Web_WR_1122
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SCHWEIZER LEBENSSTIL.<br />
WOHNEN. DESIGN.<br />
CHF 12<br />
Berg und Tal<br />
11—22<br />
SCHWEIZER MÖBEL UND DESIGN.<br />
WELLNESS.
ANNIVERSARY COLLECTION<br />
Anlässlich unseres 150-jährigen Bestehens<br />
feiern wir mit der Jubiläumskollektion das<br />
zeitlose Design unserer Ikonen und unsere<br />
außergewöhnliche Handwerkskunst.<br />
Mehr unter fritzhansen.com<br />
Alinea | 4051 Basel | alineabasel.ch<br />
Ambiente Einrichtungskonzepte | 8640 Rapperswil | ambiente.ch<br />
Amrein Wohnen | 6010 Kriens-Luzern | amrein.ch<br />
Boutique Danoise | 4010 Basel | boutiquedanoise.ch<br />
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Thomas Rickli Raumdesign | 8400 Winterthur | thomasrickli.ch<br />
Ueli Frauchiger Design | 4800 Zofingen | frauchiger-design.ch<br />
Wohnbedarf | 4010 Basel · 8500 Frauenfeld · 8001 Zürich | wohnbedarf.ch
DEFINING NORDIC DESIGN<br />
SINCE 1872<br />
Serie 7️ Anniversary Edition<br />
Design Arne Jacobsen
editorial<br />
Von Tamins über<br />
Castasegna nach Corseaux<br />
11—22<br />
WORT<br />
BERNADETTE BISSIG<br />
ILLUSTRATION<br />
HELENA ZINGARELLA<br />
Auch der Herbst hat uns zahlreiche<br />
schöne Tage beschert. Die<br />
Wanderbegeisterten unter Ihnen<br />
haben sich wohl so oft wie möglich<br />
die Bergschuhe geschnürt,<br />
um einen Gipfel zu erklimmen und<br />
den Blick ins Tal zu geniessen. Mal<br />
abgesehen davon, dass auch wir<br />
gerne in die Berge fahren, widmen<br />
wir unsere Novemberausgabe<br />
dem Thema Berg und Tal.<br />
So waren wir für unsere Reportagen<br />
zu Besuch in Graubünden,<br />
genauer gesagt in Tamins (S. 34),<br />
machten einen Abstecher zur ehemaligen<br />
Zollstation – heute ein<br />
Minimuseum namens Sala Viaggiatori<br />
– im Bergeller Bergdorf<br />
Castasegna (S. 48) und reisten ins<br />
Tessin in die Monti di Lugano, um<br />
einen Einblick in das faszinierende<br />
Haus eines Künstlerpaares zu erhalten.<br />
Weiter führte unser Weg<br />
an den Genfersee, um dort eine<br />
Familienwohnung zu begutachten<br />
(S. 56). Und zu guter Letzt waren<br />
wir auf Stippvisite im Hotel Beausite<br />
in Zermatt (S. 60). Stets eine bezaubernde<br />
Bergkulisse vor Augen.<br />
Sie mögen sich nun fragen,<br />
warum wir unseren Blick in dieser<br />
Ausgabe nicht über die Grenze<br />
haben schweifen lassen, sondern<br />
nur vom Berg ins Tal und vice<br />
versa. Dies hat einen triftigen<br />
Grund, denn wir bieten in diesem<br />
Heft auch dem Schweizer Design<br />
eine Plattform. Angesagte<br />
Schweizer Produkte finden Sie auf<br />
Seite 66; ein Interview mit dem<br />
neuen Leitungsteam des Schweizer<br />
Traditionsunternehmens Lehni,<br />
das heuer sein 100-Jahre-Jubiläum<br />
feiert, ist auf Seite 28 zu lesen. Und<br />
damit noch nicht genug: Wir berichten<br />
zudem über die Lancierung<br />
des Labels Altherr und Altherr und<br />
porträtieren den jungen Brand<br />
Studio Atebo. Wie sich Innenarchitekturstudierende<br />
in Design<br />
üben (S. 18) und was es an den Zurich<br />
Design Weeks zu sehen gab<br />
(S. 20), erfahren Sie obendrauf.<br />
Ich wünsche Ihnen eine erhebende<br />
Lektüre. Und erklimmen Sie doch<br />
wieder mal einen Berggipfel,<br />
der Blick ins Tal macht alle Anstrengungen<br />
wett.<br />
Bernadette Bissig<br />
Chefredaktorin<br />
5
AUFTAKT<br />
Schweizer<br />
Szene<br />
FOKUS<br />
Berg und Tal<br />
EDITORIAL<br />
Von Tamins über Castasegna<br />
nach Corseaux<br />
Bernadette Bissig, Chefredaktorin<br />
05<br />
BACKSTAGE<br />
Blick hinter die Kulissen<br />
08<br />
DESIGN<br />
Produkte und Objekte<br />
Neuheiten<br />
10<br />
LANCIERUNG<br />
Die Schreinerei als Designlabor<br />
Studio Atebo – neuer Brand für junges Design<br />
14<br />
LANCIERUNG<br />
Neu aufgelegt<br />
Re-Editionen von Altherr und Altherr<br />
16<br />
TALENTE<br />
Wie Design entsteht<br />
Innenarchitektur-Studierende bei H100<br />
18<br />
ARCHITEKTUR<br />
Wohnen am Berg<br />
Minimalistischer Kunstbau im Bergdorf Tamins<br />
34<br />
PANORAMA<br />
Glaskunst im Grenzposten<br />
Ausstellung mal anders<br />
48<br />
WOHNREPORTAGE<br />
Gekonnte Marriage von<br />
Alt und Neu<br />
Einblicke in einen aussergewöhnlichen Umbau<br />
5 0<br />
WOHNREPORTAGE<br />
Aus zwei mach eins<br />
Charakterstarke Wohnung in Corseaux<br />
56<br />
INNENARCHITEKTUR<br />
Mondän, gemütlich, zeitgemäss<br />
Das stilvoll renovierte Hotel Beausite<br />
60<br />
SZENE<br />
Ein Rückblick auf die<br />
Zurich Design Weeks<br />
Ausgewählte Highlights<br />
20<br />
JUBILÄUM<br />
Vorwärts zu alter Grösse<br />
Das Leitungsteam von Lehni im Gespräch<br />
28<br />
6
TRENDS<br />
Produkte &<br />
Wohnwelten<br />
SERVICE<br />
News, Tipps<br />
& Adressen<br />
SCHWEIZER MÖBEL UND DESIGN<br />
Präzise Perfektion<br />
Die Schweizer Designszene mit neuen Produkten<br />
66<br />
MAKING OF<br />
Organische Raffinesse<br />
Raffinierte Badmöbel-Kollektion, Talsee<br />
74<br />
WELLNESS<br />
Wohltuende Auszeit<br />
Für die Entspannung zuhause<br />
78<br />
NACHGEFRAGT<br />
Adrian Bernhard<br />
Der CEO von Brunner Küchen über das Familienunternehmen,<br />
Unikate und seine eigene Küche<br />
82<br />
SCHAUFENSTER<br />
Für Sie ausgewählt<br />
Alles rund ums Einrichten<br />
84<br />
FACHGESCHÄFTE<br />
«Es gibt gute und<br />
schlechte Patina»<br />
Möbelhaus H100, Zürich<br />
88<br />
FACHGESCHÄFTE<br />
«Es ist ein Zusammenspiel von<br />
Ästhetik und Funktionalität»<br />
Schreinerei Spicher AG, Brugg<br />
92<br />
FACHGESCHÄFTE<br />
«Wir fokussieren uns auf<br />
natürliche Schlafsysteme»<br />
Sleepgreen, Luzern<br />
96<br />
HOTELTEST<br />
Eine neue Tiroler<br />
Architekturperle<br />
The Secret Sölden, Österreich<br />
102<br />
BRANCHE<br />
Neues aus der Szene<br />
People, Events, News<br />
106<br />
IMPRESSUM<br />
110<br />
VORSCHAU<br />
Carte blanche<br />
112<br />
7
ackstage<br />
Blick hinter<br />
die Kulissen<br />
Neues Zuhause<br />
Wir waren mit<br />
Fotografin Elisa<br />
Florian zu Gast bei<br />
der Familie Schranz.<br />
Anneka, Malin,<br />
Michel und Emil<br />
wohnen seit Kurzem<br />
in einem Bündner<br />
Kunstbau, den sie<br />
eigenhändig umgebaut<br />
haben (S. 34).<br />
Mit Umsicht geplant<br />
Marketing Managerin<br />
Simone Ensslin<br />
(rechts) ist die treibende<br />
Kraft hinter<br />
unserer Wohnrevue-Eventreihe.<br />
Mehr Impressionen<br />
zum Anlass finden<br />
Sie auf Seite 106.<br />
Alles im Grünen<br />
Im «Pratone» von<br />
Gufram lässt sich<br />
prächtig fläzen. Was<br />
unser Redaktor und<br />
Creative Director<br />
Rik Bovens an<br />
der Radical-Italian-Design-Party<br />
im H100 ausgiebig<br />
zelebrierte.<br />
11—22<br />
Gemeinsame Sache<br />
Designprojekt<br />
Garderobe: Hanspeter<br />
Wirth von der<br />
Hochschule Luzern<br />
(links) und Fabio<br />
Dubler vom H100<br />
briefen die Innenarchitektur-Studierenden<br />
(S. 18).<br />
8
design<br />
Produkte und<br />
Objekte<br />
BILDER MARY FERNANDEZ STUDIO<br />
11—22<br />
Traditionelles Teppichknüpfen neu interpretiert<br />
Raffiniert und zeitgenössisch sind die Berberteppiche des Labels My Moroccan Rug. Die Knüpfwerke bestechen<br />
mit ihrer Intensität, die an das farbenprächtige Land im Nordwesten Afrikas erinnert. Die Designerin hinter diesen<br />
Preziosen ist die gebürtige Marokkanerin Khalida. Nach vielen Jahren in Paris lebt sie mit ihrer Familie in der Schweiz.<br />
Nachdem sie als Möbeldesignerin tätig war, besann sie sich vor einiger Zeit auf ihre Wurzeln. In ihrem Atelier in Cham<br />
entwirft sie seither Berberteppiche, die sich in ihrer Erscheinung von klassischen Entwürfen abheben: «Ich wollte das<br />
traditionelle Handwerk neu interpretieren», sagt die Designerin zu ihrem Ansatz. Aus ihren Dessins fertigen marokkanische<br />
Frauen die Teppiche in aufwendiger Handarbeit und verleihen diesen durch die spezifische Knotentechnik<br />
den ganz typischen flauschigen Floor. Neben den diversen Entwürfen im Angebot, die klangvolle Namen wie «Hatab»,<br />
«Sahar» oder «Abir» tragen, designt Khalida auch Berber nach individuellen Wünschen. BB<br />
MY-MOROCCAN-RUG.COM<br />
10
design<br />
11—22<br />
Design inspired by Bündnerland<br />
Der Bündner Handwerksverein<br />
Mobiglias hat Anfang Jahr zum<br />
zweiten Mal einen Design-Wettbewerb<br />
ausgerufen: Junge Designschaffende<br />
sollten die Bündner<br />
Handwerkstradition neu interpretieren.<br />
Zehn Projekte wurden<br />
von einer Fachjury ausgewählt und<br />
anlässlich der «Neue Räume 22»<br />
der Öffentlichkeit präsentiert. Abgebildet<br />
sind die Projekte «Scarsola»<br />
von Justinas Zuklys, gefertigt von der<br />
Schreinerei Ruwa und der Polsterin<br />
Sereina Brosi, sowie «Macun» von<br />
Sahra Khan, produziert von der<br />
Schreinerei Dalini. RB<br />
MOBIGLIAS.CH<br />
Lokales Handwerk hoch zwei<br />
Studio Krach, das sind Designer<br />
Lukas Baumgartner und Schreiner<br />
Severin Meier. Zusammen haben<br />
sie den «Sihl Stuhl» entwickelt, der<br />
aus lokalen Hölzern mitten in Zürich<br />
produziert wird. Nun haben sie die<br />
Version mit gepolsterter Sitzfläche<br />
vorgestellt. Der Bezugsstoff ist von<br />
Hand gewoben und mit einer sanften<br />
Musterung versehen. Entworfen und<br />
hergestellt wird das Gewebe von<br />
der Zürcher Textildesignerin Vera<br />
Bruggmann. Erhältlich ist der Stuhl in<br />
den Farben Ubootgelb, Schaumrosa,<br />
Tiefblau und Bachgrün. RB<br />
STUDIOKRACH.CH, VERALYNN.CH<br />
11
design<br />
Kontrastreiche Formensprache<br />
Organische Formen stossen auf<br />
markante Ecken. Diese Gegensätze<br />
vereinen sich zum «Daybed von<br />
Diwane». Das Sitz- und Liegesystem<br />
kann durch die Kompatibilität der<br />
einzelnen Bauteile individuell umgebaut<br />
werden. Es ist dadurch als Sofa,<br />
Daybed oder Sessel nutzbar. Für<br />
den Polsterstoff aus Wolle kann aus<br />
72 verschiedenen Farben ausgewählt<br />
werden. Das neue Möbelstück von<br />
Piade wird zu 100 Prozent in Schweizer<br />
Manufakturen hergestellt. SH<br />
GLOBAL-SHOP-DESIGN.CH<br />
Ein Holztablett macht blau<br />
Entworfen und hergestellt von Atelier<br />
Volvox, überzeugt das Serviertablett<br />
«Eih Ferro» durch eine minimalistische<br />
Konstruktion, kombiniert<br />
mit der individuellen Maserung<br />
des Holzes. Durch die Zugabe von<br />
Metallsalzen entsteht bei der Bearbeitung<br />
eine chemische Reaktion,<br />
eine Technik, die schon vor zweitausend<br />
Jahren zum Einsatz kam.<br />
Dadurch verändert sich das Holz je<br />
nach Maserung ganz unterschiedlich,<br />
wodurch jedes Eichenholztablett<br />
durch die blaue Verfärbung zu einem<br />
Unikat wird. SH<br />
ATELIERVOLVOX.CH<br />
11—22<br />
12
lancierung<br />
Die Schreinerei<br />
als Designlabor<br />
WORT<br />
RIK BOVENS<br />
BILD<br />
PATI GRABOWICZ<br />
Studio Atebo wird zur<br />
Plattform für junges<br />
Schweizer Design und<br />
stellt neue Produkte<br />
vor. Die Wohnrevue<br />
begleitet den Launch.<br />
Rechte Seite<br />
Flavia Brändle, Fabio<br />
Rutishauser und<br />
Fritz Jakob Gräber<br />
in der Schreinerei<br />
Atebo.<br />
Drei Designer, eine Schreinerei und<br />
viel Tatendrang — bei Studio Atebo<br />
tut sich was. Fabio Rutishauser<br />
gründete den Möbelbrand 2020<br />
zusammen mit der Schreinerei Atebo<br />
und lancierte eine Kollektion bestehend<br />
aus Tisch, Bank, Hocker sowie<br />
einem Beistelltisch. Nun geht der<br />
Ostschweizer Designer und Wahlzürcher<br />
den nächsten Schritt: Er will<br />
mit Studio Atebo eine Plattform für<br />
junges Schweizer Design schaffen.<br />
Dazu hat sich Rutishauser tatkräftige<br />
Unterstützung geholt: Fritz Jakob<br />
Gräber und Flavia Brändle. Diesen<br />
legte er kein Briefing vor, sondern<br />
offerierte ihnen eine Carte blanche.<br />
Kollektiver Prozess<br />
Brändle und Gräber liessen sich darauf<br />
ein; aus dem Auftrag entwickelte<br />
sich eine kollegiale Zusammenarbeit<br />
— und auch die Schreinerei Atebo<br />
zeigte sich offen gegenüber einem<br />
kollektiven Entwicklungsprozess.<br />
«Irgendwann fuhren wir jede Woche<br />
nach Steinach in die Schreinerei»,<br />
erzählt Rutishauser glücklich. «Man<br />
nahm uns wahr und akzeptierte<br />
uns in der Werkstatt», fügt Brändle<br />
an. Gräber trieb den Ansatz auf<br />
die Spitze: Er experimentierte vorwiegend<br />
vor Ort an seinen Entwürfen<br />
und fand an den Maschinen zu einer<br />
sanften Formensprache. Brändle<br />
hingegen verfolgte einen systemischen<br />
Ansatz und arbeitete mit den<br />
Schreinern an einer formschönen<br />
Holzverbindung. Entstanden sind<br />
eigenständige Produkte, die in ihrem<br />
Gestus jedoch wiederum an die minimalistisch-frische<br />
Formen sprache<br />
der existierenden Kollektion von<br />
Fabio Rutishauser anknüpfen. «Es<br />
war enorm spannend, im Dialog mit<br />
den Schreinern an den Verbindungen<br />
zu tüfteln», hält Gräber fest.<br />
Zuletzt entwickelten die drei in gemeinsamer<br />
Arbeit mit Eva-Maria Beer<br />
die Farbenwelt des Brands und suchten<br />
nach einem umweltverträglichen<br />
Finish. Damit ist nun alles angerichtet<br />
für eine erfolgreiche Lancierung, die<br />
Möbel sind produktionsreif.<br />
Wir präsentieren die neue<br />
Kollektion von Studio Atebo in der<br />
nächsten Ausgabe der Wohnrevue.<br />
STUDIOATEBO.CH<br />
11—22<br />
14
lancierung<br />
11—22<br />
15
lancierung<br />
Neu aufgelegt<br />
11—22<br />
WORT<br />
SABRINA HOBI<br />
BILD<br />
PIA GRIMBÜHLER<br />
Klassisch, zeitlos, unvergänglich:<br />
Kürzlich hat das Label Altherr und<br />
Altherr Re-Editionen lanciert. Es<br />
handelt sich dabei um den Entwurf<br />
der Stehleuchte und des Sessels des<br />
Architekten Alfred Altherr Junior<br />
aus den 1960er-Jahren. Initiiert hat<br />
das Projekt dessen Enkelin Johanna<br />
Altherr. Sie hat sich der Aufgabe<br />
gestellt, auf den Design-Grundlagen<br />
ihres Grossvaters Re-Editionen zu<br />
entwickeln. Alfred Altherr Junior war<br />
ein bekannter und wichtiger Schweizer<br />
Designer. Nun will Johanna Altherr<br />
mit der neu gegründeten Firma<br />
die Tradition des «Made in Zürich»<br />
fortsetzen und diverse Entwürfe<br />
revidieren und produzieren. Darüber<br />
hinaus ist es ihr ein Anliegen, auf die<br />
Geschichte des Schweizer Designs<br />
aufmerksam zu machen. Die Wiederauflage<br />
der Stehleuchte ist dabei ein<br />
erster Schritt in diese Richtung.<br />
ALTHERRUNDALTHERR.CH<br />
16
talente<br />
Dozent Hanspeter Wirth analysiert<br />
im Lager des Möbelhauses H100 mit<br />
Studierenden die Machart und Verarbeitung<br />
des «Rey-Stuhles». Bruno Rey entwarf den<br />
Sperrholzstuhl 1971 für Dietiker.<br />
Wie Design entsteht<br />
11—22<br />
WORT<br />
BERNADETTE BISSIG<br />
BILD<br />
AYSE YAVAS<br />
Die Aufgabe<br />
Beim Projekt «Ankommen<br />
– Fortgehen»<br />
gilt es eine Garderobe zu<br />
entwerfen, die modular<br />
ausbaubar ist sowie den<br />
Anforderungen an den<br />
Funktionsbereich Entrée<br />
und den Bedürfnissen<br />
der Praxis entspricht.<br />
Die Garderobe soll<br />
eigenständig als Möbel<br />
und Designobjekt<br />
funktionieren wie auch<br />
als Produktfamilie, die<br />
mehrere Funktionen<br />
abdeckt. Die Wohnrevue<br />
begleitet den Entstehungsprozess.<br />
Was muss ein Entwurf erfüllen, um<br />
am Markt bestehen zu können? Mit<br />
dieser Fragestellung beschäftigen<br />
sich Studierende des Studienganges<br />
Innenarchitektur an der Hochschule<br />
Luzern (HSLU) in Form eines Designprojektes.<br />
Dieses Semester wird das<br />
Projekt zusammen mit dem Zürcher<br />
Möbelhaus H100 umgesetzt. Die gemeinsam<br />
formulierte Aufgabe – den<br />
Entwurf einer Garderobe – hat zum<br />
Ziel, ein aktuelles und praxisorientiertes<br />
Bedürfnis der Kundschaft von<br />
H100 abzudecken. Als Wettbewerb<br />
formuliert, wird zum Schluss der Entwicklungsphase<br />
ein Entwurf ausgewählt,<br />
in kleiner Stückzahl produziert<br />
und danach von H100 vertrieben.<br />
Eine anspornende Ausganslage<br />
– umso prickelnder war die<br />
Atmosphäre bei der Lancierung<br />
des Projektes, die kürzlich im H100<br />
stattfand. Nachdem Inhaber Fabio<br />
Dubler den Studierenden einen<br />
Einblick in das Geschäftsmodell<br />
sowie Inputs zum Vorgehen gegeben<br />
hatte, tauchten die Studierenden in<br />
den Fundus des Möbelhauses ein.<br />
Die Nachwuchsdesignerinnen und<br />
-designer hatten ein bestehendes<br />
Objekt zu analysieren, welches ihnen<br />
als Referenz für Materialisierung,<br />
Stil oder Verarbeitung dienen sollte.<br />
«Kein Leichtes, so viele Eindrücke,<br />
schwierig sich zu begrenzen», war<br />
der Tenor. Nichtsdestotrotz kreieren<br />
die Studierenden nun erste Entwürfe<br />
aus ihren Impressionen. Dazu Professor<br />
Hanspeter Wirth: «Es ist unser<br />
Ziel, dass die Studierenden rasch in<br />
die Umsetzungsphase gehen.» Ein<br />
zielführender Tipp. Denn allzu viel<br />
Zeit bleibt nicht. In einem Monat<br />
müssen bereits erste Resultate präsentiert<br />
werden. Wir sind gespannt.<br />
HSLU.CH/INNENARCHITEKTUR, H100.CH<br />
18
szene<br />
Diese Seite<br />
«Neue Räume 22»<br />
war einer der Partnerevents<br />
der Zurich<br />
Design Weeks.<br />
Neben Sonderschauen,<br />
nationalen<br />
und internationalen<br />
Ausstellern sorgten<br />
auch die beiden<br />
Labels Gufram und<br />
Memphis Milano<br />
(im Bild Objekte von<br />
Gufram en miniature)<br />
für Furore.<br />
11—22<br />
Ein Rückblick auf die<br />
Zurich Design Weeks<br />
Die im September erstmals<br />
durchgeführte Veranstaltung<br />
gewährte einen breiten Einblick<br />
in das vielfältige Designschaffen<br />
in der Limmatstadt. Wir zeigen<br />
die Highlights.<br />
20
szene<br />
Zehn Designikonen<br />
Sie haben die Geschichte der Inneneinrichtung<br />
nachhaltig geprägt: die<br />
Designklassiker. Einige von ihnen<br />
sind zu wahren Ikonen geworden.<br />
Das Fachgeschäft Wohnbedarf<br />
widmete sich während der Zurich<br />
Design Weeks dieser Thematik. So<br />
waren zehn Designikonen (im Bild die<br />
Sitzskulptur «Living Tower») aus dem<br />
Hause Vitra zu sehen. Die Ausstellung<br />
gab Einblick in die Geschichten<br />
hinter den einzelnen Entwürfen,<br />
bot Aufschluss darüber, was einen<br />
Designklassiker ausmacht und wie<br />
ein Entwurf zur Ikone wird. BB<br />
WOHNBEDARF.CH<br />
11—22<br />
Gefühlte Sicherheit<br />
Inwiefern können gestaltete Objekte<br />
gesellschaftliche Probleme<br />
lösen? Damit haben sich die beiden<br />
Jungdesignerinnen Ava Toyloy<br />
und Eileen Good im Rahmen ihrer<br />
Bachelorarbeit an der Zürcher<br />
Hochschule der Künste befasst.<br />
Mit den Mitteln des Speculative<br />
Designs sind sie der Frage nach<br />
gefühlter Sicherheit im öffentlichen<br />
Raum nachgegangen. Das Resultat<br />
sind sogenannte «Wearables»,<br />
die beim Tragen das Stresslevel<br />
messen und reagieren, sobald die<br />
tragende Person sich bedrängt<br />
oder bedroht fühlt. BB<br />
INDUSTRIALDESIGN.ZHDK.CH<br />
21
szene<br />
Farbenfroher Parcours<br />
Von Plakatsäule zu Plakatsäule,<br />
ganze 150 an der Zahl: Eine<br />
Gruppenausstellung zeigte in<br />
der Innenstadt während der drei<br />
Wochen dauernden Veranstaltung<br />
einen bunten Einblick in die Plakatgestaltung.<br />
Dabei präsentierten<br />
die Teilnehmenden ihre freie Interpretation<br />
des Veranstaltungsthemas<br />
Uncover. Wer sich aufmachte, die<br />
Werke zu entdecken, fand ein buntes<br />
Potpourri an typografischen Arbeiten,<br />
Fotografien, Illustrationen und<br />
Collagen vor. BB<br />
DESIGNWEEKS.CH<br />
11—22<br />
Designträchtige Anlaufstelle<br />
Alle Wege führten hierhin: Das Museum für Gestaltung an der Ausstellungsstrasse 60 diente während der Zurich<br />
Design Weeks als Designzentrale mit Infopoint. Zudem gewährte die temporäre Ausstellung «Textiler Garten» Einblick<br />
in das facettenreiche Schaffen von Textilkünstlerinnen rund um den Globus. Die filigrane Licht-Installation «Bloom»<br />
von Luciano dell'Orefice und Xavier Aymon setzte sich in verschiedenen Varianten an den Mauern des Museums<br />
und weiteren architektonischen Elementen fest und liess das Gebäude aus der Bauhauszeit in einem neuen Licht<br />
erstrahlen. Weiter gab es die permanente Ausstellung «6 Zimmer × 6 Positionen», die Collection Highlights sowie die<br />
Swiss Design Lounge zu sehen. BB<br />
MUSEUM-GESTALTUNG.CH<br />
22
szene<br />
Im Schaufenster<br />
De Sede präsentierte während der<br />
Dauer der Veranstaltung eine Kollaboration<br />
mit der Textildesignerin<br />
Franziska Born. Im Zentrum stand<br />
dabei der legendäre Tatzelwurm der<br />
Schweizer Möbelmanufaktur. Die Designerin<br />
bearbeitete fünf Elemente<br />
des vor fünfzig Jahren lancierten<br />
Sofas «DS-600» mit Airbrush, Schablonen<br />
und einem Fundus weiterer<br />
Gestaltungselemente. Und dies alles<br />
gut sichtbar im Schaufenster des<br />
Jelmoli. So entstanden fünf einzigartige<br />
Elemente, jedes in seiner Art<br />
ein Original. Diese zeigt De Sede nun<br />
während rund einem Jahr an diversen<br />
Events und Anlässen. BB<br />
DESEDE.CH<br />
11—22<br />
Rohes Material, sinnliches Design<br />
Rege besucht war der Hotspot,<br />
den Heinz Caflisch von der Okro<br />
Gallery und Fabio Hendry von<br />
Hotwireextensions in einem Innenhof<br />
in der Zürcher Innenstadt kreiert<br />
hatten: Sie funktionierten eine<br />
charakterstarken Kellerraum zum<br />
Showroom um und zelebrierten mit<br />
einer reichen Auswahl an Collectible<br />
Design eine sinnliche Atmosphäre.<br />
Die beiden kuratierten unter dem<br />
Titel «Raw Senses» rund 50 Designschaffende,<br />
die sich in ihrer Arbeit<br />
in verschiedensten Formen mit<br />
Materialität befassen. RB<br />
HOTWIREEXTENSIONS.COM,<br />
OKRO.COM<br />
24
New PH 5 colours<br />
next generation of<br />
beautiful.<br />
Entdecken Sie die Louis Poulsen Kollektion bei folgenden Händlern:<br />
Anliker Home AG Bern, Laupenstr. 8, 3008 Bern // Ambiente Einrichtungskonzepte AG, Marktgasse 4-8, 8640 Rapperswil // Ammon-Ideen, Neugasse 18,<br />
3177 Laupen // Brechbühl Interieur AG, Hauptstr. 54, 2560 Nidau bei Biel // Boutique Danoise, Aeschenvorstadt 36, 4010 Basel // Buchwalder Linder AG,<br />
Im Zöpfl i 2, 6004 Luzern // Hans Späti AG Wohnkultur, Neumarkt 1, 8400 Winterthur // Holm AG, Brandschenkenstr. 130, 8002 Zürich // Hugo Peters AG,<br />
Schiffl ände 32, 8001 Zürich // Licht & Concept AG, Langgasse 6, 9008 St. Gallen // Leuchten Arena Zug, Chamerstr. 115, 6300 Zug // Messer Wohnen AG,<br />
Tellstr. 14, 4512 Bellach // Möbel Meier AG, Seminarstr. 99, 5430 Wettingen // Neumarkt 17, Neumarkt 17, 8001 Zürich // Nordic & friends GmbH, Thunstr. 16,<br />
3005 Bern // Pomatti AG, Via dal Bagn 61, 7500 St. Moritz // Quadrat AG, Bernstr. 178, 3052 Zollikofen // Schaublicht GmbH, Baslerstr. 40, 4102 Binningen //<br />
Wohndesign Albrecht, Kantonsstr. 24, 3930 Visp
szene<br />
Von Rosen, Kurkuma und Lavendel<br />
Was haben Blumen und Gewürze mit<br />
Teppichen zu tun? Wer dem Teppichgeschäft<br />
Negra Carpet & Home<br />
einen Besuch abstattete, wusste<br />
danach, wie die Naturfasern zur<br />
Teppichherstellung zu ihrer Farbe<br />
kommen. Nämlich durch Rosen,<br />
Kurkuma oder Lavendel. Neben den<br />
natürlichen Färbemitteln werden<br />
für die hochwertigen Kreationen<br />
ausschliesslich nachhaltige und<br />
nachwachsende Rohstoffe eingesetzt.<br />
Die Familie Khodarahm<br />
gewährte während der Zurich Design<br />
Weeks umfassende Einblicke in die<br />
faszinierende Welt und Entstehung<br />
der handgeknüpften Teppiche. BB<br />
NEGRA.CH<br />
11—22<br />
Was ist Überübermorgen?<br />
Welche Vorstellungen von der Zukunft<br />
haben wir? Die Foulards von<br />
Lina Brunekreeft gehen dieser Frage<br />
nach. Dafür interviewte die Designerin<br />
ihr Umfeld zur persönlichen<br />
und globalen Zukunft. Die Antworten<br />
übersetzte die Designerin in Motive<br />
und Muster. Die Kollektion entstand<br />
im Rahmen einer Bachelorarbeit<br />
an der Hochschule Luzern und<br />
war während der Dauer der Zurich<br />
Design Weeks im Schaufenster von<br />
Atelier Volvox zu sehen. BB<br />
ATELIERVOLVOX.CH<br />
26
jubiläum<br />
Vorwärts zu alter Grösse<br />
WORT<br />
RIK BOVENS<br />
BILD<br />
LEHNI<br />
Lehni feiert Abschied, Neuanfang<br />
und Jubiläum zugleich.<br />
Ein Gespräch mit Niels Blättler<br />
und Benedetta Agostini.<br />
Rechte Seite<br />
Das neue Leitungsteam<br />
bei Lehni:<br />
Benedetta Agostini,<br />
Creative Direction,<br />
Niels Blättler, Geschäftsführer,<br />
und<br />
Antonio Monaci,<br />
Inhaber der Firma.<br />
Ende August wurde im Dübendorfer<br />
Schörli für einmal kein Blech abgekantet.<br />
Stattdessen fand sich<br />
die Schweizer Designszene in der<br />
Produktionshalle von Lehni ein, um<br />
das 100-jährige Bestehen des Familienbetriebs<br />
zu begehen. Für Niels<br />
Blättler, Geschäftsführer, und Benedetta<br />
Agostini, Creative Direction,<br />
war es der erste offizielle Auftritt in<br />
ihren neuen Rollen.<br />
Benedetta Agostini, wie kam es<br />
zum Führungswechsel bei Lehni?<br />
Doris Lehni Quarella hatte meinem<br />
Mann Antonio die Firma übergeben.<br />
Heinz und Ursula Menet wurden<br />
mit der Geschäftsführung betraut,<br />
sind aber nun im Pensionsalter. Wir<br />
haben uns deshalb vor einem Jahr<br />
entschieden, dass ich mich stärker<br />
einbringe und Niels der Richtige ist,<br />
um Lehni in die Zukunft zu führen.<br />
Heinz bleibt als Technischer Leiter<br />
erhalten. Das Jubiläum war der<br />
passende Zeitpunkt für den Neustart.<br />
Niels Blättler, was fasziniert Sie<br />
an Ihrem neuen Arbeitgeber?<br />
Lehni ist in sich beeindruckend<br />
konsistent gewachsen. Hier in Dübendorf<br />
wurde die Schweizer Designgeschichte<br />
mitgeprägt, es ist ein<br />
reichhaltiges Fundament vorhanden.<br />
Dieses Vermächtnis ist Geschenk,<br />
aber auch Verpflichtung für uns.<br />
Welche Ziele haben Sie sich in<br />
dieser Hinsicht gesetzt?<br />
NB In einem ersten Schritt<br />
müssen wir die Präsenz am Markt<br />
sicherstellen und unsere Möbel mehr<br />
Leuten zugänglich machen — wir<br />
wollen ausbrechen aus der Nische.<br />
BA Lehni ist für alle da. Das zeigt<br />
sich am Regal: Es ist zeitlos, an vielen<br />
Orten einsetzbar und sehr aktuell.<br />
Sie wollen die Vielseitigkeit des<br />
Lehni-Regals sichtbar machen.<br />
NB Ja, denn zeitlos bedeutet<br />
auch, dass etwas in verschiedensten<br />
Kontexten funktioniert. Und das<br />
Möbel von Christen ist ja nicht nur<br />
Regal, sondern kann auch Sideboard<br />
oder Garderobe sein.<br />
BA Genau, ein Systemmöbel mit<br />
verschiedenen Funktionen, das sich<br />
individuell konfigurieren lässt. In den<br />
neuen Farben ist es noch wandelbarer.<br />
Wir zeigen damit, dass Metallmöbel<br />
auch warm wirken können.<br />
Mit welcher Haltung gehen Sie<br />
die Creative Direction an?<br />
BA Lehni ist für mich — das sieht<br />
auch mein Mann so — ein Lebensstil.<br />
Das soll auch in Zukunft so bleiben.<br />
Wir sind unserer Geschichte, unseren<br />
Möglichkeiten und unserem Material<br />
treu. Es ist nicht der einfachste Weg,<br />
aber für Lehni ist es der richtige.<br />
Mit der Schaffung Ihrer Position<br />
wurde etwas konkret gemacht, das<br />
seit jeher fester Bestandteil der<br />
Kultur von Lehni ist.<br />
BA Ja, wir haben gesehen, dass<br />
eine künstlerische Leitung gefehlt<br />
hat. Früher war die Beziehung<br />
zu Architektur, Design und Kunst<br />
selbstverständlich. Mit Andreas<br />
11—22<br />
28
jubiläum<br />
11—22<br />
29
jubiläum<br />
Links<br />
Im Werkgebäude von<br />
Lehni, ein Entwurf<br />
des Architekten<br />
Ernst Gisel, werden<br />
seit 1975 Metallprodukte<br />
gefertigt.<br />
Mit dem Umzug nach<br />
Dübendorf wurde die<br />
serielle Fertigung<br />
intensiviert und die<br />
Kollektion kontinuierlich<br />
erweitert.<br />
11—22<br />
Christen oder Donald Judd war der<br />
Dialog damals sehr eng und ist aus<br />
der persönlichen Beziehung heraus<br />
entstanden. Man hat sich gekannt<br />
und verstanden.<br />
NB Einem solchen Umfeld wollen<br />
wir nun wieder mehr Aufmerksamkeit<br />
schenken. Denn wenn wir die<br />
Geschichte von Lehni weitertragen<br />
wollen, dann müssen wir auch unseren<br />
Beitrag dazu leisten.<br />
Ist die Arbeit mit Kunstschaffenden<br />
noch ein Thema bei Lehni?<br />
NB Einerseits haben wir die<br />
industrielle Produktion. Andererseits<br />
ist da die Manufaktur, wo wir unsere<br />
Küchen oder Sonderanfertigungen<br />
für Architekten produzieren. Im<br />
Hintergrund arbeiten wir auch heute<br />
noch an Aufträgen für Kunstschaffende,<br />
zum Beispiel mit der Zürcher<br />
Künstlerin Zilla Leutenegger.<br />
LEHNI AG<br />
1922 gründete der kulturinteressierte<br />
Rudolf Lehni senior neben dem Zürcher<br />
Kunsthaus eine Bauspenglerei. 100 Jahre<br />
später ist die Firma noch immer in Familienbesitz<br />
und prägt die Schweizer Designszene<br />
aktiv mit.<br />
lehni.ch<br />
30
FOKUS<br />
Berg und Tal<br />
32
ARCHITEKTUR<br />
Wohnen am Berg<br />
Minimalistischer Kunstbau im Bergdorf Tamins<br />
34<br />
PANORAMA<br />
Glaskunst im Grenzposten<br />
Ausstellung mal anders<br />
48<br />
WOHNREPORTAGE<br />
Gekonnte Marriage von<br />
Alt und Neu<br />
Einblicke in einen aussergewöhnlichen Umbau<br />
5 0<br />
WOHNREPORTAGE<br />
Aus zwei mach eins<br />
Charakterstarke Wohnung in Corseaux<br />
56<br />
INNENARCHITEKTUR<br />
Mondän, gemütlich, zeitgemäss<br />
Das stilvoll renovierte Hotel Beausite<br />
60<br />
33
architektur<br />
Wohnen<br />
am Berg<br />
11—22<br />
WORT<br />
RIK BOVENS<br />
BILD<br />
ELISA FLORIAN<br />
Rechte Seite Ein traditionelles<br />
Schieferdach<br />
überspannt das<br />
gestufte Bauvolumen.<br />
Das Haus späht über<br />
den Hügel hinab ins<br />
Tal: Dort fliessen Vorder-<br />
und Hinterrhein<br />
zusammen. Im Hintergrund<br />
der nebelverhangene<br />
Piz Fess.<br />
Bei Reichenau, wo Vorder- und<br />
Hinterrhein zusammenfliessen,<br />
liegt hoch am Hang das beschauliche<br />
Bergdorf Tamins.<br />
An einem Hügel, leicht abseits,<br />
liegt ein charmantes Gebäude.<br />
Hier lebt seit Kurzem die<br />
Familie Schranz. Wir haben sie<br />
in ihrem neuen Zuhause besucht<br />
und sind der Geschichte<br />
des Kunstbaus auf den Grund<br />
gegangen.<br />
34
architektur<br />
11—22<br />
35
architektur<br />
Eine schmale Treppe führt hinauf<br />
vor den skulpturalen Bau. Spätestens<br />
hier erkennen Fachkundige,<br />
aus wessen Feder dieser stammt:<br />
Das Gebäude trägt modernistische<br />
Züge. Doch ein Trichterfenster<br />
und die massive Bauweise<br />
fallen auf. Die Holztür trägt eine<br />
charakterstarke Patina.<br />
Tradition und Moderne<br />
1974 hat Rudolf Olgiati dieses<br />
Wohnhaus für das Ehepaar Schorta<br />
entworfen. Nach zwei Jahren stand<br />
der Bau bereit zum Einzug. Bis zu<br />
seinem Tod im vergangenen Jahr<br />
lebte der Hausherr in Tamins.<br />
Das Haus zeigt wichtige Merkmale<br />
von Rudolf Olgiatis Baustil.<br />
Anders als sein Sohn Valerio baute<br />
er hauptsächlich im Bündnerland<br />
und suchte nach der Synthese von<br />
lokaler Tradition und Architektur.<br />
In unverkennbarer Manier schuf<br />
er Bauwerke, die scheinbar gegensätzliche<br />
Elemente zur Symbiose<br />
bringen. Dabei ufert die Handschrift<br />
des Architekten bisweilen<br />
aus, nimmt kubistische Züge an.<br />
Schonungslos kontrastiert Olgiati<br />
den nüchternen Funktionalismus<br />
der Moderne mit reich patinierten<br />
Bauteilen, fragmentierten Raumkompositionen<br />
oder Archetypen<br />
der Bündner Bautradition. Dabei<br />
ging er niemals restaurativ vor,<br />
sondern stellte die Architektur in<br />
eine intime Beziehung mit dem<br />
Ort. Das macht die Werke von Rudolf<br />
Olgiati zu Baukunst.<br />
Kubistisches Bergtal<br />
Betritt man das Haus, entfalten<br />
sich die Pfade und Gänge des<br />
Gebäudes wie ein Hasenbau.<br />
Ein schmales Entrée von beeindruckender<br />
Raumhöhe führt über<br />
eine Handvoll Stufen hinauf zu<br />
Unten Blick vom Vorplatz<br />
auf das Haus<br />
Schorta: Massive<br />
Wände, ein Trichterfenster<br />
und ein gestauchter<br />
Torbogen<br />
kennzeichnen den<br />
Bau klar als Werk von<br />
Olgiati.<br />
Rechte Seite Der Blick<br />
auf die Nordseite des<br />
Haus Schorta: Linksoben<br />
ist das Eckfenster<br />
des Elternschlafzimmers,<br />
unten der<br />
Eingang zur Einlegerwohnung<br />
zu sehen.<br />
11—22<br />
36
architektur<br />
11—22<br />
37
architektur<br />
einem verzweigten Podest. Die kubistischen<br />
Wände erinnern an ein<br />
Bergtal.<br />
Haus im Hang<br />
Der behagliche Zwischenraum bildet<br />
das Herz des Hauses und ermöglicht<br />
eine Übersicht über die<br />
ansonsten verwinkelte Raumabfolge:<br />
Links ein Halbgeschoss<br />
mit offenem Atelierraum und kompaktem<br />
Schlafzimmer. Daneben<br />
führt eine kurze Treppe hinab in<br />
den kleinen Naturkeller. Hangseitig<br />
sind Schutzraum und Nasszellen<br />
angelegt, über dem Eingang situiert<br />
ein weiteres Schlafzimmer mit<br />
Blick auf den Vorplatz. Ein schmaler<br />
Gang führt in den hinteren Teil<br />
des Hauses zur angegliederten Einlegerwohnung.<br />
Der Schnitt zeigt,<br />
dass das Gebäude aus zwei kombinierten<br />
Bauvolumen besteht, wobei<br />
sich das Obergeschoss auf gleicher<br />
Höhe wie die Hügelspitze befindet.<br />
Hier liegen Elternschlafzimmer,<br />
Küche sowie Wohn- und Essbereich<br />
mit Blick ins Tal.<br />
Drei Glücksfälle<br />
Vor rund einem Jahr hat Michel<br />
Schranz, Architekt mit eigenem<br />
Büro, in Tamins eine Garage in<br />
Holzbauweise umgesetzt. Durch<br />
den Auftrag wurde er aufmerksam<br />
auf das benachbarte Gebäude:<br />
das Haus Schorta. Ein Glücksfall,<br />
denn seine Frau Anneka, Innenarchitektin<br />
bei Okro, und er suchten<br />
mit Tochter Malin und Sohn<br />
Emil seit ihrem Umzug von London<br />
nach Chur nach dem passenden<br />
Zuhause. Ein zweites Mal<br />
hatten sie Glück: In einem Bieteverfahren<br />
erhielten sie den Zuschlag.<br />
Unverzüglich machte sich<br />
das Ehepaar an die Planung. In<br />
London hat Michel als Architekt<br />
häufig im Bestand gearbeitet und<br />
konnte den Zustand der Substanz<br />
und die anfallenden Arbeiten gut<br />
einschätzen.<br />
Ein drittes Mal zeigte sich<br />
das Glück: Der Vorbesitzer hatte<br />
noch bis kurz vor seinem Tod in<br />
die Renovation der Gebäudehülle<br />
investiert.<br />
Oben Wiederverwertete<br />
Komponenten<br />
gehören zur Handschrift<br />
von Olgiati.<br />
Im Bild die zweiflüglige<br />
Schlafzimmertür<br />
im Halbgeschoss.<br />
Das Holzgefäss ist<br />
von Othmar Prenner,<br />
die beiden Stühle<br />
sind Fundstücke aus<br />
London.<br />
Rechte Seite Das<br />
steinerne Waschbecken<br />
stammt aus der<br />
Sammlung des Architekten,<br />
der Hocker<br />
ist von Jamie Shaw.<br />
Dahinter ist der Abgang<br />
zum Naturkeller<br />
zu sehen. Die Pendelleuchte<br />
«Dodecahedron»<br />
ist ein Entwurf<br />
des befreundeten<br />
Architekten Christian<br />
Wassmann.<br />
11—22<br />
38
architektur<br />
11—22<br />
39
architektur<br />
Rechts Das patinierte<br />
Gebälk kommt in<br />
Kombination mit der<br />
stilvollen Einrichtung<br />
bestens zur Geltung.<br />
Am Esstisch «Arcos»<br />
von Röthlisberger<br />
stehen ein «Cresta»-Stuhl<br />
von Dadadum<br />
und ein «Chair<br />
One» von Magis, begleitet<br />
von zwei Vintagestühlen,<br />
einer<br />
Leuchte von Louis<br />
Poulsen und einem<br />
Glasobjekt von Lobmeyr.<br />
Der Sessel «Utrecht»<br />
ist von Cassina,<br />
die Stehleuchte<br />
von Artemide. Kunst<br />
von Carl von Malaisé<br />
(links) und James<br />
Harris (hinten) bereichern<br />
das Ambiente.<br />
11—22<br />
40
architektur<br />
11—22<br />
41
architektur<br />
11—22<br />
42
architektur<br />
Linke Seite Die ursprüngliche<br />
Küche wurde<br />
durch eine schlichte<br />
Küchenzeile mit Stahlabdeckung<br />
ersetzt. Der<br />
«Juicy Salif» stammt<br />
noch vom Vorbesitzer.<br />
Der Fischkrug heisst<br />
«Gluckigluck». Der<br />
Schwamm «Leo» ist von<br />
Connie Hüsser für Hay,<br />
die Kochlöffel «Palutta»<br />
sind von Carlo Clopath,<br />
die Gewürzdose «Salva»<br />
ist vom Atelier Volvox.<br />
Unten In der Sitzecke<br />
wurde die eingebaute<br />
Bank mit dem Sofa «Mex<br />
Cube» von Cassina<br />
kombiniert. Trouvaillen<br />
ergänzen das Set: Ein<br />
Koffer mit Materialproben<br />
von Rudolf Olgiati,<br />
eine bemalte Astgabel<br />
von Sohn Emil, ein Relief<br />
von Adam Barker-Mill<br />
sowie zwei Bilder von<br />
William Stein.<br />
Mit eigenen Händen<br />
Mit befreundeten Architekten<br />
tauschten sich Michel und Anneka<br />
zum geplanten Umbau aus.<br />
Letztlich handelten sie aus dem<br />
Bauch heraus, frischten die Innenräume<br />
möglichst originalgetreu<br />
auf und machten sich den Bau<br />
mit gezielten Eingriffen zu eigen.<br />
Zwei Wände wurden entfernt, die<br />
Terracottaplatten in der Küche<br />
ausgebaut, eingelagert und durch<br />
blutroten Linol ersetzt. Wo immer<br />
sinnvoll, erledigte die Familie die<br />
Arbeiten eigenhändig. «Dadurch<br />
haben wir ein Gefühl für das Haus<br />
entwickelt. Wir waren im Dialog<br />
mit Olgiati», erinnert sich Michel<br />
und erzählt von den Einsichten.<br />
Olgiati scheint viele Änderungen<br />
während des Bauprozesses<br />
vorgenommen zu haben, um das<br />
Gebäude an seinen Standort anzupassen.<br />
Ausblicke setzte er präzise,<br />
die Architektur liess er auf die eingesetzte<br />
Türen angleichen. Dachbalken<br />
wurden mit patiniertem<br />
Holz verkleidet.<br />
Leben im Haus Schorta<br />
Seit einem halben Jahr wohnt die<br />
Familie Schranz nun in Tamins.<br />
Auf die Frage, wie sie sich eingelebt<br />
haben, meint Michel scherzhaft:<br />
«Suchen wir im verwinkelten<br />
Haus Dinge, so fühlt sich der Gang<br />
durchs Haus wie eine Wanderung<br />
an.» Abgesehen von den Details<br />
der Eingewöhnungsphase geniessen<br />
Michel, Anneka, Malin und<br />
Emil das Leben im Kunstbau mit<br />
Sicht auf das prächtige Bündner<br />
Bergpanorama in vollen Zügen und<br />
tragen das architektonische Erbe<br />
von Rudolf Olgiati in die Zukunft.<br />
MS-DA.COM<br />
11—22<br />
43
architektur<br />
Rechts Das Elternschlafzimmer<br />
liegt<br />
auf der Nordseite des<br />
Baus. Ein Eckfenster<br />
mit klassischer Säule<br />
gewährt den Ausblick<br />
in die umliegende Natur.<br />
Die beiden Stühle<br />
sind «Non Chairs»<br />
von Komplot. Das Bild<br />
ist ein Werk von Mara<br />
Tschudi, die Holzkuh<br />
«Puscha» wurde vom<br />
Bündner Designer<br />
Carlo Clopath entworfen<br />
und ist in der<br />
Churer Galerie Okro<br />
erhältlich.<br />
11—22<br />
«WIR WAREN<br />
IM DIALOG MIT<br />
OLGIATI.»<br />
Michel Schranz über die Umbauarbeiten.<br />
44
architektur<br />
11—22<br />
45
architektur<br />
11—22<br />
Links Das auskragende<br />
Fenster der Einlegerwohnung<br />
wirkt mit<br />
seinem Schieferdach<br />
wie eine modernistische<br />
Interpretation<br />
des traditionellen<br />
Erkers.<br />
Rechts Ausblick aus<br />
demselben Fenster<br />
mit einem Hocker von<br />
Hotwireextensions.<br />
Die Wohnung wird von<br />
Anneka und Michel<br />
als Feriendomizil vermietet.<br />
MARCHÉ PATRIMOINE<br />
Das Haus Schorta wurde als schützenswertes<br />
Gebäude über den kürzlich lancierten<br />
Onlinemarktplatz «Marché Petrimoine»<br />
feilgeboten. Die Immobilienplattform<br />
vermittelt historisch wertvolle Immobilien<br />
an baukulturaffine Interessenten. Die<br />
Plattform ist ein Projekt des Schweizer<br />
Heimatschutzes und der Stiftung Ferien im<br />
Baudenkmal.<br />
marchepatrimoine.ch<br />
46
BALTENSWEILER<br />
die kleine Tischleuchte für grosse Momente.<br />
Leuchtenmanufaktur seit 1951<br />
baltensweiler.ch
panorama<br />
Glaskunst im<br />
Grenzposten<br />
WORT<br />
RIK BOVENS<br />
BILD<br />
ANDREA BADRUTT<br />
Im Bergeller Grenzdorf Castasegna<br />
diente ein formschönes<br />
Zollhäuschen aus der Feder von<br />
Architekt Bruno Giacometti jahrelang<br />
als Bushaltestelle. Der Bus<br />
hält immer noch vor dem schmucken<br />
Bau, doch seit Kurzem bespielt<br />
Kurator Luciano Fasciati den<br />
Pavillon mit Ausstellungen zu Alltagskultur,<br />
bildender Kunst, Design<br />
und Architektur. Bis Anfang<br />
April läuft «Fragile»: Ein Schwerpunkt<br />
der Schau liegt auf dem<br />
Schaffen des Glaskünstlers Jonas<br />
Noël Niedermann, der selbst in<br />
Castasegna aufgewachsen ist.<br />
Weiter wird Schweizer Glasdesign<br />
gezeigt; Die Auswahl wurde mitkuratiert<br />
von Heinz Caflisch.<br />
SALA-VIAGGIATORI.CH<br />
48
wohnreportage<br />
Gekonnte<br />
Marriage<br />
von Alt<br />
und Neu<br />
WORT<br />
MARTINA HUNGLING<br />
REDAKTION<br />
BERNADETTE BISSIG<br />
BILD<br />
MADS MOGENSEN<br />
Rechte Seite Schlichte<br />
Materialwahl und<br />
zurückhaltende Farben<br />
verleihen dem<br />
Schlafzimmer eine<br />
tiefe Ruhe. Der Vintage<br />
«Medea Chair»<br />
von Vittorio Nobili<br />
setzt einen reizvollen<br />
Gegenpart.<br />
Hoch über dem Luganersee<br />
liegt das Haus von Daiana und<br />
Matteo. Hier hat sich das Paar<br />
einen individuellen Lebensraum<br />
geschaffen. Die in den<br />
1980er-Jahren erbaute avantgardistisch<br />
und gleichzeitig<br />
rustikal anmutende<br />
Casa di Pietra renovierten sie<br />
subtil. Die beiden bewahrten<br />
Existierendes, um Neues zu<br />
schaffen. Das Resultat: ein<br />
stimmiger Mix von Materialien,<br />
Stilen und Epochen.<br />
11—22<br />
50
wohnreportage<br />
11—22<br />
51
wohnreportage<br />
11—22<br />
52
wohnreportage<br />
11—22<br />
Am Anfang stand die Suche nach<br />
einem neuen Rhythmus: Daiana<br />
und Matteo wollten dem durchgetakteten,<br />
urbanen Lebensstil<br />
entfliehen und sich ein Refugium<br />
schaffen, das ihnen als Zuhause<br />
und Arbeitsraum dienen sollte. In<br />
den Monti von Lugano wurden sie<br />
mit der Casa di Pietra fündig.<br />
Es war quasi Liebe auf den<br />
ersten Blick. Die mit Efeu überwucherte<br />
Liegenschaft überzeugte<br />
sie auf Anhieb. Der Vorbesitzer,<br />
ein Ingenieur und Künstler, hatte<br />
dem Haus einen ganz eigenen Stil<br />
verliehen: rustikal, künstlerisch<br />
und individuell. Diese Qualitäten<br />
schätzte das Ehepaar. Dennoch<br />
passten sie die Grundstruktur des<br />
Hauses mit der Unterstützung des<br />
Architekten Arturo Montanelli<br />
auf ihre Bedürfnisse an. Sie verbanden<br />
die Küche mit dem Wohnzimmer,<br />
bauten ein zusätzliches<br />
Schlafzimmer sowie ein Atelier<br />
für Daiana ein. Auch die natürlichen<br />
Materialien und deren Verarbeitung<br />
sprachen das Paar sehr<br />
an. «Diese wollten wir bei der Renovierung<br />
zwingend beibehalten»,<br />
erzählt Matteo. Dennoch legten<br />
Daiana und Matteo Wert darauf,<br />
ihren Stil einfliessen zu lassen. Um<br />
das Existierende mit dem Neuen<br />
zu verbinden, kombinierten sie in<br />
der Küche Materialien wie rustikales<br />
Holz mit minimalistischem<br />
Stahl, ersetzten den Parkett im<br />
Wohnzimmer durch einen neutralen<br />
Betonboden und dämpften<br />
die gestrichene Decke des Schlafzimmers<br />
um einige Tonalitäten ab.<br />
Bei der Möblierung der Räume<br />
folgte das Paar der Maxime weniger<br />
ist mehr. Entsprechend legten<br />
sie grossen Wert auf eine<br />
ausgesuchte und reduzierte Ausstattung.<br />
Um das Ganze abzurunden,<br />
hat Kunst eine wichtige<br />
Rolle im gesamten Haus inne.<br />
Oben Der massgefertigte<br />
Holztisch mit<br />
Metallstruktur, der<br />
sich aufs Beste mit<br />
Vintage Klappstühlen<br />
von Aldo Jacober<br />
ergänzt, hat ein lokaler<br />
Schreiner hergestellt.<br />
Im Hintergrund<br />
ein Werk der Tessiner<br />
Künstlerin Serena<br />
Maisto sowie ein auf<br />
Mass gefertigter Küchenblock.<br />
Linke Seite Die Struktur<br />
der Wände sowie<br />
die Metallskulptur<br />
stammt vom Vorbesitzer.<br />
Das Sofa «Budapest»<br />
ist von Baxter.<br />
Für Atmosphäre<br />
sorgen die farbenfrohen<br />
Ethno-Kissen<br />
sowie der neutrale<br />
Teppich.<br />
53
wohnreportage<br />
11—22<br />
Oben Die Aussicht<br />
auf den Luganersee<br />
ist bestechend. Die<br />
grossen Fensterfronten<br />
bieten nicht nur<br />
ein beeindruckendes<br />
Panorama, sondern<br />
tragen auch dazu<br />
bei, die Räume durch<br />
Sonnenlicht aufzuwärmen.<br />
Unten Die achteckige<br />
Badewanne aus Marmor<br />
ist Teil des offenen<br />
Badezimmers,<br />
das sich im Schlafzimmer<br />
des Paares<br />
befindet. Die Deckengestaltung<br />
haben die<br />
beiden vom Vorbesitzer<br />
übernommen.<br />
54
wohnreportage<br />
Aus zwei<br />
mach eins<br />
WORT<br />
CHRISTINA HORISBERGER/<br />
CONZEPT-B<br />
REDAKTION<br />
BERNADETTE BISSIG<br />
BILD<br />
NICOLAS SCHOPFER<br />
Rechte Seite Die Möblierung<br />
der Attikawohnung<br />
ist auch eine<br />
Hommage an grosse<br />
Designnamen: Die<br />
Fauteuils sind von<br />
Jean Prouvé, der<br />
Salontisch und die<br />
Papierleuchte von<br />
Isamu Nogushi.<br />
Ursprünglich bestand das<br />
Attikageschoss des Neubaus in<br />
Corseaux aus zwei Wohnungen.<br />
Da die Bauherrschaft von<br />
der Lage über dem Genfersee<br />
derart begeistert war, erwarb<br />
sie gleich beide. Fesselet<br />
Krampulz Architekten aus Vevey<br />
entwickelten einen neuen<br />
Grundriss mit einer raffinierten<br />
Raumorganisation. Teo Jakob<br />
komplettierte die offenen<br />
Räume mit einer harmonischwarmen<br />
Möblierung.<br />
11—22<br />
56
wohnreportage<br />
11—22<br />
57
wohnreportage<br />
Oben links Den offenen<br />
Wohnraum haben<br />
die Besitzer in<br />
zwei Bereiche unterteilt.<br />
Der hintere (im<br />
Bild) ist ein Rückzugsraum<br />
fürs gemütliche<br />
Zusammensein als<br />
Familie.<br />
Oben rechts Trotz der<br />
Betonwände wirken<br />
die Räume sehr behaglich.<br />
Das Möbelsystem<br />
USM dient als<br />
Raumtrenner zwischen<br />
den beiden<br />
Wohnbereichen.<br />
Rechte Seite Den ikonischen<br />
Esstisch «Tulip»<br />
von Eero Saarinen<br />
kennt man eher<br />
in hellen Ausführungen.<br />
In Schwarz setzt<br />
er einen eleganten<br />
Akzent.<br />
Als die Bauherrschaft auf das Neubauprojekt<br />
stiess, war dieses erst<br />
in Planung. Dadurch ergab sich<br />
nicht nur die Möglichkeit, die<br />
Wohnungen zusammenzulegen,<br />
sondern auch den Grundriss räumlich<br />
neu zu organisieren. Während<br />
die Fassade und der zentrale Erschliessungskern<br />
in Beton realisiert<br />
sind, haben Fesselt Krampulz<br />
Architekten sämtliche nichttragenden<br />
Innenwände aus warmgrau<br />
gestrichenen Gipskartonplatten<br />
realisiert. Beim Bodenbelag entschieden<br />
sich die Besitzer für einen<br />
geschliffenen Estrichboden mit<br />
PU-Beschichtung. Auf den ersten<br />
Blick sieht dieser mit seiner feinen<br />
Körnung aus wie ein Terrazzo.<br />
Doch der Zement wurde lediglich<br />
mit dunklem Kies aus dem Genfersee<br />
gemischt; eine Referenz an die<br />
unmittelbare Umgebung.<br />
Während die Schlafzimmer<br />
vom See abgewandt sind, öffnet<br />
sich seeseitig ein heller Wohnraum,<br />
der in verschiedene Zonen<br />
unterteilt ist. Dass die Wohnung<br />
aus einer umlaufenden Enfilade<br />
verschiedener Räume und Zonen<br />
besteht, überrasche die Gäste<br />
immer wieder, sagt die Bauherrschaft.<br />
«Man durchschreitet die<br />
verschiedenen Wohnbereiche, die<br />
fliessend ineinander übergehen,<br />
und kommt dann überraschenderweise<br />
von der anderen Seite wieder<br />
in den Wohnraum mit der zum<br />
See ausgerichteten Küche.»<br />
Bezüglich der Inneneinrichtung<br />
hatte die Bauherrschaft sehr konkrete<br />
Vorstellungen. Auf der<br />
Suche nach einem professionellen<br />
Sparring-Partner überzeugten<br />
sie die Kompetenz und der Service<br />
von Teo Jakob. Gemeinsam<br />
entwickelten sie für jeden Wohnbereich<br />
ein Möblierungskonzept,<br />
das vorwiegend mit ikonischen<br />
Designklassikern realisiert wurde,<br />
sowie Textilien und Accessoires,<br />
die warme und zugleich elegante<br />
Akzente setzen, als Gegenpol zur<br />
eher kühlen Architektur.<br />
11—22<br />
58
wohnreportage<br />
11—22<br />
59
innenarchitektur<br />
11—22<br />
60
innenarchitektur<br />
Mondän,<br />
gemütlich,<br />
zeitgemäss<br />
11—22<br />
WORT<br />
BERNADETTE BISSIG<br />
BILD<br />
BEAUSITE ZERMATT<br />
Linke Seite So rein<br />
und klar wie Gletscherwasser:<br />
Die<br />
Zimmer und Suiten<br />
in der Dépendance<br />
orientieren sich in der<br />
Farbgebung an der<br />
imposanten Bergwelt.<br />
Das Barmöbel ist ein<br />
Entwurf von Atelier<br />
Zürich. Der Tisch<br />
aus dem Bestand erstrahlt<br />
in neuer Farbe.<br />
Der Drehstuhl<br />
«Kontor» ist von Ton.<br />
Ein schöner Sitz ist es geworden:<br />
Das Hotel Beausite in<br />
Zermatt macht seinem Namen<br />
wieder alle Ehre. Der charaktervolle<br />
Bau aus der Belle<br />
Epoque ist vom Innenarchitekturbüro<br />
Atelier Zürich gesamthaft<br />
umgebaut worden. Die<br />
Neugestaltung knüpft an das<br />
goldene Zeitalter des Alpinismus<br />
an. Das Resultat nimmt<br />
die Tradition auf und setzt<br />
gleichzeitig erfrischende Akzente<br />
mit starkem Bezug zur<br />
imposanten Natur.<br />
61
innenarchitektur<br />
Oben Mehr Matterhorn<br />
geht nicht: Vom<br />
Hotel Beausite haben<br />
die Gäste einen freien<br />
Blick auf das Wahrzeichen<br />
des Walliser<br />
Bergdorfes. Stimmungsvoll<br />
umrahmt<br />
von hochwertigen<br />
Vorhängen lässt sich<br />
das «Horu» bestens<br />
bestaunen.<br />
Tritt man in das imposante Hotel<br />
Beausite in Zermatt ein, wähnt<br />
man sich kurz in einem Wes-Anderson-Film.<br />
Doch hier hat nicht<br />
der US-amerikanische Regisseur<br />
und Filmproduzent Regie geführt,<br />
sondern die Innenarchitektin Claudia<br />
Silberschmidt vom Atelier Zürich.<br />
Mit ihrem prägnanten Stil<br />
schafft sie Stimmungswelten im<br />
Total-Look. So auch im Beausite.<br />
Das historische Grandhotel mit<br />
Baujahr 1907 weist einen schlossartigen<br />
Charakter auf und hat die<br />
Hochblüte des Alpinismus erlebt.<br />
Daran knüpfte Claudia Silberschmidt<br />
bei der Umgestaltung an:<br />
«Die englischen Pioniere, die im<br />
19. Jahrhundert die Berge in Zermatt<br />
eroberten, haben mich inspiriert,<br />
das Thema Kletterseil<br />
aufzugreifen. Das Seil erinnert an<br />
die Gründerzeit, verbindet Menschen<br />
und vermittelt Sicherheit.»<br />
So zieht sich das Kletterseil wie<br />
ein roter Faden durch das Hotel. Es<br />
schlägt eine Brücke zu Zermatts<br />
Geschichte und schafft eine Symbiose<br />
zwischen der Bergwelt und<br />
dem Wohnerlebnis für den Gast.<br />
Die Türen beispielsweise, die zu<br />
den neuen Gästezimmern führen,<br />
sind umrahmt von einer Seiltapete<br />
mit 3D-Effekt.<br />
Eintauchen in die Bergwelt<br />
Für das Farbkonzept liess sich die<br />
Innenarchitektin von der Umgebung<br />
leiten. Entsprechend<br />
spiegelt sich die Bergwelt in der<br />
Farbgebung. Es überwiegen kühle<br />
Gletscherwasser-Farbtöne, das<br />
dunkle Grün der hochalpinen Wälder<br />
sowie goldene Nuancen, die<br />
an die Gründerzeit und das Zeitalter<br />
des Alpinismus erinnern. So<br />
etwa Honig- und Beigetöne für die<br />
Zimmer im Haupthaus, dunkles<br />
Tannengrün und erfrischendes Eiswasser<br />
in der Recéption und Lobby<br />
sowie für die Zimmer und Suiten in<br />
der Dépendance. Das lichtdurchflutete<br />
Hauptrestaurant 3-Seasons<br />
besticht durch sein gemütliches<br />
Ambiente mit Wandbespannungen<br />
aus Stoff in kräftigen Farben. Die<br />
Bar 1907 mutet britisch an und erinnert<br />
an vergangene Zeiten.<br />
11—22<br />
62
innenarchitektur<br />
11—22<br />
Oben Rosa überpudert<br />
wirkt das Restaurant<br />
3-Seasons je<br />
nach Lichtstimmung.<br />
Die Hängeleuchten<br />
«Gatsby» sind von<br />
Wandalust. Die Tischleuchten<br />
aus dem Bestand<br />
glänzen mit einem<br />
neuen Bezug. Die<br />
Stühle «Rond» hat<br />
This <strong>Web</strong>er für Verywood<br />
entworfen.<br />
Unten Britisch angehaucht<br />
ist die Bar<br />
1907: Das Sofa ist ein<br />
Eigenentwurf von<br />
Atelier Zürich, angefertigt<br />
durch Girsberger<br />
Customized<br />
Furniture. Die Stehleuchten<br />
sind von<br />
Marset, die Sessel mit<br />
Textilbezug von Baxter,<br />
die Rattansessel<br />
von Expormim.<br />
63
TRENDS<br />
Produkte &<br />
Wohnwelten<br />
64
SCHWEIZER MÖBEL UND DESIGN<br />
Präzise Perfektion<br />
Die Schweizer Designszene mit neuen Produkten<br />
66<br />
MAKING OF<br />
Organische Raffinesse<br />
Raffinierte Badmöbel-Kollektion, Talsee<br />
74<br />
WELLNESS<br />
Wohltuende Auszeit<br />
Für die Entspannung zu Hause<br />
78<br />
NACHGEFRAGT<br />
Adrian Bernhard<br />
Der CEO von Brunner Küchen über das Familienunternehmen,<br />
Unikate und seine eigene Küche<br />
82<br />
SCHAUFENSTER<br />
Für Sie ausgewählt<br />
Alles rund ums Einrichten<br />
84<br />
65
schweizer möbel und design<br />
Präzise<br />
Perfektion<br />
Zeitlos gestaltet und akkurat<br />
gefertigt: Designprodukte «Made<br />
in Switzerland» sind von höchster<br />
Qualität. Wir zeigen eine erlesene<br />
Zusammenstellung von Schweizer<br />
Möbeln und Design.<br />
REDAKTION<br />
RIK BOVENS<br />
SABRINA HOBI<br />
11—22<br />
1<br />
66
schweizer möbel und design<br />
11—22<br />
1 — Baltensweiler<br />
Die Stehleuchte «Topoled S» kann vom<br />
Nutzer individuell angepasst werden. Sie<br />
ist höhenverstellbar und dimmbar. Durch<br />
den flexiblen Lampenkopf lässt sich das<br />
Modell in verschiedene Richtungen neigen.<br />
Die Leuchte ist auch als Tisch- und Wandleuchte<br />
verfügbar.<br />
BALTENSWEILER.CH<br />
2<br />
2 — Eternit<br />
«Hive» ist ein Pflanzengefäss aus Faserzement,<br />
das speziell für den Aussenraum<br />
entwickelt wurde. Das Material ist frostund<br />
witterungsbeständig und daher auch<br />
für die kalte Jahreszeit geeignet. Die<br />
RAL-Farbe kann der Kunde auf Wunsch<br />
selbst bestimmen.<br />
ETERNIT-GARDENANDDESIGN.CH<br />
3 — Röthlisberger<br />
«Rik» erhält einen grossen Bruder. Der<br />
elegante Gussfuss der Tischfamilie wird<br />
um eine Grössenausführung erweitert und<br />
lässt sich neu mit drei Fussgrössen und fünf<br />
Höhen konfigurieren, mit Durchmessern von<br />
bis zu 100 cm und Höhen von bis zu 106 cm.<br />
Erhältlich ab Anfang nächstes Jahr.<br />
ROETHLISBERGER.CH<br />
3<br />
67
schweizer möbel und design<br />
1<br />
11—22<br />
2<br />
68
schweizer möbel und design<br />
3<br />
1 — Fischbacher<br />
Der halbtransparente Vorhangstoff ist<br />
Bestandteil der «Afsun»-Kollektion. Die<br />
Designgrundlage bieten die persischen<br />
Buchstaben H und T. Der Stoff ist in vier<br />
Farbvarianten erhältlich, vielseitig einsetzbar<br />
und schwer entflammbar.<br />
FISCHBACHER.COM<br />
2 — Wogg<br />
Für das «Wogg 82» Sideboard diente die<br />
Ellipse als Grundform. Sie ermöglicht rundumlaufende<br />
Türen, die auch im geöffneten<br />
Zustand keinen Platz beanspruchen. Der<br />
Gleitmechanismus bleibt verdeckt durch<br />
die Tür aus Aluminiumlamellen.<br />
WOGG.CH<br />
3 — Vitra<br />
Der kegelförmige Lampenschirm «Abat-<br />
Jour Conique» von Jean Prouvé wird neu<br />
aufgelegt. Der skulpturale Schirm lässt sich<br />
an sämtlichen Ausführungen der Wandleuchte<br />
«Potence» anbringen. Abgebildet<br />
ist die «Petit Potence» in «Marcoule Bleu».<br />
VITRA.COM<br />
4 — Ruckstuhl<br />
Die «Velvet & Curl»-Teppiche werden aus<br />
bester Schurwolle in der Langenthaler Manufaktur<br />
mit einem modernen Tuft-Roboter<br />
auf Mass gefertigt. Erhältlich in diversen<br />
Farben und Strukturen sowie mit verschiedenen<br />
Bordüren.<br />
RUCKSTUHL.COM<br />
11—22<br />
4<br />
69
2<br />
1<br />
1 — Mox<br />
Der Beistelltisch «Aso» setzt sich aus drei<br />
markanten Elementen zusammen: einem<br />
Winkelfuss aus massivem Stahl, einer geschwungenen<br />
Säule aus Stahlrohr und einer<br />
kreisrunden Ablagefläche aus Aluminium.<br />
Diese sind in den Farbtönen Off-White,<br />
Minzgrün und Anthrazit erhältlich und<br />
lassen sich mit nur drei Schrauben frei<br />
kombinieren.<br />
MOX.CH<br />
11—22<br />
2 — Dietiker × Hay<br />
Im wahrsten Sinne des Wortes verbindendes<br />
Glied der Kollektion «Rey» ist der<br />
organisch geformte Verbinder. Er hält die<br />
Elemente der Möbel auf unverwechselbare<br />
Weise zusammen und spannt dabei eine<br />
ikonische Fuge auf, durch welche die Kollektion<br />
zum Klassiker avanciert ist.<br />
DIETIKER.COM, HAY.COM<br />
3 — Lehni<br />
Der Schweizer Produzent lanciert das<br />
legendäre Lehni-Regal in neuen Farben.<br />
Abgebildet ist die Version in Aubergine.<br />
LEHNI.CH<br />
4 — Schätti<br />
Die Wandleuchte «Dot» ist eine Re-Edition<br />
nach dem Design der BAG Turgi – vermutlich<br />
ein Werksentwurf aus den 1950er-Jahren.<br />
Die Leuchte gehört zur Kollektion<br />
«CH50» und ist ab Anfang 2023 erhältlich.<br />
SCHAETTI-LEUCHTEN.CH<br />
3<br />
70
4<br />
schweizer möbel und design
schweizer möbel und design<br />
2<br />
1<br />
1 — Lichtprojekte<br />
Das «Mobile S» ist eine schlichte und<br />
einfache Pendelleuchte. Sie kann je nach<br />
Kundenwunsch aus bis zu sechs einzelnen<br />
Paaren bestehen, die aneinander und<br />
untereinander gekreuzt werden. Die Verbindungselemente<br />
bestehen aus Holz, die<br />
hellen Zylinder sind aus Acrylglas gefertigt.<br />
LICHTPROJEKTE.CH<br />
11—22<br />
2 — Seledue<br />
Der Holzstuhl «Vienna» erhält seine Stabilität<br />
durch das gebogene Massivrundholz.<br />
Für die Sitz- und Rücklehne wird Sperrholz<br />
passend verformt. Der stapelbare Stuhl ist<br />
in verschiedenen Ausführungen erhältlich,<br />
hier mit gelochtem Rückenteil.<br />
SELEDUE.CH<br />
3 — Embru<br />
Das neue Gartenmöbel-Duo, bestehend<br />
aus Tisch und Bank, ist voraussichtlich ab<br />
Dezember 2022 erhältlich. Entworfen wurde<br />
es von Egli Studio. Die Möbel werden aus<br />
Aluminium gefertigt und sind durch die jeweiligen<br />
Verbindungen komplett zerlegbar.<br />
So können sie auf einfache Art repariert<br />
oder rezykliert werden.<br />
EMBRU.CH<br />
3<br />
72
KÜCHEN ZUM<br />
SICH-SELBER-<br />
KENNENLERNEN.<br />
11—22<br />
www.rs-schreinerei.ch<br />
In der Küche spielt das Leben, mit all seinen Ecken und Kanten. Bevor aus Ihren Plänen für eine neue Küche Ernst wird, sollten Sie<br />
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lebensecht und nach Herzenslust, in unserem Showroom mit dem schweizweit einzigartigen Küchenlabor. Mehr auf rs-schreinerei.ch.
making of<br />
11—22<br />
74
making of<br />
Organische<br />
Raffinesse<br />
Talsee fertigt individuelle Badeinrichtungen.<br />
Die neue Kollektion «Flow»<br />
ist in Zusammenarbeit mit dem<br />
Designstudio Bernhard Burkard entstanden<br />
und setzt auf geschmeidige<br />
Haptik und raffinierte Technik.<br />
WORT<br />
BERNADETTE BISSIG<br />
11—22<br />
Linke Seite<br />
Die Badmöbel der neuen<br />
Kollektion «Flow» werden<br />
aus Solid Surface gefertigt,<br />
einem durchgängig festen,<br />
gussfähigen Mineralwerkstoff,<br />
der eine geschmeidige<br />
Haptik erzeugt.<br />
Mit den beiden Attributen sinnlich und<br />
selbstbewusst charakterisiert Mirca<br />
Maffi, Leiterin Marketing und Design<br />
bei Talsee, die neue Badmöbelkollektion<br />
der Schweizer Manufaktur.<br />
Die Designerin war zusammen mit der<br />
verantwortlichen Produktmanagerin<br />
Judith Rauch massgeblich an der<br />
Entwicklung von «Flow» beteiligt. Die<br />
Vorarbeit dazu begann bereits vor der<br />
Pandemie, musste dann jedoch zurückgestellt<br />
werden. Umso drängender<br />
stellte sich die Frage, wie sich Talsee<br />
nach dieser Krise präsentieren wollte,<br />
in der Themen wie Hygiene, Besinnung<br />
aufs Wesentliche und Rückzugsorte an<br />
Bedeutung gewonnen hatten.<br />
Neben der Berücksichtigung von<br />
gesellschaftlich relevanten Veränderungen<br />
galt es sich mit einem Alleinstellungsmerkmal<br />
am Markt zu<br />
differenzieren. So war rasch klar, dass<br />
als Material Solid Surface zum Einsatz<br />
kommen sollte. Der porenfreie,<br />
pflegeleichte und langlebige Mineralwerkstoff<br />
ist ideal für das Badezimmer<br />
und leicht zu reinigen. Zudem erzeugt<br />
er eine wunderschöne, geschmeidige<br />
Haptik. Wir haben uns mit Mirca Maffi<br />
über die Kollektion und den Entstehungsprozess<br />
unterhalten.<br />
Mirca Maffi, was macht für Sie<br />
die Kollektion «Flow» aus?<br />
Die Formensprache, die Materialität<br />
und die Haptik sind weich, beruhigend<br />
und evozieren die Kraft des<br />
Wassers. Wichtige Elemente im Bad<br />
und in der täglichen Pflege. Die Technik<br />
hingegen ist stark, präzise und verkörpert<br />
unsere langjährige Erfahrung<br />
in der Herstellung von Badmöbeln.<br />
Diese Kombination macht «Flow»<br />
zu einer charakterstarken Neuheit<br />
und trägt ganz klar unsere Handschrift.<br />
Nebst der neuen Formensprache<br />
sind es die Materialisierung und<br />
die Technik, die sie von den anderen<br />
Kollektionen unterscheidet und die<br />
Differenzierung am Markt ausmacht.<br />
Die gerundeten Möbelfronten aus gerilltem<br />
Solid Surface oder gerilltem<br />
Holz greifen den Zeitgeist auf. Und das<br />
Oval macht den Unterschied.<br />
75
making of<br />
Sie arbeiten eng mit Designschaffenden<br />
zusammen. Bei dieser<br />
Kollektion lag jedoch eine grosse<br />
Vorarbeit bei Ihnen und Judith<br />
Rauch. Wie sah diese aus?<br />
Wir erarbeiteten eine Marktanalyse,<br />
stellten Trend- und Produktrecherchen<br />
an und legten die<br />
strategische Ausrichtung hin zu einem<br />
Designbrand, der auch international<br />
Erfolg haben soll. Das Briefing umfassste<br />
weitere Rahmenbedingungen wie<br />
Zielpreis, Umfang der Kollektion, Materialisierung<br />
und den geplanten Zeitrahmen.<br />
Meine Arbeit lag darin, all<br />
diese Einflüsse mit der Markenweiterentwicklung<br />
zusammen zu bringen und<br />
daraus eine neue Produktrichtung zu<br />
definieren. Daraus entstand bereits<br />
die grundlegende Formsprache mittels<br />
Moodboards und ersten Skizzen.<br />
Danach stiess das externe Designstudio<br />
Bernhard Burkard dazu?<br />
Ja, nach der internen Freigabe<br />
suchten wir externe Designer, die bereit<br />
waren eine bestehende Formensprache<br />
im Detail auszuarbeiten. Ich<br />
erinnere mich gerne an den kreativen<br />
und konstruktiven Workshop im Studio<br />
der Designer Thomas Burkhard<br />
und Fabian Bernhard. Judith Rauch<br />
und mir war wichtig, die externen Kollegen<br />
nicht als separate Instanz zu<br />
sehen, sondern als eine Erweiterung<br />
von Kompetenz, die wir intern so nicht<br />
haben. Mit meinem Design-Hintergrund<br />
schätze ich dieses aktive Involvement<br />
in den Designprozess. Zudem<br />
können wir so sicherstellen, dass die<br />
Talsee-DNA im Kreativprozess von Anfang<br />
an integriert ist.<br />
Die Definition der ovalen Freiform<br />
war der ausschlaggebende Moment.<br />
Wie ging es danach weiter?<br />
Nachdem die beiden Designer die<br />
Detailarbeit abgeschlossen hatten,<br />
ging es in die Entwicklung. Diese setzten<br />
wir intern um. Unter der Projektleitung<br />
von Judith Rauch definierte<br />
ein interdisziplinäres Team die Konstruktion,<br />
die Materialisierung, den<br />
Sortimentsumfang sowie die Produktionstechnik.<br />
Ein grosser Vorteil von<br />
Talsee ist sicherlich die lokale Nähe<br />
von Entwicklung und Produktion. Inklusive<br />
Testings und Prototyping dauerte<br />
dieser Entwicklungsprozess rund<br />
eineinhalb intensive Jahre.<br />
Oben<br />
Die Fronten der Badmöbel<br />
sind auch in gerilltem Echtholz<br />
erhältlich. Die Holzvarianten<br />
verleihen der Kollektion<br />
das gewisse Etwas<br />
und widerspiegeln eine weitere<br />
Kernkompetenz von<br />
Talsee: die Verarbeitung<br />
von Holz. Helles Eichenholz<br />
und dunkles Nussbaum bieten<br />
mit den zwei Solid Surface-Farben<br />
Weiss und Clay,<br />
einem sandig hellen Erdton,<br />
reizvolle Kombinationen.<br />
Rechte Seite oben<br />
Die ersten Skizzen zur Kollektion<br />
entstanden bereits<br />
während der internen Vorarbeit<br />
von Talsee.<br />
Rechte Seite unten<br />
Die Badmöbel werden aus<br />
Solid Surface gefertigt,<br />
einem durchgängig festen,<br />
gussfähigen Mineralwerkstoff,<br />
der eine geschmeidige<br />
Haptik erzeugt.<br />
11—22<br />
76
making of<br />
11—22<br />
«DIE<br />
KOLLEKTION<br />
GREIFT DEN<br />
ZEITGEIST AUF.»<br />
Mirca Maffi über die Kollektion «Flow».<br />
TALSEE<br />
Die Schweizer Manufaktur Talsee mit Sitz im Luzerner<br />
Seetal produziert persönliche und wohnliche Designbäder.<br />
Rund 100 Mitarbeitende sorgen dafür, dass mit massgefertigten<br />
Badmöbeln und -einrichtungen dank modernster<br />
Technik und gezielt eingesetzter Handarbeit hochwertiges<br />
Design entsteht.<br />
TALSEE.CH<br />
77
wellness<br />
Wohltuende<br />
Auszeit<br />
Entspannen in den eigenen vier Wänden: Wer<br />
wünscht sich nicht, nach einem stressigen Tag<br />
in eine Wellnessoase einzutauchen? Die vorgestellten<br />
Produkte lassen diesen Traum Realität<br />
werden und ermöglichen eine Prise Wellness<br />
in jedem Zuhause.<br />
REDAKTION<br />
SABRINA HOBI<br />
11—22<br />
1<br />
78
wellness<br />
1 — Laufen<br />
Im Zentrum der neuen italienischen Badkollektion<br />
«Il Bagno Alessi One» steht die<br />
aus Sentec gegossene Badewanne. Die ovale<br />
Form verleiht dem mineralischen Objekt<br />
eine charmante Note. Für den Komfort sorgen<br />
die beiden Rückenschrägen. Die Wanne<br />
ist auch als Einbauversion erhältlich.<br />
LAUFEN.CH<br />
2 — Richner Whirlwannen<br />
Das organische, zeitlose Design der Badewanne<br />
«Nice» schafft einen Ruhepol<br />
im Badezimmer. 24 ultraflache Flüsterluftdüsen<br />
bieten eine perlende Massage<br />
ohne störende Geräusche. Ein Objekt für<br />
Wellness auf kompaktem Raum.<br />
BAUBEDARF-RICHNER-MIAUTON.CH<br />
3 — Kaldewei<br />
Für das vollkommene Massageerlebnis<br />
vereint das Wellness-System «Body & Soul»<br />
die Elemente Wasser und Luft. Kräftige<br />
Wasserstrahlen lockern, während warme<br />
Luftbläschen die Haut stimulieren.<br />
KALDEWEI.CH<br />
11—22<br />
4 — Schmidlin<br />
Die Badewanne «Sella Shape Front»<br />
repräsentiert eine platzsparende Einbauvariante<br />
aus glasiertem Titanstahl. Die<br />
ergonomische Form des Innenkörpers und<br />
die konische Aussenform verleihen den<br />
Wannen eine besondere Leichtigkeit.<br />
SCHMIDLIN.CH<br />
2<br />
3<br />
4<br />
79
wellness<br />
1 — Olmar<br />
«Mito» ist ein multifunktionales Element,<br />
welches die Vorteile einer Sauna ins eigene<br />
Badezimmer bringt. Das verwendete Paneel<br />
wird von einer Holzstruktur bedeckt und ist<br />
mit einem verstellbaren Sitz ausgestattet.<br />
Für einen Saunagang kann man sich entspannt<br />
hinsetzen und später lässt sich der<br />
Sitz wieder vollständig schliessen.<br />
OLMAR1957.IT<br />
2 — Antonio Lupi<br />
«Ofuro» ist eine freistehende oder eingebaute<br />
Badewanne. Sie ist aus einer zeitgenössischen<br />
Umgestaltung eines Projekts aus<br />
den 1970er-Jahren hervorgegangen. Die<br />
Badewanne scheint durch ihre plastische<br />
Form aus einem einzigen Block zu bestehen.<br />
Sie ist aus mineralischem Flumood gefertigt<br />
und hat einen Rand mit variabler Dicke.<br />
ANTONIOLUPI.IT<br />
3 — Vola<br />
Anstelle der herkömmlichen Handtuchwärmer<br />
bietet die dänische Firma mit «T39»<br />
ein modulares Wandeinbau-System als<br />
neue Designlösung. Alle technischen Funktionsteile<br />
sind in die Wand integriert. Dieses<br />
Konzept erlaubt die grösstmögliche Freiheit<br />
und bietet ein individuelles Modell für die<br />
moderne Badgestaltung.<br />
VOLA.COM<br />
1<br />
11—22<br />
2 3<br />
80
nachgefragt<br />
Adrian<br />
Bernhard<br />
WORT<br />
BERNADETTE BISSIG<br />
BILD<br />
BRUNNER KÜCHEN<br />
Adrian Brunner, das Jubiläumsjahr<br />
von Brunner Küchen neigt sich<br />
langsam dem Ende zu. Welches<br />
waren die Highlights zur Feier des<br />
50-jährigen Bestehens?<br />
Dazu gehören sicherlich die Anlässe<br />
mit unseren Kunden, Partnern und<br />
langjährigen Wegbegleitern sowie die<br />
zwei Mitarbeiteranlässe. Im Weiteren<br />
zähle ich das neue Logo dazu, dem<br />
wir im Rahmen des Jubiläums ein<br />
Re-Design verpasst haben sowie die<br />
Umgestaltung unseres Areals.<br />
50 Jahre ist eine lange Zeit. Was ist<br />
geblieben, was hat sich verändert?<br />
Geblieben sind die Werte, die mein<br />
Schwiegervater Ernst Brunner gelebt<br />
hat: Nach wie vor sind unsere<br />
Mitarbeitenden unser höchstes Gut<br />
und es gilt für uns ein Höchstmass an<br />
Qualität in der Fertigung von Küchen.<br />
Verändert hat sich hingegen die Küche,<br />
wie sie als Raum gelebt wird.<br />
Inwiefern?<br />
Von einem geschlossenen Arbeitsraum<br />
ist die Küche zu einem offenen<br />
Wohnraum geworden. Dies manifestiert<br />
sich auch darin, dass man<br />
heute von Küchenmöbeln spricht.<br />
Zudem hat sich in der Herstellung<br />
sehr vieles verändert. Die Möbel<br />
werden bereits bei der Planung<br />
mittels Strichcode erfasst und mit<br />
CNC-Technik produziert. Der letzte<br />
Schliff erfolgt jedoch nach wie vor<br />
manuell durch unsere fachkundigen<br />
Mitarbeitenden.<br />
Das Familienunternehmen steht für<br />
massgefertigte Küchen von A bis Z.<br />
Können Sie uns einen Planungsprozess<br />
in groben Zügen skizzieren?<br />
Ein solcher Prozess läuft sehr unterschiedlich<br />
ab und hängt ganz<br />
vom Projekt ab. Handelt es sich um<br />
einen Umbau, so findet der erste<br />
Beratungstermin bei der Bauherrschaft<br />
zu Hause statt. Denn da müssen<br />
wir spüren, wie sie wohnen, wie<br />
sie kochen, wie sie leben. Bei einem<br />
Neubau geht es darum, die Küche<br />
stimmig in das Gesamtkonzept einzubetten.<br />
In beiden Fällen stellen<br />
wir viele Fragen und fertigen erste<br />
Handskizzen. Nach einem ersten Gespräch<br />
fängt die Analysearbeit an.<br />
Nach weiteren Gesprächen und modernsten<br />
3D-Animationen geht es in<br />
die Planung und Verfeinerung.<br />
Eine neue Küche will gut durchdacht<br />
sein. Gibt es eine Faustregel,<br />
wie lange es vom ersten Gespräch<br />
bis zur Fertigstellung dauert?<br />
Jede Küche ist individuell und demzufolge<br />
hat der Planungs- und Umsetzungsprozess<br />
seinen ganz eigenen<br />
Rhythmus. Im Vordergrund stehen<br />
dabei immer die Bedürfnisse der<br />
Kundschaft. Die Zeitspanne, von der<br />
Auftragserteilung bis zur Produktion,<br />
kann sich von vier bis zu zwölf Wochen<br />
erstrecken. Auf jeden Fall ist es<br />
wichtig, genügend Zeit einzukalkulieren.<br />
Denn eine Küche soll viele Jahre<br />
Freude bereiten.<br />
Jede Küche ein Unikat: Welche Ausführungen<br />
sind besonders gefragt?<br />
Natürlichkeit ist hoch im Kurs. Dabei<br />
sind Erdtöne zurzeit angesagt. Und<br />
schwarze, matte Küchen sind nach<br />
wie vor im Trend. Dank neuen Oberflächen<br />
mit Anti-Finger-Print-Beschichtung<br />
sind diese auch sehr<br />
pflegeleicht und benutzerfreundlich.<br />
Nach wie vor sind Lieferverzögerungen<br />
bei Rohstoffen an der Tagesordnung.<br />
Wie begegnen Sie<br />
dieser Situation?<br />
Beim Holz und bei den Beschlägen<br />
sind wir mit unseren langjährigen<br />
Partnern in einer komfortablen Situation.<br />
Herausfordernd ist es jedoch<br />
im Apparatebereich. Da gibt es teils<br />
Lieferverzögerungen von mehreren<br />
Monaten. Hier gilt es mit den Kundinnen<br />
und Kunden in Kontakt zu treten<br />
und gute Lösungen zu finden.<br />
Und zu guter Letzt: Wie sieht es bei<br />
Ihnen zuhause in der Küche aus?<br />
Die Wohnküche mit grosser Kochinsel<br />
ist das Zentrum unseres Hauses.<br />
Dort spielt sich unser Leben ab. Hier<br />
diskutieren wir und hier empfangen<br />
wir unsere Gäste.<br />
ADRIAN BERNHARD<br />
Der 52-Jährige ist CEO von Brunner<br />
Küchen in Bettwil. Seit 2018 ist Adrian<br />
Bernhard zusammen mit seiner Frau Erika<br />
Bernhard-Brunner und seiner Schwägerin<br />
Corinne Brunner zudem Mitinhaber des<br />
Familienunternehmens.<br />
brunner-kuechen.ch<br />
11—22<br />
82
schaufenster<br />
REDAKTION<br />
SABRINA HOBI<br />
Für Sie<br />
ausgewählt<br />
11—22<br />
1<br />
84
schaufenster<br />
1 — Dinnebier<br />
Mit 32 cm Durchmesser kommt bei<br />
der Leuchte «Big Moons» die Qualität<br />
von Form und Material auf eine<br />
besonders schöne Art und Weise<br />
zur Geltung. Erhältlich ist sie in sieben<br />
verschiedenen Farben. Dadurch<br />
werden die von der exklusiven Glasmanufaktur<br />
von Poschinger hergestellten<br />
Leuchten zu spektakulären<br />
Lichtobjekten.<br />
DINNEBIER-LICHT.DE<br />
2 — Bretz<br />
Im Vertrauen passieren die intimsten<br />
Gespräche: Zu einer solchen Form<br />
kommunikativer Geborgenheit lädt<br />
der «Cassia Loungechair». Seine geschwungene<br />
Form erhält er durch<br />
die präzise Faltenlegung und linearen<br />
Einzüge. Das Untergestell ermöglicht<br />
es, den Stuhlsessel drehen<br />
und neigen zu können. Der passende<br />
Fusshocker nimmt die Designsprache<br />
auf und ermöglicht ein stimmiges<br />
Gesamtbild.<br />
BRETZ.DE<br />
3 — Suter<br />
Schwarz ist nicht gleich Schwarz.<br />
Vielmehr ist es gerade das subtile<br />
Spiel mit den feinen Silberanteilen<br />
und den verschiedenen Hell-Dunkel-Nuancen,<br />
welche die Faszination<br />
von «Black Range Passion» ausmacht.<br />
Durch seine präzise Ausarbeitung<br />
fügt sich die Oberfläche<br />
elegant und stilvoll in jede Wohnund<br />
Küchenwelt ein.<br />
SUTER.CH<br />
4 — Franke<br />
Die Armaturen-Serie «Active» zeichnet<br />
sich durch ein reduziertes, wertiges<br />
Design aus und setzt neue<br />
Massstäbe in puncto Nachhaltigkeit:<br />
Hochwertig und langlebig sowie mit<br />
einem reduzierten Wasserverbrauch<br />
trägt sie aktiv dazu bei, wertvolle<br />
Ressourcen zu schonen.<br />
FRANKE.CH<br />
11—22<br />
3<br />
2<br />
4<br />
85
schaufenster<br />
1 — Brühl<br />
Die Blütenpracht der Magnolie lieferte<br />
die Inspiration für die Sessel<br />
und Sofas «Magnolia». Um die<br />
Sitzbasis schmiegt sich u-förmig<br />
eine weiche, gewölbte Lehne. In<br />
diesen weichen Sitzobjekten mit<br />
knospenartig frischer und zugleich<br />
vertrauter Formsprache kann man<br />
es sich bequem machen.<br />
BRUEHL.COM<br />
1<br />
2 — Kettnaker<br />
Das «Soma»-Sideboard wird in<br />
der Ausführung «Belvedere» anhand<br />
einer Natursteinplatte veredelt.<br />
Diese ist auf die Farbpalette<br />
der deutschen Möbelmanufaktur<br />
abgestimmt. In Kooperation mit<br />
der Firma Draenert wird die neue<br />
Kollektion um diese hochwertigen<br />
Steinoberflächen mit ausdrucksstarker<br />
Maserung erweitert.<br />
KETTNAKER.COM<br />
2<br />
3<br />
3 — Bellton<br />
Der herkömmliche Eierkarton ist<br />
jedem bekannt und kommt in den<br />
meisten Haushalten vor. Mit «Victor.<br />
The Eggbox» wird dieser in<br />
einer modifizierten Form in die<br />
Räume gebracht und ist grösser<br />
und farbiger als der uns bekannte.<br />
Es ist ein effizientes akustisches<br />
Element, welches ökologisch aus<br />
rezyklierten Materialien produziert<br />
wird. Die einfache Montage ermöglicht<br />
eine schnelle Verbesserung<br />
der Raumakustik.<br />
11—22<br />
BELLTON.CH<br />
4<br />
4 — Classicon<br />
Mit dem «Sol Side Table» hat<br />
das spanische Designer-Duo<br />
Ortega Guijarro einen Entwurf<br />
mit vielen Facetten geschaffen.<br />
Denn so bestechend simpel die<br />
Konstruktion aus unterschiedlich<br />
grossen Glasflächen auf den<br />
ersten Blick scheinen mag – so<br />
vielschichtig ist sie beim zweiten<br />
Hinsehen. Der Tisch aus Parsolglas<br />
ist in drei verschiedenen<br />
Farben erhältlich und ein Blickfang<br />
in jedem Raum.<br />
CLASSICON.COM<br />
86
schaufenster<br />
5<br />
11—22<br />
SITZSYSTEM CONNERY<br />
DESIGN RODOLFO DORDONI<br />
ENTDECKEN SIE MEHR BEI<br />
MINOTTI.COM/CONNERY<br />
6<br />
5 — BE WTR<br />
Das Unternehmen bietet einen eleganten<br />
Ersatz für die vorhandenen<br />
Wasserhähne mit einem bereits<br />
integrierten System. Dieses nutzt<br />
die Ultrafiltrationstechnologie, um<br />
Chlor und feinere Partikel zu reduzieren.<br />
Durch das Betätigen des<br />
Hebels erhält man stets frisches,<br />
gefiltertes und kohlensäurehaltiges<br />
Wasser. Die Kapazität ist für jeden<br />
Einsatzzweck individuell anpassbar.<br />
BEWTR.COM<br />
6 — Stadler Form<br />
In Zusammenarbeit mit dem Designer<br />
Matti Walker hat die Firma<br />
eine neue Verdunster-Generation<br />
entwickelt, die nicht nur alle technischen<br />
Ansprüche übertrifft, sondern<br />
mit ihrer anthrazitfarbenen<br />
Textilverkleidung auch ein zeitloser<br />
Blickfang ist. «Karl und Karl big»<br />
integriert sich ideal ins individuelle<br />
Raumambiente und gewährleistet<br />
ein optimales Raumklima.<br />
STADLERFORM.COM<br />
3‘500 m 2 Ausstellung auf über 5 Etagen<br />
mit den besten internationalen<br />
Design-Markenherstellern. Individuelle<br />
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www.wohncenter-raeber.ch<br />
87
fachgeschäfte<br />
«Es gibt gute und<br />
schlechte Patina»<br />
WORT<br />
RIK BOVENS<br />
BILD<br />
SIMON HABEGGER<br />
Möbelhaus H100<br />
Hohlstrasse 100<br />
8004 Zürich<br />
info@h100.ch<br />
h100.ch<br />
Fabio Dubler, wir befinden uns<br />
gerade im Lager des Möbelhaus<br />
H100, es herrscht geschäftiges<br />
Treiben hier. Was passiert gerade?<br />
Seit wir vor drei Jahren an die<br />
Hohlstrasse umgezogen sind,<br />
befindet sich das Lager gleich<br />
neben dem Möbelhaus, im selben<br />
Innenhof. Seither haben wir den<br />
Open Storage am Donnerstagabend<br />
und Samstagnachmittag.<br />
Ordnung und Struktur sind<br />
wichtig, wenn man Einzelstücke<br />
zeigt. Deshalb bauen wir unsere<br />
Präsentationsflächen aus, damit<br />
unser Lager in seiner gesamten<br />
Vielfalt erlebbar wird.<br />
Das Lager scheint das Herzstück<br />
von H100 zu sein.<br />
Das kann man so sehen, denn<br />
hier befindet sich der grösse Teil<br />
unseres Fundus. Auch vielgefragte<br />
Komponenten wie gusseiserne<br />
Tischfüsse von Horgenglarus oder<br />
Sitzschalen von den Eames lagern<br />
hier. Montiert und restauriert<br />
werden diese nebenan in unseren<br />
Werkstätten. Viele der Möbel<br />
bringen wir eigenhändig oder mit<br />
Partnern wieder zu altem Glanz.<br />
Das Sortiment von H100 ist<br />
ausgesprochen reichhaltig. Wie<br />
gliedert sich das Angebot?<br />
H100 bildet das Dach für drei<br />
verschiedenen Shopkonzepte:<br />
Auf der Suche nach spannenden<br />
Vintagemöbeln für drinnen und<br />
draussen wird man im Bogen 33<br />
fündig. Viadukt 3 ist auf antike und<br />
neue Holzprodukte spezialisiert:<br />
Wir führen vom Biedermeiertischchen<br />
bis zur antiken Werkbank<br />
ein breites Sortiment. Mit den<br />
Klassikern von Horgenglarus oder<br />
Thonet ergänzen wir das Angebot.<br />
Auf Memorie.ch, unserem Onlineshop,<br />
bieten wir Klassiker und<br />
Re-Editionen an, neu auch Radical<br />
Italian Design. Das Möbelhaus<br />
steht mit der Marke H100 stellvertretend<br />
für die drei Spezialisten.<br />
Sie sprechen Radical Italian<br />
Design an. Wie werden die Liebhaberstücke<br />
von Memphis Milano<br />
und Gufram aufgenommen?<br />
Wir kriegen viel positives<br />
Feedback, die neue Ausstellung<br />
brilliert geradezu. Die vielseitige<br />
Installation mit den farbenfrohen<br />
Liebhaberstücken begeistert die<br />
Kundschaft. Generell stelle ich<br />
fest, dass auch die Nachfrage nach<br />
Vintagestücken aus den Achzigerjahren<br />
langsam zunimmt.<br />
Wie verhält es sich mit Trends im<br />
Vintagemarkt?<br />
Der Second Cycle Markt ist da<br />
schwierig einzuschätzen. Mal<br />
kommt mehr, mal weniger gute<br />
Ware auf den Markt. Das lässt sich<br />
nur bedingt voraussehen. Damit<br />
sich ein Trend bilden kann, müssen<br />
zudem viele der gefragten Möbel<br />
in einer gewissen Menge produziert<br />
worden sein und erhalten bleiben.<br />
Sonst werden die Möbel zu Sammlerstücken,<br />
welche sich dann in einer<br />
ganz anderen Preisklasse einordnen.<br />
Also lässt sich auch die Logik des<br />
Retro-Trends nicht auf den Vintagemarkt<br />
übertragen?<br />
Nicht wirklich, denn spätestens<br />
ab den Neunzigerjahren nimmt die<br />
Qualität der Massenware drastisch<br />
ab, das ist nicht mehr spannend<br />
für uns. Denn: Es gibt gute und<br />
schlechte Patina. Polsterungen<br />
oder Plastik altern meist nicht so<br />
schön wie zum Beispiel Holz oder<br />
Leder. Es funktioniert nicht jedes<br />
Möbel im Vintagemarkt, die Kundschaft<br />
will auch bei Möbeln aus<br />
zweiter Hand etwas fürs Geld.<br />
Sie sind Inhaber von H100 und seit<br />
bald 20 Jahren im Neumöbel- und<br />
Vintage-Geschäft tätig. Erzählen<br />
Sie uns, wie alles begonnen hat.<br />
2003 konnte ich im heutigen Viadukt<br />
zwei Bögen zwischennutzen.<br />
Zusammen mit einem Partner<br />
entschloss ich damals, einen<br />
Vintageladen zu eröffnen. Das Aufspüren<br />
von hochwertigen Designstücken<br />
aus zweiter Hand hat mich<br />
gepackt. In der Anfangszeit sind<br />
wir für die Möbel durch die ganze<br />
Schweiz getourt und haben spätabends<br />
noch ausgeladen.<br />
Sind Sie privat auch ein Sammler?<br />
Nur bedingt. Im Vintagegeschäft<br />
gehört das dazu. Ich bin aber froh,<br />
begrenzt sich meine Sammlerei<br />
vorwiegend auf die Arbeit. Bei<br />
mir zuhause stehen zwar diverse<br />
Designklassiker und Vintagestücke,<br />
ich erweitere meine Sammlung<br />
aber nicht sehr aktiv.<br />
11—22<br />
88
fachgeschäfte<br />
11—22<br />
89
fachgeschäfte<br />
Annex-Home, Signature Space<br />
Mit kompetenter Beratung in Innenarchitektur und<br />
Wohneinrichtungen schaffen wir angenehme Atmosphäre.<br />
Amrein Wohnen<br />
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10–18 Uhr<br />
Samstag: 10–16 Uhr<br />
oder gerne nach Absprache<br />
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T 041 318 50 05<br />
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Montag bis Freitag:<br />
08.30–12 Uhr / 13.30–18.30 Uhr<br />
Freitag Abendverkauf bis 20 Uhr<br />
Samstag: 9–16 Uhr<br />
11—22<br />
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Montag bis Freitag: 9–18.30 Uhr<br />
Samstag: 9–17 Uhr<br />
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Montag bis Freitag:<br />
8–12 Uhr / 13–17.30 Uhr<br />
Termine sind auch ausserhalb der<br />
Öffnungszeiten möglich.<br />
90
fachgeschäfte<br />
By Marei<br />
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bymarei.ch<br />
Montag bis Freitag:<br />
8–12 Uhr / 13.30–18 Uhr<br />
Samstag:<br />
9–16 Uhr<br />
Seestrasse 9<br />
8702 Zollikon<br />
T 043 305 06 30<br />
info@colombo-lafamiglia.ch<br />
Schweizerhofquai 5<br />
6004 Luzern<br />
T 041 417 31 21<br />
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11—22<br />
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Dienstag bis Freitag:<br />
9–12 Uhr / 13–18 Uhr<br />
Samstag:<br />
9–16 Uhr<br />
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8048 Zürich<br />
Wilkerstrasse 20<br />
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Bahnhofstrasse 2–4<br />
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fennobed.ch<br />
91
fachgeschäfte<br />
«Es ist ein Zusammenspiel von<br />
Ästhetik und Funktionalität»<br />
WORT<br />
SABRINA HOBI<br />
BILD<br />
MAJA JUZWIAK<br />
Schreinerei Spicher AG<br />
Aarauerstrasse 96<br />
5200 Brugg<br />
spicher@spicher.ch<br />
spicher.ch<br />
Samuel Blaser, die Schreinerei<br />
Spicher hat kürzlich in Winterthur<br />
eine Küche mit ganzheitlichem<br />
Materialkonzept<br />
entworfen. Was ist dabei die<br />
Vorgeschichte?<br />
Der Architekt des Baus, Cyrill<br />
Dettling, arbeitete bereits erfolgreich<br />
mit uns zusammen. Wir<br />
teilen das gleiche Verständnis<br />
bezüglich Ästhetik und Materialität.<br />
Er wusste daher, dass wir die<br />
schweizweiten Spezialisten für<br />
Linoleum-Küchen sind. Anhand<br />
des Grobkonzepts erarbeiteten wir<br />
die Details. Die enge Zusammenarbeit<br />
mit dem Architekten und<br />
den Kunden führte zu einer stimmigen,<br />
einzigartigen Küche.<br />
Die Küche befindet sich in einem<br />
Eigentumsobjekt. Was war der<br />
Bauherrschaft wichtig?<br />
Für sie war die Funktionalität im<br />
Zusammenspiel mit der Ästhetik<br />
ein zentrales Thema. Es ist ein<br />
junges und mutiges Paar, was sich<br />
wiederum in der rosafarbenen<br />
Küche widerspiegelt.<br />
Wie kam es zu der Farbgebung<br />
der Fronten?<br />
Das hat sich durch die Bauherrschaft<br />
ergeben. Die Farbe<br />
passt zum Stil der Kundin,<br />
unkonventionell und nicht der<br />
Norm entsprechend. Das Paar ist<br />
begeistert von der Küche. Ich bin<br />
davon überzeugt, dass sie das auch<br />
noch in 20 Jahren sind.<br />
Können Sie uns etwas über die<br />
verwendeten Materialien<br />
erzählen?<br />
Es war dem Paar wichtig, dass<br />
Naturmaterialien verwendet<br />
werden. Im Moment liegen matte<br />
Unifarben im Trend, wofür sich<br />
die Verwendung von Linoleum<br />
anbietet. Ich persönlich finde,<br />
dass dieses Naturmaterial äusserst<br />
schön altert. Vergleichbar mit<br />
einer Lederhandtasche, hat ein<br />
Massivholz oder Linoleum nach<br />
30 Jahren eine einzigartige Patina.<br />
Es entsteht eine Oberfläche, die<br />
schön, hochwertig und edel wirkt<br />
und niemals billig.<br />
Worin liegt Ihr Fokus bei einem<br />
Küchen-Entwurf?<br />
Es ist ein Zusammenspiel von<br />
Ästhetik und Funktionalität. Es<br />
soll eine gute Synergie ergeben<br />
zwischen den beiden Komponenten.<br />
Am Ende ist es jedoch immer<br />
projektspezifisch und die Präferenzen<br />
der Bauherrschaft liegen im<br />
Fokus. Wir bauen die Küchen für<br />
die Kunden und nicht, um uns als<br />
Schreinerei selbst zu verwirklichen.<br />
Was macht die Küchen der Firma<br />
Spicher so einzigartig?<br />
Ein Alleinstellungsmerkmal ist,<br />
dass die Küche zu 100 Prozent in<br />
der Schreinerei in Brugg von Hand<br />
gefertigt wird. Wir achten immer<br />
darauf, möglichst viel und oft mit<br />
Naturmaterialien zu arbeiten.<br />
Zu unseren Spezialitäten gehört<br />
die Vollmassiv-Küche, welche<br />
entweder eine Linoleum- oder<br />
Massivholz-Oberfläche erhält. Vervollständigt<br />
wird sie durch hochwertige<br />
Fronten. Alle Elemente<br />
werden komplett individuell und<br />
nach Mass gefertigt.<br />
Können Sie eine Aussage machen,<br />
wohin sich der Trend bei Küchen<br />
bewegt?<br />
Wir stellen fest, dass es wieder<br />
verspielter sein darf. Es gibt vermehrt<br />
Kundinnen und Kunden,<br />
die sich nach Landhaus-Küchen<br />
erkundigen. Das ist eine Gegenbewegung<br />
zum kantigen Modernen.<br />
Offene Küchen machen zwar<br />
nach wie vor den Hauptteil aus, jedoch<br />
bauen wir inzwischen wieder<br />
fünf bis zehn Landhaus-Küchen<br />
pro Jahr ein.<br />
Welche Pläne stehen für die<br />
Zukunft an?<br />
Momentan sind wir am Rebranding<br />
unserer Firma dran. Dafür wird<br />
der Showroom in Brugg umgebaut<br />
und neu bespielt mit einer Vielzahl<br />
an Küchen. Es werden gleichzeitig<br />
neue Möbel-Brands vorgestellt, die<br />
unsere eigenen Objekte ergänzen.<br />
Es wird lässig!<br />
11—22<br />
92
fachgeschäfte<br />
11—22<br />
Die Küche wurde von der Schreinerei Spicher in Zusammenarbeit mit dem Architekten Cyrill Dettling entworfen.<br />
93
fachgeschäfte<br />
Holm<br />
Great Northern Indoors.<br />
Rezzoli Designer Furniture<br />
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T 044 201 44 05<br />
info@holmsweetholm.com<br />
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Dienstag bis Freitag:<br />
10–18.30 Uhr<br />
Samstag:<br />
10–17 Uhr<br />
Rezzoli Designer Furniture<br />
Via Maistra 212<br />
7504 Pontresina<br />
rezzoli.ch<br />
info@rezzoli.ch<br />
Dienstag bis Freitag:<br />
8–12 Uhr / 14.30–18 Uhr<br />
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11—22<br />
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Montag bis Freitag:<br />
10–19 Uhr<br />
Samstag:<br />
10–18 Uhr<br />
Zeltweg 4<br />
8032 Zürich<br />
T 043 317 11 44<br />
info@roomdresser.ch<br />
roomdresser.ch<br />
Dienstag bis Freitag:<br />
11–18 Uhr<br />
Samstag: 11–16 Uhr oder nach<br />
Terminvereinbarung<br />
94
fachgeschäfte<br />
Scheuber Raumgestaltung<br />
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Montag bis Freitag:<br />
9–12 Uhr / 14–18 Uhr<br />
Samstag: 9–16 Uhr<br />
Wir erfüllen Räume.<br />
Aarauerstrasse 96<br />
5200 Brugg<br />
T 056 442 15 52<br />
spicher@spicher.ch<br />
spicher.ch<br />
Ausstellung: Montag bis Freitag<br />
8–12 Uhr / 13–17.30 Uhr<br />
Ausstellung: Samstag<br />
9–14 Uhr<br />
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Montag bis Freitag:<br />
8–12 Uhr / 13–17 Uhr<br />
Samstags mit Terminvereinbarung<br />
Beratung nach Voranmeldung<br />
Sleepgreen<br />
Wir sind Ihr Profi für den natürlichen Schlaf und führen u. a. Coco<br />
Mat, Dormiente, Holzmanufaktur, Moosburger Rosshaar, Sponda,<br />
Team 7.<br />
Pilatusstrasse 41<br />
6003 Luzern<br />
T 041 241 04 41<br />
info@sleepgreen.ch<br />
sleepgreen.ch<br />
Dienstag bis Freitag:<br />
9–13 Uhr / 14–18.30 Uhr<br />
Samstag: 9–17 Uhr<br />
Termine sind auch ausserhalb<br />
der Öffnungszeiten möglich.<br />
95
fachgeschäfte<br />
«Wir fokussieren uns auf<br />
natürliche Schlafsysteme»<br />
WORT<br />
BERNADETTE BISSIG<br />
BILD<br />
RUBEN HOLLINGER<br />
Sleepgreen<br />
Pilatusstrasse 41<br />
6003 Luzern<br />
info@sleepgreen.ch<br />
sleepgreen.ch<br />
Gregor Thaler, Sleepgreen hat<br />
sich auf hochwertige Schlafsysteme<br />
spezialisiert. Früher<br />
kaufte man sich ein Bett fürs<br />
Leben. Wie ist das heute?<br />
Dies wird wieder vermehrt nachgefragt.<br />
Gerade bei jungen Leuten<br />
stellen wir fest, dass sie Wert auf<br />
langlebige Möbel legen. Sie wollen<br />
sich ein Bett anschaffen, welches<br />
sie ein Leben lang begleitet.<br />
Welche Anforderungen stellen<br />
Ihre Kundinnen und Kunden an<br />
Betten und Schlafzimmer?<br />
Allen gemein ist der Wunsch, einen<br />
Ankerplatz im Leben zu finden,<br />
an dem alles stimmt. Wo Ruhe<br />
herrscht, wo wieder innere Kraft<br />
entsteht. Das Bett ist der wohl<br />
persönlichste Ort im Fluss des<br />
Lebens. Dabei ist Natürlichkeit gefragt.<br />
Mehr denn je. Wir kommen<br />
diesen Bedürfnissen mit echten<br />
Vollholzmöbeln, geölten Oberflächen,<br />
atmungsaktiven Naturmaterialien<br />
und ergonomischen<br />
Schlaflösungen entgegen.<br />
Sie nennen es beim Namen: Natürlichkeit.<br />
Mit Ihrem Unternehmen<br />
deklarieren Sie sich als Naturschlaf-Experten.<br />
Können Sie dies<br />
etwas ausführen?<br />
Wir fokussieren uns auf natürliche<br />
Schlafsysteme. Mit wiederentdeckten<br />
natürlichen Materialien<br />
wie Rosshaar, Hanf, Seegras und<br />
Leinen finden wir die idealen<br />
Materialien für den guten Schlaf.<br />
Damit treffen wir den Zeitgeist.<br />
Denn was bei der Ernährung und<br />
in der Mode bereits präsent ist,<br />
wird auch beim Wohnen immer<br />
wichtiger. Unsere Kundinnen und<br />
Kunden fragen nach der Herkunft<br />
der Materialien und verlangen<br />
Schadstoff-Freiheit. Zudem gewinnt<br />
das vegane Schlafen gerade<br />
bei den Jungen an Stellenwert.<br />
Doch nicht nur der Inhalt zählt,<br />
sondern auch die Optik. Früher<br />
waren Design, Ökologie und Ergonomie<br />
eher Gegensätze. Heute<br />
können wir diese Komponenten<br />
spielend verbinden, wie unser<br />
neues Schlafstudio von Team 7<br />
besonders schön zeigt.<br />
Wie läuft eine Beratung bei<br />
Sleepgreen ab?<br />
Wir analysieren das gesamte<br />
Schlafverhalten und vermessen<br />
den Rücken. Darauf basierend<br />
stimmen wir die Unterfederung<br />
individuell ab. Unsere stetige<br />
interne Weiterbildung durch eine<br />
Physiotherapeutin und unsere<br />
langjährige Erfahrung bieten uns<br />
dabei Sicherheit. Das Probeliegen<br />
in stimmiger Atmosphäre rundet<br />
unsere Beratung ab.<br />
Welche Lebensdauer attestieren<br />
Sie Betten und Matratzen?<br />
Unsere Massivholzbetten überdauern<br />
gut 40 Jahre und länger.<br />
Unterfederungen und Matratzen<br />
sind alle 8 bis 12 Jahre zu ersetzen.<br />
Wenn Unsicherheiten bestehen,<br />
bieten wir einen Bettencheck bei<br />
den Kunden zu Hause an.<br />
Sind Schlafprobleme heute vermehrt<br />
ein Thema?<br />
Einschlaf- und Durchschlafstörungen<br />
treten häufiger auf<br />
und die Menschen äussern ihre<br />
Anliegen offener. Unsere Matratzen-Kollektion<br />
Arosa erfreut<br />
sich denn auch bei Menschen<br />
mit Schlafproblemen grosser<br />
Beliebtheit. Der Naturlatex ist<br />
antistatisch, antibakteriell und<br />
ummantelt mit Bio-Schurwolle<br />
in Wollsiegel-Qualität. Dies<br />
kann dazu beitragen, besser in<br />
den (Tief-)Schlaf zu finden. Als<br />
Kompetenzzentrum für gesunden<br />
Schlaf bieten wir zudem weiterführende<br />
Informationen, arbeiten<br />
mit der Luna Natur-Drogerie zusammen<br />
und empfehlen das Schlaflabor<br />
der Hofklinik in Luzern.<br />
Sie zählen auch Hotels zu Ihren<br />
Kunden, etwa die Tschuggen<br />
Collection. Welche Kriterien<br />
gelten in diesem Bereich?<br />
Die Tschuggen Collection setzt<br />
schon seit Jahren auf Nachhaltigkeit.<br />
So war es logisch, auch beim<br />
Kernthema Betten – ähnlich wie<br />
bei den Produkten in der Küche<br />
– auf unverfälschte Materialien<br />
zu setzen. Dabei spielen Natürlichkeit,<br />
Komfort und Anpassbarkeit<br />
an Gästewünsche eine wichtige<br />
Rolle. Der Gast nimmt viele Erlebnisse<br />
mit, so kann ein gutes Hotelbett<br />
Impulse setzen. Auch uns<br />
dienen diese Mitgliederhäuser der<br />
Leading Hotels of the World als<br />
reichhaltige Inspirationsquelle.<br />
11—22<br />
96
fachgeschäfte<br />
11—22<br />
97
fachgeschäfte<br />
Späti<br />
Für das Schöne und Gute im Leben.<br />
Planen. Einrichten. Innenarchitektur.<br />
Spectroom living & more<br />
Möbel | Accessoires | Wohnberatung & Planung | Interne Schreinerei<br />
Massanfertigung | Gartenmöbel<br />
Neumarkt 1<br />
8400 Winterthur<br />
T 052 212 24 21<br />
info@spaetiwohnkultur.ch<br />
spaetiwohnkultur.ch<br />
Dienstag bis Freitag:<br />
9.30–12 Uhr / 13–18.30 Uhr<br />
Samstag:<br />
9.30–17 Uhr<br />
Bergstrasse 3<br />
8706 Meilen<br />
T 044 923 08 08<br />
info@spectroom.ch<br />
spectroom.ch<br />
Montag bis Freitag:<br />
10–18.30 Uhr<br />
Samstag: 10–16 Uhr<br />
Showroom auf über 1000m 2<br />
11—22<br />
Talamona Wohnbedarf AG<br />
Ihr Partner zur Realisierung Ihrer individuellen Wohnträume<br />
im Raum Baden AG.<br />
Talsee<br />
Einzigartige Raumgefühle. Inspiriert von der Natur und Schönheit<br />
des Seetals gestalten, fertigt talsee Bad Einrichtungen für die<br />
besonderen Momente im Alltag.<br />
Bernardastrasse 42<br />
5442 Fislisbach<br />
T 056 493 10 64<br />
info@wohnbedarf-talamona.ch<br />
wohnbedarf-talamona.ch<br />
Montag bis Freitag:<br />
9–12 Uhr / 13.30–18.30 Uhr<br />
Samstag:<br />
10–17 Uhr<br />
4B Strasse 1<br />
6281 Hochdorf<br />
T 041 914 59 59<br />
info@talsee.ch<br />
talsee.ch<br />
Montag bis Freitag:<br />
8–12 Uhr / 13.30–17.30 Uhr<br />
Samstag:<br />
9–13 Uhr<br />
98
fachgeschäfte<br />
Thöny Wohnen Office Projekt<br />
Die erste Adresse der professionellen Einrichtung in Liechtenstein<br />
mit 2000 m 2 Ausstellung.<br />
Wohn-Center Räber<br />
3500 m2 Ausstellung auf über 5 Etagen mit den besten internationalen<br />
Design-Markenherstellern. Individuelle und persönliche Einrichtung.<br />
Bahnhofstrasse 16<br />
9494 Schaan<br />
Liechtenstein<br />
T +423 237 4141<br />
thoenycollection.com<br />
info@moebelthoeny.li<br />
Montag bis Freitag:<br />
8.30–12 Uhr / 13.30–18.30 Uhr<br />
Samstag:<br />
8.30–16 Uhr<br />
Bahnhofstrasse 21<br />
6285 Hitzkirch<br />
T 041 917 22 72<br />
info@wohncenter-raeber.ch<br />
wohncenter-raeber.ch<br />
Dienstag bis Freitag:<br />
8–12 Uhr / 13.30–18.30 Uhr<br />
Samstag: 9–16 Uhr<br />
Auf Voranmeldung auch ausserhalb<br />
der Öffnungszeiten möglich.<br />
11—22<br />
55° nord<br />
55° nord seit 2010 der Spezialist für HAY und Stand-up-Paddling.<br />
Erleben, anfassen, spüren und ausprobieren ist unser Credo.<br />
Enea<br />
Enea vereint Aussen- und Innenräume. Exklusive Möbel, elegante<br />
Accessoires und professionelle Beratung mit internationaler Erfahrung.<br />
55° nord<br />
Gerichtsstrasse 14<br />
CH-8610 Uster<br />
T 043 355 05 50<br />
info@55nord.ch<br />
55nord.ch<br />
Montag geschlossen<br />
Dienstag bis Freitag: 13.30–18.30<br />
Samstag: 10–17 Uhr<br />
Termine für persönliche Beratung<br />
nach Vereinbarung Telefon.<br />
Enea Outside In<br />
Usterstrasse 14<br />
8001 Zürich<br />
outside-in@enea.ch<br />
Showroom<br />
Buechstrasse 12<br />
8645 Rapperswil-Jona<br />
enea.ch<br />
99
fachgeschäfte<br />
H100 das Möbelhaus<br />
Hier finden Sie Inspiration und Möbelentwürfe der letzten 150 Jahre.<br />
Drei Spezialisten: Bogen33, Viadukt*3 und Memorie beraten Sie gerne<br />
zu dem jeweiligen Sortiment. Das nebenanliegende Lager<br />
Openstorage ist Do/Sa oder nach Vereinbarung zugänglich.<br />
Memorie.ch<br />
Der gemeinsame Onlineshop für neue Qualitätsmöbel und Re-<br />
Editionen vergangener Tage. In der Industriehalle im Innenhof<br />
präsentieren wir eine kuratierte Auswahl. Gerne beraten wir Sie vor<br />
Ort inklusive aller Materialmustern.<br />
Hohlstrasse 100<br />
8004 Zürich<br />
info@h100.ch<br />
h100.ch<br />
Openstorage<br />
Hohlstrasse 122<br />
8004 Zürich<br />
Dienstag bis Freitag: 12–18.30 Uhr<br />
Samstag: 10–17 Uhr<br />
Donnerstag: 17–19 Uhr<br />
Samstag: 12–17 Uhr<br />
oder nach Vereinbarung<br />
Hohlstrasse 100<br />
8004 Zürich<br />
T 044 261 42 24<br />
info@memorie.ch<br />
memorie.ch<br />
Dienstag bis Freitag: 12–18.30 Uhr<br />
Samstag:<br />
10–17 Uhr<br />
11—22<br />
Bogen33<br />
Vintagemöbel, Gartenklassiker und Eigenproduktionen. Hier finden<br />
Sie eine grosse und breite Auswahl von Mid-Century-Klassikern aus<br />
ganz Europa von B33 Zürich, seit 2003. Schönes suchen, finden und<br />
gleich mitnehmen oder liefern lassen ist unser Credo.<br />
Viadukt*3<br />
Der Spezialist für Holzmöbel – Tische & Stühle. Antike, restaurierte<br />
Biedermeier- und Bistrotische, Vintage-Beizenstühle, -Holzhocker<br />
und Industrieleuchten. Ergänzt mit Wohnaccessoires und den Neuproduktionen<br />
von horgenglarus und Thonet.<br />
Hohlstrasse 100/122<br />
8004 Zürich<br />
T 044 400 00 33<br />
info@bogen33.ch<br />
bogen33.ch<br />
Dienstag bis Freitag:<br />
12–18.30 Uhr<br />
Samstag:<br />
10–17 Uhr<br />
Hohlstrasse 100/122<br />
8004 Zürich<br />
T 044 400 00 33<br />
info@viadukt3.ch<br />
viadukt3.ch<br />
Dienstag bis Freitag:<br />
12–18.30 Uhr<br />
Samstag:<br />
10–17 Uhr<br />
100
Perfektion, die Sie<br />
fühlen können.<br />
Die Excellence Line von V-ZUG.<br />
Schweizer Perfektion für zuhause<br />
vzug.com<br />
Romain Grosjean, Rennfahrer
hoteltest<br />
Eine neue Tiroler<br />
Architekturperle<br />
WORT<br />
ANDREA ELLENBERGER<br />
ILLUSTRATION<br />
HELENA ZINGARELLA<br />
Der langersehnte Aufenthalt im<br />
The Secret in Sölden ist endlich<br />
da. Das regnerische Wetter im<br />
Ötztal tut unserer Stimmung<br />
jedoch keinen Abbruch, denn<br />
uns erwartet eine grosszügige<br />
Wellnessoase. Konzipiert von der<br />
Eigentümerfamilie Huter und dem<br />
Architekturbüro Going Places,<br />
wurde das Resort im März 2022<br />
eröffnet. Es formiert sich aus zwei<br />
Häusern mit 44 Wohneinheiten. Im<br />
Zusammenspiel mit dem zweiten<br />
Gebäude verströmt das Hotel<br />
authentischen Dorfcharakter:<br />
In einem Halbkreis angeordnet<br />
und auf den alten Strukturen<br />
aufgebaut, beherbergt das zweite<br />
Haus Suiten im Alpenchic-Stil.<br />
Doch wir logieren im vierstöckigen<br />
Hauptgebäude, das<br />
mit einer metallenen Fassade<br />
verkleidet ist, deren Struktur an<br />
Holzschindeln erinnert. Durch ein<br />
opulentes Entrée gelangen wir in<br />
die Lobby mit Wohnzimmerflair.<br />
Die Raumaufteilung in kleine und<br />
grosse Bereiche sowie die stylishe<br />
Inneneinrichtung verströmen<br />
Geborgenheit und beweisen Sinn<br />
für Ästhetik. Die Lobby mündet<br />
im edel eingerichteten Restaurant<br />
La’ Liv. Hier lockt morgens ein<br />
exquisites Frühstücksbuffet und<br />
abends ein À-la-carte-Angebot mit<br />
französisch-alpiner Fusionsküche.<br />
Gekrönt wird dieser Bereich durch<br />
die dunkel gehaltene Skybar The<br />
Vue. Die partielle Verglasung<br />
himmelwärts bietet eine spektakuläre<br />
Aussicht auf das umliegende<br />
Bergpanorama.<br />
Nach einem Schlummertrunk<br />
ziehen wir uns in unsere Gemächer<br />
zurück. Die 35 bis 155 Quadratmeter<br />
grossen Suiten sind modern und<br />
heimelig eingerichtet, allesamt<br />
ausgestattet mit Essbereich sowie<br />
Küche. In den grosszügigen Kingsize-Boxspringbetten<br />
lässt es sich<br />
nobel schlafen.<br />
Gut erholt und bestens gestärkt<br />
durch ein fantastisches Frühstück<br />
gelangen wir am nächsten Tag<br />
am Fitnessbereich vorbei ins Le<br />
Feel: In der oberen Etage befinden<br />
sich Saunas, Dampfbad sowie<br />
Ruheräume mit feudalen Liegen,<br />
wo deckenhohe Fenster den Blick<br />
auf die Umgebung frei geben.<br />
Darunter situiert ist ein beheizter<br />
Pool, von dem sich ungehindert ins<br />
Freie schwimmen lässt.<br />
Als wir nach unserem Aufenthalt<br />
aus der Hotelwelt auftauchen,<br />
kriegen wir auch noch etwas<br />
Lokalkolorit mit: Während Anfang<br />
Oktober die Skisaison auf<br />
dem Ötztaler Gletscher bereits in<br />
vollem Gange ist, wird im Tal die<br />
Biker-Saison lautstark ausgeläutet.<br />
Dieses Gaudi hält uns nicht davon<br />
ab, uns tiefenentspannt auf den<br />
Nachhauseweg zu begeben.<br />
Die Testerin<br />
Andrea Ellenberger ist<br />
Innenarchitektin und<br />
arbeitet bei Peter Kohler<br />
Innenarchitektur in Bern.<br />
peterkohler.ch<br />
The Secret Sölden<br />
Oberwindaustrasse 19<br />
6450 Sölden<br />
Österreich<br />
the-secret-soelden.com<br />
11—22<br />
102
hoteltest<br />
11—22<br />
103
hoteltest<br />
Hotels im Test<br />
Exklusiv für die Wohnrevue testen ausgewählte Designer und Architektinnen Hotels in der Schweiz, Deutschland, Österreich und Italien.<br />
Alle bereits veröffentlichten Testberichte finden Sie unter: wohnrevue.ch<br />
Precise Tale Seehof<br />
Davos<br />
precisehotels.com/davos<br />
Hotel Brummell<br />
Barcelona<br />
hotelbrummell.com<br />
10—22<br />
The Secret Sölden<br />
Sölden<br />
the-secret-soelden.com<br />
Hotel Schweizerhof Lenzerheide<br />
Lenzerheide<br />
schweizerhof-lenzerheide.ch<br />
104
anche<br />
Neues aus<br />
der Szene<br />
11—22<br />
DIE WOHNREVUE LÄDT EIN: ZU GAST BEI NIUFORM IN LUZERN<br />
In regelmässigen Abständen blickt die Wohnrevue Gestalterinnen, Künstlern oder Architektinnen über die Schulter.<br />
Dazu lädt sie jeweils Kunden und Partner ein. Kürzlich war es wieder so weit: Ein Besuch bei den beiden Gestalterinnen<br />
Christine Hölzl und Christine Urech von Niuform stand an. In ihrem einladenden Atelier in der Luzerner Neustadt<br />
gewährten sie Einblick in ihr Schaffen. Dabei stellten die Designerinnen ihre Objekte und Projekte vor, so etwa die<br />
Ausstattung der Gaststube der SAC-Hütte Glattalp. Daraus entstanden unter den Anwesenden angeregte Diskussionen<br />
und Gespräche, die sich bei einem Glas Wein und leckeren Häppchen bis in den Abend hineinzogen.<br />
NIUFORM.CH<br />
106
anche<br />
11—22<br />
ZWEI WALDIS-MARKEN FUSIONIEREN<br />
Die beiden Marken der Waldis Group, Waldis Working<br />
Places und Rüegg-Naegeli AG, treten seit Oktober<br />
2022 unter der neuen Marke Berry auf. Waldis konsolidiert<br />
damit die beiden Objekteinrichter zu einem<br />
starken Brand und schärft die Markenstrategie der<br />
gesamten Unternehmensgruppe.<br />
HELLO-BERRY.CH<br />
ON TOUR MIT VELUX<br />
Adäquate Tageslichtplanung ist von grosser Bedeutung:<br />
Im Rahmen der Veranstaltung Open House Zürich organisierte<br />
der Dachfensterhersteller Velux eine Tageslicht-Tour<br />
durch die Mehrfamilienhäuser Griesernweg,<br />
das Haus Alder und das Atelier Zimmerlistrasse (im Bild)<br />
und zeigte so die Möglichkeiten optimaler Planung auf.<br />
VELUX.CH<br />
OCCHIO GALLERY IN GENF<br />
Zwei Unternehmen, eine Idee:<br />
Teo Jakob und Occhio machen<br />
gemeinsame Sache und etablieren<br />
in der Romandie ein Kompetenzzentrum<br />
für Lichtgestaltung. So<br />
eröffnet im November im Showroom<br />
von Teo Jakob Genf die Occhio<br />
Gallery mit innovativen und ästhetischen<br />
Leuchten des hochwertigen<br />
Herstellers. Eventreihen mit Vorträgen<br />
zum Thema Licht, sowohl fürs<br />
Fachpublikum als auch für Privatkunden,<br />
runden das Angebot ab.<br />
TEOJAKOB.CH, OCCHIO.DE<br />
107
anche<br />
DESIGNWEEKEND IN BERN<br />
In welchem Verhältnis stehen Kunst und Design? Dieser<br />
Frage geht das «Design Weekend – alles Skulptur?» im<br />
Zentrum Paul Klee am 5. und 6. November 2022 nach.<br />
Neben einem Podium runden Gespräche mit Designschaffenden<br />
das Programm ab. Der Event findet im<br />
Rahmen der Ausstellung «Isamu Noguchi» statt.<br />
BERNERDESIGNSTIFTUNG.CH, ZPK.ORG<br />
PURE LIVING IST ZWANZIG<br />
Das Einrichtungshaus Pureliving hat sein Firmenjubiläum<br />
gefeiert. Inhaber und Innenarchitekt Dominique<br />
M. Brunner (links) hat das Unternehmen vor 20 Jahren in<br />
Zürich gegründet. Nun hat er das Zepter übergeben und<br />
seinen langjährigen Mitarbeiter Ralph Hürlimann zum<br />
neuen Geschäftsführer gemacht.<br />
PURELIVING.CH<br />
11—22<br />
OBJEKT.22 AM START<br />
Nein, um den Fiat 500 wird<br />
es an diesem Ausstellungsevent<br />
nicht gehen. Um<br />
Form, Farbe und Gestaltung<br />
hingegen schon: Vom 9. bis<br />
11. November 2022 steht<br />
die Aeschbachhalle in<br />
Aarau ganz im Zeichen der<br />
Objekt.22. Neben nationalen<br />
und internationalen Ausstellern<br />
liegt der Fokus auf<br />
Talks und Referaten zu den<br />
Themenfeldern Gestaltung,<br />
Innenarchitektur und Architektur.<br />
OBJEKT20.CH<br />
108
NIESSING TOPIA VISION<br />
Express your visions in gold!
Impressum<br />
Bernadette Bissig<br />
CHEFREDAKTION<br />
Rik Bovens<br />
REDAKTION, CREATIVE DIRECTION<br />
Sabrina Hobi<br />
REDAKTIONSASSISTENZ<br />
Noémie Arrigo<br />
ART DIRECTION, GRAFIK<br />
Mario Hähni<br />
LEITUNG VERLAG<br />
Mylena Wiser<br />
LEITUNG MARKETING<br />
Simone Ensslin<br />
MARKETING MANAGEMENT<br />
Raphael Schoene<br />
LEITUNG WERBEMARKT<br />
Andreas Baur<br />
HEAD OF SALES<br />
Bruno Fernandez<br />
SALES MANAGEMENT PRINT & ONLINE<br />
tool-e-byte<br />
KORREKTORAT<br />
Elisa Florian<br />
Pati Grabowicz<br />
Simon Habegger<br />
Ruben Hollinger<br />
Mads Mogensen<br />
Ayse Yavas<br />
MITARBEIT AN DIESER AUSGABE<br />
Claudia Micheloni<br />
SALES MANAGEMENT ITALIEN<br />
11—22<br />
35. Jahrgang<br />
20 000 Exemplare<br />
Verlag<br />
CH Regionalmedien AG<br />
Neumattstrasse 1<br />
5001 Aarau<br />
+41 58 200 58 58<br />
zeitschriftenverlag@chmedia.ch<br />
wohnrevue.ch<br />
Kontakt<br />
vorname.nachname@chmedia.ch<br />
Preise<br />
Jahresabonnement (11 Ausgaben)<br />
Inland: CHF 96.– (Ausland: zzgl. Porto)<br />
Einzelheft: CHF 12.–<br />
Druck<br />
Vogt-Schild Druck AG<br />
Medienpartnerschaft<br />
Die Wohnrevue ist offizieller<br />
Medien partner vom<br />
Design Preis Schweiz und<br />
Partner der Swiss Design Association.<br />
Titelbild<br />
Elisa Florian<br />
Wohnreportage, S. 34<br />
Anzeigen<br />
+41 58 200 56 53<br />
andreas.baur@chmedia.ch<br />
Verkaufsinnendienst<br />
+41 58 200 56 60<br />
zeitschriftenverlag@chmedia.ch<br />
Abos<br />
+41 58 200 56 30<br />
wohnrevue.abo@chmedia.ch<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck<br />
und Vervielfältigung, auch auszugs weise,<br />
sind nur mit Zustimmung der Redaktion<br />
und mit Quellenangabe gestattet.<br />
Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete<br />
Beiträge geben nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion oder des<br />
Herausgebers wieder. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte, Bilder<br />
und Datenträger aller Art übernimmt der<br />
Verlag keine Haftung.<br />
Ein Produkt der CH Media<br />
CEO: Axel Wüstmann<br />
chmedia.ch<br />
110
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12—22<br />
01—23<br />
Die nächste Wohnrevue erscheint am:<br />
Mittwoch, 7. Dezember 2022.<br />
BILD JAN VERLINDE, LIVING INSIDE<br />
11—22<br />
SZENE<br />
Lieblingsstücke<br />
Am Anfang war eine Leidenschaft<br />
für gutes Design. Daraus ist eine beachtliche<br />
Sammlung entstanden. Wir<br />
porträtieren Reto Andri und setzen<br />
im nächsten Jahr Ausgabe für Ausgabe<br />
ein Lieblingsstück in Szene.<br />
FOKUS<br />
Carte<br />
blanche<br />
In unserem nächsten Heft präsentieren<br />
wir Wohnreportagen, Produkte<br />
und Projekte, die sich in keinerlei<br />
Hinsicht Einschränkungen auferlegt<br />
haben. Zum Jahreswechsel geben<br />
wir Carte blanche, sozusagen.<br />
TREND<br />
Süsser<br />
Schlaf<br />
Auch wenn die Adventszeit meist turbulent<br />
ist, die Zeit zwischen den Jahren<br />
bringt Ruhe und Kontemplation.<br />
Was liegt da näher, als ab und zu etwas<br />
auszuschlafen. Wir zeigen passende<br />
Betten und Bettwäsche.<br />
112
MÖBEL<br />
MODE<br />
SCHMUCK<br />
KONGRESSHAUS<br />
ZÜRICH<br />
TICKETS<br />
KAUFEN<br />
18–20<br />
NOV 2022<br />
BLICKFANG.CH
Tisca Teppiche<br />
sparen Heizkosten!<br />
Mit unseren Wollteppichen lassen sich 10 – 15 % Heizkosten<br />
sparen. Der grosszügige Einsatz moderner Schurwolle<br />
und die spezielle Florkonstruktion geben ihnen hervorragende,<br />
wärmeisolierende Eigenschaften. Gleichzeitig fühlt man<br />
sich auch in Räumen mit 2 – 3 °C niederer Temperatur<br />
behaglich und wohl, weil die Füsse dem Körper keine Wärme<br />
entziehen. Textilien machen Räume zu Lebensräumen.<br />
Tisca Tischhauser AG<br />
Sonnenbergstrasse 1, CH-9055 Bühler<br />
www.tisca.com