Analyse: Beobachten, untersuchen, beurteilen - Öffentlicher ...
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Berichte aus der Arbeit<br />
Fazit<br />
Über den Beobachtungszeitraum von jeweils drei<br />
Jahren zeigten sich im Rahmen dieser Studie aufgrund<br />
von Lungenfunktionsuntersuchungen keine<br />
regionalen Unterschiede in der Lungenentwicklung<br />
der untersuchten Schüler. Trotz unterschiedlicher<br />
regionaler Belastungsprofile konnten bei insgesamt<br />
rückläufiger Luftschadstoffbelastung als relevanteste<br />
Schimmelpilzkonzentrationen in Kindergärten<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt / Jahresbericht 2004<br />
Einflussfaktoren für die Lungenentwicklung lediglich<br />
Körpergröße und Gewicht gesichert werden. Wenn<br />
auch ein Beobachtungszeitraum von drei Jahren<br />
sehr kurz erscheinen muss, gibt die vorliegende<br />
Studie doch einen wichtigen Hinweis darauf, dass bei<br />
den in Baden-Württemberg vorherrschenden Luftschadstoffbelastungen<br />
mit Hilfe der Lungenfunktionsuntersuchung<br />
keine relevanten Einflüsse bei<br />
der Lungenentwicklung nachzuweisen sind.<br />
Thomas Gabrio, Ursula Weidner, Ref. 93; Valentina Maisner, Ursula Görlich,<br />
Landratsamt Ravensburg/Gesundheitsamt<br />
Obwohl es aufgrund baulicher Schwachstellen in<br />
Kindergärten häufiger zu Schimmelpilzschäden<br />
kommt, konnte bei der Untersuchung von 42 Gruppenräumen<br />
in 14 Kindergärten kein nennenswerter<br />
Unterschied zwischen diesen und den in anderen<br />
Studien des Landesgesundheitsamtes (LGA) ermittelten<br />
Schimmelpilzkonzentrationen in Schulen und<br />
Wohnungen festgestellt werden. Auffällig sind die<br />
großen Konzentrationsschwankungen der einzelnen<br />
Schimmelpilzarten in den verschiedenen Objekten<br />
und die Zunahme von Penicillium spp. in der Innenraumluft<br />
im Verhältnis zur Außenluft.<br />
Problemstellung<br />
Aufgrund der Bauweise, wie z. B. Ständerbauten mit<br />
Flachdachkonstruktion, treten in Kindergärten wiederholt<br />
relevante Schimmelschäden auf. Im Sinne<br />
der Prävention sollte daher vom LGA innerhalb des<br />
Projektes Beobachtungsgesundheitsämter die Schimmelpilzkonzentration<br />
in Kindergärten ermittelt werden.<br />
Mittels der Bestimmung der Schimmelpilzkonzentration<br />
in der Luft bzw. auch im Bodenstaub kann<br />
eingeschätzt werden, ob in dem untersuchten Kindergarten<br />
ein Schimmelpilzschaden wahrscheinlich<br />
ist. Parallel dazu sollte durch die Messung der CO 2 -<br />
Konzentration das Lüftungsverhalten in den Kindergärten<br />
überprüft werden, da neben baulichen Schäden<br />
häufig auch falsches Lüftungsverhalten die Ursache<br />
für Schimmelpilzschäden ist. In Kindergärten<br />
und Schulen ist oft mangelndes Problembewusstsein<br />
und daraus resultierend falsches Nutzungsverhalten<br />
anzutreffen.<br />
Material und Methode<br />
Im Landkreis Ravensburg wurden in 14 Kindergärten<br />
42 Gruppenräume im Winter 2003/04 auf ihre Schimmelpilzkonzentration<br />
untersucht. Zur Findung der<br />
Objekte wurden die Kindergartenträger des Landkreises<br />
Ravensburg angeschrieben und gebeten,<br />
Objekte zu benennen, in denen die Untersuchungen<br />
durchgeführt werden könnten. Bestimmt wurden mittels<br />
Luftkeimsammlung die kultivierbaren Schimmelpilzsporen<br />
in der Luft, mittels der Gesamtpartikelzählung<br />
die Anzahl der kultivierbaren und nicht kultivierbaren<br />
Schimmelpilzsporen in der Luft, wenn vorhanden,<br />
die Konzentration der Schimmelpilze im Teppichstaub<br />
sowie die CO 2 -Konzentration in der Luft.<br />
Parallel zu der Messung im Innenraum wurde auch<br />
eine Untersuchung der Außenluft als Referenz durchgeführt.<br />
Lag ein sichtbarer Schimmelpilzbefall vor,<br />
wurde ein Klebefilmabrisspräparat oder/und ein Abklatsch<br />
genommen. Die Probenahme und Objektbegehung<br />
erfolgte durch die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes<br />
Ravensburg, wobei in einem Begehungsprotokoll<br />
Angaben zur Bausubstanz, bauliche Mängel<br />
und das Nutzungsverhalten dokumentiert wurden.<br />
Die Kultivierung und Differenzierung der Schimmelpilze<br />
erfolgte im mykologischen Labor des LGA.<br />
Die Kindergärten erhielten einen Befund und ggf.<br />
Empfehlungen zur Schadensbeseitigung. Die Interpretation<br />
und Bewertung der erhaltenen Werte erfolgte<br />
auf der Basis der in den Leitfäden des Umweltbundesamtes<br />
und des LGA abgeleiteten Bewertungskriterien.<br />
Zur Auswertung wurden die ermittelten Daten<br />
mit den Ergebnissen verglichen, die in früheren Studien<br />
des LGA innerhalb des Projektes Beobachtungsgesundheitsämter<br />
und eines vom Umweltbundesamt<br />
geförderten Projektes erhalten wurden.<br />
Ergebnisse<br />
Die Konzentration der kultivierbaren Schimmelpilze<br />
lag bei den untersuchten Kindergärten sowohl in der<br />
Innenraumluft als auch in der Außenluft in einem ähnlichen<br />
Bereich, wie er in vergleichbaren Studien des<br />
LGA bisher auch erhalten wurde (erste Abbildung).<br />
19<br />
<strong>Analyse</strong>: <strong>Beobachten</strong>, <strong>untersuchen</strong>, <strong>beurteilen</strong>