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<strong>aktuell</strong><br />

Verband<br />

baden-württembergischer<br />

Wohnungs- und Immobilien-<br />

<strong>vbw</strong> unternehmen e.V.<br />

Die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Baden-Württemberg | 14. Jahrgang | Ausgabe 3/08<br />

AUS DEM INHALT<br />

Licht und Schatten<br />

Immobilienwirtschaft<br />

mit neuen Strategien<br />

Baden-Badener Tage der Wohnungswirtschaft | Unternehmensporträt: GBG Mannheim<br />

Interview mit Immobilienmarktanalyst Dr. Tobias Just | Symposium zum SWSG-Jubiläum<br />

Ausstellungstipp: 100 Jahre <strong>vbw</strong> | Immobilienkongress der Hochschule Nürtingen-Geislingen


Eine starke Gemeinschaft<br />

für Bauen und Wohnen<br />

<strong>vbw</strong><br />

Zuhause, das ist Rückzugsort, wohlfühlen, den<br />

eigenen Stil leben. Ob als Single, Familie oder<br />

in betreuten Wohnanlagen. Ob zur Miete oder im<br />

eigenen Heim. Jeder achte Baden-Württemberger<br />

vertraut bereits auf eines der über 300 Wohnungsunternehmen<br />

im <strong>vbw</strong>.<br />

Diese Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

im Land bieten mehr: Geborgenheit und Behaglichkeit,<br />

Sicherheit und Service. Sie sind in jedem<br />

Stadt- und Landkreis vertreten. Informationen<br />

finden Sie im Internet unter www.<strong>vbw</strong>-online.de<br />

Verband<br />

baden-württembergischer<br />

Wohnungs- und<br />

Immobilienunternehmen e.V.<br />

Herdweg 52<br />

70174 Stuttgart<br />

Tel. 0711 16345-0<br />

info@<strong>vbw</strong>-online.de


Inhalt | Editorial 3<br />

3<br />

4<br />

8<br />

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26<br />

Aus dem Inhalt<br />

Editorial<br />

Baden-Badener Tage:<br />

Unternehmensstrategie und<br />

Personalmanagement<br />

Interview mit Dr. Tobias Just,<br />

Senior Economist bei Deutsche<br />

Bank Research<br />

Kurz gefragt: Dr. Bullinger<br />

zum Konjunkturprogramm<br />

Städtebaukongress zum Thema<br />

Kinderland Baden-Württemberg<br />

Unternehmensporträt:<br />

GBG Mannheim<br />

Veranstaltungstipp:<br />

Ausstellung – 100 Jahre <strong>vbw</strong><br />

STEG setzt Maßstäbe<br />

für Energieeffizienz<br />

Freiburger Genossenschaften:<br />

Tagung „Mehr als Wohnen“<br />

Volkswohnung Karlsruhe<br />

im Wandlungsprozess<br />

Veranstaltungstipp:<br />

Messe clean energy power 2009<br />

Symposium zum Thema<br />

„Gemischt, segregiert, integriert“<br />

Immobilienkongress der<br />

Hochschule Nürtingen-Geislingen<br />

Preisverleihungen:<br />

Thomas-Aschenbrenner-Preis<br />

und <strong>vbw</strong>-Immopreis<br />

Instandhaltungstagung der AWI<br />

Blick in die Regionen<br />

Mehrgenerationenhäuser<br />

gegen Vereinsamung<br />

Termine<br />

Impressum<br />

Editorial<br />

Verehrte Leserinnen und Leser,<br />

„Finanzkrise“, „Rezession“, „weltweite<br />

Finanzvernetzung“ lauten die Schlagworte<br />

des Jahres 2008, das sich langsam<br />

dem Ende zuneigt. Als düstere<br />

Wolke lag in diesem Jahr die Immobilienkrise<br />

in den USA und die daraus<br />

folgende Finanz- und Bankenkrise über<br />

der weltwirtschaftlichen Entwicklung.<br />

Kaum eine Branche blieb von den Auswirkungen<br />

verschont. Selbst Experten<br />

schätzten die Folgen nicht richtig ab.<br />

Werte sind vernichtet worden, Märkte<br />

haben sich verschoben und Arbeitsplätze<br />

stehen auf der Kippe.<br />

Bislang haben die baden-württembergischen<br />

Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

nur die Ausläufer der<br />

Krise zu spüren bekommen. Die Gespräche<br />

mit den Kreditinstituten sind<br />

etwas schwieriger und langwieriger<br />

geworden, die Immobilienkäufer scheinen<br />

auch hier verunsichert und haben<br />

zum Teil Eigenkapital in der Krise verloren,<br />

das Vertrauen in die Wirtschaft<br />

ist allgemein gesunken. In jeder Krise<br />

ergeben sich aber auch Chancen und<br />

Möglichkeiten. Es könnte sich bewahrheiten,<br />

dass die Immobilien als relativ<br />

sichere Anlage gestärkt aus der Krise<br />

hervorgehen und für Kapitalanleger<br />

wieder interessanter werden.<br />

Aus den vergangenen 335 Tagen nimmt<br />

die baden-württembergische Immobi-<br />

lienwirtschaft aber auch viel Positives<br />

mit. Das Jahr war geprägt von einer<br />

Reihe spannender und interessanter<br />

Events und Veranstaltungen. Unter<br />

großer Teilnahmen fanden im Herbst die<br />

Baden-Badener Tage zu den Themen<br />

„Unternehmensstrategie und Personalmanagement“<br />

statt. Ausführlich berichten<br />

wir Ihnen in dieser Ausgabe des<br />

<strong>aktuell</strong> aber auch von Kongressen und<br />

Tagungen zu den Themen „Wohnen im<br />

Kinderland“, „Mehr als Wohnen –<br />

Aspekte der genossenschaftlichen Unternehmensführung“,<br />

„Integration und<br />

Segregation“ sowie einem Reigen von<br />

Veranstaltungen der Aus- und Weiterbildungsinstitutionen<br />

im Land.<br />

Das Jahr 2009 wird für den <strong>vbw</strong> ein<br />

ganz besonderes Jahr. Der Verband<br />

besteht dann seit 100 Jahren. Ein guter<br />

Augenblick, um auf das Bauen und<br />

Wohnen in Baden-Württemberg, um<br />

auf die Leistungen des <strong>vbw</strong> und seiner<br />

Mitgliedsunternehmen zurück zu blikken.<br />

Wir tun dies unter anderem mit<br />

einer Ausstellung im Haus der Wirtschaft,<br />

zu der ich Sie alle herzlich einlade.<br />

Sie beginnt am 13. Mai 2009 und<br />

wird über eine Woche zu sehen sein. Im<br />

Veranstaltungstipp in diesem <strong>aktuell</strong><br />

stellen wir Ihnen die Details vor.<br />

Eine bewegende Zeit und große Herausforderungen<br />

liegen vor der Wohnungsund<br />

Immobilienwirtschaft. Ich wünsche<br />

Ihnen allen einen guten Ausklang des<br />

Jahres 2008 und ein erfolgreiches sowie<br />

glückliches Jahr 2009. Viel Vergnügen<br />

beim Blättern und Lesen auf den folgenden<br />

Seiten dieses <strong>aktuell</strong>s.<br />

Gerhard A. Burkhardt<br />

Präsident des <strong>vbw</strong>


4<br />

Titelthema<br />

„Das Produkt heißt Wohnen“<br />

Immobilienwirtschaftlicher Kongress über<br />

Unternehmensstrategie und Personalmanagement<br />

D ie Immobilienwirtschaft in Baden-Württemberg macht sich fit für den „War for<br />

talents“. Am 25. und 26. September tagten rund 120 Unternehmensleiter in Baden-<br />

Baden zu den beiden zentralen Zukunftsthemen „Personalmanagement“ und „Unternehmensstrategie“.<br />

Gemeinsam referierten jeweils Experten aus der Wissenschaft<br />

und Fachleute aus der wirtschaftlichen Praxis über Portfoliomanagement, Controllingsysteme,<br />

Personalentwicklungs- und Rekrutierungsstrategien sowie Vergütungsmöglichkeiten<br />

und Mitarbeiterbindung. Theorie und Umsetzung kamen bei der<br />

Veranstaltung der AWI Akademie der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Baden-<br />

Württemberg gleichermaßen zu Wort.<br />

In seiner Begrüßung ging Gerhard A. Burkhardt,<br />

Präsident des <strong>vbw</strong>, auf die Wohntrends<br />

2020 ein, die der GdW in einer<br />

Studie untersuchen ließ. „Die Unternehmen<br />

müssen sich auf die unterschiedlichen<br />

Markt- und Nachfragesituationen einstellen“,<br />

legte Burkhardt die Untersuchung<br />

den Unternehmensleitern ans Herz. Die<br />

Studie empfiehlt fünf Strategien, die unter<br />

anderem die Schaffung von Mehrwert,<br />

Qualitätsvorteile, flexible Nutzungskonzepte,<br />

Nischenprodukte, Komfortbausteine<br />

und besondere Ausstattungsmerkmale<br />

der Wohnung beinhalten. Mit dieser Reminiszenz<br />

an das InWIS (Institut für Wohnungswesen,<br />

Immobilienwirtschaft, Stadtund<br />

Regionalentwicklung) leitete Burkhardt<br />

zum ersten Redner, dem wissenschaftlichen<br />

Direktor des InWIS Prof. Dr.<br />

Volker Eichener, über.<br />

Eichener wies darauf hin, dass der demografische<br />

Wandel in der Wohnungswirtschaft<br />

zwar in Bezug auf den Wandel<br />

der Wohnungsmärkte thematisiert werde,<br />

aber kaum in Bezug auf Personalrekrutie-<br />

rung. Die Zahl der Schulabgänger sinke<br />

aber bereits heute im Bundesgebiet. Das<br />

Talentfenster der hochbegabten Schulabgänger<br />

verkleinert sich, während zeitgleich<br />

die Anforderungen an die Mitarbeiter in<br />

der Branche ansteigen. „Als Arbeitgeber<br />

hat die Immobilienwirtschaft attraktive Bedingungen<br />

zu bieten“, so Eichener. Sie ist<br />

seriös, solide, meist ortsbezogen, sie handelt<br />

sozial und ökologisch verantwortlich<br />

und bietet Karrieremöglichkeiten sowie<br />

neue Geschäftsfelder. „Damit kann die<br />

Branche bei der Jugend punkten. Denn bei<br />

Umfragen nennen Jugendliche als Ziele<br />

und Wertvorstellungen Karriere, Familie,<br />

Kreativität, Fleiß, aber auch Umweltbewusstsein<br />

und Sozialengagement an vorderster<br />

Stelle“, so Eichener.<br />

Analysieren, planen ... kontrollieren<br />

Angesichts eines reifen Marktes und damit<br />

eines verstärkten Wettbewerbs, wachsender<br />

Mieteransprüche und stärkerem


Titelthema 5<br />

Effizienzbedarfs sieht Prof. Dr. Jörg S.<br />

Heinzelmann von der Hochschule für Wirtschaft<br />

und Umwelt Nürtingen-Geislingen<br />

den Zwang zur unternehmerischen Professionalisierung<br />

und strategischen Ausrichtung<br />

in der Immobilienbranche. Gemeinsam<br />

mit dem Sprecher des Vorstands<br />

der Kreisbaugenossenschaft Nürtingen,<br />

Bernd Weiler, stellte er moderne Instrumente<br />

für die strategische Führung von<br />

Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

vor. Der Strategieprozess umfasst neun<br />

Schritte. Sie reichen von der Initiierung<br />

des Prozesses über die Analyse des Marktes<br />

und des Unternehmens über die Entwicklung<br />

langfristiger Ziele und Strategien<br />

bis zur Umsetzung und Leistungskontrolle.<br />

Die Ziele sollen qualifiziert,<br />

messbar, quantifiziert und terminiert sein.<br />

Heinzelmann stellte drei Erfolg versprechenden<br />

Marktstrategien zur Positionierung<br />

vor: Qualitätsführerschaft, Preisführerschaft<br />

oder Nischenstrategie mit Alleinstellungsmerkmalen.<br />

Beim Wachstum sei es<br />

meist kontraproduktiv, sowohl neue Produkte<br />

als auch neue Märkte in den Fokus<br />

zu nehmen.<br />

„Vergessen Sie nicht Zwischenziele zu bilden<br />

und diese regelmäßig zu kontrollieren<br />

und anzupassen“, so Heinzelmann. Zur<br />

Umsetzung eignet sich das Balanced<br />

Scorecard-Modell des Beschreibens, Messens,<br />

Managens. Es basiert auf der Betrachtung<br />

der Mitarbeiter, der Prozesse,<br />

der Kunden und Finanzen. Wichtig sei es,<br />

die Mitarbeiter in die Zielerreichung einzubeziehen,<br />

Wirkungsbeziehungen zwischen<br />

den Ebenen zu ergründen und<br />

Kennzahlen und Ziele für alle Ebenen zu<br />

definieren. „Wir sind noch mitten in dem<br />

Strategie-Prozess, sehen aber schon erste<br />

Ergebnisse“, schloss Bernd Weiler.<br />

„Wir haben ein System gesucht, das uns<br />

bei der Entscheidung welche Bestände wir<br />

modernisieren oder erneuern sollten, wichtige<br />

Informationen liefert“, sagte Norbert<br />

Winter, Vorstand der Bauhütte Heidelberg.<br />

Das Unternehmen löste das Problem<br />

mit dem Portfoliomanagementsystem der<br />

Bavaria Consult. „Der Datenimport funktioniert<br />

aus den meisten wohnungswirtschaftlichen<br />

Programmen. Wir haben uns<br />

zudem für eine leicht zu installierende,<br />

serverbasierte Software mit direkter Hintergrundverarbeitung<br />

entschieden“, so<br />

Winter. Daraus resultieren verbesserte<br />

Organisationsabläufe im Unternehmen,<br />

eine erhöhte Wirtschaftlichkeit der Mietwohnobjekte,<br />

ein verbessertes Risikomanagement,<br />

die einfachere Abrufbarkeit<br />

der zentralen Informationen sowie eine<br />

fundierte Verhandlungsbasis für den Erwerb<br />

von Erbbaurechten. „Die umfassende<br />

und gut handhabbare Übersicht über<br />

die Qualität der Wohnungen erleichtert<br />

uns die strategische Entwicklung“, betonte<br />

Winter.<br />

Die Referenten stellten in Theorie und Praxis neue Konzepte vor und berichteten von ihren ersten Erfahrungen<br />

bei der Umsetzung: (von l.o. nach r.u.) Bürgermeister Kurt Liebenstein, Prof. Dr. Jörg Heinzelmann,<br />

Senator E.h. Gerhard A. Burkhardt, Prüfungsdirektor Hans Maier, Prof. Dr. Volker Eichener, Gerald<br />

Pfretzschner, Prof. Dr. Roland Wolf, Vorstand Josef Joachim Reckziegel und Vorstand Norbert Winter


6<br />

Titelthema<br />

Hans Maier, Prüfungsdirektor des <strong>vbw</strong>,<br />

stellte Kennzahlen als Analyse- und Unternehmenssteuerungsinstrument<br />

vor.<br />

„Kennzahlen sollen die Struktur eines<br />

Unternehmens transparent machen. Sie<br />

haben Entscheidungs-, Kontroll-, Koordinations-<br />

und Steuerungsfunktionen“, so<br />

Maier. Die typischen Kennzahlen der Immobilienwirtschaft<br />

reichen von der Eigenmittelquote<br />

über die Mietausfallquote<br />

bis zur durchschnittlichen Verschuldung.<br />

„Über die Kennzahlen lassen sich die Kernkompetenzen<br />

und Zukunftschancen des<br />

Unternehmens identifizieren und stärken<br />

und damit die Weichenstellungen zur<br />

langfristigen Sicherung des Wohnungsunternehmens<br />

vornehmen,“ so Maier. Er<br />

wies aber darauf hin, dass vor der Ableitung<br />

der Zahlen stets die Festlegung<br />

der Unternehmensstrategie stehen sollte.<br />

Für einige Unternehmensbereiche bieten<br />

sich laut Maier Kennzahlen ganz besonders<br />

zur operativen Steuerung und Kontrolle<br />

an. Dazu zählen die Planung, Budgetierung<br />

und das Kostenmanagement,<br />

die Optimierung der Kapitalbeschaffung,<br />

Vermögens- und Kapitalstruktur sowie<br />

aktives Liquiditäts- und Zinsmanagement.<br />

Durch die operative Steuerung mit<br />

Kennzahlen lassen sich bestandsgefährdende<br />

Entwicklungen aufdecken, Hochrechnungen<br />

vornehmen und der betriebliche<br />

Wirkungsgrad fördern. Maier befürwortete,<br />

die Kennzahlen nicht statistisch<br />

zu begreifen. „Eine vergleichende<br />

Betrachtung an einzelnen Bilanzstichtagen<br />

liefert Informationen zu spät. Kennzahlen<br />

sollten deshalb aus den Plänen<br />

des laufenden Jahres abgeleitet und in<br />

das Verhältnis zum voraussichtlichen Ist<br />

gesetzt werden“, sagte Maier. Er empfahl,<br />

die Kennzahlen mindestens halbjährlich,<br />

besser noch vierteljährlich zu eruieren.<br />

„Das Produkt ist nicht die Wohnung,<br />

sondern das Wohnen“<br />

„Viele mittelständische Unternehmen sind<br />

noch im finanziellen Blindflug unterwegs“,<br />

eröffnete Prof. Dr. Roland Wolf<br />

von der Fachhochschule für Ökonomie und<br />

Management seinen Vortrag. Controlling<br />

heißt sein Hilfsmittel gegen das Problem.<br />

Wolf stellte das Controlling als Führungsfunktion<br />

vor. „Abhängig vom Risiko und<br />

den Umweltfaktoren ist der Controller<br />

Registrator, Navigator und Innovator im<br />

Unternehmen“, sagte Wolf. Die gesamtunternehmensbezogene<br />

Ergebnis- und<br />

Finanzplanung baue sich schematisch<br />

von der generellen Zielplanung über die<br />

strategische bis zur operativen Planung<br />

Über 120 Zukunft gestaltende Unternehmensleiter<br />

besuchten den Kongress<br />

auf. Wolf zitierte eine Dokumentation des<br />

Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft,<br />

Verkehr und Technologie vom Juni<br />

2002, die besagt: „Es reicht nicht mehr,<br />

wenn einmal im Jahr der Jahresabschluss<br />

der Bank vorgelegt wird. Auch Mittelständler<br />

müssen jederzeit in der Lage sein,<br />

sich zur Situation des Betriebs zu äußern.<br />

Quartalsberichte, laufendes Controlling<br />

und jederzeit abrufbare Projektdaten<br />

werden zum Standard im betrieblichen<br />

Finanzwesen.“<br />

Von dieser Daten- und Planungstransparenz<br />

profitiert die Baugenossenschaft<br />

Familienheim Bodensee bereits heute.<br />

Das Unternehmen hat in diesem Jahr ein<br />

Controllingsystem implementiert. Josef<br />

Joachim Reckziegel, Vorstand der Genossenschaft,<br />

berichtete über die zeit- und<br />

personalintensive Einführung in das neue<br />

System. Die Baugenossenschaft teilte die<br />

Geschäftsfelder in so genannte Profit-Center<br />

auf und versah sie mit einer Spartenrechnung<br />

auf Vollkostenbasis. Besonders<br />

aufwendig stellten sich die erforderlichen<br />

Vorarbeiten dar. Reckziegel benannte<br />

die Nachkontrolle der sächlichen Aufwendungen<br />

auf Verursacher sowie die<br />

Ermittlung von Schlüsselwerten und die<br />

Verteilung der Gehaltskosten als beson-<br />

ders aufwendig. Doch das System SWOT<br />

(Strengths-Weakness-Opportunities-<br />

Threats) bietet dem Vorstand einen<br />

Überblick über die <strong>aktuell</strong>en und voraussichtlichen<br />

Stärken, Chancen, Schwächen<br />

und Risiken des Unternehmens. „Denken<br />

Sie bei der Implementierung eines neuen<br />

Systems daran, Ihre Mitarbeiter in den<br />

Prozess direkt einzubeziehen und sie mit<br />

auf den Weg zu nehmen“, wies Reckziegel<br />

seine Kollegen hin.<br />

Bedeutend: Ziel- und Zeitvorgaben<br />

In das gleiche Horn stieß Dr. Thomas Hain,<br />

Geschäftsführer der Volkswohnung GmbH.<br />

Die Personal- und Organisationsentwicklung<br />

spielen im Change-Prozess des<br />

Karlsruher Unternehmens eine zentrale<br />

Rolle. Die historisch gewachsenen Strukturen<br />

wurden aufgebrochen. Neben den<br />

bestehenden Abteilungen werden Stabstellen<br />

neu eingerichtet und für die umfangreichen<br />

Tätigkeiten Geschäftsbereiche<br />

definiert. Die Volkswohnung will dadurch<br />

prozessorientiertes Arbeiten und<br />

vernetztes Denken erreichen.<br />

Obwohl das Unternehmen bei der Umstrukturierung<br />

kein Personal abbaut,<br />

ergeben sich für die Mitarbeiter unter<br />

Umständen neue Teamzusammenhänge<br />

und andere Aufgabengebiete. Folglich<br />

gehört es zu den zentralen Aufgaben der<br />

Geschäftsleitung, den Zukunftsängsten<br />

und den Sorgen der Belegschaft offen zu<br />

begegnen und durch eine gute und informative<br />

Kommunikationspolitik Blockaden<br />

auszuräumen. „Wir versuchen durch<br />

klare Botschaften, Zielvorgaben und<br />

Zeitpläne, die sowohl den technischen als<br />

auch den menschlichen Bereich der Umstrukturierung<br />

betreffen, den Zeit- und<br />

Kraftaufwand möglichst gering zu halten“,<br />

sagte Hain. Mit der kompletten Umorganisation<br />

will das Unternehmen mehr<br />

Effizienz, Qualität und Flexibilität erreichen.<br />

Wie auch Dr. Heinz Evers, ehemaliger<br />

Geschäftsführer der Kienbaum Management<br />

Consultants, in seinem Referat<br />

zum Personalmanagement betonte, sind<br />

Zielvereinbarungen, flexible Vergütungsmöglichkeiten<br />

und Coachingprogramme<br />

bei der Mitarbeiterbindung wichtig.<br />

Der Mensch im Mittelpunkt<br />

Gerhard Schiele, Prokurist der Stiftung<br />

Liebenau, Kurt Dörr, Vorstand der Bauund<br />

Sparverein Ravensburg, und Prof.<br />

Dr. Sigrid Kallfaß vom Steinbeis Transferzentrum<br />

für Sozialplanung betonten den<br />

Nachhaltigkeitsgedanken bei der Unternehmensstrategie.<br />

Der Mensch steht im


Titelthema 7<br />

Ein Abend im Casino<br />

Mittelpunkt. „Lebensräume für Jung und<br />

Alt – Wohnprojekte und ihre Weiterentwicklung<br />

in Quartiersprojekten“, lautete<br />

der Titel des gemeinsamen Vortrags. „Die<br />

Bewohnerschaft des Bau- und Sparvereins<br />

hat sich in der über hundertjährigen<br />

Geschichte stark verändert. Heute ist die<br />

Hälfte der Bewohner bereits über 50<br />

Jahre alt, nahezu 40 Prozent sind über<br />

60 Jahre alt, 70 Prozent von ihnen leben<br />

mittlerweile alleine in den Familienwohnungen“,<br />

sagte Dörr. Auf dieser Basis werden<br />

das nachbarschaftliche Miteinander<br />

und die sozialen Netzwerke immer wichtiger.<br />

Um den alten Bewohnern ein möglichst<br />

langes Wohnen in der gewohnten<br />

Umgebung zu ermöglichen und insgesamt<br />

gute Nachbarschaften zu pflegen, arbeitet<br />

der BSV in einer engen Kooperation<br />

mit der Stiftung Liebenau und der Stadt<br />

Ravensburg zusammen. Ein Teilprojekt<br />

heißt: „Sicher wohnen ein Leben lang –<br />

Gut betreut zu Hause“. Neben Kinderbetreuung,<br />

Seniorentreffs und Services für Ältere<br />

laufen viele weitere Nachbarschaftsund<br />

Quartiers-Projekte in Ravensburg, damit<br />

„niemand durchs Netz fällt“.<br />

Um das Netz der Mitarbeiter ging es Dr.<br />

Heinz Evers. Er konstatierte einen Paradigmenwechsel<br />

bei der Betrachtung der Belegschaft.<br />

„Unternehmensleiter sehen ihre<br />

Mitarbeiter nicht länger primär als Kostenverursacher,<br />

sondern vielmehr als Garanten<br />

der Unternehmenszielerreichung“, so<br />

Evers. Zielorientierte Führungs- und Vergütungssysteme<br />

seien die logische Konsequenz.<br />

„Variable Bezüge forcieren die<br />

Zielorientierung und steigern bei den Mitarbeitern<br />

letztendlich die Arbeitszufriedenheit,<br />

da aus einer effizienten Leistung<br />

ein höheres Einkommen resultiert“, sagte<br />

Evers. Bisher habe die Wohnungswirtschaft<br />

noch etliche vergütungsrelevante<br />

Spezifika. Evers empfahl, Zielbonussysteme<br />

zu entwickeln, die als ein Element des Führungssystems<br />

konzipiert sind. Sie sollten<br />

nicht primär als Instrument der Entgeltfindung<br />

verstanden werden. Es bedürfe<br />

der Zusammenarbeit mit den Betroffenen,<br />

um die Akzeptanz des Zielbonussystems<br />

sicher zu stellen. Systeme von Wettbewerbern<br />

zu kopieren sei falsch, denn es bedürfe<br />

der unternehmensspezifischen Ausgestaltung.<br />

„Die Unternehmen profitieren<br />

letztlich von einer höheren Effizienz<br />

und Effektivität, weil alle Kräfte in die<br />

gleiche Richtung arbeiten“, schloss Evers<br />

seinen Vortrag zum Thema „Vergütung,<br />

Zielvereinbarung und Mitarbeiterbindung“.<br />

Gut aufgestellte und modern organisierte<br />

Unternehmen mit sinnvollen, variablen<br />

Vergütungsstrukturen sieht Dr. Friedrich<br />

Bullinger, Verbandsdirektor des <strong>vbw</strong>, gerüstet<br />

für den „War for talents“. „Die hier<br />

dargestellten Beispiele aus Wissenschaft<br />

und Wirtschaft haben gezeigt, dass die<br />

Wohnungsunternehmen bereits sehr unterschiedliche<br />

Steuerungssysteme erfolgreich<br />

einsetzen“, sagte Bullinger im Schlusswort.<br />

„Ein aktives Angehen der Zukunftsfragen<br />

– insbesondere auch bei der Personalbildung<br />

– wird entscheidend für die<br />

Immobilienwirtschaft sein.“<br />

Nach einem interessanten, aber anstrengenden<br />

Kongresstag versprach die<br />

Abendveranstaltung reichlich Raum für<br />

Unterhaltung und Erholung. Das Ambiente<br />

ließ nichts zu wünschen übrig.<br />

Für den Sektempfang und das anschließende<br />

dreigängige Menü hatte die AWI<br />

Räume im Casino von Baden-Baden gemietet.<br />

Stuckdecken, Säulen, Zimmerspringbrunnen<br />

und vergoldete Ornamente<br />

bildeten den Rahmen für ein fröhliches<br />

und geselliges Essen in schöner<br />

Atmosphäre.<br />

Wer in die hohe Wissenschaft<br />

des Roulette-Spiels noch nicht<br />

eingeweiht war, bekam von<br />

zwei netten Croupiers eine<br />

umfassende Einführung in das<br />

Spiel und konnte anschließend<br />

sein Glück selbst an den<br />

Spieltischen versuchen.


8<br />

Interview<br />

<strong>aktuell</strong>: Ob DAX, Euro Stoxx oder Dow<br />

Jones, die Aktienmärkte sind im Abwärtsoder<br />

zumindest im Seitenkanal. Was bedeutet<br />

das für Immobilien-Investoren?<br />

Dr. Just: Die Aktienmärkte sind voraus<br />

laufende Indikatoren. Sinken Aktienkurse,<br />

heißt das, dass Börsianer skeptisch<br />

nach vorne schauen. Das ist auch für die<br />

Wohnungsnachfrage eine schlechte Nachricht.<br />

Allerdings irgendwo müssen die<br />

Anleger ihr Geld anlegen. Wenn sie keine<br />

Chancen auf den Aktienmärkten sehen,<br />

werden sie ihr Glück tendenziell eher in<br />

den sicheren Anlagehäfen wie Anleihen<br />

oder Immobilien suchen. Insofern profitieren<br />

Immobilien im Moment auch von<br />

der großen Skepsis gegenüber risikobehafteten<br />

Wertpapieren.<br />

<strong>aktuell</strong>: Dennoch sind die Baufertigstellungen<br />

so niedrig wie nie zuvor. Gerade<br />

der Mietwohnungsbau liegt, mit Hinweis<br />

auf die gesetzlichen Einschränkungen, am<br />

Boden. Letztendlich müsste Ihre Aussage<br />

doch bedeuten, dass demnächst wieder<br />

mehr gebaut wird?<br />

„Große Wertsteigerungen<br />

wird es weder bei Wohnnoch<br />

bei Gewerbeimmo-<br />

bilien geben.“<br />

Schlechtere Kreditkonditionen<br />

verdrängen Investitionsvorhaben –<br />

Kapital wandert vom Aktien-<br />

wieder zum Immobilienmarkt<br />

Die Krise des amerikanischen Finanzmarktes hat Europa und damit auch deutsche<br />

Banken längst erreicht. Milliardenverluste sind zu verbuchen, die Geldmarktzinsen<br />

steigen. Hinzu kommen konjunkturelle Sorgen durch eine hohe Inflationsrate und<br />

hohen Preisen am Rohölmarkt. Die Gesamtlage ist weiterhin undurchsichtig, zahlreiche<br />

Investoren halten sich zurück. Vom Vertrauensverlust, den viele Banken erlitten<br />

haben und dessen Auswirkungen gar nicht zu reden. Die Folgen des hochriskanten<br />

Spiels mit Hypothekenkrediten treffen letztlich auch die Wohnungswirtschaft. <strong>aktuell</strong><br />

sprach am Rande des 32. Tag der Immobilie an der Hochschule für Wirtschaft und<br />

Umwelt mit Dr. Tobias Just von Deutsche Bank Research über seine <strong>aktuell</strong>e Markteinschätzung<br />

und die Auswirkungen der Subprime-Krise auf die Immobilienmärkte.<br />

Dr. Just: Ja und nein. Bei den Wohnungsfertigstellungen<br />

haben Sie Recht, da gibt<br />

es 2008 einen neuen Tiefststand. Das gilt<br />

aber nicht für den gewerblichen Immobilienbau.<br />

Das heißt, wir bauen deutlich<br />

mehr Büros, Einzelhandelsgeschäfte, Lager<br />

und Industrieanlagen als in den Jahren<br />

2005 bis 2007. Zudem gilt: Das Interesse<br />

an Immobilien muss ja nicht nur im<br />

Neubau Ausdruck finden, sondern kann<br />

auch im Bestand zu Investitionen führen.<br />

Letztlich sind der Kauf und das Betreiben<br />

von Bestandsimmobilien auch das Hauptgeschäft<br />

von geschlossenen und offenen<br />

Immobilienfonds. Beim Thema Neubau<br />

muss man zusätzlich folgendes berücksichtigen:<br />

Wir hatten 2007 die Streichung der<br />

Eigenheimzulage. Viele Menschen sind<br />

vorsichtig geworden und warten ab, wie<br />

sich die Fördertatbestände entwickeln<br />

werden. Wir hatten die Erhöhung der<br />

Mehrwertsteuer und die Diskussion um<br />

die Riesterförderung für Wohnungen.<br />

Beim Mehrfamilienhausbau wirkt sich die<br />

Energieeinsparverordnung aus, die tendenziell<br />

zu Lasten der Vermieter und weniger<br />

zu Lasten der Mieter geht. Diese<br />

Veränderungen müssen erst durch ein<br />

günstiges Wirtschaftsumfeld kompensiert<br />

werden, bevor es auch im Wohnungsbau<br />

wieder brummt.<br />

<strong>aktuell</strong>: Doch wenn der Vermieter nicht<br />

investiert, dann wird der Mieter womöglich<br />

bald nicht mehr bei ihm wohnen<br />

wollen.<br />

Dr. Just: Richtig. Dies gilt offensichtlich<br />

überall dort, wo es reichlich Wohnungsangebot<br />

gibt. Gerade dort wird es auch<br />

dauerhaft nur wenige Anreize für Neubauten<br />

geben. Die wichtigste Botschaft<br />

sollte sein, dass es insbesondere im Bereich<br />

energetisches Bauen in erster Linie<br />

um Bauen im Bestand und weniger um<br />

Neubau gehen muss, denn <strong>aktuell</strong> macht<br />

der Neubau nur 0,5 Prozent des gesamten<br />

Wohnungsbestandes aus. Hier ist es<br />

unerlässlich, dass sich Investitionen auch<br />

für Vermieter rechnen. Der finanzielle Anreiz<br />

über Marktmechanismen war noch<br />

immer das beste Schwungrad.<br />

<strong>aktuell</strong>: Die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />

kann diese enormen Investitionen<br />

nicht alleine schultern, sagen die<br />

Fachverbände. Sind Sie für Subventionen<br />

in diesem Bereich?<br />

Teure Leuchtturmprojekte führen<br />

klimapolitisch nicht zum Ziel<br />

Dr. Just: Bei Subventionen bin ich immer<br />

sehr vorsichtig, weil sie unterstellen, der<br />

Staat wisse alles besser. Subventionen müssen<br />

nicht immer ökonomisch rational sein.<br />

Wenn wir zum Beispiel Zweiliterhäuser<br />

besonders fördern, hört sich das zunächst<br />

sinnvoll an. Allerdings erkaufen wir uns


Interview 9<br />

die eingesparte Energie im Vergleich zu<br />

einem Siebenliterhaus zu teuer. Es wäre<br />

vielfach sinnvoller, mit dem Geld mehr<br />

Umbauten zu Siebenliterhäusern zu bewerkstelligen<br />

als zu Zweiliterhäusern.<br />

Hierfür können Subventionen dann in<br />

der Tat eine wichtige Rolle spielen, da wir<br />

bei Umweltproblemen ja über Herausforderungen<br />

reden, die der Markt alleine<br />

nicht korrigieren kann. Aber teure Leuchtturmprojekte<br />

sind klimapolitisch nicht<br />

zielführend.<br />

<strong>aktuell</strong>: Ist der Markt für Wohnungsprivatisierungen<br />

und ganze Paketverkäufe<br />

wieder ein Thema?<br />

Dr. Just: Das Thema Wohnungsprivatisierung<br />

von Portfolios der kommunalen<br />

Hand ist noch nicht vom Tisch. Es wird in<br />

Zukunft wieder mehr diskutiert werden,<br />

wenn auch noch nicht 2008. In der Vergangenheit<br />

war der wichtigste Katalysator<br />

für Wohnungsverkäufe der öffentlichen<br />

Hand schlicht und ergreifend die<br />

Knappheit in den öffentlichen Kassen.<br />

Sobald die Kommunen wieder knappere<br />

Mittel haben, werden sie auch wieder<br />

über Vermögensverkäufe nachdenken<br />

müssen. Dass es wohl auch in Zukunft vor<br />

allem des Drucks der Budgets bedarf,<br />

liegt an der Sorge vieler Mieter vor den so<br />

genannten Heuschrecken. Politiker werden<br />

kaum ohne Not diese Sorgen von<br />

Mietern und Wählern missachten. Allerdings<br />

sind viele Sorgen ökonomisch unbegründet.<br />

Ich sehe das Thema Wohnungsprivatisierung<br />

nicht so düster. Denn viele<br />

private Investoren können die Miete nicht<br />

erhöhen und gleichzeitig die Investitionen<br />

in den Keller fahren. Sie müssen marktwirtschaftlich<br />

handeln. Das kann sogar<br />

Vorteile für den Mieter bringen, wenn<br />

zum Beispiel Kosten reduziert werden.<br />

Für die Kommune bedeutet die Privatisierung,<br />

sie kann sich darauf beschränken,<br />

dort aktiv zu werden, wo ihre Kernkompetenzen<br />

liegen, nämlich bei den Verteilungsfragen.<br />

Das muss nicht mit Hilfe<br />

eines eigenen Wohnungsbestands geschehen.<br />

Es kann auch über Belegungsrechte<br />

oder über Wohngeld erfolgen.<br />

<strong>aktuell</strong>: Eine hohe Inflationsrate und ein<br />

hoher Ölpreis sind gesamtwirtschaftliche<br />

Belastungsfaktoren. Könnte nicht die Immobilien-Branche<br />

gerade davon profitieren,<br />

weil Kredite teurer werden, Mieten<br />

steigen und damit der Wert der Immobilien?<br />

Dr. Just: Teile der Immobilienbranche profitieren,<br />

nämlich die strategischen Immobilieninvestoren.<br />

Die niedrigen Zinsen<br />

hatten dazu geführt, dass sich viele hoch<br />

fremdfinanzierte Investoren auf dem<br />

Markt tummelten. Sie waren bereit, mit<br />

Hilfe von Financial Engineering fast jeden<br />

Preis zu bezahlen, weil sie darüber ihre<br />

Eigenkapitalrendite nach oben hebelten.<br />

Financial Engineering bedeutet unter<br />

anderem, ich nehme viel Fremdkapital auf,<br />

restrukturiere mir meine Kreditstruktur<br />

und verbriefe Kredite anschließend am<br />

Kapitalmarkt. Bei steigenden Zinsen ist<br />

eine hohe Fremdfinanzierung nicht mehr<br />

möglich. Ein wichtiges Motiv von opportunistischen<br />

Investoren ging verloren.<br />

Dann kommt die traditionelle Immobilienwirtschaft<br />

wieder vermehrt zum Zuge.<br />

Strategische Investoren, die wirklich<br />

mit der Immobilie arbeiten wollen, kommen<br />

endlich wieder an Immobilien heran,<br />

die ihnen vorher von irgendwelchen Private<br />

Equity-Firmen weggeschnappt wurden.<br />

Kerninvestoren werden tatsächlich<br />

von steigenden Zinsen profitieren. Ebenfalls<br />

profitieren werden alle Anbieter von<br />

Passivhäusern und Anbieter, die energiesparende<br />

Umbaumaßnahmen umsetzen<br />

und diejenigen Eigentümer, die ihren<br />

Immobilienbestand tatsächlich schon auf<br />

Energiesparen umgestellt haben. Bei steigenden<br />

Ölpreisen gibt es auch eine graduelle<br />

Verschiebung aus dem Umland in<br />

die engeren Stadtgürtel, weil die Mobilität<br />

teurer wird. Freilich lässt sich pauschal<br />

nicht sagen, dass die Immobilienbranche<br />

von den Belastungsfaktoren profitiert.<br />

Denn die opportunistischen Investoren sind<br />

massiv von der Zinserhöhung betroffen.<br />

Und alle Marktteilnehmer sind davon<br />

betroffen, dass der steigende Ölpreis tendenziell<br />

das gesamtwirtschaftliche Wachstum<br />

mindert.<br />

<strong>aktuell</strong>: Von der Finanzkrise ist kaum eine<br />

Bank ungeschoren davon gekommen. Sie<br />

hat auch der Deutschen Bank das 1. Quartal<br />

verdorben. Der IWF schätzt sogar, dass<br />

die Hypothekenkrise eine Billion Dollar<br />

kostet. Was heißt das für die Kredit nehmende<br />

Wohnungswirtschaft?<br />

Dr. Just: Letztendlich dasselbe, was für<br />

die gesamte Immobilienbranche gilt. Kredite<br />

werden tendenziell teurer werden<br />

müssen, um das höher empfundene Kreditrisiko<br />

zu spiegeln. Die Kreditkonditionen<br />

werden weniger lax sein als in den<br />

letzten drei Jahren. Das macht es auf der<br />

wohnungswirtschaftlichen Seite natürlich<br />

schwieriger, sich zu refinanzieren.<br />

Keine großen Wertsteigerungen<br />

bei Wohnimmobilien<br />

<strong>aktuell</strong>: Ist der Immobilienmarkt in Deutschland<br />

generell unter- oder überbewertet?<br />

Dr. Just: Die angelsächsischen Investoren<br />

waren offensichtlich der Meinung, der<br />

deutsche Markt wäre dramatisch unterbewertet,<br />

sonst hätten sie nicht so umfangreich<br />

investiert. Tatsächlich bewegen<br />

sich die Wohnungspreise seit zehn Jahren<br />

fast parallel zur X-Achse, das heißt, die<br />

Preise blieben weitgehend stabil. Allerdings<br />

muss dies keine <strong>aktuell</strong>e Unterbewertung<br />

sein, sondern könnte auch Ausdruck<br />

einer Überbewertung nach der<br />

Wiedervereinigung sein. Jetzt dürften<br />

wir eher eine leichte Unterbewertung<br />

deutscher Immobilien haben – Betonung<br />

auf leicht. Viele machen den Fehler und<br />

vergleichen Deutschland mit Großbritannien,<br />

Irland oder Spanien. Im Vergleich<br />

dazu sind wir unterbewertet, vorausgesetzt<br />

die anderen Märkte sind fair bewertet.<br />

Das glaube ich aber nicht. Ich<br />

rechne daher auch nicht damit, dass wir<br />

demnächst ein riesengroßes Unterbewertungsproblem<br />

auflösen können und dann<br />

Wertsteigerungen von 10 Prozent realisieren<br />

werden. Weder im Wohnungs- noch<br />

im Gewerbebereich. Wir werden im gewerblichen<br />

Sektor ein bisschen davon<br />

profitieren, dass viele Investoren ihr Portfolio<br />

aus Großbritannien, Irland oder Spanien<br />

nach Deutschland neu aufstellen.<br />

Das wird hier tendenziell zu Wertsteigerungen<br />

führen. Bei Wohnimmobilien<br />

könnten wir in den nächsten Jahren wieder<br />

Zuwächse im Rahmen der allgemeinen<br />

Teuerung erleben – mehr nicht.<br />

<strong>aktuell</strong>: Bei Ihren Marktuntersuchungen<br />

fällt auf, dass Sie die großen Metropolen<br />

bewerten. Für Deutschland heißt das München,<br />

Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg, Berlin.<br />

Stuttgart kommt nicht vor. Warum?<br />

Dr. Just: Tatsächlich rechnen wir auch für<br />

den Stuttgarter Büromarkt unsere Prognosemodelle<br />

zweimal im Jahr neu. Allerdings<br />

fehlt Stuttgart häufig bei unseren<br />

Präsentationen, weil die meisten ausländischen<br />

Investoren häufiger nach München<br />

und nach Frankfurt kommen und seltener<br />

nach Stuttgart.<br />

<strong>aktuell</strong>: Stuttgarter Banken und Makler<br />

behaupten, das liege daran, dass der Stuttgarter<br />

Immobilienmarkt nicht so volatil<br />

und deswegen für ausländische Investoren<br />

nicht so interessant sei.


10<br />

Interview<br />

Dr. Just: Der wichtigste Punkt ist, dass das<br />

Transaktionsvolumen im Vergleich zu<br />

Hamburg, München oder Frankfurt geringer<br />

ist. Gerade für opportunistische Investoren<br />

ist ein hohes Transaktionsvolumen<br />

wichtig, da es ein Indikator für einen<br />

leichten Exit ist. Gleichwohl zählt Stuttgart<br />

zu unseren Kernmärkten. Mitunter<br />

ist ja fehlende Volatilität eine echte Stärke.<br />

<strong>aktuell</strong>: Bei welchen Immobilien-Typen erwarten<br />

Sie am ehesten Preissteigerungen?<br />

Dr. Just: Ich erwarte bei fast allen Immobilien<br />

Wertsteigerungen. Aber man sollte<br />

seine Erwartungen nicht zu hoch setzen.<br />

Sowohl im Bürosegment als auch in anderen<br />

Segmenten rechne ich mit leichten<br />

Wertsteigerungen, die teilweise daraus<br />

resultieren, dass Portfolios umgeschichtet<br />

werden. Das gilt auch für deutsche Investoren,<br />

die aus dem Ausland zurückkommen.<br />

Auch im Wohnungssegment<br />

sehe ich leichte Wertsteigerungen, aller-<br />

KURZ GEFRAGT...<br />

…zum Konjunkturpaket der Bundesregierung<br />

Die Bundesregierung hat im November Maßnahmen zur Konjunkturförderung<br />

beschlossen. Sie reichen von Kfz-Steuerbefreiungen über Sonderabschreibungen<br />

für kleine und mittlere Unternehmen bis zur besseren steuerlichen Absetzbarkeit<br />

von Handwerkerleistungen. Insgesamt sollen die Maßnahmen weitere Investitionen<br />

in Höhe von etwa 50 Milliarden Euro anstoßen.<br />

<strong>aktuell</strong>: Welche Effekte bringt das Konjunkturprogramm<br />

der Bundesregierung<br />

für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft?<br />

Dr. Bullinger: Das Bundeskabinett hat<br />

die Finanzmittel für energieeffizientes<br />

Bauen und Modernisieren ab 2009 gegenüber<br />

den ursprünglich eingeplanten<br />

Mitteln verdoppelt. Bis 2011 sollen<br />

drei Milliarden Euro zusätzlich in das<br />

CO 2-Gebäudesanierungsprogramm<br />

fließen. Die Aufstockung der Mittel wird<br />

zu weiteren intensiven Sanierungsleistungen<br />

an den Wohnungsbeständen<br />

führen. Davon profitieren sowohl die<br />

Dr. Tobias Just (37 Jahre) studierte Volkswirtschaftslehre an<br />

den Universitäten Hamburg und Uppsala. Seine anschließende<br />

Promotion an der Universität der Bundeswehr Hamburg zum<br />

Thema Globalisierung und Ideologie wurde 2001 mit dem<br />

Wissenschaftspreis der Universität ausgezeichnet. Seit 2001 ist<br />

Just als Senior Economist bei Deutsche Bank Research für bauund<br />

immobilienrelevante Themen sowie für die Entwicklung<br />

von Branchenanalysetools verantwortlich, seit Anfang 2008 leitet<br />

er die Branchen- und Immobilienmarktanalyse. Tobias Just<br />

war von 2003 bis 2007 Mitglied der IFD-Arbeitsgruppe zur Einführung von REITs in<br />

Deutschland. Neben seinen Lehraufgaben an Hochschulen hat Just über 50 Artikel<br />

in Fachbüchern und Fachzeitschriften publiziert und 40 Studien für Deutsche Bank<br />

Research erstellt.<br />

dings allenfalls im Rahmen der allgemeinen<br />

Teuerung, wahrscheinlich sogar darunter.<br />

Das heißt, es wird keine reale Aufwertung<br />

geben. Viel mehr Schwung ist<br />

bei den gewerblichen Immobilien auch<br />

nicht drin. Auch viele B-Standorte, also<br />

Städte mit bis zu 500.000 Einwohnern,<br />

werden als Investitionsstandorte gefragt<br />

Vermieter als auch die Mieter und natürlich<br />

die Umwelt. Energie kann somit eingespart<br />

und der CO 2-Ausstoß reduziert<br />

werden. Das CO 2-Gebäudesanierungsprogramm<br />

zählt zu den zentralen Bausteinen<br />

des Klimaschutzes.<br />

Der GdW geht davon aus, dass es durch<br />

das erweiterte CO 2-Gebäudesanierungsprogramm<br />

zu nennenswerten Effekten<br />

bei den Investitionen, aber auch auf dem<br />

Arbeitsmarkt kommen wird. Nach Berechnungen<br />

sichern Investitionen in Höhe von<br />

einer Milliarde Euro zwischen 20.000 und<br />

25.000 Arbeitsplätze. Baden-Württemberg<br />

wird da keine Ausnahme machen.<br />

sein. Viele Investoren haben diese Standorte<br />

in der Vergangenheit gemieden. Die<br />

Suche nach Qualität und Wertstabilität<br />

könnte gerade diese Märkte mit geringer<br />

Volatilität attraktiv machen.<br />

Die hiesigen WohnungsundImmobilienunternehmen<br />

konzentrieren sich<br />

auf die Modernisierung<br />

– auch energetisch – ihrer<br />

Wohnungsbestände.<br />

Das Gespräch führte Dagmar Lange<br />

<strong>aktuell</strong>: Welche zusätzlichen Maßnahmen<br />

hätten Sie im Konjunkturprogramm noch<br />

für sinnvoll erachtet?<br />

Dr. Bullinger: Ermäßigte Mehrwertsteuersätze<br />

fehlen im Maßnahmenpaket. Dazu<br />

konnte sich die Bundesregierung leider<br />

noch nicht durchringen. In meinen<br />

Augen wären sie ein probates Mittel,<br />

um weitere Investitionen und letztlich<br />

die Wirtschaft anzuregen.


Stadterneuerung 11<br />

„Wohnen im Kinderland Baden-Württemberg“<br />

Initiative fordert und fördert zukunftsorientierte Projekte<br />

Gemeinsam loben die Arbeitsgemeinschaft Baden-Württembergischer Bausparkassen,<br />

das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg sowie das Ministerium für<br />

Arbeit und Soziales Baden-Württemberg regelmäßig Initiativen zu Bau- und Wohnprojekten<br />

im Land aus, die in einem Städtebaukongress münden. Die Kinder- und<br />

Familienfreundlichkeit in den Städten und Kommunen Baden-Württembergs stand<br />

als Leitmotiv über der Initiative 2007/2008. Insgesamt 65.000 Euro Preissumme vergaben<br />

die Auslober der Aktion. 12 Projekte wurden beim Kongress in der Liederhalle<br />

prämiert, unter anderen die Stadt Karlsruhe zusammen mit der Volkswohnung GmbH<br />

für die Reihenhäuser am Innenhof. Weitere sechs Projekte erhielten eine Anerkennung.<br />

Dazu gehörten die Stadt Bietigheim-Bissingen mit den Vario-Häusern der Bietigheimer<br />

Wohnbau.<br />

Beim Städtebaukongress unter der Schirmherrschaft<br />

von Ministerpräsident Günther<br />

H. Oettinger stellten Prof. Dr. Franz Pesch<br />

vom Städtebau-Institut an der Universität<br />

Stuttgart und Prof. Dr. Tilman Harlander<br />

von der Universität Stuttgart die Bedeutung<br />

des Themas als Querschnittsaufgabe<br />

der Stadtentwicklung vor. Bezahlbarer und<br />

familiengerechter Wohnraum sei ein zentraler<br />

Baustein integrierter Kinder- und Jugendpolitik.<br />

„Die kommunalen Maßnahmen<br />

reichen hier von der Bereitstellung<br />

preiswerten Wohnbaulandes und geeigneter<br />

Förderangebote für Familien mit Kindern<br />

– insbesondere für die so genannten<br />

Starterhaushalte – bis zur Entwicklung<br />

und Förderung von familien- und kinderfreundlichen<br />

Wohnformen und der Aufwertung<br />

des Wohnumfeldes“, so Harlander.<br />

„Von einem vielfältigen Wohnungsangebot<br />

und einem lebenswerten Wohnumfeld<br />

profitieren nicht nur die Städte und<br />

Gemeinden, sondern auch das Land als<br />

Wirtschaftsstandort“, ist Wirtschaftsminister<br />

Ernst Pfister überzeugt.<br />

Die Initiative hat das Thema Kinderfreundlichkeit<br />

gewählt, weil es „ohne Kinder<br />

keine Zukunft für die Städte und Gemeinden<br />

des Landes gibt“. Gut ausgebildete<br />

leistungsbereite und aktive, soziale<br />

Verantwortung tragende Bürger eines<br />

intakten Gemeinwesens gebe es weiterhin<br />

nur dann, wenn die Kommunen sich<br />

viel stärker als bisher um die nachwachsenden<br />

Generationen bemühen. Die Familien<br />

stehen künftig noch stärker im Zen-<br />

Ausgezeichnet wurden unter anderem die<br />

Würfelhäuser in Karlsruhe (links) und die<br />

Variohäuser in Bietigheim-Bissingen<br />

Wolfgang D. Heckeler, Geschäftsführer der<br />

Bietigheimer Wohnbau (links), und Jürgen Kessing,<br />

Oberbürgermeister der Stadt Bietigheim-Bissingen,<br />

bei der Preisverleihung<br />

trum des kommunalen Wettbewerbs um<br />

Einwohner und Arbeitskräfte. Daher lautet<br />

die zentrale Frage: Was kann getan<br />

werden, um attraktive Wohnangebote<br />

sowie ein sozial, räumlich und kulturell<br />

interessantes Umfeld zu schaffen, dass<br />

Familien an die Kommune bindet? Die<br />

Initiative „Wohnen im Kinderland Baden-<br />

Württemberg“ will einen Überblick über<br />

erfolgreich realisierte, innovative Projekte<br />

für mehr Kinder- und Jugendfreundlichkeit<br />

bieten, die Vorbild im ganzen Land<br />

sein können.<br />

Die Beiträge von Städten, Gemeinden,<br />

Landkreisen, privaten Projektträgern, Stadtplanern,<br />

Architekten und Bürgergruppen<br />

umfassen sowohl Einzelobjekte als auch<br />

kommunale Gesamtstrategien. Die Vielfalt<br />

der kinder- und jugendfreundlicher Angebote<br />

reicht von flexiblen erweiterbaren<br />

Wohnungstypen, über verkehrsberuhigte,<br />

anregend gestaltete Wohnquartiere und<br />

differenzierte Freiraumgestaltungen, bis<br />

zu Finanzierungs- und Förderkonzepten,<br />

die speziell auf junge Familien zugeschnitten<br />

sind.<br />

Das Zusammenspiel vieler Komponenten<br />

führt zu einem qualitativ hochwertigen<br />

Ergebnis. Die Gemeinden und Städte müssen<br />

sich Gedanken über ihr Konzept und<br />

ihre Förderung machen, von sozialintegrativen<br />

Angeboten für Familien mit Migrationshintergrund<br />

bis zu Angeboten<br />

zur besseren Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf. Diese werden durch familienfreundliche<br />

Gebäude und ein entsprechendes<br />

Umfeld unterstützt und durch gemeinschaftliche<br />

Projekte und bürgerschaftliche<br />

Initiativen ergänzt. Die Wettbewerb-Initiative<br />

setzte aus diesem Grund gleich drei<br />

Kategorien ein. Sie lauten „Kommunale<br />

Strategien und Förderkonzepte“, „Wohnbauten<br />

und Lebensräume“, „Soziale Projekte<br />

und bürgerschaftliche Initiativen“.<br />

Die Ergebnisse der Initiative sind in einer<br />

umfangreichen Broschüre dokumentiert.<br />

Die Veröffentlichung enthält zudem eine<br />

fachliche Auswertung, die allen Interessierten<br />

praktische Hinweise zur Umsetzung<br />

bietet. Die Broschüre und weitere Informationen<br />

sind über die Internetadresse<br />

www.arge-online.org abrufbar.


12<br />

Unternehmensporträt<br />

47 Millionen Euro für Modernisierung<br />

und Instandhaltung<br />

GBG legt Schwerpunkt auf Verbesserung der Wohnqualität<br />

Das<br />

Unternehmens<br />

porträt<br />

Die Stadt Mannheim ist das Zentrum der Region Rhein-<br />

Neckar-Dreieck. Der siebtgrößte wirtschaftliche Ballungsraum<br />

in Deutschland zählt seit dem Jahr 2005 zu den ausgewählten<br />

Europäischen Metropolregionen. Als heimliche Hauptstadt der Kurpfalz<br />

und als Quadratestadt ist Mannheim weit über Baden-Württemberg hinaus. Vor<br />

allem das gitterförmige Straßennetz, welches die Innenstadt der Mannheimer City<br />

gliedert, unterscheidet die Stadt von anderen deutschen Städten. Anstelle von<br />

Straßennamen weisen Buchstaben und Ziffern die Quartiere aus. Insgesamt zählt<br />

Mannheim beinahe 310.000 Einwohner. Trotz oder gerade wegen einer in Baden-<br />

Württemberg vergleichsweise hohen Arbeitslosenquote von 9,3 Prozent sehen die<br />

Menschen, die hier leben, ihren Wohnort als urbane, offene und tolerante Handels-<br />

und Dienstleistungsstadt an. Mannheim wagt Akzente in der Architektur und<br />

setzt sich mit Projekten wie der Quartiersentwicklung in verschiedenen Stadtteilen<br />

für ein Leben in einer modernen Stadtgesellschaft<br />

ein. Im Herzen dieser pulsierenden<br />

Stadt hat die Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft<br />

GBG ihren Sitz.<br />

Die GBG ist mit über 20.000 Wohnungen,<br />

in denen rund 40.000 Menschen leben,<br />

die größte kommunale Wohnungsbaugesellschaft<br />

in Baden-Württemberg. Sie<br />

wurde 1926 als Gemeinnützige Baugesellschaft<br />

von der Stadt Mannheim gegründet<br />

und hat sich im Laufe der Jahrzehnte<br />

zu einem regional orientierten, modernen<br />

Dienstleistungsunternehmen entwickelt.<br />

Angefangen bei der traditionellen Vermietung<br />

und Verwaltung von Wohnraum über<br />

die Bestandserhaltung und Modernisierung<br />

bis hin zum Neubau leistet die GBG<br />

alles aus einer Hand.<br />

In fünf dezentralen Kunden-Service-Centern<br />

der GBG können sich die Mieter beraten<br />

lassen, Service-Leistungen in Anspruch<br />

nehmen oder einfach den Kontakt<br />

suchen. Auch wenn die Gemeinnützigkeit<br />

1990 aufgehoben wurde, ist die<br />

Zielsetzung, den Menschen in der Region<br />

ein finanziell tragbares und dabei hochwertiges<br />

Zuhause anzubieten, die gleiche<br />

geblieben. „Unseren sozialen Auftrag nehmen<br />

wir aus Tradition besonders ernst.<br />

Im Mittelpunkt steht der Kunde mit seinen<br />

individuellen Wünschen und Möglichkeiten<br />

– und nicht allein die Immobilie.<br />

Als moderner Dienstleister müssen wir uns<br />

GBG-Geschäftsführer Wolfgang Bielmeier (Mitte), Prokuristen<br />

Jörg Zimmermann (links) und Bernd Klotter<br />

ständig weiter entwickeln, um den <strong>aktuell</strong>en<br />

Vorstellungen unserer Kunden und<br />

Partner gerecht zu werden“, fasst GBG-<br />

Geschäftsführer Wolfgang Bielmeier die<br />

Unternehmensphilosophie zusammen.<br />

Fokus auf Verbesserung des<br />

Wohnungsbestandes<br />

Leitlinie der Unternehmenspolitik ist nach<br />

wie vor die Attraktivitätssteigerung des<br />

Wohnungsbestandes mit einer kundenorientierten<br />

Bestandsbewirtschaftung,<br />

unterstützt durch ein umfassendes Instandsetzungs-<br />

und Modernisierungs-<br />

programm. Dafür hat das Unternehmen<br />

eine Portfoliostrategie erarbeitet, welche<br />

die sich ändernden Rahmenbedingungen<br />

wie Bevölkerungsstrukturen, Stadtentwicklung,<br />

Markterfordernisse und Wirtschaftlichkeitsparameter<br />

dynamisch berücksichtigt.<br />

Entsprechend hat die GBG im Jahr 2007<br />

über 34,2 Millionen Euro in Instandhaltung<br />

und Modernisierung investiert. Nach<br />

Plan werden im laufenden Jahr 47,1 Millionen<br />

Euro eingesetzt. Seit 2004 wird die<br />

GBG dann rund 170 Millionen Euro in ihren<br />

Wohnungsbestand investiert haben.<br />

Der klare Fokus auf die Verbesserung der<br />

Wohnqualität und der Wohnsubstanz sowie<br />

die im Jahr 2007 günstigeren wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen haben<br />

dazu beigetragen, dass die Leerstandsquote<br />

aufgrund Nichtvermietung von<br />

3,5 Prozent (2005) über 2,9 Prozent (2006)<br />

auf 2,8 Prozent (2007) ihren leichten Abwärtstrend<br />

fortsetzten konnte, auch wenn<br />

die Fluktuationsrate im Vergleich zum<br />

Vorjahr um 0,1 Prozent auf 10,3 Prozent<br />

leicht angestiegen ist.<br />

Kompetenz für sichere und<br />

günstige Energieversorgung<br />

Auch im Hinblick auf die weiter steigenden<br />

Energiepreise ist der GBG die bedarfsorientierte<br />

Bereitstellung von Heizenergie<br />

ohne Einschränkung der Behaglichkeit<br />

bei gleichzeitiger Senkung der<br />

Betriebskosten – ein bei der Wohnungswahl<br />

durchaus wichtiges Entscheidungskriterium<br />

– ein besonderes Anliegen. Mit<br />

der Wärmedämmung und anlagentechnischen<br />

Optimierung, insbesondere bei Modernisierungsmaßnahmen,<br />

dem Anschluss<br />

weiterer Wohngebäude an die Fernwärme,<br />

dem Bau und Betrieb von Photovoltaik-Anlagen<br />

wird das Ziel verfolgt, die<br />

Mietnebenkosten zu senken und die Umwelt<br />

zu schonen.


Unternehmensporträt 13<br />

Sanierung und Bewirtschaftung<br />

von Schulen<br />

Im Jahr 2005 gründete die Mannheimer<br />

Wohnungsbaugesellschaft die BBS Bauund<br />

Betriebsservice GmbH als Tochterunternehmen.<br />

Die BBS ist von der Stadt<br />

Mannheim im Rahmen des Mannheimer<br />

Public Private Partnership (PPP) – Modells<br />

mit der Planung, der Finanzierung,<br />

dem Bau bzw. der Sanierung, der Bewirtschaftung<br />

und Instandhaltung ausgewählter<br />

Mannheimer Schulen und<br />

eines Kinderhauses beauftragt. Als erstes<br />

PPP-Projekt wurde im September 2007<br />

das Kinderhaus Herzogenried übergeben.<br />

Es entstand in direkter Nachbarschaft zum<br />

alten Gebäude, das inzwischen abgerissen<br />

wurde. Hier hat die BBS kürzlich den<br />

Neubau der Käthe-Kollwitz-Grundschule<br />

fertig gestellt. Die BBS investierte in diese<br />

Maßnahme etwa 6,6 Millionen Euro. Ein<br />

weiteres Projekt der BBS ist die Generalsanierung<br />

der Integrierten Gesamtschule<br />

Herzogenried (IGMH). Hier investieren<br />

die BBS und die Stadt Mannheim ungefähr<br />

29 Millionen Euro. Die Sanierung und<br />

der Neubau von sieben Schulen plus Kinderhaus<br />

gehört zu einem PPP-Gesamtpaket,<br />

das insgesamt ein Volumen von über<br />

40 Millionen Euro umfasst.<br />

Service und soziales Management<br />

Längst reicht das Angebot von attraktiven<br />

Wohnungen für ein Wohnungsunternehmen<br />

alleine nicht mehr aus, um am Markt<br />

erfolgreich agieren zu können. Ein bedarfsgerechtes<br />

Dienstleistungsangebot,<br />

guter Service und auch die Qualität des<br />

geografischen und des gesellschaftlichen<br />

Wohnumfeldes müssen den Ansprüchen<br />

der Mietinteressenten entsprechen. Im Mai<br />

2007 stuften die Mieter in einer Mietumfrage<br />

die Dienstleistungen der GBG als gut<br />

ein. Im Vergleich zur Mieterumfrage im Jahr<br />

davor ist die Zufriedenheit mit den Dienstleistungen<br />

somit um 13 Prozent gestiegen.<br />

Seine Servicequalität hat das Unternehmen<br />

durch ein Mystery Shopping untersuchen<br />

lassen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse<br />

wurden analysiert und – wo sich<br />

Schwächen gezeigt haben – Verbesserungen<br />

vorgenommen. So hat die GBG ihren<br />

Service für Neukunden weiter verbessert.<br />

Wer in Mannheim eine Wohnung sucht,<br />

für den ist jetzt das Vermietungsteam im<br />

GBG-Hauptgebäude die erste Adresse.<br />

Das Team ist vom Erstgespräch bis zum<br />

Vertragsabschluss für seine Kunden da.<br />

In den dezentralen Kunden-Service-Centern<br />

konzentrieren sich die Mitarbeiter<br />

auf die Verwaltung. „So können wir noch<br />

Doppelhaus mit Garten im Neubaugebiet Centro Verde, Mannheim-Neckarstadt-Ost<br />

kundenfreundlicher werden, den Interessenten<br />

ein umfangreiches und <strong>aktuell</strong>es<br />

Wohnungsangebot unterbreiten“, erläutert<br />

Wolfgang Bielmeier diesen Schritt.<br />

Mit der Eröffnung eines weiteren Concierge-Büros<br />

wurde das Dienstleistungsangebot<br />

des Unternehmens weiter ausgebaut.<br />

Heute verfügt die GBG über fünf<br />

Concierge-Büros, die den Mieterinnen und<br />

Mietern mit ihren Dienstleistungen zur<br />

Verfügung stehen und gleichzeitig das<br />

Sicherheitsgefühl in ihrem Umfeld nachhaltig<br />

verbessern.<br />

Durch ein aktives Sozialmanagement unter<br />

anderem mit Nachbarschaftsmediation,<br />

einer Schuldnerberatung, Einzelfallhilfen<br />

für Mieter in schwierigen Lebenssituatio-<br />

nen, Hilfen bei Wohnungswechseln sowie<br />

dem Engagement für das Quartiermanagement<br />

in einzelnen Wohngebieten wird<br />

ein Wohnen in einem ansprechenden Umfeld<br />

und angenehmer Nachbarschaft angestrebt.<br />

Diese Bemühungen werden<br />

durch die Concierge-Büros an ausgewählten<br />

Standorten unterstützt und tragen<br />

letztlich auch zur Attraktivitätssteigerung<br />

des eigenen Wohnungsbestandes und damit<br />

zur Sicherung des wirtschaftlichen<br />

Erfolges bei.<br />

Erschwingliches Eigentum<br />

Im Sinne der Versorgung breiter Bevölkerungsschichten<br />

mit Wohnraum bietet das<br />

Unternehmen auch preisgünstiges Wohneigentum<br />

an. Trotz einer nach wie vor geringen<br />

Nachfrage nach Wohneigentum<br />

Neubaugebiet Centro Verde, Mannheim-Neckarstadt-Ost


14<br />

Unternehmensporträt/Veranstaltungstipp<br />

konnten im Mannheimer Neubaugebiet<br />

„Haselhain – Wohnen am Karlstern“ inzwischen<br />

fast alle 66 Einfamilienhäuser<br />

verkauft werden. In Neckarstadt-Ost entsteht<br />

derzeit auf einem ehemaligen Ka-<br />

Kein Weg führt am Wohnen vorbei.<br />

Wohnen ist existenziell. Unterschiedlich<br />

ist die Art des Wohnens, sind die<br />

Rahmenbedingungen und was die jeweilige<br />

Gesellschaft daraus macht.<br />

Schauen Sie sich an, wie die geschichtliche<br />

Entwicklung in Baden-Württemberg<br />

verlaufen ist.<br />

sernengelände ein neues Wohngebiet.<br />

„Centro Verde“ lädt zum Leben in der grünen<br />

Mitte Mannheims ein und verbindet<br />

die Vorteile des citynahen Wohnens mit<br />

einem ruhigen Vorstadtambiente. In den<br />

nächsten Monaten gilt es, die Doppelhaushälften<br />

und Eigentumswohnungen zu<br />

vermarkten und den restlichen Teil des<br />

Neubaugebiets bis zur Baureife zu entwickeln.<br />

Betreutes Wohnen – Innerer Heckweg in Mannheim-Seckenheim<br />

Kinderhaus Herzogenried, PPP-Projekt der<br />

Stadt Mannheim und der BBS<br />

Ausstellung: 100 Jahre <strong>vbw</strong> – 100 Jahre bauen und wohnen<br />

Am 13. Mai 2009 startet eine einwöchige<br />

Ausstellung im Haus der Wirtschaft in<br />

Stuttgart, welche die Entwicklungen der<br />

Wohnungswirtschaft, der Wohnungspolitik<br />

und des <strong>vbw</strong> in den vergangenen<br />

100 Jahren nachzeichnet. Sie gibt Antworten<br />

auf Fragen wie: Wo liegen die<br />

Wurzeln der heutigen Wohnungs- und<br />

Immobilienwirtschaft? Warum entstanden<br />

beispielsweise in den 60iger und<br />

70iger Jahren so hoch und dicht bebaute<br />

Siedlungen? In welche Richtung steuert<br />

der Wohnungsbau in den kommenden<br />

Jahren? Wie werden wir in 20 oder 30<br />

Jahren wohnen?<br />

Die Ausstellung zeigt anhand von Modellen<br />

Varianten im Wohnungsbau, sie<br />

gibt Einblick in die Geschichte des Verbandes,<br />

stellt die ersten Zeitzeugnisse<br />

des Verbandes vor und macht deutlich,<br />

welchen Wert das Wohnen in den vergangenen<br />

zehn Jahrzehnten hatte. Finanziell,<br />

qualitativ und gestalterisch hat<br />

sich das Wohnen vom „Dach über dem<br />

Kopf“ zur „Wohlfühloase“ entwickelt.<br />

Im zweiten Teil des Steinbeissaales ist<br />

gleichzeitig die Ausstellung „Wohnen im<br />

Kinderland Baden-<br />

Württemberg“ der ArbeitsgemeinschaftBaden-WürttembergischerBausparkassen<br />

zu sehen.<br />

Die Ausstellung findet<br />

im Haus der<br />

Wirtschaft, Steinbeissaal,<br />

in Stuttgart<br />

vom 13. Mai<br />

bis 20. Mai 2009<br />

statt. Sie ist jeweils<br />

von 8 bis<br />

18 Uhr zu sehen.<br />

Organisator ist<br />

der <strong>vbw</strong>.


Mitglieder <strong>aktuell</strong> 15<br />

Transparent, modern, ressourcen- und umweltschonend<br />

ist das neue Rathaus der Gemeinde Kirchdorf.<br />

Es wird mit einer Erdwärmeheizung temperiert.<br />

Die LBBW Immobilien hat 119 Wohnungen<br />

in der Wöschhalde in Villingen von<br />

der Baugenossenschaft Villingen gekauft.<br />

Der Besitzübergang findet zum 1. Januar<br />

2009 statt. „Die LBBW Immobilien ist für uns<br />

beim Verkauf der Wohnungen ein Wunschpartner.<br />

Bei ihr haben wir volles Vertrauen,<br />

dass die Rechte unserer Mieter tatsächlich<br />

gewahrt bleiben“, führt Ulrich Heine, geschäftsführender<br />

Vorstand der Baugenossenschaft<br />

Villingen eG aus. Die Baugenossenschaft<br />

Villingen und die LBBW Immo-<br />

STEG setzt Maßstäbe für<br />

Energieeffizienz in Kirchdorf<br />

Klimaschutz und Nachhaltigkeit beschäftigen die Immobilienwirtschaft. Energieeffiziente<br />

Gebäude sind gefragt und erfahren in den Augen der Nutzer eine Wertsteigerung.<br />

Angesichts hoher Energiepreise machen sich nicht nur Häuslebauer Gedanken<br />

über eine mögliche Senkung der Nebenkosten. Auch Investoren, Projektentwickler<br />

und insbesondere auch Stadtplaner und Kommunen blicken auf die Kosten<br />

für den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes.<br />

„Technisch sind die Möglichkeiten zu einer<br />

größeren Energieeffizienz von Gebäuden<br />

längst gegeben, sagt Thomas Bleier, einer<br />

der beiden Geschäftsführer der STEG Stadtentwicklung<br />

GmbH. Er verweist auf die<br />

Nutzung erneuerbarer Energien wie Erdwärme,<br />

Windkraft und Solarenergie. Die<br />

STEG unterstützt und berät Kommunen<br />

unter den Aspekten Umweltschutz, Energieeinsparung<br />

und umweltverträgliche<br />

Energiegewinnung.<br />

Eines der <strong>aktuell</strong>sten<br />

Beispiele für Nachhaltigkeit<br />

im öffentlichen<br />

Bau ist das neue Rathaus<br />

der Gemeinde<br />

Kirchdorf an der Iller,<br />

direkt an der württembergisch-bayerischen<br />

Grenze gelegen. Die<br />

3.600-Einwohner-Gemeinde<br />

entschloss sich<br />

zu einem Neubau, da<br />

das alte Rathausgebäude<br />

zu klein wurde<br />

und weder ein Ausbau<br />

noch ein Anbau möglich<br />

war. Der Neubau<br />

erfolgte im Rahmen des Landessanierungsprogramms.<br />

Nach den Vorgaben des Gemeinderats<br />

sollte sich das Gebäudekon-<br />

bilien haben im Kaufvertrag eine Sozialcharta<br />

verankert, wonach – über die gesetzlichen<br />

Mieterschutzbestimmungen<br />

hinausgehend – jeder Mieter, der zum<br />

01.01.2009 das 65. Lebensjahr vollendet<br />

hat oder eine 60-prozentige Schwerbehinderung<br />

aufweist, lebenslang vor Eigenbedarfskündigungen<br />

geschützt ist. Alle übrigen<br />

Mieter genießen diesen besonderen<br />

Kündigungsschutz über einen Zeitraum von<br />

fünf Jahren. Die Mieter der gekauften<br />

Wohnungen haben einerseits die Möglich-<br />

zept durch Bürgernähe, Transparenz, besondere<br />

gestalterische Qualitäten sowie<br />

durch kurze Wege auszeichnen, die eine<br />

effiziente Arbeitsweise ermöglichen. Einig<br />

war man sich vor allem darin, dass die<br />

Energieversorgung des Rathauses ressourcen-<br />

und umweltschonend sein sollte.<br />

Die Verantwortlichen setzten auf regenerative<br />

Energien und entschieden sich<br />

für den Einbau einer zeitgemäßen Erdwärmeheizung.<br />

Sie bedingt kaum Wartungskosten,<br />

benötigt weder Schornstein<br />

noch Bevorratungsräume. Darüber hinaus<br />

lässt sich über die Erdsonde an heißen<br />

Sommertagen eine herkömmliche Klimaanlage<br />

ersetzen. Gemeinsam mit einem<br />

Architekturbüro aus der Region erarbeitete<br />

die STEG eine städtebauliche und architektonisch<br />

hochwertige Lösung. Das<br />

Unternehmen übernahm auch die finanzielle<br />

Projektsteuerung und ist für Kommunen<br />

damit auch ein Kompass durch<br />

den „Dschungel“ der Förderprogramme.<br />

„Mit der Transparentmachung des Gebäudeenergieverbrauchs<br />

gehört Kirchdorf zu<br />

den innovativen Gemeinden“, lobt Bleier<br />

und beziffert die Kosten für die rund 9.000<br />

Quadratmeter umbauten Raum des neuen<br />

Rathauses auf rund 3,7 Millionen Euro.<br />

Baugenossenschaft Villingen verkauft 119 Wohnungen in der Wöschhalde an LBBW Immobilien<br />

keit, ihre Wohnung zu Vorzugskonditionen<br />

zu erwerben, können andererseits indes<br />

sicher sein, in ihren Wohnungen – auch<br />

bei Nichtankauf – verbleiben zu können.<br />

Die LBBW Immobilien hat in den letzten<br />

25 Jahren über 15.000 Wohnungen aus<br />

dem eigenen Bestand sozialverträglich privatisiert<br />

und dabei auch im Hinblick auf<br />

eine langfristige Altersvorsorge einem Personenkreis<br />

die Chance zur Eigentumsbildung<br />

gegeben, der sich eine Neubauimmobilie<br />

nicht leisten kann oder will.


16<br />

M ehr<br />

Mitglieder <strong>aktuell</strong><br />

„Gier ist satzungsmäßig ausgeschlossen“<br />

Freiburger Genossenschaften sind den Anforderungen voraus<br />

als Wohnen: Soziale, ökologische und ökonomische Aspekte der genossen-<br />

„ schaftlichen Unternehmensführung“, unter diesem Titel luden die drei Freiburger<br />

Wohnungsbaugenossenschaften zu einer Informationsveranstaltung in das Historische<br />

Kaufhaus in Freiburg. Sie machte deutlich, dass nachhaltiges Wirtschaften ebenso eine<br />

Antwort auf die Finanzmarktkrise wie auf den demografischen Wandel ist.<br />

„Die Lehre, die wir aus der Finanzmarktkrise<br />

ziehen müssen, ist eindeutig: Der<br />

Hyperkapitalismus ist am Ende. Welcher<br />

68er Salonmarxist hätte erwartet, dass das<br />

Finanzkapital im Jahr 2008 um seine eigene<br />

Verstaatlichung betteln würde!“, so<br />

skizzierte Gastredner Prof. Volker Eichener<br />

vom Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft,<br />

Stadt- und Regionalentwicklung<br />

der Ruhr Universität Bochum<br />

(InWIS) die <strong>aktuell</strong>e Finanzkrise. Auf der<br />

Suche nach neuen gesellschaftlichen und<br />

wirtschaftlichen Alternativen sieht er nur<br />

eine Antwort: das genossenschaftliche Unternehmensmodell.<br />

„Die Genossenschaft<br />

ist insbesondere auch deshalb dem Hyperkapitalismus<br />

überlegen, weil sie nachhaltig<br />

ist“, so Eichener.<br />

Nachhaltig heißt, die Unternehmen wirtschaften<br />

so, dass dies nicht zu Lasten zukünftiger<br />

Generationen geht. Sie legen<br />

größten Wert auf ökologische, soziale<br />

und wirtschaftliche Aspekte ihres Handelns.<br />

In Freiburg, das machten die drei<br />

Genossenschaftsvorstände deutlich, wird<br />

ökologisch gedacht: So sind etwa über<br />

60 Prozent des genossenschaftlichen Wohnungsbestandes<br />

in Freiburg energetisch<br />

saniert, weit mehr als es die Selbstverpflichtung<br />

zum Klimaschutz fordert. Das<br />

klassische Investor-Nutzer-Dilemma, das<br />

Prof. Dr. Volker Eichener überzeugte die Gäste<br />

im Historischen Kaufhaus in Freiburg, dass das<br />

Genossenschaftsmodell nachhaltig ist<br />

renditeorientierte Wohnungseigentümer<br />

vor den teuren Sanierungskosten zurückschrecken<br />

lässt, existiert bei den Wohnungsgenossenschaften<br />

nicht – denn hier<br />

sind Mieter gleichzeitig Miteigentümer.<br />

Die gegenwärtige Krise, ausgelöst durch<br />

„exzessive Gier und einer immer kurzfristigeren<br />

Orientierung“ zeige, dass das Denken<br />

in extrem kurzen Abschnitten – stets<br />

mit dem nächsten Quartalsbericht im Blick<br />

– Nachhaltigkeit ausschließt. Doch „Gier<br />

ist bei den Wohnungsgenossenschaften<br />

satzungsmäßig ausgeschlossen“, erklärte<br />

Eichener. Statt dessen setzt man lieber<br />

auf Geschäftsmodelle, die die regionale<br />

Wirtschaft stärken und damit allen nützen.<br />

So gehen circa 95 Prozent aller Aufträge<br />

der Freiburger Wohnungsgenossenschaften<br />

an heimische Handwerksbetriebe.<br />

„Die Finanzmarktjongleure haben die Genossenschaftsidee<br />

gern als altmodisch belächelt.<br />

Heute wissen wir, dass altmodisch<br />

modern sein kann, denn altmodisch bedeutet<br />

nichts anderes als nachhaltig“ so<br />

Eichener.<br />

Auch die soziale Verantwortung ist ein unmittelbarer<br />

Ausdruck der Unternehmensform<br />

„Wohnungsgenossenschaft“. Dazu<br />

gehört die Schaffung von lebenswertem<br />

Wohnraum genauso wie die zielgruppenorientierte<br />

Mieterbetreuung. Der Umgang<br />

miteinander beruht in Genossenschaften<br />

auf nachbarschaftlicher Mithilfe,<br />

Solidarität und Gemeinschaft.<br />

Die konkrete Umsetzung<br />

In einer anschließenden Gesprächsrunde<br />

verdeutlichten die geschäftsführenden<br />

Vorstände der Freiburger Wohnungsbaugenossenschaften,<br />

wie solch ein nachhaltiges<br />

Handeln in ihren Projekten konkret<br />

umgesetzt wird. Etwa durch Quartiersarbeit<br />

in Wohnanlagen mit hohem Migrationsanteil,<br />

hohem Seniorenanteil oder<br />

vielen Familien. So liegt zum Beispiel die<br />

gewerbliche Miete bei der Ladenzeile am<br />

Gerwigplatz in der Wiehre deutlich unter<br />

dem Mietspiegel, um gerade den älteren<br />

Mietern des Quartiers die Nahversorgung


Mitglieder <strong>aktuell</strong> 17<br />

Ein Unternehmen im Umbruch:<br />

Vom Verwalter zum Dienstleister<br />

Die Volkswohnung Karlsruhe steht im Wandlungsprozess<br />

Die Volkswohnung GmbH ist der größte Vermieter in Karlsruhe. Das kommunale<br />

Wohnungsunternehmen betreut rund 15.000 Einheiten, davon ca. 12.000 im eigenen<br />

Bestand. Seit 2006 leiten zwei neue Geschäftsführer das Unternehmen. Sie haben<br />

einen Change-Prozess angestoßen, der die Volkswohnung wandelt: vom Verwalter<br />

zum Gestalter und Dienstleister.<br />

„Wir wollen die Erfolgsfaktoren bewahren<br />

und die Volkswohnung gleichzeitig zu<br />

einem modernen Dienstleistungsunternehmen<br />

weiterentwickeln“, erklärte Dr.<br />

Thomas Hain, der als Geschäftsführer unter<br />

anderem für Personal und Organisation<br />

zuständig ist. Seit August 2006 ist er<br />

mit seinem Kollegen Reiner Kuklinski im<br />

Amt. Gemeinsam haben die beiden Geschäftsführer<br />

Ende 2006 den Change-Prozess<br />

angestoßen, der bis heute andauert.<br />

Das Ziel der Geschäftsführung, dass die<br />

Mitarbeiter in Zukunft mehr unternehme-<br />

zu erhalten. „Wohnungsgenossenschaften<br />

können Dinge tun, die sich nicht unbedingt<br />

rechnen, weil sie zur Mitgliederförderung<br />

gehören, auf die wir großen Wert<br />

legen“, erklärte Werner Eickhoff von der<br />

Familienheim Freiburg. Voraussetzung<br />

dafür sei jedoch stets, dass die Genossenschaften<br />

wirtschaftlich gesund bleiben.<br />

Im Bereich der energetischen Sanierung<br />

und der alternativen Energieversorgung<br />

haben Wohnungsgenossenschaften längst<br />

Die Wohnungsbaugenossenschaften setzen<br />

vermehrt auf alternative Energieversorgung,<br />

von Solardächern und -fassaden bis zu<br />

Blockheizkraftwerken<br />

rische Verantwortung tragen und somit<br />

auch auf wirtschaftliche Effizienz achten<br />

müssen, sorgte gleich zu Beginn für Unruhe.<br />

Zunächst sahen die Mitarbeiter durch<br />

die Maßnahme entscheidende Werte, wie<br />

die ökologischen und sozialen Aspekte des<br />

Gesellschaftszwecks der Volkswohnung,<br />

auf der Kippe. Zum Jahreswechsel 2007<br />

wurden Ressorts neu zugeschnitten, neue<br />

Führungskräfte von außen geholt, eine<br />

Qualitätsmanagement-Offensive gestartet,<br />

die Prozesse und Schnittstellen definiert.<br />

„Change-Management-Prozesse<br />

verlaufen nie ohne heftige Turbulenzen“,<br />

die Nase vorn. Doch auch bei den Herausforderungen<br />

des demografischen Wandels<br />

sehen sie sich gut gewappnet. So muss<br />

der Wohnungsbedarf den veränderten<br />

Ansprüchen angepasst werden – gefragt<br />

sind einerseits kleinere Wohnungen für<br />

die alternde Bevölkerung, aber auch hochwertiger<br />

ausgestattete Einheiten. „Wir<br />

stellen ein Portfolio an Wohnraum für<br />

jeden Bedarf“, fasste Reinhard Disch vom<br />

Bauverein Breisgau zusammen. Martin<br />

Weiner von der Heimbau Freiburg-Tenin-<br />

meint Heribert Fischedick, Geschäftsführer<br />

der Fischedick Beratungsgesellschaft<br />

für Organisations- und Personalentwicklung<br />

in Köln. „Vordergründig geht es um<br />

materielle Aspekte wie Zahlen, Daten,<br />

Fakten, eigentlich aber um kulturellmentale<br />

Aspekte wie handlungsleitende<br />

Werte, on-the-job-Verhalten und Rollenkompetenz.<br />

Das wird von Mitarbeitern<br />

als Angriff auf ihre kulturelle Identität erlebt.<br />

Diese kann man auch als das Substrat<br />

der Erfahrungen bezeichnen, die in<br />

der Vergangenheit mit Arbeit, Problemlösung<br />

und Interaktion gesammelt wurden“,<br />

so der erfahrene Berater.<br />

Um die Turbulenzen rund um den Change-<br />

Prozess möglichst gering zu halten, holte<br />

sich die Volkswohnung den fachkundigen<br />

Bitte lesen Sie weiter auf Seite 18<br />

gen sieht die Antwort darin, „verstärkt<br />

auf kleinräumige Wohnquartiere zu setzen“,<br />

damit die Gemeinschaft und das<br />

nachbarschaftliche Engagement gefördert<br />

werden.<br />

Derzeit stehen über 2.000 Mitglieder auf<br />

der Warteliste der Genossenschaften. Sie<br />

nehmen die zwei bis fünf Jahre Warte−<br />

zeit für eine Wohnung vor allem deshalb<br />

in Kauf, weil ihnen gute Lebensqualität<br />

wichtig ist.


18<br />

Mitglieder <strong>aktuell</strong>/Veranstaltungstipp<br />

Fortsetzung von Seite 17<br />

Prozessberater mit an Bord. Er fungiert als<br />

Lotse, der sich in den emotionalen Untiefen<br />

und den typischen Phasen und Konflikten<br />

von Veränderungsprozessen auskennt.<br />

Von Anfang an wurden die Abteilungs-<br />

und Stabstellenleiter an der Entwicklung<br />

beteiligt. Bei einem ersten<br />

Workshop im August 2006 setzten sie sich<br />

mit der strategischen Ausrichtung und<br />

ihrer Rolle im Unternehmen auseinander.<br />

Ihnen wurde außerdem Coaching angeboten.<br />

Es bietet einen festeren Stand in<br />

Zeiten der Veränderung. Zusammen mit<br />

der Geschäftsführung rangen sie um ein<br />

gemeinsames Verständnis der anstehenden<br />

Aufgaben, Ziele und Basiskompetenzen.<br />

Standen anfangs Verunsicherung, Abtauchen,<br />

offener und passiver Widerstand als<br />

Reaktion auf die angestrebten Veränderungen<br />

im Vordergrund, hat sich die Stimmung<br />

mittlerweile gewandelt. Die Akzeptanz<br />

aller Beteiligten ist gewachsen. Siegfried<br />

Pohner, Abteilungsleiter Organisation<br />

und seit Juli 2007 bei der Volkswohnung,<br />

sieht viele Vorteile in dieser konzeptionellen<br />

Vorgehensweise: „Meiner Meinung<br />

nach bietet der Change-Management-Prozess<br />

große Chancen für die Volkswohnung,<br />

sich als externer Dienstleister für die Kunden<br />

optimal aufzustellen und gleichzeitig<br />

die Qualität des Arbeitslebens in ganzheitlicher<br />

Perspektive weiterzuentwickeln<br />

Veränderungsprozesse ermöglichen es den<br />

Mitarbeitern der Volkswohnung, sich als<br />

Teil eines lernenden Unternehmens zu<br />

begreifen und unternehmerisches Handeln<br />

zu verwirklichen.“<br />

Berater Fischedick meint: „Veränderungsprozesse<br />

entwickeln sich in Phasen. Letztlich<br />

ist keine der emotionalen Reaktionen<br />

vermeidbar, denn Menschen sind betroffen.“<br />

Die Volkswohnung nahm in Kauf,<br />

dass die Zahl der Konflikte zunächst anstieg.<br />

„Auch wenn die Wohn-Nachfrage<br />

immer noch größer ist als unser Angebot<br />

– wir müssen trotzdem zu einem modernem<br />

Dienstleister werden, bei dem externe<br />

und interne Kundenorientierung sowie<br />

wirtschaftliche und prozessuale Effizienz<br />

maßgeblich sind: Weg vom Denken in Abteilungen<br />

und Zuständigkeiten hin zum<br />

Denken in Prozessen, weg von einer Anweisungskultur<br />

hin zu einer Kultur der<br />

Mitverantwortung. Nur so werden wir<br />

auch in Zukunft unseren Gesellschaftszweck,<br />

bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung<br />

zu stellen, gut erfüllen können“,<br />

resümiert Dr. Hain.<br />

Noch ist dieser Prozess des Change-Managements<br />

in vollem Gange. Dr. Hain formuliert<br />

die nahe Zukunft so: „Wir haben in<br />

diesem Jahr das Instrumentarium ‘Führen<br />

durch Zielvereinbarung’ überarbeitet,<br />

erstmalig in dieser Form angewandt und<br />

lernen derzeit mit diesem Instrument auch<br />

zu leben“. Im Themenbereich Qualitätsmanagement<br />

soll den Mitarbeitern Ende<br />

2008 ein Unternehmenshandbuch zur Ver-<br />

Energieeffiziente Konzepte im Gebäudebestand<br />

Experten stellen Sanierungsmaßnahmen und realisierte Projekte vor<br />

Eine Tagung zum Thema „Werkstatt Architektur<br />

im Bestand – Fachkongress<br />

für energieeffiziente Konzepte im Gebäudebestand“<br />

bietet die Stuttgarter Leitmesse<br />

CEP ® clean energy power 2009 am<br />

Donnerstag, den 29. Januar, an. Zehn Referenten<br />

aus Wohnungswirtschaft, Architektur<br />

und Wissenschaft geben Fachleuten<br />

Impulse, wie man kostenneutral bei der<br />

Sanierung von Mehrfamilienhäusern den<br />

CO2-Ausstoß senken und sein Haus durch<br />

geeignete Maßnahmen von der Energieschleuder<br />

zum Vorzeigeprojekt umgestalten<br />

kann.<br />

Im Rahmen des Kongresses findet außerdem<br />

ein Interview mit Experten aus der<br />

Wohnungswirtschaft statt, bei dem unter<br />

anderem Dr. Friedrich Bullinger, Geschäftsführender<br />

Vorstand des Verbands badenwürttembergischer<br />

Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

e.V. (<strong>vbw</strong>) ein Statement<br />

zum Thema Energieeffizienz abgeben<br />

wird. Die Wohnungswirtschaft, die sich<br />

mit der Produktion, Finanzierung, Bewirtschaftung<br />

und Vermarktung von Immobilien<br />

befasst, ist eine Hauptzielgruppe<br />

des Kongresses.<br />

Die Messe CEP ® clean energy power findet<br />

vom 29. bis 31. Januar 2009 in der Landesmesse<br />

Stuttgart statt. Die Themenbandbreite<br />

reicht von Biogas, Holzenergie und<br />

Pflanzenöl über Solarenergie, Kraft-Wärme-Kopplung,<br />

Erdwärme, Wärmepumpe<br />

bis hin zu Windenergie. Das Thema Ener-<br />

Der Konzern Volkswohnung erwirtschaftet<br />

mit 238 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern eine Bilanzsumme von<br />

565,5 Mio. €. Seinem Gesellschaftszweck<br />

entsprechend stellt das Unternehmen<br />

bezahlbaren Wohnraum für breite Schichten<br />

der Bevölkerung zur Verfügung.<br />

Zu den Hauptaufgaben zählen die Entwicklung<br />

von Neubauprojekten, die Erschließung<br />

und Vermarktung ehemals<br />

militärisch genutzter Liegenschaften<br />

und die kontinuierliche Modernisierung<br />

des Bestandes. Die Volkswohnung engagiert<br />

sich aber auch für innovative<br />

Konzepte zur Energieeinsparung und<br />

zum Umweltschutz. Weitere Geschäftsfelder<br />

bilden das Bauträgergeschäft,<br />

die Telemetrie und das Breitbandkabelgeschäft. <br />

fügung stehen. Dann beginnt der wichtige<br />

Prozess, einen Qualitätsstandard zu<br />

definieren und umzusetzen. „Mitarbeiter-<br />

und Führungskräftequalifizierung sind<br />

Aufgaben, die uns auch in Zukunft schwerpunktmäßig<br />

beschäftigen werden, genauso<br />

wie die permanente Verbesserung<br />

unseres ohnehin schon hohen Ausbildungsniveaus,<br />

so Dr. Hain“.<br />

Die Erfahrungen der Volkswohnung GmbH<br />

gibt Geschäftsführer Dr. Thomas Hain<br />

gerne weiter. Er ist erreichbar unter:<br />

E-Mail: thomas.hain@volkswohnung.com<br />

Tel: 0049721-3506150<br />

Die Messe ist Donnerstag und Freitag von<br />

9 bis 18 Uhr und Samstag von 9 bis 17 Uhr<br />

geöffnet. Der Eintritt kostet Donnerstag<br />

und Freitag 15,- EUR, ermäßigt 12,- EUR<br />

und Samstag 10,- EUR, ermäßigt 7,- EUR.<br />

Weitere Informationen zur Messe und<br />

zum Kongress finden Sie unter:<br />

www.cep-expo.de<br />

gieeffizienz bei Neubau und Sanierung<br />

wird ein Messeschwerpunkt sein und rund<br />

ein Drittel der Ausstellungsfläche belegen.<br />

Für diesen speziellen Themenschwerpunkt<br />

wird es auf der Messe einen optisch hervorgehobenen<br />

Messebereich unter dem<br />

Motto „Passivhaus fühlen“ geben, mit<br />

vielen Aktionen, mit denen die einzelnen<br />

Bereiche des Passivhauses dem Besucher<br />

begreifbar gemacht werden sollen.<br />

Die speziell gegründete Initiative „Pro<br />

PassiveHouse“ wirkt bei der Umsetzung<br />

dieses Konzeptes mit.


Mitglieder <strong>aktuell</strong> 19<br />

Neue Impulse für die Entwicklung sozial<br />

und ethnisch gemischter Stadtquartiere<br />

SWSG feiert 75-jähriges Jubiläum mit einem Symposium<br />

In welcher Gesellschaft wollen wir künftig in unseren Städten wohnen? Dieser wohnungspolitischen,<br />

städtebaulichen und sozialen Frage gingen Experten anlässlich des<br />

Jubiläums der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) im Oktober<br />

bei einem Symposium im Stuttgarter Rathaus nach. Der soziale Wunsch besteht,<br />

Ausgrenzung, Chancenungleichheit, Parallelgesellschaften und Ghettos nicht nur in<br />

der Landeshauptstadt zu vermeiden. Um aber gesellschaftlich und ethnisch gemischte<br />

Stadtquartiere und den Zusammenhalt der internationaler werdenden Stadtgesellschaft<br />

zu erreichen, bedarf es der gemeinsamen Arbeit von Politikern, der Wohnungswirtschaft<br />

und Bildungsträgern. Denn, das wurde in den Referaten und der Diskussion<br />

schnell klar, Bildungsmöglichkeiten und Schulqualitäten prägen ein Gebiet mindestens<br />

ebenso stark wie das Wohnungsangebot.<br />

„Der Umgang mit dem Thema Integration<br />

hat sich gewandelt“, betonte der Geschäftsführer<br />

der SWSG Wilfried Wendel<br />

in seiner Begrüßung. Zu Beginn ihres 75jährigen<br />

Bestehens sei es die wichtigste<br />

Aufgabe der SWSG gewesen, die Bevölkerung<br />

mit Wohnraum zu versorgen. Die<br />

Aufgabe bestünde natürlich immer noch,<br />

allerdings vor der Herausforderung, wie<br />

Menschen unterschiedlicher Migrationsnationalitäten,<br />

unterschiedlicher ethischer<br />

und sozialer Stellung am Besten zusammenleben<br />

können. Immerhin wohnen Menschen<br />

aus über 100 Ländern bei der SWSG.<br />

„Segregation in den Städten lässt sich nicht<br />

verhindern, Migration nicht machen“, gab<br />

der Professor für Stadt- und Regionalsoziologie<br />

an der Ruhr Universität Dr. Klaus<br />

Peter Strohmeier der Diskussion schon zu<br />

Beginn einen Dämpfer. Weichenstellungen<br />

seien jedoch möglich. Am stärksten segregiert<br />

lebten nicht die Armen, sondern die<br />

Reichen. Allerdings thematisiere das keiner.<br />

Es gelte für die Politik, Wege für den Umgang<br />

mit diesen Situationen zu finden.<br />

„Es gibt die soziale Segregation von Arm<br />

und Reich, die demografische Segregation<br />

von Alt und Jung sowie die ethnische<br />

Segregation nach Nationalität und ethnischer<br />

Zugehörigkeit“, differenzierte<br />

Strohmeier. Die soziale und demografische<br />

Segregation nehme zu, die ethnische nicht<br />

ab, lautete sein Statement. Es lasse sich<br />

eine Korrelation zwischen sozial schwierigen<br />

Gebieten und der Kindergesundheit,<br />

Fluktuation und Wahlbeteiligung<br />

der Bewohner feststellen.<br />

Besorgnis erregend sei der Blick auf die<br />

nächste Generation. „Wo die meisten Migranten<br />

und die meisten armen Menschen<br />

leben, dort wächst in den großen Städten<br />

die Mehrheit der Kinder und der folgenden<br />

Generationen heran“, so Strohmeier.<br />

Damit sei die Vererbung sozialer<br />

Ungleichheit in den Städten vorprogrammiert.<br />

An diesem Punkt müssten die Stadtpolitiker<br />

ansetzen. Betroffen ist nicht nur<br />

das Bemühen um guten, gesunden Wohnraum,<br />

sondern auch um die Bildungschancen,<br />

um die Kindergesundheit und um die<br />

gesellschaftliche Teilhabe. „Es ist unser aller<br />

Aufgabe, uns dafür einzusetzen, dass der<br />

Nachwuchs der Stadtgesellschaft einen<br />

diskriminierungsfreien Zugang zu den Bildungssystemen<br />

bekommt, die gleichen<br />

Chancen gesellschaftlicher Teilhabe und<br />

Perspektiven erhält“, so Strohmeier. Da,<br />

wo sich Menschen in den Stadtteilen engagieren,<br />

begänne die Identifikation und<br />

Teilnahme, entstünden starke Quartiere.<br />

Stuttgart zählt laut Strohmeier noch zu<br />

den Städten, die natürlich wachsen und<br />

wirtschaftlich stabil seien. „Treibstoff für<br />

die Integration ist die Arbeit, solange der<br />

Treibstoff Arbeit da ist, funktioniert die<br />

Integrationsmaschine Stadt“, betonte<br />

Strohmeier. Doch auch in der Landeshauptstadt<br />

bleibe Integration die Herausforderung<br />

der lokalen Politik. Oberbürgermeister<br />

Wolfgang Schuster widersprach<br />

nicht. Doch sieht er die Stadt mit der städtischen<br />

Gesamtkonzeption für die Integration<br />

von Zuwanderern, mit Wohnungs- und<br />

Wohnumfeldsanierungen und vor allem<br />

mit dem Partner SWSG bei der nachhaltigen<br />

Stadtentwicklung gut aufgestellt.<br />

Bernd Hallenberg, stellvertretender Hauptgeschäftsführer<br />

des vhw Bundesverband<br />

für Wohneigentum und Stadtentwicklung<br />

in Berlin, forderte die Politik dazu auf, sich<br />

in ihren Überlegungen verstärkt auf die<br />

Lebenswelten und Milieus zu konzentrieren.<br />

Erst der Blick auf die einzelnen Gesellschaftsgruppen<br />

und Wohntypen ermögliche<br />

die richtige Wohnmischung im<br />

Quartier. „Es gilt zu hinterfragen, wer<br />

mit wem wie zusammenleben wolle“, so<br />

Hallenberg. Ansonsten sei Fluktuation vorprogrammiert.<br />

So könne beispielsweise<br />

„gute Nachbarschaft“ sehr unterschiedlich<br />

verstanden werden – als hilfsbereites<br />

und enges Miteinander oder reibungsloses<br />

Nebeneinander.<br />

Wie Lutz Freitag, Präsident des GdW Bundesverband<br />

deutscher Wohnungs- und<br />

Immobilienunternehmen, sehen auch Hallenberg<br />

und Strohmeier das Gelingen von<br />

Lösungen für eine gemischte Wohn-Zukunft<br />

in den Städte nur durch eine enge<br />

Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern,<br />

Stadt- und Bildungspolitikern und der<br />

Wohnungswirtschaft. „Nur gemeinsam<br />

mit vielen Partnern lassen sich treffende<br />

Handlungsstrategien vor Ort erstellen“, so<br />

Freitag. Die Wohnungswirtschaft sei bereit,<br />

ihren Part zu mehr Integration und<br />

weniger Segregation zu leisten.


20<br />

Ausbildung/Weiterbildung<br />

Immobilienkongress der<br />

Hochschule Nürtingen-Geislingen<br />

Von Dublin bis Stuttgart – HfWU-Absolventen zieht’s in die Welt<br />

Einen facettenreichen Einblick in das weite Feld der Immobilienwirtschaft lieferte<br />

der diesjährige Immobilienkongress der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt<br />

Nürtingen-Geislingen (HfWU). Zum zehnjährigen Jubiläum des Studiengangs Immobilienwirtschaft<br />

präsentierte die Hochschule als Referenten ehemalige Studierende<br />

der HfWU mit einem breit gefächerten Themenspektrum. Sie kamen unter anderem<br />

aus Dublin und Qatar, aber auch aus Frankfurt und Stuttgart. Insgesamt zählte die<br />

Veranstaltung in der Geislinger Jahnhalle rund 200 Teilnehmer.<br />

Unter dem Motto „Blick in die Zukunft“<br />

unterstrich der 10. Immobilienkongress der<br />

Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in<br />

Geislingen beeindruckend die Vielfältigkeit<br />

der Immobilienbranche und die damit<br />

verbundenen Berufschancen. Robert Janke,<br />

Divisional Director beim europaweit tätigen<br />

Investment-Spezialisten Cushman &<br />

Wakefield in Dublin, riet trotz <strong>aktuell</strong>er<br />

Hypotheken- und Finanzkrise zur Zuversicht.<br />

Zwar zeichne sich ein deutlicher<br />

Rückgang ausländischer Investitionen ab,<br />

dennoch bleibe Deutschland ein überaus<br />

interessanter Markt. Das Fazit des in englischer<br />

Sprache gehaltenen Referats lautete<br />

„The party is over“, aber die Märkte werden<br />

sich erholen und in absehbarer Zeit<br />

wieder einen Aufwärtstrend zeigen. Dieser<br />

werde sich allerdings nicht so rasant<br />

vollziehen wie in vergangenen Jahren.<br />

Mit Blick auf die Zeit nach der Finanzkrise<br />

stellte Silke Bessenroth von Jones Lang<br />

LaSalle Asset Management GmbH in<br />

Düsseldorf die Anforderungen an ein modernes<br />

Asset Management vor. Bessenroth<br />

geht mit dem Übergreifen der Finanzmarktkrise<br />

auf die Realwirtschaft von<br />

einem Rückgang der Vermietungen und<br />

Prof. Dr. Thomas Kinateder, der Leiter des Studiengangs Immobilienwirtschaft, ermöglichte beim<br />

Immobilienkongress in der Geislinger Jahnhalle einen breiten Brancheneinblick<br />

der Mietpreise aus. Der Branche empfahl<br />

sie europaweit neue Strukturen und Standards<br />

aufzubauen.<br />

Michael Wettemann überzeugte durch<br />

einen leidenschaftlichen Vortrag über das<br />

Modell der Wohnungsgenossenschaften.<br />

Der geschäftsführende Vorstand der Frankfurter<br />

Wohnungs-Genossenschaft e.G.<br />

warb offen für die Unternehmen dieser<br />

Rechtsform. „Wohnungsgenossenschaften<br />

sind eine moderne und zukunftsfähige<br />

Wohnsolidargemeinschaft mit Tradition“,<br />

so Wettemann. Gerade für junge und flexible<br />

Menschen sei die Wohnungsgenossenschaft<br />

ein interessantes Modell. Man<br />

sei Eigentümer ohne die Last des Eigentümers<br />

tragen zu müssen.<br />

Mit dem Weg zum Wohneigentum und<br />

damit insbesondere auch der Immobilienbewertung<br />

knüpfte Dr. Markus Staiber,<br />

Gutachter bei der Allianz Lebensversicherungs<br />

AG, an das vorausgegangene Referat<br />

an. Staiber empfahl eine Immobilienbewertung<br />

in zwei Stufen: eine Standortbewertung<br />

und eine sich daran anschließende<br />

individuelle Bewertung. Zu<br />

den wichtigen Einzelschritten gehören<br />

dabei beispielsweise eine systematische<br />

Stärken-Schwächen-Analyse und das Hinzuziehen<br />

von externen Dienstleistern bei<br />

der Immobilienbesichtigung.<br />

Einen Ein- und Ausblick zum Immobilienmarkt<br />

im Nahen Osten gab Christof Birkhofer,<br />

Managing Director beim Immobilienmakler<br />

Engel & Völkers in Qatar. Nach<br />

dem Bauboom in den letzten Jahren<br />

zeigten sich nun bereits erste Marktsättigungen<br />

in der Region, so Birkhofer. Zu erwarten<br />

seien ein Rückgang der Spekulation,<br />

eine Stabilisierung des Preisniveaus,<br />

aber auch steigende Leerstandsraten. Mittelfristig<br />

prognostizierte der Immobilienfachmann<br />

eine Anpassung der regionalen<br />

Märkte des Nahen Ostens an internationale<br />

Verhältnisse.<br />

Abschließend skizzierte Christian Beck<br />

vom Immobiliendienstleister Bräutigam &<br />

Krämer, die Perspektiven des Stuttgarter<br />

Immobilienmarkts. Er sieht die Landeshauptstadt<br />

gut aufgestellt. Stuttgart<br />

punktet nach Becks Einschätzung durch die<br />

gute und breit gefächerte Wirtschaftsstruktur.<br />

Gesundheits- und Wellnessangebote,<br />

hervorragende Einkaufsmöglichkeiten<br />

und eine gute Quartiersversorgung,<br />

neue Bildungsgebote, sowie eine ökologische<br />

Baukultur zählt Beck zu den einzelnen<br />

Faktoren, die Stuttgarts Entwicklung<br />

auf dem Immobiliensektor voranbringen<br />

werden.


Ausbildung/Weiterbildung 21<br />

Thomas-Aschenbrenner-Preis an Immopoint verliehen<br />

Siedlungswerk Baden e.V. zeichnet soziales Engagement aus<br />

Anlässlich des Immobilienkongresses an der Hochschule für<br />

Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) verlieh<br />

das Siedlungswerk Baden e.V. den Thomas-Aschenbrenner-<br />

Preis für soziale Kompetenz 2008 an Immopoint. Klaus Merkle,<br />

Vorstandsvorsitzender des Siedlungswerks, und Friedrich<br />

Plettenberg, Vorstandsmitglied des Siedlungswerks, überreichten<br />

den Preis an die beiden derzeitigen Vorstände der studentischen<br />

Initiative, Stephanie Kempa und Stefan Fritz. Der erstmalig<br />

verliehene Preis setzt sich aus einem Award, einer Urkunde<br />

und einem Geldbetrag von 1.000 Euro zusammen.<br />

Immopoint stellt als gemeinnütziger Verein den Kontakt zwischen<br />

der Hochschule und der Immobilienwirtschaft her, unter<br />

anderem durch die Vermittlung von Praktika und Themen für<br />

Abschlussarbeiten. Außerdem hat sich Immopoint als eine Anlaufstelle<br />

für Studenten bei allen Fragen rund um das Studium<br />

und die Immobilienwirtschaft profiliert. Aber auch bei Fragen zu<br />

beruflichen Chancen und Perspektiven nach dem Studium hilft<br />

Immopoint mit Informationen und Ratschlägen.<br />

Der Thomas-Aschenbrenner-Preis zielt bewusst nicht auf akademische<br />

Leistungen der Studierenden ab, sondern soll besonderes<br />

Engagement für die studentische Gemeinschaft und die studentischen<br />

Belange würdigen.<br />

Über den Preis freuten sich Prof. Dr. Hansjörg Bach, Dekan des Studiengangs Immobilienwirtschaft an der<br />

HfWU Nürtingen-Geislingen, Vorstand Friedrich Plettenberg vom Siedlungswerk Baden e.V., Preisträger<br />

Stefan Fritz von Immopoint e.V., Vorstandsvorsitzender Klaus Merkle vom Siedlungswerk Baden e.V.,<br />

Preisträgerin Stephanie Kempa sowie die Professoren Volker Hardegen und Dr. Thomas Kinateder<br />

Begründet ist diese Ausrichtung des Preises in der historischen<br />

Verknüpfung des Siedlungswerks Baden und seiner Mitglieder<br />

mit der Erzdiözese Freiburg. Der Preis basiert auf den Prinzipien<br />

und Ideen der katholischen Soziallehre und deren zentralen<br />

Werten wie Gemeinwohl, Solidarität und Subsidiarität. Der Name<br />

des Preises geht zurück auf Prälat Dr. Thomas Aschenbrenner,<br />

der auf dem Deutschen Katholikentag 1929 in Freiburg das Ziel<br />

formulierte, einer möglichst großen Zahl von Familien die Chance<br />

zum Erwerb familiengerechter Eigenheime zu geben.<br />

Das Siedlungswerk Baden e.V. ist eine Vereinigung von 24 selbständigen,<br />

zumeist auf kirchliche Gründungen zurückgehender<br />

Wohnungsbaugenossenschaften im Erzbistum Freiburg und<br />

konnte im Jahr 2007 sein 60-jähriges Bestehen feiern.<br />

Der Preis umfasst den Award, eine Urkunde sowie<br />

einen Geldbetrag von 1.000 Euro<br />

Beste Absolventen<br />

mit dem <strong>vbw</strong>-Immopreis<br />

ausgezeichnet<br />

D r. Friedrich Bullinger, Verbandsdirektor<br />

des <strong>vbw</strong>, zeichnete Kathrin Ella<br />

Heiker, Georg Johannes Obermaier und<br />

Sarah Günther für die besten Leistungen<br />

im Studiengang Immobilienwirtschaft<br />

an der Hochschule für Wirtschaft<br />

und Umwelt Nürtingen-Geislingen aus.<br />

Für die besten Diplomarbeiten im Studiengang<br />

Immobilienwirtschaft erhielten<br />

auch Maximilian Oertel und nochmals<br />

Obermaier den <strong>vbw</strong>-Immopreis. Der<br />

Preis ist mit insgesamt 1.500 Euro dotiert.


22<br />

D urch<br />

Aus dem Verband<br />

Von Kleinreparaturen bis zur Generalsanierung<br />

AWI präsentierte Instandhaltungstagung in Stuttgart<br />

strategische Optimierung Potenziale im Wettbewerb steigern“, lautete das<br />

„<br />

Motto der Instandhaltungstagung, zu der die AWI Akademie der Wohnungsund<br />

Immobilienwirtschaft Baden-Württemberg GmbH in Zusammenarbeit mit der<br />

BBA Akademie der Immobilienwirtschaft e.V. Berlin am 13. Oktober 2008 eingeladen<br />

hatte. Über 50 Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet nahmen das Angebot an,<br />

sich im großen Sitzungssaal des Millennium Hotels in Stuttgart bei den geladenen<br />

Experten über <strong>aktuell</strong>e Entwicklungen aus dem Bereich des Instandhaltungsmanagements<br />

zu informieren.<br />

Das mit 48 Jahren beachtliche Durchschnittsalter<br />

deutscher Wohnimmobilien,<br />

das zahlenmäßig geringe Neubauniveau,<br />

hohe Energiepreise und die <strong>aktuell</strong>e Krise<br />

an den Finanzmärkten sprechen eine deutliche<br />

Sprache: Die Instandhaltung und die<br />

Optimierung des Instandhaltungsmanagements<br />

gehören für die Wohnungswirtschaft<br />

zu den zentrale Zukunftsthemen.<br />

Abzulesen war dies auch an der regen<br />

Beteiligung bei den Vorträgen und Diskussionsrunden<br />

rund um die rechtlichen,<br />

organisatorischen, und wirtschaftlichen<br />

Aspekte von der Kleinreparatur bis hin zur<br />

Generalsanierung ganzer Mietwohnungen.<br />

Den Auftakt machte die Rechtsanwältin<br />

Beate Heilmann von der Kanzlei Heilmann/Kühnlein<br />

mit ihrem Impulsreferat<br />

über die Trends in der Rechtsprechung zu<br />

Schönheitsreparaturen. Den inhaltlichen<br />

Schwerpunkt bildeten dabei die Urteile<br />

des Bundesgerichtshofs zu starren Renovierungsfristen,<br />

Endrenovierungsklauseln,<br />

Anforderungen an die Ausführungsqualität<br />

und die damit verbundenen rechtlichen<br />

und finanziellen Unsicherheiten. Beim<br />

anschließende Expertengespräch mit Heilmann<br />

und dem Prokuristen der Bavaria<br />

Consult GmbH in München, Dr. Josef Kraus,<br />

ging es um die zentrale Frage „wer führt<br />

künftig Schönheitsreparaturen durch –<br />

die Mieter oder die Vermieter?“. Derzeit<br />

entscheidet sich dies meist im Einzelfall.<br />

Unter den Stichworten „Transparenz – Prozessoptimierung<br />

– Kosteneinsparung“ stellte<br />

Kraus mögliche Wege zur Optimierung<br />

der laufenden Instandhaltung und des<br />

Mieterwechsels vor. Er zeigte anhand von<br />

Statistiken und Praxisbeispielen, dass getreu<br />

dem Sprichwort „Kleinvieh macht auch<br />

Mist“ in der Organisation von Kleinreparaturen<br />

für Unternehmen der Wohnungswirtschaft<br />

teils erhebliche Einsparpotenziale<br />

schlummern.<br />

Das Nachmittagsprogramm eröffnete Dr.<br />

Fred Gresens, Geschäftsführer Vertrieb der<br />

B&O Wohnungswirtschaft GmbH München,<br />

mit seinem Vortrag über Kosten und Nutzen<br />

bei Investitionen im Bestand. Dabei<br />

zeigte Gresens neben der reinen Nutzungskostenplanung<br />

auch viel versprechende<br />

Wege zur softwaregestützten Verbesserung<br />

des Instandhaltungsmanagements,<br />

von der Bestandserfassung bis zur<br />

Auftragsvergabe auf.<br />

Abgerundet wurde das Programm schließlich<br />

durch einen Erfahrungsbericht zur Sanierung<br />

eines Bestandes aus den sechziger<br />

Jahren. Detlef Tuttlies, Vorstand der<br />

GAG Ludwigshafen am Rhein, schilderte,<br />

wie die energietechnischen Sünden der<br />

Vergangenheit im Zuge einer Generalsanierung<br />

behoben werden konnten. Nicht<br />

nur die Umwelt profitiert heute von der<br />

Modernisierung. Tuttlies zeigte, dass auch<br />

die Wohnqualität und die Attraktivität<br />

des gesamten Viertels erheblich gesteigert<br />

werden konnten.


Aus dem Verband 23<br />

Blick in die Regionen<br />

Dr. Bullinger im Gespräch mit den Mitgliedsunternehmen<br />

Mit den Unternehmensbesuchen schafft Verbandsdirektor Dr. Friedrich Bullinger derzeit<br />

eine Tradition, Informationen aus den Regionen direkt in den <strong>vbw</strong> Verband<br />

baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen zu holen. Gemeinsam<br />

mit dem Referent des Vorstands, Matthias Bär, nutzt er die Möglichkeit, sich<br />

ein Bild von der regionalen Situation zu machen und mit den Unternehmensleitern,<br />

Oberbürgermeistern und Landräten über wohnungspolitische und soziale Entwicklungen<br />

zu diskutieren. Im Sommer und Herbst besuchten die beiden erneut acht Regionen.<br />

Bei Baustellen- und Projektbesichtigungen präsentieren die Wohnungsunternehmen<br />

ihre regionalen Highlights.<br />

Mit dem Projekt „Leben am Rathaus“ stellte<br />

Hans-Ulrich Kiefer, Vorstand der Baugenossenschaft<br />

Pfullingen, den Neubau des<br />

Verwaltungsgebäudes mit angeschlossenen<br />

Wohn- und Gewerbegebäuden vor.<br />

Darin sind eine Bäckerei, ein Optiker, eine<br />

Diakoniestation sowie ein Arzt und mehrere<br />

Eigentums- sowie altengerechte Wohnungen<br />

untergebracht. Das Ensemble<br />

bildet die neue Ortsmitte der Gemeinde<br />

Neckartenzlingen und ist das Prestigeobjekt<br />

der Baugenossenschaft Pfullingen.<br />

Rolf Enke, Vorstand der Kreisbaugenossenschaft<br />

Öhringen, bemängelte, dass das<br />

Land keine Fördermittel für Neubaumietwohnungen<br />

im ländlichen Raum mehr vorsieht.<br />

„Ohne die Landesförderung sind<br />

Mietwohnungen hier kaum mehr realisierbar“,<br />

so Enke. Der Wegfall der Eigenheimzulage,<br />

die Mehrwertsteuererhöhung<br />

und die gestiegenen Baupreise erschwerten<br />

zudem das Bauträgergeschäft. Die<br />

Mietnachfrage sei derzeit recht hoch,<br />

Leerstand entstehe ausschließlich fluktuationsbedingt.<br />

Die Gefahr des Wohnungsleerstands sieht<br />

auch die GWG Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft<br />

Schwäbisch Hall nicht<br />

auf sich zukommen. Die Wohnungsnach-<br />

In Heidelberg (linkes<br />

Bild) und Horb trotzten<br />

Dr. Friedrich Bullinger<br />

und Matthias Bär vom<br />

<strong>vbw</strong> Wind und Wetter,<br />

um hervorragende<br />

Projekte der Mitgliedsunternehmen<br />

zu<br />

besichtigen<br />

frage steigt insbesondere im Stadtgebiet.<br />

Derzeit baut die GWG ein Wohnheim für<br />

die Auszubildenden der Bausparkasse<br />

Schwäbisch Hall sowie Wohnheime für<br />

das Goethe-Institut und die Fachhochschule<br />

Schwäbisch Hall. Geschäftsführer<br />

Hartmut Pawlitzki führte seine Gäste<br />

unter anderem zum GWG-Neubau Solarfabrik<br />

im Solarpark und in das millionenschwere<br />

Großprojekt „Kocherquartier“.<br />

„Einen Anreiz für Sanierungen und Renovierungen<br />

könnte eine zweckgebundene<br />

Halbierung des Mehrwertsteuersatzes<br />

sein“, erklärte Bullinger in Horb. Diesen<br />

Vorschlag will Bullinger auch in die Politik<br />

tragen. Im Austausch mit Steffen Schwindhammer,<br />

Geschäftsführer der Baugesellschaft<br />

Horb, standen die Bau- und Modernisierungsleistungen<br />

der BG Horb ebenso<br />

auf der Tagesordnung wie der Wunsch<br />

der Wohnungswirtschaft an die Politik<br />

nach kürzeren Abschreibungszeiträumen<br />

für Sanierungsmaßnahmen.<br />

Über die Themen „Wohnungsneubau,Wohnraumförderung<br />

und energetische Wohnraumsanierung“<br />

sprachen<br />

Bullinger und Bär auch mit<br />

den Geschäftsführern der Bau-<br />

genossenschaft Wangen, Baugenossenschaft<br />

Löffingen und der Heimstättengemeinschaft<br />

Neckarsulm/Heilbronn. Erstmalig<br />

ist es gelungen, alle vier Heidelberger<br />

Wohnungsunternehmen – Baugenossenschaft<br />

Familienheim Heidelberg, Baugenossenschaft<br />

Neu Heidelberg, Bauhütte<br />

Heidelberg und Gesellschaft für Grund- und<br />

Hausbesitz mbH Heidelberg – mit Vertretern<br />

der Stadt an einen Tisch zu holen.<br />

Gemeinsam diskutierten sie das Thema:<br />

„Wohnungsunternehmen – Innovationsträger<br />

trotz Förderproblematik“ und besuchten<br />

Projekte wie das Studentenwohnheim<br />

„Schlierbacher Schiff“, das mit einer<br />

Holzpelletheizung beheizt wird, die neue<br />

Feuerwache, die im Passivhausstandard errichtet<br />

wurde sowie eine Seniorenwohnanlage<br />

im Pfaffengrund. „Diese Projekte<br />

zeigen, dass die Wohnungswirtschaft dem<br />

demografischen und dem Klimawandel erfolgreich<br />

begegnen. Wir sind auf dem richtigen<br />

Weg“, ist Bullinger überzeugt. Ein<br />

Informationsaustausch in dieser Konstellation<br />

soll künftig regelmäßig stattfinden.


24<br />

Aus dem Verband<br />

Mehrgenerationenhäuser verbinden<br />

Ministerin von der Leyen besucht ein Projekt in Heilbronn<br />

Voller Begeisterung sprach Bundesfamilienministerin<br />

Ursula von der Leyen in Heilbronn von der verbindenden<br />

Wirkung der Mehrgenerationenhäuser.<br />

Die Landes-Bau-Genossenschaft in Stuttgart zog<br />

eine positive Halbjahresbilanz seit Eröffnung des<br />

Hauses in der Rümelinstraße.<br />

Aus den Fachausschüssen<br />

Bei der Sitzung des Fachausschusses Multimedia<br />

berichteten drei Fachexperten über<br />

die <strong>aktuell</strong>en Entwicklungen auf dem Multimediamarkt.<br />

Volker Ackermann von der<br />

T-Mobile Deutschland GmbH, zuständig<br />

für den Bereich Wohnungswirtschaft, gab<br />

den Teilnehmern einem Überblick über den<br />

<strong>aktuell</strong>en Stand in der Branche. Er erläuterte<br />

unter anderem die Funktion und Bedeutung<br />

von internetbasiertem Fernsehen.<br />

Detlef Ammon, Bereichsleiter Geschäftskundenvertrieb<br />

bei der Kabel BW, nahm<br />

ausführlich Stellung zu den im Zusammenhang<br />

mit der Übernahme von TeleColum-<br />

Mehrgenerationenhäuser haben Konjunktur. In vielen Orten Baden-Württembergs<br />

öffnen die Wohngebäude für Jung und Alt ihre Pforten oder stehen kurz<br />

vor dem Bau. Von Weil am Rhein bis Mannheim, von Öhringen bis Radolfzell können<br />

viele Städte Mehrgenerationenhäuser vorweisen. Das Bundesministerium für Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend hat ein Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser<br />

aufgelegt. Einigen Projekten dieses Programms stattete Bundesfamilienministerin<br />

Ursula von der Leyen einen Besuch ab.<br />

Die Idee der Ministerin, dass jede größere<br />

Stadt ein Mehrgenerationenhaus haben<br />

sollte, nannte von der Leyen bei ihrer<br />

Visite in Heilbronn selbst „romantisch“.<br />

Doch die Idee hat Fuß gefasst. Mittlerweile<br />

zählt ihre Liste mehr als 500 Mehrgenerationenhäuser.<br />

Eins davon ist das Projekt<br />

der Stadtsiedlung Heilbronn. „Die<br />

Aufgabe der Mehrgenerationenhäuser<br />

ist es, Menschen dort aufzufangen, wo<br />

die eigenen und alltäglichen Netze verschwinden“,<br />

sagte von der Leyen. Es soll<br />

Menschen Halt und Heimat nach dem<br />

traditionellen Prinzip der Großfamilie und<br />

der funktionierenden Nachbarschaft geben.<br />

Denn vom Kontakt zwischen Jung<br />

und Alt profitieren alle Seiten. Die Kinder<br />

und Jugendlichen lernen von den älteren<br />

Menschen, die Senioren haben Lebendigkeit,<br />

unverkrampftes Denken und<br />

Lebensfreude um sich.<br />

Als Treffpunkte für Singles-, allein Erziehende,<br />

Senioren, Migranten und natürlich<br />

Familien bieten die Mehrgenerationenhäuser<br />

ein buntes Programm. Es reicht in<br />

Die Fachausschüsse im <strong>vbw</strong> sind beratende Gremien für den Vorstand. Die Teilnehmer<br />

treffen sich regelmäßig zwei- bis viermal pro Jahr, um <strong>aktuell</strong>e Themen, anstehende<br />

Gesetzesänderungen und wohnungswirtschaftliche Entwicklungen zu beraten.<br />

bus vorgenommenen Preiserhöhungen. Er<br />

berichtete, dass 98 Prozent der Kabelanschlüsse<br />

bis Ende 2008 modernisiert sein<br />

werden. Abschließend präsentierte Jürgen<br />

Dill das Modell SOPHIA – Soziale Personenbetreuung<br />

– Hilfen im Alltag. Das Modell<br />

bietet soziale und technische Lösungen,<br />

die den Erhalt der eigenen Häuslichkeit<br />

möglichst lange erhalten.<br />

Die Novellierung der Landesbauordnung<br />

sowie die Marktentwicklungen standen im<br />

Mittelpunkt der Diskussionen im Fachausschuss<br />

Wohneigentum. Zudem wurde über<br />

Heilbronn beispielsweise von Café-Treffen<br />

für Senioren, Bastel-, Spiel-, Lern- und<br />

Lesegruppen für Kinder und Jugendliche,<br />

über interkulturelle Kochbegegnungen,<br />

bis zu Theatergruppen und Gesundheitstreffs.<br />

Im Mehrgenerationenhaus der Landes-Bau-Genossenschaft<br />

Württemberg in<br />

Stuttgart gehört ein Kennenlernbrunch<br />

für die neuen Mieter ebenso zum Angebot<br />

wie regelmäßige Mietertreffs, ein<br />

Mieter-Café und Ausflüge. Die entstehenden<br />

Netzwerke und eine lebendige<br />

Hausgemeinschaft zählen zu den positiven<br />

Ergebnissen im Mehrgenerationenhaus.<br />

„Die Nachfrage nach dieser Wohnform<br />

ist ungebrochen groß“, so LBG-Vorstand<br />

Josef Vogel bei der ersten Halbjahresbilanz<br />

zu diesem Wohnprojekt. Mit<br />

der generationsübergreifenden Wohnform<br />

reagiert die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />

auf den demografischen Wandel<br />

und seine Folgen. „Wir ermöglichen<br />

es den Menschen, auch im hohen Alter<br />

noch in ihrem Quartier zu bleiben“, so<br />

Vogel. Das Gebäude der LBG ist barrierefrei<br />

und rollstuhlgerecht eingerichtet.<br />

neue Vertriebsstrategien bei der Wohnungsprivatisierung<br />

gesprochen. Mehrjährige<br />

Zwischenmietmodelle oder Provisionsmodelle<br />

können Anreize schaffen.<br />

Der Markt ist jedoch speziell bei der Wohnungsprivatisierung<br />

sehr inhomogen, so<br />

dass sich mittel- bis langfristige Strategien<br />

nur sehr schwer festlegen lassen.<br />

Bei der Diskussion um die Zukunft des<br />

Wohnungseigentumsmarktes herrschten<br />

unterschiedliche Meinungen vor. Einerseits<br />

bleiben die Eigenheimkäufer weg,<br />

weil sie verunsichert sind und zum Teil<br />

bereits Finanzmittel eingebüßt haben.<br />

Zum Anderen könnte durch die Finanzkrise<br />

das Immobilieneigentum für Kapitalanleger<br />

wieder interessant werden.


Termine 25<br />

Termine – FRÜHJAR ‘09<br />

JANUAR<br />

12.01. – 16.01.2009 3. Abschnitt der AWI-Fortbildung zum/zur Immobilienökonom/in (GdW)<br />

Blockmodell Flehingen<br />

26.01. – 27.01.2009 Vorbereitungslehrgang für die mündliche IHK-Prüfung<br />

zum/zur Immobilienkaufmann/frau Flehingen<br />

29.01.2009 Update Vermietung und Verwaltung:<br />

FEBRUAR<br />

Änderung der Heizkostenverordnung, Mieterhöhung Karlsruhe<br />

04.02.2009 Beschwerdemanagement in Wohnungsunternehmen – theoretische<br />

und praktische Grundlagen Stuttgart<br />

05.02.2009 Beschwerdemanagement in Wohnungsunternehmen – theoretische<br />

und praktische Grundlagen Karlsruhe<br />

10.02.2009 Beleihungswertermittlung in der Praxis Ettlingen<br />

11.02.2009 Datenbankentwicklung mit Microsoft Access in der Wohnungswirtschaft<br />

1. Baustein des dreitägigen Seminars Stuttgart<br />

12.02.2009 Grundbegriffe der Bautechnik für Mietsachbearbeiter und<br />

andere kaufmännische Angestellte in Wohnungsunternehmen Freiburg<br />

16.02.2009 Ein Jahr nach der WEG-Novelle – Aktuelle Entwicklungen<br />

und Rechtsprechungen Karlsruhe<br />

17.02.2009 Grundbegriffe der Bautechnik für Mietsachbearbeiter und<br />

andere kaufmännische Angestellte in Wohnungsunternehmen Stuttgart<br />

18.02.2009 Ein Jahr nach der WEG-Novelle – Aktuelle Entwicklungen<br />

MÄRZ<br />

SEMINARE, KONGRESSE UND KURSE<br />

und Rechtsprechungen Freiburg<br />

03.03.2009 Datenbankentwicklung mit Microsoft Access in der Wohnungswirtschaft<br />

2. Baustein des dreitägigen Seminars Stuttgart<br />

05.03. – 06.03.2009 Frühjahrstagung 2009: „Wohntrends/ Energie/ Betriebswirtschaft“ Ulm<br />

11.03.2009 Ein Jahr nach der WEG-Novelle – Aktuelle Entwicklungen<br />

und Rechtssprechungen Stuttgart<br />

12.03.2009 Beleihungswertermittlung in der Praxis Stuttgart<br />

17.03.2009 Rechtssichere Umlage von Betriebskosten Karlsruhe<br />

19.03.2009 GmbH-Reform (MoMIG) Auswirkungen auf die Wohnungswirtschaft Karlsruhe<br />

24.03.2009 Rechtssichere Umlage von Betriebskosten Freiburg<br />

31.03.2009 Rechtssichere Umlage von Betriebskosten Stuttgart


26<br />

Impressum<br />

<strong>vbw</strong> <strong>aktuell</strong>:<br />

Ihr punktgenauer Werbeträger<br />

Sie erreichen:<br />

– über 400 große Wohnungs- und Immobilienunternehmen in Baden-Württemberg<br />

– Wichtige Entscheider in Kommunen, Banken, Firmen und Betrieben<br />

Wichtige Daten<br />

Geplante Erscheinungstermine 2009 Mai 2009 September 2009<br />

Juli 2009 Dezember 2009<br />

Mediadaten und Preise<br />

Technische Daten<br />

Anzeigenschluss jeweils 3 Wochen vor Erscheinen<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>vbw</strong><br />

Verband<br />

baden-württembergischer<br />

Wohnungs- und<br />

Immobilienunternehmen e.V.<br />

Herdweg 52, 70174 Stuttgart<br />

Telefon 0711 16345-120<br />

Telefax 0711 16345-109<br />

www.<strong>vbw</strong>-online.de<br />

e-mail: schubert@<strong>vbw</strong>-online.de<br />

Redaktion: Dr. Friedrich Bullinger, Marion Schubert<br />

Gestaltung: C.W.G Creativ-Werbung, Stuttgart<br />

Druck: Göhring Druck, Waiblingen<br />

Auflage 2.500 Exemplare<br />

Reichweite 10.000 Leser<br />

Weitester Leserkreis 15.000 Leser<br />

1/4 Seite quer (190 x 66 mm)<br />

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Anzeigenspalten 6/Spaltenbreite 27,5 mm<br />

Digitale Druckunterlagen Leonardo Pro 0711 2369096


<strong>vbw</strong><br />

Verband<br />

baden-württembergischer<br />

Wohnungs- und<br />

Immobilienunternehmen e.V.

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