Persönliche Schutzausrüstung im Schneesport – Erhebung ... - BfU
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Schweizerische<br />
Beratungsstelle<br />
für Unfallverhütung<br />
<strong>Persönliche</strong><br />
<strong>Schutzausrüstung</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong><br />
<strong>Erhebung</strong> des Tragverhaltens<br />
und der Traggründe<br />
Beatrice Fuchs<br />
Cécile Gmünder<br />
Othmar Brügger<br />
Mario Cavegn<br />
Monique Walter<br />
Bern 2005<br />
55<br />
bfu-Report
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Schweizerische Beratungsstelle<br />
für Unfallverhütung bfu<br />
Laupenstrasse 11<br />
CH-3008 Bern<br />
Tel. 031 390 22 22<br />
Fax 031 390 22 30<br />
Email info@bfu.ch<br />
Internet www.bfu.ch<br />
Autoren:<br />
Beatrice Fuchs, eidg. dipl. Turn- und Sportlehrerin II, ETH Zürich<br />
Cécile Gmünder, eidg. dipl. Turn- und Sportlehrerin II, ETH Zürich<br />
Othmar Brügger, dipl. natw. ETH, wissenschaftlicher Mitarbeiter Abteilung Forschung, bfu<br />
Mario Cavegn, lic. phil., wissenschaftlicher Mitarbeiter Abteilung Forschung, bfu<br />
Monique Walter, eidg. dipl. Turn- und Sportlehrerin II, Abteilung Sport, bfu<br />
Redaktion:<br />
Jörg Thoma, dipl. Ing. TH, Leiter Bereich Forschung und Beratung, bfu<br />
Druck:<br />
Bubenberg Druck- und Verlags-AG<br />
Monbijoustrasse 61<br />
CH-3007 Bern<br />
1/2005/500<br />
Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir darauf, konsequent die männliche und weibliche<br />
Formulierung zu verwenden. Wir bitten die Leserschaft um Verständnis.<br />
ISBN 3-908192-21-8<br />
© bfu<br />
Alle Rechte vorbehalten; die auszugsweise oder vollständige Vervielfältigung oder Kopie (Fotokopie,<br />
Mikrokopie) des Berichts darf nur mit Genehmigung und Angabe des Herausgebers erfolgen.<br />
Résumé en français cf. chap. IX.2.<br />
Al cap. IX.3 si trova un riassunto in italiano.<br />
An abstract in English will be found under Section IX.4.
Inhalt<br />
Inhalt<br />
VORWORT 1<br />
I. EINLEITUNG UND ZIELSETZUNG 3<br />
II. UNFALLGESCHEHEN UND WIRKSAMKEIT DER SCHUTZAUSRÜSTUNG 5<br />
1. Unfallhäufigkeiten 5<br />
2. Risikogruppen 6<br />
3. Kopfverletzungen und Kopfschutz <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong> 7<br />
3.1 Kopfverletzungen 7<br />
3.2 Nutzen des Helms 7<br />
3.3 Helmtragquoten 8<br />
3.4 Gründe für das Nicht-Tragen eines Helms 8<br />
4. Handgelenkschutz be<strong>im</strong> Snowboardfahren 9<br />
4.1 Handgelenkverletzungen 9<br />
4.2 Nutzen des Handgelenkschutzes 9<br />
4.3 Häufigkeit des Tragens eines Handgelenkschutzes 10<br />
4.4 Gründe für das Nicht-Tragen eines Handgelenkschutzes 10<br />
5. Andere <strong>Schutzausrüstung</strong>en 11<br />
III. METHODE UND VORGEHEN 12<br />
1. Untersuchungsdesign 12<br />
1.1 Beobachtung 12<br />
1.2 Befragung zur Traghäufigkeit 13<br />
1.3 Befragung zu den Traggründen 13<br />
1.4 Befragungskriterien und Befragungsorte 14<br />
2. Durchführung der Untersuchung 16<br />
3. <strong>Erhebung</strong>sinstrumente und Datenerhebung 17<br />
4. Übersicht über den <strong>Erhebung</strong>sablauf 18<br />
5. Statistische Analyse 19<br />
IV. BEOBACHTUNG: HÄUFIGKEIT DES TRAGENS EINES SCHNEESPORTHELMS 21<br />
1. Stichprobe der Beobachtung 21<br />
2. Resultate der Beobachtung 24
Inhalt<br />
V. BEFRAGUNG 1: TRAGHÄUFIGKEIT DER PERSÖNLICHEN<br />
SCHUTZAUSRÜSTUNG 26<br />
1. Stichprobe der Befragung zur Traghäufigkeit 26<br />
2. Ungewichtete Resultate der Befragung Traghäufigkeit 30<br />
2.1 Helmtragquote 30<br />
2.2 Zeitpunkt der letzten Bindungseinstellung 31<br />
3. Gewichtete Resultate der Befragung zur Traghäufigkeit 33<br />
3.1 Helmtragquote 33<br />
3.2 Tragquote des Handgelenkschutzes 34<br />
3.3 Tragquote weiterer Schutzartikel 36<br />
VI. BEFRAGUNG 2: GRÜNDE FÜR DAS TRAGEN DER SCHUTZAUSRÜSTUNG 37<br />
1. Stichprobe der Befragung zu den Traggründen 37<br />
2. Resultate der Befragung zu den Traggründen 41<br />
2.1 Helmtragquote 41<br />
2.2 Häufigkeit des Tragens eines Handgelenkschutzes 43<br />
2.3 Häufigkeit des Tragens von weiteren Schutzartikeln 44<br />
2.4 Fahrverhalten 45<br />
2.5 Unfallgeschehen 49<br />
2.6 Risikoverhalten 52<br />
2.7 Gründe für das Tragen respektive Nicht-Tragen des Helms 53<br />
2.8 Gründe für das Tragen respektive Nicht-Tragen des Handgelenkschutzes 57<br />
3. Bivariater Vergleich zwischen Helmträgern und Nicht-Helmträgern 62<br />
4. Bivariater Vergleich zwischen Trägern und Nicht-Trägern eines Handgelenkschutzes 66<br />
5. Die zentralen Bedingungen des Helmtragverhaltens (multivariate Analyse) 69<br />
6. Die zentralen Bedingungen des Tragens eines Handgelenkschutzes (multivariate<br />
Analyse) 73<br />
VII. DISKUSSION 77<br />
1. Methodenkritik 77<br />
2. Helm tragen 78<br />
2.1 Häufigkeit des Tragens 78<br />
2.2 Gründe für das Tragen respektive Nicht-Tragen 80<br />
2.3 Prädiktoren für das Tragen respektive Nicht-Tragen 81<br />
3. Handgelenkschutz tragen 84<br />
3.1 Häufigkeit des Tragens 84<br />
3.2 Gründe für das Tragen respektive Nicht-Tragen 85<br />
3.3 Prädiktoren für das Tragen respektive Nicht-Tragen 85<br />
4. Tragen anderer Schutzartikel 87<br />
VIII. SCHLUSSFOLGERUNGEN UND EMPFEHLUNGEN 88<br />
1. Helm tragen 88<br />
2. Handgelenkschutz tragen 90<br />
3. Tragen anderer Schutzartikel 91<br />
4. Fazit 92
Inhalt<br />
IX. ZUSAMMENFASSUNG / RÉSUMÉ / RIASSUNTO / ABSTRACT 93<br />
1. <strong>Persönliche</strong> <strong>Schutzausrüstung</strong> <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong>: <strong>Erhebung</strong> des Tragverhaltens<br />
und der Traggründe 93<br />
1.1 Einleitung und Zielsetzung 93<br />
1.2 Unfallgeschehen und Wirksamkeit der <strong>Schutzausrüstung</strong> 94<br />
1.3 Methode und Vorgehen 94<br />
1.4 Helm tragen <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong> 95<br />
1.4.1 Faktoren für das Tragen resp. Nicht-Tragen 95<br />
1.4.2 Mögliche Massnahmen 96<br />
1.5 Handgelenkschutz tragen be<strong>im</strong> Snowboardfahren 97<br />
1.5.1 Faktoren für das Tragen respektive Nicht-Tragen 97<br />
1.5.2 Mögliche Massnahmen 98<br />
1.6 Häufigkeit des Tragens weiterer Schutzartikel <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong> 99<br />
1.7 Schlussfolgerungen und Empfehlungen 99<br />
2. Equipements de protection individuelle dans la pratique des sports de neige:<br />
qui les porte et pourquoi 101<br />
2.1 Introduction et objectifs 101<br />
2.2 Accidents et efficacité de l’équipement de protection 101<br />
2.3 Méthode et approche 102<br />
2.4 Port du casque dans les sports de neige 102<br />
2.4.1 Facteurs de port ou de non port 103<br />
2.4.2 Mesures possibles 104<br />
2.5 Port du protège-poignets à snowboard 104<br />
2.5.1 Facteurs de port ou de non port 105<br />
2.5.2 Mesures possibles 106<br />
2.6 Fréquence du port d’autres articles de protection dans les sports de neige 106<br />
2.7 Conclusions et recommandations 107<br />
3. Protezioni negli sport sulla neve: rilevamento dei comportamenti e<br />
dei motivi d’uso 108<br />
3.1 Introduzione e obiettivi 108<br />
3.2 Sinistrosità ed efficacia delle protezioni 108<br />
3.3 Metodo e approccio 109<br />
3.4 Uso del casco negli sport sulla neve 109<br />
3.4.1 Fattori per l’uso ovvero il mancato uso del casco 110<br />
3.4.2 Possibili misure 111<br />
3.5 Parapolso per lo snowboard 111<br />
3.5.1 Fattori per l’uso ovvero il mancato uso del casco 111<br />
3.5.2 Possibili misure 112<br />
3.6 Frequenza d’uso di ulteriori protezioni 113<br />
3.7 Conclusioni e consigli 114<br />
4. Individual protective gear in snow sport: survey of wearer behaviour and<br />
reasons for non-wearing 115<br />
4.1 Preamble and objectives 115<br />
4.2 Accident occurrence and the effectiveness of protective gear 115<br />
4.3 Methods and procedures 116<br />
4.4 Helmet wearing in snow sport 116<br />
4.4.1 Factors affecting wearing or non-wearing 117<br />
4.4.2 Potential measures 118<br />
4.5 Wearing wrist protection while snowboarding 118<br />
4.5.1 Factors for wearing or non-wearing 118<br />
4.5.2 Potential measures 119<br />
4.6 Frequency of wearing other protective articles in snow sport 120<br />
4.7 Conclusions and recommendations 121
Inhalt<br />
X. ANHANG 122<br />
1. Beobachtungsprotokoll 122<br />
2. Erfassungsprotokoll zur Traghäufigkeit 123<br />
3. Fragebogen deutsch zu den Traggründen 124<br />
Literatur 129<br />
bfu-Reports 132
Vorwort 1<br />
Vorwort<br />
Die Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu hat sich seit den 90er-Jahren für die<br />
Förderung des Skihelms bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt. Heute tragen die meisten Kinder<br />
auf den <strong>Schneesport</strong>pisten einen Helm. Der Anteil der erwachsenen Ski- und Snowboardfahrenden<br />
mit einem Skihelm ist leider noch klein, n<strong>im</strong>mt aber stetig zu.<br />
67'000 in der Schweiz wohnhafte <strong>Schneesport</strong>ler und -sportlerinnen verunfallen jährlich auf der<br />
Piste, die ausländischen Gäste sind in dieser Zahl noch nicht enthalten. Bekannt ist, dass Snow-<br />
boardfahrende am häufigsten das Handgelenk verletzen und dass in beiden Sportarten bei mehr als<br />
10 % der Unfälle der Kopf in Mitleidenschaft gezogen wird. Kopfverletzungen sind häufig schwerer<br />
Art und auch Handgelenkverletzungen führen meist zu einer längeren Arbeitsabsenz. Die Prävention<br />
dieser Verletzungen hat deshalb eine hohe Priorität.<br />
Snowboardfahrende können ihr Handgelenk wirkungsvoll mit einem Handschuh mit integriertem<br />
Stabilisierungselement, Ski- und Snowboardfahrende ihren Kopf mit einem normierten Helm<br />
schützen. Die hohe Wirksamkeit dieser Schutzartikel konnte <strong>im</strong> bfu-Report 54 dokumentiert werden.<br />
Die bfu will mit einer nationalen Kampagne „Enjoy sport <strong>–</strong> protect yourself“ die <strong>Schneesport</strong>treibenden<br />
zum Tragen der opt<strong>im</strong>alen <strong>Schutzausrüstung</strong> motivieren. Als Grundlage für die Planung<br />
der zielgruppenspezifischen Kommunikationsstrategie wurde mit der vorliegenden Studie eruiert,<br />
welche Argumente dazu nötig sind. Zudem wurde die Tragquote der diversen Schutzartikel erhoben,<br />
um eine Basis für die Evaluation der Kampagne zu haben.<br />
Wir sind überzeugt, dass wir mit dieser Kampagne die Benützung der Schutzartikel fördern und<br />
damit einen bedeutenden Beitrag zur Reduktion von Verletzungen <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong> leisten können.<br />
Bern, <strong>im</strong> Januar 2005<br />
Schweizerische Beratungsstelle<br />
für Unfallverhütung bfu<br />
Die Direktorin<br />
Brigitte Buhmann, Dr. rer. pol.<br />
b.buhmann@bfu.ch
Einleitung und Zielsetzung 3<br />
I. EINLEITUNG UND ZIELSETZUNG<br />
Die bfu und andere Partner in der Unfallprävention unternehmen seit vielen Jahren grosse An-<br />
strengungen, um die hohe Zahl der <strong>Schneesport</strong>unfälle zu reduzieren. Obwohl die Unfallzahl in den<br />
letzten Jahren gesunken ist, existiert <strong>im</strong>mer noch grosser Handlungsbedarf. Gerade deshalb ist es<br />
wichtig, vorerst abzuklären, bei welchen Massnahmen das Potenzial zur Reduzierung der Unfallzahlen<br />
am grössten ist, damit die Mittel, die für die Prävention zur Verfügung stehen, opt<strong>im</strong>al genutzt<br />
werden können.<br />
Die bfu hat sich in einer dreiteiligen Forschungsstudie zum Ziel gesetzt, die Wirkung der persönlichen<br />
<strong>Schutzausrüstung</strong> zu untersuchen, darzustellen, welche Anforderungen ein Helm für die<br />
<strong>Schneesport</strong>ler oder ein Handgelenkschutz für das Snowboardfahren zu erfüllen haben, welches die<br />
Häufigkeit des Tragens von Schutzartikeln ist und welches die Gründe für das Tragen respektive<br />
Nicht-Tragen der persönlichen <strong>Schutzausrüstung</strong> sind. Zudem soll dargestellt werden, ob die Bedeutung<br />
des Tragens der persönlichen <strong>Schutzausrüstung</strong> in der Ausbildung von Leitern, die den<br />
Sportlerinnen und Sportlern <strong>Schneesport</strong>unterricht erteilen, zum Tragen kommt.<br />
Im ersten Teil der Studie konnte dargestellt werden, dass ein Skihelm Ski- und Snowboardfahrende<br />
wirkungsvoll vor Verletzungen schützen kann, ohne dass die Gefahr besteht, dass wegen dem<br />
Tragen des Helms <strong>Schneesport</strong>ler andere Körperteile, z. B. den Nacken, häufiger verletzen als die<br />
Nicht-Träger (Brügger, 2004). Neuere Arbeiten zeigen, dass <strong>Schneesport</strong>ler, die sich mit einem<br />
Helm vor Verletzungen schützen, kein gesteigertes Risikoverhalten in Form von höheren gefahrenen<br />
Geschwindigkeiten zeigen oder sich schwierigeren fahrtechnischen Anforderungen aussetzen.<br />
Ein opt<strong>im</strong>al konstruierter Handgelenkschutz kann Snowboardfahrende beinahe ausnahmslos vor<br />
Verletzungen des Handgelenkes schützen, auch hier ohne dass ein zusätzliches Risiko z. B. für den<br />
Unterarm in Kauf genommen werden muss.<br />
In der Pilotstudie „Aspekte der Unfallprävention in der <strong>Schneesport</strong>ausbildung“ (Brügger, Sulc,<br />
Walter & Schild, 2005), die als dritter Teil der Gesamtstudie gilt, konnte gezeigt werden, dass<br />
Ausbildner zwar grösstenteils von der Wirkung von Schutzartikeln überzeugt sind. Indem sie selber<br />
die Schutzartikel jedoch oft nicht tragen, wirken sie nicht als gute Vorbilder. Zudem zeigte die<br />
Analyse der Lehrmittel, die aktuell in der <strong>Schneesport</strong>ausbildung zum Einsatz kommen, dass das<br />
Thema Unfallprävention, insbesondere der Aspekt ‚Bedeutung der persönlichen <strong>Schutzausrüstung</strong>’,<br />
ungenügend abgedeckt wird. Es besteht ein akuter Bedarf an einem Lehrmittel, dass die Thematik<br />
Unfallprävention ganzheitlich und didaktisch gut aufgearbeitet vermittelt.
4 Einleitung und Zielsetzung<br />
In den Sportarten Inline-Skating und Velofahren sind Quoten für das Tragen von Helmen und wei-<br />
teren Schutzartikeln bekannt. Im Wintersport, insbesondere be<strong>im</strong> Ski- und Snowboardfahren, wur-<br />
den in der Schweiz noch keine solchen Werte ermittelt. Die Prädiktoren für das Tragen respektive<br />
Nicht-Tragen von <strong>Schutzausrüstung</strong>en sind auch nicht bekannt.<br />
Mit der vorliegenden Studie sollen diese Lücken geschlossen werden, um eine Grundlage für die<br />
Evaluation der Kampagne „persönliche <strong>Schutzausrüstung</strong> <strong>im</strong> Sport“ zu schaffen und um eine Basis<br />
für die Planung der opt<strong>im</strong>alen Kommunikationsstrategie in der Unfallprävention zu legen.<br />
Die Ziele der vorliegenden Studie lauten:<br />
• Erheben der alters- und geschlechtsspezifischen Quote für das Tragen der persönlichen Schutz-<br />
ausrüstung<br />
• Erfassen der Art der getragenen persönlichen <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
• Eruieren der Gründe für das Tragen respektive Nicht-Tragen der persönlichen <strong>Schutzausrüstung</strong>
Unfallgeschehen und Wirksamkeit der <strong>Schutzausrüstung</strong> 5<br />
II. UNFALLGESCHEHEN UND WIRKSAMKEIT DER SCHUTZ-<br />
AUSRÜSTUNG<br />
1. Unfallhäufigkeiten<br />
Im Jahr 2002 ereigneten sich gemäss Hochrechnung der Schweizerischen Beratungsstelle für Un-<br />
fallverhütung bfu 290’000 Sportunfälle, davon 81’000 (28 %) <strong>im</strong> Wintersport. 42’000 (15 %)<br />
waren Ski-, 25’000 (9 %) Snowboardunfälle (Allenbach, Brügger, Dähler-Sturny & Siegrist, 2004).<br />
Die Zahl der jährlichen Skiunfälle ist von 1997 bis 2002 von 51’000 auf 42’000 gesunken. Die<br />
Anzahl der Snowboardunfälle hat sich hingegen nicht stark verändert und liegt seit 1997 jährlich<br />
bei rund 25’000.<br />
Die Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung (2004) führt zusammen mit ca. 35 ausge-<br />
wählten Seilbahnunternehmungen des Verbandes Seilbahnen Schweiz eine <strong>Erhebung</strong> der Verletztentransporte<br />
der jeweiligen Pistenrettungsdienste durch. Aus dieser bfu-Statistik der <strong>Schneesport</strong>-<br />
Unfälle geht hervor, dass in den vier Saisons 2000/2001 bis 2003/2004 das Knie mit einem Anteil<br />
von 34.7 % der be<strong>im</strong> Skifahren am häufigsten verletzte Körperteil war, gefolgt von Schulter- und<br />
Oberarmverletzungen mit einem Anteil von 16.3 %. Die Handgelenk-, Hand- und Fingerverletzungen<br />
lagen bei 2.6 %. Be<strong>im</strong> Snowboardfahren waren in denselben Saisons bei 21.8 % aller Verletzungen<br />
der Schultergürtel und der Oberarm betroffen. Der Anteil der Kopfverletzungen machte<br />
15.5 % aus, jener der Handgelenk-, Hand- und Fingerverletzungen lag bei 11.1 %.<br />
Im bfu-Report 55 „Helm und Handgelenkschutz <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong>“ (Brügger, 2004) konnte gezeigt<br />
werden, dass die bfu-Statistik der <strong>Schneesport</strong>unfälle auf Grund der jeweiligen Selektion der Verunfallten<br />
die effektiven Häufigkeiten der Verletzungen nach Körperteilen nicht repräsentativ wiedergibt.<br />
Es muss davon ausgegangen werden, dass eher eine Selektion der schwereren Unfälle abgebildet<br />
wird und Verletzungen der oberen Extremitäten zu wenig häufig enthalten sind. Im bfu-<br />
Report 55 wird dargestellt, dass sich ca. 10 % der <strong>Schneesport</strong>ler am Kopf und mindestens 20 %<br />
der Snowboarder am Handgelenk verletzen.<br />
Ein Sportunfall verursacht durchschnittliche direkte (Versicherungsleistungen) und indirekte (Wert<br />
der verloren gegangenen Produktivität) Kosten in der Höhe von SFr. 12’500 (Smala, Beeler &<br />
Szucs, 2001). Hochgerechnet ergibt dies für die Sportarten Ski- und Snowboardfahren zusammen<br />
gut SFr. 800 Mio. an volkswirtschaftlichen Kosten. Dieser Betrag gibt einen Eindruck von der Bedeutung<br />
der Massnahmen zur Reduktion von <strong>Schneesport</strong>unfällen.
6 Unfallgeschehen und Wirksamkeit der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
2. Risikogruppen<br />
Be<strong>im</strong> Skifahren haben nach Boldrino und Furian (1998) die über 45-Jährigen ein rund zwe<strong>im</strong>al<br />
höheres Verletzungsrisiko als die unter 25-Jährigen. Frauen haben ein signifikant höheres Verletzungsrisiko.<br />
Auch Anfänger und Fahrer mit viel Erfahrung (über 20 Jahre) zählen zu den Risikogruppen.<br />
Eine weitere Risikogruppe stellen nach Cadman (1996) 7- bis 17-jährige Skifahrer dar,<br />
die in Gruppen unterwegs sind.<br />
Bei den Snowboardfahrern spielt das Geschlecht in Bezug auf das Verletzungsrisiko eine untergeordnete<br />
Rolle, Frauen und Männer verletzen sich also insgesamt ebenso häufig. Interessant ist<br />
aber, dass das Alter eine zentrale Rolle spielt. Die über 25-jährigen Frauen verletzen sich häufiger<br />
als die unter 16-jährigen. Gerade umgekehrt ist es bei männlichen Snowboardfahrern (Boldrino &<br />
Furian, 1999). Zahlreiche Studien bestätigen, dass Anfänger das grösste Verletzungsrisiko haben.<br />
35.0 % aller Snowboardverletzungen geschehen nach Machold et al. (2000) in den ersten vier<br />
Snowboardtagen. R. Rønning, I. Rønning, Gerner und Engebretsen (2001) bestätigen, dass es bei<br />
den Anfängern signifikant mehr Verletzungen gibt. Machold et al. (2000) weisen darauf hin, dass<br />
Snowboardfahrer mit Vorverletzungen mehr gefährdet sind, da diese oft risikobereiter sind.<br />
Nach Kisser (2000), R. Rønning et al. (2001) und Machold et al. (2000) ist das Verletzungsrisiko<br />
für Snowboardfahrer höher als für Skifahrer. Dann, Knöringer, Kristen und Boldrino (2002) hingegen<br />
berichten von jüngsten Studien, die zeigen, dass das Verletzungsrisiko annähernd gleich hoch ist.
Unfallgeschehen und Wirksamkeit der <strong>Schutzausrüstung</strong> 7<br />
3. Kopfverletzungen und Kopfschutz <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong><br />
3.1 Kopfverletzungen<br />
Aus der bfu-Statistik der <strong>Schneesport</strong>unfälle geht hervor, dass die Kopfverletzungen in den Jahren<br />
2000<strong>–</strong>2004 <strong>im</strong> Durchschnitt 14.0 % aller Verletzungen ausmachen (Schweizerische Beratungsstelle<br />
für Unfallverhütung, 2004). Be<strong>im</strong> Snowboardfahren sind es 15.5 %, be<strong>im</strong> Skifahren 13.3 %. Die<br />
Aufschlüsselung zeigt, dass es deutliche Unterschiede nach Altersklassen gibt (Tabelle 1).<br />
Tabelle 1:<br />
Kopfverletzungen nach Altersklasse und Sportart (nSkifahren = 10’519, nSnowboard = 4’994)<br />
(Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung, 2004)<br />
Altersklassen<br />
0<strong>–</strong>9 10<strong>–</strong>14 15<strong>–</strong>19 20<strong>–</strong>29 30+ Total<br />
Skifahren 14.0 % 14.1 % 20.2 % 14.7 % 11.8 % 13.3 %<br />
Snowboardfahren 13.7 % 12.5 % 19.4 % 14.1 % 11.7 % 15.5 %<br />
Alle 13.9 % 13.3 % 19.7 % 14.4 % 11.8 % 14.0 %<br />
Auch nach Koehle, Lloyd-Smith und Taunton (2002) sind 14.0 % aller Ski- und Snowboardverletzungen<br />
Kopfverletzungen. Kinder unter 15 Jahren sind davon besonders stark betroffen. Weiter<br />
zeigen sie auf, dass sich Snowboardfahrer 30.0 % aller Kopfverletzungen be<strong>im</strong> Springen über<br />
Hindernisse zuziehen.<br />
3.2 Nutzen des Helms<br />
Bisher konnte erst in der Studie von Hagel, Goulet, Platt, Pless und Robaitaille (2004a) die protektive<br />
Wirkung eines Skihelms wirklich belegt werden. Hagel et al. befragten 6’243 verletzte Ski- und<br />
Snowboardfahrer zu ihrem Verhalten auf der Piste und zum Tragen von Schutzartikeln. 1’576 von<br />
ihnen hatten Kopf-, Gehirn-, Gesichts- oder Nackenverletzungen. Zudem befragten sie in den <strong>Schneesport</strong>gebieten,<br />
wo sie die Verunfallten erfassten, weitere 530 Personen zu ihrem Helmtrag-Verhalten<br />
und führten eine Beobachtung von 1’318 zufällig ausgewählten Personen auf den Pisten durch. Als<br />
Resultat ihrer Studie zeigte sich mit hoher Evidenz, dass ein Helm Ski- und Snowboardfahrende<br />
wirkungsvoll vor Kopfverletzungen schützt und Helmträger nicht häufiger Nackenverletzungen<br />
haben als Nicht-Träger.<br />
Fachleute sind sich beinahe alle einig, dass es <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong> zweckmässig ist, einen Helm zu tragen,<br />
vor allem für Kinder und Jugendliche. Machold et al. (2000) glauben, dass Helme das Vorkommen
8 Unfallgeschehen und Wirksamkeit der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
von Kopfverletzungen be<strong>im</strong> Snowboardfahren vermindern können. Die Resultate ihrer Studie mit<br />
2’579 Befragten zeigen, dass sich von den 196 (7,6 %) Snowboardfahrern, die einen Helm trugen,<br />
keiner am Kopf verletzte, von den 2'383 ohne Helm zogen sich hingegen 17 (0,7 %) eine Verlet-<br />
zung am Kopf zu. Nach Aussage der United States Consumer Product Safety Commission (1999)<br />
könnten 44.0 % der Kopfverletzungen mit einem Helm verhindert oder zumindest deren Schweregrad<br />
vermindert werden. Dann et al. (2002) schreiben, dass das Tragen von Helmen neben den Wettkampfdisziplinen<br />
speziell be<strong>im</strong> Freeriden, aber auch bei Kindern und jugendlichen Snowboardfahrern<br />
Sinn macht. Vor allem <strong>im</strong> Anfängerbereich sei der Einsatz von Helmen zu empfehlen. O’Neill<br />
(2003) empfiehlt das Tragen von Helmen, weil Rückwärtsstürze be<strong>im</strong> Snowboardfahren oft zu Kopfverletzungen<br />
führen. Nach Angaben der österreichischen nationalen Institution für Unfallverhütung<br />
<strong>im</strong> Sport „Sicher leben“ (2004) kann ein Helm 85.0 % aller schweren Kopf- und Gehirnverletzungen<br />
verhindern. Die bfu empfiehlt in ihrer Informationsbroschüre zum Thema <strong>Schneesport</strong><br />
(2002) das Tragen von Helmen vor allem für Kinder, aber auch für Jugendliche und Erwachsene.<br />
Hagel, Goulet, Platt, Pless und Robaitaille konnten nachweisen, dass das Vorurteil, mit Helm werde mit<br />
höherer Geschwindigkeit gefahren respektive ein höheres Risiko eingegangen, nicht st<strong>im</strong>mt<br />
(2004b). Auch trifft die Vermutung nicht zu, dass das Tragen eines Helms ein Risiko für andere<br />
Verletzungen birgt (z. B. für den Nacken; Bridges, Rouah & Johnston, 2003; A. J. Macnab, Smith,<br />
Gagnon & M. Macnab, 2002; Hagel et al, 2004a).<br />
3.3 Helmtragquoten<br />
Bei der erwähnten Studie von Machold et al. (2000) liegt die Helmtragquote von jugendlichen Snowboardfahrern<br />
bei 7.6 %. Mit 12.9 % liegt die Tragquote bei einer Untersuchung von Langran (2002) in<br />
Schottland etwas höher. In der Diplomarbeit von Söhnel (2002) wird die Traghäufigkeit mit 5.8 %<br />
angegeben. Mit 29.0 % ist der Anteil der Helmträger bei den Wettkampffahrern am grössten.<br />
Ein Blick auf andere Sportarten zeigt, dass in der Schweiz be<strong>im</strong> Inline-Skating die Helmtragquote bei<br />
14.0 % liegt (Brügger & Hubacher, 2003), be<strong>im</strong> Velofahren sogar bei 33.0 % (Allenbach et al., 2004).<br />
3.4 Gründe für das Nicht-Tragen eines Helms<br />
In der Studie von Langran (2002) haben 39.0 % der 223 Befragten angegeben, dass sie keinen<br />
Helm tragen, weil sie nicht überzeugt sind, dass sie ihn brauchen. Für 27.8 % war ein Helm zu<br />
teuer. Weitere genannte Gründe waren: „unbequem“ 18.8 %, „sieht nicht gut aus“ 15.7 %, „noch nie<br />
davon gehört“ 11.2 %, „finde keinen“ 9.4 % und „schützt nicht vor Verletzungen“ 5.8 %.
Unfallgeschehen und Wirksamkeit der <strong>Schutzausrüstung</strong> 9<br />
4. Handgelenkschutz be<strong>im</strong> Snowboardfahren<br />
4.1 Handgelenkverletzungen<br />
Nach Angaben von Kisser (2000) sind bei den Skifahrern bei 26.0 % aller Unfälle die oberen Ex-<br />
tremitäten betroffen, bei den Snowboardfahrern bei 46.0 %. Auch Idzikowski, Janes und Abbott<br />
(2000) weisen darauf hin, dass es be<strong>im</strong> Snowboardfahren eineinhalb- bis zwe<strong>im</strong>al mehr Verletzungen<br />
der oberen Extremitäten gibt. Nach der bfu-Statistik (2004), die in Zusammenarbeit mit Seilbahnen<br />
Schweiz SBS erstellt wurde, verletzen sich Snowboardfahrer rund fünfmal häufiger an Ellbogen<br />
und Unterarm als Skifahrer und etwa viermal häufiger an Hand und Handgelenk.<br />
Eine Studie von R. Rønning et al. (2001) zeigt, dass in Norwegen während einer vierjährigen Peri-<br />
ode 32.0 % aller Snowboardverletzungen, die in einem Spital behandelt wurden, Handgelenkverlet-<br />
zungen waren. In einer Untersuchung von Machold et al. (2002), in der 2’579 Schüler beobachtet<br />
wurden, waren ebenfalls bei 32.0 % aller Verletzungen das Handgelenk oder der Unterarm betroffen.<br />
Tabelle 2 zeigt einen Überblick über Aussagen zum Risiko einer Handgelenksverletzung bei Anfängern.<br />
Tabelle 2:<br />
Literaturübersicht: Risiko für Handgelenkverletzungen bei Anfängern<br />
Autor, Jahr Titel der Studie Aussage n<br />
Söhnel, B. (2002) Retrospektiv-prospektive Studie<br />
über Verletzungsmuster und<br />
Überlastungsschäden be<strong>im</strong><br />
Snowboarden<br />
Rønning, R. et al.<br />
(2001)<br />
Idzikowski, J. R. et al.<br />
(2000)<br />
Machold, W. et al.<br />
(2000)<br />
The Efficacy of Wrist Protectors<br />
in Preventing Snowboarding<br />
Injuries<br />
Upper Extremity Snowboarding<br />
Injuries<br />
Risk of Injury through Snowboarding<br />
Campell, L. R. (1995) Snowboardunfälle Multizentrische<br />
schweizerische<br />
Snowboardstudie 1992/1993<br />
4.2 Nutzen des Handgelenkschutzes<br />
Im Bereich der oberen Extremitäten<br />
waren Verletzungen in erster Linie bei<br />
Anfängern unter 20 Jahren ohne Schutz<br />
zu finden.<br />
Es werden signifikant mehr Verletzungen<br />
in der Anfängergruppe beobachtet.<br />
Handgelenkverletzungen waren bei Anfängern<br />
stärker verbreitet (42.5 % aller<br />
Handgelenkverletzungen).<br />
Eine Analyse zeigt, dass 67 % aller<br />
Handgelenkverletzungen in den ersten<br />
sieben Snowboardtagen geschehen.<br />
Verletzungen der oberen Extremitäten<br />
nehmen mit zunehmender Erfahrung ab.<br />
Die neusten Erkenntnisse stammen aus einer Studie von O’Neill (2003). Während zwei Jahren<br />
wurden 2’355 Snowboardfahrer beobachtet, wovon 551 einen Handgelenkschutz trugen. Keiner<br />
dieser 551 Fahrer verletzte sich am Handgelenk. Bei der Gruppe ohne Handgelenkschutz verletzten<br />
269<br />
5’029<br />
7’430<br />
2’579<br />
341
10 Unfallgeschehen und Wirksamkeit der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
sich hingegen 40 Personen. Deshalb empfiehlt der Autor den Snowboardfahrern aller Könnerstufen<br />
das Tragen eines Handgelenkschutzes. Nach Langran (2002) kann ein Handgelenkschutz das Ri-<br />
siko von Verletzungen an den oberen Extremitäten um 35.0<strong>–</strong>50.0 % reduzieren. Auch Bauer (1999)<br />
und Idzikowski et al. (2000) zeigen, dass das Verletzungsrisiko durch das Tragen eines Handgelenkschutzes<br />
deutlich reduziert werden kann. R. Rønning et al. (2001), Machold et al. (2002), Finch<br />
und Kelsall (1999) und Kisser (2000) empfehlen ebenfalls das Tragen eines Handgelenkschutzes.<br />
4.3 Häufigkeit des Tragens eines Handgelenkschutzes<br />
Tabelle 3 zeigt einen Überblick über die in verschiedenen Studien erhobenen Tragquoten für den Handgelenkschutz<br />
be<strong>im</strong> Snowboardfahren.<br />
Tabelle 3:<br />
Literaturübersicht: Häufigkeit des Tragens eines Handgelenkschutzes<br />
Autor, Jahr Titel der Studie Tragquote n<br />
Ahlbäumer, G., Urfer, A. U.,<br />
Roy, J. F., Montminy, P. &<br />
Moisan, C. (2004)<br />
Determination of Wrist Injury Pattern in Snowboarding<br />
and the Implications on the Design of<br />
Wrist guards<br />
16.0 % <strong>–</strong><br />
Langran, M. (2002) Snowboard Attitudes Study 19.1 % 256<br />
Söhnel, B. (2002) Retrospektiv-prospektive Studie über Verletzungsmuster<br />
und Überlastungsschäden be<strong>im</strong><br />
Snowboarden<br />
9.7 % 278<br />
Machold, W. et al. (2000) Risk of Injury through Snowboarding 39.0 % 2’579<br />
Campell, L. R. (1995) Snowboardunfälle <strong>–</strong> Multizentrische schweizerische<br />
Snowboardstudie 1992/1993<br />
4.4 Gründe für das Nicht-Tragen eines Handgelenkschutzes<br />
16.0 % 300<br />
In der Untersuchung von Langran (2002) geben 32.8 % der 204 Befragten an, dass sie keinen<br />
Handgelenkschutz tragen, weil sie keinen brauchen. 27.0 % sind der Ansicht, dass ein Handgelenkschutz<br />
zu unbequem sei. Weitere Gründe für das Nicht-Tragen sind folgende: „wusste nicht, dass<br />
es solche gibt“ 22.1 %, „kann keine finden“ 16.2 %, „zu teuer“ 10.8 %, „schützt nicht vor Verletzungen“<br />
8.3 % und „sieht nicht gut aus“ 2.5 %.
Unfallgeschehen und Wirksamkeit der <strong>Schutzausrüstung</strong> 11<br />
5. Andere <strong>Schutzausrüstung</strong>en<br />
Studien zu weiteren Schutzen sind praktisch keine zu finden. Einzig in der Diplomarbeit von Söh-<br />
nel (2002) wird die Tragquote von Knieschonern mit 2.5 % angegeben, die des Rückenschutzes mit<br />
3.5 %, bei einer Stichprobengrösse von 278 Personen. Ellbogenschutze wurden keine registriert.<br />
Kisser (2000) empfiehlt das Tragen von Knieschutzen für Snowboardfahrer.
12 Methode und Vorgehen<br />
III. METHODE UND VORGEHEN<br />
1. Untersuchungsdesign<br />
Die Daten wurden mit einer Beobachtung, einer Befragung zur Traghäufigkeit und einer Befragung<br />
zu den Traggründen erhoben. Mit der Beobachtung konnte eine grosse Personengruppe mit relativ<br />
wenig Aufwand erfasst werden. Es war aber nur erkennbar, ob eine Person einen Helm trug oder<br />
nicht. Andere <strong>Schutzausrüstung</strong>en konnten nicht zweifelsfrei registriert werden. Die Traghäufigkeit<br />
aller möglichen Schutzartikel wurde mit einer Befragung ermittelt. Die zeitliche Beanspruchung<br />
der Interviewten beschränkte sich dabei auf ungefähr zwei Minuten. Mit der zweiten Befragung<br />
wurden die Gründe für das Tragen respektive Nicht-Tragen von Schutzartikeln eruiert. Die zeit-<br />
liche Beanspruchung war dabei höher als bei der erstgenannten Befragung. Aufgrund der grösseren<br />
kognitiven Anforderung an die Befragten wurde ein Mindestalter von 14 Jahren festgelegt.<br />
1.1 Beobachtung<br />
Bei der Beobachtung wurde neben Angaben zum Geschlecht, dem geschätzten Alter und dem<br />
Sportgerät nur der Schutzartikel Helm erfasst. Die <strong>Schneesport</strong>ler wurden entsprechend dem ge-<br />
schätzten Alter in fünf Gruppen aufgeteilt (I: bis 17-Jährige, II: 18- bis 25-Jährige, III: 26- bis 45-<br />
Jährige, IV: 46- bis 64-Jährige, V: 65-Jährige und Ältere). Die Stichprobengrösse wurde geplant,<br />
indem von einer Helmtragquote von 5 % be<strong>im</strong> Ski- und 10 % be<strong>im</strong> Snowboardfahren ausgegangen<br />
und der jeweilige Anteil Personen pro Altersklasse geschätzt wurde. Mit dieser Annahme wurde<br />
die geplante Stichprobe auf 3'500 Personen festgelegt, wobei für die Sportart Skifahren in den vier<br />
unteren Altersklassen mindestens je 500, in der Sportart Snowboardfahren in den unteren drei<br />
Altersklassen mindestens 300 Sportler beobachtet werden sollten (Tabelle 4).<br />
Damit sollte sichergestellt werden, dass bei der geplanten zweiten <strong>Erhebung</strong> <strong>im</strong> Jahr 2005 eine<br />
Veränderung der Helmtragquote von 5.0 % auf signifikantem Niveau (p
Methode und Vorgehen 13<br />
Tabelle 4:<br />
Stichprobenplan für die Beobachtung<br />
Altersklasse<br />
I II III IV V<br />
<strong>–</strong>17 18<strong>–</strong>25 26<strong>–</strong>45 46<strong>–</strong>64 65+ Total<br />
Skifahren mit Helm 25 25 25 25 ... > 100<br />
Skifahren ohne Helm 475 475 475 475 ... > 1’900<br />
Skifahren total 500 500 500 500 ... > 2’000<br />
Snowboardfahren mit Helm 30 30 30 ... ... > 90<br />
Snowboardfahren ohne Helm 270 270 270 ... ... > 810<br />
Snowboardfahren total 300 300 300 ... ... > 900<br />
Total 800 800 800 > 500 ... > 2’900<br />
1.2 Befragung zur Traghäufigkeit<br />
Bei der Befragung zur Traghäufigkeit wurde die Auswahl so gesteuert, dass in den diversen Alters-<br />
klassen je 200 Personen erfasst wurden (Tabelle 5).<br />
Tabelle 5:<br />
Stratifizierte Stichprobe für die Befragung zur Traghäufigkeit<br />
Altersklasse<br />
I II III IV V<br />
<strong>–</strong>17 18<strong>–</strong>25 26<strong>–</strong>45 46<strong>–</strong>64 65+ Total<br />
Skifahren mit Helm 10 10 10 10 ... > 40<br />
Skifahren ohne Helm 190 190 190 190 ... > 760<br />
Skifahren total 200 200 200 200 ... > 800<br />
Snowboardfahren mit Helm 20 20 20 ... ... > 60<br />
Snowboardfahren ohne Helm 180 180 180 ... ... > 540<br />
Snowboardfahren total 200 200 200 ... ... > 600<br />
Total 400 400 400 > 200 ... > 1’400<br />
1.3 Befragung zu den Traggründen<br />
Auch bei der Befragung zu den Traggründen wurde die Auswahl so gesteuert, dass in den diversen<br />
Altersklassen je 200 Personen erfasst wurden (Tabelle 6).
14 Methode und Vorgehen<br />
Tabelle 6:<br />
Stratifizierte Stichprobe für die Befragung zu den Traggründen<br />
Altersklasse<br />
I II III IV V<br />
14<strong>–</strong>17 18<strong>–</strong>25 26<strong>–</strong>45 46<strong>–</strong>64 65+ Total<br />
Skifahren mit Helm 10 10 10 10 ... > 40<br />
Skifahren ohne Helm 190 190 190 190 ... > 760<br />
Skifahren total 200 200 200 200 ... > 800<br />
Snowboardfahren mit Helm 20 20 20 ... ... > 60<br />
Snowboardfahren ohne Helm 180 180 180 ... ... > 540<br />
Snowboardfahren total 200 200 200 ... ... > 600<br />
Total 400 400 400 > 200 ... > 1’400<br />
1.4 Befragungskriterien und Befragungsorte<br />
Befragt und beobachtet wurden Ski- sowie Snowboardfahrer. Es wurde zwischen Snowboardfahrern<br />
mit Hard- respektive Soft-Boots unterschieden und bei den Skifahrern zwischen Fahrern mit respektive<br />
ohne Stöcke. Hard-Boots sind snowboardspezifische Hartschalenschuhe, mit einem Skischuh<br />
vergleichbar. Sie werden vor allem be<strong>im</strong> Fahren auf der Piste benutzt. Soft-Boots sind geschnürte,<br />
eher weiche Stiefel. Die Softbindung wird vor allem <strong>im</strong> Freestyle- und Halfpipebereich<br />
sowie be<strong>im</strong> Freeriden verwendet. Personen mit Snowblades, Big Foots, Monoskis usw. wurden<br />
nicht berücksichtigt. Die Studie soll für die Schweiz repräsentativ sein, deshalb wurden die Daten<br />
in 20 verschiedenen Wintersportorten unterschiedlicher Grösse in der deutschen und in der welschen<br />
Schweiz erhoben (Tabelle 7). Die italienische Schweiz wurde auf Grund des verhältnismässig<br />
kleinen Anteils an <strong>Schneesport</strong>gebieten nicht einbezogen.
Methode und Vorgehen 15<br />
Tabelle 7:<br />
Die ausgewählten Wintersportorte und deren Förderkapazität in Personen pro Stunde<br />
Gebiet (Kanton)<br />
Datum<br />
<strong>Erhebung</strong><br />
Förderkapazität:<br />
Pers. /h<br />
Adelboden (BE) 16.03.03 19’850 <strong>–</strong> <strong>–</strong> 4 6 10<br />
Andermatt (UR) 30.03.03 8’850 <strong>–</strong> 2 <strong>–</strong> 3 4<br />
Bettmeralp (VS) 29.03.03 14’410 <strong>–</strong> 3 1 1 8<br />
Crans Montana (VS) 28.02.03 32’020 2 1 4 7 13<br />
Engelberg (OW) 16.02.03 26’660 1 5 2 7 9<br />
Flumserberg (SG) 20.02.03 20’880 <strong>–</strong> <strong>–</strong> 2 8 6<br />
Grindelwald (BE) 15.03.03 20’080 1 5 5 8<br />
Hoch-Ybrig (SZ) 24.02.03 10’800 <strong>–</strong> 1 1 4 3<br />
Lenzerheide (GR) 21.03.03 35’670 <strong>–</strong> 2 1 9 13<br />
Leysin (VD) 06.03.03 12’950 <strong>–</strong> <strong>–</strong> 1 7 4<br />
Melchsee-Frutt (OW) 17.02.03 8’030 1 1 3 4<br />
Nendaz (VS) 01.03.03 17’940 <strong>–</strong> 1 1 6 10<br />
Obersaxen (GR) 22.02.03 8’200 <strong>–</strong> 1 <strong>–</strong> 4 3<br />
Pizol (SG) 21.02.03 7’809 <strong>–</strong> <strong>–</strong> 2 2 3<br />
Saanenmöser (BE) 05.03.03 16’940 <strong>–</strong> <strong>–</strong> 3 6 11<br />
Saas Fee (VS) 28.03.03 21’160 1 2 4 1 13<br />
Scuol (GR) 23.03.03 18’100 <strong>–</strong> <strong>–</strong> 2 4 8<br />
St. Moritz (GR) 22.03.03 16’804 2 2 <strong>–</strong> 5 4<br />
Vercorin (VS) 02.03.03 6’510 <strong>–</strong> <strong>–</strong> 2 <strong>–</strong> 8<br />
Villars (VD) 07.03.03 20’890 <strong>–</strong> <strong>–</strong> 2 5 12<br />
Total 2003 344’553<br />
Anz.<br />
Anz.<br />
Anz.<br />
Anz.<br />
Anz.
16 Methode und Vorgehen<br />
2. Durchführung der Untersuchung<br />
Die Beobachtungen und die Befragungen wurden am Ende der Ski- oder Sessellifte und an Berg-<br />
stationen von Gondeln durchgeführt.<br />
Beobachtung:<br />
Um die Zufälligkeit zu gewährleisten, wurde <strong>im</strong>mer die Person auf einem zuvor best<strong>im</strong>mten Platz<br />
(z. B. ganz links auf dem Sessellift), in einem vom Beobachter best<strong>im</strong>mten Abstand (z. B. jeder zweite<br />
Sessel) beobachtet. Um doppelte Beobachtungen zu vermeiden, wurde der Standort nach der Zeit,<br />
die für eine Bergfahrt benötigt wurde, plus einen Zuschlag von fünf Minuten für die Talfahrt und<br />
das Anstehen gewechselt.<br />
Befragung:<br />
Die Standorte wurden so ausgewählt, dass genügend Platz für die Befragung vorhanden sowie eine<br />
Verteilung über das ganze <strong>Schneesport</strong>gebiet gewährleistet war. In grossen Gebieten wurden die<br />
Plätze am Nachmittag gewechselt, in kleinen blieben sie unverändert. Das Vorgehen bei den Befragungen<br />
war ähnlich wie bei den Beobachtungen. Es wurden wieder die Personen von einem<br />
vorher best<strong>im</strong>mten Platz auf dem Sessel befragt. War die Befragung beendet, wurde gleich die<br />
nächste Person angesprochen. Die Befragten wurden anfänglich mit einem Bändel markiert, um<br />
doppelte Befragungen zu vermeiden. Dies erwies sich aber als unnötig und wurde in der Folge unterlassen.<br />
Bei den Befragungen stellten sich die Interviewer kurz vor und erklärten ihre Absicht.<br />
Danach führten sie das Interview durch, indem sie die Fragen vom Fragebogen vorlasen. Die Antworten<br />
wurden direkt auf dem Fragebogen festgehalten. Es durfte in allen Sprachen befragt werden,<br />
vorausgesetzt die Beteiligten konnten sich so verständigen, dass die Genauigkeit und Richtigkeit<br />
gewährleistet war.
Methode und Vorgehen 17<br />
3. <strong>Erhebung</strong>sinstrumente und Datenerhebung<br />
Der Beobachtungsbogen (Anhang 1, S. 122) diente der <strong>Erhebung</strong> der Helmtragquote. Es wurden<br />
darauf die vier Merkmale Helm, Gerät, Alter sowie das Geschlecht notiert. Bei der Rubrik Helm<br />
konnte angekreuzt werden, ob ein Helm (soft oder hart) getragen wurde oder nicht. Im Bereich<br />
Alter waren fünf Altersklassen vorgegeben, in welche die Beobachteten eingeordnet werden<br />
konnten.<br />
Die Befragung zur Traghäufigkeit (Anhang 2, S. 123) diente der <strong>Erhebung</strong> der Tragquoten aller<br />
möglichen Schutzartikel. Zudem sollten Aussagen gemacht werden können, ob das Tragverhalten<br />
abhängig ist vom Geschlecht, Fahrniveau oder Alter. Der Fragebogen beinhaltete sechs Fragen für<br />
Snowboardfahrer sowie acht für Skifahrer. Jene nach Geschlecht, Sportgerät und Helm konnten<br />
vom Befrager selbst beantwortet werden. Ansonsten wurde nach allen momentan getragenen<br />
Schutzen, nach dem Wohnort, dem Jahrgang und dem Fahrniveau gefragt. Die Skifahrer sollten<br />
zusätzlich angeben, wann sie ihre Bindung das letzte Mal eingestellt haben und ob auf ihren Skiern<br />
eine bfu-Vignette 2003 klebt.<br />
Der zweite, längere Fragebogen zur Befragung der Traggründe (Anhang 3, S. 124) war in vier<br />
Abschnitte unterteilt. Im ersten Teil wurden demographische Daten des Befragten erhoben. Der<br />
zweite Abschnitt beinhaltete Fragen zum Verhalten. Es wurde nach der Anzahl <strong>Schneesport</strong>tagen<br />
pro Jahr gefragt, nach der Zeit, welche auf der Piste verbracht wurde, nach Ausbildungskursen<br />
sowie nach dem Fahrniveau. Diese Angaben ermöglichten später eine Aussage über den Typ des<br />
<strong>Schneesport</strong>lers. Weiter gab es Fragen zur Art der getragenen <strong>Schutzausrüstung</strong>, Traghäufigkeit und<br />
nach Gründen für das Tragen oder Nicht-Tragen von Schutzartikeln. Der dritte Teil betraf die Einstellung.<br />
Thematisiert wurden die Angst vor Kopfverletzungen, die Risikobereitschaft, das Schutzpotenzial<br />
des Helms bei Stürzen und die persönlichen Motivationsfaktoren für den <strong>Schneesport</strong>.<br />
Diese Fragen ermöglichten, Schlüsse über die Gefahreneinschätzung und das Risikoverhalten zu<br />
ziehen. Der letzte Teil beinhaltete Fragen nach Unfällen, nach der Lokalisation der Verletzung<br />
sowie nach dem Ort der Verletzungsbehandlung. Diese Fragen sollten klären, ob Vorverletzungen<br />
das Tragen von <strong>Schutzausrüstung</strong>en beeinflussen.
18 Methode und Vorgehen<br />
4. Übersicht über den <strong>Erhebung</strong>sablauf<br />
Für die <strong>Erhebung</strong>en wurden die unter „Untersuchungsdesign“ beschriebenen Wintersportorte aus-<br />
gewählt. Die Bergbahnen wurden zuvor mit einem Schreiben informiert und um Erlaubnis ersucht.<br />
Es standen für die <strong>Erhebung</strong>en 19 Hilfspersonen zur Verfügung, welche anfangs Februar 2003 an<br />
einem Informationstreffen instruiert wurden. Die Datenerhebungen fanden <strong>im</strong> Februar und <strong>im</strong> März<br />
2003 bei opt<strong>im</strong>alen Pistenverhältnissen und schönem Wetter statt.<br />
Nach Erreichen des Tages-Solls von ca. je 75 Befragungen zu Traghäufigkeit und Traggründen und<br />
180 beobachteten Personen wurden die <strong>Erhebung</strong>en jeweils beendet. Die Beobachtungsdaten wur-<br />
den <strong>im</strong>mer nur am Vormittag erhoben.<br />
Die Auswahl der befragten Personen konnte nach der Hälfte der <strong>Erhebung</strong>stage nicht mehr zufällig<br />
erfolgen, da vor allem die Snowboardfahrer und die jungen <strong>Schneesport</strong>ler in den erhobenen Daten<br />
noch stark untervertreten waren. So wurden die Personen nach den Kriterien Alter und Gerät ausgewählt,<br />
um eine Stichprobe gemäss Tabelle 5 und 6 zu erhalten.
Methode und Vorgehen 19<br />
5. Statistische Analyse<br />
Nach Abschluss der Befragung wurde das erhobene Datenmaterial in einer Exceldatei eingegeben<br />
und anschliessend ins SPSS 11.0 eingelesen, wo auch die Auswertungen vorgenommen wurden.<br />
Um die Qualität zu sichern, wurden alle Daten doppelt eingegeben und die Auswertungen von zwei<br />
verschiedenen Personen durchgeführt und gegenseitig überprüft.<br />
Die Helmtragquote wurde aus den Daten der Beobachtung errechnet, die der andern Schutzartikel<br />
aus den Daten der Befragung zur Traghäufigkeit. Die Ergebnisse wurden mit gewichteten Datensätzen<br />
berechnet, wobei der Gewichtungsfaktor durch die Förderkapazität der einzelnen <strong>Schneesport</strong>gebiete<br />
best<strong>im</strong>mt wurde. In Tabelle 8 wird die Berechnung genauer erläutert.<br />
Tabelle 8:<br />
Berechnung der Gewichtungsfaktoren am Beispiel Engelberg<br />
nbeobachtet nAnteil<br />
Förderkapazität<br />
n<br />
Feff.<br />
beob.<br />
Anteil<br />
nbeob.<br />
. tot.<br />
n =<br />
Anteil an ges.<br />
Förderkapazität<br />
FAnteil<br />
F<br />
eff .<br />
Anteil<br />
Feff<br />
. tot.<br />
F =<br />
Gewichtungs-<br />
faktor G<br />
FAnteil<br />
⋅n<br />
G =<br />
n<br />
F<br />
=<br />
n<br />
beob.<br />
tot.<br />
beob.<br />
Anteil<br />
Anteil<br />
ngewichtet<br />
ngewichtet = nbeob.<br />
⋅G<br />
F ⋅ =<br />
Anteil beob.<br />
tot.<br />
n<br />
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Faktor Anzahl<br />
Engelberg 77 4.85 % 26’660 7.74 % 1.60 123<br />
Total 1’589 100.0 % 344’553 100.0 % 1.00 3’178<br />
Die Faktoren Sprachregion, Geschlecht, Altersklasse und Sportart haben einen bedeutenden Einfluss<br />
auf die Tragquote. Diese Faktoren sind in den drei verschiedenen Datensätzen der Beobachtung,<br />
der Befragung zur Traghäufigkeit und der Befragung zu den Traggründen sehr unterschiedlich<br />
verteilt und beeinflussen die jeweilige Tragquote stark. Deshalb wurde auf eine Vereinigung aller<br />
Datensätze zur Berechnung der Tragquoten verzichtet, da dies zusätzliche Gewichtungen verschiedener<br />
Faktoren bedingt hätte.<br />
Zur Überprüfung der bivariaten Zusammenhänge zwischen potenziellen Prädiktoren und dem<br />
Helmtrag-Verhalten wurden in Abhängigkeit des Skalenniveaus der Prädiktoren unterschiedliche<br />
statistische Verfahren eingesetzt. Für das Testen der nominal und ordinal skalierten Variablen wurde<br />
der Chi-Quadrat-Test angewendet, bei intervallskalierten Variablen der t-Test. Waren die Voraussetzungen<br />
für den t-Test nicht erfüllt, wurde zusätzlich der u-Test durchgeführt. Konnten die Er-
20 Methode und Vorgehen<br />
gebnisse des t-Tests bestätigt werden, sind <strong>im</strong> nachfolgenden Resultatkapitel lediglich die Ergebnisse<br />
des t-Tests angegeben.<br />
Variablen, die sich <strong>im</strong> Rahmen der bivariaten Zusammenhangsanalysen als signifikant erwiesen<br />
haben, wurden in einem zweiten Auswertungsschritt mittels multipler logistischer Regressionsanalyse<br />
genauer betrachtet. Der grosse Vorteil dieser Auswertung besteht darin, dass die gemeinsamen Varianzen<br />
der potenziellen Prädiktoren berücksichtigt werden. Im Rahmen der durchgeführten Regressionsanalysen<br />
wurde durch eine iterative El<strong>im</strong>inierung von nicht-signifikanten unabhängigen Variablen<br />
und unter Berücksichtigung der Modellgüte ein Vorhersagemodell mit den bedeutendsten<br />
Prädiktoren generiert. Das Vorhersagemodell in Form einer linearen Gleichung sieht folgendermassen<br />
aus:<br />
log γ = α + β1χ1 + β2χ2 ...... + βkχk , wobei gilt:<br />
γ = vorhergesagte Wahrscheinlichkeit des Tragens einer <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
α = Konstante<br />
βi = Koeffizienten (i = 1, 2, ...k)<br />
χ i = Prädiktorvariablen<br />
Bei der Modellbildung werden die Konstante α und die Koeffizienten βi so best<strong>im</strong>mt, dass das vorhergesagte<br />
Tragverhalten γ möglichst gut mit dem beobachteten Tragverhalten übereinst<strong>im</strong>mt.<br />
Für jede Ausprägung eines Prädiktors (z. B. weiblich) wurde ein so genannter „Odds Ratio“ berechnet<br />
(e β ). Dieser Wert gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass Personen mit dieser Ausprägung eine<br />
<strong>Schutzausrüstung</strong> tragen und zwar <strong>im</strong> Vergleich zu einer Referenzausprägung (z. B. männlich).
Beobachtung: Häufigkeit des Tragens eines <strong>Schneesport</strong>helms 21<br />
IV. BEOBACHTUNG: HÄUFIGKEIT DES TRAGENS EINES<br />
SCHNEESPORTHELMS<br />
1. Stichprobe der Beobachtung<br />
Insgesamt wurden 3’478 Personen in 18 <strong>Schneesport</strong>gebieten beobachtet. In Melchsee-Frutt und in<br />
Saas Fee wurde keine Beobachtung durchgeführt. Das Verhältnis zwischen Skifahrern und Snowboardfahrern<br />
variiert in den verschiedenen <strong>Schneesport</strong>gebieten stark. Gesamthaft gesehen überwiegt<br />
der Ski als <strong>Schneesport</strong>gerät deutlich mit einem Anteil vom 78.5 % gegenüber dem Snowboard<br />
mit 21.5 % (Tabelle 9). Eine weitere Differenzierung der Sportarten zeigt, dass die meisten<br />
Skifahrer mit Stöcken und nur gerade 7.0 % ohne fahren. Bei den Snowboardfahrern sind 89.3 %<br />
mit Soft- und 10.7 % mit Hard-Boots unterwegs. Falls nicht anders vermerkt, wird für die weiteren<br />
Auswertungen nur noch zwischen Ski- und Snowboardfahrern unterschieden. Unter den Skifahrern<br />
macht der Anteil an Frauen 40.2 % aus, bei den Snowboardfahrern beträgt er 34.7 %. In der gesamten<br />
Stichprobe sind 39.0 % der beobachteten Personen weiblich, 61.0 % sind männlich.<br />
Die Aufteilung der Stichprobe in die fünf Altersklassen lässt erkennen, dass die Klasse der 26- bis<br />
45-Jährigen am stärksten vertreten ist (Abbildung 1). Die Anteile der Altersklassen I, II und IV<br />
sind in etwa gleich gross. Der Anteil der über 64-Jährigen ist mit 2.8 % wesentlich kleiner.<br />
Wie oben erwähnt fahren 78.5 % der beobachteten Personen Ski. In den Altersklassen I und II liegt<br />
der prozentuale Anteil an Skifahrern unter diesem Wert, in den anderen drei Altersklassen darüber<br />
(Tabelle 10). Dementsprechend liegen bei den Snowboardfahrern die Anteile der Altersklassen I<br />
und II über dem Gesamtwert von 21.5 %. Die Frauen sind in der Altersklasse der 18- bis 25-Jährigen<br />
am häufigsten vertreten, bei den Befragten über 64 Jahren am wenigsten (Tabelle 11).
22 Beobachtung: Häufigkeit des Tragens eines <strong>Schneesport</strong>helms<br />
Tabelle 9:<br />
Beobachtete <strong>Schneesport</strong>ler nach Sportart und <strong>Schneesport</strong>gebiet (n = 3’478)<br />
Sportart<br />
Skifahren Snowboardfahren Total<br />
<strong>Schneesport</strong>gebiet Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />
1 Adelboden 162 85.3 % 28 14.7 % 190 100.0 %<br />
2 Andermatt 138 71.9 % 54 28.1 % 192 100.0 %<br />
3 Bettmeralp 166 86.9 % 25 13.1 % 191 100.0 %<br />
4 Crans Montana 149 78.4 % 41 21.6 % 190 100.0 %<br />
5 Engelberg 121 63.0 % 71 37.0 % 192 100.0 %<br />
6 Flumserberg 154 72.0 % 60 28.0 % 214 100.0 %<br />
7 Grindelwald 170 88.5 % 22 11.5 % 192 100.0 %<br />
8 Hoch-Ybrig 147 77.0 % 44 23.0 % 191 100.0 %<br />
9 Lenzerheide 148 77.0 % 44 22.9 % 192 100.0 %<br />
10 Leysin 102 56.7 % 78 43.3 % 180 100.0 %<br />
11 Nendaz 167 87.0 % 25 13.0 % 192 100.0 %<br />
12 Obersaxen 145 75.9 % 46 24.1 % 191 100.0 %<br />
13 Pizol 144 77.0 % 43 23.0 % 187 100.0 %<br />
14 Saanenmöser 155 73.1 % 57 26.9 % 212 100.0 %<br />
15 Scuol 163 85.8 % 27 14.2 % 190 100.0 %<br />
16 St. Moritz 157 86.7 % 24 13.3 % 181 100.0 %<br />
17 Vercorin 188 88.3 % 25 11.7 % 213 100.0 %<br />
18 Villars 153 81.4 % 35 18.6 % 188 100.0 %<br />
Total 2’729 78.5 % 749 21.5 % 3’472 100.0 %<br />
Abbildung 1:<br />
Beobachtete <strong>Schneesport</strong>ler nach Altersklasse (n = 3’478)<br />
Anteil an gesamter Stichprobe<br />
40%<br />
35%<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
22.9%<br />
20.7%<br />
36.1%<br />
17.4%<br />
2.8%<br />
0<strong>–</strong>17 18<strong>–</strong>25 26<strong>–</strong>45 46<strong>–</strong>64 65+
Beobachtung: Häufigkeit des Tragens eines <strong>Schneesport</strong>helms 23<br />
Tabelle 10:<br />
Beobachtete <strong>Schneesport</strong>ler nach Altersklasse und Sportart (n = 3’472)<br />
Altersklasse<br />
<strong>–</strong>17 18<strong>–</strong>25 26<strong>–</strong>45 46<strong>–</strong>64 64+<br />
Sportart Anz. Anteil Anz. Anteil Anz. Anteil Anz. Anteil Anz. Anteil<br />
Ski 524 65.9 % 384 53.3 % 1’124 89.6 % 593 98.0 % 98 100.0 %<br />
Snowboard 271 34.1 % 336 46.7 % 130 10.4 % 12 2.0 % 0 0.0 %<br />
Total 795 100.0 % 719 100.0 % 1’254 100.0 % 605 100.0 % 98 100.0 %<br />
Tabelle 11:<br />
Beobachtete <strong>Schneesport</strong>ler nach Altersklasse und Geschlecht (n = 3’472)<br />
Altersklasse<br />
<strong>–</strong>17 18<strong>–</strong>25 26<strong>–</strong>45 46<strong>–</strong>64 64+<br />
Geschlecht Anz. Anteil Anz. Anteil Anz. Anteil Anz. Anteil Anz. Anteil<br />
Weiblich 330 41.5 % 340 47.2 % 504 40.2 % 163 26.9 % 18 18.4 %<br />
Männlich 465 58.5 % 380 52.8 % 750 59.8 % 442 73.1 % 80 81.6 %<br />
Total 795 100.0 % 720 100.0 % 1’254 100.0 % 605 100.0 % 98 100.0 %
24 Beobachtung: Häufigkeit des Tragens eines <strong>Schneesport</strong>helms<br />
2. Resultate der Beobachtung<br />
Die Daten der Beobachtung wurden mit einem Faktor gewichtet, der die unterschiedliche Grösse<br />
der einzelnen <strong>Schneesport</strong>gebiete berücksichtigt (Tabelle 12). Die genaue Berechnung der Gewichtungsfaktoren<br />
ist Kapitel II.5 „Statistische Analyse“ zu entnehmen (S. 19).<br />
Tabelle 12:<br />
Gewichtungsfaktoren der einzelnen <strong>Schneesport</strong>gebiete<br />
<strong>Schneesport</strong>gebiet Gewichtungsfaktor <strong>Schneesport</strong>gebiet Gewichtungsfaktor<br />
Adelboden 1.05 Leysin 0.73<br />
Andermatt 0.47 Nendaz 0.94<br />
Bettmeralp 0.76 Obersaxen 0.43<br />
Crans Montana 1.70 Pizol 0.42<br />
Engelberg 1.40 Saanenmöser 0.81<br />
Flumserberg 0.98 Scuol 0.96<br />
Grindelwald 1.06 St. Moritz 0.94<br />
Hoch-Ybrig 0.57 Vercorin 0.31<br />
Lenzerheide 1.87 Villars 1.12<br />
14.5 % aller beobachteten Personen tragen einen Helm. Als Helmträger gelten alle Personen,<br />
welche zum Zeitpunkt der Beobachtung oder Befragung einen Helm trugen. Personen, die teilweise<br />
einen Helm tragen, ihn aber zum Zeitpunkt der Befragung/Beobachtung nicht trugen, gelten als<br />
Nicht-Träger. Diese Handhabung gilt auch für die Beschreibung der Tragquoten anderer Schutzartikel.<br />
Bei den Skifahrern liegt die Helmtragquote mit 13.0 % einiges tiefer als bei den Snowboardfahrern<br />
mit 19.8 % (Tabelle 13). Eine weitere Differenzierung der Sportarten zeigt, dass Skifahrer<br />
ohne Stöcke mit einer Tragquote von 36.7 % viel häufiger einen Helm tragen als Skifahrer<br />
mit Stöcken (11.4 %). Bei den Snowboardfahrern ist die Differenz der Tragquote zwischen Fahrern<br />
mit Soft- und Hard-Boots nicht so gross (19.3 % respektive 24.7 %). Bei den Männern ist die Tragquote<br />
mit 15.5 % etwas höher als bei den Frauen mit 12.8 %.<br />
Tabelle 13:<br />
Helmtragquote nach Sportart und Geschlecht, gewichtete Resultate (ntot = 3’478)<br />
Helmtragquote<br />
Geschlecht Skifahren Snowboardfahren Total<br />
Weiblich 12.9 % 12.3 % 12.8 %<br />
Männlich 13.0 % 23.7 % 15.5 %<br />
Total 13.0 % 19.8 % 14.5 %
Beobachtung: Häufigkeit des Tragens eines <strong>Schneesport</strong>helms 25<br />
Bei der Aufteilung der Helmträger in die verschiedenen Altersklassen wird ersichtlich, dass in der<br />
Altersklasse I (bis 17-jährig) mit einer Quote von 42.9 % der Helm am häufigsten getragen wird.<br />
Schon die 18- bis 25-Jährigen tragen nur noch zu 14.0 % einen Helm. Noch weiter sinkt die Tragquote<br />
in den Altersklassen III und IV (26- bis 45-Jährige: 6.6 %, 46- bis 64-Jährige: 1.1 %). Bei den<br />
über 64-Jährigen trug keine einzige von 98 Personen einen Helm.<br />
Die Helmtragquote ist in allen Altersklassen bei den Männern höher als bei den Frauen. Die Differenz<br />
ist bei den 26- bis 45-Jährigen am grössten. Auffallend sind die Unterschiede zwischen Skiund<br />
Snowboardfahrern in den einzelnen Altersklassen. Während die Helmtragquote bei den Skifahrern<br />
mit zunehmendem Alter kontinuierlich von 54.3 % auf 1.0 % sinkt, bleibt sie bei den Snowboardfahrern<br />
mit einer Differenz von 16.7 % etwas konstanter (Abbildung 2).<br />
Abbildung 2:<br />
Helmtragquote nach Altersklasse und Sportart, gewichtete Resultate (ntot = 3’478)<br />
Helmtragquote in %<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
54.3<br />
22<br />
11.8<br />
16.5<br />
4.3<br />
24.9<br />
Skifahren<br />
Snowboardfahren<br />
0<strong>–</strong>17 18<strong>–</strong>25 26<strong>–</strong>45 64<strong>–</strong>64<br />
In den einzelnen <strong>Schneesport</strong>gebieten schwankt die Helmtragquote stark. So tragen in der Region<br />
Pizol 27.9 % der <strong>Schneesport</strong>ler einen Helm. In Grindelwald sind es hingegen nur 6.8 %. Diese Dif-<br />
ferenzen ergeben sich aus der unterschiedlichen Population der <strong>Schneesport</strong>ler auf den Pisten. Ein<br />
höherer Anteil Junge und Snowboardfahrer sowie weniger Touristen aus dem Ausland haben eine<br />
Erhöhung der Tragquote zur Folge.<br />
1.0<br />
11.2
26 Befragung 1: Traghäufigkeit der persönlichen <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
V. BEFRAGUNG 1: TRAGHÄUFIGKEIT DER PERSÖNLICHEN<br />
SCHUTZAUSRÜSTUNG<br />
1. Stichprobe der Befragung zur Traghäufigkeit<br />
Es wurden insgesamt 1’589 Kurzbefragungen in 20 verschiedenen <strong>Schneesport</strong>gebieten durch-<br />
geführt. 42.0 % der Befragten sind weiblich, 58.0 % männlich. Bei den Skifahrenden beträgt der<br />
Anteil Frauen 44.8 %, be<strong>im</strong> Snowboardfahren nur 38.1 %. Gesamthaft fahren 41.7 % aller Befrag-<br />
ten Snowboard, 58.3 % Ski. Eine weitere Differenzierung nach Sportarten zeigt, dass nur gerade<br />
5.3 % der Skifahrer ohne Stöcke fahren. Bei den Snowboardfahrern fahren 90.0 % mit Soft- und<br />
10.0 % mit Hard-Boots. Falls nicht anders vermerkt, wird für die weiteren Auswertungen nur nach<br />
den Sportarten Ski- und Snowboardfahren unterschieden. In den einzelnen <strong>Schneesport</strong>gebieten<br />
variiert die Verteilung zwischen Ski und Snowboard sehr stark. Der Anteil an Snowboardfahrern<br />
beträgt zwischen 15.2 % und 69.1 % (Tabelle 14). Hier ist zu beachten, dass die Auswahl der be-<br />
fragten Personen nur in den ersten neun <strong>Schneesport</strong>gebieten zufällig erfolgte. Dort liegt der durch-<br />
schnittliche Anteil an Snowboardfahrern bei 29.7 %, der Durchschnitt der restlichen Gebiete be-<br />
trägt 51.5 %.<br />
Von den Befragten geben 27.4 % an <strong>im</strong> Ausland zu wohnen, das heisst, der Anteil in der Schweiz<br />
wohnhaften Personen beträgt 72.6 % (Abbildung 3). Gäste aus dem Ausland fahren in der Schweiz<br />
etwas häufiger Ski als Snowboard.
Befragung 1: Traghäufigkeit der persönlichen <strong>Schutzausrüstung</strong> 27<br />
Tabelle 14:<br />
Befragte <strong>Schneesport</strong>ler nach Sportart und <strong>Schneesport</strong>gebiet (n = 1’589)<br />
Sportart<br />
Skifahren Snowboardfahren Total<br />
<strong>Schneesport</strong>gebiet Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />
1 Adelboden 38 47.5 % 42 52.5 % 80 100.0 %<br />
2 Andermatt 47 59.5 % 32 40.5 % 79 100.0 %<br />
3 Bettmeralp 48 59.3 % 33 40.7 % 81 100.0 %<br />
4 Crans Montana 64 80.0 % 16 20.0 % 80 100.0 %<br />
5 Engelberg 37 48.1 % 40 51.9 % 77 100.0 %<br />
6 Flumserberg 54 69.2 % 24 30.8 % 78 100.0 %<br />
7 Grindelwald 41 50.6 % 40 49.4 % 81 100.0 %<br />
8 Hoch-Ybrig 67 79.8 % 17 20.2 % 84 100.0 %<br />
9 Lenzerheide 45 54.9 % 37 45.1 % 82 100.0 %<br />
10 Leysin 30 40.0 % 45 60.0 % 75 100.0 %<br />
11 Melchsee-Frutt 59 73.8 % 21 26.3 % 80 100.0 %<br />
12 Nendaz 67 84.8 % 12 15.2 % 79 100.0 %<br />
13 Obersaxen 58 73.4 % 21 26.6 % 79 100.0 %<br />
14 Pizol 48 64.0 % 27 36.0 % 75 100.0 %<br />
15 Saanenmöser 29 37.7 % 48 62.3 % 77 100.0 %<br />
16 Saas Fee 53 68.8 % 24 31.2 % 77 100.0 %<br />
17 Scuol 25 30.9 % 56 69.1 % 81 100.0 %<br />
18 St. Moritz 36 42.9 % 48 57.1 % 84 100.0 %<br />
19 Vercorin 48 60.0 % 32 40.0 % 80 100.0 %<br />
20 Villars 33 41.3 % 47 58.8 % 80 100.0 %<br />
Total 927 58.3 % 662 41.7 % 1’589 100.0 %
28 Befragung 1: Traghäufigkeit der persönlichen <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
Abbildung 3:<br />
Befragte <strong>Schneesport</strong>ler nach <strong>Schneesport</strong>gebiet und Wohnort (ntot = 1’589)<br />
Total<br />
Adelboden<br />
Andermatt<br />
Bettmeralp<br />
Engelberg<br />
Flumserberg<br />
Grindelwald<br />
Hoch-Ybrig<br />
Lenzerheide<br />
Leysin<br />
Melchsee-Frutt<br />
Nendaz<br />
Obersaxen<br />
Pizol<br />
Saanenmöser<br />
Saas Fee<br />
Scuol<br />
St.Moritz<br />
Verbier<br />
Vercorin<br />
Villars<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
Anteil pro Skigebiet in %<br />
In der Schweiz wohnhaft<br />
Im Ausland wohnhaft<br />
Das durchschnittliche Alter der befragten Personen beträgt 29.8 Jahre (Standardabweichung: 15.5).<br />
Die Zusammensetzung der Stichprobe nach Altersklassen ist in Abbildung 4 dargestellt.<br />
Auf die ganze Stichprobe bezogen macht die Altersklasse III (26- bis 45-Jährige) mit 31.8 % den<br />
grössten Anteil aus. 26.3 % der befragten Personen sind unter 18-jährig, 23.5 % sind zwischen 18-<br />
und 25-jährig. Weitere 15.3 % gehören der Altersklasse IV (46- bis 64-Jährige) und 3.1 % den über<br />
64-Jährigen an. Die Verteilungen nach Sportart und Geschlecht in den einzelnen Altersklassen sind<br />
in den folgenden Tabellen dargestellt.
Befragung 1: Traghäufigkeit der persönlichen <strong>Schutzausrüstung</strong> 29<br />
Abbildung 4:<br />
Befragte <strong>Schneesport</strong>ler nach Altersklasse und Sportart (ntot = 1’589)<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Skifahren<br />
Snowboardfahren<br />
Total<br />
4<strong>–</strong>9 10<strong>–</strong>14 15<strong>–</strong>19 20<strong>–</strong>24 25<strong>–</strong>29 30<strong>–</strong>34 35<strong>–</strong>39 40<strong>–</strong>44 45<strong>–</strong>49 50<strong>–</strong>54 55<strong>–</strong>59 60<strong>–</strong>64 65+<br />
Abbildung 5:<br />
Befragte <strong>Schneesport</strong>ler nach Altersklasse und Geschlecht (ntot = 1’589)<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
Weiblich<br />
Männlich<br />
Total<br />
4<strong>–</strong>9 10<strong>–</strong>14 15<strong>–</strong>19 20<strong>–</strong>24 25<strong>–</strong>29 30<strong>–</strong>34 35<strong>–</strong>39 40<strong>–</strong>44 45<strong>–</strong>49 50<strong>–</strong>54 55<strong>–</strong>59 60<strong>–</strong>64 65+<br />
Von allen befragten Personen betrachten 54.4 % ihr Fahrniveau als fortgeschritten. 38.7 % bezeichnen<br />
sich als Könner und 7.0 % fühlen sich als Anfänger in ihrer Sportart. Bei den Skifahrern<br />
betrachten sich nur 3.9 % als Anfänger, bei den Snowboardfahrern sind es 11.1 %. Zwei Drittel der<br />
Anfänger sind noch nicht 26 Jahre alt. Bei den Fortgeschrittenen gibt es keinen Unterschied zwischen<br />
Ski- und Snowboardfahrern. Als Könner bezeichnen sich allerdings nur 34.8 % der Snowboardfahrer<br />
gegenüber 41.6 % der Skifahrer. Es sind vor allem Personen der Altersklasse III (26bis<br />
45-jährig), die sich als Könner einschätzen.
30 Befragung 1: Traghäufigkeit der persönlichen <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
2. Ungewichtete Resultate der Befragung Traghäufigkeit<br />
2.1 Helmtragquote<br />
Von allen befragten Personen tragen 244 einen Helm, das ergibt eine Helmtragquote von 16.9 %.<br />
Von den Helmträgern tragen 24 Personen einen Softhelm, was einem Anteil von 9.0 % entspricht.<br />
Softhelme entsprechen nicht der gültigen Euro-Norm 1077 für Skihelme. Vor allem für Kinder waren<br />
sie aber bis vor kurzem vereinzelt <strong>im</strong>mer noch <strong>im</strong> Handel erhältlich, darum sind 79.2 % der Softhelmträger<br />
unter 18-jährig. Für die weiteren Auswertungen werden die Softhelmträger zu den Helmträgern<br />
gezählt. Im Gegensatz zur Beobachtung (S. Tab. 13, S. 24) tragen bei der Befragung zum<br />
Tragverhalten Skifahrer häufiger einen Helm (17.2 %) als Snowboardfahrer (16.5 %; Tabelle 15). Auffallend<br />
ist, dass der Anteil an Helmträgern bei den Skifahrern ohne Stöcke mit 32.7 % doppelt so hoch<br />
ist wie bei den Skifahrern mit Stöcken. Bei den Snowboardfahrern beträgt die Differenz zwischen<br />
der Helmtragquote der Soft- und der Hard-Boot-Fahrer nur 1.4 % (16.6 % resp. 15.2 %). Ähnlich<br />
wie bei der Beobachtung liegt die Tragquote mit 13.9 % bei den Frauen merklich tiefer als bei den<br />
Männern mit 19.0 %, wobei Skifahrerinnen tendenziell etwas häufiger einen Helm tragen (14.9 %) als<br />
Snowboardfahrerinnen (12.3 %). Bei den Männern sind die Helmtragquoten bei Ski- und Snowboardfahrern<br />
mit 18.9 % respektive 19.0 % beinahe gleich hoch.<br />
Tabelle 15:<br />
Helmtragquote nach Sportart und Geschlecht, ungewichtete Resultate (ntot = 1’589)<br />
Helmtragquote<br />
Geschlecht Skifahren Snowboardfahren Total<br />
Weiblich 14.9 % 12.3 % 13.9 %<br />
Männlich 18.9 % 19.0 % 19.0 %<br />
Total 17.2 % 16.5 % 16.9 %<br />
Die Helmtragquote der <strong>im</strong> Ausland wohnhaften Personen liegt bei 8.3 %. Dementsprechend liegt<br />
die Helmtragquote der in der Schweiz wohnhaften Personen mit 20 % höher als die Gesamtquote.<br />
Da der Anteil an <strong>im</strong> Ausland wohnenden Personen in den <strong>Schneesport</strong>gebieten unterschiedlich<br />
gross war, unterscheiden sich auch die Helmtragquoten in den einzelnen Gebieten stark voneinander.<br />
Die Spannweite reicht von einer Tragquote von 1.3 % in Villars bis zu 29.6 % in Grindelwald.<br />
Unter den Personen, die sich als Könner einschätzen, tragen 22.3 % einen Helm. Das ist die höchste<br />
Tragquote der verschiedenen Fahrniveaus. Die tiefste Quote liegt mit 13.1 % bei den fortgeschrittenen<br />
<strong>Schneesport</strong>lern. Bei den Anfängern liegt die Tragquote bei 15.3 %.
Befragung 1: Traghäufigkeit der persönlichen <strong>Schutzausrüstung</strong> 31<br />
Helmtragen ist offensichtlich grösstenteils eine Angelegenheit der Kinder (Abbildung 6). Alle be-<br />
fragten Kinder unter 8 Jahren trugen einen Helm. Auch ältere Kinder zwischen 10 und 14 Jahren<br />
tragen noch relativ häufig einen Helm (Skifahren 64.2 %, Snowboardfahren 36.7 %). Dann n<strong>im</strong>mt<br />
die Quote sowohl bei Ski- als auch Snowboardfahrenden deutlich ab und pendelt je nach Altersklasse<br />
um die zehn Prozent. Die Tragquote n<strong>im</strong>mt be<strong>im</strong> Skifahren <strong>im</strong>mer stärker ab, be<strong>im</strong> Snowboardfahren<br />
bleibt sie in den höheren Altersklassen auf ähnlichem Niveau.<br />
Abbildung 6:<br />
Helmtragquote nach Altersklasse und Sportart, ungewichtete Resultate (ntot = 1’589)<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
5<strong>–</strong>9 10<strong>–</strong>14 15<strong>–</strong>19 20<strong>–</strong>24 25<strong>–</strong>29 30+<br />
Ski<br />
Snowboard<br />
Wie bereits erwähnt ist die Helmtragquote bei den Personen, die sich als Könner eingestuft haben,<br />
am höchsten. Werden die Altersklassen einzeln betrachtet, ergibt sich dasselbe Bild.<br />
2.2 Zeitpunkt der letzten Bindungseinstellung<br />
Von 916 befragten Skifahrenden haben 52.2 % ihre Skibindung vor Beginn der Wintersaison 2002/<br />
2003, in welcher die Befragung durchgeführt wurde, neu eingestellt (Abbildung 7). Auf 44.8 % der<br />
entsprechenden Skier klebte eine aktuelle bfu-Skibindungsvignette 2002/2003, welche durch die<br />
Sportgeschäfte nach Einstellung der Bindung angebracht wird. Weitere 15.4 % (n = 141) der<br />
befragten Skifahrer waren mit Mietskis auf der Piste. Hier darf angenommen werden, dass die<br />
Bindung korrekt eingestellt wurde. 19.3 % der Skifahrer haben ihre Bindung in der Wintersaison<br />
zuvor (2001/2002) eingestellt. Die restlichen 13.1 % der Skifahrer haben ihre Skibindung seit zwei<br />
oder mehreren Jahren nicht mehr kontrolliert. Nur gerade 5.6 % der unter 17-Jährigen sind mit<br />
Skier unterwegs, die seit zwei oder mehr Jahren nicht mehr kontrolliert wurden. Mit 18.0 % fahren
32 Befragung 1: Traghäufigkeit der persönlichen <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
in der Altersklasse der 46- bis 64-Jährigen am meisten Skifahrer mit Bindungen, welche in den<br />
letzten zwei Jahren nicht überprüft wurden.<br />
Abbildung 7:<br />
Zeitpunkt der letzten Bindungseinstellung (ntot = 927)<br />
Einstellung<br />
vor 2001<br />
13.1%<br />
Einstellung<br />
2002/2001<br />
19.4%<br />
Mietski<br />
15.4%<br />
Einstellung<br />
2003/2002 mit<br />
Vignette<br />
23.4%<br />
Einstellung<br />
2003/2002<br />
ohne Vignette<br />
28.7%
Befragung 1: Traghäufigkeit der persönlichen <strong>Schutzausrüstung</strong> 33<br />
3. Gewichtete Resultate der Befragung zur Traghäufigkeit<br />
Für die folgenden Auswertungen der Tragquoten wurden die Daten der Stichprobe mit den Fakto-<br />
ren aus Tabelle 16 gewichtet. Die genaue Berechnung der Gewichtungsfaktoren ist <strong>im</strong> Kapitel II.5<br />
„Statistische Analyse“ (S. 19) beschrieben.<br />
Tabelle 16:<br />
Gewichtungsfaktoren der einzelnen <strong>Schneesport</strong>gebiete<br />
<strong>Schneesport</strong>gebiet Gewichtungsfaktor <strong>Schneesport</strong>gebiet Gewichtungsfaktor<br />
Adelboden 1.14 Melchsee-Frutt 0.46<br />
Andermatt 0.52 Nendaz 1.05<br />
Bettmeralp 0.82 Obersaxen 0.48<br />
Crans Montana 1.85 Pizol 0.48<br />
Engelberg 1.60 Saanenmöser 1.01<br />
Flumserberg 1.23 Saas Fee 1.27<br />
Grindelwald 1.14 Scuol 1.03<br />
Hoch-Ybrig 0.59 St. Moritz 0.92<br />
Lenzerheide 2.01 Vercorin 0.38<br />
Leysin 0.80 Villars 1.20<br />
3.1 Helmtragquote<br />
Als Folge der Gewichtung ergeben sich leichte Veränderungen der Helmtragquoten nach Sportart<br />
und Geschlecht (Tabelle 17) gegenüber Tabelle 15. Die Gewichtung verursacht aber keine Verän-<br />
derung der Rangierung der einzelnen Untergruppen der befragten Population.<br />
Tabelle 17:<br />
Helmtragquote nach Sportart und Geschlecht, gewichtete Resultate (ntot = 1’589)<br />
Helmtragquote<br />
Geschlecht Skifahrer Snowboardfahrer Total<br />
Weiblich 12.7 10.7 11.9<br />
Männlich 17.0 17.2 17.1<br />
Total 15.0 14.6 14.9
34 Befragung 1: Traghäufigkeit der persönlichen <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
3.2 Tragquote des Handgelenkschutzes<br />
Von den 662 befragten Snowboardfahrern tragen 36.9 % einen Handgelenkschutz. Als Hand-<br />
gelenkschutz gelten Handschuhe, welche mindestens auf der Handfläche oder dem Handrücken<br />
respektive dem Handgelenk ein mehr oder weniger steifes Stabilisierungselement aufweisen. Auch<br />
vom Handschuh unabhängig getragenen Protektoren mit derselben Funktion zählen als Handgelenkschutz.<br />
Handschuhe, welche nur durch ein breites Gummiband um das Gelenk verstärkt sind,<br />
gelten nicht als Handgelenkschutz. Auch einige Skifahrer geben an, einen Handgelenkschutz zu tragen<br />
(2.0 %). Für die weiteren Auswertungen zum Tragen des Handgelenkschutzes werden aber nur die<br />
Snowboardfahrer berücksichtigt.<br />
Die Tragquote liegt bei den Snowboardfahrenden mit Hard-Boots höher (40.9 %) als bei solchen<br />
mit Soft-Boots (36.4 %). Frauen tragen mit 37.7 % etwas häufiger einen Handgelenkschutz als<br />
Männer (36.3 %). Auch bei der Unterscheidung der zwei Snowboard-Kategorien bestätigt sich<br />
dieses Bild. Die Tragquoten bei den Frauen sind in beiden Kategorien etwas höher.<br />
Bis 17-jährige Snowboardfahrende tragen am häufigsten einen Handgelenkschutz, nämlich zu<br />
45.0 % (Abbildung 8). Im Gegensatz zur Helmtragquote n<strong>im</strong>mt die Tragquote mit zunehmendem<br />
Alter nicht stetig ab. 18- bis 25-Jährige tragen zu 32.65 %, 26- bis 45-Jährige zu 33.2 % einen<br />
Handgelenkschutz. Mit 42.9 % steigt die Tragquote bei den 46- bis 64-Jährigen nochmals an. Hier<br />
ist allerdings zu beachten, dass die Altersklasse IV nur noch 3.2 % (n = 21) aller Snowboardfahrer<br />
ausmacht. Der einzige über 64-Jährige trug keinen Handgelenkschutz. Unterscheidet man in den<br />
einzelnen Altersklassen zusätzlich die zwei Snowboard-Kategorien, fällt auf, dass beinahe in allen<br />
Altersklassen die Tragquote bei den Snowboardfahrenden mit Hard-Boots etwas höher ist.<br />
Abbildung 8:<br />
Häufigkeit des Tragens eines Handgelenkschutzes nach Altersklasse und Snowboard-Kategorie (ntot = 662)<br />
Tragquote Handgelenkstütze in %<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
40.0<br />
45.2 45.0<br />
35.7<br />
32.4 32.6<br />
31.0<br />
41.9<br />
33.2<br />
38.9<br />
66.7<br />
42.9<br />
40.7<br />
36.4 36.9<br />
0<strong>–</strong>17 18<strong>–</strong>25 26<strong>–</strong>45 46<strong>–</strong>64 Total<br />
Snowboardfahrer mit<br />
Soft-Boots<br />
Snowboardfahrer mit<br />
Hard-Boots<br />
Total Snowboarder
Befragung 1: Traghäufigkeit der persönlichen <strong>Schutzausrüstung</strong> 35<br />
Die Differenzierung nach Geschlecht in den einzelnen Altersklassen ergibt keine deutlichen Unter-<br />
schiede.<br />
39.4 % aller Snowboardfahrer, die sich als Fortgeschrittene einstufen, tragen einen Handgelenkschutz<br />
(Tabelle 18). Bei den Anfängern ist der Anteil mit 32.9 % am kleinsten. Bei den Könnern<br />
beträgt der Anteil 34.2 %. Auch bei der Aufteilung in die zwei Snowboard-Kategorien bleibt diese<br />
Reihenfolge bestehen, in beiden Kategorien tragen die Fortgeschrittenen am häufigsten und die Anfänger<br />
am wenigsten häufig einen Handgelenkschutz. Im Vergleich ist die Tragquote bei den fortgeschrittenen<br />
Snowboardfahrern (n = 79) mit Hard-Boots höher als bei den Fortgeschrittenen mit<br />
Soft-Boots (48.6 % zu 38.4 %). Bei den Anfängern hat es beinahe keine Hart-Boot-Träger (n = 7).<br />
Bei den Könnern (n = 225) trägt ca. ein Drittel sowohl der Hard- als auch der Soft-Bootfahrer einen<br />
Schutz. Betrachtet man die Tragquote der einzelnen Fahrniveaus in den verschiedenen Altersklassen,<br />
so st<strong>im</strong>mt das Bild nur in den Altersklassen I und III mit dem Gesamtbild überein. In der Alterklasse<br />
IV tragen die Könner am häufigsten einen Handgelenkschutz. In der Altersklasse II liegen<br />
die Fortgeschrittenen an erster Stelle, die Anfänger tragen am zweithäufigsten einen Handgelenkschutz.<br />
Tabelle 18:<br />
Tragquote des Handgelenkschutzes nach Altersklasse und Niveau (ntot = 662)<br />
Altersklasse<br />
Niveau <strong>–</strong>17 18<strong>–</strong>25 26<strong>–</strong>45 46<strong>–</strong>64 Total<br />
Anfänger 37.1 % 34.8 % 21.1 % … 32.9 %<br />
Fortgeschrittene 46.2 % 36.4 % 37.1 % (28.6) % 39.4 %<br />
Könner 48.0 % 27.5 % 30.4 % …. 34.2 %<br />
Total 45.0 % 32.6 % 33.2 % (42.9) % 36.9 %<br />
Von allen befragten <strong>im</strong> Ausland wohnhaften Snowboardfahrenden tragen 22.0 % einen<br />
Handgelenkschutz. Bei in der Schweiz wohnhaften beträgt die Tragquote 41.8 %. Die Häufigkeit<br />
des Tragens eines Handgelenkschutzes unterscheidet sich in den einzelnen Gebieten stark. Die<br />
Spannweite der Tragquote reicht von 62.5 % (15 von 24) in Flumserberg bis zu 12.5 % (3 von 21) in<br />
Saas Fee. Die grosse Differenz kann allerdings nicht nur auf die ungleich grossen Anteile an ausländischer<br />
Gäste in den einzelnen <strong>Schneesport</strong>gebieten zurückgeführt werden. Betrachtet man nur die<br />
schweizerische Wohnbevölkerung, wird die Spannweite sogar noch etwas grösser. Die Häufigkeit<br />
des Tragens eines Handgelenkschutzes beträgt in Flumserberg 65.2 % (15 von 23), in Saas Fee nur<br />
11.1 % (1 von 8).
36 Befragung 1: Traghäufigkeit der persönlichen <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
3.3 Tragquote weiterer Schutzartikel<br />
Ein Anteil von 4.1 % der befragten Personen trug einen Rückenschutz, von den Snowboardfahrern<br />
waren es 7.3 %, von den Skifahrern 1.8 %. Als Rückenschutz gilt eine Jacke oder ein Gurt, welcher<br />
mindesten zwei Drittel des Rückens durch eine Polsterung schützt. Die meisten Träger waren<br />
männlich und unter 26-jährig. Nur gerade 7 Frauen fuhren mit einem Rückenschutz. Knapp die<br />
Hälfte der Rückenschutzträger waren zwischen 18- und 25-jährig (47.5 %). Von den Anfängern<br />
fuhr nur einer mit einem Rückenschutz, dafür trugen ihn 7.5 % der Könner. Erstaunlich ist, dass<br />
nur 47.7 % der Personen mit Rückenschutz auch einen Helm auf hatten.<br />
Von den Befragten trugen 4.8 % einen Knieschutz. Wie be<strong>im</strong> Rückenschutz war der Anteil an<br />
Sportlern mit Knieschutz bei den Snowboardfahrenden mit 7.6 % mehr als doppelt so gross wie bei<br />
den Skifahrern (2.9 %). Frauen trugen beinahe gleich oft einen Knieschutz (4.2 %) wie Männer<br />
(5.3 %). In den älteren Altersklassen wurde häufiger ein Knieschutz getragen als in den jüngeren.<br />
Anfänger trugen mit 7.6 % mehr als doppelt so häufig einen Knieschutz als Könner (3.7 %).<br />
Weiter wurden auch die Tragquoten des Ellbogen- sowie des Hüft- und Steissbeinschutzes erhoben.<br />
Die Tragquoten sind aber verschwindend klein (Ellbogenschutz: 0.3 %, Hüft- und Steissbeinschutz:<br />
0.7 %) und werden hier nicht weiter behandelt. Vereinzelt wurden von den befragten Personen<br />
auch weitere Schutzartikel wie Nierengurt, Kniebandage, Schulterschutz oder Schienbeinschoner<br />
genannt, deren Anteile sind aber ebenfalls unbedeutend.
Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong> 37<br />
VI. BEFRAGUNG 2: GRÜNDE FÜR DAS TRAGEN DER SCHUTZ-<br />
AUSRÜSTUNG<br />
1. Stichprobe der Befragung zu den Traggründen<br />
Bei der Befragung nach den Traggründen wurden ebenfalls 1’589 Personen erfasst, wobei die<br />
Anzahl der Befragten nur zufällig die selbe ist wie bei der Befragung 1 und es sich nicht um die<br />
selben Personen handelt (Tabelle 19). 47.7 % sind Snowboardfahrer, 52.3 % Skifahrer. Eine weitere<br />
Differenzierung der Sportarten zeigt, dass nur gerade 4.3 % der Skifahrer ohne Stöcke fahren. Bei<br />
den Snowboardfahrern fahren 86.4 % mit Soft- und 13.6 % mit Hard-Boots. Falls nicht anders<br />
vermerkt, werden für die weiteren Auswertungen nur noch Snowboardfahrer und Skifahrer<br />
unterschieden. In den einzelnen <strong>Schneesport</strong>gebieten schwanken die Anteile der zwei Sportarten<br />
stark. Das ist vor allem auf die nicht mehr zufällige Auswahl der <strong>Schneesport</strong>ler ab dem zehnten<br />
Befragungsort zurückzuführen. 41.0 % der befragten Personen waren weiblich, 59.0 % männlich.<br />
Bei den Skifahrern ist der Anteil an Frauen mit 42.4 % etwas höher als bei den Snowboardfahrern<br />
(39.6 %).<br />
17.9 % der befragten Personen geben an, je nachdem entweder Snowboard oder Ski zu fahren. Von<br />
den Skifahrern geben 23.3 % an, nebenbei auch noch Snowboard zu fahren. Der Anteil an<br />
Snowboardfahrenden, welche auch noch Ski fahren, ist wesentlich kleiner, er beträgt 12.3 %.<br />
Von allen befragten Personen sind 74.1 % in der Schweiz wohnhaft. Die meisten nicht in der<br />
Schweiz wohnhaften Personen kommen aus Deutschland (15.2 %), gefolgt von Personen aus Bel-<br />
gien (3.5 %) und den Niederlanden (2.5 %). Der Anteil an <strong>im</strong> Ausland wohnhaften Personen variiert<br />
von <strong>Schneesport</strong>gebiet zu <strong>Schneesport</strong>gebiet stark. So beträgt er in Hoch-Ybrig nur gerade 3.8 %,<br />
in Saas Fee jedoch 51.9 % (Abbildung 9).<br />
Betrachtet man nur die schweizerische Wohnbevölkerung, so ist das Verhältnis zwischen den zwei<br />
Sportarten fast ausgeglichen. Der Anteil an Snowboardfahrern beträgt 50.7 %. Nicht in der Schweiz<br />
wohnhafte Personen sind zu rund 40.0 % Snowboardfahrer. Aus Deutschland kommen vor allem<br />
26- bis 45-jährige Personen sowie ein relativ hoher Anteil an Personen ab 46 Jahren. Bei den Personen<br />
aus Belgien und den Niederlanden sind die Altersklassen I und II (14- bis 25-jährig) am häufigsten<br />
vertreten.
38 Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
Tabelle 19:<br />
Befragte <strong>Schneesport</strong>ler nach Sportart und <strong>Schneesport</strong>gebiet (ntot = 1’589)<br />
Sportart<br />
Skifahren Snowboardfahren Total<br />
<strong>Schneesport</strong>gebiet Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />
1 Adelboden 17 23.0 % 57 77.0 % 74 100.0 %<br />
2 Andermatt 34 45.3 % 41 54.7 % 75 100.0 %<br />
3 Bettmeralp 42 53.2 % 37 46.8 % 79 100.0 %<br />
4 Crans Montana 58 68.2 % 27 31.8 % 85 100.0 %<br />
5 Engelberg 40 50.0 % 40 50.0 % 80 100.0 %<br />
6 Flumserberg 55 69.6 % 24 30.4 % 79 100.0 %<br />
7 Grindelwald 17 22.7 % 58 77.3 % 75 100.0 %<br />
8 Hoch-Ybrig 51 63.0 % 30 37.0 % 81 100.0 %<br />
9 Lenzerheide 41 51.3 % 39 48.8 % 80 100.0 %<br />
10 Leysin 31 36.5 % 54 63.5 % 85 100.0 %<br />
11 Melchsee-Frutt 58 77.3 % 17 22.7 % 75 100.0 %<br />
12 Nendaz 63 73.3 % 23 26.7 % 86 100.0 %<br />
13 Obersaxen 50 61.7 % 31 38.3 % 81 100.0 %<br />
14 Pizol 55 69.6 % 24 30.4 % 79 100.0 %<br />
15 Saanenmöser 21 25.6 % 61 74.4 % 82 100.0 %<br />
16 Saas Fee 48 60.8 % 31 39.2 % 79 100.0 %<br />
17 Scuol 44 55.0 % 36 45.0 % 80 100.0 %<br />
18 St. Moritz 29 36.3 % 51 63.8 % 80 100.0 %<br />
19 Vercorin 53 67.1 % 26 32.9 % 79 100.0 %<br />
20 Villars 24 32.0 % 51 68.0 % 75 100.0 %<br />
Total 831 52.3 % 758 47.7 % 1589 100.0 %<br />
Das durchschnittliche Alter der befragten Personen beträgt 32.1 Jahre. Die Zusammensetzung der<br />
Stichprobe bezüglich des Merkmals Alter ist in Abbildung 10 dargestellt.
Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong> 39<br />
Abbildung 9:<br />
Befragte <strong>Schneesport</strong>ler nach <strong>Schneesport</strong>gebiet und Wohnort (ntot = 1’589)<br />
Total<br />
Adelboden<br />
Andermatt<br />
Bettmeralp<br />
Crans Montana<br />
Engelberg<br />
Flumserberg<br />
Grindelwald<br />
Hoch-Ybrig<br />
Lenzerheide<br />
Leysin<br />
Melchsee-Frutt<br />
Nendaz<br />
Obersaxen<br />
Pizol<br />
Saanenmöser<br />
Saas Fee<br />
Scuol<br />
St. Moritz<br />
Vercorin<br />
Villars<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
Herkunft der <strong>Schneesport</strong>ler in %<br />
Abbildung 10:<br />
Befragte <strong>Schneesport</strong>ler nach Alter (ntot = 1’589)<br />
Anteil an gesamter Stichprobe in %<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
26.3<br />
18.8<br />
12.5<br />
7.7 7.8<br />
6.4<br />
4.5<br />
5.7<br />
3.6 3.3<br />
2.6<br />
CH<br />
DE<br />
BE<br />
NL<br />
Andere<br />
14<strong>–</strong>20 21<strong>–</strong>25 26<strong>–</strong>30 31<strong>–</strong>35 36<strong>–</strong>40 41<strong>–</strong>45 46<strong>–</strong>50 51<strong>–</strong>55 56<strong>–</strong>60 61<strong>–</strong>65 66<strong>–</strong>70 71<strong>–</strong>85<br />
0.8
40 Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
Insgesamt ist die Altersklasse III (26- bis 45-jährig) mit 34.4 % am stärksten vertreten (Tabelle 20).<br />
Der Anteil der Altersklasse II (18- bis 25-jährig) beträgt 29.1 %, gefolgt von der Altersklasse IV<br />
(46- bis 64-jährig) mit 16.4 %. In die Altersklasse I (14- bis 17-jährig) fallen 16.0 % aller befragten<br />
Personen, in die Altersklasse V (über 64-jährig) noch 4.1 %. Betrachtet man nur die in der Schweiz<br />
wohnhaften Personen, ergibt sich ein sehr ähnliches Bild, die anteilsmässige Rangfolge bleibt die-<br />
selbe.<br />
Tabelle 20:<br />
Befragte <strong>Schneesport</strong>ler nach Altersklasse und Sportart (ntot = 1’589)<br />
Altersklasse<br />
14<strong>–</strong>17 18<strong>–</strong>25 26<strong>–</strong>45 46<strong>–</strong>64 64+<br />
Sportart Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />
Skifahren 93 36.6 % 151 32.6 % 296 54.1 % 227 87.3 % 64 98.5 %<br />
Snowboardfahren<br />
161 63.4 % 312 67.4 % 251 45.9 % 33 12.7 % 1 1.5 %<br />
Total 254 100.0 % 463 100.0 % 547 100.0 % 260 100.0 % 65<br />
(≙16.0 %)<br />
(≙ 29.1 %)<br />
(≙ 34.4 %)<br />
(≙ 16.4 %)<br />
(≙ 4.1 %)<br />
Tabelle 21:<br />
Befragte <strong>Schneesport</strong>ler nach Altersklasse und Geschlecht (ntot = 1’589)<br />
Altersklasse<br />
14<strong>–</strong>17 18<strong>–</strong>25 26<strong>–</strong>45 46<strong>–</strong>64 64+<br />
100.0 %<br />
Geschlecht Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />
Weiblich 136 53.5 % 215 46.4 % 195 35.6 % 95 36.5 % 11 16.9 %<br />
Männlich 118 46.5 % 248 53.6 % 352 64.4 % 165 63.5 % 54 83.1 %<br />
Total 254 100.0 % 463 100.0 % 547 100.0 % 260 100.0 % 65 100.0 %<br />
Von allen Befragten beurteilen 48.5 % ihr Fahrniveau als fortgeschritten. 43.2 % stufen sich als<br />
Könner ein, 8.3 % als Anfänger. Der Anteil an Anfängern ist in der untersten Altersklasse am<br />
grössten, der Anteil an Könnern dementsprechend am kleinsten. Verhältnismässig am meisten<br />
Könner findet man in der höchsten Altersklasse.
Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong> 41<br />
2. Resultate der Befragung zu den Traggründen<br />
2.1 Helmtragquote<br />
Von den befragten Personen tragen 11.0 % einen Helm. Nur zwei der insgesamt 175 Helmträger<br />
tragen einen Softhelm. Der Anteil an Softhelmträgern ist damit viel kleiner als bei der Befragung<br />
zur Traghäufigkeit der persönlichen <strong>Schutzausrüstung</strong>. Es ist jedoch anzumerken, dass bei der Be-<br />
fragung zu den Traggründen keine Jugendlichen unter 14 Jahren befragt wurden. Wie bei der Be-<br />
obachtung und Befragung zur Traghäufigkeit ist die Helmtragquote bei den Frauen mit 8.4 % um<br />
einiges tiefer als bei den Männern (12.8 %; Tabelle 22). Dieses Bild bestätigt sich auch, wenn man<br />
die beiden Sportarten einzeln betrachtet. Die Tragquote der Frauen ist <strong>im</strong>mer kleiner als die der<br />
Männer. Für die einzelnen Sportarten ist das Ergebnis ähnlich wie in der Beobachtung. Snowboard-<br />
fahrer tragen zu 13.7 % einen Helm, Skifahrer nur zu 8.5 %. Zwischen der Helmtragquote der Ski-<br />
fahrer mit Stöcken und jenen ohne ist kein Unterschied auszumachen. Dasselbe gilt für Snowboard-<br />
fahrer mit Soft- respektive Hard-Boots.<br />
Tabelle 22:<br />
Helmtragquote nach Sportart und Geschlecht, ungewichtete Resultate (ntot = 1’589)<br />
Helmtragquote<br />
Geschlecht Skifahren Snowboardfahren Total<br />
Weiblich 6.8 % 10.3 % 8.4 %<br />
Männlich 9.8 % 15.9 % 12.8 %<br />
Total 8.5 % 13.7 % 11.0 %<br />
Betrachtet man nur die in der Schweiz wohnhaften Personen, so liegt die Helmtragquote mit 12.5 %<br />
etwas höher als die zuvor erwähnten 11.0 %. Die Helmtragquote ist bei den in Deutschland wohn-<br />
haften Personen mit 5.0 % erheblich tiefer. Dies gilt auch für die Helmtragquoten der <strong>Schneesport</strong>-<br />
ler aus Belgien und den Niederlanden. Da in den einzelnen <strong>Schneesport</strong>gebieten der Anteil an nicht<br />
in der Schweiz wohnhaften Personen stark variiert, unterscheiden sich auch die Helmtragquoten<br />
deutlich. Die Spannweite reicht von 2.4 % in Crans Montana bis zu einer Helmtragquote von<br />
25.3 % in Andermatt.<br />
Das gleiche Bild wie bei der Beobachtung und der Befragung zur Traghäufigkeit der persönlichen<br />
<strong>Schutzausrüstung</strong> liefert die Aufteilung der Helmträger nach Altersklassen. Die höchste Helmtrag-<br />
quote erreichen die 14- bis 17-Jährigen mit 16.9 %. Danach sinkt die Tragquote mit zunehmendem<br />
Alter. Bei den 18- bis 25-Jährigen beträgt sie 13.4 %, bei 26- bis 45-Jährigen noch 11.0 %. In den<br />
obersten beiden Altersklassen tragen noch je 3.1 % einen Helm. Trennt man in den einzelnen Al-
42 Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
tersklassen noch die Ski- und die Snowboardfahrer, erkennt man, dass die Tragquote bei den<br />
Snowboardfahrern über die Altersklassen viel konstanter bleibt als bei den Skifahrern (Abbildung 11).<br />
Abbildung 11:<br />
Helmtragquote nach Altersklasse und Sportart (ntot = 1’589)<br />
Helmtragquote in %<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
24.7<br />
12.4<br />
13.9<br />
13.1<br />
7.4<br />
0<strong>–</strong>17 18<strong>–</strong>25 26<strong>–</strong>45 46<strong>–</strong>64 Total<br />
15.1<br />
Skifahren<br />
Snowboardfahren<br />
Be<strong>im</strong> Unterscheiden der Helmträger nach ihrem Fahrniveau erreichen die <strong>Schneesport</strong>ler, welche<br />
sich selbst als Könner einschätzen, die höchste Helmtragquote (17.9 %). Die Fortgeschrittenen tra-<br />
gen noch zu 6.0 % einen Helm und die Anfänger sogar nur zu 4.5 %. Diese Rangfolge bleibt bei<br />
den Snowboardfahrern gleich, nur dass die Helmtragquote bei den Könnern mit 23.7 % noch etwas<br />
höher und bei den Anfängern mit 4.0 % etwas tiefer liegt als be<strong>im</strong> Gesamtresultat. Bei den Skifahrern<br />
weisen die Anfänger mit 6.1 % die höhere Helmtragquote auf als die Fortgeschrittenen. Am<br />
häufigsten tragen auch bei den Skifahrern die Könner einen Helm (13.8 %).<br />
94.2 % der Helmträger geben an, den Helm <strong>im</strong>mer zu tragen. Weitere 4.6 % tragen den Helm fast<br />
<strong>im</strong>mer, die restlichen 1.2 % tragen ihn häufig. Kein Helmträger gibt an, den Helm nur selten oder<br />
fast nie zu tragen. 95.6 % der Personen, welche den Helm zum Zeitpunkt der Befragung nicht getragen<br />
haben (=Nicht-Helmträger), geben an, den Helm nie zu tragen. Die restlichen 4.4 % haben<br />
den Helm bei der Befragung nicht getragen, tragen ihn aber fast <strong>im</strong>mer (1.3 %), häufig (1.2 %),<br />
selten (1.8 %) oder fast nie (0.1 %). Der grössere Teil dieser Gelegenheitsträger sind Snowboardfahrer.<br />
Bei den Helmträgern sind bezüglich Traghäufigkeit keine bedeutenden Unterschiede zwischen<br />
Snowboardfahrern und Skifahrern auszumachen.<br />
1.8<br />
12.1<br />
8.5<br />
13.7
Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong> 43<br />
2.2 Häufigkeit des Tragens eines Handgelenkschutzes<br />
Von allen befragten Snowboardfahrern tragen 39.1 % einen Handgelenkschutz. Auch einige Skifahrer<br />
tragen einen (1.4 %). Für die weitere Auswertung zur Häufigkeit des Tragens werden nur<br />
noch die Snowboardfahrer betrachtet. Snowboardfahrer mit Hard-Boots tragen ihn etwas häufiger<br />
als diejenigen mit Soft-Boots (40.8 % respektive 38.8 %). Wie bei der Befragung zur Traghäufigkeit<br />
der persönlichen <strong>Schutzausrüstung</strong> tragen Frauen den Handgelenkschutz mit 40.3 % etwas<br />
häufiger als Männer (38.2 %).<br />
Snowboardfahrer zwischen 46 und 64 Jahren (Altersklasse IV) tragen am häufigsten einen Handgelenkschutz<br />
(54.5 %). Unter allen Trägern macht der Anteil der Altersklasse IV allerdings nur<br />
6.1 % aus. Von den bis 17-Jährigen tragen ihn 46.6 %, in den Altersklassen II und III sind es gut<br />
35 %. In der Altersklasse V (über 64-Jährige) wurde nur ein einziger Snowboardfahrer erfasst und<br />
dieser trug einen Handgelenkschutz.<br />
Differenziert man die einzelnen Altersklassen, wird ersichtlich, dass die Häufigkeit des Tragens<br />
eines Handgelenkschutzes nur in der Altersklasse I (bis 17-Jährige) bei den Frauen höher ist<br />
(51.5 % respektive 41.4 % bei den Männern). In allen anderen Alterklassen ist die Tragquote bei<br />
den Männern höher.<br />
Abbildung 12:<br />
Handgelenkschutz-Tragquote bei Snowboardfahrenden nach Altersklasse (ntot = 758)<br />
Tragquote Handgelenkstütze in %<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
46.6<br />
35.6<br />
36.6<br />
54.5<br />
0<strong>–</strong>17 18<strong>–</strong>25 26<strong>–</strong>45 46<strong>–</strong>64 Total<br />
Die Handgelenkschutz-Tragquote aller nicht in der Schweiz wohnhaften Snowboardfahrer beträgt<br />
33.5 % und ist damit deutlich höher als bei der Befragung zur Traghäufigkeit der persönlichen<br />
<strong>Schutzausrüstung</strong> (22.0 %). Die Tragquote der befragten schweizerischen Wohnbevölkerung bleibt<br />
mit 40.5 % in etwa gleich. Ähnlich wie die Helmtragquote unterscheiden sich auch die Quoten für<br />
das Tragen eines Handgelenkschutzes in den einzelnen <strong>Schneesport</strong>gebieten stark. Die Spannweite<br />
39.1
44 Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
der Tragquoten reicht von 21.7 % in Nendaz bis zu 54.8 % in Obersaxen. Als Grund für die grosse<br />
Varianz können allerdings nicht nur die unterschiedlich grossen Anteile an nicht schweizerischer<br />
Wohnbevölkerung in den einzelnen <strong>Schneesport</strong>gebieten genannt werden. Betrachtet man in den<br />
einzelnen Gebieten nur die in der Schweiz wohnhaften Snowboardfahrer, so ist die Spannweite der<br />
Tragquote sogar noch grösser. In Obersaxen beträt die Tragquote 63.0 %, in Crans Montana nur<br />
22.2 %.<br />
43.5 % der Snowboardfahrer, die sich als Fortgeschrittene einstufen, tragen einen Handgelenkschutz.<br />
Bei den Anfängern und Könnern sind die Anteile mit 34.4 % respektive 34.8 % praktisch gleich gross.<br />
Einzig die Tragquote der Anfänger mit Hard-Boots ist mit 16.7 % um einiges tiefer als die Tragquote<br />
der Anfänger insgesamt. In allen Altersklassen erreichen die Fortgeschrittenen die höchste<br />
Tragquote (Tabelle 23). Am höchsten ist sie bei den Fortgeschrittenen der Altersklasse IV (46- bis<br />
64-Jährige) mit 69.2 %. In den Altersklassen I und IV liegen die Tragquoten der Anfänger an<br />
zweiter Stelle, in den Altersklassen II und III die der Könner.<br />
Tabelle 23:<br />
Häufigkeit des Tragens eines Handgelenkschutzes nach Altersklasse und Niveau (ntot = 758)<br />
Altersklasse<br />
Niveau 14<strong>–</strong>17 18<strong>–</strong>25 26<strong>–</strong>45 46<strong>–</strong>64 Total<br />
Anfänger 41.4 % 26.1 % 30.0 % 57.1 % 34.4 %<br />
Fortgeschrittene 51.1 % 40.5 % 38.7 % 69.2 % 43.5 %<br />
Könner 40.0 % 31.9% 35.9 % 38.5 % 34.8 %<br />
Total 46.6 % 35.6 % 36.3 % 54.5 % 39.1 %<br />
Von allen Snowboardfahrern, welche zum Zeitpunkt der Befragung einen Handgelenkschutz tragen,<br />
geben 97.6 % an, diesen <strong>im</strong>mer zu tragen. Weitere 1.4 % der Träger tragen ihn fast <strong>im</strong>mer, die<br />
restlichen 1.0 % häufig. Unter den Snowboardfahrern, welche bei der Befragung keinen Handgelenkschutz<br />
tragen, geben 88.5 % an, ihn nie zu tragen. 5.2 % der Nicht-Träger tragen den Schutz<br />
sonst fast <strong>im</strong>mer, 1.9 % häufig und 4.1 % selten.<br />
Be<strong>im</strong> Vergleich der Träger eines Handgelenkschutzes mit den Helmträgern zeigt sich, dass der<br />
grössere Teil der Handgelenkschutz-Träger keinen Helm trägt (85.1 %).<br />
2.3 Häufigkeit des Tragens von weiteren Schutzartikeln<br />
Von allen befragten Personen tragen 4.8 % einen Rückenschutz, wovon 84.4 % Snowboardfahrer<br />
und 15.6 % Skifahrer sind. Die meisten Träger eines Rückenschutzes sind männlich (78.9 %). Et-
Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong> 45<br />
was mehr als die Hälfte der Rückenschutzträger (57.1 %) sind zwischen 18- und 25-jährig und nur<br />
1.3 % sind über 45-jährig. 74.0 % der Träger eines Rückenschutzes stufen sich selbst als Könner<br />
ein, 23.4 % als Fortgeschrittene und 2.6 % als Anfänger. Von allen befragten Personen, die den<br />
Rückenschutz zum Zeitpunkt der Befragung trugen, geben 81.8 % an, diesen <strong>im</strong>mer zu tragen,<br />
13.0 % geben an, ihn fast <strong>im</strong>mer oder häufig zu tragen und 1.3 % nur selten. Befragte Personen,<br />
welche zum Zeitpunkt der Befragung keinen Rückenschutz trugen, geben zu 97.2 % an, nie mit einem<br />
Rückenschutz zu fahren, 1.6 % tragen fast <strong>im</strong>mer oder häufig einen, 1.3 % selten oder fast nie.<br />
Gegenüber der Befragung zur Traghäufigkeit der Schutzartikel tragen hier 62.3 % der Rückenschutzträger<br />
auch einen Helm.<br />
Einen Knieschutz tragen 4.1 % der befragten Personen. 64.4 % davon fahren Snowboard, 35.4 % Ski.<br />
Der Knieschutz wird von etwas mehr Männern als Frauen getragen (56.9 % zu 43.1 %). Unterteilt<br />
man die Knieschutzträger in die einzelnen Altersklassen, fällt auf, dass fast die Hälfte aller Träger<br />
der Altersklasse III (26- bis 45-Jährige) angehört (47.7 %). Betrachtet man jedoch die Anteile in<br />
den einzelnen Altersklassen, so ist die Tragquote bei den 64-Jährigen mit 7.7 % am höchsten. Die<br />
Hälfte (50.8 %) aller Knieschutzträger stufen sich selbst als Fortgeschrittene ein. 43.1 % sehen sich<br />
als Könner, 6.2 % als Anfänger. 84.3 % der Personen, die bei der Befragung einen Knieschutz trugen,<br />
tragen diesen <strong>im</strong>mer. 7.8 % tragen den Knieschutz fast <strong>im</strong>mer oder häufig, 7.9 % selten oder fast<br />
nie. Von den Personen, die bei der Befragung keinen Knieschutz trugen, gaben 98.6 % an, nie einen zu<br />
tragen.<br />
Es wurden auch die Tragquoten des Ellbogen- sowie des Hüft- und Steissbeinschutzes ermittelt.<br />
Die Tragquoten sind aber sehr klein (Ellbogenschutz: 0.3 %, Hüft- und Steissbeinschutz: 1.1 %)<br />
und werden daher nicht weiter beschrieben. Zusätzlich wurden von den Befragten folgende Schutzartikel<br />
angegebenen: Nierengurt, Kniebandage und Schulterschutz.<br />
2.4 Fahrverhalten<br />
64.1 % der <strong>Schneesport</strong>ler sind zwischen drei und fünf Stunden pro Tag auf der Piste. 9.5 % sind<br />
weniger als drei Stunden und 26.4 % mehr als fünf Stunden auf der Piste (Abbildung 13).
46 Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
Abbildung 13:<br />
Anteil <strong>Schneesport</strong>ler nach Verweildauer auf Piste pro Tag nach Herkunft (ntot = 1’578)<br />
Anteil <strong>Schneesport</strong>ler in %<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
10.4%<br />
65.0%<br />
24.6%<br />
6.9%<br />
61.8%<br />
31.4%<br />
9.5%<br />
64.1%<br />
26.4%<br />
<strong>Schneesport</strong>ler CH <strong>Schneesport</strong>ler nCH <strong>Schneesport</strong>ler Total<br />
weniger als 3 h<br />
3 bis 5 h<br />
mehr als 5 h<br />
Der Anteil an Snowboardfahrern, die über fünf Stunden auf der Piste sind, ist mit 30.7 % etwas hö-<br />
her als derjenige der Skifahrer (22.4 %; Abbildung 14).<br />
Abbildung 14:<br />
Anteil Snowboardfahrer nach Verweildauer auf Piste pro Tag nach Herkunft (ntot = 752)<br />
Anteil <strong>Schneesport</strong>ler in %<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
62.7%<br />
28.8%<br />
54.7%<br />
37.7%<br />
8.4% 7.5% 8.2%<br />
61.0%<br />
30.7%<br />
Snowboardfahrer CH Snowboardfahrer nCH Snowboardfahrer Total<br />
weniger als 3 h<br />
3 bis 5 h<br />
mehr als 5 h<br />
Im Gegenzug sind anteilsmässig etwas mehr Skifahrer weniger als drei Stunden auf der Piste als<br />
Snowboardfahrer (10.7 % zu 8.2 %; Abbildung 15). Allgemein lässt sich sagen, dass ausländische<br />
Touristen (nCH) ähnlich lange auf den Skiern oder dem Brett sind wie die Einhe<strong>im</strong>ischen.
Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong> 47<br />
Abbildung 15:<br />
Anteil Skifahrer nach Verweildauer auf Piste pro Tag nach Herkunft (ntot = 1’578)<br />
Anzahl <strong>Schneesport</strong>ler in %<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
12.5%<br />
67.2% 66.3% 66.9%<br />
20.3%<br />
6.4%<br />
27.3%<br />
10.7%<br />
22.4%<br />
Skifahrer CH Skifahrer nCH Skifahrer total<br />
weniger als 3 h<br />
3 bis 5 h<br />
mehr als 5 h<br />
Der grösste Teil der <strong>Schneesport</strong>ler fährt pro Wintersaison zwischen 1 und 7 Tagen (31.8 %; Ab-<br />
bildung 16). 24.9 % sind 8 bis 14 Tage auf der Piste, 19.5 % 15 bis 21 Tage und 11.6 % der<br />
Skifahrer verbringen sogar mehr als 35 Tage pro Jahr auf der Piste. Bei den Snowboardfahrenden<br />
ist der Anteil mit nicht mehr als einer Woche Fahrpraxis pro Jahr (58.2 %) deutlich höher als bei<br />
den Skifahrenden (25.6 %).<br />
Abbildung 16:<br />
Anteil <strong>Schneesport</strong>ler nach <strong>Schneesport</strong>tagen pro Saison und Sportart (ntot = 1’027)<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
25.6%<br />
58.2%<br />
31.8%<br />
26.8%<br />
16.8%<br />
24.9%<br />
21.1%<br />
12.8%<br />
19.5%<br />
4.7%<br />
2.0%<br />
4.2%<br />
Ski total<br />
Snowboardfahren total<br />
<strong>Schneesport</strong>ler total<br />
6.1%<br />
8.4% 8.0%<br />
1<strong>–</strong>7 Tage 8<strong>–</strong>14Tage 15<strong>–</strong>21 Tage 22<strong>–</strong>28 Tage 29<strong>–</strong>35 Tage mehr als 35 Tg.<br />
13.4%<br />
4.1%<br />
11.6%
48 Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
Erwartungsgemäss ist der Anteil der Skifahrenden aus dem Ausland, die nur eine Woche pro Jahr ihrem<br />
Sport nachgehen, deutlich höher als bei den in der Schweiz wohnhaften Personen (Abbildung 17).<br />
Abbildung 17:<br />
Anteil Skifahrer nach <strong>Schneesport</strong>tagen pro Saison und Herkunft (ntot = 831)<br />
45%<br />
40%<br />
35%<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
19.1%<br />
40.8%<br />
25.6%<br />
25.1%<br />
30.8%<br />
26.8%<br />
22.5%<br />
17.6%<br />
21.1%<br />
5.5%<br />
4.7%<br />
2.8%<br />
Skifahren CH<br />
Skifahren nCH<br />
Ski total<br />
1<strong>–</strong>7 Tage 8<strong>–</strong>14Tage 15<strong>–</strong>21 Tage 22<strong>–</strong>28 Tage 29<strong>–</strong>35 Tage mehr als 35 Tg.<br />
Snowboardfahrer mit Wohnsitz ausserhalb der Schweiz fahren durchschnittlich beinahe gleich häu-<br />
fig und mit derselben Dauer pro <strong>Schneesport</strong>tag Snowboard wie in der Schweiz wohnhafte<br />
(Abbildung 18).<br />
Abbildung 18:<br />
Anteil Snowboardfahrer nach <strong>Schneesport</strong>tagen pro Saison und Herkunft (ntot = 196)<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
58.2% 58.2%<br />
57.9%<br />
15.8%<br />
21.1%<br />
16.8%<br />
13.3% 12.8%<br />
10.5%<br />
2.5% 2.0%<br />
0.0%<br />
10.7%<br />
3.2%<br />
8.4%<br />
7.0% 6.1%<br />
2.6%<br />
17.0%<br />
Snowboardfahren CH<br />
4.8%<br />
Snowboardfahren nCH<br />
Snowboardfahren total<br />
13.4%<br />
7.9%<br />
3.2% 4.1%<br />
1<strong>–</strong>7 Tage 8<strong>–</strong>14Tage 15<strong>–</strong>21 Tage 22<strong>–</strong>28 Tage 29<strong>–</strong>35 Tage mehr als 35 Tg.<br />
Die folgenden Auswertungen gelten nur für in der Schweiz wohnhafte Personen:
Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong> 49<br />
Die meisten Snowboardfahrer, die sich als Anfänger einstufen, fahren seit einer oder zwei Saisons<br />
Snowboard. Bei den Fortgeschrittenen betreiben die meisten den Snowboardsport seit drei bis<br />
sechs Jahren. Die Mehrzahl der Snowboardfahrer, die sich als Könner betrachten, fahren zwischen<br />
fünf und acht Jahren. Bei den Skifahrern ist die Anzahl gefahrener Wintersaisons viel breiter gestreut.<br />
Nur bei den Anfängern ist eindeutig, dass die meisten seit einer bis drei Saisons Ski fahren.<br />
Bei den fortgeschrittenen Skifahrern bewegt sich die Anzahl gefahrener Wintersaisons zwischen 10<br />
und 30, bei den Könnern zwischen 15 und 40.<br />
Etwas mehr als die Hälfte (51.2 %) der befragten Personen gibt an, schon einmal eine Ausbildung<br />
<strong>im</strong> Bereich <strong>Schneesport</strong> (<strong>Schneesport</strong>schule, Leiterausbildung, Lawinenkurs usw.) absolviert zu haben.<br />
54.1 % dieser Personen betrachten sich heute als Könner. 35.0 % der Personen, die eine Ausbildung<br />
besuchten, taten dies <strong>im</strong> Jahre 2000 oder später. Bei den anderen 65.0 % liegt die Ausbildung<br />
mehr als drei Jahre zurück.<br />
2.5 Unfallgeschehen<br />
367 der befragten Personen (23.1 %) geben an, sich in den letzten 12 Monaten bei total 408 Unfällen<br />
verletzt zu haben. 312 Verletzungen wurden von einem Arzt, 97 vom Verunfallten selber ohne<br />
ärztliche Unterstützung behandelt. Von den 408 Unfällen ereigneten sich 382 bei Aktivitäten in der<br />
Freizeit, 26 bei der Arbeit. 84.5 % (n = 323) der Freizeitunfälle ereigneten sich <strong>im</strong> Sport (156<br />
<strong>Schneesport</strong>- und 167 andere Sportunfälle), 7.3 % bei anderen Freizeitbeschäftigungen (n = 28),<br />
5.0 % <strong>im</strong> Strassenverkehr (n = 19), 2.6 % <strong>im</strong> Haushalt (n = 10) und die restlichen 0.5 % in der Schule.<br />
Abbildung 19:<br />
Freizeitunfälle nach Tätigkeitsbereich (ntot = 382)<br />
Schule; 0.5%<br />
Haushalt; 2.6%<br />
Strassenverkehr;<br />
5.0%<br />
andere<br />
Freizeitbeschäftigung;<br />
7.3%<br />
<strong>Schneesport</strong>; 40.8%<br />
andere Sportarten;<br />
43.7%
50 Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
Im Allgemeinen wurden die <strong>Schneesport</strong>verletzungen entweder bei einem niedergelassenen Arzt<br />
mit eigener Praxis (55.8 %) oder <strong>im</strong> Spital (12.8 %) behandelt (Abbildung 20). Die restlichen 31.4 %<br />
der Verletzten haben sich selbst behandelt. Von den 44 verletzten Skifahrenden liessen sich 63.6 %<br />
(n = 28) von einem Arzt behandeln, von den 112 Snowboardfahrenden waren es 70.5 % (n = 79).<br />
Der grössere Teil der Verunfallten, die sich ausserhalb des <strong>Schneesport</strong>s verletzten (n = 226), liess<br />
sich durch einen Arzt in dessen Praxis (43.8 %) oder <strong>im</strong> Spital (36.7 %, davon ein Drittel stationär)<br />
behandeln, die restlichen 19.5 % behandelten sich selber. Der Anteil an Arztbehandlungen ist somit<br />
bei Verletzungen, die sich ausserhalb des <strong>Schneesport</strong>s ereigneten, mit 81.5 % etwas höher als bei<br />
<strong>Schneesport</strong>verletzungen (68.6 %).<br />
Der durchschnittliche Arbeitsausfall nach einem <strong>Schneesport</strong>unfall beträgt 6.4 Tage. Werden nur die<br />
34.6 % (n = 54) der Verletzungen betrachtet, die effektiv zu einem Arbeitsausfall führten (Abbildung<br />
20), ist die durchschnittliche Absenzzeit 18.8 Tage. Dabei wird ein Fall el<strong>im</strong>iniert, bei dem die<br />
verunfallte Person angab, dass sie 1.5 Jahre nicht mehr arbeiten konnte. Einerseits würde dieser<br />
aussergewöhnliche Fall die Resultate verzerren, andererseits ist die Angabe nicht möglich, da sich<br />
die Frage auf die Unfälle in den letzten 12 Monaten bezog. Bei 18.2 % der Verletzten führte der<br />
<strong>Schneesport</strong>unfall zu einem Arbeitsausfall mit einer Absenz von einem bis drei Tagen. Diese Fälle<br />
führen noch nicht zu einer Taggeldleistung durch die Versicherung, da die Dauer des Arbeitsausfalls<br />
weniger als vier Tage (Karenzzeit) beträgt.<br />
35.4 % der Verletzungen, die sich ausserhalb des <strong>Schneesport</strong>s ereigneten, führten zu einem<br />
Arbeitsausfall. 7.6 % der Verletzungen hatten einen Arbeitsausfall von einem bis drei Tagen zur<br />
Folge. Mehr als drei Tage Arbeitsausfall verursachten die restlichen 27.12 % der Verletzungen.<br />
Abbildung 20:<br />
Verletzungen nach Tätigkeit, Arztbehandlung und Arbeitsausfall (ntot = 409)<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
68.6<br />
<strong>Schneesport</strong><br />
34.6<br />
74.2<br />
Strassenverkehr<br />
57.9<br />
80.0<br />
Haushalt<br />
82.0<br />
30.0 29.9<br />
andere Sportarten<br />
andere Freizeitbeschäftigung<br />
92.9<br />
50.0<br />
100.0<br />
Andere<br />
0.0<br />
82.0<br />
Total<br />
34.8<br />
Behandlung<br />
durch Arzt<br />
Arbeitsausfall
Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong> 51<br />
156 der erhobenen Unfälle (38.1 %) ereigneten sich wie schon dargestellt <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong>. Der<br />
Anteil der Verletzten in der Gruppe der Befragten aus der Schweizer Bevölkerung ist mit 10.0 %<br />
(n = 118) etwa gleich hoch wie in der Gruppe der ausländischen Gäste mit 9.2 % (n = 38). Von den<br />
Schweizern mussten sich 75.4 % bei einem Arzt behandeln lassen, von den Touristen waren es<br />
50.0 %. Diese 107 (68.6 %) Fälle haben also Kosten für medizinische Leistungen verursacht. 45<br />
Unfälle der Schweizer (42.1 %) und 10 der Gäste aus dem Ausland (26.3 %) führten zu einem<br />
Arbeitsausfall. <strong>Schneesport</strong>ler mit Wohnsitz in der Schweiz unterscheiden sich also in der Häufig-<br />
keit der Unfälle <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong> nur unwesentlich von den Gästen aus dem Ausland.<br />
Bei den Snowboardfahrenden ist der Anteil der Personen mit einer Verletzungserfahrung in den<br />
letzten zwölf Monaten mit 14.8 % deutlich höher als bei den Skifahrenden mit 5.3 %. In 17 Fällen<br />
aller Unfälle (10.9 %) kam der Pistenrettungsdienst zum Einsatz, wovon in elf Fällen Snow-<br />
boardfahrer und in sechs Skifahrer betroffen waren. Für Verletzungen der oberen Extremitäten kam<br />
der Pistenrettungsdienst nie zum Einsatz kommen. Bei Snowboard- und Skifahrern ist die durch<br />
Verletzungen am häufigsten betroffene Körperstelle der Schultergürtel (17.9 % respektive 29.5 %).<br />
Bei den Snowboardfahrern kommt zu den häufig verletzten Körperteilen noch die gesamte Kopfpartie<br />
(18.8 %; Schädel, Gesicht und Hals) hinzu (Tabelle 24). Im Vergleich zur Verteilung in anderen<br />
Unfallstatistiken fällt der tiefe Anteil von 13.6 % an Knieverletzungen bei den Skifahrenden auf.<br />
Tabelle 24:<br />
Verletzungen nach Sportart und Lokalisation (ntot = 156)<br />
Verletzungslokalisation Skifahren Snowboardfahren<br />
Kopf 3 10<br />
Gesicht/Hals 2 11<br />
Ellbogen 0 2<br />
Handgelenk 2 13<br />
Sonstiger Arm 3 3<br />
Schulter(-gürtel) 13 20<br />
Rücken 4 6<br />
Rumpf 4 8<br />
Hüfte (inkl. Steissbein) 1 5<br />
Knie 6 18<br />
Fuss/-gelenk 2 10<br />
Bein 4 6<br />
Total 44 112
52 Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
2.6 Risikoverhalten<br />
Von allen <strong>Schneesport</strong>lern, die einen Schutz tragen, geben 34.9 % an, das Gefühl zu haben, auf-<br />
grund der <strong>Schutzausrüstung</strong> etwas riskanter zu fahren. Die restlichen 65.1 % meinen, sie würden mit<br />
<strong>Schutzausrüstung</strong> genau gleich fahren wie ohne. Den Nicht-Schutzträgern wurde dieselbe Frage<br />
auch gestellt. Da sie aber keine Erfahrung <strong>im</strong> Fahren mit <strong>Schutzausrüstung</strong> haben, sind ihre Ant-<br />
worten nur eine Annahme. 20.8 % der Nicht-Schutzträger glauben, sie würden mit einer Schutz-<br />
ausrüstung etwas riskanter fahren. Die restlichen 79.2 % denken, dass das Tragen einer Schutz-<br />
ausrüstung ihren Fahrstil nicht beeinflussen würde.<br />
Von allen Helmträgern geben 37.9 % an, aufgrund des Helms etwas riskanter zu fahren, bei den<br />
Trägern eines Handgelenkschutzes sind es 27.5 %. Bei den Trägern eines Rückenschutzes fahren<br />
aufgrund des Schutzes 44.2 % etwas riskanter, womit diese Gruppe der Schutzträger den höchsten<br />
Anteil an risikobereiteren Fahrern aufweist. Weibliche Schutzträger geben zu 29.6 % an, mit ihrer<br />
<strong>Schutzausrüstung</strong> etwas riskanter zu fahren. Dieser Anteil ist leicht grösser als derjenige bei den<br />
Männern (28.8 %). Von allen einen Schutz tragenden Skifahrern fahren 21.5 % aufgrund des Schut-<br />
zes etwas riskanter. Bei den Snowboardfahrern mit Schutz ist der Anteil mit 31.1 % höher. Be-<br />
trachtet man das Alter der risikobereiteren Schutzträger, so geben Schutzträger der Altersklasse II<br />
(18- bis 25-Jährige) deutlich am häufigsten an, etwas riskanter zu fahren (37.9 %). Bei den Schutzträgern<br />
der Altersklasse I (14- bis 17-Jährige) beträgt der Anteil 30.1 %, bei denjenigen der Altersklasse<br />
III (26- bis 45-Jährige) noch 25.5 %. In der Altersklasse IV (46- bis 64-Jährige) geben mit<br />
5.3 % nur noch wenige an, aufgrund des Schutzes etwas riskanter zu fahren. Kein Schutzträger der<br />
Altersklasse V (über 64-Jährige) fährt aufgrund der <strong>Schutzausrüstung</strong> riskanter. Schutz tragende<br />
Anfänger geben zu 20.9 % an, mit Schutz etwas riskanter zu fahren. Bei den Fortgeschrittenen<br />
beträgt der Anteil 24.5 %, bei den Könnern ist er mit 34.8 % am höchsten.<br />
Die Gruppe der Nicht-Schutzträger, welche glaubt mit einer <strong>Schutzausrüstung</strong> etwas riskanter zu<br />
fahren, ist anders zusammengesetzt als die der risikobereiteren Schutzträger. Männliche Nicht-<br />
Schutzträger geben hier häufiger an, mit einer <strong>Schutzausrüstung</strong> wohl etwas riskanter zu fahren als<br />
weibliche (23.1% respektive 17.5 %). Mit 33.9 % glauben Snowboardfahrer ohne <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
häufiger, dass sie mit Schutz etwas riskanter fahren würden. Bei den Skifahrern ohne <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
glauben das nur 14.9 %. Im Gegensatz zu den Schutzträgern geben bei den Nicht-<br />
Schutzträgern Anfänger am häufigsten an, mit <strong>Schutzausrüstung</strong> wohl etwas riskanter zu fahren<br />
(27.3 %). Bei den Fortgeschrittenen beträgt der Anteil 22.1 %, bei den Könnern 17.6 %. Bei den<br />
Nicht-Schutzträgern sind in den oberen Altersklassen vermehrt Personen zu finden, die mit einer<br />
<strong>Schutzausrüstung</strong> etwas riskanter fahren würden. Bei den Nicht-Schutzträgern der Altersklasse V<br />
(über 64-Jährige) glauben das 2 von 53 Personen (3.6 %). In der Altersklasse IV (46- bis 64-Jährige)
Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong> 53<br />
denken 11.7 %, dass sie mit einer <strong>Schutzausrüstung</strong> etwas riskanter fahren würden, in der Altersklasse<br />
III (26-bis 45-Jährige) sind es 19.7 %. In den Altersklassen I und II sind die Anteile mit 30.6 %<br />
und 29.4 % praktisch gleich gross.<br />
2.7 Gründe für das Tragen respektive Nicht-Tragen des Helms<br />
Auf die Frage, weshalb sie einen Helm tragen, geben 54.8 % der befragten Personen als Grund den<br />
Schutz vor einer Verletzung an (Abbildung 21). 24.0 % tragen einen Helm, weil sie sich damit sicherer<br />
fühlen und 9.3 %, weil sie sich auf der Piste bereits eine Verletzung am Kopf zugezogen haben.<br />
Als anderer Grund wird von 2.9 % der befragten Personen die Vorbildfunktion für (eigene) Kinder<br />
angegeben. Zudem wird noch die wärmende Wirkung des Helms als Traggrund genannt.<br />
Bei der Angabe der Traggründe sind keine grossen Unterschiede zwischen Frauen und Männern<br />
auszumachen. Bei den Frauen ist der Anteil, der den Helm zum Schutz vor einer Verletzung trägt,<br />
etwas kleiner als bei den Männern (48.3 % respektive 57.6 %). Frauen geben dafür etwas häufiger<br />
an, dass sie einen Helm tragen, weil sie sich damit sicherer fühlen.<br />
Snowboardfahrer geben mit 56.7 % häufiger an, sich mit dem Helm vor einer Verletzung schützen<br />
zu wollen als Skifahrer (51.9 %). Für 29.9 % der Skifahrer ist „sich sicherer fühlen“ der Grund, einen<br />
Helm zu tragen. Bei den Snowboardfahrern geben nur 20.5 % diesen Grund an. 11.0 % der<br />
Snowboardfahrer und 6.5 % der Skifahrer tragen den Helm, weil sie sich bereits eine Verletzung<br />
am Kopf zugezogen haben. Während „auf Empfehlung von Kollegen“ nur weibliche Snowboardfahrer<br />
einen Helm tragen, geben ausschliesslich männliche Snowboardfahrer den Grund „weil es<br />
cool ist“ an.
54 Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
Abbildung 21:<br />
Gründe für das Tragen eines Helms (ntot = 175)<br />
ist cool<br />
1.5%<br />
von Kollegen<br />
empfohlen<br />
1.0%<br />
frühere<br />
Verletzung<br />
am Kopf<br />
9.3%<br />
sicherer fühlen<br />
24.0%<br />
Werbung/<br />
Vorbilder<br />
1.0%<br />
vorgeschrieben<br />
5.0%<br />
anderer Grund<br />
3.4%<br />
Schutz vor<br />
Verletzung<br />
54.8%<br />
In den einzelnen Altersklassen sind die Nennungen der Traggründe ziemlich unterschiedlich. So<br />
tragen in der Altersklasse I <strong>im</strong> Vergleich mit den andern Altersklassen am meisten Personen einen<br />
Helm, weil sie sich damit sicherer fühlen (33.3 %) und am wenigsten, weil er vor einer Verletzung<br />
schützt (Abbildung 22).<br />
Abbildung 22:<br />
Traggründe Helm nach Altersklasse (ntot = 175)<br />
Anteil<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
6.3<br />
33.3<br />
45.8<br />
14.1<br />
18.3<br />
56.3<br />
27.0<br />
58.1<br />
22.2<br />
66.7<br />
50.0<br />
50.0<br />
9.3<br />
24.0<br />
54.9<br />
14<strong>–</strong>17 18<strong>–</strong>25 26<strong>–</strong>45 46<strong>–</strong>64 64+ Total<br />
anderer Grund<br />
vorgeschrieben<br />
Werbung/Vorbilder<br />
ist cool<br />
von Kollegen empfohlen<br />
Verletzung am Kopf<br />
sicherer fühlen<br />
Schutz vor Verletzung
Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong> 55<br />
Von allen Personen, die den Helm tragen, weil er vor Verletzungen schützt, sind 72.3 % Könner<br />
und 24.1 % Fortgeschrittene. Nur 3.6 % der Personen, die diesen Grund angeben, sind Anfänger.<br />
Betrachtet man nur die Gruppe der Anfänger, wird der Schutz vor Verletzungen trotzdem als häu-<br />
figster Traggrund genannt. Kein Anfänger gibt jedoch an, einen Helm zu tragen, weil er sich damit<br />
sicherer fühlt. Ungefähr gleich viele Könner und Fortgeschrittene geben als Traggrund eine frühere<br />
Verletzung am Kopf an. Personen, welche den Helm tragen, weil es „cool“ ist oder aufgrund von<br />
Werbung/Vorbildern, haben sich selbst alle als Könner eingestuft.<br />
Personen, die keinen Helm tragen, geben als Grund am häufigsten an, ihn nicht zu brauchen (41.1 %;<br />
Abb. 23). 20.0 % der Personen ohne Helm geben an, noch nie über das Tragen eines Helms und<br />
dessen Notwendigkeit nachgedacht zu haben. Weitere 13.3 % nennen als Grund die Tatsache, dass<br />
sie keinen Helm besitzen. Alle weiteren in der Abbildung 23 aufgeführten Gründe für das Nicht-<br />
Tragen eines Helms werden verhältnismässig selten genannt.<br />
Frauen denken zu 41.4 %, dass sie keinen Helm brauchen, Männer zu 40.8 %. Zudem geben Frauen<br />
etwas häufiger an, nie über das Tragen eines Helms nachgedacht zu haben (21.6 % respektive<br />
18.9 %). Etwas mehr Männer als Frauen finden den Helm unpraktisch und tragen deshalb keinen.<br />
Unbequem geben Männer und Frauen etwa gleich häufig als Grund für das Nicht-Tragen an. 3.7 %<br />
der Frauen geben als Grund an, einen Helm zu tragen sehe blöd aus. Bei den Männern nennen<br />
2.5 % diesen Grund. Von 1’589 Personen nennen eine Frau und zwei Männer die Frisur als<br />
„Hinderungsgrund“.<br />
Abbildung 23:<br />
Gründe keinen Helm zu tragen (ntot = 1’414)<br />
nie nachgedacht<br />
20.0%<br />
Frisur<br />
0.2%<br />
habe keinen<br />
13.3%<br />
zu teuer<br />
3.7%<br />
weiss nicht wo<br />
kaufen<br />
0.7%<br />
sieht blöd<br />
aus<br />
3.0%<br />
Wärme/<br />
schwitzen<br />
2.9%<br />
anderer Grund<br />
0.4%<br />
unbequem/<br />
schmerzhaft<br />
8.9%<br />
nützt nichts<br />
0.2%<br />
unpraktisch<br />
5.6%<br />
brauche ich nicht<br />
41.1%
56 Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
Unterscheidet man die beiden Sportarten Ski- und Snowboardfahren bezüglich den Gründen, kei-<br />
nen Helm zu tragen, so sind keine grossen Unterschiede feststellbar. Mehr Skifahrer als Snow-<br />
boardfahrer geben jedoch an, noch nie über das Tragen eines Helms nachgedacht zu haben (23.8 %<br />
respektive 15.4 %). 5.6 % der Snowboardfahrer finden den Kauf eines Helms zu teuer und tragen<br />
deshalb keinen. Den gleichen Grund nennen bei den Skifahrern nur 2.0 %.<br />
54.0 % der Altersklasse V (65 und älter) finden, dass sie keinen Helm brauchen und 9.5 % finden<br />
den Helm zu unpraktisch (Abbildung 24). Damit werden diese beiden Gründe in der Altersklasse V<br />
am häufigsten genannt. In der Altersklasse I finden 10.4 % den Helm unbequem oder schmerzhaft<br />
und 4.7 % geben an, der Helm sehe blöd aus. In den anderen Altersklassen sind die Anteile dieser<br />
Nennungen nicht so hoch. 6.3 % der Altersklasse II (18- bis 25-jährig) erachten den Kauf eines<br />
Helms als zu teuer, gefolgt von der Altersklasse I mit 4.7 %. Noch nie über das Tragen eines Helms<br />
nachgedacht hat am häufigsten die Altersklasse IV (24.9 %) gefolgt von der Altersklasse III<br />
(23.0 %).<br />
Abbildung 24:<br />
Gründe keinen Helm zu tragen nach Altersklasse (ntot = 1’414)<br />
Anteil<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
15.2<br />
17.7<br />
10.4<br />
38.5<br />
13.0<br />
15.4<br />
8.5<br />
44.7<br />
16.2<br />
23.0<br />
9.1<br />
34.8<br />
8.8 7.9<br />
24.9<br />
8.9<br />
45.8<br />
14.3<br />
6.3<br />
54.0<br />
13.3<br />
20.0<br />
8.9<br />
41.1<br />
14<strong>–</strong>17 18<strong>–</strong>25 26<strong>–</strong>45 46<strong>–</strong>64 64+ Total<br />
anderer Grund<br />
habe keinen<br />
nie nachgedacht<br />
zu teuer<br />
sieht blöd aus<br />
unbequem/schmerzhaft<br />
unpraktisch<br />
brauche ich nicht<br />
Be<strong>im</strong> Vergleich der einzelnen Fahrniveaus fällt auf, dass bei den Fortgeschrittenen die Zahl der<br />
Personen, die das Gefühl haben, keinen Helm zu brauchen, am grössten ist (42.7 %). Bei den An-<br />
fängern beträgt der Anteil 40.0 %, bei den Könnern ist er mit 39.0 % am kleinsten. Im Vergleich zu<br />
den anderen Fahrniveaus geben bei den Könnern jedoch am meisten Personen an, dass sie keinen<br />
Helm tragen, weil er unbequem ist (9.8 %), weil er unpraktisch ist (6.1 %) und weil man damit zu<br />
fest schwitzt (3.5 %). In den anderen zwei Niveau-Klassen sind die Anteile dieser Nennungen je-<br />
weils kleiner. Etwa gleich viele Anfänger, Fortgeschrittene und Könner tragen keinen Helm, weil
Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong> 57<br />
es blöd aussieht. Die wenigen <strong>Schneesport</strong>ler, die den Helm der Frisur zuliebe nicht tragen, stufen<br />
sich als Anfänger oder Fortgeschrittene ein, nicht aber als Könner. Etwa gleich oft geben Anfänger<br />
und Fortgeschrittene an, keinen Helm zu tragen, weil dessen Kauf zu teuer ist (3.2 % und 3.1 %).<br />
Bei den Könnern wird dieser Grund häufiger genannt (4.5 %).<br />
2.8 Gründe für das Tragen respektive Nicht-Tragen des Handgelenkschutzes<br />
Die meisten Snowboardfahrer, die einen Handgelenkschutz tragen, geben als Grund dafür den Schutz<br />
vor einer Verletzung an (71.0 %; Abbildung 25). 9.5 % geben an, dass sie sich mit einem Handgelenkschutz<br />
sicherer fühlen und diesen deshalb tragen. Weitere 8.0 % tragen den Handgelenkschutz,<br />
weil sie sich bereits einmal an Hand, Handgelenk oder Unterarm verletzt haben. Andere<br />
Gründe wie die Empfehlung durch Kollegen sowie Werbung/Vorbilder werden nur wenig genannt.<br />
Abbildung 25:<br />
Gründe für das Tragen eines Handgelenkschutzes (ntot = 296)<br />
Werbung/<br />
Vorbilder<br />
0.3%<br />
von Kollegen<br />
empfohlen<br />
1.9%<br />
vorgeschrieben<br />
0.9%<br />
Geschenk<br />
0.3%<br />
frühere<br />
Verletzung an<br />
Unterarm/Hand<br />
8.0%<br />
sicherer fühlen<br />
9.5%<br />
weiss nicht<br />
7.7%<br />
anderer Grund<br />
0.3%<br />
Schutz vor<br />
Verletzung<br />
71.0%<br />
Deutlich mehr Männer als Frauen geben an, den Handgelenkschutz als Schutz vor einer Verletzung<br />
zu tragen (78.1 % respektive 59.8 %). Die Frauen nennen dafür häufiger die Gründe, sich sicherer<br />
zu fühlen (12.9 %) und bereits eine Verletzung an Hand oder Unterarm gehabt zu haben (12.1 %).<br />
Eine weibliche Person trägt den Handgelenkschutz, weil sie diese geschenkt bekam (0.8 %) und<br />
eine aufgrund von Werbung/Vorbildern. Bei den Männern werden diese beiden Gründe nicht genannt,<br />
hingegen geben drei Männer an, den Handgelenkschutz zu tragen, weil es vorgeschrieben ist<br />
(1.6 %). Mehr Frauen als Männer gaben auf die Frage nach ihrem Grund für das Tragen des Handgelenkschutzes<br />
die Antwort „weiss nicht“ (11.3 % respektive 5.2 %).
58 Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
Snowboardfahrer mit Hard-Boots tragen den Handgelenkschutz zu 76.6 % als Schutz vor einer Ver-<br />
letzung. Weitere 10.6 % geben an, dass sie sich mit Handgelenkschutz sicherer fühlen. Ausserdem<br />
werden von den Snowboardfahrern mit Hard-Boots nur noch eine frühere Verletzung an Hand oder<br />
Unterarm und die Antwort „ich weiss nicht“ angegeben. Die Empfehlung durch Kollegen, Werbung/<br />
Vorbilder, Geschenk sowie eine Tragpflicht geben nur Snowboardfahrer mit Soft-Boots als Grund<br />
an. Diese tragen den Handgelenkschutz zu 69.7 % als Schutz vor einer Verletzung, 9.4 % weil sie<br />
sich damit sicherer fühlen. Deutlich häufiger als Snowboardfahrer mit Hard-Boots geben Fahrer<br />
mit Soft-Boots eine frühere Verletzung an Hand oder Unterarm als Grund für das Tragen eines<br />
Handgelenkschutz an (2.1 % respektive 9.0 %).<br />
83.3 % der Altersklasse IV (46- bis 64-jährig) tragen einen Protektor als Schutz vor einer Verletzung<br />
(Abbildung 26). In allen anderen Altersklassen wird dieser Grund weniger häufig genannt, am<br />
wenigsten häufig in der Altersklasse I mit 64.6 %. Die Altersklasse I gibt hingegen häufiger als die<br />
andern an, den Handgelenkschutz aufgrund einer früheren Verletzung an Hand oder Unterarm zu<br />
tragen (11.0 %). Snowboardfahrer, welche den Handgelenkschutz aufgrund einer Empfehlung von<br />
Kollegen, wegen Werbung/Vorbildern oder weil sie ihn geschenkt bekommen haben tragen, gehören<br />
den Altersklassen II oder III an.<br />
82.5 % der Anfänger tragen den Protektor als Schutz vor einer Verletzung. Bei den Fortgeschrittenen<br />
sind es 66.7 %, bei den Könnern 73.2 %. Die Könner geben als Traggrund am häufigsten an,<br />
sich mit dem Handgelenkschutz sicherer zu fühlen (13.4 %). Bei den Anfängern ist der Anteil dieser<br />
Nennungen am kleinsten (5.0 %). 9.4 % der Fortgeschrittenen tragen einen Handgelenkschutz,<br />
weil sie sich bereits einmal an Hand oder Unterarm verletzt haben. Bei den Könnern ist dieser Anteil<br />
kleiner (7.1 %), am kleinsten ist er aber bei den Anfängern (5.0 %). Alle Snowboardfahrer, welche<br />
einen Handgelenkschutz tragen aufgrund von Werbung/Vorbildern oder weil sie ihn geschenkt<br />
erhielten, sind fortgeschrittene Fahrer. Eine Tragpflicht haben Könner und Fortgeschrittene als<br />
Traggrund angegeben, nicht aber Anfänger.
Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong> 59<br />
Abbildung 26:<br />
Gründe für das Tragen eines Handgelenkschutzes nach Altersklasse (ntot = 296)<br />
Anteil<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
11.0 8.2<br />
11.1<br />
11.0<br />
9.7<br />
64.6<br />
6.6<br />
11.5<br />
68.8<br />
8.0<br />
9.0<br />
76.0<br />
5.6<br />
83.3<br />
100.0<br />
7.7<br />
8.0<br />
9.7<br />
70.9<br />
14<strong>–</strong>17 18<strong>–</strong>25 26<strong>–</strong>45 46<strong>–</strong>64 64+ Total<br />
anderer Grund<br />
weiss nicht<br />
vorgeschrieben<br />
Geschenk<br />
Werbung/Vorbilder<br />
von Kollegen empfohlen<br />
Verletzung an<br />
Unterarm/Hand<br />
sicherer fühlen<br />
Schutz vor Verletzung<br />
Auf die Frage, weshalb sie keinen Handgelenkschutz tragen, geben 12.6 % der Snowboardfahrer<br />
die Antwort, dass diese nichts nützen (Abbildung 27). Der grösste Teil gibt jedoch an, keinen<br />
Handgelenkschutz zu benötigen (39.5 %), 12.3 % finden ihn unbequem oder schmerzhaft und tragen<br />
deshalb keinen. Die weiteren in Abbildung 27 dargestellten Gründe werden nicht sehr häufig genannt.<br />
Grundsätzlich fallen die Antworten auf die Frage nach dem Grund für das Nicht-Tragen eines<br />
Handgelenkschutzes nicht so eindeutig aus wie be<strong>im</strong> Helm.<br />
Abbildung 27:<br />
Gründe keinen Handgelenkschutz zu tragen (ntot = 462)<br />
nie nachgedacht<br />
12.0%<br />
zu teuer<br />
3.1%<br />
Wärme/<br />
schwitzen<br />
0.5%<br />
habe keine<br />
10.7%<br />
unbequem/<br />
schmerzhaft<br />
12.3%<br />
anderer Grund<br />
3.9%<br />
unpraktisch<br />
5.2%<br />
nützt nichts<br />
12.6%<br />
brauche ich nicht<br />
39.5%
60 Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
Als andere Gründe (3.9 %) wird unter anderem angegeben, dass es keine guten Stützen für Faust-<br />
handschuhe gibt. In dieser Kategorie geben einige an, keinen Handgelenkschutz zu tragen, weil sie sich<br />
vor einer Verletzung aufgrund der Stütze fürchten (2.1 %).<br />
Unterscheidet man das Geschlecht bezüglich den Gründen keinen Handgelenkschutz zu tragen, so<br />
sind kaum Unterschiede feststellbar. Sie nicht zu brauchen ist für 42.1 % der Männer der Grund, keine<br />
zu tragen. Bei den Frauen geben nur 35.2 % diesen Grund an. Frauen tragen hingegen häufiger<br />
keinen Handgelenkschutz, weil sie das Gefühl haben, er nütze nichts (14.1 % respektive 11.7 %).<br />
Bei den Anteilen aller anderen Nennungen sind keine eindeutigen Unterschiede auszumachen.<br />
Auch bei einer Differenzierung bezüglich Snowboard-Kategorien sind wenige Unterschiede festzu-<br />
stellen. Deutlich häufiger geben Snowboardfahrer mit Hard-Boots an, keinen Handgelenkschutz zu<br />
tragen, weil sie keinen brauchen (50.0 % respektive 38.0 %). Etwas häufiger geben hingegen die<br />
Snowboardfahrer mit Soft-Boots an, dass ein Handgelenkschutz unpraktisch sei und sie deshalb<br />
keinen tragen (5.7 % respektive 2.0 %). Snowboardfahrer mit Soft-Boots nennen als Grund öfters,<br />
noch nie über das Tragen eines Handgelenkschutzes nachgedacht zu haben (12.9 % respektive<br />
6.0 %).<br />
Die 18- bis 25-Jährigen (Alterklasse II) geben als Grund, keinen Handgelenkschutz zu tragen, am<br />
häufigsten an, dass die Stützen nichts nützen (17.1 %; Abbildung 28). In der Altersklasse I wird<br />
dieser Grund am zweithäufigsten genannt, in der Altersklasse IV gar nicht. Die Snowboardfahrer<br />
der Altersklasse IV geben am häufigsten an, keinen Handgelenkschutz zu brauchen (53.5 %). Die<br />
Nennungen dieses Grundes liegen in den anderen Altersklassen unter diesem Wert. Bei der Alters-<br />
klasse I wird der Grund noch nie über das Tragen eines Handgelenkschutzes nachgedacht zu haben<br />
mit 17.9 % häufig genannt. In den anderen Altersklassen liegt der Anteil dieser Nennung etwas tie-<br />
fer.<br />
Bei der Aufteilung in die Fahrniveaus fällt auf, dass vor allem Könner angeben, dass ein Hand-<br />
gelenkschutz nichts nütze (16.0 %). Nur 12.1 % der Fortgeschrittenen und 3.8 % der Anfänger ha-<br />
ben diesen Grund angegeben. Ähnlich sieht das Bild bei den zwei Gründen unpraktisch und unbe-<br />
quem aus. Die Könner nennen diese zwei Gründe am häufigsten. 32.7 % der Anfänger glauben,<br />
keinen Handgelenkschutz zu brauchen und tragen deshalb keinen. Bei den Fortgeschrittenen haben<br />
40.2 % diesen Grund genannt, bei den Könnern 41.0 %. Am häufigsten geben Anfänger mit 25.0 %<br />
an, noch nie über das Tragen eines Handgelenkschutzes nachgedacht zu haben. Bei den Fortgeschrittenen<br />
beträgt der Anteil dieser Nennung 11.0 %, bei den Könnern 9.0 %.
Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong> 61<br />
Abbildung 28:<br />
Gründe keinen Handgelenkschutz zu tragen nach Altersklasse (ntot = 462)<br />
Anteil<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
14.9 9.4 10.8 6.7 10.8<br />
17.9<br />
10.4<br />
10.4<br />
10.0<br />
11.5 13.3<br />
14.1 10.0 20.0 12.3<br />
36.5<br />
45.4<br />
32.8 53.5<br />
17.1<br />
9.2<br />
12.0<br />
39.5<br />
12.7<br />
14<strong>–</strong>17 18<strong>–</strong>25 26<strong>–</strong>45 46<strong>–</strong>64 Total<br />
anderer Grund<br />
habe keinen<br />
nie nachgedacht<br />
zu teuer<br />
Wärme/schwitzen<br />
unbequem/schmerzhaft<br />
unpraktisch<br />
brauche ich nicht<br />
nützt nichts
62 Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
3. Bivariater Vergleich zwischen Helmträgern und Nicht-Helmträgern<br />
Die Einteilung aller Befragten in Helmträger (HT) und Nicht-Helmträger (NHT) stützt sich auf den<br />
Zeitpunkt der Befragung. Personen, welche zum Zeitpunkt der Befragung einen Helm trugen, wur-<br />
den als Helmträger definiert, alle andern als Nicht-Träger.<br />
Be<strong>im</strong> Vergleich der demographischen Aspekte ergaben sich folgende Zusammenhänge: Es besteht<br />
ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Helmtragen und dem Geschlecht (Chi-Quadrat=7.496;<br />
df=1; p=0.006). Männer tragen somit signifikant häufiger einen Helm als Frauen (12.8 % respektive<br />
8.4 %). Die verschiedenen Altersklassen unterscheiden sich signifikant bezüglich des Tragens eines<br />
Helms (Chi-Quadrat=32.630; df=4; p=0.000). In der Altersklasse I wird am häufigsten ein Helm<br />
getragen (16.9 %). Mit zunehmendem Alter n<strong>im</strong>mt die Häufigkeit des Helmtragens dann stetig ab.<br />
Betrachtet man nur die schweizerische Wohnbevölkerung, so besteht bezüglich dem Helmtragen<br />
auch ein signifikanter Unterschied zwischen den <strong>Schneesport</strong>gebieten der Romandie und der Deutschschweiz<br />
(Chi-Quadrat=6.675; df=1; p=0.010). In den <strong>Schneesport</strong>gebieten der Deutschschweiz<br />
wird signifikant häufiger ein Helm getragen (13.8 % respektive 7.7 %).<br />
Der Vergleich der Sportart sowie des Fahrniveaus zeigt folgendes Bild: HT und NHT unterscheiden<br />
sich signifikant bezüglich der Sportart (Chi-Quadrat=10.838; df=1; p=0.001). HT sind signifikant<br />
häufiger Snowboardfahrer als Skifahrer (13.7 % respektive 8.5 %). Ein signifikanter Zusammenhang<br />
besteht auch zwischen dem Helmtragen und der Selbsteinschätzung bezüglich Fahrniveau<br />
(Chi-Quadrat=58.870; df=2; p=0.000). <strong>Schneesport</strong>ler, die sich selbst als Könner einschätzen,<br />
tragen am häufigsten einen Helm (17.9 %). Fortgeschrittene tragen zu 6.0 %, Anfänger zu 4.5 %<br />
einen Helm. Betrachtet man nur die schweizerische Wohnbevölkerung, so haben HT signifikant<br />
häufiger eine <strong>Schneesport</strong>-Ausbildung besucht als NHT (Chi-Quadrat=14.437; df=1; p=0.000).<br />
Zwischen allen Befragten mit Ausbildung ist ein weiterer signifikanter Unterschied feststellbar:<br />
<strong>Schneesport</strong>ler, welche die Ausbildung in den letzten drei Jahren besuchten, tragen häufiger einen<br />
Helm als solche, die die Ausbildung 1999 oder früher absolvierten (Chi-Quadrat=37.685; df=1;<br />
p=0.000).<br />
Für die weiteren Vergleiche zu den Aspekten des Fahrverhaltens wurden t-Tests für unabhängige<br />
Stichproben durchgeführt (nur Schweizer Wohnbevölkerung): Ski fahrende HT sind signifikant mehr<br />
Tage pro Wintersaison auf der Piste als Ski fahrende NHT (t-Wert=2.692; df=105.829; p=0.008).<br />
HT fahren durchschnittlich 26.42 Tage Ski pro Saison, NHT nur 19.48 Tage. Auch der Zusammenhang<br />
zwischen dem Helmtragen und der Anzahl Jahre an Ski-Erfahrung ist signifikant (t-Wert=<br />
<strong>–</strong>3.824; df=116.768; p=0.000). Skifahrer mit längerer Fahrerfahrung (in Anzahl Jahren) tragen weniger<br />
häufig einen Helm. NHT fahren durchschnittlich seit 26.34 Jahren Ski, HT durchschnittlich<br />
seit 20.36 Jahren. Snowboard fahrende sind wie Ski fahrende HT signifikant mehr Tage pro Saison
Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong> 63<br />
auf der Piste (t-Wert=3.563; df=123.425; p=0.001). Sie fahren <strong>im</strong> Durchschnitt 33.11 Tage pro Saison<br />
gegenüber den NHT, welche nur 21.74 Tage pro Saison Snowboard fahren. Der Zusammenhang<br />
zwischen Helmtragen und Anzahl Jahren an Snowboard-Erfahrung ist nicht signifikant.<br />
Bezüglich des Fahrmotivs unterscheiden sich HT und NHT in vier von acht Motiven signifikant.<br />
• NHT betreiben <strong>Schneesport</strong> signifikant häufiger zur Erholung als HT (Chi-Quadrat=6.410;<br />
df=1; p=0.011). Bei den NHT geben 65.7 % an, zur Erholung Ski oder Snowboard zu fahren, bei<br />
den HT nur 56.0 %.<br />
• Von allen HT geben 56.5 % als Motiv fürs Ski- oder Snowboardfahren an, etwas lernen oder<br />
sich verbessern zu wollen. Damit nennen HT dieses Motiv signifikant häufiger als NHT mit<br />
45.0 % (Chi-Quadrat=8.314; df=1; p=0.004).<br />
• HT geben als Fahrmotiv signifikant häufiger an, sich mit anderen messen zu wollen (Chi-Quadrat=17.040;<br />
df=1; p=0.000). Bei den HT wird das Motiv des Wetteiferns zu 20.6 % genannt, bei<br />
den NHT nur zu 10.1 %.<br />
• Ein signifikanter Zusammenhang besteht auch zwischen dem Helmtragen und dem Fahrmotiv<br />
„Grenzerfahrungen machen“ (Chi-Quadrat=14.437; df=1; p=0.000). HT geben dieses Motiv<br />
signifikant häufiger an als NHT (32.6 % respektive 19.0 %).<br />
Die Zusammenhänge zwischen dem Helmtragen und den folgenden Motiven sind nicht signifikant:<br />
• Fahren um soziale Kontakte zu pflegen<br />
• Fahren um Spass zu haben<br />
• Fahren um Sport zu treiben<br />
• Fahren um an der frischen Luft zu sein<br />
Der Vergleich der HT und NHT bezüglich Unfallerfahrung wurde nur für die schweizerische<br />
Wohnbevölkerung durchgeführt und zeigt in zwei Aspekten einen signifikanten Zusammenhang:<br />
HT haben sich in den letzten 12 Monaten signifikant häufiger auf der Piste verletzt als NHT (Chi-<br />
Quadrat=39.031; df=1; p=0.000). Bei den HT beträgt der Anteil Personen, die sich <strong>im</strong> letzten Jahr<br />
auf der Piste verletzt haben, 24.5 %, bei den NHT nur 8.0 %. Betrachtet man die Verletzungen ausserhalb<br />
des <strong>Schneesport</strong>s besteht kein signifikanter Unterschied zwischen HT und NHT. Ein signifikanter<br />
Unterschied besteht allerdings zwischen Verletzungen <strong>im</strong> Sport ausserhalb des <strong>Schneesport</strong>s<br />
und dem Helmtragen (Chi-Quadrat=4.293; df=1; p=0.038). HT haben sich in den letzten 12<br />
Monaten deutlich häufiger in einem anderen Sportbereich verletzt als NHT (82.8 % respektive<br />
63.0 %). Zwischen Verletzungen in den Bereichen Arbeit, Strassenverkehr, Haushalt, sonstige<br />
Freizeitbeschäftigung und dem Helmtragen besteht kein signifikanter Zusammenhang.<br />
Der Vergleich der HT und NHT bezüglich der Risikokognition ergibt folgendes Bild: Es besteht<br />
ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Helmtragen und der Angst, sich auf der Piste am
64 Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
Kopf zu verletzen (Chi-Quadrat=20.418; df=3; p=0.000). Personen, welche ihre Angst vor einer<br />
Kopfverletzung als „sehr gross“ einstufen, sind zu 19.2 % Helmträger. Bei <strong>Schneesport</strong>lern mit<br />
„grosser“ Angst vor einer Kopfverletzung machen die Helmträger noch einen Anteil von 17.8 %<br />
aus. Bei Personen mit „kleiner“ und „sehr kleiner“ Angst beträgt der Anteil an HT noch 9.2 % re-<br />
spektive 9.3 %. Kein signifikanter Zusammenhang besteht zwischen dem Helmtragen und der Ein-<br />
schätzung der Schutzwirkung des Helms. Die Bedingungen für den Chi-Quadrat-Test wurden in<br />
diesem Fall nicht erfüllt. 91.4 % der HT sind mit der Aussage „Wenn ich genug vorsichtig fahre,<br />
brauche ich keinen Helm“ eher oder überhaupt nicht einverstanden. Dies ist ein signifikant höherer<br />
Anteil als bei den NHT, wo er nur 62.7 % beträgt (Chi-Quadrat=111.113; df=3; p=0.000).<br />
Be<strong>im</strong> Vergleich der Aspekte zur sozialen Norm konnte nur bei einem Aspekt kein signifikanter Zu-<br />
sammenhang festgestellt werden. Zum Argument, ob ein Helm bei einem Unfall genügend Schutz<br />
bietet, haben HT und NHT keine signifikant unterschiedlichen Meinungen. In den drei folgenden<br />
Aspekten unterscheiden sich HT und NHT signifikant:<br />
• 93.8 % der HT sind mit der Aussage, dass der Helm unbequem ist, eher nicht oder überhaupt<br />
nicht einverstanden. Dies ist ein signifikant höherer Anteil als bei den NHT (51.1 %; Chi-Quad-<br />
rat=222.035; df=3; p=0.000).<br />
• Mit der Aussage, dass der Helm einem das Gefühl von Freiheit n<strong>im</strong>mt, sind 90.2 % der HT eher<br />
nicht oder überhaupt nicht einverstanden. Bei den NHT ist dieser Anteil mit 59.1 % deutlich tie-<br />
fer (Chi-Quadrat=91.372; df=3; p=0.000).<br />
• Die Aussage, dass ein Helm nicht schön aussieht, finden 86.3 % der HT, aber nur 71.1 % der<br />
NHT eher nicht oder überhaupt nicht berechtigt. Dies ist ein signifikanter Unterschied zwischen<br />
HT und NHT (Chi-Quadrat=26.058; df=3; p=0.000).<br />
• 67.6 % der HT beurteilen einen Helm eher nicht oder überhaupt nicht zu teuer. Bei den NHT ist<br />
dieser Anteil mit 56.7 % deutlich kleiner (Chi-Quadrat=20.173; df=3; p=0.000).<br />
In Tabelle 25 sind alle durchgeführten Tests zum Vergleich der HT und NHT zusammengefasst.
Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong> 65<br />
Tabelle 25:<br />
Tests zum Vergleich von Helmträgern und Nicht-Helmträgern (ntot = 1’589)<br />
Variable Test Signifikant Wert df p<br />
Geschlecht Chi-Quadrat Ja 7.496 1 0.006<br />
Altersklassen Chi-Quadrat Ja 32.630 4 0.000<br />
Sprachregion Chi-Quadrat Ja 6.675 1 0.010<br />
Sportart Chi-Quadrat Ja 10.838 1 0.001<br />
Fahrniveau Chi-Quadrat Ja 58.870 2 0.000<br />
Ausbildung <strong>Schneesport</strong> Chi-Quadrat Ja 18.965 1 0.000<br />
Ausbildungszeitpunkt Chi-Quadrat Ja 37.685 1 0.000<br />
Skitage pro Jahr t-Test Ja 2.692 105 0.008<br />
Anzahl Skisaisons t-Test Ja -3.824 116 0.000<br />
Snowboardtage pro Jahr t-Test Ja 3.563 123 0.001<br />
Anzahl Snowboardsaisons t-Test Nein 0.939 669 0.348<br />
Fahrmotiv Erholung Chi-Quadrat Ja 6.410 1 0.011<br />
Fahrmotiv Soziale Kontakte Chi-Quadrat Nein 1.828 1 0.176<br />
Fahrmotiv Lernen Chi-Quadrat Ja 8.314 1 0.004<br />
Fahrmotiv Wetteifern Chi-Quadrat Ja 17.040 1 0.000<br />
Fahrmotiv Grenzerfahrung Chi-Quadrat Ja 17.751 1 0.000<br />
Fahrmotiv Spass Chi-Quadrat Nein 0.742 1 0.389<br />
Fahrmotiv Sport treiben Chi-Quadrat Nein 2.129 1 0.145<br />
Fahrmotiv Frische Luft Chi-Quadrat Nein 0.357 1 0.550<br />
Unfallerfahrung <strong>Schneesport</strong> Chi-Quadrat Ja 039.031 1 0.000<br />
Unfallerfahrung sonst Chi-Quadrat Nein 1.527 1 0.217<br />
Unfallerfahrung Arbeit Chi-Quadrat Nein 1.000 1 0.317<br />
Unfallerfahrung Strassenverkehr Chi-Quadrat Nein 2.497 1 0.114<br />
Unfallerfahrung Haushalt Chi-Quadrat Nein 2.416 1 0.120<br />
Unfallerfahrung Sport sonst Chi-Quadrat Ja 4.293 1 0.038<br />
Unfallerfahrung Freizeit Chi-Quadrat Nein 0.015 1 0.903<br />
Angst vor Kopfverletzung Chi-Quadrat Ja 20.418 3 0.000<br />
Einschätzung Schutzwirkung Chi-Quadrat Nein - - -<br />
Notwendigkeit wenn vorsichtig Chi-Quadrat Ja 111.113 3 0.000<br />
Soziale Norm: Schutzwirkung Chi-Quadrat Nein 3.700 3 0.296<br />
Soziale Norm: Unbequem Chi-Quadrat Ja 222.035 3 0.000<br />
Soziale Norm: Einschränkung Chi-Quadrat Ja 91.372 3 0.000<br />
Soziale Norm: Aussehen Helm Chi-Quadrat Ja 26.058 3 0.000<br />
Soziale Norm: Helm zu teuer Chi-Quadrat Ja 20.173 3 0.000<br />
<strong>Erhebung</strong>szeitpunkt Chi-Quadrat Ja 6.299 2 0.43
66 Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
4. Bivariater Vergleich zwischen Trägern und Nicht-Trägern eines Handgelenk-<br />
schutzes<br />
Die Einteilung aller Befragten in Träger (T) und Nicht-Träger (NT) eines Handgelenkschutzes stützt<br />
sich auf den Zeitpunkt der Befragung. Snowboardfahrer, welche zum Zeitpunkt der Befragung einen<br />
Handgelenkschutz trugen, wurden als Träger definiert, alle andern als Nicht-Träger.<br />
Der Vergleich der demographischen Aspekte ergab folgendes Bild: Zwischen dem Tragen des<br />
Handgelenkschutzes und dem Geschlecht besteht kein signifikanter Unterschied. Zwischen dem<br />
Tragen eines Handgelenkschutzes und den Altersklassen besteht ein signifikanter Unterschied, wobei<br />
aber die Testbedingungen nicht vollständig erfüllt sind. Die Altersklassen VI, V und I tragen am<br />
häufigsten einen Handgelenkschutz. Betrachtet man nur die schweizerische Wohnbevölkerung, ist<br />
auch kein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Tragen eines Handgelenkschutzes und den<br />
Sprachregionen Romandie und Deutschschweiz auszumachen.<br />
Vergleicht man T und NT eines Handgelenkschutzes bezüglich Sportgerät und Fahrverhalten,<br />
ergibt sich Folgendes: Zwischen T und NT gibt es keinen signifikanten Unterschied bezüglich der<br />
Snowboard-Kategorie (Snowboard mit Hard- oder Soft-Boots). Auch bezüglich der Ausbildung <strong>im</strong><br />
<strong>Schneesport</strong> sowie dem Ausbildungszeitpunkt konnte kein signifikanter Unterschied zwischen T<br />
und NT festgestellt werden (nur Schweizer Wohnbevölkerung). Ein signifikanter Zusammenhang<br />
besteht allerdings zwischen der Selbsteinschätzung des Fahrniveaus und dem Tragen eines Schutzes<br />
(Chi-Quadrat=6.218; df=2; p=0.045). Fortgeschrittene Snowboardfahrer tragen mit 43.5 % signifikant<br />
am häufigsten einen Handgelenkschutz. Bei den Anfängern tragen ihn 34.3 % und bei den Könnern<br />
34.8 %.<br />
Für die weiteren Vergleiche zu den Aspekten des Fahrverhaltens wurden t-Tests für unabhängige<br />
Stichproben durchgeführt (nur Schweizer Wohnbevölkerung): T eines Handgelenkschutzes sind<br />
signifikant weniger Tage pro Saison auf der Piste als NT (t-Wert= <strong>–</strong>3.975; df=549; p=0.000). T eines<br />
Handgelenkschutzes fahren pro Saison durchschnittlich nur 20 Tage Snowboard, NT aber 27<br />
Tage. Zwischen der Anzahl Jahren an Snowboarderfahrung und dem Tragen eines Handgelenkschutzes<br />
besteht kein signifikanter Zusammenhang.<br />
Be<strong>im</strong> Vergleich der Fahrmotive konnte bei drei von acht Motiven ein signifikanter Unterschied<br />
zwischen T und NT eines Handgelenkschutzes gefunden werden:<br />
• T eines Handgelenkschutzes fahren signifikant häufiger zur Erholung Snowboard als NT (Chi-<br />
Quadrat=6.488; df=1; p=0.011). 64.5 % der T eines Handgelenkschutzes fahren zur Erholung,<br />
bei den NT beträgt der Anteil nur 55.2 %.
Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong> 67<br />
• Zwischen dem Tragen eines Handgelenkschutzes und dem Fahrmotiv „Snowboardfahren um<br />
Sport zu treiben“ besteht ein signifikanter Zusammenhang (Chi-Quadrat=4.284; df=1; p=0.038).<br />
Von den T fahren 87.8 % Snowboard um Sport zu treiben, bei den NT nur 82.3 %.<br />
• T eines Handgelenkschutzes fahren signifikant häufiger Snowboard, um an der frischen Luft zu<br />
sein (Chi-Quadrat=4.528; df=1; p=0.033). Bei T eines Handgelenkschutzes trifft das zu 83.4 %<br />
zu, bei NT nur zu 77.1 %.<br />
Für die folgenden fünf Fahrmotive gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen T und NT<br />
eines Handgelenkschutzes:<br />
• Fahren um soziale Kontakte zu pflegen<br />
• Fahren um etwas zu lernen oder sich zu verbessern<br />
• Fahren um sich mit andern zu messen<br />
• Fahren um Grenzerfahrungen zu machen<br />
• Fahren um Spass zu haben<br />
Be<strong>im</strong> Vergleich der Aspekte zur Unfallerfahrung ist kein einziger Unterschied zwischen T und NT<br />
eines Handgelenkschutzes signifikant (nur Schweizer Wohnbevölkerung).<br />
Der Unterschied be<strong>im</strong> Vergleich der T und NT bezüglich der Meinung zur Aussage „Wenn man<br />
vorsichtig genug fährt, braucht man keinen Handgelenkschutz“ (Risikokognition) ist signifikant<br />
(Chi-Quadrat=73.528; df=3; p=0.000). Mit 88.7 % sind deutlich mehr T eines Handgelenkschutzes<br />
mit der Aussage eher nicht oder überhaupt nicht einverstanden als NT (64.4 %).<br />
Ein signifikanter Zusammenhang besteht zwischen dem Tragen eines Handgelenkschutzes und allen<br />
Aspekten der sozialen Norm:<br />
• 75.6 % der T sind mit der Aussage, dass ein Handgelenkschutz bei einem Unfall keinen genügenden<br />
Schutz bietet, eher nicht oder überhaupt nicht einverstanden. Dies ist ein signifikant<br />
höherer Anteil als bei den NT mit 61.7 % (Chi-Quadrat=24.691; df=3; p=0.000).<br />
• Mit der Aussage, dass ein Handgelenkschutz unbequem ist, sind 84.3 % der T eher nicht oder<br />
überhaupt nicht einverstanden. Bei den NT sind nur 38.9 % eher oder überhaupt nicht einverstanden<br />
mit dieser Aussage, was einen signifikanten Unterschied bedeutet (Chi-Quadrat=182.812;<br />
df=3; p=0.000).<br />
• 94.5 % der T sind mit der Aussage, dass der Handgelenkschutz einem das Gefühl von Freiheit<br />
n<strong>im</strong>mt, eher nicht oder überhaupt nicht einverstanden. Bei den NT ist dieser Anteil mit 76.1 %<br />
signifikant kleiner (Chi-Quadrat=78.711; df=3; p=0.000).<br />
• 85.7 % der T eines Handgelenkschutzes finden ihn eher nicht oder überhaupt nicht zu teuer. Bei den<br />
NT sind nur 74.9 % dieser Meinung, auch dies ein signifikanter Unterschied (Chi-Quadrat=24.927;<br />
df=3; p=0.000).
68 Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
Alle zum Vergleich der T und NT eines Handgelenkschutzes durchgeführten Tests sind in der<br />
nachfolgenden Tabelle 26 zusammengefasst.<br />
Tabelle 26:<br />
Tests zum Vergleich von Trägern und Nichtträgern der Handgelenkstützen (ntot = 1’589)<br />
Variable Test Signifikant Wert df p<br />
Geschlecht Chi-Quadrat Nein 0.343 1 0.558<br />
Altersklassen Chi-Quadrat Ja - - -<br />
Sprachregion Chi-Quadrat Nein 1.096 1 0.295<br />
Snowboard-Kategorie Chi-Quadrat Nein 0.149 1 0.699<br />
Fahrniveau Chi-Quadrat Ja 6.218 2 0.045<br />
Ausbildung <strong>Schneesport</strong> Chi-Quadrat Nein 0.267 1 0.605<br />
Ausbildungszeitpunkt Chi-Quadrat Nein 0.044 1 0.833<br />
Snowboardtage pro Jahr t-Test Ja -3.975 594 0.000<br />
Anzahl Snowboardsaisons t-Test Nein -1.719 491 0.086<br />
Fahrmotiv Erholung Chi-Quadrat Ja 6.488 1 0.011<br />
Fahrmotiv Soziale Kontakte Chi-Quadrat Nein 0.004 1 0.950<br />
Fahrmotiv Lernen Chi-Quadrat Nein 0.929 1 0.335<br />
Fahrmotiv Wetteifern Chi-Quadrat Nein 0.310 1 0.578<br />
Fahrmotiv Grenzerfahrung Chi-Quadrat Nein 1.761 1 0.184<br />
Fahrmotiv Spass Chi-Quadrat Nein 1.545 1 0.214<br />
Fahrmotiv Sport treiben Chi-Quadrat Ja 4.284 1 0.038<br />
Fahrmotiv Frische Luft Chi-Quadrat Ja 4.528 1 0.033<br />
Unfallerfahrung <strong>Schneesport</strong> Chi-Quadrat Nein 1.570 1 0.210<br />
Unfallerfahrung sonst Chi-Quadrat Nein 1.821 1 0.177<br />
Unfallerfahrung Arbeit Chi-Quadrat Nein 1.397 1 0.237<br />
Unfallerfahrung Strassenverkehr Chi-Quadrat Nein 0.078 1 0.780<br />
Unfallerfahrung Haushalt Chi-Quadrat Nein 0.078 1 0.780<br />
Unfallerfahrung Sport Chi-Quadrat Nein 1.494 1 0.222<br />
Unfallerfahrung Freizeit Chi-Quadrat Nein 0.002 1 0.965<br />
Notwendigkeit wenn vorsichtig Chi-Quadrat Ja 73.528 3 0.000<br />
Soziale Norm: Schutzwirkung Chi-Quadrat Ja 24.691 3 0.000<br />
Soziale Norm: Unbequem Chi-Quadrat Ja 182.812 3 0.000<br />
Soziale Norm: Einschränkung Chi-Quadrat Ja 78.711 3 0.000<br />
Soziale Norm: Stütze zu teuer Chi-Quadrat Ja 24.927 3 0.000<br />
<strong>Erhebung</strong>szeitpunkt Chi-Quadrat Nein 4.590 2 0.101
Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong> 69<br />
5. Die zentralen Bedingungen des Helmtragverhaltens (multivariate Analyse)<br />
Die multivariate Analyse soll zwei Fragen beantworten:<br />
• Welchen relativen Einfluss üben die erhobenen unabhängigen Variablen auf das Helmtragverhalten<br />
aus?<br />
• Welche jeweiligen Ausprägungen innerhalb der einzelnen Variablen stehen in positivem Zusam-<br />
menhang zum Helmtragen?<br />
Zu diesem Zweck wurde eine multiple logistische Regression gerechnet. Das Ergebnis dieses Ver-<br />
fahrens erlaubt eine Aussage über die Grösse des Einflusses der möglichen Ausprägungen inner-<br />
halb der einzelnen Variablen sowie über die relative Grösse des Einflusses der verschiedenen Variablen.<br />
Letztere Aussage ist allerdings nur möglich, wenn sämtliche unabhängigen Variablen dichotomisiert<br />
sind.<br />
Dieses statistische Verfahren zieht die unabhängigen Variablen also <strong>im</strong> Sinn von Prädiktoren in die<br />
Berechnung ein. Das Resultat wird in Form von Odds Ratios, zusammen mit dem 95 %-igen Konfidenzintervall,<br />
dargestellt. Die Odds Ratios widerspiegeln die relativen Einflüsse der unabhängigen<br />
Variablen auf das Helmtragverhalten. Da <strong>im</strong> vorliegenden Fall die unabhängigen Variablen dichotomisiert<br />
wurden, ist es möglich, die resultierenden Odds-Verhältnisse der verschiedenen Prädiktorvariablen<br />
miteinander zu vergleichen und so deren relativen Beitrag zum Ereignis Helmtragen<br />
abzuschätzen.<br />
Als unabhängige Variablen wurden diejenigen Items gewählt, bezüglich derer sich die in der<br />
Schweiz wohnhaften Helmträger und die Nicht-Helmträger signifikant unterschieden. Es gab keine<br />
inhaltlichen Argumente, die Liste der unabhängigen Variablen zu kürzen oder zu ergänzen. Die in<br />
Tabelle 27 angegebene binäre Kategorisierung der Variablen wurde erst <strong>im</strong> Laufe der Berechnungen<br />
übernommen. Die ersten Modellberechnungen sollten Aufschluss darüber geben, ob es sich bei<br />
den differenzierteren Abstufungen um eine stetige Funktion betreffend Einfluss auf das Ereignis<br />
Helmtragen handelt. Die Odds Ratios der ersten Modelle gaben darüber Auskunft. Die folgende<br />
Kategorisierung war aufgrund dieser Informationen gerechtfertigt.
70 Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
Tabelle 27:<br />
Variablen, die in die logistische Regression zur Prädiktion des Helmtragverhalten einbezogen wurden<br />
Abhängige Variable<br />
Helmtragverhalten 0 = Nicht-Helmträger 1 = Helmträger<br />
Unabhängige Variablen<br />
Geschlecht 0 = weiblich 1 = männlich<br />
Alter 0 = 26-Jährige und ältere 1 = 0- bis 25-Jährige<br />
Sprachregion 0 = Romandie 1 = Deutschschweiz<br />
Sportart 0 = Ski 1 = Snowboard<br />
Fahrniveau 0 = Einsteiger und<br />
Fortgeschrittene<br />
1 = Könner und<br />
Wettkampffahrer<br />
<strong>Erhebung</strong>szeitpunkt 0 = 8:00 bis 11:00 1 = 11:00 bis 17:00<br />
Ausbildung <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong> 0 = nein 1 = ja<br />
Verletzung <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong> 0 = nein 1 = ja<br />
Verletzungsangst 0 = (sehr) klein 1 = (sehr) gross<br />
Einstellung: Helm reduziert Freiheitsgefühl 0 = einverstanden 1 = nicht einverstanden<br />
Einstellung: Helm sieht nicht schön aus 0 = einverstanden 1 = nicht einverstanden<br />
Einstellung: Helm ist zu teuer 0 = einverstanden 1 = nicht einverstanden<br />
Einstellung: Helm ist bei vorsichtiger Fahrweise nicht<br />
notwendig<br />
0 = einverstanden / eher<br />
nicht einverstanden<br />
Einstellung: Helm ist unbequem 0 = einverstanden / eher<br />
nicht einverstanden<br />
1 = überhaupt nicht<br />
einverstanden<br />
1 = überhaupt nicht<br />
einverstanden<br />
Fahrmotiv: Erholung 0 = nicht vorhanden 1 = vorhanden<br />
Fahrmotiv: Lernen 0 = nicht vorhanden 1 = vorhanden<br />
Fahrmotiv: Wetteifern 0 = nicht vorhanden 1 = vorhanden<br />
Fahrmotiv: Grenzerfahrung 0 = nicht vorhanden 1 = vorhanden<br />
Anzahl Skitage pro Jahr Intervallskalierte Werte<br />
Anzahl Snowboardtage pro Jahr Intervallskalierte Werte<br />
Anzahl Skisaisons Intervallskalierte Werte<br />
Anzahl Snowboardsaisons Intervallskalierte Werte<br />
Von den insgesamt 17 multivariablen logistischen Regressionsberechnungen erbrachten alle ein<br />
signifikantes Resultat. Die durchgeführten Analysen hatten zum Ziel, ein kompaktes Modell mit<br />
den zentralsten Prädiktoren des Helmtragverhaltens zu generieren. Hierzu wurden alle nicht signifikanten<br />
unabhängigen Variablen iterativ aus dem Modell ausgeschlossen. Bei der Auswahl des<br />
Endmodells wurde die Modellqualität anhand der Anzahl Freiheitsgrade und der <strong>–</strong>2 Log Likelihood-Werte<br />
berücksichtigt. Das in Tabelle 28 dargestellte Modell erwies sich als das beste.
Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong> 71<br />
In die Berechnung waren 22 unabhängige Variablen eingegangen, wovon sich schliesslich deren 10<br />
als signifikant mit dem Helmtragverhalten in Zusammenhang stehend erwiesen. Diese können als<br />
Prädiktoren bezeichnet werden: Exp (B) oder „Odds Ratio“ steht für die Wahrscheinlichkeit, dass<br />
eine befragte Person Helmträger ist, <strong>im</strong>mer verglichen mit der Referenzgruppe, die eine Odds Ratio<br />
von 1 besitzt. Von 1’178 in der Schweiz wohnhaften Probanden mussten 167 aus der logistischen<br />
Regression ausgeschlossen werden, da diese zumindest zu einer Frage keine Angabe gemacht hatten.<br />
Tabelle 28:<br />
Signifikante Prädiktoren des Tragverhaltens von Helmen und Odds Ratio für das Tragen des Helms in der<br />
multiplen Analyse (in Fettschrift: Ausprägung mit positivem Zusammenhang zum Helmtragen) (n = 572)<br />
Signifikante unabhängige Variablen (p ≤ 0.05)<br />
Soziodemographische Variablen<br />
Odds Ratio<br />
Exp (B)<br />
95 % CI<br />
for Exp (B)<br />
Geschlecht weiblich 1<br />
männlich 1.78 1.12 <strong>–</strong> 2.83<br />
Alter 26-Jährige und ältere 1<br />
14- bis 25-Jährige 1.99 1.26 <strong>–</strong> 3.13<br />
Kompetenzbezogene Variablen<br />
Fahrniveau Einsteiger und Fortgeschrittene 1<br />
Könner und Wettkampffahrer 2.07 1.30 <strong>–</strong> 3.31<br />
Ausbildung nein 1<br />
ja 1.62 1.04 <strong>–</strong> 2.54<br />
Fahrmotiv: Lernen nicht vorhanden 1<br />
vorhanden 1.75 1.13 <strong>–</strong> 2.73<br />
Unfallbezogene Variablen<br />
Verletzung <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong> nein 1<br />
ja 2.20 1.22 <strong>–</strong> 3.97<br />
Verletzungsangst (sehr) klein 1<br />
(sehr) gross 1.62 1.02 <strong>–</strong> 2.57<br />
Einstellungen<br />
Helm ist unbequem (eher nicht) einverstanden 1<br />
überhaupt nicht einverstanden 11.84 6.45 <strong>–</strong> 21.75<br />
Helm nicht notwendig (eher nicht) einverstanden 1<br />
überhaupt nicht einverstanden 3.61 2.16 <strong>–</strong> 6.04<br />
Helm reduziert Freiheitsgefühl einverstanden 1<br />
nicht einverstanden 2.22 1.12 <strong>–</strong> 4.42<br />
(<strong>–</strong>2 Log Likelihood=535.89; richtig zugeordnete Fälle: 88 %; Chi-Quadrat-Test=302.52; df=10; p=0.000)<br />
Die Gütekriterien des vorgeschlagenen Modells weisen darauf hin, dass die ausgewählten Variablen<br />
eine gute prädiktorische Potenz aufweisen. Tatsächlich können aufgrund dieses Modells 88 %
72 Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
der befragten Personen der richtigen Gruppe zugeordnet werden. Entsprechend ergibt der Chi-<br />
Quadrat-Test ein hochsignifikantes Ergebnis.<br />
Als statistisch wichtigste Prädiktoren für das Helmtragverhalten erwiesen sich drei Einstellungs-<br />
items. Die weitaus grösste prädiktorische Stärke hat die Ansicht der <strong>Schneesport</strong>treibenden, ob der<br />
Helm bequem oder unbequem zu tragen ist. Wird er als überhaupt nicht unbequem beurteilt, ist die<br />
Wahrscheinlichkeit einen zu tragen beinahe 12-msl höher. Im Rahmen der durchgeführten Analysen<br />
zeigte sich, dass nur eine extreme Ablehnung der Aussage „der Helm ist unbequem“ mit einer<br />
höheren Helmtragquote einhergeht, oder anders formuliert: Personen mit einer lediglich gemässigten<br />
Ablehnung („Helm ist eher nicht unbequem“) unterschieden sich <strong>im</strong> Helmtragverhalten nicht<br />
von Personen, die den Helm als unbequem einstufen.<br />
Das gleiche Bild zeigte sich auch bei der Einschätzung der Notwendigkeit des Helmtragens: Nur<br />
eine extreme Ablehnung der Aussage, der Helm sei bei vorsichtiger Fahrweise nicht notwendig,<br />
geht mit einer höheren Tragwahrscheinlichkeit einher (Faktor 3.6).<br />
Als förderlich zeigte sich ausserdem, wenn Personen nicht davon ausgehen, dass der Helm das<br />
Freiheitsgefühl einschränkt (Faktor 2.2).<br />
Im Weiteren erwiesen sich zwei unfallbezogene Variablen als signifikante Prädiktoren des Helmtragens.<br />
Sowohl eine Unfallerfahrung <strong>im</strong> letzten Jahr (Faktor 2.2) als auch die Angst, sich be<strong>im</strong><br />
<strong>Schneesport</strong> am Kopf zu verletzen (Faktor 1.6), gehen mit einer höheren Tragquote einher.<br />
Einflussstärken in der gleichen Grössenordnung zeigten auch drei kompetenzbezogene Variablen.<br />
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Personen, die ein hohes Fahrniveau aufweisen (Faktor<br />
2.1), eine <strong>Schneesport</strong>ausbildung absolviert haben (Faktor 1.6) und <strong>Schneesport</strong> ausüben, um sich<br />
fahrtechnisch zu verbessern (Faktor 1.8), eine höhere Helmtragwahrscheinlichkeit haben als Personen,<br />
bei denen das nicht der Fall ist.<br />
Zudem erwiesen sich die zwei soziodemographischen Variablen Geschlecht und Alter als signifikante<br />
Einflussgrössen. Eine höhere Wahrscheinlichkeit einen Helm zu tragen haben Männer (Faktor 1.8) und<br />
Personen mit einem Lebensalter bis 25 Jahre (Faktor 2.0). Regressionsanalytische Berechnungen mit<br />
einer differenzierteren alterskategorischen Abstufung zeigten eine deutliche „Dosis-Wirkung-Beziehung“;<br />
d. h., je jünger eine Person ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie einen Helm trägt.<br />
Aufgrund nicht-signifikanter Einflüsse wurden folgende unabhängigen Variablen <strong>im</strong> dargestellten Endmodell<br />
nicht berücksichtigt: Sprachregion, Sportart, <strong>Erhebung</strong>szeitpunkt, zwei von fünf Einstellungen<br />
(„Helm sieht nicht schön aus“, „Helm ist zu teuer“), drei der vier Fahrmotive (Erholung, Wetteifern,<br />
Grenzerfahrung), Anzahl Ski- und Snowboardtage pro Jahr sowie Anzahl Ski- und Snowboardsaisons.
Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong> 73<br />
6. Die zentralen Bedingungen des Tragens eines Handgelenkschutzes<br />
(multivariate Analyse)<br />
Wie bereits <strong>im</strong> Kapitel zum Helmtragverhalten dargelegt, wird die Methode der multivariaten Reg-<br />
ressionsanalyse eingesetzt, um die relativen Einflüsse der erhobenen unabhängigen Variablen auf<br />
das Tragen einer <strong>Schutzausrüstung</strong> zu berechnen. Bei der Analyse wurden nur die in der Schweiz<br />
wohnhaften Snowboardfahrer berücksichtigt.<br />
Als unabhängige Variablen wurden alle Items gewählt, die in einem signifikanten bivariaten Zusammenhang<br />
mit dem Tragen eines Handgelenkschutzes standen. Aufgrund inhaltlicher Überlegungen<br />
wurde die Liste der unabhängigen Variablen um vier Variablen ergänzt. Dabei handelt es<br />
sich um Variablen, die sich <strong>im</strong> Rahmen der Auswertungen zum Helmtragverhalten als zentrale<br />
Prädiktoren erwiesen haben („Geschlecht“, „Ausbildung“, „Fahrmotiv Lernen“ sowie „Unfallerfahrung<br />
<strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong>“).<br />
In Tabelle 29 sind alle unabhängigen Variablen aufgelistet, die in die logistische Regressionsanalysen<br />
eingeflossen sind. Die angegebene Kategorisierung der Variablen wurde erst <strong>im</strong> Laufe der Berechnungen<br />
übernommen. Die angestrebte Dichotomisierung der unabhängigen Variablen war bei<br />
den Variablen Alter und Fahrniveau aufgrund nicht-linearer Einflüsse auf das Tragverhalten nicht<br />
sinnvoll und wurde deshalb nicht durchgeführt. Die Dichotomisierung sämtlicher Variablen hätte<br />
es ermöglicht, über die relative Einflussstärke der verschiedenen Variablen Auskunft zu geben und<br />
somit eine grobe Rangreihe der einflussstärksten Prädiktoren zu erstellen.<br />
Von den insgesamt 20 multivariablen logistischen Regressionsberechnungen erbrachten alle ein signifikantes<br />
Resultat. Die durchgeführten Analysen hatten zum Ziel, ein kompaktes Modell mit den zentralsten<br />
Prädiktoren des Tragverhaltens eines Handgelenkschutzes zu generieren. Hierzu wurden alle nicht<br />
signifikanten unabhängigen Variablen iterativ aus dem Modell ausgeschlossen. Bei der Auswahl<br />
des Endmodells wurde die Modellqualität anhand der Anzahl Freiheitsgrade und der <strong>–</strong>2 Log Likelihood-Werte<br />
berücksichtigt. Das in Tabelle 30 dargestellte Modell erwies sich als das beste.
74 Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
Tabelle 29:<br />
Variablen, die in die logistische Regression zur Prädiktion des Tragens von Handgelenkstützen (HGS) einbezogen<br />
wurden<br />
Abhängige Variable<br />
Tragen von Handgelenkstützen 0 = Nicht-HGS-Träger 1 = HGS-Träger<br />
Folgende unabhängigen Variablen wurden aufgrund signifikanter bivariater Zusammenhänge mit der<br />
abhängigen Variable berücksichtigt:<br />
Alter 0 = 14- bis 17-<br />
Jährige<br />
1 = 18- bis 45-<br />
Jährige<br />
Fahrniveau 0 = Einsteiger 1 = Fortge-<br />
schrittene<br />
2 = 46-Jährige<br />
und ältere<br />
2 = Könner und<br />
Wettkampffahrer<br />
Sprachregion 0 = Romandie 1 = Deutschschweiz<br />
Sportart 0 = Ski 1 = Snowboard<br />
Verletzung <strong>im</strong> Sport 0 = nein 1 = ja<br />
Einstellung: HGS sind bei vorsichtiger<br />
Fahrweise nicht notwendig<br />
0 = einverstanden 1 = nicht einverstanden<br />
Einstellung: HGS sind unbequem 0 = einverstanden 1 = nicht einverstanden<br />
Einstellung: HGS reduzieren Freiheitsgefühl 0 = einverstanden 1 = nicht einverstanden<br />
Einstellung: HGS bieten ungenügenden<br />
Schutz<br />
0 = einverstanden 1 = nicht einverstanden<br />
Einstellung: HGS sind zu teuer 0 = einverstanden 1 = nicht einverstanden<br />
Fahrmotiv: Erholung 0 = nicht vorhanden 1 = vorhanden<br />
Fahrmotiv: Sport 0 = nicht vorhanden 1 = vorhanden<br />
Fahrmotiv: Frische Luft 0 = nicht vorhanden 1 = vorhanden<br />
Anzahl Snowboardtage pro Jahr Intervallskalierte Werte<br />
Anzahl Snowboardsaisons Intervallskalierte Werte<br />
Folgende unabhängigen Variablen wurden zusätzlich berücksichtigt, da sie sich als zentrale Prädiktoren<br />
des Helmtragverhaltens erwiesen haben:<br />
Geschlecht 0 = weiblich 1 = männlich<br />
Fahrmotiv: Lernen 0 = nicht vorhanden 1 = vorhanden<br />
Ausbildung <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong> 0 = nein 1 = ja<br />
Verletzung <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong> 0 = nein 1 = ja<br />
In die Berechnung waren 19 unabhängige Variablen eingegangen, wovon schliesslich 6 einen<br />
signifikanten Zusammenhang zum Tragverhalten eines Handgelenkschutzes zeigten. Diese können<br />
als Prädiktoren bezeichnet werden: Exp (B) oder „Odds Ratio“ steht für die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass eine befragte Person einen Handgelenkschutz trägt, <strong>im</strong>mer verglichen mit der Referenzgruppe,<br />
die eine Odds Ratio von 1 besitzt.
Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong> 75<br />
Von den befragten 572 in der Schweiz wohnhaften Snowboardfahrern mussten 25 aus der logisti-<br />
schen Regression ausgeschlossen werden, da diese zumindest zu einer Frage keine Angabe ge-<br />
macht hatten.<br />
Tabelle 30:<br />
Signifikante Prädiktoren für das Tragverhalten bzgl. Handgelenkstützen (HGS) und Odds Ratios für das<br />
Tragen von HGS in der multiplen Analyse<br />
(in Fettschrift: Ausprägung mit positivem Zusammenhang zum Tragen der Handgelenkstütze)<br />
Signifikante unabhängige Variablen (p ≤ 0.05)<br />
Soziodemographische Variable<br />
Odds Ratio<br />
Exp (B)<br />
95 % CI<br />
for Exp (B)<br />
Alter 14- bis 17-Jährige 1.91 1.17 <strong>–</strong> 3.12<br />
18- bis 45-Jährige 1<br />
46-Jährige und ältere 2.11 0.82 <strong>–</strong> 5.42<br />
Kompetenzbezogene Variable<br />
Fahrniveau Einsteiger 1<br />
Fortgeschrittene 1.42 0.71 <strong>–</strong> 2.85<br />
Könner und Wettkampffahrer 0.71 0.35 <strong>–</strong> 1.46<br />
Fahrmotiv<br />
Fahren zur Erholung nicht vorhanden<br />
vorhanden 2.16 1.41 <strong>–</strong> 3.30<br />
Unfallbezogene Variable<br />
Verletzung <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong> nein<br />
ja 1.84 1.01 <strong>–</strong> 3.33<br />
Einstellungen<br />
HGS sind unbequem einverstanden<br />
nicht einverstanden 9.60 6.02 <strong>–</strong> 15.32<br />
HGS nicht notwendig einverstanden<br />
nicht einverstanden 4.95 2.79 <strong>–</strong> 8.81<br />
(<strong>–</strong>2 Log Likelihood=571.22; richtig zugeordnete Fälle: 77 %; Chi-Quadrat-Test=206.22; df=8; p=0.000)<br />
Die Gütekriterien des vorgeschlagenen Modells weisen darauf hin, dass die ausgewählten Variablen<br />
eine gute prädiktorische Potenz aufweisen. Tatsächlich können aufgrund dieses Modells 77 %<br />
der befragten Personen der richtigen Gruppe zugeordnet werden. Entsprechend ergibt der Chi-<br />
Quadrat-Test ein hochsignifikantes Ergebnis.<br />
Wie bereits bei der Prädiktion des Helmtragverhaltens zeigte sich auch hier, dass die Ansicht der<br />
<strong>Schneesport</strong>treibenden, ob die <strong>Schutzausrüstung</strong> bequem oder unbequem zu tragen ist, von entscheidender<br />
Bedeutung ist. Die Wahrscheinlichkeit einen Handgelenkschutz zu tragen, ist fast zehn<br />
Mal höher, wenn er nicht als unbequem eingestuft wird. Ausserdem zeigte sich als förderlich, wenn
76 Befragung 2: Gründe für das Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
Personen die Aussage ablehnen, dass ein Handgelenkschutz bei vorsichtiger Fahrweise nicht<br />
notwendig sei (Faktor 5).<br />
Im Weiteren gehen Unfallerfahrungen <strong>im</strong> letzten Jahr mit einer höheren Tragquote einher (Faktor<br />
1.8). Ebenfalls einen positiven Einfluss hat das Fahrmotiv „Erholung“: Personen, die zur Erholung<br />
Snowboard fahren, haben eine mehr als doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit, einen Handgelenkschutz<br />
zu tragen <strong>im</strong> Vergleich zu Personen, bei denen dieses Motiv keine Rolle spielt (Faktor 2.2).<br />
Im Modell erwiesen sich zwei weitere unabhängige Variablen als signifikante Prädiktoren, nämlich<br />
das Alter und das Fahrniveau. Bei beiden Prädiktoren kann jedoch nicht <strong>–</strong> <strong>im</strong> Sinne einer „Dosis-<br />
Wirkung-Beziehung“ <strong>–</strong> von einer linearen Beziehung zum Tragen eines Handgelenkschutzes ausgegangen<br />
werden. Die Ergebnisse weisen eher in die Richtung eines U-förmigen Zusammenhangs. Auf<br />
die dreiteilige Kategorisierung der Variablen bezogen, bedeutet dies, dass sich die mittlere Kategorie<br />
von den beiden Randkategorien unterscheidet. Bei der Variablen Alter haben sowohl jüngere<br />
als auch ältere Personen eine ungefähr doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit einen Handgelenkschutz<br />
zu tragen, <strong>im</strong> Vergleich zu Personen <strong>im</strong> mittleren Alter von 18 bis 45 Jahren. Bei der<br />
Variable Fahrniveau zeigte sich hingegen, dass eher die mittlere Kategorie (Fortgeschrittene) eine<br />
höhere Trag-Wahrscheinlichkeit aufweist als die beiden Randkategorien (Einsteiger und Könner).<br />
An dieser Stelle muss betont werden, dass die Ergebnisse zu den Variablen Alter und Fahrniveau<br />
lediglich tendenziell auf einen U-förmigen Zusammenhang hinweisen. Aufgrund der sich überschneidenden<br />
Konfidenzintervalle der Variablenkategorien kann keine eindeutige Interpretation zur<br />
Zusammenhangsform gegeben werden.<br />
Aufgrund nicht-signifikanter Einflüsse wurden folgende unabhängigen Variablen <strong>im</strong> dargestellten<br />
Endmodell nicht berücksichtigt: Geschlecht, Sprachregion, Ausbildung <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong>, Unfallerfahrung<br />
<strong>im</strong> Sport, drei der fünf Einstellungen („HGS reduzieren Freiheitsgefühl“, „HGS bieten<br />
ungenügenden Schutz“ und „HGS sind zu teuer“), drei der vier Fahrmotive (Lernen, Sport und frische<br />
Luft) sowie die Anzahl Snowboardtage pro Jahr und Anzahl Snowboardsaisons.
Diskussion 77<br />
VII. DISKUSSION<br />
1. Methodenkritik<br />
Die Befragungen wurden an den Bergstationen von Ski-, Sesselliften und Gondeln durchgeführt. Es<br />
sollten in den Altersklassen I <strong>–</strong> III pro Sportart insgesamt 200 Personen befragt werden und in der<br />
Altersklasse IV noch 200 Skifahrer, um eine ausgeglichene Stichprobe zu erhalten (s. Tabellen 5 und 6,<br />
S. 13 und 14). Die Auswahl der Befragten sollte zufällig erfolgen. Beide Anforderungen zu ver-<br />
einbaren war nicht möglich, da bei einer zufälligen Auswahl die Altersklasse III (26- bis 45-<br />
Jährige) und die Skifahrer in der Population auf der Piste zu stark vertreten waren. Nach der Hälfte der<br />
Befragung mussten die Personen gezielt ausgewählt werden, um eine stark unausgeglichene Stichprobe<br />
zu vermeiden. Bei gezielter Auswahl ist aber die Repräsentativität der Daten nicht vollständig<br />
gesichert.<br />
Die Beobachtungen wurden nicht am selben Standort durchgeführt wie die Befragungen. Dennoch<br />
ist es möglich, dass Personen doppelt erfasst wurden, da die Beobachtung für die <strong>Schneesport</strong>ler<br />
unbemerkt blieb. Doppelte Befragungen liessen sich aber ausschliessen.<br />
Die Beobachtungen liefern nur Daten zur Helmtragquote. Es ist fraglich, ob die Beobachtungen<br />
nicht durch Kurzbefragungen ersetzt werden sollten, die <strong>im</strong> Verhältnis zum Aufwand viel mehr Informationen<br />
enthalten.
78 Diskussion<br />
2. Helm tragen<br />
2.1 Häufigkeit des Tragens<br />
Bei der Beobachtung wurden nach einem Zufallsmuster alle Personen erfasst, die die Transport-<br />
einrichtung der jeweiligen Seilbahnunternehmung benützten. Es wurde also keine Selektion vorge-<br />
nommen.<br />
Bei der Befragung zur Traghäufigkeit der Schutzartikel wurde bewusst in den diversen Alters-<br />
gruppen eine vorbest<strong>im</strong>mte Anzahl angestrebt.<br />
Bei der Befragung zu den Traggründen respektive den Gründen für das Nicht-Tragen der Schutz-<br />
ausrüstung wurde ebenfalls eine vorbest<strong>im</strong>mte Altersverteilung vorgegeben und zudem wurden nur<br />
über 14-jährige Personen befragt. Das Weglassen der sehr jungen Ski- und Snowboardfahrer hatte zur<br />
Folge, dass insbesondere der Anteil der Anfänger <strong>im</strong> Vergleich zu den anderen Stichproben kleiner<br />
wurde.<br />
Die mittels der Beobachtung best<strong>im</strong>mte Helmtragquote wird durch die Resultate der multivariaten<br />
Analyse etwas relativiert. Die beobachteten Snowboardfahrer tragen häufiger einen Helm als die Skifahrer,<br />
aber offensichtlich spielten bei dieser Feststellung Einflussfaktoren wie Altersstruktur, Geschlechtsverteilung<br />
und Fahrniveau eine dominierende Rolle. Die Regressionsanalyse deckt auf, dass eine<br />
vergleichbare Population von Ski- und Snowboardfahrern etwa die gleiche Helmtragquote aufweist.<br />
Auf Grund der unterschiedlichen Selektionskriterien für die Stichprobe ergibt sich zwangsläufig<br />
eine Veränderung der Charakteristik der diversen Stichproben und damit eine für die entsprechende<br />
Stichprobe eigene Helmtragquote. Die effektive Tragquote für das Helmtragen der Ski- und Snowboardfahrer<br />
auf den Pisten der schweizerischen Skigebiete wird durch die gewichteten Resultate<br />
der Beobachtung repräsentativ wiedergegeben (Tabelle 31).<br />
Für die Befragung zu den Traggründen war die effektive Verteilung der unterschiedlichen Altersgruppen<br />
und Sportgeräte auf der Piste nicht von Bedeutung. Hier musste hingegen die Stichprobengrösse<br />
in den jeweiligen Untergruppen einen für statistisch verlässliche Aussagen genügenden Umfang<br />
erreichen.<br />
Die durch die Beobachtung erhobene Helmtragquote liegt bei 14.5 %. Interessant ist ein Vergleich<br />
mit den aktuellen Helmtragquoten be<strong>im</strong> Inline-Skating in der Schweiz. Diese unterscheiden sich<br />
um nur 0.5 % (Inline-Skating 14,0 %; Brügger & Hubacher, 2003). Die Akzeptanz der Helme ist<br />
folglich in beiden Sportbereichen ungefähr gleich gross.
Diskussion 79<br />
Tabelle 31:<br />
Übersicht Helmtragquote nach Stichprobe (nBeobachtung = 3’478, nTraghäufigkeit = 1’589, nTraggründe = 1’589)<br />
Geschlecht Anzahl<br />
Helmtragquote<br />
Skifahren Snowboardfahren Total<br />
ungewichtet <br />
gewichtet<br />
Anzahl<br />
ungewichtet <br />
gewichtet<br />
Anzahl<br />
ungewichtet <br />
gewichtet<br />
Beobachtung 2723 <strong>–</strong> 13.0 % 749 <strong>–</strong> 19.8 % 3472 <strong>–</strong> 14.5 %<br />
Befragung<br />
Traghäufigkeit<br />
Befragung<br />
Traggründe<br />
927 17.2 % 15.0 % 662 16.5 % 14.6 % 1589 16.9 % 14.9 %<br />
831 8.5 % <strong>–</strong> 758 13.7 % <strong>–</strong> 1589 <strong>–</strong> 11.0 %<br />
Be<strong>im</strong> Skifahren zeigt sich kein deutlicher Unterschied der Helmtragquote zwischen Frauen<br />
(12.8 %) und Männern (13.0 %). Hingegen tragen Männer be<strong>im</strong> Snowboardfahren beinahe doppelt<br />
so oft einen Helm (23.7 %) wie Frauen (12.3 %).<br />
Die Helmtragquote sinkt mit zunehmendem Alter. Das könnte auf die Gewohnheit der älteren Personen<br />
zurückzuführen sein. <strong>Schneesport</strong>ler der oberen Altersklassen, die schon <strong>im</strong>mer ohne Helm<br />
gefahren sind, wollen oder können sich jetzt nicht mehr umstellen. Gleichzeitig geben Personen der<br />
Altersklassen III und IV (26- bis 45-jährig bzw. 46- bis 64-jährig) bedeutend häufiger an, noch nie<br />
ans Helmtragen gedacht zu haben. Ältere Personen scheinen sich demnach weniger für vorhandene<br />
Schutzmöglichkeiten zu interessieren. Ein weiterer Grund für die tieferen Tragquoten in den Altersklassen<br />
II (18- bis 25-jährig) und III könnte in der Loslösung der Jugendlichen von den Eltern gesehen<br />
werden. Bis zu einem gewissen Alter können Eltern den Kindern vorschreiben, einen Helm zu tragen.<br />
Je älter diese werden, desto geringer wird der Einfluss der Eltern. Bei den unter 26-Jährigen<br />
scheint das Aussehen ein wichtiger Faktor zu sein. Sie geben bedeutend häufiger an, dass ein Helm<br />
nicht schön aussieht als die über 26-Jährigen. Dies könnte zusätzlich die Abnahme der Helmtragquote<br />
verursachen. Während der Pubertät wird das Aussehen plötzlich wichtig, was sich nach Ansicht<br />
der Jugendlichen nicht mit dem Helmtragen vereinbaren lässt. Es wird kein Helm mehr getragen,<br />
was sich auch später nicht mehr ändert. Eine weitere Möglichkeit für die Abnahme der<br />
Tragquote ist, dass Kinder und Jugendliche einen Kinderhelm besitzen, aus dem sie herauswachsen.<br />
Wenn der Helm nicht mehr passt, wird eventuell kein neuer gekauft, weil Helme für Erwachsene<br />
bedeutend teurer sind oder weil die Jugendlichen keinen mehr tragen wollen. Eventuell müssen die<br />
Jugendlichen in diesem Alter den Helm selbst bezahlen und wollen oder können dies nicht.<br />
Das Fahrniveau scheint einen Einfluss auf die Helmtragquote zu haben. <strong>Schneesport</strong>ler, die sich als<br />
Könner einschätzen, zeichnen sich durch eine höhere Tragquote aus als Anfänger und Fortgeschrittene.<br />
Könner verbringen pro Saison am meisten Tage auf der Piste. Deshalb könnte es sein, dass sie<br />
die Investition für einen Helm als lohnenswerter ansehen als Anfänger und Fortgeschrittene. Zu-
80 Diskussion<br />
sätzlich beschäftigen sich Könner eher mehr mit dem Thema <strong>Schneesport</strong>, was sich auch positiv<br />
auf Wissen über Notwendigkeit und Nutzen von <strong>Schutzausrüstung</strong>en auszuwirken scheint. Zudem<br />
könnte es sein, dass Könner ein anderes, eventuell risikoreicheres Fahrverhalten zeigen und sich<br />
deshalb eher mit einem Helm schützen. Einige weniger gute Fahrer haben das Gefühl, dass<br />
Helmtragen etwas für gute <strong>Schneesport</strong>ler ist und dass das Tragen eines Helms bei tiefem Fahrniveau<br />
nicht gerechtfertigt sei.<br />
Die in der Schweiz wohnhaften Personen haben eine höhere Helmtragquote als die Sporttreibenden<br />
aus dem Ausland. Es ist schwer zu beurteilen, ob dieses Ergebnis auf erfolgreiche Präventionsmassnahmen<br />
in der Schweiz oder auf die unterschiedlichen Mentalitäten zurückzuführen ist.<br />
Personen, die in den vergangenen drei Jahren eine Ausbildung <strong>im</strong> Bereich <strong>Schneesport</strong> absolviert<br />
haben, tragen häufiger einen Helm als solche, die eine Ausbildung <strong>im</strong> Jahr 1999 oder früher gemacht<br />
haben. Es stellt sich die Frage, ob in den letzten Jahren in der Ausbildung eine Sensibilisierung<br />
für das Thema Helm der Grund für das vermehrte Tragen ist oder ob Kursteilnehmer<br />
grundsätzlich eine andere Einstellung zu Aspekten der Sicherheit haben. Zusätzlich ist zu beachten,<br />
dass dieses Resultat auch ein Alterseffekt sein könnte. <strong>Schneesport</strong>ler, welche in den vergangenen<br />
drei Jahren eine Ausbildung absolviert haben, sind eher jünger. Junge <strong>Schneesport</strong>ler haben eine<br />
höhere Helmtragquote und könnten deshalb dieses Resultat beeinflussen.<br />
2.2 Gründe für das Tragen respektive Nicht-Tragen<br />
Mehr als die Hälfte aller Helmträger tragen den Helm, um sich vor Verletzungen zu schützen. Ein<br />
Viertel nennt den Grund, sich mit dem Helm sicherer zu fühlen. Der Schutzgedanke ist damit der<br />
Hauptgrund für das Helmtragen.<br />
Es fällt auf, dass 41.1% aller Nicht-Täger angeben keinen Helm zu benötigen. Die Meinung, das<br />
eigene Fahren soweit kontrollieren zu können, dass ein Unfall weitgehend ausgeschlossen werden<br />
kann, scheint sehr verbreitet zu sein. Vor allem ältere Personen und Frauen sagen, dass sie langsam<br />
fahren und deshalb keinen Helm benötigen. Es ist zu beachten, dass das Argument, keinen Helm zu<br />
brauchen, wohl auch genannt wird, um das eigene Verhalten zu rechtfertigen.<br />
Ein Fünftel aller <strong>Schneesport</strong>ler gibt an, noch nie über das Tragen eines Helms nachgedacht zu<br />
haben. Diese Zahl ist erstaunlich hoch, wenn man bedenkt, dass der <strong>Schneesport</strong>helm während der<br />
Wintersaison 2002/03 in den Medien oft thematisiert wurde. Dies könnte damit zusammenhängen,<br />
dass das Risiko einer Kopfverletzung von vielen Personen verdrängt oder auch falsch eingeschätzt<br />
wird. Eventuell wird dadurch das Tragen eines Helms gar nie in Betracht gezogen.
Diskussion 81<br />
2.9 % der Befragten tragen einen Helm, um ein gutes Vorbild zu sein. Diese Zahl wäre bei der<br />
Möglichkeit einer Zweitnennung wahrscheinlich noch etwas grösser ausgefallen. Vor allem Eltern<br />
tragen oft einen Helm, weil sie ihren Kindern das Tragen vorschreiben und deswegen mit gutem<br />
Beispiel vorangehen wollen.<br />
Die erhobenen Daten zeigen, dass die Frisur als Grund für das Nicht-Tragen eines Helms unbedeutend<br />
ist. Da <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong> sowieso oft eine Kopfbedeckung getragen wird, spielt dieses Argument<br />
eine untergeordnete Rolle.<br />
2.3 Prädiktoren für das Tragen respektive Nicht-Tragen<br />
Der bivariate Vergleich zwischen den Gruppen der Helmträger und Nicht-Helmträger lieferte Hinweise<br />
auf die Faktoren, welche die Entscheidung, be<strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong> einen Helm zu tragen, beeinflussen<br />
könnten. Die beiden Gruppen unterscheiden sich bezüglich aller Kompetenzfragen, in allen unfallbezogenen<br />
Variablen sowie in der Risikokognition. Bei den Variablengruppen „Demographie“,<br />
„Fahrmotiv“ und „Einstellung“ sind mehr als die Hälfte der Items signifikant unterschiedlich.<br />
Anhand der multivariaten Analyse wurde das Zusammenwirken der sich signifikant unterscheidenden<br />
Variablen berechnet und damit festgestellt, welchen Variablen ein prädiktorischer Wert für das<br />
Helmtragen zukommt.<br />
Betrachtet man die <strong>im</strong> multivariaten Modell nicht berücksichtigten Variablen, lässt sich Folgendes<br />
festhalten:<br />
• Die Sportart hat keinen wesentlichen Einfluss auf das Helmtragen. Die unterschiedliche Verteilung<br />
der Variablen „Alter“ und „Fahrniveau“ auf die zwei Sportgeräte bewirkt das in der bivariaten<br />
Analyse signifikante Resultat (Kap. III.3, S. 62), da diese zwei Variablen eindeutige Prädiktoren<br />
für das Helmtragen sind. Es ist deshalb möglich, mit einer Präventionskampagne<br />
Sportler beider Sportarten anzusprechen.<br />
• Die Einstellungen „ein Helm sieht nicht schön aus“ und „Helme sind zu teuer“ beeinflussen das<br />
Helmtragen unwesentlich. Die Ästethik und der Preis spielen demnach eine untergeordnete<br />
Rolle und sind in Präventionsmassnahmen nicht vordergründig zu berücksichtigen.<br />
• „Erholung“, „Wetteifern“ und „Grenzerfahrungen“ sind Fahrmotive, welche keinen pr<strong>im</strong>ären<br />
Einfluss auf das Helmtragverhalten haben. Obwohl die Motive „Wetteifern“ und „Grenzerfahrung“<br />
einen risikoreichen Fahrstil vermuten lassen, scheint dieses wahrscheinlich erhöhte Risiko<br />
nicht zum Helmtragen zu an<strong>im</strong>ieren. Allenfalls wird das vorhandene Risiko von den <strong>Schneesport</strong>lern<br />
auch falsch eingeschätzt.
82 Diskussion<br />
• Die Anzahl <strong>Schneesport</strong>tage pro Jahr sowie die Anzahl Wintersaisons, während denen Schnee-<br />
sport betrieben wurde, haben einen unbedeutenden Einfluss auf das Helmtragen. Erfahrung ist<br />
demnach keine Garantie für mehr Einsicht bezüglich des Helmtragens. Personen, die schon<br />
viele <strong>Schneesport</strong>saisons verzeichnen können, haben oft schon ein fortgeschrittenes Alter. Ein<br />
grosser Teil davon fährt schon jahrelang ohne Helm und wird dies wohl auch nicht mehr än-<br />
dern, obwohl dafür kein schlagkräftiger Grund genannt werden kann. Fehlende Flexibilität oder<br />
auch fehlender Mut für eine Veränderung könnten zu diesem Verhalten führen.<br />
• Der Einfluss der Sprachregion auf das Helmtragen ist nicht wesentlich. Der in der bivariaten<br />
Analyse noch signifikante Unterschied lässt sich damit erklären, dass Faktoren wie Geschlecht<br />
und Alter, welche das Helmtragen beeinflussen, in den verschiedenen <strong>Schneesport</strong>regionen sehr<br />
unterschiedlich verteilt sind.<br />
Die in der multivariaten Analyse identifizierten Prädiktoren führen zu folgenden Interpretationen:<br />
• Bei männlichen <strong>Schneesport</strong>lern ist die Wahrscheinlichkeit einen Helm zu tragen signifikant höher.<br />
• Je jünger eine Person ist, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie einen Helm trägt.<br />
Mögliche Gründe für dieses Resultat wurden in Kapitel VII.2.1, S. 79, bereits besprochen.<br />
• Die Einstellung ist der wichtigste Prädiktor für das Helmtragen. Signifikant mehr Nicht-Helmträger<br />
als Helmträger glauben, dass ein Helm unbequem oder eher unbequem ist und dass er einem<br />
das Gefühl von Freiheit n<strong>im</strong>mt. Die multivariate Analyse zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit<br />
einen Helm zu tragen zwölf Mal höher ist, wenn der Helm nicht als unbequem eingestuft<br />
wird. Wahrscheinlich haben die meisten Nicht-Helmträger noch nie einen Helm getragen und<br />
die Aussagen beruhen mehrheitlich auf einem Vorurteil. Gleichzeitig dürfte diese Aussage den<br />
Nicht-Helmträgern auch als Rechtfertigung für das Nicht-Tragen des Helms dienen.<br />
• Eine extreme Ablehnung der Aussage, der Helm sei bei vorsichtiger Fahrweise nicht notwendig,<br />
geht mit einer erhöhten Tragquote einher. <strong>Schneesport</strong>ler, die diese Aussage für richtig halten,<br />
denken, das Risiko einer Kopfverletzung durch ein angepasstes Fahrverhalten auf ein Min<strong>im</strong>um<br />
reduzieren zu können. Es wird wenig beachtet, dass auch be<strong>im</strong> langsamen und kontrollierten<br />
Fahren ein Sturz mit Kopfverletzung möglich ist. Auch das Risiko einer Kollision wird offenbar<br />
wenig in Betracht gezogen.<br />
• Die multivariate Analyse zeigt, dass durch Unfallerfahrung <strong>im</strong> vergangenen Jahr und durch die<br />
Angst, sich be<strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong> am Kopf zu verletzen, die Wahrscheinlichkeit einen Helm zu tragen<br />
signifikant höher ist. Es könnte sein, dass Personen mit Unfallerfahrung die vorhandenen<br />
Risiken besser einschätzen können und deshalb eher zum Helmtragen veranlasst werden. Zudem<br />
kann durch den Schutz eine erneute Verletzung verhindert werden.<br />
• Eine bedeutende Rolle spielt die Wahrnehmung des Risikos. Personen mit grösserer Angst tragen<br />
mit höherer Wahrscheinlichkeit einen Helm, als solche, die ihre persönliche Gefährdung als
Diskussion 83<br />
gering einschätzen. Dies muss in der Kommunikation in zukünftigen Präventionskampagnen be-<br />
rücksichtigt werden.<br />
• Die kompetenzbezogenen Variablen „Fahrniveau“, „Ausbildung“ und „Lernen als Fahrmotiv“<br />
haben einen wesentlichen Einfluss auf das Helmtragen. <strong>Schneesport</strong>ler mit einem guten Fahrniveau<br />
werden aufgrund ihres andern, eventuell risikoreicheren Fahrverhaltens oder aufgrund<br />
ihres vertieften Wissens eher dazu veranlasst einen Helm zu tragen. Um etwas zu lernen oder<br />
auch um sich zu verbessern, müssen <strong>im</strong>mer wieder neue Bewegungen ausprobiert werden, deren<br />
Folgen nicht <strong>im</strong>mer abschätzbar sind. Dies könnte der Grund sein, weshalb Sportler mit diesem<br />
Fahrmotiv vermehrt Helme tragen. Eventuell steht bei den <strong>Schneesport</strong>lern mit diesem Fahrmotiv<br />
der sportliche Aspekt <strong>im</strong> Vordergrund, was eine ernsthaftere Auseinandersetzung mit der<br />
Materie zur Folge hat.
84 Diskussion<br />
3. Handgelenkschutz tragen<br />
3.1 Häufigkeit des Tragens<br />
Die folgenden Interpretationen beziehen sich nur auf Snowboardfahrer.<br />
Die Handgelenkschutz-Tragquote beträgt 36.9 %. Be<strong>im</strong> Inline-Skating lag sie <strong>im</strong> Jahr 2002 in der<br />
Schweiz bei 59.1 % (Brügger & Hubacher, 2003). Sie ist also in diesem Sportbereich deutlich<br />
höher. Es ist vorstellbar, dass die Notwendigkeit eines Handgelenkschutzes be<strong>im</strong> Inline-Skating<br />
offensichtlicher ist, da sie zusätzlich noch vor Schürfungen schützt.<br />
Ein Handgelenkschutz wird deutlich häufiger getragen als ein Helm. Das könnte daran liegen, dass<br />
ein Helm eine wesentlich grössere Investition darstellt als ein Handgelenkschutz. Zudem ist ein<br />
Handgelenkschutz oft schon in den Handschuhen integriert und wird deshalb, teilweise auch unbewusst,<br />
gleich mit dem Handschuh gekauft. Einen Helm zu kaufen benötigt hingegen eine feste Absicht.<br />
Ein weiterer Grund könnte sein, dass Helme sichtbar sind und somit das Aussehen beeinflussen,<br />
was be<strong>im</strong> Handgelenkschutz nicht der Fall ist. Schmerzen in Hand, Handgelenk oder Unterarm,<br />
die durch wiederholte Stürze verursacht werden, können <strong>Schneesport</strong>ler zum Kauf eines Handgelenkschutzes<br />
veranlassen. Eine vergleichbare „Schmerzerfahrung“ am Kopf fehlt normalerweise.<br />
Dies könnte ein weiterer Grund für die tiefere Helmtragquote sein.<br />
Snowboardfahrerinnen tragen etwas häufiger einen Handgelenkschutz als Snowboardfahrer. Der<br />
Unterschied ist aber so gering, dass sich daraus keine Schlüsse ziehen lassen.<br />
Bei den Snowboardfahrern der Altersklassen II und III (18- bis 45-Jährige) ist die Häufigkeit für<br />
das Tragens eines Handgelenkschutzes am kleinsten. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen,<br />
dass sich Personen in diesen Segmenten am meisten als Könner einschätzen. Diese haben<br />
eventuell das Gefühl, mit der richtigen Sturztechnik und einer gut trainierten Muskulatur könne<br />
eine Verletzung ausgeschlossen werden.<br />
Fortgeschrittene Snowboardfahrer tragen häufiger einen Handgelenkschutz als Anfänger und Könner.<br />
Bemerkenswert ist der Unterschied in den Begründungen. 25.0 % der Anfänger sagen, sie hätten<br />
noch nie daran gedacht einen zu tragen. Bei den Könnern sind es hingegen nur 9.0 %. Könner<br />
kennen sich mit Snowboardmaterial und Ausrüstungen wahrscheinlich besser aus als Anfänger. Sie<br />
wissen dementsprechend, dass es einen Handgelenkschutz gibt, ziehen dessen Gebrauch aber<br />
aufgrund anderer Aspekte nicht in Betracht. Anfängern fehlen wahrscheinlich eher Informationen<br />
über mögliche <strong>Schutzausrüstung</strong>en und deren Nutzen. Das könnte dazu führen, dass sie gar nicht<br />
daran denken, einen Handgelenkschutz zu benutzen.
Diskussion 85<br />
3.2 Gründe für das Tragen respektive Nicht-Tragen<br />
Der Handgelenkschutz wird vor allem getragen, um sich vor Verletzungen zu schützen. Dieses<br />
Resultat erstaunt nicht, da dies der offensichtlichste Grund ist. Es ist aber interessant, dass er<br />
häufiger von Männern genannt wird. Das „Sich-sicherer-Fühlen“ wird hingegen vermehrt von<br />
Frauen genannt. Bei den Gründen für das Tragen des <strong>Schneesport</strong>helms ist dieselbe Tendenz sicht-<br />
bar. Es könnte also sein, dass Frauen und Männer das Tragen von Schutzen unterschiedlich begründen.<br />
Die vermehrte Aussage der Frauen „Sich-sicher-fühlen“ scheint eher eine emotionale Begründung<br />
zu sein. Männliche <strong>Schneesport</strong>ler nennen eventuell häufiger den Schutz vor Verletzung,<br />
weil sie aufgrund ihrer risikoreicheren Fahrweise auch ein grösseres Verletzungsrisiko haben. Diesen<br />
beiden Traggründen liegt aber dieselbe Motivation zu Grunde, dass sich der <strong>Schneesport</strong>ler vor<br />
einer Verletzung schützen will.<br />
Snowboardfahrer, die keinen Handgelenkschutz tragen, begründen dies hauptsächlich damit keinen<br />
zu benötigen. Diese Aussage könnte mit einem Informationsdefizit zu begründen sein. Eventuell<br />
wissen diese Snowboardfahrer nicht, dass Handgelenk sowie Unterarm be<strong>im</strong> Snowboardfahren zu<br />
den am häufigsten verletzten Körperpartien gehören und daher ein Schutz sinnvoll ist.<br />
3.3 Prädiktoren für das Tragen respektive Nicht-Tragen<br />
Der bivariate Vergleich zwischen den Gruppen der Träger eines Handgelenkschutzes und der<br />
Nicht-Träger lieferte Hinweise auf die Faktoren, welche die Entscheidung, be<strong>im</strong> Snowboardfahren<br />
einen Handgelenkschutz zu tragen, beeinflussen könnten. Die beiden Gruppen unterscheiden sich<br />
bezüglich aller Einstellungsfragen. Bei der Variablengruppe „Fahrmotiv“ waren drei Items signifikant<br />
unterschiedlich. Zudem konnte bei den Variablen „Altersklasse“, „Fahrniveau“ sowie „Snowboardtage<br />
pro Jahr“ ein signifikanter Unterschied festgestellt werden.<br />
Das Vorgehen bei der multivariaten Analyse war äquivalent zu jenem be<strong>im</strong> Helm.<br />
Betrachtet man die <strong>im</strong> multivariaten Modell nicht berücksichtigten Variablen, lässt sich Folgendes<br />
festhalten:<br />
• Die Einstellung „ein Handgelenkschutz reduzieren das Freiheitsgefühl“ hat keinen wesentlichen<br />
Einfluss auf das Tragverhalten. Der Begriff Freiheitsgefühl ist stark subjektiv geprägt, was die<br />
Interpretation dieses Resultats erschwert.<br />
• „Ein Handgelenkschutz ist zu teuer“ ist eine Einstellung, welche das Tragen eines Handgelenkschutzes<br />
unwesentlich beeinflusst. Der Preis spielt also eine untergeordnete Rolle. Dies sollte<br />
bei Präventionsmassnahmen beachtet werden.
86 Diskussion<br />
• Der Zweifel an der Schutzwirkung scheint nicht ursächlich mit dem Nicht-Tragen eines Handgelenkschutzes<br />
verbunden zu sein. Dementsprechend kann durch das blosse Aufzeigen der Tatsache,<br />
dass ein Schutz Handgelenkverletzungen vermeiden hilft, die Tragquote nicht erhöht<br />
werden.<br />
• Die Fahrmotive „Lernen“, „Fahren um Sport zu treiben“ und „Fahren um an der frischen Luft<br />
zu sein“ beeinflussen die Tragquote des Handgelenkschutzes nicht entscheidend. Im Gegensatz<br />
zu den Gründen für das Helmtragen ist das Fahrmotiv „Lernen“ hier also unbedeutend. Das<br />
könnte damit begründet werden, dass fortgeschrittene Snowboardfahrer signifikant die höchste<br />
Tragquote haben. Bei den Fortgeschrittenen spielt das Lernen, <strong>im</strong> Gegensatz zu den Anfängern<br />
und den Könnern, eine untergeordnete Rolle.<br />
Die in der multivariaten Analyse identifizierten Prädiktoren führen zu folgenden Interpretationen:<br />
• Alter und Fahrniveau sind signifikante Prädiktoren. Bei beiden besteht jedoch keine „Dosis-Wirkung-<br />
Beziehung“. Jüngere und ältere Personen haben ungefähr eine doppelte Wahrscheinlichkeit einen<br />
Handgelenkschutz zu tragen. Fortgeschrittene haben zudem eine höhere Tragwahrscheinlichkeit<br />
als Anfänger und Könner. Dies ergibt in beiden Fällen tendenziell einen U-förmigen Zusammenhang.<br />
Aber aufgrund der sich überschneidenden Konfidenzintervalle der Variablenkategorien kann<br />
keine eindeutige Interpretation vorgenommen werden. Die Analyse zeigt zwar, dass das Alter<br />
ein wichtiger Einflussfaktor ist, es ist jedoch nicht eindeutig, welche Alterskategorie wo steht.<br />
• Die Einstellung ist ein wichtiger Prädiktor für das Tragen eines Schutzes. Die Wahrscheinlichkeit,<br />
einen Handgelenkschutz zu tragen, ist fast zehn Mal höher, wenn er nicht als unbequem<br />
eingeschätzt wird. Es ist dementsprechend wichtig, dass ein Handgelenkschutz bequem konstruiert<br />
ist und die <strong>Schneesport</strong>ler auch davon überzeugt werden können.<br />
• Die Einstellung, bei vorsichtigem Fahren keinen Schutz zu benötigen, beeinflusst die Tragquote<br />
negativ. Die Meinung, keinen Schutz zu benötigen, scheint bei einem grossen Teil der <strong>Schneesport</strong>ler<br />
noch relativ stark verankert zu sein. Sie haben das Gefühl, sich selbst, den Fahrstil und<br />
die Umwelt so weit <strong>im</strong> Griff zu haben, dass das Verletzungsrisiko auf ein Min<strong>im</strong>um reduziert<br />
werden kann.<br />
• Eine Unfallerfahrung <strong>im</strong> letzten Jahr geht mit einer erhöhten Tragquote einher. Wahrscheinlich<br />
fördert ein Unfall die Einsicht, dass das Tragen eines Schutzes in jeder Situation sinnvoll ist.
Diskussion 87<br />
4. Tragen anderer Schutzartikel<br />
Die meisten Personen, die einen Rückenschutz tragen, sind Snowboardfahrer. Das ist wahrschein-<br />
lich damit zu begründen, dass mehr Snowboardfahrer als Skifahrer in der Halfpipe fahren oder über<br />
Hindernisse springen. Das Risiko einer Rückenverletzung ist dabei grösser als be<strong>im</strong> konventionel-<br />
len Fahren auf der Piste, was den Snowboardfahrern anscheinend bewusst ist. Diese Vermutung<br />
wird von der Tatsache unterstützt, dass die meisten Snowboardfahrer, die einen Rückenschutz tragen,<br />
Könner sind und daher wahrscheinlich auch Sprünge machen. Dazu kommt, dass sich<br />
Snowboardfahrer be<strong>im</strong> Anhalten auf der Piste oft auf den Boden setzen. Dadurch ist der Rücken<br />
stark exponiert, was die Verletzungsgefahr <strong>im</strong> Falle einer Kollision erheblich erhöht. Dieser Gefahr<br />
sind Skifahrer kaum ausgesetzt.<br />
Knieschutze werden ebenfalls vermehrt von Snowboardfahrern getragen. Das könnte damit zu begründen<br />
sein, dass Snowboardfahrer eher auf die Knie stürzen als Skifahrer. Zusätzlich knien Snowboardfahrer<br />
bei einer Pause häufig, was mit Knieschutzen erheblich bequemer und wärmer ist.
88 Schlussfolgerungen und Empfehlungen<br />
VIII. Schlussfolgerungen und Empfehlungen<br />
1. Helm tragen<br />
Die ermittelte Helmtragquote beträgt 14.5 %. Bei den Snowboardfahrern tragen 19.8 % einen<br />
Helm, bei den Skifahrern 13.0 %.<br />
Die Helmtragquote ist <strong>im</strong>mer noch relativ niedrig und bezüglich Alter und Fahrniveau sehr unausgeglichen.<br />
Sie ist nirgends so gross, dass auf eine Förderung verzichtet werden kann. Es ist also<br />
richtig, mit zukünftigen Präventionsmassnahmen alle Gruppen anzusprechen. Zusätzlich sind zielgruppenorientierte<br />
Programme in Betracht zu ziehen. Eine gezielte Förderung der Helmakzeptanz<br />
bei den Erwachsenen der Altersklassen III<strong>–</strong>V (über 25-Jährige) wäre beispielsweise sinnvoll.<br />
Die Einstellung bezüglich des Helms hat einen bedeutenden Einfluss auf die Tragwahrscheinlichkeit.<br />
Vor allem die Einstellung bezüglich des Tragkomforts ist ein wichtiger Faktor. Die <strong>Schneesport</strong>ler<br />
müssen davon überzeugt werden, dass ein Helm, wenn er passt, bequem ist. Obwohl der<br />
Tragkomfort ein signifikanter Einflussfaktor ist, sind Gründe wie „schwitzen“ und „nicht praktisch<br />
sein“ keine Prädiktoren für das Nicht-Tragen eines Schutzes. Eine Möglichkeit wäre, Helme direkt<br />
auf der Piste testen zu lassen. Ein Helmtesttag könnte mit einem Ski- oder Snowboardtesttag kombiniert<br />
werden. Eine solche Kampagne sollte Überzeugungsarbeit leisten, damit die Einschränkungen<br />
der Freiheit zu Gunsten der Sicherheit angenommen werden.<br />
Die Einstellung, bei vorsichtiger Fahrweise keinen Helm zu benötigen, ist bei einem grossen Teil<br />
der <strong>Schneesport</strong>ler stark verankert. Sie sollten deshalb davon überzeugt werden, dass ein Unfall nur<br />
begrenzt durch Anpassen des eigenen Verhaltens verhindert werden kann.<br />
Die Gefahr einer Kopfverletzung wird von den <strong>Schneesport</strong>lern als eher klein bewertet. Es gilt also,<br />
in Kampagnen zum Helmtragen die Risikowahrnehmung zu schärfen. Umfassende Informationen<br />
bezüglich Unfall- und Verletzungsrisiken wären demnach sinnvoll. Zusätzlich sollte eine realistische<br />
Wahrnehmung der persönlichen Fahrkompetenz entwickelt werden.<br />
Dem Helmtragen wird noch verhältnismässig wenig Beachtung geschenkt. Einer der Hauptgründe<br />
für das Nicht-Tragen ist „nicht daran denken“. An diesem Punkt muss angesetzt werden. Von<br />
zentraler Bedeutung ist die Sensibilisierung der <strong>Schneesport</strong>ler für die Schutzmöglichkeit. Das<br />
heisst, an der bestehenden Kampagne der bfu „Enjoy sport <strong>–</strong> protect yourself“ soll festgehalten<br />
werden.
Schlussfolgerungen und Empfehlungen 89<br />
Die Situation ist momentan günstig, um die <strong>Schneesport</strong>ler vom Helmtragen zu überzeugen.<br />
13.3 % der Ski- und Snowboardfahrer haben während der Befragung erwähnt, dass sie keinen tragen,<br />
weil sie keinen haben. In dieser Gruppe haben sich schon einige Gedanken über den Helmkauf gemacht,<br />
aber bisher noch keinen gekauft. Hier liegt ein grosses Potenzial für die angestrebte Steigerung<br />
der Helmtragquote.<br />
Der Preis hat keinen prädiktorischen Wert für das Helmtragen. Demnach scheint eine Preisreduktion<br />
als Präventionsmassnahme wenig Sinn zu machen. Eine Analyse der Marketingwirkung einer<br />
solchen Aktion müsste aber vorerst durchgeführt werden, um diese Aussage zu bestätigen.
90 Schlussfolgerungen und Empfehlungen<br />
2. Handgelenkschutz tragen<br />
Die Schlussfolgerungen beziehen sich nur auf Snowboardfahrer.<br />
Der Handgelenkschutz ist der am häufigsten getragene Schutz. Die Tragquote ist mit 36.9 % auch<br />
schon relativ hoch. Es sind aber noch Defizite <strong>im</strong> Wissen um seine Funktion zu beheben.<br />
Anfänger haben ein erhöhtes Risiko für Handgelenkverletzungen. Die am meisten gefährdete<br />
Gruppe der Anfänger hat aber paradoxerweise die geringste Tragquote. Von Anfängern wird der<br />
Grund „habe noch nie daran gedacht“ für das Nicht-Tragen eindeutig am häufigsten genannt. Da<br />
herrscht eine Informationslücke, die angegangen werden muss. Eine Möglichkeit wäre die Zusammenarbeit<br />
mit Snowboardschulen. Es sollte vor allem in Anfängerklassen über die Möglichkeit des<br />
Schutzes informiert werden und eventuell die Möglichkeit bestehen, einen solchen für einen Tag zu<br />
testen. Zusätzlich sollten die Snowboardfahrer allgemein für das Tragen eines Handgelenkschutzes<br />
sensibilisiert werden, beispielsweise mit einer Plakatkampagne.<br />
Die Einstellung hat einen bedeutenden Einfluss auf die Tragwahrscheinlichkeit. Die Argumente,<br />
keinen Schutz zu brauchen und so vorsichtig zu fahren, dass keine Stütze notwendig ist, sind noch<br />
weit verbreitet. Durch Informationen <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong>gebiet könnten die <strong>Schneesport</strong>ler direkt vor<br />
Ort auf die bestehenden Risiken aufmerksam gemacht und auf die Zweckmässigkeit der Handgelenkschützer<br />
hingewiesen werden.<br />
Die Meinung bezüglich des Tragkomforts ist zentral und beeinflusst das Tragverhalten bedeutend.<br />
Snowboardfahrende müssen deshalb davon überzeugt werden, dass ein Handgelenkschutz nicht unbequem<br />
sein muss, wenn er passt. Wichtig ist, dass verschiedene Formen konstruiert werden, damit<br />
jede Person einen passenden und bequemen Schutz findet.<br />
Die durchgeführten, statistischen Analysen haben ergeben, dass das Tragverhalten nicht unmittelbar<br />
von der Überzeugung der Sporttreibenden best<strong>im</strong>mt wird, ob der Schutz wirksam sei oder<br />
nicht. Dies hängt wohl damit zusammen, dass die Überzeugung bezüglich der Schutzwirkung eine<br />
wichtige Grundvoraussetzung, aber keine hinreichende Bedingung für das Tragen eines Handgelenkschutzes<br />
darstellt. Dementsprechend ist es <strong>im</strong> Rahmen der Präventionsarbeit sinnvoll, der<br />
subjektiven Wirksamkeitseinschätzung der Leute Beachtung zu schenken. Die Meinung, dass ein<br />
Handgelenkschutz nichts nützt oder gar schaden kann, ist relativ weit verbreitet. Dieser Unsicherheit<br />
sollte mit gezielten Informationen aus Fachkreisen begegnet werden.<br />
Die Vielfalt verschiedener Protektoren auf dem Markt kann die Käuferschaft stark verunsichern<br />
oder sogar vom Kauf abhalten. Zudem haben einige Handgelenkstützen keine opt<strong>im</strong>ale Schutzwirkung.<br />
Eine Euro-Norm, wie sie für Skihelme existiert, wäre deshalb sinnvoll, um den Kauf<br />
eines geeigneten, den Qualitätsanforderungen entsprechenden Handgelenkschutzes zu erleichtern.
Schlussfolgerungen und Empfehlungen 91<br />
3. Tragen anderer Schutzartikel<br />
Die Tragquoten von weiteren Schutzartikeln ausser Helm und Handgelenkschutz waren wesentlich<br />
tiefer. Der Rückenschutz mit 4.8 % sowie der Knieschutz mit 4.1 % werden noch am häufigsten<br />
getragen.<br />
Der Rückenschutz gehört zur Ausrüstung von Sportlern, die be<strong>im</strong> Ski- oder Snowboardfahren Ma-<br />
növer in der Luft vollführen und Gefahr laufen, auf die künstlichen Hindernisse, die sie befahren,<br />
oder auf andere harte Objekte wie Felskanten oder Ähnliches zu stürzen. Nur ein geringer Anteil<br />
der relativ hohen Anzahl von Schultergürtel- und Oberarmverletzungen kann mit einem Rü-<br />
ckenschutz verhindert werden, auch wenn ein Teil davon den Schulterbereich abdeckt. Schulter-<br />
verletzungen sind häufig Luxationen oder Rupturen und nicht Kontusionen und haben ihre Ursache<br />
in Kräften, die auf den Arm wirken, der als langer Hebel die Kraft auf das Schultergelenk überträgt.<br />
Das Tragen eines Rückschutzes ist für Einsteiger nicht dringend notwendig.<br />
Ein Knieschutz hingegen ist insbesondere für Anfänger wichtig. Bei den häufigen Stürzen in der<br />
Anfangsphase des Lernens fällt ein Snowboardfahrer sehr oft auf die Knie. Mangels gutem Gleichgewichtsvermögen<br />
wird er sich auch in Fahrpausen meist auf die Knie fallen lassen. Hier kann ein<br />
Knieschutz einerseits als Wärmeisolator wirken, andererseits die Hemmung für das Fallen auf die<br />
Knie reduzieren. Ein Anfänger, den die Knie vom vielen Stürzen ohne Knieschutz schmerzen, wird<br />
zum Vermeiden eines weiteren Aufpralles auf die Knie eher die Hände zum Auffangen des Falls<br />
einsetzen. Dies birgt aber eine deutlich höhere Gefahr für schwere Handgelenkverletzungen.
92 Schlussfolgerungen und Empfehlungen<br />
4. Fazit<br />
Dem Helmtragen wird noch verhältnismässig wenig Beachtung geschenkt. Einer der Hauptgründe<br />
für das Nicht-Tragen ist „nicht daran denken“. An diesem Punkt muss angesetzt werden. Von zentraler<br />
Bedeutung ist die Sensibilisierung der <strong>Schneesport</strong>ler für die Schutzmöglichkeit. Das heisst,<br />
an der bestehenden bfu-Kampagne „Enjoy sport <strong>–</strong> protect yourself“ soll festgehalten werden.<br />
Auch die Tragquote des Handgelenkschutzes be<strong>im</strong> Snowboardfahren ist insbesondere in der<br />
Gruppe der Anfänger noch sehr tief. Gewichtige Gründe sind, wie be<strong>im</strong> Helmtragen, die fehlende<br />
Kenntnis der protektiven Wirkung oder die Fehleinschätzung der Eigenschaften des entsprechenden<br />
Schutzartikels.<br />
Die Situation ist momentan günstig, um die <strong>Schneesport</strong>ler vom Helmtragen zu überzeugen. Es<br />
kann mit adäquaten Massnahmen in der jeweiligen Zielgruppe eine deutliche Steigerung der Tragquote<br />
der <strong>Schutzausrüstung</strong> erzielt werden.
Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract 93<br />
IX. ZUSAMMENFASSUNG / RÉSUMÉ / RIASSUNTO / ABSTRACT<br />
1. <strong>Persönliche</strong> <strong>Schutzausrüstung</strong> <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong>: <strong>Erhebung</strong> des Tragverhaltens<br />
und der Traggründe<br />
1.1 Einleitung und Zielsetzung<br />
Ski- und Snowboardfahren gehören zu den beliebtesten sportlichen Aktivitäten der Schweizerinnen<br />
und Schweizer. Schätzungsweise 3.3 Millionen in der Schweiz wohnhafte Personen geben an, min-<br />
destens einmal pro Jahr Ski, 0.9 Millionen Snowboard zu fahren. Dabei verletzen sich total 67'000<br />
<strong>Schneesport</strong>ler so schwer, dass sie von einem Arzt behandelt werden müssen. Diese hohe Unfallzahl<br />
zeigt deutlich, dass Unfallverhütung für alle Beteiligten <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong>, also für Tourismusfachleute,<br />
Seilbahnunternehmungen, <strong>Schneesport</strong>verbände, Lehrpersonen und auch für die Schweizerische<br />
Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu eine prioritäre Aufgabe sein muss.<br />
Die bfu will eine fundierte Grundlage für eine wirkungsvolle Präventionskampagne schaffen, die<br />
das Ziel hat, <strong>Schneesport</strong>ler zum Tragen eines Skihelms und Snowboarder zum Tragen eines<br />
Handgelenkschutzes zu bewegen. Die vorliegende Studie wurde mit dem Ziel durchgeführt, erstmalig<br />
in der Schweiz die Häufigkeit sowie die Gründe und die Prädiktoren für das Tragen respektive<br />
Nicht-Tragen der persönlichen <strong>Schutzausrüstung</strong> zu ermitteln. Der vorliegende Bericht ist der<br />
zweite Teil einer dreiteiligen Studie.<br />
In einer ersten separat veröffentlichten Arbeit wird dargestellt, welche Schutzartikel be<strong>im</strong> Ski- und<br />
Snowboardfahren sinnvollerweise getragen werden sollen und welche konstruktiven Anforderungen<br />
ein Snowboardhelm respektive ein Handgelenkschutz für das Snowboarden zu erfüllen hat<br />
(Brügger, 2004).<br />
Im dritten veröffentlichten Bericht wird dargestellt, welche Aspekte der Unfallverhütung <strong>im</strong><br />
<strong>Schneesport</strong> in der Ausbildung der Lehrpersonen (Experten, Leiter, Lehrer u. a.) effektiv vermittelt<br />
werden, wie vorbildlich sich Ausbildende be<strong>im</strong> Unterrichten verhalten und wie gründlich die Unfallprävention<br />
<strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong> in den Lehrmitteln der Ausbildungsinstitutionen behandelt wird<br />
(Brügger, Sulc, Walter & Schild, 2004).
94 Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract<br />
1.2 Unfallgeschehen und Wirksamkeit der <strong>Schutzausrüstung</strong><br />
Im Jahr 2002 verunfallten 290'000 in der Schweiz wohnhafte Personen be<strong>im</strong> Sporttreiben, davon<br />
42'000 be<strong>im</strong> Ski- und 25'000 be<strong>im</strong> Snowboardfahren. Be<strong>im</strong> Skifahren wird am häufigsten das Knie<br />
verletzt, be<strong>im</strong> Snowboardfahren sind es der Schultergürtel und der Oberarm. Ca. 15 % der Ski- und<br />
Snowboardfahrenden verletzen sich am Kopf oder Hals. Be<strong>im</strong> Snowboardfahren beträgt der Anteil<br />
der Handgelenkverletzungen mindestens 20 %.<br />
Ein Sportunfall verursacht durchschnittlich Kosten von ca. SFr. 12'500.<strong>–</strong>. Hochgerechnet sind das<br />
für die Sportarten Ski- und Snowboardfahren zusammen jährlich gut SFr. 800 Mio. an volkswirt-<br />
schaftlichen Kosten, was die Bedeutung von Massnahmen zur Reduktion von Unfällen <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong><br />
aufzeigt.<br />
Um sich gegen Verletzungen zu schützen, sind für Snowboard- und Skifahrende neben dem Helm<br />
Schutzartikel für verschiedene andere Körperteile auf dem Markt. Mit Handgelenk-, Ellbogen-,<br />
Knie- und Hüftschützern werden vor allem die grossen Gelenke gepolstert, aber auch für den Rücken<br />
und das Steissbein existieren entsprechende Schutzartikel.<br />
Beinahe alle Fachleute sind sich einig, dass das Tragen eines Helms be<strong>im</strong> Ski- und Snowboardfahren<br />
sowie eines Handgelenkschutzes be<strong>im</strong> Snowboardfahren einen bedeutenden Anteil der<br />
Verletzungen verhindern könnte.<br />
Qualitativ gute Studien zur Wirkung dieser Protektoren wurden erst in den letzten drei Jahren publiziert.<br />
Mehrere belegen, dass ein Handgelenkschutz be<strong>im</strong> Snowboardfahren die Mehrzahl der<br />
Verletzungen verhindern kann, ohne dass mit einer Häufung von Verletzungen anderer Teile des<br />
Arms oder der Hand gerechnet werden muss. Auch zur protektiven Wirkung des Helms wurden<br />
Studien mit grossen Stichproben in renommierten wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht.<br />
Hingegen konnte bisher noch keine Aussage darüber gemacht werden, wie gross der Anteil der<br />
Kopfverletzungen ist, der mit dem konsequenten Tragen des Helms verhindert werden könnte. In<br />
einigen Studien wird mit analogen Überlegungen wie be<strong>im</strong> Radfahren argumentiert. Dabei wird je<br />
nach Studie dem Helm ein Verhinderungspotenzial von bis zu 85 % der Verletzungen des vom<br />
Helm geschützten Kopfbereichs attestiert. Zur Wirksamkeit anderer Schutzartikel sind bisher noch<br />
keine Resultate vorhanden, die eine verlässliche Aussage erlauben würden.<br />
1.3 Methode und Vorgehen<br />
In 20 Wintersportorten wurden 3'478 Ski- und Snowboardfahrende zur Best<strong>im</strong>mung der Helmtragquote<br />
beobachtet, dazu wurden in einer Kurzbefragung 1'589 <strong>Schneesport</strong>ler zur Traghäufigkeit
Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract 95<br />
anderer Schutzartikel interviewt sowie 1'589 weitere <strong>Schneesport</strong>ler in einer etwas ausführlicheren<br />
Umfrage nach ihren Gründen für das Tragen respektive Nicht-Tragen der <strong>Schutzausrüstung</strong> be-<br />
fragt.<br />
1.4 Helm tragen <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong><br />
Aus den Beobachtungszahlen wurde eine Helmtragquote von 14.5 % für alle <strong>Schneesport</strong>ler errechnet:<br />
Be<strong>im</strong> Skifahren beträgt sie 13.0 %, be<strong>im</strong> Snowboardfahren 19.8 %. In der Altersklasse der bis 17-Jäh-<br />
rigen hat es am meisten Helmträger (be<strong>im</strong> Skifahren 54.3 %, be<strong>im</strong> Snowboardfahren 20.0 %). Mit<br />
zunehmendem Alter n<strong>im</strong>mt die Tragquote kontinuierlich ab. So schützen sich nur 1.0 % der 46- bis<br />
64-jährigen Ski- und 11.2 % der Snowboardfahrenden dieser Altersklasse mit einem Helm, Männer<br />
(15.5 %) etwas häufiger als Frauen (12.8 %).<br />
1.4.1 Faktoren für das Tragen resp. Nicht-Tragen<br />
Eine multiple logistische Regressionsanalyse konnte folgende Variabeln als bedeutend für die<br />
Wahrscheinlichkeit des Helmtragens identifizieren:<br />
Demographische Variabeln<br />
Alter und Geschlecht: Alter und Geschlecht sind signifikante Prädiktoren für das Tragen eines<br />
Helms: Junge Ski- und Snowboardfahrende tragen häufiger einen Helm als ältere und Männer häu-<br />
figer als Frauen. Snowboardfahrende benutzen ihn zwar häufiger als Skifahrende, die Sportart ist<br />
jedoch kein signifikanter Prädiktor dafür. Bei der zufällig ausgewählten Stichprobe haben also Alter<br />
und Geschlecht einen entscheidenden Einfluss auf die unterschiedliche Tragquote bei den zwei<br />
Sportarten Ski- und Snowboardfahren.<br />
Kompetenzbezogene Variabeln<br />
Fahrniveau: Fortgeschrittene tragen häufiger einen Helm als Anfänger oder Könner.<br />
Ausbildung: <strong>Schneesport</strong>ler, die bereits einmal eine Ausbildung in den Sportarten Ski- oder Snow-<br />
boardfahren besucht haben, schützen sich häufiger mit einem Helm als Sportler ohne entspre-<br />
chende Ausbildung.<br />
Fahrmotiv: Leute, die sich fahrtechnisch verbessern wollen, benutzen häufiger einen Helm als Per-<br />
sonen, für die dieses Motiv nicht gilt.<br />
Unfallbezogene Variabeln<br />
Erfahrung mit Verletzung: Eigene Erfahrungen mit einer Verletzung als Folge eines Unfalls <strong>im</strong><br />
<strong>Schneesport</strong> führen dazu, häufiger einen Helm zu tragen.
96 Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract<br />
Verletzungsangst: Es ist plausibel, dass die meisten <strong>Schneesport</strong>ler angeben, zum Schutz vor einer<br />
Verletzung einen Helm zu tragen. Als Grund für das Nicht-Tragen wird am häufigsten genannt,<br />
keinen Helm zu brauchen, da keine Risiken eingegangen würden.<br />
Variabeln der Einstellung<br />
Die Einstellung bezüglich der Eigenschaften des Helms ist wohl der bedeutendste Einflussfaktor<br />
für die Tragwahrscheinlichkeit.<br />
Tragkomfort: Vor allem die Beurteilung des Tragkomforts ist ein wichtiger Faktor. Personen, die<br />
keinen Helm tragen, sind überzeugt, dass ein solcher sehr unbequem sein muss. Helmträger hingegen<br />
sind mit dem Komfort mehrheitlich zufrieden.<br />
Nutzlosigkeit: Die Einstellung, bei vorsichtiger Fahrweise keinen Helm zu benötigen, ist bei einem<br />
grossen Teil der <strong>Schneesport</strong>ler stark verankert.<br />
Freiheitsgefühl: Helmtragende fühlen sich in ihrer Freiheit nicht eingeschränkt. Personen, die keinen<br />
Helm tragen, nehmen jedoch an, dass der Helm ihr Freiheitsgefühl einschränken würde.<br />
Als unbedeutend für das Helmtragverhalten haben sich folgende Variablen erwiesen: Sportart (Skivs.<br />
Snowboardtage) / Sprachregion / Fahrerfahrung (<strong>im</strong> Sinne der Anzahl Wintersaisons und<br />
<strong>Schneesport</strong>tage pro Jahr) / Fahrmotive wie Erholung, soziale Kontakte, Wetteifern, Suche nach<br />
Grenzerfahrung, Spass, sportliche Betätigung und frische Luft / Unfallerfahrungen ausserhalb des<br />
<strong>Schneesport</strong>s / Beurteilung der Schutzwirkung, der Ästethik und der Kosten des Helms.<br />
1.4.2 Mögliche Massnahmen<br />
Die <strong>Schneesport</strong>ler müssen davon überzeugt werden, dass ein individuell angepasster Helm bequem<br />
ist. Eine sinnvolle Massnahme wäre, Helme direkt auf der Piste testen zu lassen. Ein Helmtesttag<br />
könnte mit einem Ski- oder Snowboardtesttag kombiniert werden. Zudem sollte Überzeugungsarbeit<br />
geleistet werden, damit eine allfällige Einschränkung der Freiheit zu Gunsten der Sicherheit<br />
akzeptiert wird.<br />
13.3 % der Ski- und Snowboardfahrenden haben bei der Befragung erwähnt, dass sie keinen Helm tragen,<br />
weil sie noch keinen besitzen. In dieser Gruppe haben sich schon einige Gedanken über einen<br />
Helmkauf gemacht. Hier liegt ein grosses Potenzial für die angestrebte Steigerung der Helmtragquote.<br />
Der Preis hat keinen Einfluss auf das Helmtragen. Demnach scheint eine Preisreduktion als Präventionsmassnahme<br />
wenig Sinn zu machen. Eine Analyse der Marketingwirkung einer solchen<br />
Aktion müsste aber zuerst durchgeführt werden, um diese Aussage mit Sicherheit zu bestätigen.
Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract 97<br />
1.5 Handgelenkschutz tragen be<strong>im</strong> Snowboardfahren<br />
Die Tragquote des Handgelenkschutzes be<strong>im</strong> Snowboardfahren liegt bei 36.9 %. Am häufigsten<br />
benutzt ihn <strong>–</strong> wie schon den Helm <strong>–</strong> mit 45.0 % die Altersklasse der bis 17-Jährigen.<br />
1.5.1 Faktoren für das Tragen respektive Nicht-Tragen<br />
Aus der Analyse mit multipler logistischer Regression zeigen sich die entscheidenden Faktoren für<br />
das Tragen respektive Nicht-Tragen eines Handgelenkschutzes. Dabei werden beinahe dieselben<br />
Gründe genannt wie für das Helmtragen.<br />
Demographische Variabeln<br />
Alter: Die unter 17-Jährigen und die über 46-Jährigene tragen häufiger einen Handgelenkschutz als<br />
die <strong>Schneesport</strong>ler <strong>im</strong> Alter von 18 bis 45 Jahren.<br />
Kompetenzbezogene Variabeln<br />
Fahrniveau: Anfänger haben ein erhöhtes Risiko für Handgelenkverletzungen. Obwohl sie die am<br />
meisten gefährdete Gruppe sind, weisen sie paradoxerweise die geringste Tragquote auf. Im Ge-<br />
gensatz zum Helm sind es hier die Fortgeschrittenen, die öfters einen Handgelenkschutz tragen, Könner<br />
und Wettkampffahrer benutzen ihn hingegen seltener.<br />
Fahrmotiv<br />
Erholung: Snowboardfahrende, die als Motiv für das Fahren „Erholung“ angeben, tragen häufiger einen<br />
Handgelenkschutz.<br />
Unfallbezogene Variabeln<br />
Erfahrung mit Verletzung: Wer schon mal einen Unfall <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong> erlitten hat, trägt eher einen<br />
Handgelenkschutz.<br />
Variabeln der Einstellung<br />
Die Einstellung in Bezug auf die Eigenschaften eines Handgelenkschutzes hat einen bedeutenden<br />
Einfluss auf die Tragwahrscheinlichkeit.<br />
Tragkomfort: Träger eines Handgelenkschutzes beurteilen ihn nicht als unbequem. Nicht-Träger<br />
hingegen sind überzeugt, dass ein solcher unbequem ist.<br />
Notwendigkeit: Die Meinung, bei vorsichtigem Fahren keinen Schutz zu benötigen, beeinflusst das<br />
Tragverhalten negativ.
98 Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract<br />
Als unbedeutend für das Tragen bzw. Nicht-Tragen eines Handgelenkschutzes haben sich folgende<br />
Faktoren gezeigt: Geschlecht / Sprachregion / Snowboard-Kategorie (Hard- vs Soft-Boots) / Ausbildung<br />
<strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong> / Fahrerfahrung (<strong>im</strong> Sinne der Anzahl Snowboardsaisons und Snowboardtage<br />
pro Jahr) / Fahrmotive wie soziale Kontakte, Lernen, Wetteifern, Suche nach Grenzerfahrung,<br />
Spass, sportliche Betätigung und frische Luft / Unfallerfahrung ausserhalb des <strong>Schneesport</strong>es / Einschätzung<br />
des allfälligerweise beeinträchtigten Freiheitsgefühls / Beurteilung der Schutzwirkung<br />
und der Kosten des Handgelenkschutzes.<br />
1.5.2 Mögliche Massnahmen<br />
Anfänger nennen als Grund für das Nicht-Tragen eindeutig am häufigsten „habe noch nie daran<br />
gedacht“. Diese Informationslücke gilt es zu schliessen. Durch Informationen <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong>gebiet<br />
könnten die <strong>Schneesport</strong>ler direkt vor Ort auf die bestehenden Risiken aufmerksam gemacht und<br />
auf die Zweckmässigkeit des Schutzes hingewiesen werden. Eine Option wäre die Zusammenarbeit<br />
mit Snowboardschulen. Es sollte vor allem in Anfängerklassen über den Sinn des Schutzes informiert<br />
und eventuell die Möglichkeit geboten werden, einen solchen für einen Tag zu testen. Zusätzlich<br />
sollten die Snowboardfahrenden allgemein für das Tragen eines Handgelenkschutzes sensibilisiert<br />
werden, beispielsweise mit einer Plakatkampagne.<br />
Die Meinung bezüglich des Tragkomforts beeinflusst das Tragverhalten bedeutend. Snowboardfahrende<br />
müssen deshalb davon überzeugt werden, dass ein Handgelenkschutz nicht unbequem<br />
sein muss, wenn er passt. Wichtig ist, dass verschiedene Formen konstruiert werden, damit jede<br />
Person einen passenden und bequemen Schutz findet.<br />
Die durchgeführten, statistischen Analysen haben ergeben, dass das Tragverhalten nicht unmittelbar<br />
von der Überzeugung der Sporttreibenden best<strong>im</strong>mt wird, ob der Schutz wirksam sei oder<br />
nicht. Dies hängt wohl damit zusammen, dass die Überzeugung bezüglich der Schutzwirkung eine<br />
wichtige Grundvoraussetzung, aber keine hinreichende Bedingung für das Tragen eines Handgelenkschutzes<br />
darstellt. Dementsprechend ist es <strong>im</strong> Rahmen der Präventionsarbeit sinnvoll, der<br />
subjektiven Wirksamkeitseinschätzung der Leute Beachtung zu schenken. Die Meinung, dass ein<br />
Handgelenkschutz nichts nützt oder gar schaden kann, ist relativ weit verbreitet. Dieser Unsicherheit<br />
sollte mit gezielten Informationen aus Fachkreisen begegnet werden.<br />
Die Vielfalt verschiedener Protektoren auf dem Markt kann die Käuferschaft stark verunsichern<br />
oder sogar vom Kauf abhalten. Zudem haben einige Handgelenkstützen keine opt<strong>im</strong>ale Schutzwirkung.<br />
Eine Euro-Norm, wie sie für Helme existiert, wäre deshalb sinnvoll, um den Kauf eines<br />
geeigneten, den Qualitätsanforderungen entsprechenden Handgelenkschutzes zu erleichtern.
Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract 99<br />
Im bfu-Report 54 „Helm und Handgelenkschutz <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong>: Wirkung und Anforderungen“<br />
(Brügger, 2004) wird detailliert auf konstruktive Aspekte dieser Schutzartikel eingegangen.<br />
1.6 Häufigkeit des Tragens weiterer Schutzartikel <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong><br />
Die Tragquote weiterer Schutzartikel ist wesentlich tiefer. Der Rückenschutz mit 4.8 % sowie der<br />
Knieschutz mit 4.1 % werden noch am häufigsten getragen.<br />
Der Rückenschutz gehört zur Ausrüstung von Sportlern, die be<strong>im</strong> Ski- oder Snowboardfahren Ma-<br />
növer in der Luft vollführen und Gefahr laufen, auf die künstlichen Hindernisse, die sie befahren,<br />
oder auf andere harte Objekte wie Felskanten oder Ähnliches zu stürzen. Nur ein geringer Anteil<br />
der relativ hohen Anzahl von Schultergürtel- und Oberarmverletzungen kann mit einem Rückenschutz<br />
verhindert werden, auch wenn ein Teil davon den Schulterbereich abdeckt. Das Tragen eines<br />
Rückschutzes ist für Einsteiger nicht dringend notwendig.<br />
Ein Knieschutz hingegen ist insbesondere für Anfänger wichtig. Bei den häufigen Stürzen in der<br />
Anfangsphase des Lernens fällt ein Snowboardfahrer sehr oft auf die Knie. Mangels gutem Gleichgewichtsvermögen<br />
wird er sich auch in Fahrpausen meist auf die Knie fallen lassen. Hier kann ein<br />
Knieschutz einerseits als Wärmeisolator wirken, andererseits die Hemmung für das Fallen auf die<br />
Knie reduzieren. Ein Anfänger, den die Knie vom vielen Stürzen ohne Knieschutz schmerzen, wird<br />
zum Vermeiden eines weiteren Aufpralles eher die Hände zum Auffangen einsetzen. Dies birgt<br />
aber eine deutlich höhere Gefahr für schwere Handgelenkverletzungen.<br />
1.7 Schlussfolgerungen und Empfehlungen<br />
Dem Helmtragen wird noch verhältnismässig wenig Beachtung geschenkt. Einer der Hauptgründe<br />
für das Nicht-Tragen ist „nicht daran denken“. Auch die Tragquote des Handgelenkschutzes be<strong>im</strong><br />
Snowboardfahren ist insbesondere in der Gruppe der Anfänger noch sehr tief. Gewichtige Gründe<br />
sind, wie be<strong>im</strong> Helmtragen, die fehlende Kenntnis der protektiven Wirkung oder die Fehleinschätzung<br />
der Eigenschaften des entsprechenden Schutzartikels. Von zentraler Bedeutung ist also die<br />
Sensibilisierung der <strong>Schneesport</strong>ler für die Schutzmöglichkeiten. Es kann davon ausgegangen werden,<br />
dass mit der Informations- und Sensibilisierungskampagne „Enjoy sport <strong>–</strong> protect yourself“<br />
der bfu mehr <strong>Schneesport</strong>ler zum Tragen des Skihelms respektive des Handgelenkschutzes an<strong>im</strong>iert<br />
werden können. Im Rahmen dieser Kampagne werden <strong>Schneesport</strong>ler die Gelegenheit haben,<br />
gleich auf der Piste Skihelme zu testen. Auf eine ähnliche Aktion zum Testen von Handschuhen
100 Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract<br />
mit Stabilisierungselement wird noch verzichtet, da bisher auf dem Markt noch kein opt<strong>im</strong>ales Pro-<br />
dukt verfügbar ist, das aktiv gefördert werden kann.<br />
Mit adäquaten Massnahmen bei der jeweiligen Zielgruppe kann auch eine deutliche Steigerung der<br />
Häufigkeit des Tragens anderer Schutzartikel erzielt werden. Anfänger <strong>im</strong> Snowboardfahren sollten<br />
einen Knieschutz tragen. Sie werden am besten über die Ausbildner erreicht und darum soll mit den<br />
<strong>Schneesport</strong>schulen zusammengearbeitet werden. Die Könner auf den Skis oder dem Snowboard<br />
sollten neben den anderen Körperbereichen auch den Rücken schützen. Die direkt Betroffenen oder<br />
deren Bezugspersonen sind Trainer, Sportlehrer oder Experten. In deren Ausbildung soll das<br />
Thema persönliche <strong>Schutzausrüstung</strong> eingehend thematisiert werden. Für die schneesporttreiben-<br />
den Senioren wäre das Tragen eines Hüft- und Steissbeinschutzes zweckmässig. Diese Schutz-<br />
möglichkeit wird ressourcenbedingt vorerst noch nicht aktiv kommuniziert.
Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract 101<br />
2. Equipements de protection individuelle dans la pratique des sports de neige:<br />
qui les porte et pourquoi<br />
2.1 Introduction et objectifs<br />
Le ski et le snowboard font partie des activités sportives les plus prisées en Suisse. 3.3 millions environ<br />
de personnes résidant sur sol helvétique affirment pratiquer le ski et 0.9 million le snowboard<br />
au moins une fois par année. 67'000 sportifs au total se blessent au point de devoir recourir à des<br />
soins médicaux. Ce chiffre montre très clairement que la prévention des accidents est une priorité<br />
touchant tous les milieux concernés, spécialistes du tourisme, entreprises de transport, associations<br />
sportives, enseignants ainsi que le Bureau suisse de prévention des accidents bpa.<br />
Le bpa veut créer les bases permettant de mettre sur pied une campagne de prévention efficace, incitant<br />
les sportifs à porter le casque et les protège-poignets. Le but de la présente étude est de dévoiler,<br />
pour la première fois en Suisse, la fréquence ainsi que les raisons et les variables explicatives<br />
du fait de porter ou non l’équipement de protection individuelle. Le présent rapport est la<br />
deuxième partie d’une étude qui en comporte trois.<br />
Un premier travail publié séparément présente les articles de protection qui devraient logiquement<br />
être portés par les skieurs et snowboarders, ainsi que les exigences auxquelles un casque et un protège-poignets<br />
de snowboard doivent répondre (Brügger, 2004).<br />
Le troisième rapport publié présente les aspects de la prévention des accidents dans les sports de<br />
neige effectivement transmis dans la formation des enseignants (experts, moniteurs, enseignants,<br />
etc.), l’exemplarité avec laquelle les formateurs se comportent pendant leurs cours et le soin avec<br />
lequel la prévention des accidents dans les sports de neige est traité dans le matériel didactique des<br />
institutions formatrices (Brügger, Sulc, Walter & Schild, 2004).<br />
2.2 Accidents et efficacité de l’équipement de protection<br />
En 2002, 290'000 personnes domiciliées en Suisse ont été accidentées en pratiquant un sport, dont<br />
42'000 à ski et 25'000 à snowboard. A ski, ce sont les genoux qui sont le plus souvent blessés; à<br />
snowboard, ce sont la ceinture scapulaire et les bras. Env. 15 % des skieurs et snowboarders se<br />
blessent à la tête ou au cou. A snowboard, la part des blessures au poignet est d’au moins 20 %.<br />
Un accident de sport coûte en moyenne env. Fr. 12'500.<strong>–</strong>. On peut donc est<strong>im</strong>er que pour les types<br />
de sports ski et snowboard pris ensemble, les coûts économiques s’élèvent annuellement à quelque
102 Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract<br />
800 millions de francs, ce qui montre bien l’<strong>im</strong>portance des mesures pour d<strong>im</strong>inuer le nombre<br />
d’accidents dans les sports de neige.<br />
Pour se prémunir contre les blessures, les skieurs et snowboarders disposent, outre le casque,<br />
d’articles de protection pour différentes autres parties du corps. Les protège-poignets, coudières,<br />
genouillères et protège-hanches préservent surtout les grandes articulations, mais on trouve aussi<br />
des articles de protection correspondants pour le dos et le coccyx.<br />
Presque tous les spécialistes s’accordent pour dire que, pour le ski et le snowboard, le port d’un<br />
casque et, pour le snowboard, de protège-poignets, pourrait éviter une part <strong>im</strong>portante des blessures.<br />
C’est seulement au cours des trois dernières années que des études qualitatives fiables sur l’efficacité<br />
de ces protecteurs ont été publiées. Plusieurs d’entre elles prouvent que pour le snowboard, les<br />
protège-poignets permettent d’éviter la plupart des blessures sans qu’il faille s’attendre à une multiplication<br />
de blessures qui toucheraient d’autres parties du bras ou de la main. En ce qui concerne<br />
l’effet protecteur du casque aussi, des études sur des échantillons <strong>im</strong>portants ont été publiées dans<br />
des revues scientifiques renommées. Par contre, il n’a pas encore été possible de dire quelle part<br />
des blessures à la tête pourraient être évitées si le casque était porté de manière conséquente.<br />
Quelques études argumentent avec des raisonnements analogues à ceux concernant le casquecycliste.<br />
Selon les études, le casque présente un potentiel préventif pouvant s’élever jusqu’à 85 %<br />
des blessures des parties de la tête protégées par le casque. En ce qui concerne l’efficacité d’autres<br />
articles de protection, nous ne disposons pas encore de résultats permettant de faire des déclarations<br />
fiables.<br />
2.3 Méthode et approche<br />
Dans 20 stations de sports d’hiver, 3'478 skieurs et snowboarders ont été observés afin de déterminer<br />
le taux de port du casque. De plus, une petite enquête a permis d’interviewer 1'589 sportifs<br />
quant à la fréquence du port d’autres articles de protection, et 1'589 autres sportifs ont répondu à<br />
une enquête quelque peu plus fouillée concernant leurs raisons de porter ou de ne pas porter<br />
l’équipement de protection.<br />
2.4 Port du casque dans les sports de neige<br />
Les chiffres observés ont permis de calculer que, pour l’ensemble des adeptes des sports de neige, le<br />
taux de port du casque est de 14.5 %: il est de 13.0 % pour les skieurs et de 19.8 % pour les snowboarders.<br />
La plupart de ceux qui mettent un casque ont moins de 17 ans (54.3 % chez les skieurs et 20.0 %
Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract 103<br />
chez les snowboarders). Plus on avance en âge, moins on porte le casque. Ainsi, seuls 1.0 % des<br />
skieurs entre 46 et 64 ans et 11.2 % des snowboarders du même âge se protègent au moyen d’un<br />
casque; les hommes (15.5 %) un peu plus fréquemment que les femmes (12.8 %).<br />
2.4.1 Facteurs de port ou de non port<br />
Une analyse de régression logistique multiple a permis d’identifier les variables suivantes comme<br />
significatives pour la probabilité de porter le casque:<br />
Variables démographiques<br />
Âge et sexe: l’âge et le sexe sont des variables explicatives significatives pour le port d’un casque:<br />
les jeunes skieurs et snowboarders portent plus fréquemment un casque que leurs aînés, et les<br />
hommes plus souvent que les femmes. Bien que les snowboarders l’utilisent plus souvent que les<br />
skieurs, le type de sport ne représente pas une variable explicative significative. Dans l’échantillon<br />
choisi au hasard, l’âge et le sexe ont donc une influence décisive sur le taux de port différent dans les<br />
deux types de sport ski et snowboard.<br />
Variables relatives aux compétences<br />
Niveau: ceux qui ont un niveau avancé portent plus souvent un casque que les débutants ou les<br />
champions.<br />
Formation: les sportifs qui ont déjà suivi une fois une formation de ski ou de snowboard se protègent<br />
plus souvent avec un casque que ceux qui n’ont pas suivi une telle formation.<br />
Motifs: ceux qui veulent s’améliorer techniquement utilisent plus souvent un casque que ceux pour<br />
qui ce n’est pas un motif.<br />
Variables relatives aux accidents<br />
Expérience des blessures: l’expérience personnelle de blessures consécutives à un accident de sport<br />
de neige mène à porter un casque plus fréquemment.<br />
Peur des blessures: il est plausible que la plupart des skieurs et des snowboarders disent porter un<br />
casque pour se prémunir de blessures. La raison la plus souvent évoquée pour ne pas porter de casque<br />
est celle d’affirmer ne pas en avoir besoin du fait de ne pas prendre de risques.<br />
Variables relatives à l’opinion sur le casque<br />
L’opinion relative aux propriétés du casque est certainement l’indicateur le plus <strong>im</strong>portant quant à<br />
la probabilité de porter le casque.
104 Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract<br />
Confort: l’appréciation du confort surtout est un facteur <strong>im</strong>portant. Les personnes qui ne portent<br />
pas de casque sont convaincues qu’il doit être très inconfortable. Par contre, ceux qui mettent un<br />
casque sont majoritairement satisfaits de son confort.<br />
Inutilité: l’opinion selon laquelle si on skie ou surfe prudemment, un casque est inutile, est forte-<br />
ment ancrée chez une bonne partie des sportifs.<br />
Sent<strong>im</strong>ent de liberté: ceux qui portent le casque n’ont pas le sent<strong>im</strong>ent que leur liberté est l<strong>im</strong>itée.<br />
Mais les personnes qui ne portent pas de casque supposent qu’il l<strong>im</strong>iterait leur sent<strong>im</strong>ent de liberté.<br />
Les variables suivantes se sont avérées insignifiantes eu égard au port du casque: type de sport<br />
(jours de ski ou de snowboard) / région linguistique / pratique (dans le sens du nombre de saisons et<br />
de jours de sports de neige par année) / motifs comme détente, contacts sociaux, esprit de compétition,<br />
recherche d’expériences extrêmes, plaisir, activité sportive et bon air / expérience d’accident en<br />
dehors des sports de neige / évaluation de l’effet protecteur, de l’esthétique et du prix du casque.<br />
2.4.2 Mesures possibles<br />
Il faut convaincre les skieurs et les snowboarders du fait qu’un casque bien adapté est confortable.<br />
Une mesure judicieuse serait de faire tester les casques directement sur les pistes. Un jour de test de<br />
casques pourrait être combiné avec un jour de test de skis ou de snowboard. Il faudrait aussi faire<br />
preuve de persuasion pour qu’une éventuelle l<strong>im</strong>itation de la liberté soit acceptée au profit de la<br />
sécurité.<br />
Au cours de l’enquête, 13.3 % des skieurs et des snowboarders ont mentionné qu’ils ne mettent pas de<br />
casque parce qu’ils n’en ont pas. Dans ce groupe, certains ont déjà pensé acheter un casque. Ils représentent<br />
un potentiel <strong>im</strong>portant pour augmenter le taux de port du casque ambitionné.<br />
Le prix n’influence pas le port du casque. Par conséquent, un rabais en tant que mesure de prévention<br />
ne semble pas très utile. Mais pour véritablement pouvoir confirmer cette assertion, il faudrait<br />
d’abord faire une analyse de l’effet marketing d’une telle action.<br />
2.5 Port du protège-poignets à snowboard<br />
Le taux de port des protège-poignets à snowboard est de 36.9 %. Comme pour le casque, ce sont<br />
les moins de 17 ans qui les utilisent le plus souvent (45.0 %).
Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract 105<br />
2.5.1 Facteurs de port ou de non port<br />
L’analyse de régression logistique multiple montre les facteurs décisifs de porter ou pas les pro-<br />
tège-poignets. On retrouve pratiquement les mêmes raisons que pour le port du casque.<br />
Variables démographiques<br />
Âge: les moins de 17 ans et les plus de 46 ans portent plus souvent des protège-poignets que les<br />
sportifs dont l’âge est compris entre 18 et 45 ans.<br />
Variables relatives aux compétences<br />
Niveau: les débutants ont un risque accru de blessures aux poignets. Bien qu’ils représentent le<br />
groupe le plus menacé, ils présentent paradoxalement le taux de port le plus bas. Contrairement au<br />
casque, ce sont les avancés qui le plus souvent portent des protège-poignets. Par contre, les cracks<br />
et ceux qui font de la compétition les utilisent plus rarement.<br />
Motifs<br />
Détente: les snowboarders qui motivent leur pratique par le fait que cela les détend portent plus souvent<br />
des protège-poignets.<br />
Variables relatives aux accidents<br />
Expérience des blessures: celui qui a déjà eu un accident de sport de neige a davantage tendance à<br />
porter des protège-poignets.<br />
Variables relatives à l’opinion sur les protège-poignets<br />
L’opinion relative aux propriétés des protège-poignets a une influence significative sur la probabilité<br />
de les mettre.<br />
Confort: ceux qui portent des protège-poignets ne les trouvent pas inconfortables. Par contre, ceux<br />
qui n’en mettent pas sont convaincus qu’ils le sont.<br />
Nécessité: l’opinion selon laquelle si on surfe prudemment, une protection est inutile, influence négativement<br />
le taux de port.<br />
Les variables suivantes se sont avérées insignifiantes eu égard au port des protège-poignets: sexe /<br />
région linguistique / catégorie de snowboard (hard ou soft boots) / formation en sports de neige /<br />
pratique (dans le sens du nombre de saisons et de jours de snowboard par année) / motifs comme<br />
contacts sociaux, apprentissage, esprit de compétition, recherche d’expériences extrêmes, plaisir,<br />
activité sportive et bon air / expérience d’accident en dehors des sports de neige / évaluation de<br />
l’éventuelle entrave au sent<strong>im</strong>ent de liberté / évaluation de l’effet protecteur et du prix des protègepoignets.
106 Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract<br />
2.5.2 Mesures possibles<br />
Clairement, la raison la plus souvent invoquée par les débutants pour ne pas porter de protège-poignets<br />
est de dire qu’ils n’y ont jamais pensé. Il faut donc combler cette lacune au niveau de<br />
l’information. Des informations délivrées dans les stations de ski permettraient de rendre les sportifs<br />
attentifs sur place aux risques existants et à l’utilité des protections. Une option serait de collaborer<br />
avec les écoles de snowboard. L’information sur le sens des protections devrait être faite dans<br />
les classes de débutants surtout: on pourrait éventuellement aussi leur proposer la possibilité de les<br />
tester pendant une journée. De plus, les snowboarders en général devraient être sensibilisés au port<br />
des protège-poignets, au moyen d’une campagne d’affichage, par exemple.<br />
L’opinion quant au confort influence notablement le port des protections. Il faut donc persuader les<br />
snowboarders que, s’ils sont bien adaptés, les protège-poignets ne doivent pas être inconfortables.<br />
Il est donc <strong>im</strong>portant d’en fabriquer de différentes formes afin que chaque personne trouve une<br />
protection confortable et adaptée.<br />
Les analyses statistiques effectuées ont révélé que porter des protections ou non n’est pas directement<br />
déterminé par la conviction qu’ont les sportifs de leur efficacité. Car être convaincu de<br />
l’efficacité représente certes une condition <strong>im</strong>pérative mais pas suffisante pour porter des protègepoignets.<br />
En conséquence, il semble judicieux que la prévention tienne compte de l’évaluation<br />
subjective qu’ont les personnes de l’efficacité. L’opinion selon laquelle les protège-poignets ne<br />
servent à rien, voire qu’ils peuvent être dangereux, est relativement largement répandue. Cette incertitude<br />
devrait être contrée par des informations ciblées provenant de milieux compétents.<br />
La quantité de protecteurs différents sur le marché peut grandement déconcerter les clients, voire<br />
les retenir d’acheter. De plus, quelques protège-poignets ne protègent pas de manière opt<strong>im</strong>ale. Une<br />
norme européenne, telle qu’elle existe pour les casques, serait donc judicieuse pour faciliter l’achat<br />
de protège-poignets appropriés répondant aux exigences de qualité.<br />
Le rapport n o 54 du bpa «Casque et protège-poignets dans les sports de neige: effet et exigences»<br />
(Brügger, 2004, en allemand avec résumé en français) se penche de manière détaillée sur les aspects<br />
constructifs de ces articles de protection.<br />
2.6 Fréquence du port d’autres articles de protection dans les sports de neige<br />
Le taux de port d’autres articles de protection est nettement plus bas. Avec respectivement 4.8 % et<br />
4.1 %, ce sont encore les protections dorsales et les genouillères qui sont le plus portées.
Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract 107<br />
La protection dorsale fait partie de l’équipement des sportifs qui, à ski ou à snowboard, exécutent<br />
des figures aériennes et, de ce fait, courent le danger de tomber sur les obstacles artificiels qu’ils<br />
chevauchent ou sur d’autres objets durs comme des arêtes de rochers ou s<strong>im</strong>ilaire. La protection<br />
dorsale ne permet d’éviter qu’une petite partie du nombre relativement élevé des blessures qui touchent<br />
la ceinture scapulaire et les bras, et cela même si une partie de la protection recouvre les<br />
épaules. Pour les débutants, le port d’une protection dorsale ne représente pas une nécessité urgente.<br />
Par contre, les genouillères sont <strong>im</strong>portantes, surtout pour les débutants. A ses débuts, le snowboarder<br />
tombe souvent sur les genoux. Faute d’avoir un équilibre suffisant, pendant les pauses aussi, il<br />
se laissera le plus souvent tomber sur les genoux. Les genouillères peuvent donc, d’une part, servir<br />
d’isolant thermique et, d’autre part, réduire les réticences à tomber sur les genoux. Un débutant qui,<br />
à force de tomber sur les genoux sans que ces derniers soient protégés, finit par avoir mal aux genoux:<br />
il se servira donc de ses mains pour éviter la prochaine chute. Ce faisant, il court un danger<br />
nettement accru de graves blessures aux poignets.<br />
2.7 Conclusions et recommandations<br />
Le port du casque suscite encore relativement peu d’intérêt. Une des raisons principales de ne pas<br />
le porter est le fait de «ne pas y penser». Le taux de port des protège-poignets parmi les snowboarders<br />
est lui aussi encore très faible, particulièrement dans le groupe des débutants. Les principales<br />
raisons en sont, comme pour le port du casque, le manque de connaissances quant à l’effet protecteur<br />
ou une évaluation erronée des propriétés de l’article de protection correspondant. Il est donc<br />
extrêmement <strong>im</strong>portant de sensibiliser les sportifs aux possibilités de se protéger. On peut supposer<br />
que la campagne d’information et de sensibilisation du bpa «Enjoy sport <strong>–</strong> protect yourself» incitera<br />
plus de sportifs à porter le casque de ski, respectivement les protège-poignets. Dans le cadre de cette<br />
campagne, des skieurs et snowboarders auront la possibilité de tester des casques directement sur<br />
les pistes. Une action semblable pour tester des gants pourvus de renforts n’est pas encore à l’ordre du<br />
jour car, actuellement, il n’existe pas sur le marché de produit opt<strong>im</strong>al pouvant être activement promu.<br />
Des mesures adéquates pour chacun des groupes cibles permettent aussi de parvenir à augmenter sensiblement<br />
la fréquence de port d’autres articles de protection. Les snowboarders débutants devraient porter<br />
des genouillères. Pour les atteindre, le mieux est de passer par les moniteurs, raison pour laquelle il<br />
faut collaborer avec les écoles de sports de neige. Outre les autres parties du corps, les skieurs et snowboarders<br />
de haut niveau devraient porter une protection dorsale. Les personnes directement intéressées<br />
ou leurs personnes de référence sont les entraîneurs, les professeurs de sport ou les experts. Au<br />
cours de leur formation, le thème de l’équipement de protection personnelle doit être étudié à fond. Les<br />
sportifs d’un certain âge seraient bien avisés de porter des protecteurs de hanches et de coccyx. Faute de<br />
moyens, cette possibilité de protection n’est pour le moment pas encore activement communiquée.
108 Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract<br />
3. Protezioni negli sport sulla neve: rilevamento dei comportamenti e dei motivi<br />
d’uso<br />
3.1 Introduzione e obiettivi<br />
Lo sci e lo snowboard rientrano tra le attività sportive più amate in Svizzera. Quasi 3.3 milioni di<br />
abitanti indicano di sciare e 0.9 milioni di persone dicono di andare in snow almeno una volta<br />
l’anno. In totale 67'000 sportivi si infortunano in modo tale da dover ricorrere a cure mediche. Questo<br />
numero elevato di infortuni mostra chiaramente che la prevenzione degli infortuni è di fondamentale<br />
<strong>im</strong>portanza per tutte le persone attive negli sport sulla neve (esperti nel turismo, <strong>im</strong>prese di<br />
trasporto a fune, associazioni per gli sport sulla neve, insegnanti e maestri, Ufficio svizzero per la<br />
prevenzione degli infortuni upi).<br />
L’upi vuole gettare le basi scientifiche per una campagna preventiva efficace che intende convincere<br />
gli sciatori a usare un casco e gli snowboarder a indossare i parapolsi. Con la presente ricerca<br />
si è rilevato <strong>–</strong> per la pr<strong>im</strong>a volta in Svizzera <strong>–</strong> la frequenza, i motivi e i predittori per cui si usano o<br />
meno le protezioni. Il presente rapporto costituisce la seconda parte di una ricerca composta di tre<br />
elementi.<br />
Il pr<strong>im</strong>o lavoro pubblicato presenta le protezioni sensate da usare nello sci e nello snowboard nonché<br />
i requisiti costruttivi di un casco o di un parapolso per lo snowboard (Brügger, 2004).<br />
Il terzo rapporto è dedicato agli aspetti dell’antinfortunistica negli sport sulla neve che vengono insegnati<br />
nella formazione degli istruttori (esperti, guide, maestri, ecc.), all’effettivo comportamento<br />
esemplare dei maestri e in che modo i testi degli istituti di formazione approfondiscono l’argomento<br />
della prevenzione degli infortuni (Brügger, Sulc, Walter & Schild, 2004).<br />
3.2 Sinistrosità ed efficacia delle protezioni<br />
Nel 2002, si sono infortunate 290'000 persone residenti in Svizzera, di cui 42'000 nello sci e 25'000<br />
nello snowboard. Mentre gli sciatori riportano per la maggior parte lesioni al ginocchio, chi va in<br />
snow si ferisce maggiormente alla cintura scapolare e al braccio. Il 15 % circa degli sciatori e degli<br />
snowboarder riporta lesioni alla testa o al collo. Nello snowboard, la percentuale delle lesioni al<br />
polso raggiunge almeno il 20 %.<br />
I costi per un infortunio sportivo ammontano mediamente a CHF 12'500.<strong>–</strong> circa. Dalle estrapolazioni<br />
risulta che per sci e snowboard presi insieme, sull’economia sociale gravano costi annui di
Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract 109<br />
ben CHF 800 milioni. Questa somma sottolinea la necessità di misure atte a ridurre gli infortuni<br />
negli sport sulla neve.<br />
Oltre ai caschi, il mercato offre anche altre protezioni per lo sci e lo snowboard. I parapolsi, i para-<br />
gomiti, le ginocchiere e i salva-anche proteggono in particolare le articolazioni grandi, ma anche<br />
per la schiena e il coccige esistono apposite protezioni.<br />
Quasi tutti gli esperti concordano nel fatto che l’uso di un casco sci/snowboard e di un parapolso<br />
per lo snowboard potrebbe prevenire gran parte delle lesioni.<br />
Ricerche di qualità sugli effetti di queste protezioni sono state pubblicate soltanto negli ult<strong>im</strong>i tre<br />
anni. Da diverse di queste emerge che il parapolso da snow può prevenire la maggior parte delle<br />
lesioni senza comportare un aumento di ferite ad altri punti del braccio o della mano. In affermate<br />
riviste scientifiche sono state pubblicate delle ricerche con vaste prove a campione anche sull’effetto<br />
protettivo del casco. Per contro, finora non esistono ancora dati scientifici sull’entità di lesioni<br />
craniche evitabili con l’uso disciplinato di un casco. Alcuni studi argomentano con riflessioni<br />
analoghe a quelle fatte per il cicilismo. A seconda della ricerca, al casco si attribuisce un potenziale<br />
di prevenzione di quasi l’85 % delle lesioni delle parti della testa protette dal casco. Sull’efficacia<br />
di altre protezioni mancano finora i risultati che permettono affermazioni affidabili.<br />
3.3 Metodo e approccio<br />
In 20 località sciistiche sono stati osservati 3'478 sciatori e snowboarder per poter determinare la<br />
quota d’uso del casco. Inoltre, a 1'589 sportivi è stato chiesto brevemente la frequenza d’uso di altre<br />
protezioni e altre 1'589 persone sono state intervistate più dettagliatamente sui motivi per l’uso<br />
o il mancato uso delle protezioni.<br />
3.4 Uso del casco negli sport sulla neve<br />
Dai numeri prelevati è stata calcolata una percentuale d’uso del casco pari al 14.5 % per tutti gli sportivi:<br />
nello sci questa raggiunge il 13.0 %, nello snowboard il 19.8 %. La fascia d’età fino a 17 anni, presenta<br />
il maggior numero di persone con casco (tra gli sciatori il 54.3 %, tra gli snowboarder il 20.0 %).<br />
Con l’aumento dell’età, si evidenzia un continuo calo della quota d’uso del casco. Tra gli sciatori di<br />
46 fino a 64 anni solo l’1.0 % indossa il casco e tra gli snowboarder della stessa fascia d’età<br />
l’11.2 %; gli uomini (15.5 %) lo usano un po’ di più delle donne (12.8 %).
110 Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract<br />
3.4.1 Fattori per l’uso ovvero il mancato uso del casco<br />
Un’analisi regressiva multipla e logistica ha permesso l’identificazione delle seguenti variabili si-<br />
gnificative per la probabilità d’uso del casco.<br />
Variabili demografiche<br />
Età e sesso: l’età e il sesso sono predittori significativi per l’uso di un casco. Gli sciatori e gli<br />
snowboarder giovani lo indossano più spesso delle persone di maggiore età e gli uomini di più delle<br />
donne. Chi va in snow usa il casco più frequentemente degli sciatori ma lo sport non può essere<br />
considerato un predittore significativo. Per il campione scelto a caso, dunque, le differenti percentuali<br />
d’uso per lo sci e lo snowboard sono influenzate in modo determinante dall’età e dal sesso.<br />
Variabili relative alla competenza<br />
Livello: gli avanzati usano più spesso il casco rispetto ai principianti o i pro.<br />
Formazione: chi ha già frequentato una volta un corso sci o snowboard indossa più spesso il casco<br />
rispetto a uno sportivo senza formazione.<br />
Motivazione: l’uso del casco è più frequente tra le persone desiderose di migliorare la propria tecnica.<br />
Variabili relative agli infortuni<br />
Esperienza con lesione: esperienze vissute con una lesione dovuta a un infortunio negli sport sulla<br />
neve comportano un maggiore uso del casco.<br />
Paura di lesioni: è plausibile che la maggior parte degli sportivi indichi di indossare il casco per paura<br />
di una lesione. Chi non usa il casco, spiega di non averne bisogno perché evita di correre rischi.<br />
Variabili relative all’atteggiamento<br />
L’atteggiamento rispetto alle caratteristiche del casco è probabilmente il fattore principale che influenza<br />
la probabilità d’uso.<br />
Comfort: soprattutto la valutazione del comfort è un fattore <strong>im</strong>portante. Chi non usa il casco è convinto<br />
che questo deve essere molto scomodo. Gli utilizzatori del casco, invece, sono per la maggior<br />
parte soddisfatti del comfort.<br />
Inutilità: la convinzione dell’inutilità del casco grazie a un comportamento prudente è molto diffuso<br />
tra gran parte degli sportivi.<br />
Senso di libertà: chi indossa il casco non si sente l<strong>im</strong>itato nelle proprie libertà. Chi invece non lo<br />
usa, presume, che il casco l<strong>im</strong>iti il senso di libertà.<br />
Le seguenti variabili si sono rivelate irrilevanti per l’uso del casco: sport (giornate sci vs. snowboard) /<br />
regione linguistica / esperienza (quantità di stagioni invernali e giornate di sport sulla neve per
Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract 111<br />
anno) / motivi per l’attività come riposo, contatti sociali, competizione, ricerca di esperienze che<br />
vanno ai l<strong>im</strong>iti, divert<strong>im</strong>ento, attività fisica all’aria aperta / infortuni vissuti fuori dall’attività<br />
sportiva invernale / valutazione dell’effetto protettivo, dell’estetica e dei costi di un casco.<br />
3.4.2 Possibili misure<br />
Gli sportivi vanno persuasi della comodità di un casco adattato alla fisionomia del singolo. Far te-<br />
stare il casco direttamente sulle piste sarebbe una misura sensata. Una giornata per testare i caschi<br />
potrebbe essere combinata con una giornata per testare sci o snowboard. Per di più è necessario<br />
convincere le persone che conviene cedere un po’ di libertà a favore di più sicurezza.<br />
Il 13.3 % degli sciatori e degli snowboarder ha dichiarato nell’intervista di non usare il casco perché<br />
non l’hanno ancora comprato. In questo gruppo alcuni hanno già pensato di acquistarne uno, questo<br />
promette un grande potenziale per il mirato aumento della percentuale d’uso del casco.<br />
Il prezzo non ha alcuna influenza sull’uso del casco. Pertanto una riduzione del prezzo quale misura<br />
preventiva sembra far poco senso. Per poter confermare con sicurezza tale affermazione dovrebbe<br />
però dappr<strong>im</strong>a essere effettuata un’analisi degli effetti di marketing di una tale iniziativa.<br />
3.5 Parapolso per lo snowboard<br />
La percentuale d’uso del parapolso corrisponde al 36.9 %. La fascia d’età che con il 45.0 % lo usa<br />
di più, vale anche per il casco, è quella dei giovani fino a 17 anni.<br />
3.5.1 Fattori per l’uso ovvero il mancato uso del casco<br />
Dall’analisi regressiva multipla e logistica emergono i fattori per l’uso ovvero il mancato uso del<br />
parapolso. Sono stati indicati quasi gli stessi motivi come per l’uso del casco.<br />
Variabili demografiche<br />
Età: le persone con età inferiore ai 17 anni e quelle con età superiore ai 46 anni indossano più frequentemente<br />
il parapolso rispetto agli sportivi tra i 18 e i 45 anni.<br />
Variabili relative alla competenza<br />
Livello: i principianti presentano un rischio più elevato di ferirsi al polso. Nonostante siano il<br />
gruppo più soggetto a lesioni, presentano paradossalmente la percentuale d’uso più bassa. Al con-
112 Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract<br />
trario del casco, in questo caso sono gli avanzati che usano più spesso un parapolso, i pro e chi<br />
partecipa alle gare invece lo usa più raramente.<br />
Motivi per andare in snow<br />
Svago: le persone che indicano di andare in snow per svago, indossano più spesso un parapolso.<br />
Variabili relative agli infortuni<br />
Esperienza con lesione: chi ha già avuto un infortunio negli sport sulla neve, è più incline a usare il<br />
parapolso.<br />
Variabili relative all’atteggiamento<br />
L’attegiamento relativo ai requisiti di un parapolso ha un influenza significativa sulla probabilità<br />
d’uso.<br />
Comfort: chi indossa un parapolso non lo ritiene scomodo. Chi non lo usa, invece, è convinto della<br />
scomodità della protezione.<br />
Necessità: la convinzione di non aver bisogno del parapolso con la dovuta prudenza, influenza ne-<br />
gativamente il comportamento d’uso.<br />
I seguenti fattori si sono rivelati insignificanti per l’uso ovvero il mancato uso del parapolso: sesso /<br />
regione linguistica / categoria snowboard (hard vs soft boots) / formazione negli sport sulla neve / espe-<br />
rienza (nel senso di quantità di stagioni invernali e giornate di sport sulla neve per anno) / motivi<br />
per l’attività come contatti sociali, apprend<strong>im</strong>ento, competizione, ricerca di esperienze che vanno ai<br />
l<strong>im</strong>iti, divert<strong>im</strong>ento, attività fisica all’aria aperta / infortuni vissuti fuori dall’attività sportiva inver-<br />
nale / valutazione dell’eventuale l<strong>im</strong>itazione del senso di libertà / valutazione dell’effetto protettivo<br />
e dei costi del parapolso.<br />
3.5.2 Possibili misure<br />
I principianti motivano il mancato uso chiaramente con le parole: „non ci ho pensato”. Questa lacuna<br />
informativa va colmata. Le informazioni dispensate direttamente nella località sciistica permettono<br />
di sensibilizzare gli sportivi sui rischi esistenti e di presentare loro i vantaggi della protezione.<br />
La collaborazione con le scuole da snowboard è un’opzione da tenere in considerazione. L’utilità<br />
della protezione dovrebbe essere presentata specialmente nei corsi per principianti ed eventualmente<br />
andrebbe data la possibilità di testare un parapolso per un giorno. Inoltre, gli snowboarder<br />
andrebbero st<strong>im</strong>olati all’uso del parapolso, per esempio mediante una campagna con manifesti.
Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract 113<br />
L’opinione sul comfort influenza in modo determinante il comportamento. Pertanto, bisogna con-<br />
vincere gli snowboarder che un parapolso non deve essere scomodo se calza bene. È <strong>im</strong>portante<br />
poter scegliere tra diversi modelli affinché ognuno possa trovare la protezione che calzi meglio.<br />
Dalle analisi statistiche effettuate è emerso che il comportamento d’uso non viene determinato di-<br />
rettamente dalla convinzione degli sportivi sull’efficacia o inefficacia della protezione. Probabilmente<br />
tale atteggiamento è dovuto al fatto che la convinzione sull’effetto protettivo è una prerogativa<br />
<strong>im</strong>portante ma una condizione insufficiente per l’uso di un parapolso. Il lavoro di antinfortunistica<br />
deve pertanto tener conto delle valutazioni soggettive fatte dalla gente sull’efficacia. L’opinione<br />
sull’inutilità del parapolso, o che questo può persino essere dannoso, è alquanto largamente<br />
diffusa. Questa insicurezza andrebbe affrontata mediante informazioni mirate fornite da specialisti.<br />
La vasta offerta di protezioni in commercio può causare forte insicurezza tra i clienti o persino farli<br />
rinunciare a un acquisto. Per di più, alcuni parapolsi proteggono solo insufficientemente. Una<br />
norma europea, equivalente a quella per i caschi, faciliterebbe l’acquisto di un parapolso di qualità.<br />
Il report upi 54 „Casco e parapolso negli sport sulla neve: efficacia e requisiti“ (Brügger, 2004; in<br />
tedesco, con un riassunto in italiano) analizza dettagliatamente gli aspetti costruttivi di queste protezioni.<br />
3.6 Frequenza d’uso di ulteriori protezioni<br />
La percentuale d’uso di ulteriori protezioni è molto più bassa. La protezione dorsale (4.8 %) e le<br />
ginocchiere (4.1 %) vengono ancora usate più spesso.<br />
La protezione dorsale è parte integrante dell’equipaggiamento di sciatori o snowboarder che eseguono<br />
acrobazie aeree e corrono il rischio di cadere sugli ostacoli o altri oggetti duri (rocce o altro).<br />
Delle relativamente numerose lesioni alla cintura scapolare o al braccio, solo una parte esigua può<br />
essere evitata con una protezione dorsale; anche se questa copre in parte le spalle. Per i principianti<br />
la protezione dorsale non è indispensabile.<br />
Le ginocchiere, invece, sono <strong>im</strong>portanti specialmente per i principianti. All’inizio, gli snowboarder<br />
novizi cadono spesso sulle ginocchia. Anche durante le pause, il principiante <strong>–</strong> che dispone di un<br />
equilibrio ancora poco sviluppato <strong>–</strong> si farà cadere soventemente sulle ginocchia. In questo caso le<br />
ginocchiere riscaldano l’arto e attutiscono i colpi che agiscono su questo. Un principiante con ginocchia<br />
doloranti dalle tante cadute, userà le mani per attutire gli ulteriori <strong>im</strong>patti. Questo, però,<br />
comporta un pericolo molto più alto per le lesioni gravi del polso.
114 Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract<br />
3.7 Conclusioni e consigli<br />
All’uso del casco viene consacrata ancora relativamente poca attenzione. Uno dei motivi principali<br />
per il mancato uso è il „non averci pensato”. Anche la percentuale d’uso del parapolso nello snow-<br />
board è ancora molto bassa, in particolare nel gruppo dei principianti. Come per il casco, i motivi<br />
principali sono l’ignoranza degli effetti protettivi o il giudizio sbagliato delle caratteristiche della<br />
protezione. È dunque di centrale <strong>im</strong>portanza sensibilizzare lo sportivo nei confronti delle possibili<br />
protezioni disponibili. Presumibilmente la campagna di informazione e di sensibilizzazione dell’upi<br />
„Enjoy sport <strong>–</strong> protect yourself“ st<strong>im</strong>olerà un maggior numero di sportivi a indossare il casco o il<br />
parapolso. Nell’ambito di questa campagna, si ha la possibilità di testare un casco direttamente<br />
sulla pista da sci. Per il momento una s<strong>im</strong>ile iniziativa non viene offerta per i guanti con elemento<br />
stabilizzante integrato, perché sul mercato non esiste ancora un prodotto soddisfacente da promuovere<br />
attivamente.<br />
Misure adeguate tra gli appositi destinatari possono anche comportare un sensibile aumento della<br />
frequenza d’uso di altre protezioni. Nello snowboard, i principianti dovrebbero indossare delle ginocchiere.<br />
Queste persone possono essere raggiunte beniss<strong>im</strong>o via maestri, pertanto va cercata la<br />
collaborazione con le scuole sci e snowboard. I pro di sci e snow dovrebbero completare il loro<br />
equipaggiamento di protezioni con un dispositivo per la schiena. Le persone direttamente coinvolte<br />
o le persone di rifer<strong>im</strong>ento sono gli allenatori, i maestri di educazione fisica o gli esperti. Nella loro<br />
formazione, l’argomento delle protezioni andrebbe discusso in modo approfondito. Per gli anziani<br />
si consiglia l’uso di un salva-anche o di una protezione per il coccige. Per motivi di risorse non si<br />
comunica ancora attivamente questa possibilità di protezione.
Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract 115<br />
4. Individual protective gear in snow sport: survey of wearer behaviour and<br />
reasons for non-wearing<br />
4.1 Preamble and objectives<br />
Skiing and snowboarding belong to the most popular sporting activities in Switzerland. An esti-<br />
mated 3.3 million Swiss inhabitants state that they ski at least once a year, while 0.9 million people<br />
snowboard at least once a year. In so doing, a total of 67 000 skiers and snowboarders injure themselves<br />
so seriously as to need medical treatment. This high number clearly illustrates that tourism<br />
professionals, cableway companies, snow-sport associations, instructors and the Swiss Council for<br />
Accident Prevention bfu must give top priority to accident prevention for all snow-sport participants.<br />
The bfu wants to create a solid basis for an effective prevention campaign a<strong>im</strong>ed at convincing everyone<br />
engaging in snow sport to wear a ski helmet and snowboarders to wear wrist protection. The<br />
a<strong>im</strong> of this study is to determine, for the first t<strong>im</strong>e in Switzerland, the frequency as well as the reasons<br />
and predictors for wearing or non-wearing of individual protective gear. This report is the second<br />
part of a three-part study.<br />
The first separately published report illustrates which protective articles are advisable to wear for<br />
skiing or snowboarding and which construction requirements must be satisfied by a helmet and by<br />
wrist protection for snowboarders (Brügger, 2004).<br />
The third report to be published will illustrate which aspects of accident prevention in snow sport<br />
are effectively conveyed in training teaching staff (experts, supervisors, instructors etc.), what sort<br />
of examples are set during instruction by trained staff and how thoroughly the topic of accident<br />
prevention in snow sport is dealt with in the teaching material used by training institutions (Brügger,<br />
Sulc, Walter & Schild, 2004).<br />
4.2 Accident occurrence and the effectiveness of protective gear<br />
In 2002, some 290 000 people resident in Switzerland suffered an accident during sporting activity.<br />
Of these, 42 000 were skiers and 25 000 snowboarders. Skiers most frequently injure their knees<br />
while snowboarders mostly injure their shoulder girdles and upper arms. About 15 % of skiers and<br />
snowboarders suffer head or neck injuries. Injuries to the wrist while snowboarding amount to at<br />
least 20 %.
116 Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract<br />
On average, one sports accident costs about CHF 12 500.<strong>–</strong>. Taking skiing and snowboarding to-<br />
gether, this projects an annual cost to the economy of well over CHF 800 million, illustrating the<br />
<strong>im</strong>portance of measures to reduce snow-sport accidents.<br />
There are protective articles for various other parts of the body on the market for skiers and snowboarders<br />
in addition to the helmet. Wrist, elbow, knee and hip protection pr<strong>im</strong>arily pad the major<br />
joints but suitable protective articles also exist for the back and coccyx.<br />
Almost all experts are agreed that wearing a helmet while skiing or snowboarding and wrist protection<br />
while snowboarding could prevent a significant number of injuries.<br />
Good qualitative studies on the effect of such protectors have first been published in the last three<br />
years. Many prove that using wrist protection while snowboarding can prevent the majority of injuries<br />
without having to reckon with an increase in injuries to other parts of the arm or hand. Studies<br />
on the protective effect of a helmet carried out with large numbers of random samples have also<br />
been published in peer-reviewed journals. In contrast, it has as yet not been possible to state how<br />
large a proportion of head accidents could have been prevented by the consistent wearing of a helmet.<br />
Several studies take cycling as a parallel on which to base their arguments, where depending<br />
on the study, the helmet is awarded a prevention potential of up to 85 % in terms of injuries to the<br />
part of the head protected by the helmet. No results are currently available which permit a reliable<br />
statement on the effectiveness of other protective articles.<br />
4.3 Methods and procedures<br />
3478 skiers and snowboarders were observed in 20 winter-sports resorts in order to determine the<br />
percentage of helmet wearers. A further short survey put questions on protective article-wearing<br />
frequency to another 1589 skiers and snowboarders. A rather more detailed survey questioned a<br />
further 1589 snow-sport participants on the reasons for wearing or not wearing protective gear.<br />
4.4 Helmet wearing in snow sport<br />
Figures from observations showed a 14.5 % percentage of helmet wearers for all snow-sport participants:<br />
skiers 13.0 %, snowboarders 19.8 %. The majority of helmet wearers were in the under-17 age<br />
group (skiers 54.3 %, snowboarders 20.0 %). The proportion of wearers decreases continuously<br />
with increasing age. Amongst 46 to 64-year-olds, only 1.0 % of skiers and 11.2 % of snowboarders<br />
use helmets as protection, men (15.5 %) slightly more often than women (12.8 %).
Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract 117<br />
4.4.1 Factors affecting wearing or non-wearing<br />
A multiple logistical regression analysis identified the following variables as significant in the<br />
probability of helmet wearing:<br />
Demographic variables<br />
Age and sex: age and sex are <strong>im</strong>portant predictors for helmet wearing: young skiers and snow-<br />
boarders wear a helmet far more often than older people, men far more often than women. In fact<br />
snowboarders use helmets more frequently than skiers but the type of sport is not a significant predictor.<br />
Thus in the random samples, age and sex have a decisive effect on the variation in helmetwearing<br />
quotas for both skiing and snowboarding<br />
Ability-related variables<br />
Level of skill: experienced skiers and snowboarders wear helmets far more often than beginners or<br />
experts.<br />
Training: snow sportsmen and women who have already attended a skiing or snowboarding course<br />
protect themselves far more often than those without relevant training.<br />
Motives: those interested in <strong>im</strong>proving their technical skills wear a helmet far more frequently than<br />
those lacking this motivation.<br />
Accident-related variables<br />
Injury experience: personal experience of an injury as a result of a snow-sport accident leads to<br />
more frequent use of a helmet.<br />
Fear of injury: it is plausible that most people practising snow-sport state that they wear a helmet as<br />
protection against injury. The most frequent reason given for non-wearing is that no helmet is<br />
needed as no risks are taken.<br />
Attitude variables<br />
The attitude towards the features of a helmet is by far the most <strong>im</strong>portant factor influencing the<br />
probability of a helmet being worn.<br />
Wearer comfort: rating of wearer comfort is an especially <strong>im</strong>portant factor. Non-wearers are convinced<br />
that a helmet must be very uncomfortable whereas the majority of wearers are satisfied with<br />
wearer comfort.<br />
Unnecessary: the attitude of a not needing a helmet because of being careful while engaged in the<br />
sport is deeply rooted in a large section of skiers and snowboarders.<br />
Feeling of freedom: helmet wearers do not feel that their freedom is restricted. Non-wearers however<br />
assume that a helmet would restrict the feeling of freedom.
118 Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract<br />
The following variables have proved to be insignificant as regards helmet-wearing behaviour: type<br />
of sport (skiing vs. snowboarding days) / language region / experience (in terms of the number of<br />
winter seasons and snow-sport days per year) / motives such as recreation, social contact, competition,<br />
desire to experience l<strong>im</strong>its, fun, sporting activity and fresh air / accident experience outside<br />
snow sport / assessment of protective effect, aesthetics and cost of helmet.<br />
4.4.2 Potential measures<br />
Skiers and snowboarders must be convinced that an individually fitted helmet is comfortable. One<br />
logical measure would be to allow helmets to be directly tested on-piste. A helmet test day could be<br />
combined with a ski or snowboard test day. A lot of convincing should also be done to make any<br />
possible l<strong>im</strong>itation of freedom acceptable for the benefit of safety.<br />
In the survey, 13.3 % of skiers and snowboarders stated that they do not wear a helmet because as<br />
yet they do not own one. Several people in this group have already considered buying a helmet. A<br />
great potential exists here for a targeted increase in the quota of helmet wearers.<br />
Price has no influence on helmet wearing. Thus price reduction as a preventative measure appears<br />
to have little purpose. However, it would first be necessary to analyse the marketing effect of such<br />
a campaign to be able to back up this statement.<br />
4.5 Wearing wrist protection while snowboarding<br />
A proportion of 36.9 % of snowboarders wear wrist protection. With a quota of 45.0%, the under-<br />
17 age group wear it most often <strong>–</strong> as with helmets.<br />
4.5.1 Factors for wearing or non-wearing<br />
The analysis with a multiple logistical regression illustrates the factors affecting wearing or not<br />
wearing wrist protection. The reasons given are identical to those for wearing a helmet.<br />
Demographic variables<br />
Age: snow sportsmen and women under 17 and over 46 years of age wear wrist protection more<br />
often than those aged between 18 and 45.
Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract 119<br />
Ability-related variables<br />
Level of skill: beginners have a higher risk of wrist injury. Although they are the group most at risk,<br />
paradoxically they exhibit the lowest wearing quota. In contrast to a helmet, here it is the advanced<br />
snowboarder who more frequently wears wrist protection, while experts and competition snow-<br />
boarders use it less often.<br />
Motives<br />
Recreation: snowboarders who gave „recreation” as their motive more often wear wrist protection.<br />
Accident-related variables<br />
Injury experience: those with experience of injury as a result of a snow-sport accident tend to wear<br />
wrist protection.<br />
Attitude variables<br />
The attitude towards the features of wrist protection has a notable influence on the probability of it<br />
being worn.<br />
Wearer comfort: wrist protection is not rated as uncomfortable by wearers whereas non-wearers are<br />
convinced it is uncomfortable.<br />
Necessity: the idea that taking care while snowboarding removes the need for protection has a<br />
negative effect on wearer behaviour.<br />
The following factors have proved to be un<strong>im</strong>portant in terms of wearing or not wearing wrist pro-<br />
tection: sex / language region / snowboard category (hard vs. soft boots) / training in snow sport / experience<br />
(in terms of the number of snowboard seasons and snowboard days per year) / motives<br />
such as social contact, learning, competition, desire to experience l<strong>im</strong>its, fun, sporting activity and<br />
fresh air / accident experience outside snow-sport / rating of possible detraction from the feeling of<br />
freedom / rating of protective effect and cost of wrist protection.<br />
4.5.2 Potential measures<br />
Beginners clearly give the most frequent reason for not wearing wrist protection as „have never<br />
considered it”. It is essential to close this information gap. With informative measures in snowsport<br />
regions, snowboarders could be made aware of existing risks „on the spot” and alerted to the<br />
advisability of using protection. One option would be cooperation with snowboarding schools.<br />
Above all, beginner’s classes should be informed of the advisability of using protection and possibly<br />
offered the opportunity to test such protection for a day. In addition, snowboarders in general<br />
should be made aware of wearing wrist protection, with a poster campaign for example.
120 Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract<br />
Notions on wearer comfort have a significant effect on wearer behaviour. Consequently snow-<br />
boarders must be convinced that wrist protection is not uncomfortable when fitted correctly. It is<br />
essential to construct a variety of shapes so that each individual can find suitable, comfortable pro-<br />
tection.<br />
Statistical analyses have shown that wearer behaviour is not directly determined by convincing<br />
sportsmen and women that protection is efficacious. This is certainly linked to the fact that convic-<br />
tion in regard to the protective effect forms an essential basic requirement but not an adequate rea-<br />
son for wearing wrist protection. Therefore it makes sense to pay attention to the subjective est<strong>im</strong>ation<br />
of effectiveness within the framework of prevention work. The notion that wrist protection<br />
is not efficacious or can even be harmful is relatively widespread. This uncertainty should be<br />
countered with targeted information from professional circles.<br />
The variety of protectors on the market can greatly disconcert purchasers and even deter them from<br />
buying. Furthermore, some wrist protectors do not offer an opt<strong>im</strong>um protective effect. It would<br />
therefore be advisable to have a European norm such as exists for helmets, to facilitate the purchase<br />
of wrist protection conforming to quality requirements.<br />
The bfu Report 54 „Helmet and Wrist Protection in Snow Sport: Effect and Specifications“ (Brügger,<br />
2004; in German with summery in English) goes into detail on the construction aspects of this<br />
protective article.<br />
4.6 Frequency of wearing other protective articles in snow sport<br />
The wearing quota of other protective articles is substantially lower. Back protection (4.8 %) and<br />
knee protection (4.1 %) are the ones most frequently worn.<br />
Back protection is used by skiers or snowboarders who perform airborne manoeuvres and are at<br />
risk of falling on man-made obstacles or other solid objects such as rock edges. Only a minor proportion<br />
of the relatively high number of shoulder-girdle and upper-arm injuries can be prevented by<br />
using back protection, even when this partly covers the shoulder region. Wearing back protection is<br />
not an urgent necessity for beginners.<br />
In contrast, knee protection is extremely <strong>im</strong>portant for beginners. Snowboarders frequently fall<br />
during the initial learning stages, very often landing on their knees. Lacking good balance, snowboarders<br />
will also mostly fall on their knees during rest stops. In this event, on the one hand knee<br />
protection can act as heat insulation and on the other, reduce the reluctance to land on the knees. A<br />
beginner whose knees are painful from numerous falls without the benefit of knee protection will
Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract 121<br />
tend to use his/her hands to break the fall and avoid <strong>im</strong>pact. However this carries a considerably<br />
higher risk of serious wrist injury.<br />
4.7 Conclusions and recommendations<br />
As yet comparatively little attention is paid to wearing a helmet. One of the main reasons for not<br />
wearing is given as „not having considered it”. The quota of snowboarders wearing wrist protection<br />
is still also very low, particularly amongst beginners. As with helmet wearing, reasons bearing<br />
weight here are ignorance of the protective effect and a misconception of the features of the respective<br />
protective article. It is therefore a matter of major <strong>im</strong>portance to make snow sportsmen and<br />
women aware of protective options. It can be assumed the bfu information and awareness campaign<br />
„Enjoy sport <strong>–</strong> protect yourself“ will motivate more people to wear a helmet or wrist protection.<br />
Within the framework of this campaign, more skiers and snowboarders will have an on-piste<br />
opportunity to test a helmet. At the moment there are no plans for a s<strong>im</strong>ilar campaign on testing<br />
gloves fitted with a stabilizing element because as yet there is no opt<strong>im</strong>um product on the market<br />
that can be actively promoted.<br />
A significant increase in the wearing of other protective articles can be achieved by means of suitable<br />
measures a<strong>im</strong>ed at the respective groups. Snowboarding beginners should wear knee protection.<br />
These people are best reached through instructors and so work will be carried out with snowsport<br />
schools. Expert skiers and snowboarders should protect their backs as well as other parts of<br />
their body. Persons directly involved or related are trainers, sport instructors and experts. The topic<br />
of individual protective equipment should be incorporated into their training without delay. Hip and<br />
coccyx protection is advisable for older people who actively engage in snow sport. However because<br />
of resources, this protective option will not be actively communicated at present.
122 Anhang<br />
X. ANHANG<br />
1. Beobachtungsprotokoll
Anhang 123<br />
2. Erfassungsprotokoll zur Traghäufigkeit
124 Anhang<br />
3. Fragebogen deutsch zu den Traggründen<br />
<strong>Persönliche</strong> <strong>Schutzausrüstung</strong> <strong>Schneesport</strong><br />
Befragung<br />
<strong>Schneesport</strong>gebiet:________________ Datum: ________________<br />
Befrager: ____________________ Lift: ____________________________ Zeit: ___________________<br />
1. In der Schweiz wohnhaft? □ ja, Kanton:_______________ □ nein, Land: ___________<br />
Jahrgang: _______________<br />
Geschlecht: □ m □ w<br />
2. □ Ski mit Stöcken nicht fragen!<br />
□ Ski ohne Stöcke<br />
□ Snowboard soft<br />
□ Snowboard hard<br />
3. Fahren Sie auch Snowboard/Ski? □ ja □ nein<br />
Verhalten<br />
1. An wie vielen Tagen pro Winter fahren Sie Ski/Snowboard? ___/___ Tage<br />
Wie viele Saisons fahren Sie schon Ski/Snowboard? ___/___ Saisons<br />
2. Wie lange gedenken Sie heute Ski/Snowboard zu fahren? _______ h (ohne Pausen)<br />
3. Auf welchem Fahrniveau würden Sie sich einstufen?<br />
□ Anfänger<br />
□ Fortgeschrittener<br />
□ Könner<br />
□ Wettkampffahrer<br />
4. Haben Sie je einen Ausbildungskurs <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong> besucht?<br />
(Skischule, Leiterausbildung, Lawinenkurs)<br />
□ ja, wann:______ (Kalenderjahr) □ nein<br />
5. Welche <strong>Schutzausrüstung</strong> tragen Sie <strong>im</strong> Moment?<br />
□ Handgelenkschoner<br />
□ Helm hart<br />
□ Helm soft<br />
□ Rückenpanzer<br />
□ Knieschoner<br />
□ Ellbogenschoner<br />
□ Crash-Pants (Steissbein- oder Hüftschoner)<br />
□ andere:_____________________<br />
□ keine
Anhang 125<br />
6. Wenn Sie Ski/Snowboard fahren, wie oft tragen Sie dann einen:<br />
(Achtung, die Frage bezieht sich auf das zu diesem Zeitpunkt getragene Gerät!)<br />
<strong>im</strong>mer fast <strong>im</strong>mer häufig selten fast nie nie<br />
Handgelenkschoner □ □ □ □ □ □<br />
Helm □ □ □ □ □ □<br />
Rückenpanzer □ □ □ □ □ □<br />
Knieschoner □ □ □ □ □ □<br />
Ellbogenschoner □ □ □ □ □ □<br />
Crash-Pants □ □ □ □ □ □<br />
andere:_______________ □ □ □ □ □ □<br />
Falls bei Frage 5 „keine“ und bei Frage 6 nur „nie“ angekreuzt ⇒ Weiter zu Frage 8!<br />
7. Weshalb tragen Sie zur Zeit: (Antworten nicht vorlesen! Bitte Nummern vorne eintragen.)<br />
Mögliche Antworten<br />
_____ Handgelenkschoner 1 Schützt vor Verletzungen<br />
_____ Helm 2 Ich fühle mich sicherer<br />
_____ Rückenpanzer 3 Ich hatte bereits eine Verletzung an dieser<br />
_____ Knieschoner 4 Meine Kollegen haben mir dies empfohlen<br />
_____ Ellbogenschoner 5 Ist cool<br />
_____ Crash-Pants 6 Habe das in der Ausbildung so gelernt<br />
_____ andere:____________________ 7 Werbung/Vorbilder<br />
8 Geschenk<br />
9 Vorgeschrieben<br />
10 Weiss nicht<br />
11 andere: ________________________<br />
12 keine Antwort<br />
8. Weshalb tragen Sie keinen Helm/Handgelenkschoner?<br />
(Benutzer von Helm und Handgelenkschonern nicht befragen! Antworten nicht vorlesen!<br />
Nur 1 Antwort pro Schutzartikel!)<br />
Helm Handgelenkschoner<br />
(Nur Snowboardfahrer)<br />
Nützt nichts □ □<br />
Brauche ich nicht □ □<br />
Unpraktisch □ □<br />
Unbequem/Schmerzhaft □ □<br />
Wärme/Schwitzen □ □<br />
Sieht blöd aus □ □<br />
Frisur □ □<br />
Zu teuer □ □<br />
Habe noch nie darüber nachgedacht □ □<br />
Habe keine(n) □ □<br />
Weiss nicht, wo kaufen □ □<br />
anderes: was?______________ □ □
126 Anhang<br />
9. Man hört <strong>im</strong>mer wieder Argumente gegen das Tragen von Schonern und Helmen. Sind Sie mit den<br />
folgenden Argumenten ganz, eher, eher nicht oder überhaupt nicht einverstanden?<br />
(Bitte Zahlen einsetzen)<br />
1 = ganz einverst. 2 = eher einverst. 3 = eher nicht einverst. 4 = überhaupt nicht einverstanden<br />
_____ Ein <strong>Schneesport</strong>helm bietet keinen genügenden Schutz bei Unfällen<br />
_____ Ein <strong>Schneesport</strong>helm ist unbequem<br />
_____ Der <strong>Schneesport</strong>helm n<strong>im</strong>mt einem das Gefühl von Freiheit<br />
_____ Wenn man vorsichtig fährt, ist ein <strong>Schneesport</strong>helm nicht notwendig<br />
_____ <strong>Schneesport</strong>helme sehen nicht schön aus<br />
_____ <strong>Schneesport</strong>helme sind zu teuer<br />
Nur für Snowboardfahrer:<br />
_____ Ein Handgelenkschoner bietet keinen genügenden Schutz bei Unfällen<br />
_____ Ein Handgelenkschoner ist unbequem<br />
_____ Der Handgelenkschoner n<strong>im</strong>mt einem das Gefühl von Freiheit<br />
_____ Wenn man vorsichtig genug fährt, sind Handgelenkschoner nicht nötig<br />
_____ Handgelenkschoner sind zu teuer<br />
Einstellung<br />
1. Wie gross ist Ihre Angst, sich bei einem <strong>Schneesport</strong>unfall am Kopf zu verletzen?<br />
□ sehr gross □ sehr klein<br />
□ gross (□ weiss nicht / keine Antwort) (Nicht vorlesen!)<br />
□ klein<br />
2. Was glauben Sie: Wird eine Verletzung am Kopf sehr stark, ziemlich stark, kaum oder überhaupt nicht<br />
verringert, wenn man einen <strong>Schneesport</strong>helm trägt?<br />
□ sehr stark □ überhaupt nicht<br />
□ ziemlich stark (□ weiss nicht / keine Antwort) (Nicht vorlesen!)<br />
□ kaum<br />
3. Weshalb fahren Sie Ski/Snowboard? (Bitte Antworten vorlesen! Mehrere Antworten möglich!)<br />
□ Zur Erholung □ Um Grenzerfahrungen zu machen<br />
□ Um soziale Kontakte zu pflegen □ Um Spass zu haben<br />
□ Um etwas zu lernen und mich zu verbessern □ Um Sport zu treiben<br />
□ Um mich mit anderen zu messen □ Um an der frischen Luft zu sein<br />
□ __________________________<br />
4. Für Schutzträger:<br />
Haben Sie das Gefühl riskanter zu fahren, weil Sie eine <strong>Schutzausrüstung</strong> tragen?<br />
□ ja □ nein<br />
Für Nicht-Schutzträger:<br />
Haben Sie das Gefühl, Sie würden riskanter fahren, wenn Sie eine <strong>Schutzausrüstung</strong> tragen würden?<br />
□ ja □ nein
Anhang 127<br />
Unfälle<br />
1. Haben Sie sich in den letzen 12 Monaten be<strong>im</strong> Ski oder Snowboard fahren eine Verletzung zugezogen?<br />
□ Ja □ Nein ⇒ Weiter zu Frage 4!<br />
Welcher Körperteil war bei der schwersten Verletzung betroffen?<br />
□ Kopf (beharrter Schädel) □ Rücken<br />
□ Hals und Gesicht □ Rumpf (ohne Rücken)<br />
□ Ellbogen □ Hüfte inkl. Steissbein<br />
□ Handgelenk □ Knie<br />
□ sonstiger Arm □ Fuss/Fussgelenk<br />
□ Schulter (-gürtel) □ Bein sonst<br />
□ andere:________________________<br />
2. Wie wurde diese Verletzung behandelt?<br />
□ Arztpraxis Arbeitsausfall: _____Tage<br />
□ Spital ambulant Arbeitsausfall: _____Tage<br />
□ Spital stationär ⇒ Dauer des<br />
Spitalaufenthaltes: _______________ Tage Arbeitsausfall: _____Tage<br />
□ selbst behandelt, ohne Arzt Arbeitsausfall: _____Tage<br />
3. Kam der Pistenrettungsdienst bei dieser Verletzung zum Einsatz? □ ja □ nein<br />
4. Haben Sie sich in den letzten 12 Monaten bei einer anderen Tätigkeit verletzt?<br />
□ Ja, <strong>im</strong> Beruf<br />
□ Ja, <strong>im</strong> Strassenverkehr<br />
□ Ja, <strong>im</strong> Haushalt<br />
□ Ja, be<strong>im</strong> Sport treiben<br />
□ Ja, bei einer anderen Freizeitbeschäftigung<br />
□ Ja, bei ____________<br />
□ Nein ⇒ Befragung beendet !<br />
5. Wie wurde die Verletzung behandelt?<br />
□ Arztpraxis Arbeitsausfall: _____Tage<br />
□ Spital ambulant Arbeitsausfall: _____Tage<br />
□ Spital stationär ⇒ Dauer des<br />
Spitalaufenthaltes: _______________ Tage Arbeitsausfall: _____Tage<br />
□ selbst behandelt, ohne Arzt Arbeitsausfall: _____Tage
128 Anhang<br />
4. Brief an <strong>Schneesport</strong>gebiete<br />
Datenerhebung für bfu Forschungsprojekt<br />
Sehr geehrter Herr ... / [Sehr geehrte Damen und Herren]<br />
Bern/Zofingen, [12.] Januar 2003<br />
Die Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu hat sich zum Ziel gesetzt, Lücken <strong>im</strong><br />
Wissen über die Verwendung von <strong>Schutzausrüstung</strong> be<strong>im</strong> Ski- und Snowboardfahren mit einer<br />
wissenschaftlichen Forschungsstudie zu schliessen.<br />
Unter der Leitung der bfu werden wir, zwei Sportstudentinnen der ETH Zürich, einen Teil dieser<br />
Studie als Diplomarbeit durchführen. Unser Ziel ist es, die Tragquote der <strong>Schutzausrüstung</strong> <strong>im</strong> Ski-<br />
und Snowboardsport zu eruieren und die Gründe für das Tragen respektive Nicht-Tragen der<br />
<strong>Schutzausrüstung</strong> zu ermitteln.<br />
Um an die notwendigen Daten zu gelangen, müssen wir Befragungen auf der Skipiste durchführen.<br />
Insgesamt sollen 3’000 Leute in 20 verschiedenen Schweizer <strong>Schneesport</strong>gebieten interviewt werden.<br />
Die Befragungen sollen am Ende eines Skiliftes stattfinden. Den auskunftsbereiten Personen werden<br />
Fragen bezüglich <strong>Schutzausrüstung</strong>, Tragverhalten und Einstellung gestellt. Die Interviews<br />
dauern 5 bis 10 Minuten. Es werden 6 bis 8 Interviewer auf der Piste sein.<br />
Wir erachten [Arosa] als ideales <strong>Schneesport</strong>gebiet für eine Befragung. Darum würden wir gerne<br />
am [26. Januar 2003] in [...] einen Teil der notwendigen Daten erheben. Wir hoffen auf Ihr Einverständnis<br />
und werden Sie in den nächsten Tagen telefonisch kontaktieren.<br />
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: Projektleiter der bfu:<br />
Beatrice Fuchs Othmar Brügger,<br />
Stöckliackerweg 59b o.bruegger@bfu.ch, Tel. 031 390 21 64<br />
4800 Zofingen<br />
beafuchs@gmx.net<br />
Tel. 062 / 751 25 28, Natel 076 / 559 25 28<br />
Mit freundlichen Grüssen<br />
Beatrice Fuchs & Cécile Gmünder
Literatur 129<br />
Literatur<br />
Ahlbäumer, G., Urfer, A. U., Roy, J. F., Montminy, P. & Moisan, C. (2004). Determination of wrist<br />
injury pattern in snowboarding and the <strong>im</strong>plication on the design of wrist guards. Eingegeben<br />
zur Publikation.<br />
Allenbach, R., Brügger, O, Dähler-Sturny, C. & Siegrist, S. (2004). Unfallgeschehen in der<br />
Schweiz: bfu-Statistik 2003. Bern: Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu.<br />
Bauer, E. (1999). Schulzeit & Sicherheit: Gedanken zur Sicherheitserziehung <strong>im</strong> Schulbereich. In<br />
R. Scheirin (Hrsg.), Sicherheit <strong>im</strong> Bergland: Jahrbuch 1999 (S. 9<strong>–</strong>21). Innsbruck:<br />
Österreichisches Kuratorium für alpine Sicherheit.<br />
Boldrino, C. & Furian, G. (1998). Risikofaktoren be<strong>im</strong> Skifahren: eine empirische Studie. Wien:<br />
Institut „Sicher Leben“ des Kuratoriums für Verkehrssicherheit.<br />
Boldrino, C. & Furian, G. (1999). Risikofaktoren be<strong>im</strong> Snowboarden: eine empirische Studie. Wien:<br />
Institut „Sicher Leben” des Kuratoriums für Verkehrssicherheit.<br />
Bridges, E. J., Rouah, F. & Johnston, K. M. (2003). Snowblading injuries in Eastern Canada. British<br />
Journal of Sports Medicine, 37(6), 511<strong>–</strong>545.<br />
Brügger, O. (2004). Helm und Handgelenkschutz <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong>: Wirkung und Anforderungen<br />
(bfu-Report 54). Bern: Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu.<br />
Brügger, O. & Hubacher M. (2003). Tragquotenerhebung der <strong>Schutzausrüstung</strong> be<strong>im</strong> Inline-Skating.<br />
In O. Brügger (Hrsg.), Inline-Skating: Unfallgeschehen und -prävention: Literaturübersicht<br />
<strong>–</strong> Unfallstudie <strong>–</strong> Schutzverhalten (bfu-Report 50). Bern: Schweizerische Beratungsstelle<br />
für Unfallverhütung bfu.<br />
Brügger, O., Sulc, V., Walter, M. & Schild, M. (2005). Aspekte der Unfallprävention in der<br />
<strong>Schneesport</strong>ausbildung (bfu-Pilotstudie). Bern: Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung<br />
bfu.<br />
Cadman, R. & Macnab, A. J. (1996). Age and Gender: Two epidemiological factors in skiing and<br />
snowboarding injury. In C. D. Mote, R. J. Johnson, W. Hauser & P. S. Schaff (Eds.), Skiing and<br />
Safety (Tenth Volume, ASTM STP 1266; pp. 58<strong>–</strong>65). West Conshohocken PA: American<br />
Society for Testing and Materials.<br />
Campell, L. R. (1995). Snowboardunfälle: Multizentrische schweizerische Snowboardstudie<br />
1992/93 (bfu-Report 29). Bern: Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu.<br />
Dann, K., Knöringer, M., Kristen, K. H. & Boldrino, C. (2002). Snowboarden. Vom Kinderspielzeug<br />
zum Big Mountain Sport. Österreichisches Journal für Sportmedizin, 2, 17<strong>–</strong>26.<br />
Finch, C. F. & Kelsall, H. L. (1999). Preventing snowboarding injuries: what is the evidence? International<br />
Journal for Consumer and Product Safety, 6(3), 117<strong>–</strong>26.<br />
Hagel, B., Goulet, C., Platt, R., Pless, I. B. & Robaitaille, Y. (2004a). Helmet effectivness in skiers<br />
and snowboarders. In 7 th World Conference on Injury Prevention and Safety Promotion. Abstract<br />
Book (p. 283). Vienna: Institut Sicher Leben/Kuratorium für Schutz und Sicherheit.
130 Literatur<br />
Hagel, B., Goulet, C., Platt, R., Pless, I. B. & Robaitaille, Y. (2004b). Testing the risk compensation<br />
hypothesis: Helmet use in skiing and snowboarding. In 7 th World Conference on Injury<br />
Prevention and Safety Promotion. Abstract Book (p. 283). Vienna: Institut Sicher Leben/Kuratorium<br />
für Schutz und Sicherheit.<br />
Idzikowski, J. R., Janes, P. C. & Abbott, P. J. (2000). Upper Extremity Snowboarding Injuries. The<br />
American journal of sports medicine, 28(6), 825<strong>–</strong>831.<br />
Kisser, R. (2000). Ursachen von Pistenunfällen. In R. Scheiring (Hrsg.), Sicherheit <strong>im</strong> Bergland:<br />
Jahrbuch 2000 (S. 155<strong>–</strong>170). Innsbruck: Österreichisches Kuratorium für alpine Sicherheit.<br />
Koehle, M. S., Lloyd-Smith, R. & Taunton, J. E. (2002). Alpine ski injuries and their prevention.<br />
Sports Medicine, 32(12), 785<strong>–</strong>793.<br />
Langran, M. (2002). Snowboard Attitudes Study. Zugriff am 04.12.2002 unter www.ski-injury.com<br />
/sas.htm<br />
Machold, W., Kwasny, O., Eisenhardt, P., Kolonja, A., Bauer, E., Lehr, S., Mayr, W. & Fuchs, M.<br />
(2002). Reduction of severe wrist injuries in snowboarding by an opt<strong>im</strong>ised wrist protection<br />
device: a prospective randomized trial. The Journal of Trauma <strong>–</strong> Injury, Infection and Critical<br />
Care, 52, 517<strong>–</strong>520.<br />
Machold, W., Kwasny, O., Gässler, P., Kolonja, A., Reddy, B., Bauer, E. & Lehr, S. (2000). Risk<br />
of injury through snowboarding. The Journal of Trauma <strong>–</strong> Injury, Infection and Critical Care,<br />
48(6), 436<strong>–</strong>439.<br />
Macnab, A. J., Smith, T., Gagnon, F. A. & Macnab, M. (2002). Effect of helmet wear on the incidence<br />
of head/face and cervical spine injuries in young skiers and snowboarders. Injury Prevention,<br />
8(4) 324<strong>–</strong>7.<br />
Martin, B. W., Beeler, I., Szues, T., Smala, A. M., Brügger, O., Casparis, C. et al. (2001). Volkswirtschaftlicher<br />
Nutzen der Gesundheitseffekte der körperlichen Aktivität: erste Schätzungen<br />
für die Schweiz. Schweizerische Zeitschrift für Sportmedizin und Sporttraumatologie, 49(3),<br />
131<strong>–</strong>133.<br />
O’Neill, D. (2003). Wrist injuries in guarded versus unguarded first t<strong>im</strong>e snowboarders. Clinical<br />
Orthopaedics and releated research, 409, 91<strong>–</strong>95.<br />
Rønning, R., Rønning, I., Gerner, T. & Engebretsen, L. (2001). The efficacy of wrist protectors in<br />
preventing snowboarding injuries. The American Journal of Sports Medicine, 29(5), 581<strong>–</strong>585.<br />
Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung. (2002). <strong>Schneesport</strong> (Informationsbroschüre<br />
R0011). Bern: Autor.<br />
Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung. (2004). [bfu-Statistik: <strong>Schneesport</strong>unfälle<br />
2000/01 bis 2003/04]. Unveröffentlichtes Datenmaterial.<br />
Sicher Leben. (2004). „Sicher Leben“ empfiehlt Skihelm für Kinder! Medieninfo 24.012004.<br />
Zugriff am 29.09.2004 unter http://www.sicherleben.at/live/kuss/kuss_sl/show.php3?id=41&nodeid=151<br />
Smala, A., Beeler, I. & Szucs, T. D. (2001). Die Kosten der körperlichen Inaktivität in der Schweiz.<br />
Zürich: Abteilung für Medizinische Ökonomie des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin<br />
und des Universitätsspitals Zürich, MERG <strong>–</strong> Forschungsgruppe Medizinische Ökonomie,<br />
München
Literatur 131<br />
Söhnel, B. (2002). Retrospektiv-prospektive Studie über Verletzungsmuster und Überlastungsschäden<br />
be<strong>im</strong> Snowboarden. Diplomarbeit <strong>im</strong> Diplom-Studiengang Sportwissenschaft,<br />
Technische Universität München.<br />
United States Consumer Product Safety Commission. (1999). Skiing helmets: An evaluation of the<br />
potential to reduce head injury. U.S. Consumer Product Safety Commission, Washington D.C.<br />
Zugriff am 04.10.2004 unter http://www.cpsc.gov/LIBRARY/skihelm.pdf
132 bfu-Reports<br />
bfu-Reports<br />
bfu-Report 1 Raphael Denis Huguenin (1978)<br />
Einstellung (Attitüden) und Trinkverhalten von Automobilisten<br />
bfu-Report 2 Raphael Denis Huguenin (1979)<br />
Zweite Validierung der psychologischen Gruppenuntersuchung nach „Beck“<br />
bfu-Report 3 Raphael Denis Huguenin (1980)<br />
Die Alkoholvorschriften aus psychologischer Sicht<br />
bfu-Report 4 Raphael Denis Huguenin & Christian Scherer (1982)<br />
Möglichkeiten und Grenzen von Verkehrssicherheitskampagnen <strong>–</strong> Zur<br />
Theorie und Praxis von Unfallverhütungsaktionen<br />
bfu-Report 5 Raphael Denis Huguenin & Ernst Hess (1982)<br />
Driver Improvement <strong>–</strong> Rahmenbedingungen und Methoden der Verhaltensbeeinflussung<br />
in der Ausbildung, Weiterausbildung und Nachschulung von<br />
Fahrzeuglenkern (Bericht über den zweiten Internationalen Workshop in<br />
Gwatt)<br />
bfu-Report 6 Ernst Hess (1982)<br />
Einstellungsbeeinflussung in Weiterausbildungskursen für Autofahrer <strong>–</strong> Eine<br />
Evaluationsstudie<br />
bfu-Report 7 Christian Scherer (1984)<br />
Unfälle zwischen Fussgängern und Fahrzeugen <strong>–</strong> Dokumentation über<br />
Unfallursachen und -hintergründe sowie Massnahmen zur Unfallverhütung<br />
bfu-Report 8 Raphael Denis Huguenin, Martin Bauer & Karin Mayerhofer (1985)<br />
Das Automobil in den Massenmedien <strong>–</strong> Der Einfluss auf die Sicherheitseinstellung<br />
bfu-Report 9 Christian Scherer (1987)<br />
Das Verkehrssicherheitsplakat <strong>–</strong> Leitfaden für die Gestaltung neuer Plakate<br />
bfu-Report 10 Ernst Hess & Peter Born (1987)<br />
Erfolgskontrolle von Antischleuderkursen <strong>–</strong> Der Einfluss auf die Unfallbeteiligung,<br />
am Beispiel der Antischleuderschule Regensdorf ZH, ASSR<br />
bfu-Report 11 Raphael Denis Huguenin, Käthi Engel & Paul Reichardt (1988)<br />
Evaluation von Kursen für auffällige Lenker in der Schweiz<br />
bfu-Report 12 Thomas Nussbaum, Rudolf Groner & Marina Groner (1989)<br />
Systemanalyse des Unfallgeschehens <strong>im</strong> Strassenverkehr anhand des loglinearen<br />
Modells<br />
bfu-Report 13 Amos S. Cohen & Helmut T. Zwahlen (1989)<br />
Blicktechnik in Kurven <strong>–</strong> Wissenschaftliches Gutachten
fu-Reports 133<br />
bfu-Report 14 Karin Mayerhofer, Christian Scherer & Urs Kalbermatten (1990)<br />
Psychogramm des jugendlichen Autolenkers<br />
bfu-Report 15 Jacqueline Bächli-Biétry (1990)<br />
Erfolgskontrolle von theoretischem Verkehrssinnunterricht <strong>im</strong> Verlauf der<br />
Fahrausbildung<br />
bfu-Report 16 Jacqueline Bächli-Biétry (1991)<br />
Erarbeitung einer Methode zur theoretischen Prüfung des Verkehrssinns<br />
bfu-Report 17 Thomas Nussbaum, Rudolf Groner & Marina Groner (1991)<br />
Regionale, situative und fahrbedingte Aspekte von Unfallprotokollen unter<br />
Berücksichtigung der Verkehrsdichte<br />
bfu-Report 18 Stefan Siegrist & Erich Ramseier (1992)<br />
Erfolgskontrolle von Fortbildungskursen für Autofahrer <strong>–</strong> Der Einfluss auf<br />
die Unfallbeteiligung, am Beispiel des Verkehrssicherheitszentrums<br />
Velthe<strong>im</strong>, VSZV<br />
bfu-Report 19 Stefan Siegrist (1992)<br />
Das Bedingungsgefüge von wiederholtem Fahren in angetrunkenem Zustand<br />
aus handlungstheoretischer Sicht <strong>–</strong> Grundlagen für die Erarbeitung einer<br />
spezialpräventiven Massnahme<br />
bfu-Report 20 Jörg Thoma (1993)<br />
Geschwindigkeitsverhalten und Risiken bei verschiedenen Strassenzuständen,<br />
Wochentagen und Tageszeiten<br />
bfu-Report 21 Raphael Denis Huguenin, Christian Scherer, Rolf-Peter Pfaff, Thomas<br />
Fuchs & Charles Goldenbeld (1994)<br />
Meinungen und Einstellungen von Autofahrern in der Schweiz und in Europa<br />
bfu-Report 22 Uwe Ewert (1994)<br />
Der Einfluss von Person und Situation auf die Beachtung von Verkehrsvorschriften<br />
bfu-Report 23 Stefan Siegrist (1994)<br />
5. Internationaler Workshop Driver Improvement (DI) in Locarno, 1993<br />
bfu-Report 24 Markus Hubacher (1994)<br />
Das Unfallgeschehen bei Kindern <strong>im</strong> Alter von 0 bis 16 Jahren<br />
bfu-Report 25 Roland Haldemann & Walter Weber (1994)<br />
Verkehrssicherheit auf Schulwegen<br />
bfu-Report 26 Markus Hubacher & Uwe Ewert (1994)<br />
Einstellungen und Merkmale der Fahrzeugbenützung jugendlicher Velo- und<br />
Mofafahrer<br />
bfu-Report 27 Raphael Murri (1995)<br />
Sicherheitsprüfung von Dachlastenträgern
134 bfu-Reports<br />
bfu-Report 28 Uwe Ewert & Markus Hubacher (1996)<br />
Wirksamkeit von Informationsfilmen und Werbesports zur Unfallverhütung<br />
bfu-Report 29 Lüzza Rudolf Campell (1996)<br />
Snowboardunfälle <strong>–</strong> Multizentrische schweizerische Snowboardstudie<br />
1992/93<br />
bfu-Report 30 Charles Fermaud, Hans Merz & Walter Müller (1996)<br />
Das Unfallgeschehen <strong>im</strong> Jahr 2010 <strong>–</strong> Unfallprognosen für Strassenverkehr,<br />
Sport und Haushalt als Grundlage für eine schwerpunktorientierte Unfallprävention<br />
bfu-Report 31 Roland Allenbach, Markus Hubacher, Christian Ary Huber & Stefan<br />
Siegrist (1996)<br />
Verkehrstechnische und -psychologische Sicherheitsanalyse von Strassenabschnitten<br />
bfu-Report 32 Markus Hubacher & Uwe Ewert (1997)<br />
Das Unfallgeschehen bei Senioren ab 65 Jahren<br />
bfu-Report 33 Gianantonio Scaramuzza & Uwe Ewert (1997)<br />
Sicherheitstechnische Analyse von Fussgängerstreifen <strong>–</strong> Empfehlungen zu<br />
Bau und Betrieb<br />
bfu-Report 34 Amos S. Cohen (1998)<br />
Visuelle Orientierung <strong>im</strong> Strassenverkehr <strong>–</strong> Eine empirische Untersuchung<br />
zur Theorie des visuellen Abtastens<br />
bfu-Report 35 Anne Eckhardt & Esther Seitz (1998)<br />
Wirtschaftliche Bewertung von Sicherheitsmassnahmen<br />
bfu-Report 36 Jacqueline Bächli-Biétry (1998)<br />
Konkretisierung eines Ausbildungskonzeptes für Velo- und Mofafahrer an<br />
der Oberstufe<br />
bfu-Report 37 Jacqueline Bächli-Biétry (1998)<br />
Konkretisierung des Schweizer 2-Phasen-Modells der Fahrausbildung<br />
bfu-Report 38 Uwe Ewert (1999)<br />
Autofahrer in der Schweiz und in Europa: Meinungen und Einstellungen <strong>im</strong><br />
Längs- und Querschnittsvergleich<br />
bfu-Report 39 Roland Müller (1999)<br />
Fitness-Center <strong>–</strong> Verletzungen und Beschwerden be<strong>im</strong> Training<br />
bfu-Report 40 Stefan Siegrist (ed.) (1999)<br />
Driver training, testing and licensing <strong>–</strong> towards theory-based management of<br />
young drivers’ injury risk in road traffic<br />
bfu-Report 41 Stefan Siegrist, Roland Allenbach & Caroline Regli (1999)<br />
Velohelme <strong>–</strong> <strong>Erhebung</strong> des Tragverhaltens und der Traggründe
fu-Reports 135<br />
bfu-Report 42 Valeria Beer, Christoph Minder, Markus Hubacher & Theodor<br />
Abelin (2000)<br />
Epidemiologie der Seniorenunfälle<br />
bfu-Report 43 Roland Müller (2000)<br />
Personen-Kollisionen be<strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong> <strong>–</strong> Häufigkeit und mögliche<br />
Ursachen<br />
bfu-Report 44 Markus Hubacher & Albert Wettstein (2000)<br />
Die Wirksamkeit des Hüftprotektors zur Vermeidung von sturzbedingten<br />
Schenkelhalsfrakturen<br />
bfu-Report 45 Markus Hubacher (2000)<br />
Die Akzeptanz des Hüftprotektors bei zu Hause lebenden Senioren ab 70<br />
Jahren<br />
bfu-Report 46 Harry Telser & Peter Zweifel (2000)<br />
Prävention von Schenkelhalsfrakturen durch Hüftprotektoren <strong>–</strong> Eine ökonomische<br />
Analyse<br />
bfu-Report 47 Stefan Siegrist, Jacqueline Bächli-Biétry & Steve Vaucher (2001)<br />
Polizeikontrollen und Verkehrssicherheit <strong>–</strong> <strong>Erhebung</strong> der Kontrolltätigkeit,<br />
Befragung von Fahrzeuglenkern und Polizeibeamten, Opt<strong>im</strong>ierungsvorschläge<br />
bfu-Report 48 Markus Hubacher & Roland Allenbach (2002)<br />
Anlagespezifische Untersuchung sicherheitsrelevanter Aspekte von vierarmigen<br />
Kreuzungen <strong>im</strong> Innerortsbereich<br />
bfu-Report 49 Jacqueline Bächli-Biétry & Stefan Siegrist (2003)<br />
Dummies never die! <strong>–</strong> Ergebnis- und Prozessevaluation einer Unfallverhütungskampagne<br />
der bfu 1999<strong>–</strong>2001<br />
bfu-Report 50 Othmar Brügger (Hrsg.) (2003)<br />
Inline-Skating: Unfallgeschehen und -prävention<br />
Literaturübersicht <strong>–</strong> Unfallstudie <strong>–</strong> Schutzverhalten<br />
bfu-Report 51 Ulrich Salvisberg, Roland Allenbach & Markus Hubacher (2003)<br />
Verkehrssicherheit in Autobahn- und Autostrassentunneln des Nationalstrassennetzes<br />
bfu-Report 52 Jacqueline Bächli-Biétry (2003)<br />
Evaluation der bfu-Nachschulungskurse für Alkoholauffällige <strong>im</strong> Rahmen<br />
der EU-Studie ANDREA<br />
bfu-Report 53 Uwe Ewert & Beatrice Fitz (2004)<br />
Sicherheitsgurt <strong>–</strong> Gründe für das Nichttragen und Massnahmen zur Erhöhung<br />
der Tragquote<br />
bfu-Report 54 Othmar Brügger (2004)<br />
Helm und Handgelenkschutz <strong>im</strong> <strong>Schneesport</strong> <strong>–</strong> Schutzwirkung und<br />
Anforderungen