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PROMAGAZIN Oktober 2022

Unsere Themen der Oktober-Ausgabe: Stadt Heilbronn, Dualis, Main-Tauber-Kreis

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SPEZIAL | Prävention & Gesundheit<br />

Prävention & Gesundheit | SPEZIAL<br />

Foto: Adobe Stock / fizkes<br />

Welche Themen beschäftigen die Anrufer<br />

bei der Telefonseelsorge zurzeit?<br />

Jürgen Weber: Was wir im Angesicht<br />

der vergangenen Krisen deutlich gespürt<br />

haben, ist eine Verschiebung der<br />

Themen. Im vergangenen Jahr gab es<br />

zwei Spitzen mit jeweils 30 bis 35 Prozent,<br />

bei denen die Anrufer Corona<br />

thematisiert haben. In der Jahresbetrachtung<br />

war das Thema allerdings<br />

nur für sechs Prozent der Anruferinnen<br />

und Anrufe relevant. Im Februar dieses<br />

Jahres war das Hauptthema der Ukrainekrieg.<br />

Anrufe zu beiden Themen haben<br />

sich nach rund drei Wochen aber<br />

wieder auf ein sehr geringes Maß reduziert.<br />

Das zeigt, dass die Menschen sich<br />

daran gewöhnt haben. Im Moment<br />

nimmt das Thema Energiekrise noch<br />

keinen großen Raum ein, hat in den<br />

vergangenen Wochen aber leicht zugenommen.<br />

Die Telefonseelsorge bietet auch einen<br />

Chat an. Wie ist dort die Lage?<br />

Jürgen Weber: Wir bieten die Chatseelsorge<br />

seit 2014 an. Diese wird insbesondere<br />

von den Jüngeren genutzt.<br />

Bis vor zehn Jahren waren die beiden<br />

Hauptgruppen, die uns telefonisch<br />

kontaktiert haben, die Zehn- bis 20-Jährigen<br />

sowie die 40- bis 50-Jährigen, mit<br />

jeweils 26 Prozent. Das hat sich innerhalb<br />

von wenigen Jahren komplett geändert<br />

– so wie sich das Kommunikationsverhalten<br />

der Jugendlichen<br />

geändert hat. Von diesen melden sich<br />

inzwischen lediglich sechs Prozent per<br />

Telefon, den Rest betreuen wir in der<br />

Chatseelsorge, die sehr stark in Anspruch<br />

genommen wird. 16 der 93<br />

Seelsorger sind dort tätig. Im vergangenen<br />

Jahr haben wir 900 Chats geführt.<br />

Wir sind allerdings noch im Aufbau. Im<br />

Gegensatz zur Telefonseelsorge ist der<br />

Chat nicht rund um die Uhr besetzt.<br />

Das soll sich noch ändern.<br />

Haben Sie sich zu Beginn vorstellen<br />

können, dass die Chatseelsorge so gut<br />

angenommen wird?<br />

Jürgen Weber: Anfangs dachte ich, der<br />

Chat ist ein zusätzliches Angebot zur<br />

Telefonseelsorge, aber auch junge Erwachsene<br />

zwischen 20 und 30 Jahren<br />

rufen mittlerweile selten per Telefon<br />

an. Zwei Drittel der Chatpartner sind<br />

40 Jahre und jünger. Bei den Anrufern<br />

sind zwei Drittel 40 Jahre und älter,<br />

Mittlerweile gehe ich davon aus, dass<br />

die Chatseelsorge unser zweites Standbein<br />

wird, das zeigt die Nachfrage.<br />

Denn für die Jüngeren ist Telefonieren<br />

nicht mehr Kommunikationsmittel<br />

Nummer eins. Auch in diesem Bereich<br />

könnten daher wir mehr Seelsorger beschäftigen.<br />

Wie ist die Lage bei den Ü-60-Jährigen?<br />

Jürgen Weber: Vor zehn Jahren haben<br />

sich noch keine zehn Prozent aus dieser<br />

Altersgruppe an die Telefonseelsorge<br />

gewandt. Inzwischen machen sie 30<br />

Prozent der Anrufenden aus. Diese Generation<br />

ist mit dem Telefon groß geworden<br />

ist und hat gelernt, Dinge<br />

Negative Gedankenspiralen: Die aktuelle Krisensituation lässt viele Menschen ins Grübeln kommen.<br />

Zur Person<br />

Dr. Jürgen Weber<br />

ist evangelischer<br />

Pfarrer und leitet<br />

die Telefonseelsorge<br />

Nord-Württemberg.<br />

„Angst Ausdruck<br />

verleihen“<br />

Die Telefonseelsorge ist eine der ersten Anlaufstellen, die Menschen<br />

nutzen, um über ihre Ängste, Sorgen und Nöte zu sprechen. 10.000<br />

Menschen rufen pro Jahr bei der Ökumenischen Telefonseelsorge<br />

Heilbronn an. Ob angesichts der multiplen Krisen noch mehr Hilfesuchende<br />

zum Hörer greifen, weiß Pfarrer Jürgen Weber.<br />

Gibt es angesichts der aktuellen Häufung<br />

von Krisen mehr Anrufer?<br />

Jürgen Weber: Da die Kapazitäten bereits<br />

zuvor ausgereizt waren, können<br />

wir das nicht beziffern. Anrufe, die wir<br />

nicht annehmen können, werden zwar<br />

auch an andere Telefonseelsorgestellen<br />

weitergeleitet, doch wenn auch<br />

dort gerade die Telefone besetzt sind,<br />

müssen die Menschen nochmal anrufen,<br />

um einen Gesprächspartner zu<br />

bekommen. Manchmal vier- oder fünfmal.<br />

Wir haben derzeit 93 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter bei der Telefonseelsorge<br />

Nord-Württemberg. Wir<br />

könnten aber eine weitere Leitung aufmachen,<br />

und diese wäre Tag und Nacht<br />

ebenfalls belegt. Nur fehlen uns Mitarbeitende<br />

und Räumlichkeiten.<br />

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<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong><br />

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