2022/44| Nachhaltig | Ausgabe Oktober 2022 !
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28.10.<strong>2022</strong><br />
<strong>Nachhaltig</strong><br />
FÜR KLIMA, UMWELT UND JEDEN EINZELNEN<br />
UNTERWEGS MIT DEM ÖPNV<br />
Bus und Bahn als Alternative zum Auto<br />
– eine Herausforderung, gerade auf<br />
dem Land. Viele Partner arbeiten in<br />
der Region zusammen. Seite 2<br />
BAUEN, ABER NACHHALTIG!<br />
Zu einem nachhaltigen Bau<br />
gehört heute weit mehr als nur<br />
ein guter Energieausweis. Tipps<br />
vom Profi. Seite 10<br />
© YURII/ADOBESTOCK<br />
BATTERIEFORSCHUNG IN ULM<br />
Mehr Power, längere Haltbarkeit,<br />
Sicherheit – das Ulmer<br />
Helmholtz-Institut tüftelt an der<br />
Batterie von morgen. Seite 8
<strong>Nachhaltig</strong><br />
1<br />
Jeder kann etwas tun, um<br />
den Stromgewinn aus<br />
nachhaltigen Quellen zu<br />
unterstützen. Nämlich in dem<br />
man sich beim Stromtarif für<br />
Zuhause für sogenannten Ökostrom<br />
entscheidet, der zum Beispiel<br />
aus Windenergie gewonnen<br />
wird. <br />
(www.mitvergnuegen.com)<br />
5Die Verwendung von<br />
waschbaren Stofftüchern<br />
in der Küche spart jede<br />
Menge Papiermüll, der sonst<br />
durch die Verwendung von Küchenrolle<br />
entsteht. Wichtig: Der<br />
Stoff sollte bei 60 Grad waschbar<br />
sein, damit Keime abgetötet<br />
werden. (www.careelite.de)<br />
© ANNAKONCHITS /ADOBESTOCK, © FLATICON<br />
wachsen aus<br />
ihrer Kleidung und<br />
10Kinder<br />
ihren Schuhen oft<br />
wahnsinnig schnell raus. Und in<br />
der Regel sind die Sachen noch<br />
tip-top in Schuss. Statt für die<br />
Kids ständig was Neues zu kaufen,<br />
sollte man die Sachen lieber<br />
tauschen oder Secondhand<br />
kaufen und verkaufen. Das<br />
schont Umwelt und Geldbeutel.<br />
2Natron im Haushalt ist<br />
ein echter Alleskönner.<br />
So kann man es zum Beispiel<br />
zur Reinigung von Herd,<br />
Backofen oder verstopften Rohren<br />
einsetzen. Das spart den<br />
Kauf anderer Putzmittel. Außerdem<br />
wird Natron meist in einer<br />
Kartonverpackung verkauft,<br />
was wiederum Plastik spart.<br />
(www.careelite.de)<br />
3Beim Kauf von Obst oder<br />
Gemüse ist es einfach,<br />
die kleinen Plastikbeutel<br />
zu ersetzen. Denn in jedem Supermarkt<br />
gibt es mittlerweile<br />
Netze für kleines Geld zu kaufen,<br />
die man beliebig oft wiederverwenden<br />
kann.<br />
6Statt Flüssigseife aus dem<br />
Spender lieber auf das<br />
klassische Seifenstück<br />
setzen: Dieses hält zum einen<br />
länger und kommt mit weniger<br />
Verpackung aus.<br />
(www.gruen-denken.de)<br />
7Wochenmarkt statt Supermarkt:<br />
Wer – zumindest<br />
den Großteil seiner<br />
Lebensmittel – auf dem Wochenmarkt<br />
kauft, hilft dem Klima<br />
und der Natur. Den im Gegensatz<br />
zu vielen Produkten im<br />
Supermarkt haben diese Lebensmittel<br />
keine langen Transportwege<br />
hinter sich. Außerdem<br />
unterstützt man so die heimische<br />
Landwirtschaft.<br />
(www.gruen-denken.de)<br />
25 Tipps<br />
für ein<br />
nachhaltigeres<br />
Leben<br />
<strong>Nachhaltig</strong>er leben - das haben sich viele<br />
Menschen auf die Fahnen geschrieben.<br />
Doch <strong>Nachhaltig</strong>keit ist allumfassend. Sie<br />
lässt sich in so vielen Lebensbereichen<br />
anwenden, dass man manchmal gar nicht<br />
weiß, wo anfangen. Wie wäre es mit einem<br />
(oder mehreren) dieser Tipps?<br />
Von Anne Meßmer<br />
8Laut einer Studie der Uni<br />
Basel landet ein Drittel<br />
aller Lebensmittel im<br />
Müll. Wer das vermeiden will,<br />
sollte nicht zu viel auf einmal<br />
kaufen, sich darüber informieren,<br />
wie Lebensmittel richtig<br />
gelagert werden und seine<br />
Kochmenge der Anzahl der Esser<br />
anpassen – oder die Sachen<br />
später einfrieren.<br />
(www.nachhaltigleben.ch)<br />
Tag, große Wirkung:<br />
Wer während des<br />
11Kleine<br />
Zähneputzens, Haareshampoonierens<br />
oder Händeeinseifens<br />
das Wasser abdreht,<br />
kann über das Jahr viel unnützen<br />
Wasserverlust einsparen.<br />
(www.kuchenerbse.de)<br />
aus<br />
Plastik, die nach einer<br />
Benutzung weg-<br />
12Strohhalme<br />
geworfen werden, müssen heute<br />
wirklich nicht mehr sein. Es<br />
gibt tolle Alternativen aus Glas,<br />
Metall oder Bambus.<br />
4Ein Peeling macht zwar<br />
zarte Haut, gehört aber<br />
zu den Kosmetika, in denen<br />
der Anteil an Mikroplastik<br />
am höchsten ist. Statt fertiger<br />
Peelings kann man diese selbst<br />
machen, zum Beispiel aus Kaffee,<br />
Honig und etwas Öl.<br />
<br />
(www.oekotest.de)<br />
9Glas oder Metall ist nachhaltiger<br />
als Plastik. Doch<br />
muss ich jetzt wirklich<br />
meine Plastikdosen zur Essensaufbewahrung<br />
wegwerfen.<br />
Nein – denn das ist wieder unnötiger<br />
Müll. Statt funktionsfähigen<br />
Dosen wegzuwerfen, sollte<br />
man diese lieber weiterverwenden,<br />
bis sie kaputt sind –<br />
und dann statt Plastik lieber<br />
Varianten aus Glas oder Metall<br />
kaufen.<br />
#1<br />
Lebensmittel<br />
zur Aufbewahrung in<br />
13Statt<br />
Frischhaltefolie einzuwickeln,<br />
sollte man sie lieber<br />
in Dosen verstauen, die man<br />
immer wieder verwenden kann.<br />
Oder einfach in eine Schüssel<br />
und oben einen Teller drauflegen.<br />
(www.badenova.de)<br />
Impressum<br />
Einordnung des Begriffs<br />
Verlag & Herausgeber<br />
Neue Pressegesellschaft<br />
mbH & Co. KG, Frauenstr. 77,<br />
89073 Ulm<br />
Projektleitung<br />
Tobias Lehmann<br />
Anzeigen<br />
Stefan Schaumburg<br />
(verantwortlich)<br />
Redaktion<br />
Stefanie Müller (verantwortlich),<br />
Kerstin Auernhammer,<br />
Martin Dambacher,<br />
Anne Meßmer,<br />
Dominik Schele,<br />
SVH GmbH & Co. KG<br />
Gestaltung<br />
Nadine Spreng,<br />
Eva Maria Schmeiser,<br />
mediaservice ulm<br />
Fotos<br />
Shutterstock, SVH, SWP-Archiv,<br />
mediaservice ulm<br />
Titelbild<br />
© eireenz/Adobestock<br />
Datenschutz<br />
Den Datenschutzbeauftragten<br />
erreichen Sie unter der E-Mail:<br />
datenschutz@swp.de<br />
Druck<br />
Druckhaus Ulm-Oberschwaben<br />
Siemensstraße 10, 89079 Ulm<br />
Der Begriff <strong>Nachhaltig</strong>keit entstammt<br />
der aktuellen Zeit – nein.<br />
Als Begründer dieses Begriffs gilt<br />
Hans-Carl von Carlowitz (1645-<br />
1714). Eigentlich war von Carlowitz<br />
Jurist, doch er widmete sich auch<br />
Themen aus der Forstwirtschaft<br />
7 Fakten über <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
und dem Bergbau. Sein Werk Sylvicultura<br />
oeconomica gilt als erstes<br />
geschlossenes Werk zum Thema<br />
Forstwirtschaft. In diesem schrieb<br />
er auch Ideen zur <strong>Nachhaltig</strong>en<br />
Forstwirtschaft nieder.<br />
<br />
Quelle: WWF, Wikipedia
<strong>Nachhaltig</strong><br />
#2<br />
der einfachen Installation<br />
von schaltbaren<br />
Steckdosen 14Mit<br />
lässt sich viel Strom sparen.<br />
Denn nicht nur Geräte im<br />
Stand-by ziehen Strom, sondern<br />
auch Geräte, die vermeintlich<br />
komplett ausgeschaltet sind.<br />
Wer das bei sich im Haus mal<br />
testen will, kann diese mit einem<br />
Strommessgerät für die<br />
Steckdose tun.<br />
und Sonne<br />
statt Trocknerwärme:<br />
Wer die Mög-<br />
18Luft<br />
lichkeit hat, sollte seine Wäsche<br />
auf dem Balkon oder im Garten<br />
trocknen, statt einen Trockner<br />
zu verwenden. Denn Trockner<br />
brauchen viel Strom. Im Sommer<br />
ist es meist ja kein Problem,<br />
die Wäsche nach draußen zu<br />
bringen. Wenn im Herbst und<br />
Winter das Wetter nicht mitspielt,<br />
kann man den Wäscheständer<br />
in einen gut durchlüfteten<br />
Raum stellen. (www.wwf.<br />
ch)<br />
Das Drei-Säulen-Modell<br />
Darüber, wie <strong>Nachhaltig</strong>keit gelingen<br />
kann, wird viel diskutiert.<br />
Eine Möglichkeit ist das sogenannte<br />
Drei-Säulen-Modell, das in den<br />
1990er-Jahren entstanden ist. Dieses<br />
besagt, dass <strong>Nachhaltig</strong>keit nur<br />
dann erreicht werden kann, wenn<br />
7 Fakten über <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
umweltbezogene, soziale und wirtschaftliche<br />
Ziele gleichzeitig und<br />
gleichberechtigt umgesetzt werden.<br />
Keinem dieser Ziele darf also<br />
ein höherer Stellenwert zugeordnet<br />
werden als einem anderen.<br />
<br />
Quelle: Wikipedia<br />
ist es<br />
auch, für unterwegs<br />
15<strong>Nachhaltig</strong><br />
Getränke dabei zu<br />
haben, statt sich auf einer Reise<br />
mehrmals was zu trinken zu<br />
kaufen und die Flaschen oder<br />
Dosen dann wegzuwerfen.<br />
ist zwar nicht immer<br />
möglich, aber jedes<br />
Mal, wenn man 16Es<br />
das Auto stehen lässt und das<br />
Rad oder Öffentliche Verkehrsmittel<br />
nutzt, tut man der Umwelt<br />
und dem Klima einen großen<br />
Gefallen. Und wer nur ab<br />
und an ein Auto braucht, sollte<br />
sich nach Fahrgemeinschaften<br />
oder Carsharing-Angeboten<br />
umschauen, statt selbst eines zu<br />
kaufen.<br />
einen Garten<br />
oder Balkon hat,<br />
19Wer<br />
kann viel für die heimische<br />
Insektenwelt tun. Und<br />
zwar nicht nur durch eine vielfältige<br />
Bepflanzung mit insektenfreundlichen<br />
Pflanzen, sondern<br />
auch, indem man im Sommer<br />
eine passende Wasserschale<br />
aufstellt oder ein<br />
Insektenhotel aufhängt und den<br />
Tierchen so eine Heimat bietet.<br />
das regelmäßige<br />
Entlüften<br />
20Auch<br />
von Heizkörpern<br />
trägt zur <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
bei. Denn ist die Luft raus, werden<br />
die Heizkörper schneller<br />
warm. Zudem schadet es nicht,<br />
vom Fachmann ab und an den<br />
sogenannten hydraulischen Abgleich<br />
der Heizanlage durchführen<br />
zu lassen.<br />
für<br />
Kaffee oder Tee<br />
22Papier-Filter<br />
lassen sich ganz<br />
leicht durch Varianten aus Metall<br />
oder Keramik ersetzen. <br />
<br />
(www.focus.de)<br />
statt<br />
wegwerfen:<br />
23Reparieren<br />
Funktionieren<br />
Toaster oder Kaffeemaschine<br />
nicht mehr, sollte man vor einem<br />
Neukauf erst prüfen, ob sie<br />
sich nicht doch reparieren lassen.<br />
In vielen Orten gibt es mittlerweile<br />
Reparaturcafés, wo<br />
man solche Dinge hinbringen<br />
kann.<br />
Deutschen haben<br />
das Glück, ihr<br />
24Die<br />
Leitungswasser<br />
ohne Bedenken trinken zu können.<br />
Es muss also keiner Wasser<br />
kaufen. Und für Kohlensäure<br />
sorgt ein Sprudelgerät.<br />
nachhaltigen Produkten<br />
geht es nicht<br />
17Bei<br />
nur um das Produkt<br />
an sich, sondern auch um die<br />
Bedingungen, unter denen es<br />
produziert wurde. Also zum<br />
Beispiel darum, ob die Arbeiter<br />
fair bezahlt wurden oder darum,<br />
ob der Schutz ihrer Gesundheit<br />
beachtet wurde. Gütesiegel geben<br />
darüber Aufschluss.<br />
<br />
(www.cbs.de)<br />
der Einstellung<br />
für den Kühlschrank<br />
21Bei<br />
reichen + 7 Grad<br />
vollkommen aus, um Lebensmittel<br />
frisch zu halten. Beim Gefrierschrank<br />
sind es – 18 Grad. <br />
<br />
(www.peta.de)<br />
ist toll, aber<br />
gerade Grillschalewn<br />
aus Alu sind 25Grillen<br />
ein echtes Müllärgernis. Statt<br />
sie nach einer Verwendung<br />
wegzuwerfen, kann man sie spülen<br />
und nochmals nehmen.<br />
Oder man setzt gleich auf wiederverwendbare<br />
Grillschalen<br />
aus Metall. (www.focus.de)<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit haben wir von den Franziskanerinnen<br />
von Reute in die Wiege gelegt bekommen: Vielen<br />
Dank, dass ihr uns zu Trendsettern erzogen habt.<br />
»Wir erkennen, dass die Mittel von Umwelt und Gesellschaft begrenzt sind. Daher<br />
verstärken wir unser Bemühen um die Erhaltung und Weiterentwicklung einer<br />
menschenwürdigen Gesellschaft und Umwelt. Wir setzen uns ein für die Bewahrung<br />
der Schöpfung und gehen bewusst mit Rohstoffen, Energie und Materialien um.«<br />
Diese Sätze aus unserem Leitbild setzen wir seit 2015 verstärkt um. So haben wir<br />
alle unsere Einrichtungen in EMAS gebündelt und zertifiziert. Zudem stehen wir<br />
für Impact Investing (Investitionen die auch eine positive soziale und ökologische<br />
Wirkung erzielen). Wir bauen eigene Blockheizkraftwerke, verbessern mit der Anpflanzung<br />
des Energiegrases Miscanthus unsere CO2-Bilanz, nutzen nachwachsende<br />
Rohstoffe bei Neubauten und investieren in Biodiversität, Geothermie oder auch<br />
Photovoltaik. Wir möchten 2025 Energie autark sein.<br />
www.st-elisabeth-stiftung.de
<strong>Nachhaltig</strong><br />
Mehr als nur eine<br />
Modeerscheinung<br />
Immer mehr Unternehmen und auch Kommunen schreiben sich <strong>Nachhaltig</strong>keit auf ihre<br />
Fahnen. Richtig umgesetzt, profitieren alle in der Region davon.<br />
Mit <strong>Nachhaltig</strong>keit zu werben, ist<br />
in. Egal, in welcher Branche – die<br />
Botschaft lautet: Wir denken<br />
nachhaltig, wir handeln nachhaltig.<br />
Dabei gibt es ein breites Spektrum<br />
an Möglichkeiten in verschiedensten<br />
Bereichen, die oftmals<br />
sogar noch positive Nebeneffekte<br />
haben. Gerade im Bereich<br />
Energieeffizienz gibt es große Einsparpotentiale.<br />
Bei den Stromund<br />
Heizkosten zum Beispiel:<br />
eine energetische Sanierung fürs<br />
Gebäude, smarte Thermostate<br />
oder das Anbringen von Solarmodulen<br />
sind Investitionen, die langfristig<br />
positive Auswirkungen aufs<br />
Geschäftskonto haben.<br />
Energieeffizienz<br />
bringt Einsparungen<br />
Unternehmen, die zusätzlich in<br />
Energiespeicher und erneuerbare<br />
Energien wie Solaranlagen investieren,<br />
können sogar aktiv<br />
Geld verdienen. Beispiele für<br />
nachhaltige Unternehmensführung<br />
finden sich in vielen Branchen:<br />
Sei es der metallverarbeitende<br />
Betrieb, der in der Region<br />
Flächen für Photovoltaikanlagen<br />
sucht, um seine energieintensive<br />
Produktion mit Strom aus der Region<br />
zu versorgen. Sei es das Restaurant,<br />
das ausschließlich saisonale<br />
und regionale Produkte verarbeitet.<br />
Oder der Betrieb, der in<br />
Kooperationen mit Schulen die<br />
Fachkräfte von morgen fördert.<br />
Das Prinzip der <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
mit gleich mehreren Vorteilen gilt<br />
nämlich auch im Bereich des Personalmanagements.<br />
Gute Fachkräfte<br />
selbst auszubilden, zu gewinnen<br />
oder zu halten ist dabei<br />
oberstes Ziel. Unternehmen sparen<br />
sich dadurch eine aufwändige<br />
Suche nach neuen Mitarbeitern,<br />
die derzeit so schwer zu finden<br />
sind wie nie. Wer sich mit<br />
dem Arbeitsmarkt beschäftigt,<br />
kann in den vergangenen Jahren<br />
einen deutlichen Wandel der Unternehmenskultur<br />
feststellen: Firmen<br />
wertschätzen ihre Mitarbeiter<br />
immer mehr, statt sie als reine<br />
Arbeitskräfte anzusehen. Der<br />
Wohlfühlfaktor ist ein wichtiges<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit zahlt<br />
sich aus.<br />
Bild: © VectorMine/<br />
Adobestock<br />
Kriterium geworden. Ein weiterer<br />
Bereich, in dem <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
immer wichtiger wird, ist das<br />
Marketing, frei nach dem Motto:<br />
„Tue Gutes und rede darüber.“<br />
Dabei gilt es wirklich alle Bereiche<br />
abzudecken, auch Social Media<br />
oder das eigene Bild als Arbeitgeber<br />
bei Karriereplattformen<br />
und Messen.<br />
Nicht nur in der Wirtschaft,<br />
auch in der Verwaltung rückt<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit in den Fokus. Kommunen<br />
wetteifern um Titel, wie<br />
den European Energy Award (eea).<br />
Der eea unterstützt die kommunalen<br />
Verwaltungen bei der Arbeit.<br />
Das Klimaschutzlabel erfasst, bewertet<br />
und überprüft regelmäßig<br />
die Maßnahmen und Aktivitäten<br />
auf lokaler Ebene. Ein solches Vorgehen<br />
zahlt sich aus, da dadurch<br />
alle Potenziale systematisch ausgeschöpft<br />
werden können. „Kommunen<br />
strukturieren und intensivieren<br />
mit dem eea ihre Klimaschutzaktivitäten“,<br />
erklärt Volker<br />
Kienzlen von der Klimaschutzund<br />
Energieagentur des Landes<br />
Baden-Württemberg.<br />
#3<br />
Der ökologische Fußabdruck<br />
Der ökologische Fußabdruck bezeichnet<br />
die produktive Fläche der<br />
Erde, die es braucht, um den Lebensstil<br />
und -standard eines Menschen<br />
auf Dauer zu erhalten. Wenn<br />
zum Beispiel alles Menschen der<br />
Welt den Lebensstil und -standard<br />
der Menschen in Deutschland leben<br />
7 Fakten über <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
würden, bräuchte es die Fläche der<br />
Erde drei Mal, um die notwendige<br />
produktive Fläche breitzustellen.<br />
Unter www.fussabdruck.de kann<br />
jeder seinen persönlichen Ökologischen<br />
Fußabdruck testen.<br />
<br />
Quelle: Statista<br />
Die Stadt Ulm wurde schon mehrfach<br />
mit dem eea ausgezeichnet.<br />
Dieses Jahr hat sie mit 80 Prozentpunkten<br />
erstmals den European<br />
Energy Award Gold erhalten. Das<br />
bedeutet: Ulm hat nach der aktuellen<br />
Bewertungsgrundlage vier<br />
Fünftel aller möglichen Maßnahmen<br />
zur Steigerung der Energieeffizienz,<br />
zur Versorgung mit erneuerbaren<br />
Energien und zum Klimaschutz<br />
in der Stadt umgesetzt.<br />
Sich auf ihren Lorbeeren ausruhen<br />
kann sie sich dabei aber nicht.<br />
Denn der eea ist ein kontinuierlicher<br />
Prozess. Die Anforderungen<br />
werden in regelmäßigen Abständen<br />
erhöht – und die Kommunen<br />
müssen das Label alle vier Jahre<br />
erneut verteidigen.<br />
Positive Folgen<br />
für die ganze Region<br />
„Unser Fokus liegt auf dem Ausbau<br />
der Fernwärme, dem Zubau von<br />
Photovoltaikanlagen und der Optimierung<br />
des Verkehrs. Zusammen<br />
mit allen städtischen Akteuren und<br />
der Bürgerschaft werden wir die<br />
Grundlagen für eine nachhaltige<br />
Zukunft für Ulm und die Region<br />
schaffen“, sagt Bürgermeister Tim<br />
von Winning. Die Stadt hat unter<br />
anderem das Straßenbahnnetz erweitert<br />
und die Straßenbeleuchtung<br />
auf LED-Technik umgerüstet.<br />
Als weitere Ziele wird die Stadt einen<br />
kommunalen Wärmeplan erstellen,<br />
eine großflächige Photovoltaik-Offensive<br />
starten und die nachhaltige<br />
Mobilität voranbringen.<br />
Damit ist echte, gelebte <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
für jeden spürbar und<br />
auch immer mehr sichtbar – ob sie<br />
nun von Firmen oder von Kommunen<br />
kommt.<br />
ka/pm<br />
volksbank-ulm-biberach.de<br />
Anzeige<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit –<br />
das „Thema der Stunde“<br />
Die Volksbank Ulm-Biberach setzt seit Jahren auf nachhaltiges und<br />
verantwortungsvolles Banking – seit 2020 ist sie zudem klimaneutral.<br />
Auch in puncto<br />
nachhaltiger Finanzlösungen<br />
sind wir eine sichere Bank.<br />
Ob Geldanlage, Finanzierung oder Girokonto –<br />
als verantwortungsvolle Bank denken und<br />
handeln wir auch bei unserer Produktauswahl<br />
nachhaltig. Wir und unsere Partner lassen uns<br />
hierzu regelmäßig von unabhängigen Instituten<br />
prüfen. Mehr Infos: volksbank-ulm-biberach.de/<br />
nachhaltigkeit<br />
Lieferkettenprobleme, Rezessionsängste,<br />
Klimawandel, Corona-<br />
Pandemie, Ukraine-Krieg – die<br />
Zahl der Herausforderungen<br />
nimmt wahrlich nicht ab und deren<br />
langfristigen Auswirkungen<br />
sind noch nicht absehbar. Kurzfristiges<br />
Reagieren und Handeln<br />
reicht damit oft nicht mehr aus.<br />
Vielmehr zeigt sich die Notwendigkeit<br />
zum „nachhaltigen Wirtschaften“<br />
immer mehr als absolute<br />
Grundvoraussetzung, um<br />
dem zu begegnen. Dies hat auch<br />
die Politik erkannt und fordert in<br />
immer mehr Bereichen und auf<br />
verschiedensten Gebieten mehr<br />
„<strong>Nachhaltig</strong>keit“ ein – sei es bei<br />
Banken, Unternehmen oder bei<br />
Bürgerinnen und Bürgern. <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
als das „Thema der<br />
Stunde“ werde uns immer stärker<br />
auf den Weg in die Zukunft begleiten,<br />
daran führe kein Weg vorbei,<br />
so sieht es der Vorstandssprecher<br />
der Volksbank Ulm-Biberach<br />
eG, Ralph P. Blankenberg.<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit wird<br />
seit Jahren großgeschrieben<br />
Gleichzeitig verweist er darauf,<br />
dass das Ulmer Bankhaus bereits<br />
2012 begonnen hat, das Thema<br />
konsequent in seine Strategie zu<br />
implementieren und in vielen Bereichen<br />
der Bank fest zu verankern.<br />
„<strong>Nachhaltig</strong>es Denken und<br />
Handeln unter klaren moralischethischen<br />
Rahmenbedingungen<br />
bei gleichzeitigem solidem Wirtschaften<br />
gehören für uns untrennbar<br />
zusammen, um langfristig<br />
erfolgreich zu sein“, so der<br />
Vorstandssprecher. Die vielen positiven<br />
Rückmeldungen von Mitgliedern,<br />
Kunden, Geschäftspartnern<br />
und aus der Gesellschaft haben<br />
das seit 2020 klimaneutrale<br />
Kreditinstitut seither darin bestätigt,<br />
diesen Weg kontinuierlich<br />
weiterzugehen und auszubauen.<br />
Nicht nur als Unternehmen, sondern<br />
auch als Partner des regionalen<br />
Mittelstands sieht sich die<br />
Bank gefragt, wenn es darum<br />
geht, ihre Firmenkunden bei der<br />
Finanzierung und Umsetzung<br />
nachhaltiger Unternehmensführung<br />
zu begleiten oder ihren Privatkunden<br />
nachhaltiges Banking<br />
auf breiter Ebene anzubieten.<br />
Die eigenen ethischen<br />
Wertvorstellungen stets im Blick<br />
Bei der Geldanlage, den Eigenanlagen<br />
(„Depot A“) sowie bei der<br />
Vergabe von Krediten und der<br />
Vermögensverwaltung ihrer<br />
Kundschaft achtet die Volksbank<br />
schon seit Jahren auf eine verantwortungsbewusste<br />
und nachhaltige<br />
Gestaltung und lässt diese<br />
auch auf die Einhaltung einer<br />
Vielzahl von <strong>Nachhaltig</strong>keitskriterien<br />
im Rahmen eines ISS ESG-<br />
Ratings prüfen. „Wir sind uns der<br />
besonderen Rolle bewusst, die<br />
wir als Finanzinstitut beim Thema<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit innehaben.<br />
Denn nicht zuletzt politisch gefordert,<br />
gilt es jetzt mehr denn je,<br />
Finanzströme zielgerichtet in<br />
eine nachhaltige, faire und verantwortungsvolle<br />
Wirtschaftstätigkeit<br />
zu lenken“, so der Vorstandssprecher<br />
und lenkt den<br />
Blick in Richtung Rating und Risikomanagement.<br />
Hier sei man als<br />
Bank immer mehr angehalten, die<br />
größten Risiken des Klimawandels,<br />
aber auch sonstige ökologische<br />
und soziale Trends und deren<br />
Folgewirkungen auf das Wirtschaftsgeschehen<br />
mit einzubeziehen.<br />
Auch das hat die Bank in Teilen<br />
der Gesetzgebung schon<br />
vorweggenommen, indem sie<br />
schon vor Jahren ihre ethischen<br />
Wertvorstellungen – ihre „No-<br />
Gos“ – in ihren Standardkreditverträgen<br />
zum festen Bestandteil<br />
werden ließ. „Immer mehr Kundinnen<br />
und Kunden berücksichtigen<br />
bei ihren Anlage- und Kreditentscheidungen<br />
ökologische,<br />
soziale und ethische Aspekte.<br />
Eine Entwicklung, die uns freut,<br />
und für die wir aufgrund unserer<br />
eigenen langjährigen Erfahrung,<br />
gemeinsam mit unseren Partnern<br />
im genossenschaftlichen Verbund,<br />
verschiedene Lösungen anbieten<br />
können“, erklärt Blankenberg.<br />
Das Thema betrifft<br />
alle Bereiche der Bank<br />
Der <strong>Nachhaltig</strong>keitsaspekt zeigt<br />
sich dabei in vielen Facetten: Beispielsweise<br />
im Rahmen ihrer<br />
Wertpapierberatung, bei der die<br />
Bank schon vor der gesetzlichen<br />
Verpflichtung eine Abfrage der<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keitspräferenz ihrer<br />
Kundinnen und Kunden eingeführt<br />
hat. Oder bei den neuen Girokontomodellen,<br />
die seit der<br />
Einführung des neuen Hausbank-<br />
Modells in diesem Jahr klimaneutral<br />
verwaltet werden. Auch das<br />
2020 erstmals aufgelegte bankeigene<br />
nachhaltige Online-Produkt,<br />
die VR ÖkoFinanzierung, zeigt<br />
eine deutlich nachhaltige Ausrichtung.<br />
Dabei möchte man es<br />
aber nicht belassen – vielmehr<br />
hält die Volksbank Ulm-Biberach<br />
an der kontinuierlichen Weiterentwicklung<br />
nachhaltiger Angebote<br />
fest. Das unterstreicht auch<br />
die Ankündigung des Vorstandssprechers,<br />
dass man aktuell mit<br />
der Bildung eines eigenen Fachbereichs<br />
„<strong>Nachhaltig</strong>keit“ befasst<br />
ist – einem Expertenteam zur Koordination<br />
und Weiterentwicklung<br />
des Themas.
Anzeige<br />
Als Zukunftsfabrik ausgezeichneter Standort Ravensburg Vetter West.<br />
Foto: Vetter<br />
<strong>Nachhaltig</strong>es Wachstum<br />
Der Pharmadienstleister Vetter aus Ravensburg setzt in sämtlichen Bereichen auf <strong>Nachhaltig</strong>keit.<br />
Ein wichtiges Ziel dabei ist, den ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten.<br />
Die Geschichte von Vetter beginnt<br />
mit einer Apotheke. Ein<br />
spätgotisches Fachwerkhaus in<br />
der Ravensburger Innenstadt erinnert<br />
an diese ersten unternehmerischen<br />
Schritte des Gründers<br />
Senator h.c. Helmut Vetter in den<br />
1950er-Jahren. Heute ist das Familienunternehmen<br />
einer der<br />
weltweit führenden Pharmadienstleister<br />
sowie einer der<br />
größten Arbeitgeber in der Region<br />
Bodensee-Oberschwaben. Der<br />
global agierende Pharmadienstleister<br />
stellt für seine Auftraggeber<br />
aus der Pharma- und Biotechbranche<br />
Medikamente her, die für<br />
viele Menschen lebensnotwendig<br />
sind. Dazu gehören Präparate für<br />
Krebspatienten, Mittel gegen<br />
Wir arbeiten<br />
weiter daran,<br />
unseren ökologischen<br />
Fußabdruck so klein<br />
wie möglich zu halten<br />
Thomas Otto<br />
Geschäftsführer Vetter<br />
Multiple Sklerose und rheumatische<br />
Arthritis bis hin zu Therapien<br />
gegen seltene Krankheiten.<br />
Vetter beschäftigt heute 5.700<br />
Mitarbeitende in Ravensburg und<br />
Langenargen, sowie an Standorten<br />
in Österreich, Nordamerika<br />
und Asien. Seit der Gründung hat<br />
das Familienunternehmen Vetter<br />
konsequent sein Tun zum Wohle<br />
des Patienten ausgerichtet und<br />
dabei langfristig gehandelt. „Das<br />
Thema <strong>Nachhaltig</strong>keit spielt in<br />
unserem Unternehmen auf vielen<br />
Ebenen eine zentrale Rolle. Unser<br />
Ziel ist es, die Lebensqualität<br />
von Millionen von Patienten weltweit<br />
nachhaltig zu verbessern“,<br />
so fasst es Geschäftsführer Peter<br />
Sölkner zusammen. „Verantwortung<br />
für Patienten und gesellschaftliche<br />
Verantwortung sind<br />
für uns untrennbar miteinander<br />
verbunden.“ Die Selbstverpflichtung<br />
zu nachhaltigem Handeln<br />
hat das Unternehmen dieses Jahr<br />
nochmals untermauert: Mit der<br />
Veröffentlichung des ersten<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keitsberichtes macht<br />
Vetter seine bisherigen Maßnahmen<br />
in den Bereichen ökologische<br />
Verantwortung, nachhaltige<br />
Ökonomie und gesellschaftliches<br />
Engagement für jeden transparent<br />
nachvollziehbar. Der Pharmadienstleister<br />
orientiert sich<br />
dabei übergreifend an den <strong>Nachhaltig</strong>keitszielen<br />
der Vereinten<br />
Nationen.<br />
Einsatz für Klimaschutz<br />
Das Verständnis dafür, dass die<br />
globalen CO2-Emissionen stark<br />
gesenkt werden müssen, ist weltweit<br />
gewachsen. Vetter hat die<br />
Bedeutung des Themas früh erkannt<br />
und gehandelt. Das Unternehmen<br />
nutzt schon seit vielen<br />
Jahren grüne Technologien und<br />
investiert kontinuierlich in den<br />
Klimaschutz. Seit 2014 werden<br />
alle deutschen Standorte mit<br />
Ökostrom aus Wasserkraft betrieben<br />
– zudem ist der Pharmadienstleister<br />
seit letztem Jahr an<br />
allen Unternehmensstandorten<br />
weltweit CO2-neutral. Angesichts<br />
des hohen Qualitätsstandards sowie<br />
zahlreicher regulatorischer<br />
Vorgaben im Pharmabereich lassen<br />
sich Rest-Emissionen dabei<br />
<strong>Nachhaltig</strong>es<br />
Handeln<br />
bedeutet für uns<br />
auch die Förderung<br />
der Gesundheit<br />
unserer Belegschaft<br />
Peter Sölkner<br />
Geschäftsführer Vetter<br />
nicht überall komplett vermeiden.<br />
Umso mehr liegt dem Unternehmen<br />
daran, diese durch die<br />
Unterstützung von Klimaschutzprojekten<br />
sinnvoll auszugleichen.<br />
Die Projekte unterliegen dabei<br />
strengen Kriterien, zum Beispiel<br />
der ausschließlichen Produktion<br />
Flott unterwegs: Vetter investiert in eine nachhaltige Fahrradinfrastruktur<br />
und stellt seinen Mitarbeitenden Elektrofahrräder für Fahrten<br />
zwischen den einzelnen Standorten zur Verfügung.<br />
erneuerbarer Energien wie Wind,<br />
Solar oder Wasserkraft. Auch<br />
lässt der Pharmadienstleister seine<br />
Aktivitäten in puncto Umwelt,<br />
Energiemanagement und Arbeitsund<br />
Gesundheitsschutz regelmäßig<br />
zertifizieren. Ein gutes Beispiel<br />
für Vetters <strong>Nachhaltig</strong>keitsstrategie<br />
ist das Zentrum für Optische<br />
Kontrolle und Logistik in<br />
Ravensburg. Es kombiniert den<br />
Betrieb eines umweltschonenden<br />
Biogas-Blockheizkraftwerkes mit<br />
dem Einsatz von Geothermie und<br />
der Nutzung von Überschussenergie<br />
sowie Photovoltaik-Anlagen.<br />
Der Standort wurde dafür<br />
bereits mit einem renommierten<br />
internationalen Branchenpreis als<br />
„Zukunftsfabrik“ ausgezeichnet.<br />
Doch auch an den anderen Unternehmensstandorten<br />
setzt Vetter<br />
sein nachhaltiges Energiekonzept<br />
konsequent um. So setzt der<br />
Pharmadienstleister für die Erweiterung<br />
der Produktionskapazitäten<br />
am Standort Langenargen<br />
den höchsten am Markt verfügbaren<br />
Baustandard (KFW 40+)<br />
um. Verglichen mit dem normalen<br />
Neubaustandard werden<br />
durch die intelligente Kombination<br />
von Wärmepumpe, Photovoltaik<br />
und Zweistoffbrenner so mindestens<br />
60% Energie eingespart.<br />
Fokus auf nachhaltiger Mobilität<br />
Es muss aber nicht immer High-<br />
Tech sein: Zum Beispiel bietet das<br />
Unternehmen seinen Mitarbeitenden<br />
ein Leasingmodell für<br />
E-Bikes und Fahrräder an. „Die<br />
Begeisterung unserer Belegschaft<br />
für und die rege Teilnahme an den<br />
Aktionen und Angeboten freut<br />
uns sehr“, sagt Peter Sölkner.<br />
Für Radler, die auf ihrem Weg<br />
zur Arbeit ins Schwitzen gekommen<br />
sind, gibt es in den Gebäuden<br />
Duschmöglichkeiten. Darüber<br />
hinaus investiert Vetter in<br />
eine bessere Fahrradinfrastruktur.<br />
Moderne Fahrradabstellplätze<br />
mit Akkuladestationen für<br />
E-Bikes sowie Vor-Ort-Sets für<br />
kleinere Reparaturen sollen den<br />
Umstieg auf das Rad noch attraktiver<br />
machen. Zwischen den einzelnen<br />
Standorten können die<br />
Mitarbeitenden zudem Elektrofahrräder<br />
nutzen – ein Modellprojekt<br />
in Zusammenarbeit mit den<br />
Technischen Werken Schussental.<br />
Unser Ziel ist<br />
es, die Lebensqualität<br />
von Patienten<br />
weltweit nachhaltig<br />
zu verbessern<br />
Peter Sölkner<br />
Geschäftsführer Vetter<br />
Ganzheitliches<br />
Gesundheitsmanagement<br />
Beim Thema Gesundheit denkt<br />
Vetter auch an das Wohlergehen<br />
der eigenen Mitarbeitenden. Zahlreiche<br />
Gesundheitsmaßnahmen<br />
sind fester Bestandteil des unternehmensweiten<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keitsprogramms.<br />
Mit der Einführung<br />
einer betrieblichen Krankenzusatzversicherung<br />
ging der Pharmadienstleister<br />
einen weiteren<br />
Schritt und bietet allen Mitarbeitenden<br />
ergänzend zu ihrer bestehenden,<br />
persönlichen Krankenversicherung<br />
ein großzügiges Gesundheits-<br />
und Vorsorgebudget.<br />
Kultur der Verantwortung<br />
Unternehmen haben viele Möglichkeiten,<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit zu leben<br />
und zu einem bedeutenden<br />
Teil ihrer Unternehmensphilosophie<br />
zu machen. Bei Vetter gehören<br />
hohe Standards in den Bereichen<br />
Umwelt und Energienutzung,<br />
Gesundheit und Arbeitssicherheit<br />
ebenso dazu wie soziales<br />
Engagement, Diversität und Bildung.<br />
„Wir arbeiten kontinuierlich<br />
daran, unseren ökologischen<br />
Fußabdruck so klein wie möglich<br />
zu halten“, fasst Thomas Otto zusammen.<br />
„Als langfristig orientiertes<br />
Familienunternehmen sehen<br />
wir darin einen wichtigen<br />
Baustein unserer gesellschaftlichen<br />
Verantwortung, auch gegenüber<br />
unseren Kindern und Enkeln.“<br />
Über Vetter<br />
Vetter ist mit aktuell 5700 Mitarbeitenden<br />
einer der weltweit führenden<br />
Pharmadienstleister für die keimfreie<br />
Abfüllung und Verpackung von Spritzen<br />
und anderen Injektionssystemen.<br />
Peter Sölkner ist seit 2008<br />
Geschäftsführer der Vetter Pharma-<br />
Fertigung GmbH & Co. KG. Er schloss<br />
1992 sein Studium des Chemieingenieurwesens<br />
an der Technischen<br />
Universität Dortmund ab und<br />
graduierte 2001 an der Columbia-<br />
Universität in New York als MBA.<br />
Thomas Otto ist seit 2002<br />
Geschäftsführer der Vetter Pharma-<br />
Fertigung GmbH & Co. KG. Nach dem<br />
Abschluss seines Studiums der Verpackungstechnik<br />
und Druckverarbeitung<br />
an der Fachhochschule Stuttgart<br />
arbeitete Otto ab 1990 in verschiedenen<br />
Funktionen bei Vetter.<br />
Info Vetter Pharma-Fertigung<br />
GmbH & Co. KG<br />
Schützenstraße 87<br />
88212 Ravensburg<br />
Telefon: +49-(0)751-3700-0<br />
E-Mail: info@vetter-pharma.com
<strong>Nachhaltig</strong><br />
Im Jahr 2021 haben sich laut Forum<br />
<strong>Nachhaltig</strong>e Geldanlagen<br />
(FNG) die grünen Anlagen von<br />
Privatanlegerinnen und -anlegern<br />
auf mehr als 130 Milliarden Euro<br />
verdreifacht. Immer mehr Menschen<br />
möchten mit ihrem Geld<br />
keine Unternehmen finanzieren,<br />
die zum Beispiel Kinder für sich<br />
arbeiten lassen, die Umwelt belasten<br />
oder Waffen herstellen.<br />
Neben der Rendite sollen auch<br />
andere Aspekte in ihre Geldanlage<br />
einfließen. <strong>Nachhaltig</strong>e Aspekte.<br />
Doch wie erkennt man <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
bei Fonds oder ETFs?<br />
Worauf muss man achten? Und<br />
wie sieht es mit der Rendite aus?<br />
Das grüne Portfolio<br />
<strong>Nachhaltig</strong>e Geldanlagen boomen. Immer mehr Menschen<br />
möchten mit ihrem Geld gezielt Unternehmen finanzieren,<br />
die für <strong>Nachhaltig</strong>keit stehen.<br />
© AJAY/ADOBESTOCK<br />
Viele Aspekte<br />
spielen eine Rolle<br />
„Grundsätzlich kann<br />
man sagen, dass bei einer<br />
nachhaltigen Geldanlage zusätzlich<br />
zu den normalen Kriterien<br />
auch ethische, soziale und<br />
ökologische Aspekte beachtet<br />
werden“, sagt Annabel Oelmann,<br />
Vorständin bei der Verbraucherzentrale<br />
Bremen. Wie das Unternehmen<br />
mit der Umwelt und seinen<br />
Mitarbeitern umgeht oder<br />
welche Produkte es wie herstellt,<br />
spielen eine wichtige Rolle. Dabei<br />
gibt es allerdings ein Problem:<br />
„<strong>Nachhaltig</strong>keit ist nicht definiert“,<br />
so Oelmann, „jeder kann<br />
etwas anderes damit meinen.“ Es<br />
gibt verschiedene Ansätze, nach<br />
denen Fondsmanager die Aktien<br />
auf <strong>Nachhaltig</strong>keit filtern. „Es gibt<br />
die Negativ- und Positivkriterien<br />
und den Best-in-Class-Ansatz“, so<br />
Oelmann. Bei Negativkriterien<br />
werden bestimmte Branchen ausgeschlossen,<br />
zum Beispiel Waffenhersteller<br />
oder Mineralölfirmen.<br />
Werden Positivkriterien angesetzt,<br />
gehen die Fonds nur in<br />
spezielle grüne Branchen oder<br />
Unternehmen – etwa Solaranlagenbauer.<br />
„Beim Best-in-Class-<br />
Ansatz wird in Unternehmen investiert,<br />
die im Hinblick auf Umweltschutz<br />
oder Sozialstandards<br />
innerhalb ihrer Branche am besten<br />
abschneiden“, sagt Jella Benner-Heinacher<br />
von der Deutschen<br />
Schutzvereinigung für<br />
Wertpapierbesitz. Das bedeutet,<br />
dass in einem nachhaltigen<br />
Fonds mit diesem Ansatz<br />
neben dem grünsten Autobauer<br />
auch der nachhaltigste<br />
Waffenhersteller<br />
oder Mineralölkonzern<br />
gelistet<br />
sein kann.<br />
Labels und Siegel<br />
bieten Orientierung<br />
Klingt merkwürdig, hat<br />
aber durchaus seine Vorteile.<br />
Der Fonds ist breiter aufgestellt,<br />
weil Aktien aller<br />
Branchen gelistet sind. Außerdem<br />
soll die gegenseitige Konkurrenz<br />
der Unternehmen um<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit dazu führen, dass<br />
die gesamte Wirtschaft nachhaltiger<br />
wird. Ein Wandel über<br />
alle Branchen hinweg. „Die<br />
EU hat sich mit dem Aktionsplan<br />
,Finanzierung nachhaltigen<br />
Wachstums‘ das Ziel<br />
gesetzt, Investitionen in den<br />
Wandel der EU-Wirtschaft zu fördern<br />
und auch die Anlagestrategie<br />
Best-in-Class kann dieses Ziel<br />
unterstützen“, sagt Volker Weber<br />
vom Forum <strong>Nachhaltig</strong>e Geldanlagen.<br />
Leider müssen Anlegerinnen<br />
und Anleger ganz genau hinschauen.<br />
„Oft werden klassische<br />
Produkte plötzlich als grün verkauft,<br />
allerdings meist nur unter<br />
Marketingaspekten“, sagt Jella<br />
Benner-Heinacher – das nennt<br />
sich dann Greenwashing. Mittlerweile<br />
gibt es aber immer mehr<br />
Orientierungshilfen durch verschiedene<br />
Labels oder Siegel. Die<br />
EU-Taxonomie beispielsweise<br />
soll Finanzprodukte entsprechend<br />
ihrer <strong>Nachhaltig</strong>keit einordnen.<br />
Dafür hat eine Kommission<br />
sechs Umweltziele festgelegt<br />
– mit sehr genauen Messgrößen.<br />
Zudem müssen Konzerne offenlegen,<br />
wie nachhaltig sie arbeiten.<br />
Annabel Oelmann fehlen allerdings<br />
Mindeststandards – gerade<br />
bei staatlich geförderten Altersvorsorgeprodukten,<br />
um den Anlegern<br />
die <strong>Nachhaltig</strong>keit der Unternehmen<br />
transparenter zu machen.<br />
„So ist es zu umständlich,<br />
zu kompliziert, eher was für den<br />
dunkelgrünen Anleger“, sagt sie.<br />
„Es muss einfacher gemacht werden.<br />
Wir brauchen Standards.“<br />
Am besten selbst recherchieren<br />
Bis diese kommen, ist eine eigene<br />
Recherche vor einer grünen<br />
Investition nötig. Informationen<br />
finden Anleger im Internet. Auf<br />
den Seiten der Fondsanbieter<br />
wird teilweise jedes einzelne Unternehmen<br />
aufgezählt, in das der<br />
Fonds investiert, auf jeden Fall<br />
aber werden die angewendeten<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keitskriterien dargelegt.<br />
Für Anleger lohnt sich die<br />
Arbeit, denn auf Kosten der Rendite<br />
geht die <strong>Nachhaltig</strong>keit keinesfalls.<br />
In der Regel laufen grüne<br />
Portfolios sogar besser, da<br />
nachhaltige Unternehmen zukunftsorientierter<br />
und kostengünstiger<br />
wirtschaften. So kann<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit ein Gewinn für<br />
alle sein.<br />
dpa/ka<br />
#4<br />
Geldanlage<br />
Immer mehr Menschen achten<br />
auch bei ihrer Geldanlage auf<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit. Im Jahr 2021 betrug<br />
das Anlagevolumen nachhaltiger<br />
Investmentfonds in<br />
Deutschland rund 246 Milliarden<br />
Euro.<br />
<br />
Quelle: Statista<br />
7 Fakten über<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
Eau brouillard<br />
d‘ulm<br />
Ein weltweit erfolgreiches Parfum aus Ulmer Nebel?<br />
Das wäre doch mal was … Das ist wohl zu schön um wahr zu sein,<br />
aber auf jeden Fall eine gute Geschichte.<br />
Und was ist Ihre Story? Wir erzählen sie!<br />
Was können wir für Sie tun?<br />
Unsere Disziplinen:<br />
Print . Video . Digital . Events<br />
www.contentperformance.de<br />
Tobias Lehmann<br />
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T 0731 156-515<br />
Julia Haaga<br />
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Mit jedem Kauf<br />
von REWE Bio<br />
Produkten den<br />
NABU-Klimafonds<br />
unterstützen?<br />
Was ist an Mooren so besonders?<br />
Was viele nicht wissen: Moore sind wahre Superhelden beim Klimaschutz. Denn in ihrem<br />
Torf speichern sie mehr Kohlenstoff als jedes andere Landökosystem.<br />
Und was genau passiert jetzt mit unseren Mooren?<br />
Trocknet der Torf in einem Moor aus, wird der in ihm gespeicherte Kohlenstoff als<br />
klimaschädliches CO2 wieder freigesetzt und heizt somit unsere Atmosphäre zusätzlich<br />
auf. Leider befinden sich in Deutschland nur noch ca. 5 % der ursprünglichen Moorfläche<br />
in einem naturnahen Zustand.<br />
Deshalb unterstützen wir den NABU Klimafonds bei der Wiederbelebung von Moorflächen<br />
– und auch du kannst jetzt aktiv mithelfen: Mit jedem Kauf von REWE Bio Produkten hilfst<br />
du, ein Moor wiederzubeleben.<br />
Erfahre mehr über den NABU-Klimafonds unter rewe.de/umdenkbar
<strong>Nachhaltig</strong><br />
Blackbox Batterie: Fluch oder Segen?<br />
Immer mehr Autofahrer steigen von Verbrenner auf Elektroantrieb um. Doch wo liegen die Knackpunkte der Elektromobilität<br />
und wie sieht ihre Zukunft aus? Viele Mythen sind überholt. Von Martin Dambacher<br />
#6<br />
<strong>Nachhaltig</strong>es Reisen<br />
Mit dem Flugzeug in ferne Länder –<br />
davon träumen viele. Doch mit<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit ist das nicht vereinbar.<br />
Eine Umfrage zeigt: Immerhin<br />
ein Drittel der Menschen achten<br />
auch beim Reisen auf <strong>Nachhaltig</strong>keit.<br />
33 Prozent der Befragten gaben<br />
an, dass sie unter den Gesichtspunkten<br />
der <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
reisen, 46 Prozent sagten, dass<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit bei ihrer Reiseplanung<br />
keine Rolle spielt und 21 Prozent<br />
machten keine Angaben.<br />
<br />
Quelle: Statista<br />
7 Fakten über <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
Das Ulmer Helmholtz-Institut für Elektrochemische Energiespeicherung testet mit verschiedenen Apparaturen neu entwickelte Batteriematerialien und beobachtet mittels hunderter Lade- und Entladezyklen deren<br />
Leistungs- und Kapazitätsverhalten. Im Bild ein Versuchsaufbau mit sogenannten Swagelok-Zellen, rechts der geschäftsführende Direktor Prof. Dr. Maximilian Fichtner.<br />
Fotos: Elvira Eberhardt, Fritz Beck<br />
#5<br />
<strong>Nachhaltig</strong>e Städte<br />
Weltweit ist Zürich die nachhaltigste<br />
Stadt der Welt. Auf den<br />
weiteren Plätzen folgen Singapur,<br />
Stockholm, Wien und London.<br />
<br />
Quelle: Sustainable<br />
Cities Index 2016<br />
7 Fakten über<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
Ob Taschenlampen, elektrische<br />
Zahnbürsten, Spielwaren oder<br />
Handys und Laptops: Batterien<br />
begleiten uns in vielen Lebensbereichen<br />
schon seit langem und<br />
liefern neben Energie vor allem<br />
Komfort und Unabhängigkeit.<br />
Auch in Verbindung mit Photovoltaikanlagen<br />
finden die Stromspeicher<br />
weiter fleißig Einzug ins<br />
häusliche Umfeld – genau wie als<br />
Antriebsquelle von E-Scootern,<br />
Pedelecs und Elektroautos. Doch<br />
wie die Anzahl, wächst auch die<br />
Skepsis an Elektromobilen auf<br />
den Straßen – meist jedoch zu<br />
Unrecht, wie der Batterieforscher<br />
Prof. Dr. Maximilian Fichtner<br />
vom Ulmer Helmholtz-Institut<br />
für Elektrochemische Energiespeicherung<br />
weiß. „Viele der Kritikpunkte<br />
sind richtig gewesen,<br />
aber eben zu einem früheren Zeitpunkt“,<br />
erklärt Fichtner, der technische<br />
Stand, mit und über den<br />
diskutiert werde, sei teilweise<br />
schon zehn Jahre alt. Seitdem<br />
habe sich die Speicherkapazität<br />
verdoppelt und der Preis sei um<br />
90 Prozent gesunken, so der<br />
61-Jährige weiter, Mittelklassewagen<br />
kämen heute in der Regel<br />
zwischen 500 und 600 Kilometer<br />
weit, Fahrzeuge in der Oberklasse<br />
sogar bis 800 Kilometer.<br />
Neues Batteriedesign<br />
für höhere Reichweiten<br />
Wirft man einen Blick auf die aktuellen<br />
Entwicklungen im Batteriesektor,<br />
versprechen die Hersteller<br />
in ein bis zwei Jahren auch<br />
Elektroautos, die mit einer Ladung<br />
über 1000 Kilometer schaffen<br />
und an Schnellladesäulen innerhalb<br />
von zehn Minuten wieder<br />
von zehn auf 80 Prozent des<br />
Akkustandes geladen werden<br />
können, also 700 Kilometer<br />
Reichweite innerhalb kurzer Zeit.<br />
„Durch ein neuartiges Design und<br />
eine kompakte Anordnung der<br />
Batteriezellen im Akku spart man<br />
viel Platz, weshalb man dann als<br />
Speichermaterial zum Beispiel<br />
auch das voluminöse Eisenphosphat<br />
anstelle der derzeit verwendeten<br />
Nickel-Mangan-Kobaltverbindungen<br />
im Pluspol einsetzen<br />
kann“, lässt Fichtner wissen. Eisenphosphat<br />
sei ein „günstiges<br />
Allerweltsmineral“ mit hohen<br />
Vorkommen und niedrigem Preis.<br />
Für den Minuspol der Batterie<br />
wird in ersten Fahrzeugen eine<br />
Mischung aus Kohlenstoff und Silicium<br />
als hochleistungsfähige<br />
und nachhaltige Alternative für<br />
das aktuell verwendete Graphit<br />
getestet. Damit ist eine Reichweitensteigerung<br />
von 30 bis 40 Prozent<br />
möglich. Graphit gilt zudem<br />
als kritischer Rohstoff, da es fast<br />
ausschließlich aus China kommt<br />
und man dessen Monopolstellung<br />
umgehen möchte. Kobalt gilt<br />
ebenfalls als kritisch, da die Vorräte<br />
begrenzt sind und es nur in<br />
wenigen Weltregionen verfügbar<br />
ist. „Seltene Erden sind in der Autobatterie<br />
aber nicht enthalten –<br />
das ist ein oft wiederholter, aber<br />
unrichtiger Mythos“, betont Prof.<br />
Dr. Maximilian Fichtner, der Entwicklungsfokus<br />
liege derzeit international<br />
darauf, den Anteil von<br />
nachhaltig verfügbaren Rohstoffen<br />
weiter zu erhöhen. Dass dies<br />
heute schon gelingt, zeigt die Tatsache,<br />
dass mittlerweile nur noch<br />
acht Prozent des Kobalts in die<br />
Elektromobilität fließt, Tendenz<br />
sinkend – der Großteil wird mit<br />
36 Prozent für Handy- und Laptopbatterien<br />
benötigt. Gut zu wissen:<br />
Der Weltmarktführer Tesla<br />
liefert bereits seit Juni <strong>2022</strong> rund<br />
die Hälfte seiner Fahrzeuge komplett<br />
ohne Kobalt aus, die anderen<br />
Hersteller folgen.<br />
Recycling als Teil<br />
der Produktionskette<br />
Doch was passiert mit den Speichermedien,<br />
wenn sie ausgedient<br />
haben? Bereits heute gibt es in Europa<br />
38 Recyclingbetriebe, die<br />
sich für die kommenden Herausforderungen<br />
rüsten. „Bis Mitte<br />
der 2030er-Jahre müssen genügend<br />
Kapazitäten fürs Recycling<br />
geschaffen werden, um alle Fahrzeuge<br />
aus der aktuellen Hochlaufphase<br />
verwerten zu können“, sagt<br />
Prof. Dr. Fichtner, denn mit rund<br />
2000 Vollladezyklen gerechnet,<br />
erreiche eine Batterie nach rund<br />
13 bis 15 Jahren oder einer Million<br />
Kilometer ihr Lebenszeitende.<br />
„Mehr als die Hälfte der benötigten<br />
Rohstoffe lasse sich dann aus<br />
recycelten Fahrzeugen decken,<br />
womit der vielfach angeprangerte<br />
CO 2<br />
-Fußabdruck der Akkuherstellung<br />
weiter verringert wird“,<br />
ergänzt der studierte Chemiker.<br />
Letzterer sei mit einer Amortisierung<br />
nach 20 000 bis 30 000 Kilometer<br />
aber auch heute schon<br />
deutlich besser als oft vermutet.<br />
„Ebenso beweisen Sicherheitstests,<br />
dass die Brandlast eines<br />
Elektroautos in etwa vergleichbar<br />
ist wie die eines Verbrenners mit<br />
seinem Kraftstofftank“, fügt<br />
Fichtner abschließend hinzu.<br />
Speziell entwickelte Schäume<br />
und Decken würden den Feuerwehren<br />
zudem die Löscharbeiten<br />
erleichtern.<br />
Seltene Erden<br />
sind in der<br />
Autobatterie nicht<br />
enthalten – das ist<br />
ein Mythos.<br />
Prof. Dr. Maximilian Fichtner<br />
Direktor des Helmholtz-Instituts<br />
Zur Person<br />
Prof. Dr. Maximilian Fichtner ist<br />
seit 2013 Professor für Festkörperchemie<br />
an der Universität Ulm und seit<br />
<strong>Oktober</strong> 2021 geschäftsführender Direktor<br />
des Helmholtz-Instituts Ulm für<br />
Elektrochemische Energiespeicherung.<br />
Dazu leitet der 61-jährige Chemiker<br />
die Abteilung „Energiespeichersysteme“<br />
am Institut für Nanotechnologie<br />
des Karlsruher Instituts für Technologie,<br />
ist Sprecher des Exzellenz-<br />
Clusters „Energiespeicherung jenseits<br />
von Lithium“ sowie Mitinitiator von<br />
„Geladen“ - einem Chemie-Podcast.<br />
© NANA_STUDIO/ADOBESTOCK.COM
<strong>Nachhaltig</strong><br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit als Herausforderung<br />
Der öffentliche Personennahverkehr gewinnt überall an Bedeutung. Er muss aber noch besser und nachhaltiger werden.<br />
Der Wunsch: Ein Ausbau zum Mobilitätsverbund, was aber viele Hürden mit sich bringt. Von Martin Dambacher<br />
Ob berufliches Pendeln, Arztbesuch,<br />
Shopping oder Freizeitaktivität<br />
– meist nutzen wir für Fahrten<br />
von A nach B das Auto, dem<br />
Verkehrsmittel Nummer eins unserer<br />
Zeit. Doch die rasant gestiegenen<br />
Spritpreise, die zunehmende<br />
Verkehrsdichte in den Städten<br />
sowie der fortschreitende Klimawandel<br />
bewegen immer mehr<br />
Menschen dazu umzudenken und<br />
auf den öffentlichen Personennahverkehr<br />
(ÖPNV) zu setzen.<br />
Auch das viel diskutierte 9-Euro-<br />
Ticket hat der Nutzung von Bus<br />
und Bahn nochmal einen großen<br />
Schub gegeben. „Durch das einfache<br />
und verständliche Angebot<br />
konnten bei vielen Menschen die<br />
Zugangshürden abgebaut werden“,<br />
resümiert Bastian Goßner<br />
vom Donau-Iller-Nahverkehrsverbund<br />
(DING), gleichzeitig seien<br />
aber auch die Schwachstellen<br />
in Sachen Infrastruktur und Fahrplänen<br />
sichtbar geworden. Die<br />
Gesamtheit der Branche samt Politik<br />
müsse sich deshalb Gedanken<br />
machen, ob die zur Verfügung<br />
stehenden Gelder künftig erneut<br />
in günstige Tarife oder lieber in<br />
den Ausbau der Strecken und Angebote<br />
investiert werden, so der<br />
42-Jährige. Die idealerweise elektrifizierte<br />
Regio-S-Bahn und das<br />
darauf abgestimmte Busangebot<br />
würden auch Vorteile für die<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit bringen.<br />
Die Straßenbahnlinie 2 ist seit ihrer Eröffnung im Jahr 2018 ein voller Erfolg.<br />
<br />
Foto: Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm<br />
Großer Gestaltungswille<br />
Denn aus Verbundsicht ist es dem<br />
neuen DING-Geschäftsführer vor<br />
allem wichtig, dass der ÖPNV zuverlässig<br />
und gut funktioniert sowie<br />
die Umsteigesituationen und<br />
Tarife stimmen. „Mit den beteiligten<br />
Landkreisen Alb-Donau,<br />
Neu-Ulm und Biberach sowie mit<br />
der Stadt Ulm und den Verkehrsunternehmen<br />
haben wir leistungsstarke<br />
Partner, die mit uns<br />
viel bewegen wollen“, verspricht<br />
Goßner. In seinen ersten Monaten<br />
habe er dahingehend viel positive<br />
Energie gespürt. Auch der<br />
Ausbau zu einem nachhaltigen<br />
Mobilitätsverbund mit weitergehenden<br />
Angeboten wie Carsharing,<br />
E-Scootern und On-Demand-Lösungen<br />
wie dem Pfiffibus<br />
schreitet voran. „Die SWU-App<br />
verbindet heute zum Beispiel<br />
schon das ÖPNV-Angebot mit der<br />
Nutzung von E-Scootern des Anbieters<br />
Tier“, erklärt Sebastian<br />
Koch von den Stadtwerken Ulm/<br />
Neu-Ulm (SWU). Die Integration<br />
des Carsharing-Angebots<br />
„swu2go“ sei bereits in Entwicklung.<br />
Ebenso diskutiere man aktuell<br />
den Anschluss des Ulmer<br />
Stadtteils „Kohlplatte“ sowie des<br />
Mit über 40 Hybrid-Bussen in der Flotte zeigt die<br />
SWU schon Flagge in Sachen alternative Antriebe. <br />
<br />
Foto: Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm<br />
Science Park III an die erfolgreich<br />
etablierte Straßenbahnlinie 2, ergänzt<br />
Koch. In Neu-Ulm liefen<br />
Untersuchungen, wie man die<br />
Memminger Straße künftig mit<br />
dem ÖPNV bedienen könne.<br />
Erste Elektrobusse<br />
für 2024 geplant<br />
„Grundsätzlich versuchen wir als<br />
Stadtwerke den öffentlichen Nahverkehr<br />
stetig auszubauen und zu<br />
verbessern“, betont Sebastian<br />
Der Pfiffibus als Bedarfsverkehr ergänzt den Linienverkehr.<br />
Foto: Donau-Iller-Nahverkehrsverbund<br />
Koch. Deshalb prüfe man auch<br />
immer alle Optionen eingehend<br />
auf Machbarkeit und Nutzen.<br />
Ebenso bemüht sich die SWU<br />
auch in Sachen alternative Antriebe<br />
bei ihren Bussen. „Heute<br />
sind bereits über 40 Hybrid-Fahrzeuge<br />
auf unseren Linien unterwegs“,<br />
erklärt Koch. Dazu habe<br />
der SWU-Aufsichtsrat die Beschaffung<br />
von 14 Elektrobussen<br />
beschlossen. Bis diese jedoch auf<br />
den Straßen in Ulm, um Ulm und<br />
um Ulm herum zu sehen sein werden,<br />
kann es noch ein bisschen<br />
dauern. Denn ob ein Antrag auf<br />
Förderung gestellt werden kann,<br />
wird sich erst in den kommenden<br />
Wochen zeigen. Sollte die Förderung<br />
bewilligt werden, geht die<br />
SWU von einer Inbetriebnahme<br />
der Fahrzeuge Ende 2024 aus.<br />
Schließlich müssen neben der reinen<br />
Beschaffung der Flotte auch<br />
noch die Betriebswerkstatt für<br />
den E-Bus-Betrieb umgebaut sowie<br />
die notwendige Ladeinfrastruktur<br />
auf dem Betriebshof und<br />
an der Strecke installiert werden.<br />
Zur Person<br />
Bastian Goßner ist seit 1. August<br />
Geschäftsführer des Verkehrsverbundes<br />
DING, der in den Landkreisen Alb-<br />
Donau, Neu-Ulm und Biberach sowie<br />
der Stadt Ulm im vergangenen Jahr<br />
37,5 Millionen Fahrgäste befördert hat.<br />
Mit über 17 Jahre Branchenerfahrung<br />
bringt der 42-jährige Diplom-Geograf<br />
und Master of Business Administration<br />
dabei neben dem nötigen Knowhow<br />
auch viele Ideen mit in seine neue<br />
Position. Davor war der Experte für die<br />
Aufgaben von Verkehrsverbünden unter<br />
anderem bei agilis in Regensburg<br />
und der Go-Ahead Verkehrsgesellschaft<br />
Deutschland GmbH in Augsburg<br />
beschäftigt.<br />
Anzeige<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit voranbringen<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit beginnt vor Ort. Die Sparkasse Ulm unterstützt ihre<br />
Kundinnen und Kunden sowie heimische Unternehmen dabei.<br />
Pia Staiger leitet die Abteilung<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit,<br />
Innovation und Qualitätsmanagement<br />
der<br />
Sparkasse Ulm.<br />
Foto: Sparkasse Ulm<br />
Pia Staiger ist Leiterin der Abteilung<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit, Innovation<br />
und Qualitätsmanagement bei der<br />
Sparkasse Ulm. Ihre Mission: Eine<br />
Sparkasse, die selbst nachhaltig ist<br />
und die sich dafür einsetzt, die<br />
Region nachhaltig zu fördern. Wie<br />
das gelingt und wie die Sparkasse<br />
Ulm ihre Kundinnen und Kunden<br />
dabei unterstützt, nachhaltig<br />
zu sein, erklärt die Sparkassenmitarbeiterin<br />
im Interview.<br />
Frau Staiger, für immer mehr Menschen<br />
ist <strong>Nachhaltig</strong>keit ein wichtiges<br />
Thema. Wie wichtig ist <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
für die Sparkasse Ulm?<br />
Bereits seit 175 Jahren zählt <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
zu unseren wichtigen<br />
Werten. Die Sparkassenidee ist<br />
im Wesentlichen ein regionales<br />
Geschäftsmodell, das auf langfristiges<br />
Wirtschaften und der Förderung<br />
des Wohlstandes in der<br />
Region ausgerichtet ist. Es ist uns<br />
eine Herzensangelegenheit, nachhaltiges<br />
Wirtschaften zu fördern.<br />
Wer nachhaltiges Wirtschaften<br />
fördern will, der muss mit gutem<br />
Beispiel vorangehen. Wie nachhaltig<br />
ist die Sparkasse Ulm?<br />
Die Sparkasse Ulm ist auf einem<br />
sehr guten Weg. Mit unseren<br />
Produkten und Dienstleistungen<br />
leisten wir einen Beitrag zu einer<br />
nachhaltigen Wirtschaft vor Ort.<br />
Im Privatkundenbereich bieten<br />
wir Finanzierungen für energetische<br />
Sanierungen und nachhaltige<br />
Geldanlagemöglichkeiten. Unsere<br />
Firmenkundinnen und Firmenkunden<br />
beraten wir bei der<br />
Umstellung ihrer Technologien<br />
auf umweltfreundliche Prozesse.<br />
Darüber hinaus ist es uns wichtig,<br />
selbst besser zu werden.<br />
Wie sieht das konkret aus? Wie<br />
wird die Sparkasse Ulm besser?<br />
Wir haben unseren CO 2<br />
-Verbrauch<br />
um ein Drittel reduziert.<br />
Bei unseren eigenen Investments<br />
achten wir auf die Einhaltung<br />
von <strong>Nachhaltig</strong>keitsrisiken und<br />
die Emissionen, die wir nicht<br />
vermeiden können, kompensieren<br />
wir durch die Unterstützung<br />
eines regionalen Projektes. Neben<br />
unserem Bestreben, unseren<br />
eigenen Geschäftsbetrieb so<br />
nachhaltig wie möglich zu gestalten,<br />
sind die <strong>Nachhaltig</strong>keitsschulungen<br />
für unsere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter ein wesentlicher<br />
Weiterentwicklungsschritt.<br />
Nur wenn wir uns<br />
auskennen, können wir andere<br />
auf ihrem Weg zur <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
unterstützen.<br />
Unterstützung erhalten auch die<br />
Vereine aus der Region, die sich auf<br />
der Spendenplattform „Wir Wunder“<br />
registrieren. Wie funktioniert „Wir<br />
Wunder“? Und warum sollten Vereine<br />
mitmachen?<br />
Mit „Wir Wunder“ fördern wir<br />
aktiv die Vereine in der Region.<br />
Wir unterstützen dadurch auch<br />
ökologische und soziale Pro jekte.<br />
Mehrmals im Jahr gibt es unsere<br />
Verdopplungsaktionen, bei denen<br />
die Spendensumme durch die<br />
Sparkasse Ulm verdoppelt wird.<br />
Vereinen, die noch nicht registriert<br />
sind, empfehle ich, sich<br />
anzumelden. Es ist eine tolle<br />
Möglichkeit, etwas Gutes für<br />
unsere regionalen Vereine zu tun.<br />
Info Mehr über das <strong>Nachhaltig</strong>keitsengagement<br />
der Sparkasse Ulm<br />
online unter www.spkulm.de und<br />
mehr über das Projekt WirWunder<br />
unter www.wirwunder.de/ulm<br />
WirWunder ist<br />
Unterstützung.<br />
Dein Projekt<br />
braucht Spenden?<br />
Du willst<br />
anderen helfen?<br />
Dann klick dich jetzt rein auf<br />
unser regionales Spendenportal<br />
wirwunder.de/ulm
<strong>Nachhaltig</strong><br />
Schaffen, schaffen, nachhaltig bauen<br />
Stromerzeugung dank Photovoltaik-Anlage und Heizen mit einer Wärmepumpe. Wer neu baut, beschränkt sich beim Thema <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
oft nur auf wenige Aspekte. Dabei sind die Möglichkeiten heutzutage vielschichtiger denn je. Von Dominik Schele<br />
Der <strong>Nachhaltig</strong>keitsaspekt beim<br />
Neubau bezog sich lange Zeit nur<br />
auf den Energieverbrauch während<br />
der Nutzung. Mittlerweile<br />
hat man erkannt, dass nachhaltiges<br />
Bauen sich auf deutlich mehr<br />
Teilbereiche bezieht. Themen<br />
wie die Größe des Gebäudes, geeignete<br />
Baumaterialien, Ressourcen-effizienter<br />
Betrieb sowie<br />
Rückbau des Gebäudes nach einer<br />
Nutzungszeit von 50 bis 100<br />
Jahren, stehen im Fokus. Ein<br />
nachhaltiges Baukonzept umfasst<br />
also die gesamte Lebensdauer,<br />
vom Bau bis zum Abriss.<br />
Bauen mit nachwachsenden<br />
Rohstoffen<br />
Sich im Vorfeld darüber klar zu<br />
werden, wie groß das neue Eigenheim<br />
werden soll, ist in vielerlei<br />
Hinsicht sinnvoll. Roland Mäckle,<br />
Energieberater und Geschäftsführer<br />
der Regionalen Energieagentur<br />
Ulm, sagt dazu: „<strong>Nachhaltig</strong>es<br />
Bauen fängt bereits bei<br />
der Planung an. Vor dem Bau sollte<br />
man sich überlegen, wie viel<br />
Platz man wirklich benötigt. Müssen<br />
es 150 Quadratmeter Wohnfläche<br />
sein oder reichen nicht<br />
auch 120? Jeder zusätzliche Meter<br />
in die Breite und Höhe bedeutet:<br />
mehr Ressourcen, mehr Baukosten<br />
und langfristig auch mehr<br />
Betriebskosten.“<br />
Auch bei der Wahl der Baumaterialien<br />
spielt die <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
eine entscheidende Rolle. Der<br />
entscheidende Faktor ist hierbei<br />
die sogenannte „graue Energie“,<br />
also die Energie, die für den Bau<br />
des Hauses, die Gewinnung und<br />
die Herstellung der Bauteile aufgewendet<br />
wird. Mäckle empfiehlt<br />
Roland Mäckle ist Geschäftsführer<br />
der regionalen Energieagentur<br />
Ulm. Zum Thema „nachhaltiges<br />
Bauen“ berät er Privatleute<br />
und Unternehmen.<br />
<br />
Foto: Dominik Schele<br />
Holz als Baumaterial bietet zahlreiche Vorteile. <br />
beispielsweise Holz als Material.<br />
Im Gegensatz zu Beton bietet<br />
Holz diverse Vorteile. Bereits<br />
während des Wachstums ist der<br />
Rohstoff entscheidend für die<br />
Atemluft und bindet Kohlenstoff.<br />
Der Energieaufwand für die Bereitstellung<br />
und Aufarbeitung des<br />
Materials ist gering. Auch hinsichtlich<br />
des Rückbaus bietet es<br />
einen Vorteil. Wird das Haus nach<br />
der Nutzung wieder dekonstruiert,<br />
lässt sich das Holz weiterverwenden,<br />
zum Beispiel als Brennstoff.<br />
„Der entscheidende Vorteil<br />
von Holz ist aber natürlich, dass<br />
es ein nachwachsender Rohstoff<br />
ist“, ergänzt der Energieberater.<br />
Nachwachsende Rohstoffe lassen<br />
sich auch an anderer Stelle einsetzen.<br />
Im Bereich des Wärmeschutzes<br />
etwa. Hier können Wärmedämmungen<br />
aus Hanf- oder<br />
Flachsfasern zum Einsatz kommen.<br />
Gegenüber anderen Materialien,<br />
darunter Styropor, haben<br />
diese Werkstoffe auch einen deutlich<br />
geringeren Wert an grauer<br />
Energie.<br />
Sinnvolle Konzepte<br />
Natürlich spielt die <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
nicht nur in der Planung und<br />
bei den verwendeten Materialien<br />
eine Rolle, sondern insbesondere<br />
bei der Nutzung. Vor allem das<br />
sinnvolle Ineinandergreifen von<br />
verschiedenen Aspekten ist hierbei<br />
wichtig. Der Einbau einer Beund<br />
Entlüftungsanlage kann von<br />
Vorteil sein. Verbrauchte Luft<br />
wird abgepumpt und frische Luft<br />
gelangt ins Gebäude. Mittels eines<br />
Wärmetauschers ist die zugeführte<br />
Luft dabei bereits warm,<br />
wodurch nicht extra nachgeheizt<br />
werden muss, wie es zum Beispiel<br />
beim Stoßlüften der Fall sein<br />
kann. „Diese Wärmerückgewinnung<br />
ist, neben dem Einsatz von<br />
regenerativen Energien zur Wärmeerzeugung,<br />
wie Wärmepumpen<br />
oder Fernwärme, bereits ein<br />
Bestandteil des nachhaltigen<br />
Wärmekonzepts“, so Mäckle. Die<br />
Möglichkeiten für ineinandergreifende<br />
Systeme sind zahlreich<br />
und Technologien werden immer<br />
Regionale<br />
Energieberatung Ulm<br />
Die Regionale Energieagentur Ulm<br />
gGmbH ist eine unabhängige, neutrale<br />
und gemeinnützige Einrichtung, die<br />
Energieberatung für Privatpersonen,<br />
Gewerbe, Kommunen und Verbände<br />
anbietet. Sie wird über den Stadtkreis<br />
Ulm sowie über die Landkreise Neu-<br />
Ulm und Alb-Donau-Kreis finanziert.<br />
www.regionale-energieagenturulm.de<br />
Foto: Markus Sontheimer<br />
besser. „Es lohnt sich, beim Neubau<br />
mehr zu machen, als im Gebäudeenergiegesetz<br />
steht. Wir<br />
sind im Bereich Bautechniken,<br />
#7<br />
<strong>Nachhaltig</strong>e Länder<br />
Neben Rankings für nachhaltige<br />
Städte gibt es auch Länder-Hitlisten.<br />
Die ersten fünf Plätze belegen<br />
Norwegen, Großbritannien,<br />
Finnland, Malta und Schweden.<br />
Deutschland landet auf Platz 13.<br />
Grundlage für die Bewertung ist der<br />
Förderungen der<br />
Stadt Ulm<br />
7 Fakten über <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
Die Stadt Ulm fördert diverse<br />
nachhaltige Maßnahmen im Neubau<br />
und insbesondere bei bestehenden<br />
Gebäuden, darunter die Gebäude-<br />
Modernisierung mit nachwachsenden<br />
Dämmstoffen. Der Einsatz dieser<br />
ressourcenschonenden Materialien<br />
wird mit 20 Euro pro Quadratmeter<br />
gefördert.<br />
Materialien und Produkte heute<br />
deutlich weiter. Man sollte sich<br />
daher nicht nur daran orientieren,<br />
was der Gesetzgeber vorgibt, sondern<br />
wie der aktuelle Stand der<br />
Technik ist“, so Roland Mäckle.<br />
Sinnvolle Konzepte<br />
Eine wichtige Frage beim Bau eines<br />
Hauses ist die nach geeigneten<br />
Partnern, also Baufirmen,<br />
Handwerkern und Fachplanern.<br />
Auch hier kann der <strong>Nachhaltig</strong>keitsgedanke<br />
bereits eine Rolle<br />
spielen. Auch wenn die Angebote<br />
von Firmen, die ihren Sitz mehrere<br />
hundert Kilometer entfernt<br />
haben, manchmal günstiger sind,<br />
ist die Inanspruchnahme eines regionalen<br />
Partners sinnvoll. Wer<br />
regionale Firmen beauftragt, hat<br />
seine Ansprechpartner in der<br />
Nähe und sorgt vor allem dafür,<br />
dass Anfahrtswege kurz ausfallen.<br />
„Die Regionalität hat außerdem<br />
den Vorteil, dass man auch Jahre<br />
später auf die Handwerker vor<br />
Ort zurückgreifen kann und somit<br />
langfristig Kosten und Mühen<br />
spart“, meint Roland Mäckle abschließend.<br />
Environmental Performance Index,<br />
in dem Länder nach ihrer ökologischen<br />
Leistungsbilanz erfasst werden.<br />
Auffallend ist, dass reichere<br />
Staaten beim Umweltschutz durchweg<br />
besser abschneiden.<br />
<br />
Quelle: Statista, EPI
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