anbieten.
Durch entsprechende Zahlungen
an Erzieherinnen würde
der Arbeitsmarkt zusätzlich
leergefegt und damit der Erhalt
kommunaler Einrichtungen, die
für kleinere Unternehmen am
Standort wichtig seien, erschwert.
Weitere Expansion schwierig
Beliefert werden mit den Toren
„made in Donzdorf“ Kunden
weltweit; der Schwerpunkt liegt
auf Europa. Auch die Kunden
seien über viele Branchen verteilt.
Dazu trägt auch der Zukauf
der nunmehr 100-prozentigen
Tochterfirma Tormafa-Tor bei.
Der 15-Mann-Betrieb aus Trier
ist Spezialist in Sachen Schnellauftore
für den Maschinenschutz.
ITW würde sich zwar
nach den Worten Dresslers gerne
weitere Kunden erschließen
in den besonders anspruchsvollen
Branchen Chemie, Automotive
und Lebensmittel. Doch
auch diesem Vorhaben stehe der
Mangel an geeignetem Personal
entgegen. [!] Axel Raisch
WER‘S
ERNST
MEINT,
DER STEHT
AUF
PAPIER
So wie ein Vertrag noch
immer per Hand
unterschrieben wird,
werden die wirklich
wichtigen Dinge
ausgedruckt. Ob Brief,
Broschüre oder Buch:
Wir stehen auf Papier.
Und realisieren Ihr
faszinierendes
Printprodukt.
LEROUX-DRUCKEREI.DE
spezial
38
SPEZIAL unternehmen [!]
Standort
im Porträt
Visualisierung: Vössing Ingenieurbausgesellschaft
Kleiner
Bahnhof,
große Wirkung
Entwicklung Mit dem Anschluss ans
Bahnnetz am 11. Dezember und dem Ausbau
der A8 öffnen sich der Region große
Perspektiven für Wohnen, Arbeiten und
Tagestourismus. Ein Blick in die Zukunft.
Wirtschaftsregion
Alb
www.swp-unternehmen.de
Am 11. Dezember 2022
beginnt für die Region
Merklingen eine neue
Ära: Mit dem Wechsel
auf den Winterfahrplan der
Bahn werden am Albbahnhof
Regionalzüge halten. Gemeinsam
mit dem sechsspurigen
Ausbau der A 8 wird die gesamte
Region rund um den neuen
Albbahnhof bei Merklingen aufgewertet
und heimst dicke Pluspunkte
bei der Standortqualität
ein. Doch die Frage, ob das nun
in ihren Kommunen und drumherum
eine Goldgräberstimmung
ausgelöst hat, wehren die
beiden Bürgermeister Klaus
Kaufmann (Laichingen) und
Sven Kneipp (Merklingen) ab.
Und zwar mit ganz unterschiedlichen
Argumenten.
Kneipp verweist auf die jetzt
schon 900 Arbeitsplätze in der
2000-Einwohner-Gemeinde und
dass Arbeitskräfte bereits aktuell
gesucht sind „ohne Ende“.
Kaufmann erinnert an die jetzt
schon hohe Frequenz beim
Wohnungsbau in seiner Stadt
mit zuletzt 100 Einheiten jährlich.
Dies nähre die Bedenken
aus der Bürgerschaft, die Entwicklung
werde uns überrollen.
Diese Befürchtungen teile er
zwar nicht, aber er nehme sie
ernst. „Keinesfalls wollen wir
eine Schlafstadt werden“, macht
Kaufmann deutlich.
Er ist auch Vorsitzender des
Verbands Region Schwäbische
Alb (RSA), der im Zuge der
Bahnhofspläne gegründet wurde.
Sven Kneipp ist einer seiner
Stellvertreter. Er betont: „Wir
wollen eine moderate Entwicklung“.
Schon jetzt stünden die
Kommune beständig auf der
Bremse. Ginge es nach der
Nachfrage, müssten diese ein
Baugebiet nach dem anderen
ausweisen. Auch hätten die Anfragen
von Unternehmen nach
Gewerbeflächen stark zugenommen,
beschreibt Kaufmann die
Lage.
Weiteren Zuzug aber haben
beide eingeplant, „denn den
Wir wollen
eine moderate
Entwicklung und
keine Schlafstadt
werden.
Klaus Kaufmann
Bürgermeister Laichingen
brauchen wir“, fährt er fort.
Ohne diesen würde die ansässige
Bevölkerung konstant
schrumpfen, um mehr als 1000
Einwohnerinnen und Einwohner
bis zum Jahr 2035. Das wäre
ein Rückgang um 17 Prozent. Damit
drohe auch eine Überalterung.
Die Daten stammen aus
der Studie des Prognos-Instituts
„Perspektive 2040“. Sie bildet
derzeit die Grundlage für die
Überlegungen derjenigen, die
sich über die wirtschaftliche
unternehmen [!] SPEZIAL 39
Entwicklung im Verbandsgebiet
die Köpfe zerbrechen.
Die Bevölkerung ist dort zwischen
2022 und 2019 um 5,9 Prozent
gewachsen, und zwar ausschließlich
durch Zuzug. Doch
momentan pendeln 3900 Beschäftigte
mehr aus als ein.
Zwangsläufig ändert daran auch
der Bahnhof nichts. Das Pendeln
in die Räume Ulm und Stuttgart
wird durch den Anschluss
schließlich ebenso erleichtert
wie das Pendeln rauf auf die Alb.
Neues Gewerbegebiet
Ein Nullsummenspiel also? Um
genau das zu vereiteln, gibt es
längst weitergehende Überlegungen.
Ein Kernpunkt ist die
Ausweisung eines rund 50 Hektar
großen interkommunalen Gewerbegebiets.
„Pflöcke“, sagt
Kaufmann, sind in Sachen
Standort zwar noch nicht eingeschlagen,
doch kristallisiere sich
FOTO: © ARNIM KILGUS
Mit dem neuen Albbahnhof(das Bild stammt aus dem Oktober 2021) und dessen Anschluss ans
Schienennetz wird das Pendeln per Bahn von der Alb nach Ulm und Stuttgart und umgekehrt einfacher.
40
SPEZIAL unternehmen [!]
dafür immer mehr ein autobahnnahes
Areal bei Nellingen heraus.
Nach derzeitigen Vorstellungen
solle dieses vorwiegend
Neuansiedlungen von außen
vorbehalten werden, am besten
aus dem Hightech-Sektor, von
Zukunftsindustrien.
Ein weiterer Kernpunkt ist
die Forcierung der Zusammenarbeit
der derzeit zwölf Verbandskommunen.
„Wir werden
als Region ganz anders wahrgenommen
werden, wenn wir zusammenstehen“,
sagt Kneipp.
So sieht es auch Simon Pflüger,
Leiter des Bereichs Standortpolitik
bei der Ulmer IHK,
welche die Prognos-Studie mitfinanziert
hat. Pflüger gibt sich
optimistisch. Der Albbahnhof
mache die Region noch attraktiver
für Tagestouristen. Ebenfalls
trage der Bahnhof entscheidend
dazu bei, den bislang gravierendsten
Standortnachteil zu
Zur Person
Sven Kneipp, 1975 in Minden
(Westfalen) geboren,
kam mit 10 Jahren nach
Merklingen, studierte später
öffentliche Verwaltung
in Ludwigsburg; arbeitete
unter anderem für die Helfenstein
Klinik Geislingen
und die Krankenhaus GmbH
Alb-Donau-Kreis. Seit 2009
ist er Bürgermeister.
beseitigen: die mangelhafte Anbindung
an den ÖPNV. Die ansässigen
Firmen und Unternehmen
verspürten dies schmerzhaft,
etwa bei der Gewinnung
von Auszubildenden.
Gleichzeitig wirke der Bahnhof
wie ein Leuchtturm. „Die
Region wird besser sichtbar auf
der Landkarte“, mit Chancen auf
Synergien aus der Messe in
Stuttgart und dem dortigen
Flughafen. Die Region könne
eine Entlastungsfunktion für die
benachbarten Großräume übernehmen,
nicht allein beim Wohnen.
Zöge sie nun auch beim
Ausbau ihrer Infrastruktur nach,
stiegen auf mittlere Sicht die
Chancen, „auf die Alb mehr Beschäftigung
zu bringen“.
Womit einmal mehr die beiden
Kernpunkte in den Blick rücken.
Das Gewerbegebiet werde
kommen, sagt Kaufmann,
realistischerweise aber nicht
Im Hintergrund
laufen Ankäufe
für den künftigen
Tausch von
Flächen.
Sven Kneipp
Bürgermeister Merklingen
vor dem Jahr 2027. Ständig sich
ändernde Umweltauflagen und
die Risiken infolge der hohen
Vorlaufkosten nannte Kneipp
als Herausforderungen mit Auswirkungen
auf die Planungssicherheit.
Im Hintergrund liefen
bereits Ankäufe von Flächen zur
Schaffung eines Pools, um den
betroffenen Landwirten Flächen
zum Tausch anbieten zu können.
Das sei ein heikles Thema,
das viel Fingerspitzengefühl erfordere,
sagt Kaufmann.
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Volksbank Alb eG ist gestartet
Die Volksbank Alb eG nimmt Fahrt auf – seit 6.
Oktober 2022 sind wir die regionale Genossenschaftsbank
im nördlichen Alb-Donau-Kreis
und im Oberen Filstal. Durch den Zusammenschluss
von drei Banken wurde ein Kreditinstitut
gebildet, das modern, digital und persönlich
erreichbar sowie nah an den Menschen der Region
ist.
Als verlässlicher Finanzpartner stehen wir Firmen-
und Privatkunden zur Seite und bieten
für alle Situationen individuelle, maßgeschneiderte
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und modernen Zugangswegen verbessern wir
die persönliche und digitale Erreichbarkeit.
Und um dort zu sein, wo unsere Mitglieder und
Kunden sind, werden wir ab Dezember am
Bahnhof in Merklingen mit einem Geldautomaten
und unserem VR-MeinService präsent
sein.“
Interessierten Bewerbern bieten wir als attraktiver
und sicherer Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb
viele Möglichkeiten und Chancen.
Informationen finden Sie auf unserer
Homepage: www.voba-alb.de/wir-fuer-sie/
karriere.
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Telefon: 07345 959-0
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Die Vorstände Wolfgang Hirmer, Ralf Schiffbauer,
Oliver Velten und Marcus Vögl sind sich
einig: „Die Begleitung unserer Wachstumsregion
sehen wir als unsere soziale und regionale
Verantwortung. Dadurch leisten wir einen wesentlichen
Beitrag zur Stabilisierung der Wirtschaftskraft
und Aufrechterhaltung des Wohlstands
in der Region. Durch den Ausbau und
die Weiterentwicklung der Beratungskompetenzen
wird zusätzlich unsere Leistungsfähigkeit
als ihr Finanzierungspartner gestärkt.
Doch wir gehen noch weiter: Mit vielfältigen
VR-MeinService Bahnhof Merklingen. Zeichnung (li) Ott-Architekten Laichingen/Foto (re) VR-Bank Laichingen
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Als Patient und Mensch im Mittelpunkt
In der Zahnarztpraxis von Dr. Elisabeth
Eckert steht der Patient als Mensch im Mittelpunkt.
Die Zahnmedizinerin ist seit 25
Jahren in Nellingen/Alb bei Merklingen eine
feste Anlaufstelle, wenn es um Zahngesundheit
geht. Ihr Credo: „An jedem Zahn hängt
ein Mensch mit seinen Ängsten und Wünschen.“
In der Zahnarztpraxis am Fuße der Schwäbischen
Alb ist jeder Patient herzlich willkommen.
Ganz egal, in welchem Alter. „Wir sind eine
Frauenzahnarztpraxis“, lacht die Zahnmedizinerin,
die bevor sie sich in Nellingen
niedergelassen hat, in Ulm studiert hat und
zuvor in der Humanmedizin tätig war. Zu ihrem
Team gehören acht hochmotivierte Mitarbeiterinnen,
die zum Teil seit mehr als zwanzig
Jahren an der Seite von Frau Dr. Eckert tätig
sind.
Zahnmedizin auf der Alb
„Es ist mir enorm wichtig, den Patienten genau
dort abzuholen, wo er gerade im Leben
steht. Ob im Kindesalter, der Pubertät, während
einer Schwangerschaft, in den Wechseljahren
oder auch im hohen Alter.“ Im Vordergrund
steht zunächst die professionelle Zahnreinigung
und eine regelmäßige Kontrolle – in
Intervallen zwischen drei und sechs Monaten.
Am Beispiel der Parodontitis zeigt die Zahnmedizinerin
auf, wie wichtig die Vorsorge ist
und in welchen Wechselbeziehungen die
Zahnfleischerkrankung stehen kann. Am Anfang
ist die Erkrankung meist kaum ersichtlich.
Patienten leiden eventuell unter Zahnfleischbluten
und/oder Zahnlockerungen.
„Wichtig ist es, die Bakterien, die sich in der
Mundhöhle ansammeln und in sogenannten
Zahnfleischtaschen ablagern können, professionell
zu entfernen. Ansonsten können sich
Erkrankungen verstärken, die zunächst nicht
mit einer Parodontitis in Verbindung gebracht
werden. Wir denken an Diabetes und
Herz-Kreislauf-Erkrankungen.“ Während einer
Schwangerschaft ist Frau Dr. Eckert die
Aufklärung zur optimalen Mundhygiene besonders
wichtig. „Eine professionelle Prophylaxe
sollte gerade während den Schwangerschaftsmonaten
konsequent stattfinden.
Kleine Interdentalbürstchen für die Zahnzwischenräume
sollten zur täglichen Zahnpflege
benutzt werden, sonst können Bakterien in
den Zahnzwischenräumen zu Problemen wie
späterem Zahnverlust führen. Die älteren Generationen
hatten das noch schweigend hingenommen,
dass mit einer Schwangerschaft
durchaus ein Zahnverlust einhergehen kann.
Die heutigen werdenden Mütter wissen es
besser. Das Sprichwort: Jedes Kind kostet einen
Zahn ist nicht mehr zeitgemäß.“
Ästhetik und Zahnerhalt im Fokus
Ihr Behandlungsschwerpunkt liegt in der ästhetisch
und zahnerhaltend-funktionellen
Zahnmedizin. Die eigenen Zähne möglichst
lange zu erhalten steht dabei im Vordergrund.
„In den letzten 25 Jahren hat sich die Implantologie
rasant weiterentwickelt. Die Implantologie
ermöglicht die Versorgung einer einzelnen
Lücke, ohne Anschliff der Nachbarzähne.
Ältere Patienten beispielsweise sind dadurch
nicht mehr auf Zahnprothesen angewiesen.
Der Zahnersatz wird stattdessen von vier bis
sechs Implantaten gehalten. Für einen langfristig
guten Zahnersatz sind die Einheilzeiten
extrem wichtig“, verdeutlicht Dr. Elisabeth
Eckert. „Feste Zähne an einem Tag? Ein Modell,
das sich in den seltensten Fällen eignet.
Im Regelfall ist mit einer Einheilzeit von etwa
drei Monaten zu rechnen. Unsere Zahnarztpraxis
in Nellingen arbeitet mit dem dentalen
Beide Zahnärztinnen: Mutter und Tochter
Fotos: Julia Haaga/Privat
Meisterlabor Müller in Geislingen eng zusammen.
Der Zahntechniker kommt täglich in die
Praxis und lernt die Patienten kennen. So können
wir einen ästhetisch hochwertigen und
funktionell perfekten Zahnersatz erstellen.“
Strahlende Zähne in zweiter Generation
Sie strahlen um die Wette: Dr. Elisabeth Eckert
und ihre Tochter Sophie. „Sie war von klein
auf immer in der Praxis dabei. Ein Großteil
meiner Patienten kennt meine Tochter von
klein auf. Nächstes Jahr ist sie mit ihrem Studium
der Zahnmedizin fertig. Dann wird sie
an meiner Seite starten. Ich werde meine Erfahrungen
an meine Tochter weitergeben.“
Sophie lächelt: „Von meiner Mutter zu lernen,
bedeutet von einem echten Profi zu lernen.“
Das ganze Team
der Zahnarztpraxis.
Dr. Elisabeth Eckert
Schulplatz 14
89191 Nellingen
T +49 73 37 92 30 30
info@zahnarztpraxis-nellingen.de
www.zahnarztpraxis-nellingen.de
42
SPEZIAL unternehmen [!]
Prognos: Hausaufgaben für fast alle
Bahnhofsszene in Ulm: Die Fahrtzeit von hier zum Albbahnhof beträgt zehn Minuten. Foto: Lars Schwerdtfeger
„Die positiven Entwicklungen
der Region Schwäbische Alb
dürfen nicht als Selbstverständlichkeit
erachtet werden“,
mahnt das Prognos-Institut in
der Studie „Perspektive 2040“.
Schon jetzt vornehmlich Industriestandort,
ergäben sich für
beteiligte Kommunen eine Reihe
von Aufgaben, die in der Studie
als Handlungsfelder bezeichnet
werden. Die Autoren empfehlen,
den „Schulterschluss in der Region
zu stärken“ und gemeinsame
Ziele zu definieren.
Nötig seien „neue Kommunikationswege
und Ansprechpartner
über Gemeindegrenzen hinweg“.
Neben der interkommunalen
Abstimmung der Flächennutzung
seien auch stärkere Kooperationen
von Unternehmen mit
Hochschulen zur Ausbildung und
Sicherung von Facharbeitern
und zur Verbreiterung des Branchenmix
wichtig, wobei das interkommunale
Gewerbegebiet
im Fokus stehe. Die Kommunen
sollten den Wohnungsbau aktivieren,
vor allem durch Innenentwicklung,
und ihr Vereinswesen
stärken. Um die Bereitschaft
zum ehrenamtlichen Engagement
zu erhöhen, sollten die Bürokratie
abgebaut und Vorstände
gezielt unterstützt werden.
Vorgeschlagen wird die Einrichtung
einer zentralen Stelle mit
entsprechendem Know-how.
Mit der Vermarktung des Gebiets
selbst komme noch einmal
viel Arbeit „auf uns zu“, fährt er
fort. Diese könne dann nicht
mehr „nebenher“ zu den Bürgermeister-Aufgaben
erledigt werden,
sondern solle einem Profi
auf diesem Gebiet (m, w, d)
überlassen werden, angesiedelt
beim Verband und dann wohl
gleichzeitig dessen Geschäftsführerin
oder Geschäftsführer.
Deren Aufgabe sei es, gezielt auf
Unternehmen zuzugehen.
„Hermann war das Zugpferd“
Und dann formulieren die beiden
Bürgermeister einen Satz
für die Geschichtsbücher: Erstmals
in Deutschland sei ein
Bahnhof durch die angrenzenden
Kommunen mitfinanziert
worden, mit 11,5 Millionen Euro
Zur Person
Klaus Kaufmann ist seit
2012 Bürgermeister von Laichingen.
Der gebürtige
Stuttgarter studierte Geologie
an der Uni Tübingen,
war im Elektro-Großhandel
tätig, machte sich selbstständig.
Danach studierte
er Politikwissenschaften
und belegte Fächer der Verwaltungswissenschaften.
bei Gesamtkosten von rund 53
Millionen. Man sei auf den Plan
getreten, als das Projekt bereits
in den ministeriellen und behördlichen
Schubladen begraben
war, habe den Verband gegründet
„und dann sind wir mit
fast drei Millionen ins Risiko gegangen“
für Studien und Vorplanungen.
Die Rollen des baden-württembergischen
Verkehrsministers
Winfried Hermann („Er war
das Zugpferd“) und von Stefan
Kielbassa, Projektleiter bei der
DB Projekt Stuttgart-Ulm
GmbH, heben beide besonders
hervor. Ohne deren Unterstützung
hätte der außerplanmäßige
Bahnhof wohl kaum noch in
die eh schon komplexe Gesamtplanung
eingetaktet werden
können.
Mit Freude registrierten beide,
dass das Bahnhofsprojekt so
manche ihrer Wünsche in Erfüllung
gehen ließ, die vorher von
den übergeordneten Behörden
abgeblockt worden waren. Konkret
nennen Kaufmann und
Kneipp den Ausbau der Radwege
in der gesamten Umgebung
und den Ausbau des ÖPNV.
Der Alb-Donau-Kreis nahm
den Bahn-Anschluss zum Anlass,
abgestimmt mit den Nachbarkreisen
gleich ein neues Gesamtkonzept
für den Öffentlichen
Nahverkehr zu entwickeln.
Erste Ergebnisse werden im Dezember
erwartet. Ohne den
Bahnhof, sind sich beide Bürgermeister
sicher, wären diese Entwicklungen
wohl nicht in Gang
gesetzt worden. [!]
Thomas Vogel
Anzeige 43
Die WACKENHUT GmbH & Co. KG hat im August diesen Jahres den Geschäftsbetrieb der Autohaus
Fricker GmbH & Co. KG übernommen.
Lebenswerk in vertrauensvolle
Hände gelegt.
Mobilitätsdienstleister WACKENHUT übernimmt Autohaus Fricker!
Mit Fricker Classic in Neu-Ulm erschließt WACKENHUT
den Bereich Oldtimer-Classic.
Langfristig denken, heute schon handeln!
Die WACKENHUT GmbH & Co. KG übernimmt
im August den Geschäftsbetrieb der
Autohaus Fricker GmbH & Co. KG mit seinen
rund 100 Mitarbeitenden an den Standorten
Ulm, Neu-Ulm und Laichingen.
Für den scheidenden
Geschäftsführer Konrad
Pfaff ist der richtige
Zeitpunkt gekommen,
sein automobiles Lebenswerk
im Zeichen
des Sterns in die vertrauensvollen
Hände
von Ernst-Jürgen Wackenhut
zu legen. „Wir
Ernst-Jürgen
freuen uns ganz besonders
auf die künftige Zu-
Wackenhut
sammenarbeit mit der
gesamten Mannschaft der Fricker Autohäuser
und auf die Menschen in Ulm und Umgebung!“,
sagt Ernst-Jürgen Wackenhut.
Das Autohaus Fricker ist für Werte wie Zuverlässigkeit,
Qualität und Tradition bekannt, ausgezeichnet
durch ein tatkräftiges Team, das
sich bereits unzählige Male bewiesen hat. Dies
alles teilt die neue Geschäftsführung mit dem
gleichen Anspruch, mit der gleichen Begeisterung
und im Sinne einer nachhaltigen und
zukunftsweisenden Entwicklung. „Wir treten
gemeinsam an und stellen uns den Herausfor-
derungen der Zukunft“, so Ernst-Jürgen
Wackenhut. „Ich bin überzeugt, ein Unternehmen
hat langfristig Erfolg, wenn der wichtigste
Aspekt stimmt: das Menschliche und die Wertschätzung
füreinander!“
Dem guten Namen weiterhin vertrauen
Mit der Nachfolgeentscheidung sind aber auch
die Weichen für eine vielversprechende und solide
Wachstumsperspektive für beide Mobilitätsdienstleister
und ihre Mitarbeitenden gestellt.
Beide zusammen – WACKENHUT und
Fricker mit erstklassigen Kompetenzen insbesondere
für die Marke Mercedes-Benz – werden
ihre Qualität und Innovationskraft sichern
und weiter steigern können. Der Wechsel ist
auch ein „klares Bekenntnis zur Kontinuität“,
die Konrad Pfaff seit 2004 dem Autohaus-Unternehmen
zugutekommen ließ. „Konrad Pfaff
hat den Grundstein für ein erfolgreiches, nachhaltiges
Wachstum gelegt und die Geschicke
des Autohauses in all den Jahren konsequent
vorangetrieben“, dankt Ernst-Jürgen Wackenhut.
„Kunden, Partner und Belegschaft können
dem guten Namen Autohaus Fricker unter der
neuen Leitung weiterhin vertrauen.“
Geschäftsfelder, wie der Bereich Oldtimer-
Classic, will WACKENHUT für seine Kunden erschließen
und damit spannende Impulse für
den automobilen Südwesten setzen.
„Wir bleiben auch in Zukunft ein agiler und innovativer
Partner für die Regionen Ulm, Neu-
Ulm und Laichingen“, verspricht der Nachfolger.
„Jetzt freuen wir uns auf die nächsten,
spannenden Schritte und auch darauf, gemeinsam
mit unseren Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern neue Akzente zu setzen!“
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unternehmen [!] SPEZIAL 45
„Wir brauchen einen Ruck“
Standort Bankchef und Wirtschaftskenner der Alb, Ralf Schiffbauer, mahnt: Die Region und
Unternehmen müssen an ihren Defiziten arbeiten – und das gemeinsam.
Der neue Regio-Bahnhof
ist für Ralf Schiffbauer
von der Wirtschaftsvereinigung
Laichingen
(WVL) erst der Anfang auf einer
langen Etappe. Er sieht ihn
als „Grundvoraussetzung“, um
die Region insgesamt weiter zu
bringen. Eine Region, die zwar
eine gute Entwicklung genommen
habe in den zurückliegenden
Jahren, die aber dennoch
auch ihre Defizite mit sich herumschleppe
und somit ihre Potenziale
längst noch nicht ausgeschöpft
habe. Als Beispiele
nennt er den Tourismus und die
Digitalisierung; Themen, mit
denen kleine Gemeinden alleine
oft überfordert seien.
Weil’s gemeinsam schneller
und besser gehe, drängt Schiffbauer,
im Beruf Vorstandsvorsitzender
der Volksbank Laichingen,
darauf, den Verband Region
Schwäbische Alb zu professionalisieren,
und das möglichst
schnell. „Wir müssen die Karten
richtig ausspielen“, greift er
Die
Unternehmen
müssen an ihrer
Attraktivität
arbeiten.
Ralf Schiffbauer
zurück auf ein Bild aus dem
Skat. Der Einsatz für den Bahnhof,
ist er überzeugt, zahle sich
nur aus, wenn ebenso das „Konzept
danach“ umgesetzt werde.
Schlüssel für den Erfolg: „Dass
wir als ein gemeinsamer Player
auftreten“. Das schließe mit ein,
dass die einzelnen Kommunen
bereit sein müssten, in Teilbereichen
„ein Stück ihrer Eigenständigkeit
aufzugeben“. „Die
Mikroregionalität bewahren,
gleichzeitig eine größere Einheit
schaffen“, lautet für ihn jetzt
das Gebot der Stunde. Schiffbauer
hat eine bessere Vermarktung
des Tourismus ebenso im
Blick wie den gemeinsamen
Aufbau digitaler Formate etwa
in der Online-Vermarktung.
Auch der Fachkräftemangel beschäftigt
die Region. Wenn Firmen
„zunehmend Schwierigkeiten
haben, offene Stellen zu besetzen“,
bedeute ein neuer
Bahnhof, dass die Ängste vielleicht
noch zunehmen. Er vernehme
durchaus Skepsis bei örtlichen
Firmen, dass sich der
Mangel in Folge verbesserter
Mobilitätsangebote womöglich
sogar noch verstärke. Er selbst
sieht mehr Chancen als Risiken.
Doch dafür müssten auch Hausaufgaben
erledigt werden.
Wohlfühlfaktor steigern
In der Pflicht sieht er die Unternehmen
selbst. Diese, so sein
Rat, sollten an ihrer Attraktivität
arbeiten. Denn: „Die heutigen
Nachwuchskräfte ticken anders
als die Babyboomer.“ Flexible
Arbeitszeitmodelle und
sinnhafte Arbeit hätten heute einen
viel höheren Stellenwert.
Hausaufgaben stellen sich auch
den Kommunen. Ausreichender
und bezahlbarer Wohnraum sowie
die Kinderbetreuung nennt
er als Themen, ebenso das permanente
Nachjustieren in Sachen
Flair und Wohlfühlatmosphäre
in den Ortskernen. Wirkten
diese anziehend, „dann entwickle
sich das Weitere besser“,
ließe sich das Ladensterben
auch wieder umkehren. Man
dürfe nichts auf die lange Bank
schieben.
Schiffbauer zitiert den früheren
Bundespräsidenten Roman
Herzog. „Es muss ein Ruck
durch die Region gehen.“ In der
Prognos-Studie wird ein Bündel
von Handlungsfeldern vorgeschlagen.
Sinnvoll, so Schiffbauer,
sei es eine Prioritätenliste
Zur Person
Ralf Schiffbauer gehört
seit dem Jahr 2000 dem
Vorstand der Volksbank
Laichinger Alb an, seit 2014
ist er Vorstandschef. Der
gebürtige Ellwanger hatte
seine Bankkarriere mit einer
Ausbildung bei der Volksbank
Langenau gestartet.
aufzustellen. Dafür müssten
möglichst viele Akteure und
kommunale Gremien eingebunden
werden. „Wir müssen zudem
noch mehr Bereiche miteinander
vernetzen.“
Ein Ruck, der weiche Faktoren
mit einbezieht, weil „die es
sind, die unsere Region lebenswert
machen“. Den aktiven Bürger
hat er dabei vor Augen, ein
reichhaltiges bürgerschaftliches
Engagement Vieler auf vielen
Gebieten, das weiter angeschoben
werden müsse und Offenheit
etwa bei den Vereinen voraussetzt.
[!] Thomas Vogel
46
SPEZIAL unternehmen [!]
Wie die Alb zu
ihrem Bahnhof kam
Zahlen & Fakten Seit einigen Monaten laufen die Testfahrten auf der ICE-Neubaustrecke.
Ein Bahnhof auf der Strecke zwischen Ulm und Wendlingen war lange nicht vorgesehen.
Viele Irrungen und Wirrungen
gab es auf dem
Weg zum Bahnhof
Merklingen-Schwäbische
Alb. Ein Abriss des Projektes
und seiner Entstehung.
Der Bahnhof
Rund einen Kilometer nordwestlich
der Merklinger Ortsmitte
wurden zwei je 215 Meter
lange und 2,50 Meter breite
Bahnsteige gebaut. Die viergleisige
Anlage wird von einem
Fußgängersteg überspannt. Sie
geht am 11. Dezember mit dem
Fahrplanwechsel in Betrieb.
Zum Bahnhof gehören ein Parkplatz
mit 420 Plätzen, ein Fahrrad-Parkhaus,
ein Funktionsgebäude
mit WC sowie Bussteige
für fünf Linienbusse. Noch nicht
fertiggestellt ist bis dahin der
als Überdachung konzipierte
Solarpark mit Ladestationen für
250 Stellplätze. Die Kosten von
53 Millionen Euro trägt großteils
das Land. 11,5 Millionen
Euro übernimmt der Verband
Region Schwäbische Alb.
Der Fahrplan
Zwischen Ulm und Wendlingen
verkehrt ab dem Fahrplanwechsel
der Interregio-Express. Von
Merklingen aus fährt stündlich
zur Minute 39 je ein Zug ab in
jede Richtung. Ulm wird in zehn
Minuten erreicht, Wendlingen
in 20. Dort gibt es Anschluss an
die Neckar-Alb-Bahn nach
Stuttgart und Tübingen. Nach
der Fertigstellung des Bahnprojekts
Stuttgart 21 in drei
Jahren fahren die Regionalzüge
bis
nach Stuttgart durch. ICE-Züge
halten in Merklingen nicht.
Das Zwölferbündnis
Der Zug schien abgefahren zu
sein für den Regionalbahnhof,
als er quasi im letzten Moment
doch noch aufs Gleis der bereits
in Bau befindlichen Neubaustrecke
Wendlingen-Ulm gesetzt
wurde. Zu verdanken war dies
einer Intervention 2013 des
frisch gewählten Laichinger
Bürgermeisters Klaus Kaufmann
namens der Anlieger-Gemeinden,
die bei Landesverkehrsminister
Winfried Hermann
auf offene Ohren stieß. In
Folge bildeten die anliegenden
Kommunen den Verband Region
Schwäbische-Alb. Dazu gehören
Laichingen, Berghülen,
Drackenstein, Heroldstatt, Hohenstadt,
Merklingen, Nellingen,
Westerheim, Wiesensteig,
Bad Ditzenbach, Mühlhausen
und Dornstadt.
Am seidenen Faden
Eine erste Potenzialanalyse ging
von 850 Pendlern täglich ab
Merklingen aus. 2015 brachte
eine Machbarkeitsanalyse das
Projekt fast zum Scheitern.
Dreh- und Angelpunkt waren
zwei Minuten. So viel Zeit
kostet ein zusätzlicher Halt
am Bahnhof Merklingen. Um
diesen Zeitverlust wieder
aufzuholen und somit den
anvisierten Takt auf der
Strecke einhalten zu können,
wären schnellere Züge
nötig, die statt Tempo 160
bis zu 200 km/h fahren
können. Für die zehn Zuggarnituren
wurden 30 Millionen
Euro veranschlagt. In
der Summe drückte dieser
Mehraufwand den Kosten-Nutzen-Faktor
des Bahnhalts in den
Minusbereich (-0,3). Damit wäre
eine Förderung des Bahnhofs
durch das Land nach Landes-
Gemeindefinanzierungsgesetz
nicht möglich gewesen. Der
Durchbruch gelang, als im Stuttgarter
Verkehrsministerium
eine andere Lösung gefunden
wurde: die Optimierung der betrieblichen
Abläufe und der Infrastruktur
auf der Südbahn. So
konnte auf die schnelleren Fahrzeuge
verzichtet werden. Die
Bahn machte 2015 unter anderem
eine gesicherte Finanzierung
zur Bedingung und dass
sich die Arbeiten in den Bauablauf
des betroffenen Streckenabschnitts
einfügen. Am 18. Mai
2017 fand der symbolische Spatenstich
statt.
Die Vorgeschichte
Merklingen verfügte bis 1985
über zwei Bahnstationen und
war an die in jenem Jahr stillgelegte
Schmalspur-Bahnstrecke
Amstetten-Laichingen angeschlossen.
Als 2008 der Planfeststellungsbeschluss
für die
ICE-Neubaustrecke erging, war
darin für Merklingen kein Bahnhof
vorgesehen, nur die Option
für eine spätere Nachrüstung.
Doch diese galt zu diesem Zeitpunkt
als unfinanzierbar.
Kritik aus dem Filstal
Merklingen und Laichingen verschafften
sich Standortvorteile.
So lautet das Hauptargument
von Kritikern des Projektes.
Eine weitere Befürchtung war,
dass Verbindungen aus dem
Filstal auf die Neubaustrecke
verlagert werden könnten. [!]
Thomas Vogel
Bahnhof samt umliegende Infrastruktur kosten 53 Millionen Euro.
FOTO: © GEMEINDE MERKLINGEN
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Energien e.V. (VEEE) ist ein Zusammenschluß von 180 mittelständischen
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vorantreiben und in der Region viel in Sachen Nachhaltigkeit bewirken.
Neben der Beteiligung an mehreren Projektierungen von Freilandsolarparks
auf der schwäbischen Alb, haben wir die PV-Anlage am Merklinger Bahnhof
forciert. Dort wird die Parkplatzüberdachung mit PV-Modulen bestückt.
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Der VEEE hatte Vor 3 Jahren die Idee,
die Parkplatzüberdachung des neuen
Merklinger Bahnhof mit einer PV-Anlage
auszustatten. Mit viel Initiative und
durch mehrere Gespräche mit dem
Land Baden-Würtemberg und dem
Zweckverband Schwäbische Alb ist die
Umsetzung der PV-Anlage nun
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Unbeschreibliche
Glücksgefühle
am Gipfel
„Ich bin nicht die ultimativ gute
Kletterin, eher eine alpine
Allrounderin auf mittlerem
Niveau“, sagt Geschäftsführerin
Miriam Pracki von sich.
FOTO: EGON RESCH
Die private Seite Miriam Pracki führt den Familienbetrieb in Blaustein in dritter Generation
mit ihrer Mutter Beate Brendel. Ihre Leidenschaft fürs Klettern teilt sie mit ihrem Mann und
den beiden Kindern. Dieser Sport sei eine gute Schule fürs Leben, sagt die Innenarchitektin.
Miriam Pracki ist an
der Spitze des mehr
als 70 Jahre alten Familienunternehmens
angekommen. Schon seit dem
vergangenen Jahr ist sie Geschäftsführerin
der Fricker
GmbH in Blaustein. Wer auf der
B28 vorbeifährt, nimmt das Unternehmen
als Ladengeschäft
rund um die Themen Schlafen
und Wohntextilien wahr. Dass
dazu auch Raumkonzepte, Bürogestaltung
sowie Lösungen
für Sicht- und Blendschutz und
Raumakustik gehören, vermuten
die wenigsten.
Seit dem Jahr 2009 hat Pracki
ihr Diplom als Innenarchitektin
in der Tasche. Sie kehrte nach
einem weiteren Jahr in Rosenheim
und einer kurzen, freiberuflichen
Tätigkeit in Ulm in
ihre Heimatstadt Blaustein zurück,
stieg sie 2010 in den Familienbetrieb
ein. Unterstützt wird
sie von ihrer Mutter Beate Brendel
und zehn Mitarbeiterinnen.
Trotz der Doppelbelastung
als Unternehmerin und Mutter
von zwei Töchtern, nimmt sie
sich Zeit für ihr Hobby Klettern.
„Das funktioniert nur, weil wir
es als Familiensport betreiben.
Unsere Töchter waren schon
vor ihrer Geburt mit dabei, und
sind jetzt mit 10 und 7 Jahren begeisterte
Kletterer“. Da Miriam
Pracki ihren Mann in der Neu-
Ulmer Kletterhalle kennengelernt
hat, ist klar, dass er mit genauso
viel Leidenschaft in den
Bergen unterwegs ist. „Die Herausforderung
ist derzeit, als Fa-
Das
funktioniert
nur, weil wir es als
Familiensport
betreiben.
Miriam Pracki
Geschäftsführerin
milie zu klettern, die Kinder
nicht zu überfordern und das
Klettern für alle zu einem Gesamterlebnis
aus der Kombination
von Mountainbiken, Wandern
und Klettern zu machen“.
Die Aussage der Töchter „das ist
mehr Abenteuer als in Disneyland“
beweist, dass die Familie
auf dem richtigen Weg ist.
Der führt zu klassischen, alpinen
Kletterrouten in den Dolomiten,
zur Großen Zinne, in
das Wettersteingebirge, zur Delagokante
am Torre Delago und
manchmal auch „nur“ in die
Umgebung von Blaubeuren oder
in die Kletterhallen der Region,
zum Trainieren und auch mal
zum Bouldern wenn der Kletterpartner
oder die Zeit fehlt. Einen
Partner braucht man zur Si-
unternehmen [!] LEBEN 49
cherung an der Wand – egal ob
in der Halle oder im Fels. „Oft
auch im Leben“, sagt Pracki, die
viele Parallelen sieht. „Beim
Klettern übernimmst du Verantwortung,
du musst Vertrauen
haben, und darfst dich nicht
selbst überschätzen. Man ist
sehr konzentriert und fokussiert,
und lernt, mit Angst
umzugehen und Lösungen
zu finden. Nicht leichtsinnig
zu sein und Risiken
einschätzen zu können ist
eine wichtige Voraussetzung.
Für den Erfolg
bin ich selbst verantwortlich.
Wenn es mal
nicht klappt,
muss ich das
analysieren, auf
Fehler oder falsche
Einschätzungen
überprüfen. Eigenschaften,
die auch
im Privaten und im Geschäftsleben
von Bedeutung sind.“ Das
Glücksgefühl am Gipfel sei unbeschreiblich,
regelmäßiges
Training ist dafür Voraussetzung.
Das heißt neben der Arbeit
im Geschäft und in der Familie,
zweimal pro Woche Ausdauertraining
und zwei bis drei
Mal Training von Technik,
Kraft, Bewegungsabläufen, und
Körperspannung in der Kletterhalle.
Auch das oft zusammen
mit den Kindern und ihrem
Mann, der eine Allgemeinarztpraxis
in Schelklingen führt.
© SVETLANA GRYANKINA/
ADOBE.STOCK.COM
1950 gegründet
Miriam Pracki führt mit
ihrer Mutter Beate Brendel
den Familienbetrieb, der
von ihren Großeltern Ruth
und Karl Fricker 1950 gegründet
wurde. Die Fricker
GmbH (Blaustein), die zehn
Mitarbeiterinnen beschäftigt,
gehört zu den zwei
Handvoll Betrieben in Baden-Württemberg,
die noch
selbst Kopfkissen und
Bettdecken herstellen.
Mutter und Tochter sind
dabei eine nachhaltige Produktionskette
sowie Tierund
Umweltschutz wichtig.
Der Großteil des Umsatzes
in sechsstelliger Höhe entfällt
auf Privatkunden.
Innenarchitektin Miriam
Pracki.
FOTO: PRIVAT
Problem Betreuungszeiten
„Manchmal gehe ich auf dem
Zahnfleisch“, räumt sie ein. In
der Dienstleistungsbranche sei
es schwer, Mitarbeiter zu finden,
zwar nicht für vormittags, aber
an Nachmittagen. „Freitage oder
Samstage sind vor allem für
Frauen schwierig mit der Kinderbetreuung.
„Die Betreuungszeiten
in den Kitas und Schulen
passen nicht zu den allgemeinen
Öffnungszeiten“, sagt Pracki, die
davon selbst betroffen ist.
Mit dem Klettern angefangen
hat Miriam Pracki 2007 während
ihres Studiums in Rosenheim.
Nach einigen Kursen
nahm sie an Wettkämpfen teil
und belegte vordere Plätze. Das
Hobby aus ihrer Kindheit interessiert
sie dagegen nicht mehr.
„Kartfahren damals hat mir total
viel Spaß gemacht, aber für
mich persönlich ist die Zeit vorbei.
Es ist nicht familienkompatibel,
zu Zeit- und Kosten aufwändig
und ich glaube auch,
dass Motorsport in Hinblick auf
Umweltschutz noch sehr viel
tun muss, falls er überhaupt
noch zeitgemäß ist. Man verbraucht
eine Unmenge Ressourcen“.
Durch den Outdoorsport
ist Miriam Pracki für den
Schutz von Natur und Umwelt
sensibilisiert und setzt
das auch im Alltag um. Oft
nimmt sie das Fahrrad anstelle
vom Auto, bevorzugt nachhaltige
Produkte, Schickimicki ist
nicht ihr Ding. Auch wenn sie
die Alpen als einen Ort voller
Möglichkeiten empfindet, muss
aus ihrer Sicht die Natur nicht
komplett erschlossen werden.
„Wir brauchen Alternativen für
eine Zeit mit Winter ohne
Schnee und nicht noch mehr Beschneiungsanlagen
und weitere
Lifte“. Apropos Lifte: die
schönsten Kletterrouten führen
für sie auf Gipfel, die damit
nicht zu erreichen sind. „Das
Klettern an sich und das Gefühl,
es geschafft zu haben, dass ist
unbeschreiblich“.
Auf der Liste: Eiger-Nordwand
Klar dass Miriam Pracki mehr
davon möchte und sich Ziele
steckt: die Nordwand der Grossen
Zinne, mit ihrer zehnjährigen
Tochter einen der Sellatürme
und die Schüsselkarspitze
im Karwendelgebirge, und irgendwann
einmal die Heckmair-Route
in der Eiger-Nordwand.
Im Winter geht‘s zum
Klettern in die Halle, denn Eisklettern
ist nichts für sie. Auch
das gehört zu ihrer persönlichen
Selbsteinschätzung.
„Ich bin nicht die ultimativ
gute Kletterin und auch keine
gigantische Ausdauerathletin,
eher eine alpine Allrounderin
auf mittlerem Leistungsniveau
mit dem Ziel eine tolle Zeit mit
tollen Erlebnissen zu haben. Das
gibt mir Kraft, mentale Stärke,
Gelassenheit und Lebensfreude,
die ich im Alltag einsetze“.[!]
Sigrid Balke
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50
LEBEN unternehmen [!]
Einfach abtauchen!
Umfrage Von Pippi Langstrumpf bis zum Herrn der Ringe. Sechs Patinnen und Paten der
Aktion „Wir lesen“ von Südwest Presse und NWZ Göppingen geben unserem Mitarbeiter
Stefan Loeffler überraschende Einblicke in ihre eigene Welt der Literatur.
1Aktuell lese ich „Anna Karenina“
von Tolstoi. Ab und zu
muss es eben ein Klassiker
sein, auch wenn es manchmal
etwas anstrengend ist.
2Besonders gefesselt hat mich
als Jugendliche „Harry Potter“.
Für mich war und ist es
sehr spannend in eine andere
Welt abzutauchen. Die Welt der
Fantasie begeistert mich immer
wieder. Ein guter Ausgleich zur
harten Realität des Alltags.
3Vor einiger Zeit habe ich
„Becoming“ von Michelle
Obama gelesen. Ich finde das
Buch für Frauen in der Politik
unheimlich interessant, ihre
Die Welt der Fantasie. Für
Neu-Ulms Oberbürgermeisterin
Katrin Albsteiger der perfekte
Ausgleich zum Alltag.
Person ist wahnsinnig inspirierend.
4Die Reisegeschichten von
Bill Bryson in „Down Under“
fand ich total witzig. Alle
seine Bücher sind unterhaltsam,
überraschend und mit Witz geschrieben.
5Mit Nele Neuhaus würde ich
mich gerne auf einen Kaffee
treffen.
6Wenn ich einmal die nötige
Zeit habe, würde ich gerne
ein Buch über die Seiten meiner
Arbeit als Oberbürgermeisterin
schreiben, die man in der Öffentlichkeit
nicht sieht.
Dr. Hariolf Teufel, Vorsitzender
der Kreissparkasse Göppingen,
würde gerne in einem Tagebuch
über eine Weltreise berichten.
1Momentan lese ich „Staatskunst“
von Henry Kissinger.
Absolut faszinierend ist der jeweilige
geschichtliche Hintergrund,
in den die sechs Portraits
bedeutender Staatsmänner und
einer Staatsfrau eingebettet
sind.
1Im Moment lese ich „Die
Tsantsa-Memoiren“ von Jan
Koneffke. Ein magisches Abenteuer
von einem ungewöhnlichen
Erzähler.
2In meiner Jugend standen
die Abenteuerromane ganz
oben auf der Leseliste. Am meisten
fasziniert hat mich „Wolfsblut“
von Jack London. Eine Geschichte
in der rauen Umgebung
der kanadischen Wildnis, die
aus der Perspektive eines Halbwolfes
erzählt wird.
3Ich habe kein ausgesprochenes
Lieblingsbuch.
4
„Briefe in die chinesische
Vergangenheit“ von Herbert
2In meiner Jugendzeit hat
mich „Die acht Todsünden
der zivilisierten Menschheit“
des Verhaltensforschers Konrad
Lorenz stark beeindruckt.
3
„The Passion of the Western
Mind” von Richard Tarnas –
ein Buch, das ich in den 90er
Jahren regelrecht verschlungen
habe. Es gibt einen großartigen
Überblick über die Geistesgeschichte
vom antiken Griechenland
bis zur Jahrtausendwende.
Dr.-Ing. Martin Bernhart,
Geschäftsführer der Energieversorgung
Filstal GmbH & Co. KG,
erinnert sich noch an sein erstes
ausgeliehenes Buch: „Der Hut
im Apfelbaum“ von Rudolf
Neumann.
Rosendorfer. Ob das Lesen des
Buchs gegen Trübsinn wirkt,
kann ich nicht beurteilen, aber
es ist hochgradig amüsant. Ein
Mandarin aus dem China des 10.
Jahrhunderts versetzt sich mit
Hilfe eines „Zeit-Reise-Kompasses“
in die heutige Zeit.
5Ich würde gerne mit Stephen
King ins Gespräch kommen.
Thriller wie „Shining“ oder
„ES“, die fast jedem bekannt
sind, lassen einen beim Lesen
teilweise frösteln.
6Mein letztes „Buch“ war
meine Dissertation vor annähernd
30 Jahren. Dabei möchte
ich es auch belassen. Bücher
lese ich lieber!
4Trübsinn als Stimmung ist
mir fremd.
5Mit Herfried Münkler über
sein Buch „Abschied vom
Abstieg – eine Agenda für
Deutschland“ aus dem Jahr 2019.
6Wenn ich einmal meinen
Traum verwirklichen kann,
mit meiner Familie eine Weltreise
zu unternehmen, könnte
ich mir vorstellen, ein Reisetagebuch
oder einen Blog zu
schreiben.
SCHMUCKBILDER: EULE © VACLAV/ADOBE.STOCK.COM; KOMPASS © LISUR/ADOBE.STOCK.COM; FIGURUMRISS © DZM1TRY/ADOBE.STOCK.COM; HINTERGRUND: © PING198/ADOBE.STOCK.COM
unternehmen [!]
LEBEN
51
1) Welches Buch lesen Sie im Moment und was gefällt Ihnen daran?
2) Welches Buch hat Sie in Ihrer Jugend am meisten fasziniert und warum?
3) Was ist Ihr Lieblingsbuch und weshalb?
4) Ihr Tipp gegen Trübsinn: Was ist das Buch, welches Ihnen am meisten
Vergnügen bereitet hat?
5) Mit welchem Autor oder mit welcher Autorin würden Sie gerne einmal ins
Gespräch kommen?
6) Über welches Thema würden Sie selbst gerne einmal ein Buch schreiben?
SCHMUCKBILDER: FRANKENSTEIN © DM7./ADOBE.STOCK.COM; TOILETTE © VADARSHOP/ADOBE.STOCK.COM; HANDSCHELLEN © RTIMAGES/ADOBE.STOCK.COM; BLUT © YETI STUDIO/ADOBE.STOCK.COM
1
„Jazz hören, Jazz verstehen“
von Ted Gioia: Man versteht,
warum die Musik so ist, wie sie
ist, wenn man den historischen
Kontext kennt.
2
„Der Herr der Ringe“ von
J. R. R. Tolkien. Nicht nur inhaltlich
eine absolut spannende
Reise, sondern auch sprachlich,
wenn man das englische Original
liest. Diese Feinheiten kann
man nicht übersetzen.
3
„Frankenstein“ von Mary
Shelley, ein Vorreiter in vieler
Hinsicht. Entstanden im
Sommer 1816 markiert es auch
literarisch den Beginn des Zeitalters
der Elektrizität und ist für
mich deswegen mehr Science-
Fiction als Horror-Roman.
Uwe Pagel, Geschäftsführer der
Press’n’Relations GmbH, würde
gerne einmal mit Bestseller-
Autor Frank Schätzing ins
Gespräch kommen.
4Dazu gehört sicher die Kluftinger-Reihe
von Volker
Klüpfel und Michael Kobr. Dieser
Kommissar ist unvergleichlich,
ein absolutes Gegenmodell
zu all den anderen Ermittlern,
die sich sonst im Krimiland
Deutschland tummeln.
5Mit Frank Schätzing, der
nicht nur wissenschaftlich
fundierte Blicke auf unsere Welt
wirft, sondern auch ein ausgezeichneter
Musiker ist.
6Ich habe mal angefangen, die
Geschichte von Frankenstein
aus der Perspektive des
Monsters zu erzählen, bin aber
nicht über Kapitel 4 hinausgekommen.
Heike Kallwass,
Geschäftsführerin der AOK
Neckar-Fils, würde gerne einmal
ein Buch über aufgeklärte
Verbrechen schreiben.
1
„Blackout – Morgen ist es zu
spät“ von Marc Elsberg, weil
es spannend ist, zugleich aber
auch unheimlich durch die Realitätsnähe
der Geschichte.
1Torsten Sträter: „Als ich in
meinem Alter war“. Den trockenen
Humor finde ich einfach
gigantisch.
2Die Reihe „Reiterhof Dreililien“
von Ursula Isbel. Die
Mischung aus Pferde- und Jugendbuch
gepaart mit den damals
aktuellen Themen Umwelt-
und Tierschutz hat mich
fasziniert.
3
„Wo der Weihnachtsmann
wohnt“ ist ein liebevoll geschriebenes
und illustriertes
Buch über den Weihnachtsmann.
Wo er wohnt, wie er arbeitet
… bis heute liebe ich dieses
Buch und habe mittlerweile
auch meinen fünfjährigen Sohn
2Pippi Langstrumpf. Als Kind
und Jugendliche hat mich
der Mut und die Stärke der
kleinen Rebellin Pippi fasziniert.
3
„Das rote Adressbuch“ von
Sofia Lundberg. Die Geschichte
hat mich inspiriert,
über mein eigenes Leben nachzudenken
und mir wieder bewusst
gemacht, dass die Lebenszeit
begrenzt ist und gut genutzt
werden sollte.
Tanja Rumm, Geschäftsführerin
der Uldo-Backmittel
GmbH, hätte ich sich gerne
einmal mit dem Beststellerautor
und Naturschützer Anthony
Lawrence unterhalten.
damit angesteckt.
4Keines im Speziellen. Fotobände
über die tollen und
schönen Orte unserer Welt mit
dem einen oder anderen Fact
dazu.
5Mit dem „Elefantenflüsterer“
Anthony Lawrence. Leider
ist dieser bereits verstorben.
Im Übrigen auch ein tolles
Buch!
6Nachdem ich gerne und viel
reise und demnach schon
die eine oder andere kuriose
Toilette gesehen habe, sage ich
immer, ich schreibe mal ein
Buch über „Die Toiletten dieser
Welt“.
4
„Achtsam morden“ von
Karsten Dusse. Das Buch
enthält viel Galgenhumor, ist
sehr amüsant und kurzweilig,
gleichzeitig lehrt es auf spaßige
Weise ein wenig über das Thema
Achtsamkeit.
5Mit John Grisham über das
Justizsystem in den USA.
6Ich würde gerne ein Buch
über Verbrechen und deren
Aufklärung schreiben.
52
NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]
Neue Fabrik
geht in Betrieb
Metallbearbeitung Das niederländische
Unternehmen 247-
Tailor-Steel hat in Langenau
sein neues Werk in Betrieb genommen
– auf einer Produktionsfläche
von 15 000 Quadratmetern.
Durch die Errichtung
der neuen Fabrik werden im
ersten Schritt 100 neue Arbeitsplätze
geschaffen, längerfristig
werden rund 250 Beschäftigte
gebraucht, heißt es aus dem
Unternehmen. Die Dienstleistungen
des Metallbearbeitungsspezialisten
können Kunden
über ein eigenes Online-Portal
buchen. Zuletzt erwirtschaftete
das Unternehmen mit mehr als
700 Mitarbeitern einen Jahresumsatz
von 160 Millionen Euro.
Weber verstärkt
Allgaier
Logistik Frank Weber ist zum
Geschäftsführer der Allgaier
GmbH (Neu-Ulm) berufen worden.
Er führt
den Spezialisten
für Transport,
Logistik, Industriemontage,
Industrieverpa-
Frank Weber
ist jetzt bei
Allgaier mit
am Start.
ckung und
Wertlogistik gemeinsam
mit
dem bisherigen
Geschäftsführer
Frank Bolz. Das
Unternehmn erwirtschaftete zuletzt
einen Jahresumsatz von 80
Millionen Euro.
Einer der ersten drei E-Sattelschlepper aus Ulm für den Hamburger Hafen.
Ohne Emissionen im Hamburger Hafen
Container-Transport auf vier Rädern, aber ohne
Emissionen: Im Hamburger Hafen ist der Testbetrieb
mit drei in Ulm gebauten E-Sattelschleppern angelaufen.
Damit hat die erste derartige Demophase von
batterieelektrischen Nikola-Tre-Sattelzugmaschinen
in Europa begonnen, die im eigens dafür gebauten
Produktionswerk von Iveco in Ulm vom Band laufen.
Exodus an der
OSK-Spitze
Kritik an den
Plänen der SWU
Foto: Iveco/Nikola
Nach einem dreimonatigen Testbetrieb erfolgt 2023
die vollständige Integration der Fahrzeuge in den Hafenbetrieb
sowie die Installation der Ladeinfrastruktur
und die damit verbundenen Servicedienstleistungen
unter Einbeziehung der wichtigsten Lieferanten.
Im Rahmen des Vertrags zwischen Iveco, dem
US-Partner Nikola und der Hamburg Port Authority
Gardena
wächst rasant
Investor steigt
bei Zimmer ein
Medizintechnik Bei der stark
wachsenden Zimmer Medizin
Systeme GmbH ist der private
Kapitalfonds All Seas Capital
mit einer Minderheitsbeteiligung
eingestiegen. So wollen die
Geschäftsführer Armin und
Michael Zimmer die Expansion
im Ausland vorantreiben. Das
1969 gegründete Unternehmen
erwirtschaftete zuletzt mit 540
Mitarbeiter, davon 300 in Neu-
Ulm, einen Jahresumsatz von
mehr 100 Millionen Euro.
Krankenhaus Die Oberschwabenklinik
(OSK/Ravensburg)
trennt sich von ihrem umstrittenen
Geschäftsführer Oliver
Adolph, der mit sofortiger Wirkung
freigestellt worden ist.
Adolph war bei Chefärzten wie
auch Kommunalpolitikern ob
seines Führungsstils und seiner
mangelnden Kommu nikation in
die Kritik geraten. Weil kurz zuvor
Mitgeschäfts führer Michael
Schuler gekündigt hat, steht
die OSK vor einem kompletten
Neuanfang an der Spitze. Der
Landkreis Ravensburg hält an
der Oberschwabenklinik
99,1 Prozent der Anteile, die
Stadt Ravensburg 0,9 Prozent.
Windkraft Im Allgäu regt sich
zunehmend Kritik an den Plänen
der Stadtwerke Ulm/Neu-
Ulm, im Altdorfer Wald den
größten Windpark Baden-Württembergs
zu bauen. Jüngster Anlass
ist, dass Johannes zu Waldburg-Wolfegg-Waldsee
mit den
SWU einen Vertrag geschlossen
hat und weitere Flächen zum
Ausbau der Windkraft zur Verfügung
stellt. Damit sind nun auf
knapp 2000 Hektar Fläche bis
zu sieben Anlagen zusätzlich
möglich, bisher geplant waren
35. Würde das Projekt so realisiert,
könnte der Windpark bis
zu 170.000 Haushalte mit Strom
versorgen.
Husqvarna Der Gartengerätehersteller
Gardena hat in der
ersten Jahreshälfte den Umsatz
um 28 Prozent auf auf 930 Millionen
Euro gesteigert. Das ist
annähernd so viel wie der Jahresumsatz
2020. Gardena-Manager
Pär Åström begründete dies
mit der internationalen Expansion
und dem Kauf des US-Bewässerungsgeräteherstellers
Orbit Irrigation. Gardena gehört
zur schwedischen Husqvarna
Group und verfügt neben Ulm
über drei weitere Standorte in
Baden-Württemberg. In
Deutschland arbeiten derzeit
2560 Menschen für das Unternehmen.
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Veranstaltungsbranche Auf den Absturz
folgt die Neuausrichtung: Tagungen und
Messen in Präsenz bleiben dabei von
zentraler Bedeutung. Virtuelle Formate und
Nachhaltigkeit machen den Unterschied.
© ENGEL.AC/ADOBE.STOCK.COM
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Die Einschnitte durch
Corona für die Veranstaltungs-
und Tagungsbranche
waren
dramatisch – und wirken bis
heute nach.
Im Jahr 2021 sollten nach den
Planungen der Veranstalter
rund 380 Messen stattfinden, im
ersten Halbjahr 2021 wurden
mehr als zwei Drittel abgesagt.
Annähernd so viel wie im ersten
Jahr der Pandemie. Rund 50
bis 60 digitale Ersatz-Veranstaltungen
haben 2020 und 2021
stattgefunden, dennoch verzeichneten
die deutschen Messeveranstalter
Umsatzeinbußen
von 70 Prozent. Nach Angaben
des Branchenverbandes Auma
entstand in der Folge ein gesamtwirtschaftlicher
Schaden
von mehr als 50 Milliarden Euro.
Neun Thesen für die Zukunft
In der Folge hat in der Branche
ein Umdenken eingesetzt,
das nahezu alle bisherigen Leitwerte
auf den Prüfstand stellte.
Die tiefgreifenden Einschnitte
durch die Pandemie haben aber
noch eine andere Folge: Es sind
zahlreiche Untersuchungen zur
Zukunft von Events und Geschäftsreisen
entstanden. Das
belegt der aktuelle Studienradar
von Future Meeting Space
(FMS), ein Forschungsprojekt
Beruflich
motivierte und
Freizeit-Reisen
werden häufiger
kombiniert.
Matthias Schultze
Geschäftsführer GCB
des German Convention Bureau
(GCB), das seine Mitglieder und
Partner bei der internationalen
und nationalen Vermarktung ihres
Angebotes unterstützt.
Das Studienradar untersuchte
anhand der Themenfelder geschäftliche
Mobilität, Reisetrends,
Effekte der Pandemie,
Motivation von Veranstaltungsbesuchen
sowie nachhaltige
Mobilität in mehr als 80 Studien
den Status Quo sowie Whitespots,
also Marktbereiche im
Veranstaltungsmarkt, die Potenzial
haben, aber noch nicht bedient
werden.
„Studienübergreifend lassen
sich neun konkrete Thesen ableiten,
die als Grundlage für evidenzbasierte
Prognosen zu
künftigen Veränderungen dienen“,
sagt GCB-Geschäftsführer
Matthias Schultze. Unter anderem
werde Nachhaltigkeit das
Mobilitätsverhalten entschei-
SPEZIAL unternehmen [!]
© Rawpixel.com/adobe.stock.com
Der Einsatz
digitaler Tools
ist gelernt und
viel geläufiger
geworden.
Stefan Luppold
Professor DHBW Ravensburg
© Monkey Business/adobe.stock.com
Der Wunsch nach persönlichem Austausch ist groß, doch künftig werden Mobilität und Nachhaltigkeit
bestimmende Kriterien sein für Tagungen und Messen.
dend beeinflussen: „Dabei werden
Ressourcen- und Emissionseinsparungen
wichtige Kriterien
sein, wenn es um die konkrete
Reiseplanung geht“, betont
Schultze. Zurzeit würden Unternehmen
bereits auf den voranschreitenden
Klimawandel reagieren
und beispielsweise Flugzunehmend
durch Zugreisen ersetzen.
Vor allem die junge
Generation lege großen Wert
auf einen umweltbewussten Lebensstil
und bevorzuge daher
Post-fossile Mobilität.
Weiterhin sei seit der Pandemie
ein Rückgang an Reisenden,
Reisen und damit verbundenen
Ausgaben zu beobachten, der
sich allerdings teilweise zunehmend
relativiert: Das Beispiel
aus der Studie „Die Zukunft der
Zur Person
Stefan Luppold erhielt
2011 einen Ruf an die staatliche
DHBW (Duale Hochschule
Baden-Württemberg)
Ravensburg. Von
2006 bis 2011 war er als
Professor, Studiengangsleiter
und Dekan an einer baden-württembergischen
Stiftungshochschule tätig.
Geschäftsreise“ zeigt nach
Schultzes Worten, dass die Befragten
davon ausgehen, dass
das Geschäftsreisebudget im
Jahr 2025 nur noch 70 Prozent
des aus dem Jahr 2019 gewohnten
Budgets betragen wird.
Beruflich motivierte Reisen
und Freizeittourismus miteinander
zu verbinden, würde dabei
immer lukrativer für Arbeitnehmer*innen
und daher sowohl
Unternehmensorganisationen
als auch die Hotelbranche prägen.
Bereits 84 Prozent der unter
40-Jährigen nutzten diese
Option und verlängerten Geschäftsreisen
unter anderem für
Sightseeing, Wochenendaufenthalte
mit Familie und Freunden
sowie für den Besuch von Verwandten.
Auch hybride Veranstaltungen
mit mehr digitalen Elementen
wird es weitergeben. „76
Prozent der befragten Unternehmen
sprechen sich langfristig
für hybride Modelle aus, immer
unter Abwägung der Faktoren
Reiseaufwand, Nachhaltigkeit
und Sicherheitsrisiko“, sagt
Schultze. Angesichts dieser
Punkte sei mit der Entstehung
neuer Geschäftsmodelle im Reisesegment
zu rechnen, beispielweise
Reisen im Metaverse. Darunter
versteht man einen virtuellen
Raum, in dem Menschen
mithilfe von Virtual-Reality-
Technologien als Avatare miteinander
interagieren.
Grundsätzlich sieht Stefan
Luppold, Professor an der staatlichen
Dualen Hochschule Baden-Württemberg
in Ravensburg,
die aktuellen Entwicklungen
als Modernisierungsprozess,
die sich auch ohne Corona
entwickelt hätten, wenn auch
nicht so schnell: „Es gibt da für
mich zwei wichtige Effekte. Zum
einen wurde der Gebrauch digitaler
Tools, die es bereits vorher
gegeben hat, erlernt und deren
Einsatz geläufig“, sagt Luppold.
Zum zweiten hätten Veranstalter
und Teilnehmer viel mehr
darüber nachgedacht, ob bestimmte
Aktivitäten und Formate
überhaupt durchgeführt werden
müssen. Nach seinen Worten
sind neue Formate mit veränderten
Inhalten entstanden,
mit höherer Wertigkeit, während
sich Hybridveranstaltungen
einen festen Platz im Portfolio
gesichert haben.
Gewachsenes Bewusstsein
Der Leiter des Studiengangs
„Messe-, Kongress- und Eventmanagement“
ergänzt, dass man
künftig viel genauer aus Nachhaltigkeits-
sowie Kostengrün-
unternehmen [!] SPEZIAL 57
Real wird auch künftig digital verlängert
Zur Person
Matthias Schultze ist bereits
seit 2010 Geschäftsführer
des GCB. Zuvor arbeitete
der Betriebswirt in
unterschiedlichen Funktionen
im nationalen und internationalen
Hotel- und
Kongressmanagement unter
anderem für Hilton International.
den darüber nachdenken werde,
was man wie veranstalten müsse:
„Die Menschen sind sich bewusster
geworden, welch hohen
Stellenwert die verfügbare Zeit
hat. Es wird natürlich auch weiterhin
Veranstaltungen geben,
die physisch durchgeführt werden
müssen, denn das direkte
Erleben und der Austausch bleiben
im Berufs- und Geschäftsleben
wichtig.“ Abhängig vom
Thema könnte der Online-Austausch
aber eine noch größere
Effizienz erzeugen.
Eine weitere Studie des
Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft
und Organisation
(IAO) und des GCB blickt auf
die übergeordneten Rahmenbedingungen,
die die Branche beeinflussen
werden. „Die Gesellschaften
ziehen sich zunehmend
aus einer globalen Weltgemeinschaft
zurück und setzen auf die
nationale Stärke“, heißt es dort.
Nachhaltigkeit, Flexibilität und Effizienz sprechen für hybride Veranstaltungen.
Rund 60 Prozent der global
führenden Leitmessen finden in
Deutschland statt – mit hoher
internationaler Beteiligung. Gemessen
am Umsatz hatten –
vor Corona – fünf der zehn
weltweit größten Messegesellschaften
ihren Sitz hierzulande.
Auch künftig werden Präsenzmessen
von zentraler Bedeutung
sein, sind sich Experten
und Aussteller einig.
Infolge der Pandemie hat und
wird sich der Markt infolge dauerhaft
verändern wird. Hybride
Veranstaltungen werden fester
Bestandteil in der Tagungsbranche
bleiben.
© INSTA_PHOTOS/ADOBE.STOCK.COM
Das Blickfeld beschränke sich
auf nationale Entwicklungen.
Der regionale Markt werde gestärkt
und Produktionsprozesse
werden soweit möglich vollständig
zurückverlagert. Ziel sei unter
anderem, Unabhängigkeit
und Resilienz in den Lieferketten
zu gewinnen.
Die Rückbesinnung auf bekannte,
sichere und kontrollierbare
Muster sei sowohl in politischen
Entscheidungen im Großen
als auch bei der Wahl zum
Lebensmodell im Kleinen zu beobachten.
Sicherheit und Zugehörigkeit
zu einer Gruppe stünden
als Grundwerte an erster
Stelle. Nichtsdestotrotz sieht
Matthias Schultze, Geschäftsführer
des GCB, der Zukunft optimistisch
entgegen: „Wir blicken
einer in allen Lebensbereichen
komplexen Zukunft entgegen
– ökonomisch, sozial,
politisch. Bei allen Herausforderungen
und sicherlich auch
schwierigen Aufgaben, die damit
verbunden sind, entsteht daraus
für die Veranstaltungswelt
zurzeit ein gi gantischer Möglichkeitsraum.“
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TAGUNGSZENTRUM
mitten in der LEGOLAND ® Stadt Günzburg.
Das Forum am Hofgarten ist die Adresse
für Tagungen und Kultur, Politik und
gesellschaftliche Ereignisse, Messen und
Ausstellungen.
Es ist eine moderne Begegnungsstätte
und liegt verkehrsgünstig zwischen Ulm
und Augsburg mit direkter Autobahnanbindung
an die A8 nahe der A7. Bis zu
230 Parkplätze finden Sie in der darunterliegenden
Tiefgarage.
KONTAKT
Forum am Hofgarten
Jahnstraße 2
89312 Günzburg
T +49 (0)8221 36 63-0
F +49 (0)8221 36 63-30
@ info@forum.guenzburg.de
I www.forum-am-hofgarten.de
Ansprechpartnerin: Gabriele Kalkbrenner
Ein eingespieltes Team berät Sie und
realisiert Ihre Wünsche!
HONEST
57
Neu-Ulm
FULL-SERVICE
EVENTMANAGEMENT
Mit HONEST lagern Sie den gesamten
Organisationsprozess eines Events aus und
geben die Umsetzung in die Hände einer
Event-Agentur mit mehr als 25 Jahren
Erfahrung.
Kongress, Messeauftritt, Tagung, Workshop
oder Firmenweihnachtsfeier – für jedes
Eventformat haben wir die entsprechenden
Kompetenzen im Team. Wir bieten Ihnen
einen Rundum-Service von der Reise- und
Unterkunftsorganisation bis hin zum eigentlichen
Eventmanagement.
Mit unserer virtuellen Eventplattform Streamboxy
garantieren wir eine interaktive Lösung
für Online-Schulungen, Webinare, virtuelle
Kongresse oder Live-Streams. Individuelles
Design, Breakout Sessions, Gruppenchats
und Filesharing sind mitunter spannende
Funktionen der Plattform.
Darüber hinaus stehen wir unseren Kunden
bei den Themen Nachhaltigkeit & Inklusion
im Eventmanagement beratend zur Seite.
KONTAKT
HONEST GmbH & Co. KG
Honold Event Service Team
Ludwigstr. 17 – 19 · 89231 Neu-Ulm
T +49 (0)731 9408330
@ info@honest-events.de
I www.honest-events.de
Wir freuen uns auf einen ersten Austausch
mit Ihnen.
Ihr HONEST – Honold Event Service Team
58
Ulm
Locations
4 Sterne Hotel
mit direktem
Anschluss zur
Ulm Messe
5 Locations
in Ulm und Neu-
Ulm. Alle im individuellen
Design
Eigene
Manufaktur und
Online-Geschenkeshop
LOCATIONS – EVENTS – CATERING
Die gastroevents GmbH & Co.KG ist ein Was dürfen wir für Sie tun?
innovatives, nachhaltiges und inhabergeführtes
Familienunternehmen mit rund BellaVista: Die Location ist einzigartig in
200 Mitarbeiter:Innen. Wir fühlen uns in der Ulmer City und bietet einen atemberaubenden
Blick auf das Ulmer Münster.
allen Bereichen der Gastronomie,
Hotellerie und Eventcatering zuhause. Feiern Sie mitten in der Stadt und doch
Die Leidenschaft für unsere eigene
ganz exklusiv über den Dächern von Ulm.
Lebens mittel-Manufaktur sowie der hohe
Servicegedanke spiegeln unser tägliches Treibgut: Erleben Sie eine Eventlocation
Handeln. Unser Ziel ist es, jeden Tag ein direkt am See mit großzügiger Terrasse,
bisschen besser zu werden.
viel Holz und sanftem Licht. Das Treibgut
befindet sich im 4 Sterne Hotel LAGO inmitten
der Ulmer Friedrichsau
Seestern: In unserem Seestern bieten wir
Ihnen eine nordisch schlichte aber gemütliche
Bootshaus-Atmosphäre direkt am
Wasser. Durch die exklusive Lage finden
Sie hier eine einzigartige Location, die
wirklich zu jedem Anlass passt.
BarrelHouse: Willkommen zu sein ist das
Eine, sich zuhause zu fühlen das Andere.
Eine Location von urbaner Gemütlichkeit,
gastroevents GmbH
59
Neu-Ulm
Über
200 Mitarbeiter
sind für Sie
im Einsatz
Ausgezeichnet
mit 1 Michelin Stern
und dem grünen
Stern für
Nachhaltigkeit
gepaart mit amerikanischem Flair. Die offene
Schnaps-Brennerei bildet das Herzstück
des BarrelHouse. Mit der kuscheligen
Empore, der einladenden Veranda und
dem großen Außenbereich lässt sich jedes
Event perfekt in Szene setzen.
WILEY CLUB: Die Location wenn es um
„Work Hard – Play Hard“ geht. Starten Sie
mit einem zielorientierten Meeting und
feiern anschließend eine Mega-Party mit
den Kunden und Kollegen. Die einzigartige
Eventlocation im Neu-Ulmer Wiley erinnert
mit ihrem besonderen Charme an die
Zeiten, als hier noch amerikanische Soldaten
Feste feierten.
Für weitere, ausführliche Informationen
zu den Locations scannen Sie unseren
QR-Code:
KONTAKT
gastroevents GmbH & Co. KG
Steinbeisstraße 7
89079 Ulm
T +49 (0)731 71 57 90 81
@ j.nassall@gastroevents-ulm.de
I www.gastroevents-ulm.de
„Sie haben einen Anlass –
wir machen daraus einen
besonderen Event.“
Julia Nassall,
Leitung Verkauf
60
Ulm
Bantleon Forum
DAS BANTLEON FORUM
IST WIEDER FÜR SIE DA!
Wir haben für unser Bantleon Forum ein
Bestuhlungskonzept erstellt, welches den
Anforderungen der aktuellen Corona-VO
entspricht. Die Räume können ab sofort
wie folgt ausgelastet werden:
Großes Forum: ca. 50 Sitzplätze
Kleines Forum: 18 Sitzplätze
Berblinger Räume: 10 Sitzplätze
In allen Räumen ist nur die Anzahl an
Stühlen laut Vorgabe vorhanden, es
besteht ein zusätzlicher Schutz durch
mobile Trennwände zwischen den Tischen.
Der Schulungsbereich ist von den Räumlichkeiten
der Hermann Bantleon GmbH
getrennt und kann über einen separaten
Eingang genutzt werden. Vor den Schulungs
räumen und im Treppenhaus sind
Desinfektionsspender vorhanden. Unser
Cateringbereich bietet Platz für 50 Personen
und entspricht den aktuellen Hygienestandards.
Bitte senden Sie Ihre Anfrage
an forum@bantleon.de oder telefonisch
an 0731 / 3990 – 130.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Mehr Infos finden Sie unter:
www.bantleon-forum.de
Unsere hauseigenen Veranstaltungen finden
Sie ebenfalls auf unserer Homepage!
Besuchen Sie uns im Bantleon Forum!
KONTAKT
Bantleon Forum für Wissen & Dialog
Blaubeurer Straße 32 · 89077 Ulm
T +49 (0)731 39 90-130
@ forum@bantleon.de
I www.bantleon-forum.de
Edwin-Scharff-Haus
61
Neu-Ulm
EDWIN
SCHARFF
HAUS
Kultur- und
Tagungszentrum
ANGEBOT & SERVICE
Ob Kongress, Konzert, Theater, Ballett,
Autoren lesung oder Messe: Das Edwin-
Scharff-Haus in Neu-Ulm bietet Raum für
vielfältige Veranstaltungen.
Zwei Säle, 837 und 292 Plätze, vier Kon -
ferenz räume, eine moderne Bühne und
großzügige Foyers, 1500 m 2 Flächen für
Präsentationen auf zwei Ebenen – verbunden
durch eine weit geschwungene
Treppe – laden dazu ein, zahlreiche Möglichkeiten
zu nutzen.
Neben seiner einzigartigen Architektur besticht
das Edwin-Scharff-Haus durch seine
besondere Lage. Es liegt zentral (nur wenige
Gehminuten ins Neu-Ulmer und Ulmer
Zentrum) und zugleich mitten in der Natur.
Direkt davor erstreckt sich die Donau.
300 PKW- und 5 Bus-Stellplätze direkt vor
dem Haus und das Restaurant Edwin.s ist
dem Haus angegliedert. Modernste Haustechnik,
Tonzentrale, Lichtregie und Videoanlage
mit Großprojektionen sind bei uns
selbstverständlich.
Wir haben das Know-how und die Technik für
hybride Events. Sie sind heute eine Ergänzung
zur klassischen Präsenz-Veranstaltung.
Kundinnen und Kunden oder Kolleginnen
und Kollegen können an Ihrer Veranstaltung
weltweit teilnehmen. Sprechen Sie uns an.
KONTAKT
Edwin-Scharff-Haus
Silcherstraße 40 · 89231 Neu-Ulm
T +49 (0)731 70 50-5055
@ esh@neu-ulm.de
I esh.neu-ulm.de
62
Ulm
SHS Sicherheit & Service und CPN Event & Personal
ANGEBOT MIT FULL-SERVICE
SHS Sicherheit & Service und
CPN Event & Personal bieten das Komplettangebot
für Ihr Event
Unter Security & Event verstehen wir die
über 30-jährige Erfahrung der beiden Unternehmen
SHS Sicherheit & Service sowie
der CPN Event. Seit 1991 stehen wir in Ulm
als der Spezialist für Events in allen Belangen
und setzen jährlich hunderte Veranstaltungen
allein in der Region Ulm um.
Wir sichern Ihre Veranstaltung mit unseren
qualifizierten und geprüften Mitarbeitern
ab; dabei ist es egal, ob es sich um einen
Kongress, ein Dorffest, Firmenjubiläum
oder Konzert handelt – unsere Mitarbeiter
werden individuell auf Ihr Event vorbereitet
und entsprechend ausgestattet.
Zusätzlich unterstützen wir Sie auch
bereits im Vorfeld und übernehmen mit
unseren Spezialisten die Sicherheitskonzeption
Ihrer Veranstaltung.
Die Tochtergesellschaft der SHS, die CPN,
spezialisiert sich hingegen auf die Konzeption
der Veranstaltung von Grund auf.
Hierbei treten wir als Full-Service-Agentur
auf und unterstützen Ihr Event mit den
nötigen Helfern und Fachkräften, wie
Stagehands, Servicekräfte, Hostessen
und Hosts, Technikern und weiteren Fachkräften.
SHS Sicherheit & Service und CPN Event & Personal
63
Ulm
Bei der Konzeption von Live-Kommunikation
zu Ihrem Firmenjubiläum, der Eröffnung
eines neuen Gebäudes, einer Produkteinführung
oder dem Messeauftritt liefern wir
sämtliche Gewerke aus einer Hand. Die
Synergien, die wir durch die Vernetzung
zwischen Planung eines Events und der
Betrachtung sämtlicher Sicherheitsbelange
schaffen, resultieren in einer perfekten
Choreografie des Events ohne Zwischenfälle
oder unangenehme Überraschungen.
BESONDERHEITEN
• über 30 Jahre Erfahrung
• enge Verknüpfung zwischen
Veranstaltungsplanung und Sicherheit
• Komplettangebot für Eventdurchführungen
– Alles aus einer Hand
• enge Kooperationen mit weiteren
Eventdienstleistern
KONTAKT
Magirus-Deutz-Straße 16
89077 Ulm
T +49 (0)731 9549900
@ info@shs-ulm.de
I www.shs-security.de
@ info@cpn-event.com
I www.cpn-event.com
64
Ulm
Seeberger Genusswelt
TAGEN UND FEIERN MIT
GENUSS!
Kleines Meeting, große Tagung oder individuelles
Event – in der Seeberger Genusswelt
wird jeder Anlass zum Genuss!
Durch flexible Bestuhlungs- und Ge staltungs
möglichkeiten lassen sich die modernen
Tagungsräume auf Ihre Bedürfnisse anpassen.
Besprechungen im kleinen Kreis bis
hin zur großen Firmenfeierlichkeit – kommen
Sie gerne mit Ihren Wünschen auf uns zu. Alle
Räume verfügen über Tageslicht, eine Belüftungsanlage
sowie modernste Technik für
Tagungen, Vorträge und Events. Der Multimediaraum
ist technisch speziell für Gruppen-
Videokonferenzen ausgelegt. Eine gute Verkehrsanbindung
und kostenfreie Parkplätze
sorgen für eine entspannte An- und Abreise.
Ob Kochschule, Barista-Schulungszentrum
oder Restaurant mit Außenbereich: Die Seeberger
Genusswelt bietet neben den
Tagungs räumen zahlreiche weitere Möglichkeiten
für unvergessliche Veranstaltungen
und ein außergewöhnliches genussvolles
Rahmenprogramm.
Das Genusswelt-Team macht Ihr Event auch
zum kulinarischen Erlebnis: Von der Konferenzraumverpflegung
bis hin zum Galadinner
– wir sorgen zu jedem Anlass für Hochgenuss.
Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!
KONTAKT
Seeberger Genusswelt GmbH
Hans-Lorenser-Straße 20
89079 Ulm/Donautal
T +49 731 4093 6000
info@seeberger-genusswelt.de
www.seeberger-genusswelt.de
Zeughaus Ulm
65
Ulm
ANGEBOT & SERVICE
Das Zeughaus liegt am Rande der Ulmer
Altstadt. Es diente der freien Reichsstadt
über Jahrhunderte hinweg als Waffenlager.
Durch mehrfache Erweiterungen entstand
bis ins 17. Jahrhundert hinein ein weitläufi g
er Gebäudekomplex.
Die heute davon erhaltenen Bauten veranschaulichen
die wirt schaftliche Blüte, die
Ulm im Mittelalter durch seine günstige
Lage erlangt hatte.
NUTZUNGSMÖGLICHKEITEN
Die 2 schönen Säulenhallen mit Gewölbe
eignen sich für Tagungen, Vorträge, Präsen
ta tionen, Lesungen, Ausstellungen,
Empfänge, Weinproben, Filmvorführungen
und Märkte.
BESONDERE MERKMALE
2 Tagungsräume mit 380 m² + 150 m²,
kostenfreies WLAN, freie Cateringwahl,
barrierefreie Veranstaltungsfläche
KONTAKT
Zeughaus Ulm
Zeughausgasse 16 + 17
89073 Ulm
T +49 (0)731 5 02 59 34
F +49 (0)731 5 02 58 12
@ susanne.bohnet@ssg.bwl.de
I www.schloesserundgaerten.de
66
Ulm
Bootshaus | Settele Catering
Fotos: Barfüßer, Shutterstock, Adobe Stock, Fotolia
EVENT CATERING
Catering | Messen | Exklusive Locations
Diese 3 Kernbereiche stehen für Settele
Event & Catering aus Neu-Ulm.
Als familiengeführtes Unternehmen und
Gastgeber aus Leidenschaft verwöhnen wir
Sie und Ihre Gäste mit immer neuen kulinarischen
Highlights.
Gerade für Business- und Messecatering
haben wir Einiges zu bieten – ein breites &
langjähriges Erfahrungsspektrum in diesem
Bereich lassen uns zu Ihrem professionellen
Partner werden – fragen Sie unverbindlich
an! Wir richten Veranstaltungen
bis zu 10.000 Personen aus, natürlich mit
jeweiligem Corona-Sicherheitskonzept.
Kurze Entscheidungswege, perfekte Planung,
reibungslose Abläufe und ein professionelles
Team mit Herz und Liebe zum Detail
zeichnen uns aus.
Private Feiern & Hochzeiten zählen
ebenfalls zu unseren Spezialitäten. Wir betreuen
„unsere“ Brautpaare & Jubilare
ganzheitlich und sorgen sprichwörtlich für
einen der schönsten Tage im Leben!
BOOTSHAUS ULM
für Veranstaltungen buchbar!
Settele Event & Catering betreut exklusiv
das Bootshaus Ulm!
Verbringen Sie hier in einem unvergleichlichen
Ambiente auf der Donau unvergessliche
Stunden! Bezaubern Sie auf dem
Bootshaus Ihre Gäste oder Kunden mit
auserlesenen Köstlichkeiten aus unserer
Küche. Gepaart mit unserem engangierten
Service-Personal wird Ihre Veranstaltung
zu etwas Besonderem, das sicher in bester
Erinnerung bleibt.
egadi | Settele Catering
67
Neu-Ulm
Fotos: Barfüßer, Shutterstock, Adobe Stock, Fotolia
Tipp: Fragen Sie bereits jetzt Ihre Weihnachtsfeier
auf dem Bootshaus Ulm an!
BETRIEBSCATERING
regadi Betriebs- und Messegastronomie
regadi kümmert sich um das Wohlsein Ihrer
Mitarbeiter, und zwar direkt in Ihrem
Betriebsrestaurant.
Frische, regionale & saisonale Zutaten, ohne
Zugabe von künstlichen Geschmacksund
Konservierungsstoffen und frische
Zubereitung der täglichen Gerichte für Sie
und Ihre Mitarbeiter sind für uns eine
Selbstverständlichkeit. Zugeschnitten auf
Ihre Bedürfnisse und Wünsche verköstigt
die für Sie zuständige Küchen-Crew Ihre
Mitarbeiter auf Restaurant-Niveau – jeden
Tag! Flexible Abrechnungsmodalitäten,
bargeldlose Bezahlsysteme, eine eigene
App zur Bestellung der täglichen Menüs,
sowie Automaten-Services vervollständigen
unser Angebot. Auch hier laden wir
Sie herzlich ein, eine unverbindliche Anfrage
an uns zu stellen!
Wir freuen uns auf Sie und Ihre Gäste, egal
ob Business-, Messe-, Betriebs- oder Privatcatering!
KONTAKT
Eder Catering Company GmbH
Dornierstraße 11 · 89231 Neu-Ulm
T +49 731 834-56
@ info@settele-catering.com
I www.settele-catering.com
I www.regadi-bertriebscatering.com
I www.bootshaus-ulm.events
68
Hayingen
DIE MAISE
TAGUNGS- UND
EVENTLOCATION MIT HOTEL
Firmenfeier in der modernen Hotellounge?
Weihnachtsfeier in der atmosphärischen
Scheune? Tagung auf der Aussichtsterrasse?
Teambuilding im Hofgut? Oder Produktpräsentation
im Großen Stall?
Wir bieten das ideale Setting für Gruppenevents:
Personenkapazität: 10-200 Personen
Veranstaltungsräume: 3 Inhouse-Räume,
diverse Gruppen- und Outdoor-Räume
Übernachtungskapazität: 36 Zimmer
und Suiten
Parkplätze: kostenfrei, direkt auf dem
Gelände
Catering: Bio-Spitzenkoch Simon Tress
Rahmenprogramm: organisieren wir gerne
für Sie
Fahrt: bis Reutlingen 35 min, bis Ulm 45
min, bis Stuttgart 75 min
KONTAKT
DIE MAISE
Maisenburg 1
72534 Hayingen
T +49(0)7386 97700-0
@ info@die-maise.de
I www.die-maise.de
atiopharm arena
69
Neu-Ulm
ANGEBOT & SERVICE
Die ratiopharm arena bietet Ihnen viel
Raum für Ihre Veranstaltung.
Wir unterstützen Sie bei einem Hygienekonzept
und stellen Ihnen kompetente
Ansprechpartner für Ihre Veranstaltungsdurchführung
zur Seite.
NUTZUNGSMÖGLICHKEITEN
Unsere Räume sind variabel und parallel
nutzbar. Auch eine teilweise Nutzung des
Halleninnenraums ist möglich. Ideal für
Vorträge und Tagungen.
BESONDERE MERKMALE
Großflächige Veranstaltungsräume
(Hallen innenraum, Foyer, Umlauf und
Business Club), Platzierung & Catering
mit der Einhaltung von Abstands- &
Hygiene regeln möglich, über 1.000
kosten freie Parkplätze, barrierefreie
Zugänge, groß zügige Anlieferungszonen,
modernste Lichttechnik, freie WLAN-
Nutzung, beste Voraussetzungen zur
Anbring ung von Eventtechnik, ständige
Betreuung durch ein erfahrenes Event-
Team.
KONTAKT
ratiopharm arena
Europastr. 25
89231 Neu-Ulm
T +49 (0)7 31 2 06 41-0
@ richard.king@ratiopharmarena.de
I www.ratiopharmarena.de
Ihr Ansprechpartner
Richard King,
Geschäftsführung
ratiopharm arena
70
Ulm
Hapag-Lloyd Ulm
ANGEBOT MIT FULL-SERVICE
Weltweit hat das Hapag-Lloyd-Team Kongresse,
Symposien und Incentives für bis
zu 1000 Personen erfolgreich durchgeführt.
Auf diese Erfahrungen setzt das
Team natürlich auch hier in Ulm und garantiert
Ihnen Veranstaltungen der Spitzenklasse.
Mit viel Routine werden alle Standardleistungen
umgesetzt. Beispielweise:
• Registrierung, Anmeldung, Controlling
durch professionelle Buchungssoftware
• Steuerung der Zimmerreservierungen
inkl. Abwicklung der Zahlungen
• Buchung von Seminarräumen, Konferenztechnik
und Catering
• An- und Abreise (Flug, Bahn, Bus)
• Budgetierung und Finanzcontrolling
MIT DEM GEWISSEN ETWAS
Mit außergewöhnlichen Ideen und professioneller
Umsetzung, Buffets der Extraklasse,
Künstlern und Dekorationen sorgen
wir dafür, dass das Event erfolgreich
wird – denn nur Ihr Erfolg zählt!
HYBRIDE EVENTS
Mit unserem Full-Service Dienstleistungspaket
unterstützen wir Sie professionell
und kompetent bei der Planung und Umsetzung
Ihres nächsten hybriden Events.
Hybridveranstaltungen sind die Lösung,
Hapag-Lloyd Ulm
71
Ulm
wenn Sie Ihre Veranstaltung sowohl vor Ort
als auch virtuell durchführen wollen. Die
Digitalisierung bietet Ihnen und Ihren Kunden
Flexibilität im Wirkungsspektrum und
vergrößert Ihre Reichweite nachhaltig. Dadurch
können Sie immer und überall an
Online-Events teilnehmen. Wir von Hapag-
Lloyd Kongresse und Tagungen haben eine
virtuelle Veranstaltungswelt geschaffen,
die „HapagWorld“. Erleben Sie unsere HapagWorld
mit all den zahlreichen Möglichkeiten
Online-Events professionell zu gestalten.
Die Plattform kann individuell an
Ihre Wünsche und Ihr Corporate Design
angepasst werden. Zudem können Sie Ihren
Teilnehmern einfachen Zugriff auf
wichtige Eventinformationen, beispielsweise
mit einer interaktiven Lobby und vielem
mehr, bieten. Eine speziell für Ihr Event gestaltete
Handyapp rundet das Erlebnis ab.
#virtuellkannsoechtsein
Benutzen Sie folgenden Event-Code, um
sich auf unserer HapagWorld umzuschauen:
https://meetingbox.tv/login
Eventcode: XXGQUO
KONTAKT
Hapag-Lloyd Ulm
Hafenbad 4 · 89073 Ulm
T +49 (0)731 14 45-43
F +49 (0)731 14 45-11
@ kongress@swphl.de
I www.kongress-reisen.com
„Ich berate Sie gerne.“
Frank Wesserlingk,
Geschäftsführer
74
NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]
Doppelspitze
bei Hirn
Immobilien Johannes Hirn ist
zum Geschäftsführer der Hirn
Immobilien GmbH berufen worden
und bildet mit seinem
Schwiegervater
Sebastian nun
eine Doppelspitze.
Der
32-jährige Immobilienkauf-
Johannes
Hirn ist neuer
Geschäftsführer.
mann verantwortet
bereits
seit Januar 2021
das Neubaugeschäft
der Hirn
Projekt GmbH.
Seine Ehefrau Julia arbeitet seit
drei Jahren regulär für das Familienunternehmen.
Die studierte
Immobilienwirtin mit einem
Master in Wirtschaftsinformatik
ist wie ihre Mutter Beate
Prokuristin. Gemeinsam mit ihren
Ehemännern bilden Sie die
Geschäftsleitung des Unternehmens,
das insgesamt 15 Mitarbeiter
beschäftigt.
Gruppenbild mit Dame bei der Einweihung (von re.): Projektleiter Harald Müssig, Hans-Georg Ehrhardt
(Leiter Real Estate), Erwin Paulus (Leiter Eurofighter), Peter Schlote (Standortleiter und Leiter Radar),
der Ulmer OB Gunter Czisch und Celia Pelaz (Chief Strategy Officer). Foto: Andreas Hackl/Hensoldt
Hensoldt wächst und erweitert
Der Spezialist für militärisch genutze Sensoren
Hensoldt (Taufkirchen) erweitert in Ulm seine
Kapazitäten, um dem Wachstum seines Geschäfts
gerecht zu werden. Das neue, 20 Millionen teure
Gebäude beherbergt auf rund 3500 Quadratmetern
Labore und Integrationsflächen, in denen bis
zu 100 Experten unter anderem Software und
Elektronik-Baugruppen für das neue Radar des
Eurofighters entwickeln und testen. Hensoldt
stockt seit drei Jahren seine Belegschaft stark auf.
In Ulm arbeiten rund 3000 der 6400 Beschäftigten.
2021 betrug der Umsatz 1,5 Milliarden Euro.
Kanzleien
fusionieren
Beratung Die Wirtschaftskanzlei
Sonntag & Partner fusioniert
zur Jahreswende mit der Ulmer
Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
SP&P, die 10 Berufsträger und
25 Mitarbeitende beschäftigt.
Für Sonntag sind mehr als 400
Mitarbeitende in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerund
Rechtsberatung an den
Standorten Ulm, Augsburg,
München und Nürnberg tätig.
Der Zusammenschluss erweitere
für Mandanten beider Sozietäten
das Beratungsspektrum.
Die erweiterte Präsenz in Ulm
sei ein Zeichen für weiteres
Wachstum unserer Kanzlei, das
durch die herausragende Expertenkompetenz
seitens der
SP&P-Mitarbeitenden gestärkt
werde, sagen Wolfgang Fratz
und Joachim Mairock, Gesellschafter
von Sonntag.
Regelung für
Kurzarbeit
Arbeitsmarkt Die Bundesregierung
hat den Zugang für den Bezug
von Kurzarbeitergeld bis 31.
Dezember erleichtert. Damit
reicht es, wenn in Betrieben
mindestens 10 Prozent der Beschäftigten
einen Arbeitsausfall
von mehr als 10 Prozent haben.
Auf den Aufbau negativer Arbeitszeitsalden
wird verzichtet.
Diese Regeln gelten für Betriebe,
die ab Oktober neu oder
nach einer mindestens dreimonatigen
Unterbrechung erneut
Kurzarbeit anzeigen müssen.
Den Betrieben stehe ein bewährtes
Instrument zur Bewältigung
der Krise zur Verfügung.
Das müsse aber weiter entwickelt
werden, um die Bürokratie
zu reduzieren, sagt Christian
Rauch, Chef der Regionaldirektion
Baden-Württemberg der
Bundesagentur für Arbeit. [!]
Impressum
Verlag & Herausgeber
Neue Pressegesellschaft
mbH & Co. KG
Frauenstraße 77
89073 Ulm
Redaktion
Alexander Bögelein (verantwortlich)
Julia Kling
Anschrift wie Verlag
Gestaltung
Alen Pahic (Art Director)
Max Meschkowski (Junior Art Director)
Astrid Müllerleile (Bild)
Fotos Marc Hörger, Matthias Kessler (Titel +
Titelinterview), Werkfotos, PR, Archiv
Anzeigen
Stefan Schaumburg (verantwortlich)
Anschrift wie Verlag
Druck
Druckerei R. le Roux GmbH
Daimlerstraße 4
89155 Erbach
Objektleitung
Tobias Lehmann
Telefon 0731 156-515
t.lehmann@swp.de
Mediaberatung
Christine Blum
Telefon 0731 156-500
E-Mail c.blum@swp.de
Vertriebsservice
unternehmen.vertrieb@swp.de
Den Datenschutzbeauftragten
erreichen Sie unter:
datenschutz@swp.de
Nächste Ausgabe: 10.12.2022
Anzeigenschluss: 11.11.2022
www.swp-unternehmen.de
247TailorSteel erobert den süddeutschen Markt 73
mit neuem Werk in Langenau
247TailorSteel, „intelligenter“ Hersteller von zugeschnittenen
Metallplatten, Rohren und Kantteilen, expandiert. Vor kurzem hat
das Unternehmen eine neue Produktionsstätte in Langenau bei
Ulm eröffnet. Dies ist die dritte Produktionsstätte in Deutschland,
die vierte insgesamt. Mit einer Produktionsfläche von 15.000 m²
ist das Unternehmen jetzt auch in der metallverarbeitenden Industrie
in Süddeutschland tätig. So kann 247TailorSteel einen breiteren
Kundenkreis bedienen und einem größeren Publikum zeigen,
was das Unternehmen so einzigartig macht.
Lieferzuverlässigkeit ist ein wichtiges Thema bei 247TailorSteel
247TailorSteel hat eine extrem hohe Lieferzuverlässigkeit. Auf der
Grundlage Ihres Entwurfs berechnet Sophia® das schnellstmögliche
Lieferdatum, das Sie individuell bei der Bestellung auswählen
können. Sie entscheiden dann selbst, ob dies Ihr Wunschtermin ist
oder ob Sie Ihre Produkte lieber zu einem späteren Zeitpunkt erhalten
möchten. Ihre Bestellung kann schon innerhalb von 48 Stunden
bei Ihnen sein. Somit ist die Lieferzuverlässigkeit, die übrigens bei
99,7% liegt, für unsere Kunden ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Dies ist nur möglich, weil wir die Effizienz unserer Logistikprozesse
kontinuierlich weiterentwickeln. Denken Sie z.B. an unseren eigenen
Fuhrpark oder den Einsatz fahrerloser Transportfahrzeuge, die
für den An- und Abtransport von Materialien eingesetzt werden.
Eigener Maschinenpark an mehreren Standorten
247TailorSteel verfügt über einen umfassenden eigenen Maschinenpark.
Mit Niederlassungen in Varsseveld (Niederlande),
Hilden (Deutschland, Nordrhein-Westfalen), Oyten (Deutschland,
Niedersachsen) und Langenau (Deutschland, Baden-
Verschiedene Metallbearbeitungstechniken für ein breites
Kundenspektrum
Laserschneiden, Rohrlaserschneiden, Abkanten und Kantenverrundung:
Für diese breite Palette von Metallbearbeitungstechniken
können Sie sich an 247TailorSteel wenden. Im Vergleich zu
anderen Bearbeitungsmethoden für Metall ist Laserschneiden
sehr präzise und schnell. Das Unternehmen liefert Halbfertigprodukte,
was bedeutet, dass das Produkt, das Sie bei ihm bestellen,
später von Ihnen fertiggestellt werden muss. Laserschneiden,
Rohrlaserschneiden, Abkanten und Kantenverrundung
werden für eine Vielzahl von Kunden in verschiedenen Branchen
durchgeführt. Von Teilen für Windkraftanlagen und Verkehrsschildern
bis hin zu einer Tischplatte oder einem Kunstwerk,
lasergeschnittene und/oder abgekantete Platten und Rohre aus
Metall können für alle möglichen Zwecke verwendet werden.
Schnelligkeit und Effizienz durch das Online-Portal Sophia®
Es gibt natürlich viele andere Anbieter auf diesem Markt, was
also macht 247TailorSteel so besonders? Wenn Sie das Online-
Portal Sophia® kennenlernen, müssen Sie sich diese Frage nicht
mehr stellen. Sophia® arbeitet komplett mit künstlicher Intelligenz
und kann durch einen automatisierten Prozess die Aufträge
so effizient wie möglich bearbeiten. Mit nur wenigen
Schritten schicken Sie Ihre Bestellung ab, woraufhin Sophia®
Ihre Anfrage überprüft. Sie erhalten Ihr individuelles Angebot
innerhalb einer Minute und danach machen sich die Mitarbeiter
von 247TailorSteel für Sie an die Arbeit. Und das Beste ist,
dass Sie Ihre Bestellungen rund um die Uhr aufgeben können.
www.247tailorsteel.com
Württemberg) verfügt das Unternehmen derzeit über fast 100
eigene Maschinen, u. a. Lasermaschinen, Abkantpressen und
Rohrlaser, und weitere werden in naher Zukunft hinzukommen.
Endlose Möglichkeiten bei 247TailorSteel
Das Motto ist: Es gibt eine Lösung für alle Bearbeitungen. Selbst
wenn ein Auftrag auf den ersten Blick undurchführbar erscheint,
versucht das Team von 247TailorSteel stets, mit dem Kunden
gemeinsam eine Lösung zu finden, um das beste Endergebnis zu
erzielen. Auch in Bezug auf die Materialien schaut man gerne über
den Tellerrand hinaus. Vor einiger Zeit wurde z. B. auf Wunsch
eines Kunden Magnelis® in das Sortiment aufgenommen, eine
Stahlsorte mit sehr guter Korrosionsbeständigkeit und langer
Lebensdauer. Kurz: Bei 247TailorSteel ist vieles möglich!
Ergänzen Sie unser starkes Team
Durch die stetige Weiterentwicklung und dem kontinuierlichen
Aufbau der Produktionsmaschinen am Standort Langenau bis
2024 suchen wir Führungs- und Fachkräfte in verschiedenen
Bereichen sowie Mitarbeiter/innen im 3-Schicht-Betrieb, die
mit uns wachsen wollen. Alle aktuellen Job-Angebote finden
Sie unter: www.247tailorsteel.com/karriere
Mehr
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Golf Variant Style 1.5 eTSI OPF 110 kW (150 PS) 7-Gang-DSG
Kraftstoffverbrauch, l/100 km: innerorts 6,1 / außerorts 4,2 / kombiniert 4,9; CO₂-Emissionen, g/km: kombiniert 112
Lackierung: Uranograu, Ausstattung: Sport-Komfortsitze vorn, automatische Distanzregelung ACC, Einparkhilfe, Fahrassistent „Travel Assist“, Spurhalteassistent
„Lane Assist“, Müdigkeitserkennung, Notbremsassistent „Front Assist“, zwei USB-C-Schnittstellen vorn, Klimaanlage „Air Care Climatronic“ u. v. m.
GeschäftsfahrzeugLeasingrate monatlich: 248,00 €1
Leasingsonderzahlung: 0,00 €
Laufzeit:
Jährliche Fahrleistung:
48 Monate
10.000 km
Fahrzeugabbildung zeigt Sonderausstattungen. Gültig bis zum 30.11.2022. Stand 09/2022. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.
1 Ein Angebot der Volkswagen Leasing GmbH, Gifhorner Str. 57, 38112 Braunschweig. Für gewerbliche Einzelabnehmer mit Ausnahme
von Sonderkunden. Überführungskosten und Zulassungskosten werden separat berechnet. Zzgl. MwSt. Bonität vorausgesetzt.
Ihr Volkswagen Partner
Autohaus Burger GmbH & Co. KG
Ehinger Straße 23, 89143 Blaubeuren
André Moreira
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