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Verteiler 1-2022

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Fortsetzung ...

In Bruchsal wurde eine große Sammelstelle

eingerichtet. Auch in den Kommunen im

Landkreis Freudenstadt wurde erneut gesammelt

und bei der Feuerwehr in Horb für

weitere Transporte eine „Logistik-Base“ eingerichtet.

Bereits am 18. März um 18.30 Uhr trafen

sich die neun Fahrzeuge der Feuerwehren

aus den Landkreisen Freudenstadt und

Karlsruhe unter Anführung des Freudenstädter

Kreisbrandmeisters Frank Jahraus beim

Rasthof Hohenlohe an der A6. Mit dabei

war ein Sattelzug aus Horb-Betra, der von

einem dortigen Spediteur zur Verfügung

gestellt und von zwei Feuerwehrangehörigen

der Feuerwehrabteilung Betra gesteuert

wurde. Ein weiterer gesponserter

Sattelzug war ebenfalls am Feuerwehrzentrum

in Horb gestartet und schon unterwegs

nach Polen. 28 Fahrer hatten das

gemeinsame Ziel am Samstagabend

gegen 18.30 Uhr in Polen anzukommen.

Auch bei dieser Fahrt waren wieder einige

Tankpausen und Fahrerwechsel notwendig.

Beim Verlassen der Autobahn A4 bei

der Stadt Jaroslaw fuhr der komplette Konvoi

zu einem Verkehrsunfall dazu. Ein Traktor

war mit seinem Anhänger auf der

Landstraße umgestürzt. Die Helfer aus

Deutschland versorgten den Traktorfahrer.

Auf der anderen Seite des Unfalls hielt ein

Reisebus mit amerikanischen Soldaten an.

In einer „internationalen Hilfsaktion“ wurde

die Ladung des Anhängers auf die Seite

geschafft und der Traktor wieder auf die

Räder gestellt. Die Fahrt konnte nach einer

dreiviertel Stunde fortgesetzt werden.

Um 18.30 Uhr wurde das Dorf Belcez erreicht.

Auch hier wurden die Helfer vom

Seite 12

Der zweite Transport geht nach

Polen und in die Ukraine

Bürgermeister und vom Kreisfeuerwehrkommandanten

erwartet und freundschaftlich

begrüßt.

Übernachtet wurde dieses Mal in einer

Turnhalle im Dorf Belcez, in der normalerweise

ukrainische Flüchtlinge für eine

Nacht untergebracht wurden, bevor sie

dann weiterfahren bzw. in Bussen weitertransportiert

wurden.

Am nächsten Morgen ging es schon wieder

früh los. Der eine Teil des Konvois lieferte

nach dem Frühstück die humanitären

Hilfsgüter wieder im Sportstadion in der

Kreisstadt Tomaszow ab. Die anderen fuhren

bis zur EU-Grenzstation nach Hrebenne.

Die Übergabe der Feuerwehrausrüstung

war bei der 2. Tour direkt an die

ukrainischen Feuerwehrkameraden geplant,

die bereits etwa 100 Meter hinter

dem ukrainischen Grenz-Schlagbaum warteten.

Die Zollabfertigung gestaltete sich

langwierig. Nach etwa eineinhalb Stunden

war man auf der ukrainischen Seite und

wurde dort sehr herzlich von einer Führungskraft

(Olek) der Feuerwehr Lemberg

empfangen. Die Ukrainer hatten zwei

große Lastwagen mitgebracht. Auch ein

Stapler stand für das Umladen der Feuerwehrgeräte

bereit. Nach etwa zwei Stunden

waren alle Feuerwehrgeräte

umgeladen und an die ukrainischen Kameraden

übergeben. Der Grenzübertritt zurück

nach Europa dauerte wieder mehr als

eine Stunde und so traf man um 14.30 Uhr

auf die Kameraden, die bereits am Hotel

warteten. Nach dem Mittagessen wurde

gegen 16 Uhr die Rückfahrt angetreten.

Gegen 10 Uhr morgens verabschiedeten

sich die Kameraden aus Karlsruhe beim

Rasthof Hohenlohe von den Freudenstädter

Feuerwehrleuten und am Weinsberger

Kreuz trennten sich die Wege in Richtung

Stuttgart bzw. in Richtung Mannheim. Die

Verantwortlichen waren froh, dass auch

dieser zweite Hilfstransport unfallfrei verlief

und alle Beteiligten wieder gesund und

munter zuhause ankamen. Die Kameraden

aus dem Landkreis Karlsruhe wurden in

Bruchsal von Kreisbrandmeister Bordt und

vom Ersten Landesbeamten Bühler begrüßt.

Landrat Dr. Rückert aus dem Landkreis Freudenstadt

ließ es sich nicht nehmen und begrüßte

die Freudenstädter Einheit beim

Feuerwehrhaus in Dornstetten. Dort war

auch der Dornstetter Bürgermeister Bernhard

Haas mit dazu gekommen.

Bereits am 22. April startete erneut ein Sattelzug

mit 33 Paletten Hilfsgütern ab dem

Feuerwehrzentrum in Horb nach Polen, um

die Menschen im Landkreis Tomaszowski

Lubelski aber auch die Menschen in der

Ukraine zu unterstützen. Organisiert und

koordiniert wurde auch dieser Transport

Die humanitären Hilfsgüter wurden von den Helfern aus Freudenstadt und Karlsruhe im Sportstadion im polnischen

Tomaszow abgeladen.

Die Übergabe der Feuerwehrausrüstung erfolgte direkt an die ukrainischen

Feuerwehrkameraden.

wieder von Mitarbeitenden aus dem Landratsamt

Freudenstadt.

Bei einer Online-Dienstbesprechung im Regierungsbezirk

Karlsruhe am 23. März berichtete

der Freudenstädter Kreisbrandmeister

den Kolleginnen und Kollegen von

den Hilfsaktionen für die Ukraine. Bei diesem

Gespräch teilte der Kommandant der

Feuerwehr Karlsruhe, Stadtdirektor Florian

Geldner, mit, dass drei Fahrzeuge bei der

Feuerwehr Karlsruhe zur Ausmusterung bereitstehen.

Der Freudenstädter Kreisbrandmeister

nahm diesen Hinweis sofort auf und

so wurde die Idee geboren, einen Fahrzeugkonvoi

für die Ukraine zu organisieren.

Ziemlich schnell nahm dieses Projekt Formen

an und Fahrt auf und aus einigen

Landkreisen und Gemeinden kamen Fahrzeugangebote.

Acht Feuerwehrfahrzeuge

der Stadt Karlsruhe, der Gemeinden Birkenfeld,

Schonach, Wurmberg, Forst und

Eggenstein-Leopoldshafen standen zur

Überführung in die Ukraine im Angebot.

Darunter befanden sich fünf Löschgruppenfahrzeuge,

ein Schlauchwagen und sogar

zwei Drehleiterfahrzeuge. Der Start war für

den 29. April geplant.

Der Freudenstädter Landrat, Dr. Klaus Michael

Rückert, gab grünes Licht zur Übernahme

der kompletten Kosten und für die

Organisation durch die Stabsstelle Bevölkerungsschutz.

Die Planung lief im Landratsamt

Freudenstadt ab jetzt auf Hochtouren.

Zunächst wurde der Kontakt mit den polnischen

und ukrainischen Behörden über den

Partnerlandkreis hergestellt. Nun stand ein

Ultimatum im Raum: am 14. April – Dienstschluss

– mussten sämtliche Papiere den

ukrainischen Behörden vorgelegt werden,

damit die Zollabfertigung auf ukrainischer

Seite vorbereitet und pünktlich abgeschlossen

werden konnte. Dies war eine „sportliche“

Vorgabe für alle Beteiligten – vor

allem für die Städte und Gemeinden bezüglich

der Papiere für die Zollabfertigung

in Deutschland. Wichtige Tipps und Unterstützung

kamen dabei vom Hauptzollamt

in Nagold und von der Verkehrsbehörde

beim Regierungspräsidium Karlsruhe.

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