4-2022
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement
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November/Dezember/Januar 4/2022 Jahrgang 16
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion
Kameramodule:
Modernes Dispensing
für schnelleres
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Editorial
Digitale Transformation beim EMS -
Chancen durch Digitalisierung
Die aktuelle Situation auf dem Weltmarkt ist gerade ein Grund für den vermehrten Einsatz
digitaler Lösungen. Unwägbarkeiten in den Lieferketten, Materialallokationen, Explosion
der Energie- und Personalkosten oder variierendes Nachfrageverhalten stellen eine
komplexere Situation dar, die komplexere Reaktionen seitens der Unternehmen erfordern.
Der Einsatz neuer Technologien unterstützt bei der Schaffung von Transparenz,
Reaktionsschnelligkeit, Qualitätssicherung und Flexibilität.
Dr. Richard Scheicher,
Leitung Innovation &
Fertigungstechnologie, BMK
Was bedeutet das für die EMS-Industrie?
Geringe Losgrößen, eine hohe Anzahl verschiedener Produktvarianten und eine
zunehmende Komplexität der Produkte stehen einer Vielzahl an Fertigungsprozessen
gegenüber. Neben den „klassischen“ Bestückprozessen mit manuellen bis vollständig
automatisierten Abläufen reicht die Bandbreite bis hin zu verschiedenartigen
„Ruggedizing“-Prozessen wie Conformal Coating oder Vergussprozessen. Bei Box-Build-
Projekten kommen weitere Fertigungsprozesse wie Montagen oder Fügetechniken hinzu.
Die Herausforderung in der EMS-Fertigung liegt darin, sowohl Produkte mit wenigen
Prozesschritten als auch hochkomplexe Prozessabfolgen transparent, zügig und in hoher
Qualität zu fertigen.
Grundlegend ist eine durchgängige Datenbasis zur Rückverfolgbarkeit bei Material
und Prozessen. Die digitale Warenstromerfassung ermöglicht es auf Knopfdruck alle
relevanten Daten abzurufen, zur Analyse und Optimierung oder um Potentiale zu
definieren und zu realisieren.
Ziel ist es, die Fertigungsprozesse und -abläufe so vorzubereiten, dass die anschließende
Fertigung der Produkte möglichst reibungslos, effizient und mit kurzer Durchlaufzeit
erfolgen kann. Hierzu werden mehr und mehr digitale Lösungen und auch Ansätze der
künstlichen Intelligenz (KI) eingesetzt, um eine Kostensenkung durch Fehlervermeidung,
da diese bereits in der vorbereitenden Simulation erkannt werden, und eine Reduzierung
der Ausfallzeiten in der Produktion zu realisieren.
KI und Robotik werden angewendet, damit ohne direktes menschliches Eingreifen in den
Produktionsprozess, Projekte schneller umgesetzt und Prozesse optimiert werden.
Innovation ist gefragt. Dabei behilflich sind Kooperationen mit Forschungseinrichtungen.
So wie das durch den Freistaat Bayern geförderte ModProFT-Projekt (Modellbasierte
autonome Prozessplanung für Funktionstests in der Elektronikfertigung), bei dem die
Hochschule Augsburg zusammen mit BMK, EMS aus Augsburg, eine durchgängige
Digitalisierung zur Datenauswertung mithilfe eines digitalen Zwillings für robotergestützte
Testverfahren erreichen will.
Die digitale Transformation in Richtung Industrie 4.0 macht EMS Unternehmen weltweit
wettbewerbsfähig, ermöglicht neue Geschäftsmodelle und schafft Transparenz bei
den globalen Lieferketten. Außerdem hilft sie bei der Umstellung von Wirtschaft und
Gesellschaft hin zu nachhaltigem und klimaschonendem Handeln.
Wir sind gespannt, welche neuen digitalen Horizonte uns die Aussteller auf der
electronica 2022 bieten.
Dr. Richard Scheicher
4/2022
3
Inhalt
3 Editorial
4 Inhalt
6 Titelstory
10 Sonderteil
Dienstleistung
43 Qualitätssicherung
62 Produktion
70 Produktionsausstattung
76 Reflow
80 Halbleiterfertigung
82 Beschichten/Lackieren/Vergiessen
85 Rework
86 Löt- und Verbindungstechnik
92 Rund um die Leiterplatte
93 Lasertechnik
94 Speicherprogrammierung
96 Komponenten
November/Dezember/Januar 4/2022 Jahrgang 16
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion
Kameramodule:
Modernes Dispensing
für schnelleres
Bestücken
Globaco, Seite 6
Zum Titelbild
Höchste Bestückungsgeschwindigkeit
von
Kameramodulen durch
modernes Dispensing
Bei der Herstellung von
Kameramodulen werden viele
Einzelteile durch präzises
Auftragen von Klebstoff
miteinander verbunden. Einer
der anspruchsvollsten Prozesse
ist das Die-Attach oder Die-
Bonding für die Befestigung des
Bildsensors. 6
Fachartikel in dieser Ausgabe
98 Fachartikel exklusiv
im ePaper
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion
• Herausgeber und Verlag:
beam-Verlag
Krummbogen 14
35039 Marburg
Tel.: 06421/9614-0,
Fax: 06421/9614-23
www.beam-verlag.de
• Redaktion:
Ing. Frank Sichla
electronic-fab@beam-verlag.de
• Anzeigenverwaltung:
beam-Verlag
Myrjam Weide
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Tel.: 06421/9614-16, Fax: -23
• Erscheinungsweise:
4 Hefte jährlich
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Der beam-Verlag übernimmt, trotz sorgsamer
Prüfung der Texte durch die Redaktion, keine
Haftung für deren inhaltliche Richtigkeit. Alle
Angaben im Einkaufsführerteil beruhen auf
Kundenangaben!
Handels- und Gebrauchs namen, sowie
Warenbezeichnungen und dergleichen werden in
der Zeitschrift ohne Kennzeichnungen verwendet.
Dies berechtigt nicht zu der Annahme, dass
diese Namen im Sinne der Warenzeichen- und
Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten
sind und von jedermann ohne Kennzeichnung
verwendet werden dürfen.
Prüfen des Isolationswiderstands von Lithium-Ionen-Batterien
Im Rahmen der Forderung nach energieeffizienten, ressourcenschonenden und
zuverlässigen Energiespeichern wird das Charakterisieren und Prüfen von Batterien
in allen Lebenszyklen immer wichtiger – von der Entwicklung über Produktion,
Qualitätsmanagement bis hin zum täglichen Einsatz. 46
Wenn es im
Reflow-Ofen „knackt“
Der Popcorn-Effekt ist ein
bekanntes und von vielen
Bestückern bzw. EMS-
Dienstleister gefürchtetes
Phänomen. Bauteile weisen
bei Anlieferung keine
Auffälligkeiten in Form
von Rissen, Blasen oder
elektrischen Fehlfunktionen
auf, doch die fertige
Baugruppe bleibt ohne
Funktion. 76
4 4/2022
Lote, Flussmittel und
Pasten für Rework- und
Reparaturlötungen
Seit dem 1.3.2021 gelten gemäß
EU-Ökodesign-Richtlinie für
Haushalts- und Konsumentengeräte,
wie Waschmaschinen, Geschirrspüler,
Kühlgeräte sowie TV-Geräte,
strengere Vorgaben, die eine
Reparatur vereinfachen und somit für
Verbraucherinnen und Verbraucher
attraktiver machen sollen. 86
Chancen der additiven
Fertigung für die
EMS-Branche
Moderne 3D-Druck-Technologien
ermöglichen schnelles und
agiles Vorgehen beim Prototypund
Werkzeugbau sowie bei
Kleinserien. Geschwindigkeit ist im
Entstehungsprozess eines Produktes
entscheidend. Wer eine kurze
Produkteinführungszeit realisiert, hat
oft den größeren Markterfolg. 34
Der Einfluss sauberer Luft auf die
Wertschöpfungskette
Damit luftgetragene Schadstoffe ihre Auswirkungen
nicht entfalten können, müssen Sie so früh wie möglich
beseitigt werden. Absaug- und Filteranlagen stellen hierfür
eine effektive Lösung dar. 70
Digitaler Zwilling gegen
Bauteilmangel?
Obwohl die Digitalisierung von
Produktentwicklung und Einkauf,
SMT-Bestückung und Montage
auf den ersten Blick wenig mit der
aktuellen Bauteilknappheit zu tun
hat, eröffnet sie in der Praxis neue
Handlungsmöglichkeiten und trägt
so zu besserer Wettbewerbsfähigkeit
bei. Mit CircuitByte und znt Richter
berichten zwei Partner von Siemens
Digital Industries Software, was das
umfassendste Software-Portfolio am
Markt gegen die Beschaffungskrise
ausrichten kann. 62
4/2022
5
Titelstory
Höchste Bestückungsgeschwindigkeit von
Kameramodulen durch modernes Dispensing
Bestückungsgeschwindigkeit
wird durch die Dosiertechnik
bestimmt
Der Markt für Kompaktkameramodule
(CCM) erfährt ein außergewöhnliches
Wachstum, da die
Nachfrage der Verbraucher nach
hochwertigen Kameras steigt. Ein
Großteil dieses Wachstums ist auf
Smartphones zurückzuführen, da
Foto- und Video-Sharing-Apps
immer beliebter werden. Die Nachfrage
nach Webkameras erreichte
2020 und 2021 ein Allzeithoch,
da Covid-19 Millionen von Arbeitnehmern
zur Telearbeit zwang.
Und heute sind Kameramodule ein
erwartetes Merkmal in allem, vom
Auto bis zur Türklingel.
Dieses Nachfragewachstum
erfordert von den Herstellern eine
Maximierung des Ausstoßes, und
die Herausforderung bei der Herstellung
von Spitzenprodukten wie
CCMs bleibt dieselbe: Wie kann
man die Produktionsgeschwindigkeit
maximieren und gleichzeitig
die Produktqualität sicherstellen?
Herausforderungen bei der
Epoxidharzdosierung im
Die-Attach-Verfahren
durch präzises Auftragen von Klebstoff
miteinander verbunden: das
Objektiv mit der Objektivfassung,
die Fassung mit dem Kamerasensor,
usw. Einer der anspruchsvollsten
Prozesse ist das Die-Attach
oder Die-Bonding für die Befestigung
des Bildsensors.
Das Die-Attach-Verfahren ist ein
mehrstufiger Prozess, der das Auftragen
des Epoxidharzes, die Entnahme
und Platzierung der Matrize,
das Aushärten usw. umfasst. Das
Auftragen des Epoxidharzes nimmt
etwa 65 % der Gesamtzeit des Die
Attach-Prozesses in Anspruch.
Mehr als jeder andere Teil des
Prozesses ist das Auftragen des
Klebstoffs ein Bereich, in dem die
Geschwindigkeit verbessert werden
kann.
Wird der Auftrag des Die-Attach-
Epoxids beschleunigt, erhöht sich
der Durchsatz drastisch.
Die-Attach-Epoxid-Mengen
müssen exakt sein
Die Abmessungen der Matrizen
werden immer größer, um immer
höhere Kameraauflösungen zu ermöglichen.
Und diese größeren Stanzformen
erfordern eine noch größere
Präzision bei der Menge und Platzierung
des Klebstoffs für die Montage.
Ungenauigkeiten bei der Dosierung
können zum Abheben der Stanzform,
zu Rissen in der Stanzform, zur Verunreinigung
durch das Epoxidharz und
Globaco GmbH
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Bei der Herstellung von Kameramodulen
werden viele Einzelteile
Ansicht des TS9800
6 4/2022
Titelstory
Anwendung beim Die-Attach-Verfahren
zu anderen Schäden an der Stanzform
führen. Es ist unbedingt erforderlich,
dass die Dosierung und das
Volumen des Epoxidharzes bei jeder
Anwendung exakt sind.
Vorteile von Jet-Ventilen
gegenüber kontaktbasierten
Nadelventilen
Durch die präzise und wiederholbare
Dosierung des Klebstoffs
für die Formverbindung wird die
Qualität der Produktion sichergestellt.
Gegenwärtig gibt es mehrere
Ventiltypen, die erfolgreich für das
Auftragen von Epoxidharz für die
Stanzformverklebung eingesetzt
werden. Die wichtigsten sind: Zeit/
Druck, Schneckenpumpe, Verdrängerpumpe
und Strahlventil.
Kontaktbasierte Dosiersysteme
Zeit-/Druck-, Schneckenpumpen-
und Verdrängerpumpenventile
sind kontaktbasiert. Die
Dosiernadel oder -düse des Ventils
wird in Kontakt mit dem Substrat
gebracht, um die Flüssigkeit
aufzutragen. Obwohl sich
die interne Mechanik jedes Ventils
in Bezug auf die Messung und
Dosierung des Materials unterscheidet,
zeichnen sich alle drei
Systeme durch eine Genauigkeit
und Vielseitigkeit aus, die den
Anforderungen des Kameradruckgusses
gerecht wird.
Berührungslos
rbeitende Jet-Ventile
Jet-Ventile hingegen arbeiten
berührungslos. Das Ventil schießt
die zu dosierende Flüssigkeit buchstäblich
von oben auf das Bauteil.
Jet-Ventile sind sehr genau, selbst
wenn sie Material in schwer zugängliche
Bereiche auf unebenen Flächen
auftragen.
Was Jet-Ventile gegenüber kontaktbasierten
Systemen wirklich
auszeichnet, ist ihre Geschwindigkeit.
Ein standardmäßiges pneumatisches
Jet-Ventil erreicht leicht
die zehnfache Dosiergeschwindigkeit
der anderen Systeme.
Der Vorteil eines Jet-Ventils gegenüber
kontaktbasierten Nadelventilen
besteht darin, dass es keine Zeit
mit der Bewegung auf der Z-Achse
verliert. Nach jedem Dosiervorgang
muss ein Nadelventil angehoben, in
seine nächste Position über dem
Substrat gebracht, abgesenkt und
erneut dosiert werden. All diese
Auf- und Abwärtsbewegungen sind
sehr zeitaufwändig und bei einem
Jet-Ventil nicht notwendig.
Im Gegensatz dazu gleitet ein Jet-
Ventil in einer festen Höhe über das
zu bearbeitende Werkstück. Das
spart eine Menge Produktionszeit.
Und da die Nadel bei einem Kontakt
nicht auf das Substrat stürzt, entstehen
weniger Schäden und Abfälle.
Wie Piezo-Jet-Valve-Systeme
die Herausforderungen eines präzisen
Klebstoffauftrags bewältigen
Techcon, der Branchenführer im
Bereich der Flüssigkeitsdosierungs-
Technologien, untersuchte die Herausforderungen
eines präzisen
Materialauftrags und machte sich
daran, die Jet-Ventil-Technologie
neu zu überdenken. Das piezobetätigte
Jet-Ventil der Serie TS9800
von Techcon ist die Antwort auf
die Frage nach einem bemerkenswert
schnellen und präzisen Klebstoffauftrag.
Piezo-Jet-Ventile übertreffen
pneumatische Jet-Ventile
Im Gegensatz zu den üblichen
pneumatischen Jet-Ventilen ist ein
Piezo-Jet-Ventil nicht auf den Luftdruck
angewiesen, um zu dosieren.
Die Flüssigkeit beginnt im Inneren
des Ventils, zwischen dem Kolben
und der Düse. Ein Piezokristall
schwingt mit hoher Geschwindigkeit
auf und ab und erzeugt dabei
kinetische Energie, die die Flüssigkeit
unter sorgfältig kontrolliertem
Druck herausschießen lässt.
Bis zu 2000-mal in der Sekunde
wird eine perfekte Materialraupe
genau an der Zielstelle herausgeschossen,
immer und immer wieder.
Die Ausstoßrate ist bis zu zweimal
höher als bei einem pneumatischen
Strahlventil.
Das Piezo-Jet-Ventil TS9800
erreicht unglaublich kleine Dosiervolumina,
mit Mikroschussgrößen
von nur 0,5 Nanolitern. Mit seiner
Fähigkeit, Flüssigkeiten mit einer
Ganz verschiedene Dosierventile einsetzbar
4/2022
7
Titelstory
• Nicht jedes Strahlventil ist ein
Piezo-Strahlventil.
Wenn ein Produkt als Jet-Ventil
bezeichnet wird, bedeutet das
nicht unbedingt, dass es sich um
ein Piezo-Jet-Ventil handelt. Die
Technologie der Piezo-Jet-Ventile
ist relativ neu, so dass die meisten
Ventile, die als Jet-Ventile bezeichnet
werden, pneumatische Ventile
sind. Vergewissern Sie sich, dass
Sie den zusätzlichen Geschwindigkeitsvorteil
der Piezotechnologie
erhalten, die bis zu zweimal
schneller ist als bei einem pneumatischen
Jet-Ventil.
Anwendungs-Impression
Viskosität von bis zu 2 Millionen
Centipoise genau zu dosieren,
kann der Betrieb die für die Aufgabe
am besten geeigneten Materialien
für die Werkzeugverklebung
verwenden.
Diese hohe Auflösung geht nicht
auf Kosten der Geschwindigkeit. Der
TS9800 dosiert bis zu 1500 Mikroschüsse
pro Sekunde im Dauerbetrieb
und bis zu 2000 im Impulsbetrieb
bei einer Genauigkeit von 97%.
Diese Kombination aus kleinen
Schussgrößen, Präzision und
Geschwindigkeit macht ein Piezo-
Jet-Ventil zur idealen Lösung für
das gleichbleibende Aufbringen
von Klebelinien auf Matrizen, insbesondere
wenn eine Maximierung
des Durchsatzes gewünscht ist.
Wahl der optimalen
Einstellungen an der Steuerung
Diese winzigen Punkte werden
nicht nur durch den Einsatz von
Düsen mit winzigen Öffnungen
erreicht, sondern auch durch die
Flexibilität, sowohl das Material als
Anwendung beim Underfill-Verfahren
auch den Strahldruck über den Controller
fein einzustellen. Der Techcon
TS980 Controller bietet eine
intuitive Touchscreen-Benutzeroberfläche,
mit der die Parameter
schnell und einfach eingestellt werden
können. Ausgestattet mit einer
Standard-Internetverbindung über
Ethernet kann der TS980 von überall
aus überwacht, eingestellt und
aufgezeichnet werden.
Das richtige Gleichgewicht zwischen
Materialdruck, Strahldruck
usw. für die Anwendung zu finden,
kann eine Herausforderung sein.
Techcon bietet Ihnen an, von Kunden
geliefertes Material in seinen
Labors zu testen, um sicherzustellen,
dass das TS9800 die richtige
Dosierlösung für ihren Betrieb ist und
die besten Parametereinstellungen
für ihre Bedürfnisse zu ermitteln.
Kriterien für den Kauf eines
Piezo-Jet-Ventils
Wenn Sie erwägen, auf ein Piezo-
Jet-Valve-System umzusteigen,
gibt es einige Dinge zu beachten:
• Die Größe ist entscheidend.
Die relative Größe, das Gewicht
und die Grundfläche des Ventils
können eine Rolle spielen. Für die
Arbeit auf dem Tisch bedeutet ein
kleineres Ventil wie das TS9800
einen geringeren Arbeitsbereich
und eine effizientere Nutzung des
Platzes in der Produktion. Für die
Automatisierung lässt sich das
TS9800 problemlos mit Robotern
und anderen Geräten kombinieren,
um vollautomatische Bestin-Class-Ergebnisse
zu erzielen.
• Qualitätskontrolle
Um diese erstaunlichen
Geschwindigkeiten und Schussgenauigkeiten
zu erreichen, muss
ein Piezo-Jet-Ventil nach genauen
Spezifikationen gefertigt werden.
Die Toleranzen für solch präzise
Komponenten wie die Düse und
den Stößelkolben sind extrem eng,
und ihre Herstellung übersteigt die
Fähigkeiten vieler Teilehersteller.
Minderwertige Ventile führen zu
ungenauen Dosiervorgängen,
ungleichmäßigen Geschwindigkeiten,
häufigen Ausfällen und
anderen Problemen, die die Produktivität
und die Qualität der Produktion
stark beeinträchtigen.
Flexibel bestückbar
• Unterstützung durch
Hersteller und Fachhändler
ist wichtig.
Achten Sie darauf, dass Sie
von einem Unternehmen kaufen,
das eine breite Palette an
technischem Support, Konfigurationshilfe
und anderen Dienstleistungen
zur Fehlerbehebung
anbietet. Wie bereits erwähnt,
arbeitet Techcon über hochqualifizierte
Fachhändler mit allen
Kunden zusammen, um sicherzustellen,
dass ihr System wie
erwartet in Betrieb genommen
wird und dies auch bleibt.
Fazit
Der Die-Attach-Prozess bei der
Herstellung von Kameramodulen
ist ein anspruchsvoller Prozess.
Um den Ausstoß zu maximieren,
benötigt man ein Dosierventil, das
die Herausforderungen der präzisen
Platzierung von Die-Attach-
Materialien in exakten Mengen
bei hoher Geschwindigkeit bewältigen
kann.
Mit dem hochmodernen piezobetätigten
Jet-Ventil TS9800 von
Techcon lassen sich Geschwindigkeiten
von bis zu 1500 Schüssen
am Stück erreichen, mit Schussgrößen
von nur 0,5 nL und einer
Materialviskosität von bis zu 2
Millionen Centipoise. Sein kompaktes
Design macht es vielseitig
einsetzbar; seine hervorragende
Bauqualität macht es zu
einem starken Arbeitsinstrument.
Gewissermaßen das Nonplusultra
in Sachen Hochgeschwindigkeits-
und Präzisionsdosierung
ist ein Piezo-Jet-Ventil von
Techcon. ◄
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Die größtmögliche Individualität
Becker & Müller fertigt kundenspezifische Leiterplatten in Übergröße.
Der Fertigungsnutzen einer 847 mm langen doppelseitigen
Leiterplatte, präsentiert vom Geschäftsführer Janik Becker
Bei einem bedeutenden Teil der
industriell genutzten Leiterplatten
handelt es sich um Standard und
Massenware. Ganz gezielt einen
anderen Weg geht Becker&Müller:
Mit gut 20 Mitarbeitern hat sich
das Unternehmen auf die Entwicklung
von „besonderen“ Leiterplatten
fokussiert: Sondertypen, Prototypen,
Muster, Speziallösungen,
kundenspezifisch und in kürzester
Zeit. Dazu gehören auch im wahrsten
Sinne des Wortes ganz große
Lösungen: Leiterplatten in Übergröße
bis zu 427 x 884 mm.
Beeindruckend anzusehen
und so groß, dass komplett automatisierte
Prozesse an ihre Grenzen
kommen: „Bei PCBs in diesen
Dimensionen kommen bei uns
auch manuelle Fertigungsschritte
hinzu“, erklärt Geschäftsführer Janik
Becker, der das Familienunternehmen
in mittlerweile dritter Generation
führt. Zwar fertigt auch der
Wettbewerb Leiterplatten in solchen
Größen. „Aber eben erst ab
sehr hohen Stückzahlen. Wir bieten
unseren Kunden das auf Wunsch
auch schon ab Losgröße 1.“
Als Prototypenfertiger nutzt man
bei Becker&Müller einen entscheidenden
Vorteil gegenüber Serienfertiger
– die einzigartige Flexibilität.
Die technischen
Herausforderungen
bei der Herstellung von Leiterplatten
in Übergröße liegen für den
badischen Familienbetrieb auf mehreren
Ebenen. Zum einen überschreiten
die Ausmaße die Kapazitäten
gewöhnlicher Bearbeitungsmaschinen,
so dass der Arbeitsbereich
von CNC-Maschinen und Direktbelichter
erweitert werden musste. Das
hat Auswirkungen auf die Anlage
der Daten im Design-for-Manufacturing-Prozess
(DFM). „Die Daten
werden für jedes Layer halbiert“,
so Becker. „Durch diese Segmentierung
der Panels verdoppeln sich
zahlreiche Arbeitsschritte.“
In Verbindung mit den enormen
Dimensionen stellt dies erhöhte
Anforderungen an die Prozesssicherheit,
wie Becker verdeutlicht:
„So haben wir etwa Registrierbohrungen
und -Marker implementiert,
um die mechanische Präzision zu
gewährleisten, ganz besonders im
Hinblick auf einen nahtlosen Übergang
des Layouts in der Mitte des
Panels. Beim Einbringen der Registrierbohrungen
ist allerhöchste Genauigkeit
gefragt, da diese im Nachgang
zur Strukturierung des Layouts
sowie zur Positionierung weiterer
Registriermarker für die folgenden
Bearbeitungsschritte verwendet
werden.“
Mit diesem Prozess
wird sowohl die Einhaltung von
Positionstoleranzen
Dienstleistung
die Panels mit sämtlichen Standard-Endoberflächen
beschichten
zu können. „Für unsere Flex-Leiterplatten
haben wir zudem spezielle
Konstruktionen für Handling,
Transport und maschinelle Bearbeitung
entwickelt, um auch hier
unsere gewohnte Qualität umfänglich
gewährleisten zu können.“
An dieser Stelle
profitiert das Team von der Erfahrung
und Expertise des Gründers
und ehemaligen Geschäftsführer
Xaver Müller, der sich aus der
ersten Reihe zurückgezogen hat,
seine langjährigen Entwicklungskompetenzen
im Bereich der Leiterplattenfertigung
aber weiterhin
miteinbringt. „Im Grunde hat Xaver
Müller durch ein spezielles Kundenprojekt
im Bereich der Flex-Leiterplatten,
das diese großen Dimensionen
erforderte, unsere Kompetenzen
in diesem Bereich aufgebaut
– das war ein echter Innovationstreiber“,
beschreibt Janik Becker.
„Dieses Knowhow bauen wir nun in
weiteren spezifischen Projekten
weiter aus.“
Durchgängige
Kontroll- und Prüfprozesse
begleiten die Produktion und stellen
sicher, dass auch solch riesige
Leiterplatten die Top-Qualität besitzen,
für die Becker&Müller bekannt
ist. Dazu gehören unter anderem
optische Inspektionen, E-Test sowie
mechanische bzw. optische Messungen
mittels CNC-Video-Messmikroskop.
„Wenn wir von kundenspezifischen
Leiterplatten in Übergröße
sprechen, reden wir über aufwändige
und komplexe Produktionsverfahren“,
fasst Becker zusammen.
„Mit unserer langjährigen Erfahrung,
der entsprechenden Fertigungs-Infrastruktur
sowie unserem
starken Team sind wir hier bestens
aufgestellt und können sowohl starre
als auch flexible Leiterplatten bis
zu zwei Lagen in Übergröße herstellen
– kundenindividuell, hochqualitativ
und auch sehr schnell.
Schließlich ist es genau das, wofür
man Becker&Müller ja seit Jahren
kennt: Die größtmögliche Individualität.“
◄
Flex-Leiterplatten in Übergröße erfordern besonderes Handling:
Manuell und teils durch die Hände mehrerer Spezialisten
Als führender Dienstleister in der
Elektronikindustrie stehen wir für Top-Service und
höchste Qualitätsstandards. Mit S&P als Partner,
zertifiziert nach DIN/ISO 9001 und IATF 16949,
haben Sie die Gewissheit, dass die Qualität Ihrer
Bauelemente nicht zu beanstanden sein wird.
Die Belichtung der Panels erfolgt segmentiert – Prozesssicherheit und
Qualität werden bereits im DFM-Prozess berücksichtigt
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11
Dienstleistung
Der Bauteilkrise mit Weitblick
und Kompetenz entgegensteuern
Mit jahrelangen Erfahrungen, Kompetenz und einem weltweiten Netzwerk gelingt es dem mittelständische
EMS-Spezialdienstleister elektron Systeme und Komponenten GmbH & Co. KG, die Bauteilversorgungssituation zu
meistern.
von Totech, ist elektron Systeme
im Stande, bis zu 90 Mio. Bauteile
Moisture Sensitivity Level (MSL)
konform bis Level 6 vorzuhalten
und fachgerecht zu lagern.
Dank der Lagerkapazitäten und
der vorausschauenden Bedarfsplanung
werden nicht nur kurzfristige
Bedarfe so gesichert, sondern
zusammen mit dem Kunden
Strategien für eine maximale und
langfristige Verfügbarkeit entwickelt.
Sollten dennoch Bauteile am
Weltmarkt nicht mehr beschaffbar
sein, unterstützt das Engineering
Team bei der Entwicklung von
Schaltungsalternativen und optimiert
zusammen mit dem Kunden
das Produkt für eine reibungslose
Serienfertigung. „Unser Anspruch
ist es, unseren Kunden optimale
Lösungen zu bieten, welche über
deren Erwartungen hinausgehen
sollen“, unterstreicht Walter.
Bestände in Echtzeit
und stückgenau erfassen
Klimatisiertes Lager für bis zu
90 Mio. Bauteile
elektron systeme und
Komponenten
GmbH & Co. KG
www.elektron-systeme.de
„Durch unseren ganzheitlichen
Fullservice-Ansatz und unsere vorhandenen
Strukturen, bestehend
aus Beratung im Entwicklungsprozess,
SMD- und THT-Fertigungsprozessen
sowie der Gerätemontage,
bieten wir unseren Kunden in
der aktuellen schwierigen Situation
der Bauteilbeschaffung einen deutlichen
Mehrwert in der Produktion
ihrer elektronischen Baugruppen“,
erläutert Michael Walter, Geschäftsführer
von elektron Systeme, und
ergänzt: „Unsere etablierte digitalisierte
Supply-Chain hilft uns, in
kürzester Zeit auf ein globales Lieferantennetzwerk
zurückzugreifen
und kombiniert dieses mit den
Daten unserer lokalen Lagermöglichkeiten,
sodass wir ein vorausschauendes
Bauteilmanagement
ermöglichen und unseren Kunden
alles aus einer Hand liefern können“.
Mehrfach zertifizierter
EMS-Dienstleister
Der mehrfach zertifizierter EMS-
Dienstleister erweitert permanent
sein bereits Netzwerk an Zulieferunternehmen,
wodurch auch
schwer beschaffbare Komponenten
den Kunden zur Verfügung gestellt
werden können. Durch das klimatisierte
Lagersystem, die Dry Tower
Durch eine kamerabasierte Wareneingangskontrolle
und dem Einsatz
des SMD-Zählgeräts auf Röntgenbasis
(CCX) werden Bestände in
Echtzeit und stückgenau erfasst.
Bestandsfehler sind dadurch ausgeschlossen.
Durch die Unternehmensbereiche
Gerätebau inkl.
eigenem 3D-Druck, Versandlogistik
Komponentenmontage- sowie
Prüf- und Messtechnik werden überflüssige
Schnittstellen vermieden,
sodass das Produkt direkt an den
Endkunden geliefert werden kann.
Just-in-time-Lieferungen bei Rahmenverträgen
sowie Konsignationslagerung
und komplexe Versorgungssysteme
sind bei den Spezialisten
von elektron Systeme die
tägliche Praxis. Somit profitieren
die Kunden der elektron Systeme
von einer lückenlosen Lieferkette
und einem hohen Maße an Qualität,
welches durch die Prüfung jedes einzelnen
Bauteils durch spezialisierte
Testhäuser gewährleistet ist. ◄
12 4/2022
15 Jahre Hightech!
Technologie des Röntgensystems
XTV160 von Nikon Metrology. Der
anschließende Prüfbericht beinhaltet
eine umfassende Dokumentation,
worunter Übersichtsbilder und
Detailaufnahmen mit Maschinenparameter
zählen.
Erfolgreiches Konzept: 15 Jahre Highend mit breitem Portfolio
Genau am 07. April 2007 –
also vor 15 Jahren – ging die
Factronix GmbH als Vertriebsunternehmen
an den Start. Mit
Erfolg! Denn das kleine Vertriebsbüro
entwickelte sich konsequent
zum heutigen High-Tech-
Unternehmen mit derzeit 16 Mitarbeitern.
„Ganz großes Kino, mit
einer Menge Arbeit und doppelt
so viel Spaß. So waren unsere
Anfänge, so haben wir uns entwickelt“,
erinnert sich Jens Hoefer.
Als Systemlieferant bietet Factronix
hochwertige Investitionsgüter,
Werkzeuge, Hilfsmittel und Verbrauchsmaterialien
und rundet
sein Portfolio mit umfassenden
Dienstleistungen ab. „Wir begeistern
und schaffen Neues – mit
ausgezeichneten Mitarbeitern,
die mitdenken“, bekräftigt der
Geschäftsführer von Factronix.
Linecard entlang der
Wertschöpfungskette
Die umfangreiche Linecard
bildet die gesamte Wertschöpfungskette
entlang der Elektronikfertigung
ab. Insgesamt 14 namhafte
Hersteller (Aleader Europe,
Binder, Dolfin, Mechatronika,
Mekko Technologies, Nikon Metrology,
Motic, Pace Worldwide, PBT
Works, Qualitek, Retronix, Tanaka,
Topline und Zestron Europe) vertritt
der Systemlieferant im deutschsprachigen
Raum und teils auch
europaweit. „Neue Technologien
im Markt zu etablieren, wird auch
weiter unser wichtigstes Ziel sein,
um die Zuverlässigkeit der Produkte
unserer Kunden auf höchstem
Niveau zu halten“, bekräftigt
CTO Thomas Otto.
Dienstleistungen zur
Qualitätssicherung
Einen Schwerpunkt bildet das
umfangreiche Dienstleistungsportfolio
für Bauelemente. Ziel ist es,
die Qualität von Bauteilen sicherzustellen,
die aus alternativen
Beschaffungsquellen kommen.
Gemeinsam mit dem schottischen
Partner Retronix will Factronix
Elektronikfertiger in ihrem Obsoleszenzmanagement
mit High-
Performance Services unterstützen.
Zu diesen Dienstleistungen
zählen das BGA-Laser-Reballing
und auch die Neuverzinnung
sowie Umlegieren von Bauteilanschlüssen.
Abgerundet wird das Dienstleistungsangebot
durch das Lohnröntgen.
Elektronikfertiger können sich
dabei auf das lang jährige Knowhow
von Factronix in Sachen Röntgeninspektion
verlassen. Factronix
setzt hierbei auf die bewährte
Zur diesjährigen Messe SMTconnect
legt Factronix den Schwerpunkt
auf Zuverlässigkeit und Qualitätssicherung:
Erstmals wird das
3D-SPI ALD6700S vorgestellt, das
durch eine effektive Kombination
aus einer 2D- und 3D-Inspektionstechnologie
eine präzise Verifikation
ermöglicht. Parallel dazu werden
auch die Reinigungs systeme
Miniswash und Hyperswash im
Fokus stehen. Denn um Fehlfunktionen,
insbesondere von Baugruppen
mit hoher Packungsdichte, zu
vermeiden, aber auch zur Vorbereitung
weiterer Prozessschritte wie
der Beschichtung, ist die Reinigung
in der Elektronikfertigung heute
unabdingbar geworden.
Geben die Marschrichtung vor: Die Inhaber und Geschäftsführer
Thomas Otto (CTO, l.) und Jens Hoefer (CEO)
factronix GmbH • Am Anger 5 • 82237 Wörthsee/Germany
office@factronix.com • www.factronix.com • Tel.: +49 (0) 8153/90664-0 • Fax: +49 (0) 8153/90664-99
4/2022
13
PCB-Layout als Service
Dienstleistung
Fachkräftemangel, Innovationen
und Kapazitätsspitzen schaffen
einen Markt für Dienstleistungen
rund um die Entwicklung von Leiterplatten.
In der Elektronik gibt es
unterschiedliche Aufgaben, die an
externe Dienstleister ausgelagert
werden. Was ist dabei zu beachten,
wann sind solche Modelle sinnvoll
und welche Risiken gibt es?
In der Elektronikentwicklung
werden oft nicht alle Arbeitsschritte
im Unternehmen intern
bearbeitet. Dies hat vielfältige Ursachen
und die Bandbreite der Anforderungen
ist groß. Zum einen gibt
es Firmen, die nur selten eine Leiterplatte
entwickeln und hausintern
weder über Tools noch spezielles
Knowhow verfügen. Diese Firmen
beauftragen mit einem handschriftlich
gezeichneten Stromlaufplan
das komplette Design extern.
Es gibt auch Anwendungsfälle, bei
denen mit steigender Komplexität
der elektronischen Baugruppen die
Unterstützung durch externe Spezialisten
sinnvoll ist. Dabei handelt es
sich oftmals um Einzelprojekte mit
speziellen Anforderungen oder den
Einstieg in eine neue Technologie.
Aber nicht nur für Spezialaufgaben
werden Dienstleister beauftragt,
auch wenn es zu internen
personellen Engpässen kommt werden
Arbeitspakete ausgelagert. Die
Gründe für personelle Engpässe
können Urlaube, Elternzeiten, Krankheiten
oder Kündigungen von Mitarbeitern
sein, oder auch eine zeitlich
begrenzte Häufung von Projekten
zu einem besonderen Termin.
Externe Layout-Dienstleister
ergänzen die Teams bei den Firmen
für unterschiedliche Aufgaben.
Der Einsatz ist meist projektbezogen
und zeitlich begrenzt. Es gibt
aber auch Aufgaben, wie die Pflege
der Bauteilbibliothek, die kontinuierlich
mit 1-2 Arbeitstagen pro Monat
ausgelagert wird.
Die Anforderungen an ein fertigungsgerechtes
Layout einer Leiterplatte
steigen mit der Anzahl der
Lagen, der Designregeln, der Frequenzen
von Signalen und Stromstärken.
Das Entwerfen einer Leiterplatte
erfordert nicht nur Kenntnisse
von den PCB-Layout-Tools
wie z.B. Allegro PCB-Designer,
sondern verlangt auch viel Erfahrung
über die PCB-Fertigungsprozesse.
Design-Regeln zu den verschiedensten
Fertigungstechnologien
können heute schon in moderne
Layout-Software als DFM-Vorgaben
eingelesen werden. Dennoch muss
der Layouter wissen, wie der als
DRC-Verletzung angezeigte Fehler
im Design zu korrigieren ist. Dazu
gehört auch die Kenntnis von notwendigen,
branchenspezifischen
Vorschriften, damit ein zuverlässiges
Design entsteht. Diese Tätigkeitsbeschreibung
gilt für interne wie
auch externe Layouter.
Die Art der ausgelagerten
Arbeitspakete
ist unterschiedlich und abhängig
davon, wie die Schnittstellen definiert
werden. Häufig erstellt der
Auftraggeber seinen Stromlaufplan
selbst und übergibt diesen mit elektrischen
Designvorgaben und den
mechanischen Anforderungen, um
eine Leiterplatte designen zu las-
FlowCAD EDA-Software
Vertriebs GmbH
www.flowcad.com
14 4/2022
Dienstleistung
sen. Der Layouter hat dann Zugriff
auf die interne Bauteilbibliothek von
verifizierten Footprints und erstellt
im Bedarfsfall auch neue Komponenten
in der Bibliothek entsprechend
den Vorschriften.
In der Phase des Placements der
wesentlichen Komponenten unterscheiden
sich Dienstleister. Diese
Phase ist von dynamischer Kommunikation
geprägt. Die Entwickler
und Projektleiter müssen zusammen
mit dem Layout-Dienstleister Kompromisse
besprechen, um eine optimale
Lösung für die Leiterplatte zu
finden. Solche Absprachen finden
meist bei einer Projektübergabe statt
und werden dann mit Telefonaten
und Webmeetings fortlaufend weitergeführt.
Als zielführend hat sich
eine permanente Transparenz für
den Entwickler herausgestellt. Der
Entwickler kann die Fortschritte des
Designs mit Layout-Viewern oder
PDFs mitverfolgen, und neue Anforderungen
können sofort besprochen
und definiert werden.
Üblich ist es auch, die Arbeitspakete
durch regelmäßige Reviews
abzugleichen. Meist ändert sich der
Stromlaufplan noch während der
Layoutphase und es muss sichergestellt
werden, dass alle Änderungen
mit dem Layout synchronisiert
bleiben. Klare verständliche
Kommunikation stellt sicher, dass
über alle undokumentierten Designabsichten
das gleiche Verständnis
besteht.
Zuerst werden der Lagenaufbau,
die Leiterplattenkontur und
die Platzierung der unveränderbaren
Elemente wie Stecker und
Befestigungsbohrungen festgelegt.
Anschließend kann der Layouter
mit der Planung der Bauteilplatzierung
und einer Routing-
Abschätzung beginnen. Hier sollte
wieder ein regelmäßiger Abgleich
der Fortschritte im Design über einen
Viewer auf den Design-Daten oder
mit PDFs erfolgen. Diese Reviews
können in persönlichen Treffen oder
über das Internet mit Webmeetings
stattfinden.
Wichtig ist aber, dass sich beide
Seiten verstehen. Ein Layouter
in der gleichen Zeitzone, der die
gleiche Sprache spricht und entsprechende
Branchenkenntnisse
besitzt, führt nachweislich zu weniger
Missverständnissen. Je weiter
weg der Layouter sitzt (z.B. in Osteuropa
oder Asien), desto unterschiedlicher
sind die Sprachen,
Mentalitäten und Erfahrungen, und
die Anzahl der Missverständnisse
steigt. Diese Missverständnisse führen
zu mehr abgerechneten Tagen
und Verzögerungen bei der Fertigstellung.
Der Kostenunterschied pro
Stunde für einen lokalen Layouter
relativiert sich schnell. Wenn die
Kommunikation nicht reibungslos
funktioniert, können die Projektkosten
wegen eines vermeintlich günstigen
Layouters höher ausfallen als
durch die Kosten für einen erfahrenen,
teureren Layouter.
Die Art, wie eine Leiterplatte
getestet wird, muss berücksichtigt
werden, bevor ein Layout fertiggestellt
ist. Zu einem PCB-Layout
gehören auch Testpunkte, die
im Layout eingeplant werden müssen.
Wie eine Leiterplatte getestet
wird, hängt nicht nur von der Geräteausstattung
des Leiterplattenfertigers
ab, sondern auch vom Platz
auf der Leiterkarte sowie von elektrischen
Einflüssen. Hier kommuniziert
der Dienstleister gegebenenfalls
mit dem Auftraggeber wie auch
mit der späteren Fertigung.
Am Ende der Design-Phase werden
die definierten Fertigungsunterlagen
wie IPC-2581, Gerber, Stücklisten,
Bohr- und Fräsdaten, etc.
aufbereitet. Die Unterlagen können
in Paketen mit unterschiedlichem
Inhalt für die Leiterplattenfertigung,
Bestückung, den Test und
eine interne Archivierung zusammengestellt
werden.
Messungen
und Simulationen
finden meist im eigenen Labor
der Entwickler statt. Messungen
in der EMV-Kammer sind ein klassisches
Beispiel für externe Dienstleistung.
Nur die wenigsten Firmen
verfügen hausintern über eine zertifizierte
EMV-Kammer. Daher werden
solche Messungen bei spezialisierten
Dienstleistern durchgeführt.
Der Nachteil von Messungen an
Prototypen ist, dass spät erkannte
Fehler zu einem Redesign und
damit zu hohen Kosten und Verzögerungen
führen. Daher versuchen
viele Firmen schon frühzeitig
Teile der Schaltung zu simulieren
und so ein späteres Redesign
zu vermeiden.
4/2022
15
Dienstleistung
Genauso wie das Messen erfordert
auch das Simulieren ein
gewisses Knowhow. Das bekannte
Sprichwort „Wer misst, misst Mist“
gilt im übertragenen Sinne auch für
die Simulation. Wer nicht weiß, wie
eine Simulation aufzusetzen ist und
wie die Ergebnisse zu interpretieren
sind, der bekommt folgerichtig
falsche Ergebnisse. Hier kommen
wieder PCB-Dienstleister ins Spiel.
Wenn Firmen mit der Simulation
beginnen, hatten sie meist ein Problem
mit einem Prototyp und wollen
ihre Arbeitsweise optimieren.
Sie haben aber weder Erfahrung
mit Simulationen noch die entsprechenden
Tools. Um Erfahrungen im
Bereich Simulation aufzubauen, werden
häufig die ersten Simulationen
mit externen Spezialisten durchgeführt,
die dann die internen Entwickler
an den echten Designs trainieren.
Das gemeinsame Simulieren von
internen Entwicklern und externen
Simulations-Experten ist zweckmäßig,
da sowohl das Fachwissen
über die Schaltung und die Kenntnis
über die Simulationswerkzeuge
erforderlich ist. Das Training on the
job beschleunigt die Lernkurve für
die internen Mitarbeiter bei dieser
neuen Methodik und bringt schon
frühzeitig eine Korrelation zwischen
der Simulation und Messungen.
Wenn das nötige Knowhow aufgebaut
ist, werden die Tools beschafft
und Simulationen intern durchgeführt
oder einzelne Projekte extern
vergeben.
Werden Layouts oder Simulationen
intern durchgeführt, muss
sowohl in Tools als auch die Ausbildung
der Mitarbeiter investiert
werden. Bei externen Dienstleistern
dagegen stehen die Mitarbeiter
ausgebildet und mit eigenen Tools
für das Projekt zur Verfügung. Ab
wann sich eine Investition in eigenes
Layout lohnt, ist von Kunde zu
Kunde unterschiedlich.
Für den Review
bei dem die Design-Regeln kontrolliert
und der Design-Fortschritt
geprüft werden, sollte der Auftraggeber
die kostenlosen Viewer verwenden.
Der nächste Schritt wäre
die kleinste Ausbaustufe einer skalierbaren
Layout-Software zu erwerben,
mit der der Entwickler selbst
Design-Regeln vergeben kann und
kritische Platzierungen vornimmt.
Ein Dienstleister kann dann z.B.
komplexe High-Speed-Designs in
der leistungsstärkeren Ausbaustufe
des Tools umsetzen.Auf alle Fälle
sollten nach dem Design die kompletten
Designdaten an den Auftraggeber
ausgehändigt werden, damit
nachfolgende Entwicklungen auf
dem vorhandenen Design aufsetzen
können. Eine Geheimhaltungsvereinbarung
empfiehlt sich oft. Erfahrene
PCB-Layouter können entweder
beim Kunden vor Ort das Layout
umsetzen, oder sie bekommen die
Daten und Anforderungen übergeben
und layouten dann im Büro des
Dienstleisters. Welches Modell verwendet
wird, ist abhängig von den
Kosten, den Sicherheitsanforderungen
und wie oft das Team aus
internen und externen Mitarbeitern
schon zusammengearbeitet hat.
Ein Non Disclosure Agreement
(NDA) ist bei externen Dienstleistungen
heute Standard. Historisch
betrachtet kommen die Geheimhaltungsvereinbarungen
aus den angelsächsischen
Regionen der Welt, da
dort viel mehr über einzelne Verträge
geregelt ist. In Deutschland
gibt es einen guten Gesetzesrahmen,
der das meiste aus diesen
Vereinbarungen bereits regelt. Dennoch
sind Geheimhaltungsvereinbarungen
sehr beliebt, denn sie stellen
für alle Beteiligten zusammenfassend
klar, dass es sich hier um
schützenswertes Knowhow handelt
und dieses Intellectual Property
(IP) nicht an Dritte weitergegeben
werden darf.
Mit dieser juristischen Sensibilisierung
geht dann auch meist
ein gesicherter oder verschlüsselter
Datenaustausch einher.Nichts
desto trotz ist ein Vertrag nur so
viel wert, wie er sich letztendlich
durchsetzen lässt. Ein Vergehen in
fernen Ländern durchzusetzen ist
weitaus schwieriger, als bei einem
Dienstleister vor Ort in Deutschland.
Allein daraus resultiert auch
die unterschiedliche Sicherheit der
Daten bei Dienstleistern in verschiedenen
Regionen.
Wenn ein Auftraggeber sensible
oder sehr innovative Projekte bearbeitet,
kommt es auch vor, dass ein
Dienstleister nur vor Ort beim Kunden
in einer gesicherten IT-Infrastruktur
arbeiten darf. Dann stellt
der Auftraggeber auch die entsprechenden
Tools, damit keine Daten
übertragen werden müssen.
Der Datenaustausch
sollte optimal erfolgen. Die Daten,
die für ein Layout benötigt werden,
sind meist Datenblätter, Excel- oder
Word-Dateien und erfasste Stromlaufpläne.
Meist sind die Daten so
groß, dass sie nicht problemlos
per E-Mail verschickt werden können.
Dies trifft auch für die Layout-
Daten einer Leiterplatte zu, wenn
Daten für Reviews ausgetauscht
werden sollen. Werden Daten sensibler,
können entweder nur PDF-
Ansichten oder Bildausschnitte verschickt
werden, oder die Übertragung
findet verschlüsselt mit PGP
(Pretty Good Privacy) statt. PGP
kann für eine sichere Kommunikation
verwendet werden und nutzt
asymmetrische Verschlüsselungsverfahren
mit öffentlichen und privaten
Schlüsseln.
Die anfallenden Tagessätze für
Dienstleistungen variieren je nach
Art der ausgelagerten Arbeitspakete.
Neben der reinen Arbeitszeit
des Mitarbeiters fließen auch
Kosten für entsprechende Tools
oder Reisen in die Kalkulation ein.
Für die Bewertung der Gesamtkosten
sind jedoch weitere Komponenten
zu berücksichtigen. Erfahrene
Layouter, die in der gleichen
Sprache kommunizieren wie die
internen Mitarbeiter, sind effizienter
und setzen die Arbeitspakete in kürzerer
Zeit um. Ein nicht so einfach
messbarer Aspekt ist, inwieweit der
externe Mitarbeiter mitdenkt und
frühzeitig auf kritische Bereiche
hinweist, damit sie mit den internen
Mitarbeitern besprochen und gelöst
werden können. Die Qualität dieser
Kommunikation entscheidet auch,
ob es zu zusätzlichen Prototypen
und Redesigns kommt. Die Effektivität
dieser Kommunikation lässt
sich schwer in Zahlen fassen, da
vermiedene Fehler praktisch nicht
zu erfassen sind. ◄
CelsiStrip ®
Thermoetikette registriert
Maximalwerte durch
Dauerschwärzung
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16 4/2022
4/2022
17
Dienstleistung
Durchsatz in der Bestückung
mehr als versechsfacht
Das Lagersystem sItower führt zu kürzeren Rüstzeiten.
Sascha Frieling
Manager Technology
FUJI EUROPE
CORPORATION GmbH
www.fuji-euro.de
Baudisch Electronic hebt die Fertigung
mit einer neuen SMD-Linie
und Unterstützung von FUJI auf ein
neues Level.
Insellösung genügte nicht mehr
Die Anforderungen in der EMS-
Branche steigen kontinuierlich.
Individualisierung, Flexibilität und
Schnelligkeit bestimmen die Fertigung.
Baudisch ist als EMS-Komplettanbieter
mit EMV-Labor auf
die Fertigung von Prototypen sowie
Klein- und Großserien spezialisiert.
Um den Herausforderungen
im Markt erfolgreich begegnen zu
können, sollte die bisherige Insellösung
in der Bestückung durch
eine moderne SMD-Linie mit einem
hohen Automatisierungsgrad abgelöst
werden. Diese sollte besonders
kleinste Bauformen wie 0201
(008004“) sowie größtmögliche Flexibilität
bei „odd-form parts“ bis hin
zu 74 x 74 mm bestücken können.
Kurze Rüstzeiten und Lean Production
waren weitere gesetzte Ziele.
Auch der EMS-Dienstleister Baudisch
Electronic verzeichnete ein
stetig wachsendes Auftragsvolumen
und die Produktion geriet mit
der bisherigen Insellösung an ihre
Kapazitätsobergrenze. Mit dem
Aufbau einer neuen SMD-Linie hat
Baudisch Electronic seine Fertigung
daher auf ein neues Level gehoben.
Diese setzte das Unternehmen mit
der FUJI EUROPE CORPORATION
GmbH als Generalunternehmer um.
Die Ergebnisse sprechen für sich:
Der Durchsatz der Bestückungslinie
ist sechsmal so hoch wie bei
der Vorgängerlösung. Die Qualität
und Flexibilität wurden durch die
neue Linienlösung markant gesteigert.
Und trotz Beschaffungskrise
liegt das Wachstum des Unternehmens
konstant über dem Branchendurchschnitt.
Leistungsspektrum erweitert
Baudisch Electronic entschied
sich, in Zusammenarbeit mit der
FUJI EUROPE CORPORATION
GmbH die neue SMT-Linie umzusetzen.
FUJI ist Hersteller hochflexibler
Bestückungssysteme im
High-Mix/Low-Volume- bis hin zu
kompletten Bestückungslinien im
High-Volume-Markt. Das Unternehmen
war Generalunternehmer
in dem Projekt und koordinierte alle
Beteiligten.
Die heutige SMD-Linie besteht
aus Transportsystem, Laser, Schablonendrucker,
3D-SPI, SMD-Bestücker,
Reflow-Ofen und Lagersystem.
Die insgesamt sechs Module
der Bestückungsplattform NXT III
von FUJI bilden das Herzstück der
Linie. Die modulare und skalierbare
Bestückplattform eignet sich insbesondere
für die Bestückung multifunktionaler
und leistungsstarker
Elektronik bei beispielsweise hoher
Bestückungsdichte von winzigen
Bauteilen und vielem mehr. NXT III
ist auf hohe Produktivität, Platzierungsqualität,
Benutzerfreundlichkeit
und Geschwindigkeit ausgelegt.
18 4/2022
Dienstleistung
„Wir konnten durch den Einsatz
der neuen Bestückungslösungen
unser Leistungsspektrum entscheidend
erweitern. Unser Unternehmen
verarbeitet jetzt zum Beispiel
01005-Bauteile. Auch den High-
Volume-Bereich können wir heute
bedienen. Wir sprechen dadurch
eine größere Zielgruppe an und
konnten neue Kunden gewinnen“,
erklärt Matthias Lenz, Geschäftsführer
der Baudisch Electronic GmbH.
Höherer Output
bei besserer Qualität
Gleichzeitig hat Baudisch Electronic
die Bestückungsleistung um
ein Vielfaches gegenüber der vorherigen
Anlage gesteigert. Matthias
Lenz sagt: „Bereits eine Woche nach
der Inbetriebnahme der neuen SMD-
Linie zeigten sich erste Erfolge. Der
Output erhöhte sich von 12.000 BT/h
auf aktuell 77.000 BT/h – und das
bei einer besseren Qualität. Durch
die höhere Bestückungsqualität verringerten
sich außerdem die Nacharbeitsaufwände
signifikant. Und das
automatische Lagersystem führte
zu kürzeren Rüstzeiten.“
Die noch konstantere und bessere
Produktqualität resultiert unter
anderem aus der Implementierung
des vollautomatischen SPI-Systems
für die Lotpasteninspektion,
die In-Line-Kennzeichnung durch
den Laser und den High-End-Bestückungsmaschinen,
die FUJI bietet.
Gleichzeitig wurde ein neues Traceability-System
adaptiert und es
erfolgt eine lückenlose Rückverfolgbarkeit
aller gefertigten Produkte.
Dies stellt einen großen Mehrwert
in puncto Transparenz und Auswertung
für die Kunden dar.
Konstantes Wachstum
seit Einsatz der SMD-Linie
Unter dem Strich hat die Einführung
der neuen Fertigungslinie im
Hause Baudisch Wettbewerbsvorteile
gebracht.„Seit 2020 unterliegen
wir großen Herausforderungen durch
die Corona-Pandemie sowie die
Rohstoff-, Energie- und Chipkrise.
Dennoch lag das Wachstum der
Baudisch Electronic seit Beschaffung
der SMD-Linie konstant über
dem Branchendurchschnitt. Das ist
sicherlich auf unsere bessere Performance
zurückzuführen. Kürzere
Lieferzeiten, höchste Produktqualität
sowie eine flexible Reaktion auf
kurzfristige Änderungen von Aufträgen
– das sind Argumente, die
unsere Kunden in diesen schwierigen
Zeiten umso mehr zu schätzen
wissen“, sagt Matthias Lenz. ◄
Entwicklung und Fertigung kundenspezifischer elektronischer Komponenten
Mit ihrer über 50-jährigen Erfahrung
in der Entwicklung und Fertigung
von innovativen IKT-Systemen,
bietet die Firma UNITRO-
Fleischmann nun auch kundenspezifische
Entwicklungen von elektronischen
Steuerungs-
Komponenten an, speziell
für Produktions- und
Betriebseinrichtungen,
auch bei kleinen Stückzahlen.
Dabei kommen bei
UNITRO für Schaltungs-
und Layout-
Erstellung sowie für
Bestückungspläne und
Stücklisten moderne
CAD-Systeme zum Einsatz.
In der Fertigung
bedingen leistungsstarke
moderne Rackel-
Bestück- und Lötautomaten
den hohen Qualitätsstandard
ihrer Produkte.
Ein eigenes Prüflabor steht
zudem für EMV-Tests zur Verfügung.
So entwickelte UNITRO in
Zusammenarbeit mit einem führenden
Reinraumausrüster eine
völlig neue elektronische Türsteuerung
zur Überwachung von
Schleusenzugängen in Reinräumen
(Foto). Dieses innovative
System wird zukünftig bei zunehmendem
Bedarf in Reinräumen
eingesetzt, so u.a. in der Halbleiterfertigung,
der Nahrungsmittelindustrie
sowie der optischen, chemischen
und pharmazeutischen
Industrie. Mit diesem Projekt hat
UNITRO gezeigt, dass auch weiterführende
EMS-Aufgabenstellungen
erfolgreich gelöst werden
können.
UNITRO-Fleischmann-
Störmeldesysteme
www.unitro.de
4/2022
19
Dienstleistung
BMK erhält Auszeichnung „Bayerns Best 50“
Von links: Hubert Aiwanger,
Bayerischer Staatsminister für
Wirtschaft, Landesentwicklung
und Energie, Dr. Bärbel Götz,
Geschäftsführerin BMK, Andreas
Schneider, Geschäftsleiter BMK,
Juror Stefan Schmal, Partner bei
Mazars
BMK Group GmbH & Co. KG
www.bmk-group.de
Hubert Aiwanger, Bayerischer
Staatsminister für Wirtschaft,
Landesentwicklung und Energie,
übergab im Schloss Schleißheim
am 26. Juli 2022 Dr. Bärbel Götz,
Geschäftsführerin von BMK, und
Andreas Schneider, Geschäftsleiter
bei BMK, die Auszeichnung
„Bayerns Best 50“.
Das Bayerische Staatsministerium
für Wirtschaft, Landesentwicklung
und Energie ehrt auch 2022 wieder
die 50 wachstumsstärksten mittelständischen
Unternehmen. Diese
Unternehmen konnten in den letzten
fünf Jahren sowohl die Zahl ihrer
Mitarbeitenden als auch den Umsatz
überdurchschnittlich steigern.
Angesichts des demographischen
Wandels und der zunehmenden
Herausforderungen einer modernen
Arbeitswelt tragen die ausgezeichneten
Mittelständler erfolgreich
unternehmerische Verantwortung.
Diese volkswirtschaftliche
und soziale Bedeutung soll durch
die Auszeichnung öffentlich Anerkennung
finden. Hubert Aiwanger
unterstreicht: „Mit Leistung, Einsatz
und Kreativität hat der Mittelstand
zur wirtschaftlichen Stärke
und damit zum Wohlstand in Bayern
beigetragen.“
BMK gehört damit zum Rückgrat
der bayerischen Wirtschaft.
Nach 2018, verlieh das Ministerium
BMK die Auszeichnung zum
Die Tafeln –
Deutschlands größte
Lebensmittelretter
Die Tafeln retten Obst,
Gemüse, Backwaren und
mehr – damit helfen wir
Menschen und schützen das
Klima. Denn Lebensmittelverschwendung
schadet Gesellschaft
und Umwelt gleichermaßen.
Mehr Infos auf
www.tafel.de
helfen
1,65 MIO.
Bedürftigen
zweiten Mal. Dr. Bärbel Götz freut
sich: „Als inhabergeführtes mittelständisches
Unternehmen übernimmt
BMK seit der Gründung im
Jahr 1994 unternehmerische Verantwortung.
Gerade angesichts
der schwierigen Marktsituation
mit Corona-Pandemie und Krieg
in Europa sowie den daraus resultierenden
Störungen in den Lieferketten,
ist Kreativität und Flexibilität
gefordert. Wir sind stolz, zu den
Besten in Bayern zu gehören.“ ◄
60.000
Tafel-Aktive
schützen
RESSOURCEN
265.000 t
Lebensmittel
pro Jahr
retten
Quelle: Tafel-Umfrage 2019
20 4/2022
Elektroniklösungen für die Welt von heute und morgen
PROFECTUS ist ein international agierendes High-Tech-Elektronik-Unternehmen und Ihr professioneller Partner, wenn es um
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Prototypen- und Musterbau
SMD- und THT-Serienfertigung
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Managementsysteme DIN EN ISO 9001:2015 (Qualitätsmanagement),
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gelebte Qualität sichert PROFECTUS den Erfolg seiner
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Die Abdeckung von 2/3 des Strombedarfs durch Solarenergie
aus dem eigenen Photovoltaik-Kraftwerk sorgt für
eine nachhaltig positive Klima- und Energiebilanz und
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Dienstleistung
Schlaglichter aus der Branche
Die folgenden News aus Unternehmen vermitteln einen Eindruck davon, wie es um die EMS/E 2 MS-Branche steht.
CAD-basiertes visuelles
Inspektionssystem
Mit dem CAD-basierten visuellen
Inspektionssystem CAD2SCAN lassen
sich zu prüfende Bereiche vielschichtiger
Komponenten unkompliziert
und intuitiv direkt im CAD-
Modell definieren, Inspektionspläne
optimieren, zeitaufwendige Inspektionen
automatisieren und somit die
Inspektionszeit minimieren. Weil
darüber hinaus mehrere Inspektionspunkte
in einem einzigen Bild
erfasst werden können, lässt sich
außerdem die Zykluszeit verkürzen.
Das System von Kitov inspiziert
ein komplexes Bauelement
entsprechend der im CAD2SCAN
definierten Vorgaben. Denn makellose
Oberflächen sind nicht nur ein
Qualitätsmerkmal. Vielmehr kann ein
Produkt durch Risse, Kratzer und
Dellen auch unbrauchbar werden.
Hersteller setzten daher automatisierte
Qualitätssicherungssysteme
ein, um Defekte frühzeitig zu erkennen.
Allerdings sind diese Systeme
meist auf ein bestimmtes Produkt
zugeschnitten und nicht für variable
Elemente geeignet. Für die robotergestützte
Sichtprüfung übernimmt
CAD2SCAN automatisch alle verfügbaren
Informationen inklusive
der Geometrie- und Bauteilspezifikationen
aus dem CAD. Dank der
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info@hupperz.de, www.hupperz.de
CAD2SCAN-Technologie lassen
sich komplexe und schwer zugängliche
geometrische 3D-Formen wie
beispielsweise Turbinentriebwerke,
Laufschaufeln, Räder, Metallformteile
einer vollständigen Inspektion
unterziehen.
ATEcare Service
GmbH & Co. KG
Funkmessungen zur Einhaltung
der RED-Richtlinien
Zu den neuen Leistungen der Baudisch
Electronic GmbH gehören
Funk- und EMF-Messungen. Das
erste Gebiet umfasst:
• Durchführung der relevanten
Nachmessungen
• Begleitung beim gesamten Konformitätsbewertungsprozess
• Beratung bei der Interpretation
der Vorschriften
Neu sind auch EMF-Messungen.
Der Leistungsumfang:
• Messung der elektromagnetischen
Felder
• Dokumentation gemäß EMFV
(Verordnung zum Schutz der
Beschäftigten vor Gefährdungen
durch elektromagnetische Felder)
Baudisch Electronic GmbH
Hilfreiche PDFs in großer Zahl
Bei der Becker & Müller Schaltungsdruck
GmbH finden sich zahlreiche
PDFs zum Download. Eine
Auswahl:
• ISO 9001 Zertifikat
• ISO 14001 Zertifikat
• UL Zertifikat
• RoHS- und REACH-Konformitätserklärung
• TSCA Konformitätserklärung
• CMRT (Conflict Minerals Reporting
Template)
• Designrules (Maße und sonstige
Vorgaben)
• Technologie und Toleranzen
• Standardlagenaufbau für Multilayer
Hilfreich ist auch der Kalkulator
für Striplines.
Becker & Müller Schaltungsdruck
GmbH
Serienfertigung und Integration
in die Lieferkette
Zuverlässig, wirtschaftlich und
lokal stellt sich die Binder elektronik
GmbH dar. Man bietet eine
direkte Integration in die Wertschöpfungskette
der Kunden an. Damit
gewährleistet man eine pünktliche
und reibungsfreie Lieferung in einwandfreier
Qualität, und dies auch
bei wechselndem Bedarf seitens
der Kunden. Zusätzlich ermöglicht
man eine „Fertigung on demand“,
wodurch Lagerkapazitäten minimiert
und die Flexibilität bei unseren Kunden
erhöht werden kann. Die Leistungen
auf einen Blick:
• Bauteilebeschaffung
• SMD Linienfertigung mit AOI, THT
mit Lötwelle/selektiv
• elektrische Prüfung und ICT
• Lackierung und Verguss elektronischer
Baugruppen
Das Unternehmen ist zertifiziert
nach ISO 9001:2015, 14001-
Binder elektronik GmbH
22 4/2022
Dienstleistung
Umsatzrekord im Geschäftsjahr
2021
Der Electronic-Distributor Börsig
aus Neckarsulm erzielt einen
Umsatzrekord im Geschäftsjahr
2021. Dieser entspricht einem
Wachstum von über 28% gegenüber
dem Vorjahr und ist zugleich
das beste Ergebnis seit Gründung
1969. Das angestrebte Umsatzziel
für 2021 wurde um 15% übertroffen.
Geschäftsführer Stefan Börsig
hierzu: „Es freut mich sehr zu sehen,
wie sich die Firma in den vergangenen
Jahren weiterentwickelt hat
und bestätigt die getätigten Investitionen
in Personal, Weiterbildung,
Umstrukturierung und Optimierung
der internen Prozesse.“ Auch
für das aktuelle Geschäftsjahr geht
Thomas Engler, Vertriebsleiter der
Börsig GmbH, von einer guten Auftragslage
aus. Als Grund hierfür
nennt er die weiterhin bestehende
Rohstoffknappheit und die andauernden
Auswirkungen von Corona.
„Wir haben rechtzeitig erkannt, dass
es zu Lieferschwierigkeiten kommen
wird und haben unsere Lagerkapazität
erheblich ausgebaut, um soviel
Ware wie möglich einkaufen zu können.
Das stellt die Liefertreue für
unsere Kunden sicher, die dankbar
angenommen wird.“ Börsig ist Spezialist
für die Elektromechanik und
arbeitet hierbei mit über 20 Premiumherstellern
zusammen.
Börsig GmbH
CO 2 -Kompensation
Die bsw TestSysteme & Consulting
AG vermeldet: „Wir unterstützen
Projekte in Schleswig-Holstein
und Nicaragua. Wir gleichen die von
uns verursachten CO2-Emissionen
aus. Dabei unterstützen wir Projekte
wie den Aufbau von Hochmooren in
Schleswig-Holstein, die als natürliche
Senken viel CO2 speichern
sowie Kleinbauern in Nicaragua,
die bei der Aufforstung von ungenutzten
Landstrichen mit heimischen
Bäumen begleitet werden.“
bsw TestSysteme & Consulting
AG
Rundum-Leiterplatten-Service
Die CAD Service B&H GmbH &
Co.KG ist einer der führenden
Dienstleister für anspruchsvolle Leiterplatten-Designs,
Leiterplattenfertigung
und Leiterplattenbestückung.
Man hat sich seit 1985 konsequent
als Systemlieferant weiterentwickelt,
um gemeinsam mit den Kunden
erfolgreich zu sein. Denn durch
immer kürzere Entwicklungszeiten
in der Elektronikindustrie, besteht
Bedarf an kompetenten Partnern.
In enger Zusammenarbeit mit den
Kunden werden optimale Lösungen
für deren Problemstellungen gefunden.
Übernommen werden:
• Umsetzung von Ideen in der
CAD-Abteilung und Erstellung
fertigungsgerechter Leiterplatten-Layouts
• Platinenfertigung in allen gängigen
Technologien
• Leiterplattenbestückung vom Erstmuster
bis zur Serie
4/2022
23
Dienstleistung
• Fertigungsdaten für In-Circuit-
Testadapter
• Bauteilebeschaffung (auch
schwer beschaffbare Komponenten)
• Reinigung von Platinen
Alle Mitarbeiter halten sich
dabei stets an das zertifizierte
Qualitäts-Management nach DIN
ISO 9001- 2015.
CAD Service B&H
Neu: CL-Polish
Trotz modernster Lasertechnologie
kommt es bei den Durchbrüchen
oft zu einem Micrograt.
Dieser wird durch das CL-Polish
vollständig entfernt. Ein zusätzlicher
Vorteil entsteht dabei durch
eine bessere Reinigungsfähigkeit
der so behandelten LP-Seite der
Schablone. Das CL-Polish wurde
speziell von CADiLAC Laser entwickelt
und kann das Elektropolieren
ersetzen.
CADiLAC Laser GmbH
Deutlich mehr Umsatz
Die Cicor Gruppe aus der
Schweiz konnte ihren Umsatz,
als Ergebnis der im vergangenen
Jahr angekündigten Wachstumsstrategie,
im ersten Semester
2022 deutlich um 35,2% auf CHF
157,7 Mio. (1. Halbjahr 2021: CHF
116,7 Mio.) steigern. Neben dem
Beitrag der akquirierten Unternehmen
wurde ein organisches
Wachstum von 15,4% erzielt.
Das operative Ergebnis vor Zinsen,
Steuern, Abschreibungen
und Amortisationen (EBITDA)
legte im ersten Semester 2022
ebenfalls deutlich um 29,5% zu
und erreichte CHF 15 Mio. (1.
Halbjahr 2021: CHF 11,6 Mio.).
Sowohl beim Umsatz als auch
beim EBITDA wurden damit die
besten Ergebnisse der Unternehmensgeschichte
erzielt. Doch
das wirtschaftliche Umfeld in der
Berichtsperiode blieb herausfordernd:
Eine hohe Kundennachfrage
traf auf mangelnde Produktionskapazitäten
vieler Chip-Hersteller, die
Auswirkungen der COVID-19-Pandemie,
Konjunkturängste aufgrund
der geopolitischen Situation sowie
eine galoppierende Inflation. Cicor
konnte durch gemeinsame Anstrengungen
mit Lieferanten und Kunden
sowie eine flexible Produktion die
Bedarfe der Kunden weitgehend
bedienen, was zu dem zweistelligen
organischen Wachstum beitrug.
Cicor Management AG
Modernere Arbeitswelt
geschaffen
Die Firma cms electronics aus
Kärnten wurde als familienfreundlicher
Arbeitgeber vom Bundesministerium
prämiert. Mit dem Zertifikat
„Wir sind ein familienfreundlicher
Arbeitgeber“ wurde cms electronics
für sein familienfreundliches Engagement
vom Bundeskanzleramt ausgezeichnet.
Denn bestehende familienfreundliche
Maßnahmen wurden
evaluiert, gebündelt und weiterentwickelt,
die diese Auszeichnung
erhalten haben.
cms electronics
Neue Bestückautomaten
Gleich drei neue Siplace-Bestückautomaten
haben zwischen einem
Ekra-Schablonendrucker und einem
SMT-QuattroPeak-Reflow-Ofen
haben bei EKER ihr neues Zuhause
in der klimatisierten SMT-Fertigung
gefunden. Die flinken Doppelkopf-
Maschinen können in der Fertigungslinie
von der kleinen Bauform
0201 bis 85 x 85 mm mit bis
zu 80.000 Bauteilen/Stunde aus
Gurt, Stange und Tray-Wechsler
bestücken. EKER wird im November
2022 am Stand der Stemas Gruppe
B1-433 auf der Electronica in München
technische Schmankel zeigen:
Neben HF-Baugruppen, FPC-, IMSund
natürlich FR4-Schaltungen werden
auch auf dieser Messe technologische
Highlights vorgestellt.
EKER Systemtechnik Electronic
GmbH
Elektronik und Mechanik aus
einer Hand
Bei Eurocircuits steht ein neuer
Service „Gehäuse“ zur Verfügung.
Mit der mechanischen Außenhülle
für Prototypen und Kleinserien
setzte man damit eine neue Säule
im Leistungsspektrum. Partner ist
der renommierte Gehäusespezialist
Bopla. Über den Login können
Kunden auf sämtliche Standardgehäuse
aus Kunststoff und Aluminium
zugreifen und passende Gehäusetypen
für das spätere Gerät selektieren
oder vorab Muster bestellen.
Die Gehäuse werden von Eurocircuits
individuell bearbeitet, bedruckt
und dann die Elektronik fix und fertig
montiert.
Eurocircuits GmbH
Whitepaper „Kostensparende
Reinigung“
Ist die Reinigung in der Elektronikfertigung
lediglich eine Kostenfalle?
Das Whitepaper der factronix
GmbH zur Langzeit-Verbrauchsstudie
gibt Antworten und nennt die
Key-Faktoren, auf die es bei der
SMT-Reinigung ankommt. Hintergrund:
Getrieben durch die stetig
steigenden Kosten, streben Unternehmen
immer mehr nach Einsparungen
und Wirtschaftlichkeit, ohne
dabei Qualität ihrer Produkte einzubüßen.
Als Teil der Produktionskette
ist die Reinigung von Baugruppen
24 4/2022
Dienstleistung
und Leiterplatten sowie Druckschablonen
und Sieben ebenfalls Gegenstand
einer notwendigen Kostenanalyse,
die sich Firmen bei einer Neuanschaffung
oder bei einer Neubewertung
eines laufenden Prozesses
stellen sollten. Diese Langzeitstudie
dient hierbei als Werkzeug.
factronix GmbH
Aufbringen einer funktionellen
3D-Oberfläche
Seit Anfang 2017 forschen die
beiden baden-württembergischen
Leiterplattenhersteller Würth Elektronik
und FELA Villingen/Schwenningen
an einem von Lack und
Maschinenpark unabhängigen
Ansatz zum Aufbringen einer digitalen,
funktionellen 3D-Oberfläche.
Diese verspricht, in naher Zukunft
die konventionelle Lötstoppmaske
in der Leiterplattenfertigung abzulösen
und wurde s.mask genannt.
s.mask bietet als erste und einzige
Technologie der Branche die
Möglichkeit, nicht nur eine, sondern
direkt mehrere Schichten
eines Dielektrikums definiert und
gezielt ausgestaltet aufzubringen.
Neben Vorteilen bei Präzision und
Funktionalität zeigen sich auch Verbesserungen
beim Schutz der Leiterplatte.
Dies gelingt zum einen
durch das schonende Aufbringen
der funktionellen Oberfläche, zum
anderen durch eine Reduzierung
der Menge und Art der eingesetzten
Chemikalien. Lösemittelfreie
Materialien kommen dabei aufgrund
ihres sehr hohen Auflösungsvermögens
und der hervorragenden dielektrischen
Eigenschaften als Isolationsbeschichtung
für Leiterplatten
in Fein- und Feinstleitertechnik,
SMD-Technik sowie für Multilayers
zur Anwendung.
FELA GmbH
Mit Augmented Reality Zeit
beim Testen und Bring-up
sparen
Der neue inspectAR bei Flow-
CAD in Feldkirchen (München) ist
ein intelligenter PCB Viewer, der
die Leiterplatte gemeinsam mit den
Designdaten als Augmented Reality
Overlay in Echtzeit anzeigt. Über
Webcam oder Mobiltelefon wird das
Live-Bild des realen PCBs aufgenommen.
Die Software erkennt die
PCB-Abmessungen und gleicht die
Koordinaten mit dem Design ab. Mit
inspectAR lässt sich beim Bringup
von Prototypen, bei der Fehlersuche
und Reparatur oder in der
Qualitätssicherung enorm Zeit sparen.
inspectAR unterstützt PCB Designer,
Ingenieure und Techniker,
die beim Bring-up von Prototypen,
bei der Fehlersuche und Reparatur
oder in der Qualitätssicherung von
Leiterplatten mit dieser Ansicht viel
Zeit sparen können.
FlowCAD GmbH
EMS-Misere in Europa: Wie sich
die Branche ändern sollte
Matthias Sester von Fritsch Elektronik
in Achern sieht sich als Beifang
der Bauteilhersteller und fordert
vor dem Hintergrund der Bauteilknappheit
ein Umdenken in der
EMS-Branche. Die Auftragslage
könnte für Elektronikfertiger besser
nicht sein, die Folgen daraus
nicht schlimmer: Querbeet in der
gesamten Branche klagen bundes-
Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung in den
Bereichen Elektronik, Mechanik und Software
entwickelt und fertigt die CGS – Computer
Gesteuerte Systeme GmbH aus Markt Schwaben,
östlich von München, Testsysteme und
Testsoftware für elektronische Baugruppen.
Unsere Kunden aus den Bereichen Automotive,
Aerospace, Home Appliances und
Energy schätzen unsere Lösungskompetenz
aus einer Hand: Von der Planung und
Entwicklung bis hin zur Fertigung und Wartung
werden sie direkt von uns betreut und
haben einen festen Ansprechpartner.
Unsere Systementwicklung schafft Standards
im Aufbau von Testsystemen für die
Elektronik, entwickelt aber auch überzeugende,
taktzeitoptimierte, kundenspezifische
und individuelle Lösungen. Mit unserem hochmodernen
Maschinenpark fertigen wir hochpräzise
Mechaniken und Adapter zur optimalen
Kontaktierung praktisch aller Prüflinge.
Bei Bedarf programmieren wir prüfzeitoptimierte
Testsoftware für Ihre Prüflinge mit Lab-
Windows/CVI, TestStand, LabVIEW oder anderen
Software Produkten.
Durch unsere Kooperationen mit namhaften
Sensorherstellern kann die CGS ein extrem
zuverlässiges, flexibles und zertifiziertes Programmiergerät
für Sensoren anbieten, das
auch für Fertigungslinien optimiert ist.
CGS Computer Gesteuerte Systeme GmbH • Henleinstraße 7 • 85570 Markt Schwaben
Tel.: 08121/2239-30 • Fax: 08121/2239-40 • jobs@cgs-gruppe.de • www.cgs-gruppe.de
4/2022
25
Dienstleistung
deutsche und europäische Elektronikfertiger
über Bauteilknappheit. So
seien es die bis zu 90% gefüllten
Bauteilläger, die aufgrund der fehlenden
Restmenge an Bauteilen zu
einer enormen Kapitalbindung führen,
die kleine und mittelständische
EMS-Betriebe nahezu in die Knie
zwingen. Auch der Umstand, dass
aufgrund noch steigender Energieund
Personalkosten die Preise nicht
mehr stabil gehalten werden können,
setze sich auf der Auftraggeberseite
nur zögerlich durch. Eine Marktbereinigung
stehe an. Trotzdem sucht
man bei Fritsch noch Mitarbeiter.
Mehr dazu auf der Website des
Unternehmens.
Fritsch Elektronik GmbH
Neue kompetente Mitarbeiter
gesucht
„Für unser engagiertes Team
suchen wir aktuell neue, kompetente
Köpfe.“ So steht es auf der
Website der gruenwald electronic
GmbH. Als professioneller EMS-
Dienstleister aus Berlin ist man um
hohe Qualität und Zuverlässigkeit
bemüht. Um diese auch in Zukunft
sicherzustellen, werden Mitarbeiter
(m/w) gesucht für folgende Bereiche:
Löten, Bestücken/Montieren, Technischer
Sachbearbeiter und SMD-
Linienbedienung.
gruenwald electronic GmbH
Freie Stellen zu besetzen
Als wachsendes Unternehmen
ist die Hannusch Industrieelektronik
GmbH aus Laichingen bestrebt, sich
in verschiedenen Bereichen weiter
zu verstärken. Man hat daher verschiedene
Positionen zu besetzen
(m/w/d): Lagermitarbeiter, Fertigungsmitarbeiter
für die Produktion,
Elektriker für die Schaltschrank- und
Anlagenverdrahtung, Elektroniker für
Geräte und Systeme bzw. Kommunikationselektroniker
für das Prüffeld.
Hannusch Industrieelektronik
GmbH
Mobile Robotik vorgeführt
HEITEC zeigte mobile Robotik
u.a. für den Einsatz in der Pharmaindustrie.
Über die Cloud ist die
Anwendung nahezu beliebig erweiterbar,
sowohl räumlich im Hinblick
auf weitere Anlagen und Standorte
als auch inhaltlich mit weiteren konfigurierbaren
Datenpunkten. HEI-
TEC bietet mit dieser Technologie
eine bedienerfreundliche Architektur,
mit der sich auch ältere Maschinenparks
schnell und effektiv auf ein
modernes Level heben lassen. HEI-
TEC zeigte am Beispiel von CoBOT
(collaborative robot) HelMo die Möglichkeiten
mobiler Robotik auf. HEI-
TEC hat den kollaborativen Roboter
konzipiert, ausgestattet, programmiert,
vernetzt sowie validiert.
HEITEC AG
cms electronics ist ein Komplettanbieter
für Electronic-Manufacturing-Services
(EMS): von der Entwicklung über das Design,
die Musterfertigung, den Materialeinkauf, das
Bestücken der Baugruppen inklusive dem
Testen bis zur Endgerätemontage bekommen
Kunden alles aus einer Hand. Hauptmärkte
sind Automotive, Industrie, erneuerbare Energien
und Medizintechnik.
cms electronics bietet integrierte Lösungen
über die gesamte Versorgungskette und jahrzehntelange
Erfahrung in der EMS-Fertigung.
Ihr Partner für die Elektronikfertigung
Unser Service – Ihr Gewinn:
■ Entwicklung von Hard- und Software
für elektronische und mechatronische
Baugruppen, Geräte und Systeme
■ Kundenspezifisches Design
■ Entwicklung von Testkonzepten
■ Materialmanagement
■ Manuelles und automatisiertes Bestücken,
Testen und Montage von Baugruppen,
Systemen und Geräten mittels modernstem
Fertigungsequipment und State-of-the-art-
Technologien
■ Eigenentwicklungen von
Multifunktionstestgeräten
■ Roboterbasierte Testanlagen
■ Auftragsbezogene und kundenspezifische
Kalkulationen zu optimierten Preisen
■ NPI – Produkteinführung mit etablierten
Prozessen
■ Null-Fehler-Philosophie
Über cms electronics:
Fertigungen in Klagenfurt am Wörthersee/
Österreich (Zentrale), in Fonyod/Ungarn und in
March-Freiburg (Deutschland); Vertriebsbüros
in Kassel und March-Freiburg/Deutschland;
zwei Trading-Offices in China (Hong Kong und
Shenzhen). Gegründet 2003, 480 Mitarbeiter.
Zertifiziert nach:
ISO 9001
IATF 16949
ISO 14001 und
ISO 13485.
Mehrfache Auszeichnungen für Flexibilität,
Liefertreue und Qualität.
electronics all inklusive
Electronic-Manufacturing-Services
cms electronics gmbh
Industriering 7
A-9020 Klagenfurt am Wörthersee
Tel: +43 0463 330 340 101
www.cms-electronics.com
electronica, Halle A1, Stand 253
26 2/2022
4/20221
Dienstleistung
Lösungen für Multisignal-Verarbeitung,
Video-Management
und Optronik
Elektroniken für Embedded
Vision und Multisensor-Systeme
sind komplex – und ihre Entwicklung
zeitaufwendig. Das geht bei
hema mit seiner Embedded Vision
Plattform jedoch auch anders. Mit
dem Baukasten können Kunden
individuelle Elektroniken konfigurieren
und erhalten im optimalen
Fall innerhalb von sechs Wochen
einen seriennahen Prototyp. Die
hema Embedded Vision Plattform
ist mit System on Modules von AMD-
Xilinx sowie Enclustra verfügbar,
weitere Integrationen sind in Entwicklung.
Das ermöglicht eine flexible
Auswahl und Skalierung der
Rechenleistung.
hema electronic GmbH
Drahtbondautomaten für die
ganze Welt
Ultraschall-Drahtbonden ist ein
Standardverfahren für die Herstellung
von elektrischen Verbindungen
in der Mikro- und Leistungselektronik.
Eine Anwendung ist die Herstellung
von Batteriemodulen für Elektrofahrzeuge.
Die Hesse GmbH
entwickelt und fertigt in Paderborn
Drahtbondautomaten und vertreibt
sie in alle Welt. Kern des Verfahrens
ist ein Kaltschweißprozess,
bei dem ein Draht mit einem Substrat
durch Zusammenpressen und
das Aufbringen von mechanischen
Schwingungen im Ultraschallbereich
verbunden wird. Das Substrat kann
dabei beispielsweise eine Leiterplatte,
ein elektronisches Bauteil
oder eine Batteriezelle sein. Zwischen
zwei oder mehrerer solcher
Schweißstellen wird eine Drahtverbindung
gezogen und so eine
dauerhafte elektrische Verbindung
hergestellt.
Hesse GmbH
Industrie 4.0 ist Chance und
Herausforderungen zugleich
Die HEYFRA AG stellt dazu eine
Info-Broschüre bereit. Bei Industrie
4.0. verschmelzen Planung, Produktion
und Logistik immer mehr
zu einer Einheit und sind auf allen
Ebenen miteinander vernetzt. Das
schafft große Chancen für eine
Effektivierung des gesamten Planungs-,
Entwicklungs- und Produktionsprozesses,
bringt aber auch
große Herausforderungen mit sich.
Denn es braucht für diese umfassende
Vernetzung und die Kommunikation
der Anlagen untereinander
sowohl neue Technologien
als auch angepasste Testverfahren.
HEYFRA unterstützt als E2MS
Dienstleister und Komplettanbieter
für Leiterplatten-Bestückung, Prototypenhersteller
und Hard- & Software-Entwickler
seine Kunden bei
ihren Digitalisierungs- und Optimierungsprozessen
bei Hard- und
Software ebenso wie bei individuellen
und innovativen Testverfahren.
HEYFRA AG
Leiterplatten- und Baugruppen-Prototypen
schnell, zuverlässig, auf Anhieb richtig
Vom fertigungsgerechten
Design zur Leiterplatte und
bestückten Baugruppe
Die Eurocircuits Unternehmensgruppe
mit 420 Mitarbeitern ist
die beste Adresse für Hardware-
Entwickler, die nicht nur einen
zuverlässigen Hersteller für Prototypen
und Kleinserien aus Europa
suchen, sondern für Testzwecke
auch schnell und kurz fristig auf
die bestückte Musterbaugruppe
zugreifen wollen.
6 Arbeitstage für Leiterplattenfertigung
und Bestückung
Innerhalb von 6 Arbeitstagen fertigen
wir die Leiterplatte in unseren
Werken in Ungarn und Deutschland,
beschaffen alle elektronischen
Bauteile und bestücken
Prototypen ab Losgröße 1 in
Serienqualität in unserer modernen
Baugruppenfertigung
Intelligente Web-Tools
und Preiskalkulation
Unsere intelligenten Web-Tools
prüfen die Designdaten auf Vollständigkeit,
zeigen kritische Stellen
im Design und geben PCB-
Designern Vorschläge, um diese
zu beheben. Außerdem helfen ein
Stücklisten-Editor, Bauteil-Editor
und viele Design for Manufacturing-Tools,
Leiterplatten- und Baugruppendaten
zu bereinigen bevor
der Auftrag ausgelöst wird.
Validierte Daten
für reibungslose Fertigung
Vorteil: Hardware-Entwickler
und PCB-Designer erhalten ein
auf Anhieb richtiges Design in
Industriequalität und noch vor
der Bestellung eine Übersicht
über die Bauteileverfügbarkeit
oder mögliche Alternativen sowie
eine exakte Preiskalkulation. Das
Beste daran: die validierten Daten
ermöglichen die Serienproduktion
bei jedem Baugruppenfertiger.
Eurocircuits GmbH · Hauptstrasse 16 · 57612 Kettenhausen
Tel.: +49 2401 9175 20 · www.eurocircuits.de
4/2022
27
Dienstleistung
Automatisierungslösung in der
industriellen Fertigung
Als Systemhaus bietet die Hilpert
electronics AG ein umfangreiches
Sortiment an Maschinen
und Prozesslösungen rund um die
Herstellung elektronischer Baugruppen
an. Da die automatisierte
Fertigung gerade in der industriellen
Produktion früh an Bedeutung
gewinnt, setzt man konsequent eine
weitere Unternehmensausrichtung
in dem Bereich der vollautomatisierten
Herstellung um. Dabei spielen
die kollaborierenden Roboter, wie
der Cobot Techman, eine wichtige
Rolle, doch hier ist tiefergehendes
Knowhow erforderlich. Mit Autix
wurde ein innovativer Partner gefunden,
der sich intensiv mit diesem
Thema auseinandergesetzt hat. Dort
weiß man: Wenn alle Sicherheitsaspekte
berücksichtigt werden, bietet
ein Cobot vielfältige Vorteile. So
lässt er sich intuitiv und damit vergleichsweise
unkompliziert bedienen.
Zudem kann er nicht nur eintönige
Aufgaben ausführen, sondern
auch immer komplexere Funktionen
übernehmen. Weil sich somit spezifische
Prozesse automatisieren lassen,
haben Cobots das Potenzial,
die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens
zu steigern.
Hilpert electronics AG
Höherer Automatisierungsgrad
Die ILFA GmbH hatte von LHMT
bereits sechs ROBI-FLEX 2×1 Beund
Entlader bekommen und in ihre
Produktion integriert. Nun erfolgte
im September die nächste Lieferung
und weitere vier der Handlingsgeräte
wurden in den Bereich „Oberflächentechnik“
installiert. Damit konnte
der Automatisierungsgrad weiter
erhöht werden, denn nun erfolgen
Be- und Entladung auch an der Entgratungsmaschine
und an der Palladium-Linie
für die Direktmetallisierung
vollautomatisch. Das entlastet
natürlich die Kolleginnen und Kollegen,
die zuvor die Maschinen händisch
befüllt haben und verschafft
ihnen mehr Freiraum für organisatorische
Tätigkeiten innerhalb der
Produktion.
ILFA GmbH
Effiziente Materialprüfung
– zerstörungsfrei und
berührungslos
Die konventionelle Fertigung
sowie der Einsatz additiver Verfahren
– sowohl im Prototypstadium als
auch in der industriellen Produktion
– erfordern eine Vielzahl von Testverfahren,
mit denen die Festigkeitseigenschaften
des verwendeten
Materials und daraus hergestellter
Bauteile definiert/überprüft
werden. Neben den üblichen zerstörenden
Prüfungen werden dabei
zunehmend zerstörungsfreie Verfahren
eingesetzt, auch um Serienteile
lückenlos realen Belastungen aussetzen
zu können und Schwachstellen
zu detektieren. Thermoelastische
Spannungsanalyse mit Thermografie
bietet besondere Vorteile.
Mithilfe modernster Thermografiekameras
können selbst kompliziert
geformte Prüfobjekte sehr effizient
und rückwirkungsfrei analysiert
werden. Basierend auf der physikalischen
Tatsache, dass Materialien
bei Verformung eine thermische
Reaktion zeigen, erfassen
diese Kameras berührungslos in nur
Gründungsjahr:
Muttergesellschaft
LACROIX: 1971
Geschäftsbereich Electronics in
Deutschland: 1983
MitarbeiterInnen im
Geschäftsbereich Electronics
in Deutschland: 130
Firmenausrichtung:
Der Geschäftsbereich Electronics
von LACROIX ist ein EMS-
Dienstleistungsunternehmen, das
sich die Entwicklung und Fertigung
hochkomplexer Baugruppen zur
Aufgabe macht. Es widmet sich
ganzheitlich allen Services rund
um den Lebenszyklus eines elektronischen
Produktes - von der Entwicklung
und dem Bau von Prototypen
in kürzester Zeit, bis zur
Fertigung von kleinen bis großen
Volumen in einer der sechs verbundenen
und komplementären
Produktionsstätten des Geschäftsbereichs
Electronics, über einen
kundenindividuellen Prüfmittelaufbau
und ein möglicherweise notwendiges
Re-Design. Zudem
betreibt LACROIX ein gesichertes,
pro-aktives Obsolescence Management,
zur zeitlichen und personellen
Entlastung ihrer Klientel.
Positioning, USP:
Das im niederrheinischen Willich
ansässige Unternehmen widmet
sich vornehmlich mittelständisch
innovativ ausgerichteten Unternehmen,
die die Entwicklung und Fertigung
von elektronikgetriebenen
Produkten zum Inhalt haben. Mit
der Integration des Unternehmens
in die weltweit agierende LACROIX,
ermöglicht das Unternehmen einen
wesentlich umfangreicheren Kowhow-Transfer
für seine Kunden, als
dies anderen EMS-Unternehmen
möglich wäre, in allen Produktlebensphasen
– mit vorteilhaften
Auswirkungen auch bei der Bauteilbeschaffung
und im Qualitätsmanagement.
Die traditionell familiengeführte
LACROIX garantiert
zudem eine langfristige, marktgerechte
Unternehmensentwicklung,
bei der nicht die Gewinnmaximierung
im Vordergrund steht.
Zielmärkte:
Industrie, Automotive, Smart-
Home, Luftfahrt und Verteidigung
sowie Medizintechnik und weitere
angrenzende Produktbereiche
Qualitätsmanagement:
Zertifikate: ISO 9001, ISO 14001
LACROIX | Hanns-Martin-Schleyer-Straße 12 – 14 | 47877 Willich
Tel.: 02154/498 0 | sales.germany@lacroix.group | www.lacroix-electronics.com
28 2 4/2022
Dienstleistung
einem Prüfvorgang die entstehenden
thermischen Signaturen auf dem
Objekt. Im englischsprachigen Online
Event „Efficient Material Testing
– Non-destructive and Contactless“
erhalten Teilnehmer einen Überblick
über diese berührungslose und zerstörungsfreie
Methode. Termin: 26.
Oktober 2022, 15:00 bis 16:30 Uhr.
infraTec GmbH
Modern und frisch
So wirkt der überarbeitete
Webauftritt von der JORATEC
GmbH. Dort freut man sich, dass
Kunden, Partner und Interessenten
nun noch besser informiert werden.
Mit aktuellen Informationen über das
Unternehmen, dessen Leistungsspektrum
sowie dessen Dienstleistungen
möchte man einen detaillierten
Überblick bieten und einen
Einblick in die Arbeitsweise ermöglichen.
Gibt es News zu neuen technischen
Verfahren oder Maschinen,
zum Unternehmen selbst oder zu
Veranstaltungen, hält man Besucher
stets auf dem Laufenden. Die
neue Webseite berücksichtigt mittels
Responsive Design selbstverständlich
auch unterschiedliche Endgeräte,
so dass auf Smartphones
oder Tablets ebenfalls bequem durch
unsere Seite navigiert werden kann.
JORATEC GmbH
Materialkrise, Umsatzeinbußen
und European Chips Act
Die KATEK SE hat zusammen
mit dem Marktforschungsinstitut
Dynata 570 Unternehmen und
Fertigungsdienstleister für Elektronik
(EMS) befragt, wie sie die aktuelle
Situation einschätzen. Denn
Chips fehlen – aber das ist bei Weitem
nicht die einzige Herausforderung
für Unternehmen. Die Studie
hat u.a. untersucht, welche Teile in
den jeweiligen Branchen am häufigsten
fehlen. Während die Ergebnisse
im Bereich Automobilindustrie
und Telekommunikation zeigen,
dass vorrangig Chips, dicht
gefolgt von Halbleitern und integrierten
Schaltungen fehlen, sind sie
beispielsweise für Organisationen
im Bereich erneuerbare Energien
und Umwelt nur an dritter Stelle.
Jedes dritte Unternehmen rechnet
mit Umsatzeinbußen zwischen 10
und 19% aufgrund der Materialkrise,
die Automobilbranche schätzt die
Einbußen deutlich höher ein. Der
European Chips Act, der bis 2030
Entlastung bringen soll, kommt für
viele der Befragten zu spät und beinhaltet
zu wenig Volumen, um das
geplante Ziel, ein Fünftel aller Chips
weltweit in Europa zu produzieren,
zu erreichen. Die meisten Unternehmen
rechnen mit Umsatzeinbußen
zwischen 10 und 29%.
KATEK SE
Neue Anlagen sichern Effizienz
und Nachhaltigkeit
Die Firma KSG investierte in Effizienz
und Nachhaltigkeit mit zwei
neuen Anlagen. Die Anschaffung
der beiden Anlagen ist eine Investition
in Energieeffizienz, hochqualitative
Prozesse und Ressour-
Premium E²MS Solution Supplier
Made in Germany
RAWE Verwaltungsgebäude am Ortsrand von Weiler
Die RAWE Electronic GmbH ist Systemdienstleister
der Elektronikbranche mit Sitz
in Weiler im Allgäu. Mit 300 Mitarbeitern werden
elektronische Baugruppen und Systeme
für namhafte Unternehmen aus unterschiedlichen
Industriebereichen entwickelt und produziert.
RAWE fertigt für die Branchen Profiküchentechnik
und Hausgeräte, Nutzfahrzeuge,
Visit us!
Hall A1
Booth 264
Gasmesstechnik, Heizung und Sanitär, Industrieelektronik
sowie Automotive. Letzteres in
Großserien mittels vollautomatischen Fertigungs-,
Montage- und Prüfanlagen. Zum Produktportfolio
zählen auch Tastaturen und Eingabesysteme.
RAWE entwickelt kundenspezifische
HMI’s von der kostengünstigen Folientastatur
bis hin zu komplexen Touch-Display
Anwendungen. Neben der Produktentwicklung
übernimmt RAWE auch die Rolle
als Fertigungsdienst leister für Systeme, die
kundenseitig konstruiert werden.
RAWE optimiert laufend die Fertigungsprozesse.
So können z.B. Kunststoffgehäuse seit
Beginn des Jahres mittels Ultraschall-schweisstechnik
gefügt werden. Elektronik wird dadurch
feuchte- und staubdicht in Gehäuse montiert
Die RAWE Electronic GmbH ist Teil der
Demmel Gruppe mit Sitz in Scheidegg im
Allgäu und weltweit über 1.400 Mitarbeitern
und Tochtergesellschaften in Deutschland,
Schweiz, USA, China und Singapur.
RAWE Electronic GmbH • Bregenzer Straße 43 • 88171 Weiler-Simmerberg • Telefon 08387/398-0 • info@rawe.de • www.rawe.de
4/2022
29
Dienstleistung
censchonung. Während eine neue
Nassprozessanlage mit Vakuumätzmodul
für ein gleichmäßiges Ätzergebnis
sorgt, trägt eine neue Kupfer-Recycling-Anlage
dazu bei, mehr
Kupfer in kürzerer Zeit zurückgewinnen
zu können.
KSG GmbH
Mit hybriden Systemen zu mehr
Intelligenz
Mit dem Gedanken, den Kunden
zusätzliche technische und gestalterische
Freiheit zu bieten, hat Kundisch
in seine Fertigung investiert
und bietet nun mit Hybridsystemen
gedruckte und siliziumbasierte Komponenten
in Kombination an. Erreicht
wird das Beste aus beiden Welten –
die hohe Rechenleistung der Halbleiterstrukturen
mit den flexiblen, dünnen
und leichten Eigenschaften der
gedruckten Elektronik. Die Kombination
kann insbesondere im Internet
of Things, für Smart Labels und
auch im Gesundheitswesen eingesetzt
werden. Kundisch verbindet
die Technologien derzeit vorrangig
in seinen Tastaturen, in die es
RFID-Chips, Sensoren, Heizfolien
und Auswerter-Elektronik integriert.
Kundisch GmbH & Co. KG
Vom Management-Buy-Out zum
führenden EMS-Anbieter
Unter der Leitung von Dr. Ralf
Hasler hat sich die Lacon Electronic
GmbH vom Management-
Buy-Out zu einem der führenden
EMS-Anbieter in Deutschland entwickelt.
Die neue KI- und cloudbasierte
Lösung wird nach Ansicht
des Unternehmens ein Game-Changer
in der Angebotserstellung im
Industrial Engineering. Damit hat
der Kunde ein komplexes erstes
Angebot in 15 min nach Anfrage
fix und fertig auf dem Tisch. Man
profitiert als EMS-Anbieter speziell
durch die starke Nachfrage im
ODM-Segment, in den Märkten
New Energy und e-Mobility sowie
auch im B2C-Geschäft. Zum Beispiel
war man mit eingebunden bei
der Entwicklung zu eAuto-Ladern,
bei der Hausenergieverteilung, in
der Bahntechnik und vielem mehr.
Aktuell gibt es eine spannende Aufgabe
in Form von Schaltschränken
für Elektronenstrahl-Anlagen.
Lacon Electronic GmbH
Großflächiger Reinraum
eröffnet
Neways hat seinen neuen großflächigen
Reinraum in Echt, Holland,
eröffnet. Dies stelle einen weiteren
Meilenstein bei der Erfüllung
der Kundenanforderungen für fortschrittliche
Reinraumfunktionen dar.
Diese Anlage ist vollständig klimatisiert
und hat eine Kapazität von bis
zu 1000 Quadratmetern. Die neue
Anlage versetzt Neways in eine hervorragende
Position, das kontinuierliche
Marktwachstum zu bedienen
und elektrische Verdrahtungsverbindungen
für die Lithografiesysteme
von ASML nach höchsten
Qualitätsstandards herzustellen.
Übrigens: Alle Neways-Standorte
in den Niederlanden verwenden
ausschließlich Ökostrom.
Neways Electronics Int. N.V.
Ihr Partner für Umweltsimulation, Schadensanalytik und Qualifizierungen
TechnoLab ist ein unabhängiges Test- und
Analytiklabor für industrielle Produkte und
führt neben Qualifizierungen auch Analysen
von Schadensrückläufern im Aufbau- und
Verbindungsbereich durch.
Das Labor mit über 25 jähriger Erfahrung ist
nach ISO 17025 akkreditiert und beschäftigt
sich im Testingbereich mit Produkten aus allen
Industriezweigen, die nach Umweltaspekten
qualifiziert werden müssen. Typische Anwendungen
sind gerade Teile aus dem Bereich der
Elektromobilität, Bahnanwendungen und Luftfahrt.
Hier werden Produkte auf alle erdenklichen
Einflüsse geprüft, ob es Tropenklima,
Sandstürme oder korrosive Einflüsse sind, wie
auch Vibrationen und vieles andere. Auf ca.
1500qm Testfläche werden „vom Handy bis
zum Raketenantrieb“ alle erdenklichen Teile
auf Tauglichkeit überprüft.
Im Analytikbereich finden die Untersuchungen
auf einer Ebene darunter statt, hier
werden die Innereien der Geräte (Elektronik)
qualifiziert (vom Bauelement über Lote oder
Leiterplatten) und mit aufwändiger Technik
Fehler gefunden, die im Feld zu Ausfällen
geführt haben. Typische Hilfsmittel sind REM
mit EDX Analyse, FTIR für organische Rückstände
oder Röntgentechnik mit CT. Auch
Qualifizierungen, die zur Produktoptimierung
dienen, sind an der Tagesordnung.
Auf der umfangreichen Webseite kann sich
der Anwender ein Bild von den Möglichkeiten
machen!
TechnoLab GmbH | Wohlrabedamm 13 | 13629 Berlin
Tel.: 030/3641105-0 | Fax: 030/3641105-69
info@technolab.de | www.technolab.de
30 4/2022
Dienstleistung
Neues Ritz-(Kerbfräs)-Zentrum
Zusammen mit dem Spezialmaschinenhersteller
LHMT hat die
Precoplat GmbH einen vollautomatischen
Kerbfräsautomat SCM
erfolgreich in Betrieb genommen.
Nun kann man noch schneller und
noch präziser dank lineargesteuerter
Antriebe und CCD-Kameras bei der
Nutzenregistrierung von Leiterplatten
mit 0-Abstand kerbfräsen. Ob
einseitiges Ritzen oder Sprungritzen
– prozessbedingte Dimensionsverzüge
können optimal skaliert werden
und minimieren den mechanischen
Versatz. Durch QR-Codes
auf jedem Nutzen werden automatisch
die richtigen CNC-Programme
geladen, und auch im Nachhinein
ist es möglich, die jeweiligen Prozessdaten
zu tracken.
Precoplat GmbH
Neue Gateway-Technologie
Mit EXTENDED DISPLAY LINK
präsentierte RAFI eine neue Gateway-Technologie,
die den vollfunktionalen
Anschluss touchbasierter
HMI-Panels an bis zu 100 m entfernte
Anwendungssteuerungen ermöglicht.
Hintergrund: Immer mehr Hersteller
von Bearbeitungszentren, mobilen
Arbeitsmaschinen oder Nutzfahrzeugen
statten ihre Produkte mit hochperformanten
Zentralsteuerungen
aus, um den Einsatz weiterer dezentraler
Recheneinheiten einzusparen.
Weil auf dieser Grundlage auch die
Ansteuerung von HMI-Displays an
die zentrale CPU ausgelagert werden
kann, lassen sich in vielen Anwendungen
erheblich schlankere Bedienpanels
ohne eigene Control Units und
Kühlsysteme verwenden. Abhängig
von den zu überbrückenden Entfernungen
und der gewünschten Bandbreite
sind die Gateways in den drei
aufsteigenden Leistungsklassen Short
Range, Mid Range und Full Range
verfügbar. Durch die HDBaseT-Technologie
erreicht das Gateway eine
Datenrate bis 8 Gbit/s beispielsweise
für Videoübertragungen mit 4K-Auflösungen.
EXTENDED DISPLAY
LINK eröffnet Maschinen- und Anlagenherstellern
die Möglichkeit, ihre
HMIs auf einfache Weise für unterschiedliche
Produkte zu standardisieren
und dafür ein äußerst schlankes
Design zu wählen.
RAFI Eltec GmbH
Erweitertes Portfolio im Bereich
„Digitale Gerätewagen/Mobile
Arbeitsplätze“
Der neue W-5000 ist ein robuster
19 Zoll Gerätewagen aus Aluminium,
ausgestattet mit Schwerlastrollen
(belastbar bis 200 kg), optional
in antistatischer bzw. ESD-Ausführung.
Er dient beispielsweise der
Aufnahme von 19-Zoll-Baugruppenträgern
oder Schubfächern.
Der Gehäusewagen W-5000 bietet
eine Vielzahl von Einbaumöglichkeiten
wie z.B. Schubladentastatur,
Frontplatten im Deckel- und
Gehäuseteil mit Ausschnitten für
Monitore, Anschlüsse u.v.m. Der
Deckel ist stufenlos verstellbar und
in diversen Größen erhältlich. Der
mobile Gerätewagen bietet leichten
Zugang für Bedienung und Wartung
SMD-Schablonen
für schnellen
Standard
PRÄZISION,
DIE FUNKTIONIERT
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Bauteile
für maximale
Leistung
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4/2022
31
Dienstleistung
durch eine abnehmbare Rückwand
sowie optionale Service-Klappen.
Richard Wöhr GmbH
Verpackung und Veredelung von
Bauteilen: Mitarbeiter gesucht
Die S&P Dienstleistungen in der
Mikroelektronik GmbH ist ein wachsendes
mittelständisches Unternehmen
aus Süddeutschland, das seit
1997 besteht und heute in der Verpackung
und Veredelung von elektronischen
Bauteilen zu den führenden
Dienstleistern der Elektronikindustrie
zählt. Man sucht Mitarbeiter
in verschiedenen Bereichen
am Unternehmensstandort Kirchheim/Teck.
S&P Dienstleistungen in der
Mikroelektronik GmbH
Ausbildung in der straschu-
Unternehmensgruppe
CelsiStrip ®
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Maximalwerte durch
Dauerschwärzung
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Am 1. August 2022 starteten die
abgebildeten jungen Leute ihre Ausbildung
in der straschu-Unternehmensgruppe
am Standort Stuhr. Die
neuen „strazubis“ wurden mit einer
Begrüßungsveranstaltung herzlich
empfangen und ins Team aufgenommen.
Es folgte eine Unternehmenspräsentation,
um den neuen
Auszubildenden die Unternehmensstruktur
näherzubringen, sowie eine
Rundführung durch die verschiedenen
Gebäude. In der Fertigung
sahen die Auszubildenden zum
ersten Mal, wie eine Leiterplatte
bestückt wird. In den kommenden
Jahren erlernen die Berufseinsteiger
verschiedene Berufe, wie Industriekaufmann,
Fachinformatiker für
Anwendungsentwicklung oder Kaufmann
im Büro-Management.
Straschu Elektronikgruppe
Neue Reinigungsanlage
Die Reinigungsanlage SYSTRO-
NIC CL950 der Systronic GmbH &
Co. KG ist ein optimales System für
Misprints- und Baugruppenreinigung.
Die automatische Einkammer-Reinigungsanlage
aus rostfreiem Edelstahl
sprüht über ein angepasstes
Register in einem geschlossenen
Kreislauf. Es besteht die Möglichkeit,
das Inlay in der Anlage auch
auf Sprüharme umzurüsten oder
ein anderes Sprühregister einzusetzen.
Die Anlage besteht aus einem
geschlossenen Reinigungskreislauf,
einem geschlossenen Spülkreislauf,
einer Trocknungseinheit
und einer separaten Entleerungspumpe.
Bedient wird die Anlage
über ein anwenderfreundliches
Touch-Panel.
Systronic GmbH & Co. KG
Investition in Fertigung und
Logistik
Der Elektronik-Komplett-Dienstleister
tecnotron investiert in den
Bereichen Fertigung und Logistik
weiter in modernste Technik. Zu
den Neuanschaffungen der vergangenen
Monate zählen zwei automatische
optische Inspektionssysteme,
eine innovative Lösung für das selektive
Kleben von Bauteilen sowie ein
neuer Trockenschrank und ein Röntgenzählgerät.
Auch setzt tecnotron
in der Fertigung auf die zukunftsweisende
inline 3D-AOI-Prüftechnologie.
Die beiden neuen Inspektionssysteme
ermöglichen einen hohen
Grad an Prozesskontrolle. Mit vier
Schrägblickkameras ist zudem eine
Inspektion in 360 1°-Schritten möglich.
Durch die hohe optische Qualität
werden Pseudofehler bedeutend
reduziert. Auch beim Thema
Bauteilklebung setzt der E²MS-
Spezialist vom Bodensee auf eine
innovative Lösung: Während traditionelle
Systeme den Kleber meist
von oben nach unten, relativ großflächig
und direkt auf die Platine aufbringen,
trägt der neue Glue-Feeder
den Klebstoff von unten und
berührungslos direkt auf das Bauelement
auf. Damit ist dieses Verfahren
präziser.
tecnotron elektronik gmbh
Erhöhung der Design-Komplexität
fordert neues Equipment
Als Spezialist für EMS Dienstleistungen
hat WEPTECH stets einen
besonderen Focus auf die individuellen
technischen Anforderungen seiner
Kunden. Erhöhung der Design-
Komplexität bei gleichzeitiger Minia-
file: TI1CSmini-4346_2021
dimension: 43 x 46 mm
Messtechnik
Rückflussmessung ohne Kalibrierung
Grundaufbau des Reflexionsgrößen-Me systems
Die gezeigte Schaltung mi st die
Rückflussdämpfung an einem
Sender im Frequenzbereich 1 bis
28 GHz genau, ohne da s eine
Systemkalibrierung erforderlich
ist. Das Design wird auf einer
einzelnen Leiterpla te mit einem
nichtreflektierenden HF-Schalter
implementiert und besteht aus
einem Mikrowe len-HF-Detektor
und einen 12-Bit-Präzisions-
Analog/Digital-Wandler. Um die
Schaltung über einen möglichst
breiten Frequenzbereich anzuwenden,
wurde anste le eines
schmalbandigen, oberflächenmontierbaren
Richtkopplers
ein Dualport-Richtkoppler mit
SMA-Steckern verwendet.
Rückflussdämpfungen von bis
zu 20 dB
werden). Ein einzigartiges Merkmal
der Schaltung besteht darin,
da s sie die Rückflu sdämpfung
anhand eines einfachen Verhältnisses
der digitalisierten
Spannungen des HF-Detektors
berechnet, wodurch eine Systemkalibrierung
entfä lt. Das SWR,
die Rückflu sdämpfung und der
Reflexionskoe fizient werden
unter Verwendung des Verhältni
ses zwischen den vom ADC
abgetasteten vorwärts- und rückwärts
gekoppelten Spannungen
berechnet.
Leistungsdetektor ADL6010
Der Leistungsdetektor ADL6010
hat eine Linear-in-V/V-Kennli-
Literatur
nie, die für diese Anwendung
von entscheidender Bedeutung
ist. Wie im Diagramm gezeigt,
var iert die Ausgang spannung
mit der Frequenz.
Diese Variation der Übertragungsfunktion
gegenüber der
Frequenz verschlechtert die Leistung
der Schaltung in keiner
Weise, da die Berechnung der
Rückflussdämpfung auf einer
ratiometrischen Berechnung
bei einer bestimmten Frequenz
beruht. Um ein klares Ablesen
der Ergebni se vor der Aktualisierung
zu ermöglichen, werden
50 Beispielergebni se gemi telt,
bevor sie im GUI-Ergebnisfenster
angezeigt werden. ◄
Die Schaltung misst Rückflu s-
dämpfungen von bis zu 20 dB
Die vo lständige Dokumentation für das EVAL-VSWR-SDZüber
einen Eingangsleistungsbereich
von 25 dB (Rückfluss-
Board einschließlich Schaltplänen, Layouts, Gerber-Dateien
und Stückliste steht im CN-0387 Design Support Package
dämpfungen von mehr als 20 dB
unter www.analog.com/CN0387-DesignSupport zum Download
bereit.
Analog Devices können über einen kleineren Eingangsleistungsbereich
geme sen
www.analog.com
2 hf-praxis 8/2021
4C
turisierung der Bauteile, Steigerung
des Durchsatzes und Erhöhung der
Prozesssicherheit, dies sind die
entscheidenden Qualitätskriterien
und zentralen Forderungen aus der
Praxis im Bereich der Fertigungsdienstleistung.
Um diesen gestiegenen
Anforderungen auch zukünftig
möglichst flexibel und prozessoptimiert
begegnen zu können, legt
man großen Wert auf einen hohen
Innovationsgrad des Maschinenparks.
So wurden im ersten Halbjahr
2022 ein Bestückungsautomat
vom Typ RS-1R, kombiniert mit einer
Prozessüberwachung per automatischer
optischer Inspektion (AOI),
und ein Schablonendrucker (G-Titan)
der neuesten Systemgeneration von
JUKI Automation Systems in Betrieb
genommen. Auch wurden zusätzlich
eine neue Lötwelle (Maxiwave
2335) der Firma Seho und für eine
optimierte Bestandsüberwachung
per röntgenbasierter Bauteilezählung
ein ASSURE X-Ray component
Counter zur Unterstützung der
SMT-Linien installiert.
WEPTECH elektronik GmbH
Fachartikel,
Pressemitteilung oder Fachbuch
schreiben – aber wie?
Erfahrener Autor und Lektor des beam-Verlags zeigt Ihnen den
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32 4/2022
Dienstleistung
Virtuelle Fertigung und spezielles AOI-System
Baugruppenkontrolle
nach
dem Reflow-
Löten mit
Eurocircuits selbst
entwickeltem
Inspektionssystem
Pixpect: Ein
hochaufgelöstes
Bild wird
ausschnittsweise
mit dem
Referenzbild des
Digitalen Zwillings
verglichen
Ohne virtuelle Fertigung startet
bei Eurocircuits kein Auftrag in der
realen Fertigung. Aus den übermittelten
Design-Daten wird vorab
berechnet, wie die spätere Leiterplatte
oder Baugruppe aussieht. Der
Digitale Zwilling ist für die Kunden
eine wichtige Kontrolle der gelieferten
Daten und die Referenz für
die optische Prüfung der bestückten
Leiterplatte.
„Virtuelle Fertigung bei Eurocircuits
heißt, wir simulieren anhand
der gelieferten Design-Daten die
Fertigung einer Leiterplatte“, sagt
Dirk Stans, Eurocircuits Geschäftsführender
Gesellschafter. Unsere
Software berechnet ein 2D-Bild
und wenn möglich ein 3D-Bild der
Leiterplatte nach der Herstellung
und der Bestückung mit elektronischen
Bauteilen. „Das Ergebnis
sehen natürlich auch unsere Kunden,
wenn sie ihre Daten hochladen
und die Fertigung beauftragen“,
betont Stans.
Das Simulieren der Fertigung
bevor die Hardware physisch gebaut
wird, hat enorme Vorteile: Es spart
Kosten, wertvolle Zeit, hilft Re-Designs
und Abfälle zu vermeiden und
es ist der nachhaltige Weg für Hardware-Engineering.
Der Digitale Zwilling
ist auch die Referenz bei der
Erstmusterprüfung in der Leiterplattenbestückung.
„Wie üblich in
der Leiterplattenbestückung prüfen
wir die erste Baugruppe, die
den Bestückautomaten verlässt,
auf mögliche Fehler“, erklärt Stans
den Prozess.
Nur: Eurocircuits ist spezialisiert
auf Prototypen und Kleinserien
von Leiterplatten und mit Bauteilen
bestückten Boards. Pro Jahr
liefert Eurocircuits mehr als 110.000
Fertigungs- und Bestückaufträge für
Leiterplattenprototypen und Kleinserien
an über 12.000 aktive Kunden
aus. In der Prototypenfertigung
zählt jede Stunde. Bei typischen
Produktionsmengen bis fünf Baugruppen
ist ein AOI-System ungeeignet;
die Vorbereitungs- und Rüstzeit
wäre viel lang. Darum arbeitet
Eurocircuits mit dem selbst entwickelten
Inspektionssystem Pixpect.
„Im Handumdrehen können wir
mit Pixpect Baugruppen einer
optischen Prüfung unterziehen“,
sagt Stans. Der Prototypen- und
Kleinserienfertiger verwendet das
selbst entwickelte AOI-System für
die Erstmusterprüfung, um Abweichungen
zwischen dem Referenzboard
und der gerade gelöteten
Baugruppe darzustellen und nach
dem Reflow-Löten, um die Qualität
des Lötprozesses zu bewerten. So
funktioniert das Inspektionssystem
Pixpect: Der Mitarbeiter in der Fertigung
nimmt ein hochauflösendes
Bild von jeder bestückten Leiterplattenseite
auf und lädt es in das
System zur Produktionsnachverfolgung.
Als Referenz liegt im System
ein Bild des Digitalen Zwillings, der
vorab virtuell gefertigt wurde. Das
aus den validierten Designdaten
erzeugte Bild dient bis zur Endkontrolle
als Referenz.
Die Pixpect-Bediener öffnen die
Bilder in einer Web-Schnittstelle für
die optische Inspektion. Die Schnittstelle
richtet alle Bauteile, die das
gleiche Teil bilden, auf die gleiche
Weise nebeneinander aus. Überlagerungen
der Bilder zeigen dem
Bediener, wo sich das Bauteil befinden
soll, welche Drehung gewünscht
wird, was auf dem Bauteilgehäuse
aufgedruckt ist usw. Auch Komponenten,
die nicht vorhanden sein
sollten, zum Beispiel falsch platzierte
Bauteile findet Eurocircuits
mit Pixpect. Obligatorisch wird die
Qualität des Lötprozesses bewertet
und übermäßiges oder fehlendes
Lot, auf dem Kopf stehende Komponenten,
Lotbrücken zwischen den
Anschlüssen oder aufgestellte SMD-
Bauteile (Tombstoning) erkannt. ◄
Eurocircuits GmbH
www.eurocircuits.de
Dieses Video erklärt die Erstmusterprüfung in der Leiterplattenbestückung mit Pixpect:
https://vimeo.com/463055474?embedded=true&source=vimeo_logo&owner=61783568
4/2022
33
Dienstleistung
Chancen der additiven Fertigung
für die EMS-Branche
Moderne 3D-Druck-Technologien ermöglichen schnelles und agiles Vorgehen beim Prototyp- und Werkzeugbau
sowie bei Kleinserien.
Flexibilität, schnelle Umsetzung
und geometrische Gestaltungsfreiheit
sind nur einige der Gründe,
warum der 3D-Druck in der Produktion
zunehmend an Relevanz
gewinnt. Geschwindigkeit ist im
Entstehungsprozess eines Produktes
entscheidend. Wer eine
kurze Produkteinführungszeit realisiert,
hat oft den größeren Markterfolg.
So geht es etwa darum, Prototypen
schnell und zu relativ niedrigen
Kosten anfertigen zu können
oder Verbesserungsideen schnell
umzusetzen.
Moderate Startkosten
Mittels 3D-Druck lassen sich hohe
Startkosten bei der Produktentwicklung
und im Werkzeugbau vermeiden.
Er beschleunigt einen sicheren
Entwicklungsprozess für die Serienfertigung
sowie bei Einzelanfertigungen
– ohne den teuren, klassischen
Spezialwerkzeugbau.
Autor:
Martin Silberkuhl
Bereichsverantwortlicher
3D-Druck
TQ-Systems GmbH
www.tq-group.com/3d-druck
Ganz konkret bietet sich der
3D-Druck beispielsweise an, um
schnell und unkompliziert individuelle
Werkzeuge und Aufsätze zu
fertigen, zur Überprüfung der Passform
in Gehäusen, zur Visualisierung
und zum Testen von Gehäuse-
Prototypen, aber auch für die Fertigung
von Kleinserien. Für die vielen
unterschiedlichen Anwendungen stehen
verschiedenen 3D-Druck-Technologien
zur Verfügung. Die gängigsten
sind SLS (Selective Laser
Sintering), FDM (Fused Deposition
Modeling) und das Stereolithographie-Verfahren.
Die verschiedenen
3D-Druck-Technolgien
Beim Selective Laser Sintering
bringt eine thermische Energiequelle
selektiv Pulverpartikel innerhalb
des Baubereichs zum Schmelzen
und ermöglicht somit die Herstellung
des Festkörpers. Dieses
Verfahren wird häufig für das Drucken
sehr komplexer, funktioneller
Teile sowie für komplexe Kabelführung
(hohle Designs) und für die Fertigung
von Teilen in kleiner Stückzahl
verwendet.
Das Fused Deposition Modelling
(Materialextrusion) wiederum ist ein
3D-Druck-Fertigungsverfahren, bei
dem ein Filament aus festem, thermoplastischem
Material durch eine
beheizte Extruder-Düse gedrückt
wird und dabei schmilzt. Der Drucker
legt das Material dann über
einen vorgegebenen Pfad auf der
Bauplattform ab. Dort kühlt das Filament
ab und härtet zu einem Festkörper
aus. Übliche Anwendungsbereiche
für das FDM-Verfahren
sind der Werkzeugbau, Elektronikgehäuse,
Form- und Passformüberprüfung
sowie Heft- und Spannvorrichtungen.
Das Stereolithographie-Verfahren
schließlich wird vor allem für die
Erstellung von spritzgussähnlichen
Polymer-Prototypen, für Feinguss-
Objekte sowie in der Zahntechnik
und bei der Hörgeräte-Produktion
verwendet. Es handelt sich dabei um
ein 3D-Druck-Fertigungsverfahren,
bei dem eine Lichtquelle einen Photopolymer-Resin
selektiv in einem
Behälter aushärtet.
Additive Herstellung von
Mustern (Rapid Prototyping)
Die Entwicklung von neuen Produkten
in der Elektronikbranche
findet mittlerweile meist agil statt.
Das heißt, nach einem Sprint – also
einem Abschnitt von circa sechs
Wochen – wird anhand eines ersten
Prototyps besprochen, was die nächsten
Schritte sind.
Der schnellste Weg von der Idee
zu den ersten Modellen führt dabei
über den 3D-Druck. Beim Rapid
Prototyping geht es darum, Ideen
zu visualisieren und auszuprobieren
und das zu verhältnismäßig geringen
Kosten.
34 4/2022
Dienstleistung
3D-Druck – speziell im FDM-Verfahren
– ermöglicht das schnelle
Bauen von Prototypen. Das macht
alle Aspekte einer Lösung praxisnah
erlebbar und die Ergebnisse
testbar. In der Produktentwicklung
ist Rapid Prototyping mittlerweile
unverzichtbar, da es nicht nur den
Entwicklungsprozess beschleunigt,
sondern auch Erkenntnisse und
Sicherheit für die Serienfertigung
liefert. Bei dem oben links abgebildeten
Produkt wurde die SLS-
Technologie gewählt, um eine hohe
Festigkeit umzusetzen und Stützstrukturen
zu vermeiden.
Additiver Werkzeugbau
(Rapid Tooling)
Schnell und unkompliziert individuelle
Werkzeuge und Aufsätze realisieren
– darum geht es beim Rapid
Tooling, einer Sonderform des Rapid
Prototyping, das die Konstruktion
von Spezialtools beschreibt. Hier
kommen gleich mehrere Vorteile
des 3D-Drucks zum Tragen: So lassen
sich etwa Einzelanfertigungen
ohne teuren klassischen Spezialwerkzeugbau
realisieren sowie auch
extrem komplexe, individuelle Formen
umsetzen. Den Anwendungsbereichen
sind also kaum Grenzen
gesetzt. Möglichkeiten ergeben
sich zum Beispiel in der Endmontage
von Produkten: Egal ob Halterungen,
Spannvorrichtungen, Schablonen,
Materialrutschen oder Einpressvorrichtungen.
Denn für diese
genannten Fertigungshilfsmittel ist
der konventionelle Werkzeugbau
nicht zwingend notwendig.
Ebenso wenig müssen diese stets
aus Metall gefertigt sein. Oft lohnt
es, sie aus einem Guss zu drucken
– dann müssen sie auch nicht aus
mehreren Teilen montiert werden.
Im Bild ist die innere Kontur der
Spannvorrichtung an die gerundete
Form des Touchdisplay-Rahmens
(nicht im Bild) angepasst und
ein Führungskanal für das blaue
Spannband eingebracht. So entsteht
eine mittels FDM umgesetzte
Konstruktion, die mit konventionellen
Methoden nur schwer
zu realisieren wäre. In diesem Fall
würde die Vorrichtung nämlich aus
mehreren Teilen bestehen, die es
noch zu montieren gilt.
Additive Fertigung
(Rapid Manufacturing)
Als additive Fertigung wird die
Anwendung von 3D-Druck – meist
im SLS-Verfahren – bei der Serienproduktion
bezeichnet, mit welcher
sich ganz neue technische und
wirtschaftliche Möglichkeiten ergeben
– etwa bei der kundenspezifischen
Individualisierung. Gerade
was Kleinserien anbelangt, sorgt die
additive Fertigung nicht nur für viel
Flexibilität, sondern auch für Kosteneinsparungen
gegenüber klassischen
Verfahren, wie der Spritzgussfertigung.
In der Elektronikbranche
wird sie meist für die Herstellung
von Gehäusen genutzt. Im nebenstehenden
Beispiel sind Gehäuseober-
und unterschalen eines Handscanners
kurz nach dem Druck zu
sehen. Diese werden im nächsten
Schritt entpulvert und eingefärbt,
bevor sie dann in die Endmontage
zum Einfügen der Elektronik und
zum Endtest kommen
Additive Fertigung zur
Umsetzung von Lean Production
Nicht zuletzt kann 3D-Druck
auch dazu beitragen, Lean-Production-Konzepte
umzusetzen. Bei
der Anwendung von Lean-Methoden
werden Arbeitsschritte in der
Fertigung analysiert, vereinfacht
und standardisiert. Die Herausforderung
dabei besteht oft in der
Materialzuführung oder auch der
Werkzeugbereitstellung. Um Lean
Production, also einen schlanken
und zeiteffizienten Fertigungsprozess
zu erreichen, werden Prozesse
kontinuierlich verbessert.
Der 3D-Druck ermöglicht es, diese
Optimierungen schnell umzusetzen.
Beispiele dafür sind Werkzeughalter,
Ordnungssysteme für Staubsaugerzubehör,
Mülltütenspender,
Kabelhalterungen, Stoppvorrichtung
und vieles mehr. Im Gegensatz
zum konventionellen Werkzeugbau
profitieren Anwender hier
von der Möglichkeit, Optimierungspotentiale
schnell zu nutzen und
praktisch umzusetzen, Ordnung
zu schaffen, Zeit einzusparen und
Kosten zu senken.
Die nächste Evolutionsstufe:
Additive Elektronikfertigung
Ein ganz neues, sehr spannendes
Anwendungsfeld ist die Fertigung
von 3D-gedruckten Leiterplatten.
Das Verfahren basiert auf dem
Inkjet-Druckverfahren, bei dem
Metalle und dielektrische Polymere
gleichzeitig auf eine Druckplatte aufgebracht
werden. Somit lassen sich
mehrlagige Leiterplatten (Multilayer
PCBs) einschließlich Durchgangslöcher
(Vias) herstellen. Ein Elektrotechniker,
der die nächste Leiterplatte
für das nächste Produkt entwirft,
muss zunächst herausfinden,
wie das Produkt funktionieren soll
und welche Komponenten dafür
erforderlich sind. Dies geschieht
mithilfe einer EDA-Software (Electronic
Design Automation). Diese
ausgeklügelte Design-Software ermöglicht
es, das Design anhand verschiedener
Simulationen zu testen,
bevor es an den Dritthersteller verschickt
wird.
Mit dieser neuen Technologie
können Elektroingenieure eine physische
Platine entwerfen, additiv
herstellen und somit sicherstellen,
dass diese korrekt ist oder anderenfalls
Fehler oder Verbesserungsmöglichkeiten
identifizieren. Diese
Technologie eröffnet die Möglichkeit,
eine Idee innerhalb eines Tages zu
drucken, da keine Leiterplattenfertigung
durch Dritte nötig ist, was –
je nach Komplexität des Designs
und der Verfügbarkeiten – mehrere
Wochen dauern kann. ◄
Die Vorteile von 3D-Druck
im Überblick
• umfassende Anwendungsmöglichkeiten
(Rapid Prototyping,
Rapid Tooling und
Additive Kleinserienfertigung)
mit allen gängigen 3D-Druck-
Verfahren
• schnelle und kostengünstige
Realisierung von der Idee
zum Modell
• schnellerer Entwicklungsprozess
und mehr Sicherheit für
die Serienproduktion
• individuelle Werkzeuge, auch
bei komplexen Geometrien
• erhebliche Kostenersparnis
gegenüber klassischen Fertigungsverfahren
für Spezialwerkzeuge
oder bei Kleinserien
4/2022
35
Dienstleistung
Gehäusekompensierte Bearbeitung
Motivation durch Lösungsorientierung
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Andreas Plescher S&P
S&P Dienstleistungen in der
Mikroelektronik GmbH
www.sp-mikrolelektronik.de
Schneiden, Biegen und Konfektionieren
von Bauteilen. Was
hier auf drei Begriffe vereinfacht
heruntergebrochen wird, umfasst
in Wirklichkeit hochkomplexe Verfahren.
Bereits 1997, als die beiden
namensgebenden Geschäftsführer
Gerd Salomonsen und Andreas
Plescher ihre Firma S&P Dienstleistungen
in der Mikroelektronik
gründeten, hatten sie die Vision,
für die Kunden vor allem individuelle
Lösungen zu entwickeln. Seitdem
wird in dem Kirchheimer Betrieb
bis heute alles dafür getan, um Prozesse
zu optimieren und die genannten
Arbeits- beziehungsweise Bearbeitungsschritte
perfekt und zuverlässig
zu erbringen und ausführen
zu können.
Dank der Innovationen unter den
eingesetzten Verfahren und angewandten
Prozessen verfügt das
Unternehmen zwischenzeitlich über
solch ein umfangreiches Know-how
und eine derart ausgefeilte Technik,
dass es in der Branche mittlerweile
eine Benchmark-Position
erreicht hat. Das Erfolgsrezept des
schwäbischen Mittelständlers? „Die
größte Relevanz hat sicherlich die
Motivation des Teams. Die wird im
Grunde durch die ständige Herausforderung
genährt, Lösungen für die
Machbarkeit beziehungsweise die
Umsetzung der Wünsche unserer
Kunden zu finden.“
So kam es in den vergangenen
Jahren beispielsweise vermehrt zu
Anfragen, ob THT-Bauteile verschiedenster
Gehäuseformen zu einem
SMD-Bauteil umgearbeitet werden
könnten. „Ja, können wir. Möglich ist
das aufgrund unserer außerordentlichen
Flexibilität in der Ausführung
der Kundenaufträge.“ Nach einer
entsprechenden kreativen Phase
in der Entwicklungsabteilung lässt
sich nun beispielsweise ein Halbleitergehäuse
des Typs TO-92 in
ein oberflächenmontiertes Bauelement
(Surface-mounted device,
kurz SMD) umwandeln. Auch ein
TO-220-Gehäuse für Leistungsbauelemente
oder das Industriestandardgehäuse
TO-247 können zu einem
SMD-Bauteil werden, wobei zudem
die Zuführung aus den jeweils verschiedenen
Trägermodulen wie zum
Beispiel Tubes, Radialgurte oder
Schüttgut möglich ist.
Schutzmechanismen inklusive
Ein Thema, das bei einer Bauteilbearbeitung
schon fast zwangsläufig
als Standardproblem angesehen
werden muss, ist die „Zugentlastung“,
die eventuell bereits im Vorfeld
zu einer Schädigung der Bauteile
führen kann. Dagegen haben
die S&P-Dienstleister jedoch ein
Verfahren entwickelt, das dieses
Risiko ausschließt und ebenso wie
die oben beschriebenen Bearbeitungsprozesse
sowohl halb- als
auch vollautomatisch vonstattengehen
gehen kann. Dabei wurden
die Prozesse nicht nur am Reißbrett
geplant. Vielmehr haben sich
die Schutzmechanismen in der Praxis
schon mehrfach bestätigt und
bewährt, indem die Entwicklung
bereits an verschiedenen Produkten
und auf diversen High-End-Automaten
erfolgreich realisiert wurde.
Neben Letzteren werden die Innovationen
also auch auf verschiedenen
Voll- und Halbautomaten,
einem Robotersystem, einem Rundtakttisch
sowie sogar an einer mehrspurigen
Parallel-Maschine eingesetzt,
die für sehr große Volumen bis
zu 25 Millionen Teile pro Jahr konzipiert
ist. „Dabei erfolgt – grob erklärt
– eine gehäusekompensierte Bearbeitung
der Pins, die mit einer gleichzeitigen
Zugentlastung stattfindet.“
Eine scheinbar simple Lösung, die
als logische Konsequenz aus den
Überlegungen zu dem gestellten
Problem angesehen werden kann,
36 4/2022
Dienstleistung
welches darin besteht, dass für
ein feststehendes Werkzeug,
wie es üblicherweise sonst in
der Branche verwendet wird,
die Toleranzen schlicht zu groß
sind. Um dies zu ändern, wurde
durch die S&P-eigene Projektentwicklung
ein Werkzeugkonzept
initiiert, auf dessen Grundlage
sich die großen Anliefertoleranzen
von 1 mm und mehr in
den Rohteilen zu SMD-tauglichen
Fertigteiltoleranzen von maximal
100 µm umsetzen lassen. Hierbei
können sowohl die Kühlkörper
als auch die Gehäuseseiten
als Referenz für die Geometrie
und die Biegebearbeitung dienen.
Beratungen als Ehrensache
Im Übrigen lassen sich die
betreffenden Prozesse bei S&P
zum einen mit Stichproben, zum
anderen auch mit 100 %-Prüfungen
kombinieren. Allerdings
zeichnet sich ab, dass das Mehr
an Qualität und Sicherheit, das
diese Strategie mit sich bringt,
an der einen oder anderen Stelle
nicht gleich auf den ersten Blick
erkennbar zu sein scheint. Denn
während sich die von S&P eingesetzte
Technik im Automobilzulieferbereich
bereits europaweit etabliert
hat, scheuen andere Zielbereiche
noch die vergleichsweise
etwas höheren initialen Realisierungskosten.
Dabei jedoch
stellen sich diese im Nachhinein
in der Regel durch Einsparungen
in der Serie und realisierbare
Prozessfähigkeiten als
lohnende Investition dar. Zudem
hängen Projektkosten oftmals
von den vorgegebenen beziehungsweise
gewünschten Toleranzen
ab, was bedeutet, dass
zunächst auch der Kunde selbst
gefragt ist, ein „Overengineering“
zu vermeiden. „Oftmals kann das
Risiko dazu aber nach einem klärenden
Gespräch mit uns drastisch
reduziert werden.“ Nicht
zuletzt aus diesem Grunde sind
solche Beratungen als Teil der
Firmenphilosophie eine Ehrensache.
Zudem ermöglichen die flachen
Hierarchien und die äußerst
kompetenten Mitarbeiter kurze
Durchlaufzeiten von der Erstberatung
bis zur Präsentation einer
Lösung. Nicht selten findet sich
darunter einmal mehr bereits die
Technik von Morgen. ◄
4/2022
Die-Bonding-Prototyping
und Fertigung von Kleinserien
In der Prototyping-Phase und
bei der Herstellung von Kleinserien
oder der Losgröße 1 scheuen
viele Unternehmen die Investition
in einen eigenen Die-Bonder. Oftmals
ist der finale Designprozess
noch nicht abgeschlossen, weshalb
nachgelagerte Änderungen am Produkt
oder auch bei den Fertigungsprozessen
erforderlich sein können.
Daher bietet der Die-Bonder-
Hersteller Tresky GmbH aus Berlin
nun die Auftragsfertigung von Prototypen
und Kleinserien an.
Tresky GmbH
www.tresky.de
Ohne Qualitätsverluste
Nicht immer werden Investitionen
aufgrund des jeweiligen Projekt- und
Entwicklungsstatus getätigt. Gleichzeitig
wollen viele Kunden die Prototypen
und Kleinserien schnellstmöglich
und ohne Qualitätsverluste
herstellen können. In diesen Fällen
sind sie auf Dienstleister angewiesen,
die mit umfangreicher Erfahrung
und detailliertem Wissen die
Fertigung der sensiblen Elektronikbauteile
übernehmen können. „Deshalb
fertigen wir für unsere Kunden
mit unserem technischen Know-how
und auf Basis unserer jahrelangen
Erfahrung ab sofort Prototypen und
Kleinserien ab dem ersten Stück
auf unseren Anlagen. Weil wir in
unserem Democenter außerdem
alle erforderlichen Prozesse umsetzen
können, steht unseren Kunden
das vollumfängliche Fertigungsspektrum
zur Verfügung“, so Daniel
Schultze, geschäftsführender Inhaber
der Tresky GmbH. Neben dem
Epoxy/Adhesive Die Bonding bietet
Tresky das UV Die Bonding, Ultraschallbonden
(US Bonding), Thermokompressionsbonden
(TC Bonding),
Sintern, DIE Stacking, Flip
Chip Bonding, Die Sorting und das
Eutektische Bonden als Dienstleistungsprozess
an. Gerade in einer
Zeit hoher Nachfrage nach Bauteilen
kann die Nutzung dieser Dienstleistungen
für Bauteilhersteller entscheidend
sein. Deshalb unterstützt
Tresky seine Kunden mit seinem
Dienstleistungsangebot dabei, die
time-to-market zu reduzieren. Als
externer Partner kann das Unternehmen
zudem auf Abruf schnell
Kleinserien fertigen.
Leistungsfähigkeit
der Die-Bonder
Auf Kundenseite ist es somit nicht
erforderlich, zusätzliche Produktionskapazitäten
aufzubauen, bestehende
Ressourcen in Anspruch
zu nehmen oder gar Serienfertigungen
zu unterbrechen. „Unsere
Kunden erhalten dadurch die erforderlichen
Produkte und können
überdies anhand des Fertigungsprozesses
auch die Leistungsfähigkeit
unserer Die-Bonder testen.
Ferner können wir unsere zuverlässigen
Prozessmöglichkeiten
aufzeigen. Kunden erhalten somit
eine individuelle Demonstration
inkl. eines Fertigungsnachweises,
was außerdem die Entscheidung
für eine Maschine für die spätere
Serienfertigung erleichtern kann“,
führt Schultze weiter aus. ◄
37
Dienstleistung
Vom der Produktidee zum erfolgreichen
Markteinstieg
Wie bei einem Elektronikprodukt der richtige Partner für Entwicklung, Fertigung und Innovation zuverlässig den
Markteintritt gelingen lässt, lesen Sie hier.
Idee zusammen. Diese Innovation
erfolgreich auf den Markt zu bringen,
war eine Pionierleistung, für
die Weframe mit TQ bereits 2018
einen starken und verlässlichen
Entwicklungs- und Produktionspartner
gefunden hat. TQ hat das Startup
von der Produktentwicklung bis
hin zu Fertigung und Zertifizierung
unterstützt und den Weframe erfolgreich
vom Prototyp in die Serienfertigung
überführt.
Seit 2004 Ihr zuverlässiger EMS-Dienstleister für
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Als mit Beginn der Corona-Pandemie
2020 das Homeoffice zur
Regel wurde, zeigte es sich, wie
wichtig leistungsstarke Technologien
für die digitale Zusammenarbeit
sind. Das bayerische Start-up
Weframe hat mit seinem gleichnamigen
Großformat-Touchdisplay für
das Meeting die nahezu perfekte
Lösung auf den Markt gebracht.
Der 86 Zoll große „Weframe“ digitalisiert
den Meeting-Raum mit all seinen
Arbeitsmitteln. Er bietet Teams
einen virtuellen Schreibtisch mit digitalem
Whiteboard und gemeinsam
nutzbaren Inhalten. Ebenso lassen
sich weitere Mitarbeiter und Teams
dazuschalten, sodass auch geografisch
verteilte Teams über eine
gemeinsame digitale Oberfläche
problemlos Dokumente bearbeiten
und Ideen entwickeln können.
Hybrides Meetingtool
„Weframe vereint als hybrides
Meetingtool die virtuelle Arbeitsweise
auf der einen Seite und die
Bedeutung des persölichen Austauschs
für eine konstruktive Zusammenarbeit
auf der anderen Seite“,
fasst Daniel Steinbichler, CEO und
Mitgründer der Weframe AG die
Start der
Zusammenarbeit mit TQ
Zwei Jahre nachdem Weframe
2016 die Idee des digitalen Meeting-
Raums hatte, fiel der Startschuss für
die Zusammenarbeit mit TQ. „Wir
steckten zu diesem Zeitpunkt tief
in der Hardware-Entwicklung und
hatten festgestellt, dass wir über
den Prototypen nicht herauskommen“,
erinnert sich Daniel Steinbichler.
„Uns war klar: Wir brauchen
einen Produktionspartner mit
Entwicklungs-Knowhow. Einen, der
Embedded-Module selbst entwickelt
und im Detail versteht und gleichzeitig
den späteren Einkauf sowie
die Produktion im Blick hat. Denn
nur so kann eine langfristig erfolgreiche
Partnerschaft entstehen.“
Auch Nico Drexel, Produktionsplaner
bei TQ, erinnert sich: „Vom Prototypen
zum Serienprodukt zu gehen,
ist ein großer Schritt – hierfür waren
einige Anpassungen bezüglich der
Elektronik und Mechanik nötig.“
Mit TQ hat Weframe einen kongenialen
Partner für diese Herausforderungen
gefunden. „Wir waren
sofort überaus positiv überrascht,
wie verbindlich TQ Innovationen aus
Deutschland fördert und gemäß ihrer
Maxime Made in Germany umsetzt.“
Embedded-Lösungen und
ganzheitliche Entwicklungskompetenz
Der Erstkontakt entstand über
den Embedded-Bereich bei TQ.
„Weframe kam mit einer hervorragenden
Marktkenntnis und klaren
Vision hinsichtlich der Anwendung
und der angestrebten User Expe-
38 4/2022
Dienstleistung
rience zu uns“, erinnert sich Harald
Maier, Product & Business Management
x86 bei TQ. Diese Vision galt
es in technische Anforderungen zu
übersetzen, optimale Realisierungsansätze
mit passenden Embedded-Lösungen
zu finden und diese
technisch zu realisieren. „Mithilfe
unserer eigenen modularen Embedded-Lösungsbausteinen
konnten
wir die Software direkt validieren
und auf Leistungsfähigkeit prüfen.
Mit unseren Standardkomponenten
konnten wir bereits bei den ersten
Prototypen ganz schnell ein Proofof-Concept
umsetzen und daraus
ein optimiertes Design für die Serie
entwickeln.“
„Heute sind zwei verschiedene
Embedded-Module im Weframe
verbaut. Ein Embedded-PC, der
die komplette Applikation samt Bildwiedergabe
und Touch-Funktion
Die cps-group – der verlässliche Partner für EMS-Dienstleistungen
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Jede IC-Programmierung wird mit höchster
Qualität in allen Programmiertechniken und
Gehäuseformen mit modernsten Systemen
sowie stets aktuellen Programmieralgorithmen
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Nullserie oder ein kontinuierlich hoher
Bedarf für die Produktion ist.
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garantieren Produktionssicherheit.
Zudem gewährleistet ein elektronisches
Dateninterface durchgängige Prozesskontrolle
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Die sortenreine Vereinzelung, Gurtung und
Verpackung von Schüttgut oder kleinsten und
komplexen Stanzteilen realisieren innovative,
vollautomatische Gurtungsautomaten. Eine
IO-/NIO-Sortierung und lagerichtige Platzierung
der Teile im Blistergurt oder Tray erfolgt
entweder als Quer- oder Hochvereinzelung.
Für Sonderformen werden Speziallösungen
entwickelt. Hochauflösende Kamerasysteme
dokumentieren die 100%ige Lagerichtigkeit und
Bestückung. So wird dem Kunden eine kontinuierliche
Materialzuführung an der Produktionslinie
gewährleistet. Bei Bedarf werden kundenspezifische
Werkzeuge und Gurt material
entwickelt sowie die Material-Bevorratung für
kürzeste Reaktionszeiten angeboten.
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Die Dienstleistungen reichen von der Beratung
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über die Simulation, Programmierung
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Je nach Bedarf kann direkt am Roboter vor
Ort oder in einer 3D-Simulation programmiert
werden. Durch die realitätsnahe Simulation
mit importierten CAD-Daten der zu programmierenden
Anlage kann bereits unmittelbar
nach der Konstruktionsphase die Roboterprogrammierung
erfolgen. Diese Vorgehensweise
garantiert eine effektive, kostengünstige
Inbetriebnahme- und Optimierungsphase,
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und dem daraus resultierenden
Durchsatz.
Zusätzlich können über hauseigene 3D-Drucker
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4/2022
39
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und dabei auch wireless Screensharing
zur Verfügung stellt. Und genau
dieses Duo realisiert die Vision der
User Experience“, erklärt Maier weiter.
„Dieser Aufbau gewährleistet,
dass unser System zu jeder Zeit
stabil läuft“, weiß auch Steinbichler
die Embedded-Kompetenz von TQ
zu schätzen. „Weil das Streaming
getrennt läuft, ist die Performance
der Hauptplatine nicht belastet.“
Mitgedacht
und perfekt umgesetzt
Im Laufe der Produktenwicklung
wurde klar, dass auch weitere
Komponenten nötig sind, um das
Gesamtsystem in der gewünschten
Leistungsstärke so zu realisieren.
„Auch hier hat TQ mitgedacht und
perfekt umgesetzt“, so Steinbichler.
Nach Design-for-Excellence-
Gesichtspunkten hat TQ 98% der
Komponenten des Prototyps neu
validiert und sie kostenoptimiert in
die Serienfertigung überführt. Heute
findet am TQ-Standort in Durach die
komplette Produktion des Weframe
statt. Von der Entwicklung und dem
Testing der elektronischen Module
über die mechanische Entwicklung
und Assemblierung der Hardware
bis hin zum Warenausgang samt
Produktverpackung der Displays.
„Dass wir bei TQ die Entwicklung
und Fertigung eng verzahnt unter
einem Dach haben und beide Kompetenzen
optimal bündeln können,
war sicherlich einer der wichtigsten
Erfolgsfaktoren“, resümiert Maier.
Ausgeklügeltes
Supply-Chain-Management
„Ein guter Produktions- und Entwicklungspartner
muss auch die
Lieferkette sicher im Griff haben“,
erläutert Steinbichler. „Wir haben
ein komplexes Produkt, das sich aus
vielen Einzelteilen zusammensetzt,
die international eingekauft werden
müssen. Daher ist es zentral wichtig,
den Einkauf und die Lagerhaltung
so aufzusetzen, sodass das
Gesamtprodukt jederzeit perfekt
assembliert werden kann.“
Die richtigen Zulieferer zu bündeln,
die sowohl Stückzahlen als
auch Qualität und Zuverlässigkeit
garantieren können, ist hier nur
einer von vielen Faktoren, die es
zu beachten gilt. „Die Leistung von
TQ war es, innovative Zulieferer zu
identifizieren und sie als starker Produktionspartner
so zusammenzubringen,
dass das optimale Produkt
entsteht“, so Steinbichler weiter.
„Die Hauptkomponenten des
Weframe haben lange Lieferzeiten.
Displays in der erforderlichen
Größe sind in ganz Europa
nicht zu bekommen, sondern müssen
aus Asien importiert werden. Da
ist ein enger Kontakt zu den Lieferanten
und eine genaue Beschaffungsvorplanung
sehr wichtig, um
mögliche Produktaufkündigungen
oder -änderungen rechtzeitig zu
erfahren“, erläutert Manuel Weber,
Projektleiter bei der TQ, eine zentrale
Herausforderung in Bezug auf
die Lieferkette.
Zusätzlich sorgt am Produktionsstandort
in Durach ein Fertigwarenlager
mit täglicher Überprüfung der
Entnahmen und Einplanung der
Nachfertigungen für kurze Lieferzeiten
an den Endkunden, einen
geringen Lagerbestand und damit
weniger gebundenes Kapital.
Produktzertifizierung
und Markteinführung
erfolgreich gemeistert
Weframe hatte das Ziel, nach
der abgeschlossenen Entwicklungsphase
schnell in den Markt zu
gehen. „Der Marktzugang ist natürlich
ein großes Thema“, weiß Weber.
„Weframe wollte schnellstmöglich
verkaufen, aber hat dann festgestellt,
dass das Zulassungsthema
viel komplexer ist als gedacht.“
„Das hatten wir total unterschätzt“,
so Steinbichler. Auch hier konnte TQ
mit langjähriger Kompetenz unter-
40 4/2022
Dienstleistung
stützen und dafür sorgen, dass
Weframe ein halbes Jahr früher
auf den Markt kam als zunächst
angenommen.
Seit Frühjahr 2021 läuft die Produktzertifizierung
bei TQ sogar über
einen eigenen Standort – das Product
Compliance Center in Augsburg.
„Dank TQ sind wir viel stabiler
gestartet. Wir wären zu früh
auf den Markt zugelaufen und hätten
uns ein blaues Auge geholt.
Denn wir hätten nicht so viel getestet,
und das Produkt hätte den
Begriff Serienreife noch nicht verdient
gehabt“, ist sich Steinbichler
sicher. „So sind wir trotzdem sehr
zügig auf den Markt gekommen –
aber ohne technische Probleme.
Das haben wir zum Großteil TQ zu
verdanken.“
Einmal auf dem Markt, lagerte
Weframe auch das komplette Produktlebenszyklus-Management
an
TQ aus, inklusive After-Sales-Service
und Revisionen. „Für uns war
es von großem Vorteil, einen Partner
gefunden zu haben, der uns
nicht nur bei der Entwicklung und
Produktion begleitet, sondern uns
auch beim Service unterstützt. Als
Start-up unterschätzt man, dass
ein Produkt, das man in den Markt
bringt, auch Service-Fälle nach sich
zieht. TQ hat eigene Systeme für die
komplette Produktdokumentation
und das Obsolescence-Management
inkl. Revisionsnummernpflege
der einzelnen Komponenten, Serien
und Chargen. Damit minimiert TQ
notwendige Revisionierungen und
Wir führen Technologien zusammen
Die Helmut Hund GmbH in Wetzlar ist kreativer Spezialist
und OEM-Partner für kundenspezifische, wissenschaftlichtechnische
Innovationen. Die Kompetenzfelder sind dabei
Elektronik, Optik, Glasfaseroptik, Feinwerktechnik und
Kunststofftechnik.
Ihr
Technologiepartner
Supported by HUND
Customized
Solutions
Unsere Kernkompetenz ist die innovativen Zusammenführung
dieser Technolgien als Basis von Baugruppen und Geräten nach
Kundenspezifikation sowie für eigene Produkte in der Umweltmesstechnik,
der Medizintechnik und der Mikroskopie.
Das Unternehmen bietet je nach Anforderungen von der
Entwicklung und Konzeptionierung über die Fertigung bis hin
zur Logistik sämtliche Leistungen aus einer Hand:
• Ideenfindung
• Konzepterstellung
• Machbarkeitsstudien
• Entwicklung, Konstruktion
• Re-Design
• Prototypen
• Serienfertigung
• Funktionsprüfung
• Logistik, After Sales Service
Qualität
„made in Germany“
• Rückverfolgbarkeit
• Risikomanagement
• Change Management
• ISO 13485; ISO 9001;
ISO 14001; ISO/IEC
80079-34 (ATEX)
Helmut Hund GmbH
• Artur-Herzog-Straße 2 • D-35580 Wetzlar • Germany • Tel. +49 (0) 6441 2004-0 • Fax +49 (0) 6441 2004 44 • info@hund.de • www.hund.de •
4/2022
41
Dienstleistung
wiederholte Zulassungskosten.
Das können wir inhouse gar nicht
abbilden, und es ist wichtig für uns,
um unseren Bestand zu pflegen und
somit nachhaltige Produkte entwickeln
zu können.“
Gut durch die
Pandemie navigiert
2019 war es dann soweit – der
Hightech-Großbildschirm Weframe
kommt auf den Markt, mit Fokus
auf die Hotel- und MICE-Branche
(Meetings, Incentives, Conferences
und Events). „Und dann kam
Anfang 2020 Corona“, erinnert sich
Weber. Das hatte zur Folge, dass
der Bedarf – besonders in den beiden
avisierten Zielbranchen – erst
zurückging und im Sommer dann
wieder sprunghaft anstieg.
„Wir haben diese Herausforderung
gemeistert, indem wir die Fertigung
in Durach so modular aufgebaut
haben, dass wir sehr schnell
skalieren und auf die schwankende
Nachfrage flexibel reagieren konnten“,
so Weber. Die geplante Durchschnittsmenge
der zu produzierenden
Weframes lässt sich flexibel
innerhalb einer Woche verdoppeln
oder halbieren.
„Die Pandemie war sicherlich
für alle ein großer Rückschlag. Bei
Weframe haben wir aber auch insofern
von ihr profitiert, dass wir uns
heute nicht mehr groß erklären müssen,
wenn wir von hybriden Meetings
reden und uns nicht mehr rechtfertigen
müssen, wenn wir behaupten,
dass die Meeting-Räume zu wenig
digitalisiert sind. Daher ist die Digitalisierung
des Meeting-Raums als
solches ein Gewinner der Pandemie“,
erläutert Steinbichler.
Neue 65- Zoll-Variante
und Ausbau der Kooperation
Nachdem der 86 Zoll große
Touchdisplay jetzt erfolgreich auf
dem Markt ist, arbeitet Weframe
neben diversen Ausbaustufen auch
an einer zweiten, kleineren Produktvariante.
„Bei unserem 65-Zoll-
Gerät wollen wir im Gegensatz zum
ersten Projekt die Entwicklung gleich
komplett an TQ abgeben, da wir uns
mit deren guter Organisation und
Aussteuerung der Hardware- Entwicklung
sehr wohlfühlen“, erklärt
Steinbichler.
„Wir sehen in TQ quasi eine
externe Team-Erweiterung. Ich kann
TQ wirklich jedem empfehlen, der
auf der Suche ist nach einem verbindlichen,
langfristigen Entwicklungspartner
mit Produktionsverständnis.“
Gefragt nach einem Ausblick auf
Post-Corona-Zeiten, meint Steinbichler:
„Natürlich hoffen wir, dass
bald wieder mehr Präsenz-Meetings
stattfinden – denn digitalisierte
Präsenz-Meetings sind unser wichtigster
Markt. Wir sind davon überzeugt,
dass es diese immer geben
wird, denn wir wissen alle, wie wichtig
der soziale Austausch für produktiven
Output ist. Das wollen wir
fördern. Aber wir wollen auch der
Tatsache Rechnung tragen, dass
auch nach Corona weiterhin weniger
Business-Reisen stattfinden werden.
Das bedeutet nichts anderes,
als dass wir mehr vernetzte Meetings
haben werden, etwa mit einem
Team in einem Meeting-Raum in
München, das mit einem weiteren
Team in Berlin zusammengeschalten
wird. Beide arbeiten präsent,
aber hybrid zusammen. Die einzige
vernünftige Antwort darauf ist
der hybride Meeting-Raum, so wie
wir ihn anbieten.“
Weframe
www.weframe.de
TQ Group
www.tq-group.com
EMS-Dienstleister für kundenspezifische Lösungen
Dipl.-Ing. Michael Kuttig
Kuttig Electronic blickt auf eine
über 26-jährige Erfolgsgeschichte
zurück. Im Februar 1996 als Ein-
Mann-Unternehmen gestartet,
konnte Kuttig Electronic durch
hochwertige Dienstleistungen rund
um die Elektronik das Geschäft
weiter ausbauen und das Team
kontinuierlich vergrößern, sodass
es bis heute auf 65 Mitarbeiter
angewachsen ist.
Heute ist die Kuttig Electronic
GmbH eine feste Größe auf dem
Markt der Fertigung und Entwicklung
elektronischer Baugruppen
und Geräte, beliefert Kunden in
ganz Europa, China und den USA.
All das wurde möglich, weil dem
Unternehmen von Kunden, Partnern,
Lieferanten und nicht zuletzt
den hoch motivierten Mitarbeitern
das nötige Vertrauen entgegengebracht
wurde.
„Aufgrund der konsequenten
Orientierung an den Kundenbedürfnissen
und um dem damit verbundenen
hohen Anspruch gerecht
zu werden, investieren wir fortlaufend
in die modernsten Produktions-
und Prüfanlagen.
Im Bereich der Test- und Prüfelektronik
bietet Kuttig seinen
Kunden mit 2D-/3D-AOI-Systemen,
einem Flying-Probe Tester,
einem AXI-Röntgenprüfsystem
und kunden-spezifischen Funktionsprüfungen
eine bestmögliche
Testabdeckung. Auch für
die kommenden Jahre haben wir
große Ziele. Wir wollen in einem
gesunden Tempo weiterwachsen
und dabei unsere Position
als kundennaher Full-Service-
Elektronik-Dienstleister weiter
ausbauen“, so Geschäftsführer
Dipl.-Ing. Michael Kuttig.
Kuttig Electronic GmbH • Am Vennstein 6 • D-52159 Roetgen
Fon: 02471/920 90-0 • Fax: 02471/920 90-90 • info@kuttig.de • www.kuttig.de
42 4/2022
Qualitätssicherung
3D-Druck: Material-Jetting im Prüfmittelbau
Seit 2018 hat sich das Start-up
Eloprint auf die Herstellung von Prüfadaptern
für die Kontaktierung elektronischer
Baugruppen spezialisiert.
Dabei fertigt das Unternehmen im
Gegensatz zu herkömmlichen Anbietern
seine Adapter fast ausschließlich
additiv und profitiert von den Vorteilen
der Technologie: Es gibt an,
seine Adapter nicht nur besonders
günstig und schnell liefern zu können,
es macht sich auch die Flexibilität
der additiven Technologien zu
nutze. Individuelle Lösungen können
kurzfristig in das Design einfließen
und auch in der Stückzahl eins
kostengünstig produziert werden.
Bisher
setzte Eloprint bei der Herstellung
seiner Prüfadapter überwiegend auf
das FDM-Verfahren (Fused Deposition
Modeling). Dabei wird ein Thermoplast
geschmolzen und bahnweise
abgelegt. Mit dem Verfahren
lassen sich eine Vielzahl von
Kunststoffen zu einem dreidimensionalen
Modell verarbeiten. Je nach
Anwendung können beispielsweise
temperaturbeständige, flexible oder
besonders stabile Kunststoffe verwendet
werden.
Eloprint
www.eloprint.de
4/2022
Ein Nachteil des Verfahrens
ist allerdings die vergleichsweise
geringe Präzision. Typischerweise
wird mit Bahnbreiten von 0,4 mm
und einer Schichtdicke von 0,1 bis
0,25 mm gearbeitet. „Das Design
unserer Prüfadapter war bisher
auf das FDM-Verfahren ausgelegt.
Dadurch konnten wir mit den Einschränkungen
des Verfahrens gut
umgehen“, erklärt der Geschäftsführer
Georg Pröpper. „Trotzdem gab
es natürlich Limitationen. Die Nadelbetten
mussten wir beispielsweise
immer noch CNC-fräsen, um die
nötige Präzision zu gewährleisten.“
Zukünftig
verwendet das Start-up neben
dem FDM-Prozess auch das Material-Jetting-Verfahren
(MJP). Im
MJP-Verfahren wird das gedruckte
Bauteil tröpfchenweise aus einem
Photopolymer erstellt. Ähnlich einem
Tintenstrahldrucker werden winzige
Tröpfchen mit einer X-Y-Auflösung
von 1600 x 900 dpi mit einer
Schichtdickte von 32 µm aufgetragen
und durch UV-Licht ausgehärtet
(polymerisiert).
Beim Druckprozess wird das
Bauteil mit einem Wachs umhüllt,
welches im Nachhinein ausgeschmolzen
wird. Das Wachs dient
als Stützmaterial für überhängende
Geometrien. So ermöglicht das
Verfahren die Fertigung komplexer
Geometrien mit einem hohen
Grad an Details.
„Simple Geometrien
werden wir weiterhin
im kostengünstigen
FDM-Verfahren
fertigen. Aber mit
unserem neuen MJP-
Drucker können wir
nun der Miniaturisierung
in der Elektronikbranche
und individuellen
Anforderungen
unserer Kunden
noch besser gerecht
werden. Zudem ist
es möglich, Mechanismen
aus mehreren
beweglichen
Teilen im montierten
Zustand zu drucken.
Die Arbeitserleichterung
kompensiert
die höheren Kosten
des Verfahren. Damit können wir
weiterhin unsere günstigen Preise
halten“, verspricht Georg Pröpper.
Aktuell bietet das Start-up
drei Bauweisen, auf denen seine
Automatic Test Systems
• Incircuit Test
• Function Test
• Boundary Scan Test
• AOI Test
• Stand alone - Systems
• Inline - Systems
• Customizing
Prüfadapter basieren. Insbesondere
die Größe des Prüflings entscheidet,
welche Bauweise zum Einsatz
kommt. Die Bauweisen dienen
allerdings nur als Basis. Jeder Prüfadapter
von Eloprint wird in seiner
Form und Größe individuell an den
Prüfling angepasst, damit der Adapter
nicht größer als notwendig wird.
Das wirkt sich nicht nur positiv auf
die Kosten und die Lieferzeit aus,
der Prüfadapter nimmt auch in der
Fertigungslinie nicht mehr Platz in
Anspruch als notwendig. Bei der
Konstruktion können auch individuelle
Wünsche wie Anzeige- und
Bedienelemente oder Sensoren
und Elektronik im Adapter berücksichtigt
werden.
Falls die Ansprüche zu speziell
für die etablierten Bauweisen
sind, können auch gänzlich individuelle
Lösungen entworfen werden.
Der Preisrechner auf der Eloprint-
Website ermöglicht eine frühzeitige
Kostenabschätzung. ◄
CT350 Comet T - eine Klasse für sich
- skalierbare Modultechnik, flexibel konfigurierbar
- einheitliches Software-Paket und Bussystem
=> Testerressourcen nach Bedarf, geringe Kosten
Besondere Eigenschaften
- Incircuit-Test, Funktionstest, AOI-Funktionen und Boundary Scan Test
in einem Testsystem mit leistungsfähiger Testsequenzer-Software
- sehr schnelle Inline-, Nutzen- und Multisite Tests
- Mixed Signal-Tests, bis zu 1.5 GS/s digital, 5 GS/s analog
- Amplitudenauflösung bis 24 Bit, Impulsmessungen
- CAD-Daten-Import, Testabdeckungsanalyse, Programmgenerator
- Debugging Tools, internes Digital Scope und
Waveform-Generator an jedem Testpunkt
- Logging- und Statistikfunktionen
- flexible Datenbank- und QM-Systemschnittstelle
- grafische papierlose Reparaturstation
- konkurrentes Engineering für Entwicklung, Fertigung
Schneller und zuverlässiger Support
Dr. Eschke Elektronik
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43
Qualitätssicherung
Effiziente Pin-Inspektion mit Spiegeloptik
Vorgestellt wird eine kostenoptimierte optische Lösung zur Vermessung von Steckerkontakten.
Draufsicht und Schrägansicht in einer Aufnahme – der Messaufbau
mit Spiegelbaugruppe bringt präzise Ergebnisse in kürzester Zeit
Stiftspitzen müssen enge Lagetoleranzen
einhalten, damit Stecker
und Buchsen korrekt verbunden
werden können. Die xy-Positionsmessung
von Steckerstiften (Pins)
ist daher eine häufig nachgefragte
Messaufgabe für Vision-Systeme.
Speziell in der Automobil- und Elektronikindustrie
sind hohe Stückzahlen
zu prüfen. Wo früher Steckverbinder
stichprobenartig manuell
durchgetestet wurden, gibt es heute
bereits verschiedene Ansätze, das
mit Bildverarbeitung präzise und
vor allem 100-prozentig umzusetzen.
Der Berliner Integrator Bi-Ber
schwört auf einen einfachen Systemaufbau,
den er flexibel und
wirtschaftlich für unterschiedliche
Steckergeometrien und -größen
anpasst und umsetzt.
Messaufbau mit
Standardkomponenten
Eine Kamera mit telezentrischem
Objektiv blickt vertikal auf die Spitzen
der Kontaktstifte. Lichtreflexionen
lassen die Stiftspitzen dabei
deutlich hervortreten. Über einen
geteilten Spiegel werden die Pins
zusätzlich unter einem 25°-Winkel
aufgenommen. Ein angeschlossener,
lüfterloser Mini-PC mit applikationsspezifischer
Bi-Ber-Software
detektiert anhand einer Graustufenauswertung
die Stiftspitzen und
misst ihre Position in x- und y-Richtung
in Relation zum Steckerkörper
– die sogenannte Taumelkreisprüfung.
Des Weiteren erfasst das
Inspektionssystem die korrekte Lage
des Steckers in der Prüfteilablage.
Die zusätzliche schräge Aufnahme
über Spiegel erlaubt eine
zweite, redundante Messung, um
die Zuverlässigkeit des Ergebnisses
weiter zu erhöhen. Spezielles
Knowhow ist dafür nötig, den
optimalen Strahlengang zu berechnen
und die Spiegelbaugruppe so
auszulegen, dass die beiden Perspektiven
innerhalb eines Sichtfelds
und in der gleichen Schärfeebene
liegen. Der Bildverarbeitungsrechner
hat daher nur eine Aufnahme
auszuwerten, und jegliche mechanischen
Fehlerursachen wie Positionsverschiebungen
zwischen meh-
Bi-Ber GmbH & Co.
Engineering KG
sales@bilderkennung.de
www.bilderkennung.de
Mithilfe zweier Planspiegel lassen sich in einer Aufnahme zwei Ansichten des Steckerbilds aus
unterschiedlichen Perspektiven erzeugen und die Stiftspitzen zuverlässiger erfassen und vermessen
44 4/2022
Qualitätssicherung
Die Taumelkreisprüfung wird auch grafisch sowie in der Trendbeobachtung
dargestellt, was einen engen Regelkreis bei der Optimierung
der Spritzgussfertigung der Steckerkörper ermöglicht
reren Aufnahmen sind ausgeschlossen.
Herausfordernd ist außerdem
auch die korrekte Erfassung der
Referenzpunkte. Der in Spritzguss
um die Pins herum gefertigte Steckerkörper
besteht aus Kunststoff.
Schwache Kontraste erschweren
es, die Gehäusekanten fehlerfrei
zu erkennen. Dennoch erreicht Bi-
Ber mit einem LED-Ringlicht und
einem kostengünstigen Standard-
5-MP-Bildsensor robuste Messergebnisse.
Je nach Bedarf legt Bi-
Ber die Optik für unterschiedliche
Steckertypen spezifisch aus. Toleranzen
werden jeweils vom Kunden
vorgegeben. In einer Beispielanwendung
(Aufmacher) haben die
einzelnen Stiftspitzen jeweils eine
Lagetoleranz von ±0,15 mm in x-
und y-Richtung und die Auflösung
liegt bei ca. 11 µm/Pixel.
Zum Messablauf
Das Startsignal für die einzelnen
Messungen gibt die SPS des Rundschalttischs.
Für die Aufnahmen
müssen die Bauteile kurz in einer
Position verharren. Die typischen
Taktzeiten von Rundschalttischen
in dieser Anwendung sind dabei
mehr als ausreichend. Der Bildverarbeitungsrechner
übermittelt innerhalb
von 1 s das Gesamtergebnis
inklusive Gut- bzw. Schlechtsignal
an die Anlagensteuerung, sodass
Schlechtteile direkt ausgeschleust
werden können. Die xy-Koordinaten
je Einzel-Pin werden grafisch
und numerisch angezeigt und ausgegeben.
Es erfolgt auch eine fortlaufende
Trendbeobachtung, die
Rückmeldungen an die Spritzgussanlage
und kontinuierliche Verfahrensoptimierungen
im engen
Regelkreis ermöglicht. Die Ergebnisse
jeder Messung werden in Diagrammen
als zeitlicher Verlauf dargestellt.
Darüber hinaus kann das
System Trendkurven, Mittelwerte
sowie Streuungen über die 50 letzten
Teile ausgeben. Die optische
Prüfung, ob die Stecker die physischen
Anforderungen erfüllen,
ist nur einer von mehreren Kontrollschritten,
die an dieser Station ausgeführt
werden. So finden an dem
Rundschalttisch zum Beispiel auch
elektrische Tests statt. Bi-Ber führt
seinen Messaufbau dementsprechend
so aus, dass er nur wenig
Platz einnimmt und sich flexibel in
die Anlage integrieren lässt.
Vergleich mit 3D, KI
und anderen Alternativen
Jürgen Fikau, Projektleiter Applikation
bei Bi-Ber, beschreibt die Vorteile
seines Systems zur Pin-Positionsmessung
so: „Wir haben den
Nachweis der Messmittelfähigkeit
erbracht für unseren einfachen Aufbau
ohne bewegte Teile und ohne
Spezialkomponenten. Wenn es
lediglich darum geht, die korrekte
Lage der Pinspitzen zu überprüfen,
ist es eine überaus wettbewerbsfähige
Lösung. 3D-Profilsensoren
sind dafür nicht erforderlich, können
jedoch sinnvoll sein, wenn ein
Kunde zusätzliche Daten benötigt,
speziell die Höhe der Steckerstifte.
Abgesehen vom hohen Hardwarepreis
ist das Vermessen metallisch
glänzender Pinspitzen allerdings
auch nicht die einfachste Anwendung
für Laser-Profilsensoren und
erfordert eine sehr genaue Abstimmung
aller Komponenten durch Bildverarbeitungsspezialisten.
Auch bei
der Beleuchtung erreichen wir mit
Standardkomponenten optimale
Ergebnisse. Das senkt gegenüber
Speziallösungen die Kosten und
bedeutet, dass das Ringlicht bei
Bedarf unkompliziert zu ersetzen
ist. Wir kommen ohne eine aufwändige
optische Einkopplung der
Beleuchtung aus – ohne Strahlteiler,
was wiederum den Wartungsaufwand
senkt, da solche Komponenten
schnell verschmutzen. Neuerdings
werden auch KI-Systeme für
die Pin-Inspektion beworben; diese
Ankündigungen sind mit Vorsicht zu
genießen. Es geht ja um eine Vermessung
und nicht um die Prüfung
anhand von Mustern. Wenn also in
diesem Zusammenhang das Schlagwort
Künstliche Intelligenz verwendet
wird, dann wohl vorrangig um
Aufmerksamkeit zu generieren. Keinesfalls
sehe ich das als die nächste
Stufe der Entwicklung für die
Pin-Inspektion.“
Ausblick
Das Bildverarbeitungssystem
für die Pin-Positionsmessung wird
anwendungsspezifisch für spezielle
Steckergeometrien konfiguriert. Der
Integrator Bi-Ber übernimmt das
gesamte Einlernen, Festlegen der
Referenzkoordinaten und Parametrieren
des Systems und gewährleistet
damit die zuverlässige Funktion
nach Inbetriebnahme. Das
Unternehmen hat mit seinen bisherigen
Kundensystemen bereits
umfassende Vorarbeiten geleistet.
Auch die Software-Parametrierung
lässt sich schnell für neue Anwendungen
und entsprechend Kundenwünschen
anpassen. Es lassen sich
zudem weitere Prüfaufgaben ergänzen.
So hat Bi-Ber bereits kombinierte
Inspektionssysteme für die
Pin-Positionsmessung und Prüfung
auf Überspritzungen umgesetzt. ◄
Bi-Ber ermittelt die geeigneten Bezugskanten einzeln für jedes Steckermodell, sodass im Produktionsalltag
auch bei Fertigungstoleranzen robuste Messergebnisse erreicht werden
4/2022
45
Batteriebrände durch Sicherheitstests vermeiden
Meilhaus Electronic
www.meilhaus.de
unter Verwendung von
Material von HIOKI
Batterien als Quellen und Speicher
für elektrische Energie spielen
schon lange eine wichtige Rolle im
täglichen Leben. Egal ob als wiederaufladbare
Akkus oder Einweg-
Batterien, als große Starter-Batterien
im KFZ/LKW, Stabbatterien
in Taschenlampen oder als winzige
Knopfzellen in Armbanduhren.
Mit der Verbreitung von Technologien
wie den Mobilgeräten (Tablet,
Smartphones), Laptops, Power-Banken,
IoT und nicht zuletzt auch der
E-Mobilität hat die Batterietechnik
noch einen weiteren Schub erhalten
und immer leistungsfähigere Akku-
Typen basierend auf verschiedenen
Materialien hervorgebracht, allen
voran Lithium. Zudem erfordern
auch regenerative Energien eine
Speicherung elektrischer Energie –
schließlich produzieren Windkrafträder
oder Solarzellen den Strom nicht
immer dann, wenn er gerade auch
benötigt wird. Hinzu kommt, dass
viele elektronische Geräte heute
Zustände oder Daten über lange
Zeiträume speichern können und
dazu eine Datenpufferung durch
Batterien verwenden.
Im Rahmen der Forderung nach
energieeffizienten, ressourcenschonenden
und zuverlässigen Energiespeichern
wird das Charakterisieren
und Prüfen von Batterien in allen
Lebenszyklen immer wichtiger – von
der Entwicklung über Produktion,
Qualitätsmanagement bis hin zum
Qualitätssicherung
Prüfen des Isolationswiderstands
von Lithium-Ionen-Batterien
Bild 1: HIOKI ST5520 schnelles Isolationsprüfgerät/Isolationswiderstandsmessgerät
täglichen Einsatz. Je nach Anwendungsbereich
kann dabei der Fokus
auf unterschiedlichen Aspekten
liegen. Für Applikationen in der
Medizintechnik (als Beispiel: Batterien
für Herzschrittmacher) sind
die Anforderungen an Langlebigkeit
und Sicherheit natürlich ganz
andere, als zum Beispiel an eine
Batterie im „Deko-Solar-Gartenlämpchen“.
Auch die Brandgefahr
spielt bei der Sicherheitsprüfung
von Batterien für viele Einsatzbereiche
eine wichtige Rolle.
Aufbau einer
Lithium-Ionen-Batterie
Vereinfacht dargestellt bestehen
Lithium-Ionen-Batterien aus einer
Kathode, einer Anode (je nach Ladeoder
Entlade-Vorgang), einem Separator,
einem Elektrolyt, einem Kollektor
und einem Gehäuse. Kathode
und Anode sind durch den Separator
voneinander isoliert. Wird diese
Isolierung beschädigt und kommt
es dadurch zu einem Kurzschluss,
so steigt die Temperatur der Batterie
an. Dieser Zustand wird als
thermischer Durchschlag bezeichnet.
Er kann dazu führen, dass die
Batterie zu brennen beginnt. Auch
wenn die Schweißnähte zwischen
den Materialien defekt sind, können
wiederholte Lade- und Entladevorgänge
dazu führen, dass sich
die Schweißnähte erhitzen und entzünden.
Kurzschlüsse
zwischen Kathode und Anode
können durch verschiedene Vorgänge
verursacht werden. Dazu
gehören äußere Einflüsse (zum Beispiel
Stoß), Überladung, Materialverschlechterung/Alterung
sowie Verunreinigungen
mit winzigen Metallmengen.
Solche Verunreinigungen
in einer Batterie können sich allmählich
im Elektrolyt auflösen und
dann ausfallen und baumartige
Ablagerungen bilden. Metall, das
diesen Prozess durchlaufen hat,
wird als Dendrit bezeichnet. Das
Wachstum von Dendriten kann im
Laufe der Zeit dazu führen, dass
der Separator reißt, was zu einem
Kurzschluss führt.
Bild 2: Vereinfachter Prinzip-Aufbau eines Lithium-Ionen-Akkus
46 4/2022
Qualitätssicherung
Bild 3: HIOKI SM7110/7120 Megohm-Messgeräte und Niedrigstromtester
Isolationswiderstandsprüfung
Wie funktioniert die Isolationswiderstandsprüfung
von Lithium-
Ionen-Batterien? Bei dieser Art der
Prüfung wird der Isolationswiderstand
zwischen den Anoden- und
Kathoden-Elektroden der Batteriezellen
sowie zwischen den Elektroden
und dem Gehäuse gemessen.
Die Isolationswiderstandsmessung
ist ein wichtiger Test in Produktionslinien
von Lithium-Ionen-Batterien
zum Erkennen von Defekten. Wie
beschrieben können Isolationsdefekte
durch eine Vielzahl von Faktoren
verursacht werden. Die Prüfung
im Produktionsprozess der
Batteriezelle konzentriert sich auf
das Erkennen von Defekten, die
durch interne Kurzschlüsse verursacht
werden.
Testzeitpunkt
Wann und wie sollte der Isolationswiderstand
getestet werden?
Üblicherweise wird zum einen vor
dem Einfüllen des Elektrolyten in
Batteriezellen zwischen der Anode
und der Kathode jeder Zelle eine
Gleichspannung angelegt und der
Isolationswiderstand gemessen.
Zum anderen wird nach dem Einfüllen
des Elektrolyten in Batteriezellen
die Gleichspannung zwischen
den Elektroden und dem Gehäuse
jeder Zelle angelegt und der Isolationswiderstand
gemessen.
4/2022
Der Isolationswiderstand der Batteriezelle
wird dabei mit einem Isolationswiderstandsprüfgerät
(Isolationstester
wie zum Beispiel HIOKI
ST5520, SM7110 oder SM7120)
gemessen, das speziell für die Messung
mit hoher Isolierung geeignet
ist. Isolationswiderstandsmessgeräte
legen dabei eine Gleichspannung
an. Sie erkennen den winzigen
Strom, der beim Anlegen dieser
Spannung fließt, und berechnen
daraus den Widerstandswert. Isolationswiderstandsmessgeräte
verfügen
über ein eingebautes, hochempfindliches
Amperemeter, das
winzige Ströme genau erkennen
kann. Isolationstester sind speziell
für die Messung hoher Widerstandswerte
geeignet. Die Referenzwerte
(Widerstandswerte), die verwendet
werden, um Zellen als defekt oder
nicht defekt zu klassifizieren, hängen
von der getesteten Batterie ab.
Die Prüfspannung ist die Spannung,
die der Isolationstester an die
zu prüfende Zelle anlegt. Die entsprechende
Prüfspannung variiert
von Batterie zu Batterie. Im Allgemeinen
wird eine Gleichspannung
von 100 bis 200 V bei der Prüfung
des Isolationswiderstands von Batteriezellen
angewendet, wobei aktuell
auch niedrigere Spannung wie
5 V oder 50 V zum Einsatz kommen.
Der Ladestrom ist unter dem
Gesichtspunkt der Verkürzung der
Prüfzeiten ein wichtiger Aspekt. Der
Ladestrom gibt die Größe des Stromausgangs
durch den Isolationstester
an. Aufgrund ihrer Struktur verfügen
Batteriezellen über eine Doppelschichtkapazität.
Folglich dauert
es aufgrund der Kapazitätsladezeit
einige Zeit, bis die Spannung auf die
eingestellte Prüfspannung ansteigt.
Da größere Ladeströme zu kürzeren
Ladezeiten führen, kann die Testzeit
reduziert werden, indem ein Gerät
eingesetzt wird, das einen größeren
Strom ausgeben kann.
Automatische Entladefunktion
und Kontakt-Check-Funktion
Eine automatische Entladefunktion
dient dazu, die Ladung, die
sich in der Batterie ansammelt, zu
entladen. Wenn die Testspannung
angelegt wird, sammelt die Doppelschichtkapazität
der Batterie
eine Ladung an. Wird die Batterie
im nächsten Prozess an ein Prüfgerät
angeschlossen während sie
noch geladen ist, könnte das Gerät
beschädigt werden. Isolationstester
verwenden entweder die Widerstandsmethode
oder die Konstantstrom-Methode,
um Entladungsfunktionen
bereitzustellen. Beim Testen
von Batteriezellen bietet das Konstantstrom-Verfahren
eine schnellere
Entladung, was sich in kürzeren
Testzeiten niederschlägt.
Kontaktprüfungsfunktion
Für zuverlässiges Testen kann
eine Kontaktprüfungsfunktion
sehr hilfreich sein. Diese Funktion
prüft den Kontaktzustand zwischen
den Messsonden und dem
zu messenden Objekt. Wenn die
Messsonden nicht mit dem Objekt
in Berührung kommen, könnte der
Tester fälschlicherweise zu dem
Schluss kommen, dass das Objekt
nicht defekt ist. Denn der Isolationswiderstandswert
ist auch dann
hoch, wenn gar kein Kontakt hergestellt
wurde.
Der japanische Hersteller HIOKI
(im Vertrieb für Deutschland bei
Meilhaus Electronic, www.meilhaus.de/hioki/)
hat sich unter anderem
auf Leistungsanalyse und Batterietest
spezialisiert. Die Isolationstester
von HIOKI haben einen
Widerstandsmessbereich je nach
Modell bis 9990 MΩ, 10.000 PΩ
oder 20.000 PΩ. Die DC-Prüfspannung
liegt bei 1000 V oder 2000 V.
Die Geräte verfügen über eine automatische
Entladefunktion per Konstantstrom-Entladung
und eine Kontakt-Check-Funktion.
Schweißqualitätsprüfung von
Lithium-Ionen-Batterien
Wie schon erwähnt können auch
unzureichende Schweißnähte zu Batteriedefekten
und -bränden führen.
Mehrere Komponenten von Lithium-
Ionen-Batterien, darunter Elektroden-Metallfolien
(Stromabnehmer),
Laschen und Ausgangsklemmen,
werden durch Laser- oder Ultraschallschweißen
miteinander verbunden.
Unzureichende Schweißnähte erhöhen
den elektrischen Widerstand
zwischen den Komponenten. Bei
der Schweißqualitätsprüfung werden
Widerstandswerte zwischen den Komponenten
gemessen, um die Qualität
der Schweißnähte sicherzustellen.
Dazu wird ein DC-Widerstandsmessgerät
eingesetzt, wie das HIOKI
RM3545-02. Es ist speziell für die
Messung mit niedrigem Widerstand
ausgelegt. DC-Widerstandsmesser
legen einen konstanten Gleichstrom
an den Prüfpunkt an. Das Messgerät
erkennt dann eine winzige Spannung,
die durch den angelegten
Strom erzeugt wird, und berechnet
den Widerstandswert. Solche Widerstandsmessgeräte
sind in DC- und
AC-Varianten erhältlich. DC-Widerstandsmessgeräte
können niedrige
Widerstandswerte genauer messen
als AC-Widerstandsmessgeräte. AC-
Widerstandsmesser werden vor allem
verwendet, um den Innenwiderstand
von Batterien zu messen. ◄
47
Qualitätssicherung
Hochpräzise Messtechnik
für industrielle Anwendungen
Der Zukunft der Halbleiterindustrie gewachsen: Ein neues Weg-Winkel-Differenzinterferometer erfasst mehrere
Freiheitsgrade simultan und langzeitstabil.
SIOS Messtechnik GmbH
contact@sios.de
www.sios-precision.com
Interferometrie-Spezialisten von
SIOS entwickelten passgenaue
Lösungen für individuelle Messaufgaben.
Hintergrund
Winzige Mikrochips und riesige
8K-Displays könnten in ihren
Dimensionen unterschiedlichster
nicht sein – und dennoch haben
sie eines gemeinsam: Ihre Strukturen
werden immer feiner und stellen
zunehmende Ansprüche an die
Fertigungstechnik. Es muss mit Toleranzen
im Pikometerbereich gearbeitet
werden, was die eingesetzten
Messverfahren immer wieder an die
Grenzen des technisch Machbaren
drängt. Denn die hochempfindlichen
Messungen finden nicht etwa unter
idealen Laborbedingungen statt,
sondern sind im industriellen Umfeld
störenden Umgebungseinflüssen
ausgesetzt, welche die Ergebnisse
schnell verfälschen.
Ein hochpräzises Instrument
Für Anwendungen wie diese entwickelt
die SIOS Meßtechnik GmbH
daher hochpräzise Differenzinterferometer,
die über ultrastabile thermische
und physikalische Eigenschaften
verfügen: Schwankende
Parameter wie Temperatur, Luftdruck
und -feuchte beeinträchtigen
die sehr hohe Messgenauigkeit
auch über längere Zeiträume
nicht. Das neue und bisher einzigartige
Weg-Winkel-Differenzinterferometer
verbindet dabei die Vorteile
der Differenz- mit denjenigen
der bewährten Dreistrahl-Interferometer
und ermöglicht es, erstmals
mehrere Freiheitsgrade sowohl
langzeitstabil als auch synchron
zu erfassen.
„An der High-Tech-Display-Technologie,
bei der ein Screen über
mehrere Millionen Pixel verfügt,
werden die aktuellen Herausforderungen
der industriellen Messtechnik
und der Halbleiterindustrie beispielhaft
deutlich“, weiß Dr. Denis
Dontsov, Geschäftsführer der SIOS
Meßtechnik GmbH. „Die Anforderung
an die Positioniergenauigkeit
beim sogenannten Stitching, also
dem Anreihen der einzelnen Strukturen
im Herstellungsprozess, liegt
bei etwa 45 nm pro Meter. Diese
Größenordnung ist vergleichbar
mit der perfekten Aufreihung von
Kirschkernen auf der Gesamtfläche
Thüringens.“ Die Halbleiterfertigung
muss sich derselben Problematik
stellen: Je kompakter und leistungsfähiger
Chips werden, desto
höher steigen die Anforderungen
an die Präzision der Fotolithografie
als zentralen Fertigungsschritt.
Aber auch Brechzahlmessungen
in der Optikindustrie und Ausdehnungsmessungen
von Werkstoffen
48 4/2022
Qualitätssicherung
erfordern immer akkuratere Ergebnisse
und erlauben nur noch Toleranzen
im Nano- oder sogar Pikometerbereich.
Produktionsumgebungen
gewachsen
Zugleich erhöht sich die Komplexität
der einzelnen Messaufgaben
wie z.B. Positionsregelungen von
x-y-Tischen, Erfassung von thermischen
Materialausdehnungen,
Untersuchungen des Kriech- und
Driftverhaltens von Objekten, Brechzahlmessungen
sowie hochgenaue
Längen- und Winkelmessungen.
Das Problem dabei: All diese Messungen
finden in Produktionsumgebungen
statt, die keine optimalen
Laborbedingungen bieten können.
Die verwendete Technik muss
daher schwankende Umgebungseinflüsse
wie Temperatur, Luftdruck
und -feuchte kompensieren können,
ohne ihre Ergebnisse zu verfälschen,
um auch eine stabile Wiederholbarkeit
von Mehrfachmessungen
zu ermöglichen. Zu diesem Zweck
nutzt SIOS hochpräzise Differenzinterferometer,
die eine 25 Mal
höhere Stabilität als vergleichbare
Messsysteme erreichen.
Steigende Anforderungen
gemeistert
Die steigende Nachfrage nach
passenden Lösungen insbesondere
für die x-y-Positionierung forderte
das Know-how der Messtechnikspezialisten
von SIOS allerdings
noch weiter heraus. So sollten
auch über größere Distanzen langzeitstabile
Messungen von mehreren
Freiheitsgraden simultan ermöglicht
werden. Um dies zu realisieren,
kombinierten sie ihr hochpräzises
Dreistrahl-Interferometer
SP 5000 TR, das auf simultane
Weg- und Winkelmessungen
ausgelegt ist, mit dem Differenzinterferometer
SP 5000 DI, um von
dessen Langzeitstabilität zu profitieren.
Mit dem Weg-Winkel-Differenzinterferometer
SP 5000 TR-DI
entwickelte SIOS somit das weltweit
einzige System, das Weg und Winkel
mithilfe von zwei Mal drei Laserstrahlen
hochsynchron und – dank
der Kompensation der Umweltfaktoren
– zugleich ultrastabil erfasst.
„Das neue SP 5000 TR-DI ist nun in
der Lage, nicht nur winzigste Bewegungen,
sondern auch kleinste Verkippungen
über größere Bereiche
hinweg zu erfassen, ohne dass die
Ergebnisse thermischen und physikalischen
Umwelteinflüssen unterliegen“,
erklärt Dr. Dontsov.
Die ultrastabilen und zugleich
schnellen Weg-Winkel-Differenzinterferometer
verfügen für jeden der
drei Messstrahlen zusätzlich über
einen Referenzstrahl. „Die insgesamt
sechs Laserstrahlen werden parallel
aus dem Sensorkopf herausgeführt
und treffen auf einen flexiblen
und einen statischen Reflektor. Auf
diese Weise kann ein Großteil der
Strecke zwischen Interferometer
und Messort optisch kompensiert
werden.
Die eigentliche Messung konzentriert
sich auf die Längendifferenz
zwischen Mess- und Referenzstrahlen,
sodass Umwelteinflüsse, die das
Ergebnis beeinträchtigen könnten,
nur auf diesen kleinen Messbereich
wirken können. Dank der hochsymmetrischen
Konstruktion des Sensorkopfes
ist daher auch eine größere
Entfernung zwischen Sensor
und Messobjekt möglich, ohne Verfälschungen
des Ergebnisses in Kauf
nehmen zu müssen. Zudem sind die
alle Differenzinterferometer mit langzeitstabilen
Sensoren ausgestattet,
die über eine Temperaturempfindlichkeit
von
Entspannung für die Logistik
in der Elektronikindustrie
Alles muss effektiv
und exakt ablaufen
wenn Unternehmen der Elektronikindustrie
im Wareneingang neue
Lieferungen erhalten. Nur wenn die
ankommende Ware mit möglichst
geringem Zeitaufwand geprüft, Produktmengen
und -typen im Warenwirtschaftssystem
eingebucht und
anschließend an geeigneter Stelle
abgelegt werden kann, ist eine nachfolgende
Verarbeitung der Bauteile
ohne weitere Verzögerungen realisierbar.
Eine manuelle Erfassung
ankommender Gebinde ist dafür
meist zu langsam und zu fehleranfällig,
was wirtschaftliche Abläufe
in diesem Bereich nahezu unmöglich
macht. Automatisierte Lösungen
sind jedoch in der Regel nicht flexibel
genug, um die erforderlichen
Daten auf den voneinander abweichenden
geometrischen Gebindeformaten
der eingehenden Elektronikbauteile
zuverlässig identifizieren
zu können.
Dieses Problem
löst die CompControl IT-Service
und Vertriebs GmbH mit Sitz
im hessischen Gersfeld mit seiner
automatisierten
Wareneingangsstation
WEControlDOME.
„Wir
haben dieses
System speziell
für die Elektronikfertigung
entwickelt,
um Unternehmen
aus diesem
Bereich eine
absolut transparente
Wareneingangserfassung
von Gebinden
an einer Ware-
© CompControl Christoph Limpert: „Die automatisierten
Wareneingangsstationen
neingangssta-
tion zu ermöglichen“,
erzählt
WEControlDOME laufen bei unseren
Kunden nach der Inbetrieb-
Die Bildverarbeitung für diese
automatisierte Wareneingangsstation
inklusive eines Adapters Geschäftsführer
CompControlnahme
teilweise im 3-Schichtbetrieb
rund um die Uhr und haben
zur Ansteuerung der eingesetzten Christoph Limpert.
sich dort als sehr, sehr zuverlässig
erwiesen.“
Objektive direkt aus der Kamera
heraus stammt von SVS-Vistek.
© CompControl
SVS-Vistek GmbH
info@svs-vistek.com
www.svs-vistek.com
Qualitätssicherung
Mit der kamerabasierten Lösung WEControlDOME vereinfacht CompControl die Erfassung von eingehenden
Waren in der Elektronikindustrie.
Die automatisierte Wareneingangsstation WEControlDOME von Comp-
Control ermöglicht Unternehmen aus der Elektronikfertigung eine
absolut transparente Erfassung von eingehenden Gebinden
WEControlDOME
ermittelt Daten
wie die Bestellposition, den Artikeltyp,
die Menge, Chargennummern
und alle weiteren Informationen
durch eine Barcode- und Klartextanalyse
und verifiziert die aufgenommenen
Daten durch einen
Abgleich mit den Hersteller-Informationen.
Ohne weiteren manuellen
Eingriff übernimmt das System
zudem die automatische Wareneingangsbuchung
in das Warenwirtschafts-
bzw. ERP-System und
erlaubt die Einbindung eines automatischen
Etikettiersystems für die
Gebinde sowie deren fotografische
Dokumentation.
31,4 Megapixel
erfassen alle Details: Die einzigartige
Besonderheit dieses Systems
besteht dabei laut Limpert in
der automatischen Erfassung jedes
einzelnen Gebindes und der darauf
befindlichen Barcode- und Klartextinformationen
über eine integrierte
Kamera, die durch den Einsatz
eines zusätzlichen Autofokus-
Systems auch bei unterschiedlichen
Objekthöhen Bilder in ausreichender
Qualität liefert. Ein solches System
war erforderlich,
da sich der
Arbeitsabstand
für jede Bilderfassung
aufgrund
der unterschiedlichen
Höhen der
ankommenden
Gebinde von
der vorangegangenen
Datenaufnahme
unterscheiden
kann.
„Diese Situation
erforderte
ein spezielles
Setup des Bildverarbeitungssystems,
das
wir mithilfe von
SVS-Vistek realisieren
konnten“,
so Limpert.
Die Experten
von SVS-Vistek
fanden nach ersten Vorgesprächen
mit CompControl in ihrem breiten
Produktportfolio schnell die optimal
für diese Anwendung geeignete
Kamera:
Die monochrome GigE-Kamera
exo342MGE erfüllte mit ihrer hohen
Auflösung von 31,4 Megapixeln alle
Anforderungen, um die Barcodeund
Klartextinformationen auf den
50 4/2022
Qualitätssicherung
Bauteilgebinden sicher und in ausreichender
Qualität zu erfassen sowie
die Bilddaten zur Auswertung und
Speicherung an den angeschlossenen
PC zu transferieren. Praxiserprobte
Eigenschaften wie das
hervorragende thermische Konzept,
das Betriebstemperaturen von
bis zu 60 °C zulässt, sowie die integrierte,
vielseitige Lichtsteuerung
waren weitere Gründe für den Einsatz
der exo342MGE zur Lösung der
Aufgabenstellung bei CompControl.
Die wesentliche
Herausforderung
bestand jedoch darin, die Bilder
trotz der unterschiedlichen Höhen
der Prüfobjekte mit gleichbleibender
Qualität aufzunehmen, ohne manuell
eingreifen zu müssen. Diese Aufgabe
löste SVS-Vistek mit seinem
SVS-EF-Adapter, einer Eigenentwicklung
des Unternehmens, die
eine komfortable Fokus- und Blendenansteuerung
von Canon EF-
Mount-Objektiven direkt aus der
Kamera heraus erlaubt. Der SVS-
EF-Adapter ermöglicht eine Autofokus-Funktion
der Kamera und schafft
so die Voraussetzung für die flexible,
schnelle und einfache Bildaufnahme
der eingehenden Elektronikgebinde
unabhängig von ihrer Höhe.
Der Trend zu kleinen Losgrößen
forderte heraus: Nach den Worten
von Thorsten Schmidt, Head of
Productmanagement & Support bei
SVS-Vistek, stellt die Anwendung
des SVS-EF-Adapters bei Comp-
Control ein typisches Beispiel für
die Funktion dieses Produkts dar:
„In sehr vielen industriellen Inspektionslösungen
kommen immer noch
Objektive mit fester Brennweite zum
Einsatz. Das macht bei Produktionsanlagen,
auf denen über lange
Zeiträume hinweg große Stückzahlen
von ein- und demselben
Teil hergestellt und geprüft werden,
auch Sinn. Eine völlig andere
Ausgangslage entsteht jedoch bei
der Prüfung von Teilen mit kleineren
Stückzahlen und bei häufig
wechselnden Prüfobjekten: In diesen
Fällen muss eine Inspektionslösung
schnell an neue Produkte und
Parameter angepasst werden, um
eine effektive Produktion gewährleisten
zu können.“
Spätestens seit der Einführung
von Industrie 4.0 geht der Trend
4/2022
Der SVS-EF-Adapter von SVS-Vistek ermöglicht eine Autofokus-Funktion der eingesetzten Kamera, um Bilder
der eingehenden Elektronikgebinde unabhängig von ihrer Höhe aufnehmen zu können © SVS-Vistek
laut Schmidt aber genau in diese
Richtung: „Wenn die Losgröße im
Extremfall bis auf die Stückzahl 1
sinkt, sind flexiblere Lösungen unabdingbare
Voraussetzung für den wirtschaftlichen
Erfolg von Produktionsunternehmen.
Fokussierbare
Objektive sind
hierbei ein wichtiger
Baustein,
da sie die Inspektion
von Objekten
mit unterschiedlichen
geometrischen
Abmessungen
erleichtern.“
Der
SVS-EF-Adapter
kann in Kombination
mit zahlreichen
Industriekameras
der
Serien EXO, FXO
und HR von SVS-
Vistek eingesetzt
werden, um fokussierbare
Objektive
mit Canon EFoder
EF-S-Mount
ohne zusätzliche
Hard- und Software anzusteuern.
Dabei übernimmt die Kamera die
Steuerung wie auch die Stromversorgung
des Objektivs, das aus
Thorsten Schmidt: „Wenn die Losgröße
im Extremfall bis auf die
Stückzahl 1 sinkt, sind flexiblere
Lösungen unabdingbare Voraussetzung
für den wirtschaftlichen
Erfolg von Produktionsunternehmen.“
© SVS-Vistek
Software-Perspektive nahtlos in
den GenICam-Tree der Kamera
integriert wird.
Der EF-Adapter existiert in verschiedenen
Varianten für Objektivanschlüsse
mit C-Mount, M42
und M58 und
kann bei allen
Kameras der
Serien EXO,
FXO und HR
von SVS-Vistek
genutzt werden.
„Anwendern
steht somit
eine große Auswahl
an Kameramodellen
aus
unserem Portfolio
in Bezug
auf Auflösung,
Bildaufnahme-
geschwindig-
keit und Schnittstelle
zur Verfügung,
um ihr
Bildverarbeitungssystem
optimal nach
den Anforderungen
der zu
lösenden Applikation auszulegen
und auf einfache Weise flexible
Inspektionslösungen zu realisieren“,
betont Schmidt.
Eine bewährte Lösung
darf man die automatisierten
Wareneingangsstationen WEControlDOME
von CompControl schon
jetzt nennen. Laut Geschäftsführer
Limpert inzwischen schon zahlreich
und weltweit bei vielen Unternehmen
der Elektronikbranche im Einsatz.
„Diese Systeme laufen bei
unseren Kunden nach der Inbetriebnahme
teilweise im Dreischichtbetrieb
rund um die Uhr
und haben sich dort als sehr, sehr
zuverlässig erwiesen. In den seltenen
Fehlerfällen hat uns SVS-
Vistek immer schnell unterstützt
und Bildverarbeitungs-basierte
Probleme umgehend behoben.
Die gute Zusammenarbeit, die
sich bereits bei der Komponentenauswahl
und den detaillierten
Machbarkeitsstudien während der
Entwicklungsphase des Systems
gezeigt hat, bewährt sich somit
auch im erfolgreichen Einsatz der
Wareneingangsstationen.“
Nach Limperts Worten gibt es
also Grund genug, die seit über
einem Jahrzehnt bestehende Partnerschaft
weiterzuführen und auch
bei zukünftigen Anwendungen auf
Bildverarbeitung von SVS-Vistek
zu vertrauen. ◄
51
Qualitätssicherung
CAD-basiertes Inspektionsplanungs-Tool
Das CAD-basierte Inspektionsplanungs-Tool CAD2SCAN vereinfacht die robotergestützte automatisierte
Inspektion erheblich.
Kitov inspiziert ein komplexes Bauelement entsprechend der im
CAD2SCAN definierten Vorgaben
Mit dem CAD-basierten visuellen
Inspektionssystem CAD2SCAN lassen
sich zu prüfende Bereiche vielschichtiger
Komponenten unkompliziert
und intuitiv direkt im CAD-
Modell definieren, Inspektionspläne
optimieren, zeitaufwendige Inspektionen
automatisieren und somit die
Inspektionszeit minimieren. Weil
darüber hinaus mehrere Inspektionspunkte
in einem einzigen Bild
erfasst werden können, lässt sich
außerdem die Zykluszeit verkürzen.
ATEcare Service
GmbH & Co. KG
www.atecare.de
Die perfekte Kombination:
CAD2SCAN
Makellose Oberflächen sind nicht
nur ein Qualitätsmerkmal. Vielmehr
kann ein Produkt durch Risse, Kratzer
und Dellen auch unbrauchbar
werden. Hersteller setzten daher
automatisierte Qualitätssicherungssysteme
ein, um Defekte frühzeitig
zu erkennen. Allerdings sind diese
Systeme meist auf ein bestimmtes
Produkt zugeschnitten und nicht
für variable Elemente geeignet. „In
Kombination mit den Modulen Smart
Visual Inspection and Review Station
von Kitov bietet CAD2SCAN
diverse Optionen der Sichtprüfung.
Das lässt sich insbesondere an Komponenten
mit komplexer 3D-Geometrie
und komplizierten Prüfanforderungen
aufzeigen“, sagt Olaf Römer,
Geschäftsführer der ATEcare Service
GmbH & Co. KG.
Robotergestützte Sichtprüfung
Für die robotergestützte Sichtprüfung
übernimmt CAD2SCAN
automatisch alle verfügbaren Informationen
inklusive der Geometrieund
Bauteilspezifikationen aus
dem CAD. Anhand dieser Daten
berechnet die Software für jedes
spezifische Merkmal die besten
Betrachtungs- und Beleuchtungswinkel.
Im Anschluss daran werden
die erfassten Flächendaten in das
Kitov Planner Tool exportiert und ein
3D-Modell der zu prüfenden Komponente
generiert. Qualitätsbeauftragte
können dadurch bereits in
der CAD-Datei intuitiv und unkompliziert
einen Prüfplan für ein physisches
Produkt erstellen. Zudem
besteht die Möglichkeit, anhand
der CAD-Datei oder des vollständigen
3D-Scans eines Referenzproduktes
einen digitalen Zwilling
zu erzeugen.
Das Kitov-System übernimmt
die exportierten CAD-Daten in das
Inspektionsprogramm Kitov Visual
Inspector und startet die visuelle
Inspektion, indem es die Bewegung
des Roboterarms steuert und
sowohl Kamera als auch Drehtisch
dem Prüfplan entsprechend optimal
positioniert. Der Kitov Visual Inspector
inspiziert die im CAD ausgewählten
Flächen und zeigt auf der
Oberfläche erkannte Abweichungen
zuverlässig an. Für eine verbesserte
Inspektion sorgen außerdem einschlägige
Daten. So berücksichtigt
das System während der Oberflächeninspektion
aus dem CAD extrahierte
Informationen beispielsweise
zu Reflexionen, indem es die am
besten geeigneten Beleuchtungswinkel
bestimmt. Aber auch Daten
zu Schraubentypen und -abmessungen
fließen in die Bewertung
ein, um die Schraubeninspektion zu
verbessern. Zudem liefert das CAD-
Modell Informationen, die für Etiketten
und Barcodes relevant sind.
3D-Formen sind kein Problem
Dank der CAD2SCAN-Technologie
lassen sich komplexe und
schwer zugängliche geometrische
3D-Formen wie beispielsweise Turbinentriebwerke,
Laufschaufeln,
Räder, Metallformteile einer vollständigen
Inspektion unterziehen.
Zudem bietet sich die automatisierte
Qualitätsprüfung auch für kundenspezifische
Komponenten an, die
in Kleinserien hergestellt werden.
Etwa für medizinische Implantate
oder 3D-gedruckte Bauteile. Gängige
Technologien lassen sich hier
oftmals nur schwer und außerdem
selten wirtschaftlich einsetzen.
Angeboten wird CAD2SCAN als
Plugin für gängige CAD-Software-
Systeme wie etwa SolidWorks und
Creo. Zudem unterstützt die Technologie
nicht nur den ISO-Standard
QIF (Quality Information Framework),
sondern kann auch die darin
eingebetteten visuellen Inspektionsanforderungen
analysieren. ◄
Mit CAD2SCAN lassen sich zu prüfende Bereiche vielschichtiger
Komponenten unkompliziert und intuitiv direkt im CAD-Modell definieren
52 4/2022
Qualitätssicherung
3D-Pin-Inspektion leicht gemacht
EVT Eye Vision Technology
www.evt-web.com
Mit der EyeVision 3D-Software
lassen sich Pins in jeder Form vermessen
und auf ihre richtige Position
und Taumelkreis überprüfen.
Die innovative 3D-Software
führt eine Taumelkreisinspektion
durch. Dadurch wird die Auslenkung
der Pins auf lateraler Ebene
mittels orthogonaler Betrachtung
geprüft. Zudem misst EyeVision 3D
auch die Satztiefe der Pins. Durch
die 3D-Inspektion ist es möglich,
die Höhe der Pin-Spitze auf dem
Stecker zu vermessen. Ein weiterer
Vorteil bei der Pin-Inspektion
mit EVT ist die ständig ablaufende
Fehler erkennung und Fehlermessung.
Durch sie wird eine immer
gleichbleibende, hohe Qualität
garantiert. Der PinInspector 2.0 ermöglicht
ein speziell optimiertes Verfahren
zu Pin-Inspektion. Er bietet:
• speziell-adaptierte EyeVision 3D
Software mit vorgefertigtem Prüfprogramm-Kit
• Laser-Triangulationssensor
EyeScan AT 3D
• kompakter Industrie-PC
• Linearachse (optional)
So können mit dem PinInspector
folgende Charakteristika der Stecker
und Pins gemessen werden:
zum einen der Taumelkreis, die Satztiefe
der Pins sowie Fehler an dem
Stecker. EyeVision bietet zusätzlich:
• ausführliche Statistiken mit allen
Ergebniswerten in die eingebaute
SQL-Datenbank oder Anbindung
an die Unternehmensdatenbank
• komplette Verwaltung aller gemessenen
und geprüften Merkmale
in einer Datenbank zur Produktionsverfolgung
• Einbindung von Scannersystemen
für RFID oder Code Leser
(Barcode, DMC, QR, OCR) zur
Produktverfolgung und -Zuordnung
◄
Wir geben Ihren Ideen
Zukunft.
Unser Leben wird immer mehr von Elektronik bestimmt. Wir müssen uns
auf die Qualität und Funktionsfähigkeit verlassen können. Simulieren
Sie heute die Zukunft mit dem neuen ClimeEvent – damit Ihr Produkt
4/2022
morgen sicher den Alltagstest besteht. Schalten Sie ein!
weiss-technik.com
53
Qualitätssicherung
Kontaktieren von PCBs und Baugruppen
Die IMAK GmbH hat viel Erfahrung
im Kontaktieren von PCB`s
und Baugruppen. Dafür wurden
spezielle Adapter entwickelt. Der
Einsatz der von IMAK standardisierten
Kontaktierungen, erfolgt
sowohl von Hand betätigten als
auch automatisch betriebenen Einheiten.
Auch der Einsatz von IMAK
entwickelten und gefertigten Kontaktierungen
in Klimakammern ist
Bestandteil der Expertise.
Man entwickelte Kontaktierungen
für die Aufnahme von 2 x 8 Steuergeräte
für den Airbus A380. Diese
Steuergeräte werden bei minus
60°C und bis zu plus 120°C einer
Prüfung unterzogen. Dabei wird
die gesamte Vorrichtung, inklusive
kontaktierten und in Funktion
betriebenen Steuergeräten, noch
mit einer random Beschleunigung
in allen 6 Freiheitsgraden beaufschlagt.
Um die Baugruppe nicht
durch Eisbildung zu beschädigen
wurde ein Luftkasten in die Baugruppenaufnahme
integriert. Die
gesamte Adaption und die Klimakammer
werden über den Luftkasten
mit Stickstoff gespült. Dies
waren besondere Herausforderungen
sowohl an die Kontaktierungen
als auch an die Aufnahme
der Baugruppen. IMAK löste diese
Problematik mit Bravour. Bereits in
der frühen Entwicklungsphase wurden
Modalanalysen und Festigkeitsberechnungen
durchgeführt.
die manuelle Kontaktierung von Leiterplatten.
Dafür wurde ein Pultgehäuse
mit manuell betätigtem Niederhalter
entwickelt. Auch die Ausführung
als Einfach- oder Doppelnest-Variante
ist möglich.
Ein weiterer Standard war die Entwicklung
einer automatischen Kontaktierung
von Leiterplatten für die
Bestückung der Vorrichtung durch
ein Handlingsystem (Roboter). Die
Vorrichtung sollte auch von Hand
mit dem Prüfgut bestückbar sein.
Hier sind der Niederhalter und das
Nadelbett jeweils als Kassette ausgeführt.
Verschiedene Kontaktierungen
können über die Wechseladapter
in der Basiseinheit betrieben
werden.
IMAK GmbH
www.imak-group.com
Ein weiteres Novum bei IMAK ist
die Berechnung der Verformung der
Leiterplatte unter der Last der Kontaktierung.
Die Niederhalter werden
so platziert, dass eine möglichst
geringe Beanspruchung auf
die Bauteile entsteht. Auch dafür
erfolgt bereits in der Entwicklungsphase
des Nadelbetts und der Niederhalter
eine Simulation der Verformung
der Leiterplatte. Dabei geht es
um lokale Displacements an Stellen
mit SMDs. Auch hier besitzt IMAK
entsprechendes Knowhow.
Aufgrund der unterschiedlichsten
Anforderungen wurden bei IMAK
Standards für die Kontaktierung
von Leiterplatten bzw. Kontaktierung
von Baugruppen über deren
Stecker entwickelt. Ein Standard ist
Ein weiterer Standard wurde
durch die Forderung begründet,
dass eine bereits eingehauste Baugruppe
nur über den Stecker zu
kontaktieren ist. Auch hier bestand
die Forderung nach einer automatischen
Kontaktierung und Beladung
der Baugruppe. Die Beladung
sollte durch einen Roboter oder ein
Handlingsystem erfolgen. Auch hier
wurde an Wechselsysteme für die
Kontaktierung und die Baugruppenaufnahme
gedacht.
Spezielle Kontaktierungen
Spezielle Kontaktierungen für
Heißtests, Adapter für Tests unter
Last, Wechseladapter für Klimakammer-Einbauten
runden das IMAK-
Portfolio an Adaptionen ab. ◄
54 4/2022
Qualitätssicherung
Multisensor-Metrologie für Mikroelektronik
und Wafer – mehr als ein Trend
Die Komplexität integrierter Schaltkreise
nimmt weiter zu und stellt für die
Industrie in verschiedenen Bereichen
eine beachtliche Herausforderung dar.
Sie bedingt ständig wechselnde Anforderungen
an Produktionsparameter,
Prozesskontrolle und Qualitätssicherung.
Nur entsprechend variable und
erweiterungsfähige Anlagen sind hierfür
geeignet – wie die optische Oberflächenmessung
in Gestalt von Multisensor-Geräten.
Gerade in der MEMS-Branche ist
wegen der hohen Produktkomplexität
meist ein Bündel von Messaufgaben
abzuarbeiten. Gängig ist die Bestimmung
von Rauheit, Kontur, Topographie
und Schichtdicke, dazu kommen
Spezialaufgaben, wie die Messung
von Membrandurchbiegung, Stressmessung
an beschichteten Wafern
oder die Parallelitätsmessung von
periodischen Strukturen.
Halbleiter und MEMS werden auf
Wafern mit 150, 200 oder 300 mm
Durchmesser hergestellt. lm Prozess
erhalten die Wafers (Silizium,
Saphir oder Glas) durch verschiedene
Ätz-, Schleif- und Polierprozesse
eine nahezu perfekt ebene
Oberfläche. Jeder dieser Prozessschritte
wirkt sich erneut auf die
TTV aus. Damit ist die TTV neben
der Oberflächenbeschaffenheit der
wichtigste zu messende Parameter.
Um sowohl die Rauheit als auch die
TTV mit sehr hoher Auflösung gleichzeitig
zu messen, hat FRT Metrology
für diese Anwendung das MicroProf-
Oberflächenmessgerät entwickelt.
Dieses Multisensor-Messgerät kann
die komplette Wafer-Oberfläche messen
und TTV, Ebenheit oder Welligkeit
bestimmen.
Die Geräte der MicroProf- Serie
vereinen mehrere Messaufgaben in
einem System, bieten eine deutlich
höhere Auflösung als herkömmliche
kapazitive Messtechnik und arbeiten
nach den Normen des internationalen
Industrieverbands SEMI. Die
Bestimmung der Parameter in einem
einzigen vollautomatischen Multisensor-Gerät
spart Investitionen, Aufstellraum
und Zeitbedarf zur Prozesskontrolle.
Nach Kundenwunsch kann der
MicroProf mit einem Waferhandling-
System ergänzt werden. Mit seinem
hohen Durchsatz ist er das perfekte
Arbeitspferd in jeder HVM-Mikroelektronik-
und Wafer-Fertigung. ◄
Oberflächenmetrologie
für die Halbleiterindustrie
Wir bieten Ihnen zuverlässige
optische Wafer-Messgeräte:
vollautomatisch und flexibel.
FormFactor FRT Metrology
FRT GmbH
Friedrich-Ebert-Straße 75
51429 Bergisch Gladbach
www.formfactor.com/products/metrology/
FRT GmbH
www.formfactor.com
4/2022
55
Qualitätssicherung
INGUN auf der electronica 2022
Volle Kompetenz zwischen Testpunkt und Testsystem
stanz bewährte und häufig nachgefragte
Produkte mit besonders
hoher Verfügbarkeit: Kunden finden
die ausgewählten Prüfmittel –
vom Kontaktstift über Ausbauzubehör
bis zum Prüfadapter-Kit – auch
im Online- Shop, der zunächst europaweit
verfügbar ist. Der schnellere
Zugriff und die weltweite Verfügbarkeit
vereinfachen den Beschaffungsprozess
– ebenfalls live zu erleben
am INGUN-Stand.
Halle A3, Stand 439
INGUN Prüfmittelbau GmbH
www.ingun.com
Auf der Weltleitmesse der Elektronikindustrie,
der electronica vom
15. bis 18. November, präsentiert
INGUN in Halle A3 am Stand 439
seine umfassenden Prüflösungen
in den Segmenten Prüfadapter-
Kits, Kontaktstifte und Ausbauzubehör.
Im Fokus auf der Messe: die
INGUN Selection, die neue INGUN
S-Line sowie die neue Funktionsbaugruppe
zur Automatisierung von
Prüfadaptern.
Background-Infos
Prüflösungen für Elektrik und
Elektronik sind so vielfältig wie
die zu testenden Produkte selbst
– und mit der Elektrifizierung weiterer
Lebensbereiche kommt ihnen
eine entscheidende Rolle für Sicherheit
und Nutzererlebnis zu. Das
gilt zum Beispiel für das Internet
der Dinge und 5G-Anwendungen,
die E-Mobilität und das autonome
Fahren sowie natürlich die Evolution
der Halbleitertechnik.
Als Partner für die Technologie
der Zukunft sorgt INGUN für verlässliches,
passgenaues und effizientes
Testen. Bewährte Standardprodukte
liefern in Verbindung mit
dem weltgrößten Portfolio an Kontaktstiften
und vielen kunden- und
applikationsspezifischen Lösungen
ein Höchstmaß an Präzision und
Zuverlässigkeit im Testablauf.
Funktionsbaugruppe zur
Automatisierung manueller
Prüfadapter
Mit der Öffner/Schließer-Automatik
FB-OSA-MA2x12 können
manuelle Prüfadapter der Reihe MA
2x12 mit einem elektrischen Antrieb
ausgerüstet werden, der Effizienzsteigerungen
beim Testen ermöglicht.
Um das Sicherheitsrisiko für
den Bediener zu minimieren, stellt
INGUN außerdem eine optionale
Sicherheitskontaktleiste bereit (FB-
SIS-SOA-MAxx12).
Beide Systeme können mit kundenseitigen
Steuerungen betrieben
werden. Für die Integration stellt
INGUN ein Referenz-Design online
zu Verfügung; außerdem finden
Kunden ausführliche Montagedokumentationen
und -videos – natürlich
auch am Stand auf der electronica.
Die neue Öffner/Schließer-Automatik
ist eine langlebige Qualitätslösung
für ca. 500.000 Lastwechsel
(unter Laborbedingungen).
Hohe Verfügbarkeit –
auch im neuen Online-Shop
Mit der INGUN Selection bieten
die Prüfmittelspezialisten aus Kon-
INGUN S-Line: jetzt auch ohne
Kontaktsteckhülse testen
Ganz nach dem INGUN-Motto
„Simplify your test assembly – Prüfen
leicht gemacht!“ stellt INGUN zur
electronica 2022 die neue INGUN
S-Line vor. Die neue Socketless
Serie von INGUN (S-Line) mit
S-Line Kontaktstift und S-Line Kontaktteil
ermöglicht das Testen ohne
Kontaktsteckhülse. Durch die Einsparung
einer Kontaktsteckhülse
verfügen die S-Line-Kontaktstifte
über einen größeren Durchmesser
im bekannten Raster und bieten
dadurch eine erhöhte Treffergenauigkeit
und längere Lebensdauer.
Darüber hinaus stellt INGUN mit
dem weltgrößten Portfolio an gefederten
Kontaktstiften sicher, dass
Kunden eine passgenaue Lösung
zur Kontaktierung ihrer Prüflinge
erhalten. Das Portfolio wird laufend
weiterentwickelt und enthält
eine Vielzahl spezieller und umfassend
konfigurierbarer Kontaktstifte
für vielfältige Anwendungen – von
ICT-FCT über Hochfrequenz und
Hochstrom bis hin zu Kabelbäumen
und Steckverbindern.
Prüfen leicht gemacht –
kommen Sie zur electronica!
Erleben Sie die Vielfalt und Kompetenz
von INGUN auf der electronica
2022: INGUN will seinen Kunden
das Testen so einfach wie möglich
machen und bietet deshalb innovative,
modulare und passgenaue
Lösungen für eine Vielzahl von Branchen
und Anwendungen. Außerdem
ist das der erfahrene Entwicklungspartner
für ganz spezielle Applikationen
– die Experten freuen sich
auf den Besuch um eingehend zu
beraten! ◄
56 4/2022
Qualitätssicherung
Elektrochemische Impedanzspektroskopie (EIS)
mit einem Batterieanalysator
Meilhaus Electronic GmbH
www.meilhaus.com
4/2022
Der B+K Precision BA8100 ist
ein EIS-basierter Batterieanalysator
(EIS = elektrochemische Impedanzspektroskopie).
EIS ist eine
nicht-intrusive Technik zur Charakterisierung
der Impedanz einer Batterie.
Bei dieser Methode wird die
Batterie mit einem Wechselstromsignal
mit kleiner Amplitude angeregt.
Das Gerät kann die interne Batterieimpedanz
bei einer gewünschten
Frequenz bis 10 kHz sowie Spannung
bis 80 V, Strom bis 3 A, Phase,
Kapazität, Induktivität und Qualitätsfaktor
messen. Dadurch dass
der Batterie-Analysator BA8100
eine galvanostatische EIS an einzelnen
Zellen oder Strings durchführt,
die 80 V nicht überschreitet,
ist er ideal für die Charakterisierung
und Prüfung von Energiespeicherund
Energieumwandlungssysteme
geeignet. Mit dem BA8100 kommt
die EIS-Technologie aus dem Forschungslabor
in den industriellen
Markt. Hier wird es für Eingangsprüfung,
Batterie-Second-Use (B2U),
Batterie-Stapel-Service und Fertigung
eingesetzt.
Der neue Batterie-Analysator
BA8100 arbeitet mit der Technologie
der elektrochemischen Impedanzspektroskopie
(EIS), mit einem EIS-
Frequenzbereich von 50 mHz bis
10 kHz. EIS ist eine Sweep/Wobbelfrequenztechnik
zur Bewertung
der internen elektrochemischen und
elektrischen Eigenschaften einer zu
prüfenden Batterie. Es handelt sich
um eine Methode zur Charakterisierung
der Impedanz einer Batterie,
Wir erhalten Einzigartiges.
Mit Ihrer Hilfe!
Spendenkonto
IBAN: DE71 500 400 500 400 500 400
BIC: COBA DE FF XXX, Commerzbank AG
www.denkmalschutz.de
bei der die Batterie mit einem Wechselstromsignal
kleiner Amplitude stimuliert
wird.
Das BA8100 führt eine galvanostatische
EIS an einzelnen Batteriezellen
bis zu einer Spannung von
80 V durch. Die Messungen umfassen
Impedanz Z, Phasenwinkel ?,
Spannung und Strom, das Gerät
ist mit programmierbaren DC- und
AC-Stromeinstellungen ausgestattet.
Die Abtastung des Stimulus-AC-
Signals liefert eine grafische Darstellung
der Batteriereaktion. Über
das Frontpanel lassen sich verschiedene
Frequenzen wählen, um dann
die Verbindungen, die Beschädigung
der Platten, der Elektroden
oder des Elektrolyts zu bewerten.
Dank der mitgelieferten Anwendungssoftware
lassen sich die Möglichkeiten
des BA8100 noch erweitern.
Die Software unterstützt den
Nutzer bei der Einrichtung der Messung
durch automatische Abtastraten
und Eingangsverstärkungssteuerung.
Erfasst und protokolliert
werden die Daten über lineare, logarithmische
oder benutzerdefinierte
Frequenz-Sweeps bei unterschiedlichen
Stromamplituden. Die Analyse
der Daten geschieht mit den
mitgelieferten Nyquist- und Bode-
Plot-Tools oder mit einer Software
nach Wahl des Benutzers. Zusätzliche
Funktionen umfassen eine
Zähleranzeige, ein Spannungsdiagramm
und ein Stromdiagramm zur
Überprüfung der letzten Messungen.
Der BA8100 wird beispielsweise
in den Bereichen Eingangsprüfung,
Batterie-Second-Use (B2U), Batterie-Stapel-Service
und Fertigung
eingesetzt. Durch grafische Analysewerkzeuge,
wie z.B. Nyquistund
Bode-Plots, die in der mitgelieferten
Software enthalten sind,
hilft der BA8100 bei der Charakterisierung
von Batterien. ◄
WINDKRAFT
FOR
ANNO 1820.
MONUMENTS
FUTURE
Denkmale sind Klimaschützer: Denn
langlebige, natürliche Materialien und
eine positive Gesamtenergiebilanz
zeichnen die meisten historischen
Gebäude aus.
Auch fortschrittliche und umweltfreundliche
Technologien, die heute
wieder Vorbildfunktionen einnehmen
können, machen Denkmalschutz zu
einem Synonym für Nachhaltigkeit.
57
Qualitätssicherung
Absolutfeuchteregelung
Erhöhte Präzision bei Wechselklimatests
Die neuen ClimeEvent-Klimaprüfschränke mit Absolutfeuchteregelung
erhöhen die Präzision bei Wechselklimatests.
Sie verbessern damit die Qualität der Prüfungen deutlich
Weiss Technik GmbH
www.weiss-technik.com
Wechselklimatests sind in der Automobil-
und Elektronikindustrie wichtig
für die Produktentwicklung und
die Qualitätssicherung. Ihre Ergebnisse
erlauben die Optimierung der
Die für Klimaprüfschränke innovativen Absolutfeuchteregelung
reduziert Über- und Unterschwinger bei Temperatur und Feuchte auf
ein Minimum. (Bild: Prüfzyklus nach DIN EN 60068-2-30)
Produktzuverlässigkeit und sind ausschlaggebend
für deren Zulassung.
Daher müssen die Prüfergebnisse
möglichst exakt und reproduzierbar
sein. Mit der Absolutfeuchteregelung
bei den neuen ClimeEvent Prüfschränken
verbessert Weiss Technik
die Regelgenauigkeit deutlich.
Klimawechselprüfungen
gemäß DIN EN 60068-2-30/38
Um die Funktionalität elektronischer
Bauteile auch unter Bedingungen
mit hoher Luftfeuchte sicherzustellen,
werden diese bereits in
der Entwicklungsphase geprüft.
Zyklische Wechselklimatests gemäß
DIN EN 60068-2-30 mit Feuchte und
Wärme sowie nach DIN EN 60068-
2-38 mit hoher Feuchte, gehören
dabei zu den Standardtests. Mit
ihnen wird die Eignung und Beständigkeit
der Produkte im Betrieb,
beim Transport und der Lagerung
überprüft. Dabei legen die Normen
den erforderlichen Prüfverlauf mit
engen Temperatur- und Feuchtetoleranzen
fest.
Herausforderung
zweidimensionale Regelung
Für einfache Temperaturwechseltests
müssen jeweils nur Temperaturwerte
und die vorgegebenen
Kühl- und Heizraten erfüllt werden.
Bei kombinierten Temperatur- und
Feuchtewechseltests wird die Regelung
erheblich komplexer, weil sich
Temperatur und Feuchte gegenseitig
beeinflussen. Bei ansteigender Temperatur
sinkt die relative Feuchte, da
wärmere Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen
kann. Sinkt die Temperatur,
steigt die relative Feuchte hingegen.
Bei der Regelung der Feuchte
müssen diese Effekte berücksichtigt
werden, der Prüfschrank muss
in Abhängigkeit der Temperatur beund
entfeuchten. Da nur geringe
Abweichungen zugelassen sind,
ist es darüber hinaus wichtig die
geforderten Klimazyklen zu jedem
Zeitpunkt möglichst exakt nachbilden
zu können.
Kritisches Einschwingverhalten
im Testzyklus
Prüfungen bei hohen Klimawerten
wie 60/90, 80/90 oder
85/85 °C/% r.F. sind für Prüflinge
und die Prüftechnik eine große
Herausforderung. Denn nur eine
exakte Steuerung ermöglicht die
Einhaltung der engen Toleranzen.
Das gilt besonders im Bereich der
Feuchte bei wechselnden Temperaturen
und dem sich dadurch
ändernden Taupunkt. Klimaprüfschränke
arbeiten dabei mit der
relativen Feuchte. Sie be- und
entfeuchten iterativ in Abhängigkeit
der Temperaturänderung. Das
führt zu wechselndem Über- bzw.
Unterschwingen und in der Folge
zu einem Einschwingen auf den
Sollwert. Um diesen Effekt zu minimieren,
wurde eine neue Lösung
entwickelt.
Absolutfeuchteregelung
reduziert die Regelkomplexität
Die absolute Feuchte, also der
im Prüfraum vorhandene Wassergehalt,
wird von Temperaturänderungen
nicht beeinflusst. Ausgehend
davon ist es möglich, die
Regelkomplexität von zweidimensional
auf eindimensional zu reduzieren
und so die Präzision der
Steuerung deutlich zu erhöhen. Als
bisher einzige im Markt folgen die
neuen ClimeEvent-Prüfschränke
von Weiss Technik diesem zur
Patentierung angemeldeten Konzept.
Sie arbeiten direkt auf den
geforderten Wassergehalt hin.
Herkömmliche Prüfschränke zeigen
die oben beschriebene paradoxe
Reaktion, da sie über den
relativen Feuchtigkeitswert geregelt
werden. Sie müssen wegen
des sich ändernden Taupunktes
iterativ nachsteuern.
Die serienmäßig integrierten
Absolutfeuchteregelung realisiert
die regelkritischen Bereiche bei
Temperaturänderungen souverän.
Prüfschränke erreichen die
Sollwerte so wesentlich schneller
und mit deutlich weniger Überbzw.
Unterschwingern. Das verbessert
die Regelgenauigkeit und
Reproduzierbarkeit von Wechselprüfungstests
nach DIN EN 60068-
2-30 und -38 erheblich. Im Übrigen
gilt dies auch bei hoher Beladungsdichte
im Prüfraum. ◄
58 4/2022
Qualitätssicherung
Neue Website für wachsendes
Produktsegment
ODU startet mit Mass Interconnect durch
Japanische Präzision seit 1935
Hochpräzise
Flying Probe
Tester
Vor 80 Jahren wurde ODU durch elektrische
Kontakte und dann durch Steckverbinder bekannt.
Vergleichsweise ein Newcomer im Produktportfolio
sind die Mass Interconnect Schnittstellen,
die sich jetzt sogar auf der eignen Website www.
odu-interconnect.com präsentieren.
Nutzerfreundlich und alles an einem Ort
Es dem Nutzer möglichst leicht zu machen
war nicht nur das oberste Ziel bei der Entwicklung
der Mass Interconnect Schnittstelle ODU-
MAC® Black-Line. Auch für die neue Website
gilt: jeder der sich informieren möchte, bekommt
die Ergebnisse schnell und kompakt.
ODU GmbH & Co. KG
https://odu-connectors.com/de/
Wie alles begann
Die Mass Interconnect Systeme werden vorwiegend
zum Testen von Leiterplatten und elektronisch
konfektionierten Baugruppen verwendet.
Was ist dort entscheidend? Absolut verlässliche
Messungen und große Flexibilität.
Nicht verwunderlich, dass die Kontakttechnologie
von ODU hier aufgrund ihrer hohen Ausfallsicherheit
überzeugt. Ebenso bedeutend ist
die individuelle Konfiguration von Schnittstellen,
wofür sich die modularen Steckverbinder
bestens eignen. „Es war der nächste logische
Schritt, eine eigne Mass-Interconnect-Schnittstelle
anzubieten“, so Tobias Eder, Produktmanager
bei ODU.
Kontinuierliche Produkterweiterungen
Um möglichst vielen Anwendungsfällen gerecht
zu werden, wird das Portfolio der ODU-MAC
Black-Line stetig erweitert. Die neueste Erweiterung
ist ein sogenanntes Elektronikgehäuse,
welches als Alternative zum Adapter einsetzbar
ist. Es ermöglicht die Anbringung von Steckverbindern
auf der Rückseite für individuelle Testanforderungen.
Zugleich werden elektronische Bauteile
und Kabel durch das Gehäuse geschützt.
Ein Komplettpaket
Herausragend ist bei ODU neben dem Know-how
der Mitarbeiter die enorme Fertigungstiefe. Sie ermöglicht
es eine gleichbleibende Qualität sicherzustellen
und den Kunden eine individuelle Gesamtlösung
anzubieten. Auf Wunsch erhalten sie alles
aus einer Hand inklusive Kabelkonfektionierung. ◄
4/2022 59
4-Draht
Messungen
bereits bei
Pads ab
Ø 28 μm!
Mehr Informationen erhalten Sie hier:
HIOKI EUROPE GmbH
Helfmann-Park 2
65760 Eschborn
hioki@hioki.eu
www.hioki.eu
59
Qualitätssicherung
DAQ-Mess- und Prüfsysteme
für die Batterietechnik
Mit den aktuellen Produkten der Q.serie X von Gantner Instruments bietet AMC als Vertriebs- und
Systemintegrator eine weitere Möglichkeit, die Messdaten von Batterietest- und prüfsystemen aufzunehmen.
Erschütterungen und vielen anderen
Variablen.
I/O-Module der Q.Serie X
Die meistverkaufte Datenerfassungsproduktlinie
der Q.series X
umfasst Hochspannungs-Isolationsmessmodule
mit präziser und
stabiler Signalkonditionierung und
sicherer elektrischer Trennung bis
zu 5000 V DC Spitze und 1200 V
DC kontinuierlich.
Die Module unterstützen verschiedene
Messeingänge für Spannung,
Strom, RTD, Thermoelement, IEPE
und DMS-Sensoren mit Datenabtastung
bis zu 100 kHz.
AMC – Analytik &
Messtechnik GmbH Chemnitz
info@amc-systeme.de
www.amc-systeme.de
Das aktuelle DAQ-System der
Q.Serie X bietet flexible Test- und
Messlösungen für Elektro- und
Hybridfahrzeuge, Versorgungsunternehmen,
für erneuerbare Energien,
stationäre Stromversorgungen,
tragbare Elektronik, Medizintechnik
und Telekommunikation in Form
geeigneter I/O-Module an.
Für eine nachhaltige Zukunft
Als Systemintegrator ist man
bestrebt, Kunden beim reibungslosen
Übergang in eine nachhaltige
Zukunft zu unterstützen. Durch
die Entwicklung intelligenter, offener
Architekturen und die Verwendung
eines modernen Geschäftsansatzes
bieten wir auf Basis der Gantner
Mess- und Prüftechnik einzigartige
Datenerfassungslösungen für alle
Entwicklungs- und Qualifizierungsschritte
in den Bereichen:
• Testen des Lade-/Entladezyklus´
• Batteriemodellentwicklung
• Sicherheitstests
• Leistungstests
• Umwelt- und thermische Tests
• Transportprüfung
Batterieprüfung
Bei der Batterieprüfung gibt es
zahlreiche Standards, um die Sicherheit
zu gewährleisten und die Batterie
vor Missbrauch zu schützen.
Testfelder können von der Zellebene
über das Modul bis hin zum
kompletten Batteriesystem reichen.
Typische Testanforderungen umfassen
mechanische Handhabung,
Vibration, Schock und elektrische
Tests wie Kurzschluss oder Überspannung.
Der Hersteller Gantner Instruments
ist an zahlreichen Anwendungen
für ECE R38.3 (Batterietransporttest),
ECE R100 (Tests
zur Homologation von Traktionsbatterien)
und ISO 12405 (Leistungstests
an Batteriesystemen) beteiligt.
Das flexible und hochgenaue System
Q.series X kann Spannungen
im Niedervoltbereich bis hin zum
Hochvoltbereich ±1500 V messen
und verarbeiten. Die Messsignale
sind alle synchron, unabhängig
von Messspannungen, Temperaturen,
Strömen, Vibrationen,
GI.connectivity
Q.series X unterstützt nativ alle
Standard-Bussysteme wie Ether-
CAT, ProfiNet, Modbus und CAN-
Systeme, aber mit GI.connectivity
ist die Verbindung mit jeder Software
von Drittanbietern über unsere
offene API möglich.
Die Batteriemessmodule sind
ideal für Test- und Prüfsysteme
ausgelegt, da sie über einen intelligenten
Datenaustausch auf verschiedenen
Feldbus- oder Ethernet-Protokollen
für eine reibungslose
Integration mit Testautomatisierungssystemen
verfügen.
Verwendung der Software
GI.Bench
GI.bench ist eine hochmoderne
Software-Umgebung zur Datenerfassung,
die die Systemeinrichtung
und -konfiguration sowie die Protokollierung
und Überwachung mehrerer
Datenströme in einer benutzerfreundlichen
Desktop-Anwendung
kombiniert.
GI.bench ermöglicht es, Test- und
Überwachungsprojekte spontan zu
konfigurieren, auszuführen und zu
analysieren, wobei Anwender überall
auf hochverfügbare Messdaten
zugreifen können. In Kombination
mit der Software GI.bench werden
die Messmodule der Q.series X zu
einer vorgefertigten, einsatzbereiten
Datenerfassungslösung für Batterietestlabore.
◄
60 4/2022
Qualitätssicherung
Neueste Inspektionslösungen auf der electronica
Mit externen Transportflügeln kann das 3D-AXI-System iX7059 PCB Inspection XL von Viscom
bis zu 1600 mm lange Baugruppen prüfen
Halle A3, Stand 642
Viscom AG
www.viscom.com
4/2022
Mit vConnect haben Anwenderinnen und Anwender eine transparente Sicht auf die Verfügbarkeit und
Performance aller eingesetzten Inspektionssysteme und der dazugehörigen Peripheriegeräte
Die Viscom AG präsentiert vom
15. bis 18. November 2022 ihre neusten
Inspektionslösungen auf der
Weltleitmesse electronica in München.
Am Messestand A3-642 zeigen
Expertinnen und Experten des
Unternehmens, wie höchste Qualitätsanforderungen
in der heutigen
Elektronikfertigung zielgenau
erfüllt werden – schnell, präzise
und rundum vernetzt. Smartes
Condition Monitoring, zentraler und
effizienter IT-Management-Service,
performantes und skalierbares
Verarbeiten großer Datenmengen
– diese Themen wird Viscom
im Kontext mit seiner neuen
modularen Plattform vConnect vorstellen.
Komplexe Fertigungsprozesse
lassen sich mit modernsten
Methoden noch besser als bisher
vor unerwarteten Störungen und
Verzögerungen schützen. Spannendes
gibt es auch rund um die
praktische Anwendung Künstlicher
Intelligenz zu berichten: Am Beispiel
der Klassifikation von Inspektionsergebnissen
werden Möglichkeiten
aufgezeigt, KI schrittweise als
zuverlässiges Mitentscheidungskriterium
bei der Qualitätskontrolle zu
etablieren. Ein weiterer KI-Schwerpunkt
wird die smarte Segmentierung
von Voids sein, die mittels der
automatischen Röntgeninspektion
detektiert werden.
Die Besucherinnen und Besucher
bekommen auf der electronica tiefgehenden
Einblick in die weitgefächerte
Systemwelt von Viscom. Am
Messestand steht u. a. die iX7059
PCB Inspection XL. Das leistungsstarke
3D-AXI-System prüft Flachbaugruppen
bis zu einer Länge von
1600 mm im Hinblick auf Lotperlen,
Beschädigungen, Voids und viele
andere potenzielle Fehler. Ein innovatives
dynamisches 3D-Bildaufnahmeverfahren
generiert im Zusammenspiel
mit anwenderfreundlicher
Software außergewöhnlich schnell
komplette Volumina und einzelne
CT-Schichtbilder für exakte und wiederholgenaue
Messungen.
Einsatzmöglichkeiten des manuellen
und semiautomatischen Röntgens
kann man sich am 3D-MXI-
System X8011-III von Viscom zeigen
lassen. In der täglichen Praxis
unterstützt es bei Prozessoptimierungen
und Produktionsanläufen,
hilft bei der Bearbeitung von Reklamationen
und ist zudem ideal geeignet
für Qualitätskontrollen in der
High-Mix-Low-Volume-Fertigung.
Alles Wissenswerte zur schnellen
automatischen optischen Inspektion
inklusive eines rundum reibungslosen
Handlings präsentiert Viscom
an seinem heute weltweit bei
Kundinnen und Kunden sehr erfolgreich
eingesetzten 3D-AOI-System
S3088 ultra gold. Besonderheiten
der Drahtbondinspektion werden
an der S6053BO-V erläutert. Mithilfe
der Höheninformationen können
hier z.B. auch genau vorgegebene
Loopformen zuverlässig kontrolliert
werden. ◄
61
Produktion
Bei OEM und EMS:
Digitaler Zwilling gegen Bauteilmangel?
Detaillierte Angaben über Preise und Verfügbarkeit aus
Herstellerdatenbanken © Circuit Byte GmbH
Siemens Digital Industries
Software
https://www.sw.siemens.com
CircuitByte GmbH
https://www.circuit-byte.com/
znt Zentren für Neue
Technologien GmbH
https://www.znt-richter.com
Obwohl die Digitalisierung von
Produktentwicklung und Einkauf,
SMT-Bestückung und Montage
auf den ersten Blick wenig mit der
aktuellen Bauteilknappheit zu tun
hat, eröffnet sie in der Praxis neue
Handlungsmöglichkeiten und trägt
so zu besserer Wettbewerbsfähigkeit
bei. Mit CircuitByte und znt Richter
berichten zwei Partner von Siemens
Digital Industries Software, was das
umfassendste Software-Portfolio am
Markt gegen die Beschaffungskrise
ausrichten kann.
Allokation
als größte Herausforderung
Wachsender Bedarf, instabile
Lieferketten, längere Lieferzeiten,
steigende Preise, kürzere Lebenszyklen
– Experten rechnen damit,
dass diese Situation am Markt für
Elektronikkomponenten über Jahre
anhalten wird. So klagen OEM wie
EMS über schlechte Auslastung
der Produktion bei hohem Auftragsbestand.
„Wenn man 100 Elektronik-Manager
nach ihrer größten Herausforderung
fragt, sehen 99 diese
in der Allokation“, sagt Kevin
Decker Weiss, Vertriebsleiter und
Geschäftsführer von CircuitByte
in Offenbach. „Der Produktionsprozess
beginnt im Einkauf; wer
keine Bauteile findet, kann nicht
produzieren.“
Online-Recherche
und ERP-Integration
Statt per Telefon oder Einzelmail
Bauteile zu suchen, greift man mit
dem Valor BOM-Connector direkt
auf Preise, Bestände, Lieferzeiten
und alternative Teile bei verschiedenen
Lieferanten und Herstellern
zu, die auch kundenspezifische
Informationen enthalten. Eine ERP-
Integration sorgt für Komfort, der
vom Bestandsabgleich über Anfragen,
die EMS-Angebotserstellung
bis zur Bestellung reicht.
Das Programm hat CircuitByte
bereits vor zwölf Jahren entwickelt.
Seit zwei Jahren gehört es zum Portfolio
von Siemens. „Wir können das
Problem der Bauteilknappheit nicht
lösen“, sagt Kevin Decker-Weiss,
„aber auf operativer Ebene kommt
man mit Valor viel besser zurecht,
spart Arbeitszeit und erledigt mehr
Aufträge.“
Integration
von Engineering und Fertigung
Wer auf Bauteilalternativen ausweichen
und für verschiedene Chargen
unterschiedliche Komponenten
suchen muss, braucht Unterstützung
in der Kommunikation mit Entwicklung
und Fertigung.
Valor gleicht dazu Geometriedaten
der Bauteile mit jenen der vorgesehenen
Linien ab, liefert Machbarkeitsanalysen
und die Grundlagen
für eine Produktionskosten-
Kalkulation. Schließlich sorgt das
Programm nach dem Kauf für die
richtige Verwendung durch Querverbindungen
zwischen Stückliste
und Design.
Selbst die Programmierung der
Bestückungsautomaten der verschiedenen
Hersteller wird übernommen
und die richtige Verwendung
der Bauteile abgesichert. Bei
knappen Bauteilen wird es nochmals
dringender, Ausschuss und
Nacharbeit zu vermeiden, um
die geforderten Stückzahlen liefern
zu können und die Qualitätsvorgaben
bis hin zur Null-Fehler
Forderung der Automobilhersteller
zu erfüllen.
Sicherheit
durch Digitalen Zwilling
Hersteller, die in immer kürzeren
Abständen neue Bauteile verwenden
müssen, brauchen neben
Informationen zu Preis, Verfügbarkeit
und End-of-Life auch Sicherheit
zur Produzierbarkeit. Passt
das gefragte Teil perfekt, liegt es
im Grenzbereich oder lässt es
sich nicht verwenden? Dazu müssen
3D-Modelle von Bauteil, Leiterplatte
und Fertigungseinrichtungen
vorhanden sein – Digitale Zwillinge,
die Herstellungs- und Montageprozesse
begleiten.
„Es genügt nicht, für jeweils aktuelle
Herausforderungen wie Bauteilknappheit
nach digitalen Lösungen
zu suchen“, sagt Bernhard Marsoner,
CEO des MES-Spezialisten
znt Richter, einem weiteren Smart
Expert Partner von Siemens. „Der
vollständige Nutzen entsteht erst
bei durchgängiger Digitalisierung.“
Moderne SMT-Anlagen, die Qualitätsprüfung sowie Montage,
Verpackung und Logistik stellen hohe organisatorische Anforderungen
© Bahner Elektronik GmbH, Ottobrunn
62 4/2022
Produktion
MES löst 5M-Prozessanforderungen in der Elektronikfertigung © znt Richter GmbH
Flexibilität und
Rückverfolgbarkeit durch MES
Kommen die Komponenten auf
einmal oder auf mehreren Reels?
Gibt es eine oder mehrere SMT-
Linien? Der Trend zu Variantenvielfalt
und sinkenden Losgrößen
stellt ohnehin hohe Anforderungen
an die Produktionsplanung.
Maschinenbelegung und Rüstvorgänge
der hochflexiblen Automaten
müssen geplant werden. Hersteller
brauchen den Überblick, wann
welches Produkt an welcher Stelle
ist, in welchem Stadium sich der
gesamte Auftrag befindet.
Je nach Branche und Regulierung
herrschen unterschiedliche
Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit
durch den gesamten
Prozess.
4/2022
„Wer die jeweils geltenden Vorschriften
zu Rückverfolgbarkeit und
Qualitätsdokumentation effizient
erfüllen will, schafft dies nur vollständig
digital, also ohne Medienbrüche“,
sagt Jochen Stephan, CSO bei znt
Richter. „Dazu lassen sich die Bestückungsautomaten
per Plug&Play an
ein Manufacturing Execution System
(MES) anbinden, welches die
relevanten Daten erfasst.“
Keine Insellösungen
Nach der Inspektion und eventueller
Nacharbeit werden die Produkte
an Montagelinien oder in Verpackung
und Versand gebracht. Bei
aufwendigen Änderungsprozessen,
hoher Variantenvielfalt und komplexer
Logistik muss die Rückverfolgbarkeit
erhalten bleiben. Dazu müssen
auch in der Montage Prozesse
Mit dem Process Automation Controller (PAC) von znt Richter kommt man von der Datenerfassung bis zu
einer vollständigen Automatisierung © znt Richter GmbH
automatisiert, Maschinen angebunden
und eine sichere Werkführung
eingerichtet werden, die konkrete
Arbeitsanweisungen und Dokumentation
anhand des Digitalen Zwillings
bereitstellt. „Znt Richter implementiert
dazu das MES Opcenter Execution
EL von Siemens mit eine
eigenen,durchgängigen Equipment
Integration Lösung“, sagt Jochen
Stephan.
„Für eine lückenlose Rückverfolgung
müssen einzelne Prozessschritte
abgehakt oder sogar per
elektronischer Unterschrift abgesichert
werden.“
Das MES sammelt alle diese
Daten. Sie münden in einen eDHR,
der später zu diesem Produkt abgerufen
werden kann. „Wenn die
Anwender sich allein auf die hoch
automatisierten Bestückungsautomaten
verlassen, schaffen sie Insellösungen“,
ergänzt Bernhard Marsoner.
„Doch erst der Gesamtzusammenhang
über alle Prozessschritte
führt zu der gewünschten Effizienz
und Rückverfolgbarkeit.“
Flexibilität ist gefragt
Wer die gesamte Prozesskette
schnell umrüsten und neu aufstellen
kann, der gewinnt genügend Flexibilität,
um den wechselnden Herausforderungen
zu begegnen. MES-
Systeme erlauben eine Feinplanung
nach verschiedenen Strategien:
Nach optimaler Auslastung teurer
Maschinen, zur pünktlichen Erreichung
der Liefertermine oder nach
Marge. Vor allem aber erlaubt die
Flexibilität High Mix – Low Volume
Strategien, womit sich kurzfristig
verfügbare Bauteile schnell verarbeiten
lassen.
Da schließt sich der Kreis: „Je
höher ein Elektronikfertiger digitalisiert
und automatisiert ist, desto
höheren Nutzen zieht er aus dem
Valor BOM-Connector bei der
Bewältigung der Bauteilknappheit“,
sagt Kevin Decker-Weiss.
Ganzheitliche
Digitalisierungsstrategie
Die notwendige Integration von
Elektronik und Mechanik, Digitale
Zwillinge von Produkt und Produktion,
ein branchentauglich ausgerichtetes
MES und umfassende Integration
von Maschinen und Arbeitsplätzen
können die Hersteller nicht auf
einmal stemmen. Daraus ergibt sich
die Gefahr, dass später Schnittstellen
fehlen, Insellösungen nicht integriert
werden können und Digitalisierungslücken
bleiben. Sicherheit
dagegen gewinnen Unternehmen,
die auf Siemens Digital Industries
Software setzen. Das umfassende
und durchgehende Lösungsangebot
deckt alle Bereiche ab und lässt
sich schrittweise implementieren.
„Unternehmen sollten ihren Fokus
von einzelnen Problemen auf eine
ganzheitliche Betrachtung richten“,
sagt Bernhard Marsoner. „Ein guter
Einstieg dazu ist ein Smart Manufacturing
Audit.“ In einem mehrtägigen
Audit werden in einer vorgegebenen
Reihenfolge alle Bereiche
eines Kundenunternehmens aufgenommen.
Schließlich wird eine Empfehlung
erarbeitet, die eine Roadmap
zum Soll-Zustand und konkrete
Handlungsanweisungen enthält. ◄
63
Produktion
Flexibilitätssteigerung in der SMT-Produktion
durch Stangen- oder lose Bauteile
Autor:
Bastian Glückselig
Produktmanager und
Prozessexperte
JUKI Automation Systems
GmbH
www.juki-smt.com
Europa ist bei der EMS Produktion
verglichen mit dem Weltmarkt
ein kleines Licht – in Europa findet
nur 8 % der Produktion statt. Daher
ist es kein Wunder, wenn speziell
kleine und mittelständische Unternehmen
hinten anstehen, wenn es
um die Verteilung von Bauteilen geht,
da diese Unternehmen im Regelfall
auftragsbezogen bestellen und
nicht über die finanziellen Möglichkeiten
verfügen sich die Lager auf
gut Glück vollzumachen. Die Bauteilknappheit
und unkalkulierbaren
Lieferzeiten zwingen europäische
EMS-Unternehmen sehr flexibel zu
sein im Hinblick auf verfügbare Bauteile.
Die Kompetenzen vieler mittelständischer
Unternehmen ändert
sich drastisch. Wo sich vorher auf
die Produktion konzentriert wurde,
spielt jetzt der strategische Einkauf
eine ebenso große Rolle. Um Aufträge
überhaupt fertigen zu können,
müssen Dienstleiter mittlerweile oft
Bauteile einkaufen, die gerade verfügbar
sind, egal wie diese angeliefert
werden (lose, im Stick, im Tray
oder auf Rolle).
Flexibilität
Im Hinblick auf die verfügbaren
Bauteile ist in der Produktion Flexibilität
gefragt. Zahlreiche Unternehmen,
die nicht bereits in der
Vergangenheit mit unterschiedlichen
Zuführmechanismen gearbeitet
haben, stellen spätestens
jetzt auf Stangenförderer
oder Trays
um bzw. setzen
diese zusätzlich ein.
Das steigende Interesse
merkt man an
der deutlich gestiegenen
Nachfrage.
Vibrationsfeeder
befördern in Stangen
gepackte Bauteile
mittels Vibration
zur Bestückungsmaschine.
Auf dem Markt gibt
es unterschiedlichste
Modelle verschiedener
Hersteller.
Hier gilt
es herauszufinden,
welches Modell sich am besten für
die eigene Produktion eignet. Oft
ist das Einrichten mit erheblichem
Fingergeschick verbunden. Wenn
es dann aber vollbracht ist, können
auch kleine Teile prozesssicher
und stabil zugeführt werden.
Interessant sich auch Feeder, die
beispielsweise gleichzeitig auf 4
Spuren zuvor in Position gerüttelte
Bauteile zuführen können. Es gibt
auch Modelle, die einfaches Plug
and Play versprechen.
Plug-and-Play-Förderer
Die Herausforderung bei Plugand-Play-Förderern
liegt in der
Stange. Während die Bauteile weltweit
genormt sind, trifft man bei der
Verpackung (der Stange) auf unterschiedlichste
Formen und Abmessungen
bei gleichem Inhalt. Hier
ist es von Vorteil, schnell den passenden
Adapter bekommen zu können
und auf ein breites Spektrum
an Bauteil-Stangen-Kombinationen
zurück greifen zu können.
Stangen können auch mittels Förderer
zugeführt werden, welche die
Bauteile mit einem Gummiband zur
Maschine bringen. Dabei werden am
Stangenende die Bauteile an den
Gummi übergeben und können in
der Maschine einzeln entnommen
werden. Der Einrichteaufwand ist,
verglichen mit Plug-and-Play-Förderern
deutlich höher, die Flexibilität
in Bezug auf die Anpassbarkeit
jedoch auch. Eine andere Möglichkeit
ist der Einsatz von Trays, entweder
in JEDEC-Trays, Waffle-
Packs oder durch 3D Druck selbst
erstellt. JEDEC-Trays und Waffle-
Packs gibt es als Leerware auf dem
Markt. Hierbei muss allerdings das
Umpacken in die Trays mitberücksichtigt
werden. Unter Umständen,
eine flexible Bestückmaschine
vorausgesetzt, lassen sich auch
die einfachen und dünnen Kunststoffverpackungen
der Hersteller
verwenden. Diese werden dann
auf einem Zuführtisch mit doppelseitigem
Klebeband fixiert und von
dort sicher abgeholt.
Immer häufiger werden EMS-
Dienstleister von Ihren Auftraggebern
nur mit Abschnitten von Rollen
konfrontiert und stehen vor der
Herausforderung, diese ebenso
sicher und rückverfolgbar zuführen
zu können. Hierzu bieten sich
sogenannte Tape Presenter, also
Vorrichtungen an, welche den Gurtabschnitt
in der Waagerechten fixieren
und eine Abholung von einem
Zuführtisch ermöglichen.
Um vorhandene Feeder für Gurtabschnitte
zu ertüchtigen gibt es
den Feeder-Finger, welcher es ermöglicht
den Abschnitt auf einem
normalen Feeder zuzuführen, und
zwar vom ersten bis zum letzten
Bauteil. Dabei wird das Deckband
mit einem Messer geöffnet und zur
Seite bewegt, wodurch das Bauteil
zum Abholen freigelegt wird.
Um den Rüstprozess zu beschleunigen
und zu automatisieren stehen
Smart-Load-Feeder in den Startlöchern.
Der Bediener muss lediglich
den Gurt in den Feeder einführen.
Den Rest übernimmt, ähnlich
wie beim Feeder-Finger, das Gerät
und ermöglicht auch 50mm kurze
Schnipsel zu verarbeiten.
Eine weitere Herausforderung ist
auch die Anforderung des Trackings
der Bauteile. Hierbei wird für jede
Stange oder Tray, wie bei Rollen
üblich, eine eindeutige ID vergeben
und mit dem Feeder, der Bank und
schlussendlich mit der Maschine verheiratet.
Die Maschine erzeugt dann
Bestückungsbezogene Designatordaten
und lässt somit eine Rückverfolgbarkeit
wie gewohnt zu. ◄
64 4/2022
Produktion
Starke Allianz im Bereich
„Remote-Laserschweißen“
sind wir überzeugt: Starke Allianzen
sind die Technologie- und Marktführer
von morgen.“
„Wir freuen uns, mit Blackbird
Robotersysteme einen weiteren
starken Partner gewonnen zu haben,
der uns insbesondere bei Schweißanwendungen
in der Elektromobilität
durch innovative Systemlösungen
überzeugt hat. Durch die Kooperation
können wir unsere Kunden aus
der Automobilindustrie jetzt noch
ganzheitlicher bedienen“, ergänzt
Dr. Andreas Kahn, Director Global
Laser and Sensor Business von
ABICOR BINZEL.
„Die Blackbird-Komplettlösungen
mit ihren hochdynamischen Laser-
Scan-Systemen sowie integrierten
Sensorik- und Qualitätskontroll-Tools
bringen uns auch in diesem Bereich
der Schweißtechnik in eine technologisch
führende Position“, fügt
Prof. Dr. Emil Schubert, CTO von
ABICOR BINZEL, hinzu.
4/2022
Die Blackbird Robotersysteme
GmbH, Expertin für Remote-Laserschweißen,
kooperiert mit dem global
aufgestellten Spezialisten für
Schweißtechnik ABICOR BINZEL.
Die Zusammenarbeit ermöglicht
die weltweiten Kunden noch besser
zu betreuen, vom technischen
Vertrieb und der Applikationsunterstützung
bis hin zu einem erweiterten
Vor-Ort-Kundenservice für
alle internationalen Installationen.
Ab Juli 2022 hat der renommierte
Anbieter aus Buseck, der auch im
Bereich Laserfügen mittlerweile
über fast 15 Jahre internationale
Expertise verfügt, die integrierten
Systemlösungen von Blackbird im
Bereich des Remote-Laserschweißens
in sein Angebotsspektrum mitaufgenommen.
Remote-Laserschweißen mit galvanometerbasierten
Scan-Köpfen
hat sich zu einer Schlüsseltechnologie
in zahlreichen Industriezweigen
entwickelt. Insbesondere in der
Automobilindustrie, im Bereich Elektro-Mobilität
aber auch in der Batterie-
und Brennstoffzellenfertigung
werden mit Hilfe dieses Fügeverfahrens
hochinnovative Materialverbindungen
sicher hergestellt und erlauben
damit die Entwicklung zukunftsweisender
Produkte. Das Unternehmen
Blackbird als kleiner, flexibler
Mittelständler hat sich über die Jahre
den Ruf als Technologieführer im
Remote-Laserschweißen erarbeitet.
Dabei schließt das Leistungsspektrum
die umfassende Systemintegration
sowie softwaregestützte
Steuerungstechnik mit einer intuitiven
Benutzeroberfläche mit ein.
Zur Ausweitung des technischen
Vertriebs und des weltweiten Kundenservice
kooperiert Blackbird ab
Juli 2022 mit dem Technologieentwickler
und Schweißexperten ABI-
COR BINZEL. Die intensive und
partnerschaftliche Zusammenarbeit
stellt sicher, dass jeder Kunde
optimal betreut werden kann – von
seiner individuellen Anfrage bis hin
zum längjährigen After-Sales-Support.
Zukünftig wird es Märkte geben,
die von einem der beiden Kooperationspartner
exklusiv bedient werden.
„Mit ABICOR BINZEL haben wir
den idealen Partner mit über 75 Jahren
Erfahrung in der Schweißtechnik
gefunden, um global gemeinsame
Kunden noch besser betreuen zu
können“, freut sich Karl Christian
Messer, Geschäftsführer Blackbird
Robotersysteme GmbH, über die
Zusammenarbeit. „Darüber hinaus
Elektronische Bauteile und
Platinen müssen immer größeren
Anforderungen standhalten,
wie z.B. hoher Feuchtigkeit,
extremen Temperaturen,
mechanischen Belastungen
und chemischen Einflüssen.
Unsere Produkte garantieren
einen hochwirksamen Schutz
empfindlicher Elektronik wie
beispielsweise bestückte
Leiterplatten (PCB‘s), Sensoren
oder Module. Mit unseren
Blackbird Robotersysteme
GmbH
info@blackbird-robotics.de
www.blackbird-robotics.de
ELANTAS Europe -
Schutz empfindlicher Elektronik
Produktreihen Bectron ® und
Elan-glue ® bieten wir ein
umfangreiches Sortiment an:
• Conformal Coatings
(Dünnschicht- und Dickschichtlacke)
speziell zum
Schutz von PCB‘s
• Verguss- & TIM-Materialien
für Anwendungen in der
Elektronikindustrie
• Isolier-Heißkleber
zum Beschichten, Kleben und
als Vibrationsschutz
• Klebstoffe
(1k & 2k) zum Verbinden,
Dichten und Schutzversiegeln
von elektronischen und
industriellen Anwendungen
ELANTAS Europe GmbH
Grossmannstr. 105
20539 Hamburg, Germany
bectron.elantas.europe@altana.com
www.elantas.com/europe
65
Produktion
Erzeugung ultradünner Ruthenium-
Halbleiterschichten
Mikro-
produktion
in h .ȯchster
.ȧzision ochster
..
Prazision
Die 3D-Drucker von
BMF erreichen Auflösungen
von 2 bis 10 µm
bei Toleranzen von +/-
10 bis 25 µm mit vielen
Polymer- und Keramikmaterialen
für Serienteile oder
Prototypen.
Interessiert?
Muster, Versuchsteile
oder unverbindliche
Beratung gibt es hier:
BMF3D.DE
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Besuchen Sie uns auf der
Die neue zweistufige Atomlagenabscheidung erzeugt Halbleiterschichten mit
geringem Widerstand und hoher Haltbarkeit – für leistungsfähigere Mikrochips der
Zukunft.
Tanaka stellte ein zweistufiges
Filmabscheidungsverfahren vor,
das den flüssigen Ruthenium- Präkursor
TRuST verwendet.
Was ist TRuST?
TRuST ist ein Präkursor (ein Ausgangsprodukt
für eine chemische
Reaktion), der sehr gut sowohl mit
Sauerstoff als auch mit Wasserstoff
reagiert und hochwertige Rutheniumschichten
bilden kann. Bei dem
neuen Verfahren handelt es sich
um eine zweistufige Atomlagenabscheidung
(Atomic Layer Deposition,
ALD), bei dem Wasserstoff
für die Bildung eines dünnen Antioxidationsfilms
und Sauerstoff für
die Abscheidung eines hochwertigen
Rutheniumfilms verwendet
wird. Der zweistufige Prozess verhindert,
dass das Substrat oxidiert,
und sorgt gleichzeitig dafür, dass bei
der Abscheidung der Wasserstoffschichten
die Reinheit des Rutheniums
nicht beeinträchtigt wird.
Der Ruthenium-Präkursor von
Tanaka hat den weltweit höchsten
Dampfdruckwert – mehr als 100-
mal höher als bei den Vorgängern.
Dadurch erhöht sich die Konzentration
in der Schichtabscheidungskammer
und die Adsorptionsdichte der
Moleküle auf der Substratoberfläche,
wodurch eine hervorragende
Schichtabdeckung und eine schnellere
Abscheidung erreicht werden.
Die Technologie ist ein wichtiger
Fortschritt für die weitere Miniaturisierung
und verbesserte Haltbarkeit
von Halbleitern. Sie wird
voraussichtlich überall dort zum
Einsatz kommen, wo neue Technologien
eine schnellere Datenverarbeitung
erfordert – in Rechenzentren
und in Smartphones ebenso
wie für das Internet der Dinge und
autonome Fahrzeuge. Das Verfahren
wurde von Professor Soo-
Hyun Kim von der School of Materials
Science and Engineering, College
of Engineering, der Yeungnam
University in Südkorea vorgeschlagen.
Die Entwicklung und Bewertung
des Beschichtungsverfahrens
erfolgte gemeinsam von Professor
Kim und Tanaka Kikinzoku Kogyo.
Zweistufige Schichtabscheidung
Bislang war das einstufige
Abscheiden von Schichten unter
Frankfurt am Main, 15. - 18.11.2022
Halle 11.1 an Stand B38!
Tanaka Precious Metals
https://tanaka-preciousmetals.com
Querschnitt des zweistufigen Films unter dem
Rasterelektronenmikroskop
66
4/2022
Produktion
Zweistufige Schichtabscheidung mit TRuST
Verwendung von Sauerstoff das
gängige Verfahren. Das zweistufige
Verfahren zur Abscheidung
von Schichten unter Verwendung
von Sauerstoff und Wasserstoff
ist daher ein Meilenstein.
Es verringert das Risiko
der Oberflächenoxidation, die
normalerweise durch die Wasserstoffbeschichtung
verursacht
wird, und ermöglicht eine hochreine
Beschichtung. Die Reinheit
des Rutheniums bei der Sauerstoffbeschichtung
liegt gleichbleibend
bei fast 100%. Außerdem
ist die Rutheniumschicht glatt und
dicht und weist einen geringeren
Widerstand auf als zuvor, da die
Basis zuerst mit der Sauerstoffbeschichtung
gebildet wird. Das
Moore´sche Gesetz besagt, dass
sich die Zahl der Halbleiterelemente
auf Mikrochips etwa alle
18 Monate verdoppelt. Dazu müssen
diese Elemente immer kleiner
werden. Damit das gelingt, müssen
folglich auch die Rutheniumschichten
dünner werden. Allerdings
nimmt normalerweise der
elektrische Widerstand zu, wenn
eine leitende Schicht dünner wird.
Die zweistufige Schichtabscheidung
ist der Ausweg aus diesem
Dilemma. Weil dort zusätzlich
zur Sauerstoffabscheidung auch
Wasserstoff verwendet wird, sinkt
der Widerstand sogar, obwohl die
Schicht dünner wird, insbesondere
bei Schichtdicken von 10 nm
und darunter. Der Aufwand nimmt
dadurch nicht zu, denn das Aufbringen
des hochreinen Rutheniumfilms
erfolgt für beide Stufen
mit den gleichen Ausgangsstoffen
und bei der gleichen Temperatur.
Daher ist die Beschichtung
mit derselben Beschichtungsanlage
möglich. ◄
Step by step to full-scale
automation at THT with
sFAB-D of FUJI
operator-free high secured insertion
dark factory with no manual intervention
world-leading technology
FUJI EUROPE CORPORATION GmbH
+49 (0)6107 6842-0
fec_info@fuji-euro.de
www.fuji-euro.de
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4/2022
67
Produktion
Effiziente Überwachung
von Versorgungs- und Betriebseinrichtungen
UNITRO-Fleischmann-
Störmeldesysteme
www.unitro.de
Um insbesondere Versorgungs- und Betriebseinrichtungen
effizient zu überwachen, wurde das innovative
Windows Annunciator WA-Meldesystemen von
UNITRO entwickelt. Es ist mit drei verschiedenen
Fronteinbaugehäusen und als 19-Zoll-Rack-System
verfügbar. Gemeinsam sind allen Typen die Versorgungs-
und Meldespannung von 24...230 V AC/DC, die
großflächigen 5-Farben-LED-Leuchtfelder: rot/grün/
gelb/blau/weiß und die Fähigkeit, über den mini USB
Port parametrierbar zu sein sowie alle Meldefunktionen
nach DIN 19235 und US/ISA-18.1.
Das CWA16 ist das kompakte Front-Leuchtfeld-
Störmeldesystem 96 x 96 mm für 16 Meldeeingänge
mit quittierbarer Blinkstörmeldung.
Das WA16 ist ein Fronteinbau-Meldesystem 144 x
144 mm für den EVU-Einsatz mit erhöhter Störfestigkeit
gemäß UNITRO EVU Standard DIN EN 61000.
Es ist ebenfalls für 16 Meldeeingänge (2-polig) ausgelegt
und erreicht eine Auflösung von 1 ms. Optional
mit IEC-61850-Protokoll.
Universelles IKT-System
Das WA40 ist ein universelles IKT-System zum
Fronteinbau, Maße: 144 x 288 mm. Es eignet sich für
bis zu 40 Meldungen, erweiterbar auf 200 Meldungen
(Master-Slave). Optional ist hier die Ethernet-Schnittstelle
mit den Protokollen IEC 60807-5-104 oder 61850.
Das WA40 ist ein Redundant-System mit potentialgetrenntem
redundantem Netzteil. Das WA40-CS-System
nutzt man für höchste Cyber-Resilienz. Schließlich
das ZFM WA 19“ 84TE 6HE Rack nutzt Steckkarten
20TE für 32/224 Meldeeingänge. Nähere Eigenschaften
sind zeitfolgerichtige Protokollierung und 1
ms Auflösung sowie Nutzung als Stand-alone-System
mit Protokolldrucker oder als Unterstation für das System
SISSY SCADA mit Prozessvisualisierung, beliebig
erweiterbar. ◄
Ihr Partner für SMD-Technologie
Das neue
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68 4/2022
Produktion
Neue Produkte
sollen PµSL ermöglichen
IHR SYSTEMLIEFERANT FÜR
DIE ELEKTRONIK-FERTIGUNG
Boston Micro Fabrication (BMF) kündigte die
Eröffnung eines Forschungs- und Entwicklungszentrums
in San Diego, Kalifornien, an. Das
BMF-Forschungsinstitut wurde speziell für die
Entwicklung und Inkubation von Produktideen
gegründet, die nur durch die Mikro-3D-Plattform
von BMF ermöglicht werden.
Mikro-3D-Drucksysteme
Anfang 2018 wurden die ersten Mikro-
3D-Drucksysteme von BMF ausgeliefert. Inzwischen
haben 300 Kunden auf der ganzen Welt
3D-Drucker von BMF eingeführt, die in Produktentwicklung
und Prototyping, Forschung
und Produktionsqualifizierung eingesetzt werden.
Besonders die Industriesegmente Elektronik,
Optik/Photonik, Medizintechnik, Mikrofluidik
und Biowissenschaften profitieren von
dem neuen Verfahren.
Boston Micro Fabrication
www.bmf3d.com
Die PµSL-Plattform
von BMF wurde entwickelt, um einen hochwertigen
Bedarf im Markt der additiven Fertigung
zu decken, der von etablierten Technologien
nicht adressiert wurde. Es geht um Teile,
die typischerweise im Zentimeterbereich oder
darunter liegen und mit Toleranzen unter 10 µm
gefertigt werden müssen. Zahlreiche Industriekunden,
die BMF-Systeme bei der Entwicklung
solcher Teile getestet und eingesetzt haben,
sehen nun das Potenzial für die Produktion
von Serienteilen. BMF arbeitet weiter daran,
die Bedürfnisse dieser Kunden zu befriedigen,
die Plattform zu verbessern und die Erfüllung
von Produktionsanforderungen sicherzustellen.
Zweites Standbein
Doch nun will das Unternehmen ein zweites
Standbein schaffen. „Nach einigen Jahren auf
dem Markt sehen wir, dass viele Produkte einzig
und allein durch unsere Plattform möglich
werden“, erklärt John Kawola, CEO von Boston
Micro Fabrication. „Deshalb arbeiten wir nun
auch mit Forschern, Produkt-Designern und
anderen Kooperationspartnern an neuen Produktideen.
Wir haben kürzlich zusätzliches
Kapital erhalten, um unsere Plattform weiterzuentwickeln.
Diese Mittel werden nun auch für
die Entwicklung und Vermarktung von derartigen
Endprodukten verwendet. Diese beiden
Standbeine werden sich gegenseitig ergänzen,
um das übergeordnete Ziel zu erreichen,
die Leistungsfähigkeit der additiven Fertigung
in der Mikroproduktion freizusetzen.“ Die neuen
Bemühungen werden von Dr. Chunguang Xia
geleitet, dem CTO und Mitbegründer von BMF.
Das neue Zentrum wird in Forschung und technischer
Umsetzung mit anderen technischen
Bereichen und Forschungszentren von BMF
in Shenzhen, Chongqing, Tokio und Boston
zusammenarbeiten. ◄
4/2022 69
Mehr ESD-Sicherheit und
Kontrolle mit ESD-Management
Elektronikbauteile sind durch automatisierte
Fertigungsabläufe, fortschreitende
Miniaturisierung und hohe Fertigungsgeschwindigkeiten
zunehmend durch
die Auswirkung elektrostatischer Aufladung
gefährdet. Mit einem kompetenten
ESD-Management können ESD-Risiken
und daraus entstehende Kosten signifikant
gesenkt werden.
Wir bieten Ihnen:
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und Seminare
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finden Sie auf
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Produktionsausstattung
Der Einfluss sauberer Luft
auf die Wertschöpfungskette
Lötrauchabsaugung an manuellem Arbeitsplatz – Einsatz einer Saugspitze am Absaugarm
„Jedes Unternehmen ist eine
Ansammlung von Tätigkeiten,
durch die sein Produkt entworfen,
her gestellt, vertrieben, ausgeliefert
und unterstützt wird. All diese
Tätigkeiten lassen sich in einer
Wertkette darstellen.“ Diese von
Michael E. Porter verfasste Definition
ist eine von vielen, die man in
Fachbüchern, auf Websites und in
Nachschlagewerken zur Frage findet,
was die Wertschöpfungskette
darstellt. Prinzipiell handelt es sich
um die Abfolge von Aktivitäten, die
ein produzierendes Unternehmen
durchführt, um seine Produkte oder
Dienstleistungen zu entwickeln, produzieren,
vertreiben, auszuliefern
und zu betreuen.
Die Wertschöpfungskette wird
von drei Hauptparametern wesentlich
beeinflusst:
• direkte Aktivitäten, z.B. Forschung,
Entwicklung, Fertigung, Auslieferung
• indirekte Aktivitäten, z.B. Instandhaltung,
Anlagenbetrieb, Arbeitsschutz,
Umwelt
• Qualitätssicherung, z.B. Überwachung,
Test/Inspektion, Qualitätsmanagement
Vor allem die indirekten Aktivitäten
und die Qualitätssicherung
generieren einen großen Kostenanteil
an den Gesamtinvestitionen
zur Herstellung eines Produkts. Sie
stehen daher hier im Fokus.
Indirekte Aktivitäten
und deren Einflüsse
Diese Aktivitäten können in drei
Teilbereiche untergliedert werden:
in den Fertigungsräumen abhängig.
Doch in welcher Form?
Nun, in der modernen Elektronikfertigung
sind eine ganze Reihe
unterschiedlicher Verfahren anzutreffen.
Verbindungs- und Trenntechniken,
Oberflächenbearbeitungen
wie Bohren, Sintern oder
Fräsen, den Einsatz von Flussmitteln
bis hin zu Produktionsverfahren
wie 3D-Druck oder Rapid Prototyping.
Dabei werden Technologien
wie Lasern, Löten, Schweißen
oder Kleben eingesetzt – und
all diese Prozesse generieren luftgetragene
Schadstoffe.
Luftgetragene Schadstoffe
und deren Auswirkungen
Kurz formuliert, haben Luftschadstoffe
negative Auswirkungen nicht
nur auf die Gesundheit der Mitarbeiter
eines Unternehmens, sondern
auch auf Produktionsanlagen und
die Produkte selbst.
Luftgetragene Schadstoffe werden
prinzipiell nach Partikelgrößen
unterteilt. Diese Klassifizierung
fokussiert primär den Einfluss der
Emissionen auf den menschlichen
Organismus. So werden luftgetragene
Schadstoffe nicht nur dahingehend
differenziert, ob sie hirn-,
nerven- oder atemwegsschädigend
sind, sondern ob sie einatembar
(E-Fraktion) oder alveolengängig
(A-Fraktion) sind. Hierzu gibt es
gesetzliche Grenzwerte gemäß DIN
EN 481. Diese liegen nach TRGS
(Technische Regel für Gefahrstoffe)
9000 für die E-Fraktion bei
10 mg/m³ und für die A-Fraktion bei
1,25 mg/m³.
In den gesetzlichen Bestimmungen
der TA Luft (Technische
Anleitung zur Reinhaltung der Luft)
darf eine Gesamtstaub-Massenkonzentration
inkl. Feinstaub von
20 mg/m³ vorliegen. Dies gilt allerdings
nur für gesundheitlich unbedenkliche
Stäube und beinhaltet
nicht die sogenannten KMR-Stoffe
(karzinogen, mutagen, reproduktionstoxisch).
Luftschadstoffe haben ebenfalls
negativen Einfluss auf Fertigungsanlagen
und Produkte. Je nach Prozesstechnologie
(Lasern, Löten,
• Instandhaltung
Dazu gehören Produktionsmittel
und -räume sowie die Gesamtheit
aller Anlagen bzw. Systeme.
• Produktqualität
Dies beinhaltet die Präzision der
Fertigung, Fehlerfreiheit, Funktionalität
und Sauberkeit.
Autor:
Stefan Meißner,
Unternehmenskommunikation
ULT AG
www.ult.de
• Arbeitsschutz
Hierzu gehören auch Arbeitskleidung,
ESD-Schutz, Verletzungspotenzial
und saubere Luft.
Alle drei Punkte haben eines
gemeinsam: Sie sind von reiner Luft
Dreifache Schadenswirkung von Laserrauch – auf Mensch, Maschine
und Produkt
70 4/2022
Produktionsausstattung
Mobile Absaug- und Filteranlage für größere Mengen Lötrauch, LRA 1200
Schweißen etc.) bestehen Sie aus
unterschiedlichen anorganischen
und organischen Substanzen, die
aufgrund chemischer Reaktionen
teils drastische Effekte erzielen.
Lötrauch beispielsweise besteht vor
allem aus Zersetzungsprodukten von
Flussmitteln, Lötwerkstoffen und
Rückständen von Reinigungsmitteln,
die sich zu klebrigen Aerosolen
verbinden können. Diese können
fest haftende Schmutzschichten bilden
und somit Produktionsanlagen
verunreinigen, was die Fertigungsqualität
nachhaltig negativ beeinflusst.
Wenn etwa elektronische
Baugruppen mit klebrigen Stäuben
kontaminiert werden, kann dies zu
Korrosion der Leiterbahnen führen,
was in teilweisem oder sogar komplettem
Ausfall der Funktionalitäten
resultieren kann. Die Produktqualität
leidet somit nachhaltig unter dem
Einfluss schädlicher Emissionen.
Absaug- und Filteranlagen
und deren Unterstützung
Damit luftgetragene Schadstoffe
ihre Auswirkungen nicht entfalten
können, müssen Sie so früh wie
möglich beseitigt werden. Absaugund
Filteranlagen stellen hierfür eine
effektive Lösung dar. Die Vielfalt
der angebotenen Systeme ist dabei
hoch. Absauganlagen determinieren
sich nach Schadstoffart und -menge,
nach deren Einsatz in automatisierten,
teilautomatisierten oder manuellen
Fertigungen sowie nach Mobilität
bzw. Flexibilität.
Moderne Absaug- und Filteranlagen
reinigen die Prozessluft so
sehr, dass sie anschließend in den
Arbeitsbereich zurückgeführt werden
kann. Dies beruht auf entsprechenden
Filterkonzepten, die teilweise
auch nach speziellen Anforderungen
konzipiert werden.
Ein wichtiger Aspekt bei der Luftreinigung
ist auch die Erfassung
der Luftschadstoffe. Dabei ist die
Nähe zur Emissionsquelle von entscheidender
Bedeutung – je näher,
desto besser. Nicht nur, um den
Großteil aller Partikel zu erfassen
bevor diese sich ausbreiten können,
sondern auch, um den ökonomischen
Aufwand zu minimieren.
Es gibt die Faustregel, dass der
doppelte Abstand zwischen Emissionsquelle
und dem Erfassungselement
der mindestens vierfachen
Ansaugleistung des Absaug- und
Filtersystems bedarf.
Als Erfassungselemente werden
Endstücke auf Absaugarmen
bezeichnet, die eine optimale Erfassung
luftgetragener Schadstoffe
gewährleisten. Je nach Schadstoffmenge
und -art sowie Luftströmungsprinzipien
sind sie in unterschiedlichen
Ausführungen – bis zur
Kompletteinhausung – erhältlich.
Prinzipiell leistet das richtige
Erfassungselement einen entscheidenden
Beitrag zur Qualität
des kompletten Absaug- und
Filter systems. Denn die Höhe des
Geometrie von Erfassungselementen (Auswahl)
Erfassungsgrades ist die Grundlage
für nachträglich stattfindende
hoch gradige Filtration, was schlussendlich
im Wirkungsgrad und daher
den Schadstoffresten in der rückgeführten
Luft resultiert.
Die Wertschöpfungskette
und deren Abhängigkeit von
reiner Luft
Bei der Analyse der möglichen
Auswirkungen von Luftschadstoffen
auf die indirekten Aktivitäten innerhalb
der Wertschöpfungskette fällt
auf, dass alle drei Teilbereiche davon
betroffen sind.
• Produktionsmittel und -räume dürfen
nicht verschmutzen.
• Die Produktqualität und -sauberkeit
müssen unter allen Umständen
gewährleistet sein – beeinträchtigte
Funktionalitäten sind
nicht tolerierbar.
• Der Schutz der Mitarbeiter ist von
höchster Priorität – darauf haben
auch die Berufsgenossenschaften
ein wachsames Auge.
Man sieht: Luftreinhaltung in der
Elektronikfertigung geht weit über
das Staubsaugerprinzip hinaus.
Denn es gilt nicht nur, Schmutz
zu beseitigen, sondern vor allem
Gefahrstoffe aus der Luft zu entfernen,
die drastische Auswirkungen
auf Mensch, Maschine und Produkte
– folglich auf die komplette Wertschöpfungskette
haben können. ◄
4/2022
71
Produktionsausstattung
Universelles Wareneingangssystem
Mit dem Wareneingangssystem FlyScan WE 12P + oder PDA WE 12 Mobile werden Unternehmen jetzt noch
leistungsfähiger.
über den bekannten Rahmen vergleichbarer
Systeme hinaus.
Eine sehr leistungsfähige und
schnelle Kameralösung
ist integraler Bestandteil: Die zu
erfassenden Gebinde/Materialien
müssen nicht mehr zum Scannen
/erfassen der Gebindedaten abgelegt
werden, die Datenerfassung
kann außerdem beidseitig, in nur
einem Lesevorgang und mit nur einer
Kamera erfolgen. Das gesamte System
ist absolut wartungsfrei, ohne
bewegliche Teile und bedarf damit
keiner mechanischen Justagen,
zudem ist es sehr resistent gegen
Lichteinflüsse am Einsatzort.
Ein weiteres
Alleinstellungsmerkmal
ist die Vermeidung von Einlernprozeduren
für diverse Etikettenstrukturen.
Dies ermöglicht einen direkten
Produktionseinsatz; Layout-Änderungen
von Etiketten müssen nicht
neu angelegt werden! Mit dem Fly-
Scan WE 12P erreicht man eine
Reduzierung der Vereinnahmungszeiten
pro Gebinde von ca. 50 % im
Vergleich mit anderen Wareneingangssystemen.
Die wirtschaftlichen
Vorteile in Bezug auf Investitionskosten
und täglichen Einsatz im
Betrieb liegen damit auf der Hand!
Die Funktionalität
des Wareneingangssystems Fly
Scan WE 12P beschränkt sich nicht
auf die Erfassung von SMT-Material,
sondern kann auf alle eingehenden
Materialien angewandt
werden, inkl. Verbrauchsmaterialien
mit deren besonderen Anforderungen
bei der Vereinnahmung
und Überwachung.
Als modulare Ergänzung
zum Wareneingangstisch ist nun
auch das neue mobile Wareneingangssystem
PDA WE 12 Mobile
verfügbar. Mit diesem mobilen und
sehr komfortabel ausgestatteten
System können nun auch alle Materialien
vereinnahmt werden, die normal
nicht über den Wareneingangstisch
selbst geführt werden können.
Somit können z.B. auch große Verpackungseinheiten
oder Palettenware
ortsunabhängig im Warenein-
Das vor etwas mehr als einem
Jahr von abp Automationssysteme
GmbH entwickelte und vorgestellte
Wareneingangssystem FlyScan WE
12P konnte erfolgreich im Markt etabliert
werden und ist inzwischen
in Deutschland sowie in weiteren
4 Ländern erfolgreich im Einsatz.
abp Automationssysteme
GmbH
www.abp-systems.com
Dieses System zeichnet sich durch
einen außergewöhnlichen Leistungsumfang
aus, der nicht nur die klassische
Rollenerfassung und Kennzeichnung
mit einer Gebinde-ID
umfasst, sondern bereits umfangreiche
Leistungsmerkmale mitbringt,
die für die weitere Verarbeitung der
angelieferten Materialien in der Fertigung
von wesentlicher Bedeutung
sind. Damit geht dieses System weit
72 4/2022
Produktionsausstattung
gang erfasst und gebucht werden.
Dabei sind analog den Leistungsmerkmalen
des Wareneingangstisches
alle Wareneingangsdaten
erfassbar.
Es besteht bei diesem mobilen
System die Möglichkeit, neben den
Scan-Daten auch die gescannten
Objekte zusätzlich als Bilder abzuspeichern.
Das Wareneingangssystem WE 12
Mobile kann sowohl ergänzend und
parallel zum Tisch eingesetzt werden
als auch unabhängig von diesem.
Damit ist das mobile WE-System
branchenunabhängig, sehr flexibel
und universell nutzbar.
Das ist aber auch noch nicht
alles!
Denn bereits seit mehreren Jahren
ist eine mobile Lösung für die
Materiallagerung und Kommissionierung
erfolgreich im Einsatz, die
nun durch die Features des Wareneinganges
erweitert wurde.
Je nach Lizenzierung kann nun
diese mobile Lösung für alle Logistikaufgaben
im Workflow der Produktion
verwendet werden und arbeitet
damit auch mit Lagerverwaltungsund
Logistiksystemen zusammen,
wie z.B. dem Material Management
System MMS 4.0 der abp.
Diese Material-Management-
Software MMS 4.0 stellt ein umfassendes
Leistungsspektrum für alle
Aufgabenstellungen der Materiallogistik
in einem System zur Verfügung
und übernimmt die komplette
Überwachung und Organisation/
Steuerung der weiteren Verarbeitung
der im Wareneingang vereinnahmten
Materialien auf Gebindeund
Chargenebene.
In diesem zentralen
MMS-4.0-System erfolgen alle
Aufgaben, wie:
• Lagerverwaltung mit Einlagerungen,
Auslagerungen und Umlagerungen
unter Einbeziehung der
Lagersysteme mit automatisiert
ablaufenden Ein-/Auslagerprozessen
oder unter manueller und
mobiler Unterstützung
• exakte Bestandsführung zu allen
Gebinden, Artikelnummern und
Materialien und damit einer integrierten
Inventurführung
• Überwachung und Behandlung
von Materialien in Prozessen wie
MSD-Handling mit Trocknungsprozessen,
Lagerung von Material
in Klimasystemen, Klimaüberwachung
und vielem mehr
• Anbindung von ERP-Systemen
(über standardisierte Datenschnittstelle),
SMD-Linien, Lagersystemen
und anderen Prozesseinheiten
über größtenteils bereits
bestehende Datenschnittstellen
• automatisierte Materialnachversorgung
der Maschinen und
Anlagen
• permanenter Datenaustausch zu
Fertigungsaufträgen, Verbrauchsdaten,
Materialbereitstellungen
mit dem ERP-System
• Alternativ- und Fehlteile-Management
• herstellerunabhängige Lösung,
daher besonders interessant,
wenn unterschiedliche Lagersysteme
und SMD-Linien/Fertigungssysteme
in einer Fertigung
vorhanden sind
• äußerst zukunftssicher in der Investition,
da auch zukünftig unterschiedliche
Fabrikate problemlos
eingebunden werden können und
Ihre Investition mit dem gesamten
Leistungsumfang sehr kostengünstig
angepasst werden kann.
Damit können die bereits im Wareneingang
angelegten sehr umfangreichen
Leistungsparameter übergreifend
auch in der Fertigung
genutzt werden und ersparen einen
großen Teil der bislang teils sehr aufwendigen,
logistischen Arbeitsprozesse
und Aufgaben. ◄
Hersteller von Reinraumtechnik, Labortechnik und
Laserschutz nach Kundenwunsch
Die Firma Spetec wurde 1987
in Erding gegründet und ist Hersteller
von Reinraumtechnik, Labortechnik
und Laserschutz.
In der Industrie und Forschung
spielt eine saubere und
reine Umgebung eine immer
wichtigere Rolle. Die Spetec
GmbH liefert dazu individuelle
Lösungen, von der mobilen Laminar
Flow Box bis hin zu komplexen
schlüsselfertigen Reinraumsystemen.
Ebenso bietet die Spetec
GmbH Wartung und Zertifizierung
der Reinraumsysteme
nach DIN ISO an.
Der neu entstandene Geschäftsbereich
Laserschutz baut auf den
Erfahrungen in der Reinraumtechnik
auf und bietet Möglichkeiten
für individuelle Laserschutzeinrichtungen
nach Kundenwunsch.
Durch diese Kombination der
eigenen Entwicklung, Konstruktion
und Fertigung unter einem
Dach, entstehen innovative und
anwendungsorientierte Produkte.
Im Bereich der Labortechnik
ist Spetec Hersteller von kundenspezifischen
OEM Pumpen
sowie Peristaltischen Pumpen als
Stand-Alone Version. Für diese
steht auch ein umfangreiches Sortiment
verschiedener Schlauchtypen
zum Verkauf. Zudem können
Sie eine breite Auswahl an
Einzel- und Multielement Standards
beziehen.
Spetec GmbH • Am Kletthamer Feld 15 • 85435 Erding
Tel.: +49 8122-95909-0 • Fax: +49 8122-95909-55 • spetec@spetec.de • www.spetec.de
4/2022
73
Produktionsausstattung
Komfortable Kontrolle für ESD-Schutzzonen
Die DPV Elektronik-Service GmbH setzt mit ihrem EPApro-System aus Hardware, Software und Support einen
neuen Standard bei Personenerdungskontrolle und Datenverarbeitung.
Die Software
Mit der EPApro Control-Server
Software können die Testgeräte
über das Firmennetzwerk auch
standortübergreifend vernetzt und
zentral konfiguriert werden. Die
Daten der Geräte werden hierbei
mit dem Server synchronisiert und
DSGVO-konform zentral in einer
Datenbank direkt auf dem Firmenserver
gespeichert.
Ein rollen- und rechtebasierter
Zugriff auf Mitarbeiterdaten ermöglicht
die komfortable Verwaltung der
Mitarbeiter und deren Zutrittsrechte.
Verantwortliche können sich über
konfigurierbare Berichte per E-Mail
über Ereignisse informieren lassen.
DPV Elektronik-Service bietet mit
seinem innovativen EPApro-Personenerdungs-Testsystem
eine komfortable
Komplettlösung für das Testen
von ESD-Schutzausrüstungen und
die Steuerung von Zugangsberechtigungen
für die EPA- Schutzzonen.
Das System
Die innovative Komplettlösung
vereint mit EPApro eine anwenderfreundliche
Geräte-Hardware
mit einer zukunftsweisenden Software-Lösung
für die digitale Vernetzung.
EPApro ermöglicht eine
leicht zu handhabende und normgerechte
Dokumentation sowie die
zentrale Verwaltung und Verarbeitung
der erhobenen Daten. Durch
multifunktionale Schnittstellen und
Steuerausgänge ist eine einfache
Integration in die vorhandene Infrastruktur
des Unternehmens problemlos
umsetzbar.
61340-5-1 und ANSI ESD S20.20
sowie der DSGVO. Die Messparameter
sind individuell für die jeweiligen
Anforderungen konfigurierbar.
Ein integrierter Multi-RFID-Leser zur
Mitarbeiteridentifikation und konfigurierbare
Schaltausgänge ermöglichen
die Verwendung mit einem
Zutrittskontrollsystem.
Bei Vernetzung mit der EPApro
Control-Server Software werden
die Gerätedaten und Messprotokolle
mit dem Server synchronisiert
und dort verwaltet. Die EPApro
Personnel Tester 1000 können
mit einer optional erhältlichen Kalibrierungseinheit
direkt vor Ort menügeführt
kalibriert werden. Die Kalibrierdaten
werden sowohl im EPApro-Gerät
selbst als auch auf dem
Server protokolliert.
Darüber hinaus sind umfangreiche
Im- und Exportfunktionen
integriert; eine REST-API-Schnittstelle
ermöglicht den automatisierten
Datenaustausch mit anderen Programmen.
Die Programmoberfläche
kann von jedem Gerät mit Internetbrowser
wie z.B. auch Tablets und
Smartphones aufgerufen werden.
Eine zusätzliche Clientsoftware ist
daher nicht erforderlich.
Der Support
Über das EPApro-Portal werden
regelmäßige Updatepakete veröffentlicht,
die einfach installiert werden
können. Neben Beratung und
Service bietet DPV mit EPAconsult
ein umfassendes ESD-Management-Programm
mit Auditierungen,
Schulungen und Seminaren für den
EPA-Sektor an. ◄
DPV Elektronik-Service
GmbH
info@dpv-elektronik.de
www.dpv-elektronik.de
Mit der browser-basierten Bedienoberfläche
ist das System ohne
zusätzlichen Arbeits- und Kostenaufwand
jederzeit auf dem aktuellen
Stand.
Die Hardware
Der EPApro Personnel Tester
1000 ist ein kompaktes Messgerät
zur Überprüfung der Personenerdung
und erfüllt alle Anforderungen
der ESD-Normen IEC (DIN EN)
74 4/2022
Produktionsausstattung
Wie schützt man Produkte vor Aerosolen,
Staubpartikeln oder Keimen?
COMPLETE AND FLEXIBLE SMT SOLUTIONS
C
M
Y
CM
MY
CY
CMY
K
SP061_Grafik_RRTechnik_D_RZ.pdf 1 07.07.20 16:15
Spetec GmbH
www.spetec.de
Zur Beantwortung dieser Frage
müssen wir wissen, dass die physikalische
Größe, besser gesagt
ihre Ausdehnung, alle drei Partikelgruppen
miteinander verbindet.
Sphärische Teilchen (Partikel,
Aerosole, Keime) mit Durchmessern
unter 30 µm können in
der Luft über große Entfernungen
transportiert werden oder schweben
minutenlang in der Raumluft.
In Innenräumen oder Produktionsstätten
ist jedoch der Mensch selbst
der größte Produzent von Aerosolen
und Partikeln. Beim Ausatmen
gelangen winzige Tröpfchen in die
Umgebungsluft, bei jeder Bewegung
lösen sich Schuppen, Hautpartikel
und Fasern seiner Kleidung
und schweben meist für lange Zeit
in der Raumluft. Viele der genannten
Schwebeteilchen können in der
Produktion oder der Verpackung
die Produkteigenschaften verändern,
beeinträchtigen und sogar
optische oder elektronische Bauteile
zerstören.
Dies ist der Grund, warum einzelne
Produkte unter Reinraumbedingungen
vor Staub oder Keimen
geschützt werden müssen.
Nur durch eine sachgemäße Reinigung
der Raumluft lassen sich
Schwebeteilchen aus der Luft entfernen.
Unter den verschiedenen
technischen Möglichkeiten zur Reinigung
von Raumluft haben sich Filtertechniken
besonders bewährt, weil
sie eine preiswerte und im Betrieb
kostengünstige Alternative darstellen
und auch nachträglich noch nachgerüstet
werden können.
Dies gilt für ganze komplexe Reinräume
ebenso wie für kleinere Filtereinheiten,
der sogenannten Laminar-Flow-Box,
denn beide Systeme
basieren auf derselben Filtertechnologie.
Eine Laminar-Flow-Box, wie
zum Beispiel die FBS-Serie der
Firma Spetec GmbH, wurde vom
Fraunhofer Institut für Produktionstechnik
und Automatisierung getestet,
nach DIN-Norm EN ISO 14644
zertifiziert und in die Klasse ISO 5
eingestuft. Das bedeutet, dass im
Inneren der Box maximal 3520 Partikel
pro 1 qm nachgewiesen werden
dürfen. Die Flow Box verbessert
somit die Luftqualität um mindestens
das 10.000-fache gegenüber
der Umgebungsluft im Produktionsbereich.
In der Lebensmittelindustrie sind
alle luftgetragenen Mikroorganismen
(z.B. Schimmelpilze, Hefen) unerwünscht,
aber sie sind trotzdem in
jeder Raumluft vorhanden, genauso
wie Staub-Partikel in der optischen
und elektronischen Fertigung. In der
Pharma- und Medizintechnik spielt
die Keimfreiheit oder Sterilität eine
besondere Rolle, aber Keime sind
in jeder Raumluft vorhanden. Deshalb
müssen medizinische Geräte
wie Spritzen, Skalpelle oder Verbandmaterialien
und Pflaster steril
verpackt und gelagert werden.
Fazit: Zur Reduktion von Partikeln
jeder Art (Staub, Mikroben, Keime,
Aerosole) haben sich Hochleistungsfilter
bewährt, denn hier erfolgt die
Abscheidung und Reinigung lediglich
über die physikalische Größe
des Partikels und seiner hydrodynamischen
Eigenschaften. Deshalb
spielen chemische oder biologische
Eigenschaften keine Rolle. Hochleistungs-Luftfilter
dienen dem Schutz
unserer Gesundheit und diverser
Produkte. ◄
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4/2022
75
Reflow
Der Popcorn-Effekt
Wenn es im Reflow-Ofen „knackt“
Popcorn © Brent Hofacker
Der Popcorn-Effekt ist ein von vielen
Bestückern bzw. EMS-Dienstleister
(Electronics Manufacturing
Services) bekanntes und gefürchtetes
Phänomen. Bauteile weisen
bei Anlieferung keine Auffälligkeiten
in Form von Rissen, Blasen oder
elektrischen Fehlfunktionen auf,
doch die fertige Baugruppe bleibt
ohne Funktion. Woran liegt es, dass
einzelne Halbleiter bzw. ganze ICs
nach dem Löten elektrische Fehlfunktionen
aufweisen, obwohl diese
innerhalb der Spezifikation verarbeitet
wurden? Ein genauer Blick
auf die Halbleitergehäuse kann die
Antwort liefern: Risse, Blasen oder
sogar Abplatzungen am Gehäuse
verraten es: Der Popcorn-Effekt hat
die Bauteile zerstört.
Autoren:
Dr.-Ing. Paul Braun (Bild)
M.Sc. Alexander Walter
Dipl.-Ing. Thomas Kuhn
Institut für Materialanalyse
HTV Halbleiter-Test &
Vertriebs-GmbH
www.htv-gmbh.de
Einfach erklärt
Der Popcorn-Effekt ist das Aufplatzen
der Gehäuse der elektronischen
Bauteile unter der Hitze
des Lötvorgangs. Dieser Effekt erinnert
stark an den süßen oder salzigen
Snack aus dem Kino, wobei
vergleichbare physikalische Effekte
zugrunde liegen. Im Falle des Popcorns
aus dem Kino enthält der verwendete
Mais stärkehaltiges Speichergewebe,
das sogenannte Endosperm,
in welchem Wasser gebunden
ist. Wird der Mais auf über
100 °C erhitzt, will das enthaltene
Wasser den Aggregatzustand von
flüssig auf gasförmig ändern. Unter
atmosphärischem Druck würde 1 cm 3
Wasser zu 1600 cm 3 Wasserdampf
werden [1]! Jedoch bleibt das Wasser
zunächst in flüssiger Form, da es
vom umgebenen Speichergewebe
an der Ausdehnung gehindert wird.
Dies bedeutet, dass das umgebende
Gewebe einen so hohen Druck auf
das Wasser ausübt, dass dieser dem
Dampfdruck des Wassers entspricht
oder übersteigt.
Der Dampfdruck wiederum
beschreibt den Druck, an dem die
Flüssigphase und Gasphase bei
gegebener Temperatur im Gleichgewicht
ist. Mit steigender Temperatur
steigt ebenfalls der Dampfdruck
und damit die Kraft, welche
von dem umgebenden Gewebe aufgebracht
werden muss. Bei 170 °C
ist der Dampfdruck des Wassers
auf etwa 8 bar angestiegen; diesen
Gegendruck kann das Speichergewebe
nicht mehr aufbringen [2]. Das
Gewebe platzt.
Der Popcorn-Effekt bei
elektronischen Bauteilen
Ähnlich verhält es sich beim
Löten eines elektronischen Bauteils
[3]. Im Gegensatz zu früher bestehen
die Gehäuse aktueller elektronischer
Bauteile nicht mehr aus hermetischen
Keramikgehäusen, sondern
aus Kunststoff. Wird das Kunststoffgehäuse
einer Umgebung mit
Raumfeuchte ausgesetzt, nimmt
es über die Zeit Feuchtigkeit auf,
bis ein bestimmter Sättigungsgrad
erreicht ist. Einfach nachweisbar ist
dieser Vorgang über die Gewichtszunahme
der elektronischen Bauteile.
Das Wasser, welches sich bei
falsch gelagerten Bauteilen im
Gehäuse befindet, will ebenfalls bei
den hohen Löttemperaturen gasförmig
werden und übt somit einen
starken Druck auf das Gehäusematerial
aus. Bei typischen Löttemperaturen
von 260 °C ist der Dampfdruck
des Wassers auf rund 47 bar
gestiegen. Dieser Druck ist ausreichend,
um Adhäsionsbrüche an
der Grenzfläche zwischen Vergussmasse
und Halbleiter beziehungsweise
dessen Träger zu erzeugen
oder die Vergussmasse selbst platzen
zu lassen.
• äußerer Riss
Auch wenn ein Riss den Halbleiter
selbst nicht zerstört hat und die elektrische
Funktion noch gegeben ist,
verliert das Gehäuse seine Schutzwirkung
und innere Strukturen werden
den Umwelteinflüssen ausgesetzt.
Nun können feuchte Medien
in den Riss eindringen, im Spalt
noch aggressiver werden [4] und
die elektrische Funktion des Bauteils
durch Korrosion verändern oder
sogar zerstören. In diesem Szenario
findet der Ausfall im Feld statt,
was zu teuren Rückläufern führt und
vielleicht sogar der Rückruf ganzer
Chargen nötig wird. Ein solcher Fehler
kann noch mit einfachen visuellen
Analysemethoden entdeckt, betroffene
Baugruppen entsorgt und der
Prozess angepasst werden.
• innerer Riss
Doch was ist, wenn sich der Fehler
nur auf das Innere des Bauteils
beschränkt und beispielweise ein
Adhäsionsbruch an der Grenzfläche
zwischen Vergussmasse und
Halbleiterchip vorliegt?
In einem solchen Fall löst sich die
Vergussmasse vom Halbleiter und
es entsteht ein Hohlraum, welcher
mit Wasserdampf gefüllt ist. Dies
kann bei einer sehr großen Ausprägung
sogar an der Oberfläche des
Bauteils sichtbar werden.
• Aufbau eines elektronischen
Bauteils
Hohlräume oder Risse sind aus
unterschiedlichen Gründen problematisch,
was durch den im Folgenden
beschriebenen Aufbau elektronischer
Bauteile genauer ver-
Äußerer Riss in der Unterseite des TSOP-48-Gehäuses eines elektronischen
Bauteils. Die roten Pfeile markieren Anfang und Ende des
Risses
76 4/2022
Reflow
Blick ins Innere eines SOP-Bauteils (small outline package)
Blick ins Innere eines BGA-Bauteils (ball grid array)
Defekte bei einem elektronischen Bauteil durch den Popcorn-Effekt
deutlicht wird. Bei einfachen SOP-
Gehäusen ist der Chip auf einem
Träger bzw. Kupferblech (Leadframe)
geklebt. Bei BGA-Gehäusen
mit vielen elektrischen Kontakten
wird dagegen das Leadframe durch
eine Leiterplatte zur Verteilung der
elektrischen Anschlussstellen des
Halbleiters ersetzt.
Mit sogenannten Bonddrähten
werden die äußeren elektrischen
Kontakte eines SOP-Gehäuses
(Leadfingers) mit den Kontaktstellen
des Halbleiters verbunden und
eine elektrische Verbindung zwischen
Halbleiter und Außenwelt ist
gegeben. Diese Bonddrähte bestehen
z.B. aus Gold, Kupfer, Kupfer-
Paladium, Aluminium oder Silber
und sind etwa 30 µm dick. Sie verlaufen
durch die Vergussmasse.
Wenn sich nun die Vergussmasse
beim Löten löst und unter
4/2022
einem Druck von 47 bar vom Halbleiter
entfernt, können diese Bonddrähte
von ihren Verbindungsstellen
gerissen werden. Dies verhindert
die Funktion des Bauteils. Neben
den Bonddrähten können auch die
funktionellen Strukturen auf dem
Halbleiter selbst durch eine solche
Delamination geschädigt werden.
Ein solcher Schaden kann nicht
immer anhand äußerlicher Merkmale
entdeckt werden. Somit muss
neben einer optischen Inspektion
des äußeren Gehäuses auch ein
Blick in das Bauteilinnere geworfen
werden. Hierzu eigenen sich
z.B. Verfahren wie Röntgen oder
akustische Mikroskopie.
Akustische Mikroskopie –
der Blick ins Innere der Bauteile
In einem akustischen Mikroskop
wird ein Schallkopf (Transducer) mit
© HTV Conservation GmbH
© HTV Conservation GmbH
© HTV Conservation GmbH
fester Frequenz verwendet, welcher
die nötigen Schallwellen aussendet
und gleichzeitig als Detektor
für das reflektierte Signal dient.
BGA-Bauteil im akustischen Mikroskop
Für diese Art der Mikroskopie werden
üblicher Weise Frequenzen zwischen
etwa 10 bis 150 MHz verwendet.
Wobei eine höhere Frequenz zu
einer höheren lateralen Auflösung,
dafür aber zu einer Verringerung
der maximalen Eindringtiefe in die
Probe führt.
Um die nötige Auflösung zu erreichen,
wird der Ultraschall fokussiert
und das Mikroskop so ausgerichtet,
dass der Fokuspunkt im Inneren des
Bauteils liegt. Um nicht nur ausschließlich
Reflektionen zu detektieren,
befindet sich unterhalb der
Probenaufnahme ein weiterer Ultraschalldetektor,
welcher die transmittierten
Ultraschallwellen detektiert.
Wie in der Arztpraxis bei der Untersuchung
des Körperinneren wird
auch bei der akustischen Mikroskopie
von elektronischen Bauteilen ein
Koppelmedium benötigt, wobei hier
vollentsalztes Wasser ohne Zusätze
verwendet wird. Um eine tiefenaufgelöste
Abbildung des Bauteils zu
erhalten, wird der fokussierte Ultraschall
über die Probe in x-y-Richtung
bewegt, bzw. gerastert.
Der eingekoppelte Ultraschall
wechselwirkt an den in den Bauteilen
bestehenden Grenzflächen.
Er kann partiell oder total reflektiert
sowie gestreut werden. Wie stark
der Ultraschall an einer Grenzfläche
reflektiert wird, hängt von der
akustischen Impedanz der beteiligten
Materialien ab. Die Impedanz
ergibt sich im Wesentlichen
aus dem Unterschied der Schallgeschwindigkeiten
beider Materialien.
Im Falle einer Delamination
auf dem Halbleiterchip kann diese
vereinfacht als Hohlraum angesehen
werden. In guter Näherung
© HTV Conservation GmbH
77
Reflow
Als Falschfarbenbild dargestellte Delaminationen im Gehäuse eines
elektronischen Bauteils
entspricht die Schallgeschwindigkeit
im Hohlraum der von Luft, also
etwa 340 m/s. Die Schallgeschwindigkeit
im Kunststoffs des Gehäuses
beträgt jedoch etwa 2400 m/s
[5]. Daher kommt es an einer solchen
Grenzfläche nahezu zur Totalreflektion.
Eine solche Grenzfläche
erscheint hell im Reflexionsbild.
Über einen Algorithmus können
solche Defektbereiche eingefärbt
werden.
Aktion
Bauteilauswahl -
Funktionsprüfung
visuelle Analyse
Analyse mit akustischem Mikroskop -
Bemerkung
elektrischer Test
40-fach
Trocknung 24 h @ 125 °C
Feuchtigkeitsaufschlag
Reflow-Simulation 3 Zyklen @ 260 °C
Funktionsprüfung
visuelle Analyse
Analyse mit akustischem Mikroskop -
Zuverlässigkeitstests gemäß AEC-Q-Standard
Moisture Sensitivity Level (MSL)
Schon die theoretische Überlegung
der Effekte hinter dem Popcorn-Effekt
legt nahe, dass die
Feuchtigkeit in den Bauteilen vor
einem Lötprozess mit hohen Temperaturen
reduziert bzw. die Anfälligkeit
der Bauteile gegen Feuchtigkeit
qualifiziert werden muss.
Für die Qualifizierung wurde das
Moisture Sensitivity Level (MSL) eingeführt
[6]. Mit der MSL-Klassifizierung
stuft der Hersteller eines elektronischen
Bauteils ein, wie lange
dieses vor der Verarbeitung im Lötprozess
Luftfeuchtigkeit ausgesetzt
werden darf. Von Level 1 (unbegrenzte
Zeit) bis Level 6 („time on
label“), wobei Bauteile dieses Levels
direkt vor der Verarbeitung getrocknet
werden müssen.
Um die Empfindlichkeit eines
Gehäuses gegen Feuchtigkeit zu
qualifizieren, wird der JEDEC-Standard
J-STD-020 angewandt (vgl.
Tabelle). Hierbei werden die zu
untersuchenden Bauteile zunächst
elektrisch getestet und visuell überprüft.
Anschließend wird mit dem
akustischen Mikroskop der innere
Aufbau untersucht, um den Ausgangszustand
zu charakterisieren.
Danach werden die Bauteile getrocknet
und für eine MSL-Klasse abhängige
Zeit bei erhöhter Temperatur
und Luftfeuchtigkeit im Klimaschrank
gelagert. Anschließend werden
die Bauteile mit einer dreifachen
Reflow-Simulation bei 260 °C
gestresst, um einen späteren Lötprozess
zu simulieren. Weisen die
elektronischen Bauteile anschließend
weder beim elektrischen Test,
noch bei der optischen und akustischen
Mikroskopie kritische Fehler
auf, erfüllen sie das entsprechende
Moisture Sensitivity Level (MSL).
Als kritische Fehler gelten u.a.:
• Fehler beim elektrischen Test
• äußerlicher Riss (sichtbar mit
40-facher Vergrößerung)
• innerer Riss, der Bonddraht, Ball
Bond oder Wedge Bond kreuzt
• innerer Riss, der den Bauteilanschluss
mit anderen inneren Strukturen
verbindet
• innerer Riss >2/3 des Abstands
zwischen einer inneren Struktur
und der Außenseite des Gehäuses
• Veränderungen in der Ebenheit des
Gehäuses (siehe JESD22-B101)
Delaminationen sind nicht automatisch
ein Rückweisungsgrund.
Entscheidend ist bei Delaminationen
die Position im Gehäuse.
Gegebenenfalls sind zusätzliche
Stresstests und Erfahrungen aus
dem Praxiseinsatz für die finale
Bewertung notwendig.
z.B. 85 °C und 85% RH für 168 h (für MSL1)
elektrischer Test
40-fach
optional
Beispielhafter Ablauf zur MSL-Qualifikation eines elektronischen Bauteils gemäß J-STD-020
Vergrößerte Aufnahme eines
defekten Dry-Packs
Trocknen, aber richtig!
Trotz gegebener MSL-Angabe auf
einem Dry-Pack und zahlreichen
Regelungen, welche die Bauteile
vor Feuchtigkeit schützen sollen
(vgl. J-STD-033), ist die reale Welt
etwas komplizierter. Wird in der Lieferkette,
welche in Zeiten von Halbleiterchipmangel
sehr lang sein
kann, die Feuchtigkeit nicht lückenlos
kontrolliert oder ein Dry-Pack
wurde beschädigt, kann es beim
Löten zu dem befürchteten Popcorn-Effekt
kommen. Um durch
diesen Effekt auftretende Fehler
beim Lötprozess auszuschließen,
müssen elektronische Bauteile mit
unbekanntem Feuchtigkeitsgehalt
getrocknet werden.
• Trocknung nach J-STD-033
Um die Einhaltung der MSL-
Klasse während der Lagerung
und des Transports zu kontrollieren,
werden die Bauteile in speziellen
Aluminium-Verpackungen
(Dry-Packs) zusammen mit einem
Silikagel-Beutel zur Aufnahme von
Feuchtigkeit und einem Feuchtigkeitsindikator
verpackt. Die Feuchtigkeitsindikatoren
besitzen nach
J-STD-033 drei Feuchtigkeitsbereiche:
5%, 10% und 60%. Wenn
sich diese verfärben müssen die
Bauteile, je nach MSL-Klasse,
getrocknet werden.
Für die Trocknung gibt es im Allgemeinen
den JEDEC-Standard
J-STD-033. In diesem ist abhängig
von der jeweiligen MSL-Klasse
und Gehäusedicke geregelt, welche
Trocknungsdauer bei einer bestimmten
Temperatur in der Klimakammer
eingestellt werden muss. Bauteile
mit MSL-Klasse 3 und einer Dicke
von 1,4 mm müssen z.B. bei 125 °C
für 27 h getrocknet werden.
Mittels Standardtrocknung kann
zwar erfolgreich der Popcorn-Effekt
abgestellt werden, es kommt aber
zu anderen unerwünschten Effekten,
die als Bauteilalterung zusammengefasst
werden können. Bei
Bauteilen mit einem Kupfer-Leadframe
und einer Reinzinnbeschichtung
auf den elektrischen Kontakten
kann es als Alterungseffekt z.B.
zum Wachstum der intermetallischen
Phase kommen. Durch die Trocknung
bei hoher Temperatur diffundieren
Kupferatome aus dem Kup-
78 4/2022
Reflow
fergrundwerkstoff bzw. dem Leadframe
in die Lötoberfläche der elektronischen
Kontakte.
Bei einem Standardtrocknungsprozess
mit 125 °C und einer Dauer
von 48 h wächst die intermetallische
Phase um etwa 1,5 µm. Das entspricht
einer Lagerung der Bauteile
von etwa einem Jahr bei Raumtemperatur
oder einem durchlaufenen
Lötprozess. In Anbetracht, dass die
Reinzinnbeschichtung auf den Kontakten
der elektronischen Bauteile
lediglich 4 bis 8 µm dick ist, dürfen/können
die Bauteile nicht beliebig
oft getrocknet werden. Die mit
jedem Trocknungsprozess wachsende
intermetallische Phase kann
bei starker Ausprägung bis zu dem
Verlust der Verarbeitbarkeit der
Bauteile führen, da sie einen deutlich
höheren Schmelzpunkt als die
beim Lötprozess maximal erreichte
Temperatur aufweist.
Zusätzlich ist die bereits vorliegende
intermetallische Phase zu
beachten, die abhängig von der
Herstellung und den Lagerungsbedingungen
des jeweiligen Bauteils
schon vorhanden sein kann.
• Alterung vermeiden
Um den Alterungseffekt des intermetallischen
Phasenwachstums
während der Trocknung oder einer
Lagerung zu reduzieren bzw. gänzlich
abzustellen sind unterschiedliche
Verfahren bekannt.
1. Nickel-Sperrschicht: Bei Bauteilen
mit einem Kupfer-Leadframe
verwenden einige Hersteller zwischen
Kupfer und Reinzinn eine
Nickel-Sperrschicht, um die Diffusion
von Kupfer in das Zinn zu
verhindern.
2. Nickel-Palladium-Lötoberfläche:
Statt Reinzinn verwenden Hersteller
auch Nickel-Palladium für die
Beschichtung der Kupfer-Pins. Auch
diese Beschichtung verhindert das
intermetallische Phasenwachstum.
3. HTV-PLUS-Vakuumtrocknung:
Es gibt aber auch eine schonende
Art der Trocknung mit Vakuum. Hier
kann mit niedrigen Temperaturen
gearbeitet werden (z.B. nur 40 °C).
Bei der Vakuumtrocknung wird wiederum
der Dampfdruck des Wassers
genutzt, welcher bei Raumtemperatur
bei 0,023 bar liegt. Wird
der Umgebungsdruck unter diesen
Wert gebracht, beginnt das Wasser
zu sieden. So ist es möglich auch
bei niedrigen Temperaturen die Bauteile,
sogar in der Verpackung wie
Tray oder Gurt, schonend zu trocknen
und so die Lötbarkeit der Bauteile
zu erhalten.
Fazit
Der Popcorn-Effekt wird als
Zusammenfassung einer Reihe
von Beschädigungen im Gehäuse
eines elektronischen Bauteils verstanden,
die durch verdampfendes
Wasser beim Lötprozess hervorgerufen
werden. Die trockene Lagerung
der Bauteile oder ein zusätzlicher
Trocknungsschritt vor einem
Lötprozesse sind daher elementarer
Bestandteile bei der Verarbeitung
feuchteempfindlicher elektronischer
Bauteile. Neben elektronischen Bauteilen
können auch Leiterplatten von
diesem Effekt betroffenen sein und
sollten nach Möglichkeit entsprechend
in Dry-Packs vor dem Lötprozess
gelagert werden.
Die HTV unterstützt ihre Kunden
beim gesamten Prozess: bei
© HTV Conservation GmbH
Feuchtigkeitsindikatoren im trockenen (links) und feuchten Zustand (rechts). Zudem ist gezeigt, bei welchen
MSL-Klassen getrocknet werden muss, wenn die verschiedenen Prozentstufen angeschlagen haben
der MSL-Klassifizierung, der Trocknung,
dem Analysieren des Ist-
Zustandes der Bauteile, als auch
der richtigen Verpackung für die
gewünschte Lagerzeit. Mit dem
TAB-Verfahren können die getrockneten
Bauteile sogar über Jahrzehnte
vor der weiteren Verarbeitung
eingelagert und vor Feuchtigkeit
und Alterungseinflüssen
geschützt werden.
Wenn Sie weiterführende Fragen
und Diskussionsbedarf haben,
können Sie die Vertreter von HTV
auf der electronica vom 15. bis
18.11.2022 in der Halle A3 am Stand
554 im Trade Fair Center der Messe
München treffen. HTV ist einer der
weltweit führenden Anbieter für
Dienstleistungen rund um elektronische
Komponenten und Werkstoffprüfung.
Neben Test und Langzeitkonservierung
elektronischer Bauteile
und Baugruppen ist insbesondere
die Analytik eine der Kernkompetenzen
von HTV.
Literatur
[1] www.geothermie.de/bibliothek/
lexikon-der-geothermie/w/wasserdampf.html
[2] Hoseney, R. C., K. Zeleznak,
and A. Abdelrahman. „Mechanism of
popcorn popping.“ Journal of cereal
Science 1.1 (1983): 43-52
[3] https://ts.kurtzersa.de/electronics-production-equipment/loetlexikon/begriff/pop-corn-effekt.html
[4] https://dewiki.de/Lexikon/Spaltkorrosion
[5] https://wiki.polymerservicemerseburg.de/index.php/Schallgeschwindigkeit
[6] N. N: Moisture Sensitivity
Level. https://de.wikipedia.org/
wiki/Moisture_Sensitivity_Level,
2022 ◄
© HTV Conservation GmbH
Trocknung im Vakuum reduziert das intermetallische Phasenwachstum
bei elektronischen Bauteilen mit Kupfer-Leadframe und Reinzinn-
Lötoberfläche drastisch
4/2022
79
Halbleiterfertigung
Projekt „Verteilte Fertigung für neuartige und vertrauenswürdige Elektronik“
Mit Split-Manufacturing zu vertrauenswürdiger
Elektronik „Made in Germany“
Ein Verbund aus Fraunhofer-Instituten und namhaften deutschen Industrieunternehmen entwickelt im
Projekt T4T einen Split-Manufacturing-Ansatz für die Halbleiterfertigung.
Fraunhofer-Institute IZM-ASSID,
IPMS, IIS/EAS und die Technische
Universität Dresden.
Die aus dem Projekt gewonnen
Erkenntnisse sollen einen strukturellen
Beitrag zur Standardisierung
von Prozessen der Aufbau- und Verbindungstechnik
leisten und dazu
neue Designvorgaben und Toleranzregeln
für Versatz- und Strukturgrößen
definieren.
Vertrauenswürdige Systemintegration in der Halbleiterfertigung © Fraunhofer IPMS/Shutterstock
Fraunhofer-Institut für
Photonische Mikrosysteme
IPMS
www.ipms.fraunhofer.de
Damit wird die sichere Montage
von Teilsystemen in Deutschland
möglich und Lieferketten werden
abgesichert.
Hintergrund
Die sichere Versorgung mit elektronischen
Bauteilen ist von wachsender
strategischer Bedeutung
für den Industriestandort Deutschland.
Durch die zunehmende Verlagerung
der Fertigung von integrierten
Schaltkreisen (IC) in außereuropäische
Regionen steigt die
Anfälligkeit für das Einbringen von
Schad- und Spionagefunktionen in
von Auftragsfertigern (Foundries)
gelieferte Bauteile. Gleichzeitig
steigt die Gefahr der Entwendung
von geistigem Eigentum am Schaltungsdesign
(IP) durch Dritte.
Das Projekt „Verteilte Fertigung
für neuartige und vertrauenswürdige
Elektronik T4T“ soll der heimischen
Industrie Tools für einen Zugang zu
sicheren Lieferketten und vertrauenswürdiger
Elektronik zur Verfügung
stellen. An diese Anforderungen
angepasste Teilkomponenten
können weiterhin über bestehende
Lieferketten (Split Manufacturing)
bezogen werden, aber die Montage
und Verschlüsselung der Systeme
erfolgt in einem vertrauenswürdigen
Umfeld am Standort Deutschland.
Veranschaulichung mithilfe
verschiedener Demonstratoren
Die veränderten technischen
Anforderungen dieses Split-Manufacturing
Ansatzes an die Aufbauund
Verbindungstechnik sollen mithilfe
verschiedener Demonstratoren
veranschaulicht werden. Diese verdeutlichen
dabei neue Designflows
und -Methoden, adaptierte Fertigungsprozesse
sowie das individuelle
technische Knowhow der
involvierten Projektpartner. Dazu
zählen neben Bosch, Osram,
Audi und XFAB auch NanoWired,
Süss, DISCO und IHP sowie die
Innerhalb des Projekts wird das
Fraunhofer-Institut für Photonische
Mikrosysteme IPMS sich mit zwei
Themenschwerpunkten befassen.
Zum einen soll die Schnittstelle zwischen
klassischem Frontend (Waferfertigung)
und Backend (Heterointegration)
im Sinne des Split Manufacturing
Ansatzes hinsichtlich Kontaminations-Management,
Defektdichte
und Prozessqualität entwickelt
und optimiert werden. Zudem sollen
moderne post-quantum Kryptographieverfahren
mithilfe von nichtflüchtigen
Speichern (NVMs) untersucht
und getestet werden. Dieses
Sicherheitselement soll zusammen
mit einer verteilten Fertigung für
zusätzlichen Schutz sorgen.
Schaffung einer
technologischen Grundlage
Das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit
und Mikrointegration
IZM und dessen Institutsteil „All
Silicon System Integration Dresden
– ASSID“ wirken an der Fertigung
eines 300 mm Wafer to Wafer
Demonstrators mit verschlüsseltem
Speicherelement sowie eines Interposer-Wafers
mit integrierten Chiplets
mit. Damit soll die technologische
Grundlage für die angepasste
Chipintegration geschaffen werden.
Dabei erlaubt das Wafer-to-Wafer-
Bonden die Verteilung von Systemfunktionen
auf mehrere Schaltkreise
bei enger räumlicher Verbindung und
stellt damit die Basis für eine an die
Teilmontage angepasste AVT dar.
80 4/2022
Halbleiterfertigung
Keyvisual Projekt »Verteilte Fertigung für neuartige und
vertrauenswürdige Elektronik T4T« © Fraunhofer IPMS
Die Verwendung unterschiedlicher
Chip-Größen bei einer geteilten
Fertigung kann aber zu Hindernissen
in der AVT führen. Daher entwickelt
das Fraunhofer IZM-ASSID
mit Unterstützung weiterer Partner
auf Grundlage des Die-to-Wafer-
Bondverfahrens und hochdichter
Interconnects einen Ansatz, der
die Kombination unterschiedlicher
Chipgrößen auf einem Interposer ermöglicht.
Das daraus resultierende
heterogene System soll maßgeblich
zur Etablierung neuer Standards im
Back-End Design beitragen. Denn
ein Interposer mit gebondeten Chiplets
kann in vielen verschiedenen
Systemen eingesetzt werden.
Das Fraunhofer-Institut für Integrierte
Schaltungen IIS wird mit seinem
Institutsteil Entwicklung Adaptiver
Systeme EAS die wesentlichen
Arbeiten an einer durchgehenden
Designmethodik leisten. Dabei werden
für den Designflow notwendige
Komponenten und Schnittstellen
entwickelt sowie die benötigten
Chip- und Package-Daten in einem
modularen Multi-Prozess Designkit
zur Verfügung gestellt.
Weiterhin ist das Fraunhofer IIS/
EAS wesentlich am elektrischen
Design der Demonstratoren sowie
an der elektrischen Vermessung im
Anschluss an die Fertigung beteiligt.
Auch für KMUs interessant
Profitieren werden vom Erreichen
der Projektziele nicht nur die involvierten
Partnerfirmen, sondern auch
kleine und mittlere Unternehmen.
Für sie sollen Potenziale geschaffen
werden, innovative Elektroniksysteme
anzubieten und damit die
technologische Souveränität des
Standorts Deutschlands zu steigern.
Das Projekt läuft seit dem 1. 3.
2022 und soll im März 2025 zum
Abschluss kommen. Das Projektvolumen
beträgt 16,44 Mio. Euro
und es existiert eine Förderung
durch das Bundesministerium für
Bildung und Forschung (BMBF)
in Höhe von 11,75 Mio. Euro. ◄
40 Jahre Erfahrung & Schweizer Qualität
Das Familienunternehmen Dr. Tresky AG in Thalwil in der Nähe von
Zürich entwickelt und produziert Systeme für Handling- und Pick&Place,
sogenannte Die Bonder für die Elektronik- und Halbleiterindustrie,
vor allem für Bereiche wie F&E, Entwicklung und Pilotfertigung.
Im Segment der manuellen- und teilautomatisierten Die Bonder
Systeme ist Dr. Tresky AG ein weltweit mitführender Anbieter und
unterstützt Kunden aller Größen und Branchen, von der Idee bis
hin zur Fertigung von innovativen Halbleiterprodukten. Die Kunden
werden hier von Anfang an, bereits in der Entwicklungsphase bis
hin zur Überführung der Prozesse in die Serienproduktion begleitet.
Hierzu wurde das Portfolio kontinuierlich erweitert und hinsichtlich
Flexibilität, Genauigkeit und Bedienerfreundlichkeit stetig an die
Kundenbedürfnisse angepasst.
Folglich kann mit diesem Ansatz die «Time-to-Market» signifikant
reduziert werden.
Seit der Gründung des Unternehmens im Jahre 1980 wurden weltweit
über 2.500 Anlagen installiert.
Die Entwicklung, Produktion und Montage erfolgt ausschliesslich im
Stammwerk in der Schweiz. Auf modernsten Produktionsanlagen
werden die Teile und Baugruppen mit hoher Fertigungstiefe in optimal aufeinander abgestimmter Präzision produziert. Kontinuierliche Verbesserungsprozesse in
allen Unternehmensbereichen gewährleisten eine umweltbewusste, nachhaltige Produktion. Höchste Qualität, Präzision, sowie eine hohe Verfügbarkeit sind somit
garantiert. Die Kundendienstleistungen werden durch eigenes Fachpersonal am Stammwerk, an den Niederlassungen in USA, sowie mit lokalen Vertretungen erbracht.
Besonders hoher Wert wird auf die Praxistauglichkeit, Schnelligkeit und Handlichkeit der Maschinenbedienung gelegt. Das ausgewogene Produktspektrum reicht
von der einfachen, manuell geführten Anlage bis hin zur teilmotorisierten Hochleistungsvariante.
Dr. Tresky AG • Boenirainstr. 13 • CH - 8800 Thalwil • Tel.: 0041/44/7721941
Fax: 0041/44/7721949 • tresky@tresky.com • www.tresky.com
2 4/2022
4/2022 81
Beschichten/Lackieren/Vergießen
Silbergrafit-Beschichtung als neuer Standard
Steckverbinder in Hochstromanwendungen
Nicht nur in der Elektromobilität überzeugt Arguna C-100. Auch in weiteren industriellen
Anwendungsgebieten von Steckverbindern und hoher Leistungsübertragung kann der Silbergrafit-
Dispersionselektrolyt die Lebensdauer der Steckkontakte um ein Vielfaches steigern © Shutterstock
Umicore MDS hat einen Silber-
Grafit-Dispersionselektrolyt speziell
für die Beschichtung von Steckverbinderkontakten
in Hochstromanwendungen
(z.B. beim High-
Power-Charging/HPC) entwickelt.
Die mit dem Elektrolyt Arguna
C-100 abgeschiedenen Silberdispersionsschichten
erweisen sich
auch bei erhöhten Temperaturen
als äußerst stabil und ermöglichen
jederzeit die maximale Ladeleistung
über die gesamte Lebensdauer der
Ladestecker.
Die mit Arguna C-100 abgeschiedenen
Silberschichten erfüllen damit
die erhöhten Anforderungen der Industrie
in Bezug auf Zuverlässigkeit
und Langlebigkeit für Steckverbinderkontakte.
Somit hat diese
Beschichtung das Potential, sich als
der neue Standard für Hochstromanwendungen
durchzusetzen.
Hintergrund
Die Langlebigkeit bisheriger
Steckverbinderkontakte zur Übertragung
hoher Ladeleistungen von
der Stromquelle hin zur Anwendung
oder Batterie sind für Hersteller bzw.
Anbieter noch nicht zufriedenstellend.
Beschichtungen mit Feinsilber
sind natürlich Stand der Technik in
punkto elektrische und thermische
Kontaktbuchse und Kontaktstift für EV-Ladestecker, beschichtet mit
dem Silbergrafit-Dispersionselektrolyt Arguna C-100 von Umicore
Leitfähigkeit. Die Neigung zur Kaltverschweißung
in Verbindung mit
einer niedrigen Härte und einem
hohen Reibkoeffizienten führt bei
häufigem Stecken zu einem schnellen
Verschleiß der Silberschichten.
Um die geforderten Steckzyklen zu
erreichen und zur Verschleißminimierung
werden deshalb zusätzliche
Kontaktbefettungen auf den
Silberoberflächen eingesetzt. Durch
Ansammlung von Schmutz- und
Staubpartikel können sich hier über
die Zeit korrosive oder abrasive
Fremdschichten ausbilden, die zu
einer Temperaturüberhöhung und
Reduzierung der Ladeleistung führen
können.
Hartsilberbeschichtungen (Silberlegierungen)
weisen eine deutlich
höhere Härte auf und zeigen in
manchen Anwendungen eine merklich
verbesserte Vibrationsfestigkeit.
Zulegierte Metalle wirken sich aber
nachteilig auf die elektrische Leitfähigkeit
aus und der Reibkoeffizient
liegt meistens nahe am Feinsilberniveau.
Der Wunsch nach haltbaren und
leistungsfähigen Silberschichten für
solche Hochstromanwendungen ist
offensichtlich. Gerade im Bereich
„Elektromobilität“ kann eine verkürzte
Lebensdauer der Ladestecker nicht
nur enorme Kosten durch Material-,
Zeit- und Serviceaufwand verursachen
– auch das Image leidet. Denn
muss ein fest verbautes Fahrzeuginlet
eines Elektroautos frühzeitig
und aufwendig getauscht werden
oder nimmt auf Seiten der Ladeinfrastruktur
die Ladeleistung kontinuierlich
ab, stellt das oftmals schnell
die Zuverlässigkeit und Qualität des
Anbieters in Frage.
Äußerst abriebsfest
Arguna C-100 erreicht durch eingebettete
Grafitpartikel in der Sil-
Umicore
Galvanotechnik GmbH
www.mds.umicore.com
Die statistisch regellose Verteilung und Einlagerung der Grafitlamellen in der elektrolytisch
abgeschiedenen Silbermatrix zeigt sich anhand einer präparierten Arguna-C-100-Schicht im
Rasterelektronenmikroskop. Die Silbermatrix wurde hier selektiv zurückgeätzt und die eingebauten
Grafitlamellen verbleiben in ihrer Position
82 4/2022
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Feinsilber weist die höchste elektrische und thermische Leitfähigkeit
aller Metalle auf und ist damit bisher die funktionell bevorzugte
Ladekontaktbeschichtung. Arguna C-100 hält im Vergleich vielfach
länger und zeigt tendenziell einen geringeren Kontaktwiderstand
berschicht eine außerordentliche
Abriebfestigkeit und damit die von
der Industrie gewünschte hohe
Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der
Kontaktbeschichtung und des Ladesteckers.
Möglich wird dies durch
eine optimierte Grafitkomponente,
welche, eingelagert in der Silbermatrix,
als Festschmierstoff dient.
Bei jedem Reibvorgang wird eine
neue Oberfläche geschaffen und die
abgeriebenen Spitzen der Grafitlamellen
werden über die Reibfläche
verteilt. Der gewohnte Abrieb der Silberoberfläche
wird verhindert, die
Kontaktwiderstände kleingehalten
und damit eine kontinuierlich hohe
Ladeleistung gewährleistet.
„Unter Laborbedingungen belegt
ein End-of-life-Tribometer-Test den
niedrigen und stabilen Reibkoeffizienten
des Arguna-C-100-Schichtsystems.
Selbst nach über 50.000
Steckzyklen ist eine intakte Silbergrafitschicht
nachweisbar – und
eine Kreuzkompatibilität mit anderen
Gegenkontaktwerkstoffen (z.B.
Fein-, Hart- oder Dispersionssilberschichten)
komplettiert die geforderte
Funktionalität im Feld“, erklärt
Friedrich Talgner (Bereichsleiter
Technische Anwendungen).
Damit vereint und erweitert
Arguna C-100 die positiven Eigenschaften
von Fein- und Hartsilber.
Die Feinsilbermatrix besitzt zum
einen eine hervorragende elektrische
Leitfähigkeit, zum anderen
erhöht sich durch die wartungsfreie
Feststoffschmierung des Grafits
gleichzeitig die Abriebbeständigkeit
und reduziert so den Verschleiß
auch bei einer hohen Anzahl an
Steckzyklen. ◄
83
Beschichten/Lackieren/Vergießen
Automatisches Beschichten und Dispensen
übergroßer Leiterplatten
Innovative Oversize-Board-Optionen für die Dispens- und Beschichtungsanlagen der Protecto-Serie von Rehm
ermöglichen die zuverlässige Beschichtung übergroßer Leiterplatten.
Rehm Thermal Systems GmbH
info@rehm-group.com
www.rehm-group.com
Die Dispens- und Coatingsysteme
ProtectoXP und ProtectoXC
von Rehm Thermal Systems
schützen elektronische Baugruppen
vor aggressiven Umwelteinflüssen
wie Feuchtigkeit, Korrosion, Chemikalien,
Staub oder Vibrationen.
Da Baugruppen in der Hochvolt-
Leistungselektronik – vor allem
im Bereich der 5G-Technologie,
E-Mobilität und erneuerbaren Energien
– immer größer werden, wächst
auf Seiten der Industrie auch der
Bedarf an neuen Beschichtungslösungen
für Baugruppen in Übergröße.
Diese Anforderung erfüllen
die Anlagen des Blaubeurer Herstellers
mit Breiten bis 508 mm
sowie Längen bis 640 mm bereits
in ihrer Grundkonfiguration. Darüber
hinaus ermöglichen optionale
Anpassungen an Soft- und Hardware
auch die maßgeschneiderte
und dabei vollautomatische Bearbeitung
extremer Größen.
Von der Grundausstattung
zum Oversize-Board
Bereits mit der Grundausstattung
der Protecto-Anlagen lassen sich
Leiterplatten bis zu einer maximalen
Leiterplattenbreite von 508 mm
bzw. einer Länge von 640 mm bearbeiten.
Während der größte Bearbeitungsbereich
dem äußeren Applikator
vorbehalten ist, ergibt sich für
die bis zu drei nachfolgenden Applikatoren
zwar ein entsprechend kleinerer
Verfahrweg, dieser deckt aber
selbst bei Vollausstattung einen
beachtlichen Mindestdispensbereich
von 400 mm x 508 mm ab.
Für Sonderanwendungen mit noch
größeren Leiterplatten bietet Rehm
Thermal Systems eigens maßgeschneiderte
Lösungen an. So kann
nicht nur softwareseitig der Bearbeitungsspielraum
aller Applikatoren
erweitert werden – auch Einlauf und
Auslauf der Anlagen können mittels
einer Rucksackkonstruktion nahezu
beliebig verlängert werden, was die
Aufnahme deutlich größerer Leiterplatten
ermöglicht. Die genaue Konfiguration
der möglichen Arbeitsbereiche
erfolgt gemeinsam mit dem
Kunden und orientiert sich an dessen
individuellem Anforderungsprofil.
Ein wachsender Markt:
Leiterplatten in Übergröße
Übergroße Baugruppen kommen
in einer Vielzahl von Applikationen
und Anwendungsbereichen zum
Einsatz. Bei der Beleuchtungstechnik
etwa finden LED-Segmente mit
einer Länge von bis zu 1,5 m Verwendung,
die ohne eine Oversize-
Board-Option, wie Rehm sie mit
der Protecto bietet, nicht automatisiert
beschichtet werden können.
Ähnliches gilt für den Bereich der
Solarwechselrichter und die Bearbeitung
spezieller Folien in der Batterieproduktion.
Auch die 5G-Industrie,
Powermodule für Windräder
oder Ladestationen für Tankstellen
sind auf übergroße Leiterplatten
angewiesen. Mit der automatischen
Bearbeitung dieser Baugruppen
innerhalb eines in sich geschlossenen
Systems bietet Rehm Thermal
Systems einen handfesten Vorteil
für Produzenten und Zulieferer.
Für jede Anwendung das
richtige System:
Protecto Conformal Coating
Die Protecto-Serie von Rehm
Thermal Systems liefert sichere,
automatisierte Prozesse und präzise
Ergebnisse rund um das Auftragen
verschiedenster Materialien.
Bis zu vier gleichzeitig verwendbare
Applikatoren ermöglichen
ihren Anwendern vielfältige
Optionen: Neben dem Dispensen
sind dies unter anderem die Möglichkeit,
durch einfaches Applizieren
frei definierbare, dreidimensionale
Gehäuseformen zu erstellen,
das sofortige Aushärten von
UV-Lacken sowie das Vergießen
oder Verkleben unterschiedlicher
Materialien. ◄
84 4/2022
Rework
Rework von LED-Dies mittels Debonding
Vor dem Debonding
In Zeiten knapp verfügbarer Bauteile
und Materialien kommt dem
Reworken eine ganz besondere
Bedeutung zu. Das gilt auch für die
LED-Herstellung, wo Unregelmäßigkeiten
bei verarbeiteten LEDs im
wahrsten Sinne des Wortes sofort
ins Auge fallen.
Das Nacharbeiten fehlerhafter
oder falsch platzierter Bauteile
gehört in der Elektronikfertigung
zu den anspruchsvolleren Aufgaben.
Sind die Bauteile besonders
klein oder zerbrechlich, gestalten
sich diese Arbeiten noch einmal
aufwendiger. Kommen LEDs zum
Einsatz, wird meist ein perfektes
Nach dem Debonding
Lichtbild vorausgesetzt. Aus Gründen
der äußerst wichtigen Qualitätssicherung
kann es erforderlich sein,
LED-Dies nachzuarbeiten. „Defekte
LED-Dies sind eine wahre Herausforderung.
Diese sensiblen, leicht
zerbrechlichen und sehr kleinen
Bauteile werden meist in engen
Packungsdichten verarbeitet und
lassen sich nur mit viel Wissen,
Erfahrung, jeder Menge Fingerspitzengefühl
und den richtigen
Werkzeugen entfernen und nacharbeiten.
Mit der richtigen Technologie
ist das jedoch möglich“, erklärt
Daniel Schultze, Geschäftsführer
der Tresky Automation.
Schultze und sein Team haben
dazu auf Anfrage eines Kunden
hin einen aus der Bauteileherstellung
bekannten Prozess angepasst.
„Unser Die-Bonding-Automationssystem
erlaubt es, LED-
Dies in der Rework-Konfiguration
einfach und erfolgreich zu entfernen,
ohne benachbarte LED-Dies
zu beschädigen oder das Lot und
PLACEMENT SOLUTION
RS-1
Fast Smart Modular Mounter
seine Umgebung zu beeinträchtigen“,
führt Schultze weiter aus. Der
Debonding-Prozess wird dazu mithilfe
einer modifizierten Scrubbing-
Funktion durchgeführt, wobei die
Haftung zwischen dem LED-Die und
dem Lot mit Hilfe der Heiztemperatur
aufgebrochen wird. „Sobald die
LED-Die vom Lot getrennt ist, wird
sie von einem Pick-up-Werkzeug
vorsichtig aufgenommen“, erläutert
Schultze.
Anschließend kann in derselben
Maschine von Tresky Automation
ein neuer Die eingesetzt werden.
Da die Die-Bonding-Anlagen auf
hochpräzise Prozesse ausgelegt
sind, erfolgt der gesamte Reworking-Prozess
der LED-Dies entsprechend
den Vorgaben der Halbleiterherstellung
und ist somit nicht
nur exakt, sondern auch geregelt
und reproduzierbar.
Tresky GmbH
www.tresky.de
SMT-Fertigungslösungen für die Elektronikindustrie
Software, Lagermanagement, Schablonendruck, Inspektion
(SPI/AOI), Bestückung, Insertion, Reflow-Löten, Handling
LED-Chip auf Substrat
4/2022
JUKI Automation Systems GmbH | www.juki-smt.com |
vp.info@ml.juki.com | +49 911 93 62 66 0
85
Löt- und Verbindungstechnik
Lote, Flussmittel und Pasten
für Rework- und Reparaturlötungen
Laut einer aktuellen Umfrage
(Eurobarometer 04/2022) würden
nahezu 80% der Menschen
in Europa ihre Elektrogeräte lieber
reparieren lassen, als (ständig) neue
Geräte kaufen zu müssen, weil sich
laut Aussage des Services eine
Reparatur nicht mehr lohne.
Strengere Vorgaben
Seit dem 1.3.2021 gelten gemäß
EU-Ökodesign-Richtlinie für Haushalts-
und Konsumentengeräte, wie
Waschmaschinen, Geschirrspüler,
Kühlgeräte sowie TV-Geräte, strengere
Vorgaben, die eine Reparatur
vereinfachen und somit für Verbraucherinnen
und Verbraucher attraktiver
machen sollen.
So werden z.B. Hersteller verpflichtet,
Geräte so zu konzipieren,
dass Reparaturen mit „handelsüblichen
Werkzeugen“ durchgeführt
werden können, ohne dass
das Gehäuse dabei beschädigt
werden muss.
Ersatzteile müssen leicht erhältlich,
langfristig verfügbar (bis zu 10
Jahre bei Waschmaschinen) und
kurzfristig lieferbar sein (innerhalb
von 15 Tagen). Zudem muss „fachlich
kompetenten Reparateuren“ der
freie Zugang zu entsprechenden
Reparaturanleitungen vom Hersteller
gewährt werden. Das Europaparlament
hat das „Recht auf Reparatur“
als Priorität für 2022 festgelegt.
Die richtige Auswahl von Lot
und Flussmittel ist beim Handlöten
genauso wichtig wie beim Maschinenlöten.
Je nach Anforderung können
sowohl Lotdrähte mit Flussmittelseele
(Röhrenlote), Lötpasten mit
und ohne Metallpulveranteil bzw.
Reparaturflussmittel in Kombination
mit (Mini)-Tauchlötbädern zum Einsatz
kommen. Mit der Auswahl der
geeigneten Lötmittel wollen wir uns
im Folgenden befassen.
Röhrenlote
Röhrenlote (Weichlötdrähte mit
Flussmittelfüllung) werden in verschiedenen
metallischen Legierungen
und Flussmitteltypen in
diversen Durchmessern angeboten.
Bei der Auswahl des passenden
Lötdrahtes stellen sich dem Anwender
folgende grundlegende Fragen:
1. Welche Legierung soll eingesetzt
werden (bleihaltig /bleifrei)?
2. Welcher Flussmitteltyp ist für die
Anwendung sinnvoll?
3. Welcher Flussmittelanteil ist erforderlich?
4. Welcher Lötdrahtdurchmesser
ist passend?
Auswahl der Weichlotlegierung
RoHS-konforme Baugruppen
müssen, bis auf wenige Ausnahmefälle,
bleifrei gelötet werden.
Dies gilt selbstverständlich auch
für bei einer Reparatur anfallende
Lötarbeiten. Die gängigen bleifreien
Legierungen für den Handlötprozess
decken sich mit denen für Schwallund
Reflowlötprozesse.
Die in der Baugruppenfertigung
eingesetzten Weichlote sind in u.a. in
der Norm ISO 9453 aufgeführt. Auch
die DIN EN 61190-1-3 beschreibt in
ihren Teilen1 bis 3 die Anforderungen
an Verbindungsmaterialien für
Baugruppen der Elektronik.
Nun hat man also die „Qual der
Wahl“. Sicherlich ist es sinnvoll, die
Lotlegierung zu verwenden, die man
auch im vorgeschalteten Lötprozess
verwendet hat. Also Sn100Ni+ wie
auch in der Welle? Aber im Reflowprozess
kam SAC387 oder SAC405
zum Einsatz! Muss jetzt von Lötstelle
zu Lötstelle der Lötdraht gewechselt
werden? Oder kann man bleifreie
Lote unbedenklich untereinander
mischen, also beispielsweise eine
SAC305-Lötstelle mit Sn99,3Cu0,7
nachlöten? Dies ist natürlich in erster
Linie von internen und externen
Vorgaben Ihrer Fertigung abhängig
wie z.B. der IPC J-STD-001
(Anforderungen an gelötete elektrische
und elektronische Baugruppen).
Aber was genau entsteht denn
bei der Mischung von Zinn-Kupfer
und Zinn-Silber-Kupfer? Richtig,
Zinn-Silber-Kupfer! „Kein klar definierter
Zustand“, sagen Sie jetzt,
auch richtig. Aber das Lot aus der
Welle bzw. dem Reflowprozess ist
spätestens nach eben diesen Lötprozessen
nicht mehr in der definierten
originalen Zusammensetzung
auf der Leiterplatte vorhanden!
Je nach Leiterplattenfinish
haben Sie die Lotlegierung bereits
mit Zinn-Kupfer-Nickel (HAL-Bleifrei),
Nickel-Gold (ENIG), Silber (chem.
Ag) oder Kupfer (OSP) mehr oder
weniger stark „verunreinigt“.
Oder man entscheidet sich für das
Lot mit der niedrigsten Schmelztemperatur
(SAC387), um Baugruppe
und Lötkolben zu schonen. Schauen
wir uns dazu die Empfehlungen der
Hersteller von Lötstationen an, so
wird für bleifreie Lote eine Lötkolbentemperatur
von 350 bis 380 °C
empfohlen (unabhängig von der Lotlegierung).
Bleifreie Lote sind aufgrund
ihrer Zusammensetzung und
der erforderlichen erhöhten Löttemperaturen
wesentlich aggressiver
gegenüber gängigen Grundwerkstoffen
und Anlagenteilen in der
Elektronikfertigung. Dies hat auch
zur Folge, dass Lötspitzen schneller
ablegiert werden und im schlimmsten
Fall innerhalb weniger Tage
unbrauchbar werden!
Neben den Standard-Lotlegierungen
werden daher seit der „Bleifrei-Umstellung“
bevorzugt Lote mit
sogenannten Mikrodotierungen
angewendet. Diese Dotierungen
sind Legierungszusätze wie z.B.
Nickel, Germanium etc. Insbesondere
Nickel dient u.a. dem Schutz
der Lötspitzen und verlängert deren
Standzeit merklich. Auch der Abtrag
der Substrat-Metallisierung ist bei
silberarmen oder-freien Lotlegierungen
mit Nickeldotierung wesentlich
geringer. Daher sind z.B. Legie-
FELDER gmbH
www.felder-gmbh.de
Gängige bleifreie Lotlegierungen
86 4/2022
Löt- und Verbindungstechnik
Auszug aus der IPC J-STD-006 mit den äquivalenten FELDER-Lötdrahttypen
Einteilung von Weichlöt-Flussmitteln nach Ihren Bestandteilen (ISO 9454.1)
rungen wie Sn100Ni+, SN100403C
oder Sn99Ag+ trotz ihres höheren
Schmelzpunktes für Nachlötungen
bestens geeignet.
Auswahl des Flussmittels
Grundsätzlich sind alle Flussmittel
gleichen Typs (aber unterschiedlicher
Hersteller) miteinander mischbar.
Das zur Nacharbeit verwendete
Flussmittel muss mit den in
den automatischen Lötprozessen
verwendeten Flussmitteln kompatibel
sein. In der Baugruppenfertigung
sind hauptsächlich Flussmittel
der Klassifizierungen ROL0, ROL1,
REL0 oder REL1 in Verwendung.
Dies sind halogenfrei bzw. halogenarm
aktivierte Flussmittel auf
natürlicher (RO) bzw. synthetischer
(RE) Harzbasis, deren Rückstände
als No-Clean bezeichnet werden.
Neben der international anerkannten
IPC-Norm ist die ISO
9454.1 eine weitere Norm für Weichlöt-Flussmittel,
die sich aber nicht
ausschließlich mit dem Einsatzbereich
Elektronikfertigung befasst.
Ein weiterer maßgeblicher Unterschied
der beiden Normen liegt in
der Klassifizierung. Während die
IPC-J-STD-006 die Flussmittel
nach ihrer Aktivierung bzw. nach
der Wirkung der Flussmittelrückstände
einstuft, orientiert sich die
ISO 9454-1 an den Hauptbestandteilen
des Flussmittels.
Flussmittel mit Halogenidgehalten
>0,5% wurden bisher aufgrund der
Korrosionsgefahr ihrer Rückstände
sowie der geringeren Isolationswiderstände
in der Baugruppenfertigung
kaum eingesetzt.
Neuer bleifreier Lötdraht
Durch kontinuierliche, intensive
Forschung im Lötmittelbereich ist
es der FELDER GmbH gelungen,
einen Lötdraht zu entwickeln, der mit
einer ausgewogenen Mischung von
organischen Säuren, hochwertigen
Harzen und Halogeniden die hervorragenden
löttechnischen Eigenschaften
eines halogenaktivierten
Lötdrahts mit der No-Clean-Funktionalität
von ROL0- bzw. REL0-
Flussmitteln zu kombinieren.
Der bleifreie FELDER-Lötdraht
ISO-Core Clear wurde allen gängigen
Prüfungen nach IPC-TM-650
unterzogen:
2.3.32 Kupferspiegeltest bestanden
2.4.46 Ausbreitungstest bestanden
2.4.48 Test auf Flussmittelspritzer
bestanden
2.6.3.3 Oberflächen-Widerstandstest
>100 MOhm
2.6.14.1 Test auf elektrochemische
Migration bestanden
2.6.15 Prüfung auf Korrosivität
bestanden
Erforderlicher Flussmittelanteil
Gängige Flussmittelgehalte
sind 1, 1,5, 2, 2,2, 2,5, 3 und 3,5%.
Dabei werden halogenfreie Röhrenlote
meist mit einem Flussmittelanteil
von 3 bis 3,5%, halogenhaltige
eher mit 2,2 bis 2,5% angeboten.
Für Nacharbeiten und Reparaturen
an Lötstellen aus dem Wellen- bzw.
Reflowprozess sind auch Lötdrähte
mit geringeren Flussmittelanteilen
(0,7 bis 1,5%) einsetzbar, da nutzbare
Flussmittelrückstände aus
vorhergegangenen Lötprozessen
auf der Baugruppe vorhanden sind.
Das Flussmittel befindet sich im
inneren des Drahtes, in der sogenannten
Flussmittelseele oder auch
Flussmittelkern. In mehrseeligen
Lötdrähten ist das Flussmittel in
drei bis fünf Kammern aufgeteilt.
Dies soll das Flussmittel schneller
an die Lötstelle transportieren und
einen konstanten Flussmittelgehalt
im Draht gewährleisten.
Optimaler Drahtdurchmesser
Die Wahl des passenden Drahtdurchmessers
ist abhängig vom
erforderlichen Lotvolumen der Lötstelle
und somit auch von der Bauteilgröße.
Mit der fortschreitenden
Miniaturisierung in der Elektronikfertigung
werden auch Lötdrähte mit
feineren Durchmessern erforderlich.
War in den 90ern noch ein Lötdraht
mit einem Durchmesser von 1 bis
1,5 mm auf jedem Rework-Arbeitsplatz
zu finden, sind heute eher die
Durchmesser 0,5...1 mm die Regel.
Gängige Drahtdurchmesser für
SMDs sind 0,15...0,5 mm und für
THT-Bauteile 0,5...1 mm sowie zur
Kabelkonfektion 0,75...1,5 mm.
Gemäß Drahtstärke und Bauteilabmessung
sollte auch die passende
Lötkolbenspitze ausgewählt werden.
Von bleistiftspitz bis zu Meißelspitzen
mit 20 mm Breite ist alles verfügbar!
Aber: Zu klein gewählt, verlängert sich
die Lötzeit und ist somit nicht ökonomisch.
Zu groß gewählt, verstellt
sie den Blick auf die Lötstelle oder
erhitzt sogar benachbarte Kontakte.
Schematische Darstellung ein- und mehrseeliger Lötdrähte
4/2022
87
Löt- und Verbindungstechnik
Bedruckte LP, ausgelagert bei 150 °C, ungelötet
Referenzpaste, umgeschmolzen
• Korngröße
Wie auch bei der Auswahl der
Korngröße bei druckbaren SMD-
Lötpasten gilt hier: Es muss durchpassen!
Das heißt, die Partikelgröße
des Metallpulvers sollte zur Bauteilgröße
und zur verwendeten Dosiernadel
passen bzw. umgekehrt.
SMD- und BGA-
Reparaturflussmittel
Konsequenterweise steht dem
Anwender passend zur bleifreien
SMD-Lötpaste ISO-Cream Clear
auch ein Reparaturflussmittel ISO-
Flux Clear mit denselben Attributen
zur Verfügung.
FELDERs Clear-Lötprodukte
zeichnen sich insbesondere durch
ihre wasserklaren Flussmittelrückstände
und die herausragenden
Benetzungseigenschaften aus.
Flussmittelrückstand einer Paste auf Basis natürlicher
Harze
SMD-Lotpasten
Der Neu- oder Weiterentwicklung
von SMD-Lotpasten geht die fachgerechte
Bewertung von Anforderungen
in der Anwendung sowie
die Beurteilung gesammelter Kundenwünsche
voraus. Die Ziele der
SMD-Pasten-Entwicklung sind wie
folgt definiert:
• Optimierung der löttechnischen
Eigenschaften (Benetzung, Ausbreitung
etc.)
• Verbesserung des optischen
Erscheinungsbildes (unauffällige
Flussmittelrückstände, insbesondere
fürs Rework)
• Steigerung der Unempfindlichkeit
gegenüber klimatischen Einflüssen
bei Lagerung und während
der Verarbeitung
• optimale Zuordnung von Applikation
und Pastenviskosität
• Rezeptur- und Prozessoptimierung
bei der Pastenherstellung
durch die bestmögliche Reduzierung
von Fehlereinflüssen
Betrachtet man den Lötprozess
ausschließlich aus dem Blickwinkel
des Lötmittelherstellers, werden
Benetzung und Ausbreitung maßgeblich
von den verwendeten Harzen,
Aktivatoren und der Lotlegierung
des Metallpulvers einer SMD-
Lötpaste beeinflusst. Hat man die
genormte Mindestausbreitung für
eine bleifreie Lötpaste erreicht, geht
es an die Optimierung und die Prüfung
auf allen, in der Baugruppenfertigung
gängigen Oberflächen.
Bei dem hier bildlich dokumentierten
Benchmark wurde eine
Testleiterplatte mit unterschiedlichen
Mengen Lotpaste bedruckt.
Der Ausschnitt der Druckschablone
wird von Pad zu Pad immer weiter
reduziert bis zu einem Flächenanteil
von 5% der Pad-Fläche. Nach
dem Umschmelzen der Paste wird
die Ausbreitung auf dem Pad beurteilt.
In diesem Fall auf einer NiAu-
Oberfläche, die aufgrund ihrer Färbung
einen gut sichtbaren Kontrast
zum Lot darstellt.
Flussmittel
SMD-Lötpasten auf Basis natürlicher
Harze hinterlassen mehr oder
weniger dunkle Rückstände auf den
Baugruppen. Selbst Farbschwankungen
zwischen verschiedenen
Chargen eines Pastentyps sind nicht
ungewöhnlich. Die in den FELDER-
Clear-Lötmitteln verwendeten synthetischen
Harze sind wasserklar,
farbkonstant und thermisch stabil.
Flussmittelrückstand der FELDER-Clear-Paste auf
Basis synthetischer Harze
Insbesondere bei der Reparatur
bzw. beim löttechnischen Nacharbeiten
spielt die Unauffälligkeit von
Flussmittelrückständen eine übergeordnete
Rolle.
SMD-Lötpasten für Rework und
Reparatur werden hauptsächlich
in Dispenser-Kartuschen verarbeitet,
da ein Druckprozess auf einer
bereits bestückten Baugruppe in
den seltensten Fällen realisierbar
ist. Um die Dosierfähigkeit der
Paste zu gewährleisten haben diese
eine geringere Viskosität und einen
geringeren Metallanteil als Pasten
für den Schablonendruck.
Metallpulver
Folgende Kriterien dienen zur
Auswahl des richtigen Metallpulveranteils
einer SMD-Paste:
• Legierung
Sie sollte der in den vorgeschalteten
Prozessen verwendeten Legierung
entsprechen. Ausnahme: Falls
vermieden werden soll, dass nahegelegene
Lötstellen ungewünscht
mit aufgeschmolzen werden, ist eine
niedrigschmelzende Lotlegierungen
wie Bi58Sn42 (Schmelzpunkt 138
°C) empfehlenswert.
Hohe Benetzungsgeschwindigkeit
und Ausbreitung auf allen
in der Elektronik gängigen Oberflächen
– glasklare Flussmittelrückstände
–, geringste Ausgasung
und neutraler Geruch vermindern
die Arbeitsplatzbelastung
durch Lötrauch. Leicht entfernbare
Rückstände lassen sich
mit gängigen Reinigern entfernen.
SIR-100-MO-, Kupferspiegel- und
Korrosions-Test nach IEC 61189-5
und 61189-6 sowie auch der IPC
J-STD-004B sind bestanden bzw.
werden erfüllt. Somit sind diese
Produkte uneingeschränkt in der
Baugruppenfertigung einsetzbar.
Die neue Flussmittelrezeptur
Clear ist auf Basis synthetischer
Harze (frei von Kolophonium) aufgebaut
und wurde auf die neuen
Bedürfnisse der bleifreien Löttechnik
perfekt abgestimmt:
• hohe Benetzungsgeschwindigkeit
und Ausbreitung auf allen,
in der Elektronik gängigen Oberflächen
• glasklare Flussmittelrückstände
zur Optimierung des optischen
Eindruckes
• geringste Ausgasung und neutraler
Geruch vermindert Arbeitsplatzbelastung
• leicht entfernbare Flussmittelrückstände,
diese lassen sich
mit allen bekannten, konventionellen
Reinigungsmitteln rückstandsfrei
entfernen
88 4/2022
Applikationen und Viskositäten
Ob ein Reparaturflussmittel synthetisch oder auf Basis natürlicher Harze hergestellt ist, lässt sich leicht an
seiner Färbung erkennen: Natürliche Harze sind größtenteils bernsteinfarben, synthetische farblos
Nachhaltigkeit
Durch den Einsatz fair gehandelter
Roh- und Grundstoffe in
einer CO 2 -neutral betriebenen und
umweltverträglichen Fertigung ergibt
sich Umweltneutralität, um dem ökologischen
Anspruch des Verbrauchers
an einer nachhaltig hergestellten
Konsumentenelektronik nachzukommen.
Die FELDER GmbH hat
in den letzten Jahren viele solcher
Ansätze bereits umgesetzt:
• Rohstoffe aus fairen Quellen
• Strom aus zu 100% erneuerbaren
Energien
• Umstellung der Beleuchtung auf
100% LED
• Umstellung der Schmelzprozesse
von fossilen Brennstoffen (Gas)
auf Öko-Strom
• Maschinen- und Ofen-Abwärmenutzung
• geringstmöglicher Frischwassereinsatz
durch die Nutzung von
Brauchwasser
• Recycling von Altmetallen und Altflussmitteln
• Verwendung von Drahtspulen,
Pasten- und Flussmitteldosen aus
Recycling-Kunststoffen
• Recycling von Altkartonagen zu
Füll- und Polstermaterial
• Fahrrad-Leasing-Programm Job-
Rad für Mitarbeiter und deren Angehörige
• sukzessive Umstellung des Firmenfuhrparkes
auf Fahrzeuge mit
Hybrid- und E-Antrieb ◄
Die Technik zum Löten in der Elektronikfertigung
Made in Germany
ISO-Core Clear-Serie • Löttechnik für höchste Ansprüche
• glasklare Flussmittelrückstände • geringste Ausgasung / neutraler Geruch • spritzfreier Lötprozess