ECHO Top500 WorldDirect
Passend zur Staatspreis-Nominierung für unseren smartBoiler gibt es in der aktuellen Ausgabe des ECHO Magazins "Top 500 – Jahrbuch der Wirtschaft" einen sehr umfangreichen Bericht zu unseren Energielösungen und wie wir damit konkrete Herausforderungen lösen. Wie im Artikel gezeigt, ist es dringend an der Zeit, dass intelligente Speicherlösungen von politischer Seite gefördert und von Wohnbaugesellschaften sowie Energieversorgern genutzt werden.
Passend zur Staatspreis-Nominierung für unseren smartBoiler gibt es in der aktuellen Ausgabe des ECHO Magazins "Top 500 – Jahrbuch der Wirtschaft" einen sehr umfangreichen Bericht zu unseren Energielösungen und wie wir damit konkrete Herausforderungen lösen. Wie im Artikel gezeigt, ist es dringend an der Zeit, dass intelligente Speicherlösungen von politischer Seite gefördert und von Wohnbaugesellschaften sowie Energieversorgern genutzt werden.
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TOP 500 | WIRTSCHAFT
Mit World Direct ein
bisschen die Welt retten
Technologie. Energiekosten zu senken und dabei gleichzeitig die Klimawende
zu unterstützen, das gelingt mit Innovationen aus Sistrans.
World Direct ist einer der größten
Software-Dienstleister
Westösterreichs. Die hundertprozentige
A1-Tochter ist an maßgeblichen
Digitalisierungsprojekten des Landes beteiligt,
insbesondere in den Bereichen Energie,
Gesundheit und Finanzwesen. Im täglichen
Leben der Österreicher spielt World Direct
eine wichtige Rolle. Über die Synergie mit
dem IT-Provider-Riesen A1, Betreiber der
größten und sichersten Data-Center Österreichs,
ist die zuverlässige Übertragung
von Daten gewährleistet. Ein eigenes Expertenteam
sichert bei World Direct den
verlässlichen Betrieb der programmierten
Anwendungen auf über 2.500 virtuellen
Servern in den A1-Rechenzentren. So ist
das Unternehmen in der besonderen Position,
die wichtigsten IT-Projekte des Landes
ganzheitlich verantworten zu können.
„Wie die Digitalisierung zur
Lösung der Megaprobleme
Energiekrise und Klimawandel
eingesetzt werden kann,
ist unsere Aufgabe.“
Mario Raunig,
Head of Marketing & Innovations
Aus Krisen Gutes schaffen
Die Energiekrise und der Klimawandel
zählen zu den größten globalen Herausforderungen
unserer Zeit. Die Energiepreise
schießen durch die Decke, billiges Gas aus
Russland ist Geschichte, die Kilowattstunde
Energie um vier Cent damit ebenfalls.
Zugleich rückt uns der Klimawandel mit
jeder Umweltkatastrophe näher zu Leibe.
Umdenken ist eine Frage der Notwendigkeit.
Bis 2030 sollen die nationalen Klimaziele
erreicht und der Ausstieg aus fossilen
Brennstoffen geschafft sein. Sämtlicher benötigter
Strom soll in Österreich dann aus
erneuerbaren Energiequellen stammen.
Mario Raunig, Marketing- und Innovationsleiter
von World Direct, erklärt: „Wir
tragen dazu bei, diese zwei globalen Themen,
Energiekrise und Klimawandel, mit
klugen technischen, digitalen Ideen zu lösen.
Strom optimal und effizient nutzen ist
nicht die Innovation. Das spannende Thema
ist, die Überschussenergie zu nutzen,
die das Stromnetz belastet. Zusätzlich hilft
das auch die Stromkosten zu reduzieren, da
Überschussenergie in der Regel günstiger
bezogen werden kann.“
Wann kommt der Blackout?
Erneuerbare Energien werden in großem
Umfang ausgebaut. Das ist unabdingbar für
die Energiewende und stellt doch zugleich
das ganz Europa umspannende und eng
miteinander verbindende Stromnetz vor
große Herausforderungen. Denn erneuerbare
Energien, die aus Photovoltaik, Wind-
Fotos: Thomas Steinlechner
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ECHO TOP 500 UNTERNEHMEN 2022
Wie smart ist Ihr Boiler?
Ein solcher smartBoiler könnte sich in Zukunft
in jedem österreichischen Haushalt befinden
und so zur Energiewende beitragen.
World Direct entwickelte den intelligenten
Warmwasserboiler in Kooperation mit Austria
Email, dem größten WarmwasserspeismartBoiler
Virtual Power Plant
smartCharging
Wärmepumpe
Notstromaggregat
Batterie
Der smartBoiler nutzt das umweltfreundlichste
Speichermedium der Welt: Wasser.
und Wasserkraft stammen, können nicht
gleichmäßig produziert werden, sondern
unterliegen naturbedingt Schwankungen.
Das führt dazu, dass manchmal zu viel und
manchmal zu wenig Strom in das Netz eingespeist
wird. Es kommt zu Schwankungen.
Diese sind gefährlich, da sie zu einem Blackout
führen, sofern sie nicht ausgeglichen
werden können. „Wird in Norddeutschland
viel Windenergie produziert, spürt man das
unmittelbar in Tirol in der Steckdose. So
eng ist das europäische Stromnetz vernetzt.
Wir sind schon weitaus öfter, als wir glauben
möchten, haarscharf an einem Blackout
vorbeigeschrammt“, betont Raunig. „Die
Frage ist nicht, ob, sondern wann ein Blackout
passieren wird. Und wie gut wir mit
diesem umgehen können. Viele österreichische
Gemeinden treffen Vorkehrungen
für den Ernstfall, installieren Notstromaggregate
und entwickeln Konzepte, um den
Notbetrieb möglichst lang aufrechterhalten
zu können. Die Vernetzung, Überwachung
und intelligente Steuerung solcher Systeme
übernehmen wir. Dazu werden die Daten
aus den Anlagen über das A1-GSM-Netz
in unser Rechenzentrum geschickt“, erklärt
Tarek Ayoub.
Das virtuelle Kraftwerk funkt Schaltbefehle und sorgt in Mehrparteienhäusern dafür, dass PV-
Überschussenergie direkt vor Ort optimiert verbraucht wird.
Zwei Energiemärkte
Seit 2012 kümmert sich World Direct darum,
die Schwankungen im Stromnetz zu kontrollieren
und auszugleichen. „Es gibt zwei Strommärkte,
den regulären Ein- und Verkauf von
Strom und den Regelenergiemarkt, dessen
Aufgabe einzig darin besteht, Schwankungen
auszugleichen, indem im Falle einer Unterversorgung
des Netzes Strom zugekauft wird,
teils zu hohen Preisen“, erläutert Raunig.
Sicherheit durch Vernetzung
Das Stromangebot und die Nachfrage effektiv
zu regulieren und Netzschwankungen zu
minimieren, ist unumgänglich.
Die Speicherung
von überschüssigem
Strom im Netz
ist nicht möglich,
darum sollte überproduzierter
Strom sofort
verbraucht werden,
um das Netz nicht zu
überlasten. Auch ist
überproduzierter Strom, der dem Netz abgenommen
wird, besonders kostengünstig.
Umgekehrt muss im Fall einer Unterversorgung
zusätzliche Energie ins Netz eingespeist
werden. World Direct entwickelte eine
smarte Hardware, die diverse Stromverbraucher
oder -erzeuger, von Kraftwerken über
Betriebsanlagen in Unternehmen bis hin zu
Biogasanlagen, Schneekanonen und Speichersee-Pumpen,
über das GSM-Netz in der
A1-Cloud miteinander zu einem virtuellen
Kraftwerk vernetzt, um den gesamten zur
Verfügung stehenden Strom ideal zu verteilen
„Wir optimieren die Energienutzung
von Firmen und
Privathaushalten mit smarter
Technik.“
und zu nutzen. „Europaweit sind bereits über
700 Anlagen in unserem System eingebunden.
Darunter die größte Batterie Finnlands,
österreichische Batterien, Wasserkraftwerke,
große Wärmeerzeuger, E-Ladesäulen, die
Wasserstoff-Produktionsanlage von MPREIS
in Völs usw. Wir steuern über 600 Megawatt
Leistung, machen sie vermarktbar und flexibel
einsetzbar. In Slowenien haben wir
über 200 Anlagen für einen Energieversorger
vernetzt, die wir
Tarek Ayoub,
Head of Energy Solutions
smart steuern. B2B
sind bisher über 450
Industrieeinheiten
und Kraftwerke verbunden.
Teil dessen
ist auch der zunehmend
elektrifizierte
A1-Fuhrpark. Inzwischen
können wir
sogar Kleinstanlagen einzelner Haushalte, d.
h. intelligente Warmwasserboiler, in das System
einbinden. Diese von uns entwickelten
smartBoiler sind der nächste große Innovationsschritt“,
analysiert Tarek Ayoub.
ECHO TOP 500 UNTERNEHMEN 2022
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TOP 500 | WIRTSCHAFT
Privathaushalte am
Regelenergiemarkt
Durch den Einsatz der smartBoiler ist es
künftig auch für Privathaushalte möglich,
am Regelenergiemarkt teilzunehmen. So
kann Überschussenergie in Form von Regelenergie
oder durch Energiegemeinschaften
genutzt werden.
Am Hauptstandort in Sistrans nutzt World Direct auch selbst die eigenen Energie-Innovationen.
cherhersteller Österreichs. Der smartBoiler
nutzt günstigen Strom aus der Überproduktion
von erneuerbaren Energieträgern und
speichert diese Energie in Form von Warmwasser
in den in den Privathaushalten installierten
smartBoilern. So kann Energie kostengünstig
und effizient gespeichert werden.
Das smarte IoT-Hardwaremodul ermöglicht
es, dass der Boiler über das GSM-Netz mit
dem virtuellen Kraftwerk verbunden ist und
gesteuert werden kann. „Der gemeinnützige
Wohnbau wird auf diese Weise zum Treiber
der Energiewende. Jeder neu eingebaute
oder ausgetauschte alte Boiler soll in Zukunft
ein smartBoiler sein. In Österreich gibt es
450.000 gemeinnützige Wohnungen, viele
davon mit elektrischem Warmwasserspeicher.
Sie alle umzurüsten, würde uns einen
großen Schritt nach vorne bringen, sowohl in
Sachen Netzstabilität als auch bezogen auf die
Versorgung mit günstiger Energie aus alternativen
Quellen. Wir können eine große Menge
an Verbrauchern miteinander vernetzen und
so Strom, z. B. aus der Photovoltaikanlage am
Hausdach, bestmöglich und kostengünstig
nutzbar machen“, ist Raunig begeistert. Überproduzierter
Strom kann so lokal und direkt
verbraucht werden, ohne erst ins übergeordnete
Stromnetz eingespeist werden zu müssen.
Über das GSM-Netz werden die Daten
der Geräte ausgelesen und die smartBoiler
flexibel mit der nötigen Menge Energie versorgt.
Über die A1-Cloud erfolgt die Optimierung
des Eigenverbrauchs der einzelnen
miteinander vernetzten smartBoiler. Auf diese
Weise muss niemand auf Komfort verzichten
und es ist zusätzlich möglich, Energiekosten
zu senken. „Ein paar hundert Euro pro Haushalt
und Jahr lassen sich einsparen. Durch
die hohen Energiepreissteigerungen wird
das Sparpotenzial immer gößer“, so Raunig.
Die Herausforderung, ein Mehrparteienhaus
intelligent zu vernetzen, gelingt auf diese
Weise ohne zusätzliche Verkabelung, über
die SIM-basierten, IoT-fähigen smartBoiler.
Das Potenzial ist enorm. Ungefähr 650.000
Boiler sind derzeit in den österreichischen
Haushalten zur Warmwasseraufbereitung im
Einsatz. Diese Haushaltsgeräte stellen jährlich
1,2 TWh Energie zur Verfügung, die flexibel
genutzt werden kann. Das entspricht der Spitzenenergie
von 225 Windrädern!
Noch mehr Vernetzung
Zusätzlich zu den smartBoilern ermöglicht
die Technologie von World Direct auch, E-
Ladesäulen, Wärmepumpen und Batterien in
das System einzubinden und als optimierte
Energiespeicher zu nutzen. Gegenwärtig sind
bereits 100 Wärmepumpen, 150 smartBoiler
sowie zehn Photovoltaikanlagen mit Batterien
über A1 Energy Solutions miteinander
vernetzt. Idealerweise sollte der smartBoiler
mit einer staatlichen Förderung noch attraktiver
werden. „Wir freuen uns sehr, smart-
Boiler-Projekte zusammen mit Gemeinden
und Bauträgern umzusetzen. Sie sind eine
Win-win-win-Situation. Das Stromnetz wird
sicherer, Schwankungen reduziert. Stromüberschuss
wird in Form günstiger Energie
für alle Haushalte nutzbar. Gemeinsam wird
die Energiewende vorangetrieben“, betont
Ayoub.
Österreichische
Energieinnovation
Die Entwicklung des smartBoilers, die Fertigung
der Leiterplatten und der gesamten
Hardware sowie das komplette Assembling
erfolgen in Österreich. Der smartBoiler wurde
von Umweltministerin Leonore Gewessler
beim Forum Alpbach präsentiert und hat
als herausragende Klimaschutz-Innovation
den IÖB-Innovationspreis 2020 gewonnen.
Aktuell ist der smartBoiler für den Innovations-Sonderpreis
VERENA nominiert,
der jährlich im Rahmen des Staatspreises
vergeben wird. „Unser Handlungsappell ist
dringend! Seitens der Politik sind unbedingt
Förderungen für den smartBoiler notwendig.
Wohnbauträger müssen das Potenzial
erkennen und die Technologie nutzen“, betont
Raunig.
Amata Steinlechner
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