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INDUSTRIELLE AUTOMATION 6/2022

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19239<br />

SMARTE LÖSUNGEN FÜR DIE INDUSTRIE<br />

06<br />

Oktober <strong>2022</strong><br />

€ 12,50<br />

TITEL<br />

ASi-5 Safety: Mit Sicherheit<br />

44 für die Zukunft gerüstet<br />

SPS <strong>2022</strong>: Ein Top-Event rund<br />

16 um die smarte Automation<br />

72<br />

Special Connectivity: Trends<br />

für die digitale Transformation<br />

industrielle-automation.net


Industrial-IoT-Lösungen<br />

Der einfache Weg ins Industrial IoT<br />

From data to value<br />

• Umfassendes Portfolio von der Datenerfassung, -vorverarbeitung, -kommunikation und -analyse<br />

• Beispielhafte Anwendungsfälle: Webbased Engineering, Fernzugriff, Machine Learning<br />

• Einfach, End-2-End & zukunftssicher<br />

www.weidmueller.de/iiot


EDITORIAL<br />

TURBULENTE ZEITEN<br />

Prognosen sind wichtig für Unternehmen. Sie bringen Planungssicherheit<br />

und helfen Investitionen an der richtigen Stelle zu tätigen. Doch wenn<br />

sich das Umfeld ständig verändert – so wie jetzt –, bringen sie nicht mehr<br />

viel. Dennoch – und das ist das Positive – sind Unternehmen gerade in<br />

den letzten zwei Jahren durch Pandemie, Klimawandel und geopolitische<br />

Ereignisse resilienter geworden. Sie haben gelernt sich derartigen Herausforderungen<br />

zu stellen. Die Industrie beispielsweise fokussiert sich noch<br />

stärker als bisher auf eine Transformation im Doppelpack: intelligente<br />

Digitalisierung und gleichzeitig die Einbindung ökologischer und ökonomischer<br />

Unternehmensziele. Getrieben durch den Fachkräftemangel,<br />

energiepolitische Vorgaben und die zunehmenden Erwartungen von<br />

Kunden sind Investitionen in entsprechende Technologien nötig. Denn nur<br />

so lassen sich Zielvorgaben erreichen. Bestes Beispiel ist die zunehmende<br />

Vernetzung – horizontal und vertikal – von Anlagen, Maschinen und<br />

Produktionsprozessen . IT und OT (Operational Technology) verschmelzen<br />

im Internet of Things. Die Vorteile sind klar: In Maschinen oder Anlagen integrierte<br />

Sensoren erfassen Daten in Echtzeit und richtig genutzt, ergeben<br />

sich daraus Potenziale beispielsweise für Smart Products, datenbasierte<br />

Smart Services (Seite 50), für die Prozessoptimierung sowie für Predictive<br />

Maintenance. Sie liefern aber auch Erkenntnisse über den Energieverbrauch<br />

und mögliche Ressourceneinsparungen. Voraussetzung dafür ist eine<br />

nahtlose Kommunikation über alle Ebenen hinweg, von der Feldebene bis<br />

in die Cloud. Und genau das verspricht die Technologie Single Pair Ethernet<br />

(SPE). Welche Möglichkeiten sich damit eröffnen, beantworten uns<br />

Experten ab Seite 72. In unserer aktuellen Ausgabe liefern wir Ihnen zudem<br />

viele neue Entwicklungen rund um die Themen Connectivity, Sensorik,<br />

AS-Interface (ASi) (Titelstory), aber auch wie Sie Digitalisierungsprojekte<br />

angehen sollten und warum künstliche Intelligenz in unserem Leben eine<br />

immer größere Rolle spielen wird (Seite 40).<br />

NEU<br />

optoCONTROL 2520-95<br />

Mehr Präzision.<br />

Inline-Messung von<br />

Durchmesser, Kante<br />

und Spalt<br />

• Kompaktes Laser-Mikrometer mit<br />

integriertem Controller<br />

• Messbereich bis 95 mm<br />

• Große Messabstände bis 2 m<br />

• Hohe Genauigkeit und Messrate<br />

• Schnittstellen: Ethernet, EtherCAT,<br />

RS422, Analog, EtherNet/IP, PROFINET<br />

Eine inspirierende Lektüre<br />

wünscht Ihnen<br />

Parallelität<br />

Durchmesser<br />

Nicole Steinicke<br />

Chefredakteurin<br />

<strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong><br />

Spalt<br />

Besuchen Sie uns<br />

SPS | Nürnberg | Halle 7A | Stand 130<br />

Kontaktieren Sie unsere<br />

Applikationsingenieure:<br />

Tel. +49 7161 9887 2300<br />

micro-epsilon.de/odc


40<br />

EDITORIAL<br />

03 Turbulente Zeiten<br />

TITEL<br />

44 Mit ASi-5 Safety für die Zukunft gerüstet<br />

SZENE<br />

06 News & Trends<br />

08 DENKANSTOSS<br />

Die Energiewende vorantreiben!<br />

10 Taiwans Smart Machinery<br />

MESSE<br />

16 Messe SPS <strong>2022</strong>: Hier trifft sich das<br />

Who’s Who der Automatisierungstechnik<br />

18 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

24 Smarte Lasersensoren für die präzise<br />

Automatisierung<br />

27 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

TITEL<br />

44<br />

Dominik Bösl, CTO,<br />

Micropsi Industries<br />

28 Energy Harvesting mit Wiegand-<br />

Technologie: Mehr Power — neue Einsätze<br />

32 Quanteneffekt trifft Sensorik: TMR-Winkel -<br />

sensoren für moderne Motor-Feedback-Systeme<br />

STEUERN UND ANTREIBEN<br />

38 Industrieroboter: Fluch und Segen zugleich<br />

40 5 FRAGEN AN Dominik Bösl, Micropsi,<br />

über Robotik und Künstliche Intelligenz<br />

42 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

Anzeige: Bihl+Wiedemann GmbH, Mannheim<br />

<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

48 Smarte Gehäuse und Bedienelemente für<br />

Embedded-Lösungen<br />

50 Smart Services: Ein Hersteller für Verpackungslösungen<br />

setzt auf datenbasierte Konnektivität<br />

53 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

54 Cybersecurity für industrielle Netzwerke:<br />

Geben Sie Hackern keine Chance<br />

56 Fit für die Zukunft: Kommunikationsbibliothek<br />

sorgt für einen reibungslosen Datenaustausch<br />

▲<br />

Lesen Sie, wie Sie einfach und wirtschaftlich<br />

Signale im Feld erfassen und bereitstellen können<br />

4 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

60 Bewegliche Energieführungen in<br />

Feeder-Systemen für Pressenstrassen<br />

64 Modulares Adaptertüllensystem: Von der<br />

teilbaren Kabeleinführung zum Hybridsystem<br />

68 Mit dem Baukastensystem zur individuellen<br />

Lineareinheit<br />

70 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

SPECIAL CONNECTIVITY<br />

72 DENKFABRIK Connectivity der Zukunft<br />

74 Industrialisierung und Digitalisierung von<br />

grünem Wasserstoff<br />

76 Digitale Schaltplantasche: Maschinen- und<br />

Anlagendokumentation in der Cloud<br />

78 Profitable Digitalisierungsprojekte beginnen<br />

im Maschinennetzwerk<br />

81 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

BLICK:WINKEL<br />

82 Software mit Leuchtturmcharakter<br />

Die<br />

perfekte<br />

KOMBI<br />

Intuitive Messtechniksoftware<br />

und zentrales<br />

Messdatenmanagement<br />

NEU<br />

83 Impressum<br />

83 Heftvorschau 01/2023<br />

Blitzschnelle Darstellung<br />

von historischen und<br />

Live-Daten, von der msec<br />

bis zur Jahresansicht<br />

Zentraler Datenpool<br />

für Vereinheitlichung,<br />

Archivierung und Überwachung<br />

von Messdaten<br />

Einfache Handhabung<br />

ohne Erlernen einer<br />

Programmier-Sprache<br />

Weltweiter, plattformunabhängiger<br />

Zugriff<br />

auf Ihre Messdaten<br />

56<br />

Ihr Partner für die industrielle<br />

Mess- und Prüftechnik<br />

www.delphin.de


NEWS & TRENDS<br />

DEUTSCHLAND GERÄT IMMER<br />

MEHR UNTER DRUCK<br />

Die aktuellen Zahlen zu Produktion und<br />

Auftragseingang zeigen deutlich die ernste<br />

Lage, in der sich die deutsche Industrie vor<br />

allem wegen der Energiekrise befindet.<br />

Jupp Zenzen, Konjunkturexperte des<br />

Deutschen Industrie- und Handelskammertages<br />

(DIHK), sieht „konjunkturell schwierige<br />

Zeiten“. „Die Industrie produktion<br />

verharrt auf niedrigem Niveau“, kommentiert<br />

Zenzen die Entwicklung. „Zwar<br />

mehren sich die Anzeichen für eine<br />

Entspannung bei den Lieferketten. Aber<br />

die Energiekrise belastet die Industrieproduktion.“<br />

Wegen der hohen Energiepreise<br />

und der allgemein großen Unsicherheit bei<br />

der Energieversorgung drosselten viele<br />

Betriebe gerade in energieintensiven<br />

Branchen ihre Produktion oder legten<br />

Geschäftsfelder teilweise still. „Der<br />

Industriestandort Deutschland gerät immer<br />

mehr unter Druck“, so Zenzen. Hinzu kommt,<br />

dass die Auftragseingänge im verarbeitenden<br />

Gewerbe im Inland zurückgehen.<br />

www.dihk.de<br />

MANUS AWARD 2023: IGUS SUCHT INNOVATIVE<br />

KUNSTSTOFFGLEITLAGER-ANWENDUNGEN<br />

Egal, ob Müllwagen,<br />

Verpackungsmaschine<br />

oder Flugzeugsitz:<br />

Ingenieure setzen immer<br />

häufiger auf Gleitlager<br />

aus Hochleitungskunststoffen.<br />

Sie sind leichter<br />

als Metalllager, verbessern<br />

die Energieeffizienz<br />

und benötigen keine<br />

zusätzlichen Schmiermittel.<br />

„Wir sind immer<br />

wieder überrascht, in<br />

welchen Anwendungen<br />

unsere Polymerlager<br />

mittlerweile branchenübergreifend<br />

zum<br />

Einsatz kommen“, sagt Tobias Vogel, Geschäftsführer Gleitlager &<br />

Lineartechnik bei Igus. Um diese erfreuliche Entwicklung zu fördern und<br />

innovative Ingenieure zu honorieren, zeichnet Igus besondere Einsätze<br />

von Polymer-Gleitlagern mit dem manus award 2023 aus. Anwender<br />

können sich ab sofort, bis zum 10. Februar 2023 bewerben. Teilnahmebedingungen<br />

und Details unter www.igus.de/info/manus-award<br />

www.igus.de<br />

DIE ENERGIEWENDE JETZT IN ANGRIFF NEHMEN<br />

Schneider Electric, weltweit führend in der digitalen Transformation von<br />

Energiemanagement und Automatisierung, rief Regierungen, Unternehmen<br />

und Einzelpersonen rund um den Globus dazu auf, sich der enormen Rolle<br />

bewusst zu werden, die sie beim Aufbau einer elektrischeren, digitaleren<br />

und energiebeständigeren Zukunft spielen können. „Die Welt von fossilen<br />

Brennstoffen zu entwöhnen, ist unerlässlich. Allerdings wird es Zeit brauchen<br />

– und die läuft ab, wenn es um den Klimawandel geht“, betont<br />

Gwenaelle Avice-Huet, Chief Strategy und Sustainability Officer von<br />

Schneider Electric. „Die gute Nachricht ist, dass es Lösungen gibt, die wir<br />

sofort nutzen können. Insbesondere lässt sich viel mehr tun, um den Energieverbrauch zu optimieren. Die Nachfrageseite<br />

der Energiegleichung ist ein mächtiger Hebel, der viel mehr Aufmerksamkeit verdient, als er derzeit erhält.“ Gwenaelle<br />

Avice-Huet sprach im September am Vorabend der Climate Week NYC <strong>2022</strong>, eine Veranstaltung, die einflussreiche Führungspersönlichkeiten<br />

aus Wirtschaft, Politik und Klimabewegung zusammenbringt, um für den Klimaschutz zu werben.<br />

www.se.com/de<br />

JUMO: BÄRENSTARKES FÜHRUNGS-DUO MIT GROSSEN PLÄNEN FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Zusätzlich zu Dimitrios Charisiadis wurde Steffen Hoßfeld zum<br />

neuen Geschäftsführer bestellt. Dimitrios Charisiadis (li.) steuert<br />

als Chief Executive Officer (CEO) die marktnahen Funktionen wie<br />

Entwicklung oder Vertrieb. Als operativer Geschäftsführer (COO) ist<br />

Steffen Hoßfeld (re.) für die Lenkung und Organisation der gesamten<br />

Betriebsprozesse verantwortlich. Das Führungs-Duo hat große<br />

Pläne für die Zukunft. Charisiadis: „Sensoren sind die Sinnesorgane<br />

der smarten Fabrik der Zukunft und wir sind als eines der wenigen<br />

Unternehmen in der Lage, durchgängige Komplettlösungen vom<br />

Sensor bis in die Cloud anzubieten.“ Auch ist ein neuer Produktionsstandort<br />

in Fulda geplant, bei dem Themen wie Nachhaltigkeit und<br />

Digitalisierung ganz oben auf der Agenda stehen.<br />

www.jumo.net<br />

6 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


NEWS & TRENDS<br />

STUDIE: KI ALS ENABLER<br />

Nachhaltiges Wirtschaftswachstum ist mit der<br />

Bewältigung ökonomischer, sozialer und ökologischer<br />

Herausforderungen verbunden. Hierzu zählen unter<br />

anderem Klimawandel, Umweltverschmutzung,<br />

Ressourcenknappheit und Veränderungen unserer<br />

Arbeitswelt. Die Vereinten Nationen haben mit der<br />

Agenda 2030 eine politische Leitlinie zur Bewältigung<br />

der oben genannten Herausforderungen formuliert.<br />

In dieser sind als Orientierungsrahmen 17 Ziele definiert. Aktuelle Studien<br />

gehen davon aus, dass der Einsatz von Technologien, die auf künstlicher<br />

Intelligenz basieren, maßgeblich zur Durchsetzung dieser 17 Ziele beitragen<br />

kann. Eine Studie hiezu mit dem Titel „Nachhaltigkeit durch den Einsatz von<br />

KI – Orientierungshilfe für anwendende Unternehmen bietet interessante<br />

Einblicke: bit.ly/StudieKI. Mehr dazu auch unter: www.ki-innovationen.de.<br />

www.digitale-technologien.de<br />

„Das leichte Wachstum der Ausfuhren im<br />

August ist nur ein letztes Auffl ackern vor<br />

einem kalten Exportwinter. Insgesamt<br />

zeichnet sich auch schon für das dritte<br />

Quartal im Außenhandel ein Minus ab.“<br />

Dr. Volker Treier, Außenwirtschaftschef und<br />

Mitglied der Hauptgeschäftsführung des<br />

Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK)<br />

NEUE MÄRKTE EROBERN? – SO GEHT’S!<br />

Mit dem Titel „B2B-Potenziale auf digitalen Marktplätzen ausschöpfen“ bietet<br />

das Conrad Whitepaper einen kompakten Überblick. Es beantwortet Fragen<br />

und zeigt auf, warum Unternehmen den Wandel hin zum digitalen Handel<br />

als Chance wahrnehmen sollten. Download: bit.ly/Conrad_B2B-Potenziale<br />

www.platform.conrad.de<br />

INDUSTRIE-PODCAST:<br />

BEYOND CHINA<br />

China und die EU sind im Handel eng miteinander<br />

verflochten – auch im Maschinen- und<br />

Anlagenbau. Jedes Jahr werden Rohstoffe,<br />

Komponenten und fertige Produkte in Milliardenhöhe<br />

von Schanghai nach Rotterdam oder<br />

Hamburg und Maschinen und Anlagen in die<br />

Gegenrichtung transportiert. Beide Wirtschaftsregionen<br />

sind eigentlich auf offene<br />

Grenzen und den Abbau von Handelshürden<br />

angewiesen. Doch in der Realität nehmen die<br />

Abschottungstendenzen eher zu – mit unangenehmen<br />

Folgen gerade für die Industrie.<br />

„Beyond China“ – in der neuen Folge des<br />

Industrie Podcast des VDMA analysieren Jörg<br />

Wuttke, Präsident der Europäischen Handelskammer<br />

in China, und Ulrich Ackermann, Leiter<br />

Außenwirtschaft im VDMA, warum die Stimmung<br />

zwischen beiden Blöcken sich so eingetrübt<br />

hat, wie der Masterplan „Made in<br />

China 2025“ auf die Handelspolitik einwirkt<br />

und welche Rolle der Systemstreit zwischen Ost<br />

und West dabei spielt. Den Industrie-Podcast<br />

des VDMA finden Sie hier: bit.ly/BeyondChina<br />

Bildquelle: chungking – stock.adobe.com<br />

www.vdma.org<br />

Das CodeMeter-Universum: Eine Konstellation von<br />

Schutz-, Lizenzierungs- und Sicherheitstools<br />

Cybersicherheit erfordert Robustheit, Skalierbarkeit,<br />

Modularität und Effizienz in ständiger Feinabstimmung.<br />

Das CodeMeter-Ökosystem schützt und monetarisiert<br />

die Maschinensoftware, Konfigurationsdaten und<br />

digitale Designs in der vernetzten Industrie.<br />

Greifen Sie nach den Sternen und<br />

verlangen Sie Spitzenqualität!<br />

Treffen Sie uns!<br />

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DENKANSTOSS<br />

DIE ENERGIEWENDE<br />

VORANTREIBEN!<br />

Warum es eher Reinvestitionen in eine<br />

nachhaltige Stromerzeugung als eine<br />

Übergewinnsteuer braucht, erklärt Thomas<br />

Schoy, Mitinhaber und Geschäftsführer der<br />

Unternehmensgruppe Privates Institut.<br />

Nicht erst seit 2020 gehören Krisen zum Alltag, aber in den<br />

letzten Jahren scheint sich beinah monatlich eine neue<br />

dazuzugesellen. Momentan sorgen große Energieunternehmen,<br />

aber auch kleine Betreiber von Wind- und Solarparks<br />

immer wieder aufgrund ihrer hohen Gewinne für Schlagzeilen.<br />

Dies führt gerade in Zeiten der dramatisch steigenden<br />

Energiepreise zu wachsendem Unmut bei den Deutschen. Es<br />

scheint schwer verständlich, warum Privatverbrauchende unter<br />

dem Kostendruck leiden müssen, während Unternehmen wie<br />

unter anderem RWE von der aktuellen Situation profitieren und<br />

hohe Einnahmen einfahren. Bei vielen wird daher zunehmend<br />

der Ruf nach einer Übergewinnsteuer in Krisenzeiten laut, um so<br />

für mehr Gerechtigkeit zu sorgen. In anderen Ländern wie beispielsweise<br />

Spanien gibt es schon solche Regelungen. Dabei<br />

kennt kaum einer die wirkliche Herkunft dieser Erträge oder<br />

denkt darüber nach, wie Unternehmen diese selbst für eine bessere<br />

und nachhaltigere Zukunft nutzen können.<br />

WOHER KOMMEN DIESE MEHRERTRÄGE?<br />

Grund für die Gewinne der Stromerzeuger ist besonders das Merit-Order-Prinzip<br />

an der deutschen Strombörse. Dabei handelt es<br />

sich um die vorgegebene Einsatzreihenfolge von stromproduzierenden<br />

Kraftwerken am Handelsplatz. Nach dieser Ordnung beginnt<br />

die Zuschaltung bei den preisgünstigsten Produzenten und<br />

arbeitet sich immer weiter hoch, bis diese die Nachfrage decken.<br />

Den entscheidenden Grenzpreis gibt hier das Schlusslicht vor,<br />

welches Fachleute auch als Grenzkraftwerk bezeichnen. Durch<br />

die krisenbedingt hohen Kosten für Gas steigt der Preis somit an<br />

und besonders die verhältnismäßig kostengünstigen erneuerbaren<br />

Energien können von wachsenden Einnahmen profitieren. In<br />

den letzten Jahren haben unter anderem viele große Stromkonzerne<br />

in Photovoltaik oder Windkraft investiert und erzielen nun mit<br />

diesen Technologien höhere Erträge als ursprünglich geplant.<br />

2021 lag der aktuelle Marktwert für Solar im Juli und August noch<br />

bei ungefähr 7 Cent pro Kilowattstunde. In diesem Jahr steigen<br />

die Preise seit Januar stetig an und liegen momentan bei um die<br />

26 bis teilweise sogar 30 Cent pro Kilowattstunde. Dies sorgt für<br />

den Mehrgewinn in der aktuellen Stromkrise, den viele für sozial<br />

ungerecht halten und daher eine Übergewinnsteuer fordern.<br />

VERSTEUERN ODER LIEBER REINVESTIEREN?<br />

In diesem Fall stellt sich jedoch die Frage, ob es nicht langfristig<br />

sinnvoller erscheint, diesen Gewinnüberschuss nicht von vorneherein<br />

zu versteuern. Unternehmen könnte stattdessen die Möglichkeit<br />

eröffnet bekommen, ihn als steuerfreie Rücklage in die<br />

THOMAS SCHOY<br />

Unternehmensgruppe Privates Institut, München<br />

derzeitige Energiewende zu reinvestieren. Dabei bieten sich<br />

unter anderem moderne Speichersysteme, Techniken zur Wasserstoffelektrolyse<br />

oder Ähnliches an. Bereits bestehende gesetzliche<br />

Regelungen zeigen, wie der Gesetzgeber lenkend wirken kann,<br />

ohne planwirtschaftlich in das eigentliche Marktgeschehen einzugreifen.<br />

So besteht der Grundgedanke des §6b Einkommensteuergesetztes<br />

beispielsweise darin, dass im Rahmen einer Umstrukturierung<br />

oder Expansion entstehende Gewinne unter anderem<br />

aus der Veräußerung eines deutlich im Wert gestiegenen Betriebsgeländes<br />

nur dann zu versteuern sind, wenn Unternehmen innerhalb<br />

einer festgelegten Frist nicht ein dringend benötigtes und<br />

eventuell größeres Gelände wiedererwerben. Wenn Betriebe hier<br />

gleichzeitig noch Steuern aus der Veräußerung zahlen müssten,<br />

kämen die Neuerwerbung und damit auch Betriebserweiterungen<br />

kaum infrage.<br />

WEG IN EINE GRÜNERE ZUKUNFT<br />

Eine angepasste Regelung für Gewinne der Energiewirtschaft<br />

könnte zu mehr gezielten Investments in diese dringend benötigten<br />

Technologien führen. Dieser Schritt könnte uns unabhängiger<br />

von fossilen Rohstoffen machen und so die Turbulenzen an den<br />

Energiemärkten fortschreitend beseitigen. Hier sollte auch immer<br />

im Kopf bleiben, dass ein Euro weniger an Steuereinnahmen,<br />

grundsätzlich ein Vielfaches an Investitionsvolumen bedeuten.<br />

Durch diese Investitionen und planbare Nachfrage würden die<br />

Entwicklung und Optimierung dieser Verfahren einen wichtigen<br />

Boost erhalten, was einen entscheidenden Einfluss auf die Zukunft<br />

der erneuerbaren Energien hätte.<br />

Bilder: Privates Institut<br />

www.privates-institut.com<br />

8 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


WIR SIND<br />

TECHNIK<br />

MESSTECHNIK FÜR PROFIS<br />

Präzise Ergebnisse? Dank hochwertiger Messtechnik.<br />

Entdecken Sie unser passgenaues Sortiment von knapp 95.000<br />

Produktangeboten unter conrad.de/messtechnik


SMART MANUFACTURING INDUSTRY<br />

TAIWAN – EIN<br />

GLOBAL PLAYER<br />

Taiwan spielt eine wesentliche Rolle, wenn es<br />

um Präzisionsmaschinen in der Metallbe- und<br />

verarbeitung geht. Und das auch in Zeiten von<br />

Lieferengpässen und unsicherer Energieversorgung.<br />

Kaum ein Land schafft es zudem<br />

so flexibel auf Kundenwünsche einzugehen. Es<br />

scheint als sei nahezu alles möglich. Wir stellen<br />

Ihnen drei taiwanesische Maschinen- und<br />

Anlagenbauer vor, die mit ihren Lösungen zu<br />

den Wegbereitern auf dem Weg zur smart<br />

factory und intelligenten Fertigung zählen.<br />

Starvision zählt heute zu einem der führenden Unternehmen<br />

im Bereich von Portalfräsmaschinen- und Bearbeitungszentren.<br />

Und dazu beigetragen hat nicht nur die<br />

eigene 20-jährige Erfahrung in Forschung und Entwicklung<br />

(F&E), Fertigung und Montage, sondern auch eine im Jahr<br />

2008 geschlossene Kooperationsvereinbarung mit dem deutschen<br />

Drehmaschinenhersteller A. Monforts Werkzeugmaschinen. Gemeinsam<br />

wurden und werden technische Entwicklungen vorangetrieben<br />

und spezifische Kundenwünsche implementiert. Starvision<br />

investiert intensiv in Forschung und Entwicklung und vertraut<br />

dabei auf ein hochkompetentes Team, das sein Wissen kontinuierlich<br />

verbessert und seine Erfahrungen weitergibt. Zum<br />

Einsatz kommen moderne 3D-CAD- und CAE-Systeme und<br />

Entwicklungsmethoden wie FEA (Finite Elemente Analyse), mit<br />

deren Hilfe sich Verformungsprozesse analysieren und die strukturelle<br />

Steifigkeit der gefertigten Elemente verbessern lassen. Die<br />

entwickelten Komponenten werden anschließend von etablierten<br />

Zulieferern produziert, Montage und Qualitätskontrolle finden<br />

jedoch im eigenen Werk statt. Und bei all dem arbeitet Starvision<br />

ganz nach deutschem Vorbild: Das Managementteam ist interdisziplinär<br />

zusammengesetzt und besteht aus Ingenieuren aus den<br />

Bereichen Forschung und Entwicklung, Montage, Qualitätssicherung<br />

und Vertrieb.<br />

Was zeichnet Ihre Anlagen und Maschinen aus, was macht<br />

sie besonders im Vergleich zum Wettbewerb?<br />

Starvision konzentriert sich ganz auf die Entwicklung von Doppelsäulen-Bearbeitungszentren,<br />

sodass wir in der Lage sind ein<br />

breites Portfolio und eine komplette Produktlinie anzubieten –<br />

von 3-Achs- bis hin zu 5-Achs-Fräsmaschinen mit beweglichem<br />

Fahrständeraufbau. Darüber hinaus entwickeln, designen und<br />

montieren wir auch automatisierte Fräsköpfe, um die verschiedenen<br />

Bearbeitungsanforderungen unserer Kunden zu erfüllen.<br />

Für welche Einsatzgebiete und Branchen sind<br />

Ihre Anlagen konzipiert?<br />

10 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 2021/06 www.industrielle-automation.net


NEWS & TRENDS XXX<br />

Unsere Produkte finden breite Anwendung in der Luft- und<br />

Raumfahrtindustrie, der allgemeinen Metallverarbeitung, der<br />

Automobilindustrie, der Schienenbearbeitung für Straße und<br />

Gleis, der Verteidigungsindustrie, im Bereich der erneuerbaren<br />

Energien, Landmaschinen und der Energie- und Schwerindustrie.<br />

Wir sind also in nahezu allen Branchen vertreten.<br />

Ihnen wurde für Ihre BCM-Serie der Taiwan Excellence Award<br />

verliehen. Was zeichnet diese Portalfräsmaschinen-Serie aus<br />

und für welche Anwendungen ist sie konzipiert?<br />

Ja, wir freuen uns sehr über die Auszeichnung unserer BCM-<br />

Maschine mit dem Taiwan Excellence Award und er bestätigt,<br />

dass wir uns auf qualitativ hochwertigem Niveau und an den<br />

individuellen Anforderungen des Marktes bewegen. Unser<br />

BCM-Modell wurde für besonders schwere, lange, überhohe<br />

und superdünne Werkstücke in der metallverarbeitenden Industrie<br />

entwickelt (siehe Bild oben). Das Besondere an ihr ist, dass sich<br />

W-Achse und Z-Achse im Box-Way-Design simultan bewegen<br />

und Werkstücke mit einem 5-Flächen-Fräskopf bearbeitet werden<br />

können. Um einen minimalen Spielausgleich zu gewährleisten,<br />

MEINE 20-JÄHRIGE<br />

BERUFSERFAHRUNG<br />

IN FORSCHUNG UND<br />

ENTWICKLUNG VON<br />

DOPPELSTÄNDER-<br />

BEARBEITUNGSZENTREN<br />

SIND DIE BASIS FÜR<br />

UNSEREN ERFOLG.<br />

Mr. Jerry Chen, General Manager<br />

of STARVISION MACHINERY<br />

haben wir die W-Achse mit einem Mehrbrems regelsystem und<br />

einem Druckhaltemechanismus ausgestattet. Hinzu kommt ein<br />

Patent des Querbalken-Klemmmechanismus mit einer hydraulischen<br />

Brems- und Vollweg-Veschleißkompensation. Dieser<br />

sorgt dafür, dass beim Bewegen der Achsen die Genauigkeit<br />

exakt aufrechterhalten werden kann. Das Ergebnis: Werden<br />

besonders große und lange Werkstücke oder solche mit großen<br />

Höhenunterschieden bearbeitet, kann unsere BCM im Vergleich<br />

zu Modellen mit fixierter Traverse, deutlich Bearbeitungszeit<br />

einsparen. Zudem ist die X-Achse 30-40 % kleiner, sodass die<br />

Stellfläche um 30-40 % reduziert wird.<br />

Wo sehen Sie Starvision Machinery in Zukunft und wie<br />

begegnen Sie den Herausforderungen der Zukunft?<br />

Mit unserer Leidenschaft für die Maschinenindustrie verbessern<br />

wir ständig unsere Technologien, investieren weiter in Forschung<br />

und Entwicklung und stehen in engem Austausch mit unseren<br />

Kunden und Kollegen aus verschiedensten Bereichen. So haben<br />

wir stets den Blick auf die Bedürfnisse des Marktes und können<br />

die Entwicklung neuer Modelle an den Anforderungen und zukünftigen<br />

Trends ausrichten. Zudem fördern wir industrielle<br />

Talente. Denn nur gemeinsam sind wir stark.<br />

UNTERNEHMEN<br />

STARVISION MACHINERY Co., Ltd.<br />

No.59, Ln.607,<br />

Wuguang Rd, Wuri Dist,<br />

Taichung City 414, Taiwan<br />

info@starvision-tech.com<br />

www.starvision-tech.com<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

Starvision BCM Serie live erleben<br />

bit.ly/Starvision_BCM<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 2021/06 11


NEWS & TRENDS<br />

Seit seiner Gründung im Jahr 1995 hat sich Gentiger<br />

auf die Herstellung von Hochgeschwindigkeits- und<br />

Hochpräzisions-CNC-Fräsmaschinen spezialisiert. „Perfektion,<br />

Effizienz, Spezialisierung“ – das ist das Motto,<br />

dem das Unternehmen in all seinen Bemühungen folgt. Auch<br />

hat Gentiger Pionierarbeit geleistet: Als erster taiwanesischer<br />

Werkzeugmaschinenhersteller hat der Technologieführer die<br />

Eigenschaften hoher Steifigkeit mit Hochgeschwindigkeit der<br />

Spindeln kombiniert.<br />

Diese Forschungs- und Entwicklungsarbeit setzte in der Branche<br />

neue Maßstäbe, sodass auch andere namhafte Hersteller<br />

von CNC-Fräsmaschinen darauf setzten. Gentiger ist auf allen<br />

Kontinenten präsent und hat sich durch Qualität und Technologie<br />

weltweit einen Namen gemacht. 2016 und 2021 wurde das<br />

Unternehmen mit dem Golden Hand Award für herausragende<br />

kleine und mittelständische Unternehmen der Stadt Taichung<br />

ausgezeichnet. Im Jahr 2020 folgte der Excellence Management<br />

Quality Award sowie der National Brand Yushan-mountain<br />

Award und einige weitere mehr.<br />

Gentiger sieht sich mit seinen Marken als führendes<br />

Unternehmen im Bereich von CNC-Hochgeschwindigkeitsmaschinen.<br />

Wie haben Sie das geschafft?<br />

Wir leben aus voller Überzeugung den Spirit der Präzision,<br />

Effizienz und Professionalität. Diese Haltung ermöglicht es uns<br />

auf gleichbleibend hohem Niveau zu arbeiten und Maschinen<br />

und Anlagen zu entwickeln, die eine stabile Qualität aufweisen,<br />

den besonderen Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden<br />

und die Kundenzufriedenheit verbessern.<br />

Erst im Jahr 2021 wurden Sie mit dem 30. National Award of<br />

Outstanding Small and Medium Enterprises ausgezeichnet?<br />

Was bedeutet diese Auszeichnung für Sie?<br />

Die Auszeichnung bedeutet für uns einen hohen Vertrauensbeweis<br />

unserer Kunden. Gleichzeitig ist sie eine Bestätigung der<br />

Regierung, dass wir gut und auf dem richtigen Weg sind. Die<br />

Auszeichnung steht aber noch für viel mehr: Gentiger ist ein<br />

Allround-Entwicklungsunternehmen, das nicht nur über gute<br />

Produkte und ein gutes Management verfügt, sondern auch<br />

kontinuierlich Innovationen entwickelt, um das Vertrauen der<br />

Kunden zu behalten und zu stärken. Auch sind wir uns unserer<br />

sozialen Verantwortung bewusst, die uns ebenfalls auszeichnet.<br />

Für welche Einsatzgebiete sind Ihre CNC-Maschinen<br />

konzipiert und worin liegen ihre Stärken?<br />

Wir sind seit mehr als 27 Jahren auf die Herstellung von<br />

Hoch geschwindigkeitsmaschinen für die applikationsspezifische<br />

Metallumformung in verschiedenen Branchen spezialisiert<br />

sowie auf die Bearbeitung von Hochpräzisionsteilen. Der<br />

Schwerpunkt unserer Maschinen liegt auf der Struktursteifigkeit,<br />

die die Grundlage der Präzisionsbearbeitung ist. Sie garantiert


INVEST IN FORSCHUNG<br />

UND ENTWICKLUNG,<br />

PRODUKTIONSEFFIZIENZ<br />

UND SCHAFFUNG EINER<br />

WIN-WIN-SITUATION MIT<br />

DEN KUNDEN – DAS<br />

SIND UNSERE STÄRKEN.<br />

Mr. Joe Wang, Vice president<br />

of GENTIGER MACHINERY<br />

auch dauerhafte Präzision. Wir verwenden Hochleistungssteuerungen<br />

und -spindeln, die mit dreiachsigen Hochleistungsantrieben<br />

gekoppelt sind. So erreichen wir hinsichtlich Geschwindigkeit,<br />

Präzision und Effizienz die bestmögliche Leistung und<br />

damit deutliche Vorteile für unsere Kunden in der metallverarbeitenden<br />

Industrie.<br />

Welche Rolle spielt für Sie die Digitalisierung und welche<br />

Vorteile bringt dies in der Praxis – einerseits für Ihr<br />

Unternehmen direkt, andererseits für Ihre Maschinen?<br />

Die Fertigungsindustrie durchläuft derzeit einen digitalen<br />

Wandel. Auch Gentiger befindet sich in diesem Prozess. Von<br />

der Materiallagerung bis zur -lieferung, der Kontrolle unserer<br />

Montageprozesse bis hin zur Fehlerdiagnose – alle Informationen<br />

werden visualisiert auf einem Monitor angezeigt. Somit haben<br />

die Aufsichtspersonen einen realen und schnellen Überblick<br />

und können schnell die jeweiligen Parameter korrigieren,<br />

beispielsweise um die Produktionseffizienz zu erhöhen. Zudem<br />

lassen sich unsere Maschinen aus der Ferne überwachen.<br />

Viele Unternehmen haben aktuell mit Lieferschwierigkeiten<br />

oder Engpässen von Rohstoffen zu kämpfen. Wie sind Sie<br />

hier aufgestellt?<br />

Die Auswirkungen der Materialknappheit sind für viele Unternehmen<br />

eine Herausforderung. Gleichzeitig sehen wir darin eine<br />

Chance der Verbesserung der Materialbereitstellung und des<br />

Herstellungsprozesses. Bei uns hat insbesondere die Verknappung<br />

der Wafer dazu geführt, dass sich die Lieferzeit des Controllers<br />

verlängert hat. Gentiger wird daher Material für Produkte vorhalten,<br />

die häufig verkauft werden. Des Weiteren werden wir eng mit<br />

unserer Verkaufsabteilung und der Lagerhaltung das Inventar<br />

prüfen. Gleichzeitig werden wir die Montageeffizienz der Fertigungsabteilung<br />

verbessern.<br />

Sie sind im Jahr <strong>2022</strong> mit dem Taiwan Excellence Award <strong>2022</strong><br />

ausgezeichnet worden. Konkret ging es dabei um Ihr<br />

5-Achsen-Fräs-Dreh-Komplex-Bearbeitungszentrum GT-ML800.<br />

Wie schaffen Sie es so herausragend zu sein?<br />

Unser Geschäftskonzept folgt dem Streben nach höchster Qualität.<br />

Auch arbeiten wir eng mit unseren Kunden zusammen und verbinden<br />

unsere Erkenntnisse aus F&E mit den Anforderungen<br />

der Industrie, wir schulen und lösen Hemmnisse direkt bei unseren<br />

Kunden. So wissen wir stets, in welche Richtung wir gehen müssen.<br />

Mit unserem Bearbeitungszentrum ML800 haben wir die strukturelle<br />

Steifigkeit erhöht und einen 45 °-Universalkopf entwickelt,<br />

sodass sich vertikale und horizontale Bearbeitungen sowie<br />

Drehen und Fräsen durchführen lassen. Kurzum: Es ist eine<br />

Allround-Maschine, mit der sich zahlreiche Anwendungen mit<br />

hoher Schnittgenauigkeit durchführen lassen.<br />

Welche Pläne haben Sie und Gentiger in den nächsten Jahren?<br />

Wir haben uns die besten Produkte als Qualitätspolitik auf die<br />

Fahne geschrieben – und das wird wie in den vergangenen<br />

27 Jahren die treibende Kraft für unseren Fortschritt bleiben. In<br />

der Zukunft wird uns weiterhin Industrie 4.0 die Richtung geben,<br />

sodass wir uns auf die Entwicklung von intelligenten Maschinen<br />

und Fertigungsprozessen fokussieren. Gleichzeitig werden wir<br />

stärker diversifizieren, um so die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.<br />

Auch investieren wir in Taiwan und bauen unser drittes<br />

Werk, das mit zahlreichen Smart-factory-Komponenten ausgestattet<br />

sein wird, bauen unsere Verbindung zur lokalen Lieferkette<br />

aus und erhöhen die Beschäftigungsmöglichkeiten vor Ort.<br />

UNTERNEHMEN<br />

GENTIGER MACHINERY INDUSTRIAL Co., Ltd.<br />

No.66, Lane 100,Shueitou 1st,Rd.,<br />

Waipu Dist., Taichung City, Taiwan<br />

Telefon: +886-4-2683-6919<br />

GT@gentiger.com.tw<br />

www.gentiger.com.tw<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 2021/06 13


Palmary Machinery wurde 1998 in Taichung, Taiwan, gegründet<br />

und zählt heute zu einem der weltweit führenden<br />

Anbieter von Schleiflösungen. An zwei Produktionsstandorten<br />

werden auf einer Fläche von insgesamt 20.000 m²<br />

verschiedenste Modelle von spitzenlosen Schleifmaschinen,<br />

Rundschleifmaschinen, Innenschleifmaschinen, Vertikalschleifmaschinen<br />

und Flachschleifmaschinen produziert. Dabei könnte<br />

das Anwendungsspektrum kaum vielseitiger sein. Von der Automobilindustrie<br />

über den Formenbau bis hin zu Medizintechnik,<br />

erneuerbaren Energien und der Luft- und Raumfahrtindustrie.<br />

Dabei prägen 20 Jahre Fertigungserfahrung, der Verkauf in über<br />

40 Länder, der Einsatz von Schleiflösungen in über 6.835 Maschinen<br />

und 3.860 Varianten und Fertigungsarten von Werkstücken die<br />

Unternehmensgeschichte.<br />

Mr. Tiger Wang, Palmary genießt weltweit einen hervorragenden<br />

Ruf. Was zeichnet Ihre Schleifmaschinen aus?<br />

Palmary-Schleifer verfügen über eine stabile Qualität und das ist<br />

das Wichtigste für unsere Kunden, wenn es darum geht effizient<br />

zu produzieren. Wir bieten unseren Kunden einen schnellen<br />

und vertrauenswürdigen Support vor Ort und sind regional mit<br />

starken Vertretern und Ingenieuren präsent. Darüber hinaus<br />

bietet Palmary Komplettlösungen für verschiedenste Branchen<br />

und Anwendungen, die den hohen Anforderungen gerecht werden.<br />

Unsere Kundenprojekte umfassen daher Angebotsprüfungen<br />

und -diskussionen, Testschleifen, Maschineninspektionen und<br />

Schulungen.<br />

Ihre Maschinen bieten eine hohe Steifigkeit und Stabilität.<br />

Sind sie dadurch für spezielle Anwendungen oder Werkstücke<br />

besonders geeignet? Wie sieht das Anwendungsspektrum aus?<br />

Die Palmary-Schleifmaschine kann Werkstücke mit unterschiedlichen<br />

Innendurchmessern, Außendurchmessern, mit<br />

unrunder Form und Stirnfläche schleifen. Auch kann sie verschiedene<br />

Materialien wie Metalle, Legierungen, Wafer, Kunststoffe<br />

und sogar Glas bearbeiten. Unsere Kunden kommen<br />

daher aus unterschiedlichsten Branchen, darunter Automobilund<br />

Motorradindustrie, mechanische Komponenten, Luft- und<br />

Raumfahrt, Formenbau, Medizintechnik und grüne Energien.<br />

WIR LIEFERN SCHLEIF­<br />

MASCHINEN MIT DER<br />

WELTWEIT BESTEN<br />

FERTIGUNGSQUALITÄT<br />

UND SIND STOLZ AUF<br />

UNSERE EXPERTISE.<br />

Mr. Tiger Wang widmet sich seit 1999 der<br />

Forschung und Entwicklung von<br />

Schleifmaschinen aller Art, General<br />

Manager, PALMARY MACHINERY<br />

Für viele Kunden sind eine hohe Bedienerfreundlichkeit<br />

und komfortable Steuerung wichtig. Was können Sie über<br />

die Steuerungstechnik Ihrer CNC-Maschinen sagen?<br />

Abhängig von den Nutzungsgewohnheiten des Kunden und je<br />

nach Systemvoraussetzung bietet Palmary CNC-Schleifmaschinen<br />

in einigen Sondermodellen mit Steuerungen von Fanuc,<br />

Siemens oder NUM an, die der Kunde wählen kann. Eine<br />

dialog orientierte Programmierung erleichtert die Bedienung<br />

der Maschine. Ergänzt werden kann optionales Zubehör wie ein<br />

Be- und Entladesystem oder ein Online-Messsystem, sodass<br />

Kunden nur über das Bedienfeld ihre Anlage überwachen und<br />

bedienen können und so alles Notwendige benutzerfreundlich<br />

erhalten.<br />

14 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


NEWS & TRENDS<br />

Welche Rolle spielt für Sie die Digitalisierung im Bereich<br />

vernetzter Maschinen und Anlagen? Gibt es auch Möglichkeiten<br />

die Daten Ihrer Maschinen, beispielsweise für Predicitive<br />

Maintenance oder Condition Monitoring-Analysen zu nutzen?<br />

Je nach Anwendung lässt sich über unsere Palmary-CNC-Schleif -<br />

maschine der Produktionsverlauf einschließlich der Temperaturdaten<br />

in einem bestimmten Bereich erfassen, die Werkstück-<br />

Qualität während der Bearbeitung überwachen und die Werkstückgenauigkeit<br />

kontrollieren. Ein Überwachungssystem sowie<br />

ein Online-Fehlerbehebungsdienst sind ebenfalls möglich.<br />

Sie haben in diesem Jahr den Taiwan Machine Tools Industry<br />

Award für Excellence in Research and Innovation erhalten.<br />

Welche Leistung wurde hierbei anerkannt?<br />

Hier durften wir uns über die Auszeichnung unseres Sondermodells<br />

OIG-200S freuen, eine Maschine zum Schleifen von<br />

Lager-Innendurchmessern und Innennuten. Das Besondere<br />

daran ist eine spezielle Spann- und Schleiftechnologie mit<br />

automatischer Ladevorrichtung, die für Anwendungen in der<br />

Wälzlagerindustrie erforderlich ist. Wir freuen uns, dass diese<br />

hocheffiziente Schleifmaschine in Produktion geht.<br />

Sie bieten auf Ihrer Website eine 720 °-Virtual-Reality-<br />

Panorama-Sicht auf Palmary? Was können Interessenten<br />

dort erleben und erfahren?<br />

Palmary bietet seit 2021 auf seiner Website einen 720 °-Panorama<br />

blick auf die Palmary-Fabrik und die Produkte in virtueller<br />

Realität an. Diese Vorschaufunktion für eine Werksbesichtigung<br />

konnte während der Covid-19-Pandemie von Kunden und<br />

Vertretern weltweit genutzt werden und hat somit auch ohne<br />

Präsenz vor Ort anschaulich unser Konzept, unser Tun und<br />

Handeln und das gegenseitige Verständnis gefördert.<br />

Was wird die Entwicklung von Palmary in den nächsten<br />

Jahren prägen, wenn wir beispielsweise an die zunehmende<br />

Automatisierung denken? Und in welchen Branchen oder<br />

Ländern sehen Sie Wachstumspotenzial?<br />

Auch in den nächsten Jahren setzen wir auf eine breite Palette von<br />

Schleifmaschinen für verschiedene Anwendungen in der Produktion.<br />

Dabei stehen bei uns nicht nur die Herstellung qualitativ<br />

hochwertiger Werkstücke im Vordergrund, sondern Maschinen,<br />

die einem hohen Automatisierungsgrad folgen. Dazu zählen die<br />

automatisierte Überwachung der Spindel vibration oder auch der<br />

-temperatur. Damit wollen wir unsere Kundenzufriedenheit im<br />

Bereich der hocheffizienten Auto matisierung und einfachen<br />

Wartung weiter erhöhen. Regional betrachtet, stärken wir unsere<br />

thailändische Nieder lassung mit einem schnellen vor-Ort-Service<br />

und stellen Schleifmaschinen der Palmary Head Factory Taiwan<br />

zur Verfügung. Auch in Japan möchten wir wachsen. Hier zählen<br />

wir auf unseren guten Ruf in der Automobil- und Motorradindustrie,<br />

die viele japanische Kunden überzeugt hat, Palmary-Schleifmaschinen<br />

einzusetzen. Wir sehen uns also gut aufgestellt, um uns<br />

weiter zum weltweit führenden Hersteller von Schleifmaschinen<br />

zu entwickeln.<br />

DIE INTERVIEWS FÜHRTE DIPL.-ING. (FH) NICOLE STEINICKE,<br />

CHEFREDAKTEURIN <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong><br />

UNTERNEHMEN<br />

PALMARY MACHINERY Co., Ltd.<br />

NO.77, Gongye Rd., Dali Dist.,<br />

Taichung City 412, Taiwan<br />

palmary@grinding.com.tw<br />

www.palmary.com<br />

TAIWAN EXCELLENCE<br />

Taiwan Excellence ist ein Symbol, das die innovativsten<br />

Produkte Taiwans auszeichnet. Der Taiwan Excellence<br />

Award wurde im Jahr 1993 durch das Wirtschaftsministerium<br />

ins Leben gerufen. Mit dieser besonderen<br />

Auszeichnung werden herausragende taiwanesische<br />

Produkte nach den Kriterien Forschung und Entwicklung,<br />

Design, Qualität, Marketing und nach ihrem Innovationsgeist<br />

gesucht. Produkte, die für die Taiwan Excellence<br />

Awards ausgewählt werden, dienen als Beispiele für die<br />

regionale Industrie und werden von der Regierung auf dem<br />

globalen Markt gefördert, um das kreative Image taiwanesischer<br />

Unternehmen zu prägen und weiter auszu bauen.<br />

Starvision, Gentiger und Palmary haben diesen Preis<br />

gewonnen und ihre besten Produkte wurden<br />

von Taiwan Excellence anerkannt.<br />

Ad by BOFT<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 2021/06 15


MESSE SPS <strong>2022</strong><br />

DAS MESSE-EVENT:<br />

HIER TRIFFT SICH DAS WHO’S WHO<br />

DER AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

Bei der 31. Ausgabe der SPS werden rund 1.100 Aussteller aus<br />

aller Welt auf der Fachmesse für smarte und digitale Automatisierung<br />

erwartet. Vom 08. bis 10.11.<strong>2022</strong> werden in Nürnberg<br />

die neuesten Produkte und Lösungen sowie richtungsweisende<br />

Technologien der Zukunft für die industrielle Automation vorgestellt.<br />

Der Erfolg der diesjährigen SPS Italia im Mai hat gezeigt, wie<br />

wichtig es ist, eine Plattform für den persönlichen Austausch<br />

über die neuesten Produkte und Lösungen in der<br />

Automatisierung zu bieten. Das Interesse der SPS <strong>2022</strong> in<br />

Deutschland knüpft daran an und beflügelt nicht nur Aussteller,<br />

sondern auch Besucher. Denn sie profitieren in diesem Jahr von<br />

einem breit aufgestellten Angebot der nationalen und internationa-<br />

len Automatisierungs- und Digitalisierungsanbieter. Außerdem<br />

haben sie die Möglichkeit, innerhalb der drei Messetage in Nürnberg<br />

und darüber hinaus auf der ergänzenden digitalen Eventplattform<br />

„SPS on air“ einen kompletten Marktüberblick zu erhalten. Mit dabei<br />

sind unter anderem Siemens, Phoenix Contact, Beckhoff, B&R,<br />

Endress+Hauser, Hans Turck, OPC Foundation, Pilz, Profibus Nutzerorganisation<br />

und Eplan, um nur einige wenige Namen zu nennen.<br />

16 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


DIE PHYSISCHE MESSE MIT DIGITALER<br />

BEGLEITUNG<br />

Die SPS informiert mit einem umfangreichen Vortragsprogramm<br />

zu aktuellen Themen aus der Automatisierungsbranche.<br />

Bereits in der Woche vor Veranstaltungsbeginn haben<br />

Ticketbesitzer der SPS die Möglichkeit über die „SPS on air“-<br />

Plattform an einem digitalen Pre-Heat-Event mit zahlreichen<br />

Fachvorträgen und Produktvorschauen teilzunehmen. Während<br />

der Messelaufzeit wird das ergänzende Programm auf<br />

dem VDMA/ZVEI-Forum auf dem Messegelände in Halle 3<br />

sowie aus dem SPS Live Studio in Nürnberg über die digitale<br />

Ergänzung „SPS on air“ gespielt. Die Schwerpunktthemen<br />

der Podiumsdiskussionen, Produktpräsentationen oder Keynotes<br />

reichen in diesem Jahr von der digitalen Transformation,<br />

industriellen Kommunikation sowie safety & security<br />

bis hin zu intelligenten Konzepten im Bereich der Steuerung<br />

und Visualisierung über Anwendungen im Bereich Künstliche<br />

Intelligenz sowie Nachhaltigkeit in der Automation.<br />

CONNECTIVITY AUF ALLEN EBENEN<br />

Darüber hinaus können die Teilnehmer auf der digitalen<br />

Plattform Kontakt anbahnungen und Terminvereinbarungen<br />

sowohl vor Ort als auch digital durchführen, sich untereinander<br />

vernetzen sowie Ansprechpartner für ihre spezifischen<br />

Automatisierungsfragen finden. Die „SPS on air“ inklusive<br />

Interaktionsmöglichkeiten bleibt nach Veranstaltungsende<br />

bis zum 11.11.<strong>2022</strong> online; die On-demand-Mediathek und<br />

ein Großteil des aufgezeichneten Vortragsprogramms werden<br />

bis zum 15.11.<strong>2022</strong> verfügbar sein. So haben Besucher der<br />

Präsenzmesse noch die Möglichkeit, sich Vorträge im Nachgang<br />

anzusehen oder Kontakte zu rein digitalen Teilnehmern<br />

weltweit zu knüpfen.<br />

In Halle 6 bietet der „Automation meets IT“-Gemeinschaftsstand<br />

mit rund 16 Ausstellern Besuchern die Möglichkeit, umfassende<br />

Einblicke in spezifische Themen zu erhalten und<br />

sich von den Anbietern individuell beraten zu lassen.<br />

Die Themengebiete des Gemeinschaftsstandes sind Asset<br />

Management, Cloud-basierte Services, datenzentrierte Services,<br />

Predictive Maintenance und OPC UA.<br />

Bilder: Mesago<br />

www.sps-messe.de<br />

BLICK NACH VORNE:<br />

TERMIN SPS 2023 UND FOLGEJAHRE<br />

Die SPS 2023 wird vom 14. bis 16.11.2023 in Nürnberg<br />

stattfinden und in den Folgejahren diesen Zeitraum<br />

im November beibehalten. Das darauffolgende Jahr<br />

findet die Fachmesse somit vom 12. bis 14.11.2024<br />

statt. Detaillierte Informationen zum Messeprogramm,<br />

Ticketkauf, zur Hybridveranstaltung, Reisespecials<br />

sowie Tipps zur Vorbereitung sind auf der<br />

Webseite sps-messe.de zu finden.


MESSE SPS <strong>2022</strong><br />

INDUKTIVE KOPPLER MIT IO-LINK<br />

Balluff erweitert sein Portfolio um die induktiven<br />

Koppler BIC G30. Diese eignen sich vor allem für<br />

Anwendungen im Washdown-Bereich mit besonders<br />

hohen hygienischen Anforderungen. Grund hierfür ist<br />

u. a. ein erweiterter Betriebstemperaturbereich von -25<br />

bis +85°C. Zu den weiteren Merkmalen gehören ein<br />

robustes Edelstahlgehäuse, das die Anforderungen der<br />

Schutzklasse IP69K erfüllt, sowie eine Ecolab- und<br />

UL-Zulassung. Nutzer haben zudem die Möglichkeit,<br />

bis zu 2 A Dauerausgangsstrom berührungslos zu übertragen.<br />

Die Koppler kommen<br />

vor allem bei Applikationen<br />

in der Robotik beim Ansteuern<br />

von Greifarmen oder in<br />

flexiblen Produktionsinseln<br />

und Verpackungsmaschinen<br />

zum Einsatz. Die dabei<br />

integrierte Vibrationserkennung<br />

ist besonders für die Früherkennung von Anomalien<br />

im Fertigungsprozess geeignet. Beide Varianten<br />

ermöglichen dank IO-Link-Schnittstelle einen reibungslosen,<br />

transparenten und schnellen Austausch von<br />

Daten zwischen IO-Link-Device und IO-Link-Master<br />

sowie die Stromversorgung für Sensoren und Aktoren.<br />

www.balluff.com<br />

MARITIME ANWENDUNGEN ALS STRESSTEST<br />

Stromversorgung muss sicher und schnell funktionieren. Auf<br />

Land – und auf Hoher See. Mit der DNV-Zertifizierung für<br />

VX25 Ri4Power tritt Rittal den Nachweis an, dass sein<br />

Niederspannungsschaltanlagen system fit für maritime<br />

Applikationen ist, etwa bei Kreuzfahrtschiffen oder Off-<br />

Shore-Anlagen. Damit wird gleich zeitig der Zulassungsprozess<br />

auf Kundenseite vereinfacht. Das bauart geprüfte<br />

Schalt- und Energieverteilanlagensystem VX25 Ri4Power<br />

bietet Störlichtbogenschutz und ist bis 3.840 A zertifiziert.<br />

Anwender können so die Anforderungen der Schifffahrtsbranche,<br />

in der Schnelligkeit,<br />

Sicherheit und Standardisierung<br />

oberste Priorität haben, mit den<br />

Vorteilen einer Systemlösung<br />

mit abgestimmtem Zubehör<br />

erfüllen. Die von der DNV (DNV<br />

ist die größte Schiffsklassifikationsgesellschaft<br />

der Welt)<br />

vergebene DNV-GL-Zertifizierung<br />

bestätigt die Unempfindlichkeit<br />

der Signalgeräte<br />

gegenüber Vibrationen, Erschütterungen und Stößen. Damit<br />

kann sie über den maritimen Bereich hinaus als Gütesiegel<br />

für Produkte im industriellen Einsatz angesehen werden.<br />

www.rittal.de<br />

FÜR SAFETY<br />

ANWENDUNGEN<br />

Besuchen Sie uns<br />

Halle 7A, Stand 506<br />

Redundant und 100% zukunftssicher: PROFIsafe Drehgeber.<br />

Unterstützt die neuen PROFINET Features dank aktuellstem<br />

Encoderprofil V4.2, PROFINET v2.4.1, PROFIsafe Profil v2.6.1 und<br />

PROFIdrive Profil v4. Anpassungen sind durch integrierten Webserver<br />

schnell und einfach einzuspielen. Hohe Auflösung von Singleturn<br />

24 bit non safe / 16 bit safe und Multiturn 12 bit safe.<br />

kuebler.com/profisafe


FREIE WAHL DES SIMULATIONSTOOLS<br />

B&R hat seine Entwicklungsumgebung Automation<br />

Studio mit einer neuen Funktion ausgestattet:<br />

Mit FMU Export lässt sich Maschinencode exportieren<br />

und als SPS-Simulation in beliebige Simulationstools<br />

integrieren. So können Simulationsexperten<br />

in ihrem gewohnten Software-Ökosystem<br />

arbeiten. Alle benötigten Daten werden automatisch<br />

in einer Functional Mock-up Unit (FMU)<br />

gebündelt. Die exportierte FMU verfügt über eine standardisierte Schnittstelle. Das<br />

eigene Simulationstool muss nur den Standard FMI 2.0 unterstützen. FMI steht für<br />

Functional Mock-up Interface und ist ein industrieunabhängiger Standard für den<br />

Modellaustausch zwischen verschiedenen Modellierungswerkzeugen. Bereits bisher<br />

war es möglich, mit FMU Import Maschinemodelle in Automation Studio zu<br />

importieren. Nun können Entwickler ihren Maschinencode auch exportieren, und<br />

zwar in das Simulationstool ihrer Wahl. Ab Automation Studio 4.12 steht FMU<br />

Export allen Nutzern von Automation Studio zur Verfügung.<br />

www.br-automation.com<br />

INDIVIDUELL EINSTELLBAR UND AD HOC STARTKLAR<br />

Die inkrementalen Drehgeber von<br />

IPF Electronic lassen sich direkt vor<br />

Ort mit einem PC per USB-Schnittstelle<br />

parametrieren und flexibel<br />

auf die jeweils erforderliche Anzahl<br />

an Impulsen (zwischen 1 und 65 536 Impulsen) pro Umdrehung ausrichten. Sie sind<br />

somit innerhalb kürzester Zeit einsatzbereit, eine Teilebevorratung aufgrund<br />

variierender Vorgaben an die Strichteilung entfällt. Die Drehgeber liefern pro<br />

Ausgang (Push-Pull) jeweils zwei um 90 ° gegeneinander verschobene Signale für<br />

die höchstmögliche Auflösung. In Summe stehen drei Varianten mit einem<br />

Gehäuse durchmesser von 58 mm zur Auswahl: VD589820 mit 6-mm-Vollwelle,<br />

VD589821 mit 10-mm-Vollwelle und VD589822 mit 12-mm-Hohlwelle. Alle<br />

parametrierbaren Drehgeber sind für Betriebstemperaturen von - 20 bis + 80 °C<br />

ausgelegt, weisen einen Versorgungsspannungsbereich von 5 bis 30 V DC auf und<br />

sind schock- sowie vibrationsfest ausgeführt.<br />

www.ipf.de<br />

INTELLIGENTE SAFETY-LÖSUNGEN FÜR DIE AUTOMATISIERTE<br />

FERTIGUNG<br />

Mit dem hochflexiblen Türschließsystem<br />

MGB2 Modular bietet Euchner<br />

Sicherheitstechnik für den direkten<br />

Anschluss an Ethernet-Busprotokolle<br />

wie Profinet und Ethercat P. Die<br />

Möglichkeit zur Kommunikation<br />

über IO-Link ist zudem Standard bei<br />

allen neuen Smart-Safety-Lösungen.<br />

Die jüngsten Neuentwicklungen sind<br />

der Sicherheitsschalter CTS, der<br />

durch seine kompakten Maße und eine hohe Zuhaltekraft überzeugt, und das<br />

sichere Schlüsselsystem CKS2 zum Sperren und Starten von Anlagen. Das CKS2 ist<br />

nicht nur als kompaktes System mit integrierter Auswerteelektronik erhältlich,<br />

sondern auch als Submodul für den Einbau in das Schutztürsystem MGB2 Modular.<br />

Dank hochcodierter RFID-Schlüssel auf Transponderbasis gewährleistet das<br />

System stets höchsten Manipulationsschutz sowie eine Sicherheitsstufe gemäß<br />

Kategorie 4/ PL e.<br />

www.euchner.de<br />

ONE-STOP-SHOPPING<br />

FÜR CLEVERE LÖSUNGEN<br />

Drehgeber<br />

Magnetische Abtasttechnik – robust,<br />

kompakt und kosteneffektiv<br />

Multiturn ohne Batterien oder Getriebe<br />

Individuell konfigurierbar und Losgröße eins<br />

Kit Encoder<br />

Intelligente Montage-Kits für integriertes<br />

Motorfeedback – wartungsfrei und günstig<br />

Weltweit kleinstes Multiturn-Kit (d=22 mm)<br />

für Kleinantriebe<br />

LINARIX Seilzuggeber<br />

Extrem präzise Messungen<br />

Preiswert und robust<br />

TILTIX Neigungssensoren<br />

Schutzklasse IP69K und kompaktes Design<br />

Dynamic TILTIX – duales Messsystem für<br />

härteste Einsätze<br />

Wiegand Sensoren<br />

Berührungsloses elektromagnetisches<br />

Energy-Harvesting<br />

Verschleißfrei und zuverlässig –<br />

millionenfach bewährt<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

SPS <strong>2022</strong> in Nürnberg<br />

Halle 4A – Stand 500<br />

www.posital.de


MESSE SPS <strong>2022</strong><br />

INDUSTRIEKAMERAS WIEDER LIEFERBAR<br />

Mitten in der Chipkrise sorgt Baumer für einen Lichtblick auf dem angespannten Vision-Markt. Der<br />

Spezialist für Industriekameras und Komponenten für die automatisierte Bildverarbeitung kann seit<br />

August wieder USB-Kameras liefern. Baumer startete sofort mit Beginn der Lieferschwierigkeiten ein<br />

Redesign-Programm für seine Kamera-Familien, um die nicht mehr lieferbaren FPGAs durch alternative<br />

integrierte Schaltkreise zu ersetzen. Die ersten elf Modelle der vielseitigen Kameras mit USB-<br />

Schnittstelle sind jetzt wieder lieferbar. Jochen Braun, Vertriebsleiter Vision Produkte, hofft, dass<br />

Baumer mit dem schnellen Redesign bekannten und neuen Kunden ein wenig Luft verschafft. „Wir<br />

können unsere Geschäftspartner jetzt endlich wieder nicht nur mit Beratung, sondern auch mit<br />

Komponenten unterstützen, um gemeinsam diese Chipkrise zu meistern“, sagt Braun. „Wir rechnen<br />

damit, dass ab Ende Dezember <strong>2022</strong> auch die hochauflösenden GigE-Kameras wieder in Volumen<br />

lieferbar sein werden.“<br />

www.baumer.com<br />

LÖSUNGEN FÜR DIE SMARTE <strong>AUTOMATION</strong><br />

Die neue Etherline Robot PN FC Cat.5e mit Fast-Connect-Aufbau<br />

von Lapp ist eine hochflexible Industrial-Ethernet-Leitung<br />

speziell für Roboterapplikationen. Denn gerade diese Leitungen<br />

müssen im Einsatz in Industrierobotern einiges aushalten.<br />

Auch bei horizontalen Linearbewegungen, kombiniert mit<br />

Torsion, muss eine nahtlose Daten-Kommunikation der<br />

Feedbackschleifen zwischen Sensorik am Roboterarm, der<br />

Robotersteuerung sowie deren<br />

Anbindung an die Steuerungssysteme<br />

gewährleistet sein. Hierfür hat<br />

Lapp die hochflexible Cat.5e-Ethernet-<br />

Leitung für den dauerbewegten<br />

Einsatz mit Torsionsbeanspruchung<br />

entwickelt. Sie eignet sich für<br />

Profinet-Anwendungen nach Typ R.<br />

Die neue Variante mit Fast-Connect-<br />

Anschluss lässt sich dank eines<br />

konstruktiven Kniffs noch einfacher<br />

konfektionieren und installieren.<br />

www.lappkabel.de<br />

ZUVERLÄSSIGE UND KOMPAKTE<br />

FÜLLSTANDSÜBERWACHUNG<br />

Der kapazitive Grenzstandmelder<br />

Jumo<br />

Zelos C01 LS ermittelt<br />

den Füllstand von<br />

Flüssigkeiten und<br />

Feststoffen mit Temperaturen<br />

zwischen -40<br />

und +200 °C. Das Gerät<br />

kann auch in drucküberlagerten<br />

Tanks oder<br />

Rohrleitungen eingesetzt werden. Dank der Auto-Kalibrierfunktionalität<br />

erkennt sie die Grenzstandmessung zuverlässig<br />

und langzeitstabil. Nach der Konfiguration der beiden<br />

Schaltausgänge kann die Komponente automatisch und<br />

sicher zwischen Messmedium und Reinigungsmedien oder<br />

Schaum unterscheiden. Auch Anhaftungen stellen kein<br />

Problem dar. Ein Kurzschluss- und Verpolschutz sorgt für<br />

zusätzliche Sicherheit.<br />

www.jumo.net<br />

Grenzenlose<br />

Möglichkeiten.<br />

SmartRunner<br />

Explorer 3-D<br />

MitLichtgeschwindigkeit<br />

in diedritte<br />

Dimensionder Automatisierung.<br />

Halle 7A Stand411<br />

08.–10.11.<strong>2022</strong><br />

Mehr Informationen unter<br />

pepperl-fuchs.com/<br />

pr-smartrunner3d


DRUCKMESSUMFORMER MIT VOR-ORT-ANZEIGE<br />

Der Druckmessumformer DMU 13 Vario ist eine<br />

Weiterentwicklung des DMU 13. Als Kombination<br />

aus einer mechanischen, stromunabhängigen<br />

Vorortanzeige auf Basis eines Rohrfeder-Sicherheitsmanometers<br />

und einem elektrischen<br />

Ausgangs signal bietet der Druckmessumformer<br />

besten Ablesekomfort und optimale Möglichkeiten<br />

der Implementierung in vorhandene digitale<br />

Systeme. Mit dem DMU 13 Vario erweitert Afriso<br />

den Mess bereich des Druckmessumformers bis<br />

400 bar. Dabei verbessert sich die Messgenauigkeit<br />

auf unter ± 0,3 % FSO nach IEC 60770. Auch im<br />

Temperatur fehlerband konnte mit der Überarbeitung die Genauigkeit signifikant<br />

von ≤ 1 % FSO/10K auf ≤ 0,15 % FSO/10K verbessert werden. Die Leistungssteigerungen<br />

lassen sich im Wesentlichen auf den Einsatz einer piezoresistiven<br />

Poly-Silizium-Dünnfilm-Messzelle zurückführen, die die piezoresistive Edelstahl-<br />

Messzelle des DMU 13 ersetzt und auch für den möglichen Verzicht auf eine<br />

Druckübertragungsflüssigkeit verantwortlich ist.<br />

www.afriso.de<br />

EINFACH EINSTEIGEN UND TSN-NETZWERKE<br />

FLEXIBEL MANAGEN<br />

Mit dem TSN-Analyser (Time-Sensitive Networking) präsentiert<br />

EKS Engel ein Diagnosegerät in robuster Bauform. Es verspricht einen<br />

einfachen und vergleichsweise kostengünstigen Einstieg in die<br />

Analyse von TSN-Datenverkehren und dient der Projektierung,<br />

Inbetriebnahme, Wartung und Überwachung. Auf die Managementund<br />

Diagnosefunktionen lässt sich via Webschnittstelle, über eine<br />

grafische Nutzeroberfläche oder Command Line Interface (CLI)<br />

zugreifen. Zu den unterstützten Echtzeit-Standards gehören Verfahren<br />

aus den Bridges- und Bridged-Network-Normen IEEE 802.1Q und<br />

das auf der Zeitsynchronisationsspezifikation IEEE 1588 basierende<br />

Profil aus IEEE 802.1AS. Auswertbare Netzwerkparameter sind z. B. Datenrate,<br />

Latenz und der Jitter ausgewählter TSN-Flows. Der passiv gekühlte Analyser ist für<br />

einen Temperaturbereich von -25 bis +65°C ausgelegt und erfüllt Schutzart IP20.<br />

Die redundante Spannungsversorgung (12-36 VDC) kann wahlweise über ein<br />

Netzteil oder einen USB-C-Port erfolgen.<br />

www.eks-engel.de<br />

fsg-sensors.de<br />

SENSORS<br />

WITHOUT LIMITS<br />

Nie wieder Kompromisse!<br />

Durch unsere kundenspezifischen<br />

Produktlösungen<br />

sind Sie maximal flexibel.<br />

FSG Fernsteuergeräte setzt Standards in<br />

der Welt der Sensortechnik und entwickelt<br />

maßgeschneiderte Produkte für zahlreiche<br />

Branchen und Einsatzbereiche. Überzeugen<br />

Sie sich von unserer Produktvielfalt auf der<br />

SPS in Nürnberg.<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

8. bis 10. November <strong>2022</strong><br />

HALLE 4A | STAND 351<br />

SMARTE SENSORIK FÜR STATIONÄRE UND MOBILE<br />

ANWENDUNGEN<br />

Schaltschranklose Automatisierung, Automatisierungstechnik für die<br />

Lebensmittel industrie und Bildverarbeitung für mobile Robotik stehen bei IFM<br />

aktuell im Fokus. Neu im Angebot sind Netzteile mit IO-Link-Schnittstelle, die<br />

Schutzart IP67 erfüllen und eine Spannungsversorgung direkt an der Maschine<br />

ermöglichen. Integrierte elektronische Sicherungen schützen die 24-V-Spannungsversorgung<br />

vor Überspannungen und Kurzschlüssen.<br />

Hinzu kommen neue IO-Link-Master der Reihe PerformanceLine<br />

für die Lebensmittelindustrie. Sie erfüllen<br />

die Schutzarten IP65, IP67 und IP69K. Die M12-Buchsen<br />

bestehen aus Edelstahl und die Dichtungen aus EPDM.<br />

Darüber hinaus stellt IFM Leitungen mit gemäß IEC<br />

61076 L-codierten Steckverbindern, EHEDG- und<br />

FDA-konforme Drucksensoren und die Hardware-Plattform<br />

O3R vor.<br />

www.ifm.com


REX<br />

Das kompakte<br />

und transparente<br />

Schaltnetzteil<br />

PLATTFORMGESTÜTZTE SORTIMENTSERWEITERUNG<br />

BEI DREHGEBERN<br />

Kübler hat auf Basis seiner Industrial Ethernet<br />

Drehgeber-Plattform neben Profinet erstmals<br />

einen SIL3-zertifizierten PROFIsafe Drehgeber und<br />

einen EtherNet/IP Drehgeber realisiert. Sendix S58<br />

PROFIsafe in Baugröße 58 mm ist als Singleturn<br />

und Multiturn in Wellen- oder Hohlwellenausführung<br />

verfügbar. Er überträgt bis zu 16 Bit safe bzw.<br />

bis zu 24 Bit non-safe sowie in der Multiturn-Variante zusätzliche Informationen von bis zu<br />

12 Bit safe. Die neuen Drehgeber sind zudem mit den neuesten zertifizierten Encoder-Profilen<br />

(Profinet v2.35 / PROFIsafe Profil v2.6, PROFIdrive Profil v4.2, ENCODER Profil v4.2,) ausgestattet.<br />

Ebenfalls neu ist Sendix F58 EtherNet/IP. Das erweiterte Funktionsprofil umfasst unter<br />

anderem das Link Layer Discovery Protocoll (LLDP), Getriebefaktor, Round Axis-Funktionalität<br />

und Beschleunigungsberechnung. Die Informationen werden mit einer Singleturn Auflösung<br />

bis 19 Bit bzw. 24 Bit bei Multiturn übertragen. Eine Anbindung an bis zu fünf PLCs ist möglich.<br />

www.kuebler.com<br />

SAFETY & SECURITY WEITER GEDACHT<br />

Das REX-System ist die umfassende<br />

Absicherungs- und Verteilungslösung<br />

für Ihre Maschinen<br />

und Anlagen – dank des neuen<br />

Schaltnetzteils PFR12D sind alle<br />

Steuerstromkreise immer optimal<br />

mit 24 V DC versorgt.<br />

IHR NUTZEN<br />

• Erhöhte Maschinenverfügbarkeit:<br />

Hohe Transparenz und<br />

stabiles Design<br />

• Flächen- und Volumenreduktion<br />

im Schaltschrank:<br />

Kompakte Form und geringe<br />

Konvektionsabstände<br />

• Zeiteinsparung bei E-Konstruktion<br />

und Montage:<br />

Praktische Modul-Anreihung und<br />

Push-In Anschlusstechnik<br />

• Einfache Konstruktion:<br />

Einheitliches Design und kein<br />

Zubehör<br />

Haben Sie dazu weitere Fragen?<br />

Besuchen Sie uns auf der SPS in<br />

HALLE 3, STAND 219.<br />

Mehr Infos unter www.e-t-a.de<br />

Lösungen für das Zutrittsmanagement sowie die Absicherung mobiler Maschinen und deren<br />

Gefahrenbereiche ist Thema bei Pilz. So steht mit PNOZmulti 2 ab sofort eine Kleinsteuerung<br />

mit einer Baubreite von 22,5 mm zur Verfügung. Das schmale Standalone-Basisgerät<br />

PNOZ m C0 bietet die baulichen Eigenschaften<br />

eines Sicherheitsrelais, soll jedoch leistungsstark<br />

wie eine Sicherheitssteuerung sein. Ein Security<br />

Key Manager sorgt für die Verschlüsselung der<br />

Gerätedaten. Weiterhin präsentiert Pilz die<br />

Ausleseeinheit PITreader card unit, über die sich<br />

Bediener mit RFID-Schlüsseln im neuen Kartenund<br />

Stickerformat identifizieren. Im Bereich<br />

„Mobile Safety“ wurde außerdem ein Gesamtpaket<br />

geschnürt. Es besteht aus dem Laserscanner<br />

PSENscan, den Auswerteeinheiten<br />

PNOZmulti 2 bzw. myPNOZ sowie der Industrial Firewall SecurityBridge. Neu sind auch<br />

Muting-Arme, die sich horizontal am Sicherheitslichtgitter PSENopt II montieren lassen und<br />

die Konfiguration unterschiedlicher Schutzfelder ermöglichen.<br />

www.pilz.com<br />

BIS ZU 128 LESESTELLEN ERFASSEN UND ZENTRAL<br />

PARAMETRIEREN<br />

Mit einem kostenlosen Firmware-Update werden IP67-RFID-Interfaces von Turck fit für die<br />

barrierefreie Kommunikation im IIoT, etwa zwecks einfacher Identifizierung und Nachverfolgung<br />

von Produkten. Während der OPC-UA-Server samt AutoID Companion Specification V. 1.01<br />

für die direkte Kommunikation mit MES-, SPS-, ERP- oder Cloud-Systemen sorgt, verspricht der<br />

HF-Busmodus Kostenvorteile bei Anwendungen mit vielen Lesepunkten. Er wird nach dem<br />

Update durch TBEN-L5-4RFID-8DXP-OPC-UA unterstützt. Dabei lassen sich bis zu 32 HF-Schreib-<br />

Lesegeräte an jedem RFID-Eingang anschließen. Bei vier RFID-Kanälen pro Modul können so bis<br />

zu 128 Lesestellen erfasst und zentral parametriert<br />

werden. Die neue Firmware erlaubt zudem das<br />

kontinuierliche Lesen von UID/EPC oder RFID-Benutzerdaten.<br />

So kann beispielsweise ein MES- oder<br />

SAP-System jederzeit Eventbenachrichtigungen<br />

empfangen und weiterverarbeiten. Parallel ermöglicht<br />

der neue Webserver die Konfiguration des OPC-UA-<br />

Servers inklusive der UHF-Parameter und liefert<br />

UHF-Tools zum Testen des Lesens von Datenträgern.<br />

www.turck.com<br />

ENGINEERING TECHNOLOGY


MESSE SPS <strong>2022</strong><br />

AUTOMATISIERUNGS-, ANTRIEBS- UND<br />

CONTROLLÖSUNGEN AUS EINER HAND<br />

Umfassende Automatisierungs-, Antriebs- und Controllösungen<br />

aus einer Hand bestimmen bei der SPS den Messeauftritt<br />

von Yaskawa. Unter dem Motto „Connectivity erleben“ steht<br />

die komplett neu entwickelte Automations-Plattform i 3 Control<br />

im Mittelpunkt. Sie bildet eine technisch aufeinander abgestimmte<br />

Gesamtlösung<br />

für industriespezifische<br />

Steuerungen<br />

– von der<br />

Engineering-<br />

Software über<br />

die Controller-<br />

Hardware bis<br />

hin zur integrierten<br />

Chip-<br />

Technologie und perspektivisch auch darüber hinaus. Als<br />

Auftakt für das kontinuierlich wachsende i 3 Control-Portfolio<br />

zeigt Yaskawa in Nürnberg die erste SPS dieser neuen Plattform:<br />

die iC9210-PN. Neu sind zudem der Kranumrichter CR700<br />

sowie der Liftumrichter LA500. Für die Umrichter der Baureihen<br />

GA500 und GA700 ist jetzt die ethernetbasierte Multiprotokollkarte<br />

verfügbar, die vier Protokolle auf einer einzigen Karte<br />

ermöglicht und damit die Inbetriebnahme flexibler gestaltet.<br />

www.yaskawa.de<br />

ABOMODELLE IM MASCHINEN- UND<br />

ANLAGENBAU<br />

Abomodelle sind auch für Unternehmen aus der Industrie<br />

geeignet, um flexibel auf die alle Kundenwünsche einzugehen<br />

und die Software-Funktionen zu monetarisieren. Abos<br />

sorgen dafür, dass Hersteller durch niedrigere Einstiegskosten<br />

neue Kunden gewinnen und aufgrund der Flexibilität<br />

eine langfristige Kundenbindung erzielen können. Aus<br />

Sicherheitsgründen sind Geräte und Maschinen in der<br />

Produktion oft nicht im Internet. CodeMeter von Wibu-<br />

Systems verschlüsselt die Software und erlaubt deren<br />

Lizenzierung sowohl im Online- als auch Offline-Betrieb,<br />

inklusive einfacher Verlängerung der Abos. CodeMeter<br />

erlaubt eine automatische Verlängerung der Lizenz, wenn<br />

eine permanente oder zeitweilige Internetverbindung<br />

besteht. Beim Offline-Betrieb wird die Lizenz manuell<br />

verlängert, indem der Anwender eine Update-Datei mit der<br />

Lizenzaktualisierung auf das abgeschottete Gerät überträgt.<br />

Er bekommt die Update-Datei oder den Aktivierungscode für<br />

ein Lizenzportal direkt vom Hersteller per E-Mail.<br />

www.wibu.com<br />

Für die Verbindungen,<br />

die am wichtigsten sind.<br />

Besuchen<br />

Sie uns auf der<br />

SPS <strong>2022</strong><br />

in Halle 2<br />

Stand 310<br />

Jetzt kostenloses<br />

Messeticket sichern!<br />

Der Umgang mit Industrie 4.0 sollte so einfach und intuitiv sein wie ein Kinderspiel, um Ihre Projekte schneller auf die<br />

nächste Stufe zu bringen. Deshalb sind all unsere Produkte so entwickelt, dass sie zu Ihren speziellen Anforderungen<br />

passen und selbst stärkster Beanspruchung und härtesten Bedingungen widerstehen – wohin auch immer Ihre Ideen<br />

Sie führen. Verbinden Sie sich mit uns: www.lapp.com<br />

Reliably connecting the world


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

SMARTE LASER-SENSOREN FÜR DIE PRÄZISE AUTOMATISIERUNG<br />

SCHNELL UND GENAU<br />

Optische Messverfahren wie Lasersensoren spielen eine wichtige Rolle in der<br />

Automatisierungstechnik. Für exakte Abstandsmessungen werden häufig<br />

Laser-Triangulationssensoren eingesetzt. Diese messen und prüfen geometrische<br />

Größen in zahlreichen Industriebranchen. Zur direkten Einbindung in die<br />

Fertigungsumgebung stellen wir Ihnen Lasersensoren vor, die mit integrierter<br />

EtherCAT- und EtherNet/IP-Schnittstelle ausgestattet sind. Damit werden<br />

Präzision und Integrierbarkeit in einem kompakten Sensor vereint.<br />

24 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

Messende Sensoren, die in der Fabrik- und Anlagenautomatisierung<br />

eingesetzt werden, müssen zahlreiche<br />

Anforderungen erfüllen. Neben der Genauigkeit werden<br />

hohe Mess- und Verarbeitungsgeschwindigkeiten sowie<br />

möglichst reproduzierbare Messergebnisse vorausgesetzt. Zunehmend<br />

werden moderne Schnittstellen nachgefragt, die eine<br />

einfache Anbindung in bestehende Steuerungsumgebungen erlauben.<br />

Die Lasersensoren ermöglichen hochgenaue Weg-, Abstands-<br />

und Positionsmessungen in einer Vielzahl von Messaufgaben<br />

und bieten gleichzeitig eine hohe Wirtschaftlichkeit.<br />

PRÄZISION UND FLEXIBILITÄT<br />

Das Unternehmen Micro-Epsilon bietet mit der Einführung des<br />

Laser-Triangulationssensors optoNCDT 1900 mit EtherCAT eine<br />

leistungsstarke Lösung für den Einsatz in der Fabrik- und Anlagenautomatisierung.<br />

Die neuesten Modelle sind mit integrierter<br />

EtherNet/IP-Schnittstelle ausgestattet. Durch die integrierten<br />

Feldbus-Schnittstellen wird die Einbindung der Sensoren von<br />

Micro-Epsilon in Industrial-Ethernet-Steuerungen auf einfache<br />

Weise möglich.<br />

Mit den integrierten, modernen Schnittstellen bieten die<br />

Sensoren insbesondere bei schnellen Prozessen und bei der<br />

Vernetzung von mehreren Geräten und Maschinen Vorteile.<br />

Die Einbindung via EtherCAT oder EtherNet/IP erleichtert die<br />

Kommunikation, vor allem in modernen Anlagen. Dank direkter<br />

Datenausgabe stehen die Messwerte in Echtzeit zur Verfügung.<br />

Zur schnellen Messwertaufnahme trägt außerdem eine<br />

Oversampling-Funktion bei.<br />

HOHE SIGNALSTABILITÄT BEI DYNAMISCHEN<br />

MESSUNGEN<br />

Zur Optimierung des Signals bieten die optoNCDT 1900 Sensoren<br />

erstmals eine zweistufige Messwertmittelung. Die Mittelung<br />

ermöglicht einen glatten Signalverlauf an Kanten und Stufen und<br />

verhindert Signalüberschwinger. Insbesondere bei schnellen<br />

Messungen von bewegten Teilen ist dies von Vorteil, da ein präziser<br />

Signalverlauf sichergestellt wird.<br />

INTELLIGENTE OBERFLÄCHENREGELUNG<br />

Die optoNCDT 1900 Sensoren sind zudem mit einer intelligenten<br />

Oberflächenregelung ausgestattet. Die Advanced Surface<br />

Compensation arbeitet mit neuen Algorithmen und ermöglicht<br />

stabile Messergebnisse auch auf anspruchsvollen Oberflächen.<br />

Wechseln die Messobjektoberflächen z. B. von mattschwarz zu<br />

01 Die Laser-Sensoren ermöglichen die Feinpositionierung des<br />

Druckkopfes in Druck-, Löt- und Bestückungsprozessen von<br />

Leiterplatten<br />

glänzend oder von hell zu dunkel, so sorgt die smarte Technologie<br />

dafür, dass sich die Belichtungszeit an die Bedingungen anpasst,<br />

die das jeweilige Messobjekt bietet.<br />

Zur Ermittlung der Messwerte bildet der Lasersensor einen<br />

roten Laserpunkt mit einer Wellenlänge von 670 nm auf dem<br />

Target ab. Das Laserlicht wird in einem bestimmten Reflexionswinkel<br />

zurückgeworfen und trifft im Sensor auf eine Optik auf<br />

einer CMOS-Zeile. Beim schnellen Wechsel von einem hellen<br />

auf ein dunkles Objekt käme ohne die intelligente Oberflächenregelung<br />

zunächst zu wenig Licht auf der Emfpangsmatrix an.<br />

DIE EINBINDUNG VIA ETHERCAT<br />

ODER ETHERNET/IP ERLEICHTERT<br />

DIE KOMMUNIKATION<br />

Beim schnellen Wechsel von dunkler Oberfläche zu glänzenden<br />

Objekten wäre die Intensität dagegen anfangs viel zu hoch. In<br />

beiden Fällen wäre das Ergebnis ungenau oder unbrauchbar.<br />

Daher regelt die Advanced Surface Compensation die Belichtungszeit<br />

und damit die Intensität des gesendeten Lichts während<br />

www.ProcessSensing.com<br />

Michell | Dew Point Instruments<br />

Aii | Oxygen Sensors<br />

Rotronic | Humidity Instruments<br />

Rotronic | Monitoring System<br />

LDetek | Trace Impurity Analyzers<br />

Dynament | Gas Safety Sensors<br />

Ntron | Oxygen Analyzers<br />

SST | Oxygen Sensors


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

02 Für die schnelle Positionierung von Messköpfen in<br />

Koordinaten-Messmaschinen werden die Laser-<br />

Triangulationssensoren eingesetzt<br />

der Messaufgabe so aus, dass die Reflexion auf der CMOS-Zeile<br />

im Idealbereich liegt. Anschließend berechnet der Sensor die<br />

mikrometergenauen Abstandswerte über die Dreiecksbeziehung<br />

zwischen der Laserdiode, dem Messpunkt auf dem Objekt und<br />

dem Abbild auf der CMOS-Zeile. Die ermittelten Werte können<br />

entweder analog oder digital über die Feldbus-Schnittstellen in<br />

die Anlagen- und Maschinensteuerung eingespeist werden. Der<br />

Sensor ist zudem fremdlichtbeständig und auch in stark beleuchteten<br />

Umgebungen einsetzbar.<br />

EINFACHE MONTAGE UND INBETRIEBNAHME<br />

Zur reproduzierbaren Befestigung ist der optoNCDT 1900 mit<br />

einem patentierten Montagekonzept ausgestattet. Die Montage<br />

erfolgt über Passhülsen, die den Sensor automatisch in die<br />

korrekte Position ausrichten. Dies ermöglicht sowohl einen einfachen<br />

Sensorwechsel sowie eine noch höhere Präzision bei der<br />

Ausrichtung des Lasers. Dies ist insbesondere beim Sensortausch<br />

ein entscheidender Vorteil. Für den Betrieb des Sensors ist keine<br />

externe Steuereinheit erforderlich, da der Controller komplett im<br />

kompakten Sensorgehäuse integriert ist. Dank der geringen Abmessungen<br />

kann der Lasersensor auch in beengte Bauräume<br />

integriert werden.<br />

VIELFÄLTIGE ANWENDUNGSGEBIETE<br />

Anwendung finden die innovativen Laser-Triangulationssensoren<br />

überall dort, wo hohe Anforderungen an Präzision und Integrierbarkeit<br />

gestellt werden. Die Sensoren werden z. B. in der anspruchsvollen<br />

Fabrikautomatisierung, in der Automobilfertigung,<br />

im 3D-Druck und in Messmaschinen eingesetzt.<br />

n Hochauflösende Feinpositionierung beim Leiterplattendruck:<br />

In Druck-, Löt- und Bestückungsprozessen von Leiterplatten<br />

ist die exakte Höhenpositionierung des Druckkopfes<br />

entscheidend für die fehlerfreie Ausführung. Laser-Sensoren<br />

der Serie optoNCDT 1900 ermöglichen die Feinpositionierung<br />

des Druckkopfes. Die Sensoren liefern unabhängig von der<br />

Oberflächenreflektion präzise Messergebnisse, die zur Höhennachführung<br />

und auch zur Kantenerfassung herangezogen<br />

werden.<br />

n Positionierung von Messköpfen in Messmaschinen: Zur<br />

Vermessung von Bauteilen werden häufig Koordinaten-Messmaschinen<br />

eingesetzt. Um die schnelle Positionierung von<br />

Messköpfen zu unterstützen, werden optoNCDT Laser-Triangulationssensoren<br />

eingesetzt. Dank der hochentwickelten<br />

Technologie ermöglichen die Lasersensoren eine schnelle<br />

und genaue Positionierung des Messkopfes.<br />

n Verschleißmessung an Hochgeschwindigkeitstrassen: Zur<br />

Prüfung von Hochgeschwindigkeitstrassen werden spezielle<br />

Messwagen eingesetzt. Darin sind Laser-Wegsensoren der<br />

Serie optoNCDT 1900LL integriert, die mit hoher Messrate<br />

den Abstand zum Gleis erfassen. Dank der kleinen Laserlinie<br />

werden Unregelmäßigkeiten kompensiert und so geglättete<br />

Messwertkurven generiert. Dies eignet sich besonders zur Ermittlung<br />

des Längstrends der Gleise. Die robusten Sensoren<br />

zeigen sich gegenüber schwankenden Reflexionen und Umgebungslicht<br />

unempfindlich.<br />

n Positionserfassung der Karosserie: Für automatisierte Bearbeitungsvorgänge<br />

an Karosserien ist eine exakte Bestimmung<br />

der Karosserieposition relativ zum Bearbeitungswerkzeug<br />

für zum Beispiel Bohrungen, Stanzen oder den Anbau<br />

von Baugruppe notwendig. Für die hochpräzise Abstandsmessung<br />

auf die metallischen bzw. lackierten Oberflächen<br />

werden Laser-Triangulationssensoren eingesetzt. Hier ist vor<br />

allem die Fremdlichtunempfindlichkeit und die hohe Messgenauigkeit<br />

ein entscheidender Vorteil.<br />

FAZIT<br />

Die Laser-Triangulationssensoren optoNCDT 1900 mit EtherCAT<br />

bzw. EtherNet/IP bieten große Oberflächenvielfalt bei hoher<br />

Signalstabilität. Die Kombination aus hoher Messrate, kompakter<br />

Baugröße mit integrierter Elektronik und präzisen Messergebnissen<br />

erlaubt vielzählige Einsatzgebiete. Vordefinierte und individuelle<br />

Presets im Webinterface sowie Passhülsen zur Montage<br />

ermöglichen eine schnelle und einfache Inbetrieb nahme mit<br />

korrekter Ausrichtung des Sensors. Zur flexiblen Anbindung an<br />

Steuerungen verfügen die optoNCDT 1900 Sensoren zudem über<br />

eine integrierte EtherCAT- bzw. EtherNet/IP-Schnittstelle. Eingesetzt<br />

werden die Laser-Sensoren unter anderem in der Automatisierungstechnik,<br />

in der Automobilfertigung, im 3D-Druck, in<br />

Koordinatenmessmaschinen, Spritzguss-, Verpackungs- sowie<br />

CNC-Maschinen, der Batterie-Industrie, Smartphone-Produktion,<br />

Roboteranwendungen und der Holzverarbeitung.<br />

Bilder: Micro-Epsilon<br />

www.micro-epsilon.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Micro-Epsilon Messtechnik GmbH & Co. KG<br />

Königbacher Str. 15, 94496 Ortenburg<br />

Tel.:08542 / 168 - 0<br />

E-Mail: info@micro-epsilon.de<br />

AUTOR<br />

Erich Winkler, Produktmanager Sensorik,<br />

Micro-Epsilon Messtechnik GmbH & Co. KG,<br />

Ortenburg<br />

26 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

ROHROBERFLÄCHEN-TEMPERATUR GENAUER MESSEN<br />

Ein System, das die Temperatur von Rohroberflächen an Prozessöfen noch genauer<br />

messen kann, ist das Tefracto-Pad TC59-T von Wika. Es hilft dabei, Produktionsziele<br />

zu erreichen und den Prozessofen und die Rohre zu schützen. Das Thermo-Pad und<br />

die Mantelleitung sind von einem Hitzeschild-Formteil umgeben. Durch dieses<br />

Hitzeschild und eine spezielle Isolierung kann die Temperatur hochgenau überwacht<br />

werden. Hitzeschild und Pad werden in einem einzigen Schritt passgenau<br />

installiert. Mit dieser stark verkürzten Installationszeit in Verbindung mit der<br />

optimierten Genauigkeit ist dieses Produkt für eine Vielzahl von Prozessbedingungen<br />

die Lösung für Ofenanwendungen jeglicher Art.<br />

www.wika.de<br />

CLAMP-ON-DURCHFLUSSMESSUNG<br />

FÜR GASE<br />

Das Deltawave CoG nutzt die von Systec Controls<br />

entwickelte Auto-Optimize-Funktionen und liefert –<br />

ohne Leitungseingriff – genaue Messdaten an Rohren<br />

von DN 25 bis DN 700. Die Anwendung ist möglich bei<br />

einem Temperaturbereich von -40 bis +150 °C. Die<br />

Strömungsgeschwindigkeit kann zwischen 0,01 und<br />

0,35 m/s liegen. Per Knopfdruck variiert Deltawave CoG<br />

die Sendefrequenzen sowie die Signalkodierung,<br />

analysiert die<br />

Ergebnisse und<br />

liefert die richtigen<br />

Einstellungen<br />

für die Messstelle.<br />

Der Effekt:<br />

Kleinere Nullpunktfehler, bessere Genauigkeiten,<br />

geringeres Messwertrauschen und Reserven gegen<br />

Einflüsse wie EMV. Die Clamp-on-Gas Wandler sind<br />

breitbandig, d. h. sie können „verstimmt“ werden und<br />

sind damit laut Hersteller Kosten sparend für ein<br />

breiteres Rohrspektrum nutzbar.<br />

www.systec-controls.de<br />

PASSIV-SENSOREN FÜR<br />

SCHIENENFAHRZEUGE & CO.<br />

Zuverlässig, genau und auf<br />

Wunsch redundant – im Programm<br />

von FSG Fernsteuergeräte<br />

ist das Präzisions-Potentiometer<br />

der Baureihe PW70 ein<br />

Klassiker und kommt in Schienenfahrzeugen<br />

zur Regelung der<br />

Geschwindigkeit zum Einsatz.<br />

Als passive Sensoren ohne empfindliche Elektronik eignen<br />

sie sich auch für Umgebungen mit starken Magnetfeldern<br />

oder in Bereichen, wo Explosionsschutz sichergestellt<br />

werden muss. Die Bauweise des PW70 von FSG basiert nach<br />

wie vor auf Drahtwicklung, die Winkelmessung erfolgt bis<br />

max. 360 Grad. Das Gerät ist mit bis zu sechs Schaltern<br />

lieferbar und in einem Temperaturbereich von -30 ° bis<br />

+80 °C nutzbar. Der Gehäusedurchmesser beträgt analog zur<br />

Typenbezeichnung 70 mm. Wahlweise lassen sich die<br />

Potentiometer der PW70-Reihe je nach Anwendung und<br />

Bauform zum Beispiel ölgefüllt oder für unterschiedliche<br />

Aktivstrecken konfigurieren.<br />

www.fsg-sensors.de<br />

iC-TW29<br />

26-Bit Encoder-Prozessor mit<br />

Interpolation und BiSS-Schnittstelle<br />

• FlexCount® – beliebige Auflösungen, unabhängig von der<br />

Periodenzahl am Eingang<br />

• ABZ-, UVW-, BiSS/SSI-Ausgabe mit unabhängiger Skalierung<br />

• 26-Bit Position zzgl. 32-Bit Umdrehungszahl über SPI<br />

• Auto-Kalibrierung und Exzentrizitätskorrektur<br />

• Geringe Latenz (2,4 µs /5 µs)<br />

• Schnittstelle für externen Umdrehungssensor<br />

• Kompakt: integriertes EEPROM und RS-422-Treiber<br />

Tel.: 06135 /92 92-300<br />

www.ichaus.de/tw29<br />

sps Nürnberg, 08. –10.11.22, 4A, 146<br />

electronica München, 15. –18.11. 22, B4, 420


ENERGY HARVESTING MIT WIEGAND-TECHNOLOGIE<br />

MEHR POWER –<br />

NEUE EINSÄTZE<br />

Längst haben Wiegand Sensoren bei Multiturn-Drehgebern und Durchflussmessern<br />

Batterien ersetzt. Jetzt haben leistungsstarke Wiegand Harvester<br />

als F&E-Prototypen demonstriert, dass sie sich zur energieautarken Versorgung<br />

autonomer IoT-Sensoren eignen. Das ist aber noch nicht alles, wie ein<br />

kurzer Blick auf erste Ideen für künftige Applikationen zeigt.<br />

Vorgestellt wurde der Prototyp des neuen Wiegand Harvesters,<br />

der 50-mal mehr Energie als ein Wiegand Sensor liefert,<br />

von Ubito, einem Startup für neue Produkte der Fraba-<br />

Gruppe. Präsentiert wurde die Innovation, die das Ergebnis<br />

eines gut zweijährigen Projekts im Aachener F&E von Fraba ist,<br />

im Rahmen einer Labor-Demonstration. Dabei konnte die Funktionsfähigkeit<br />

des neuen Power Sensors beim Betrieb eines autonomen<br />

Sensorknotens, der sich problemlos in ein IoT-Netzwerk<br />

einfügen ließ, unter Beweis gestellt werden. Der Harvester erzeugte<br />

genügend Energie für die Stromversorgung der kompletten Sensorelektronik,<br />

einschließlich eines hocheffizienten Ultrabreitband/<br />

UWB-Funksenders. Er wird dazu beitragen, Wiegand-Systeme, die<br />

Energie aus den Bewegungen eines externen Magnetfelds gewinnen,<br />

neben Energy Harvesting-Techniken wie Solar-, Piezo- oder<br />

Thermoelektrik als verlässliche Energiequelle für autonome Sensoren<br />

in IoT-Netzwerken zu verankern.<br />

ZIEL DES F&E-PROJEKTS<br />

„Wiegand Sensoren, die auf Low Power-Output getrimmt sind<br />

und von uns seit 2014 als SMD-bestückbare Komponenten in<br />

riesiger Stückzahl gefertigt werden, bilden seit mehr als 15 Jahren<br />

eine Kernkomponente unserer Drehgebersparte Posital“, sagt<br />

Tobias Best, der die globale Ubito-Initiative zur Entwicklung<br />

neuer Wiegand-Anwendungen von Singapur, dem Firmensitz<br />

von Fraba in Asien, koordiniert. „Während Wiegand-Systeme<br />

eine zuverlässige batterielose, energieautarke Möglichkeit zur<br />

Erkennung und Aufzeichnung von Umdrehungen in Multiturn-<br />

Drehgebern und Durchflussmessern bieten, hatten wir schon<br />

lange einen wesentlich höheren Output beim Energy Harvesting,<br />

gekoppelt an komplett neue Anwendungen, im Visier“. Entsprechend<br />

wurde Anfang 2020 ein ambitioniertes F&E-Projekt gestartet,<br />

das darauf abzielte, die Energieleistung von Wiegand-<br />

Geräten deutlich zu verbessern und ihren Einsatz beim Betrieb<br />

autonomer IoT-Sensoren zu ermöglichen.<br />

Im F&E-Projekt, das vom BMBF gefördert wurde, arbeitete das<br />

Fraba-Team eng mit der FH Aachen zusammen. Dabei wurde das<br />

bisherige Wiegand-Know-how komplett auf den Prüfstand gestellt.<br />

In umfangreichen Magnetfeldsimulationen wurden zentrale<br />

Parameter gezielt nachgesteuert. Fortschritte bei Low Power-<br />

Mikrocontrollern, innovative Wireless-Protokolle wie UWB und<br />

clevere Energiemanagement-Lösungen wurden in die Planungen<br />

einbezogen. Wesentliche Vorgabe war, die Baugröße des neuen<br />

Power-Sensors, mit den Basiskomponenten Wiegand-Draht und<br />

Spule, möglichst kompakt zu halten. Nach gut zwei Jahren<br />

intensiver Arbeit konnte das F&E-Team Vollzug vermelden. Mit<br />

dem neuen Wiegand Harvester konnte ein Prototyp vorgestellt<br />

werden, der die 50-fache Energie eines klassischen Wiegand<br />

Sensors erzeugt. „Damit konnten wir endlich IoT-Netzwerke<br />

angehen, deren Daten drahtlos über größere Distanz an ein<br />

entfernt gelegenes Kommunikations-Gateway übertragen werden<br />

können,“ so Best.<br />

28 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

Mit dem Wiegand Harvester wurde ein<br />

Prototyp vorgestellt, der die 50-fache Energie<br />

eines klassischen Wiegand Sensors erzeugt.<br />

Damit konnten wir endlich IoT-Netzwerke<br />

angehen, deren Daten drahtlos über größere<br />

Distanz an ein entfernt gelegenes Kommunikations-Gateway<br />

übertragen werden können.<br />

Tobias Best, General Manager Ubito bei der Fraba-<br />

Gruppe<br />

01 Die Wiegand Harvester (rechts) liefern 50-mal mehr Energie als<br />

klassische Wiegand Sensoren (oben links), bleiben aber kompakt<br />

02 Links: Die beiden Wiegand-Harvester zwischen den Stabmagneten<br />

(unter der weißen Umhausung) und die Sende-Platine mit Mikrocontroller,<br />

Temperatursensor und UWB-Sendemodul;<br />

rechts: Die 60 m entfernte Empfängerstation, welche die Daten per<br />

Funknetz einsammelt<br />

PROTOTYP MIT GROSSEM POTENZIAL<br />

Beim Demo-Projekt im Labor entschied man sich für einen IoT-<br />

Knoten in Kombination mit einen Fenstersensor, der als Gesamtsystem<br />

vollständig durch die per Wiegand Harvester bereitgestellte<br />

Energie betrieben wird. Dabei wurden zwei Wiegand Harvester<br />

und die dazugehörige Elektronik am Fenster montiert, während<br />

02<br />

01<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 29


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

AUSBLICK<br />

In der digital vernetzten Welt geht es immer häufiger um<br />

energieautarke Systeme und Kleingeräte aller Art, die ihren<br />

Strom direkt aus der Umgebung ernten. Hier liegt Ubito mit<br />

dem Thema Energy-Harvesting per Wiegand-Draht voll im<br />

Trend. Aktuell hat das Startup weltweit etwa 50 Applikationen<br />

auf dem Schirm, die sich als Kandidaten für den Einsatz von<br />

Wiegand-Systemen eignen könnten. In der Regel geht es<br />

dabei um Nachhaltigkeit und den Wegfall von Batterien.<br />

Während viele Projekte noch eher vage sind, gibt es Applikationsideen,<br />

die deutlich pragmatischer angegangen werden –<br />

nicht zuletzt auch nach dem Durchbruch mit dem Wiegand<br />

Harvester für IoT-Netzwerke.<br />

Ein ‚heißer‘ Kandidat tut sich aktuell in der Lagerlogistik und<br />

im Warehousing auf, wo Produkte in Echtzeit geortet und<br />

verfolgt werden. Tracking und Tracing sind hier ein Muss.<br />

Etabliert haben sich hier Real Time Location Systeme (RTLS),<br />

die über den Einsatz von Sendern und Empfängern Positionsdaten<br />

ermitteln und weitergeben. Bei der RTLS-Ortung<br />

greifen zwei Hauptansätze, um Entfernung und Standort per<br />

Funk zu erheben. Klassische Technologien wie Wi-Fi, Bluetooth<br />

und Active RFID basieren auf dem RSSI (Received Signal<br />

Strength Indication)-Ansatz. Spezielle Algorithmen sorgen<br />

bei diesem Schätzverfahren über das Auslesen der Signalstärken<br />

für die Positionswerte. Da Umgebungsänderungen die<br />

Signalstärke beeinflussen können, ist es oft schwierig, mit<br />

dieser Technik ein hohes Maß an Genauigkeit zu erzielen.<br />

Alternative ist das ToF (Time of Flight)-Verfahren, das bei<br />

direkter Sichtverbindung zwischen Sender und Empfänger<br />

greift und genaue Positionsdaten ermittelt. Schon länger<br />

kommen bei diesen RTLS-Einsätzen UWB-Funkmodule<br />

millionenfach zum Einsatz, die allerdings gegenwärtig auf<br />

Batterien zur Stromversorgung angewiesen sind. Obwohl<br />

UWB-Systeme sich durch geringen Stromverbrauch auszeichnen,<br />

müssen auch hier die Batterien ersetzt oder aufgeladen<br />

werden, was erhebliche Wartungskosten erzeugt. „Genau<br />

hier sehen wir ein riesiges Potenzial für eine Wiegand-<br />

Lösung, “ so Best. „Im Visier haben wir ein Szenario, bei dem<br />

unsere Harvester, getriggert durch das externe Magnetfeld,<br />

den Energieimpuls für die Versorgung des UWB-Moduls<br />

liefern, sobald ein Objekt bewegt und an einer spezifischen<br />

Location ein- oder ausgecheckt wird. Noch sind wir weit weg<br />

von einer praktischen Realisierung, aber wir arbeiten dran!“<br />

Stabmagnete am Rahmen angebracht wurden. Die kompakten<br />

Harvester bestehen aus einem 21 mm langen, aufwändig konditionierten<br />

Wiegand-Draht, der in eine Spule eingebettet ist. Sie<br />

haben die Größe einer AAA-Batterie (d=7,5 mm). Jedes Mal,<br />

wenn das Fenster geöffnet oder geschlossen wird, gleiten die<br />

Harvester an den Magneten vorbei, was in dem hochsensiblen<br />

Wiegand-Draht abrupte magnetische Polaritätswechsel auslöst.<br />

Die über diese Pulse generierte Energiemenge ist un abhängig<br />

davon, wie schnell oder langsam das Fenster bewegt wird – ein<br />

USP der Wiegand-Technologie. Die durch die Umpo lung getriggerten<br />

Impulse erzeugen 10 μJ Energie pro Harvester: Genug,<br />

um den Mikrocontroller zu aktivieren und den im System integrierten<br />

Temperatursensor auszulesen. Das Team fügte ein UWB-<br />

Sendemodul hinzu, mit dem das 134 Byte-große Daten paket<br />

problemlos an eine 60 m entfernte Empfangsstation gefunkt<br />

werden konnte.<br />

„Noch haben wir es mit ersten Prototypen und Lab-Demos zu<br />

tun, nicht mit einem fertigen Produkt,“ fasst Best zusammen. „Immerhin<br />

haben wir gezeigt, welches Potenzial in der Wiegand-Technologie<br />

steckt und was sich schon jetzt durch die Kombina tion<br />

unserer Energy Harvester mit handelsüblichen elektronischen<br />

Komponenten machen lässt.“ Welche Marktchancen sich künftig<br />

für kommerzielle Sensorsysteme auf Wiegand-Basis bieten, zeigen<br />

Prognosen. So wird das Industrielle Internet of Things (IIoT) in<br />

den kommenden zehn Jahren um das Dreifache wachsen.<br />

Bilder: Schmuckbild peterschreiber.media – stock.adobe.com, sonstige Fraba<br />

www.ubito.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Fraba B.V.<br />

Jan Campertstraat 9, 6416 SG Heerlen,<br />

Niederlande<br />

E-Mail: info@fraba.com<br />

03 Sobald die Harvester beim Öffnen oder Schließen des Fensters die<br />

Magnete passieren, kommt es zu plötzlichen Polaritätswechseln und<br />

dem Auslösen der Wiegand-Pulse<br />

AUTOR<br />

Martin Wendland, freier Journalist,<br />

Toronto/ Kanada<br />

30 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


MIT MULTIPOSITIONSMESSUNG JEDERZEIT<br />

AUF ZACK<br />

Temposonics (ehemals MTS Sensors) erweitert seine E-Serie<br />

IO-Link. Die Sensoren sind mit Multipositionsmessung<br />

erhältlich, so dass bis zu acht Positionen gleichzeitig erfasst<br />

und ausgegeben<br />

werden können.<br />

Temposonics,<br />

ein Unternehmen<br />

der Amphenol<br />

Gruppe,<br />

hatte 2016<br />

erstmalig eine<br />

komplette<br />

Produktreihe magnetostriktiver Positionssensoren mit IO-Link<br />

vorgestellt. Mit der anstehenden Erweiterung werden lineare<br />

Positionssensoren erhältlich sein, mit denen bei bis zu<br />

vier Positionen neben dem Positionswert auch der Geschwindigkeitswert<br />

ausgegeben werden kann. Weitere lineare<br />

Messwertgeber sind nicht erforderlich, sodass weniger<br />

Verkabelung anfällt, Prozesse vereinfacht und Kosten gesenkt<br />

werden. Zum Tragen kommt dies zum Beispiel beim Schneiden<br />

und Wickeln von Papier und Folie. Wurden bislang für<br />

Messer und Trimmbänder jeweils ein Sensor benötigt, können<br />

jetzt dank Multipositionsmessung die Positionen von bis zu<br />

acht Messern bzw. Trimmbändern mit nur einem Sensor<br />

überwacht werden.<br />

www.temposonics.com<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Effiziente Kleinteilelagerung<br />

Hohe Lagerdichte<br />

Sehr kurze Installationszeiten<br />

Niedriger Energieverbrauch<br />

Integrierter<br />

Kommissionierplatz<br />

ZUKUNFT EFFIZIENT GESTALTEN<br />

Moderne Komponenten für die Energiegewinnung aus<br />

regenerativen Energiequellen bietet A.B. Jödden. Diese<br />

können z. B. Photovoltaikanlagen und Wasserkraftwerke effizienter<br />

machen. Die richtige Ausrichtung von Photovoltaikanlagen<br />

kann z. B. mit Neigungssensoren der Serie KAS2000<br />

überwacht werden. Der hochauflösende Sensor hat Messbereiche<br />

von ± 90 ° bei einer Arbeitstemperatur von -40 bis<br />

+85 °C in einem IP68-Gehäuse. Für Wasserkraftwerke bietet<br />

der Hersteller mehrere Wegaufnehmer an. Diese messen z. B.<br />

im Zuge des Condition Monitoring die Fugenspalten der<br />

Talsperren. So können Bauteile schon ausgetauscht werden,<br />

bevor sie versagen. Außerdem kommt aus dem Hause des<br />

Sensorspezialisten auch Fachliteraur zum Thema. Das Buch<br />

„Wohin und Womit“ von Mitarbeiter Michael Heßhaus<br />

beleuchtet Themen wie konventionelle und alternative<br />

Energieerzeugung, Antriebe sowie Kraftstoffe, benötigte<br />

Infrastruktur und mögliche Zukunftsszenarien.<br />

www.abjoedden.de<br />

LOGI-KIT MINI<br />

EFFIZIENZ IST MEHR ALS DIE<br />

SUMME ALLER TEILE<br />

Das Regalbediengerät MINI beflügelt die Ein- und Auslagerung<br />

kleiner Lasten. Die leichte, gewichtsoptimierte Konstruktion<br />

bringt unterschiedliche Ladungen zielgerichtet und sicher zum<br />

gewünschten Lagerplatz. Im Subsystem LOGI-KIT MINI steigert<br />

das Regalbediengerät MINI die Ein- und Auslagerleistung bei<br />

maximaler Raumnutzung – ein Gewinn für Effizienz und<br />

Wirtschaftlichkeit. Hauseigene Kleinteilefördertechnik und<br />

Lastaufnahmemittel sowie die DAMBACH Gerätesteuerung<br />

sorgen für perfekt abgestimmte Lösungen in jedem Einsatzbereich<br />

und für jede Branche. Mehr zu Lagerautomatisierung<br />

finden Sie hier: www.dambach-lagersysteme.de


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

TMR-WINKELSENSOREN FÜR<br />

MODERNE MOTOR-FEEDBACK-SYSTEME<br />

EIN QUANTENSPRUNG<br />

Magnetische Positionssensoren messen absolut, berührungslos und<br />

verschleißfrei. Sie bestechen durch ihre Unempfindlichkeit gegenüber<br />

Verschmutzung oder Feuchtigkeit und erlauben ein unkompliziertes<br />

Geber-Design. In punkto Auflösung und Genauigkeit bringt die<br />

TMR-Technologie einen entscheidenden Quantensprung für moderne<br />

Motor-Feedback-Systeme – bei gleichzeitigen Kostenvorteilen. Wir stellen<br />

Ihnen einen neuen TMR-Winkelsensor vor, der durch seine Performance<br />

das Niveau optischer Encoder erreicht.<br />

Quanteneffekt trifft Sensorik: Der iC-TW39 Winkelsensor<br />

des Mikroelektronik-Spezialisten iC-Haus, ist ein universeller<br />

Sensor auf TMR-Basis für inkrementelle und<br />

absolute Messsysteme, auch mit Multiturn-Schnittstelle.<br />

Ins Auge fällt zunächst der 2 mm große Abstand zum Magnet,<br />

wodurch die Handhabung deutlich vereinfacht wird – ähnlich<br />

wie bei optisch reflexiven Systemen.<br />

Vom Prinzip her sind TMR-Winkelsensoren magnetische<br />

Sensoren, die die magnetische Feldrichtung eines Magneten erkennen<br />

können (TMR = Tunneling Magneto Resistance). Sie erlauben<br />

es, magnetische Informationen in elektrische Signale umzuwandeln.<br />

Sie sind äußerst präzise und zuverlässig, besitzen gute<br />

Temperatureigenschaften und eine extrem niedrige Leistungsaufnahme.<br />

Als Ergebnis lassen sie sich vielfältig industriell nutzen,<br />

unter anderem für Strom-, Weg-, Längen- und Drehwinkelmessungen.<br />

Zum Einsatz kommen sie daher in zahlreichen Anwendungen,<br />

unter anderem in der Automobilindustrie, in der Robotik<br />

sowie in Consumer-Produkten wie mobile Endgeräte.<br />

EINMESSEN AUF KNOPFDRUCK<br />

Damit eine optimale Winkelgenauigkeit innerhalb praktikabler<br />

Anbautoleranzen erreicht wird, kann der Winkelsensor die TMR-<br />

Sensorsignale automatisch einmessen und primäre Signalfehler<br />

ausgleichen. Ergänzend zum Einmessen auf Knopfdruck stehen<br />

permanente Autokorrekturen optional zur Verfügung, um beispielsweise<br />

eine Offsetdrift über Temperatur zu kompensieren<br />

und die Messgenauigkeit aufrecht zu erhalten. Eine einstellbare<br />

digitale Überwachung der nichtkorrigierten Restfehler erlaubt es<br />

dabei, unzulässige – oder nicht plausible – Abweichungen der<br />

Steuerung zu melden.<br />

PREDICTIVE MAINTENANCE<br />

Parallel zur seriellen Datenausgabe über BiSS mit bis zu 10 MHz<br />

kann ein Mikrocontroller über SPI angeschlossen werden, um<br />

Zusatzfunktionen zu realisieren (Bild 1). Beispielsweise könnten<br />

32 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

cing iC-TW39<br />

Hall vs. XMR Technology – What to Know<br />

01 02<br />

3.3 V, 100 mW<br />

-40…125 °C<br />

0 Hz… 6 kHz<br />

360,000 rpm<br />

ABZ / UVW<br />

ADI<br />

H – Integrated Circuits<br />

01 Der TMR-Winkelsensor und seine Schnittstellen: zur<br />

BiSS-Datenausgabe wird eine genaue und fein aufgelöste Singleturn-<br />

Position mit bis zu 24 Bit erzeugt; zusätzlich verfügbar ist ein 24-Bit<br />

Umdrehungszähler sowie Kommutierungs- oder Inkremental-Signale<br />

in beliebiger Auflösung<br />

02 Das Hall-Array (links) wertet die gekrümmten Magnetfeldlinien<br />

differenziell in der vertikalen Z-Richtung aus; der TMR Sensor (rechts)<br />

hingegen erfasst den Feldvektor in der X/Y-Chip-Ebene<br />

die Restfehlerwerte des Chips den Motorlauf analysieren, um<br />

Achslager im Hintergrund zu überwachen. Dies ist eine sehr<br />

gefragte Erweiterung für Industrie-4.0 Leitsysteme mit Predictive<br />

Maintainance.<br />

FLEXIBEL EINSETZBAR FÜR ABSOLUT-<br />

UND INKREMENTALGEBER<br />

Magnetische Hall-Encoder wurden auf unterschiedlichste Anwendungen<br />

optimiert, sodass ein relativ breites IC-Portfolio für<br />

den Geber- und Motoreinbau verfügbar ist. iC-TW39 erweitert<br />

die möglichen Anwendungen auf hochauflösende Absolutwertgeber<br />

mit Multiturn-Schnittstelle, über die beispielweise eine<br />

Getriebeauswertung oder eine batteriegestützte Umdrehungszahl<br />

von iC-PVL eingelesen werden kann. Der TMR-Winkelsensor<br />

eignet sich ebenfalls als programmierbarer Inkrementalgeber,<br />

der ABZ-Signale mit einer beliebig einstellbaren Impulszahl,<br />

von 1 bis 65536, ausgeben kann. Die AB-Jitterqualität liegt<br />

hierbei auf dem hohen Niveau optischer Geber, selbst bei<br />

2500 Impulsen.<br />

TMR-SENSOREN VERSUS HALL-SENSOREN –<br />

WAS MAN WISSEN MUSS<br />

Übliche Hall-Encoder bewerten das zum Chip vertikal verlaufende<br />

Feld in seiner Krümmung, sodass der Magnet relativ nahe sein<br />

muss. TMR-Sensoren können dem Feldvektor hingegen in einem<br />

viel größeren Abstand folgen, wodurch ein größeres axiales Spiel<br />

der Motorachse zugelassen werden kann (Bild 2). Jedoch sollte<br />

das Eindringen eines externen Störfeldes unterbunden werden,<br />

damit der TMR-Sensor keine überlagerten Felder auswertet und<br />

eine Winkelabweichung liefert. Ein ferromagnetisches Blech<br />

kann als Abschirmung genügen. In diesem Vergleich punktet der<br />

Hall-Sensor mit seiner Störsicherheit und kann dank monolithischer<br />

Integration auch kostengünstig sein. Nur ist es eine Frage<br />

15<br />

© iC-Haus GmbH – Integrated Circuits<br />

des Rauschens, der Bandbreite beziehungsweise der zulässigen<br />

Messzeiten, um wieviel früher die erreichbare Auflösung begrenzt<br />

wird.<br />

TMR-TECHNOLOGIE IM LEISTUNGSVERGLEICH<br />

Zum Vergleich der prinzipiellen Sensor Performance erhebt die<br />

Tabelle jeweils ein System zur Referenz, stellvertretend für die<br />

Hall-, AMR- und TMR-Technologie:<br />

■ den Hall-Sensor iC-MA3, der über diverse Filtereinstellungen<br />

und eine Verstärkungsregelung verfügt um Sinus und Cosinus<br />

über 360 Grad mit 500 mV auszugeben,<br />

■ das PVL3M-Evaluierungsboard mit AMR-Winkelsensor<br />

(AA746C von Sensitec)<br />

■ sowie den neuen TMR-basierten iC-TW39 Winkelsensor.<br />

Die Sensoren wurden mit 3.3 V versorgt und vom iC-TW29 Encoder-Prozessor<br />

ausgewertet, der eine Kalibrierung auf Knopfdruck<br />

ermöglicht. Beim Vergleich der Empfindlichkeiten liefert<br />

Type of Sensor Hall AMR (+ Hall) TMR<br />

System Components<br />

Typ. Sensitivity<br />

@ 50 mT<br />

Typ. Signal TC<br />

@ +100 K<br />

Resolution<br />

(Cycles / Rev)<br />

iC-MA3 &<br />

iC-TW29<br />

AA746C &<br />

iC-TW29<br />

(iC-PVL)<br />

iC-TW39<br />

5 mV 40 mV 500 mV<br />

-60 % -40 % -15 %<br />

360 °<br />

(1 cpr)<br />

180 °<br />

(2 cpr)<br />

360 °<br />

(1 cpr)<br />

System Hysteresis ± 0.2 ° ± 0.2 ° ± 0.04 °<br />

Alignment Tolerances Tough Small Relaxed<br />

Stray Field<br />

Robustness<br />

Immune Sensitive Sensitive<br />

Accuracy (INL) ± 0.2 ° ± 0.1 ° ± 0.1 °<br />

Noise Free Resol.<br />

(3.3 σ)<br />

380" 380" 140"<br />

Position Lag 33.5 μs 1.5 μs 1.5 μs<br />

Tabelle: ausgewählte Hall-, AMR- und TMR-Sensoren im Leistungsvergleich<br />

– jeweils ein System zur Referenz<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 33


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

Performance Measurements<br />

Benchmarking by Resolution<br />

ANGLE NOISE<br />

@ STANDSTILL W/O ELEC.HYS.<br />

[takes]<br />

14000<br />

12000<br />

3.3 Sigma<br />

TMR (iC‐TW39)<br />

AMR (AA746C)<br />

Hall (iC‐MA3)<br />

Resolution<br />

24 bit<br />

On-Axis<br />

iC-TW39<br />

Off-Axis<br />

iC-MU<br />

Series<br />

iC-SM2<br />

& iC-TW8<br />

10000<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

03<br />

20 bit<br />

16 bit<br />

12 bit<br />

8 bit<br />

TMR<br />

Hall<br />

Nonius<br />

Absolute<br />

Hall<br />

XMR<br />

Incremental<br />

0<br />

[arc sec]<br />

‐240 ‐200 ‐160 ‐120 ‐80 ‐40 0 40 80 120 160 200 240<br />

04<br />

1<br />

32 64<br />

128<br />

Cycles/Rev<br />

© iC‐Haus GmbH – Integrated Circuits<br />

© iC-Haus GmbH – Integrated Circuits<br />

4<br />

DER TMR-SENSOR IC-TW39<br />

BIETET EINE PERFORMANCE,<br />

DIE IN DIE DOMÄNE OPTISCHER<br />

ENCODER HINEINREICHT<br />

der Hall-Sensor bei einer typischen Feldstärke nur wenige Millivolt,<br />

die On-Chip hoch verstärkt werden, während das TMR-Ausgangssignal<br />

mindestens 50-mal größer ist und mehrere Hundert<br />

Millivolt erreicht. Zum Vergleich: Das AMR-Ausgangssignal erreicht<br />

nur 1/12 des TMR und muss ebenfalls nachverstärkt<br />

werden. Dies kann zu Lasten des Signal-Rausch-Verhältnisses,<br />

des Bauraums und der Kosten gehen.<br />

Nennenswerte Unterschiede bestehen in der Empfindlichkeit<br />

über der Temperatur. So ist der Temperaturkoeffizient der Ausgangsamplitude<br />

beim TMR-Sensor nur etwa ein Viertel so groß<br />

wie beim Hall-Sensor (ohne Automatic Gain Control betrachtet),<br />

und mindestens doppelt so gut wie beim AMR-Sensor.<br />

In diesem Zusammenhang muss das Hauptproblem vieler<br />

Messungen bewertet werden – und zwar Signaloffset. Zwar unterscheiden<br />

sich AMR und TMR hierin nur wenig, aber die Fehlerwirkung<br />

ist beim TMR geringer, weil die Signalamplitude bei steigender<br />

Temperatur viel weniger abnimmt als beim AMR-Sensor.<br />

Und beim Hall-Sensor wird eine näherungsweise offsetfreie Ausgabe<br />

überhaupt erst möglich, weil spezielle Schaltungstechniken<br />

zur Kompensation angewendet werden – ansonsten wäre der<br />

Ausgangsoffset so groß oder größer als die Signalamplitude.<br />

Bezüglich der Justage kann grob zusammengefasst werden,<br />

dass der Hall-Sensor nahe am Magneten und gut ausgerichtet<br />

sein muss, um klirrarme Sinus/Cosinus-Signale in „HiFi“-Qualität<br />

zu liefern. Der fortschrittliche AMR-Sensor AA746C entspannt<br />

hauptsächlich den Luftspalt, weil hier bereits kleine Feldstärken<br />

ab 5 kA/m zum Betrieb in magnetischer Sättigung genügen. Der<br />

TMR ist ebenfalls leicht einzurichten und verzeiht Ausrichtungsfehler<br />

tendenziell etwas besser.<br />

VERZÖGERUNG, LINEARITÄT UND HYSTERESE<br />

Während XMR-Sensoren verzögerungsfrei reagieren, weisen<br />

Hall-Systeme aufgrund der Schaltungstechnik und tiefen Signalfilterung<br />

i. d. R. die größere Verzögerungszeit auf.<br />

03 Aufgrund der hohen Empfindlichkeit liefert der TMR-Sensor das<br />

geringste Winkelrauschen in Relation zu AMR- und Hall-Systemen;<br />

dadurch wird eine Position bestmöglich reproduzierbar, beispielsweise<br />

das Nullsignal bei einer Ausgabe von 2000 AB-Impulsen<br />

04 Magnetische Encoder-Lösungen im Vergleich: der rauscharme<br />

TMR-Winkelsensor erreicht hohe Winkelauflösungen, die bisher<br />

Off-Axis Systemen vorbehalten waren<br />

Bezüglich der Linearität (INL) schneiden AMR und TMR doppelt<br />

so gut ab wie Hall – bei Nutzung der von der Auswerteschaltung<br />

angebotenen Fehlerkorrektur. Die Systeme wurden mit dem<br />

gleichen Qualitäts-Magneten angesteuert und auf die Achse<br />

zentriert. Dank INL-Korrektur gleicht auch der iC-TW39 den<br />

langwelligen Messfehler aus und minimiert den Winkelfehler auf<br />

die restlichen Signalverzerrungen.<br />

Auch Hysterese ist eine Eigenschaft der Technologie. Nur ist eine<br />

intrinsisch Hysterese-freie Hall-Zelle nutzlos, bedenkt man das<br />

die Hall-Signale schwach sind und ein Verstärker Rauschen hinzufügt.<br />

So wird im System eine elektrische Hysterese nötig sein,<br />

beispielsweise um die AB-Ausgabe zu beruhigen. Ähnliches gilt<br />

für die Auswertung des AMR-Sensors, wobei dieser bereits eine<br />

Sensorhysterese um 0.2 ° mitbringt. Der TMR-Sensor ist hier doppelt<br />

im Vorteil, die eigene Hysterese ist gering, der Signalpegel<br />

hoch – dem iC-TW39 genügt eine minimale elektrische Hysterese<br />

von 0.04 ° zur Stabilisierung.<br />

AMR-SENSOR UND TMR-SENSOR SCHNEIDEN<br />

DOPPELT SO GUT AB WIE HALL-ENCODER<br />

Die Tabelle beinhaltet die INL-Ergebnisse für den Systemvergleich:<br />

AMR und TMR schneiden doppelt so gut ab wie Hall – mit Nutzung<br />

der vom iC-TW29 Encoder Prozessor angebotenen Fehlerkorrektur.<br />

Dabei kommt der Auswahl des Magneten eine wichtige Rolle zu,<br />

Größe und Feldqualität müssen stimmen und zum Sensor passen,<br />

strebt man hochpräzise Winkelmessungen an. Ebenfalls relevant<br />

sind die Zentrierung des Magneten und die Ausrichtung des Sensors<br />

zur Achsenmitte. Dank INL-Korrektur kann iC-TW39 den<br />

langwelligen Messfehler ausgleichen, so dass der Winkelfehler<br />

auf die restlichen Verzerrungen minimiert werden kann.<br />

Angaben zur Wiederholbarkeit lassen sich aus der rauschfreien<br />

Auflösung ableiten, messbar im Stillstand ohne elektrische<br />

Wandler-Hysterese. Die rauschfreie Auflösung ist sozusagen die<br />

Schärfe des Winkels, der reproduziert werden kann, und sie gibt<br />

eine minimale Hysterese vor, die für eine stabile Winkelanzeige<br />

34 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


eingestellt werden müsste. In dieser Hinsicht ist der TMR unübertroffen und liefert<br />

im Histogramm (Bild 3) eine mehr als 2-fach schmälere Verteilung, durch ein<br />

Winkelrauschen von nur 140". Eine bessere Filterung der Hall- oder AMR-Systeme<br />

wäre denkbar, wenn man größere Latenzzeiten in Kauf nimmt, nur sind diese in<br />

der Anwendung oft nicht gewünscht.<br />

BENCHMARKING VON AUFLÖSUNG UND GENAUIGKEIT<br />

Der rauscharme iC-TW39 TMR-Winkelsensor übertrifft nicht nur die Winkelauflösung<br />

aller bisher bekannten On-Axis Hall Encoder, sondern konkurriert ebenfalls<br />

mit klassischen Polradgebern (Bild 4). Im Off-Axis Anbau mag die durchgehende<br />

Hohlwelle von Vorteil sein, und höhere Polzahlen pushen die Auflösung –<br />

allerdings ist die Maßverkörperung aufwändiger und kostentreibend, spätestens<br />

wenn eine zweite Spur für den Index oder zur Positionsberechnung (iC-MU Nonius-<br />

Systeme) nötigt ist. Egal in welchem System, Korrekturfunktionen helfen die<br />

Winkelgenauigkeit zu verbessern und „Teilungsfehler“ auszugleichen, wobei das<br />

Signalrauschen die Reproduzierbarkeit final begrenzt. Hier bietet iC-TW39 dank<br />

TMR eine hohe Bandbreite und geringe Latenz ähnlich zu optischen Gebern.<br />

EINE PERFORMANCE DER SONDERKLASSE<br />

Dank TMR-Sensorintegration bietet der iC-TW39 eine Performance, die weit über<br />

bekannte Hall-Encoder hinaus in die Domäne optischer Encoder hineinreicht.<br />

Hohe Anbautoleranzen, das zulässige Axialspiel der Motorachse, Kalibrierung<br />

auf Knopfdruck, oder ein geringer Platzbedarf sind nennenswerte Vorteile, die,<br />

bei Berücksichtigung der sensorspezifischen Konstruktionsanforderungen, durch<br />

eine höhere Messgenauigkeit und extreme Auflösungen belohnt werden. Und<br />

dank Temperatursensor und diversen Betriebsüberwachungen wird eine smartere<br />

Antriebsüberwachung möglich.<br />

Sensorik & Feldgeräte<br />

Luftqualität:<br />

VOC,CO₂,CO<br />

Strömung,<br />

Volumenstrom<br />

Bilder: iC-Haus<br />

www.ichaus.de<br />

Kanalrauchmelder<br />

UNTERNEHMEN<br />

iC-Haus GmbH<br />

Am Kuemmerling 18, 55294 Bodenheim<br />

Tel.: 06135 - 9292-300<br />

E-Mail: info@ichaus.de<br />

Differenzdruck, Luftdruck,<br />

Druckschalter<br />

AUTOREN<br />

Dipl.-Ing. Joachim Quasdorf, Applikationsspezialist<br />

für optische Encoder-Sensoren<br />

und Interpolationsbausteine,<br />

Dipl.-Ing. (FH) Patrick Stahl, Vertrieb und<br />

die Applikation von Encoder ICs und<br />

Mikrosystemen, beide iC-Haus, Bodenheim<br />

FLYER ZUM DOWNLOAD<br />

Feuchte und Temperatur<br />

www.bit.ly/TW39_factsheet_pdf<br />

+49 911 37322-190<br />

info@fuehlersysteme.de<br />

www.fuehlersysteme.de


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

AUTOMATISIERTE<br />

KENNZEICHNUNGSLÖSUNGEN<br />

Bluhm Systeme ist Komplettanbieter von branchenübergreifenden<br />

Kennzeichnungslösungen. Diese sorgen in einer<br />

Smart Factory für mehr Effizienz, Transparenz und Nachhaltigkeit.<br />

Das Unternehmen hat Codierer, Drucker, Laser und<br />

Serien-Etikettierer im<br />

Produktportfolio, die<br />

sich in alle Produktionslinien<br />

einfügen.<br />

Dazu zählt beispielsweise<br />

der Palettenetikettierer<br />

AP 182, der<br />

Paletten auf drei<br />

Seiten etikettiert. Der<br />

Continuous Inkjet-<br />

Drucker Linx 8900<br />

kontrolliert laufend die Füllstände sowie die Viskosität der<br />

Tinte. Das stellt ein gleichbleibend gutes Druckergebnis<br />

sicher und schafft Produktionssicherheit. Mit dem Etikettenspender<br />

Alpha HSM können Anwender vorgedruckte Etiketten<br />

schnell und positionsgenau auf Produkte und Verpackungen<br />

applizieren. Bluhm Systeme hat zudem seinen Etikettendruckspender<br />

Legi-Air 4050 E überarbeitet. Dieser kommt<br />

jetzt ohne Wartungsteile aus, verbraucht weniger Druckluft<br />

und ist weniger Anfällig für Verschleiß.<br />

www.bluhmsysteme.com<br />

MESSTECHNIK FÜR DIE ERFORSCHUNG<br />

DER NATUR<br />

Professionelle Messgeräte von<br />

Phywe, Anbieter von digitalen<br />

Lösungen für den naturwissenschaftlichen<br />

Unterricht, bietet<br />

Conrad auf seiner Sourcing<br />

Platform für Schulen, Hochschulen<br />

und Ausbildungsanbieter an. Mit<br />

den Produkten und Lösungen<br />

können Schüler, Studierende und<br />

Auszubildende naturwissenschaftliche<br />

Zusammenhänge selbstständig<br />

erforschen. Ob Spirometer,<br />

Herzfrequenzmesser oder andere<br />

Messgeräte zur Bestimmung der<br />

Luftfeuchtigkeit, Beschleunigung, Spannung oder des<br />

Kohlen dioxidgehalts - mit den Cobra-Smartsense-Sensoren<br />

lassen sich unterschiedlichste Messdaten einfach digital<br />

erfassen. Mit der Messsoftware measureAPP können die<br />

Messwerte auf unterschiedlichen Endgeräten grafisch<br />

dargestellt, dokumentiert und ausgewertet werden. Die<br />

Experimentierkammer mit Aufnahmen für alle Smartsense-<br />

Sensoren kann z. B. im Rahmen von Photosynthese-Experimenten<br />

eingesetzt werden, um den Austausch von Sauerstoff<br />

und CO 2<br />

in Pflanzen zu beobachten und zu dokumentieren.<br />

www.conrad.de und www.conrad.de/phywe<br />

Füllstand & Grenzstand<br />

www.afriso.de/fuellstand<br />

Für jede Anwendung<br />

die passende Lösung?<br />

Füllstandmess technik<br />

von AFRISO!<br />

Ultraschalltransmitter, Puls-<br />

Reflex-Füllstandmessgeräte<br />

oder kapazitive Grenzschalter<br />

und Füllstand transmitter<br />

genau für Ihren Ein satz fall<br />

Äußerst kompakte und robuste<br />

Aus führungen, individualisier<br />

bar auch für spezielle<br />

Anforderungen<br />

Menügeführtes Program mierdisplay<br />

zur Geräte einstellung<br />

und Vor-Ort-Anzeige<br />

Auf Wunsch:<br />

Montage zubehör,<br />

passende Anzeigeund<br />

Regelgeräte u.v.m.<br />

ABSOLUTE POSITIONS- UND<br />

GESCHWINDIGKEITSDATEN<br />

Die Anforderungen an Sensorik zur Positionserfassung<br />

in der Automatisierung und Antriebstechnik<br />

steigen mit der Komplexität und Leistungsfähigkeit<br />

der zugehörigen Maschinen und Anlagen. Eine Lösung dafür bietet der<br />

hochauflösende, berührungslose Absolut-Encoder MSA213K von Siko.<br />

Der magnetische absolute Lineargeber überzeugt mit einer hohen absoluten<br />

Auflösung von 1 µm, wodurch jederzeit eine präzise Positionserkennung gewährleistet ist. Die<br />

realisierte Wiederholgenauigkeit von ±1 µm ermöglicht eine zuverlässige Nutzung in Mehrachsapplikationen<br />

oder Positioniersystemen, in denen eine genaue Ansteuerung oder<br />

Erkennung von Positionen benötigt wird. Diese Performance erreicht der Encoder über eine<br />

Länge von bis zu 16 m. Die kompakten Anbaumaße und ein großer Leseabstand von bis zu<br />

0,8 mm ermöglichen zusammen mit dem um 270 ° schwenkbaren Stecker eine flexible<br />

Integration in unterschiedliche Applikationen.<br />

www.siko-global.com<br />

TEMPERATUR IN DER<br />

GLASPRODUKTION ÜBERWACHEN<br />

Das Sortiment von Fluke umfasst verschiedenste<br />

Infrarotthermometer und Wärmebildsysteme für die<br />

berührungslose Temperaturmessung und -analyse in<br />

der Glasproduktion. Aussagekräftige Rückmeldungen<br />

in Echtzeit und umfassende Schnittstellenoptionen<br />

sorgen für eine einfache Integration in Anlagensteuerungen.<br />

Anlagenbediener erhalten Echtzeitinformationen über ihren Prozess, die ihnen<br />

helfen, Produktivität und ROI zu steigern und die Betriebskosten zu senken.<br />

www.flukeprocessinstruments.com


TRANSMITTER ZUR<br />

SAUERSTOFFÜBERWACHUNG<br />

Ein robuster O 2<br />

-Transmitter zur Messung von Sauerstoffkonzentrationen<br />

ist der SenzTx von PST. Er eignet sich für die<br />

Sauerstoff- und Stickstofferzeugung, die Überwachung in<br />

Gasgeneratoren und die Spülung von Handschuhkästen.<br />

Durch eine Auswahl an Zirkoniumdioxid- und elektrochemischen<br />

Sensoren ist der Sauerstofftransmitter zuverlässig,<br />

genau und flexibel. Der Zirkoniumdioxid-Sensor hat eine<br />

schnelle Reaktionszeit auf den Sauerstoffgehalt, praktisch<br />

keine Drift, lange Kalibrierungsintervalle sowie eine lange<br />

Betriebsdauer mit geringem<br />

Benutzereingriff. Der elektrochemische<br />

Sensor für Messungen<br />

bei Umgebungstemperaturen<br />

ermöglicht Sauerstoffmessungen<br />

in brennbaren<br />

Gasen wie Wasserstoff oder<br />

einem kohlenwasserstoffhaltigen Prozessgas. Der Sauerstofftransmitter<br />

bietet eine Auswahl an analogen und digitalen<br />

Ausgängen über einen einzigen elektrischen Anschluss.<br />

Hinzu kommt eine Option für Inline- und extraktive Messanwendungen<br />

bei Prozessanschlüssen.<br />

www.processsensing.com<br />

FLEXIBLE, EFFIZIENTE<br />

LICHT-POSITIONSANZEIGEN<br />

Kleinteilelager und Kommissionierbereiche, in denen Paletten<br />

oder Behältersysteme sowie Klein- und Großladungs träger zum<br />

Einsatz kommen, erfordern präzise und flexibel einsetzbare<br />

Kommissioniertechnik. Microsyst hat hierfür die Licht-Positionierungssysteme<br />

Mipick LPOS entwickelt. Diese sind mit Laser-<br />

Pointern oder LED-Spots ausgestattet, die anhand von Einstellschrauben<br />

in verschiedene Richtungen<br />

justiert werden können.<br />

Von einer zentralen Stelle aus<br />

können so verschiedene Kommissionierbereiche<br />

bedient werden<br />

– selbst wenn sich diese z. B.<br />

seitlich neben der Positionsanzeige<br />

befinden.<br />

www.microsyst.de<br />

Absolut- und<br />

Differenz-<br />

Drucktransmitter<br />

www.amsys.de<br />

electronica • Halle B3 • Stand 440<br />

FIX BEFESTIGT UND REIF FÜR PRÄZISE<br />

PRÜFAUFGABEN<br />

Das Robot Image Capture Tool des Anbieters Evotron ist ein<br />

neuartiges Werkzeug für die flexible Prüftechnik, das Industrieroboter<br />

zu einer universellen Mess- oder Inspektionsmaschine<br />

macht. Über die Anschlussplatte nach ISO 9409-1 lässt<br />

sich das Modul an genormten Roboterarmen befestigen. Es<br />

umfasst eine CMOS-Kamera, eine LED-Ringbeleuchtung und<br />

einen digitalen Beleuchtungscontroller. Die Signalanbindung<br />

erfolgt direkt an die<br />

Robotersteuerung.<br />

Zusätzlich wird noch<br />

ein Kabel für die<br />

Bilddaten benötigt.<br />

Dank digitaler<br />

Regelung sind kurze<br />

Blitzpulse von bis zu<br />

1 μs Dauer möglich.<br />

So kann auch bei schnellen Bewegungen unschärfefrei<br />

inspiziert werden. Blitzzeiten und Kamera-Trigger sind mit<br />

20ns-Auflösung frei programmierbar und lassen sich beliebig<br />

verschieben. Die Konfiguration des Tools erfolgt per Industrial<br />

WLAN. Alle vier 90 °-Sektoren der LED-Ringbeleuchtung<br />

können in beliebiger Reihenfolge und Kombination gesteuert<br />

werden, sodass sich auch 3D-Beleuchtungszenarien realisieren<br />

lassen.<br />

www.evotron-gmbh.de<br />

Messverfahren<br />

Festelektrolyt-Potentiometrie<br />

NDIR-Sensoren<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

Elektrochemische Sensoren<br />

Keidel-Zellen<br />

Gasanalytik für die Prozessmesstechnik<br />

www.zirox.de<br />

ZIROX Sensoren und Elektronik GmbH | Am Koppelberg 21 | 17489 Greifswald | Tel.: +49(0)3834-83 09 00 | Fax: +49(0)3834-83 09 29 | E-Mail: info@zirox.de<br />

Zirox.indd 1 22.09.2017 11:05:04<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 37


<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

KANN ROBOTIK UND VAKUUM-<strong>AUTOMATION</strong> NACHHALTIG SEIN?<br />

FLUCH UND SEGEN ZUGLEICH<br />

Die Automatisierung sichert die Wettbewerbsfähigkeit und entspannt<br />

personelle Engpässe. Der zunehmende Einsatz von Robotern steigert jedoch<br />

auch den Energiebedarf und damit den Product Carbon Footprint. Ressourceneffiziente<br />

Produktlebenszyklen und neue Systeme sorgen für eine nachhaltige<br />

Vakuum-Automation.<br />

Nach zwei rückläufigen Jahren haben 2021 erstmals wieder<br />

mehr Industrieroboter in Europa ihren Dienst aufgenommen.<br />

Wie die International Federation of Robotics (IFR)<br />

im Juni <strong>2022</strong> berichtet, lag das Niveau im vergangenen<br />

Jahr mit rund 78.000 Einheiten sogar über dem Hoch von 2018.<br />

Besonders gestiegen sei die Nachfrage in den Branchen Metall<br />

und Maschinen (+50 Prozent) sowie Kunststoff- und Chemieprodukte<br />

(+30 Prozent). Das erneute Wachstum stimmt Roboter- und<br />

Komponentenhersteller positiv, der Green Deal der EU setzt sie<br />

allerdings unter Druck: Der Ruf nach Klimaneutralität fordert Entwickler<br />

von Automationslösungen heraus, den digitalen mit dem<br />

grünen Wandel zu vereinen.<br />

VON BEGINN AN RESSOURCENSCHONEND<br />

Damit der flächendeckende Einsatz von digitalen Technologien<br />

nicht zwangsweise zu einem stetigen Anstieg des Energieverbrauchs,<br />

der Elektronikabfälle und des ökologischen Fußabdrucks<br />

führt, gilt es, den Produktlebenszyklus im Blick zu behalten – von<br />

der Konstruktion bis zum Recycling. „Wir müssen das CO 2<br />

-Päckchen,<br />

mit dem wir unser Produkt zum Kunden schicken, von den<br />

Emissionen unterscheiden, die bei der Nutzung entstehen“, sagt<br />

Dr. Maik Fiedler, Leiter Geschäftsfelder Vakuum-Automation und<br />

Vakuum-Handhabung bei der J. Schmalz GmbH. Um das Päckchen<br />

möglichst klein zu halten, setzt Schmalz auf kurze Beschaffungswege<br />

– -50 % der Lieferanten kommen aus dem eigenen<br />

Bundesland –, Strom aus regenerativen Quellen und ein nachhaltiges<br />

Vertriebssystem. „Schon in der Entwicklung vermeiden wir<br />

energieintensive Materialien und Fertigungsprozesse. Dadurch<br />

sparen wir Material ein und der Anwender verbraucht im späteren<br />

Betrieb weniger Energie“, nennt Fiedler ein schon seit Jahren<br />

praktiziertes Vorgehen bei Schmalz. Jetzt schreibt der Vakuum-<br />

Experte das nächste Kapitel und entwickelt Systeme, die gänzlich<br />

unabhängig von Druckluft sind.<br />

38 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

SYSTEMKONZEPT MIT REIN ELEKTRISCHEN<br />

KOMPONENTEN<br />

Das vollelektrische Kompaktventil kann direkt am Greifer montiert<br />

werden – so werden Evakuierung und Belüftung des Vakuumsystems<br />

beschleunigt<br />

Das klingt nach einer einfachen Lösung, bei der jedoch Hürden<br />

zu überwinden sind. Eine davon ist die höhere Leistungsdichte<br />

pneumatischer Vakuum-Erzeuger. „Wir erarbeiten neue Systemkonzepte,<br />

die rein elektrische Komponenten intelligent kombinieren.<br />

Dadurch erreichen wir Zykluszeiten, die mit leistungsstarken<br />

pneumatischen Vakuum-Erzeugern vergleichbar sind, inklusive<br />

aktivem Abblasen“, sagt Fiedler.<br />

Das effiziente Konzept besteht aus einer zentral installierten<br />

elektrischen Vakuumpumpe auf der einen Seite, einem dazwischenliegenden<br />

Speicher sowie Ventilen, die auf der anderen<br />

Seite nahe am Sauggreifer montiert sind. „Unser Speicher sind<br />

die Schläuche, in denen wir das Vakuum vorspannen, um es<br />

bedarfsgerecht abzurufen. Das führt zu einer deutlichen Verkürzung<br />

der Evakuierungsdauer. Durch die Nutzung mehrerer Ventile<br />

können wir diverse unabhängige Saugkreise installieren“, erläutert<br />

der Vakuum-Experte. Bei der Vorstellung der rein elektrischen<br />

Lösung, die auf Augenhöhe mit pneumatischen Systemen ist, hat<br />

Fiedler das neue Belüftungsventil LQE im Sinn. Es ist unmittelbar<br />

am Greifer montiert und reduziert durch das Vorspannen das tatsächlich<br />

zu evakuierende Volumen. Dies ermöglicht ein schnelles<br />

Belüften. „Wir sprechen hier, abhängig vom System, von Zeiten<br />

unter 50 Millisekunden. Das Geheimnis dahinter ist der große<br />

Querschnitt, der Durchflüsse von über 300 Litern pro Minute realisiert“,<br />

betont Fiedler. Die vollelektrische Aktorsteuerung des<br />

3/2-Wege-Vakuumventils trägt zur höheren Energie effizienz des<br />

Gesamtsystems bei. Schmalz hat zudem einen Sensor integriert –<br />

er überwacht und kontrolliert das Vakuum und den Prozess direkt<br />

am Greifer. „So bringen wir die Nachhaltigkeit in Einklang mit der<br />

digitalen Transformation“, sagt Fiedler.<br />

Herzstück der druckluftfreien Vakuum-Automation ist ein<br />

leistungsstarker Vakuum-Erzeuger: die Compact-Pump GCPi.<br />

Sie wiegt rund drei Kilogramm und baut so kompakt, dass sie<br />

auch an Leichtbaurobotern eingesetzt werden kann. In Kombination<br />

mit einer Batterie – ihr genügt eine 24 V-Versorgung – ist<br />

sie bereit für mobile Anwendungen mit autonomen Transportsystemen<br />

(AGV) und Robotern (AMR). „Die neue Compact-<br />

Pump ist bereits nach kurzer Einschaltdauer deutlich günstiger<br />

im Betrieb als ein vergleichbarer Ejektor“, betont Fiedler.<br />

MEHRERE WEGE FÜHREN ZUM ZIEL<br />

Dieses Konzept folgt der Effizienz-Strategie von Schmalz, deren<br />

Produkte die effektivere Nutzung von Energie fokussieren. Pneumatische<br />

Vakuum-Erzeuger wie der RECB bleiben weiterhin Teil<br />

des Portfolios. Sie erreichen im Verhältnis zum Bauraum hohe<br />

Vakuumwerte und Volumenströme, sind robust und können vorhandene<br />

Druckluftleitungen nutzen. Schmalz optimiert die pneumatischen<br />

Vakuum-Erzeuger kontinuierlich hinsichtlich ihrer<br />

Energieeffizienz. Doch es gibt noch weitere Aspekte, die eine Automatisierung<br />

nachhaltig gestalten: Zum einen ist es eine Frage der<br />

Lebensdauer und wie einfach sich Verschleißteile austauschen<br />

oder die verschiedenen Materialien trennen und recyceln lassen.<br />

Zum anderen unterstützt die Digitalisierung mit Condition<br />

Monitoring und Predictive Maintenance. Anwender behalten damit<br />

unter anderem den Prozess und die eingesetzten Vakuum-Komponenten<br />

im Blick. Zudem beschleunigen digitale Zwillinge die<br />

Inbetriebnahme und simulieren realitätsnah den späteren Prozess.<br />

„Die Digitalisierung gibt uns viele Werkzeuge an die Hand, um<br />

Energiefresser zu enttarnen und zu beseitigen“, sagt Fiedler.<br />

Bilder: Schmalz<br />

www.schmalz.com<br />

Die Digitalisierung gibt uns viele Werkzeuge<br />

an die Hand, um Energiefresser zu enttarnen<br />

und zu beseitigen.<br />

Dr. Maik Fiedler, Leiter Geschäftsfelder Vakuum-Automation<br />

und Vakuum-Handhabung bei der J. Schmalz<br />

GmbH in Glatten<br />

UNTERNEHMEN<br />

J. Schmalz GmbH<br />

Johannes-Schmalz-Str. 1, 72293 Glatten<br />

Tel.: 07443 2403-0<br />

Fax: 07443 2403-259<br />

E-Mail: schmalz@schmalz.de<br />

AUTOR<br />

Timo Gans, Leiter Unternehmenskommunikation,<br />

J. Schmalz<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 39


5FRAGEN AN...<br />

… Dominik Bösl, CTO bei<br />

Micropsi Industries in Berlin<br />

Robotik und Künstliche Intelligenz<br />

werden unsere Welt verändern. Da ist<br />

sich Dominik Bösl, CTO von Micropsi<br />

Industries, sicher. Viele der neuen<br />

Technologien basieren auf großen<br />

Mengen von Daten. Um für die<br />

Zukunft gewappnet zu sein, müssen<br />

daher Lösungen wie die Cloud<br />

all täglich werden. Mit Vertrauen<br />

und dem richtigen Mindset kann<br />

das gelingen, so Bösl.<br />

01 SIE HABEN SICH DER DEMOKRATISIERUNG DER ROBOTIK VERSCHRIEBEN –<br />

MITTELS KÜNSTLICHER INTELLIGENZ (KI). WAS BEDEUTET DAS?<br />

Robotik und Automatisierung werden in der Zukunft unsere<br />

Lebenswelt durchdringen und sie bereichern – so wie es<br />

heute bereits IT-Technologien wie das Internet und Smartphones<br />

tun. Damit das geschehen kann, muss Robotik<br />

allerdings noch zugänglicher werden. Und genau hier kommt<br />

Künstliche Intelligenz (KI) ins Spiel. KI entwickelt bisher<br />

hochspezialisierte, teure Robotik-Systeme weiter: Sie werden<br />

zu einfach bedienbaren, flexiblen Systemen, die eine ganz<br />

neue Bandbreite an Anwendungen übernehmen. Im<br />

Anschluss daran passiert das, was mit dem Computer<br />

bereits passiert ist: Die Zahl der Installationen steigt, die<br />

An wendungen werden mannigfaltiger, die Preise sinken.<br />

Plötzlich kann sich jeder Robotik leisten. Dank KI werden<br />

Roboter in der nahen Zukunft für ganz neue Anwendungen,<br />

Firmen und Märkte erschwinglich – und von der Industrie in<br />

unseren Alltag einziehen.<br />

02 WAS GENAU MACHT IHR UNTERNEHMEN MICROPSI INDUSTRIES UND WOFÜR<br />

BRAUCHEN SIE CLOUD-TECHNOLOGIEN?<br />

Unsere Ambition: (Industrielle) Anwendungen automatisierbar<br />

machen, die vorher nicht zu automatisieren waren. Wir<br />

bringen Robotern Dinge bei, die vorher als unmöglich galten.<br />

Fast ein wenig wie Zauberei. Das machen wir allerdings ganz<br />

ohne Magie, sondern mit KI. Mit KI können wir Robotern<br />

einfach zeigen, was sie tun sollen, statt sie zu programmieren.<br />

Dafür wird der Roboter am Handgelenk durch den<br />

Bewegungsablauf geführt, während eine Kamera zuschaut.<br />

Diese Kamerabilder werden in die Cloud hochgeladen,<br />

wo sich die Künstliche Intelligenz anschließend für rund<br />

45 Minuten selbst trainiert. Sobald dieser Vorgang abgeschlossen<br />

ist, ist der Roboter in der Lage, ganz neue<br />

Anwendungen auszuführen und in Echtzeit zu reagieren.<br />

Applika tionen wie das Kabelstecken, Pick-and-Place mit<br />

Varianzen oder die Leckageprüfung sind plötzlich kein<br />

Ding der Unmöglichkeit mehr.<br />

40 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


03 VIELE DEUTSCHE MITTELSTÄNDLER<br />

SIND DER CLOUD GEGENÜBER SKEPTISCH<br />

EINGESTELLT. IST DAS GERECHTFERTIGT?<br />

Das Zauberwort heißt Transparenz. Technologien wie die<br />

Cloud, die auf unterschiedlichste Weise genutzt werden,<br />

müssen transparent erklärt werden, um das notwendige<br />

Vertrauen zu schaffen. Es gibt nicht einfach „die eine<br />

Cloud“. Wofür wird die Technologie im Einzelfall tatsächlich<br />

verwendet? Welcher Bedarf muss erfüllt werden? Bei<br />

uns ist es beispielsweise vollständig ungefährlich, die<br />

Cloud zu nutzen. Die Daten, die verschlüsselt übermittelt<br />

werden, verraten nichts – weder etwas über den Produktionsablauf<br />

noch über das Unternehmen. Doch wenn<br />

Technologien und ihr Nutzen nicht verständlich erklärt<br />

werden, fehlt ganz einfach das Vertrauen. Da haben wir<br />

in Deutschland eventuell noch Nachholbedarf.<br />

04 WORIN LIEGEN DIE VORTEILE VON KI<br />

„MADE IN GERMANY“ UND WAS BRAUCHT ES,<br />

UM MIT DEN TECH-NATIONEN MITZUSPIELEN?<br />

In Europa stand der Anspruch an sichere Technologien<br />

schon immer im Vordergrund bei der Entwicklung. Europäischen<br />

und speziell deutschen Lösungen wird daher<br />

vertraut – vor allem innerhalb Europas aber auch international.<br />

Warum wir in Deutschland allerdings noch nicht<br />

an der Spitze des Wettbewerbs mitspielen, liegt vor allem<br />

am Mindset. Denn interessant ist, dass die akademischen<br />

Grundlagen für neue Technologien wie KI oft in Deutschland<br />

entstehen. Leider schaffen wir es nur nicht oft genug,<br />

unsere Forschung in Geschäftsmodelle zu transferieren.<br />

Andere Länder wie USA und China haben da deutlich<br />

mehr Mut. Es fehlt uns an einer gesunden Fehlerkultur.<br />

Wo Innovationen geschaffen und Start-ups gegründet<br />

werden sollen, da muss auch verziehen werden, wenn<br />

der erste Versuch nicht direkt Erfolg bringt.<br />

DIE FRAGEN STELLTE NICOLE STEINICKE,<br />

CHEFREDAKTEURIN <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong><br />

Bilder: Micropsi Industries<br />

www.micropsi-industries.com<br />

05 WELCHEN RAT WÜRDEN SIE GERNE<br />

DER INDUSTRIE UND POLITIK MITGEBEN?<br />

Einerseits der Mut, eine gesunde Fehlerkultur stärker zu<br />

leben. Aber auch, aus seinen eigenen Fehlern zu lernen:<br />

Unsere Enkelkinder werden als die erste „Generation R”<br />

von „Robotic Natives” aufwachsen. Wir sind „Robotic<br />

Immigrants” – noch mit einem sehr analogen Hintergrund,<br />

aber wir werden Zeugen einer gewaltigen Disruption sein.<br />

Zuerst war es die Digitalisierung und jetzt wird es die<br />

Automatisierung sein. Um diese neuen Innovationen nicht<br />

zu verpassen und uns auf die Fortschritte in KI und Robotik<br />

vorzubereiten, müssen wir frühzeitig sinnvolle Strukturen<br />

und das richtige Mindset etablieren. Wir sollten Innovationen<br />

nicht durch Überregulierung verhindern, sondern<br />

ein Ökosystem schaffen, mit dem Technologie unser Leben<br />

verbessern kann. Dann können Robotik und KI ihr gesamtes<br />

Potenzial entfalten und die Welt verändern.<br />

Kurz erklärt<br />

Für die Verarbeitung der dafür erforderlichen<br />

Datenmenge ist eine Cloudbasierte<br />

Anwendung zwingend nötig.<br />

Künstliche Intelligenz und Clouddatenverarbeitung<br />

werden in Zukunft daher<br />

immer mehr an Relevanz gewinnen,<br />

werden in Deutschland besonders im<br />

Mittelstand jedoch nach wie vor mit<br />

Skepsis betrachtet und sind mit vielen<br />

Vorurteilen behaftet.<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 41


STEUERN UND ANTREIBEN<br />

KOMPAKTER MEHRACHSUMRICHTER<br />

Der modulare Aufbau des neuen Mehrachsumrichters<br />

MD800 ermöglicht es laut Hersteller, bis zu<br />

acht Achsen in einem Aufbau abzubilden. Dabei<br />

stellt die Einspeiseeinheit die Leistung über den<br />

gemeinsamen Zwischenkreis zur Verfügung. Das<br />

Gerät biete eine umfangreiche<br />

Funktionalität<br />

inklusive STO (safe<br />

torque off) individuell<br />

für jede Achse. Permanentmagnetmotoren<br />

und Induktionsmotoren<br />

können mit demselben<br />

Umrichter betrieben werden. Eine 24-VDC-Steuerspannung<br />

und eine Auswahl an Feldbus- sowie<br />

E/A-Erweiterungskarten sollen das Produkt<br />

abrunden. Außerdem ist es möglich, die Umrichter<br />

entweder mit 150 % Überlast (drehmomentintensive<br />

Applikationen) oder mit 110 % Überlast<br />

(Gebläse, Pumpen) zu betreiben.<br />

www.inovance.eu<br />

PROFISAFE-KOMMUNIKATION INTEGRIERT<br />

UND ZERTIFIZIERT<br />

Die Drive Controller Combivert F6 und Servo Drives S6 von<br />

KEB Automation bieten integrierte Sicherheitsfunktionen<br />

direkt im Antrieb. In der Variante Applikation sind Ethernetbasierte<br />

Bussysteme per Software umschaltbar und ermöglichen<br />

so eine flexible Feldbusanbindung an die überlagerte<br />

Steuerungsebene, etwa via PROFInet. In den Geräten wurde<br />

nun die Kommunikation über PROFIsafe integriert und<br />

zertifiziert. Die Einbindung von Antrieben mit integrierter<br />

Sicherheit in das Siemens TiA-Portal PROFInet-Netzwerk<br />

erfolgt mithilfe der vorab auf Konformität geprüften GSD-<br />

Dateien. Darauf aufbauend wird die Feldbuskommunikation<br />

zwischen verschiedenen F-Devices realisiert. Bei den Drive<br />

Controllern Combivert F6<br />

und S6 Applikation (mit<br />

Sicherheitsmodul Typ 3)<br />

können die geberbehafteten<br />

Sicherheitsfunktionen über<br />

die Konfiguration angewählt<br />

und genutzt werden.<br />

www.keb.de<br />

ENCODER<br />

FÜR ANTRIEBSTECHNIK & ROBOTIK<br />

• SIKO MagLine – Messung magnetisch absolut und inkrementell<br />

• Berührungslos und völlig verschleiß- und wartungsfrei<br />

• Extrem präzise, auch bei Verschmutzung des Maßstabs<br />

• Flexible Dimensionierung von Messlängen und Durchmessern<br />

• Einfaches Handling, hohe Positionsgenauigkeit bei<br />

hochdynamischen Prozessen<br />

• Kundenspezifische, individuelle Lösungen<br />

sps <strong>2022</strong>, Halle 4A, Stand 301<br />

SIKO GmbH, www.siko-global.com


SOFTWAREGESTÜTZT ZUM REDUNDANTEN<br />

STEUERUNGSBETRIEB<br />

Beckhoff stellt mit TwinCAT Controller<br />

Redundancy (TF1100) eine neue Software<br />

vor. Mit ihr lassen sich zwei Standard-Industrie-PCs<br />

als redundante Steuerungen<br />

betreiben, die beide das gleiche PLC-Programm<br />

ausführen. Genutzt wird Standard-<br />

Ethernet, sodass keine dedizierte Hardware<br />

benötigt wird. So ist sichergestellt, dass<br />

lediglich einer der beiden Industrie-PCs die<br />

Feldbuskomponenten zu einem bestimmten Zeitpunkt anspricht und die Steuerungsprogramme<br />

auf beiden Rechnern synchron ausgeführt werden. Letzteres bildet<br />

die Voraussetzung für das Wechseln des steuernden Industrie-PC im Fehlerfall, ohne<br />

dass Informationen verloren gehen. Während die bereits verfügbare EtherCAT<br />

Redundancy (TF6220) die Kommunikation von der Steuerung zum Feldbus adressiert,<br />

steht mit dem TwinCAT Parallel Redundancy Protocol (PRP, TF6230) nun auch eine<br />

Kabel-Redundanz für die Ethernet-Kommunikation nach IEC 62439-3 bereit.<br />

www.beckhoff.com<br />

Mobile Safety HMI – ein<br />

Gerät für den kompletten<br />

Maschinenpark<br />

LANGZEIT-GEWÄHRLEISTUNG FÜR GETRIEBE<br />

Die Industriegetriebe-Baureihen X.e und P von<br />

SEW-Eurodrive können künftig mit einer um<br />

24 Monate verlängerten Produktgewährleistung<br />

bestellt werden. Drei Gewährleistungspakete<br />

ermöglichen Planungssicherheit. In Deutschland<br />

und der Mehrheit der EU-Länder ist ein Gewährleistungszeitraum<br />

von zwei Jahren vorgesehen.<br />

Mit den optionalen +24-Paketen verlängert sich<br />

die Gewährleistungsfrist für Getriebe der<br />

Baureihe X.e und P auf insgesamt 48 Monate. Sind weitere Komponenten wie<br />

Motoren, Kupplungen etc. Bestandteil des Antriebspaketes, werden diese<br />

ebenfalls von der Gewährleistungsverlängerung abgedeckt. Die verlängerte<br />

Gewährleistung gibt es in drei Abstufungen: Neben einem Basispaket gibt es<br />

auch die Option +24 advanced, die eine werkseitige Füllung der Getriebe mit dem<br />

Premium-Schmiersoff GearOil miteinschließt. Das Paket +24 smart kombiniert<br />

darüber hinaus die verlängerte Gewährleistung mit der Condition-Monitoring-<br />

Lösung DriveRadar.<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

KLEIN, ABER OHO: MINIATUR-KURVENROLLEN<br />

Findling bietet Kurvenrollen des japanischen<br />

Herstellers JNS an, die ab 2,5 mm<br />

Schaftdurchmesser und 5 mm Außendurchmesser<br />

erhältlich sind. Je nach Baugröße<br />

bringen die Miniatur-Kurven rollen nur<br />

wenige Gramm auf die Waage. Mit den<br />

JNS-Kurvenrollen lassen sich hochgenaue<br />

Kurven- und Linearbewegungen realisieren.<br />

Zudem können sie im Vergleich zu Rillenkugellagern<br />

gleicher Baugröße zwei bis drei Mal höhere Radial belastungen aufnehmen.<br />

Miniatur-Kurvenrollen sind mit Käfig und als vollrollige Version verfügbar. Zum<br />

Schutz vor Verunreinigung des Lagerinneren sowie vor dem Austritt von Schmierstoff<br />

gibt es zudem Baureihen mit Gummidichtung. Für den Einsatz unter rauen<br />

Bedingungen sind die Komponenten auch in Edelstahl erhältlich. Diese werden aus<br />

hoch härtbarem martensitischen SUS440C oder AISI440C hergestellt.<br />

www.findling.com<br />

mobil und sicher bedienen (kabellos)<br />

individuell und kostengünstig<br />

(Standard-Mediengerät,<br />

Betriebssystem nach Wunsch)<br />

induktives Laden<br />

Not-Halt, dreistufiger Zustimmtaster<br />

als Basisausführung, erweiterbar<br />

Wireless Safetyfunktionen SIL 3, PL e<br />

flexible Gehäuselösungen<br />

(Farbe, Form, Design etc.)<br />

Safety-SPS mit Zugang direkt<br />

in den Safety-BUS<br />

Komplettlösungen (Safety PLC,<br />

Safety Drives, Safety I/O Module)<br />

ACD Antriebstechnik GmbH<br />

Engelberg 2 | 88480 Achstetten<br />

+49 7392 708-500<br />

info@acd-antriebstechnik.de<br />

www.acd-gruppe.de/antriebstechnik<br />

Der direkte Link zu<br />

Mobile Safety HMI<br />

Nürnberg 08. bis 10.11.<strong>2022</strong><br />

Halle 4 | Stand 531


<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

SICHERE UND NICHT-SICHERE SIGNALE<br />

UNTER NUR EINER ADRESSE NUTZEN<br />

MIT ASi-5 SAFETY FÜR<br />

DIE ZUKUNFT GERÜSTET<br />

Sie möchten unkompliziert sichere und nicht-sichere Signale im Feld<br />

erfassen und für Automatisierungslösungen bereitstellen? Zertifiziert und<br />

einsatzbereit gelingt Ihnen das mit ASi-5 Safety wohl so komfortabel und<br />

wirtschaftlich wie noch nie. Weiterer Vorteil: Bedien- und Arbeitsabläufe<br />

sind trotz komplexerer Technik noch einfacher geworden. Und hinsichtlich<br />

der Busauslastung eröffnet ASi-5 Safety als optimale Ergänzung von<br />

ASi Safety at Work auch noch neue Möglichkeiten für die Zukunft.<br />

44 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

Perspektivisch bietet auch ASi-5 Safety all die Vorteile, die<br />

bereits ASi-5 im Standardbereich zum idealen Partner für<br />

ASi-3 gemacht haben. Hervorzuheben sind hier vor allem<br />

die große Datenbandbreite und die höhere Übertragungsgeschwindigkeit<br />

– Voraussetzungen für die Integration intelligenter<br />

Sensoren und Aktuatoren wie IO-Link Devices und zukünftig<br />

auch IO-Link Safety Devices oder die Umsetzung komplexerer<br />

Applikationen und Projekte.<br />

VERBESSERTE BUSAUSLASTUNG<br />

LEITET UMSTIEG EIN<br />

Bei der Entwicklung von ASi-5 war das Thema Sicherheitstechnik –<br />

im Gegensatz zu ASi-3, für das seinerzeit die technologischen<br />

Rahmenbedingungen noch nicht gegeben waren – von Beginn an<br />

ein integraler Bestandteil. Aus diesem Grund waren die Arbeiten<br />

am ASi-5 Safety Stack, z. B. den Übertragungsmechanismen und<br />

Protokollen, bereits mit der Präsentation der ASi-5 Spezifikation<br />

Ende 2018 abgeschlossen. Die Zertifizierung der ASi-5 Safety<br />

Monitor Reference Firmware für die Anwendung in ASi-5 Sicherheitsmonitoren<br />

und ASi-5 Safety Teilnehmern durch den TÜV<br />

Nord erfolgte im Januar 2019. Damit waren die Voraussetzungen<br />

geschaffen für die Entwicklung erster E/A Module und Sicherheitsmonitore,<br />

mit denen auch sichere und nicht-sichere ASi-5<br />

Signale kosteneffizient im Feld eingesammelt und in Feldbusumgebungen<br />

eingebunden werden können.<br />

Insbesondere ASi-3 Experten haben bei der neuen, sicheren<br />

ASi Generation schnell eine für sie besonders wichtige Eigenschaft<br />

identifiziert: die verbesserte Busauslastung. Wird bei ASi<br />

Safety at Work für jeden sicheren Eingang und jeden sicheren<br />

Ausgang jeweils eine separate Adresse benötigt, ist es mit der<br />

Safety Technologie von ASi-5 jetzt möglich, in beiden Richtungen<br />

nur eine Adresse für bis zu 16 sichere Bits und weitere nichtsichere<br />

Signale zu nutzen. In der Praxis lässt sich durch den gezielten<br />

Austausch vorhandener, sicherer ASi-3 E/As gegen entsprechende<br />

ASi-5 Safety Module jede Menge Adressierkapazität für<br />

neue Safety Devices „freischaufeln“. In bestehende Applikationen,<br />

ASi-5 SAFETY LÄSST SICH<br />

BEQUEM IN BESTEHENDE<br />

LÖSUNGEN INTEGRIEREN<br />

vor allem in solche, die bisher voll ausgelastet waren, können so<br />

noch zusätzliche sichere und nicht-sichere Signale eingebunden<br />

werden. Und in komplett neuen Projekten spart diese effiziente<br />

Busauslastung in der Projektierung viele E/A Module ein – und<br />

damit Platz und Kosten.<br />

KOMPLEXITÄT IM HINTERGRUND BEI<br />

GEWOHNT EINFACHER BEDIENUNG<br />

Hohe Übertragungsgeschwindigkeiten und Busauslastung, große<br />

Datenbandbreite, vielfältige Diagnosefunktionen, Zukunftssicherheit<br />

– alles, was für ASi-5 im Standardbereich gilt, trifft auch<br />

auf ASi-5 Safety zu. Und damit auch die Einfachheit und Klarheit<br />

in der Bedienung – auch wenn die technologische Komplexität<br />

im Hintergrund deutlich größer geworden ist. Getreu dem<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 45


<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

01 Sichere und nicht-sichere<br />

Module aller ASi Generationen<br />

können parallel im gleichen ASi<br />

Netzwerk verwendet werden<br />

Motto „gute Technik wird dann noch besser, wenn sie einfach<br />

zu bedienen ist“ denkt man bei Bihl+Wiedemann immer auch<br />

an die Anwender und ihre Arbeitsweisen, die sie sich im Umgang<br />

mit ASi-3 angeeignet haben. So ist z. B. bei der Konfiguration<br />

von ASi-5 Safety in der Sicherheitssoftware ASIMON360<br />

kaum ein Unterschied hinsichtlich der User Experience zu erkennen.<br />

Ob Hardwarekonfiguration, Adressierung, Projektierung<br />

oder Inbetriebnahme sicherer ASi Netze – alles folgt bekannten<br />

Routinen.<br />

NEUE SICHERE E/A MODULE FÜR<br />

GEMISCHTE INFRASTRUKTUREN<br />

Das Mannheimer Unternehmen hat mittlerweile mehr als drei<br />

Jahre Erfahrung mit ASi-5 am Markt. Viele der in dieser Zeit erfolgreich<br />

umgesetzten Projekte haben gezeigt, dass Anwender<br />

häufig sichere und nicht-sichere Signale gemeinsam im Feld einsammeln<br />

wollen – und das möglichst kosteneffizient. Deshalb<br />

startet Bihl+Wiedemann auf der Basis der ASi-5 Safety Technologie<br />

jetzt mit einer Baureihe neuer, sicherer E/A Module in den Markt,<br />

die diese gemischten Infrastrukturen berücksichtigt. Die Module<br />

wird es in unterschiedlichen Konfigurationen hinsichtlich der<br />

Bauform, der Ausführung und der Kombination sicherer E/As sowie<br />

der Anzahl nicht-sicherer Ein- und Ausgänge geben. Bereits<br />

verfügbar sind zwei ASi-5 Safety Eingangsmodule: eines mit zwei<br />

sicheren potentialfreien Kontakten (BWU4209) und eines mit<br />

zwei OSSDs (BWU4210) für optoelektronische Schutzeinrichtungen<br />

– beide im IP67-Gehäuse und mit 12 Standard E/As. Zeitnah<br />

soll das Sortiment ausgebaut werden, sodass dann für zwei potentialfreie<br />

Kontakte, für zwei optoelektronische Schutzeinrichtungen<br />

und für die Kombination potentialfreier Kontakt/OSSD<br />

jeweils ein Modul in folgenden Ausprägungen zur Verfügung<br />

steht: als IP67 Feldmodul mit zusätzlich vier Standard Ein- und<br />

Ausgängen sowie als IP20 Schaltschrankmodul, IP67 Feldmodul<br />

und Leiterplattenmodul mit zusätzlich je 12 Standard Ein- und<br />

Ausgängen. Letztere wurden z. B. für den Einbau in feste oder<br />

schwenkbare Bedienpanels konzipiert und bieten so die platzsparende<br />

Integrationsmöglichkeit von ASi-5 Safety.<br />

AS-INTERFACE – EINE ZUKUNFTSSICHERE LÖSUNG<br />

AS-Interface verbindet Sensoren und Aktuatoren über ein einziges zweiadriges Profilkabel mit einer<br />

Steuerung. Auf dem gelben ASi Kabel werden Energie und Daten gleichzeitig übertragen. Für ASi<br />

sprechen u. a. ein drastisch reduzierter Verdrahtungsaufwand, die freie Wahl der Topologie und die<br />

wirtschaftliche Integration von Safety auf derselben Infrastruktur. Darüber hinaus benötigt ASi, anders als andere Feldbussysteme,<br />

keine Steckverbinder zur Daten- und Energieanbindung. ASi-5, die neueste ASi Generation, und ASi-5 Safety<br />

überzeugen durch eine hohe Datenbreite und kurze, mit Ethernet-Systemen vergleichbare Zykluszeiten. Intelligente<br />

Sensoren – z. B. IO-Link Devices – und zukünftig auch IO-Link Safety Devices – können jetzt einfach integriert und große<br />

Datenmengen ohne Einschränkung dorthin transportiert werden, wo aus ihnen wertvolle Informationen gewonnen werden<br />

können – Stichwort Industrie 4.0. Der integrierte OPC-UA-Server in den ASi-5/ASi-3 Gateways erlaubt dies ohne Umwege<br />

parallel zum Feldbus. ASi-5 ist kompatibel mit sämtlichen bisherigen ASi Geräten und Komponenten und kann leicht in<br />

bestehende Lösungen integriert werden. Um die Daten von vielen Ein- und Ausgängen im Feld schnell, bedarfsorientiert<br />

und kosteneffizient einzusammeln, steht ein umfangreiches Portfolio an ASi-5 (Safety) Modulen zur Verfügung.<br />

46 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

02<br />

02 Mit ASi-5 Safety lassen sich viele sichere und nicht-sichere Signale<br />

unter nur einer Teilnehmernummer (ASi Adresse) nutzen<br />

03 Neues ASi-5/ASi-3 Gateway mit integriertem ASi-5/ASi-3<br />

Sicherheitsmonitor<br />

03<br />

GENERATIONENWECHSEL BEI<br />

ASi-5/ASi-3 SAFETY GATEWAYS<br />

Ebenfalls auf der Agenda von Bihl+Wiedemann steht die Markteinführung<br />

einer neuen Gateway-Familie. Zu den neuen Möglichkeiten,<br />

die diese Geräte bieten, gehört unter anderem die vollständig<br />

digitale Dokumentation eines kompletten, mit ASIMON360<br />

konfigurierten und parametrierten ASi-5 Safety Projektes im Gateway.<br />

Damit stehen zukünftig Hardwarekonfigurationen und<br />

Geräteparametrierungen – quasi als digitaler Zwilling der Version<br />

auf einem Server – direkt vor Ort im Feld zur Verfügung und müssen<br />

im Bedarfsfall nicht mehr aufwändig im IT-System gesucht werden.<br />

Hilfreich ist dies z. B., wenn nach mehreren Jahren ein – eventuell<br />

externer – Servicetechniker an der Anlage arbeiten muss und<br />

dann direkt vor Ort ohne Zeitverlust auf alle relevanten Projektdaten<br />

zugreifen kann. Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten<br />

werden so deutlich beschleunigt und automatisch in der Dokumentation<br />

hinterlegt. Auch das Arbeiten von Konstrukteuren an<br />

einem gemeinsamen Projekt lässt sich vereinfachen, wenn alle<br />

auf gleiche und konsistente Daten im Gateway zugreifen können.<br />

Und auch das Klonen und Kopieren von Projekten auf andere<br />

Gateways wird perspektivisch möglich.<br />

DIE PASSENDE ERGÄNZUNG FÜR ASi-5 SAFETY<br />

Geschätzte vier von fünf sicherheitstechnischen Anwendungen<br />

sind auch heute noch eher weniger komplex. Häufig muss nur ein<br />

zweikanalig-sicheres Einzelsignal eingesammelt und übertragen<br />

werden – etwa von einem Not-Halt-Taster. Und dafür reicht ASi<br />

Safety at Work völlig aus. ASi-5 Safety bietet hier keine besondere<br />

Überlegenheit, es ist weder besser noch billiger. Anders sieht es<br />

aus, wenn mehrere sichere Signale oder eine Kombination aus<br />

sicheren und nicht-sicheren Signalen übertragen werden soll.<br />

Die neuen ASi-5 Safety Module stellen hier, wie beschrieben,<br />

sowohl sichere als auch nicht-sichere E/As zur Verfügung und<br />

tragen dadurch zur Kostenreduktion bei – zumal diese Module<br />

von Bihl+Wiedemann nicht viel teurer sind als reine ASi-5 E/A<br />

Module ohne Sicherheitstechnik. Zum anderen zeigt sich der<br />

ergänzende Charakter von ASi-5 Safety, wenn die Signale komplexer<br />

Produkte eingesammelt werden sollen. Damit können<br />

zukünftig auch IO-Link Safety Devices, wenn sie verfügbar sind,<br />

mit ASi-5 Safety ohne Einschränkungen in ASi Netzwerke integriert<br />

werden. Über Gateways lassen sie sich dann in höhere Automatisierungsebenen<br />

einbinden, in denen auch Sicherheitsfunktionalitäten<br />

umgesetzt werden. In beiden Szenarien passt ASi-5 Safety<br />

mit seiner hohen Geschwindigkeit und großen Datenbandbreite<br />

sowie seinen erweiterten Diagnosen damit optimal zu ASi Safety<br />

at Work – so, wie ASi-5 im Standardbereich zu ASi-3.<br />

Zusammenfassend lässt sich also sagen: Für den überwiegenden<br />

Teil der Safety Applikationen bleibt ASi Safety at Work<br />

heute und auch mittelfristig weiterhin die effizientere Lösung.<br />

Dort, wo es aber nicht mehr um sicherheitstechnische Standardanwendungen<br />

geht, sondern um die Realisierung von komplexeren<br />

Applikationen oder um das Einsammeln von mehreren<br />

sicheren und nicht-sicheren Signalen an einem Ort, steht mit<br />

ASi-5 Safety jetzt eine passende Ergänzung zur Verfügung.<br />

Bilder: Bihl+Wiedemann<br />

www.bihl-wiedemann.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Bihl+Wiedemann GmbH<br />

Floßwörthstraße 41, 68199 Mannheim<br />

Tel.: 0621 33996-0<br />

E-Mail: mail@bihl-wiedemann.de<br />

AUTOR<br />

Thomas Rönitzsch, Leiter Unternehmenskommunnikation,<br />

Bihl+Wiedemann GmbH,<br />

Mannheim<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 47


<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

SMARTE GEHÄUSE UND BEDIENELEMENTE<br />

FÜR EMBEDDED-LÖSUNGEN<br />

SICHER VERPACKT<br />

Der Markt für eingebettete Systeme wächst unaufhaltsam. Menschliche<br />

Entscheidungen und Eingriffe werden unterstützt und Prozesse automatisiert,<br />

Geräte übernehmen aufgabenspezifisch bestimmte Funktionen innerhalb<br />

eines größeren, übergeordneten Systems. Entsprechende Gehäuse schützen<br />

die elektronischen Bauteile vor äußeren Einflüssen, um die Funktionsfähigkeit<br />

der Geräte langfristig sicherzustellen.<br />

Embedded-Lösungen sind das zentrale Element vieler Produkte,<br />

Maschinen und intelligenter Vorgänge. Sie sind mit<br />

einem Gesamtsystem vernetzt und in ihre jeweilige Anwendungsumgebung<br />

integriert. Mittels Sensoren erfassen<br />

und verarbeiten sie Daten und Signale, steuern und regeln Prozesse<br />

und werden zu Schnittstellen zwischen Systemen, den<br />

jeweiligen Benutzern und der Umwelt. Die Übermittlung dieser<br />

Daten von einem Gerät, einer Maschine oder Anlage hin zum<br />

Backend-System oder in die Cloud sollte daher möglichst effektiv<br />

und sicher sein, da es dabei um wichtige Steuerungs-, Regelungsoder<br />

Überwachungsaufgaben geht.<br />

SCHUTZ VOR ÄUSSEREN EINFLÜSSEN<br />

Der Schutz der elektronischen Bauteile vor äußeren Einflüssen ist<br />

wesentlich, um die Funktionsfähigkeit der Geräte langfristig sicherzustellen.<br />

Außerdem laufen diese Systeme i. d. R. im Dauer betrieb,<br />

daher muss insbesondere auf Ausfallsicherheit der verwendeten<br />

Komponenten geachtet werden. Hierfür bedarf es entsprechender<br />

Elektronikverpackungen, die für die Anwendungen ideal ge eignet<br />

sind. Der Einsatzort bestimmt die Anforderungen an ein Gehäuse<br />

wesentlich, daher sollte das Thema Gehäuse möglichst früh in die<br />

Entwicklung der Elektronik mit einbezogen werden. So können<br />

vorherrschende Bedingungen wie Staub, Feuchte, EMI (Elektromagnetische<br />

Störung), Abwärme und andere raue Umgebungsbedingungen<br />

bestmöglich berücksichtigt werden.<br />

Die Standardgehäuse der OKW Gehäusesysteme GmbH wurden<br />

unter genormten Bedingungen (als Unikat VDE bzw. IEC 529) auf<br />

die Sicherheit zum Berührungsschutz sowie gegen das Eindringen<br />

von Fremdkörpern und Wasser in schadhaften Mengen getestet.<br />

Die meisten Gehäuse erfüllen die Schutzklasse IP 40 oder höher.<br />

Viele Gehäuse können mit optional erhältlichen Dichtungen bis<br />

auf IP 65, manche sogar auf IP 66 erhöht werden. Spezielle Industriegehäuse<br />

gibt es teilweise auch mit eingeschäumter Dichtung<br />

im Oberteil für Schutzart IP 66 / IP 67. Ergonomisch günstige<br />

Gestaltung, anwenderorientierte Funktionalitäten und hochwer tige<br />

Oberflächen sind ebenfalls wichtige Faktoren hinsichtlich der<br />

Kaufentscheidung. Für die unterschiedlichen Einsatzbereiche<br />

sind Kunststoff- und Aluminium-Profilgehäuse je nach Typ zum<br />

Beispiel als Wearable Gehäuse, Handgehäuse, Wand- oder Tischgehäuse<br />

erhältlich und können darüber hinaus im hauseigenen<br />

Service-Center vom Standard hin zur anwenderspezifischen<br />

Lösung modifiziert werden. Neben mechanischen Bearbeitungsmöglichkeiten<br />

wie Fräsen, Bohren, Sägen oder Stanzen können<br />

die Gehäuse auch bedruckt, lackiert oder mit Laserbeschriftung<br />

versehen werden.<br />

48 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

SCHNITTSTELLEN, INTEROPERABILITÄT UND<br />

ELEKTROMAGNETISCHE VERTRÄGLICHKEIT<br />

Für die Interoperabilität von Embedded-Lösungen mit anderen<br />

Systemen sind Schnittstellen wichtig. Externe Schnittstellen dienen<br />

der Kommunikation, dem Datenaustausch und dem Messen,<br />

z. B. bestimmter physikalischer oder chemischer Eigenschaften.<br />

Abgestimmt auf die Anwendung lassen sich bei Standardgehäusen<br />

individuelle Durchbrüche für USB-Anschlüsse, Touchscreens,<br />

Anzeige- und Bedienelemente einfach und schnell mittels mechanischer<br />

Bearbeitung realisieren. Spezielle Gehäuseausführungen<br />

mit zurückversetzten Bereichen oder Abdeckungen bieten, wenn<br />

nötig, einen geschützten und verdeckten Anschlussbereich. So<br />

hat der Entwickler viel Spielraum bei der Einbaukonfiguration<br />

und den Bedürfnissen der Anwender.<br />

Auch die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) spielt eine<br />

wichtige Rolle. Laut EMV-Richtlinie 2014/30/EU müssen elektrische<br />

Betriebsmittel in einer elektromagnetischen Umgebung zufriedenstellend<br />

arbeiten, indem sie eine angemessene Beständigkeit<br />

gegen elektromagnetische Störungen aufweisen und selbst<br />

AUSWAHLKRITERIEN BEI GEHÄUSEN:<br />

DARAUF KOMMT ES AN<br />

n Einsatzort: Innen oder außen? UV- und Temperatur-<br />

Beständigkeit, Schutzart, Befestigung, etc.<br />

n Design/Ergonomie: Je nach Anwendung: Wand-/Mast-/<br />

Tisch-/Pult-/Hand-/DIN-Schienen-/Einbaugehäuse, etc.<br />

n Größe/Ausführung: Tipp: Vor der Fertigstellung der<br />

Platine mit dem Gehäusehersteller die optimale<br />

„Verpackung“ abstimmen.<br />

n Schnittstellen: Bestmögliche Anbindung von Peripheriegeräten<br />

und Systemen.<br />

n EMV-Problematik: Maßnahmen zur elektromagnetischen<br />

Verträglichkeit prüfen.<br />

n Entwärmung der Elektronik: Vorteile von Aluminium bei<br />

der Wärmeableitung, eventuell Lüftungsschlitze<br />

integrieren, spezielle Anforderungen, etc.<br />

n Flexibilität für anwenderspezifische Wünsche:<br />

Möglichkeiten, das Gehäuse nach den eigenen<br />

Anforderungen und Corporate Design zu modifizieren.<br />

keine Störstrahlungen verursachen, die sich negativ auf andere<br />

Geräte auswirken. Das macht eine elektromagnetische Verträglichkeit<br />

(EMV) des Gerätes erforderlich und entsprechend kann<br />

das Gehäuse abgeschirmt werden, als eine Maßnahme für die<br />

Einhaltung der EMV-Forderungen. Wenn notwendig, beschichtet<br />

OKW die Kunststoffgehäuse auf der Innenseite mit Aluminium<br />

zum Schutz gegen elektromagnetische Strahlung.<br />

INTERFACES MIT K(N)ÖPFCHEN<br />

Aber auch das präzise Bedienen, Regeln und Steuern der Geräte<br />

in Embedded-Lösungen ist nicht zu vernachlässigen. Hierfür<br />

bedarf es verlässlicher Bedienelemente, die sowohl leicht zu erkennen,<br />

als auch zu bedienen sind. Als zentrales Element menügesteuerter<br />

Interfaces bietet OKW verschiedene Knopftypen an:<br />

Rundknopf, Flügelknopf, Knebelknopf, Zeigerknopf oder auch<br />

einfache Drehschalter. Egal ob als Bedienelement mit Drehfunktion,<br />

mit Drehimpulsgeber oder auch mit Tippfunktion, das<br />

Drehknopfprogramm des Herstellers wird vielfach verwendet<br />

für Drehpotentiometer mit runden und abgeflachten Wellenenden<br />

nach DIN 41591 bzw. 6/4,6 mm. Die Knopfmontage erfolgt<br />

hierbei über die Spannzangenbefestigung, seitliche<br />

Schraubbefestigung oder einfach zum Aufstecken. Für einige<br />

Modelle ist eine optionale Beleuchtung erhältlich, die außerdem<br />

einen eindrucksvollen Akzent für modernes Gerätedesign setzt.<br />

Bild: OKW<br />

www.okw.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Odenwälder Kunststoffwerke<br />

Gehäusesysteme GmbH<br />

Friedrich-List-Str. 3<br />

74722 Buchen<br />

Tel.: 06281 404-00<br />

Fax: 06281 404-144<br />

E-Mail: info@okw.com<br />

AUTORIN<br />

Kerstin Riedling, Marketing-Kommunikation,<br />

OKW Gehäusesysteme GmbH, Buchen<br />

Kompaktes IoT-Gateway als<br />

konfigurierbarer Modbus-Server<br />

www.iotmaxx.com<br />

Das maxx GW4101-Gateway verfügt über ein schlankes, erweiterbares Linux-<br />

Betriebssystem. Es bietet höchste Daten-/Verbindungssicherheit und lässt sich ganz<br />

einfach in jede handelsübliche Prozessleittechnik einbinden. Dank der integrierten<br />

LTE-Übertragungstechnik können die Gateways auch als Remote-Modbus-Koppler<br />

verwendet werden.<br />

GATEWAY


EIN HERSTELLER FÜR VERPACKUNGSLÖSUNGEN<br />

SETZT AUF KONNEKTIVITÄT<br />

DATENBASIERTE<br />

SMART SERVICES<br />

01<br />

Tiefziehverpackungsmaschinen sind wegweisend, wenn es um<br />

das Verarbeiten und Verpacken von Lebensmitteln, Industrie- und<br />

Konsumgütern geht. Ein Experte mit hoher Automatisierungs- und<br />

Linienkompetenz setzt dabei auf ganzheitliche Prozesslösungen,<br />

die Maschinentechnologie, Ressourcenverbrauch, Effizienz und<br />

Konnektivität perfekt miteinander vereinen. Welche Vorteile sich<br />

durch die Einbindung in das IIoT ergeben und welche Potenziale die<br />

gezielte Datenauswertung birgt, erfahren Sie in folgendem Beitrag.<br />

Multivac Sepp Haggenmüller SE & Co. KG ist ein weltweit führender Komplettlösungsanbieter<br />

von integrierten Verpackungslösungen für Lebensmittel. Der Full<br />

Process Owner aus dem bayerischen Wolfertschwenden bietet außerdem Lösungen<br />

zur Handhabung, Kennzeichnung, Etikettierung und Verarbeitung an. Über die<br />

Lebensmittelbranche hinaus betätigt sich Multivac auch im Bereich der Handhabung und<br />

Verpackung von Life Science- und Healthcare-Produkten sowie Industrie- und Konsumgütern.<br />

Das Unternehmen vereint über 80 Tochtergesellschaften und 13 Produktionsstandorte,<br />

Tendenz steigend.<br />

50 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

Die Themen Konnektivität und IIoT gewinnen für Multivac seit<br />

einigen Jahren zunehmend an Relevanz. Die Vernetzung von<br />

Maschinen und Anlagen und die damit verbundene Aggregation<br />

umfassender Prozessdaten bergen enorme Potenziale, um die<br />

Verfügbarkeit zu optimieren und ungeplante Stillstandzeiten zu<br />

reduzieren. Für die Konnektierung der Maschinen vertraut Multivac<br />

auf die netField Technologie von Hilscher. Genauer gesagt, integriert<br />

das Unternehmen die netPI Edge Gateways in seine<br />

Maschinen, um Prozessdaten unabhängig von der Steuerungseinheit<br />

zu sammeln. Über das Betriebssystem netField OS können<br />

diese schließlich unkompliziert verwaltet und für optimierende<br />

Services genutzt werden.<br />

EINFACHE HANDHABUNG PER<br />

DOCKER CONTAINER<br />

„2017 entstand erstmals die Idee, unsere Maschinen per IIoT zu<br />

vernetzen und verstärkt von der Datensammlung zu profitieren“,<br />

erklärt Dr. Marius Grathwohl, Vice President Digital Products &<br />

DIE MANAGED-EDGE-LÖSUNG<br />

ERLAUBT ES IIOT-DATEN ZU<br />

AGGREGIEREN, ZU VERARBEITEN<br />

UND WEITERZULEITEN<br />

Transformation. „Damals war Hilscher auf dem Weg, eine Komplettlösung<br />

aus Hard- und Software für das Edge-Umfeld zu entwickeln,<br />

die genau unseren Vorstellungen entsprach. Vor allem<br />

netField OS als Managementsoftware hat für uns aufgrund ihrer<br />

Einfachheit und Flexibilität schließlich den Unterschied gemacht,<br />

da – aus unserer Sicht – erst sie IIoT-Anwendungen sinnvoll wirtschaftlich<br />

nutzbar macht.“<br />

In der Vergangenheit waren Service-Techniker oft tagelang<br />

damit beschäftigt, Stillstandzeiten und deren Gründe manuell zu<br />

dokumentieren oder fehlerhafte Verpackungen zu zählen. Demgegenüber<br />

steht das Betriebssystem netField OS, das per Docker<br />

Container einfach und unkompliziert Applikationen bereitstellen<br />

kann – beispielsweise um die Gateways automatisiert upzudaten,<br />

ihnen neue Befehle zu senden oder Daten einzufordern. Diese<br />

Daten helfen Multivac bereits jetzt, die Maschinenentwicklung<br />

zu optimieren, indem sie Erkenntnisse über das Verschleiß- oder<br />

Anomalieverhalten gewinnen.<br />

SMART SERVICES UND DIGITAL CONSULTING<br />

BIETEN VIELE VORTEILE<br />

Die IIoT-Anbindung der Maschinen versetzt Multivac außerdem<br />

in die Lage, neue datenbasierte Geschäftsmodelle zu entwickeln<br />

– vor allem im Bereich des Kundenservices. So entstand in<br />

den letzten Jahren ein Portfolio aus sogenannten Smart Services,<br />

die es den Maschinennutzern in Echtzeit ermöglichen und es<br />

wesentlich erleichtern, ihre Geräte und Anlagen zu überwachen<br />

sowie Prozesse zu optimieren.<br />

Der Multivac Pack Pilot ist beispielsweise eine Cloud-basierte<br />

Software, die den Maschinenbediener bei der optimalen Einstellung<br />

der Verpackungsmaschine unterstützt – und somit die Parametrierung<br />

der Maschine, die häufig über 20 Minuten dauert,<br />

deutlich verkürzt.<br />

Weitere Smart Services sind das Smart Production Dashboard,<br />

mithilfe dessen Anwender ortsunabhängig immer die aktuellen<br />

Produktionszahlen im Blick haben, oder auch der Smart OEE<br />

Analyzer, der die Effektivität datenbasiert analysiert. Darüber<br />

hinaus wertet der Smart Log Analyzer die Nachrichten- und<br />

Fehlerspeicher von Maschinen aus, der Smart Machine Report<br />

erlaubt schnelle und aussagekräftige Vergleiche und das Smart<br />

Data Backup sichert automatisch wertvolle Prozessdaten. Diese<br />

Services kann ein Maschinenanwender eigenständig nutzen und<br />

daraus passende Maßnahmen ableiten. Nach ersten Erhebungen<br />

erhöhen die Smart Services die Produktionszeit um 30-50 Minuten<br />

pro Woche.<br />

01 Die netField Edge-Geräte eignen sich für alle Produktionsumgebungen,<br />

in denen Steuerungen beim Handling der von den<br />

IIoT-Systemen bereitgestellten Daten an ihre Grenzen stoßen<br />

02 Die Tiefziehmaschine Thermoformer Clean Design ist eine<br />

prozesssichere und flexible Verpackungslösung für medizinische<br />

Produkte<br />

02<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 51


<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

FÜR JEDE AUFGABE DIE PASSENDE MASCHINE<br />

Eine konnektierte Maschine muss für den<br />

Kunden immer mehr Vorteile bieten als<br />

eine Maschine, die offline ist. Dank der<br />

netField Technologie von Hilscher können<br />

wir höchst effizienzsteigernde Smart Services<br />

anbieten, die die Bedarfe der Kunden direkt<br />

adressieren und gleichzeitig die Bindung zu<br />

ihnen intensivieren.<br />

Dr. Marius Grathwohl, Vice President Digital Products<br />

& Transformation, Multivac<br />

Multivac ist einer der weltweit führenden Anbieter von Verpackungslösungen<br />

für Lebensmittel aller Art, Life Science- und<br />

Healthcare-Produkte sowie Industriegüter. Das Portfolio deckt<br />

nahezu alle Anforderungen der Verarbeiter hinsichtlich Packungsgestaltung,<br />

Leistung und Ressourceneffizienz ab. Es umfasst<br />

unterschiedliche Verpackungstechnologien ebenso wie Automatisierungslösungen,<br />

Etikettier- und Qualitätskontrollsysteme.<br />

Abgerundet wird das Angebot durch dem Verpackungsprozess<br />

vorgelagerte Lösungen in den Bereichen Portionieren und Processing<br />

sowie Backwarentechnik. Dank einer umfassenden<br />

Linienkompetenz können alle Module in ganzheitliche Lösungen<br />

integriert werden. Damit werden eine hohe Bedien- und<br />

Prozesssicherheit sowie eine hohe Effizienz gewährleistet.<br />

Bilder: Aufmacher artinspiring – stock.adobe.com, Schmuckbild profit_image –<br />

stock.adobe.com, 01 Hilscher, 02 + Porträt Multivac<br />

Im Rahmen eines zusätzlichen Digital Consulting-Angebots unterstützt<br />

Multivac seine Kunden dabei, initial zu verstehen, wie<br />

sie die Smart Services selbst nutzen können und welche<br />

Potenziale die gezielte Datenauswertung birgt. Dafür werden die<br />

Prozessdaten des Kunden gemeinsam mit den Multivac Datenspezialisten<br />

analysiert, um daraus fundierte Produktionsoptimierungen<br />

abzuleiten.<br />

SMART SERVICES SIND ERST DER ANFANG<br />

Multivac hat längst Ambitionen für weitere Projekte, die durch<br />

die IIoT-Adaption und mit Hilfe der Hard- und Software von<br />

Hilscher künftig umgesetzt werden sollen. Dazu zählen neben<br />

weiteren Smart Services unter anderem automatische Maschinen-<br />

Updates, für die es allerdings zunächst noch zusätzliche Sicherheitsmechanismen<br />

benötigt, da sie – im Vergleich zu den Gateways<br />

als reine Datensammler – wesentlich sicherheitskritischere<br />

Funktionen besitzen. Auch die Möglichkeiten der Service- und<br />

Vermarktungsmodelle sind längst noch nicht ausgereizt und<br />

werden künftig weiterentwickelt – von digital gestützten Wartungsverträgen,<br />

über Smart Services als lizenzierte Softwarestücke bis<br />

hin zu Pay-per-use-Modellen eröffnet die Vernetzung ein breites<br />

Spektrum neuer Optionen. Langfristig soll die Prozessdatenanalyse<br />

sogar vorausschauende Aussagen darüber zulassen, wann ein<br />

Service notwendig ist und wann nicht – ganz im Sinne von Preventive<br />

oder Predictive Maintenance.<br />

www.hilscher.com<br />

EXPERTE FÜR<br />

SYSTEM<strong>AUTOMATION</strong><br />

Hilscher ist der führende Technologie- und<br />

Lösungsanbieter in der industriellen<br />

Kommunikation. Mit Produkten und<br />

Lösungen des Automatisierungsspezialisten<br />

kommunizieren weltweit Maschinen<br />

automatisiert, schnell und sicher miteinander,<br />

damit Produktion und Prozesse<br />

reibungslos laufen. Von der Hardware bis<br />

zur Cloud wird damit Industrie 4.0 möglich.<br />

52 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


HMI-KOMPONENTEN FÜR DIE CLEVERE<br />

PROZESS<strong>AUTOMATION</strong><br />

Mit VisuNet FLX bringt<br />

Pepperl+Fuchs eine auf die<br />

Ansprüche der Prozessindustrie<br />

zugeschnittene One-fits-all<br />

HMI-Plattform auf den Markt.<br />

Die Gerätereihen sind modular<br />

nach dem Baukastensystem konzipiert. Anwender können so flexibel aus<br />

dem Angebot wählen und HMI-Systeme passgenau konfigurieren. Parallel<br />

bietet ihnen die Plattform Möglichkeiten, Services schnell und einfach im<br />

Feld zu nutzen. Dabei deckt VisuNet FLX deckt eine große Bandbreite an<br />

Technologien, Montageoptionen und Peripheriegeräten ab. Jede der<br />

GMP-konformen HMI-Lösungen besteht mindestens aus einer Computerund<br />

einer Display-Unit, die individuell konfigurierbar sind. Für den<br />

Feldeinsatz steht unter anderem ein breites Thin Client-Angebot für<br />

virtualisierte und konventionelle Prozessleitsysteme zur Verfügung. Alle<br />

Clients werden durch das VisuNet Control Center gesteuert. Sie sind<br />

wahlweise als robuste Box Thin Clients für den Einsatz in der Leitwarte<br />

oder als mobile Tablet Thin Clients erhältlich.<br />

www.pepperl-fuchs.com<br />

HYGIENIC<br />

DESIGN.<br />

DER PMS<br />

AUS EDEL-<br />

STAHL.<br />

EDGE-LÖSUNGEN VEREINFACHEN<br />

IIOT-ANWENDUNGEN<br />

Emerson stellt die Pacsystems Edge Solutions vor, ein neues Portfolio von<br />

„schlüsselfertigen“ industriellen Edge-Hardware- und -Softwarelösungen.<br />

Edge Solutions vereinfachen laut Anbieter die Auswahl und Implementierung,<br />

um Ausrüster und Anwender bei der Integration, Entwicklung und<br />

Validierung von Projekten zu unterstützen. Das Portfolio bietet eine<br />

skalierbare Reihe von Edge-Funktionen in anwendungsspezifischen Paketen,<br />

die von Konnektivität und Rechenleistung mit geringem Platzbedarf bis zu<br />

anlagenweiter Analytik und Überwachung reichen. Die Lösungen ermöglichen<br />

es Mitarbeitern in der Prozessindustrie, kritische Daten und Analysen<br />

vor Ort zu erfassen und zu visualisieren, sodass sie den Betrieb hinsichtlich<br />

Betriebszeit und Effizienz optimieren und proaktiv aufrechterhalten können.<br />

www.emerson.com<br />

STEUERUNGS- UND KOMMUNIKATIONSPLATTFORM<br />

IM BOX-PC-FORMAT<br />

Ein kompakter und modular skalierbarer<br />

Zentralrechner für Diagnose-, Kommunikations-<br />

und Überwachungsfunktionen<br />

für anspruchsvolle Aufgaben ist die<br />

KBox R-101 von Kontron. Die Steuerungsund<br />

Kommunikationsplattform im Box-PC-Format basiert auf einer<br />

lüfterlosen, passiv gekühlten und IP54-konformen Systemlösung mit<br />

mechanischen und elektronischen Komponenten. Das System sowie alle<br />

externen Schnittstellen sind für die Anwendung innerhalb der Bahn und<br />

anderen öffentlichen Verkehrsmitteln sowie für raue Industrieumgebungen<br />

geeignet. Die Box ermöglicht es, mehrere Funkmodule simultan für<br />

WLAN, 5G/LTE, GSM, LPWA sowie GNSS zu betreiben und gewährleistet<br />

z. B. durch Verwendung von maximal acht Provider Profiles die bestmögliche<br />

Funkanbindung durch automatische Umschaltung in das geeignetste<br />

Mobilfunknetz. Mit der Zulassung EN 50155 kann das System als Rolling<br />

Stock oder für Wayside Monitoring in Bahnen und öffentlichen Transportmitteln<br />

eingesetzt werden.<br />

www.kontron.com<br />

PMS<br />

Besuchen<br />

Sie uns auf der<br />

SPS <strong>2022</strong><br />

in Nürnberg.<br />

Halle 7A,<br />

Stand 7A-401<br />

Der neue Ultraschallsensor pms aus<br />

Edelstahl ist mit seinem intelligenten<br />

Hygienic Design prädestiniert für anspruchsvolle<br />

Aufgaben in der Lebensmittel- und<br />

Pharmaindustrie.<br />

+ 4 Tastweiten:<br />

von 20 – 1.300 mm<br />

+ 3 Ausgangsstufen: Push-Pull-Schaltausgang<br />

mit IO-Link oder Analogausgang<br />

+ 2 Gehäusevarianten: D12-Adapterschaft<br />

und D12-Bajonettverschluss<br />

microsonic.de/pms


CYBERSECURITY FÜR <strong>INDUSTRIELLE</strong> NETZWERKE<br />

GEBEN SIE HACKERN<br />

KEINE CHANCE<br />

Wenn die Produktionsanlage durch Hackerangriffe stillsteht, kann es teuer werden.<br />

Deshalb müssen sich Betriebe dagegen schützen. Ein ganzheitliches Sicherheitskonzept,<br />

bestehend aus den Bausteinen Anlagensicherheit, Netzwerksicherheit und<br />

Systemintegrität, soll Cyber-Angreifern das Leben schwer machen.<br />

2021 war ein erfolgreiches Jahr – zumindest für Hacker. Ihnen<br />

sind einige spektakuläre Attacken gelungen, darunter auf kritische<br />

Infrastrukturen wie Ölpipelines und Wasserwerke. Auch<br />

die Industrie leidet unter fast täglichen Angriffsversuchen: Die<br />

Vorfälle nehmen laut der europäischen Agentur für Netzwerksicherheit<br />

(ENISA) jährlich um über 30 Prozent zu. Die Angriffsstrategien<br />

haben sich verändert. Während früher Malware, landläufig<br />

als Viren bekannt, bei Hackern besonders beliebt war, sind es<br />

heute Phishing und vor allem Ransomware. Dort verschlüsseln<br />

die Kriminellen sämtliche Daten ihrer Opfer und erpressen<br />

dann Lösegeld fürs Entschlüsseln. Häufig wohl mit Erfolg, wobei<br />

nur wenige Betriebe zugeben, dass sie Opfer wurden. Von<br />

den kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland<br />

waren laut ENISA schon 61 % von Cybercrime betroffen<br />

und die übrigen wird es früher oder später treffen, darin sind sich<br />

Experten einig.<br />

Ein guter Schutz bietet das Defence-In-Depth Konzept. Ein<br />

wichtiger Baustein dabei sind Netzwerkkomponenten, die bereits<br />

ab Werk so gesichert sind, dass Angreifer nicht eindringen<br />

können. Die Schlüsselrolle spielen Switches für industrielles<br />

Ethernet und Profinet. Lapp, Hersteller von integrierten Kabelund<br />

Verbindungssystemen, hat ein breites Portfolio an Routern<br />

und Switches, die nach dem aktuellen Stand der Technik gesichert<br />

sind. Für hohen Schutz empfehlen sich vor allem die Managed<br />

Switches und NAT-Router mit Firewall. Sie lassen sich einfach<br />

konfigurieren und sind sofort einsatzbereit.<br />

ES KANN JEDEN TREFFEN<br />

Allerdings ist Technik allein nicht die Lösung. Betriebe brauchen<br />

ein ganzheitliches Cybersecurity-Konzept. Trotz der Gefahren<br />

haben das nach Angaben der ENISA nur 30 % der kleinen und<br />

mittelständischen Unternehmen. Das ist ein Spiel mit dem Feuer.<br />

Unternehmen droht somit der Verlust von geistigem Eigentum<br />

sowie Geschäftsgeheimnissen oder die Sabotage der Produktion.<br />

Es kann auch Unternehmen treffen, die sich eigentlich mit IT<br />

auskennen, wie Citrix. Dort waren Hacker fünf Monate lang unentdeckt<br />

im Firmennetzwerk unterwegs. Sogar Fireeye, eine<br />

Sicherheitsfirma für IT-Software, wurde gehackt, geplündert und<br />

die Sicherheits-Software entwendet.<br />

54 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

Anlagen. Sie befasst sich neben einem allgemeinen Teil mit<br />

Prozessen, dem System und auch einzelnen Komponenten. Angelehnt<br />

an die Norm ist das Konzept Defence-In-Depth. Das ist<br />

ein mehrschichtiges Sicherheitskonzept aus drei Teilen: Anlagensicherheit,<br />

Netzwerksicherheit und Systemintegrität.<br />

Nur 30 Prozent der kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen haben ein<br />

ganzheitliches Cybersecurity-Konzept. Das<br />

ist ein Spiel mit dem Feuer. Unternehmen<br />

droht somit der Verlust von geistigem<br />

Eigentum sowie Geschäftsgeheimnissen<br />

oder die Sabotage der Produktion.<br />

Jürgen Greger, Produktmanager<br />

Industrial Communication, Lapp<br />

Wenn sich schon IT-Firmen nicht schützen können, wie soll es<br />

dann einem mittelständischen Maschinenbauer gelingen? Resignieren<br />

ist keine Option, denn man kann sich schützen. Zwar<br />

nicht zu 100 %, aber dennoch sollte der Aufwand für die Hacker<br />

so groß wie möglich sein, damit es sich für sie nicht lohnt. Unterstützung<br />

bietet auf europäischer Ebene die ENISA, die europäische<br />

Agentur für Cybersecurity oder in Deutschland das Bundesamt<br />

für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Große Unternehmen<br />

unterhalten Computer Emergency Response Teams,<br />

kurz CERT. In Deutschland gibt es derzeit 48 CERT, darunter das<br />

CERT-Bund vom BSI oder das VDE-CERT für die Elektrotechnik-<br />

Industrie. Auch die Deutsche Telekom unterhält ein eigenes<br />

CERT-Team, ebenso Siemens und einige mehr.<br />

SCHWERPUNKT AUF VERFÜGBARKEIT<br />

Die meisten Industriebetriebe können sich das nicht leisten und<br />

sind auf externe Hilfe angewiesen. IT-Experten wittern da einen<br />

lukrativen Markt. Fragt man diese, was sie unter Security verstehen,<br />

wird ihr Hauptaugenmerk vor allem auf der Vertraulichkeit liegen.<br />

Doch das ist den Betrieben gar nicht so wichtig. Bei der Industrial<br />

Security, auch OT-Security genannt, liegt der Fokus auf der Verfügbarkeit.<br />

In der OT geht es um Maschinen und Produktionsanlagen;<br />

da können 300 Millisekunden Ausfall schon zu viel sein, eine nahezu<br />

100-prozentige Verfügbarkeit von 24/7 ist dort das A und O.<br />

Viele dieser Aspekte werden in der IEC 62443 abgedeckt. Sie ist<br />

ein umfassender und international anerkannter Standard für Industrial<br />

Security und beschreibt im Detail die Verfügbarkeit von<br />

SO FUNKTIONIERT DAS SICHERHEITSKONZEPT<br />

Die drei Bausteine des Defence-In-Depth-Konzepts sind nachfolgend<br />

erläutert:<br />

Anlagensicherheit: Dort geht es hauptsächlich darum, Anlagen<br />

abzuschließen, z. B. mit speziellen Schaltschränken. Nicht jede<br />

Person soll Zugang zum Netzwerk haben. Dazu gehört, den Mitarbeitern<br />

Arbeitsanweisungen und Richtlinien in entsprechenden<br />

Schulungen bekanntzumachen.<br />

Netzwerksicherheit: Empfehlenswert ist die Netzwerksegmentierung,<br />

etwa mit NAT. Hier empfiehlt sich der Einsatz von IP<br />

und MAC Filtern, das Deaktivieren ungenutzter Ports und außerdem<br />

sollte verhindert werden, dass offene Ports frei verfügbar im<br />

Internet stehen. Weiterhin ist der Einsatz einer Firewall für die<br />

sichere Kommunikation mit der Außenwelt obligatorisch. Es gibt<br />

smarte Lösungen, die auch einzelne Maschinen oder kleine Fertigungszellen<br />

vom restlichen Unternehmensnetzwerk abschotten.<br />

Dann sollte man sichere Protokolle verwenden, etwa beim Aufruf<br />

einer Webseite.<br />

Systemintegrität: Dort geht es um die Systemhärtung. Default-<br />

Passwörter wie 0000, die im Auslieferungszustand vom Gerätehersteller<br />

hinterlegt sind, sollten sofort durch ein sicheres Passwort<br />

ersetzt werden. Damit macht man es Hackern so schwer wie<br />

möglich, ein Netzwerk zu attackieren. Weitere Maßnahmen sind<br />

Whitelisting und Virenschutz. Whitelisting deshalb, weil Betriebe<br />

wissen, welche Komponenten miteinander kommunizieren dürfen,<br />

zumindest in der Fertigungsebene. Die IT setzt dagegen<br />

hauptsächlich auf Blacklisting, weil man dort nicht wissen kann,<br />

wer auf die eigene Website zugreifen will, es gibt also spezifisch<br />

verbotene Bereiche. Die Authentifizierung befasst sich mit der<br />

Klassifizierung der Benutzer und mit dem Passwortmanagement.<br />

Folgt man diesen Empfehlungen, führt in der Fabrikvernetzung<br />

kein Weg an gemanagten Geräten vorbei. Lapp hat ein<br />

umfangreiches Portfolio an Switches für die Vernetzung in Fabriken,<br />

die mit hohen Sicherheitsstandards ausgerüstet sind –<br />

und es Hacker angriffen damit schwer machen. Als Anbieter<br />

von zuverlässigen Verbindungslösungen sieht es das Unternehmen<br />

als seine Auf gabe, sich der Thematik anzunehmen und<br />

seine Kunden davor zu schützen.<br />

Bilder: oz – stock.adobe.com; sonst Lapp<br />

www.lappkabel.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Lapp GmbH<br />

Schulze-Delitzsch-Straße 25<br />

70565 Stuttgart<br />

Tel.: 0711/7838-01<br />

E-Mail: info@lappkabel.de<br />

AUTOR<br />

Jürgen Greger, Produktmanager Industrial<br />

Communication, U.I. Lapp GmbH, Stuttgart<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 55


<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

KOMMUNIKATIONSBIBLIOTHEK SORGT FÜR DEN REIBUNGSLOSEN DATENAUSTAUSCH<br />

FIT FÜR DIE<br />

DIGITALE ZUKUNFT<br />

Der Trend der Digitalisierung im Rahmen von Industrie 4.0 geht immer öfter<br />

auch zu kleineren Projekten mit nur wenigen Datenpunkten. In vielen dieser<br />

Anwendungen bildet Raspberry Pi die zentrale Datenbasis. Das plattformneutrale<br />

SCADA-System Simatic WinCC Open Architecture kann nun dank einer<br />

leistungsstarken Kommunikationsbibliothek uneingeschränkt Daten mit<br />

Raspberry Pi austauschen.<br />

56 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


Simatic WinCC Open Architecture ist weltweit eines der erfolgreichsten<br />

Scada-Systeme. Einer der vielen Gründe dafür ist das offene Konzept.<br />

Es erlaubt die Einbindung unterschiedlicher Komponenten und bietet<br />

von der Automatisierungsebene bis zur Betriebsführungs- und<br />

Managementebene zugeschnittene Lösungen. Einmal entwickelt, soll eine<br />

weitere Adaptierung einfach und eine individuelle Anpassung an Anwenderwünsche<br />

rasch möglich sein.<br />

MULTIPLATTFORMFÄHIGE KOMMUNIKATIONSBIBLIOTHEK<br />

Genutzt wird diese Offenheit durch die multiplattformfähige Kommunikationsbibliothek<br />

Accon-AGLink des Schwäbisch Gmünder Softwarehauses Delta Logic.<br />

Accon-AGLink wurde bereits 1993 entwickelt, das auch gleichzeitig das Gründungsjahr<br />

der schwäbischen Softwareschmiede war. Im Jahre 2003 wurden wiederholt<br />

Anwenderanforderungen an das Unternehmen herangetragen, um die<br />

beiden Betriebssysteme Windows und Linux mit einer API zu unterstützen. Mit<br />

SIMATIC WINCC OPEN ARCHITECTURE IST<br />

WELTWEIT EINES DER ERFOLGREICHSTEN<br />

SCADA-SYSTEME<br />

WinCC OA wurde dafür eine Lösung gefunden. Kurz darauf wurden weitere<br />

Funktionen für die von der SPS-Seite initiierten Kommunikationsaufträge<br />

(BSEND, BRECEIVE) implementiert.<br />

Bereits im darauffolgenden Jahr ersetzte die neu geschaffene Bibliothek für<br />

Simatic WinCC Open Architecture die vielen verschiedenen Kommunikationsbibliotheken,<br />

die für die unterschiedlichen Kommunikationswege und Betriebssysteme<br />

mit jeweils anderen Softwareprogrammierschnittstellen bisher<br />

verwendet wurden. Für die Schaffung einer derart vielseitigen Single-Source-<br />

Applikation bedeutete dies einen erheblichen Entwicklungs-, Pflege und Wartungsaufwand.<br />

Das Gesamtsystem war immer von der fehlerfreien Funktion<br />

der Einzelkomponenten abhängig. Dazu kam, dass die verschiedenen Hersteller<br />

der Kommunikationsbibliotheken verschiedene Release-Zyklen für ihr Produkt<br />

hatten. Diese dann in den Zyklus des Gesamtsystems zu integrieren, war ein<br />

erheblicher Aufwand.<br />

UNTERSTÜTZT VIELZÄHLIGE STEUERUNGSTYPEN<br />

Für die Bibliothek von Delta Logic sprach insbesondere die Anbindung an bewährte<br />

Siemens-Steuerungen. Kommuniziert werden kann mit S7-200/300/400<br />

und Sinumerik bis hin zu S7-1200 und S7-1500, immer auch mit Zugriff auf die<br />

optimierten Datenbausteine.<br />

WIR MACHEN<br />

IHRE MASCHINE<br />

SICHER<br />

Sicherheitslösungen für die<br />

Intralogistik<br />

■ Sicherheitskomponenten und<br />

-systeme für Lagerhaltung und<br />

Materialfluss<br />

■ Breites Produktangebot für<br />

Flurförderzeuge<br />

■ Safety-Lösungen für Predictive<br />

Maintenance und Industrie 4.0<br />

■ Umfassendes Beratungs- und<br />

Dienstleistungsprogramm<br />

www.schmersal.com<br />

Die Oberfläche von Simatic WinCC OA, hier im Dark-Modus für Desktop-Nutzung, zeigt<br />

übersichtlich die wesentlichen Daten eines ausgewählten Systems auf einen Blick


<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

gelöst. Die Softwareschnittstelle blieb praktisch gleich, und es<br />

musste nur die Konfiguration an die neue Hardware angepasst<br />

und im Setup die neu benötigten Treiber integriert werden. Dies<br />

bedeutet insgesamt eine schnellere Verfügbarkeit des Produkts,<br />

und die Anwender können ihrerseits somit schneller ihre Integration<br />

der Altanlagen vorantreiben.<br />

SUPPORT FÜR RASPBERRY PI<br />

Eine weitere Anforderung war die sichere Kommunikation mit<br />

Raspberry Pi. Längst ist der Einplatinenrechner dem Image des<br />

Bastlerboards entwachsen und hat auch im professionellen Umfeld<br />

Fuß gefasst. Viele kleine Anwendungen finden in Zeiten der<br />

Digitalisierung Einzug in Konzepte der Industrie 4.0. Delta Logic<br />

hat dafür die Kommunikationsbibliothek Accon-AGLink auf das<br />

Betriebssystem des Raspberry Pi portiert, sodass dieselbe API<br />

und somit derselbe Quellcode für die Kommunikationsanbindung<br />

und sogar dieselbe Konfiguration wie bisher verwendet<br />

werden konnte.<br />

Geschäftsführer Rainer Hönle von Delta Logic: „Die Anforderung<br />

nach dieser zusätzlichen Plattform konnte mit Accon-AGLink<br />

perfekt gelöst werden, da die Softwareschnittstelle dieselbe blieb.”<br />

Die Anforderung nach dieser zusätzlichen<br />

Plattform konnte mit Accon-AGLink perfekt<br />

gelöst werden, da die Softwareschnittstelle<br />

dieselbe blieb.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Rainer Hönle, Gründer und CEO von<br />

Delta Logic<br />

Als Kommunikationswege werden von seriellen Adaptern für<br />

PPI/MPI/PB über Raw Ethernet für H1 über diverse MPI- bzw.<br />

Profibus-Karten und -Adapter bis hin zu TCP/IP sowohl ältere<br />

als auch neuere Standards unterstützt – dies ermöglicht eine<br />

Nachrüstung und Kommunikation in verschiedenen Generationen<br />

von Maschinen oder Anlagen ohne sofortige größere<br />

Hardware-Nachrüstungen. Neben den zahlreichen Kommunikationswegen<br />

kann auch eine große Bandbreite von Programmiersprachen<br />

(C++, C#, VB.net, VBA, Delphi, Java, …) und Compilern<br />

(Microsoft Visual Studio, GCC, Embarcadero, Eclipse, …) genutzt<br />

werden. Mittels einer einheitlichen Softwareprogrammierschnittstelle<br />

(API) kann auf diese Steuerungen von vielen Betriebssystemen<br />

zugegriffen werden.<br />

Trotz der Vielfalt an Schnittstellen, Kommunikationsprotokollen<br />

und Programmiersprachen tauchen im Zuge von Industrie 4.0<br />

und IoT immer wieder neue Herausforderungen auf. Wie aber die<br />

beiden nachfolgenden Beispiele zeigen, konnte Simatic WinCC<br />

Open Architecture unter Mithilfe der Kommunikations bibliothek<br />

Accon-AGLink viele Anwenderanforderungen erfüllen.<br />

DATENAUSTAUSCH ZUM NACHRÜSTEN ALTER<br />

STEUERUNGEN<br />

Bei der Digitalisierung älterer Maschinen und Anlagen trifft man<br />

immer wieder auf alte Steuerungen. Hier wurde die Anforderung<br />

nach einer möglichst minimalinvasiven Softwareänderung zur<br />

Integration des paketbasierten existierenden Protokolls (Raw<br />

Ethernet ohne TCP/IP) mit Hilfe der Accon-AGLink Bibliothek<br />

FAZIT UND AUSBLICK<br />

Seit Anfang der Partnerschaft arbeiten die Entwicklungsabteilungen<br />

von WinCC OA und Delta Logic bei der Integration von neuen<br />

Anforderungen eng zusammen, um die erforderliche Lösung<br />

schnellstmöglich auf den Markt zu bringen. Dafür stellt die<br />

Siemens-Tochter ETM dem Partner Delta Logic bei Bedarf die<br />

benötigte Test-Hard- oder -Software zur Verfügung.<br />

Accon-AGLink wird ständig weiterentwickelt. Als nächstes<br />

steht die erweiterte Integration von Sinumerik-Werkzeugmaschinensteuerungen<br />

auf dem Entwicklungsplan. Im Zuge der<br />

fortschreitenden Digitalisierung müssen auch diese Produktionsanlagen,<br />

egal wie alt, optimal integriert werden. Eine Aufgabe,<br />

mit der sich das mittelständische Unternehmen aus Baden-<br />

Württemberg weitere Auszeichnungen verdienen wird.<br />

Bilder: Aufmacher panuwat – stock.adobe.com und ETM; 01 ETM; sonst. Delta<br />

Logic<br />

www.deltalogic.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Delta Logic Automatisierungstechnik<br />

GmbH<br />

Stuttgarter Straße 3<br />

73525 Schwäbisch Gmünd<br />

Tel.: +49 7171 916-120<br />

Fax: +49 7171 916-220<br />

E-Mail: info@deltalogic.de<br />

AUTOR<br />

Andreas Schneeberger, Marketing Manager,<br />

ETM professional control GmbH, Eisenstadt<br />

58 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


NEUE GENERATION GATEWAYS MIT WLAN<br />

IoTmaxx stellt eine neue Generation aus der Reihe<br />

der programmierbaren IIoT-Mobilfunk-Gateways<br />

vor. Zum Einsatz kommen sie in Anwendungen zur<br />

Fernüberwachung und Fernwartung industrieller<br />

Anlagen. Der Anbieter setzt dabei auf drahtlose<br />

Verfügbarkeit durch Mobilfunk im LTE-4G-Netz<br />

sowie auf Netzredundanz über einen LAN-Port. Je<br />

nach Bedarf stehen unterschiedliche Gateway-<br />

Modelle zur Verfügung, die mit Schnittstellen wie<br />

Ethernet, USB oder CAN-Bus ausgestattet sind,<br />

inklusive zusätzlicher digitaler Ein- und Ausgänge.<br />

Neu im Programm sind Gateways, die über einen USB-Dongle noch eine zusätzliche Netzwerkschnittstelle<br />

anbieten. Nutzer können per Plug-and-play ein WLAN-Dongle anschließen, um<br />

die Gateways drahtlos mit einem Router bzw. dem Internet zu verbinden oder die WLAN-<br />

Schnittstelle als Access Point für die drahtlose Wartung nutzen zu können. Dadurch lässt sich<br />

der Service-Zugang komfortabel vor Ort via Notebook realisieren und das Beste: der Schaltschrank<br />

an der Anlage muss dafür nicht einmal geöffnet werden.<br />

www.iotmaxx.de<br />

NEUER EDGEAGGREGATOR<br />

Bei der Integration von Produktions- und<br />

Managementebene bis hin zu Edge- und<br />

Cloud-Anwendungen kommt dem Datenaustausch<br />

eine besonders wichtige Rolle zu.<br />

Bereits bei einer kleinen Anzahl von Servern<br />

und Clients wird die Architektur sehr<br />

komplex. Mit dem neuen edgeAggregator<br />

stellt Softing eine zentrale Datenintegrationsschicht<br />

zur Verfügung, welche die<br />

Komplexität reduziert und dabei die<br />

zahlreichen Variablen sowie die Verwaltung<br />

von Zugriffsrechten und Sicherheitsanforderungen berücksichtigt. Der edgeAggregator hat<br />

drei wesentliche Funktionen: Als OPC-UA-Aggregationsserver übernimmt er die Aggregation<br />

von bis zu 100 OPC-UA-Servern und unterstützt bis zu 25 OPC-UA-Server-Endpunkte. Als IoT<br />

Cloud Gateway übernimmt er die bidirektionale Datenübertragung mit Cloud-Anwendungen<br />

über die MQTT-Publisher-/Subscriber-Funktionalität. Als Security Supervisor ist er für die<br />

zentrale Verwaltung der Sicherheitsparameter der OPC-UA- und MQTT-Verbindungen zuständig<br />

und schützt vor Angriffen.<br />

www.softing.com<br />

LÜFTERLOS UND GEWAPPNET FÜR<br />

WINDOWS 11 IOT<br />

Windows 11 ist zwar ein kostenfreies Upgrade von Win 10,<br />

stellt jedoch spezielle Anforderungen an die Hardware, die<br />

Bestandssysteme nicht immer vollends erfüllen. Um Einschränkungen<br />

entgegenzuwirken, hat Efco mit dem Industrie-<br />

PC U3-D80 eine auf Win 11 angepasste Plattform entwickelt.<br />

Alle Schnittstellen und Wartungszugänge der nur 192 × 150 × 72 mm kleinen Rechner befinden<br />

sich auf der Frontseite. Daher lässt sich ein U3-D80 problemlos per optio nalem Adapter auf der<br />

Hutschiene montieren. In den lüfterlosen Compact-IPCs kommen Lower-Power-CPUs der<br />

8. Generation von Intel (ehemals Whiskey Lake) mit einem TDP von 15 W und bis zu vier Cores<br />

zum Einsatz. Zur Standardausstattung gehören digitale IOs, 2 × GbE Ethernet, 4 × USB, 1 × USB-C,<br />

sowie ein DisplayPort, an dem bis zu drei Bildschirme betrieben werden können. Die IPCs der<br />

U3-D80-Reihe sind zudem modular erweiterbar und bieten einen DC-Weitbereichseingang. Efco<br />

garantiert eine Verfügbarkeit bis 2029.<br />

www.efcotec.de


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

BEWEGLICHE ENERGIEFÜHRUNGEN IN<br />

FEEDER-SYSTEMEN FÜR PRESSENSTRASSEN<br />

STETS IN BEWEGUNG<br />

Im schnellen Gleichtakt und voll automatisiert arbeiten die Pressenstationen<br />

im Presswerk der Automobilhersteller. Den Takt geben dabei häufig Feeder-<br />

Systeme von Strothmann an. Das neueste System des Herstellers ist dank<br />

seiner Kinematik besonders leistungsstark und kompakt. Für die Energie- und<br />

Signalführung an insgesamt fünf beweglichen Achsen sorgen Energieketten<br />

und Rotationsmodule von Igus.<br />

60 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

01 Sowohl die Energieketten als auch die Rotationsmodule werden<br />

als fertig konfektionierte „readychain“ gefertigt<br />

wie die hohe Flexibilität und der Verzicht auf zusätzliche Handhabungskomponenten<br />

am Anfang und Ende der Pressenstraße.<br />

SCHLANK, SCHNELL, PRÄZISE<br />

Das verdankt sich der einzigartigen Kinematik, bei der Linear-,<br />

Dreh- und auch Teleskopierbewegungen überlagert und präzise<br />

koordiniert werden. Dadurch kann die Transfereinheit die Formteile<br />

zusätzlich in verschiedene Richtungen orientieren. Und sie<br />

kann wegen der dank des Teleskops fast doppelt so schnellen<br />

Linearbewegung innerhalb von wenigen Sekunden sehr weit in<br />

die einzelnen Pressenstufen hineinreichen. An jeder Station werden<br />

insgesamt fünf Achsen – drei linear, eine rotierend und eine<br />

teleskopierend – elektronisch synchronisiert, greifen die Platine<br />

und „fädeln“ sie in die nächste Station ein, während an den anderen<br />

vier Stationen sowie am Beginn und am Ende der Linie mit<br />

DIE LEITUNGEN UND ENERGIE­<br />

KETTEN MÜSSEN BIS ZU<br />

24 MILLIONEN DOPPELHÜBE<br />

ERREICHEN<br />

16 Hübe pro Minute: Das ist der Takt, der für den FeederPlus6 neo<br />

von Strothmann maßgeblich ist. Mit diesem Feeder-System lassen<br />

sich die Pressenstraßen des automobilen Karosseriebaus automatisieren.<br />

In der Regel erfolgt der Umformprozess von der Blechplatine<br />

zur Motorhaube, zum Türblech oder zur kompletten Seitenwand<br />

in fünf Stufen. Aufgabe der Feeder ist es, die Bleche von<br />

einer Station zur nächsten weiterzureichen. Im Gleichtakt mit der<br />

Presse entsteht so im Vier-Sekunden-Rhythmus ein vollständiger<br />

und komplexer Bewegungsablauf – und ein komplex geformtes<br />

Karosserieteil. Seit vielen Jahren gilt Strothmann weltweit als Spezialist<br />

für diesen Prozess – sowohl beim Retrofit an vorhandenen<br />

Pressenlinien als auch bei Neuanlagen. Die neueste Entwicklung,<br />

der FeederPlus6 neo, bietet im Vergleich zu den bisherigen Lösungen<br />

einige Vorteile. Dazu gehören die längere Lebensdauer ebenso<br />

geringem Zeitversatz dasselbe geschieht. Dabei ist hohe Zuverlässigkeit<br />

gefordert und auch eine robuste Konstruktion, denn<br />

die Pressen arbeiten im 24/7-Betrieb und nach einem Tag sind<br />

schon 23.040 fein synchronisierte Hübe absolviert. Innerhalb<br />

eines Jahres sind es mehr als 8,4 Millionen Hübe und entsprechend<br />

viele Blechplatinen.<br />

KOMPONENTEN SIND STARKEN BEANSPRU­<br />

CHUNGEN AUSGESETZT<br />

Zu den Komponenten, die dabei stark beansprucht werden, gehören<br />

die Energieketten für die Strom- und Signalzuführung bis<br />

zum Werkzeug. Dabei wurden die Experten von Igus einbezogen.<br />

„Wir binden die Kernlieferanten für die Antriebe, Führungen und<br />

auch Energieketten grundsätzlich frühzeitig in unsere Entwicklungsarbeit<br />

ein. Das bewährt sich“, so Dr.-Ing. Stefan Rehling,<br />

Geschäftsführer Strothmann Machines & Handling GmbH und<br />

verantwortlich für die Technik. Diese Vorgehensweise führte früh-<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 61


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

02 Von links nach rechts: Dr.-Ing. Stefan Rehling, Geschäftsführer Technik von Strothmann, Igus-Verkaufsberater<br />

Maik Lipsmeier, Yve Kirsch, Igus-Vertriebsleiter Norddeutschland für E-Kettensysteme und Dipl.-Kfm. Henning<br />

Seffers, Sprecher der Geschäftsführung von Strothmann<br />

zeitig zu einer Planänderung. Die Ursprungsidee, eine Servoleitung<br />

mit großen Querschnitten und einem großen Mindestbiegeradius<br />

bis zum Werkzeug zu führen, erwies sich als nicht<br />

realisierbar. Yve Kirsch, Igus-Vertriebsleiter Norddeutschland<br />

für E-Kettensysteme: „Weil der Feeder auch für Retrofit-Projekte<br />

genutzt werden soll, ist der zur Verfügung stehende Bauraum<br />

begrenzt. Bei einer großen Servoleitung wären die RBR-Rotationsmodule<br />

für die Drehbewegungen aufgrund der Biegeradien zu<br />

groß gewesen. Deshalb kommen jetzt mehrere kleinere Einzeladern<br />

mit einem Querschnitt von 35 mm 2 zum Einsatz – das bietet<br />

auch den Zusatzvorteil einer ausgewogenen Verteilung der<br />

Leitungen in der Kette.“<br />

HERAUSFORDERUNG: LEITUNGSFÜHRUNG<br />

AN GEGENLÄUFIGEN DREHACHSEN<br />

Die Bezeichnung „FeederPlus6“ deutet schon darauf hin, dass<br />

das Transfersystem sechs Linearachsen hat und somit sechs<br />

Energieketten benötigt. Hier kommen Standardketten aus dem<br />

universell einsetzbaren E4-Programm von Igus zum Einsatz, teilweise<br />

in der Variante „E4 light“, die weniger Bauraum beansprucht.<br />

Eine besondere Herausforderung war die Leitungsführung an<br />

den zwei gegenläufigen Hauptdrehachsen. Die Igus-Ingenieure<br />

haben hier RBR-Module empfohlen und diese Lösung bewährt<br />

sich – ebenso wie Energieketten – in der Praxis. Dipl.-Kfm.<br />

Henning Seffers, Sprecher der Geschäftsführung Strothmann<br />

Machines & Handling GmbH: „Wir haben bereits zwei Transfersysteme<br />

ausgeliefert und eines davon in Betrieb genommen,<br />

weitere Projekte sind in Planung.“<br />

LEITUNGEN AUCH FÜR ANSPRUCHSVOLLE<br />

ANWENDUNGEN<br />

Dabei bewähren sich nicht nur die Energieketten von Igus und<br />

RBR-Module, sondern auch die Chainflex-Leitungen, die ebenso<br />

von Igus stammen und von Grund auf für bewegliche Anwendungen<br />

entwickelt wurden. Strothmann bevorzugt die Hybridtechnik,<br />

bei der die Energie für den Motor und die Sensorsignale in einer<br />

Leitung geführt – ein Prinzip, mit dem Igus sich seit mehr als sieben<br />

Jahren beschäftigt und entsprechend getestete und geprüfte<br />

Leitungen im Programm hat. Beim Feeder-Plus6 neo kommen<br />

unterschiedliche Leitungstypen (Servo-, Bus-, Steuer-, Messsystem-<br />

und Erdungsleitungen) der CF-Serie mit TPE-Ummantelung<br />

sowie die Hybrid-Servoleitungen vom Typ CF280 zum Einsatz.<br />

Alle Leitungen bewähren sich dauerhaft auch unter widrigen<br />

Bedingungen, die hier vorliegen, weil die Platinen beölt werden.<br />

Alle Leitungen zeichnen sich außerdem durch geringe Biegeradien<br />

aus, die hier wegen des „schlanken“ Feeder-Systems zwingend<br />

erforderlich sind. Insgesamt decken die beweglichen Leitungen<br />

eine Länge von 13 m ab – aufgeteilt auf fünf Einzelleitungen,<br />

die jeweils als konfektionierte readychain geliefert werden.<br />

Diesen Service nutzt Strothmann hauptsächlich aus Gründen der<br />

Prozesssicherheit. Rehling: „Bei Igus läuft die Konfektionierung<br />

professionell und, wo möglich, automatisiert ab. Es wird werk-<br />

62 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

zeuglos gecrimpt und verschraubt, mit definiertem Drehmoment.<br />

Bei der hohen Beanspruchung, denen die Ketten und die Leitungen<br />

hier ausgesetzt sind, ist das ein klares Argument.“<br />

LANGE LEBENSDAUER – BIS ZU 24 MILLIONEN<br />

DOPPELHÜBE<br />

Die hohen Anforderungen an die Lebensdauer lassen sich, wie<br />

eingangs schon erwähnt, in Zahlen fassen. Bei einer Taktrate von<br />

16 Hüben sind schon nach 24 Stunden 23.040 Hübe erreicht, nach<br />

einem Jahr sind es exakt 8.409.600 Hübe. Weil Igus mit Strothmann<br />

eine Lebensdauer von drei Jahren vereinbart hat, müssen Ketten<br />

und Leitungen somit bis zu 24 Millionen Hübe erreichen. Damit<br />

geht Igus deutlich über die Standard-Garantie hinaus. Maik<br />

Lipsmeier, Verkaufsberater von Igus: „Wir können das aber guten<br />

Gewissens garantieren, weil wir die Betriebsparameter mit Datensätzen<br />

aus unserem Testlabor abgeglichen haben.“ Allerdings<br />

muss dann auch alles passen und bestens vorbereitet sein. Das<br />

wurde ebenfalls schon in der Konstruktions- und Testphase sichergestellt.<br />

Kirsch: „Wir haben die CAD-Daten übernommen und die<br />

Ketten ‚hineinkonstruiert‘. So konnten wir zum Beispiel die Biegeradien<br />

prüfen.“ Die Unterstützung von Igus ging aber – weil die Anforderungen<br />

so hoch sind – noch darüber hinaus: „Die readychain<br />

Systeme wurden für den Prototyp nur einseitig mit Steckern<br />

konfektio niert. Nach der Montage der Energieketten haben die<br />

Kollegen aus Köln die genaue Leitungslänge ausgemessen und die<br />

Leitungen abschließend passgenau konfektioniert.“ Diesen Prototypen<br />

hat Strothmann zunächst über mehrere 100.000 Zyklen getestet.<br />

Erst dann wurde der FeederPlus6 neo für den Vertrieb freigegeben.<br />

DURCHDACHTE KONSTRUKTION<br />

Auch für Automatisierungs-Experten, die schon viel gesehen<br />

haben, ist es spannend, das Feeder-System in Aktion zu erleben.<br />

Kaum öffnet eine Pressenstation, reicht der schlanke Feeder<br />

hinein und entnimmt die frisch umgeformte Platine. In die leere<br />

Sta tion wird sofort das nächste Blech eingelegt. Jeder Wechselvorgang<br />

dauert weniger als vier Sekunden, und es wird auch<br />

Strecke zurückgelegt, weil die Stationen bis zu 5,20 m voneinander<br />

entfernt sind – alles fein synchronisiert in allen fünf Stationen.<br />

Entsprechend hoch sind die Geschwindigkeiten. Rehling: „In der<br />

x-Achse erreichen wir 4 m/s, in der y-Achse 3,5 m/s bei Beschleunigungswerten<br />

bis 20 m/s 2 . Die Maximalbeschleunigungen sind<br />

mithilfe der besonderen Kinematik und der teleskopierbaren<br />

y-Achse aber eher gering trotz der hohen Ausbringungsleistung.<br />

Dadurch werden alle mechanischen Komponenten einschließlich<br />

der Energieketten und Leitungen weniger beansprucht.“ Wenn<br />

man genau hinschaut, sieht man, dass der Feeder in der Mitte der<br />

Strecke kurz abbremst, um sich mit der der zugehörigen Presse zu<br />

synchronisieren – 24.000-mal am Tag. Die Energieführungen von<br />

Igus sorgen dabei für die geordnete Leitungsführung – mindestens<br />

drei Jahre lang, „tried and tested“ und garantiert.<br />

Bilder: Igus und Strothmann<br />

www.igus.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Igus GmbH<br />

Spicher Str. 1a, 51147 Köln<br />

Tel.: 02203 9649 0<br />

E-Mail: info@igus.de<br />

AUTOR<br />

Yve Kirsch, Vertriebsleiter Norddeutschland<br />

für e-kettensysteme, Igus<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

https://bit.ly/FeederPlus6neo<br />

Halle 7, Stand 250<br />

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www.turck.de/tat


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

MODULARES ADAPTERTÜLLENSYSTEM<br />

VON DER TEILBAREN KABEL-<br />

EINFÜHRUNG ZUM HYBRIDSYSTEM<br />

Möchte man einen Rundsteckverbinder, ein Keystone-Modul oder<br />

eine Schlauchverschraubung an einer Gehäusewand oder an<br />

einem Schaltschrank montieren, so sind oft zusätzliche Ausbrüche<br />

notwendig. Das ist aufwändig. Wir stellen Ihnen ein System vor,<br />

in das sich Leitungen und Schläuche komfortabel einführen lassen<br />

– Schnittstelle für Steckverbinder inklusive.<br />

64 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


Die Vernetzung und Verkabelung von Steuergeräten unterschiedlichster<br />

Art mit zunehmend komplexeren maschinellen<br />

und elektrotechnischen Applikationen, steigt stetig<br />

an und stellt entsprechend hohe und vor allem vielfältige<br />

Ansprüche. Mit den von Icotek patentierten teilbaren Kabeleinführungssystemen<br />

(erhältlich bspw. für Standardausbrüche in den<br />

Größen 10, 16 und 24-polig und weiteren Größen) können vorkonfektionierte<br />

Leitungen als auch nicht konfektionierte Leitungen<br />

ohne Stecker in Schaltschränke, Klemmenkästen sowie Maschinen<br />

und Anlagen eingeführt, abgedichtet und zeitgleich zugentlastet<br />

werden. Gesichert und geschützt gegen Staub, Schmutz und Wasser,<br />

abgeschirmt gegenüber EMV-Störungen.<br />

Gefühlt lässt sich jedes Kabel in vielfältiger Art und Weise durch<br />

einen (passenden) Kabeleinführungsrahmen führen. Scheinbar gibt<br />

es nichts, was es nicht gibt. Wofür es bislang allerdings keine Möglichkeit<br />

gab, sind Schnittstellen für Hybridstecker/Rundsteckverbinder<br />

im Kabeleinführungsrahmen bzw. in der Kabeleinführungsleiste.<br />

Hier war es bis dato erforderlich, zusätzliche Ausbrüche am<br />

Gehäuse vorzunehmen. Diese zusätzlichen Ausschnitte gehören nun<br />

mit dem Imas-Connect System von Icotek der Vergangenheit an.<br />

INTEGRATION VON SCHNITTSTELLEN<br />

Was fehlte war die Möglichkeit, Schnittstellen in ein Kabeleinführungssystem<br />

zu integrieren. Flexibilität, ein hohes Maß an individueller<br />

Verwendbarkeit, hochwertige verträgliche Materialien und eine entsprechend<br />

praxistaugliche verlässliche IP-Schutzart. Eine Kabeltülle<br />

mit Innengewinde oder einer Serviceschnittstelle, die sich in die<br />

You CAN get it...<br />

Hardware und Software<br />

für CAN-Bus-Anwendungen…<br />

PCAN-MicroMod FD<br />

Universelles Einsteckmodul mit I/O-<br />

Funktionalität und CAN-FD-Interface.<br />

Erhältlich mit Evaluation-Board für die<br />

Entwicklung eigener Anwendungen.<br />

ZUSÄTZLICHE BORHUNGEN IN<br />

DER GEHÄUSEWAND SIND NICHT<br />

MEHR ERFORDERLICH<br />

Kabeleinführungsleiste integrieren lässt, war auf dem heutigen<br />

Markt noch nicht präsent.<br />

Die Ausgangslage war gegeben: die Integration von Druckausgleichselementen,<br />

Hybridsteckverbinder, Schlauchverschraubungen,<br />

Rundsteckverbinder, Pneumatik-Schottverschraubungen oder Einbaukupplungen<br />

in teilbare Kabeleinführungsleisten zu ermöglichen.<br />

Flexibilität und die Zuverlässigkeit der einzelnen Bauelemente<br />

müssen erhalten bleiben.<br />

Die Vorteile einer derartigen Lösung für den Anwender: zusätzliche<br />

Bohrungen in der Gehäusewand sind nicht mehr erforderlich<br />

und erübrigt mehrere Arbeitsschritte. Der Anwender benötigt auch<br />

keine zusätzlichen weiteren Kabeleinführungssysteme. Icotek entwickelte<br />

hier auf Kundenwunsch eine serien reife Lösung für die<br />

Integration dieser Schnittstellen. „Durch die Interaktion mit unseren<br />

Kunden entstehen neue beziehungsweise neuartige Produktkonzepte.<br />

Das Imas-Connect-System ist ein gutes Beispiel, da es ein<br />

solches Produkt bisher nicht gab“, so Hubert Jahnke, Produktma nager<br />

bei Icotek.<br />

Die AT-M ist auf Basis der Kabeltülle der vorhandenen „KT groß“<br />

aufgebaut.<br />

IN FÜNF SCHRITTEN ZUM MODULAREN<br />

HYBRIDSYSTEM:<br />

1. Bei der Bestückung des Kabeleinführungsrahmens fügt der Anwender<br />

die AT-M, mit dem passenden Gewinde, in den Rahmen<br />

der Kabeleinführung.<br />

2. Der Kabeleinführungsrahmen wird nun durch Verschrauben geschlossen.<br />

3. Anschließend wird der Rahmen an das Gehäuse geschraubt.<br />

Irrtümer und technische Änderungen vorbehalten.<br />

PCAN-PCI/104-Express FD<br />

CAN-FD-Interface für PCI/104-<br />

Express-Systeme. Erhältlich als<br />

Ein-, Zwei- und Vierkanalkarte inkl.<br />

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64293 Darmstadt / Germany<br />

Tel.: +49 6151 8173-20<br />

Fax: +49 6151 8173-29<br />

info@peak-system.com


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

01 02 03<br />

01 In die Adaptertülle AT-M können z. B. Pneumatik-Schott-<br />

Steckverbindungen, Rundsteckverbinder und Druckausgleichselemente<br />

direkt mit in die Kabeleinführung integiert werden<br />

02 Die Kabelverschraubung KVT-ER mit der AT-K-M Adaptertülle und<br />

integriertem Druckausgleichselement PCE<br />

03 Der integrierte Polyamidkorpus der Adaptertülle AT-KS ermöglicht<br />

das Einrasten aller Module, die auf dem Keystone-System basieren<br />

04 Alle Module der Kategorie „compact“, die auf dem PushPull<br />

System basieren, lassen sich in die Tülle AT-PP einsetzen<br />

05 Die Adaptertülle AT-FL dient als Schnittstelle für M23<br />

Vierkantflansch Steckverbinder<br />

4. In das Gewinde der AT-M ist das entsprechende Gegenstück<br />

(z. B. Steckverbinder) zu integrieren.<br />

5. Abschließend den Stecker an das Gegenstück andocken.<br />

Durch den Einsatz des Imas-Connect Adaptersystems werden<br />

Einbaustecker, Einbaubuchsen direkt mit in die Kabeleinführungsleisten<br />

KEL, KEL-U oder KEL-ER integriert. Verfügbar<br />

ist die AT-M mit Innengewinde M12 × 1,0, M16 × 1,5, M20 × 1,5<br />

und M25 × 1,5.<br />

Alternativ ist eine AT-M blind erhältlich. Der darin integrierte<br />

Polyamidkorpus ist einseitig vollständig geschlossen. Die Nutzfläche<br />

beträgt 24 × 24 mm, die Wandstärke 6 mm. Hier können<br />

individuelle Sonderbohrungen vorgenommen und auch kleinere<br />

Flanschbuchsen (z. B. für Hybrid-Gerätesteckverbinder) angebracht<br />

werden. Unter Berücksichtigung der Nutzfläche, können<br />

vielerlei individuelle Varianten realisiert werden. Den Bedürfnissen<br />

des Anwenders sind keine Grenzen gesetzt – lediglich die Nutzfläche<br />

von 24 × 24 mm. Die Schutzklasse beträgt – abhängig von<br />

der Konfiguration – bis zu IP66.<br />

Die AT-M schafft Schnittstellen für Signal-, Daten-, Leistungsoder<br />

Hybridsteckverbinder, diese werden je nach Anforderung<br />

einfach in das Gewinde der AT-M eingeschraubt. An der AT-M<br />

können auch Druckausgleichselemente oder Schlauchverschraubungen<br />

bis M25 × 1,5 eingeschraubt werden.<br />

WAS KONKRET LÄSST SICH AN DIE<br />

AT-M MONTIEREN?<br />

n Einbausteckverbinder z. B. für den Geräteanschluss<br />

n Schlauchverschraubungen für die Größen M16/20/25; aus<br />

Polyamid, Polypropylen, Messing, Edelstahl etc.<br />

n Einbaustecker für Frontmontage<br />

n Einbaukupplungen M12 × 1,0, M16 × 1,5, M20 × 1,5, M25 × 1,5<br />

n Einbaubuchsen M12 × 1,0, M16 × 1,5, M20 × 1,5, M25 × 1,5<br />

n Druckausgleichselemente M12 × 1,0, M16, M20, M25<br />

n Hybridsteckverbinder dienen der Signal-, Daten- und Leistungsübertragung.<br />

Der Verkabelungsaufwand wird bei Hybridsteckverbindern<br />

reduziert.<br />

n Temperaturbeständigkeit reicht von -40 bis +100 °C. Die Brandklasse<br />

ist UL94-VO.<br />

FÜR METRISCHE GEWINDEGRÖSSEN<br />

Durch den Einsatz der AT-B (Blindtülle) können runde Steckverbinder,<br />

Pneumatik-Schottverschraubungen, Druckausgleichselemente<br />

in die Kabeleinführung integriert werden. Die AT-K-M<br />

HEUTIGE SERIEN ERMÖGLICHEN<br />

DIE INTEGRATION VON<br />

SCHNITTSTELLEN IN DAS<br />

KABELEINFÜHRUNGSSYSTEM<br />

ist für kleinere Gewindegrößen von M5 bis M12 erhältlich. Beispielsweise<br />

wird das Druckausgleichselement PCE M12 × 1,5 zum<br />

Druckausgleich und zur Vermeidung von Unterdruck, durch<br />

Temperaturschwankungen, eingesetzt. Das Eindringen von<br />

Feuchtigkeit/Wasser an sehr dichten Gehäusen wird verhindert.<br />

Der IP-Schutz ist weiterhin gewährleistet. Mittels Adaptertülle<br />

AT-K-M 12 × 1,5 erfolgt die Montage und wird in Verbindung mit<br />

den teilbaren Kabeleinführungsrahmen verbaut. Auch ein direktes<br />

Verschrauben in der Gehäusewand ist möglich.<br />

66 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

04 05<br />

ADAPTERTÜLLE FÜR KEYSTONE-MODULE<br />

Eine Adaptertülle für Keystone-Module ist ebenfalls erhältlich. Die<br />

Tülle AT-KS ist wie die AT-M auf Basis einer Kabeltülle groß aufgebaut.<br />

Hier werden die aus der IT stammenden, die auf dem Keystone-System<br />

basieren, per Snap-in-Montage eingerastet. Durch den<br />

Einsatz der Tülle AT-KS dient die teilbare Kabel einführung zum<br />

Durchführen vorkonfektionierter Leitungen und gleichzeitig auch<br />

als Schnittstelle für Steckverbinder. Diese Tülle ist geeignet für alle<br />

gängigen Keystone-Module. So lassen sich USB, RJ45 oder zum<br />

Beispiel HDMI-Stecker von vorne und hinten stecken und bieten<br />

noch mehr Flexibilität und Nutzerfreundlichkeit.<br />

PUSHPULL-ADAPTERTÜLLE<br />

Durch die anschraubbaren Anbaugehäuse können alle Module der<br />

Kategorie „compact“, die auf dem PushPull System basieren, in die<br />

Tülle eingesetzt werden. Durch den Einsatz der Tülle AT-PP kann<br />

die teilbare Kabeleinführung zum Durchführen vorkonfektionierter<br />

Leitungen und gleichzeitig auch als Schnittstelle dienen.<br />

So kann auf zusätzliche Ausbrüche verzichtet und die Arbeitskosten<br />

gesenkt werden. Die AT-PP verfügt über die Schutzklasse<br />

IP65 (in Abhängigkeit eines angeschlossenen Steckverbinders).<br />

SCHNITTSTELLE FÜR M23 VIERKANTFLANSCH<br />

STECKVERBINDER<br />

Die neueste Adaptertülle ist die AT-FL. Die Adaptertülle dient als<br />

Schnittstelle für M23 Vierkantflansch Steckverbinder. Sie ist auf<br />

Basis der Kabeltülle aufgebaut und ist einsetzbar in den Icotek<br />

KEL-Systemen (KEL-U, KEL-ER, KEL 183 und KEL-FG).<br />

Die Adaptertüllen werden in die teilbare Kabeleinführung eingesetzt.<br />

Einbaustecker bzw. Einbaubuchsen integrieren sich<br />

durch den Einsatz der AT-FL Tülle direkt in die Kabeleinführung.<br />

Alle Vierkantflansche mit dem Bohrungsabstand 19,8 × 19,8 mm<br />

(M23) sind passend. Da keine separate Lochung in der Gehäusewand<br />

notwendig ist, werden die Montagekosten gesenkt und auch<br />

der Zeitaufwand ist ein geringerer. Zudem erreicht die Adaptertülle<br />

AT-FL Schutzarten bis IP65 (in Abhängigkeit des angeschraubten<br />

Flansches und angeschlossenen Steckverbinders).<br />

FAZIT<br />

Durch den Einsatz des modularen Adapter-Systems wird die<br />

Kabel einführung zum Hybridsystem. Konfektionierte sowie nicht<br />

konfektionierte Leitungen bzw. Schläuche können eingeführt werden<br />

und zeitgleich dient das System als Schnittstelle für Steckverbinder.<br />

Die aus Elastomer gefertigten Tüllen des Adapter-Systems<br />

mit einem Korpus aus Polyamid fügen sich in bestehende Kabeleinführungsleisten<br />

von Icotek ein und erfüllen je nach Tülle die<br />

Schutzklasse IP54 bzw. IP65 / IP66. Wie fast alle Artikel von Icotek<br />

ist auch das Imas-Tüllen system halogen- und silikonfrei.<br />

Bilder: Icotek<br />

www.icotek.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Icotek GmbH<br />

Bischof-von-Lipp-Str. 1, 73569 Eschach<br />

Tel.: 07175 923 80 - 0<br />

Fax: 07175 923 80 - 50<br />

E-Mail: info@icotek.com<br />

AUTOR<br />

Stephan Buchner, Marketing Manager,<br />

icotek, Eschach<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bit.ly/modularesAdaptersystem<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 67


MIT DEM BAUKASTENSYSTEM ZUR INDIVIDUELLEN LINEAREINHEIT<br />

EINFACHE<br />

PROZESSAUTOMATISIERUNG<br />

Viele Transportaufgaben lassen sich mithilfe von Lineartechnik realisieren.<br />

Vorkonfektionierte Lösungen vereinfachen das Zusammenspiel von Lineareinheit,<br />

Motor, Getriebe und Steuerung. Die Systeme sind dabei optimal abgestimmt und<br />

haben universelle Schnittstellen. Dank intelligenter Software können die Lineareinheiten<br />

innerhalb kurzer Zeit konfiguriert und in Betrieb genommen werden.<br />

Flexible Auswahl und gleichzeitig einfache Auslegung und<br />

Inbetriebnahme – mit ihrem Baukasten bietet Item für<br />

nahezu jede Transportaufgabe die passende Lineartechnik.<br />

Dabei steht dem Anwender mit dem Automations system<br />

Item Linear Motion Unit eine umfassende Komplett lösung aus<br />

Lineareinheit, Motor, Getriebe und Steuerung zur Verfügung.<br />

Integriert sind die beiden webbasierten Softwareprogramme<br />

Item MotionDesigner und Item MotionSoft. Zur Nutzung der<br />

selbstlernenden Lineareinheiten erhalten Anwender eine Auswahl<br />

und Zusammenstellung passender Komponenten und nehmen<br />

das gemäß ihren Anforderungen erstellte und vorkonfigurierte<br />

Linearsystem selbstständig in Betrieb. „Wir erreichen mit der<br />

Item Linear Motion Unit eine einfache Dimensionierung, Handhabung<br />

und Inbetriebnahme von Lineartechnik“, sagt Johannes<br />

Sodermanns, Produktmanager Maschinenautomation bei Item.<br />

„Der Anwender muss kein Spezialist für Lineartechnik oder<br />

Steuerungstechnik sein, denn die Software integriert Expertenwissen<br />

aus diesen Bereichen.“<br />

ZUSAMMENSTELLUNG DER LINEARTECHNIK<br />

Im Item MotionDesigner werden die zur Beschreibung der Transportaufgabe<br />

notwendigen Daten aus einem Angebot von aufeinander<br />

abgestimmten Komponenten (Motoren, Getriebe, Steuerungen,<br />

Zubehör) ausgewählt. Dabei sind auch über technische Daten<br />

hinausgehende Parameter hinterlegt, die in umfangreichen Berechnungen<br />

und Messungen ermittelt wurden. Das Tool berücksichtigt<br />

bei der Auslegung die gewünschte Wiederholgenauigkeit,<br />

die elektrische Versorgung am Einsatzort und die Umgebungsbedingungen.<br />

Die intelligente Software ermittelt unter Einbindung<br />

68 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

der Daten eine optimale Kombination der Einzelkomponenten.<br />

Dabei werden bis zu zwei Millionen Rechenoperationen durchgeführt.<br />

In wenigen Sekunden liegt das Ergebnis vor und das Tool<br />

empfiehlt eine maßgeschneiderte Lineareinheit. Zusätzlich zeigt<br />

es an, welches nützliche Zubehör zur Verfügung steht.<br />

SCHNELLE UND EINFACHE INBETRIEBNAHME<br />

Mit der Software Item MotionSoft lässt sich das System innerhalb<br />

kurzer Zeit in Betrieb nehmen. Installationssoftware und Steuerung<br />

verwenden die bereits vorhandenen Daten der definierten<br />

Komponenten. Alle Bestandteile sind aufeinander abgestimmt.<br />

Die Software führt die Installation des gesamten Lineartechnik-<br />

Systems selbstständig durch. Denn das Tool prüft alle verfügbaren,<br />

aus dem Item MotionDesigner importierten Daten und ermittelt<br />

die korrekten Reglereinstellungen zur automatischen Inbetriebnahme<br />

der Item Linear Motion Unit. Das führt zu einer großen<br />

Zeitersparnis, da der Anwender die Daten nicht selbst ermitteln<br />

muss. Durch die programmierbaren Fahrprofile, die sich in der<br />

Steuerung speichern lassen, ist für viele Transportaufgaben kein<br />

Einsatz einer SPS erforderlich. Die Anbindung an eine SPS über<br />

die gängigen Feldbus-Schnittstellen ist aber dennoch möglich.<br />

HOHE FLEXIBILITÄT IM EINSATZ<br />

„Wir bieten mit unserer Lineartechnik maximale Flexibilität“, so<br />

Sodermanns. „Anwender können selbstständig ihre Lösungen<br />

konstruieren, wählen aus unserem Baukasten passende Komponenten<br />

und geeignete Antriebstechnik oder entscheiden sich<br />

für vorkonfigurierte Lineareinheiten.“ So erhalten sie Lösungen,<br />

die ihren Anforderungen bis ins Detail entsprechen. Die Automationsgesamtlösung<br />

Item Linear Motion Unit erspart dem Anwender<br />

viele Arbeitsschritte, die bei marktüblichen Automationslösungen<br />

notwendig sind. Damit lässt sich zum Beispiel<br />

auch schnell prüfen, ob die vorliegende Lineareinheit zu einer<br />

neuen Transportaufgabe passt. Ein zusätzlicher Vorteil ist die<br />

umfangreiche Produktdokumentation mit Montageinformationen,<br />

die bei der Nutzung der Automationslösung mitgeliefert<br />

wird. Darüber hinaus verfügt das System über universelle<br />

Schnittstellen, sodass auch Komponenten anderer Hersteller<br />

eingebunden werden können. Ebenfalls ist die Verbindung mit<br />

PC-basierten Engineering-Systemen wie Labview möglich.<br />

FAZIT<br />

Das vollständige System<br />

besteht aus Lineareinheit,<br />

Getriebe, Motor, Steuerung,<br />

Kabeln und Zubehör<br />

Mit den beiden Softwarelösungen von Item lassen sich Transportaufgaben<br />

schnell und komfortabel in Linearlösungen abbilden<br />

und vorkonfigurierte Lineareinheiten einfach in Betrieb nehmen.<br />

Da der Item MotionDesigner sämtliche Daten, technische Parameter<br />

und dynamische Anforderungen berücksichtigt, entsteht<br />

innerhalb kurzer Zeit die passende Lösung, die an die individuellen<br />

Bedürfnisse angepasst ist. Die Komplettlösung wird<br />

durch Item vorkonfiguriert geliefert und ist sofort einbaufertig.<br />

Mit Item MotionSoft gelingt die Inbetriebnahme innerhalb weniger<br />

Minuten. Der Einsatz der Item Linear Motion Unit erspart<br />

dem Anwender demnach viel Aufwand und Zeit. Der Prozess<br />

der Auslegung und Inbetriebnahme wird erheblich vereinfacht.<br />

Da die frei verfügbare Online-Software die Komponenten auch<br />

auf den tatsächlichen Bedarf des Projekts abstimmt, ist sichergestellt,<br />

dass alle Aspekte berücksichtigt werden. Eine Überdimensionierung<br />

der Aufgabe wird verhindert und das Risiko der<br />

Fehlauslegung minimiert.<br />

Bilder: Item<br />

www.item24.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Item Industrietechnik GmbH<br />

Friedenstraße 107–109, 42699 Solingen<br />

Tel.: 0212 / 65 80 -300<br />

Fax: 0212 / 65 80 -310<br />

E- Mail: info@item24.com<br />

PROZESSOPTIMIERUNG<br />

IN EINER MINUTE<br />

DIGITAL.<br />

CLOUDBASIERT.<br />

SKALIERBAR.<br />

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Signale in neuen<br />

Dimensionen<br />

Besuchen Sie uns vom 8. - 10.11.<strong>2022</strong> auf der SPS - smart production solutions in Nürnberg (Halle 4, Stand 4-330)<br />

www.werma.com


FLEXIBLES FLOTTENMANAGEMENT STETS AUF<br />

AKTUELLEM STAND<br />

Mit dem Traffic Control System (TCS) hat<br />

Sigmatek ein herstellerunabhängiges<br />

Flotten-Managementsystem für fahrerlose<br />

Transportsysteme (FTS) auf den Markt<br />

gebracht. Es bietet offene Standard-Protokolle<br />

wie VDA 5050, MQTT, JSON, UDP, TC/<br />

IP und findet somit praktisch überall<br />

Anschluss. TCS kümmert sich um die<br />

Routenplanung und berücksichtigt<br />

permanente oder temporäre Hindernisse sowie benutzerdefinierbare Einschränkungen.<br />

Wie eine Taxizentrale schickt das Leitsystem ein verfügbares<br />

Fahrzeug zum Aufnahmeort und anschließend zur Lieferadresse. Zudem<br />

besteht die Möglichkeit, Abläufe vorab per Simulation zu testen. Die Web-basierte<br />

Visualisierung ist auch mit mobilen Endgeräten nutzbar. Ferner lassen<br />

sich Echtdaten importieren, um die Landkarte an reale Gegebenheiten anzupassen.<br />

Ebenfalls neu im Repertoire ist die Echtzeit-Verortungssoftware<br />

SlamLoc als Grundlage für ein präzises konturbasiertes Navigieren. So kann das<br />

TCS direkt auf neu hinzugekommene oder verschobene Objekte reagieren.<br />

www.sigmatek-automation.com<br />

HOCHWERTIGER GLEICHSTROM-ANSCHLUSS FÜR<br />

BATTERIE-ENERGIESPEICHERSYSTEME<br />

Das MC4-Portfolio der Stäubli<br />

PV-Steckverbinder umfasst jetzt<br />

auch eine Verbindungslösung mit<br />

Gleichstromanbindung für<br />

Batterie-Energiespeichersysteme<br />

namens MC4-Evo stor. Der neue<br />

Steckverbinder komplettiert die MC4-Evo 2-Produktlinie und erweitert das<br />

Portfolio für DC 1500 V. Diese steckbare Verbindung zwischen Wechselrichter<br />

und Speichersystem sorgt für eine einfache Montage und sorgt so für eine<br />

dauerhafte, robuste, langlebige und verlustarme Verbindungsqualität.<br />

Neben der Multilam-Kontakttechno logie verfügt diese Komponente über ein<br />

45 ° gedrehtes Steckgesicht, um eine fehlersichere Installation zu gewährleisten.<br />

Die langlebige Verbindungs lösung für BESS erfüllt Schutzklasse IP68, ist<br />

robust und arbeitet selbst unter rauen Anwendungsbedingungen zuverlässig.<br />

www.staubli.com<br />

BILDVERARBEITUNG MIT GIGE VISION-SCHNITTSTELLE<br />

Allied Vision hat sein Alvium-Portfolio um zwei Bildverarbeitungs-Kameras<br />

erweitert. Neben USB3 Vision und Mipi CSI-2 kann man nun auch zwischen<br />

zwei Geschwindigkeitsstufen der GigE Vision-Schnittstelle wählen. In der<br />

Alvium G1-Kameraserie sind zum ersten Release 14 Modelle mit Auflösungen<br />

bis zu 24,6 MP verfügbar. Die Alvium G5 Serie mit 5GigE Vision-Schnittstelle<br />

startet mit 11 Sony-IMX-Bildsensoren. Die Modelle decken unter anderem UV,<br />

sichtbares Licht, NIR und SWIR ab. Beide Kameras sichern ihre Bildqualität<br />

durch FPNC, DPC, Active Sensor Alignment und industrieller Standard-Hardware.<br />

Durch die Nutzung des Alvium Chips sowie der neusten Hardware nach<br />

Industriestandard kann die Alvium G1 in jede GigE Vision-Anwendung integriert<br />

werden. Die Alvium G5-Kameraserie<br />

ermöglicht ein einfaches<br />

Upgrade von bestehenden Systemen<br />

und bietet Rückwärtskompatibilität<br />

mit GigE-Lösungen.<br />

www.alliedvision.com<br />

70 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

SICHERE FELDBOX REDUZIERT INSTALLATIONSAUFWAND<br />

Schmersal präsentiert eine überarbeitete<br />

Geräteversion seiner Safety Fieldbox.<br />

Diese ermöglicht es, unterschiedlichste<br />

Sicherheitsschaltgeräte dezentral im Feld<br />

anzuschließen und frei zu verknüpfen –<br />

ob Sicherheitszuhaltungen, Sicherheitssensoren<br />

oder Sicherheitslichtgitter.<br />

Einzigartig ist die Möglichkeit, bis zu vier<br />

Bedienfelder mit Not-Halt Taster und bis<br />

zu drei nicht sichere Befehls- und Meldegeräte anzuschließen. Für den Anwender<br />

vereinfacht das die Verdrahtung, minimiert den Installationsaufwand und ermöglicht<br />

weitreichende Diagnosefunktionen.<br />

www.schmersal.com<br />

UPGRADE BEI FUNKTIONALER SICHERHEIT<br />

Bürkert hat die Ventilinsel Airline Ex (Typ 8650)<br />

für Siemens Simatic ET 200iSP um neue<br />

Applikationen für die funktionale Sicherheit<br />

erweitert. Hinzugekommen sind Drucksensoren<br />

und Druckschalter zur Statusabfrage der<br />

Ventile, Drucküberwachung sowie ein vorgeschaltetes<br />

Ventil zur externen, sicherheitsgerichteten<br />

Abschaltung. Die Integration spart<br />

Installationsaufwand, wenn überprüft werden<br />

muss, ob die Ventile wirklich drucklos sind. So<br />

kann gemäß IEC 13849 der Performancelevel C erreicht werden. Außerdem wurde<br />

der zulässige Temperaturbereich auf 0 bis 60 °C erhöht. Ist mit viel Abwärme zu<br />

rechnen, vereinfacht sich daher die Projektierung und Platzierung im Schaltschrank.<br />

Hot-Swap-Fähigkeit, Rückschlagventile und P-Kanalabsperrung wurden<br />

ebenfalls weiter verbessert, um den Luftdurchfluss zu erhöhen. Gleichzeitig ist die<br />

Ventilinsel kompakter als das Vorgängermodell. Sie eignet sich für den Einsatz in<br />

den EX-Zonen 1 und 21 und soll in Kürze auch CCC-Ex-Anforderungen erfüllen.<br />

www.buerkert.de<br />

SICHERHEITS-LICHTVORHÄNGE<br />

Leuze stellt die neuen Sicherheits-Lichtvorhänge<br />

ELC 100 vor. Dank ihres<br />

einfachen mechanischen und elektrischen<br />

Aufbaus sind die Geräte schnell<br />

installiert. Die Halter mit Schwenkfunktion<br />

werden einfach in den Nuten der<br />

ELC 100 montiert. Die Multi-Level-Ausricht-Anzeige<br />

erlaubt eine schnelle und<br />

optimale Ausrichtung der Geräte. Die<br />

leuchtstarken LEDs sind dabei direkt vom<br />

Sender aus gut sichtbar. Auch der<br />

Anschluss ist über die vierpolige Leitung<br />

besonders einfach. Eine Konfiguration ist<br />

nicht notwendig. Die Gehäuse sind<br />

komplett aus Metall gefertigt. Die<br />

erhöhten Seitenwände schützen die<br />

Frontscheibe. Dank intelligenter Strahlauswertung<br />

mit Objekt-Tracking arbeiten<br />

die Geräte selbst in anspruchsvollen<br />

Umgebungen mit Spänen oder Funken<br />

zuverlässig ohne Abschaltungen.<br />

www.leuze.com<br />

TURBO FÜR DIE SICHERE, DURCHGÄNGIGE<br />

DATENKOMMUNIKATION<br />

Das Unternehmen Weidmüller hat seine Omnimate-Leiterplattenkomponenten<br />

mit Ethernet-APL (Advanced Physical Layer) ausgestattet. Die neue Technologie<br />

ermöglicht einen direkten Zugriff auf Daten der Feld- und Geräteebene. Ethernet-<br />

APL bietet hohe Übertragungsraten über lange Strecken, überträgt Strom und<br />

Kommunikations signale über ein einziges zweiadriges Kabel und unterstützt den<br />

sicheren Betrieb in Ex-Zonen. Bei Weidmüller gibt es bereits etliche Produkte, die<br />

für den Ethernet-APL-Standard in der Prozessindustrie qualifiziert sind. Dazu<br />

gehören Omnimate-Leiterplattenkomponenten mit APL-Schnittstelle. Über die<br />

einbau- und feldkonfektionierbaren<br />

Steckverbinder lässt sich per Zweidrahttechnologie<br />

eine zuverlässige Verbindung<br />

zu Feldgeräten herstellen. So<br />

stehen Anlagendaten in Echtzeit zur<br />

Verfügung. Die Übertragungsrate<br />

beträgt 10 Mbit/s bei paralleler Spannungsversorgung<br />

über Twisted-Pair-<br />

Kabel bis 1.000 m. APL-Leiterplattenkomponenten<br />

sind zudem kontakt- und<br />

vibrationssicher sowie schnell installiert.<br />

www.weidmueller.com


SPECIAL CONNECTIVITY<br />

MANUEL SENK<br />

Head of Global Business Development, Murrelektronik GmbH, Oppenweiler<br />

Die Connectivity von morgen ist nahtlos und dezentral. Sie ist modular<br />

aufgebaut, fasst Technologien zusammen und macht Schaltschränke<br />

überflüssig. Der Grundgedanke: Zunächst wird die Energieversorgung<br />

zusammen mit weiteren Funktionen wie Switches, Sicherungen oder<br />

IOs und vielem mehr aus dem zentralen Schaltschrank herausgelöst<br />

und zusammen mit einem Industrie-PC in ein kompaktes, dezentrales<br />

Gehäuse gepackt. Vario-X ist ein solches nahtloses und dezentrales<br />

System, welches dank eines passenden Installationskonzeptes für<br />

maximale Connectivity sorgt. Als kompaktes System wird es direkt an<br />

einer Maschine oder Anlage platziert. Der Industrie-PC übernimmt die<br />

Kommunikation und Steuerung. Er kann in alle übergeordneten Industrial-Ethernet-Netzwerke<br />

eingebunden werden, versorgt das gesamte<br />

System mit Leben und ist als offene Steuerungsplattform nahtlos integrierbar.<br />

Als Controller kommuniziert er innerhalb des Systems sowie<br />

mit der Antriebstechnik und externen Teilnehmern in Echtzeit über<br />

EtherCAT. W-LAN, 5G und Bluetooth sowie OPC-UA und MQTT sorgen<br />

für grenzenlose IoT-Kommunikation in der Fabrik der Zukunft.<br />

CONNECTIVITY<br />

Eine zuverlässige Datenübertragung<br />

bildet die Grundlage<br />

für viele IIoT- und Industrie-<br />

4.0-Anwendungen.<br />

Zunehmende Datenvolumen,<br />

höhere Übertragungsgeschwindigkeiten<br />

und immer<br />

komplexere Applikationen<br />

stellen die Industrie jedoch vor<br />

Herausforderungen. Single Pair<br />

Ethernet (SPE) gilt hierbei als<br />

eine der Zukunftstechnologien.<br />

Wie also sieht die Connectivity<br />

von morgen aus? Wir fragen<br />

Experten.<br />

GRENZENLOSE IOT-<br />

KOMMUNIKATION<br />

MACHT DIE SMART<br />

FACTORY ERST<br />

MÖGLICH<br />

SPE ÜBERZEUGT<br />

MIT EFFIZIENZ UND<br />

KOMPAKTHEIT UND<br />

BRAUCHT WENIGER<br />

ROHSTOFFE<br />

Aktuelle Themen und Trends aus<br />

unterschiedlichen Blickwinkeln –<br />

genau das finden Sie hier.<br />

VERENA NEUHAUS<br />

Produktmanagerin für Datensteckverbinder, Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg<br />

Das IIoT sorgt für immer mehr Kommunikationsteilnehmer, die miteinander<br />

vernetzt werden wollen. SPE bringt viele Vorteile im Bereich der industriellen<br />

Kommunikation in diese neue vernetzte Welt. Da wäre zum einen die Miniaturisierung,<br />

die Durchgängigkeit des Kommunikationsprotokolls vom Sensor<br />

bis zur Cloud, die größere Reichweite des Ethernet-Protokolls bis zu 1000 m,<br />

aber auch die vereinfachte Verkabelung mit nur 2 Adern und die Möglichkeit,<br />

gleichzeitig Energie und Daten zu übertragen. Das ermöglicht effiziente<br />

Übertragungskonzepte in der Feldebene – bis hin zur Sensorik. Neben der<br />

Verbindungstechnik sind nun auch erste Switche und Sensoren am Markt<br />

verfügbar. Normierte Steckverbinder und Leitungen machen die Connectivity<br />

für SPE zukunftssicher. Dank der Verwendung von etablierten Standards<br />

wie M8 und M12 lässt sich die Technologie immer leichter integrieren. Sie<br />

überzeugt mit Effizienz, Kompaktheit und dem reduzierten Einsatz von<br />

Rohstoffen.<br />

72 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


SPECIAL CONNECTIVITY<br />

LEA FRONZEK, B. ENG.<br />

Produktmanagerin Single Pair Ethernet, Escha, Halver<br />

Die Digitalisierung ist in vollem Gange und Schlagwörter wie Industrie 4.0, IIoT sowie<br />

M2M-Kommunikation oder Cloud-Lösungen sind in aller Munde. So unterschiedlich die<br />

einzelnen Ansätze auch sein mögen, haben sie alle eine Gemeinsamkeit. Das Schlüsselwort<br />

für ihren Erfolg lautet Datenqualität. Während aktuelle industrielle Kommunikationsnetzwerke<br />

noch einigermaßen fehlertolerant sind, werden sich Produktionsprozesse<br />

in Zukunft nur über eine sichere und zuverlässige Verkabelung umsetzen lassen. Mit den<br />

stetig steigenden Anforderungen an die Netzwerkperformance steigen parallel die Anforderungen<br />

an Steckverbinder und Kabel. Die Infrastruktur muss auch in Grenzbereichen<br />

der zukünftigen Technologien noch leistungsfähig genug sein, um eine hohe Verfügbarkeit<br />

und Robustheit der Daten zu gewährleisten – ohne dass es zu Netzwerkausfällen<br />

oder Performance-Einbußen kommt. Single Pair Ethernet (SPE) wird ein wesentlicher<br />

Baustein sein. Dieser eröffnet die Möglichkeit – mit einem vergleichsweise kompakten<br />

Interface – hohe Datenraten barrierefrei vom Sensor bis in die Cloud zu bringen. Im<br />

Gegensatz zu aktuellen Lösungen mit zwei oder vier verdrillten Adernpaaren setzt SPE<br />

auf lediglich ein verdrilltes Adernpaar. Dadurch entsteht zukünftig eine vergleichsweise<br />

gewichtsparende Infrastrukturlösung für IIoT- und Industrie 4.0-Applikationen.<br />

DATENQUALITÄT IST<br />

EIN WESENTLICHER<br />

FAKTOR ZUKÜNFTIGER<br />

DIGITALISIERUNG<br />

ES IST ESSENTIELL SICH<br />

AUF STANDARDS ZU<br />

EINIGEN – EINE GUTE<br />

BASIS HIERFÜR SEHEN<br />

WIR IN OPC UA<br />

weitere<br />

Experten<br />

finden Sie auf<br />

Seite 81<br />

CHRISTIAN GABRIEL<br />

Vice President General Automation, Keba Industrial Automation GmbH, Linz, Österreich<br />

Da fast alle Maschinenbauer versuchen, ihre Daten zu sammeln und im weiteren Schritt neue Geschäftsmodelle zu<br />

etablieren, wird das Thema Datensicherheit immer essentieller. Grundvoraussetzung für eine effiziente Umsetzung<br />

sind jedoch einheitliche Standards. Eine sehr gute Basis dafür sehen wir in der OPC-UA Technologie in Kombination<br />

mit den Informationsmodellen für die unterschiedlichen Branchen, daher investieren wir auch ständig in diese<br />

Technologie, um es den Maschinenbauern so einfach wie möglich zu machen diese zu nutzen. Ziel ist es eine Art<br />

Framework für unterschiedliche Branchen anzubieten um nach dem Plug & Play-Prinzip sichere Systeme bereitstellen<br />

zu können. Auch die unterschiedlichen Bestrebungen zu einem einheitlichen Steckergesicht und einheitlicher<br />

Kommunikation sehen wir als sehr positive Entwicklung und wir versuchen auch hier in der Arbeitsgruppe bei Single<br />

Pair Ethernet (SPE) möglichst viele Inputs zu liefern und unsere Erfahrung einzubringen.<br />

Einer der größten Kostenfaktoren in aktuellen Systemen ist das System-Engineering: dazu braucht man Experten,<br />

die mit den unterschiedlichen Bussystemen arbeiten können, damit alle die unterschiedlichen Sprachen auch richtig<br />

interpretiert werden. Experten, die auch die legacy Schnittstellen beherrschen, werden aber weniger. Daher ist es für<br />

Maschinenbauer essentiell sich auf Standards zu einigen, um die Komplexität zwischen den Systemen reduzieren zu<br />

können. Trotzdem wird es sicher noch einige Zeit dauern, bis alle Systeme vereinheitlicht werden können.<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 73


INDUSTRIALISIERUNG UND DIGITALISIERUNG VON GRÜNEM WASSERSTOFF<br />

FÜR EINE NACHHALTIGERE<br />

ZUKUNFT<br />

Wasserstoff ist eine der wichtigsten Technologien der neuen, klimaneutralen<br />

Energielandschaft. Die Erzeugung von „grünem“ Wasserstoff mittels Windoder<br />

Solarenergie ist im Industrie-, Energie- und Verkehrssektor ein wichtiges<br />

Mittel zur CO 2<br />

-Reduzierung. Damit die Wasserstoffbranche schnell und<br />

nachhaltig wachsen kann, sind bessere elektrotechnische und elektronische<br />

Konzepte gefragt.<br />

Die Nutzung fossiler Brennstoffe wird und muss enden,<br />

um unseren natürlichen Lebensraum für die Zukunft zu<br />

schützen. Die Industrie trägt Ihren Teil dazu bei, in dem<br />

umfangreiche Erfahrung in der traditionellen Verbindungs-<br />

und Schutztechnik sowie der Anlagensteuerung in der<br />

Prozessindustrie eingebracht werden kann. Ein Unternehmen,<br />

das sich zudem umfangreich im Bereich der erneuerbaren Energien<br />

engagiert, ist Weidmüller. Dr. Timo Berger, Vertriebsvorstand<br />

von Weidmüller, hat dabei klare Ziele für die Förderung<br />

von Wasserstoff: „Zusammen mit den zugehörigen Netzwerken<br />

der Industrie müssen wir nachhaltige und wirtschaftlich attraktive<br />

Lösungen im Bereich der Wasserstoffökosysteme entwickeln.<br />

Wasserstoff ist eines der Schlüsselelemente, um dem Klimawandel<br />

entgegenzutreten. Die Elektrotechnik, Automatisierung und<br />

Digitalisierung spielen bei der Erschließung dieser Potentiale<br />

eine sehr wichtige Rolle.“ Als Partner der Industrial Connectivity<br />

unterstützt der Experte seine Kunden weltweit mit Produkten,<br />

Lösungen und Services rund um die Themen Energie, Signale<br />

und Daten. Der Pionier der industriellen Verbindungstechnik ist<br />

nicht nur einer der führenden Anbieter im Bereich Elektronik<br />

und elektrische Verbindungstechnik, sondern verfügt auch über<br />

langjährige Erfahrung in der Windenergie-, Photovoltaik- und<br />

Prozessindustrie. Mit diesem Kompetenzprofil stehen der Wasserstoffindustrie<br />

maßgeschneiderte elektrotechnische und elektrische<br />

Automatisierungslösungen zur Verfügung.<br />

LÖSUNGEN FÜR DIE ERZEUGUNG VON<br />

WASSERSTOFF BIS HIN ZUR VERARBEITUNG<br />

In der Wasserstoffindustrie kommen Produkte von Weidmüller<br />

entlang der gesamten Prozesskette zum Einsatz – von der Erzeugung<br />

über die Speicherung und Bereitstellung bis hin zur Weiterverarbeitung.<br />

In diesem Zusammenhang werden die Industrialisierung<br />

und Digitalisierung der Wasserstoffindustrie gefördert, die<br />

für einen schnellen Ausbau von entscheidender Bedeutung sind.<br />

Im Bereich der Industrialisierung unterstützt der Experte den<br />

Einsatz moderner Produktionstechnologien durch die Standardisierung<br />

und Modularisierung von Elektroinstallationen. Dazu<br />

74 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


SPECIAL CONNECTIVITY<br />

tragen die steckbaren Sensor-, Daten- und Stromversorgungslösungen<br />

von Weidmüller bei. Darüber hinaus umfasst das Angebot<br />

vorkonfektionierte Funktionsmodule für Anschluss und<br />

Steuerung, die auf Wunsch einbaufertig in robusten Stahl- oder<br />

Edelstahlgehäusen geliefert werden können. SIL-Lösungen<br />

und Ex-zertifizierte Produkte für analoge und digitale Anwendungen<br />

runden das Portfolio ab. Sie sorgen für die Einhaltung<br />

der Sicherheitsanforderungen nach UL und anderer für den<br />

weltweiten Einsatz erforderlicher Normen.<br />

Im Rahmen der Digitalisierung lässt sich zudem eine erfolgreiche,<br />

zukunftsorientierte Wertschöpfung bei gleichzeitiger<br />

Reduzierung der Betriebsausgaben realisieren. Zu diesem<br />

Zweck werden Lösungen für die Zustandsüberwachung, vorausschauende<br />

Wartung, Koordination und Optimierung von<br />

Wasserstoffanlagen angeboten. Das u-mation-Portfolio umfasst<br />

eine komplette Produktpalette von Steuerungen und hotswap-fähigen<br />

E/A-Systemen bis hin zu Softwarelösungen für<br />

HMI, Scada und AML. Modernste Ethernet-Komponenten erleichtern<br />

die Anbindung an Cloud- oder On-Premises-Server.<br />

Sie nutzen branchenübliche Protokolle und Dienste und werden<br />

in Übereinstimmung mit den aktuellen Cybersicherheitsvorschriften<br />

bereitgestellt.<br />

ENGAGEMENT FÜR MEHR NACHHALTIGKEIT<br />

Wenn wir den Klimawandel noch aufhalten<br />

oder zumindest begrenzen wollen, müssen<br />

wir sofort handeln. Wasserstoff ist eine<br />

Schlüsselindustrie, die so schnell wie möglich<br />

ausgebaut werden muss. Unser Beitrag ist<br />

unser Fachwissen auf dem Gebiet der Elektronik<br />

und Elektrotechnik, das wir mit all unserer<br />

Kraft und Leidenschaft einbringen werden.<br />

Dirk Bauerkämper, Leiter Market Management New<br />

Energies, entwickelt das Wasserstoffgeschäft bei<br />

Weidmüller<br />

Die Dekarbonisierung in allen Energie-, Mobilitäts- und Industriesektoren<br />

ist unumgänglich. Wasserstoff ist dabei eine<br />

Schlüsseltechnologie für den Ersatz fossiler Brennstoffe. Für<br />

Weidmüller also Grund genug sich unter anderem als Gründungsmitglied<br />

von AquaVentus sowie als Mitglied der European<br />

Clean Hydrogen Alliance zu engagieren. Der Verein<br />

Aquaventus, als Zusammenschluss von Forschungseinrichtungen,<br />

Organisationen und Unternehmen, will die Technologie<br />

zur Gewinnung von klimaneutralem Wasserstoff aus Offshore-Windenergie<br />

voranbringen und plant mit zehn Gigawatt<br />

Erzeugungsleistung bis 2035 einen entscheidenden Beitrag<br />

zur deutschen und europäischen Wasserstoffstrategie<br />

leisten zu können.<br />

Die European Clean Hydrogen Alliance dagegen setzt sich<br />

für die erfolgreiche Weiterentwicklung der europäischen Wasserstoffstrategie<br />

ein und trägt dazu bei, das von Deutschland<br />

und der EU gesetzte Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Dabei<br />

sollen die Produktion als auch die Nachfrage nach erneuerbarem<br />

und kohlenstoffarmem Wasserstoff gesteigert und die<br />

CO 2<br />

-Emissionen flächendeckend reduzieren werden. Die Allianz<br />

ist eine Initiative der Europäischen Kommission. Sie bringt<br />

Akteure aus Industrie, Wissenschaft, Behörden und Zivilgesellschaft<br />

zusammen. So mobilisiert sie Ressourcen und entwickelt<br />

eine Investitionsagenda, die Produktion und Nutzung von erneuerbarem<br />

Wasserstoff fördert und eine konkrete Projektpipeline<br />

aufbaut. Dies soll die Grundlage für ein nachhaltiges und wettbewerbsfähiges<br />

industrielles Wasserstoff-Ökosystem in der EU<br />

schaffen – mit Engagement zu einer nachhaltigen Zukunft.<br />

Bilder: Weidmüller<br />

www.weidmueller.de<br />

Click. Clack. Closed.<br />

Die Fast Assembly Kabeleinführung<br />

Die Kabeleinführung KEL-FA (Fast Assembly)<br />

bietet eine schnelle Montage ohne Werkzeug.<br />

Zugentlastung gemäß DIN EN 62444 sowie<br />

eine hohe Flexibilität durch den Einsatz<br />

verschiedenster Tüllen sind weitere Vorteile.<br />

sps<br />

Halle 9-568<br />

IP54<br />

UL TYPE<br />

www.icotek.com


MASCHINEN- UND ANLAGENDOKUMENTATION IN DER CLOUD<br />

DIGITALE<br />

SCHALTPLANTASCHE<br />

Jeder, der einmal einen Blick in die Produktion geworfen hat, kennt dieses<br />

Bild: dicke Papierordner mit Maschinen- und Anlagendokumentation im<br />

Schaltschrank. Eine digitale Schaltplantasche bringt die Lebenslaufakte von<br />

Steuerungs- und Schaltanlagen in die Cloud. So beschleunigen Anwender ihre<br />

Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette und sparen Zeit und Geld.<br />

Die elektrotechnische Dokumentation und der digitale<br />

Zwilling einer Steuerungs- und Schaltanlage haben ein<br />

neues Zuhause: Als digitale Schaltplantasche wandert<br />

die sogenannte Rittal E-Pocket in die Cloud. Sie stellt via<br />

Smartphone oder Tablet valide Informationen aus dem Engineering<br />

direkt auf dem Shopfloor zur Verfügung. Die digitale Lebenslaufakte<br />

ersetzt den Papier-Dokumentenordner und bietet den<br />

Verantwortlichen für Maschinen und Anlagen neue Handlungsfreiheit<br />

in Betrieb und Instandhaltung.<br />

VORTEILE AUF EINEN BLICK<br />

n Immer up-to-date über die gesamte Lebensdauer der<br />

Anlage<br />

n Schnelle Ersatzteilbeschaffung und Instandsetzung<br />

im Störfall<br />

n Zweifelsfreie Zuordnung des aktuellen digitalen<br />

Zwillings zum aktuellen realen Modell mit allen<br />

Komponenten<br />

n Verzicht auf Papierdokumentation – signifikante<br />

CO 2<br />

-Reduzierung<br />

n Perspektivische Anreicherung der digitalen Schaltplantasche<br />

um Informationen zum CO 2<br />

-Footprint<br />

Cloud und digital statt Aktenordner und analog. Davon sollen<br />

Verantwortliche für Maschinen und Anlagen, Schaltschrankbauer<br />

und zuletzt Instandhalter profitieren. Denn sie alle haben mit Rittal<br />

E-Pocket einen einfachen Zugriff auf stets aktuelle, konsistente<br />

DIGITALER PROZESS – VON DER<br />

SCHALTPLANERSTELLUNG ÜBER<br />

DEN DIGITAL TWIN BIS HIN ZUR<br />

ANLAGENDOKUMENTATION<br />

Daten. Die digitale Lebenslaufakte der Steuerungs- und Schaltanlage<br />

beantwortet alle relevanten Fragen der Verantwortlichen<br />

im breiten Feld Operations.<br />

Seit Ende 2021 wird für jeden Rittal Schaltschrank der Serien<br />

VX25, VX SE, AX und KX ein Speicherplatz in der Eplan Cloud<br />

reserviert. Hier können alle Projektdaten zum Schaltschrank wie<br />

Schaltpläne, Wartungstabellen, Zertifikate und Handbücher hinterlegt<br />

werden. Eine Berechtigung vorausgesetzt, erhält Zugriff<br />

auf die Daten, wer den QR-Code am Schaltschrank per Smartphone<br />

oder Tablet über das integrierte Eplan E-View scannt. Der<br />

Zugriff kann ebenso über einen stationären Rechner erfolgen,<br />

z. B. um im Engineering Umbauten, Wartungen etc. konsistent zu<br />

76 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


SPECIAL CONNECTIVITY<br />

INTERVIEW<br />

WIE MENSCH UND UMWELT VON DER<br />

RITTAL E-POCKET PROFITIEREN<br />

Mit Rittal E-Pocket bieten Eplan und Rittal eine digitale<br />

Schaltplantasche an. Wer soll davon profitieren?<br />

UWE SCHARF: Mit E-Pocket adressieren wir sowohl Steuerungs-<br />

und Schaltanlagenbauer als auch Verantwortliche für<br />

die Maschinen und Anlagen, zuletzt die Instandhalter der<br />

Fertigungsindustrie. Alle haben ihre Rollen im Ökosystem<br />

der industriellen Automatisierung, jeder profitiert auf seine<br />

Weise von ePocket.<br />

Die Menge an Papier, die für die Papierdokumentation<br />

benötigt wird, ist enorm. Wie sieht Ihr Gegenentwurf aus?<br />

UWE SCHARF: Die gültigen Vorschriften in der Elektrotechnik<br />

erzwingen häufig eine Flut an Papier. Eine 50-seitige<br />

Dokumentation für eine einzelne Klemme: wofür? Oder die<br />

Schaltplanunterlagen. Die finden sich klassischerweise ausgedruckt<br />

in einer Plastiktasche auf der Türinnenseite, ebenso<br />

wie drei oder vier dicke Ordner im Schaltschrank, die<br />

obendrein eine zusätzliche Brandlast darstellen. Das ist kein<br />

Zustand. Wir setzen mit ePocket auf den digitalen Gegenentwurf<br />

– und den Einsatz von QR-Codes.<br />

Welche Vorteile hat der vorgelagerte Steuerungs- und<br />

Schaltanlagenbau?<br />

UWE SCHARF: Rittal E-Pocket eröffnet mehrere Chancen.<br />

Wenn der Anlagenbauer mit seinem Kunden vereinbart, dass<br />

die digitale Schaltplantasche das einzige Übergabe medium<br />

Uwe Scharf, Geschäftsführer Business Units<br />

und Marketing, Rittal<br />

ist, dann spart er unter Umständen Tausende Euro an Aufwand,<br />

die sonst bei Druck und Zusammenstellung der<br />

Dokumentation anfallen. Zudem verbleibt er als wesentlicher<br />

Spieler in einem Ökosystem, jetzt auch in der Betriebsphase.<br />

Speziell bei großen Umbau- und Instandhaltungsarbeiten<br />

werden oft Externe mit hinzugezogen. Sie<br />

können ihre Technologiepartnerschaft mit dem Betreiber<br />

stärken. Schließlich kann der Anlagenbauer bei Zugriffsrechten<br />

den Schaltschrank ein Produktleben lang begleiten.<br />

Vorteil: Initiativ kann er dem Betreiber nach Jahren zum<br />

Beispiel eine neue Klimatisierungslösung empfehlen, die<br />

den Stromverbrauch drastisch reduziert. Und er kann dem<br />

Betreiber auch Wartungsmaßnahmen anzeigen oder Tipps<br />

zu Recycling oder Zero-Waste-Konzepten geben. Das ist<br />

heutzutage alles enorm relevant.<br />

dokumentieren und die Projektdaten zu aktualisieren. Rittal<br />

E-Pocket wird als digitale Drehscheibe eines neuen Ökosystems<br />

etabliert, in dem verschiedene Stakeholder im Lebenszyklus einer<br />

Schaltanlage zusammenarbeiten.<br />

DOPPELTER NUTZEN: SIEMENS VERLEIHT<br />

NACHHALTIGKEITS-AWARD<br />

Die digitale Schaltplantasche Rittal E-Pocket wurde mit dem<br />

Schaltschrank Sustainability Award von Siemens ausgezeichnet,<br />

der 2021 erstmals verliehen wurde. Der Preis zeichnet Lieferanten<br />

und Siemens-Mitarbeitende aus, die gemeinsam mit ihren Ideen<br />

die hohen Nachhaltigkeitsziele bei Siemens unterstützen. „Durch<br />

den engen technologischen Austausch mit Rittal haben wir sofort<br />

den möglichen Nutzen für Siemens identifiziert, noch bevor die<br />

digitale Schaltplantasche auf den Markt kam“, sagt Ahmet Cavas,<br />

Global Commodity Manager von Siemens Smart Infrastructure<br />

für das Materialfeld Cabinets & LV Switchgear. „Rittal E-Pocket ist<br />

in doppeltem Sinne nachhaltig: Über die CO 2<br />

-Einsparung hinaus<br />

wird auch die langfristige, effiziente Zusammenarbeit von<br />

Betreibern, Planern, Schaltanlagen-Herstellern und Herstellern<br />

digital gestärkt.“<br />

Bilder: Rittal<br />

www.rittal.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Rittal GmbH & Co. KG<br />

Auf dem Stützelberg 1<br />

35745 Herborn<br />

Tel.: 02772 - 505-0<br />

Fax 02772 - 505-2319<br />

E-Mail: info@rittal.de<br />

AUTOR<br />

Steffen Maltzan, Referent Pressearbeit,<br />

Rittal GmbH & Co. KG, Herborn<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bit.ly/RITTAL_ePocket<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 77


SPECIAL CONNECTIVITY<br />

PROFITABLE DIGITALISIERUNGSPROJEKTE<br />

BEGINNEN IM MASCHINENNETZWERK<br />

DAS GROSSE GANZE IM BLICK<br />

Wer Digitalisierungsprojekte auf Shopfloor-Ebene, beispielsweise im Bereich<br />

Condition-Monitoring umsetzen will, kennt die Herausforderungen: Woher erhalte<br />

ich passgenaue Daten? Wie bleiben die Kosten für die Infrastruktur im Rahmen? Eine<br />

Möglichkeit sind die Steuerungen von Maschinen und Anlagen, deren Netzwerke in<br />

der Regel in sich geschlossen aufgebaut sind. Ließen sich die in der Maschine vorhandenen<br />

Daten abgreifen, würde das die Digitalisierung erheblich vorantreiben. Wie<br />

dies gelingen kann und warum das Netzwerk als Ganzes hierbei eine wesentliche<br />

Rolle spielt, erfahren Sie in folgendem Beitrag – anschaulich und praxisorientiert.<br />

Was ist heute in Industrieanlagen der Status Quo? Bei<br />

der Steuerungs- und Netzwerkkonzeption in Maschinen<br />

und Anlagen wird in erster Linie auf die Umsetzung<br />

der geforderten Funktionen geachtet. Es überwiegt<br />

dabei das SPS-Konfigurationsdenken, beispielsweise bei<br />

der Verwendung von Profinet. Die I/O-Module, notwendige Bedien-<br />

und Meldesysteme, Scanner oder auch Kameras werden<br />

funktional entsprechend der örtlichen Gegebenheiten verbunden<br />

und in der SPS-Konfiguration hinterlegt. Die Infrastruktur<br />

wird daher auf Basis des Profinet-Zertifikats ausgewählt, wobei<br />

zusätzlich Preis und Herstelleraffinität im Fokus stehen. Lastermittlungen,<br />

Bandbreitenplanung und Performance-Festlegungen<br />

zur Infrastruktur werden nicht angewendet. Grundsätzlich<br />

ist gegen diese Herangehensweise nichts einzuwenden. Nicht berücksichtigt<br />

werden dabei jedoch die möglichen Digitalisierungsvorhaben<br />

des Betreibers, die nach zusätzlichen Produktionsdaten<br />

aus dem jeweiligen Fertigungsprozess lechzen (Bild 1).<br />

FEHLENDER DIALOG ZWISCHEN<br />

MASCHINENBAUER UND -BETREIBER<br />

Aktuell schließt der Maschinenbauer in der Konzeption seines<br />

Netzwerkes den Digitalisierungswunsch auf Betreiber-Seite völlig<br />

aus. Er betrachtet vorrangig die Funktionalität und legt das Netzwerk<br />

somit nur für eine Applikation aus. Dabei richtet er sich z. B.<br />

nach den geltenden Profinet-Richtlinien und hält die geforderten<br />

Qualitätsparameter ein. Er macht das, weil ihm jegliche Information<br />

über gewünschte zusätzliche Daten oder auch anstehende<br />

Digitalisierungsprojekte fehlen. Das ist ein großes Manko und<br />

nicht selten ein Hemmnis für den Erfolg der Digitalisierungsprojekte,<br />

weil die Datenquelle „Maschinen-Netz“ verborgen bleibt.<br />

Ein weiteres Problem liegt in der praktischen Erfahrung, dass<br />

der zusätzlich verursachte Traffic durch azyklische TCP/IP-Kommunikation<br />

plötzlich nicht-reproduzierbare Funktionsstörungen<br />

verursachen kann, denen meist durch Abschottung und Tren-<br />

78 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


escha.net<br />

01 In der Realität spielen die Netzwerke der Produktionsebene (OT)<br />

für die Digitalisierung keine Rolle. Die Steuerung (SPS) ist meist der<br />

Datenübergabepunkt zur IIT und IT<br />

nung begegnet werden konnte. Dadurch werden Datenquellen<br />

unbewusst verschlossen, die nur z. B. ein zweites Netzwerk und<br />

zusätzliche Sensoren kompensiert werden können (Bild 2).<br />

FALLBEISPIEL ENERGIEMANAGEMENT<br />

Dass Industrie 4.0 mittlerweile ein Erfordernis ist, ist unumstritten.<br />

Da das Maschinen- und Anlagennetzwerk erfahrungsgemäß<br />

als direkte Datenquelle aus den bereits beschriebenen<br />

HOHE SIGNALDICHTE<br />

miniaturisierte SENSORIK<br />

hochpolige M8 Steckverbinder<br />

Anschluss-, Verbindungsleitung<br />

ungeschirmt | geschirmt<br />

Leitungsqualität PUR und PVC<br />

Häufig schließen Maschinenbauer in der<br />

Konzeption ihres Netzwerkes den Digitalisierungswunsch<br />

auf Betreiber-Seite völlig<br />

aus. Autark entstandene, abgeschottete<br />

Maschinen- und Anlagennetzwerke haben<br />

jedoch im Zeitalter der Digitalisierung<br />

keinen Platz mehr. Die Netzwerke müssen<br />

planvoll geöffnet werden.<br />

Anschlussquerschnitt 0,25mm²<br />

Halle 10.0 | Stand 321<br />

Karl-Heinz Richter, Geschäftsführung, Indu-Sol


SPECIAL CONNECTIVITY<br />

02<br />

03<br />

02 Die OT-Ebene ist weitgehend<br />

abgeschottet mit dem<br />

Gedanken der Funktionssicherung.<br />

Daten gelangen nur in<br />

geringem Umfang z. B. über die<br />

SPS in die IIT und IT<br />

03 Bei diesem Digitalisierungsprojekt<br />

fürs Energiemanagement<br />

wurde ein separates<br />

Netzwerk mit zusätzlichen<br />

Verbrauchszählern mit hohen<br />

Investitionen installiert<br />

Hintergründen nicht in Betracht gezogen wird, werden Daten auf<br />

zwei anderen möglichen Wegen gewonnen. Die erste und sehr<br />

verbreitete Möglichkeit ist der Weg über das Prozessabbild der<br />

SPS. Abgesehen davon, dass diese Daten oft aus Verknüpfungen<br />

bestehen, mit Zeitverzug gewonnen werden und einen zusätzlichen<br />

Programmieraufwand erfordern, stellt die SPS oft die benötigten<br />

Daten überhaupt nicht bereit. Diese Erfahrung machte ein<br />

Unternehmen bei der Erfassung von Energieverbrauchsdaten.<br />

Solche Daten werden sowohl in der Instandhaltung benötigt, um<br />

über den Unterschied von tatsächlich verbrauchtem Strom und<br />

Nennstrom der Verbraucher ein Verschleißabbild zu generieren,<br />

als auch im Bereich Umwelt- und Energiemanagement. In diesem<br />

Fall wurde ein separates Netzwerk mit Sensoren in Form von<br />

Verbrauchszählern installiert (Bild 3). Es wurden also zusätzliche<br />

Investitionen getätigt, statt vorhandene Ressourcen zu nutzen.<br />

Die Unwissenheit über das eigentliche Leistungsvermögen des<br />

installierten Maschinen- Netzwerks erforderte zusätzliche Ressourcen,<br />

weil vorhandene ungenutzt bleiben. Über das Profinet-<br />

Profil „Profi-Drive“ können direkt aus jedem Frequenzumrichter<br />

DER SCHONENDE UMGANG MIT<br />

RESSOURCEN IST EIN WICHTIGER<br />

BESTANDTEIL VON PROFITABLEN<br />

DIGITALISIERUNGSPROJEKTEN<br />

Stromwerte feingranularer (antriebsbezogener Verbrauch) ermittelt<br />

und in einem standardisierten Datenformat zur Verfügung<br />

gestellt werden. Würde man in einem frühen Projektstadium proaktiv<br />

mit dem Anlagenbauer diskutieren, würde recht schnell<br />

klarwerden, dass das Maschinen-Netzwerk diese Daten direkt<br />

bereitstellen kann und soll.<br />

FALLBEISPIEL CONDITION MONITORING<br />

Eine Maschine benötigt für das Condition-Monitoring zirka 100<br />

zusätzliche Sensoren, um den Abnutzungsgrad von stark dynamisch<br />

beanspruchten Baugruppen zu ermitteln. Um das Maschinennetzwerk<br />

nicht zu belasten, bzw. aus Angst ein erhöhtes<br />

Lastaufkommen zu generieren, wurde ein separates Netzwerk<br />

aufgebaut. Da die dafür kalkulierte Investitionssumme von<br />

200.000 Euro fast aufgebraucht war, hat man die Anzahl der Sensoren<br />

auf 20 zusammengestrichen, letztlich wurden nur fünf Sensoren<br />

als Datenquelle eingebunden. Das Digitalisierungsprojekt<br />

wurde also „auf Sparflamme“ ausgeführt und hat letztlich nicht<br />

den geplanten Effekt gebracht: Budget eingehalten! Ziel erreicht?<br />

DAS NETZWERK ALS GANZES BETRACHTEN<br />

Bei allen Diskussionen zur Umsetzung von Digitalisierungsprojekten<br />

wird das Netzwerk ausgeklammert. Entweder, weil es vorausgesetzt<br />

wird, oder es wird in die Kostenkalkulation als notwendige<br />

zusätzliche Aufwendung integriert. Diese Betrachtungsbzw.<br />

Herangehensweise muss sich ändern, wenn die Kosten den<br />

Effekt nicht eliminieren sollen. Vor allem bei Greenfield-Anlagen<br />

muss bei Digitalisierungsprojekten dem Netzwerk, seiner Planung<br />

und letztlich seiner Auslegung ein höherer Stellenwert eingeräumt<br />

werden. Das Netzwerk ist das verbindende Element<br />

zwischen dem, der Daten fordert und der Datenquelle. Eine<br />

ganzheitliche Betrachtung unter Berücksichtigung der unterschiedlichsten<br />

Applikationen und somit erforderlichen Bandbreiten<br />

ist der Garant für die durchgängige Kommunikation und<br />

die Erschließung verschiedenster primärer Datenquellen. Autark<br />

entstandene, abgeschottete Maschinen- und Anlagennetzwerke<br />

haben im Zeitalter der Digitalisierung und der damit verbundenen<br />

Projekte keinen Platz mehr.<br />

Die Netzwerke müssen planvoll geöffnet werden, ohne Sicherheit,<br />

Stabilität und Zuverlässigkeit aufs Spiel zu setzen. Sie müssen<br />

losgelöst von der Applikation betrachtet, spezifiziert und als<br />

Gewerk so ausgeschrieben werden, dass sich darin alle Belange<br />

der IT und der OT inklusive des Maschinennetzwerks widerspiegeln.<br />

Die somit entstandene Offenheit und Durchgängigkeit lassen<br />

Datenquellen erschließen, Kosten reduzieren und die Effektivität<br />

der Digitalisierung enorm erhöhen.<br />

Bilder: Aufmacher gorodenkoff – shutterstock.com, sonstige Indu-Sol<br />

www.indu-sol.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Indu-Sol GmbH<br />

Blumenstr. 3<br />

04626 Schmölln<br />

E-Mail: info@indu-sol.com<br />

Telefon: 034491 - 580-0.<br />

AUTOREN<br />

Karl-Heinz Richter, Geschäftsführer für<br />

Marketing & Vertrieb, Indu-Sol GmbH und<br />

Ellen-Christine Reiff, M.A.,<br />

Redaktionsbüro Stutensee<br />

80 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


SPECIAL CONNECTIVITY<br />

JONAS DIEKMANN<br />

Technical Editor, Harting, Espelkamp<br />

Single Pair Ethernet wird die Entwicklung der industriellen Datennetzwerke<br />

entscheidend prägen. Die Komplexität der Anwendungen steigt<br />

und damit auch der Bedarf von Ethernet Protokollen in Feldanwendungen.<br />

Die Möglichkeiten bisheriger serieller BUS-Protokolle sind begrenzt und<br />

halten in der aktuellen Entwicklung oft nicht mehr Schritt. Genau hier<br />

kann SPE punkten. Hohe Datenraten bis 10 Gbit/s und Echtzeitfähigkeit<br />

via TSN (OPC UA) gepaart mit platz- und ressourcensparenden Kabeln und<br />

Steckverbindern bedienen die Ansprüche der Datennetzwerke in I4.0-Anwendungen.<br />

Zahlreiche Gateways und Übersetzer fallen weg und machen<br />

Platz für eine durchgängig Ethernet-basierte Kommunikation über alle<br />

Unternehmens ebenen hinweg. Egal ob in Automotive-Anwendungen, in der<br />

Bahn, Gebäude infrastruktur, Automation oder Produktion – alle Branchen<br />

erhalten eine standardisierte, schlanke Infrastruktur mit mehr Leistungsfähigkeit<br />

und einfacherer Installation. Auf der SPS in Nürnberg zeigen wir<br />

neben unserer Verbindungstechnik auch viele spannende Neuheiten rund<br />

um Connectivity vom Sensor bis in die Cloud.<br />

hier klicken<br />

SPE ERLAUBT<br />

GEWICHTSPARENDE<br />

INFRASTRUKTUR-<br />

LÖSUNGEN FÜR<br />

DAS IIOT<br />

NUR EINE ZUVERLÄSSIGE<br />

KONNEKTIVITÄT STELLT<br />

ECHTZEITDATEN BEREIT<br />

DOMINIKUS HIERL<br />

Senior Vice President Sales EMEA, Quectel<br />

Ob in der Produktion oder im Einzelhandel – Echtzeitdaten sind heute im operativen Management eines Unternehmens<br />

unabdingbar. Was hierbei jedoch häufig unterschätzt wird: Der Schlüssel zur Bereitstellung von Echtzeitdaten<br />

ist eine zuverlässige Konnektivität innerhalb der eigenen Organisation. Der Grund: Die potenziellen Vorteile<br />

des sofortigen Datenzugriffs gehen verloren, wenn der Datenfluss aufgrund von Verbindungs- oder anderen<br />

Problemen unterbrochen wird. In der zunehmend vernetzten Welt benötigen Unternehmen also eine schnelle,<br />

zuverlässige und sichere IoT-Konnektivität, um alle innerhalb der eigenen Organisation verfügbaren Daten auch<br />

für den eigenen Geschäftserfolg nutzen zu können. Doch auf was sollten Unternehmen, Gerätehersteller oder Systemintegratoren<br />

achten, um eben diese Konnektivität bei der Auswahl von Kommunikationsmodulen, Antennen<br />

und GNSS-Empfängern gewährleisten zu können? Empfehlenswert ist die Auswahl eines Anbieters, der sowohl die<br />

relevanten Hardware-Komponenten einer Lösung als auch Konnektivität in Form einer eingebetteten SIM-Karte<br />

oder eine iSIM-Lösung anbieten kann. Zudem empfiehlt sich ein Anbieter für einen End-to-end-Support für die Gesamtlösung.<br />

Zudem sollte auf Branchenvorschriften und Compliance-Anforderungen geachtet werden. Wichtig ist<br />

auch, dass Potential der weltweiten Connectivity nutzbar zu machen. Wer die genannten Kriterien berücksichtigt,<br />

schafft die Voraussetzungen für die Realisierung einer zukunftsfähigen IoT-Konnektivität mit Echtzeitdaten.<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 81


lick:winkel<br />

SOFTWARE-OPTIMIERTE<br />

PRODUKTIONSPROZESSE<br />

D<br />

em Unternehmen Biontech, das mit der Entwicklung<br />

mRNA-basierter Krebsmedikamente startete, gelang es<br />

in Rekordzeit, ein Vakzin gegen Covid-19 zu entwickeln.<br />

Sowohl die Herstellung individualisierter Medikamente<br />

als auch die Produktion von hunderten Millionen Impfdosen erfordert<br />

eine detaillierte Planung, Koordination und Steuerung der<br />

jeweiligen Produktionsprozesse. Möglich war dies mit einer Softwareplattform,<br />

die sich an sich ändernde Anforderungen anpassen,<br />

erweitern, und in die IT-Landschaft integrieren lässt. Ein<br />

Projekt mit Leuchtturmcharakter, auch für andere Branchen.<br />

KOMPLEXE PROZESSE OPTIMIERT MANAGEN<br />

Zusammen mit Biontech entwickelte das Fraunhofer ITWM zwei<br />

Softwareplattformen, mit denen sich die Planungs- und Steuerungsprozesse<br />

für beide Anwendungsfälle nicht nur realisieren,<br />

sondern sich an immer neue Anforderungen anpassen lassen.<br />

„Hier ist eine Lösung mit flexiblen mathematischen Methoden<br />

und Modellen gefragt, die maßgeschneidert und ganz spezifisch<br />

auf die Abläufe bei Biontech zugeschnitten sind und diese optimieren.<br />

Zudem unterstützen sie langfristig sowohl eine stärkere<br />

Differenzierung der Produkte aufgrund unterschiedlicher regulatorischer<br />

Vorgaben der Zulassungsbehörden als auch die Automatisierung<br />

der Abläufe“, sagt Dr. Heiner Ackermann, Wissenschaftler<br />

am Fraunhofer ITWM und am Leistungszentrum LZ Simulations-<br />

und Softwarebasierte Innovation Kaiserslautern.<br />

Keine leichte Aufgabe angesichts der vielfältigen Anforderungen,<br />

die komplexe Pharmaprozesse wie die Produktion individualisierter<br />

Krebsmedikamente mit sich bringen. Darunter fallen<br />

unter anderem die besonderen Herausforderungen von Bioprozessen<br />

mit schwankenden Prozesszeiten und höheren Ausschussraten,<br />

z. B. infolge von mangelhaften Gewebeproben. Zugleich<br />

bedarf es angesichts umfangreicher länderspezifischer<br />

regulatorischer Anforderungen sowohl bei der Krebstherapie als<br />

auch bei der Impfstoffentwicklung maßgeschneiderter Scheduling-<br />

Verfahren, um Produktionspläne optimal fortschreiben zu können.<br />

Diese liefern beispielsweise wichtige Informationen zu den Lieferterminen<br />

der Therapie für jeden einzelnen Patienten. Auch setzt<br />

Biontech auf ein Netzwerk externer Dienstleister für die Produktion<br />

von Comirnaty. Diese Lohnhersteller sind auf bestimmte Prozessschritte<br />

spezialisiert. Das Managen dieses Netzwerks erfordert Anpassungen,<br />

um u. a. die regulatorischen Anforderungen der unterschiedlichen<br />

Länder berücksichtigen zu können.<br />

Wir nehmen Sie<br />

mit in die Zukunft!<br />

Das Fraunhofer ITWM und Biontech entwickelten eine<br />

Software, mit der sich die komplexen Produktionsprozesse<br />

von Krebsmedikamenten und Impfstoffen besser planen,<br />

koordinieren und dokumentieren lassen.<br />

SOFTWARE MIT LEUCHTTURMCHARAKTER<br />

All diese Herausforderungen lassen sich mit den Softwareplattformen<br />

des Fraunhofer ITWM adressieren und bewältigen. Die<br />

Softwarelösungen nehmen heute zentrale Funktionen in der<br />

Planung, Steuerung und Dokumentation der Produktion bei<br />

Biontech ein und sorgen für langfristige, stabile Produktionsabläufe<br />

bei der Impfstoffherstellung und der Herstellung individualisierter<br />

mRNA-basierter Krebstherapien. Die Plattformen<br />

werden sukzessive erweitert, an sich ändernde Anforderungen<br />

angepasst und in die IT-Landschaft von Biontech integriert. Ein<br />

Modell mit Leuchtturmacharakter also, dass in Zukunft sicher<br />

auch auf andere Bereiche und Branchen adaptiert werden kann.<br />

Bild: Schmuckbild monsitj – stock.adobe.com; sonst. Biontech<br />

www.itwm.fraunhofer.de<br />

82 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2022</strong>/06 www.industrielle-automation.net


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 01/2023<br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 23. 02. 2023 • ANZEIGENSCHLUSS: 06. 02. 2023<br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Sonderteil IndustrialVISION: Bildverarbeitung mit KI<br />

ist in vielen Bereichen noch nicht angekommen. Doch was<br />

hindert die neue Technologie daran, sich zu verbreiten?<br />

Bild: IDS Imaging<br />

02 Ein Rohrbefestigungsunternehmen setzt auf<br />

Industrieroboter und punktet mit Automatisierung<br />

Bild: MecGreenie<br />

03 Klassiker im Aufwind: Sensoren auf Potentiometer-<br />

Basis bieten bewährte Technik, die aktueller ist, denn je<br />

Bild: FSG<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2022</strong> im 34. Jahrgang,<br />

ISSN: 2194-1157 / ISSN E-Paper: 2747-8017<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteurinnen: Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro),<br />

Tel.: 06131/992-259, E-Mail: i.ronsdorf@vfmz.de<br />

Vanessa Weingärtner (wv), Tel.: 06131/992-352,<br />

E-Mail: v.weingaertner@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Vivien Backof, Tel.: 06131/992-415, Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste 2023, gültig ab 01.10.<strong>2022</strong><br />

LESERSERVICE<br />

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Große Hub 10, 65344 Eltville,<br />

Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

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Einzelheftpreis: € 12,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 62,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 68,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-200, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@vfmz.de<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

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Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

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Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

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Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

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und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

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