der gemeinderat Oktober 2022
Unsere Themen der Oktober-Ausgabe: Nachhaltigkeit, Infektionsschutz, Winterdienst
Unsere Themen der Oktober-Ausgabe: Nachhaltigkeit, Infektionsschutz, Winterdienst
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Nr. 10/2022
SEIT
1957–2022
8,50 Euro
65. Jahrgang
Das unabhängige Magazin für die kommunale Praxis
www.treffpunkt-kommune.de
Schnelles
Netz
WIE EIN GANZER
LANDKREIS
TEMPO MACHEN WILL
Nachhaltigkeit +++ Infektionsschutz +++ Winterdienst
Flächendeckung als Ziel
Elbe-Elster setzt auf den eigenwirtschaftlichen
Glasfaserausbau für seine 100.000 Einwohner.
Mehr lesen Sie ab Seite 20.
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
mit der Zielvorgabe sind viele einverstanden: Schnelles Internet für alle bis 2030
– und bereits bis 2025 soll die Ausbauquote bei 50 Prozent liegen. Darüber, wie
das erreicht werden soll, herrscht dagegen Uneinigkeit: Wer mit wem kooperiert
oder auch nicht, mit Open Access bei allen Leitungen oder nur bei den geförderten,
wann man Förderanträge stellen, wie man ausbauen soll. Zumal das
Thema Förderanträge gerade heftig in Bewegung geraten ist (Seite 30). Die
übergeordnete Lage mit steigenden Kosten und Lieferkettenproblemen erleichtert
Planungen natürlich nicht. Den aktuellen Stand beleuchtet der Bundesverband
Breitbandkommunikation BREKO (Seite 16) – und Ausbau-Akteure kommen in
dieser Ausgabe von „der gemeinderat“ mit unterschiedlichen Einschätzungen
und Empfehlungen zu Wort.
Die Versorgung mit schnellem Internet ist ein langfristiges Thema – und Corona
scheint das ebenfalls zu werden. Wie kann man mit SARS-CoV-2 umgehen?
Eine Antwort darauf geben Wissenschaftler vom Max Delbrück Center für
Molekulare Medizin: Möglicherweise gibt es bald Virus-Vorhersagen wie beim
Wetter (Seite 50).
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sind wir bundesweit ein starker Partner
für Geschäftskunden – und für unsere
Umwelt.
Ein Corona-Herbst ist angekündigt – und ebenfalls ein heißer Politik-Herbst.
Widerspruch und Vielstimmigkeit sind für eine Demokratie essenziell, konfrontiert
sind wir aber zunehmend mit der Infragestellung demokratischer
Werte. Die Bundeszentrale für Politische Bildung hält dagegen, unter anderem
mit ihrem Programm „Politische Bildung in ländlichen Räumen“ – lesen Sie
mehr dazu in unserem Interview (Seite 8).
Und zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache: Wegen einer technischen
Störung infolge eines Cyberangriffs erscheint diese Ausgabe etwas später als
gewohnt. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Eine spannende Lektüre mit wichtigen Anregungen für Ihre Kommune wünscht
Dr. Sabine Schmidt
Redaktionsleiterin
KONTAKT
Sie haben Anmerkungen,
Wünsche oder Fragen?
Schreiben Sie mir!
sabine.schmidt@pro-vs.de
Mehr unter:
mainova.de/geschaeftskunden
Inhalt
Dekorationskonzepte
und Illumination
In diesem Heft:
Politik & Gesellschaft
Politische Bildung: Demokratie fördern im
ländlichen Raum 8
Breitbandausbau
Digitale Verwaltung: Vorteile des
Breitband-Portals 10
Open Access: Ein Plädoyer für offene
Leitungen 14
8
Dialog und Teilhabe 8
Foto: Adobe Stock/dikushin
Foto: Adobe Stock/Milan
46
Rüsten für den Winter 46
Weihnachten
den
schenken
Zauber
Internetanschlüsse: Die Ergebnisse der
BREKO-Marktanalyse 16
Glasfaser: Eigenwirtschaftlicher Ausbau im
Landkreis Elbe-Elster 20
Meinung: Vor diesen Hürden steht der
Breitbandausbau 22
Infrastruktur: Vorteile des eigenwirtschaftlichen
Ausbaus 24
Regionale Kooperation: Das Gigabit-
Kompetenzzentrum Heilbronn-Franken 26
Es gilt nicht mehr „nur“, mit Corona oder steigenden Kosten umzugehen. Vielmehr
geht es auch um demokratische Werte, die zunehmend in Frage gestellt werden. Die
Bundeszentrale für Politische Bildung engagiert sich unter anderem für Demokratieförderung
in ländlichen Räumen – zahlreiche spannende Projekte laufen bereits.
Breitbandausbau beschleunigen 10
Die Bundesregierung will die flächendeckende Versorgung mit Glasfaser und dem
neuesten Mobilfunkstandard bis 2030 erreichen. Noch aber erfolgen Anträge und
Vergabeprozesse oft auf dem Papierweg. Das soll sich ändern – ein wichtiges Instrument
auf diesem Weg: die Digitalisierung von Verwaltungsleistungen über das Breitband-Portal.
Der nächste Winter kommt auf jeden Fall mit eisigen und verschneiten Straßen.
Der Verband kommunaler Unternehmen unterstützt dabei, Geräte und Streugut
den aktuellen Normen und Empfehlungen anzupassen. Horst Hanke, Vorsitzender
des VKU-Winterdienst-Fachausschusses, stellt Arbeitshilfen vor.
Die Chancen von Abwassermonitoring 50
Es zeichnet sich bereits ab: Corona wird voraussichtlich bleiben – und es gilt, klug
mit dem Virus umzugehen. Ein Instrument könnte Abwassermonitoring sein: Mit
seiner Hilfe kann man Trends im Rahmen eines Infektionsgeschehens bis zu zehn
Tage vorhersagen. Was das bringt, erklären die Molekularbiologen Markus Landthaler
und Emanuel Wyler.
Förderanträge: Empfehlungen in Zeiten der
Unsicherheit 30
Digitale Kommune
Medienversorgung: Die Städte Neuwied und
Troisdorf bieten ihren Kunden SAT-TV 31
Digitalisierung: Wie lässt sich die Umsetzung
des OZG beschleunigen? 32
Cyberkriminalität: Wie kann man sich vor
Hackerangriffen schützen? 34
Kommunalentwicklung
Green Economy: Tipps für die Förderung
nachhaltiger Wirtschaftsstrukturen 38
Innenstädte: Argumente für eine stimmungsvolle
Beleuchtung trotz Energiekrise 44
Kommunaltechnik
Winterdienst: Das ist bei der Wahl von
Geräten und Streugut zu beachten 46
EXTRA Infektionsschutz
Pandemiebekämpfung: Abwassermonitoring
lässt Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen
zu 50
Foto Titelseite: DNS:NET, Adobe Stock/Karsten
Luftreinigung: Eine Technologie aus der
Raumfahrt bietet neue Möglichkeiten 54
Energiekosten: Ist intensives Lüften in
der Schule zu teuer? 56
Parlament & Verwaltung
Behördensprache: Unterstützung für bürgernahe
Verwaltungskommunikation 42
Personalmanagement: Mitarbeiterbefragung
als wichtiges Instrument 59
Rubriken
Editorial 3
Panorama 6
TOP Stellenmarkt 60
Produkte & Dienstleistungen 62
Vorschau / Impressum 66
WIR KÖNNEN, WAS WIR TUN.
Die Experten für den öffentlichen Sektor.
Personalsuche I Personalauswahl I Personalentwicklung
Die Gesamtauflage dieser Ausgabe liegen Prospekte der Firma Pyra GmbH, Berlin und der
Firma Naturabiomat GmbH, A-Schwaz bei. Einer Teilauflage dieser Ausgabe liegen Prospekte
der Radio Tourism GmbH, München, der elexon GmbH, Aachen und der KEA Klimaschutzund
Energieagentur BW GmbH, Karlsruhe bei.
www.zfm-bonn.de
der gemeinderat 10/22
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Panorama
NEUES AUS DEUTSCHLAND
KURZ GEMELDET
Kommunale
Haushalte
Im Auftrag der KfW-Bankengruppe wird
jedes Jahr eine Umfrage durchgeführt,
die die Investitionsbedarfe und –tätigkeiten
der Kommunen erhebt. Die
Teilnahmefrist für das KfW-Kommunalpanel
2023 endet am 7. November.
Teilnehmen können die Kämmereien
aller Städte und Gemeinden ab 2000
Einwohner. Der Deutsche Städtetag,
der Deutsche Landkreistag und der
Deutsche Städte- und Gemeindebund
unterstützen die Umfrage. Die Ergebnisse
der Umfrage werden voraussichtlich im
Mai 2023 der Öffentlichkeit präsentiert.
www.kfw.de/kommunalpanel
Bemerkenswert, vorbildlich, innovativ?
Teilen Sie der Redaktion mit,
was Ihre Kommune bewegt:
sabine.schmidt@pro-vs.de
Eine erhöhte Stromproduktion aus erneuerbaren Energien ist aus Klimaschutzgründen essenziell –
und jetzt zudem auch nötig, um durch den Winter zu kommen.
Versorgungssicherheit
Mehr grüner Strom
Das Bundeskabinett hat die dritte
Novelle des Energiesicherungsgesetzes
(EnSiG 3.0) auf den Weg
gebracht. Damit soll Versorgungssicherheit
auch ohne Gaslieferungen
aus Russland erreicht werden.
Attraktive Innenstädte
Ziel der Novelle ist es, die Stromproduktion
aus Erneuerbaren Energien kurzfristig
zu erhöhen und die Transportkapazitäten
im Stromnetz zu steigern, um zur
Reduzierung des Gasverbrauchs in den
nächsten beiden Jahren beizutragen. Zudem
soll die Einspeisung von verflüssigtem
Gas im Winter 2022/2023 weiter abgesichert
werden. Im EnSiG 3.0 ist unter
anderem vorgesehen, dass eine Krisensonderausschreibung
für Solaranlagen
des ersten Segments mit einem Volumen
von 1500 MW eingeführt wird (15. Januar
2023). Die für den 1. Januar 2023 bereits
beschlossene Abschaffung der sogenannten
70-Prozent-Regelung für PV-Neuanlagen
bis einschließlich 25 kW installierter
Leistung wird vorgezogen. Bisher
waren Betreiber solcher PV-Anlagen verpflichtet,
die Wirkleistungseinspeisung
ihrer Anlage auf 70 Prozent zu begrenzen
oder ihre Anlage mit einer Steuerungseinrichtung
auszustatten. Für die Jahre 2022
und 2023 wird zudem eine Sonderregelung
für die EEG-Förderung von Biogasanlagen
geschaffen, wodurch Restriktionen
aufgehoben werden, die die Erzeugung
von Biogas begrenzen könnten.
Welche Handlungsoptionen haben Städte
und Gemeinden, um Leerstand in ihren
Ortskernen zu vermeiden, bezahlbaren
Wohnraum bereitzustellen und den Innenstadtbesuch
langfristig attraktiver zu
machen? Diesen Fragen ist ein interdisziplinäres
Forschungsprojekt des Deutschen
Instituts für Urbanistik (Difu)
nachgegangen.
Die daraus entstandene Studie „Frischer
Wind in die Innenstädte“ zeigt verschiedene
Empfehlungen und Maßnahmenbeispiele
auf – unter anderem sollten
Kommunen ein gemeinsames Zielbild für
ihre Innenstadt festlegen, das die angestrebte
langfristige Entwicklung definiert,
und die Nutzungsvielfalt in den
Ortszentren erweitern. Die Studie kann
kostenlos als PDF-Datei heruntergeladen
werden unter:
www.difu.de
6 der gemeinderat 10/22
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DEMOKRATIEFÖRDERUNG
Politik & Gesellschaft
Dialogräume öffnen: Ein wesentliches Ziel der Angebote für den ländlichen Raum ist es, zu einer lebendigen demokratischen Kultur beizutragen.
Politische Bildung
Engagement auf dem Land
Demokratie fördern in ländlichen Räumen: Darum geht es Lan Böhm und Sara
Schmidt. Sie erklären, welche Herausforderungen, aber auch Potenziale sie dort
sehen, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen.
Ihr Fachbereich bei der Bundeszentrale für
politische Bildung (BpB) ist der Demokratieförderung
in ländlichen Räumen verpflichtet
– warum gerade dort?
Lan Böhm: Im Vergleich zu größeren Städten
gibt es auf dem Land weniger Angebote
– das meint nicht nur die Menge,
sondern ebenso die inhaltliche Vielfalt.
Weil die Infrastruktur auch in anderen
Bereichen abgebaut wird, fühlen sich
viele abgehängt und von politischen Repräsentanten
vergessen. Dabei ist der
Wunsch nach Angeboten jeder Art groß
– auch und gerade nach politischer Bildung
und Möglichkeiten zur Teilhabe.
Mehr noch: Das Interesse wächst mit der
zunehmenden gesellschaftlichen Spaltung,
mit der Verunsicherung durch Migration,
durch Corona, den Krieg gegen
die Ukraine, die steigenden Preise.
Ländlicher Raum ist ein weites Feld – und
es ist ein signifikanter Unterschied, ob es
um die Lausitz oder das Ruhrgebiet geht,
um den Thüringer Wald oder Bayern.
Böhm: Natürlich, man kann ländliche
Räume nicht über einen Kamm scheren.
Es sind unterschiedliche Regionen mit
unterschiedlicher Geschichte, insbesondere
auch mit unterschiedlichen wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen. Deshalb
ist es für uns zentral, Konzepte in
enger Zusammenarbeit mit den Partnern
vor Ort zu erarbeiten. So entstehen Angebote,
die das tatsächliche Interesse der
Menschen treffen.
Was bieten Sie an?
Sara Schmidt: Wir unterstützen insbesondere
bei den Themen demokratische Teilhabe
und Extremismusprävention. Über
das Bundesprogramm „Zusammenhalt
durch Teilhabe“ fördern wir Vereine und
Verbände, die in ländlichen Regionen
verankert sind, zum Beispiel aus den Bereichen
Sport oder Katastrophenschutz.
Sie setzen sich für demokratische Vereinsstrukturen
ein und gehen gegen diskriminierende
und demokratiefeindliche
Vorfälle vor. In anderen Projekten organisieren
wir mit Partnern vor Ort Erzähl-
Foto: Adobe Stock/dikushin
cafés und Workshops, erproben neue Beteiligungsformen
oder bieten Qualifizierungen
für Multiplikatoren an. Das Ziel
ist, attraktive Angebote politischer Bildung
erlebbar zu machen und zu einer
lebendigen demokratischen Kultur beizutragen.
Wer wendet sich an Sie?
Schmidt: Das ist ganz unterschiedlich:
Wir arbeiten mit Sport- und Heimatvereinen,
dem Technischen Hilfswerk oder
der Feuerwehr zusammen. Auch Kommunalpolitiker,
Kulturzentren oder Bibliotheken
auf dem Land gehören zu unserem
Netzwerk. Wir unterstützen dabei,
Dialogräume bereitzustellen, helfen
bei Kooperationen von Bildungsträgern,
etwa Volkshochschulen, Jugend- und Sozialarbeit.
Ist das ein Thema, das immer wichtiger
wird: Ausgrenzung, Hass, Hetze?
Schmidt: Leider ja, und oft fehlt das Handwerkszeug
zur Konfliktarbeit: Wie kann
man kommunizieren, moderieren, beteiligen?
Wie geht man mit Querdenkern
und Verschwörungsideologien um? Wie
reagiert man, wenn Journalisten oder die
Bürgermeisterin, der Bürgermeister angegriffen
werden?
Böhm: Neben Kommunalpolitikern sind
auch immer wieder engagierte Personen
aus der Zivilgesellschaft betroffen, die
sich zum Beispiel im Bereich Integration
oder Klimaschutz engagieren. Diese Anfeindungen
schaden unserem gesellschaftlichen
Zusammenhalt enorm. Deshalb
sind auch rechtspopulistische und
-extremistische Gruppierungen für uns
ein Thema. Sie siedeln sich gerne in
ländlichen und strukturschwachen Regionen
an, um sich als „Kümmerer“ zu
etablieren. Dabei nutzen sie die Sorgen
der Menschen für ihre menschenverachtenden
Ideologien aus. Unsere Arbeit
konzentriert sich aber vor allem auf den
Dialog mit denen, die demokratische
Werte leben wollen. Sie wollen wir unterstützen
und zum Beispiel Jugendlichen
zeigen, dass es Alternativen zum
rechten Rand gibt. Und dass Demokratie
eben auch vom Mitmachen aller lebt.
Wie ordnen Sie selbst Ihre Arbeit ein?
Schmidt: Politische Bildung ist essentiell
– sie kann aber nicht allein der Unzufriedenheit
von Bürgerinnen und Bürgern
über den Abbau der Infrastruktur in
ländlichen Räumen entgegengesetzt werden.
Es gibt weitere drängende Aufgaben,
der ÖPNV zum Beispiel oder die
Gesundheitsversorgung auf dem Land.
Oft finden Bewegungen gegen demokratische
Werte dann Anklang, wenn die
Menschen vor Ort mit alltäglichen, aber
dennoch wichtigen Fragen unzufrieden
sind und kein Gehör finden: Die Kita ist
zu teuer, oder die Baugenehmigung
scheint endlos zu dauern.
Was kann helfen?
Böhm: Dialog und Teilhabe. Wir helfen
zum Beispiel bei der Erprobung von Bürgerräten:
Das sind Bürgerinnen und Bürger,
die kein Mandat haben, aber zusammenkommen,
um für sie wichtige Themen
zu diskutieren und Handlungsempfehlungen
für ihre Gemeinde zu erarbeiten.
Es geht dabei um Selbstwirksamkeit,
also um die Erfahrung, dass es möglich
ist, selbst etwas zu verändern und zu
gestalten.
Welche Potenziale sehen Sie in ländlichen
Räumen?
Böhm: Ländliche Räume haben ein großes
Potenzial: Es gibt oft einen starken
sozialen Zusammenhalt und eine Anpack-Mentalität,
gemeinsam etwas zu
tun. Auf dem Dorf werden solche Veränderungen
dann schnell sichtbar, das
kann motivieren. Ideen für Neues können
auf dem Land noch Platz finden,
zum Beispiel um verfallene oder leerstehende
Räume wieder nutzbar zu machen.
Ebenso gibt es bereits großartige
Kooperationen von Vereinen, Feuerwehr,
THW, Sport- und Hilfsvereinen, die sich
zum Beispiel um Geflüchtete kümmern.
Das sind Kooperationen, die sich in der
Stadt eher nicht so schnell zusammengefunden
haben. In ländlichen Räumen
kennt man sich, es gibt mehr Nähe als in
urbanen Kontexten – das birgt Potenzial,
das man nutzen kann: für Gespräche
und für gemeinsames Engagement.
Interview: Sabine Schmidt
ZUR PERSON
Lan Böhm leitet den Fachbereich
„Politische Bildung im ländlichen Raum“
bei der Bundeszentrale für Politische
Bildung in Berlin.
Sara Schmidt ist Referentin im Fachbereich
„Politische Bildung in ländlichen
Räumen“.
8 der gemeinderat 10/22
der gemeinderat 10/22
9
Technik & Innovation
Breitbandausbau
Glasfaser-Internet
aus der Region für die Region
Wie Kommunen schneller vorankommen –
Mit DNS:NET zum kommunalen Giganetz
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Glasfaserausbau unter: glasfaserausbau@dns-net.de
Netzausbau unter: netzausbau@dns-net.de
Ausbau in Gemeinden: gemeinde@dns-net.de
Foto: Adobe Stock/lassedesignen
Welche Verbindungen sind wo geplant?
Ziel des Breitband-Portals ist es, alle
relevanten Informationen zusammenzubringen,
um Antrags- und Genehmigungsverfahren
zu beschleunigen.
Digitale Verwaltung
Beschleunigter
Breitbandausbau
Geschäftskunden
(030) 667 65 100
Immobilienwirtschaft
(030) 667 65 147
DIE AUTOREN
Thomas Wieland ist Bereichsleiter
Digitalisierung und E-Government der
Metropolregion Rhein-Neckar GmbH.
Juliane Goldammer ist Projektleiterin
OZG-Breitband-Portal und Senior
Consultant beim Beratungsunternehmen
Bridging IT GmbH im Auftrag der
Metropolregion Rhein-Neckar.
Julia Gebert ist Mitarbeiterin im Gigabitbüro
des Bundes und koordiniert den
Bereich Öffentlichkeitsarbeit.
Die Bundesregierung will die flächendeckende Versorgung mit Glasfaser und
dem neuesten Mobilfunkstandard bis 2030 erreichen. Ein wichtiges Instrument:
Die Digitalisierung von Verwaltungsleistungen über das Breitband-Portal.
Die erfolgreiche digitale Transformation
setzt voraus, dass eine zukunftssichere,
robuste und hochleistungsfähige
digitale Infrastruktur
vorhanden ist. Mit ihrer Gigabitstrategie
hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt,
bis 2030 eine flächendeckende Versorgung
mit Glasfaser und dem neuesten
Mobilfunkstandard zu erreichen. Eine
Maßnahme, um den Glasfaserausbau in
Deutschland weiter zu beschleunigen, ist
die Digitalisierung und Standardisierung
der für den Ausbau notwendigen Antragsund
Genehmigungsverfahren. Damit soll
die Interaktion zwischen Verwaltung,
Unternehmen und Zivilgesellschaft in Zukunft
deutlich schneller, effizient und
nutzerfreundlich gestaltet werden.
Das Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs
zu Verwaltungsleis-
10 der gemeinderat 10/22
Privatkunden
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Glasfaser für alle.
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Technik & Innovation
Breitbandausbau
BREITBAND-PORTAL
Das bundesweite Breitband-Portal
wurde im Rahmen der Umsetzung des
Onlinezugangsgesetz (OZG) entwickelt.
Ziel ist es, die Beantragung wie den
Genehmigungsprozess im Bereich des
Breitbandausbaus erheblich zu vereinfachen
und zu beschleunigen. Das
Breitband-Portal umfasst die Genehmigung
zur Leitungsverlegung nach § 127
Abs. 1, 2, 3, 6, 7, 8 Telekommunikationsgesetz
(TKG) vom 23. Juni 2021
und erfüllt in diesem Leistungsbereich
den Reifegrad 3 gemäß der entsprechenden
OZG-Spezifikation.
www.breitband-portal.de
tungen (OZG) bildet dafür den gesetzlichen
Rahmen und verpflichtet Bund,
Länder und Kommunen, ihre Verwaltungsleistungen
bis Ende des Jahres 2022
auch digital anzubieten. Das von Hessen
und Rheinland-Pfalz entwickelte Breitband-Portal
wird dies ermöglichen und
den Glasfaserausbau auf diese Weise
vorantreiben. Aber warum ist das erforderlich?
Vor der Verlegung von Glasfaserleitungen
im öffentlichen Verkehrsraum benötigen
Telekommunikations- bzw. Planungsunternehmen
die Zustimmung des
zuständigen Wegebaulastträgers. Die Bearbeitung
und endgültige Zustimmung
dieser Genehmigungsverfahren können
aufgrund unterschiedlicher Faktoren
mehrere Monate in Anspruch nehmen.
Denn Antragsteller sehen sich einer
Reihe von Formularen und Anforderungen
bei den rund 12.000 zuständigen
Behörden gegenüber. Zudem kosten unvollständige
oder qualitativ unzureichende
Anträge die Mitarbeitenden in den
Behörden aufgrund von Rückfrageschleifen
viel Zeit.
Werkzeuglose Glasfaserinstallation für Zuhause
Für die Bandbreite der Zukunft
• Neues Design der Aufputzdose
• Bis zu 4 Kanäle möglich
• Extrem dünne Bauform und Anschluss von unten
• Kein Abknicken der Kabel durch Möbel
Daher soll das bisherige – oft noch
papierbasierte – Antragstellen und Bearbeiten
durch digitale Prozesse erleichtert
werden, die sowohl den Erfordernissen
der Telekommunikationsunternehmen
als auch denen der Genehmigungsbehörden
entsprechen. Im Rahmen der OZG-
Umsetzung realisieren die Bundesländer
Hessen und Rheinland-Pfalz das Breitband-Portal.
Hierbei handelt es sich um
ein digitales Verfahren zur Zustimmung
für die Verlegung oder die Änderung von
Telekommunikationslinien durch den
Wegebaulastträger nach dem Telekommunikationsgesetz
(§ 127 Abs. 1 TKG
n.F.), einem der am häufigsten genutzten
Anträge beim Glasfaserausbau.
KOMPLETT DIGITALE INTERAKTION
Das Breitband-Portal ermöglicht eine
standardisierte und medienbruchfreie
digitale Interaktion zwischen den beteiligten
Akteuren vom Antrag bis zur finalen
Bescheid-Erstellung. Antragstellende
Netzbetreiber können Informationen
FTTH
• Einfache Installation durch cleveres Design
• Plug&Play-Anschluss über vorkonfektionierte Patchkabel
• Funktionsfrontabdeckung für kundenspezifische Designs erhältlich
Foto: Adobe Stock/fizkes
Oft erfolgen Anträge und Vergabeprozesse noch auf dem Papierweg – er soll durch effizientere
digitale Abläufe ersetzt werden.
zum geplanten Ausbauvorhaben, wie
Trassenverläufe oder Standorte von Verteilerkästen,
unmittelbar auf einer webbasierten
Karte einzeichnen oder über
eine digitale Schnittstelle einstellen.
Die Sachbearbeitenden in den Behörden
können die Anträge über das Breitband-Portal
digital einsehen, genehmigen
oder Rückfragen zum Antrag stellen.
Durch die Digitalisierung werden
die Verfahren beschleunigt und Kommunen
sowie Telekommunikationsunternehmen
zugleich entlastet. Mittels
standardisierter Schnittstellen können
auch bereits existierende Fachverfahren
an den Onlinedienst angebunden
werden.
Mit dem Portal haben die beiden Bundesländer
ihre Verwaltungsdienstleistung
im Rahmen des OZG nach dem
Einer-für-Alle-Prinzip (EfA) digitalisiert.
Das Breitband-Portal ist marktreif
fertiggestellt und ermöglicht eine vollständig
digitale Abwicklung der Online-Leistung
(OZG Reifegrad III). Nach
flächendeckendem Ausrollen des Portals
in den beiden Bundesländern steht
das Breitband-Portal im Sinne des EfA-
Prinzips weiteren Ländern zur Nachnutzung
über den FIT-Store der Föderalen
IT-Kooperation (FITKO) seit Ende
August zur Verfügung,
Der Erfolg des Digitalisierungsprogramms
bemisst sich jedoch nicht nur
daran, ob alle Verwaltungsleistungen
online verfügbar sind, sondern auch
daran, wie hoch Akzeptanz und Nachnutzung
auf der kommunalen Ebene
sind. Einige Bundesländer haben bereits
ihr Interesse an der OZG-Leistung
bekundet und Absichtserklärungen
unterzeichnet, das Portal nachnutzen
zu wollen. Dazu zählen unter anderem
Bayern, Thüringen, Nordrhein-Westfalen,
Saarland, Schleswig-Holstein,
Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und
Mecklenburg-Vorpommern.
WEITERE FUNKTIONEN GEPLANT
Der bundesweite Rollout ist aktuell in
der Vorbereitung und soll in einem standardisierten
Verfahren in den nachnutzungsinteressierten
Bundesländern erfolgen.
Langfristig sollen auch weitere
Antragsarten in dem Portal verfügbar
sein. Bereits in Planung sind die Aufbruchgenehmigung
sowie eine verkehrsrechtliche
Anordnung bei Verlegung
von Telekommunikationslinien.
Zudem soll es weitere Schnittstellen
zu Fachsoftware der Unternehmen und
Verwaltungen geben. Auf der zentralen
Informationsplattform stehen alle relevanten
Informationen hierzu sowie ein
umfangreicher und stetig anwachsender
FAQ-Bereich. Künftig werden dort
auch Schulungsangebote für Telekommunikationsunternehmen
(Frontend)
und Wegebaulastträger (Backend) verfügbar
sein. Thomas Wieland,
Juliane Goldammer,
Julia Gebert
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der gemeinderat 10/22
Technik & Innovation
Breitbandausbau
Technik & Innovation
Foto: Leonet
Open Access
„Übergeordnete Ziele“
Flächendeckender Breitbandausbau durch jeweils einen Anbieter in der Region
und Open Access: Das ist entscheidend für Martin Naber, Experte für
Glasfaserausbau außerhalb der städtischen Ballungszentren in Bayern.
Ihr Motto ist: „Wir picken uns nicht die
Rosinen raus, sondern sind an nachhaltiger
Versorgung aller bayerischen Gemeinden
interessiert.“ Was sind denn die
Rosinen?
Martin Naber: Die dicht besiedelten Regionen,
die leicht zu erschließen sind.
Zum Beispiel ein Hochhaus in München
mit 55 Mietern – das sind 55 potenzielle
Kunden auf einen Schlag. Auf dem
Land sind dagegen vor allem kleinere
Wohneinheiten, meist Einfamilienhäuser
oder auch abgelegene Bauernhäuser.
Wie gehen Sie beim eigenwirtschaftlichen
Ausbau vor?
Naber: Wir haben keinen Fünfjahresplan,
sondern entwickeln ein Konzept, das jeweils
auf die Gemeinde zugeschnitten ist
– und auch dann, wenn wir an einem
Ort das Wegerecht haben, reißen wir
nicht einfach Straßen auf. Wir wollen
mit jeder Gemeinde ins Gespräch kommen
und den Glasfaserausbau gemeinsam
voranbringen, wollen Bürgermeister
ebenso wie Bürger ins Boot holen, laden
zu Informationsveranstaltungen ein, gehen
von Haustür zu Haustür.
Foto: Adobe Stock/Achim Banck
Baustelle für schnelles Internet: Martin Naber weiß um die Bedenken, die Bürgerinnen und Bürger
haben, wenn es um die neuen Anschlüsse geht – und will Fragen möglichst früh klären.
einem Anbieter gibt es nur eine Baustelle,
die Kommunen und damit der
Netzausbau in Bayern insgesamt kommen
so viel schneller ans Ziel. Absprachen
oder gar Doppelausbauten verschlingen
Zeit und Ressourcen. Man
sollte also vorgehen wie bei vergleichbaren
anderen Infrastrukturprojekten: wie
beim Straßenbau oder bei der Errichtung
eines Stromnetzes.
Wenn man Ihrem Vorschlag folgt, sind
die Bürger aber an einen Anbieter
gebunden.
Naber: Deshalb plädieren wir für Open
Access, das heißt, dass jeder Kunde seinen
Anbieter wählen kann, unabhängig
davon, wer das Gebiet erschlossen hat.
Bei gefördertem Ausbau ist Open Access
bereits jetzt verpflichtend, wir wollen
ihn aber auch für alle anderen Anschlüsse.
Sie sind mit jeder einzelnen Gemeinde im
Gespräch, um jeweils vor Ort das Vorgehen
zu planen – und wie sehen Ihre übergeordneten
Pläne für den Glasfaserausbau
aus?
Naber: Unser Ziel ist, dass bis zum Jahr
2028, spätestens bis 2030 alle Gemeinden
in Bayern mit Glasfaser versorgt sind.
Das heißt: Jeden Tag muss eine Gemeinde
abgeschlossen werden. Damit
das erreicht werden kann, müssen alle,
die daran beteiligt sind, an einem Strang
ziehen.
Manche Gemeinden wollen sich aber gerade
nicht auf nur ein Unternehmen festlegen.
Naber: Deshalb ja unser Bekenntnis zu
Open Access – und die Bürgerinnen und
Bürger brauchen beim Glasfaserausbau
Führung, weil er viele Fragen aufwirft.
Es ist wichtig, dass die Gemeinde sich
mit diesem Thema befasst, sich für einen
Partner beim Ausbau entscheidet – und
das dann auch klar und transparent
vermittelt. Die Kommunikation mit den
Bürgerinnen und Bürgern spielt beim
Thema Breitbandausbau die zentrale
Rolle.
Interview: Sabine Schmidt
ZUR PERSON
Martin Naber ist Vorstand des bayerischen
Telekommunikationsunternehmens
Leonet AG.
Sie vertreten ein Wirtschaftsunternehmen,
keine gemeinnützige Organisation. Was
treibt Sie an, ländliche Regionen eigenwirtschaftlich
zu erschließen?
Naber: Es ist ein übergeordnetes Ziel.
Viele Bürger sind noch an Kupfernetze
angeschlossen, schnelles Internet ist für
viele noch die Zukunft. Spätestens mit
Corona, mit Homeoffice und Homeschooling
hat sich die Welt aber noch einmal
verändert: Es ist deutlich geworden, wie
dringend wir schnelles Internet brauchen
– die Gemeinden sind ihren Bürgerinnen
und Bürgern verpflichtet, und
auch wir sehen uns hier in der Verantwortung.
Das klingt nach viel Aufwand.
Naber: Dieser Aufwand ist wichtig. Bisher
lief der Internetanschluss über die Telefonleitung,
letztlich musste man sich
einfach einstöpseln. Jetzt müssen Leitungen
verlegt werden, Straßen und Fußwege
werden zu Baustellen – und die
Menschen haben viele Fragen. Muss der
Garten aufgerissen werden? In der Regel
muss das übrigens nicht sein – in den
meisten Fällen geht es über Erdraketen,
die unter dem Garten zum Haus bohren.
Müssen bauliche Veränderungen vorgenommen
werden? Was kostet das? Jede
Frage, die wir im Vorfeld beantworten
können, macht den gesamten Prozess
leichter.
GLASFASER-NETZE
-------------- FÜR STADTWERKE
UND KOMMUNEN
Als Schrittmacher für die digitale Zukunft
unterstützen wir beim Glasfaserausbau:
— Eigenwirtschaftlicher Ausbau zukunftssicherer Glasfasernetze
für Geschäftskunden und perspektivisch Privatkunden
Aber auch Sie müssen rechnen. Wie
macht das Sinn für Sie?
Naber: Es ist eine Kombination aus beidem:
eigenwirtschaftlicher und geförderter
Ausbau – und das möglichst flächendeckend.
Die Anwohner haben nur einmal
mit einer Baustelle zu tun – und
auch für uns ist dieses Vorgehen einfacher
und attraktiver.
Es gibt hier unterschiedliche Ansätze. Einige
Gemeinden entscheiden sich für die
Zusammenarbeit mit einem Anbieter,
andere wollen das offenlassen. Was
spricht für die Kooperation mit nur einem
Anbieter?
Naber: Eine solche Kooperation vereinfacht
den Glasfaserausbau enorm. Mit
— Geförderter Ausbau sowohl nach Wirtschaftlichkeitslücken-
als auch nach Betreibermodell
— Kooperationen bei der Nutzung vorhandener Netze
sowie beim Aufbau und Betrieb neuer Infrastrukturen
14 der gemeinderat 10/22
www.plusnet.de/stadtwerke-kommunen
Technik & Innovation
Breitbandausbau
LÄSST ORTE AUFBLÜHEN:
GLASFASER VOM
Ob es bis 2025 tatsächlich mit der
angestrebten Glasfaserquote von 50
Prozent klappen wird, ist aus Sicht des
Verbands noch nicht absehbar – zu
schaffen sei die erwünschte Quote aber
auf jeden Fall nur mit Unterstützung der
Kommunen.
DER AUTOR
Dr. Stephan Albers ist Geschäftsführer
des Bundesverbands Breitbandkommunikation
e.V. (BREKO).
Marktanalyse
Positiver Trend
26 Prozent der deutschen Haushalte haben bereits Zugang zum Glasfasernetz –
das zeigt die aktuelle BREKO-Marktanalyse. Doch die nächsten Jahre werden
kein Selbstläufer. Geschäftsführer Stephan Albers stellt die wichtigsten
Ergebnisse vor und ordnet sie aus Sicht des Verbandes ein.
Wo stehen wir aktuell – und wie
realistisch ist das Ziel der Bundesregierung,
Deutschland bis
2030 flächendeckend mit echter Glasfaser
zu versorgen? Das sind die grundlegenden
Fragen der Marktanalyse 2022, die
der Bundesverband Breitbandkommunikation
(BREKO) erhoben hat.
Neben Daten der mehr als 230 Netzbetreiber,
die im BREKO organisiert sind,
stützt sich die Marktanalyse in diesem
Jahr erstmals auch auf Ausbauzahlen aller
anderen relevanten, am Glasfaserausbau
in Deutschland beteiligten Unternehmen.
Neu ist in diesem Jahr außerdem die
Erhebung von Ausbauzahlen der ersten
beiden Quartale im Veröffentlichungsjahr
der Studie sowie die Angabe separater
Glasfaserzahlen für alle deutschen Bundesländer.
Seit der letzten Erhebung im Jahr 2021
hat der Glasfaserausbau in Deutschland
deutliche Fortschritte gemacht, was sowohl
für die Digitalisierung insgesamt als
auch für den Klima- und Umweltschutz
von größter Bedeutung ist. Mit 4,4 Millionen
neuen (Homes Passed) Glasfaseranschlüssen
seit Ende 2020 haben die
Netzbetreiber in den letzten 18 Monaten
das Ausbautempo forciert und mittlerweile
insgesamt 12,7 Millionen Glasfaseranschlüsse
deutschlandweit ermöglicht.
Die Glasfaserquote steigt damit kontinuierlich:
26 Prozent, also jeder vierte
deutsche Haushalt hat seit Mitte 2022 die
Möglichkeit, auf hochleistungsfähige und
zukunftssichere Glasfaseranschlüsse zuzugreifen.
Ob der Ausbau der zukunftssicheren
digitalen Infrastruktur in diesem
Tempo weitergehen wird, hängt
16 der gemeinderat 10/22
Foto: Adobe Stock/Thomas Söllner
Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH · Am Kuhm 31 · 46325 Borken DG_3057_0
REGIONALEN TESTSIEGER.
Wir sind der Digital-Versorger der
Regionen. Als Pionier und Schrittmacher
der Branche planen, bauen und betreiben
wir anbieteroffene Glasfaser-Anschlüsse
für Privathaushalte, Unternehmen und
öffentliche Einrichtungen. Unser Ziel:
Beschleunigung des digitalen Fortschritts
für alle – durch eine flächendeckende
Glasfaser-Versorgung.
Gemeinsam Großes gestalten.
Jetzt informieren:
deutsche-glasfaser.de/kommunen
Ihre Region
zukunftssicher
gestalten!
Technik & Innovation
Breitbandausbau
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Advertorial
50
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0
ENTWICKLUNG DER GLASFASERQUOTE IN DEUTSCHLAND
Glasfaserquote =
2018
Quelle: BREKO-Marktanalyse 2022
Anzahl Homes Passed
Anzahl Haushalte, Unternehmen, Behörden
von verschiedenen limitierenden Faktoren
ab. Die Prognose für den weiteren
Ausbau – und damit für die Glasfaserziele
der Bundesregierung – ist zwar grundsätzlich
positiv, bleibt allerdings risikobehaftet.
GEMEINSAM HÜRDEN ABBAUEN
Für das Jahr 2025, für das die Bunderegierung
das Ziel ausgegeben hat, 50 Prozent
der Haushalte und Unternehmen mit
Glasfaser zu versorgen, prognostiziert die
BREKO-Marktanalyse 2022 eine Abdeckung
zwischen 40 und 53 Prozent. Wie
das Ergebnis letztendlich ausfallen wird,
hängt von den politischen und regulatorischen
Rahmenbedingungen sowie der
schwer abschätzbaren Entwicklung im
Zusammenhang mit dem Krieg Russlands
gegen die Ukraine ab.
Die Marktanalyse 2022 zeigt auch: Den
größten Teil der Glasfaseranschlüsse realisieren
mit 8,8 Millionen Anschlüssen
und 71 Prozent weiterhin die alternativen
Netzbetreiber, also die Wettbewerber der
Deutschen Telekom. Die Investitionen in
die digitale Infrastruktur sind im Jahr
2021 auf insgesamt 11 Milliarden Euro
und damit wiederholt auf Rekordniveau
gestiegen. Auch hier dominieren die alternativen
Netzbetreiber. Ihre Investitionen
in Höhe von 6,5 Milliarden entsprechen
59 Prozent des gesamten Investitionsvolumens.
53,5 %
Risikobehaftet
26 %
2019 2020 2021 Mitte 2025
2022 Prognose
40 %
Rund die Hälfte der Nutzerinnen und
Nutzer, die bereits an das Glasfasernetz
angeschlossen sind, buchten darüber im
Jahr 2021 auch einen Internettarif. Das
zeigt die sogenannte Take-up-Rate, die
aus dem Verhältnis der angeschlossenen
Nutzer zu den geschlossenen Verträgen
berechnet wird. Sie liegt bis Mitte 2022
bei 47 Prozent. Über 1,4 Millionen Kunden
buchen bereits jetzt einen Anschluss
mit einer Bitrate von 1 Gbit/s oder mehr.
Der Nutzen der Glasfaser wird zunehmend
erkannt, und damit entwickelt sich
diese Technologie immer mehr zum
neuen Standard.
Wir haben die Chance, die sehr ambitionierten
Ziele der Bundesregierung bis
2025 und 2030 zu erreichen. Dafür brauchen
wir aber die Unterstützung der Politik
in Bund, Ländern und Kommunen, um
gemeinsam die Voraussetzungen für einen
schnellen Ausbau zu schaffen und
bestehende Hürden schnell abzubauen.
Der größte Hebel ist und bleibt dabei
die Gestaltung einer den eigenwirtschaftlichen
Ausbau sinnvoll ergänzenden –
und nicht behindernden – staatlichen
Förderung. Die ausbauenden Unternehmen
haben mit den vorliegenden Zahlen
bewiesen, dass sie Deutschland schnell
und effizient mit Glasfaseranschlüssen
versorgen. Fördermaßnahmen dürfen daher
auch zukünftig nur dort erfolgen, wo
keine Wirtschaftlichkeit für einen Ausbau
besteht.
Stephan Albers
WER BAUT DIE
GLASFASERANSCHLÜSSE
IN DEUTSCHLAND?
Verteilung Homes Passed nach
Netzbetreibern in Deutschland
71 %
Deutsche Telekom
Alternative Netzbetreiber
29
29 %
Foto: Deutsche GigaNetz GmbH/juergenmai
Die Deutsche GigaNetz verfolgt für ihren eigenwirtschaftlichen Ausbau einen ganzheitlichen Ansatz.
Unser Motto: Große Cluster
statt Cherry Picking
Der Glasfaserausbau in Deutschland ist schon längst keine Frage mehr von „ob“, sondern von
„wann“. Die momentan genutzten Technologien sind zwar eine Übergangslösung, aber ermöglichen
Deutschland nicht den Anschluss an andere, fortschrittlich aufgestellte Länder. Das kann
nur ein Glasfaseranschluss bis ins eigene Haus leisten, der nicht am Verteilerkasten endet. Also:
100 Prozent Glasfaser durch FttH, kein Vectoring-Ausbau wie von anderen Mitbewerbern umgesetzt.
Noch weniger verständlich sind neue Ausbauvorhaben mit DSL- und Koaxialanschlüssen.
Mindestens genauso relevant wie die Glasfaserleitung
in die eigenen vier Wände ist aber auch
der flächendeckende Ausbau einer Gemeinde
oder Stadt mit dem Highspeed-Internet der Zukunft.
Denn wir wollen niemanden zurücklassen
oder abhängen, alle Bürgerinnen und Bürger
sollen teilhaben können an der Digitalisierung
und mitgenommen werden in die Zukunft. Wir
schaffen somit keine Zweiklassengesellschaft,
wie es andere tun, die sich auf die Sahnestückchen
in einer Kommune oder auch Region beschränken.
Würde man sich nur auf einzelne
Ortsteile beschränken, würden manche einfach
ohne eine Chance auf die digitale Zukunft
zurückbleiben.
„Niemand braucht einen Flickenteppich“
Unser Ansatz ist dabei ganzheitlich, neu gedacht
und eigentlich einfach. Wir prüfen, wo Kooperationen
möglich sind, beispielsweise mit Stadtwerken.
Nutzen aber auch Mitverlegungen, um
unnötige Baustellen für alle zu vermeiden, und
beziehen auch Fördermöglichkeiten als sinnvolle
Ergänzung zum eigenwirtschaftlichen Ausbau
mit ein. So kommen wir am Ende in einer
Kommune auf 100 Prozent – unser Ziel, das nur
mit diesem ganzheitlichen Ansatz zu realisieren
ist.
Doch unser Versprechen geht über Städteund
Gemeindegrenzen hinaus. Wir wollen kein
Cherry Picking betreiben, sondern durch die Bildung
großer Cluster auch etwas schwieriger
auszubauende Kommunen mitziehen. Niemand
braucht in Deutschland Flickenteppiche, bei
denen einige vom Netz der nächsten Generation
profitieren, einzelne Orte jedoch dauerhaft abgehängt
werden.
In Heilbronn-Franken sowie Frankfurt-Rhein-
Main kooperieren wir zum Beispiel eng mit den
Gigabit-Regionen, was einen wichtigen Baustein
unseres Ansatzes bildet. Unser Ziel ist es, dass
weitere dieser Zusammenschlüsse folgen, um
ganze Regionen an das Highspeed-Internet anzuschließen.
Es ist so möglich, unser Vorhaben
auf sehr großflächige Gebiete zu fokussieren
und diese dann eigenwirtschaftlich auszubauen.
Doch auch außerhalb von Gigabit-Regionen
funktioniert unser Konzept. Die Region Ost ist
dafür ein gutes Beispiel. Große, geplante Ausbaucluster
über Bundes- und Ländergrenzen
hinweg wie der Landkreis Nordhausen sowie der
Kyffhäuser Kreis versprechen maximalen Erfolg
– für die Kommunen, aber auch für die Bürgerinnen
und Bürger. Bisher eher abgelegener ländlicher
Raum kann so mithalten und wird immer
attraktiver als klassische Stadtstrukturen. So
schaffen wir die Digitalisierung aller!
Soeren Wendler,
Geschäftsführer Marketing und Vertrieb,
Deutsche GigaNetz GmbH
ZUR PERSON
Soeren Wendler ist seit 27 Jahren in der
Telekommunikationsbranche tätig, davon
über 20 Jahre direkt im Carrier-Geschäft.
Der studierte Dipl.-Ing. (Fachrichtung
Nachrichtentechnik) ist Visionär und
führender Unternehmens- und Geschäftsstratege
mit Vertriebsfokus. Er hat
ausgeprägten Schwerpunkt in der
Entwicklung innovativer, kostenoptimierter
Vertriebs-, Marketing- und Produktstrategien.
Er ist Mitgründer und Geschäftsführer
der Deutschen GigaNetz
GmbH.
Deutsche GigaNetz GmbH
Schauenburgerstraße 27
20095 Hamburg
Tel.: 040/605980-000
E-Mail: info@deutsche-giganetz.de
www.deutsche-giganetz.de
18 der gemeinderat 10/22
Technik & Innovation
Breitbandausbau
Kommunen, Städte und Gemeinden im
Kreis sollen mit Breitband versorgt
werden.
Der Landkreis Elbe-Elster liegt im Dreiländereck
zwischen Sachsen, Sachsen-
Anhalt und Brandenburg. Mit einer Fläche
von fast 1900 Quadratkilometern und
mehr als 100.000 Einwohnern ist ein flächendeckender
Ausbau mit Glasfaser und
eine Versorgung aller Bürgerinnen und
Bürger mit schnellen Datenraten eine
große Aufgabe, die die Gremien und die
Verwaltung bewältigen müssen.
DAS ZIEL: FLÄCHENDECKENDER AUSBAU
Fotos: DNS:net, Adobe Stock/Karsten (Foto Titel)
Ende September stimmte der Kreistag einstimmig
für eine Kooperationsvereinbarung
mit dem größten alternativen Breitbandversorger
in Brandenburg, der
DNS:NET. Der Landkreis Elbe-Elster
schloss eine Vereinbarung mit dem Versorger
stellvertretend für seine Gemeinden,
Ämter und Städte, Anfang Oktober
wurde sie unterzeichnet. Das gemeinsame
Ziel: der flächendeckende Gigabitausbau
in Elbe-Elster.
„Die Versorgung von Gewerbe
und Schulen ist ein sehr wichtiges
Thema“
Aufbau eines Technikverteilers mit schwerem Gerät: Was aufwändig aussieht, erledigen Profis im
Glasfaserausbau zügig und routiniert.
INFO
Der Landkreis Elbe-Elster mit rund
100.000 Einwohnern realisiert den
Glasfaserausbau eigenwirtschaftlich.
Dafür werden mehr als 1500 Kilometer
Tiefbaugräben gezogen und über 3000
Kilometer Rohre verlegt.
Spülbohrungen, Tiefbaugräben ziehen und Rohre verlegen: Die Versorgung aller Bürgerinnen und
Bürger ist eine große Herausforderung, die der Landkreis Elbe-Elster angenommen hat.
Glasfaser
Gigabitausbau zügig
umsetzen
Der Landkreis Elbe-Elster (Brandenburg) setzt auf eigenwirtschaftlichen
Glasfaserausbau mit einem alternativen Breitbandversorger. 13 Kommunen,
Städte und Gemeinden sollen mit schnellem Internet versorgt werden.
Flickenteppiche bei der Förderung,
Warteschleifen bei Telekommunikationsfirmen,
Unverbindlichkeit,
Kostenexplosionen. Das sind Herausforderungen,
mit denen Kommunen beim
strategisch wichtigen Thema Glasfaserausbau
nahezu täglich umgehen müssen.
Der Landkreis Elbe-Elster im südlichen
Brandenburg möchte nun den Glasfaserausbau
durch eine Kooperationsvereinbarung
mit einem alternativen Breitbandversorger
vorantreiben. Insgesamt 13
Christian Heinrich-Jaschinski
Die Breitbandversorgung im Landkreis
und die Versorgung von Gewerbe und
Schulen sei derzeit ein sehr wichtiges
Thema, erklärte Landrat Christian Heinrich-Jaschinski
bei der Vertragsunterzeichnung.
Ariane Kölling, Breitbandbeauftragte,
setzt auf die Expertise des
Breitbandversorgers: „Wir sind zuversichtlich,
dass nun im überwiegend eigenwirtschaftlichen
Ausbau die Flächendeckung
für 13 Kommunen, Städte und Gemeinden
im Elbe-Elster-Kreis umgesetzt
wird“, erklärt Kölling.
Rainer Pilz, Leiter des Amts für Strukturentwicklung
und Kultur im Landkreis
Elbe-Elster, erläutert den vorausgegangenen
Auswahlprozess: „Wir haben zusammen
mit der Kreisarbeitsgemeinschaft
des Landkreises, die aus den Hauptverwaltungsbeamtinnen
und -beamten der
Kommunen besteht, insgesamt drei Unternehmen
mit ihren Ausbauzielen für
den Landkreis angehört. Wir haben gemeinsam
abgewogen, ob mit einem oder
Mit Handschlag besiegelt: Landrat Christian
Heinrich-Jaschinski (r.) und Stefan Holighaus
(DNS:NET) freuen sich über die Kooperation.
mehreren Unternehmen eine Kooperationsvereinbarung
geschlossen wird und
welches Unternehmen am ehesten mit
den Zielen des Landkreises übereinstimmt.
Stefan Holighaus, Mitglied der Geschäftsleitung
von DNS:NET will den
Landkreis Elbe-Elster nun „zum Gigabitlandkreis
machen, von dem Brandenburg
Schon mal die Kabel ausrollen: Bei einem
flächendeckenden Ausbau in Elbe-Elster sind
100.000 Einwohner im Spiel.
und das nördliche Sachsen erheblich profitieren
werden“. Das Vorhaben könne
schnell und über Tausende von Kilometern
sicher umgesetzt werden. Kooperationsvereinbarungen
für ganze Landkreise
wie in Elbe-Elster würden aktuell
immer häufiger angefragt, um Tempo bei
der Glasfaserversorgung bis ins Haus zu
machen.
red.
20 der gemeinderat 10/22
der gemeinderat 10/22
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Breitbandausbau
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Advertorial
Glasfaserbaustelle: Es kommt nicht nur darauf an, dass überhaupt ausgebaut wird, so Thomas
Fuchs – auch die veränderten Rahmenbedingungen müssen berücksichtigt werden.
Meinung
Nachjustierung
erwünscht
Vor welchen alten und neuen Herausforderungen steht der Infrastrukturausbau?
Was läuft gut, was braucht Korrekturen? Thomas Fuchs
kommentiert aus der Perspektive eines Investitionsunternehmens.
Eigentlich kommt der Ausbau gut
voran: Laut BREKO-Marktanalyse
2022 hat inzwischen jeder vierte
Haushalt eine Glasfaserzugangsmöglichkeit.
Doch die geopolitische und wirtschaftliche
Lage sowie neue Herausforderungen
könnten sich negativ auf die künftige
Ausbaugeschwindigkeit auswirken.
Altbekannte Probleme wie fehlende Tiefbaukapazitäten,
Fachkräftemangel, Lieferengpässe
und Genehmigungsverfahren
treffen auf hohe Inflationsraten und
eine Volkswirtschaft auf dem Weg in die
Rezession. Jetzt sind Orientierung und
Schulterschluss gefragt. Denn die immer
anspruchsvolleren Ausbaubedingungen
lassen sich nur gemeinsam verbessern.
50 Milliarden Euro stehen für den eigenwirtschaftlichen
Ausbau bereit. Doch
den Unternehmen fehlt es an verlässlichen
Rahmenbedingungen für diese Investitionen.
Ungezielte Förderung mit der
Gießkanne ist keine Lösung, denn es
droht sogar späterer Überbau bereits errichteter
Glasfaserinfrastrukturen durch
geförderte Projekte. Besser wäre es, die
Förderung auf Gebiete zu konzentrieren,
die sich eigenwirtschaftlich nicht sinnvoll
ausbauen lassen. Gesucht sind Strategien,
die zu einem Konsens zwischen Bund,
Ländern, Kommunen und Privatwirtschaft
führen.
In anderen Ländern wird mit neuen
Methoden Glasfaser fünfmal schneller
verlegt. Auch an diesen neuen Verlegemethoden
führt langfristig unter den heutigen
Rahmenbedingungen kein Weg
vorbei. Denn mit konventionellem Tiefbau
ist eine flächendeckende Versorgung
bis zum Jahr 2030 nicht zu erreichen. Gefragt
sind Lösungen, mit denen die Akzeptanz
neuer Techniken in den Kommunen
erhöht und Unsicherheiten hinsichtlich
Langfristschäden abgebaut werden.
Foto: Adobe Stock/CSschmuck
Überbau als Waffe im Wettbewerb verhindert
den Ausbau in den ländlichen
Regionen signifikant. Die Praxis von
Unternehmen, selbst in kleinen Kommunen
den Ausbau von Glasfaserinfrastrukturen
anzukündigen oder zu vollziehen,
sobald dort bereits ein Netz durch einen
anderen Anbieter in Planung ist oder sich
schon im Bau befindet, soll Investoren abschrecken.
Wettbewerbsrechtlich ist dies
nicht zu beanstanden. Doch volkswirtschaftlich
ist der Überbau von Glasfaser
im ländlichen Raum völlig sinnfrei. Zudem
bleiben bei diesem Spiel ganze Ortsteile
beim Ausbau viele Jahre außen vor,
die später mit Fördergeld angebunden
werden müssen.
PLÄDOYER FÜR OPEN ACCESS
Sinnvoller wäre es, Investitionen und den
Wettbewerb durch vernünftige und verlässliche
Rahmenbedingungen zu steuern
und auf die Netze zu verlagern. Dies
setzt Open Access voraus. Er ist der
Schlüssel für erfolgreiche Geschäftsmodelle.
Kooperationen zwischen Markteilnehmern,
wie etwa der Leonet AG und
der Deutsche GigaNetz in Bayern, werden
stark zunehmen. Mit gutem Willen aller
Beteiligten gibt es immer technische
Wege und wirtschaftliche Möglichkeiten,
zu kooperieren und Netzzugänge zusammenzuschließen.
Unternehmen müssen kostendeckend
arbeiten. Daher ist fraglich, ob sich die
aktuellen Preise im Glasfasermarkt bei
rasant steigenden Ausbaukosten halten
lassen. Noch spielen die großen Anbieter
nicht mit und scheinen Preiserhöhungen
angesichts der finanziellen Belastungen
bei Verbrauchern nicht durchsetzbar.
Doch für eine gute zukunftssichere Infrastruktur
sollte die Bereitschaft bestehen,
faire Preise zu bezahlen. Denn wenn sich
der Ausbau nicht mehr refinanzieren
lässt, kommt er schnell zum Erliegen.
Thomas Fuchs
DER AUTOR
Thomas Fuchs ist Pressesprecher des Investors
Infrafibre Germany (IFG).
Foto: Vantage Towers
Vantage Towers ist einer der größten Funkmastbetreiber Europas.
Wie Kommunen den Mobilfunkausbau beschleunigen
können
Eine hervorragende Mobilfunkversorgung zu gewährleisten und die erforderliche Infrastruktur zu
bauen, ist oftmals ein Balanceakt. Es gilt die Anforderungen diverser Akteure zu berücksichtigen
und zusammenzuführen: Bürgerinnen und Bürger, Verwaltung, Mobilfunkunternehmen und
Funkmastbetreiber. „Nur wenn alle an einem Strang ziehen, kann eine flächendeckende Versorgung
mit leistungsfähiger Konnektivität gelingen“, sagt Christian Sommer, Vorstand bei Vantage
Towers, einem der führenden Funkmastbetreiber in Europa. Neben den Funkmastbetreibern
können vor allem die Kommunen den Ausbau beschleunigen.
Eine leistungsstarke und flächendeckende digitale
Infrastruktur ist die Grundvoraussetzung für
die erfolgreiche Digitalisierung relevanter Lebens-
und Wirtschaftsbereiche. Sie ermöglicht
eine verbesserte digitale Teilhabe der Bürgerinnen
und Bürger und neue Geschäftsmodelle,
die entscheidend sind für das Gelingen der
Klima- und Verkehrswende wie beispielsweise
Smart Farming oder intelligente Energienetze.
Und die Covid-19-Pandemie hat mit Homeoffice,
Homeschooling, Online-Shopping, digitaler
medizinischer Versorgung, Entertainment oder
dem einfachen in-Verbindung-bleiben mit Familie
und Freunden einmal mehr gezeigt, wie wichtig
stabile und gut ausgebaute Telekommunikationsnetze
sind.
Die gute Nachricht: Der Mobilfunkausbau
schreitet immer schneller voran. Für den 5G-
Ausbau sowie die Schließung von weißen Flecken
wird derzeit eine bedeutende Zahl an
neuen Mobilfunkmasten errichtet. Vantage Towers,
einer der größten Funkmastbetreiber in Europa,
plant für die nächsten Jahre den Bau von
rund 5500 neuen Standorten allein in Deutschland.
Im Fokus steht dabei vor allem der ländliche
Raum, Funklöcher und schwach versorgte
Regionen sollen ans schnelle Netz.
Die Errichtung von Mobilfunkmasten bringt
allerdings auch Herausforderungen mit sich:
Laut Schätzungen von Vantage Towers, die ihren
Sitz in Düsseldorf haben und in Deutschland
rund 19.400 Funkmasten betreiben, vergehen
von den ersten Planungen bis zur Inbetriebnahme
durch den Mobilfunknetzbetreiber in
Deutschland bis zu zwei Jahre. In Portugal etwa
gilt die Baugenehmigung für einen Funkmast
nach 30 Tagen als erteilt, wenn sich die zuständige
Behörde bis dahin nicht dazu geäußert hat.
Neben den langwierigen Genehmigungsverfahren
beschreibt Christian Sommer, Vorstand
von Vantage Towers, auch die Suche nach geeigneten
Flächen für neue Sendestationen als
einen zentralen Faktor für die Geschwindigkeit
des Ausbaus: „Um unserem Versorgungsauftrag
nachzukommen, sind wir immer auf der Suche
nach freiliegenden Grundstücken oder Dachflächen
für unsere Infrastruktur. Dabei sind wir
maßgeblich auf die Zusammenarbeit mit Kommunen
und Eigentümern angewiesen.“
Öffentliche wie auch private Vermieter profitieren
von der Zusammenarbeit mit den Funkmastbetreibern
in der Regel doppelt: Zum einen
tragen sie zu einer verbesserten regionalen Mobilfunkversorgung
bei. Zum anderen gehen sie
eine langfristige Partnerschaft mit attraktiven
Mieteinnahmen ein oder können einen guten
Kaufpreis für ihre bisher ungenutzten Flächen
erzielen.
Sommer äußert gleichzeitig Verständnis für
die Situation der kommunalen Verwaltungen.
Diese sehen sich beim Bau von Mobilfunkmasten
meist mit vielen komplexen Fragen, Wünschen
und Vorbehalten aus der Bevölkerung
konfrontiert. Sommer ergänzt: „Wir sehen uns
als Vermittler zwischen den Interessen der Bevölkerung,
Kommunen und Mobilfunknetzbetreiber
auf dem gemeinsamen Weg zu einer flächendeckenden
Digitalisierung. Gleichzeitig
freuen wir uns über jede aktive Unterstützung
bei der Beschleunigung des Ausbaus, sei es bei
der Zurverfügungstellung geeigneter Grundstücke
für Masten oder die prioritäre Behandlung
von Genehmigungsverfahren.“
Vantage Towers AG
Prinzenallee 11-13
40549 Düsseldorf
media@vantagetowers.com
www.vantagetowers.com
22 der gemeinderat 10/22
Technik & Innovation
Breitbandausbau
Technik & Innovation
DER AUTOR
Wolfram Rinner ist Geschäftsführer des
LWL-Infrastrukturanbieters Gasline mit
Sitz in Straelen.
Besser eigenwirtschaftlich ausbauen als gefördert – so sieht es der Experte für Infrastrukturausbau.
Meinung
In Eigenregie
Es gilt, die Herausforderung anzunehmen, betont Wolfram Rinner: Der
eigenwirtschaftliche Netzausbau erfordert einen hohen Einsatz, sorgt aber
maßgeblich dafür, dass es mit der Breitbandversorgung zügig vorangeht.
Die Glasfaserabdeckungsquote liegt
in Deutschland aktuell bei 26 Prozent
– und bezogen auf das jährliche
absolute Wachstum beim Ausbau
der Glasfaserinfrastruktur in Europa auf
dem dritten Platz. Die Deutsche Telekom
realisierte 30 Prozent (homes passed). Die
alternativen Netzbetreiber kommen zusammen
auf einen Anteil von 70 Prozent.
Deren hohes Investitionsvolumen macht
mehr als die Hälfte – 59 Prozent – vom
Gesamtvolumen aus (Quelle: BREKO-
Marktanalyse 2022). Unternehmen, die
eigenwirtschaftlich Netze bauen, leisten
einen signifikanten Beitrag für schnelles
Internet.
Viele Telekommunikationsunternehmen
kombinieren Fördermittel mit eigenwirtschaftlichen
Investitionen. Die Bundesregierung
unterstützt den Breitbandausbau
seit Jahren mit einem Förderprogramm,
das maßgeblich auf eingenommenen
Steuergeldern basiert. Ein hoher
Anteil des Budgets bleibt ungenutzt, was
auch an dem komplexen Vergabeverfahren
liegt. Die konfliktäre Lage der staat-
Foto: Adobe Stock/Thomas Reimer
lichen Förderung gegenüber den hohen
Investitionen privater TK-Unternehmen,
Infrastrukturanbietern und Anbietern für
Venture Capital- oder Private Equity-Engagements
bleibt gegeben.
DIE ZAHL DER RISIKOFAKTOREN STEIGT
Die Politik stellt seit Jahren in ihrer Gigabit-Strategie
die Bedeutung des eigenwirtschaftlichen
Ausbaus heraus: als Variante,
die es zu priorisieren gilt. Trotzdem
agierte die Bundesregierung mit der Ausgestaltung
der Regularien kontraproduktiv,
so auch aktuell mit der anstehenden
„Gigabit Förderung 2023“. Im Interesse
der Geschwindigkeit beim Netzausbau
und der Effizienz bedarf es einer zielführenden
Ausgestaltung der Regularien, um
eigenwirtschaftliche Initiativen nicht zu
behindern.
Der Risiko-Level steigt durch Überbau
und überflüssigen Einsatz von Fördergeldern
auf gleicher Wegstrecke. Fördermittel
dürften für den Breitbandausbau nur
da eingesetzt werden, wo es eigenwirtschaftlich
nicht darstellbar ist, digitale
Infrastrukturen mit entsprechendem
Kundenpotenzial und Umsatzprognose
zu erschaffen.
In diesem Jahr ändern sich die Voraussetzungen
für die TK-Branche. Die Business
Cases und Planungssicherheit für die
Finanzierung leiden unter kritischen
wirtschaftlichen und weltpolitischen Einflüssen,
die durch die Lage in der Ukraine
ausgelöst sind. Eine Kostensteigerung
beim Netzausbau, bedingt durch den
Krieg in der Ukraine, bestätigen 93 Prozent
der befragten Mitgliedsunternehmen
des Bundesverband Breitbandkommunikation
e.V. (BREKO). Der negative Kosteneffekt
bleibt mittelfristig bestehen und
Foto: Adobe Stock/Thomas Söllner
Einer der Vorteile des eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbaus aus Sicht von Wolfram Rinner: Es geht
schneller mit dem Netzausbau.
erstreckt sich über Glasfaserkabel, Leerrohr,
Asphalt und weiter steigende Tiefbaukosten.
Mit dieser Perspektive erfordert es
wirtschaftliche Substanz der Unternehmen
und noch mehr unternehmerischen
Mut, den kapitalintensiven Netzausbau
weiterhin zu forcieren. Gasline, ein Unternehmen
mit zehn Gesellschaftern aus
dem Energiesektor, ist seit 25 Jahren im
hiesigen Markt etabliert – und gehört zu
den wenigen Infrastrukturanbietern, die
konsequent eigenwirtschaftlich den
Backbone ausbauen. Bis 2026 werden
weitere 5500 Kilometer folgen.
VORTEILE DES EIGENWIRTSCHAFTLICHEN
AUSBAUS
Unter den Kunden sind aktuell 75 Stadtwerke,
acht Zweckverbände sowie 144
Städte und Kommunen. Mit den Investitionen
in das Weitverkehrsnetz zwischen
Städten, in die Anbindungen von
Kommunen und an den Internetaustauschknoten
DE-CIX leisten wir als Infrastrukturanbieter
für unbeleuchtete
Glasfaserkapazitäten einen wesentlichen
Beitrag für die Versorgung mit schnellem
Internet.
Das Netz erstreckt sich bis in ländliche
Regionen hinein. Der individuelle Netzbedarf
der Kommunen, Stadtwerke, Carrier
und Großkunden aus der Wirtschaft
wird durch einen Bauauftrag an den Anbieter
realisiert, Glasfasern und Leerrohre
des aktuell über 32.000 Kilometer großen
Bestandsnetzes werden langfristig an
Kunden vermietet.
Die Umsetzung des Netzausbaus ist
schneller, da er in Eigenregie stattfindet.
Die lange Zeitspanne, bis über die Vergabe
von Fördermitteln beschieden wird,
entfällt. Der Netzausbau unterliegt nicht
dem restriktiven Konzept der staatlichen
Planung, diversen Kontrollmechanismen
und Abstimmungstorturen. Die Baukosten
sind geringer, da keine Verpflichtung
besteht, das von der Bundesregierung
vorgegebene Materialkonzept zu nutzen,
und über den Einkauf autark entschieden
wird.
Wolfram Rinner
s&p Beratungs- und Planungsgesellschaft mbH
Taunusstraße 54
65183 Wiesbaden
Telefon: +49 (0) 611-95011900
Telefax: +49 (0) 611-98752854
E-Mail:
seim &
partner
Wir planen Netze
info@seim-partner.de
Für alle Themen der Telekommunikation beim
Aubau von Glasfasernetzen, 5G und Geschäftsmodellen
bieten wir unseren erprobten ganzheitlichen
Ansatz.
Planen | Bauen | Betreiben
Details zu unserem Vorgehen sowie Projektbeispiele
& Referenzen inden Sie im Internet unter
www.seim-partner.de
Technik & Innovation
Technik & Innovation
Dr. Andreas Schumm, Geschäftsführer
der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken
GmbH, erläutert das Kooperationsprojekt.
Foto: privat
Ein starkes Motiv, sich gemeinsam für den Breitbandausbau zu engagieren: Die Akteure in der
Region Heilbronn-Franken sehen in der Abdeckung mit Highspeed-Internet einen entscheidenden
Faktor für die Standortattraktivität – und sie sehen klare Vorteile im Verbund.
Regionale Kooperation
Gemeinsam anpacken
Das Gigabit-Kompetenzzentrum Heilbronn-Franken will Kommunen in der
Region mit Rat und Tat beim Breitbandausbau zur Seite stehen. Eine zentrale
Rolle dabei spielt der Bereich Wirtschaftsförderung.
Foto: Adobe Stock/alphaspirit
bereits seit Frühjahr 2022 laufen die Bauarbeiten
in den ersten Kommunen.
Die ersten Ideen für das, was das Gigabit-Kompetenzzentrum
werden sollte, gab
es schon Anfang 2019. „Uns war klar, dass
die Abdeckung mit Highspeed-Internet ein
entscheidender Faktor für die Standortattraktivität
ist, und auch die Unternehmen
forderten hier aktiv, dass etwas passiert“,
so Dr. Andreas Schumm, Geschäftsführer
der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken
GmbH. „Zusätzlich inspiriert von vergleichbaren
Projekten, etwa in der Region
Stuttgart, wurde die Planung dann zunehmend
konkreter.“
Das Ziel war von Anfang an klar: Den
Kommunen mit Rat und Tat zur Seite stehen,
dabei so viele Themen wie möglich
standardisieren und bündeln, um Ressourcen
zu sparen und ein einheitliches Vorgehen
zu ermöglichen. Wie rasch das Projekt
anschließend an Fahrt aufnahm, beeindruckte
auch Schumm selbst: „Am 7.
Mai 2020 gab es ein erstes Treffen zwischen
uns, tktVivax und PwC, und sechs
Wochen später, am 17. Juni, hatten wir
eine europaweite Ausschreibung für das
Markterkundungsverfahren umgesetzt.
Das hat uns alle noch einmal zusätzlich
von der Kooperation überzeugt.“
Dank der klar koordinierten und effizienten
Arbeitsweise der drei Projektpartner
konnten die notwendigen Verfahrensschritte
nach weniger als einem Jahr erfolgreich
abgeschlossen werden. Im Juni
2021 unterzeichnete das Kompetenzzentrum
schließlich eine Kooperationsvereinbarung
mit der Deutsche GigaNetz GmbH,
die nun für die konkreten Ausbaumaßnahmen
verantwortlich ist.
Sie begannen im Frühjahr 2022 und
schreiten zügig voran. „Mittlerweile wird
in 15 Kommunen gebaut, und die ersten
Hausanschlüsse sind auch schon gelegt.
Zudem laufen in mehr als 40 Städten und
Gemeinden Vorvermarktungsaktivitäten“,
so Schumm. „Bis Ende des Jahres sollten
so alle Kommunen, die sich uns angeschlossen
haben, im Prozess sein.“
Da man den Zeitplanungen sogar etwas
voraus sei, ist er zuversichtlich, dass die
vereinbarten Maßnahmen bis Ende 2026
vollständig umgesetzt sind. „Mit hundertprozentiger
Sicherheit lässt sich das zwar
nicht sagen, zumal es beispielsweise noch
eine Nachverdichtung geben wird. Aber
bis dahin wird der Großteil aller Haushalte
und Unternehmen in der Region die
Möglichkeit haben, am Netz zu sein – wobei
wir hier von deutlich über 250.000
Anschlüssen sprechen.“
ENG VERNETZT BEI KLARER
AUFGABENTRENNUNG
Als entscheidenden Faktor für den schnellen
Projektfortschritt sieht Schumm das
vertrauensvolle Verhältnis zwischen den
Partnern im Gigabit-Kompetenzzentrum.
Insbesondere sei wichtig, dass bei allen
drei Beteiligten die Geschäftsführungsebene
direkt involviert ist: „Der direkte
Austausch auf hoher Ebene stellt sicher,
dass wir zielgerichtet und effizient vorankommen
– denn nur so ist es möglich,
diverse Planungsprozesse und Aktivitäten
parallel abzuwickeln.“
Trotz der engen Vernetzung sind die Zuständigkeiten
eindeutig definiert. Die
Wirtschaftsregion Heilbronn-Fran-
Das Gigabit-Kompetenzzentrum ist
ein gemeinsames Projekt der Wirtschaftsregion
Heilbronn-Franken
GmbH, der tktVivax Group und der Rechtsanwaltsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers
(PwC) Legal. Die drei Partner konnten
mehr als 50 Kommunen überzeugen,
den flächendeckenden Glasfaserausbau
eigenwirtschaftlich anzugehen. Im Mai
2020 wurde das Zen-trum gegründet, und
LEONET.DE
Wir sind Ihr Partner in der Region.
Ihre Vorteile
• Keine Inanspruchnahme
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schaften. Wir wollen den Weg von Kommunen in die Gigabit-Gesellschaft
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im ländlichen Raum ebnen, den privatwirtschaftlichen Aufbau leistungs-
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getötet. Der WWF schlichtet Konflikte und bekämpft Wilderei. Hilf mit deiner Spende.
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Ballungsräumen attraktiv zu bleiben.
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GLASFASER-
AUSBAU UNTER
PARTNERN
AUS BAYERN. FÜR BAYERN.
Technik & Innovation
ken GmbH, allen voran Andreas Schumm,
übernimmt hauptsächlich eine koordinierende
Rolle und fungiert als direkter Draht
zu den Kommunen. Mit den konkreten
Fragen der Umsetzung sowie der Wirtschaftlichkeit
beschäftigt sich die tktVivax
Group, wobei CEO Dirk Fieml auch federführend
als Leiter des Kompetenzzentrums
tätig ist. Und um die rechtlichen
Aspekte kümmert sich das Team von PwC
Legal.
„Wenn jeder seine Kernkompetenzen
ins Projekt einbringt, profitieren alle davon
und lernen voneinander, ich selbst
womöglich am meisten“, so Schumm. Essenziell
für diese Art der Zusammenarbeit
ist ein hohes Maß an Transparenz – zumal
das Gigabit-Kompetenzzentrum selbst
nicht Auftraggeber ist, aber dennoch tiefgreifende
Einblicke in die Planung
braucht.
AUFBAU VON GOVERNANCESTRUKTUREN
Breitbandausbau
Gemeinsamer Spatenstich in Nordheim, Landkreis Heilbronn: (v.r.) René Kuisle (Bauleiter DGN),
Steffen Braun (Bauamtsleiter Stadt Nordheim), Volker Schiek (Bürgermeister Stadt Nordheim),
Dirk Möller (Geschäftsführer Vivax Net), Sören Wendler (Geschäftsführer DGN), Florian Donath
(Geschäftsführer der Vivax Net), Martin Herkommer (Regionalleiter Vertrieb DGN), Dr. Andreas
Schumm (Geschäftsführer der Gigabitregion Heilbronn Franken), Dr. Peter Raue (Projektleiter
DGN), Raik Roos (Bauüberwacher DGN).
Foto: tktVivax
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einzigargen einzigargen Blasdistanzen.
Wir entwickeln Glasfaserkabel nach Ihren
Bedürfnissen.
Ein weiterer positiver Erfahrungswert,
den Schumm aus dem Projekt mitnimmt,
ist die frühzeitige und transparente Kommunikation
mit den Kommunen. „Im Gespräch
mit den Bürgermeisterinnen und
Bürgermeistern der Region ist uns schnell
klar geworden, dass hier in der Vergangenheit
schlechte Erfahrungen mit Telekommunikationsunternehmen
gemacht
wurden. Es gab einige große Ankündigigungen,
von denen dann nicht viel umgesetzt
wurde. Umso wichtiger war es,
dass wir als Vertreter der Region den ersten
Schritt machten, die Kommunen
frühzeitig abholten und ihre Anliegen im
Blick behielten.“
Anderen Regionen, Landkreisen oder
Kommunen, die den Glasfaserausbau in
Angriff nehmen möchten, rät er deshalb
dazu, eigene Governancestrukturen aufzubauen:
So lassen sich die Planungs- und
Ausbauprozesse wesentlich effektiver begleiten
und Vertrauen in das Projekt aufbauen.
Übergeordnete Organisationen, die Interessen
der Kommunen koordinieren und
sie gegenüber Telekommunikationsunternehmen
sowie Behörden vertreten, sind
aus Sicht von Andreas Schumm sinnvoll:
„Allein unter ökonomischen Gesichtspunkten
sind größere regionale Zusammenschlüsse
besser geeignet, einen wirklich
flächendeckenden Ausbau sicherzustellen,
als einzelne Gemeinden. Denn
so können wirtschaftlich attraktivere
Kommunen die anderen mit ins Boot
holen.“
Auch bei technischen und topografischen
Fragen vereinfacht die interkommunale
Zusammenarbeit den Glasfaserausbau.
Da etwa Teilorte häufig näher an einer
Nachbargemeinde als am Kern der
eigenen Gemeinde liegen, ermöglicht die
regionale Kooperation effizientere Planung
und Umsetzung. „Man kann aber
nicht pauschal sagen, ab welcher Zahl es
sich lohnt. Das hängt von der jeweiligen
Situation ab“, so Schumm. Ziel müsse es
aber in jedem Fall sein, die berechtigten
Einzelinteressen im Sinne des gemeinsamen
Erfolgs abzuwägen.
Große regionale Zusammenschlüsse
bringen allerdings ihre eigenen Herausforderungen
mit, weiß Andreas Schumm. Der
organisatorische Aufwand steigt mit jeder
Kommune – und wenn zu viele Gemeinden
gleichzeitig betreut werden sollen, stoßen
einzelne Partner an ihre Grenzen. „Ist das
Projekt einmal gestartet, sollte es auch vorangehen.
Wenn aber nur ein Unternehmen
für den Ausbau zuständig ist, kann
ein Engpass entstehen, es kommt zu Verzögerungen,
und Kommunen, die dann
lange warten müssen, sind unzufrieden“,
so Schumm.
Für das Gigabit-Kompetenzzentrum
Heilbronn-Franken sei dies noch nicht
zum Problem geworden. „Gemeinsam mit
der Deutsche GigaNetz GmbH ist uns das
gut gelungen, wir liegen hervorragend
in der Zeit. Dennoch würde ich bei Projekten
dieser Größenordnung von vornherein
ein Mehr-Partner-Modell in Betracht ziehen.
Ein solches ist nicht grundsätzlich
besser, doch nachträglich neue Partner an
Bord holen zu müssen, macht alles komplizierter.“
Die bisherigen Fortschritte bestätigen
die Verantwortlichen des Gigabit-Kompetenzzentrums
in ihrer Herangehensweise.
Andreas Schumm hierzu: „Beim Thema
Breitbandausbau sehen viele in der Öffentlichkeit
und in den Medien nur das
Negative. Projekte wie das unsere zeigen
aber, dass man mit der richtigen Organisation
und starken Partnern wirklich vorankommt.
Selbstverständlich läuft auch
bei uns nicht alles perfekt. Doch nur wo
nichts gemacht wird, wird auch nichts
falsch gemacht.“ Christoph Buck
DER AUTOR
Christoph Buck ist Mitarbeiter der
Agentur Press’n‘Relations.
Neugierig auf HFiberCORE
28 der gemeinderat 10/22
hf@hf.net / Tel. +49 4321 963 8440
Technik & Innovation
BREITBANDAUSBAU
Technik & Innovation
Zwischen Breitbandbranche und Breitbandbrache liegt nur ein Buchstabe – jetzt die falschen
Weichen zu stellen, wird langfristige Folgen haben, warnen Imke Germann und Andreas Spiegel.
Förderanträge
Nicht aufgeben!
Mit dem Stopp der Förderung und den deutlichen Beschränkungen zukünftiger
Anträge sorgt der Bund für große Unruhe in Kreisen und Kommunen, fürchten
Imke Germann und Andreas Spiegel. Die Planungsberater erläutern, wie
Kommunen reagieren und Sicherheit zurückgewinnen können.
Seit etwa einem Jahr wurde Kreisen
und Kommunen suggeriert, dass sie
für einen flächendeckenden Glasfaserausbau
auf die Richtlinie zu den
dunkelgrauen Flecken warten sollten. Vor
den Risiken dieses Vorgehens haben unsere
Beratungshäuser bereits seit langer
Zeit gewarnt und zu einem umgehenden
Start von Förderprojekten geraten. Diese
Risiken sind nun binnen kürzester Zeit
Realität geworden.
Der Bund hat kurzfristig die bestehende
Förderung gestoppt, die neue Förderrichtlinie
wird erst im Februar oder
März 2023 vorliegen. Da die Mittel für das
kommende Jahr voraussichtlich auf 3
Milliarden Euro gedeckelt sein werden,
wird es zudem zu einer Priorisierung von
Anträgen kommen. Das Verfahren wird
sich dabei laut ersten Verlautbarungen
des BMDV grundlegend ändern, einfacher
wird es jedoch nicht.
Das sorgt für massive Unsicherheit. Um
trotz der angekündigten Einschränkungen
der Förderung eine Flächendeckung
zu erreichen, müssen Kreise und Kommunen
nun flexibel und mehrgleisig vorgehen.
Markterkundungen und Förderanträge
sind nur noch dort möglich, wo
kein Potenzial für einen eigenwirtschaftlichen
Ausbau erwartet wird. Dazu wird
im Dezember 2022 eine deutschlandweite
Potenzialanalyse vorgelegt.
Kreise und Kommunen sollten dann
umgehend die Potenzialanalyse für ihr
Gebiet auswerten und, wo zulässig, eine
Markterkundung starten. Voraussetzung
ist, dass ein Mindestprozentsatz unterversorgter
Adressen vorliegt. Gleichzeitig
ist mit den Netzbetreibern vor Ort zu
klären, ob in den erwarteten Potenzialgebieten
tatsächlich ein Ausbau erfolgen
wird. Zusagen sollten verbindlich erfolgen
und mit konkreten Zeitplänen versehen
sein.
Erst durch einen anschließenden Abgleich
dieser Zusagen mit den Ergebnissen
der Markterkundung ergibt sich ein
vollständiges Versorgungsbild. Dabei
können trotz Förderung und zugesagtem
eigenwirtschaftlichen Ausbau Adressen
langfristig unterversorgt bleiben.
Foto: Adobe Stock/Yven Dienst
Einen flächendeckenden Ausbau können
Kreise und Kommunen nur erzielen,
indem sie eine enge Verzahnung von eigenwirtschaftlichen
und geförderten
Maßnahmen realisieren. Förderanträge
können etwa in sinnvolle Cluster eingeteilt
werden – wenn ein Cluster aufgrund
eigenwirtschaftlichen Ausbaus wegfällt,
sind die übrigen Antragscluster nicht betroffen
und das Förderverfahren kann
ungehindert fortgesetzt werden.
VERZAHNUNG VON FÖRDERUNG UND
EIGENAUSBAU
Alle Seiten würden hierbei profitieren.
Ebenso erweitern Netzbetreiber teilweise
Ihre Ausbauzusagen, wenn die damit verbundenen
Potenziale genauer erörtert
oder im Gegenzug Kooperationsvereinbarungen,
unter anderem auch mit Stadtwerken,
getroffen werden. Die Kreise und
Kommunen sollten somit alle Optionen
auf den Prüfstand stellen, strategisch vorgehen
und Förderung in Verbindung mit
eigenwirtschaftlichem Ausbau als einheitliches
Projekt betrachten.
Durch die Priorisierung werden deutlich
höhere Anforderungen an Qualität
und Inhalt der Anträge erwartet. Um
diese sicherzustellen, sind strategische
Analysen, Netzplanungen und eine enge
Kommunikation mit den Netzbetreibern
notwendig. Die Entwicklung einer Vielzahl
von Handlungsalternativen, deren
Bewertung sowie insbesondere die
schnelle Umsetzung bedeuten eine große
Herausforderung.
Gerade in der jetzigen Situation bieten
kompetente Beratungsunternehmen Sicherheit
und Entlastung. Oft geht es um
die größten Investitionen, die seit 30 oder
40 Jahren in Kreisen und Kommunen getätigt
werden – hier müssen Qualität und
Erfahrung von Beginn an im Vordergrund
stehen. Imke Germann, Andreas Spiegel
DIE AUTOREN
Dr. Imke Germann ist Vorstandsvorsitzende
bei der MRK Media AG. Andreas Spiegel ist
Geschäftsführer und Projektleiter bei Micus
Strategieberatung GmbH.
Foto: Astra
Den Anfang für die Flächenversorgung ganz Troisdorfs machte das Pilotprojekt „Ohmgärten“, ein
Neubaukomplex im Stadtzentrum. Dort wurden 2019/20 100 Wohneinheiten mit separaten
Glasfaserzuleitungen und der TV-Versorgung über Astra Satellit 19,2 Grad Ost ausgestattet.
Medienversorgung
Fernsehen der Zukunft
Immer mehr Stadtwerke bieten Privathaushalten Glasfaserprodukte an.
Noch attraktiver wird der Anschluss mit einem SAT-TV-Angebot, sagt
Christoph Mühleib und nennt als Beispiele die Städte Troisdorf und Neuwied.
Kommunale Versorger sind zunehmend
auch als Telekommunikationsanbieter
aktiv und Treiber des
Glasfaserausbaus in Deutschland. Um im
Wettbewerb mit etablierten Anbietern
gleichziehen und Privathaushalte für ihre
Glasfaserprodukte gewinnen zu können,
engagieren sich viele Stadtwerke zudem
als TV-Netzbetreiber und versorgen Endkunden
auf Wunsch auch mit Fernsehen
via Glasfaser.
Dank modernster SAT-Technik ist ein
solches TV-Angebot auch über Satellit
möglich, und zwar ganz ohne sichtbare
Schüsseln. Zur Versorgung ganzer Städte
reicht eine einzige Empfangsanlage aus.
Das liegt daran, dass sich optische Satellitensignale
nahezu verlustfrei auch über
große Distanzen weiterleiten lassen. Der
eigentliche Clou der Lösung ist aber ein
Profi-SAT-System, das vom Technologieunternehmen
Huber+Suhner BKtel in Kooperation
mit dem Satellitenbetreiber
Astra entwickelt wurde. Es wandelt die
eingespeisten Satellitensignale optisch
um, damit sie über das städtische NE3-
Netz großflächig in die Wohngebiete verteilt
werden können.
Alle Haushalte mit Glasfaser-Direktanschluss
im Umkreis von 40 Kilometern
haben somit die Option, neben superschnellem
Internet auch Satellitenfernsehen
mit all seinen Vorzügen wie großer
Programmvielfalt in fantastischer Bildund
Tonqualität genießen zu können.
Selbst Programmangebote in zukünftigen
Standards von 8K und mehr lassen sich
so empfangen – zusätzliche Bandbreite
wird dafür nicht beansprucht. Das Angebot
ist zudem besonders günstig,
da SAT-TV – anders als beispielsweise
IPTV – ein Empfangsweg ohne Signalkosten
ist.
Die genannten Argumente pro Satellit
gaben in den beiden Städten Troisdorf
(Nordrhein-Westfalen, rund 77.000 Ein-
wohner) und Neuwied (Rheinland-Pfalz,
rund 65.000 Einwohner) den Ausschlag,
um Endkunden SAT-TV als Add-on zu
Glasfaser-Produkten anzubieten. Zur Einspeisung
der Satellitensignale von jeweils
vier Orbitalpositionen dient in beiden
Kommunen eine zentrale Empfangsanlage,
die in unmittelbarer Nähe des Point
of Presence (PoP) installiert wurde.
Beim PoP handelt es sich um das Herzstück
der städtischen Glasfaserverkabelung.
Von dort gelangen die Signale auf
kürzestem Weg zum Profi-SAT-System,
werden von diesem in optische Signale
umgewandelt und anschließend übers
NE3-Netz sowie die gebäudeinterne Glasfaserverkabelung
an die Haushalte verteilt.
Parallel zum Fortschritt des kommunalen
Glasfaserausbaus sollen so sukzessive
alle Einwohner von Troisdorf und
Neuwied mit Satellitenfernsehen via
Glasfaser versorgt werden.
„Mit der Komplettlösung aus SAT-TV
und Glasfaser wollen wir nach und nach
allen Troisdorfern eine zukunftssichere
Versorgung nach höchsten Standards bieten,
die für die nächsten 30 Jahre keine
Nachrüstung erforderlich macht“, sagt
Netzplaner Patrick Horn von der Firma
Troiline.
Christoph Mühleib
VORTEILE DES PROFI-SAT-SYSTEMS
Die modulare Plattform erlaubt es, die ZF-Signale
von bis zu vier Orbitalpositionen in jeweils
ein intensitätsmoduliertes optisches Signal mit
einer hohen Bandbreite von zu bis 6,5 GHz
umzuwandeln. Die optischen Signale können je
nach Bedarf optisch verstärkt werden (EDFA-
Technologie). Ein weiterer Vorteil des Systems:
Es lässt sich auch remote aus der Ferne
steuern und überwachen. Weitere Informationen
zu den Einsatzmöglichkeiten von Satelliten-Glasfaser-Lösungen
gibt es unter:
wowi.astra.de.
DER AUTOR
Christoph Mühleib ist Geschäftsführer des
Unternehmens Astra Deutschland GmbH mit
Sitz im bayerischen Unterföhring.
30 der gemeinderat 10/22
der gemeinderat 10/22
31
Technik & Innovation
Digitale Kommune
Technik & Innovation
Auf dem Weg in die elektronische Arbeitswelt: Noch geht es auch darum, die Mitarbeitendenden abzuholen, so die Zwischenbilanz der Experten.
Digitalisierung
„Wir brauchen einen Kulturwandel
und ein anderes Mindset“
Foto: Adobe Stock/Rymden
auf Spatzen schießen. Sie speichern erst
Informationen, die Sie auf Papier haben,
in einer E-Akte als Dokument. Dann entwickeln
Sie einen teuren Algorithmus,
mit dem Sie versuchen, aus einem PDF-
Dokument Informationen zu extrahieren
– ohne Garantie, dass die Daten auch
korrekt sind.
Was wäre besser?
Markus: Die Daten werden direkt in einer
klassischen, althergebrachten Datenbank
gespeichert, um sie korrekt weiterverarbeiten
zu können – das ist sehr einfach,
wird aber oft nicht gemacht, weil man
sich so stark auf das Dokumentenmanagement
fokussiert.
Diese Probleme sind aber doch lösbar.
Warum geht es dennoch oft nicht weiter?
Meuche: Digitalisierung ist eine Frage
des Mindsets – die Bürokratie steht ihren
Zielen häufig im Weg. Es ist auch
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eine Frage der Qualifikation – und es
geht um Einfluss und Macht. Wenn eine
zentrale Datenbank und die Anwendung,
wie mit den Daten zu arbeiten ist,
vorgegeben werden, wird die Freiheit
genommen, die Prozesse selbst so zu
gestalten, wie sie in die heutigen Strukturen
passen. Die Frage ist dann: „Wo
bleiben meine Abteilung und meine Einflussnahme?“
Viele wollen nicht Einfluss
verlieren – was völlig unsinnig ist,
wenn man lösungsorientiert denkt. Wir
brauchen einen Kulturwandel, der die
Struktur und das Mindset der Mitarbeitenden
ändert.
Was empfehlen Sie hier vor allem?
Meuche: Entscheidend ist zu vermitteln,
was bestimmte Aspekte im Rahmen der
Digitalisierung für die Zukunft bringen.
Es gilt, den Menschen die Sinnhaftigkeit
zu verdeutlichen und zu erklären, dass
im Zuge der Digitalisierung die Chance
besteht, die eigene Tätigkeit beziehungsweise
den Arbeitsplatz deutlich zu verbessern.
Und die Ängste zu nehmen, Entscheidungsbefugnisse
zu verlieren oder
gar einen Teil der Mitarbeiter abgeben zu
müssen, so dass die Abteilung kleiner
wird, für die man verantwortlich ist. Digitalisierung
ist mit tiefgreifenden Veränderungen
verbunden – wenn man aber die
Transformation zulässt, ist das eine Riesenchance!
Interivew: Jens Focke
DIE PERSONEN
HINTER DEM INTERVIEW
Dr. Thomas Meuche ist Professor für
Betriebswirtschaft an der Hochschule Hof.
Dr. Heike Markus ist dort Professorin mit
dem Schwerpunkt Künstliche Intelligenz.
Gemeinsam gründeten und leiten sie das
Kompetenzzentrum Digitale Verwaltung.
Jens Focke ist Vorstand des Bundesweiten
Informationssystems für Leitungsrecherchen
(BIL).
Eingruppierung und Stellenbewertung digitalisieren
Advertorial
Die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes steht an, noch aber hakt es oft in
Verwaltungen. Warum ist das so?, fragt Jens Focke, Vorstand der Leitungsauskunft
BIL eG, die Wissenschaftler Heike Markus und Thomas Meuche.
Sie untersuchen Digitalisierungsprozesse
in der öffentlichen Verwaltung. Aber vorweg:
Wo sehen Sie insgesamt die gesellschaftlichen
Probleme der Digitalisierung?
Thomas Meuche: In streng hierarchischen
Strukturen, in der Organisationskultur
und in der mangelnden Qualifikation der
Handelnden in Bezug auf Datenqualität
und -sicherheit. In hierarchischen Organisationen
herrscht wenig Bereitschaft,
prozessübergreifend zu denken und gemeinsam
mit der Nachbarabteilung Verbesserungen
zu suchen. Föderale Strukturen
wiederum erschweren zentrale
Lösungen und machen Skaleneffekte obsolet,
die Digitalisierung ermöglicht. Digitalisierung
kann zunächst auch unbequem
sein – aber mit der richtigen Herangehensweise
profitieren alle davon.
Letztlich geht es immer ums Anfangen.
Nur wer etwas ausprobiert, hat Erfolgserlebnisse.
Heike Markus: Entscheidend ist auch, zu
wissen, was man will – das ist nicht immer
so einfach, wie es klingt. Oft wird
am Anfang anderes diskutiert, als die
Organisation wirklich braucht. Ein Beispiel:
Wir waren in ein Projekt involviert,
das elektronisches Dokumentenmanagement
einführen sollte, sogenannte
E-Akten. Nach drei bis vier Monaten
Diskussion fand man heraus, dass
man eigentlich ein ERP-System, eine
Enterprise-Resource-Planning-Lösung
zur Automatisierung von Geschäftsprozessen
benötigt. Diese Erkenntnis
musste aber erst einmal reifen. Dokumentenmanagement
ist nicht die Lösung
für alles, im Gegenteil: Das elektronische
Abspeichern von Dokumenten ist nichts
anderes als ein digitaler Aktenschrank,
man bekommt keinerlei Prozessunterstützung.
Aber als ersten Schritt ist das doch nicht
schlecht, immerhin habe ich dann meine
Daten schon mal digital verfügbar.
Markus: Was aber haben Sie von den Informationen?
Zum Beispiel: Sie haben
Anträge, die digital als PDF abgespeichert
werden. Zur Automatisierung von
Prozessen sind die Informationen in der
Form nicht nutzbar. Sie können dann
Künstliche Intelligenz nutzen, um die
Daten verfügbar zu machen – aber das
ist so, als ob Sie mit dem Schrotgewehr
32 der gemeinderat 10/22
Foto: Haufe-Lexware
Die Eingruppierung von Stellen im öffentlichen
Dienst ist komplex, zeitlich aufwendig und wird
Der Eingruppierungsmanager ist im Haufe-Shop
erhältlich.
in über 1000 Fällen pro Jahr zum Streitfall
vor Gericht. Ob vor diesem Hintergrund selbst
gebastelte Excel-Tools und das Hin-und-her-
Senden von Dokumenten in Papierform den
Anforderungen an eine effiziente und moderne
Verwaltung genügen, kann daher mit einem
großen Fragezeichen versehen werden.
Während des digitalen Arbeitens in der Pandemie
ist vielen Beschäftigten bewusst
geworden, wie wichtig der Datenschutz
und die Datensicherheit sind. Die Einhaltung
der DSGVO und die Datensicherheit
in Deutschland sind essenziell.
Digitalisierung des
Eingruppierungsprozesses
Ein Aufgabengebiet, das sich
für die Digitalisierung der Arbeitsabläufe
anbietet, ist die
Eingruppierung und Stellenbewertung.
Sie ist inhaltlich anspruchsvoll,
muss dokumentiert werden und erfordert
die Zusammenarbeit von Kollegen unterschiedlicher
Abteilungen und Hierarchiestufen.
Haufe hat eine Software entwickelt, die den
Bewerter sowohl bei der Eingruppierung und
Stellenbewertung als auch bei der Zusammenarbeit
mit den Fachbereichen unterstützt. Der
Eingruppierungsmanager hilft bei der korrekten
Eingruppierung, indem er Schritt für Schritt
durch den Eingruppierungsprozess führt. Auf
diese Weise wird der komplette Eingruppierungs-
Workflow digital abgebildet und rechtssicher
dokumentiert.
Mehr zum Haufe Eingruppierungsmanager finden
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Technik & Innovation
Digitale Kommune
Hacker haben leichtes Spiel, wenn Mitarbeitende nicht sensibilisiert sind: Der Cyberangriff kann mit
harmlos oder sogar seriös wirkenden E-Mails beginnen.
Cyberkriminalität
Wissen ist Schutz
Phishing-Mails werden von Hackern gern genutzt, um Verwaltungen lahmzulegen
und zu erpressen. Kommunen können aber gegensteuern, und das ohne allzu
viel Aufwand, sagt Steffen Kienzle: mit Hilfe digitaler Schulungen.
Vielleicht ist es eine besondere, perfide
Freude für einen Hacker, einen
Landkreis lahmzulegen:
Wenn er ein mittelständisches Unternehmen
hackt, bekommt er nicht so viel Aufmerksamkeit
– wenn er dagegen eine Gemeinde,
eine Stadt oder einen Landkreis
trifft, ist das öffentlichkeitswirksam. Es
geht durch die Medien, und eine kleine
Gemeinde erlangt in kürzester Zeit unfreiwillige
Berühmtheit.
Manche Schäden können behoben werden:
Systeme können neu aufgesetzt, einige
Daten wiederhergestellt werden.
Manche aber auch nicht: Der Imageverlust,
der Vertrauensverlust gegenüber einer
Verwaltung, wenn sensible Daten von
Bürgerinnen und Bürger verlorengehen
oder sogar veröffentlicht werden, ist nahezu
irreparabel. Das mag dazu beitragen,
dass die kommunale Ebene ein beliebtes
Ziel der Hacker ist. Denn der politische
Druck ist riesig, sobald der Angriff
erfolgt ist.
Ein Geschäftsführer mag alles schnell
und leise lösen können. Eine Oberbürgermeisterin,
ein Oberbürgermeister kann
das nicht, sie haben eine ganz andere Verantwortung,
und das macht sie erpressbarer.
Genau das ist häufig das Ziel – Erpressung:
„Gebt uns Geld, oder wir entsperren
die Zugänge nicht. Überweist uns
eine Million, oder wir veröffentlichen die
Daten eurer Bürgerinnen und Bürger.“
Niemand möchte in solch einem Moment
in der Haut eines Verwaltungschefs stecken.
Das Einzige, was wirklich hilft, ist
Prävention.
Natürlich spielen IT-Sicherheitssysteme
eine große Rolle – sie werden auch immer
besser, aber selbst das beste System hat
Lücken. Durch sie dringen die Kriminellen
ein und können so beispielsweise Phishing-Mails
an Mitarbeitende versenden.
Diese Mails kommen scheinbar von einem
vertrauenswürdigen Absender: das
Finanzamt, die eigene IT-Abteilung, Microsoft
oder DHL – es mangelt den Betrügern
nicht an Kreativität.
In manchen Fällen scheint die Mail von
der Dezernentin oder vom Amtsleiter zu
kommen. Sehr beliebt ist der Personal-
Foto: Adobe Stock/Bits and Splits
bereich als vermeintlicher Absender. In
der Mail befindet sich häufig ein Link, auf
den geklickt werden soll, und er führt
dann zu einer Website. Dort sollen beispielsweise
Zugangsdaten, Finanzinfos
oder Passwörter eingegeben werden.
Oder es befindet sich eine infizierte Datei
in der Mail. Solche Angriffe können an
jedem Tag, in jedem Moment, erfolgen.
Jeder kann auf eine Phishing-Mail hereinfallen.
DER MENSCH ALS EINFALLSTOR
Das heißt: Wer nicht in der Lage ist, eine
betrügerische E-Mail, einen Cyberangriff
zu erkennen, ist ein Sicherheitsrisiko.
Viele Mitarbeitenden sind genau dazu
nicht in der Lage. Sie sind nicht sensibilisiert,
müssen also geschult werden –
besser heute als morgen. Ein solch schneller
und flächendeckender Schulungsbedarf
ist mit klassischen Seminaren aber
kaum zu stemmen. Der Aufwand ist zu
groß, die Kosten sind zu hoch.
Immer häufiger nutzen Kommunen
deshalb digitale Cybersicherheitsschulungen.
Sogenannte E-Learnings werden
von WTT CampusONE, einem Spezialisten
für digitale Weiterbildung in Verwaltungen,
produziert. Gemeinsam mit Kommunen
werden laufend neue E-Learnings
von und für Verwaltungen entwickelt.
So lassen sich hunderte und tausende
Mitarbeiter schulen – ohne Termin und
ohne Dozenten. Denn diese Schulungen
sind fertig produziert und können jederzeit
an die Mitarbeiter über eine digitale
Lernplattform ausgegeben werden, inklusive
Zertifikat. Einfach und flexibel, sowohl
für die Mitarbeitenden als auch für
den Personalbereich. Mit Hilfe von E-
Learnings können sich Kommunen auf
Angriffe von Cyberkriminellen vorbereiten
und damit sich selbst sowie die Bürgerinnen
und Bürger schützen.
Steffen Kienzle
DER AUTOR
Steffen Kienzle ist PR-Manager bei WTT
CampusONE, einem Spezialisten für digitale
Weiterbildung in Verwaltungen.
DLE Land Development – Perspektiven
zwischen Berlin und Kerpen
Wie wird Wohnen wieder er-
Wir versammeln ein Team aus Plaschwinglich?
Wie können lonern,
Immobilienspezialisten und
kale Unternehmen wachsen?
Kommunikationsexpert:innen, die
Wer errichtet die Infrastruktur
die jeweiligen Vorhaben sukzessive
für die zukünftige Entwick-
umsetzen und ihre Realisierung bis
lung? Welche Veränderungen
zur Übergabe an die Nutzer be-
bringt ein Projekt mit sich? ...
gleiten.
Vor diesen Fragen stehen heute
Sie haben Fragen? Dann rufen Sie
Gemeinden, wenn sie über die Ent-
uns an. Wir stellen gern unsere Rewicklung
von Bauland beraten. Die
ferenzprojekte vor und entwickeln
DLE Land Development GmbH sieht
mit Ihnen gemeinsam Ideen für die
sich in diesem Prozess als Partner
Zukunft Ihrer Gemeinde.
der Kommunen. Ausgehend von
einem wissenschaftlich ermittelten
Petra Müller
Bedarf entwickelt die DLE ge-
Co-Head of Development
meinsam mit den Bürger:innen und
DLE Land Development GmbH
ihren politischen Vertreter:innen
Tauentzienstraße 11
nachhaltige Lösungen, wie Grund-
10789 Berlin
stücke künftig bestmöglich genutzt,
030/ 88626740
Potenziale entfaltet und Ressourcen
p.mueller@dle.ag
geschont werden können.
Der führende Investment-
und Asset-Manager im
Bereich Landentwicklung
34 der gemeinderat 10/22
Technik & Innovation
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT
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Advertorial
Glasfaser für die Verkehrswende
Deutschland will bis zum Jahr 2045 die
Treibhausgasneutralität erreichen – dafür
muss aber noch viel geschehen. Ein gut
ausgebautes Glasfasernetz ist der Schlüssel
für moderne Lösungen wie die Verkehrswende:
Das ist eine der Grundannahmen
beim Telekommunikationsunternehmen
Carrierwerke.
Zur Verkehrswende zählen alle Maßnahmen,
die den verkehrsbedingten
Raubbau an natürlichen Lebensgrundlagen
stoppen. Die Mobilitätswende ist also
ein wichtiger Teil der Verkehrswende.
Hier könne man laut Carrierwerke Glasfaser
gezielt einsetzen.
Innerhalb der Mobilitätswende könne
Glasfaser ein entscheidender Katalysator
sein: Menschen würden mehr Bahn fahren,
wenn sie in der Bahn flüssig an Laptops
oder Tablets arbeiten könnten. Carsharing
wäre simpel, könnten Bürger die
Carsharing-App überall problemlos nutzen.
Das Büro ließe sich gegen das Homeoffice
eintauschen, wenn die Internetverbindung
dort stabil wäre. Falls die
Autofahrt ins Büro doch mal sein müsste,
könnten intelligente Verkehrssysteme den
Verkehr so nachhaltig wie möglich steuern,
wenn sie mit dem Internet verbunden
wären.
All diese Ideen haben eine Gemeinsamkeit:
Sie setzen eine zuverlässige Internetverbindung
voraus – und das sei nur mit
Glasfaser umsetzbar: Mit ihr komme man
der Mobilitätswende und damit der Verkehrswende
ein Stück näher. Das Telekomunikationsunternehmen
Carrierewerke
rät Kommunen und Stadtwerken daher,
sich für den Glasfaserausbau zu engagieren,
um ihre Stadt oder Gemeinde zukunftssicher
zu machen.
www.carrierwerke.de
Nachhaltig unterwegs mit Fahrrad und ÖPNV: Damit die Verkehrswende gelingen kann, braucht es
eine gute digitale Infrastruktur. Dafür sollten Kommunen den Glasfaserausbau vorantreiben.
Foto: carrierwerke/istock/Mickis-Fotowelt
Foto: Werbeagentur Holl
Branchentreff: Vertreter der Kommunen können sich zum Stand des Glasfaserausbaus informieren und mit Kollegen austauschen.
Breitbandausbau in östlichen Bundesländern
Anbieter frei wählen
Geballte Expertise beim Breitbandforum
Stefan Heß, Regionalleiter Ost bei Deutsche
Giganetz GmbH, kümmert sich um den
Glasfaserausbau in Sachsen, Sachsen-Anhalt,
Thüringen und Brandenburg.
Das Unternehmen Deutsche GigaNetz
GmbH, das seit zwei Jahren am Glasfasermarkt
aktiv ist, hatte sich zunächst auf
Vermarktung und Ausbau in den großen
Gigabit-Regionen Heilbronn-Franken und
Frankfurt-Rhein-Main konzentriert. Inzwischen
ist das Unternehmen in neun
Foto: Deutsche GigaNetz GmbH
Bundesländern in Deutschland mit teilweise
neuen Konzeptionen aktiv. Mittlerweile
sind auch die östlichen Bundesländer
in den Fokus der Ausbauambitionen
gerückt.
„Wir wollen insbesondere in Sachsen,
Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg
den flächendeckenden, eigenwirtschaftlichen
Glasfaserausbau erheblich
vorantreiben“, berichtet der Regionalleiter
Ost, Stefan Heß.
Das Vorgehen sei dabei so simpel wie
effektiv: „Wir bilden große Ausbaucluster
auch über Länder- sowie Kreisgrenzen
hinweg, wie beispielsweise in den Landkreisen
Nordhausen und dem Kyffhäuserkreis“,
erklärt Heß weiter. „So können wir
auch ausbautechnisch weniger attraktive
Kommunen mit in die Zukunft nehmen,
und alle haben Teil an der Digitalisierung.“
www.deutsche-giganetz.de
Das Unternehmen Unsere Grüne Glasfaser
(UGG) hat vor Kurzem die Zusammenarbeit
mit den Stadtwerken Kusel und
dem regionalen Internetanbieter K-net
Telekommunikation GmbH beschlossen.
Damit will UGG seinen Endkundinnen
und -kunden zusätzlich noch weitere Optionen
zur freien Internetanbieterwahl
auf den durch UGG verlegten Glasfasernetzen
bieten.
Der Hintergrund: Als neutraler Großhandelsanbieter
baut UGG ein Glasfasernetz
aus, das direkt bis ins Haus oder in
die Wohnung reicht (Fiber-to-the-Home,
FTTH). Das stellt die grundlegende digitale
Infrastruktur für stabile Highspeed-
Internetverbindungen dar. Das offene
Zugangsmodell von UGG sorgt dafür,
dass die Wahl des betreibenden Dienstleisters
den Nutzerinnen und Nutzern
dabei vollkommen freisteht.
www.unseregrueneglasfaser.com
In Rostock-Warnemünde treffen sich am
10. November Vertreter von Kommunen, Fachverbänden
und der Wirtschaft zum 6. Breitbandforum
Mecklenburg-Vorpommern. Die
Veranstaltung im Kongresszentrum Hohe Düne
hat sich als erfolgreiche Fachmesse etabliert
und gilt als jährlicher Branchentreff für alle
Akteure des Breitbandausbaus.
Mit Fachvorträgen, Erfahrungsberichten und einer
hochkarätig besetzten Fachausstellung bietet
das Breitbandforum Mecklenburg-Vorpommern
insbesondere Vertretern der Kommunen
eine gute Gelegenheit, sich über aktuelle Themen
des Glasfaserausbaus und die Chancen
der Digitalisierung zu informieren sowie Erfahrungen
mit Kollegen anderer Kommunen
auszutauschen.
Erstmalig gibt es in diesem Jahr drei Vortrags-
und Diskussionspanels von und mit namhaften
Experten und Branchenakteuren wie ateneKOM
und dem Gigabitbüro des Bundes.
Schwerpunkte sind unter anderem aktuelle Ansätze
und Lösungen für einen erfolgreichen Gigabitausbau
in Deutschland sowie ein pragmatisches
Fördermittel-Management unter Berücksichtigung
nationaler und europäischer Fördermittel.
Bei der begleitenden Fachausstellung
präsentieren rund 50 nationale und internationale
Unternehmen eine Fülle an Produkten,
Dienstleistungen und Innovationen.
„Ich freue mich ganz besonders, dass wir
wieder so viele Aussteller und Referenten aus
den unterschiedlichsten Fachrichtungen gewinnen
konnten“, sagt Veranstaltungsleiterin Marielen
Beelmann. „So können wir die ganze Themenbreite
des Gigabitausbaus präsentieren
und eine Brücke schlagen zwischen Vertretern
der öffentlichen Hand und der Wirtschaft.“
Die Schirmherrschaft haben das Ministerium
für Inneres, Bau und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern
sowie der Verband der Anbieter
von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten
e. V. (VATM) übernommen. Eintrittskarten
zum 6. Breitbandforum sind zum Preis von
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Weitere Infos und eine ausführliche Programmvorschau
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36 der gemeinderat 10/22
Planen & Bauen
Kommunalentwicklung
Planen & Bauen
Natürlich nicht nur strukturschwache
Regionen, aber insbesondere sie
können von der Green Economy
profitieren, so Sven Wardenburg.
DER AUTOR
Dr. Sven Wardenburg ist Consultant
im Public Management beim
Beratungsunternehmen agiplan GmbH.
Wirtschaftsförderung
Nachhaltigkeit als
Standortfaktor
Wenn Industrie und Energiewirtschaft für einen großen Teil der CO 2 -Emissionen
verantwortlich sind – wie können dann Kommunen nachhaltige Wirtschaftsstrukturen
fördern? Consultant Sven Wardenburg stellt seine Ideen vor.
Die Marktdurchdringung von Nachhaltigkeitsinnovationen
und regenerativen
Energieträgern ist in
Deutschland schon fortgeschritten – Ressourceneinsparung
und Wirtschaftswachstum
müssen somit nicht mehr im
Widerspruch zueinanderstehen. Wo einst
die Annahme galt, die Reduktion von
Treibhausgasemissionen und Ressourcenverbrauch
ginge mit Verzicht und
Schrumpfung der Wirtschaft einher, bietet
die ökologische und soziale Transformation
zu einer „Green Economy“ heute
langfristige und robuste Wachstums- sowie
Innovationspotenziale im Einklang
mit einer nachhaltigen Entwicklung.
Bestimmte Wirtschaftsbereiche werden
weiter wachsen und können zur regionalen
Wertschöpfung beitragen: Der Green-Tech-
Foto: Adobe Stock/smspsy
Sektor etwa ebenso wie der Anteil an zirkulärer
Wertschöpfung werden sich bis
2030 voraussichtlich mehr als verdoppeln.
Bereits vor zwei Jahren haben sich 43 Prozent
der Start-ups in Deutschland der
Green Economy zugeordnet. Weitere Potenziale
sind in der innovativen Energieversorgung
oder der Regionalisierung von
Wertschöpfungsnetzen zu sehen. Gerade
ländliche Regionen, die über viel Freifläche
verfügen, können durch Photovoltaik- und
Windkraftanlagen zu primären Energieproduzenten
werden und so regionale
Wertschöpfung erzielen.
Nicht zuletzt zeigt sich immer mehr,
dass die Standortentscheidung innovativer
Unternehmen von der Nachhaltigkeit der
lokalen Wirtschaftsstruktur wie auch der
Produktionsbedingungen abhängig ist.
Nachhaltigkeit kann somit zum Standortfaktor
werden. Vor allem strukturschwache
Regionen können mit der Transformation
zur Green Economy neue Wachstumsimpulse
und Chancen zur Profilierung des
Wirtschaftsstandortes generieren.
Eine besondere Aufgabe für Kommunen
besteht darin, die bereits am Standort etablierten
Unternehmen auf dem Weg in die
Nachhaltigkeit mitzunehmen. Für viele
Regionen bieten gerade produzierende
Unternehmen des Mittelstands mit langer
Tradition und innovativer Produktgestaltung
attraktive Arbeitsplätze. Doch oft
fallen gerade diesen Unternehmen strukturelle
Anpassungsprozesse schwer, die
außerhalb ihrer unmittelbaren Produktoder
Branchenkompetenz liegen.
Es fehlt meist an personellen und finanziellen
Ressourcen für eine strukturelle
Weiterentwicklung sowie an Testinfrastrukturen
zum Beispiel für eine nachhaltige
Produktgestaltung. Zudem müssen
mögliche Anpassungen im laufenden Be-
38 der gemeinderat 10/22
trieb in Unternehmensprozesse integriert
werden.
ÜBERGREIFENDE IDEEN, AUF DIE
KOMMUNEN ZURÜCKGREIFEN KÖNNEN
Wir regeln das.
Hier kommt der kommunalen und regionalen
Wirtschaftsförderdung eine besondere
Bedeutung zu. Versteht sie die Förderung
einer nachhaltigen Wirtschaftsstruktur
als ihre Kernaufgabe und unterstützt
damit die Transformation ihrer Stakeholder
zu einer Green Economy, kann sich
ihre Kommune exzellent im Standortwettbewerb
um Unternehmen und Fachkräfte
positionieren, regionale Wachstumsimpulse
erzeugen und langfristig attraktive
Arbeitsplätze bieten. Tut sie dies nicht,
besteht das Risiko, dass ihr Standort an
Konkurrenzfähigkeit verliert und sich in
einem langanhaltenden Strukturwandel
wiederfindet.
Doch wie funktioniert nachhaltige Wirtschaftsförderung?
Tatsächlich ist auf der
operativen Ebene die Transformation zu
einem nachhaltigen Wirtschaftsstandort
nicht einfach. Zwar besitzt die Mehrheit
der Kommunen übergreifende Nachhaltigkeitsstrategien,
jedoch liegen regionale
Konzepte oder Best Practices für eine nachhaltige
Wirtschaftsförderung und die
Weiterentwicklung zu einer Green Economy
bisher kaum vor. Dies hat zur Folge,
dass es in vielen Bereichen bisher keinen
übertragbaren Handlungsrahmen für kommunale
Wirtschaftsförderungen gibt. Lösungen
müssen aufgrund unterschiedlicher
Ausgangssituationen individuell erarbeitet
werden, um die größte Wirkung
zu erzeugen.
Die agiplan GmbH aus Mülheim, Berater
für den öffentlichen Sektor, hat
übergreifende Ansatzpunkte für regionale
oder kommunale Wirtschaftsförderungen
identifiziert, die den Weg zu einer
nachhaltigen Wirtschaftsstruktur
ermöglichen.
_STRATEGISCH VORGEHEN
Oft stehen langfristig formulierten Nachhaltigkeitszielen
auf (kommunal-) politischer,
gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher
Ebene Handlungszwänge entgegen,
die einen zeitweilig positiven wirtschaftlichen
Effekt bringen, jedoch nicht nachhaltig
sind. Es ist für Wirtschaftsförderungen
aber essenziell, über ein langfristiges
Entwicklungs- und Handlungskonzept zu
verfügen, das die kommunalen oder regionalen
Nachhaltigkeitsstrategien explizit
integriert.
Es empfiehlt sich, ein Konzept zu erarbeiten,
das strategische Ziele der Wirtschaftsentwicklung
mit den Anforderungen
an eine nachhaltige Entwicklung
kombiniert. Bisher existieren solchintegrierten
Konzepte kaum. Sie bieten jedoch
einen regional oder kommunal strategischen
Handlungsrahmen für die Wirtschaftsförderung
in den nächsten zehn bis
zwanzig Jahren.
Statt Blaupause ist die Anpassung eines
solchen Konzeptes an individuelle Ausgangssituationen
und regionsspezifische
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Herausforderungen notwendig. Zentrale
Aspekte sind: die Identifikation von Chancen
für die Wirtschaftsstruktur; die Einsparung
von Ressourcen und Emissionen;
die Festlegung verbindlicher strategischer
Ziele für die Wirtschaftsentwicklung; die
Erarbeitung detaillierter Handlungsfelder;
die Definition konkreter Maßnahmen
für die Wirtschaftsförderung.
_GANZHEITLICHES VERSTÄNDNIS VON
NACHHALTIGER WIRTSCHAFT
Neben der Dekarbonisierung und der Senkung
des Ressourcenverbrauchs umfassen
Nachhaltigkeitsziele auch die ökonomische
und soziale Dimension der Nachhaltigkeit,
insbesondere die Entwicklung
entlang der 17 Sustainable Development
Goals der Vereinten Nationen. Die bewusste
Fokussierung auf soziale Themen
wie die Förderung einer wertorientierten
Verantwortungs- und Gemeinwohlökonomie
oder Social En-trepreneurship sorgen
dafür, dass die Profitmaximierung nicht
die einzige Grundlage unternehmerischen
Handelns ist.
Dies bewirkt nicht nur die Steigerung
der Krisenfestigkeit gegenüber disruptiven
Ereignissen und Umbrüchen, wie
etwa Strukturbrüchen und Wirtschaftskrisen,
sondern erhöht auch den unternehmerischen
Beitrag zu gesellschaftlichen
Herausforderungen – zum Beispiel
Chancengleichheit, Integration, Demographie
– und kann die Lebensqualität
sowie die Arbeitsbedingungen vor Ort
verbessern.
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Planen & Bauen
Kommunalentwicklung
Planen & Bauen
_WISSENS- UND TECHNOLOGIETRANSFER
In der Regel sind Anpassungsprozesse für
Unternehmen mit notwendigen Investitionen
und (scheinbaren) unternehmerischen
Risiken verbunden, die sich erst
langfristig rentieren. Wirtschaftsförderungen
sollten daher als Kommunikator
agieren und über die Vorteile und Chancen
einer nachhaltigen Transformation
sowie über Risiken durch die Marktentwicklungen
aufklären und mögliche Vorbehalte
abbauen.
Gleichzeitig sollten Unternehmen zur
Umsetzung nachhaltiger Innovationen
befähigt werden. Dafür sind ein effizienter
Transfer von Forschung und Innovationen
in die Unternehmen und der Aufbau
von unternehmerischem Knowhow
notwendig. Gerade die Bereiche innovativer
Materialien oder die Schließung von
(regionalen) Stoffkreisläufen bieten vielfältige
umsetzungsorientierte Anwendungspotenziale
auch für kleine und
mittelgroße Unternehmen.
Um die Möglichkeiten des Marktes kennenzulernen,
ist die Vernetzung von
Unternehmen mit Akteuren aus anwendungsbezogener
Forschung- und Entwicklung
zentraler Baustein. Zudem sind
Experimentier- und Probierräume notwendig,
in denen Unternehmen mögliche
Innovationen zunächst in einem geschützten
Umfeld ohne Konsequenzen
für den täglichen Betrieb testen können.
Regionale Innovationszentren können
dafür eine geeignete Umgebung bieten,
die eine einfache Zugänglichkeit, Synergiepotenziale
und verbesserte Vernetzung
von Akteuren gewährleisten.
_DIGITALISIERUNG ZUR VERBESSERUNG
DER NACHHALTIGKEIT
Die fortschreitende Digitalisierung von
Wertschöpfungsnetzen bietet die zweite,
in weiten Teilen parallel verlaufende
Transformation in der Wirtschaftsstruktur.
Unternehmen haben die Wertschöpfungs-
und Effizienzpotenziale digitaler
Technologien unter Einsatz künstlicher
Intelligenz längst erkannt. Hier kann
auch die Wirtschaftsförderung ansetzen:
Vernetzte und datengestützte Produktions-
und Prognoseverfahren können gerade
in energie- und ressourcenintensiven
Produktionsprozessen durch die intelligente
Optimierung von Materialeinsatz
und Prozessen – zum Beispiel durch
prädiktive Instandhaltung – den Ressourceneinsatz
deutlich reduzieren.
Zudem bietet die unternehmensübergreifende
Vernetzung von Maschinen und
Anlagen die Möglichkeit, effiziente Materialkreisläufe
zu gestalten. Damit ist sie
eine Schlüsselressource auf dem Weg zu
einer zirkulären Ökonomie.
Ein weiteres großes Potential liegt in der
Sektorenkopplung. Um die Effizienz von
Strom aus erneuerbaren Quellen zu erhöhen,
wird dieser unter Nutzung grünen
Wasserstoffs in andere Energieformen umgewandelt,
womit die Speicherung ermöglicht
wird. Die Sektorenkopplung ist damit
ein zentraler Bestandteil einer klimaneutralen
Energieproduktion, die in Verbindung
mit intelligenten kommunalen
Stromnetzen (Smart Grids) Schwankungen
der Verfügbarkeit erneuerbarer Energien
ausgleicht.
Wirtschaftsförderungen können durch
die Unterstützung geeigneter Infrastruk-
Foto: Adobe Stock/Gorodenkoff
Hoher Anspruch: Zeitgemäße Arbeit soll nah an
der Forschung sein, nachhaltig und sozial.
turen wie 5G oder Smart-Grids und durch
einen verbesseren Wissenstransfer in die
Unternehmen einen wichtigen Beitrag
leisten.
_GEWERBEFLÄCHEN NACHHALTIG PLANEN
UND ENTWICKELN
War früher die kommunale Gewerbeflächenplanung
vor allem expansiv ausgelegt,
so sind heute ein nachhaltiges Flächennutzungsmanagement
und der sorgfältige
Umgang mit Ressourcen wie Boden,
Wasser und Produktionsmittel gefragt,
ohne dabei die wirtschaftliche
Weiterentwicklung zu hemmen.
„Grüne Gewerbegebiete“ sind ein wichtiges
Handlungsfeld in kommunaler Verantwortung
und bieten die Möglichkeit,
Gewerbeflächen im Einklang mit Nachhaltigkeitszielen
zu entwickeln. Dies erfordert
die strategische und integrierte
Planung von Gewerbegebieten, insbesondere
eine nachhaltige Logistik, Verkehrsund
Mobilitätsplanung – etwa überbetriebliche
Mobilitätskonzepte, eine energieeffiziente
Bebauung, integrierte Stromund
Wärmeversorgung, zum Beispiel
Photovoltaik, Nahwärmenetze, Wiedernutzung
von Abwärme, ein integriertes
Stoffstrommanagement oder die passende
Freiraumgestaltung unter Minimierung
von Bodenversiegelung.
Entsprechend gestaltete grüne Gewerbegebiete
können eine hohe Attraktivität
entwickeln, denn Unternehmen profitieren
von einer gesteigerten Ressourceneffizienz,
Synergien in der Energieversorgung
oder im Stoffstrommanagement und
vom grünen Image des Standorts. Dadurch
sind grüne Gewerbegebiete leistungsfähig
und in die Umgebung integrierbar.
VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE ZUKUNFT
Die nachhaltige Transformation der Wirtschaftsstruktur
zu einer Green Economy
ist nur einer von vielen Bausteinen auf
Deutschlands Weg zu einer klimaneutralen
und nachhaltigen Gesellschaft. Die
strategische Ausrichtung einer nachhaltigkeitsorientierten
Wirtschaftsförderung
bietet jedoch hervorragende Chancen für
Regionen und Kommunen, den Unternehmensbestand
zu sichern, neue Wachstumsimpulse
zu setzen, Krisen zu begegnen
und damit langfristig attraktive Arbeitsplätze
zu schaffen sowie zu erhalten.
Dies stellt neue Anforderungen an regionale
und kommunale Wirtschaftsförderungen,
die dadurch elementar zum
Erreichen gesellschaftlicher Nachhaltigkeitsziele
und damit zum Erhalt der Lebensgrundlagen
im Sinne einer generationengerechten
Entwicklung beitragen
können.
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Parlament & Verwaltung
Behördensprache
„Einfach ist oft
erstaunlich schwer“
Verständlich, modern, bürgernah – in der Verwaltungskommunikation ist das
schon mal eher Wunsch als Wirklichkeit. Aber es geht: Auf das Know-how und
die richtigen Instrumente kommt es an, so Sprach- und Textprofi Oliver Haug.
Bereits wenige Sprachregeln machen einen
deutlichen Unterschied in der Kommunikation,
so die Erfahrung des Sprachprofis – und das
Einüben kann durchaus Spaß machen.
DER AUTOR
Oliver Haug ist Geschäftsführer der spezialisierten
Kommunikationsagentur H&H Communication
Lab GmbH, Institut für Verständlichkeit.
Foto: Adobe Stock/NDABCREATIVITY
Es gibt zahlreiche Gründe, warum
Behördenkommunikation komplex,
angestaubt und missverständlich
ist. Mangelnder Wille der Akteure
gehört meist nicht dazu: Viele
Beamte und Mitarbeiter unterstützen
eine moderne Behördensprache und wollen
bürgernah schreiben. Weil sie aber
meist wenig Zeit haben, das Know-how
fehlt und die Handlungsspielräume begrenzt
sind, fällt das schwer.
Behörden- und Verwaltungskommunikation
unterliegt oft diversen Anforderungen
– und die begünstigen nicht selten das
gefürchtete Behördendeutsch. Fachliche
Komplexität, Rechtssicherheit, hohe Arbeitsauslastung,
komplizierte Kommunikationsstrukturen:
Diese Aspekte beeinflussen
die Qualität der Texte. Hinzu
kommen Anforderungen an die Kommunikation
wie das Gendern.
Schon Goethe wusste, dass eine verständliche
Sprache eine schwierige Sprache
ist – dennoch: Komplexe Sachverhalte
lassen sich verständlich und rechtsverbindlich
formulieren. Die Grundlage für
eine bürgerfreundliche Behördenkommunikation
sind Regeln und Standards für
eine verständliche und zeitgemäße Sprache:
Jede Behörde und Verwaltung sollte
ihren Sprachgebrauch daher in einem
Regelwerk festlegen, das den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern einfache und
praktische Tipps an die Hand gibt.
Bereits fünf bis zehn Schreibregeln
machen einen enormen Unterschied. Mit
einem übersichtlichen Merkblatt oder
Leitfaden hat man nicht nur ein Nachschlagewerk
zur Hand, sondern schärft
auch die Kompetenz und unterstützt den
Wissensaufbau bei den Mitarbeitenden.
Damit die Regeln und Standards angewendet
werden, müssen Mitarbeiter sensibilisiert
und von Experten geschult werden.
Gleichzeitig sollte ein pragmatischer
Ansatz verfolgt werden. Auch wenn bundesweit
einheitliche Formulare nicht mal
eben umgetextet werden können, muss
das nicht heißen, dass Briefe, Bescheide
und Internettexte einer Gemeinde genauso
schwer verständlich und unpersönlich
formuliert sein müssen. Und jede Verbesserung
der Kommunikation ist spürbar:
Sei es durch weniger Rückfragen,
schnellere Reaktionszeiten oder ein gutes
Gefühl bei den Bürgerinnen und Bürgern.
SOFTWARE KANN HELFEN
Auch wenn die Digitalisierung in vielen
Bereichen schleppend anläuft – es gibt
Softwarelösungen, die Behörden und Verwaltungen
bei der Umsetzung einer verständlichen,
modernen und bürgernahen
Sprache unterstützen. Dazu zählt die Software
TextLab, die von Behörden wie der
Stadt Wiesbaden, dem Innenministerium
Baden-Württemberg oder dem Justizministerium
Niedersachsen eingesetzt wird.
Die Software hilft per Mausklick, verständlich,
modern und bürgernah zu texten.
Dabei erhalten Nutzer praktische Hinweise
und Tipps zu allen Problemen und
Herausforderungen, die im Text auftauchen
können: lange Schachtelsätze, passiver
Sprachstil, negative Wortwahl, Substantivierungen,
Gendern und viele weitere
Barrieren für wirkungsstarke Texte.
Auch wenn verständliche, moderne
und bürgernahe Behördensprache in der
Praxis nicht immer einfach zu realisieren
ist – mit dem richtigen Know-how und
geeigneten Instrumenten kann Kommunikation
dennoch sehr gut gelingen.
Oliver Haug
42 der gemeinderat 10/22
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So festlich beleuchtet wie in den vergangenen Jahren (hier auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt) soll es auch jetzt wieder werden, dafür plädiert Axel
Reeger. Möglich sei das trotz Energiekrise, weil LED-Lichtpunkte wenig Strom verbrauchen.
Innenstädte
„Dem Handel gehen die Lichter aus“
Foto: Reeger
Foto: Alho
Vor Kurzem hat das Unternehmen Alho
in Berlin-Schönefeld eine modulare
Grundschule nach dem Clusterprinzip
fertiggestellt, in Zusammenarbeit mit
dem Architekturbüro Nak. Die zehn Klassenzimmer
wurden in fünf Cluster aufgeteilt.
Dabei besteht jedes Cluster aus
zwei Klassenräumen, einem Differenzierungs-
beziehungsweise Gruppenraum
und dem zentralen Forum, in dem sich
die Schüler unter anderem klassenübergreifend
treffen können.
Alle drei Geschosse des Neubaus wurden
in Modulbauweise erstellt – mit insgesamt
42 im Werk vorgefertigten Raummodulen.
Das Erdgeschoss weicht an einer
Stirnseite unter die beiden Obergeschosse
zurück und schafft dort eine rund
240 Quadratmeter große überdachte Pausenfläche,
die es zuvor auf dem Schulgelände
noch nicht gab.
www.alho.com
In Berlin-Schönefeld wurde eine Grundschule nach dem Clusterprinzip realisiert: Sie bietet den
Schülern eine durchdachte Lernlandschaft in abwechslungsreicher Architektur.
Auf der diesjährigen Fachmesse GaLaBau
hat das Unternehmen Aco Tiefbau die
Drain Box vorgestellt. Dabei handelt es
sich um ein smartes Entwässerungskonzept,
das nach Unternehmensangaben
aktiv zur Starkregenvorsorge beiträgt. Mit
Hilfe der Aco Drain Box können nicht nur
die sogenannten neuralgischen Punkte in
der Straßenentwässerung entschärft werden.
Sie kann auch als wichtiger Baustein
für ein zukunftsorientiertes Regenwassermanagement
fungieren.
Beispielsweise kann die Drain Box an
eine Baumrigole angeschlossen werden.
Auch das Versickern von Niederschlagswasser
in einer Grünanlage ist auf diese
Weise möglich. Die Aco Drain Box wurde
unter anderem mit der GaLaBau-Innovations-Medaille
2022 ausgezeichnet. Außerdem
hat sie bereits den diesjährigen
Innovationspreis auf der InfraTech-Messe
erhalten.
www.aco-tiefbau.de/drainbox
Angesichts hoher Energiekosten sollten sich Kommunen die Weihnachtsbeleuchtung
sparen – das ist immer öfter zu hören. Axel Reeger hält dagegen:
Das würde zu Lasten des ohnehin stark gebeutelten Einzelhandels gehen.
Alle reden von der Energiekrise –
gemeint ist die Knappheit von Öl
und Gas, die hierzulande fast ausschließlich
zur Wärmeerzeugung, nicht
jedoch zur Stromgewinnung benötigt
werden. Meist werden aktuell aber alle
Ressourcen in einen Topf geworfen und
jeder zu einem Sünder erklärt, der es
warm oder hell haben möchte.
Wer für „Beleuchtung – nein danke!“
plädiert, verkennt die Wirkung von Licht.
In den tristen Spätherbst- und Wintermonaten
erhellen illuminierte Schaufenster,
stimmungsvoll beleuchtete Straßenzüge,
edel beleuchtete Fassaden und festlich
strahlende Weihnachtsmärkte die Gemüter
der Passanten. Ein Verzicht auf die in
der ungemütlichen Jahreszeit so wichtigen
Lichtinstallationen schaltet jeder Innenstadt,
jeder Einkaufspassage, jedem
Shopping-Center die Lebensader aus.
Der ohnehin durch Corona-Beschränkungen
und Onlineangebote stark gebeutelte
Einzelhandel wird weiter geschwächt
– und zwar grundlos. Das Statistische
Bundesamt (Wiesbaden) meldete für das
Jahr 2021, dass erneuerbare Quellen, Kohleverstromung
und Kernspaltung 80 Prozent
der Bruttostromerzeugung ausmachen.
Gas trägt hingegen im Jahresdurchschnitt
nur mit 15 Prozent an der Gewinnung
elektrischer Energie bei (Bruttostromerzeugung
2020 – Statistisches
Bundesamt, destatis.de).
Trotz verringerter Gaslieferungen aus
Russland bleibt die Kostensteigerung für
Strom daher moderat: Die durchschnittliche
Kilowatt-Stunde (kWh) wird derzeit
mit 37,14 Cent gerechnet (Strompreisentwicklung
2022: Preis pro kWh steigt weiter,
web.de). Gleichzeitig ist die Verbrauchsleistung
unserer Illuminationsartikel
weiter gesunken. Eine professionelle
Lichterkette mit 120 LED-Lichtpunkten
gibt es bereits mit einer Leistung
von 8,4 Watt. Sie erreicht also erst nach
einer Rund-um-die-Uhr-Leuchtdauer von
fünf Tagen einen Stromverbrauch von
einer Kilowatt-Stunde.
Für mich heißt das ganz klar: Stadtverwaltungen,
Gemeinderäte, Einzelhändler
und Immobiliendienstleister sollten ungeachtet
politischer Nebelkerzen helle
sein und die Menschen nach Einbruch der
Dämmerung nicht im Dunkeln stehen
lassen.
Axel Reeger
DER AUTOR
Axel Reeger ist Geschäftsführer des
Licht- und Dekorationsspezialisten Reeger
GmbH mit Sitz in Bochum.
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ästhetischer urbaner Gestaltung
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44 der gemeinderat 10/22
Umwelt & Verkehr
Der nächste Winter kommt auf jeden
Fall: Der VKU unterstützt dabei, Geräte
und Streugut den aktuellen Normen und
Empfehlungen anzupassen.
DER AUTOR
Dr.-Ing. Horst Hanke ist Vorsitzender
des Fachausschusses Winterdienst im
Verband kommunaler Unternehmen e.V.
(VKU).
Winterdienst
Vorbereitet auf
glatte Straßen
Wann, was und wie soll man streuen? Was ist zu beachten, wenn Schnee
und Eis den Verkehr lahmlegen oder zum Unfallrisiko werden könnten?
Horst Hanke stellt Arbeitshilfen für den Winterdienst vor.
Der Fachausschuss Winterdienst im
Verband kommunaler Unternehmen
e.V. (VKU) beobachtet und
steuert die Entwicklung im Winterdienst,
sowohl in der Praxis als auch in der Forschung.
Dabei ist seine Aufgabe nicht nur,
Impulse für die Weiterentwicklung des
Winterdienstes zu geben, sondern auch,
die neuesten Erkenntnisse und Entwicklungen
praxisgerecht aufzubereiten und
den Praktikern in Ländern und Kommunen
als Hilfestellung an die Hand zu
geben.
Hier in „der gemeinderat“ werden die
in jüngerer Zeit herausgegebenen Praxishilfen
vorgestellt. Im Sinne eines effektiven
und nachhaltigen Winterdienstes
sollten sie von den Praktikern genutzt
werden.
Für den Winterdienst gibt es nur wenige
rechtliche Grundlagen, und dort sind
die Anforderungen nur abstrakt beschrieben
– genaue Vorgaben für die Organisation
und Durchführung des Winterdienstes
sowie für die Anwendung der Streustoffe
existieren nicht. Allerdings stützt
sich die Rechtsprechung bei der Beurteilung
des Winterdienstes auf sogenannte
„anerkannte Regeln der Technik“, das
heißt auf fachliche Regelwerke.
Das maßgebliche Regelwerk für den
Bereich des Winterdienstes ist das „Merkblatt
für den Winterdienst auf Straßen“,
das von der Forschungsgesellschaft für
Foto: Adobe Stock/Milan
Straßen- und Verkehrswesen im Jahr
2020 neu herausgegeben und vom Bundesverkehrsministerium
(BMDV) eingeführt
wurde. Neben Empfehlungen zur
Organisation und Durchführung des
Winterdienstes enthält es Vorgaben, wie
die Streustoffe anzuwenden und zu dosieren
sind. Wesentlich ist dabei eine Tabelle,
die für die verschiedenen Wetterlagen
und Straßenzustände konkrete
Vorgaben für die anzuwendenden Streudichten
gibt.
Diese Empfehlungen sollten unbedingt
beachtet und im praktischen Winterdienst
umgesetzt werden. Dabei ist die
Anwendung von Feuchtsalz heute Standard
– eine Trockensalzstreuung entspricht
nicht mehr dem Stand der Technik.
In der Weiterentwicklung der Streutechnik
gibt es eine zunehmende Tendenz
zur vorbeugenden Streuung mit Anwendung
der Flüssigstreuung bei bestimmten
Wetterlagen.
WINTERDIENST FÜR DEN RADVERKEHR
Der Radverkehr boomt in jüngster Zeit
vor allem in den Kommunen. Immer mehr
Radfahrende sind auch im Winter unterwegs,
ein Winterdienst ist damit für den
Radverkehr erforderlich – auch aus rechtlichen
Gründen (Streupflicht). Daher hat
unser Fachausschuss aktuell Empfehlungen
herausgegeben, wie der Winterdienst
organisiert und durchgeführt werden
sollte: Informationsschrift 99 des VKU
„Winterdienst für den Radverkehr“.
Bei der Auswahl und Beschaffung der
Streustoffe ist es wichtig, auf Qualität,
Umweltfreundlichkeit und Wirksamkeit
zu achten. Hierzu existiert eine europäische
Norm (DIN EN 16811), in der die Anforderungen
beschrieben sind. Ein Hinweispapier
für die Praktiker gibt Empfehlungen
für die Beschaffung und den Einsatz
der Streustoffe einschließlich auch
abstumpfender Streustoffe („Hinweise für
die Beschaffung von tauenden und abstumpfenden
Streustoffen für den Winterdienst“,
HBeStreu, 2017).
Bei der Lagerung und Beladung von
Streustoffen gibt es verschiedene Systeme
und Techniken, insbesondere sind hier
Silo- und Hallenlagerung zu nennen. Die
Entscheidung für das einzusetzende System
hängt von den örtlichen Rahmenbedingungen
und Anforderungen ab. Auf
Basis einer umfassenden Untersuchung
wurde hierfür ein Arbeitspapier erstellt,
das Hinweise und Empfehlungen für die
Auswahl und die Bemessung der Systeme
gibt, das heißt auch Bauformen von Silos
und Hallen („Hinweise für die Lagerung
und Beladung von Streustoffen für den
Winterdienst“, HLaStreu, 2020).
Ergänzend zur Lagerung von festen
Streustoffen sind für die Feuchtsalz- und
Flüssigstreuung auch Soleanlagen erforderlich,
mit deren Hilfe Salzlösung hergestellt
und gelagert werden kann. Hierfür
gibt es ein neues Hinweispapier: „Hinweise
für die Beschaffung und den Betrieb
von Soleanlagen für den Winterdienst“,
HSolA, 2022.
Für die Beschaffung von Fahrzeugen
und Geräten für den Winterdienst existieren
verschiedene europäische Normen,
die beachtet werden sollten. Da sie relativ
abstrakt sind, wurden auf Basis der Normen
Hinweispapiere herausgegeben, die
für die Praktiker bei der Beschaffung und
der laufenden Prüfung der Fahrzeuge und
Geräte Hilfestellung bieten: Hinweise für
Beschaffung und Einsatz von Fahrzeugen
und Geräten im Straßenbetriebsdienst,
Teil 1: Schnittstellen, Teil 2 Schneepflüge,
Teil 3 Streugeräte. Horst Hanke
STRASSEN-WETTER-
INFORMATIONEN
Für den Winterdienst sowie dessen
rechtzeitige und adäquate Durchführung
sind gute Informationen über Straßenzustand
und Wetterentwicklung von
entscheidender Bedeutung. Dabei ist
die richtige Umsetzung der Wetterinformationen
in den praktischen Winterdienst
wichtig, wozu auch eigene
Wetterstationen beitragen können.
Empfehlungen für den Einsatz solcher
Systeme und die Umsetzung im Winterdienst
gibt ein entsprechendes Hinweispapier:
„Hinweise für Planung, Einrichtung
und Betrieb von Straßenzustandsund
Wetter-Informations-Systemen“,
H PEB SWIS, 2019.
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Umwelt & Verkehr
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT
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Wassertechnik für alle Lkws
Mit den Tanksystemen der Firma Fiedler
finden Kunden dank der flexiblen Kaskadenbauweise
nicht nur im Kompaktfahrzeug-
und Traktorbereich eine passende
Lösung für Bewässerung und Straßenreinigung.
Mit der Baureihe von 5100l
bis 17.600l realisiert das Unternehmen
auch Anlagen mit großem Volumen passend
für jedes Fahrgestell. Der Aufbau
erfolgt entweder direkt auf den Fahrzeugrahmen
oder auf die am Markt gängigen
Wechselsysteme. Das ermöglicht die variable
Konfiguration und optimale
Nutzung der verfügbaren Nutzlast von
jedem LKW.
Neben den auswählbaren Volumen
sind eine Vielzahl an Pumpenvariationen
lieferbar zwischen 5 bar bis 350 bar. Die
Nieder-, Mittel- und Hochdruckpumpen
können direkt über die Fahrzeughydraulik
(das ebenfalls von Fiedler realisiert
Die Tanksysteme von Fiedler können mit einem
Schwemmbalken versehen werden.
wird) oder über einen Verbrennungsmotor
betrieben werden.
Um die Tanksysteme optimal in die
tägliche Arbeit zu integrieren, gibt es
neben Handlanzen eine Vielzahl an weiteren
Anbaugeräten. So zum Beispiel
Schwemmbalken mit Arbeitsbereichen
zwischen 2,50 bis 3 Meter, welche wahlweise
teleskopierbar erhältlich sind, um
eine kompakte Bauweise zu realisieren.
Ein weiteres Gerät ist der Gießarm, wahlweise
hydraulisch oder elektrisch angetrieben.
Hier sind ebenfalls verschiedene
Varianten verfügbar mit Auslageweiten
zwischen 3,5 bis 6 Meter.
Da die Tanksysteme universal gehalten
sind, können Soleanlagen in Wechselnutzung
zu betreiben, meldet der Hersteller.
So kann dieselbe Anlage im Winterdienst
mit einem Solesprühbalken betrieben
werden und im Sommereinsatz mit einem
der Frontanbaugeräte. Das ermöglicht
einen effektiven Einsatz der vielfältigen
Tanksysteme im ganzjährigen Einsatz.
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Als erster namhafter Lkw-Hersteller kann Volvo Trucks serienmäßig schwere Elektro-Lkw anbieten.
Die Saubermänner räumen auf
Amphibien retten
Amphibienleiteinrichtungen schützen Kröten,
Molche und Frösche vor dem Tod auf der Straße.
Die durch den Klimawandel verursachten
Wetterumschwünge setzen der Tierwelt
erheblich zu. Extremwetterereignisse wie
lange Trockenperioden bedrohen ihren
Lebensraum massiv. Um die hiesige Artenvielfalt
zu schützen, ist es daher bewichtig,
sie vor möglichen Gefahren auf
dem Weg zu den Laichgewässern zu bewahren.
Amphibienleiteinrichtungen von
Blömen VuS ermöglichen ein gefahrloses
Überqueren von Straßen und schützen
Amphibien so vor dem Tod im Straßenverkehr.
Denn oft endet für Kröten, Molche
und Frösche der Weg zu ihren Laichgewässern
mit dem Tod.
Vor diesem Hintergrund helfen gezielte
Schutzmaßnahmen, dem drastischen
Rückgang des Amphibienbestandes entgegenzuwirken.
Als fester Bestandteil des
vorausschauenden Straßenbaus können
Leitanlagen dazu beitragen, örtliche Populationen
zu retten. Blömen VuS aus
Gescher verfügt nach eigenen Angaben
über jahrzehntelange Expertise im Bereich
des Umwelt- und Artenschutzes und
bietet mit Amphi Guard sowohl stationäre
als auch mobile Lösungen an.
Dabei reicht das Produktportfolio von
der witterungsbeständigen Amphibienleitwand,
die einen dauerhaften Schutz
bietet, bis zu intelligenten, mobilen
Schutzzäunen. Letztere werden saisonal
und speziell für die Hauptwanderungszeit
von Kröten und anderen Amphibien
installiert. Neben der Beratung und Planung
zu den geeigneten amphibien- und
kleintiergerechten Schutzmaßnahmen
übernehmen Montageteams von Blömen
VuS auch die fachgerechte Installation.
www.bloemen-vus.de
Fotos: Fiedler, Blömen VuS
Ganzjährig im Einsatz
Auf der diesjährigen GaLaBau hat das
Unternehmen Daimler Truck seine neuen
Unimog-Geräteträger für die professionelle,
umweltfreundliche Straßenunterhaltung
vorgestellt. Dazu gehört unter
anderem das Modell U 219. Es ist insbesondere
auf die Bedürfnisse von Kommunen
und kleineren Unternehmen zugeschnitten.
Dazu zählt eine saisonübergreifende
Einsatzmöglichkeit, um eine
möglichst hohe Auslastung und damit
wirtschaftliche Betriebsbedingungen des
Fahrzeugs sicherzustellen.
Das Ausstellungsfahrzeug auf der Ga-
LaBau war mit einem Feuchtsalz-Streuautomat-Aufbau
von Bucher und einem
Mulag-Ausleger mit Heckenschneider an
der Front ausgestattet. Beim Streuautomaten
handelte es sich um einen Yeti W16
mit 1,6 m³ Trockenstoffvolumen und
640 l Solevolumen. Damit ist die Anlage
für das FS-30-Streuverfahren ausgelegt.
Der U 219 kann sowohl im Sommer und
im Winter als auch in den Übergangszeiten
zum Einsatz kommen, dank einer
Auswahl von mehr als 20 Arbeitsgeräten.
www.daimlertruck.com
Abgasfrei gehen Elektro-Lkw von Volvo Trucks
auf Schleichfahrt durch die Stadt und übernehmen
Entsorgungsaufträge. Nach den elektrifizierten
Volvo FL und FE stellen ab sofort
auch die Schweren ihr Können unter Beweis.
Besonders in der Entsorgungslogistik können
E-Lkw auftrumpfen. Sie sammeln abgasfrei und
leise Müll oder Bauabfälle ein und führen die
Reststoffe der Kreislaufwirtschaft zu. Seit 2019
verkauft Volvo Trucks vollelektrische Serienmodelle,
die ihr Können als Abroller, Absetzer oder
Müllsammler längst unter Beweis stellen. Auf
Basis von Volvo FL Electric und Volvo FE Electric
sind sie mit bis zu 16 oder 27 Tonnen Gesamtgewicht
unterwegs und schaffen mit einer Akkuladung
bis zu 300 Kilometer. Jetzt bekommen
sie Verstärkung. Mit großen Kabinen, passendem
Aufbau und bis zu 666 PS gehen künftig
auch drei schwere Elektromodelle von Volvo
kaum hörbar zu Werke, um umweltschonend
Reststoffe jeglicher Couleur zu beseitigen.
Die batterieelektrischen Volvo FM, FMX und
FH werden bereits in Serie produziert und kommen
ab diesem Herbst zu den Kunden. Spätestens
ab 2023 sind sie in Baustellen, Recyclinghöfen
und Abfallwirtschaftsbetrieben zu finden.
Die neue E-Flotte mit Radformeln von 4x2 bis
8x4 und bis zu 44 Tonnen Gesamtgewicht basiert
auf identischer Plattform wie ihre Dieselgeschwister.
Zwei Fahrgestellhöhen und mehrere
Radstände von 3,80 bis 6,70 Meter erhöhen
die Variantenvielfalt.
Den Antrieb übernehmen Elektromotoren, die
auch in der mittelschweren Lkw-Reihe ihren
Dienst tun. Für die schweren Stromer schaltet
Volvo je nach Anforderung zwei oder drei dieser
E-Motoren zusammen. Dadurch ergibt sich eine
kombinierte Elektromotorleistung von 330 oder
490 kW (450 oder 666 PS) im Dauerbetrieb.
Für ein Drehmoment bis zu 28.000 Nm an den
Antriebsrädern greifen die Schweden auf das
bewährte I-Shift-Getriebe mit zwölf Gängen und
intelligenter Schaltstrategie zurück.
Drei unterschiedliche Nebenantriebe für die
elektrifizierten Zwei-, Drei- und Vierachser gewährleisten
den sicheren Betrieb der jeweils
aufgebauten Müllsammler, Absetz-, Abroll- oder
Krankipper. Ihre Hydraulikpumpe treibt wahlweise
ein rein elektrischer Nebenantrieb mit
40 kW, ein elektromechanischer mit 70 kW oder
ein getriebeseitiger Antrieb mit 150 kW an. Die
gesamte Antriebstechnik sowie die bis zu drei
Tonnen schweren Fahrakkus sind im Chassis
untergebracht. Das sorgt für einen tiefen
Schwerpunkt, gleichmäßige Lastverteilung und
hervorragende Straßenlage.
Volvo Trucks stattet die FH, FM und FMX Electric
mit Traktionsbatterien auf Lithium-Ionen-Basis
aus, die eine Lebensdauer von acht bis zehn
Jahren besitzen. Zwei bis sechs Energiespeicher
mit je 90 kWh Kapazität lassen sich am Lkw
unterbringen. Die maximale Pufferkapazität von
540 kWh in Summe erlaubt je nach Wetter, Topografie,
Beladung, Rekuperation und Fahrverhalten
Tagesreichweiten von rund 500 Kilometer
mit einmaligem Zwischenladen in der gesetzlich
vorgeschriebenen Pause nach 4,5 Stunden
Fahrzeit.
Durch das Schnellladen mit Gleichstrom bei
250 kW brauchen die leergefahrenen E-Trucks
von Volvo maximal 90 Minuten am Netz, um
wieder mindestens 80 Prozent ihrer Batteriekapazität
zu erreichen. Alternativ kann das Nachladen
der Stromspeicher langsam und schonend
in acht bis zehn Stunden über Nacht mit
Wechselstrom bei maximal 43 kW erfolgt. Für
die Fahrenden von FH, FM und FMX Electric gibt
es mehr Auswahl an Kabinen als bei den mittelschweren
E-Lkw. Vom niedrigen Standard-Tagesfahrerhaus
bis hin zur großen Globetrotter XL-
Kabine für den Fernverkehr sind alle Varianten
verfügbar. Komfortabel ausgestattet erleichtern
sie den Fahrenden das Leben und Arbeiten im
und mit dem E-Lkw.
Volvo Group Trucks Central Europe GmbH
Oskar-Messter-Str. 20
85737 Ismaning
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48 der gemeinderat 10/22
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Infektionsschutz
Schützen Sie
sich vor
Viren!
Das Klärwerk als wichtige Fundgrube: Im Abwasser lassen sich Corona- ebenso wie andere Viren feststellen – und das kann helfen, mit den Infektionsgeschehnissen
umzugehen.
MEDIENQUELLEN:
CORONA UND DAS OKTOBERFEST
www.augsburger-allgemeine.de/bayern/
corona-pandemie-die-inzidenzen-rundum-muenchen-steigen-ist-das-diewiesn-welle-id64183626.html
www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/fuerstenfeldbruck-ort65548/
lage-angespannt-so-viele-corona-positive-patienten-in-kreisklinik-wienie-91836107.html
www.t-online.de/region/muenchen/
id_100062328/corona-welle-ueberrollt-muenchen-kliniken-nach-oktoberfest-unter-druck.html
Infektionszahlen
„Viren-Vorhersagen
wie beim Wetter“
Mit Hilfe von Abwassermonitoring kann man Trends im Rahmen eines Infektionsgeschehens
bis zu zehn Tage vorhersagen. Was das bringt, erklären die Molekularbiologen
Markus Landthaler und Emanuel Wyler.
Corona ist in den Hintergrund getreten,
bleibt aber ein Thema. Was erwarten Sie
für den Herbst?
Markus Landthaler: Die Corona-Lage hat sich
in den letzten zweieinhalb Jahren stetig
verbessert, vor allem, weil immer mehr
Menschen eine gewisse Immunität durch
Impfung und Infektionen haben. Corona
ist aber nach wie vor eine Belastung für
die Allgemeinheit – allein schon deshalb,
weil Infizierte nicht an den Arbeitsplatz
gehen können oder einen Arzt aufsuchen
müssen. Wenn viele Menschen infiziert
sind, wie jetzt in Bayern – eventuell im
Nachgang zum Oktoberfest – fehlt es in
Krankenhäusern oder im öffentlichen
Verkehr an Personal, und das kann gravierende
Auswirkungen haben. Zudem
sind jetzt ebenfalls Erkältungsvi-
Foto: Adobe Stock/Jan
ENITEK Luftreiniger
SARS-CoV-2 Virenreduktion
von mehr als 99,99%!
Wirksam gegen:
Viren, Bakterien,
MRSA-Keime,
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ren verstärkt im Umlauf, aktuell etwa
Rhinoviren. Welche Coronavarianten in
diesem Herbst und Winter dazukommen
werden, ist noch nicht ganz absehbar.
Ebenso, was passiert, wenn die Infektionen
mit Influenzaviren dazukommen.
rufen kann. Für Deutschland ist das geplant.
Es sind viele Akteure involviert,
nicht zuletzt drei Ministerien, entsprechend
sind die Entscheidungsprozesse
kompliziert.
Prof. Dr. Markus Landthaler leitet die
Arbeitsgruppe RNA Biologie und Posttranscriptionale
Regulation am Max-
Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin
in der Helmholtz-Gemeinschaft
in Berlin.
Dr. Emanuel Wyler ist Postdoc in der
Arbeitsgruppe RNA Biologie und Posttranscriptionale
Regulation am MDC.
Foto: Felix Petermann/MDC Foto: Pablo Castagnola/MDC
Sie sind im Bereich der Hoch-Durchsatz-
Sequenzierung tätig und setzen sie für
Abwassermonitoring ein. Was kann das
für den Umgang mit SARS-CoV-2 leisten?
Landthaler: Auch wenn man geimpft ist,
kann man sich infizieren und andere
anstecken – oft merkt man das aber
nicht, weil man keine Symptome hat. Im
Abwasser sind die Viren nachweisbar.
Mehr noch: Man kann Verläufe sieben
bis zehn Tage im Voraus erkennen – also
ob die Zahlen in einer Stadt oder Region
nach oben oder wieder nach unten gehen.
Es ist eine grobe Einschätzung,
macht aber Trends sichtbar. Die Sequenzierungen
zeigen dazu noch an, welche
Virusvarianten unterwegs sind. Damit
kann man einschätzen, wie wirksam die
aktuellen Impfstoffe sind und wie sie für
die nächste Runde angepasst werden
sollen.
Was bringen solche eher groben Einschätzungen?
Emanuel Wyler: Bei vielem, was man jetzt
unternimmt oder unternehmen sollte,
geht es um diejenigen, die besonders
vulnerabel sind: Wir müssen weiterhin
ältere Menschen und Schwerkranke
schützen. Mit Blick auf das Abwassermonitoring
heißt das: Wenn in einer Region
die Zahl der Infizierten steigt, kann die
Gemeinde Maßnahmen ergreifen. An der
University of San Diego in Kalifornien
zum Beispiel wird das bereits so genutzt:
Dort entscheidet man je nach den Daten
aus dem Abwassermonitoring, ob Veranstaltungen
wie geplant in persona nur
online stattfinden.
Kann man das Abwassermonitoring so
auch bereits in Deutschland einsetzen?
Wyler: Technisch ist das möglich. In Österreich
und in der Schweiz gibt es
bereits Websites, auf denen man die Ergebnisse
von Abwassermonitorings ab-
Was erwarten Sie für die Zukunft?
Landthaler: Vermutlich wird es eines Tages
mit dem Abwasser so sein wie beim
Wetter: Man schaut sich Trends und Vorhersagen
online an – und Kommunen
oder auch Bürger können dann entscheiden,
wie sie damit umgehen. Zum Beispiel,
ob wieder Masken getragen werden
sollen. Oder man kann für sich entscheiden,
ob man besser zu Hause bleibt,
wenn das Risiko der Ansteckung gerade
wieder steigt.
Wyler: Vermutlich wird das Abwassermonitoring
in Zukunft auch über SARS-
CoV-2 hinausgehen. Die Kosten sind fast
gleich, ob man ein Virus untersucht oder
mehrere, so dass man Rhino- oder Influenzaviren
dazunehmen kann. Interessant
kann das ebenfalls für Antibiotikaresistente
Bakterien sein. Oder auch für
die Landwirtschaft, mit der Vogelgrippe
oder der Schweinepest.
Was empfehlen Sie Kommunen?
Landthaler: Wir am Max Delbrück Center
halten das Abwassermonitoring für ein
wirksames Instrument im Umgang mit
Viren – unsere Empfehlung ist, es zu
nutzen.
Wyler: Bedenken sollte man dabei, dass
die Situation sich grundlegend verändert.
In den vergangenen Jahrzehnten
hatten wir – in Nord- und Westeuropa!
– neben HIV kaum größere Probleme mit
Infektionskrankheiten. Die verbesserte
Hygiene und die im 20. Jahrhundert etablierten
Impfungen haben für diese relativ
entspannte Phase eine wichtige Rolle
gespielt. Aber diese für uns guten Zeiten
sind möglicherweise vorbei. Der Klimawandel
spielt eine Rolle, da mit höheren
Temperaturen Mikroben-übertragende
Mücken sich ausbreiten. Dasselbe geschieht
in Folge des globalen Amphibiensterbens,
das wir zurzeit erleben. Und
mit der nach wie vor zunehmenden Globalisierung
verbreiten sich Krankheitserreger
weltweit schneller.
Interview: Sabine Schmidt
Foto: Rentokil Initial GmbH & Co. KG
Rentokil Initial bietet für jeden Raum das passende Luftdesinfektionsgerät.
Hygienestandards einhalten und Energie sparen
Die kalte Jahreszeit beginnt und damit steigen diesmal nicht nur die Corona-Infektionszahlen:
Zusätzlich spüren Bürger und Staat auch die Energiekrise immer stärker. Um Ansteckungen zu
verhindern, sind hohe Hygienestandards und Schutzmaßnahmen erforderlich – insbesondere im
öffentlichen Umfeld mit teils großem Besucherverkehr. Für eine sichere und saubere Luft eignet
sich der Einsatz von professionellen Luftfiltergeräten. Hier bieten die Spezialisten von Rentokil
Initial (Köln) mit ihrer VIRUSKILLER-Produktfamilie für jeden Raum und Einsatz das passende
Luftdesinfektionsgerät.
Aufgrund der zunehmend niedrigen Temperaturen
steigt aktuell wieder das Ansteckungsrisiko
für Covid-19. Dabei bergen unzureichend belüftete
Räume die Gefahr, Krankheitserreger rasch
durch kontaminierte Luft zu übertragen. Eine
notwendige Sicherheitsmaßnahme ist daher der
Einsatz von Luftfiltergeräten und -reinigern. Neben
einer Verbesserung der Luftqualität, kann
so wirksam einer Infektion vorgebeugt werden.
Optimale Sicherheit für jeden Raum
Die Profis von Rentokil Initial (Köln) bieten im
Bereich der Lufthygiene – neben Duftspendern
– auch Luftreiniger und Luftdesinfektionsgeräte
an. Letztere sind unter der VIRUSKILLER-Produktfamilie
zusammengefasst. Um eine Ansteckung
zu verhindern, können diese Geräte bis zu
99,9999 Prozent der Krankheitserreger in der
Luft filtern und töten. Im unteren Bereich des
Gerätes wird die kontaminierte Umgebungsluft
angesaugt, ehe sie in der UV-C-Reaktorkammer
mit ultraviolettem Licht desinfiziert und gefiltert
wird. Dank Aktivkohle- und HEPA-H13-Filter werden
zusätzlich Allergene und Partikel entfernt,
bevor die Umgebungsluft zurück in den Raum
geleitet wird. So entsteht ein Luftstrom, der die
Raumluft permanent filtert und dekontaminiert.
Egal ob in Großraumbüros, Bildungs- und
Pflegeeinrichtungen, Klassenzimmern, Praxen
oder am Arbeitsplatz – für jeden Raum gibt es je
nach Einsatzbereich und Größe ein geeignetes
Luftdesinfektionsgerät. Für große Räume von bis
zu 165 Quadratmetern eignet sich beispielsweise
der „VIRUSKILLER 102“ ideal. Eine optimale
Luftaufbereitung für mittelgroße Räume
von bis zu 60 Quadratmetern bietet der „VIRUS-
KILLER 401“. Als Ergänzung auf kleinen Flächen
und für den gezielten Schutz einer Einzelperson
empfiehlt sich das Tischgerät „Hextio“ von Rentokil
Initial.
Gut geschützt gegen Infektionen
Angesichts der zunehmend spürbaren Energiekrise
ist Energiesparen aktuell wichtiger denn je.
Um aus Kostengründen nicht auf einen hohen
Hygienestandard verzichten zu müssen, bieten
die VIRUSKILLER-Luftdesinfektionsgeräte verschiedene
Lösungen: Neben ausschaltbaren
LED-Lampen, kann mit einer Timer-Funktion die
Nutzungsdauer eingestellt werden – ein unbeabsichtigtes
Weiterlaufen des Filtergerätes ist
damit ausgeschlossen. Darüber hinaus können
Nutzer die Lüftergeschwindigkeit einstellen. Indem
diese Stufen individuell angepasst werden,
kann je nach eingestellter Stärke des Virusfilters
unterschiedlich viel Energie eingespart werden.
Zudem gilt es das passende Gerät für die jeweilige
Raumgröße auszuwählen. Das reduziert den
Stromverbrauch ebenfalls spürbar.
Weitere Informationen zu den VIRUSKILLER-
Luftdesinfektionsgeräten erhalten Hygieneprofis
und Gebäudebetreiber unter
Telefon 0800 49 44 363
oder im Internet unter www.initial.com/de/
(Rubrik „Lufthygiene“).
Rentokil Initial GmbH & Co. KG
Tel.: 0800-6060000
www.initial.com/de/
Ein Unternehmen der Rentokil Initial
52 der gemeinderat 10/22
Extra
Infektionsschutz
Extra
DER AUTOR
Uwe Jansen ist Geschäftsführer der
Enilux GmbH.
Luftreinigung
Raumfahrttechnik
gegen Viren & Co.
Ursprünglich wurde ActivePure von der NASA für die Internationale Raumstation
(ISS) entwickelt, berichtet Uwe Jansen. Er erklärt, wie die neue Technologie
jetzt auch in Luftreinigungsgeräten eingesetzt wird.
Die neuartige Technologie zur Luftund
Oberflächenreinigung arbeitet
äußerst schnell und effizient,
ist leise im Dauerbetrieb und sehr wartungsarm
– sie setzt neue Maßstäbe in
Effizienz und Geschwindigkeit bei der
Luft- und Oberflächenreinigung. Wirksam
ist ActivePure unter anderem gegen:
_ Viren (auch Sars-CoV-2)
_ Bakterien
_ MRSA-Keime
_ Pollen und Allergene
_ Schimmelsporen
_ Rauch und Gerüche
Die Vorgabe in der Technischen Regel des
VDI (VDI-EE 4300, Blatt 14:2021-09) besagt,
dass mobile Luftreiniger 90 Prozent
der luftgetragenen Viren innerhalb von
30 Minuten reduzieren müssen. Mit der
neuen Technologie gelingt unseren Eni-
Foto: Adobe Stock/Mathias Weil
Technologie, die für den Weltraum entwickelt wurde, kann auch für den Einsatz auf der Erde
nützlich sein.
tek-Luftreinigern aber bereits nach ein bis
drei Minuten eine Reduktion von nahezu
100 Prozent, das heißt: Schadstoffe sind
im Test nicht mehr nachweisbar (Testergebnis
von März 2022).Mehr Zeit wird für
Oberflächen gebraucht: Für eine effektive
Erstreinigung wird ein Einsatz von etwa
sieben bis acht Stunden empfohlen.
Anders als bei passiven Luftfiltern suchen
die ActivePure-Moleküle aktiv Viren,
Bakterien und andere Pathogene direkt
in der Luft sowie auf Oberflächen
und neutralisieren sie direkt dort. Alles
ohne Chemie, Biozide oder Ozon als Nebenprodukt.
Die ausgegebenen Moleküle
bewegen sich hierbei mit mehr als 200
Meter pro Sekunde.
KEIM-TÖTENDE UV-STRAHLEN
In einer Bewertung der Technologie erklärt
Diplom-Chemikerin Dr. Ingrid Glas,
wissenschaftliche Referentin bei den Landesapothekerverbänden,
die Funktionsweise
der neuen Art der Luftreinigung so:
„Um sauerstoffhaltige Ionen und reaktive
Sauerstoffspezies zu erhalten, wird eine
weiterentwickelte Form der Photokatalyse
eingesetzt: die photokatalytische Ionisierung.
Das eigentliche Kernstück der ActivePure-Zelltechnologie
nutzt hier keimtötende
UV-Strahlen, die mit Titandioxid
und speziellen Übergangsmetallen in einem
Wabengewebe reagieren. Dieser Prozess
garantiert, dass Kontaminanten
durch die in der Active-Pure-Zelle erzeugten
Moleküle inaktiviert werden und somit
harmlos sind. Zudem reinigen die in
diesem Prozess erzeugten Moleküle jetzt
aber nicht nur die Luft, sondern können
auch Kontaminanten auf festen Oberflächen
inaktivieren.“
Die Effizienz, Geschwindigkeit und
Lautstärke der Geräte, die mit der neuen
Technologie arbeiten, übertreffen alle
Anforderungen sehr deutlich. Die breite
Wirkweise auch gegen Pollen, Allergene
und Schimmelsporen sowie die Reduktion
der Luftpartikel sorgt zudem für eine
deutliche Erleichterung für Allergiker
und Asthmatiker.
Uwe Jansen
12478
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Infektionsschutz
Luft in den Klassenzimmern umgewälzt
und dabei von unerwünschten Belastungen
wie Grippe- und Coronaviren befreit
werden.
Die eher milden Temperaturen des Herbstes 2022 werden nicht bleiben – und die Frage ist: Wie
kann man in Corona-Zeiten für gute Luft im Klassenzimmer sorgen, ohne Gas und Geld gleichsam
zum Fenster hinauszupusten?
Energiekosten
Kein Wärmeverlust
Intensives Lüften im Klassenzimmer ist teurer, als in ein Luftreinigungsgerät
zu investieren: Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von
Climate Concept.
Im dritten Coronaherbst und -winter
müssen Schulen den Spagat zwischen
Infektionsschutz und Energiesparen
schaffen. Während etwa die Leverkusener
Schulen und Kitas mit Luftreinigungsgeräten
ausgerüstet sind und damit weniger
lüften müssen, gibt es an den Kölner Schulen
auch in diesem Winter nur offene
Fenster. Infektionsschutz steht dann aber
in Konkurrenz dazu, dass Energieverbrauch
und Heizkosten gesenkt werden
sollen.
Da die Belüftungssysteme in Schulgebäuden
nicht auf die Eindämmung des
Virus ausgelegt sind, rät das Umweltbundesamt
seit Beginn der Pandemie, die Belüftung
durch offene Fenster zu intensivieren,
um die Ausbreitung des Coronavirus
zu begrenzen. Das gilt für alte
Schulgebäude wie für Neubauten.
Wenn gelüftet werden muss, um Coronainfektionen
zu vermeiden – alle 20 Minuten
oder öfter für mindestens fünf Minuten
– werden pro Unterrichtstag und
Klassenzimmer 6,6m 3 Gas verschwendet:
Das ist das Ergebnis einer Studie, die Euromate
bei Climate Concept in Auftrag
gegeben hat. Bei den derzeitigen Gaspreisen
kann das bedeuten, dass rund 25 Euro
pro Klassenzimmer und Unterrichtstag
für die „Coronalüftung“ verloren gehen.
Die Untersuchung hat dabei eine zu erhaltende
Temperatur von 16 Grad zugrunde
gelegt – das aber dürfte wenig
angenehm für Kinder und Lehrer sein. Es
muss also mehr geheizt werden.
Tatsächlich geht der Spagat zwischen
Infektionsschutz und Energiesparen auch
anders – mit Luftreinigungsgeräten: Wenn
man Infektionen minimieren und Gasverschwendung
vermeiden will, muss die
120
100
80
60
40
20
0
GASVERLUST PRO MONAT UND RAUM (m³)
Jan
Foto: Adobe Stock/Drazen
GUTE LUFT ZUM LERNEN
Der Umluftansatz sorgt dafür, dass die
Temperatur konstant bleibt und nicht
wieder aufgeheizt werden muss. Selbstverständlich
muss weiter gelüftet werden
– aber lediglich, um frische Luft hereinund
verbrauchte Luft herauszulassen.
Das aber muss wesentlich seltener passieren,
als wenn das Lüften gegen Viren und
Bakterien wirken muss. Mit einem professionellen
Corona-Luftreiniger wird
Luft um bis zu 99 Prozent gereinigt, wobei
der Energieverbrauch eines Geräts
durchschnittlich einen Euro pro Unterrichtstag
beträgt.
Dabei geht es nicht nur darum, Viren
und Bakterien aus der Luft zu entfernen.
Ein Luftreiniger entfernt auch Feinstaub,
Gerüche, Gase und Pollen aus der Luft.
Dies wirkt sich positiv auf die Gesundheit
der Menschen im Raum aus – und ist spürbar:
Befragte Lehrer und Schüler eines
unserer Modellprojekte in den Niederlanden
empfanden die Umgebung als frischer
und hatten weniger Beschwerden aufgrund
von Allergien oder Kopfschmerzen.
Maria Fischer
DIE AUTORIN
Maria Fischer verantwortet das Marketing beim
Unternehmen Euromate.
Quelle: Euromate
Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
56 der gemeinderat 10/22
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nach Herstellerangaben dazu in der Lage,
bis zu 99,97 Prozent aller Schadstoffe wie
Viren, Bakterien, Keime und Allergenen
aus der Raumluft zu entfernen.
Darüber hinaus filtern sie Gase und
Gerüche aus der Luft sowie Feinstaub und
andere kleinste Partikel von bis zu
0,003 µm.
Als Feinstaub werden Teilchen zwischen
10 und 0,1 μm bezeichnet. Er entsteht
vor allem durch Heizen, Landwirtschaft,
Straßenverkehr oder Stahlerzeugung.
Die ultraleichten Partikel sinken
nicht sofort zu Boden, sondern schweben
eine gewisse Zeit in der Luft.
Je nach Größe können sie bis in den
menschlichen Blutkreislauf vordringen
und stellen aus diesem Grund ein Gesundheitsrisiko
dar. Solche Partikel können
von den mobilen Luftreinigern der
Serie 3000i AC3033/10 innerhalb kürzester
Zeit im dreischichtigen Filtersystem
eingeschlossen werden, meldet Philips.
Während Lüften allein die Raumtemperatur
immer wieder sinken und neue
Schadstoffpartikel von außen eintreten
lässt, ist die Kombination aus Luftreinigern
und Lüften nach Unternehmensangaben
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Dabei verbrauchen die Luftreiniger von
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für mehr Lebensqualität. Denn
eine gute Luftqualität verhindere nicht
nur, dass Menschen sich mit Viren oder
Bakterien infizierten. Sie erhöhe auch die
körperliche und geistige Leistungsfähigkeit
von Mitarbeitern, Schülern und Lehrern.
Außerdem fördere sie die Versorgung
von Organen, Zellen und Gewebe.
Raumluft mit guter Qualität stärke darüber
hinaus die Entgiftungsfunktion der
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Eine Mitarbeiterin, die sich auf eine Befragung einlässt: Sie kostet es nicht viel Zeit, die Antworten
von ihr sowie ihren Kolleginnen und Kollegen können aber wichtige Veränderungen anstoßen.
Personalmanagement
Beschäftigte binden
Wie können öffentliche Arbeitgeber sich vergewissern, ob sie attraktiv für
ihre Angestellten sind? zfm-Beraterin Julia Schwick emfiehlt das Instrument
der Mitarbeitendenbefragung.
In Zeiten des Fachkräftemangels ist es
für Verwaltungen wichtiger denn je,
bei ihren Mitarbeitenden als attraktiver
Arbeitgeber zu gelten, um sie zu binden.
Doch wie können Verwaltungen
herausfinden, wie es um ihr Image bestellt
ist und welche Aspekte für die Arbeitszufriedenheit
der Mitarbeitenden
relevant sind? Eine Mitarbeitendenbefragung
stellt ein etabliertes Instrument
hierfür dar, denn sie bietet Mitarbeitenden
die Möglichkeit, in einem anonymen
und dadurch geschützten Rahmen ihre
Meinung zu unterschiedlichen Themenbereichen
zu äußern.
Dies sind die Erfolgsfaktoren einer professionellen
Mitarbeitendenbefragung:
_ Beteiligung relevanter Interessengruppen:
Eine Mitarbeitendenbefragung
hat, vor allem in großen
Organisationen, immer auch eine
„politische“ Dimension. Vor der
Durchführung der Befragung muss
demnach klar sein, welche Interessengruppen
(zum Beispiel Gremien,
Führungskräfte und Vertretungsorgane)
an welcher Stelle zu beteiligen
sind, um eine möglichst breite Akzeptanz
der Befragung sicherzustellen.
Zudem empfiehlt sich die Einführung
einer Projektgruppe, die
für die Koordination des Projektes
zuständig ist.
_ Themenauswahl: Die Bandbreite an
Themen, die in der Mitarbeitendenbefragung
abgefragt werden können,
ist groß: Von übergreifenden Themenbereichen
wie Unternehmensimage,
Führung und Kommunikation über
tätigkeitsbezogene Fragen zu den
jeweiligen Aufgaben bis hin zu Fragen
nach der Zufriedenheit mit Rahmenbedingungen
wie Gehalt und Work-
Life-Balance. Verantwortliche sollten
sich bei der Themenauswahl zunächst
fragen, ob es spezifische Bereiche
gibt, zu denen man eine Einschätzung
der Mitarbeitenden benötigt,
oder ob es eher um ein allgemeines
Stimmungsbild geht. Zur Auswahl
von relevanten Themenbereichen
können auch vorab die Mitarbeitenden
beziehungsweise ihre Vertretungen
befragt werden.
_ Fragenformulierung: Hier bietet sich
ein Mix aus geschlossenen und
offenen Fragen an. Geschlossene
Fragen ermöglichen konkrete und
zahlenbasierte Auswertungen sowie
Vergleiche zwischen einzelnen
Bereichen. Offene Fragen bieten
Mitarbeitenden die Chance, eigene
Ideen und Vorschläge zu bestimmten
Themenbereichen zu äußern.
_ Kommunikationsmanagement: Für
die Akzeptanz unerlässlich ist eine
transparente Kommunikation des
Hintergrundes und der Ziele der
Mitarbeitendenbefragung. Auch der
Ablauf sowie die Sicherstellung der
Anonymität müssen klar vermittelt
werden. Eine breitgefächerte Information
über Mails, das Intranet oder
Aushänge fördert eine höhere Beteiligung.
Damit Führungskräfte und
Mitarbeitendenvertretungen wie der
Personalrat für die Befragung werben
können, sollten sie frühzeitig und
umfassend über entsprechendes
Informationsmaterial in Kenntnis
gesetzt werden.
_ Ableiten von Maßnahmen: Eine der
wichtigsten Regeln für Befragungen
lautet: Mitarbeitende müssen merken,
dass mit den Ergebnissen „etwas
passiert“ und das Ausfüllen des
Fragebogens eine konkrete Wirkung
hat. Dies bedeutet zum einen, dass
die Ergebnisse der Befragung allen
Mitarbeitenden präsentiert werden
(zum Beispiel über eine zentrale
Informationsveranstaltung), und zum
anderen, dass konkrete Maßnahmen
aus diesen Ergebnissen nachvollziehbar
abgeleitet und umgesetzt werden.
_ Regelmäßigkeit: Eine Mitarbeitendenbefragung
ist grundsätzlich ein
Instrument, das regelmäßig eingesetzt
werden kann. Eine beispielsweise
jährliche Mitarbeitendenbefragung
kann als Stimmungsbarometer
dienen, aus dem sich Trends ableiten
lassen, aber auch eine Einschätzung,
inwieweit beschlossene Maßnahmen
zwischenzeitlich gefruchtet haben.
Julia Schwick
DIE AUTORIN
Julia Schwick, Wirtschaftspsychologin M.Sc.,
ist Beraterin bei zfm – Zentrum für Management-
und Personalberatung in Bonn.
58 der gemeinderat 10/22
der gemeinderat 10/22
59
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Kassensysteme
Unterstützung bei rechtlichen Änderungen
Wichtige Stichtage im Kassen- und Gewerberecht
stehen an – darauf weist die
EDV Ermtraud GmbH hin. Der Stichtag
für die Umsatzsteuerpflicht für juristische
Personen des öffentlichen Rechts im
Kassenrecht ist am 1. Januar 2023. Finanzabteilung
und Kommunalkasse müssen
die Leistungen auf Umsatzsteuerrelevanz
prüfen und die Steuersätze den
Leistungen und Artikeln sowohl im Fachamt
als auch in Einrichtungen der Stadt
oder Gemeinde hinterlegen.
Nahezu alle Abteilungen seien potenziell
betroffen von § 2b UstG. Der Kassenspezialist
benennt dazu Beispiele auf
seiner Webseite und berät die Verwaltungen.
Ferner müssen die Kassensysteme
revisionssicher mit einer „Technischen
Sicherheitseinrichtung“ (TSE) ausgestattet
werden.
Der Stichtag für die gegenseitige Unterrichtung
nach Ziff. 3.6 GewAnzVwV im
Gewerberecht ist am 1. Mai 2023. Neu ist,
dass ein Gewerbeamt an das Gewerbeamt
der vorherigen Betriebsstätte eine rechtssichere
elektronische Nachricht versendet
oder Nachrichten in der Rolle als Amt der
neuen Betriebsstätte erhält. Auch die Finanzbehörden
senden Benachrichtigungen
nach § 14 Abs. 4 GewO bei steuerlicher
Abmeldung eines Unternehmens.
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Demnächst müssen Finanzabteilung und
Kommunalkasse Leistungen auf Umsatzsteuerrelevanz
prüfen.
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Kein unbefugtes Betreten: Elektronik bietet
Schutz in öffentlichen Gebäuden.
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Smart von Winkhaus sichert öffentliche
Gebäude vor unerlaubtem Betreten: Sie
steuert den Zutritt im Innen- und Außenbereich.
Zudem kann sie in bestehende
Systeme wie Gebäudeleittechnik, Zeiterfassung,
Kantinenabrechnung oder
Alarm- und Energiemanagement eingebunden
werden. Änderungen in der Organisationsstruktur
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INDUSTRIE
MOBILITÄT
Foto: AL-KO
Ein gesundes Raumklima in Büros, Schulen
und Versammlungsräumen: Dafür
wurden die mobilen Luftreiniger Aircabinet
und Airsafe der Firma AL-KO entwickelt.
Die Systeme können nachträglich
in bereits bestehenden Gebäuden aufgestellt
werden. Der Airsafe dient dazu, die
Raumluft zu filtern, während Aircabinet
verbrauchte Luft gegen frische austauscht.
Beide Gerätetypen können im
Im Klassenzimmer lässt sich der AL-KO
Aircabinet einfach in die Raumgestaltung
integrieren.
der gemeinderat 10/22
Raum aufgestellt werden. Sie arbeiten
flüsterleise, mit einem Schallpegel von
unter 40 dB (A), können Aerosole, Viren
und Pollen aus der Raumluft entfernen
und so das Infektionsrisiko senken.
Die Technik des Aircabinet setzt nach
Herstellerangaben auf die bewährte Gerätetechnik
der großen zentralen Lüftungs-
und Klimaanlagen für die Industrie.
Das Gerät wird mit einem Zu- und
Abluftkanal über einen Durchlass, etwa
in einem Fenster, verbunden. Im Raum
saugt es verbrauchte Luft an und leitet sie
nach draußen. Gleichzeitig gelangt
Frischluft ins Gerät, wird gereinigt und
zugfrei im Raum verteilt. So ist die permanente
Zuführung frischer Luft gewährleistet.
Der Airsafe dagegen saugt die
Raumluft an, reinigt sie mithilfe zweier
Filtersysteme und gibt die gereinigte Luft
anschließend wieder ab.
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Audioguides auf dem Smartphone werden
bei Touristen immer beliebter. Die Audioagentur
Radiotourism hat ihre Lizenz-
App für Audioguides optimiert. Unter der
Marke „story2go“ sollen Städte und Gemeinden
ein digitales Tool für App-basiertes
Infotainment erhalten. In München,
Schladming und anderen Kommunen
sind mit „story2go“ bereits GPS-geführte
Touren möglich. Dafür brauchen
die Besucher nur ihr Smartphone.
Ein Smartphone-Audioguide hilft auch
bei der Besucherlenkung und bei der
nachhaltigen Wegeführung. So können
bereits bestehende Themenwege enorm
aufgewertet werden. Radiotourism realisiert
für seine Kunden die individualisierte
App, konzipiert, textet und produziert
mit professionellen Sprechern die
Audioguides, auf Wunsch auch in mehreren
Sprachen.
www.radiotourism.de
65
Vorschau der gemeinderat 11/2022
Licht ins Dunkel
In der aktuellen Krisensituation gilt es ganz besonders, auf Energieeffizienz zu achten,
auch beim Licht. Gleichzeitig muss es für Kommunen in der Advents- und Weihnachtszeit
darum gehen, Innenstädte zu beleben: mit Licht, das möglichst wenig Strom
verbraucht, zugleich aber auch mit „Stimmungsbeleuchtung“.
Mehr Lebensqualität
Grünanlagen und großzügige Freiflächen
erhöhen die Aufenthaltsqualität in urbanen
Räumen signifikant. Unbedingt dazu
gehört ein hohes Maß an Sauberkeit und
Sicherheit. Wenn der öffentliche Raum
gut nutzbar ist, trägt er maßgeblich zur
Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger
bei – und zu einer hohen Identifikation
mit dem Wohnort.
Foto: Adobe Stock/David Fuentes
Die nächste
Ausgabe
erscheint
ab Ende
November
Alternativ unterwegs
Mehr als 47 Millionen Autos fahren auf
Deutschlands Straßen, und es werden
immer mehr. Diesen Trend will ein neues
Denken stoppen: Auto-zentrische Stadtplanung
und Verkehrsführung sollen revidiert
werden. Auch mit Hilfe alternativer
Verkehrsmittel, die den Autoverkehr
reduzieren und zugleich eine umweltbewusste
Mobilität fördern.
Foto: Adobe Stock/EKH-Pictures
Foto: Adobe Stock/Anastasiia
IMPRESSUM
der gemeinderat
Das unabhängige Magazin für
die kommunale Praxis
Herausgeber
pVS - pro Verlag und Service GmbH & Co. KG
Geschäftsführer Marcus Baumann,
Marc Becker, Tilmann Distelbarth
Verlagsleitung Beate Semmler (V.i.S.d.P.)
Leitung Produktmanagement Print & Digital
Lisa Hofmann-Vorbach
Chefredakteur Wolfram Markus
Redaktionsleitung Dr. Sabine Schmidt,
Dirk Täuber (Sonderthemen)
Redaktion Beatrix Drescher, Hannah Henrici,
Yannis Gaukel (Volo.)
Leitung Sales Management
Michael Wilhelm Blaser
Sales Management
Jörg Benzing, Dagmar von Dahlen,
Darja Schiz-Salov
Vertrieb
Christina Kircher (christina.kircher@pro-vs.de)
Layout und Grafik
Heilbronner Stimme Medienproduktion
Erscheinungsweise monatlich
Bezugsbedingungen
Der Einzelpreis beträgt 8,50 Euro
zzgl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung
Jahresabonnement: 95,50 Euro
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Es gelten die Mediadaten Nr. 45
vom 1. Januar 2022
Verlags- und Redaktions an schrift
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