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Der Konstrukteur 11-12/2022

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EDITORIAL<br />

DESIGN (FAST)<br />

OHNE GRENZEN<br />

Es gibt viele Themen, die uns aktuell bewegen. Eines davon ist der<br />

Klima- und Umweltschutz und damit die Frage, wie wir nachhaltiger<br />

wirtschaften können. Die Herausforderung: Wir wollen zeitnah Erfolge<br />

sehen, möglichst nicht zu hohe Investitionen tätigen und auf<br />

Maßnahmen setzen, die Entwicklungspotenzial mit sich bringen.<br />

Denn nachhaltiges Wirtschaften wird zur Lebensaufgabe. Was wäre<br />

also passender als der Leichtbau, mit dem sich Gewicht und Material<br />

einsparen lassen und je nach Einsatzgebiet, beispielsweise im<br />

Auto mobilbau auch gleich die CO 2<br />

-Emission. <strong>Konstrukteur</strong>e haben das<br />

Potenzial und die Möglichkeiten neuer Materialien schon lange erkannt.<br />

Um jedoch die zeit- und kostenintensive Entwicklung von Polymeren<br />

und Verbundwerkstoffen zu reduzieren, setzen viele Entwickler heute<br />

auf 3D-Druck-Verfahren. Sie bieten unzählige Möglichkeiten – sowohl<br />

in verfahrenstechnischer Hinsicht, als auch in ihrer Diversität an<br />

Materialien. Auch lassen sich Recycling-Ideen mit wenig Aufwand<br />

entwickeln. Wie vielseitig 3D-Druck sein kann, darüber berichten wir in<br />

unserem Special ab Seite 60. Darin geht es unter anderem um eine der<br />

fortschrittlichsten 3D-Druck-Fertigungsmethoden, die es derzeit gibt:<br />

Carbon DLS (Digital Light Synthesis). Wie von Geisterhand wachsen<br />

softwaregestaltete Bauteile oder fertige Produkte aus dem Flüssigkeitsbad.<br />

Wer nicht in einen 3D-Drucker investieren will oder kann,<br />

für den gibt es einen Marketplace. Hier können <strong>Konstrukteur</strong>e ihr<br />

individuelles 3D-Bauteil einfach bestellen und dabei aus über 130<br />

verschiedene Materialien, 14 unterschiedlichen Fertigungsverfahren<br />

sowie 28 Dienstleistern wählen (Seite 60). Fazit: Additive Verfahren<br />

bieten viele Vorteile, die es wert sind, sie zu nutzen!<br />

Nicole Steinicke<br />

Chefredakteurin<br />

n.steinicke@vfmz.de


INHALT<br />

06<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

03 Editorial: Design (fast) ohne Grenzen<br />

06 DER KONSTRUKTEUR persönlich:<br />

Noëlle Bracher, Maxon Motor AG,<br />

Sachseln, Schweiz<br />

08 Konstruktion 2030: Intelligente Hydraulik<br />

10 Messe Elektrotechnik: Marktplatz rund<br />

um smarte Lösungen und Industrie 4.0<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

14<br />

KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

<strong>12</strong> Schwingungsdämpfer: Zug um Zug<br />

gegen Vibrationen<br />

14 Linearführungen in der Robotik<br />

17 Gewindesperrbolzen: Wenn es mehr<br />

Spannkraft braucht<br />

18 Klauenkupplungen: Mehr Sicherheit<br />

in der Welle<br />

24<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

22 INTERVIEW<br />

Lineartechnik: Kleine Führungen ganz groß<br />

24 Servoverstärker für eine anspruchsvolle<br />

Anwendung<br />

26 Linearmotorachse steigert Produktivität<br />

28 Montage- und Verpackungsprozesse genau im Takt<br />

32 Energieeffiziente Antriebe unterstützen die Logistik<br />

34 INTERVIEW<br />

<strong>12</strong>5 Jahre Antriebstechnik: Gut, wenn<br />

man Bälle in der Luft hat<br />

AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

48 TITELSTORY<br />

Pick-by-Light-Lösung: Folge dem Licht<br />

52 Schutztürsysteme: Box der vielen Möglichkeiten<br />

54 Klettkabelbinderhalter: Im Handumdrehen<br />

montiert<br />

56 Prüftechnik: Mehr Effizienz für Servopressen<br />

4 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


SPECIAL<br />

3D-DRUCK<br />

60 Online-Marketplace für die additive Fertigung<br />

63 Messe Formnext im Aufwind<br />

64 KLARTEXT<br />

3D-Druck in der Serienfertigung<br />

66 Metallischer 3D-Druck von Präzisionswerkzeugen<br />

68 <strong>Der</strong> Weg zum fertigen Verbundwerkstoff<br />

70 Fertigungstechnik: Von der Idee zur Produktion<br />

72 Mit Leichtbau durch Digitalisierung schneller ans Klimaziel<br />

SERVICE<br />

73 Impressum<br />

74 Vorschau<br />

70<br />

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Diese Ausgabe enthält eine Beilage<br />

des Unternehmens Indu-Sol GmbH, Schmölln.<br />

SPS Nürnberg, Halle 9, Stand 370


NOËLLE BRACHER<br />

studierte Medizintechnik und<br />

konzentriert sich bei Maxon als<br />

Qualitätsingenieurin auf die<br />

Entwicklung und Dokumentation<br />

von Antriebskomponenten für<br />

Medizinprodukte.<br />

Was hat Sie dazu bewogen einen<br />

technischen Beruf zu wählen und<br />

Ingenieurin zu werden?<br />

Bereits in der Schule interessierte ich mich<br />

sehr für den menschlichen Körper und<br />

wie er funktioniert. Ich mag es auch, Dinge<br />

zu erforschen und auszuprobieren und<br />

logisches Denken macht mir Spaß. Deshalb<br />

wählte ich im Abitur die Hauptfächer<br />

Mathematik und Physik und entschied<br />

mich für ein Medizintechnikstudium.<br />

Was macht die Arbeit bei Maxon<br />

für Sie besonders?<br />

Ich begleite bei Maxon ein Produkt bei<br />

seiner gesamten Entwicklung. Ich liebe es,<br />

dabei mit Menschen unterschiedlicher<br />

Herkunft und Branchen in einem dynamischen<br />

Umfeld zusammenzuarbeiten.<br />

Kein Tag ist wie der andere, wenn man in<br />

Projekten arbeitet, aber genau das ist es,<br />

was sich eine Qualitätsingenieurin wünscht.<br />

Was war Ihre bisher größte berufliche<br />

Herausforderung?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Für meine Masterarbeit habe ich einen<br />

Prototyp zur Behandlung von neuropathischen<br />

Schmerzen bei Menschen mit Amputationen<br />

entwickelt. Mithilfe virtueller<br />

Realität und sensorischem Feedback aus<br />

elektrischer Nervenstimulation, testete<br />

ich das System am eigenen Körper. Doch<br />

meine Animationen erschienen anfangs<br />

zeitverzögert, sodass das System Schmerzen<br />

auslöste, anstatt sie zu lindern. Die<br />

Fortschritte dann so hautnah zu erleben,<br />

stärkten mein Selbstvertrauen enorm.<br />

Was raten Sie Frauen, die sich für eine<br />

Karriere als Ingenieurin interessieren?<br />

Habt nie Angst, Fragen zu stellen und<br />

bleibt offen für Bereiche, an die ihr<br />

vielleicht gar nicht gedacht habt. Sich<br />

herauszufordern und auf das Unbekannte<br />

einzulassen, lohnt sich immer.<br />

SICH HERAUSZUFORDERN UND<br />

AUF DAS UNBEKANNTE<br />

EINZULASSEN, LOHNT SICH IMMER<br />

NOËLLE BRACHER, MAXON MOTOR AG SACHSELN,<br />

SCHWEIZ, QUALITÄTSINGENIEURIN MEDICAL<br />

6 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


SUMITOMO ITALIEN FEIERT<br />

25-JÄHRIGES BESTEHEN<br />

SM-Cyclo Italy<br />

(SMIT), die erste<br />

italienische<br />

Niederlassung von<br />

Sumitomo Drive<br />

Technologies, hat ihr<br />

25-jähriges Firmenjubiläum<br />

begangen.<br />

1997 wurde das<br />

Unternehmen als<br />

jüngste europäische<br />

Dependance<br />

gegründet. Standen in den Gründungsjahren noch Standardgetriebe<br />

im Vordergrund, bietet das Unternehmen heute<br />

innovative Antriebslösungen für die Automatisierung und<br />

Industrie 4.0. „<strong>Der</strong> italienische Markt ist äußerst dynamisch<br />

und nicht nur die Kunden sind mit SMIT gewachsen, sondern<br />

auch wir haben uns mit den Kundenanforderungen stetig<br />

weiterentwickelt“, erklärte Martin Pointner, General Manager<br />

SM-Cyclo Italy (Bild rechts). Unternehmen aus der Metall-,<br />

Holz-, Marmor- und Glasverarbeitung, der Lebensmittel-,<br />

Verpackungs- und Kunststoffindustrie sowie des textilverarbeitenden<br />

Gewerbes hätten mit den Antriebslösungen ihre<br />

Fertigungen modernisiert und automatisiert. <strong>2022</strong> wird einer<br />

der ersten Prototypen der Robotik-Lösung Tuaka an einen<br />

Kunden gehen.<br />

www.sumitomodrive.com<br />

TIMTOS 2023 – TRENDS UND INNOVATIONEN<br />

RUND UM SMART MANUFACTURING<br />

Die Taipei International<br />

Machine Tool Show<br />

Timtos gilt als einer der<br />

wichtigsten Branchentreffpunkte<br />

der<br />

internationalen<br />

Werkzeugmaschinenindustrie.<br />

Sie findet vom<br />

6. bis <strong>11</strong>. März 2023<br />

in Taipei, Taiwan, im Nangang Exhibition Center, statt und<br />

präsentiert an mehr als 6.000 Messeständen ein umfassendes<br />

Angebot an Zerspanungsmaschinen, Steuerungssystemen,<br />

Schlüsselkomponenten, Software und intelligenten Fertigungslösungen.<br />

Darüber hinaus werden drei neue Themenbereiche<br />

ergänzt, die sich mit „Advanced metalworking Technology“,<br />

„Additive Manufacturing“ und „Future Manufacturing“<br />

befassen. Zu den wichtigsten Akteuren und Ausstellern<br />

aus dem In- und Ausland zählen Fair Friend Group, Fanuc,<br />

Heidenhain, Hiwin, Mazak, Mitsubishi, Siemens und viele<br />

andere mehr. Auch die Nationen Deutschland, Schweiz, USA und<br />

Dänemark werden vertreten sein. Auch geht es um neue<br />

Technologien im Bereich der additiven Fertigung sowie um<br />

Future Manufacturing mit den Themen 5G, KI, digitaler Zwilling,<br />

Edge Computing, industrielles Metaverse und kollaborative<br />

Robotik.<br />

Bild: Aleksandr Matveev – stock.adobe.com<br />

www.timtos.com.tw<br />

TURCK-GRUPPE ERNENNT WEITEREN<br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

Stefan Grotzke ist neuer<br />

Geschäftsführer der Werner<br />

Turck GmbH & Co. KG sowie<br />

der Turck Holding GmbH.<br />

Die Werner Turck GmbH &<br />

Co. KG wird der 53-Jährige<br />

gemeinsam mit Dr. Michael<br />

Gürtner führen. In der<br />

Geschäftsführung der<br />

Turck Holding GmbH wird<br />

Grotzke die Ressorts<br />

Produktion & Supply-<br />

Chain-Management (SCM)<br />

übernehmen, während<br />

Gürtner weiterhin für die<br />

Ressorts Entwicklung & IT verantwortlich ist. Die Geschäftsführer<br />

der Hans Turck GmbH & Co. KG, Christian Wolf und<br />

Christian Pauli, leiten in der Holding die Ressorts Vertrieb &<br />

Marketing sowie Finanzen, Personal & Recht. Grotzke verfügt<br />

über weitreichende, branchenübergreifende Erfahrung in den<br />

Bereichen Produktion und Supply-Chain-Management in<br />

internationalen Unternehmen. Nach seinem Studium der<br />

Fertigungstechnik und anschließendem Wirtschaftsstudium<br />

an der Fachhochschule Bielefeld verantwortete er bei einem<br />

führenden Gase-Konzern den Aufbau verschiedener Produktionsstätten<br />

im In- und Ausland. Während der letzten vierzehn<br />

Jahre war Grotzke bei Murrelektronik als Geschäftsführer<br />

Operations verantwortlich für den Betrieb und die gesamte<br />

Supply-Chain der Produktionswerke.<br />

www.turck.de<br />

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KONSTRUKTION 2030<br />

INTELLIGENTE HYDRAULIK<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Welche Rolle spielt die Hydraulik bei der<br />

Bewältigung der aktuellen Herausforderungen?<br />

Die aktuelle Verknappung von Energie und Rohstoffen, aber<br />

auch von Fachkräften, trifft Unternehmen weltweit. Gleichzeitig<br />

haben der Klimaschutz und die Dekarbonisierung für die Industrie<br />

weltweit eine zunehmend hohe Priorität. Intelligente, nachhaltige<br />

und sichere Hydrauliklösungen leisten für Maschinenhersteller<br />

und Endanwender der Umformtechnik und Blechbearbeitung<br />

über den gesamten Lebenszyklus hinweg einen<br />

wichtigen Beitrag zur Bewältigung dieser Herausforderungen.<br />

Softwaretools und vorkonfigurierte Baukästen für Hydrauliksysteme<br />

vereinfachen das Engineering und beschleunigen die<br />

Inbetriebnahme. Durch die Verlagerung von vormals mechanischen<br />

Funktionen in die Software reduziert sich die Hardware-Varianz<br />

und Konzepte können schnell anwenderspezifisch<br />

angepasst werden.<br />

Wie unterstützt moderne Hydraulik<br />

Maschinenhersteller und Endanwender?<br />

Schon in der Konstruktionsphase parametrieren <strong>Konstrukteur</strong>e<br />

die digitalen Zwillinge intelligenter Hydrauliklösungen.<br />

Anschließend können sie auf dieser Basis die Inbetriebnahmezeit<br />

verkürzen, indem sie die gespeicherten Einstellungen auf<br />

die Hydraulikmodule übertragen. Software-Wizards führen die<br />

Techniker auch ohne spezifische Kenntnisse der Fluidtechnologie<br />

logisch durch die Inbetriebnahme. So kommen sie<br />

schneller zu stabilen und effizienten Reglereinstellungen.<br />

Für Endanwender stehen Verfügbarkeit und Produktivität ihrer<br />

Maschinen und Anlagen im Vordergrund. Hier punktet die<br />

Hydraulik mit ihrer hohen Robustheit und Energieeffizienz.<br />

Moderne Hydraulikaggregate sowie einbaufertige autarke<br />

Achsen setzen durch ihren drehzahlvariablen Antrieb neue<br />

Maßstäbe bei Leistung und Energieeffizienz. Sie reduzieren den<br />

Energieverbrauch der Hydraulik um bis zu 80 %. Intelligente<br />

Ziehkissenregler für den Unterkolben gewinnen Energie zurück<br />

und speisen sie verbrauchsmindernd wieder in die Maschine ein.<br />

Wie kann Hydraulik dazu beitragen,<br />

Produktionsstillstände zu reduzieren?<br />

Zur Vermeidung ungeplanter Ausfallzeiten gewinnen datenbasierte<br />

Wartungskonzepte immer mehr an Bedeutung. Vernetzte<br />

Hydraulik überwacht den Verschleiß von Komponenten,<br />

ermöglicht den Echtzeitzugriff auf aktuelle und historische<br />

Daten und analysiert sie vorausschauend. Aus den gewonnenen<br />

Daten können mittels Machine Learning frühzeitig Wartungsempfehlungen<br />

abgleitet werden, damit Endanwender die betroffenen<br />

Komponenten geplant tauschen können. Durch die<br />

Vermeidung von ungeplanten Stillstandszeiten und die verbesserte<br />

Planbarkeit der Wartung können sowohl erhebliche Kosten<br />

gespart als auch die Produktivität gesteigert werden.<br />

Bilder: Aufmacher everythingpossible – stock.adobe.com, Personenbild Bosch Rexroth<br />

www.boschrexroth.de<br />

GUIDO HETTWER,<br />

Geschäftsleitung Business Unit Industrial Hydraulics,<br />

Bosch Rexroth AG<br />

8 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


AUFTRAGSLAGE IM OSTDEUTSCHEN MASCHINENBAU<br />

<strong>Der</strong> ostdeutsche Maschinen- und Anlagenbau setzte im dritten Quartal <strong>2022</strong><br />

seinen soliden Wirtschaftskurs fort. Gut drei Viertel der Unternehmen<br />

bewerteten ihre Gesamtsituation positiv. Ausschlaggebend waren eine<br />

konstant hohe Kapazitätsauslastung von rund 88 % sowie ein gutes Auftragspolster<br />

von knapp sechs Monaten. Dennoch ist die Stimmung in der<br />

Branche angespannt. Vor allem die Energiekrise, anhaltende Lieferkettenprobleme<br />

und starke Preissteigerungen hinterlassen ihre Spuren. So erwarten<br />

mehr Betriebe als zuletzt, dass sich die Geschäfte in den kommenden<br />

drei Monaten verschlechtern. Das ergab eine Umfrage des VDMA Ost unter<br />

den 350 Mitgliedern in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. „Die drastische Erhöhung der<br />

Energiekosten spiegelt sich bereits in den Geschäftserwartungen wider,<br />

jedoch noch nicht in der Geschäftslage des dritten Quartals“, sagt Oliver Köhn, Geschäftsführer des VDMA Ost.<br />

Bild: Robert Kneschke – stock.adobe.com<br />

www.vdma.org<br />

NEUER MARKENNAME<br />

2021 hat ABB ASTI Mobile<br />

Robotics übernommen, einen<br />

Hersteller von mobilen<br />

Robotern. Jetzt bringt ABB die<br />

erste Serie von autonomen<br />

mobilen Robotern (AMRs) unter<br />

neuem Markennamen auf den<br />

Markt. Die Produkte von ASTI<br />

Mobile Robotics werden unter<br />

dem neuen Markennamen<br />

Flexley in das ABB-Portfolio<br />

integriert. <strong>Der</strong> Name soll auf<br />

die von den AMRs gebotene<br />

Flexibilität des Betriebs<br />

Driving the world<br />

Einfach komplett – einfach kompakt!<br />

hinweisen. Als erstes kommen<br />

die Modelle Flexley Tug und<br />

Flexley Mover auf den Markt.<br />

Diese ziehen Trolleys bis<br />

2.000 kg. Sie heben und<br />

transportieren Racks, Container<br />

und Paletten bis 1.500 kg.<br />

Neben der auf Laserscannern<br />

basierenden 2D-SLAM-Navigation<br />

von ASTI werden zukünftige<br />

autonome mobile Roboter<br />

von ABB auch von der VSLAM-<br />

Technologie des Schweizer<br />

Start-ups und ABB-Partnerunternehmens<br />

Sevensense<br />

Robotics profitieren: Dieses<br />

ermöglicht den mobilen<br />

Robotern die Navigation in<br />

komplexen und dynamischen<br />

Umgebungen.<br />

www.abb.com<br />

Servo-Planetengetriebemotoren PxG®CM3C.. im Kompaktanbau<br />

Mit unserem Baukastensystem kombinieren wir die modularen Einzelkomponenten Servomotor<br />

und Planetengetriebe mit zahlreichen Optionen ganz nach Ihren Wünschen und bauen eine<br />

starke Antriebseinheit für Ihre Maschine.<br />

Ihre Vorteile auf einen Blick:<br />

• platzsparend – bis zu 20 % höhere Leistungsdichte durch eine kurze Bauweise<br />

• sicher – durchgängiger Formschluss gewährleistet eine sichere Drehmomentübertragung<br />

• einfache Demontage/Montage – innovative öldichte Schnittstelle garantiert Servicesicherheit<br />

• langlebig – reduzierte Reibverluste und der Einsatz des Radial-Wellendichtrings Premium Sine Seal<br />

www.sew-eurodrive.de/pxgcm3c


AKTUELLES<br />

MARKTPLATZ RUND UM SMARTE<br />

LÖSUNGEN UND INDUSTRIE 4.0<br />

ELEKTROTECHNIK<br />

2023<br />

Die Fachmesse elektrotechnik 2023 rückt in der Neuauflage die<br />

Zukunftsthemen der Zeit in den Fokus. Industrie 4.0, erneuerbare<br />

Energien oder neue Konzepte im Schaltschrankbau sind nur einige<br />

Beispiele. Namhafte Aussteller wie Siemens, Weidmüller und ABB<br />

sowie weitere Unternehmen präsentieren neue Trends und<br />

praxisnahe Branchen-Entwicklungen, die Sie nicht verpassen sollten.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Gebäudetechnik, Industrietechnik und Energietechnik:<br />

Diese Zukunftsthemen stehen im Mittelpunkt der Fachmesse<br />

elektrotechnik 2023. Schwerpunktbereiche der<br />

Fachmesse, die vom 8. bis 10. Februar 2023 in der Messe<br />

Dortmund stattfinden wird, sind unter anderem Digitales Bauen,<br />

Smart Home, Industrie 4.0, erneuerbare Energien oder auch<br />

Schaltschrankbau. Das trifft den Puls der Zeit, denn es haben<br />

schon jetzt zahlreiche Unternehmen ihre Teilnahme zugesagt.<br />

Unter ihnen sind weltbekannte Namen und Branchengrößen wie<br />

Siemens, Hager, ABB, Trilux oder die Thermotechnik-Tochter von<br />

Bosch, aber auch einige Hidden Champions.<br />

BESTIMMENDE THEMEN<br />

Die Fachmesse elektrotechnik 2023 zeigt neueste Trends, Innovationen<br />

und branchenspezifische Entwicklungen. Bereiche wie<br />

Building Information Management (BIM), Lüftung und Klimatechnik<br />

(HLK) werden behandelt. Ein besonderer Fokus liegt auf<br />

erneuerbaren Energien. Aber auch darüber hinaus sorgt die<br />

Fachmesse mit Ausstellenden aus allen branchenrelevanten<br />

Themenbereichen für einen umfassenden Überblick über alle<br />

Trends und Zukunftsthemen der Elektrotechnik.<br />

Dafür sorgen will beispielsweise der Großkonzern Siemens,<br />

der in Dortmund unter anderem einen Schwerpunkt auf Gebäudetechnik<br />

legt. Auch der deutsche Marktführer für technische<br />

Leuchten, Trilux, trägt dazu bei und präsentiert bei der elektrotechnik<br />

2023 neue Produkte und Innovationen; wie auch Zumtobel<br />

und Ledvance, die ebenfalls im Bereich der innovativen Lichttechnik<br />

aktiv sind. Ein weiterer bekannter Name, auf den sich<br />

die Fachbesuchenden freuen können, ist Bosch Thermotechnik.<br />

<strong>Der</strong> größte europäische Anbietende für Heizungen hat bereits<br />

eine Standfläche reserviert und wird einige Neuerungen im<br />

Gepäck haben.<br />

DIGITALE TRANSFORMATION GESTALTEN<br />

Ein in der Branche bedeutsames Unternehmen und sogenannter<br />

Hidden Champion ist Weidmüller Interface. Das Unternehmen<br />

stellt elektrische Verbindungssysteme für die ganze Welt her und<br />

gehört global zu den Top 3 seiner Branche. Außerdem steht die<br />

digitale Transformation von Windenergieanlagen im Fokus. Im<br />

Bereich Messtechnik sind etliche Anbietende dabei, einer von ihnen<br />

ist beispielsweise GMCI – Gossen Metrawatt. Aber auch Planer<br />

und Entwickler sind unter den Ausstellenden, beispielsweise das<br />

Planungsbüro Delta Umwelttechnik. Es ist spezialisiert auf umwelttechnische<br />

Projekte in den Bereichen Maschinen- und<br />

Rohrleitungstechnik, Verfahrenstechnik, Elektrotechnik und<br />

Bautechnik. Diese und viele weitere Messeteilnehmende werden<br />

nach derzeitigem Planungstand in den Hallen 3, 4, 5 und 6 in der<br />

Messe Dortmund aufeinandertreffen.<br />

OHNE IMPULSGEBER KEIN FORTSCHRITT<br />

Die interessanten und vielfältigen Angebote der Ausstellenden<br />

werden um ein umfassendes Rahmenprogramm ergänzt, das alle<br />

genannten Themenbereiche abdecken wird. Auf mehreren<br />

Bühnen sind Diskussionsforen und Impulsvorträge geplant.<br />

Workshops und Infoveranstaltungen runden das Programm ab.<br />

Und wer nicht bis zur Messe warten will, sollte schon jetzt in die<br />

digitale Expertenreihe „Impulsgeber“ reinschauen. Im monatlichen<br />

Rhythmus geben Fachkundige seit April 2021 hier spannende<br />

Einblicke in die derzeitigen Entwicklungen, Technologien<br />

und Lösungen der Elektrobranche.<br />

Bilder: Messe Dortmund/Silvia Kriens<br />

www.westfalenhallen.de<br />

10 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK IM FOKUS DER TCO-BETRACHTUNG<br />

Bei Investitionen in Antriebstechnik ist es wichtig, auch<br />

nachgelagerte Kosten im Blick zu behalten. Wie sich die Total<br />

Cost of Ownership (TCO) einer Anlage senken lassen, zeigt ein<br />

Whitepaper von Nord Drivesystems. Die beiden größten Hebel<br />

zur TCO-Reduzierung bieten demnach der Energieverbrauch und<br />

die Anzahl der eingesetzten Antriebsvarianten. Eine zentrale Rolle<br />

spielen weiterhin die kontinuierliche Zustandsüberwachung<br />

und vorausschauende Wartung. In diesem Kontext verfolgt Nord<br />

einen ganzheitlichen Ansatz, der die gesamte Bandbreite an<br />

Verbesserungsstrategien nutzt – angefangen vom modularen<br />

Produktbaukasten über den Einsatz leistungsstarker, langlebiger<br />

und wirtschaftlicher Technologien bis hin zu individuellen TCO-Berechnungen, Service- und Wartungskonzepten. Als Antriebslösungen<br />

zur Senkung der Lebenszykluskosten werden unter anderem der patentierte Getriebemotor DuoDrive, der IE5+-Synchronmotor,<br />

die Frequenzumrichter Nordac ON/ON+ oder auch das LogiDrive-Konzept benannt.<br />

www.nord.com<br />

PILZ UND PINTSCH<br />

GEHEN ENTWICKLUNGS-<br />

PARTNERSCHAFT EIN<br />

Das Automatisierungsunternehmen<br />

Pilz und der Experte<br />

für eine sichere Schieneninfrastruktur<br />

Pintsch gehen<br />

eine langfristig angelegte<br />

Entwicklungspartnerschaft<br />

ein. Gemeinsam entwickeln<br />

die Unternehmen künftig<br />

Lösungen für die Digitalisierung<br />

der Eisenbahninfrastruktur.<br />

Aus der Kombination von<br />

Japanese origin & quality – trusted worldwide since 1921<br />

Bearings<br />

for precision<br />

industrieerprobten Steuerungslösungen<br />

von Pilz und<br />

dem sicherheitstechnischen<br />

Bahn-Know-how von Pintsch<br />

werden neue, innovative<br />

Lösungen entstehen. Pilz und<br />

Pintsch wollen damit eine<br />

Antwort auf die Herausforderungen<br />

bei der Modernisierung<br />

der Eisenbahninfrastruktur<br />

in Deutschland und<br />

Europa geben. Susanne<br />

Kunschert, geschäftsführende<br />

Gesellschafterin der Pilz<br />

GmbH & Co. KG, und Tilo<br />

Brandis (links), Geschäftsführer<br />

der Pintsch GmbH,<br />

besiegelten die Entwicklungspartnerschaft<br />

im Rahmen der<br />

InnoTrans in Berlin am<br />

21. September <strong>2022</strong>.<br />

www.pilz.com<br />

to<br />

rebranding<br />

• Koyo<br />

JTEKT<br />

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Our legacy:<br />

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Our Future:<br />

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JTEKT • Koyo<br />

Official Date:<br />

April 1, <strong>2022</strong><br />

JTEKT<br />

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Get to know our bearings at www.koyo.eu


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

ZUG UM ZUG GEGEN VIBRATIONEN<br />

Autonomes Fahren – was für den Straßenverkehr noch perfektioniert wird,<br />

ist beim Materialtransport vom Lager zur Montage schon Alltag. Dort sind<br />

herstellerunabhängige Spezialkits zur Umrüstung von handelsüblichen<br />

Elektroschleppern zu fahrerlosen Transportsystemen eine Innovation, wie<br />

sie die Schiller Automatisierungstechnik GmbH anbietet. Die Elektronik<br />

schützen die <strong>Konstrukteur</strong>e mithilfe von Gummi-Metall-Isolatoren von ACE.<br />

Ein Lastzug, der zu 99,986 Prozent verfügbar ist, selbstständig<br />

fährt und die schnellste Strecke wählt, das ist für den<br />

Fernlastverkehr noch Zukunftsmusik. Für die autonomen<br />

Transportfahrzeuge der Schiller Automatisierungstechnik<br />

ist es Realität. Das Unternehmen hat jüngst im Auftrag eines<br />

großen bayerischen Automobilherstellers ein Projekt mit 22 autonomen<br />

Routenzügen erfolgreich abgeschlossen. Die Flotte<br />

transportiert je Arbeitstag über 500 t Material vom Lager zur<br />

Montage und legt dabei täglich eine Strecke von mehr als 300 km<br />

zurück. Während des Tests über zehn Schichten wurden über<br />

1.550 km bei höchster Verfügbarkeit autonom absolviert.<br />

ZU AUTONOM FAHRENDEN<br />

SYSTEMEN UMRÜSTEN<br />

1985 von Ewald Schiller gegründet, hat die Schiller Automatisierungstechnik<br />

GmbH heute mehr als 240 Beschäftigte in Deutsch-<br />

Robert Timmerberg M. A., plus2 GmbH, Düsseldorf<br />

land und dem chinesischen Shenyang. Elektrik, Mechanik und IT<br />

für die Bereiche Automatisierung, Logistik, Reinraum und Elektroplanung<br />

gehören zu den Kernkompetenzen. Die Grundlage für<br />

die Entwicklung von Lösungen für autonome Routenzüge schaffte<br />

Schiller im Jahr 2018. „Es war uns schnell klar, dass für unsere<br />

fahrerlosen Transportsysteme die Sicherheitstechnik ein zentrales<br />

Thema sein wird, weil man bei Routenzügen, so wie beim Betrieb<br />

mit Anhängern im Allgemeinen, die Spuruntreue der Anhänger<br />

als eine wichtige Aufgabenstellung zu lösen hat“, erläutert Peter<br />

Stoiber, Bereichsleiter Mobile Robotics bei Schiller, eine der Herausforderungen<br />

während der Entwicklungsarbeit. Auch um die<br />

strengen Vorschriften der Maschinenrichtlinien einzuhalten,<br />

mussten der Ingenieur und sein Team die Fehlerwahrscheinlichkeit<br />

aller Bauteile durchrechnen und für höchste Verfügbarkeit<br />

sorgen. Die Entwicklungsarbeiten führten zur Perfektionierung<br />

eines Indoor-GPS, mit dessen Hilfe der Routenzug stets erkennt,<br />

wo er sich befindet. Dadurch sind auf dem Transportweg keine<br />

baulichen Veränderungen zur Orientierung nötig. Jeder Routenzug<br />

von Schiller lässt sich zudem leicht veränderten Situationen<br />

im Fertigungsprozess anpassen und ist auch an anderen Standorten<br />

einsetzbar. <strong>Der</strong> größte Vorteil der Lösung: handelsübliche Elektroschlepper<br />

können mit der Schiller-Technologie zu autonom<br />

fahrenden Systemen umgerüstet werden.<br />

<strong>12</strong> DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

01 Weiterentwickelt: der autonome<br />

Routenzug als Outdoor-Lösung<br />

02 Diese Gummi-Metall-Isolatoren sorgen<br />

mit einer Eigenfrequenz von 16 bis 46 Hz<br />

für effektive Schwingungsisolation<br />

AUSFALLSICHERHEIT DER ELEKTRONIK<br />

Auch wenn die Routenzüge prinzipiell noch nach der Ausstattung<br />

mit den Umrüstkits per Fahrer zu bedienen sind, zeigt der<br />

Autopilot Tag für Tag im Alltag seine Stärken. Ist der Routenzug<br />

beispielsweise in der Nähe der nächsten Arbeitsstation angekommen,<br />

meldet eine Smartwatch am Handgelenk des zuständigen<br />

Mitarbeiters per Vibrationsalarm den Status. Dieser kann die<br />

Waggons dann be- oder entladen und das Signal „alle Aktionen<br />

erledigt, Zug weiterschicken“ geben. Auf diese Weise wird die<br />

Route ohne Zeitverzug fortgesetzt. Unnötige Wegezeiten des<br />

Personals entfallen. So smart der Schiller-Routenzug auch ist,<br />

eins kann er noch nicht, fliegen. Und das war im Entwicklungsprozess<br />

eines der letzten Probleme, denen sich Peter Stoiber als<br />

Bereichsleiter Mobile Robotics mit seinem Team zu stellen hatte.<br />

Schließlich muss der Zug auf den vielen unterschiedlichen Wegen<br />

durch das Automobilwerk auch mal auf unebenen Strecken<br />

fahren oder Gebäudegänge überqueren. Dies sind potenzielle<br />

Gefahrenstellen, die die Ausfallsicherheit der Elektronik gefährden.<br />

Deshalb galt es zu vermeiden, dass der Schaltschrank<br />

in Schwingungen versetzt wird. Dafür sollte der Routenzug an<br />

den entscheidenden Stellen mit Schwingungsdämpfern ausgerüstet<br />

werden.<br />

LÖSUNG: GUMMI-METALL-ISOLATOREN<br />

Wie bei allen elektronischen und mechanischen Bestandteilen<br />

des Systems wurden die potenziellen Lösungen hierfür seitens<br />

Schiller analysiert und getestet. Als idealen Lösungspartner ermittelte<br />

die Konstruktionsabteilung ACE Stoßdämpfer. „ACE<br />

überzeugte uns zuerst durch die große Auswahl an in Frage<br />

kommenden Komponenten und weil wir auf der ACE-Homepage<br />

die Schwingungsdämpfer konfigurieren und berechnen<br />

konnten“, blickt Peter Stoiber zurück. „<strong>Der</strong> Vertrieb von ACE<br />

reagierte dann sehr schnell auf unsere Anfrage und überzeugte<br />

mit einer Bemusterung. Das schaffte zusätzliches Vertrauen in<br />

Qualität und Langlebigkeit der vorgeschlagenen Lösungen.“<br />

Basierend auf den Eckdaten der Maximalgeschwindigkeit von<br />

10 km/h und des Schaltschrankgewichts von 50 kg, wurden vier<br />

Gummi-Metall-Isolatoren vom Typ AAM-52205 ermittelt. Diese<br />

Familie der wartungsfreien und einbaufertigen Schwingungsdämpfer<br />

ist dafür geschaffen, um Belastungen zwischen 0,5 kg<br />

und 22,7 kg aufzunehmen. Damit helfen die kleinen stoß- und<br />

schwingungsisolierenden Verbindungselemente effektiv beim<br />

Schutz leichterer Komponenten. Sie isolieren in allen Richtungen<br />

und sind in jeder gewünschten Raumachse montier- und für<br />

Belastungen in Schub-, Druck- und Zugrichtung einsetzbar.<br />

Standardmäßig aus verzinktem Metall und mit Gummibauteilen<br />

aus Neopren gefertigt, lassen sie sich für Sonderanwendungen<br />

gegen schwere Stöße auch mit hoch dämpfendem Silikon<br />

bestellen.<br />

Auch wenn sie in dem hier geschilderten Einsatzfall in ihrer<br />

Standardausführung erstmals an fahrerlosen Transportsystemen<br />

der Logistikbranche zum Einsatz kommen, so ist die Fahrzeugtechnik<br />

für diese Maschinenelemente schon seit langem ein bekanntes<br />

Terrain. Kunden von ACE setzen sie weltweit zum Schutz<br />

vor Stößen und Vibrationen in leichteren elektronischen Anlagen<br />

und Komponenten ein, dies auch in Geländefahrzeugen und<br />

Lastkraftwagen, die aber bis dato immer von Menschenhand<br />

gelenkt wurden.<br />

Bilder: Aufmacher + 01 Schiller Automatisierungstechnik,<br />

02 ACE Stoßdämpfer<br />

www.ace-ace.de<br />

01<br />

02<br />

bewegen spannen<br />

heben<br />

toss-gmbh.de<br />

PNEUMATIC-BAUSTEIN<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 13


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

LINEARFÜHRUNGEN<br />

IN DER ROBOTIK<br />

Um die Produktivität im Betrieb zu steigern, setzen viele Industrieunternehmen<br />

zunehmend auf den Einsatz von Robotern. Linearführungen nehmen bei der<br />

Konstruktion dieser „technischen Wunderwerke“ eine Schlüsselrolle ein.<br />

Ein breites Spektrum an Linearführungen und Zubehör ist essenziell, um die<br />

individuellen Anforderungen der jeweiligen Anwendung zu erfüllen.<br />

Emily Kipp, Leitung Marketing norelem<br />

Normelemente GmbH & Co. KG, Markgröningen<br />

14 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Roboter werden mehr und mehr als Lösung für viele Herausforderungen in der Fertigungs-<br />

und Maschinenbauindustrie angesehen und spielen eine wichtige Rolle in<br />

der laufenden vierten industriellen Revolution. Demzufolge ermöglichen Roboter<br />

nicht nur eine höhere Produktivität, sondern wirken auch dem Fachkräftemangel<br />

entgegen. Die zunehmende Automatisierung unterstützt sogar die Bekämpfung der<br />

Pandemie, da mehr und mehr Arbeitnehmer auf Fernarbeit umsteigen können.<br />

In der Vergangenheit wurden Roboter allgemein als eher kostenintensive Investitionsgüter<br />

mit einem langsamen ROI (Return of Investment) angesehen. Aktuell wird erwartet,<br />

dass sich das Wachstum von den großen, teuren, hin zu kleineren, kollaborativen Robotern<br />

verlagert – die auch als Cobots bezeichnet werden. Die Anschaffung solcher Cobots amortisiert<br />

sich in viel kürzerer Zeit, da die Kosten für Sensorik und Komponenten geringer<br />

ausfallen und sie immer öfter eingesetzt werden.<br />

DIE AUSWAHL DER PASSENDEN LINEARFÜHRUNGEN<br />

„Vorteile und Nutzen von Robotern sind einfach erklärt“, so Martin Ahner, Leiter der Norelem<br />

Academy. „Sie übernehmen bestimmte Aufgaben und helfen dabei, wiederkehrende,<br />

monotone Arbeiten zu erleichtern. Angefangen bei der einfachen Unterstützung von Hebewerkzeugen<br />

bis hin zu komplexen Automatisierungsaufgaben – wie dem Zusammenschweißen<br />

von Teilen in der Automobilindustrie.“ Damit die Roboter tagtäglich zuverlässig<br />

arbeiten und das möglichst schnell und präzise, setzen viele Hersteller auf Linearführungssysteme.<br />

Die Auswahl passender Linearführungen richtet sich jedoch nicht nur nach den<br />

Kosten, sondern vor allem nach der Art und den Anforderungen der jeweiligen Anwendung.<br />

Daher müssen auch Faktoren wie der Aufbau der Maschine, der verfügbare Einbauraum, die<br />

Betriebsumgebung, Belastung, Geschwindigkeit und der Hub sowie die geforderte Lebensdauer<br />

der Komponenten berücksichtigt werden.<br />

Norelem verfügt über ein breites Produktspektrum an Komponenten für die Lineartechnik:<br />

zum Beispiel Profilschienenführungen, Kunststoff-Gleitführungen, Schlittenführungen<br />

und vieles mehr. Diese entsprechen keiner DIN-Norm. Das heißt, es handelt sich nicht um<br />

Normteile, aber standardisierte Bauteile, bei denen die Abmessungen an die jeweiligen angrenzenden<br />

Bauteile angepasst werden können.<br />

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Die Genauigkeitsklasse der Linearführungen spielt eine wichtige Rolle für das Laufverhalten<br />

des Lagers und damit für die Präzision. Unabhängig von der Baugröße, der Vorspannung<br />

oder der Montagekonfiguration bestimmt letztlich die Parallelität zwischen den Bezugskanten<br />

der Schiene und des Blocks die Verfahrgenauigkeit des Führungssystems. Die Parallelitätstoleranz<br />

gibt an, wie sich der Lagerblock bei der Bewegung entlang der Schiene<br />

positioniert. Werden nicht die richtigen Linearführungen gewählt, kann der Lagerblock<br />

bei seiner Bewegung entlang der Schiene entweder nach oben, nach unten oder zur Seite<br />

ausweichen. So etwas darf in der Robotik, wo es vor allem auf Präzision ankommt, nicht<br />

passieren. <strong>Der</strong> Hersteller bietet deshalb eine breite Palette an Linearführungen in verschiedenen<br />

Genauigkeitsklassen, die für verschiedene Anwendungen geeignet sind.<br />

Ebenfalls erhältlich sind kompakte Linearkugellager mit oder ohne selbstausrichtender<br />

Funktion. Die regulären Stahlausführungen von Norelem sind in einem Kunststoffgehäuse<br />

untergebracht, während die selbstausrichtenden Modelle aus einem Kunststoffgehäuse mit<br />

Läuferplatten bestehen. So können Fluchtungsfehler korrigiert werden, um Toleranzen<br />

auszugleichen und ein Verkanten zu verhindern.<br />

GEHÄUSEEINHEITEN MIT SCHMIERBOHRUNG<br />

FÜR ROBUSTE ROBOTER<br />

Neben dem Einbau und der Präzision sollte vor allem auch die Lebensdauer, Wartung<br />

und Instandhaltung von Linearführungen berücksichtigt werden. Die Komponenten<br />

müssen den jeweiligen Umgebungsbedingungen standhalten, um eine lange Lebensdauer<br />

sowie einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten und so die Ausfallzeiten des<br />

Roboters zu minimieren.<br />

Für den sicheren Einsatz in unterschiedlichen Umgebungen sollten daher bestimmte<br />

Vorkehrungen getroffen werden. Aufgrund der zirkulierenden Wälzkörper sollten sich die<br />

Linearführungen in einer möglichst sauberen Umgebung befinden. Denn wenn Schmutz<br />

auf die Schienen gelangt, können die Wälzkörper ihre Schmierung verlieren und so die<br />

µm-Genauigkeit für nahezu alle<br />

Anwendungen mit Geschwindigkeiten<br />

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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

01<br />

01 Das breite Produktspektrum umfasst Komponenten<br />

für Linearführungssysteme, von Lineargehäuseeinheiten<br />

über Linearkugellager bis hin zu Präzisionswellen<br />

02 Die Linearkugellager oder Kugelbuchsen bestehen<br />

aus einem Stahl- oder Kunststoffgehäuse mit Laufbahnsegmenten<br />

aus gehärtetem Stahl<br />

03 Weil die Profilführungssysteme gängigen Marktstandards<br />

entsprechen, ersetzen sie problemlos vergleichbare<br />

Linearführungseinheiten anderer Anbieter<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

02<br />

03<br />

Verfahrgeschwindigkeit, Genauigkeit und in der Folge auch den<br />

gesamten Betrieb des Roboters beeinträchtigen.<br />

Eine saubere Umgebung kann allerdings nicht immer sichergestellt<br />

werden, deshalb können Linearführungen auch mit besseren<br />

Schmieroptionen ausgestattet werden, um die Lebensdauer der<br />

Komponenten in einem schmutzigeren Umfeld zu erhöhen. Die<br />

Linearführungen können zum Beispiel mit Lineargehäusen, wie sie<br />

Norelem im Programm hat, geschützt werden, um zu verhindern,<br />

dass Schmutz und Staub in die Lager gelangen. Um die Wartung<br />

und Instandhaltung zu erleichtern, haben die Gehäuseeinheiten<br />

eine Schmierbohrung, um die Lager bei Bedarf nachzuschmieren.<br />

Da der Einsatz von Robotern hohe Investitionen erfordert,<br />

ist eine effektive Umhausung wichtig, um sie vor Schäden oder<br />

Verschmutzungen zu schützen, die ihre Leistung beeinträchtigen<br />

könnten. Aluminiumprofile stellen eine einfache, aber effektive<br />

Lösung dar, um eine Barriere um den Roboter herumzubauen.<br />

Neben solchen Aluminiumprofilen bietet das Unternehmen auch<br />

ein komplettes Sortiment an weiteren Montagekomponenten wie<br />

Abdeckungen, Griffe und Scharniere an, um passende Einhausungen<br />

zu konstruieren.<br />

AUSFALLZEITEN MINIMIEREN DANK<br />

INTELLIGENTER KOMPONENTEN<br />

„Wie bereits erwähnt, geht es darum, Stillstandzeiten zu vermeiden,<br />

um sicherzustellen, dass die Roboter effizient arbeiten und den<br />

erforderlichen Ertrag erwirtschaften“, erzählt Ahner. „Dies gilt<br />

umso mehr, wenn Roboter Teil einer Produktionslinie sind und<br />

durch einen Ausfall gegebenenfalls den Betrieb der Anlage unterbrechen.“<br />

Neben dem Schutz des Roboters und der Linearführungen<br />

durch effektive Gehäusekomponenten können auch<br />

vorausschauende Wartungsintervalle und Zustandsüberwachung<br />

dabei helfen, Stillstandszeiten zu verkürzen. Deshalb entwickelt<br />

der Hersteller Standardkomponenten, die einen vorzeitigen Verschleiß<br />

anzeigen – zum Beispiel bei Klemmkomponenten.<br />

Zudem rät Norelem, Komponenten zu verwenden, die jederzeit<br />

verfügbar und leicht zugänglich sind. Bei maßgeschneiderten<br />

Komponenten können Reparaturen oder ein Austausch zu kostspielig<br />

und zeitaufwendig sein, vor allem, wenn diese Maßnahmen<br />

von Fachpersonal durchgeführt oder spezielle Teile bestellt beziehungsweise<br />

neu angefertigt werden müssen. Standardkomponenten<br />

sind in der Regel immer verfügbar und zügig lieferbar, sodass<br />

durch ihren Einsatz Ausfallzeiten minimiert werden können.<br />

DER WEG IN EINE ROBOTER-<br />

GESTÜTZTE ZUKUNFT<br />

„Roboter sind zweifellos die Technologie der Zukunft für Konstruktion<br />

und Fertigung“, so Ahner abschließend. „Um Einstiegshürden<br />

insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen zu<br />

senken, müssen Hersteller die Anschaffungskosten im Rahmen<br />

halten sowie eine einfache Inbetriebnahme und Wartung der Anlage<br />

gewährleisten.“ Mit Standardkomponenten wie den Linearführungen<br />

und Zubehör wie den Gehäuseteilen von Norelem ist<br />

das keine Zukunftsmusik mehr. Die Experten aus dem Maschinenund<br />

Anlagenbau unterstützen Robotikprojekte aller Art und<br />

helfen gerne weiter, um individuellen Applikationsanforderungen<br />

gerecht zu werden.<br />

Bilder: Norelem<br />

www.norelem.de<br />

16 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Hoher Schutz<br />

gegen Korrosion und<br />

Temperaturbeständigkeit bis<br />

80 °C – die Gewindesperrbolzen<br />

mit Axiallager gibt es aus<br />

Vergütungsstahl (links)<br />

und aus rostfreiem<br />

Stahl (rechts)<br />

WENN ES MEHR SPANNKRAFT BRAUCHT<br />

Gewindesperrbolzen erleichtern die Montage von Bauteilen und sparen<br />

dadurch Zeit und Kosten. Dank des Funktionsprinzips müssen Schrauben<br />

nicht umständlich hinein- bzw. hinausgedreht werden, sondern die<br />

Verbindungen lassen sich schnell und einfach lösen und wieder<br />

zusammenfügen. Für alle Anwendungen, bei denen eine höhere Spannkraft<br />

gebraucht wird, eignen sich Gewindesperrbolzen mit Axiallager.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Gewindesperrbolzen – ob mit oder ohne Axiallager –<br />

funktionieren ganz ähnlich wie die Kugelsperrbolzen<br />

der Erwin Halder KG. <strong>Der</strong> Hauptunterschied liegt am<br />

unteren Ende des Bolzens: Dort befinden sich – statt der<br />

Kugeln – selbstarretierende Gewindesegmente, die auf die jeweiligen<br />

Gewindegrößen angepasst sind. Zum Entriegeln der Segmente<br />

muss der Anwender nur den orangefarbenen Aluminium-<br />

Druckknopf am Kopfende der Bolzen drücken. Dann wird der<br />

Bolzen einfach in die vorhandene Gewindebohrung gesteckt.<br />

Beim Loslassen des Druckknopfes rasten die Gewindesegmente<br />

in das Gewinde des Bauteils ein. „Noch ein kleiner Unterschied:<br />

Für einen sicheren und festen Sitz in der Bohrung braucht der<br />

Gewindesperrbolzen zum Schluss eine halbe Umdrehung. Zum<br />

Lösen dann einfach wieder ein wenig aufdrehen und den Druckknopf<br />

betätigen“, ergänzt Kilian Schneck, Abteilung Entwicklung<br />

bei der Erwin Halder KG.<br />

HÖHERE SPANNKRAFT DANK<br />

GERINGERER FLÄCHENREIBUNG<br />

Mit diesem Funktionsprinzip sind die Gewindesperrbolzen ideal<br />

für Schraubverbindungen, die häufig gelöst und zusammengefügt<br />

werden müssen, zum Beispiel bei der Montage von Bauteilen oder<br />

dem Wechsel von Verschleißteilen. „Beim Verspannen zweier<br />

Komponenten werden aber auch oft höhere Spannkräfte gefordert,<br />

als es unsere Standardvarianten leisten können. Deswegen<br />

Oliver Vogel, Leiter Marketing Erwin Halder KG, Achstetten-Bronnen<br />

haben wir die Gewindesperrbolzen mit Axiallager entwickelt“, so<br />

Schneck. Die höhere Spannkraft wird möglich durch die geringere<br />

Flächenreibung. Denn bei der neuen Variante gibt es nur punktuelle<br />

Belastungen und Reibungen zwischen den Lagerkugeln und<br />

den anliegenden Lagerschalen. So wird die Flächenreibung reduziert.<br />

Ohne das Axiallager entsteht die Reibung auf der gesamten<br />

Auflagefläche, die sich beim Anziehen mit dreht. Schneck: „Und<br />

die Gewindesperrbolzen bringen einen weiteren Vorteil mit: Sie<br />

schonen das Bauteil dank der feststehenden Anlagefläche.“<br />

Wie schon bei der Standardvariante ist am ergonomischen<br />

Griff der Gewindesperrbolzen eine Nut angebracht. Dort kann<br />

der Anwender ein Halteseil beziehungsweise einen Clip für ein<br />

Halteseil befestigen, sodass das Verbindungselement nach dem<br />

Lösen nicht verloren geht, sondern immer am richtigen Ort ist.<br />

IN VIELEN AUSFÜHRUNGEN VERFÜGBAR<br />

Es gibt die Gewindesperrbolzen mit Axiallager aus Vergütungsstahl<br />

(HSX 130) und aus rostfreiem Stahl (1.4542). Beide bieten<br />

hohen Schutz gegen Korrosion und Temperaturbeständigkeit<br />

bis 80 °C. Zudem sind die Gewindesperrbolzen aus rostfreiem<br />

Stahl witterungsbeständig und für den Außeneinsatz geeignet.<br />

Ab Lager liefert Halder die Verbindungselemente in den Gewindegrößen<br />

M10 und M<strong>12</strong> mit unterschiedlichen Längen in drei<br />

Abstufungen. In Kürze sollen auch die Gewindegrößen M8 und<br />

M16 folgen.<br />

Bilder: Aufmacher drubig-photo – stock.adobe.com, Einklinker Halder<br />

www.halder.com<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 17


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

MEHR SICHERHEIT<br />

IN DER WELLE<br />

Neue Zahnkränze aus temperaturfesteren<br />

Werkstoffen für drehelastische Klauenkupplungen<br />

ermöglichen es <strong>Konstrukteur</strong>en,<br />

den Ausgleich von Radial-, Axial- und<br />

Winkelverlagerungen in Antriebswellen<br />

noch sicherer zu gestalten. Welche Vorteile<br />

die Verwendung der High-Temperature-<br />

Zahnkränze darüber hinaus mit sich<br />

bringt, lesen Sie hier.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Viele Maschinen- und Anlagenbauer setzen die drehelastischen<br />

Klauenkupplungen der Baureihe REK…DCO von<br />

Ringspann ein, wenn es um den schwingungsdämpfenden<br />

Ausgleich dynamischer Radial-, Axial- und Winkelversätze<br />

in Antriebssträngen geht. Diese wartungsfreien und ausfallsicheren<br />

Wellenkupplungen weisen laut Hersteller eine progressive<br />

Drehfeder-Charakteristik auf und zeichnen sich unter anderem<br />

durch ihr kompaktes Design und ihre guten Laufeigenschaften<br />

aus. Insbesondere die schwingungsdämpfende Übertragung von<br />

Dreh momenten in den Antriebswellen von Kranfahrwerken,<br />

Werkzeugmaschinen, Förderbändern, Pumpen und Ventilatoren<br />

gehört zu ihrem Anwendungsgebiet.<br />

Um den <strong>Konstrukteur</strong>en und Entwicklern in diesen Branchen<br />

ab sofort noch mehr Spielraum für die Realisierung sicherer,<br />

hochbelastbarer und leistungsfähiger Wellenverbindungen zu<br />

geben, liefert Ringspann seine REK-Klauenkupplungen nun mit<br />

neuen Zahnkränzen aus Elastomer-Werkstoffen mit erhöhter<br />

Temperaturbeständigkeit. Das heißt konkret: Die Klauenkupplungen<br />

der Serie REK…DCO lassen sich jetzt in allen zehn Baugrößen<br />

mit drei verschiedenen Zahnkränzen mit den Härten 92 Shore-A,<br />

98 Shore-A und 65 Shore-D bestücken, die Einsatztemperaturen<br />

von bis zu <strong>12</strong>0 °C zulassen. Was das für den praktischen Einsatz<br />

der Kupplungen bedeutet, erklärt Ringspann-Produktmanager<br />

Martin Schneweis: „Unsere neuen Zahnkranz-Werkstoffe eignen<br />

sich für Betriebstemperaturen von bis zu +<strong>12</strong>0 °C und bieten eine<br />

bis zu 13 Prozent höhere Festigkeit als die bisher verwendeten<br />

Kunststoffe. Dadurch erhöhen sich im mittleren Temperaturbereich<br />

von 30 bis 80 °C die Nennmomente der Klauen kupplung<br />

gegenüber den bisherigen Ausführungen erheblich. Auch bei<br />

Raumtemperatur lassen die neuen Werkstoffe dank ihrer höheren<br />

Härte höhere Drehmomente zu als ihre Vorläufer.“<br />

HÖHERES SICHERHEITSLEVEL ERREICHBAR<br />

Durch die Ausstattung der REK-Klauenkupplungen mit den<br />

neuen Zahnkranz-Werkstoffen versetzt Ringspann die <strong>Konstrukteur</strong>e<br />

der Anlagen- und Maschinenbauer in die Lage, ihre<br />

Antriebsstränge auf ein höheres Sicherheitslevel zu heben. Das<br />

gleiche gilt im Übrigen auch für jene Kunden, die in ihren Anwendungen<br />

die Smart Solution REK…DCS – eine einbaufertig<br />

montierte Kombilösung aus REK-Kupplung und Bremsscheibe –<br />

einsetzen. Dass sich die Baugröße der Kupplungen gegenüber<br />

den Vorläufern bei alledem nicht ändert, vereinfacht zudem<br />

den Austausch älterer Ausführungen. „Aus Gründen der Kundenorientierung<br />

und der Servicequalität werden wir aber die bisher<br />

angebotenen Zahnkranz-Werkstoffe weiterhin projekt- und<br />

kundenbezogen in Mindestmengen bereitstellen“, betont<br />

Schneweis. Optisch unterscheidbar bleiben die neuen Zahnkränze<br />

durch ihre Farbgebung: Die Variante TU 92 Shore-A ist<br />

schwarz, die Variante TU 98 Shore-A ist blau und die Variante<br />

TU 65 Shore-D ist weiß. Die älteren Versionen sind rot und gelb.<br />

MEHR MÖGLICHKEITEN ZUR<br />

ANWENDUNGSSPEZIFISCHEN ANPASSUNG<br />

Die Einführung der neuen, temperaturbeständigeren Zahnkranz-<br />

Werkstoffe für die Klauenkupplungen der Serie REK…DCO und<br />

die Smart Solution REK…DCS ist eine von zahlreichen Detailinnovationen,<br />

die Ringspann in diesem Bereich der drehelastischen<br />

Wellenverbindungen in jüngster Zeit realisiert hat. Über<br />

das ohnehin bestehende Angebot hinaus erweitert sie die Möglichkeiten<br />

der anwendungsspezifischen Anpassung dieser Kupp-<br />

18 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Unsere neuen Zahnkranz-Werkstoffe eignen sich für Betriebstemperaturen<br />

von bis zu +<strong>12</strong>0 °C und bieten eine bis zu 13 Prozent höhere Festigkeit als die<br />

bisher verwendeten Kunststoffe. Dadurch erhöhen sich die Nennmomente<br />

der Klauenkupplung gegenüber den bisherigen Ausführungen erheblich.<br />

MARTIN SCHNEWEIS, Produktmanager bei Ringspann<br />

01 Die Klauenkupplungen lassen sich jetzt mit drei verschiedenen<br />

Zahnkränzen mit höheren Shore-Härten bestücken – optisch<br />

unterscheidbar durch ihre Farbgebung<br />

02 Die Zahnkranz-Werkstoffe der Klauenkupplungen versetzen<br />

<strong>Konstrukteur</strong>e im Anlagen- und Maschinenbau in die Lage,<br />

ihre Antriebsstränge auf ein höheres Sicherheitslevel zu heben<br />

01<br />

03 Das Produktsortiment im Bereich der Wellenkupplungen<br />

bietet vielzählige Lösungen für die Umsetzung starrer, drehstarrer<br />

oder drehelastischer Verbindungen zwischen Wellen, Getrieben,<br />

Motoren und Maschinen<br />

02<br />

lungsart erneut um ein Vielfaches. „So kann der Anwender hier<br />

nicht mehr nur aus zehn Baugrößen mit verschiedenen Bohrungsdurchmessern<br />

sowie an- und abtriebsseitigen Naben aus<br />

Stahl, Grauguss oder Aluminium wählen, sondern auch aus drei<br />

Elastomer-Zahnkränzen unterschiedlicher Härte“, sagt Schneweis.<br />

Das aktuelle Gesamtprogramm von Ringspann im Bereich der<br />

Wellenkupplungen erstreckt sich über 23 Baureihen, die nahezu<br />

alle derzeit im Maschinen- und Anlagenbau benötigten Typen<br />

repräsentieren. <strong>Konstrukteur</strong>en, Produktentwicklern und Ingenieuren<br />

bietet sich damit eine Fülle von Qualitätslösungen für<br />

die Umsetzung starrer, drehstarrer oder drehelastischer Verbindungen<br />

zwischen Wellen, Getrieben, Motoren und Maschinen.<br />

Ein Großteil des Portfolios steht inzwischen im Webshop des<br />

Unternehmens zur Auswahl, wo auch Kataloge, Datenblätter,<br />

Betriebsanleitungen und die 3D-CAD-Daten zum Download<br />

angeboten werden.<br />

Bilder: Aufmacher nikkytok – stock.adobe.com; sonstige Ringspann<br />

www.ringspann.de<br />

03


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

FOKUS AUF NACHHALTIGEN KUNSTSTOFFEINSATZ<br />

Nachhaltige Produktgestaltung findet bei der Pöppelmann Gruppe, Kunststoffspezialist aus<br />

Lohne, in allen Divisionen nach dem Eco-Design-Konzept statt. Es berücksichtigt die Integration<br />

von Umweltaspekten bei der Gestaltung eines Artikels über dessen gesamten Lebenszyklus<br />

hinweg. Damit sollen alle Möglichkeiten der Materialeinsparung und des Einsatzes recycelbarer<br />

Werkstoffe ausgeschöpft werden. Wo immer möglich und sinnvoll, strebt Pöppelmann geschlossene<br />

Wertstoffkreisläufe an. Die Division K-Tech entwickelt hochkomplexe technische Kunststoffbauteile,<br />

zum Beispiel für die Automobilindustrie. Mit dem Einsatz eines Post-Consumer-<br />

Rezyklats (PCR) zur Herstellung von Haltern für Soundgeneratoren eines renommierten Fahrzeugherstellers<br />

ist ihr ein echter Durchbruch gelungen: Das Kunststoffgranulat des technischen<br />

Bauteils wird zu 100 Prozent aus Material von gebrauchten Kunststoffverpackungen der<br />

haushaltsnahen Wertstoffsammlungen gewonnen. Pöppelmann K-Tech belegt damit, dass<br />

sich echte Kreislaufwirtschaft auch in streng regulierten Branchen wie der Automobilindustrie<br />

realisieren lässt. Post-Industrial-Rezyklat (PIR) aus eigener Herstellung, für das die Pöppelmann<br />

Gruppe Kunststoffabfälle aus der eigenen Produktion aufbereitet und mit entsprechenden Additiven compoundiert, kommt bei<br />

Pöppelmann K-Tech ebenfalls zum Einsatz.<br />

www.poeppelmann.com<br />

DICHTUNGEN ALS WICHTIGER<br />

BESTANDTEIL IN WÄLZLAGERN<br />

Dichtungen für<br />

Wälzlager<br />

verhindern das<br />

Eindringen von<br />

Verunreinigungen<br />

und halten den<br />

Schmierstoff<br />

gegen mögliche<br />

Verdrängung<br />

zuverlässig im<br />

Lager. Sie nehmen<br />

großen Einfluss auf die Lebensdauer von Wälzlagern. Es gibt<br />

sie in vielzähligen Ausführungen, Materialien und Einbauversionen.<br />

Die am weitesten verbreiteten Ausführungen sind die<br />

Z-Deckscheibe und die 2RS-Dichtung. Je nach Anwendung<br />

gibt es viele weitere Designvarianten und Materialien, die für<br />

unterschiedliche Anwendungsfälle optimiert sind. Temperaturstabilität<br />

ist oberstes Gebot bei den Dichtungen für die<br />

Wälzlager der Xtemp-Baureihe von Findling. Zweilippige,<br />

beidseitig in Nut geführte 2RSDD-Dichtungen aus Fluorkautschuk<br />

(FKM) kommen dabei zum Einsatz. Dieser Werkstoff ist<br />

temperaturstabil bis 200 °C. Bei den Hochgeschwindigkeitsanwendungen<br />

der Xspeed-Lager liegt der Fokus dagegen auf<br />

kleinsten Toleranzen und geringen Reibungsmomenten. Auch<br />

dafür werden 2RSDD-Dichtungen verwendet.<br />

www.findling.com<br />

ENERGIEEFFIZIENZ BEI DER<br />

KUNSTSTOFFVERARBEITUNG<br />

Elektrische<br />

Infrarot-Strahler<br />

und Systeme, die<br />

Wärme besonders<br />

energieeffizient<br />

übertragen, bietet<br />

Heraeus für<br />

Wärmeprozesse in<br />

der Kunststoffverarbeitung<br />

an. Sie<br />

setzen Energie nur<br />

dort frei, wo sie gebraucht wird. Wie der Einsatz von Infrarot-<br />

Strahlern einen Prozess verbessern kann, zeigt ein Beispiel aus<br />

Großbritannien. Bei Hepworth Drainage werden Teile eines<br />

Inspektionswerkzeuges für Kanäle aus Polypropylen gefertigt,<br />

indem Rohre mit einer Basiseinheit verbunden werden. Früher<br />

wurde dafür Heißkleber verwendet. Das neue Infrarot-System<br />

braucht nur 22 Sekunden, um in einem komplexen, automatisierten<br />

Prozess mit Robotern die Stücke zueinander zu<br />

bringen und zu verschweißen. Damit wurden die Zykluszeiten<br />

für Inspektionskammern aus Kunststoff deutlich verkürzt und<br />

die Qualität der Teile erhöht. Gestützt werden diese Prozessverbesserungen<br />

durch Infrarot-Strahler, die dem Produkt<br />

dreidimensional nachgeformt wurden. So entsteht die Wärme<br />

genau da, wo sie nötig ist.<br />

www.heraeus.com<br />

NORMELEMENTE IN HYGIENIC DESIGN<br />

Ganter hat spezielle Normelemente für Bereiche mit hohen Hygieneanforderungen entwickelt.<br />

Sie verbinden minimale Verschmutzungsneigung mit sehr guter Reinigungsfähigkeit und<br />

entsprechen den Anforderungen des 3-A-Sanitary-Standards, der EHEDG sowie der DGUV-Test.<br />

Ganter erweitert seine Hygienic Design-Produktrange an Knöpfen, Griffen, Klemmhebeln, Rastbolzen,<br />

Verriegelungen, Abdeckhülsen, Stellfüßen und Schrauben um die Abstandshalter GN 6226.<br />

Diese vermeiden doppelte Konstruktionsflächen, die problematisch und aufwändig bei Reinigung<br />

und Abdichtung sind. Bei allen HD-Produkten kommt nichtrostender Edelstahl mit gleitgeschliffenen<br />

oder polierten Oberflächen zum Einsatz. Damit bleibt die maximale Oberflächenrauigkeit<br />

unter Ra 0,8 µm. Schmutzpartikel können sich nicht festsetzen und sind bei der Reinigung zuverlässig<br />

entfernbar.<br />

www.ganternorm.com<br />

20 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

SICHERHEITSZUHALTUNG JETZT<br />

OPTIONAL MIT TÜRGRIFFSYSTEM<br />

Mit DHS-150 stellt<br />

Schmersal ein neues, mit<br />

der Sicherheitszuhaltung<br />

AZM150 kombinierbares<br />

Türgriffsystem vor. Es ist<br />

stabil gegen Querkräfte<br />

und trägt so dazu bei, die<br />

Anlagenverfügbarkeit<br />

zu erhöhen. DHS-150<br />

erspart einen separaten<br />

Türgriff und ist für<br />

Maschinenumhausungen<br />

bzw. -umzäunungen<br />

sowie für Aluminiumprofile in 40 mm Breite geeignet. Das<br />

Zubehör empfiehlt sich für schwere Schwenktüren und ist<br />

auch in rauen Umgebungen einsetzbar. <strong>Der</strong> Betätiger wird<br />

durch den Riegel im DHS vorpositioniert und fährt so<br />

schlüssig in das Gerät ein. Damit ist das System stabil<br />

gegen Querkräfte und minimiert Verzögerungen in der<br />

Produktion durch unnötig lang verschlossene Schutztüren.<br />

Integriert ist zudem eine Sperrvorrichtung (LOTO). Sie<br />

schützt das Personal davor, bei Wartungsarbeiten irrtümlich<br />

eingeschlossen zu werden. Auch ein unabsichtlicher<br />

Maschinenanlauf wird verhindert. DHS-150 ist kompatibel<br />

mit der AZM150-Standardausführung und der individuell<br />

codierten Variante mit Betätiger B1.<br />

www.schmersal.com<br />

C<br />

M<br />

Steigern Sie die<br />

Lebensdauer mit<br />

massgeschneiderten<br />

Gewindetrieblösungen<br />

von Eichenberger<br />

Y<br />

DURCHWEG RESISTENT GEGEN<br />

DESASTRÖSE EINFLÜSSE<br />

Für einen verbesserten<br />

Schutz von<br />

Hydrauliksystemen<br />

in großen, schweren<br />

Maschinen hat<br />

Freudenberg Sealing<br />

Technologies<br />

Polyurethan<br />

94 AU 30 000<br />

entwickelt. Dichtungskomponenten<br />

aus AU 30 000 sind<br />

widerstandsfähig<br />

gegen Wasser sowie<br />

synthetische<br />

Hydraulikflüssigkeiten<br />

und gleichen Temperatur- und Druckschwankungen<br />

aus. Kennzeichnend ist darüber hinaus eine hohe Extrusionsfestigkeit.<br />

„AU 30 000 übertrifft andere Werkstoffe in<br />

Hinblick auf Reibung, Druckbeständigkeit und allgemeine<br />

mechanische Eigenschaften“, so Robert Weber, Technical<br />

Director bei der Sealing Solutions Group, Kanada. „Dank<br />

unserer technischen Möglichkeiten können wir bei Bedarf<br />

beliebig viele kundenspezifische Teile aus AU 30 000<br />

herstellen.“ <strong>Der</strong> Werkstoff lässt sich zur Abdichtung von<br />

Systemen verwenden, die im Bereich von - 40 bis + <strong>12</strong>0 °C<br />

arbeiten, und ist beständig gegen Mineralöle, abbaubare<br />

Hydraulikflüssigkeiten und Wasser. Zudem wird bei<br />

Verwendung einer Stangendichtung aus AU 30 000 kein<br />

Anti-Extrusionsring benötigt.<br />

www.fst.com<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

100% Swiss made<br />

Eichenberger Gewinde AG<br />

5736 Burg · Schweiz<br />

T: +41 62 765 10 10<br />

www.eichenberger.com<br />

Ein Unternehmen der Festo Gruppe<br />

Passion for Perfect Motion


ANTRIEBSTECHNIK<br />

KLEINE FÜHRUNGEN GANZ GROSS<br />

Wenn es um Lineartechnik geht, sind die Experten von Dr. Tretter gefragt.<br />

Auf der Motek, Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung,<br />

zeigte das Unternehmen sein breites Programm an Linearführungen und stellte<br />

die neuen Teleskopspindeln vor. Marcel Wollin, Produktmanager bei Dr. Tretter,<br />

erklärt, welche Aufgaben sich mit den Komponenten lösen lassen.<br />

Marcel Wollin, Produktmanager bei Dr. Tretter:<br />

„Unsere Produkte kommen weltweit in ganz<br />

unterschiedlichen Branchen zum Einsatz“<br />

01<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Herr Wollin, auf der Motek präsentierte Dr. Tretter<br />

Linearführungen für nahezu jede Aufgabenstellung.<br />

Welche Produkte hatten Sie dieses Jahr im Fokus?<br />

In diesem Jahr stand die Messe bei uns unter dem Motto<br />

„kleine Führungen ganz groß“. Vielen Anwendern von Linearführungen<br />

ist nicht bewusst, welche großen Lasten unsere<br />

Miniaturführungen aufnehmen können. Meistens planen sie in<br />

der Konstruktionsphase nach dem Motto „viel hilft viel“. Auf<br />

unserem Messestand zeigten wir, dass dies nicht immer zutrifft.<br />

Auf der Messe zeigten Sie ein Modell mit Ihren Miniaturführungen.<br />

Was genau demonstrierten Sie damit?<br />

Wir wollten unseren Besuchern auf dem Stand zeigen, dass<br />

unsere Miniaturführungen sehr belastbar sind. Mit unserem<br />

Anschauungsobjekt ließen sich 1.200 N also <strong>12</strong>0 kg auf vier<br />

Wagen mit einer Führungsgröße von 7 mm verschieben.<br />

a1kommunikation Schweizer GmbH, Filderstadt<br />

Wir haben damit die Belastungsgrenze aber noch lange nicht<br />

erreicht. Beim gewählten Linearführungstyp liegt diese bei<br />

etwa 450 kg.<br />

Welche Vorteile bieten die Tretter-Miniaturführungen?<br />

Sie sind besonders schmal und niedrig gebaut, können aber trotzdem<br />

große Lasten aufnehmen. Damit lassen sich die Miniaturführungen<br />

in zahlreichen Applikationen einsetzen und gleichzeitig<br />

die Aufbauten klein und leicht gestalten. Zudem liefern wir diese<br />

Komponenten standardmäßig in rostarmer Ausführung.<br />

Können Sie einen besonderen Einsatzfall nennen?<br />

Ja klar, unsere Miniaturführungen kommen zum Beispiel in Lkw<br />

zum Einsatz, um Aufbauten wie Bordwände, Ladestützen oder<br />

Rutschen auszufahren.<br />

Auf der Motek konnten sich die Fachbesucher auf Ihrem<br />

Messestand über das umfassende Angebot an Kugelgewindetrieben<br />

informieren. Welche Leistungen bieten Sie seit der<br />

Übernahme der IGT GmbH an?<br />

22 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

01 Die Miniaturführungen sind besonders schmal und niedrig<br />

gebaut, können aber trotzdem große Lasten aufnehmen<br />

02 Teleskopspindeln eignen sich, um vertikale Bewegungen<br />

mit großen Hublängen umzusetzen<br />

Mit der strategischen Übernahme unseres langjährigen Partners<br />

IGT konnten wir unsere Fertigungstiefe in Deutschland von der<br />

Veredelung hin zur Herstellung der kompletten Gewindetriebe<br />

weiter ausbauen. Wir bieten unseren Kunden zum Beispiel<br />

Sonderanfertigungen von Kugelgewindetrieben, ganz nach<br />

ihren Vorgaben. Und das Ganze mit überdurchschnittlich guter<br />

Lieferperformance.<br />

Aus welchen Branchen kommen Ihre Kunden? Und haben sich<br />

die Anforderungen an die angefragten Bauteile verändert?<br />

Unsere Produkte kommen weltweit in ganz unterschiedlichen<br />

Branchen wie im Sondermaschinenbau, in der Medizintechnik,<br />

Automation, Fördertechnik, Verpackungsindustrie, Mess- und<br />

Prüftechnik und Elektromobilität zum Einsatz. Natürlich entwickeln<br />

sich die Kundenlösungen immer weiter und damit<br />

steigen auch die Anforderungen, etwa an Belastbarkeit,<br />

Präzision, Kompaktheit oder an die Leistung. Wir passen<br />

unsere Linearführungen daran an.<br />

Auf der Motek präsentierten Sie zudem eine Konstruktion<br />

mit Teleskopspindeln, die ebenfalls von IGT gefertigt werden<br />

können. Was hatte es mit dieser Konstruktion auf sich?<br />

02<br />

Unsere leistungsstarken Teleskopspindeln sind in unserem<br />

Eyecatcher verbaut, wodurch sich unsere Besucher von den<br />

Fertigungsfähigkeiten von IGT überzeugen konnten. Neben<br />

einer Hubspindel von IGT haben wir auch mehrere Produkte<br />

von Dr. Tretter verwendet wie unsere Lagereinheiten,<br />

Wellenkupplungen, eigenen Mutterngehäuse und Aluminiumschienenführung,<br />

die wir in der Schweiz herstellen.<br />

Was zeichnet die Teleskopspindeln aus?<br />

Eine Teleskopspindel besteht aus zwei miteinander kombinierten<br />

Kugelgewindetrieben, die wie ein Teleskop ein- und ausfahren.<br />

BETREUUNG AUS EINER HAND<br />

Die Dr. Erich Tretter GmbH + Co. mit Sitz bei Göppingen,<br />

am Fuße der schwäbischen Alb, steht seit über 50 Jahren<br />

für Fachkompetenz in Sachen Lineartechnik. Zum<br />

Produktportfolio zählen im Wesentlichen Linearsysteme,<br />

Kugelbuchsen, Wellen, Gewindetriebe, Kugelrollen und<br />

Toleranzhülsen. Kunden profitieren vom umfangreichen<br />

Produktportfolio genauso wie von der „Kunde ist König“-<br />

Philosophie des Unternehmens. Dr. Tretter betreut<br />

<strong>Konstrukteur</strong>e und Anwender aus einer Hand – vom<br />

Erstkontakt über die fachkundige Beratung bis zur<br />

kurzfristigen, termingerechten Lieferung – auch in<br />

geringen Stückzahlen. Für die Entwicklung des Unternehmens<br />

waren zwei Erfolgsfaktoren ausschlaggebend: die<br />

Fertigung hochwertiger Standardelemente und kundenspezifische<br />

Sonderlösungen. Heute ist die Dr. Erich Tretter<br />

GmbH + Co. Hersteller, Qualitätslieferant und Technologie-Partner<br />

und beschäftigt rund 60 Mitarbeiter.<br />

Sie eignet sich, um vertikale Bewegungen mit großen Hublängen<br />

umzusetzen. Dabei baut diese Antriebslösung äußerst<br />

kompakt. Zum Einsatz kommt sie in vielen Branchen, etwa in<br />

der Medizintechnik, in Flurförderzeugen sowie in Hebebühnen<br />

mit Ein- und Mehrsäulen.<br />

Bilder: Dr. Erich Tretter<br />

www.tretter.de<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 23


ANTRIEBSTECHNIK<br />

SERVOVERSTÄRKER FÜR EINE<br />

ANSPRUCHSVOLLE ANWENDUNG<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die robotergestützten Schraubsysteme<br />

von Weber werden weltweit nachgefragt.<br />

Deshalb sind in den Anlagen Servoverstärker<br />

im Einsatz, die sowohl eine Vielzahl<br />

von Motortypen unterstützen als auch<br />

internationalen Standards und Normen<br />

entsprechen. Welche Anforderungen die<br />

eingesetzten Servoverstärker darüber hinaus<br />

erfüllen, lesen Sie im folgenden Beitrag.<br />

Seit über 25 Jahren setzt Weber Schraubautomaten auf die<br />

Servoverstärker von Sieb & Meyer aus Lüneburg. „In unseren<br />

Schraubsystemen hatten wir schon verschiedenste<br />

Regler generationen im Einsatz“, bestätigt Christian Schönig,<br />

Entwicklungsleiter bei Weber. „Zunächst analoge Geräte, später<br />

dann digitale Modelle. Die Technik hat sich auf beiden Seiten kontinuierlich<br />

weiterentwickelt und dabei stets ideal ergänzt.“ Weber<br />

entwickelt, fertigt und vertreibt Systeme, die Schraub-, Verbindungs-,<br />

Zuführ- und Steueraufgaben übernehmen. 400 Mitarbeiter<br />

sorgen dafür, dass jährlich mehr als 1.000 Maschinen und Systeme<br />

Torsten Blankenburg, CTO, Sieb & Meyer AG, Lüneburg<br />

die Fertigungsstätten verlassen. Weil die Technologien weltweit<br />

gefragt sind, unterhält Weber inzwischen Fertigungs- und Vertriebsgesellschaften<br />

in Deutschland, Frankreich, den USA, Italien,<br />

Tschechien und China.<br />

DIE EIGENSCHAFTEN DER<br />

SCHRAUBVERBINDUNGEN<br />

Das robotergestützte Schraubsystem RSF von Weber ist für fließlochformende<br />

Verschraubungen konzipiert. Es wird vor allem im<br />

Karosseriebau eingesetzt, wo Mischbauweisen und die einseitige<br />

Zugänglichkeit von Fügestellen die Bearbeitung erschweren. Das<br />

RSF-Verfahren sorgt für hochfeste Verbindungen in einem Fügeprozess.<br />

Schraubverbindungen können mit und ohne Vorloch<br />

ausgeführt werden – Materialschwankungen- und Fertigungstoleranzen<br />

lassen sich so ausgleichen. Eine weitere Eigenschaft:<br />

Die Verbindungen sind wieder lösbar. Dafür sorgt ein metrisches<br />

Gewinde, das direkt in die zu verbindenden Elemente geformt<br />

wird. Eine Demontage ist somit jederzeit möglich. Dies ist besonders<br />

dann von Vorteil, wenn es um Reparatur oder Wiederverwertung<br />

von Materialien geht.<br />

HOHE DREHZAHLEN – ABER<br />

TROTZDEM „MIT GEFÜHL“<br />

In den Modellen RSF25, RSF30 und RSF21 treibt der Servoverstärker<br />

SD2S den Motor der Schraubspindel an. Dabei ist ein „gefühlvolles“<br />

Drehen der Schraube notwendig, um die Drehmomente der<br />

Schraubverbindung zu garantieren. Zudem muss eine hohe Drehzahl<br />

für ein schnelles Eindrehen der Schraube gewährleistet sein.<br />

24 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

„Beim fließlochformenden Schrauben ist die hohe Drehzahl sogar eine Bedingung“,<br />

erklärt Schönig. „Sie sorgt für Wärme am Einschraubort, sodass die Schraube<br />

überhaupt erst in das Blech eindringen kann.“ Für den SD2S von Sieb & Meyer<br />

sind die benötigten Drehzahlen von über 20.000 1/min kein Problem – genauso<br />

wenig wie die weiteren Anforderungen: <strong>Der</strong> Servoverstärker ermöglicht vor allem<br />

in internationalen Anwendungen eine Einspeisung von 3 × 400 V ... 3 × 480 V – und<br />

verfügt über eine NRTL-Zertifizierung (C US-Zertifikat für USA und Kanada).<br />

Trotz der hohen Spitzenstromfähigkeit ist der SD2S kompakt.<br />

Sieb & Meyer nahm jedoch auch noch einige anwenderspezifische Anpassungen<br />

vor: So ermöglicht der Servoverstärker für Weber ein Ab- und Andocken des<br />

Schraubers von der Hand des Roboters. „<strong>Der</strong> Motor lässt sich also vom Regler<br />

trennen“, so Schönig. „Nach dem Andocken ist das System innerhalb weniger<br />

Sekunden wieder betriebsbereit.“ Zudem wurde eine Ansteuerung der digitalen<br />

Ein- und Ausgänge des Reglers über Ethercat realisiert. Dabei konnten die vorhandenen<br />

Schnittstellen des SD2S genutzt werden.<br />

IN ECHTZEIT REGELN MIT ETHERCAT<br />

Seit einigen Jahren nutzt Weber den SD2S mit integrierter Ethercat-Slave-Feldbusschnittstelle.<br />

Dieses Modell hat Sieb & Meyer im Jahr 2015 auf den Markt gebracht<br />

– aus gutem Grund: „Die hohe Performance von Ethercat ermöglicht Steuerungs-<br />

und Regelungskonzepte, die mit klassischen Feldbussystemen oder auch<br />

der noch oftmals zum Einsatz kommenden analogen ± 10 V-Schnittstelle nicht realisierbar<br />

waren“, erläutert Ralph Sawallisch, Key Account Manager Antriebselektronik<br />

bei Sieb & Meyer. Um dem Anwender eine einfache Umsetzung auf Basis<br />

DIE VERWENDUNG DER ETHERCAT-ANBINDUNG<br />

SENKT DIE VERDRAHTUNGSKOSTEN DEUTLICH<br />

Precision<br />

Precision<br />

in in Motion Motion<br />

LINEARSYSTEME<br />

IDEALE EINHEIT AUS<br />

LINEARFÜHRUNG<br />

UND ANTRIEB<br />

.<br />

Verschiedene Führungsvarianten<br />

Unterschiedlich kombinierbare<br />

Antriebsmöglichkeiten<br />

Querschnitte 40 mm x 37 mm bis <strong>12</strong>0 x 455 mm<br />

Maximaler Hub bis <strong>11</strong>000 mm<br />

.<br />

Rostbeständige Ausführungen<br />

Komplett inkl. Motor und Steuerung<br />

etablierter Kommunikations- und Geräteprofile zu ermöglichen, wurde das<br />

Canopen-Profil CiA402 implementiert. Für Weber haben sich durch das neue<br />

Modell geldwerte Vorteile ergeben: „Die Verwendung der Ethercat-Anbindung<br />

senkt die Verdrahtungskosten pro Schraubsystem um etwa 100 Euro“, so Schönig.<br />

„Gleichzeitig werden die Signale störungsfrei ohne Offset und Rauschen<br />

übertragen.“ Darüber hinaus ist es Weber nun möglich, einige zusätzliche Statuswerte<br />

zu übermitteln und die Diagnosetiefe bei einer Antriebsstörung zu verbessern.<br />

EINE GELUNGENE ZUSAMMENARBEIT<br />

Die kontinuierliche technische Weiterentwicklung zieht sich wie ein roter<br />

Faden durch die Zusammenarbeit der beiden Partner. Die von Sieb & Meyer<br />

neu entwickelte Geräteserie SD4x unterstützt neue Schnittstellen und bietet<br />

eine Reihe von zusätzlichen Funktionen. Anwender profitieren von einer optimierten<br />

Performance, höheren Drehzahlen sowie einer geringeren Motorerwärmung<br />

ohne Sinusfilter. „Die Verbesserungen machen es möglich, die Produktionsqualität<br />

bei bestehenden Anwendungen zu verbessern und zudem<br />

ganz neue Einsatzbereiche zu erschließen“, betont Sawallisch.<br />

Für Schönig ist es durchaus eine Option, in Zukunft auf ein Gerät der neuen<br />

Serie SD4S umzusteigen. „Interessant für uns ist zum Beispiel, dass die Geräte<br />

weitere Bus-Ansteuerungs-Varianten unterstützen werden.“ Angst vor „Kinderkrankheiten“<br />

der neuen Servoverstärker hat der Entwicklungsleiter nicht: „<strong>Der</strong><br />

Support von Sieb & Meyer ist seit jeher ausgezeichnet, technische Rückfragen<br />

werden stets innerhalb kürzester Zeit beantwortet. Die Ansprechpartner<br />

kennen unseren Anwendungsbereich gut und wir kommunizieren offen und<br />

auf Augenhöhe.“ Man darf gespannt sein, wie viele Entwicklungsschritte die<br />

langjährigen Partner noch zusammen gehen.<br />

Kompakte Bauweise<br />

2<br />

. Kugelumlaufführungen<br />

Anwendungsspezifische<br />

Ausführung<br />

Lineareinheit<br />

RLA<br />

Bilder: Aufmacher Weber, Einklinker Sieb & Meyer<br />

www.sieb-meyer.de<br />

BEDARFSGERECHTE SYSTEMLÖSUNG FÜR<br />

LINEARTECHNIK UND PRÄZISIONSLAGER<br />

RODRIGUEZ GmbH<br />

Tel. +49 (0) 2403 780-0 | info@rodriguez.de<br />

www.rodriguez.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

LINEARMOTORACHSE<br />

STEIGERT<br />

PRODUKTIVITÄT<br />

Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen<br />

Optimierungspotenziale innerhalb der<br />

Prozesskette konsequent genutzt werden.<br />

Hinzu kommen steigende Anforderungen<br />

hinsichtlich der Prozess- und Maschinensicherheit.<br />

Wenn dann durch die Neukonstruktion<br />

einer Produktionsmaschine und die<br />

Integration einer präzisen Linearmotorachse<br />

diese Faktoren umgesetzt und angepasst<br />

werden, kann ein beachtlicher Fortschritt<br />

generiert und damit ein wirklicher Nutzen<br />

für den Anwender geschaffen werden.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Firma Dynamotion GmbH aus Ilmenau in Thüringen,<br />

ist auf anwenderspezifische Antriebslösungen fokussiert.<br />

Mit Ihrem Know-how planen und konstruieren sie<br />

Sondermaschinen mit individuellen Lösungskonzepten,<br />

die ihren Schwerpunkt vor allem auf spezielle Antriebstechnik<br />

setzen. „Uns ruft man, wenn es Antriebstechnik außerhalb des<br />

Standards sein soll“, so Stefan Schmitz-Galow, Geschäftsführer<br />

der Dynamotion GmbH. „Wir haben bei einem unserer Kunden<br />

eine Maschine zur thermischen Umformung neu konstruiert und<br />

damit die Prozess- und Maschinensicherheit, sowie Produktivität<br />

deutlich erhöhen können.“<br />

DAS NEUE MASCHINENHERZSTÜCK –<br />

DIE LINEARMOTORACHSE<br />

Als Antrieb kommt eine Linearmotorachse der Baureihe HT-L<br />

des Antriebsspezialisten Hiwin zum Einsatz. Bei der Auswahl des<br />

passenden Antriebselements für den Vorschub, lag der Fokus vor<br />

allem auf der Präzision und dem Gleichlauf der Bewegung. <strong>Der</strong><br />

thermische Umformprozess ist ein sensibles Verfahren, bei dem<br />

Andrea Blos, Digitales Marketing<br />

bei der HIWIN GmbH in Offenburg<br />

kleinste Geschwindigkeits- oder auch Temperaturschwankungen<br />

starken Einfluss auf das Endprodukt haben. Daher war es wichtig<br />

einen Antrieb zu finden, der für eine sanfte Beschleunigung und<br />

gleichbleibende Bewegung sorgt.<br />

Die Linearmotorachse HT-L basiert auf einem Aluminium-<br />

Grundprofil, in dem Profilschienenführungen integriert sind.<br />

Diese Profilschienenführungen nehmen zum einen die Gewichtsund<br />

Prozesskräfte auf, zum anderen sorgen sie für die exakte<br />

Führung des Schlittens. <strong>Der</strong> Antrieb der Achse erfolgt durch einen<br />

eisenbehafteten Linearmotor. <strong>Der</strong> induzierte Strom der Motorspulen<br />

erzeugt ein zeitlich verändertes Magnetfeld, das mit dem<br />

gleichbleibenden magnetischen Feld des Stators in Wechselwirkung<br />

steht. Die daraus resultierende Kraft wird zur Erzeugung<br />

der linearen Bewegung genutzt.<br />

„Durch die in der Achse eingesetzten eisenbehafteten Linearmotoren<br />

war unser Kunde anfangs skeptisch, ob die Linearachse<br />

überhaupt genau und gleichmäßig genug für seine Maschine ist.<br />

Durch das integrierte hochauflösende Wegmess-System wusste<br />

ich aber bereits im Vorfeld, dass die Achse von Hiwin genau das<br />

kann, was wir brauchen,“ sagt Schmitz-Galow.<br />

Durch die nun eingesetzte, vier Meter lange Linearachse kann<br />

jetzt auch deutlich mehr Produkt gefertigt werden. Vorher war<br />

hier als Antrieb eine Spindelachse verbaut. Um ein Aufschwingen<br />

der Spindel zu vermeiden, war der Hub auf maximal 2 m<br />

begrenzt und auch die Verfahrgeschwindigkeit war durch das<br />

26 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

01<br />

02<br />

03<br />

Antriebselement limitiert. Schmitz-Galow erzählt: „Durch den<br />

Einsatz der Linearmotorachse konnten wir uns jetzt gleich in<br />

mehreren Hinsichten verbessern: die Vorschubgeschwindigkeit<br />

kann jetzt äußerst konstant gehalten werden, wir haben die<br />

Geschwindigkeit optimal an den Prozess angepasst und beim<br />

Rückhub können wir die maximale Geschwindigkeit der Linearachse<br />

voll ausnutzen. Das verbessert das Verhältnis zwischen<br />

Rüst- und Produktionszeit deutlich. Durch den Einsatz der Linearmotorachse<br />

konnten wir also quasi eine Produktivitätssteigerung<br />

von 100 Prozent erzielen.“<br />

WENN DAS GESAMTKONZEPT STIMMT<br />

UND DETAILS ÜBERZEUGEN<br />

„Auch wir verstehen uns als Spezialist in Sachen Antriebstechnik,<br />

allerdings auf der Seite der Konstruktion von Sondermaschinen.<br />

Klar, dass wir da auch Hiwin und seine Produkte, als Hersteller<br />

in Sachen Antriebstechnik, kennen“, so Schmitz-Galow. „Insbesondere<br />

das Abdichtkonzept der Linearmotorachse hat uns bei<br />

der Auswahl, als wesentliches Merkmal, überzeugt.“<br />

Das Stahlabdeckband steht bei den Linearachsen von Hiwin<br />

bereits im Standard optional zur Verfügung und verhindert das<br />

Eindringen von Fremdkörpern, wie etwa anfallender Staub oder<br />

Splittern in das Achsinnere. Ein zusätzlich angebrachter Sperrluftanschluss<br />

schützt, durch den in der Achse entstehenden<br />

Überdruck, zudem vor Verunreinigungen. Schmitz-Galow abschließend:<br />

„Wir sind von der Linearmotorachse und ihrer Machart<br />

überzeugt. Vor allem eben auch, weil sie so schön geschützt<br />

ist. Wir greifen sicher und immer wieder gerne auf die Antriebstechnik<br />

von Hiwin zurück.“ Dynamotion unterstützt Kunden in<br />

allen Phasen eines Projekts: bei der Planung, Auslegung, Fertigung,<br />

Inbetriebnahme und Wartung.<br />

Bilder: Hiwin<br />

www.hiwin.de<br />

01 Die neukonstruierte Maschine zur thermischen<br />

Umformung – Prozess- und Maschinensicherheit,<br />

sowie Produktivität konnten erhöht werden<br />

02 Die eingesetzte Linearmotorachse ist das neue<br />

Maschinenherzstück; sie ermöglicht eine hochpräzise<br />

Linearbewegung und einen hohen Gleichlauf<br />

03 Durch den Einsatz der Linearmotorachse kann<br />

die Vorschubgeschwindigkeit konstant gehalten<br />

und beim Rückhub die maximale Geschwindigkeit<br />

voll ausgenutzt werden<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 27


ANTRIEBSTECHNIK<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

GENAU IM TAKT<br />

Lineartaktsysteme sind das Herzstück einer jeden Montageoder<br />

Verpackungslinie: Sie transportieren die Produkte zwischen<br />

den Stationen. Häufig jedoch sind sie der Bottleneck der Anlage<br />

und verhindern eine höhere Maschinenauslastung.<br />

Eine effiziente Lösung stellen hier Linearsystemen dar,<br />

die dank Präzisionsgetriebe besonders schnell takten.<br />

28 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Smaglinski, der Datenkommunikationstechniker und technischer<br />

Betriebswirt ist. In Lineartaktsystemen anderer Hersteller<br />

liegt der Vorschub bei etwa 0,3 s. „Je weiter man das senken will,<br />

desto höher wird der Aufwand“, ergänzt Schlüter. Auf der Welt<br />

gibt es nur eine gute Handvoll Hersteller solcher Systeme. Die<br />

Wettbewerber setzen einen klassischen Drehtisch mit Drehstrommotor<br />

ein – das bringt viele Nebenzeiten mit sich, die man<br />

kaum reduzieren kann. Eine andere Lösung musste deshalb her.<br />

GENAU POSITIONIERBAR UND SCHNELL<br />

WENN DIE KETTE SCHNELLER<br />

TAKTET, ERHÖHT DAS<br />

DIE KAPAZITÄT DER ANLAGE<br />

Mit den Getrieben von Melior Motion in Verbindung mit einem<br />

Servomotor haben Schlüter und Smaglinski eine Möglichkeit gefunden,<br />

die ihre Vision Wirklichkeit werden ließ. Ihr Linearsystem<br />

ist schwingungsarm, schnell und präzise taktend. Dank der<br />

Antriebslösung erreicht es einen Vorschub von unter 0,2 s. Möglich<br />

macht das die Spielfreiheit der PSC-Getriebe. Ein patentierter<br />

Federmechanismus bewirkt, dass die Abnutzung der Zahnflanken<br />

kompensiert wird und das Verdrehspiel mit gerade ≤ 0,1<br />

arcmin sehr gering ist. „Durch die Getriebe sind die Lineartaktanlagen<br />

besonders präzise positionierbar und schnell“, erklärt<br />

Schlüter. „Ein Servomotor mit dem Getriebe von Melior Motion<br />

kann bei gleicher Baugröße viel mehr Drehmoment in das Taktsystem<br />

einbringen als ein Drehtisch. Zusätzlich hat das System<br />

durch die direkte Kraftübertragung keine zusätzlichen Steuerungszeiten,<br />

die die Bewegungszeit unnötig verlängern“, nennt er<br />

die technischen Argumente.<br />

Durch die Verschleißkompensation sind die Getriebe zudem<br />

besonders langlebig und robust. 20.000 oder je nach Einsatzfall<br />

auch mehr Betriebsstunden sind ohne Präzisionsverlust möglich.<br />

Tech4automation ist ein noch junges Unternehmen, vor<br />

rund einem Jahr haben Marc Schlüter und Sascha Smaglinski<br />

es gegründet. Beide beschäftigen sich beruflich<br />

aber bereits länger mit Lineartaktsystemen. Vor 15 Jahren<br />

haben sie sich während ihrer Tätigkeit im Vertrieb eines Sondermaschinenbauers<br />

kennengelernt. Zwischenzeitlich trennten sich<br />

die beruflichen Wege der beiden Männer, bis sie den Plan<br />

schmiedeten, ein gemeinsames Unternehmen zu gründen.<br />

„Auslöser für diese Entscheidung war der wachsende Bedarf<br />

nach schnelltaktenden Linearsystemen am Markt. Wir wussten<br />

direkt: Das können wir in Eigenregie am besten umsetzen“, erklärt<br />

Maschinenbau-Ingenieur Schlüter, der als Geschäftsführer<br />

verantwortlich ist. „Häufig sind die Fördersysteme die Bottleneck-Station<br />

in Verpackungsanlagen. Wenn die Kette schneller<br />

taktet, erhöht das die Kapazität der Anlage.“ Im Gegensatz zu<br />

anderen Unternehmensgründern starteten sie nicht bei Null,<br />

sondern konnten auf ihr Wissen und ihre Kontakte aus der<br />

Maschinenbaubranche zurückgreifen. „Unser Ziel war klar: Ein<br />

State-of-the-Art-Produkt auf den Markt bringen, das deutlich<br />

schneller ist als die Produkte der Mitbewerber“, erklärt Inhaber<br />

01<br />

01 Parallel zur Fertigung des Prototyps sind die Inhaber Marc<br />

Schlüter und Sascha Smaglinski bereits mit dem Vertrieb gestartet<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 29


ANTRIEBSTECHNIK<br />

02<br />

03<br />

02 Mit den Präzisionsgetrieben<br />

sind 20.000 oder je nach Einsatzfall<br />

auch mehr Betriebsstunden ohne<br />

Präzisionsverlust möglich<br />

03 <strong>Der</strong> Einsatz der Präzisionsgetriebe<br />

macht die Lineartaktsysteme besonders<br />

präzise positionierbar und schnell<br />

04 Die Taktung des Fördersystems<br />

liegt bei unter 0,2 s<br />

04<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Ein Wirkungsgrad von mehr als 90 Prozent und ein äußerst niedriges<br />

Losbrechmoment sorgen für eine herausragende Energieeffizienz.<br />

Die Getriebetemperatur bleibt auf durchgängig niedrigem<br />

Niveau, Verschleißteile und Schmierstoffe haben eine längere<br />

Lebensdauer. Das reduziert den Reparaturaufwand und die<br />

Ausfallzeiten der Verpackungs- und Montagelinien.<br />

Die Inhaber sind so überzeugt von den Präzisionsgetrieben, dass<br />

sie sie in all ihren Produkten einsetzen. Die Melior-Motion-Getriebe<br />

sind jeweils in unterschiedlichen Baugrößen verbaut, passend<br />

zur Ausführung des Fördersystems und der Länge der Kette – vom<br />

kleinsten Getriebe PSC030 bis zum größten, dem PSC500.<br />

PARTNERSCHAFT UNTER NACHBARN<br />

Neben den technischen Besonderheiten war Schlüter und Smaglinski<br />

wichtig, die Antriebslösung eines deutschen Unternehmens<br />

einzusetzen. Melior Motion entwickelt und produziert seine<br />

Getriebe im niedersächsischen Hameln. Rund 85 km Luftlinie<br />

sind es bis nach Lippstadt, wo Tech4automationen seinen Firmensitz<br />

hat. Das minimiert den CO 2<br />

-Fußabdruck – Nachhaltigkeit<br />

ist den Partnern wichtig. Die übrigen Metallteile für die Fördersysteme<br />

stammen von Lieferanten aus einem 50-km-Radius<br />

um die ostwestfälische Stadt. „Bei einem deutschen Partner entfällt<br />

außerdem die Sprachbarriere und die Qualität ist gleichbleibend<br />

hoch“, so Smaglinski.<br />

Mit dem Hamelner Unternehmen haben die beiden Gründer<br />

eher ein partnerschaftliches als ein klassisches Kunden-Lieferanten-Verhältnis.<br />

Die Präzisionsgetriebe vertreibt Tech4automation<br />

auch als Handelsware an sein Netzwerk aus Partnern und<br />

Kunden, welche sich vor allem im DACH-Raum, den Benelux-<br />

Staaten und Skandinavien befinden.<br />

BELASTBARE ANTRIEBSLÖSUNG<br />

ÜBERZEUGT<br />

Im Dezember 2021 wurde der Prototyp des Lineartaktsystems<br />

hergestellt, parallel haben Schlüter und Smaglinski mit dem Vertrieb<br />

begonnen. Die vorab simulierten Zahlen haben sich mit Inbetriebnahme<br />

des Prototyps bewahrheitet: Die Taktung des Fördersystems<br />

liegt bei unter 0,2 s.<br />

Eine der häufigsten Fragen sei laut der beiden Inhaber die<br />

nach den konkreten Unterscheidungsmerkmalen der Tech4automation-Lineartaktkette<br />

im Vergleich zu Wettbewerbsprodukten.<br />

Dann erklären Schlüter und Smaglinski die Antriebsseite:<br />

Die Getriebe werden auch in Industrierobotern eingesetzt, das<br />

heißt, sie arbeiten hochpräzise und sind sehr belastbar. Das<br />

überzeuge die Einkäufer und <strong>Konstrukteur</strong>e, auch wenn sie Melior<br />

Motion als Firma noch nicht kennen. Zudem können die<br />

Kunden eine einheitliche Gestellbreite einsetzen unabhängig<br />

der Kettengliedlängen von 80, 100, <strong>12</strong>5 und 150 mm. Darüber<br />

hinaus werden die Lineartaktsysteme mit einem SPS-Schnittstellenbaustein<br />

ausgeliefert, um die Integrations- und Inbetriebnahme-Zeit<br />

auf ein Minimum zu reduzieren. „<strong>Der</strong> Vorteil für<br />

unsere Kunden liegt auf der Hand: Mit einem schneller taktenden<br />

Linearsystem können sie die Auslastung ihrer Montage- und<br />

Verpackungslinien steigern sowie die Prozesse effizienter gestalten“,<br />

fasst Schlüter zusammen.<br />

Bilder: Aufmacher + 02 Melior Motion,<br />

sonstige Tech4Automation<br />

www.meliormotion.com<br />

www.tech4automation.de<br />

30 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


PRÄZISIONSGETRIEBE FÜR AUTOMATIONS-<br />

UND ROBOTIK-ANWENDUNGEN<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Die Präzisionsgetriebe von Melior Motion sind aufgrund ihrer Eigenschaften zuverlässiges Herzstück<br />

von Robotik- und Automationslösungen. Zentrale Eigenschaften der PSC-Baureihe sind ihre hohe<br />

Präzision, die geringe Lautstärke sowie das lebenslang minimale Verdrehspiel. Weitere Vorteile:<br />

eine konisch verzahnte Planeten- sowie eine schrägverzahnte Eingangsstufe. Erstere ist maßgeblich<br />

für die Präzision verantwortlich, da die Zähne spielfrei ineinandergreifen. Beides zusammen sorgt<br />

für ein leises und vibrationsarmes Arbeiten. Im Vergleich zu Zykloidgetrieben sind die Antriebslösungen von Melior Motion mit<br />

einem Verdrehspiel von ≤ 0,1 Winkelminuten und einem Lost Motion von ≤ 0,6 Winkelminuten bis zu zehn Mal genauer.<br />

www.meliormotion.com<br />

INNERE GEOMETRIEDATEN VON TIMKEN<br />

IN KISSSOFT VERFÜGBAR<br />

Lagerberechnungen von Timken<br />

können nun in Kisssoft für registrierte<br />

Benutzer der Software einfach<br />

ausgeführt werden. Obwohl die<br />

Daten in Kisssoft nicht sichtbar sind,<br />

lassen sie sich im Hintergrund für<br />

Berechnungs- und Auslegungszwecke<br />

nutzen. Im Kisssoft-Release <strong>2022</strong> stellt Timken nun<br />

die interne Makrogeometrie für mehr als 7.000 Kegel-, Pendel-,<br />

Zylinderrollen- und Rillenkugellager zur Verfügung. Dies<br />

ermöglicht Kisssoft-Anwendern eine genauere Berechnung<br />

der Lebensdauer nach ISO TS 16281 und verschafft ihnen so<br />

mehr Sicherheit bei der Auslegung sowie Spezifizierung von<br />

Lagern für ihre Anlagen. Die inneren Geometriedaten für die<br />

verwendeten Wälzlager werden über die Cloud-Service-Lösung<br />

von Timken abgerufen.<br />

www.kisssoft.com<br />

ROBOTERTAUGLICHE GEHÄUSELOSE<br />

SERVOMOTOREN<br />

Kollmorgen bringt die neue<br />

TBM2G-Serie gehäuseloser<br />

Servomotoren für Roboter auf<br />

den Markt. Diese bietet ein hohes<br />

Drehmoment in einem sehr<br />

kompakten elektromagnetischen<br />

Design. Die Motoren erlauben die<br />

Konstruktion von Robotern mit geringerem Gelenkgewicht,<br />

höherer Tragfähigkeit, verbesserter Energieeffizienz, reduziertem<br />

thermischen Eintrag und dynamischeren Bewegungen. Die<br />

TBM2G-Serie ist in sieben Baugrößen mit jeweils drei Baulängen<br />

erhältlich. Kollmorgen hat die Motoren für hohe Drehzahlen<br />

ausgelegt, ohne die 80 °C-Grenze zu überschreiten. Diese<br />

schützt in der Nähe von Cobots arbeitende Personen verhindert<br />

die Beschädigung elektronischer Komponenten. Die Motoren<br />

sind optional auch mit Temperatursensoren erhältlich.<br />

www.kollmorgen.com


ANTRIEBSTECHNIK<br />

ENERGIEEFFIZIENTE ANTRIEBE<br />

UNTERSTÜTZEN LOGISTIK<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Fahrerlose Transportsysteme sind in vielen Unternehmen Teil des Logistikkonzepts<br />

und sorgen innerhalb der Produktion für einen schnellen Transport von Komponenten.<br />

Sie bewegen sich autonom und ortsunabhängig und werden über Akkus mit Strom<br />

versorgt. Energieeffiziente Antriebe sind hier ein Muss.<br />

Auf dem heutigen Konsummarkt herrscht die Erwartungshaltung<br />

„heute bestellt – morgen geliefert“. Durch die<br />

bequeme Bestellmöglichkeit über den Online-Handel ist<br />

dies längst kein Wunschdenken mehr, sondern gängige<br />

Praxis. Ein weiterer Trend entwickelt sich dahin, sein Wunschprodukt<br />

individuell zu gestalten. Durch Konfiguration und Baukastensystem<br />

ist auch das heute meistens möglich. Um eine solche<br />

Flexibilität in der Fertigung und die benötigte Geschwindigkeit in<br />

der Lieferkette zu erreichen, sind ausgeklügelte Logistikkonzepte<br />

notwendig, die vielfältige Formen annehmen können.<br />

Matthias Tidelski & Michael Basler, Key Account Manager für<br />

Industrial Automation bei Dunkermotoren GmbH, Bonndorf<br />

TRANSPORT INNERHALB DER PRODUKTION<br />

Ein Glied darin ist die Intralogistik. Damit ist nicht der Transport<br />

von Fabrik zu Fabrik gemeint, sondern der Transport innerhalb<br />

einer Produktionsstätte, eines Lagerhauses oder auch eines<br />

Paketverteilzentrums für den direkten Versand an den Kunden.<br />

Neben dem Transportieren von Komponenten innerhalb einer<br />

flexiblen Produktionslinie fallen auch das Sammeln von Produkten<br />

aus einem Warenlager zum direkten Versand, das Transportieren<br />

zum Ein- und Auslagern von Komponenten aus einem Hochregal<br />

und das Sortieren und Ordnen von Paketen zum Weitertransport<br />

oder Auslieferung in die Aufgabenbereiche der Intralogistik. All<br />

diese Funktionen wurden früher händisch von Mitarbeitern durchgeführt.<br />

Mit dem Einzug von Strich-Code, Laser Scannern und<br />

Lidar-Sensoren haben selbstfahrende Transportgeräte, Serviceroboter<br />

und Hochgeschwindigkeits-Sortieranlagen diese Aufgaben<br />

schrittweise übernommen.<br />

32 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

01 <strong>Der</strong> Einsatz von hochintegrierten<br />

Motorreglern mit einer hohen Flexibilität bei<br />

der Auswahl der Feldbus-Systeme ist in<br />

nahezu allen Industrieumgebungen möglich<br />

DAS RICHTIGE ZUSAMMENSPIEL<br />

Die Anforderungen an die unterschiedlichen Transportmittel<br />

sind mehr oder weniger vergleichbar. Sie bewegen sich autonom<br />

und ortsunabhängig, teilweise sogar frei-navigierend. Dies setzt<br />

voraus, dass zum einen das Transportmittel über eine gewisse<br />

„Intelligenz“ verfügt und zum anderen die Spannungsversorgung<br />

mittels Batterie erfolgt. Bei der Sortierung und Ordnung von Paketen<br />

kommt es vor allem auf schnelle und präzise Bewegungen<br />

an, um den Paketfluss zuverlässig zu lenken. Das Zusammenspiel<br />

und die Kommunikation zwischen Leseeinheiten, Steuerungen<br />

und Aktoren ist hier essenziell.<br />

Diese Anforderungen werfen einige Fragen auf: Welche Antriebe<br />

können verbaut werden? Welche Antriebe bieten eine hohe Effizienz<br />

und somit eine längere Batterielaufzeit? Welche Antriebe bieten<br />

sichere Funktionen und welche sind kompakt in ihrer Bauform?<br />

MOTOREN FÜR AUTONOME SYSTEME<br />

Dunkermotoren aus Bonndorf im Schwarzwald verfügt über jahrzehntelange<br />

Erfahrung in der Antriebstechnik, die durch Akkumulatoren<br />

versorgt werden können. Die stetige Entwicklung hin zu<br />

energieeffizienten Antrieben zeugen von einem hohen technischen<br />

Niveau. Die kompakte Bauform und der modulare Aufbau<br />

des Antriebssystems aus einer Hand ermöglichen eine Vielzahl an<br />

Kombinationen bei optimaler Platzausnutzung. <strong>Der</strong> Einsatz von<br />

hochintegrierten Motorreglern mit einer hohen Flexibilität bei der<br />

DIE HOCHINTEGRIERTE UND<br />

KOMPAKTE LEISTUNGSELEKTRONIK<br />

IM MOTOR ERMÖGLICHT<br />

DANK MODULAREM AUFBAU<br />

VERSCHIEDENSTE AUSBAUSTUFEN<br />

Auswahl der Feldbus-Systeme ist in nahezu allen Industrieumgebungen<br />

möglich. Zusätzliche sicherheitsrelevante Funktionen –<br />

Bremse, unabhängige Gebersysteme oder funktionale Sicherheit<br />

(STO-Funktion) – ergänzen das Leistungsspektrum besonders für<br />

autonome Systeme. Als zusätzliche Erweiterung kann dann noch<br />

das Schlagwort IIoT oder Industrie 4.0 herangezogen werden, dem<br />

Dunkermotoren dank der 2021 eingeführten Marke Nexofox durch<br />

Services wie antriebsspezifische Datenauswertung und vorausschauende<br />

Wartung nachkommen kann, um dadurch zum Beispiel<br />

eine höhere Verfügbarkeit zu gewährleisten.<br />

Je nach Anforderung im Anwendungsfall werden kleine Antriebe<br />

mit nicht einmal 50 W Nennleistung und einer Bauform von unter<br />

50 mm angeboten. Vor allem kleine Achsen wie Teleskoparme<br />

oder kleine Hubachsen greifen auf solche Antriebe zurück. Auf<br />

der anderen Seite der Skala stehen Antriebe mit einer Antriebsdauerleistung<br />

von über 1 kW und einer Spitzenabgabeleistung<br />

von bis zu 5 kW – wohlgemerkt bei einer Versorgung von 24 bis<br />

48 V Batteriespannung. Damit lassen sich auch Lasten bis zu 8 t,<br />

zum Beispiel bei dem Transport von Karosserien im Fahrzeugbau<br />

bewegen. Gleichzeitig lässt sich das System durch die eingebaute<br />

Elektronik bis auf den Bruchteil eines Millimeters genau<br />

positionieren. Dies ist wichtig, wenn an der Last genaue Montageoder<br />

Prüfoperationen durchgeführt werden.<br />

KOMMUNIKATION ZWISCHEN<br />

DEN KOMPONENTEN<br />

Die technische Grundlage dafür liegt in einer kompakten und<br />

hochintegrierten Leistungselektronik im Motor, die dank modularem<br />

Aufbau verschiedenste Ausbaustufen ermöglicht, wodurch<br />

der Motor in seiner Intelligenz und Fähigkeit den Anforderungen<br />

angepasst werden kann. Einfache, geregelte Bewegungen sind<br />

dadurch optimal und kostengünstig umsetzbar. Ebenso ist eine<br />

integrierte und komplexe Ablaufsteuerung möglich, die andere<br />

Busteilnehmer ansteuern oder auf deren Bewegung reagieren<br />

kann. Teile des Bewegungsablaufs können aus der übergeordneten<br />

Steuerung in den Motor verlagert werden. Die Motor Control<br />

Platform (MCP) erlaubt eine Kommunikation zwischen den<br />

Komponenten über alle gängigen Feldbus-Systeme. Diese hohe<br />

Vielfalt schafft zwei Vorteile: Zum einen generiert der modulare<br />

Aufbau ein Maß an Gleichteilen, um einen positiven Kosteneffekt<br />

zu erzielen, zum anderen sind auf Plattformebene die Funktionen<br />

annähernd gleich und unabhängig von der Kommunikation.<br />

Neben der Kommunikation sind Konzepte der sicheren Automatisierung<br />

ebenso Bestandteil des Antriebskonzeptes. <strong>Der</strong><br />

Anbau einer Haltebremse, um das Transportmittel zu fixieren, ist<br />

standardmäßig im Antriebsbaukasten von Dunkermotoren verfügbar.<br />

Ebenso gilt dies für den Aufbau eines unabhängigen,<br />

zweiten Gebersystems, das für die sichere Überwachung der<br />

Geschwindigkeit Verwendung finden kann. Komplette Komponenten<br />

für das sichere Abschalten des Antriebs im Fehlerfall<br />

lassen sich als optionale Erweiterung anbringen. Dies alles sind<br />

essenzielle Forderungen eines Antriebes in selbstfahrenden<br />

Transportsystemen.<br />

Das Baukastensystem von Dunkermotoren ermöglicht es dem<br />

Kunden, eine Vielzahl an Anwendungen der Intralogistik umzusetzen.<br />

Eine individuelle Anpassung der Baugruppe zur schnellen<br />

und kostenoptimalen Montage ist darüber hinaus möglich.<br />

Die optimale Beratung und frühzeitige Einbeziehung der Experten<br />

von Dunkermotoren in das Projekt kann den entscheidenden<br />

Kostenvorteil am Markt bringen, wenn Montagezeiten reduziert<br />

oder ein Antriebsstrang mehrfach in der Anwendung flexibel eingesetzt<br />

werden soll.<br />

Bilder: Aufmacher iStock.com/sarawuth702 + Dunkermotoren, 01 Dunkermotoren<br />

www.dunkermotoren.de<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 33


ANTRIEBSTECHNIK<br />

GUT, WENN MAN BÄLLE<br />

IN DER LUFT HAT<br />

Ferdinand Mayr, CEO und<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

bei Mayr Antriebstechnik<br />

Das Unternehmen Mayr Antriebstechnik feiert in diesem Jahr sein<br />

<strong>12</strong>5-jähriges Bestehen – ein Anlass, die Vergangenheit und die Herkunft<br />

genauer zu beleuchten. Wir sprachen mit dem Geschäftsführer Ferdinand<br />

Mayr aber vor allem über die Zukunft. <strong>Der</strong> Ur-Ur-Enkel des Firmengründers<br />

erklärte unter anderem die Bedeutung smarter Kupplungen und Bremsen<br />

und wie der europäische Maschinenbau seine Marktposition halten kann.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Herr Mayr, wie geht es dem Unternehmen Mayr<br />

Antriebs technik im Moment?<br />

Aktuell geht es uns sehr gut, würde ich sagen. Emotional haben<br />

wir mit den Feierlichkeiten zum Firmenjubiläum intern und<br />

extern positive Entwicklungen ausgelöst. Inhalte aus unserer<br />

Firmenbiografie wurden auch außerhalb der Unternehmensfamilie<br />

thematisiert, was mich sehr freut. Auch als Familienunternehmen<br />

haben wir uns weiterentwickelt, denn die Übergabe<br />

vom Großvater über den langjährigen Geschäftsführer Günther<br />

Klingler auf den Enkel, also mich, wurde vollendet. Schließlich<br />

gibt es auch aus dem operativen Geschäft positive Zahlen – wir<br />

haben im Jahr 2021 über 20 Prozent und aktuell in <strong>2022</strong> trotz der<br />

Lieferkettensituation ca. 15 Prozent Wachstum erzielen können.<br />

Wenn Sie in der Firmengeschichte zurückblicken: Gibt es<br />

eine wegweisende Entscheidung, die grundlegend für diese<br />

erfolgreiche Geschichte ist?<br />

Das kann man so nicht sagen. Viele Entscheidungen haben<br />

ihren Nutzen erst viel später offenbart. Eine sehr wichtige<br />

Entscheidung war auf jeden Fall der Umzug von Kaufbeuren<br />

zu unserem heutigen Standort in Mauerstetten in den<br />

70er Jahren. <strong>Der</strong> vorhandene Platz eröffnete viele Möglichkeiten<br />

und auch heute gibt es hier Ausbauflächen, die uns in<br />

der Zukunft helfen werden. Aber damals konnte diese Bedeutung<br />

wohl kaum einer erfassen.<br />

Aktuell gibt es eine ganze Reihe von Herausforderungen<br />

für Unternehmen, die Entscheidungen verlangen. Welche<br />

trifft Ihr Unternehmen, welche treffen Sie?<br />

Die aktuellen Herausforderungen sind natürlich für Unternehmen<br />

immens. Wir konzentrieren uns auf wenige, ganz konkrete<br />

Dinge. Zum einen ist da die Internationalisierung. Aktuell arbeiten<br />

wir an Niederlassungen in Japan und Indien. Wir hoffen, dass<br />

sinkende Nachfragen in den einen Märkten durch steigende<br />

Nachfrage in anderen ausgeglichen wird. Natürlich bleibt auch<br />

während aller Krisen die Digitalisierung nicht stehen, im Gegenteil.<br />

Das ganze Unternehmen soll digitaler werden, daran führt<br />

kein Weg vorbei. Wir arbeiten da an allen Bereichen, von der<br />

Prozessplanung über die Konstruktion bis zur Vertriebsstruktur.<br />

34 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Wir haben hier das Projekt DTM gestartet: Digital Transformation<br />

Mayr. Wenn wir diesen Weg beschreiten, diese<br />

Themen vorantreiben, ist mir nicht Bange, dass wir die<br />

Krisen überleben.<br />

Hat dieses Prinzip auch während<br />

der Corona-Zeit gegriffen?<br />

Absolut! Wenn auch auf unvorhersehbare Weise. Wir<br />

hatten damals schon einen Online-Produktkonfigurator<br />

vorbereitet aber noch gezögert, ihn live zu schalten. Als<br />

Corona kam, war das für uns der Startschuss. Wir hatten<br />

auch Online-Kommunikation in Form von Webinaren<br />

vorbereitet, da kam Corona sozusagen genau zur rechten<br />

Zeit. Es ist ein Vorteil, wenn man immer ein paar Bälle in<br />

der Luft hat!<br />

THINK<br />

SMART.<br />

THINK<br />

HALDER-<br />

PINS.<br />

Was können wir in Zukunft von Mayr<br />

produktseitig erwarten?<br />

Hier wird der Weg in die Zukunft darüber führen, das<br />

eigene Produkt immer besser zu verstehen und die vorhandenen<br />

Möglichkeiten besser zu nutzen.<br />

Was meinen Sie damit, wenn es darum geht die<br />

eigenen Produkte besser verstehen zu können?<br />

75 Prozent der von uns verkauften Produkte sind mit kundenspezifischen<br />

Lösungen ausgestattet. Im Gespräch mit<br />

unseren Kunden lernen wir auch viel über unser Produkt<br />

in der jeweiligen Anwendung. Jeder Entwicklungsschritt<br />

zeigt uns anschließend weitere Schritte auf. Ein Beispiel ist<br />

die Bremsenüberwachung, welche wir seit Jahren weiterentwickeln.<br />

Durch diese Technologie können wir auch<br />

unsere bestehenden Produkte verbessern und weiterentwickeln.<br />

So ist die neue Biegeanker-Geräuschdämpfungstechnologie<br />

noch besser überwachbar und performt über<br />

die Lebenszeit deutlich besser. Empirische Erkenntnisse<br />

führen uns auf diese Weise weiter. Das ist der Weg, den wir<br />

als Mayr Antriebstechnik gehen.<br />

Was sind da konkrete Beispiele?<br />

Unsere Produkte sollen noch besser überwacht werden.<br />

Wir haben bereits den Brake-Checker und den Drive-<br />

Checker, die viele Daten bereitstellen. Welchen Nutzwert<br />

diese Daten darstellen, hängt vom Anwender ab. Wir<br />

wollen möglichst viele Daten für eine Integration in den<br />

Antriebsstrang bereitstellen. Am Ende soll ein digitaler<br />

Maschinenbau stehen, der ein durchgängiges Leistungsspektrum<br />

bis zum Service bietet.<br />

Das Werkzeug, für das<br />

Sie kein Werkzeug brauchen.<br />

Haben Sie auch so gute Antworten<br />

auf den Fachkräftemangel?<br />

Wir kümmern uns um den Nachwuchs. <strong>Der</strong> Anteil der<br />

Lehrlinge an der Belegschaft beträgt über <strong>11</strong> Prozent.<br />

Noch wichtiger: 60 Prozent unserer Mitarbeiter sind bei<br />

Mayr Antriebstechnik ausgebildet. Dank unserer Ferti-<br />

www.halder-pins.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

VON DER SCHREINEREI ZUM DIGITALEN MASCHINENBAU<br />

Die Geschichte von Mayr Antriebstechnik beginnt im Jahr 1897. Damals wurde der Betrieb von Christian Mayr, dem<br />

Ur-Ur-Großvater von Ferdinand Mayr, als Mühlschreinerei in Kaufbeuren gegründet. <strong>Der</strong> Aufschwung zum Spezialisten<br />

der Antriebstechnik kam nach dem Zweiten Weltkrieg. Fritz Mayr, Großvater von Ferdinand Mayr, stieg im Jahr 1956 in dritter<br />

Generation in den Familienbetrieb ein. Ein Durchbruch gab dem Unternehmen in dieser Zeit einen entscheidenden Impuls: die<br />

Entwicklung der Sicherheitskupplung. Die EAS Sicherheitskupplungen kamen 1963 auf den Markt und entwickelten<br />

sich schnell zum stärksten Umsatzbringer der Firma. 1965 übernahm Fritz Mayr die Geschäftsführung von seinem Vater.<br />

Die 1.400 Quadratmeter Fläche des Firmensitzes in Kaufbeuren, waren spätestens in den 1970er Jahren zu klein geworden.<br />

1973 zog das Unternehmen nach Mauerstetten an den heutigen Firmenssitz. Mittlerweile erstreckt sich das Firmengelände<br />

auf einer Fläche von rund 33.000 Quadratmetern, auf denen über 750 Beschäftigte ihrer Arbeit nachgehen.<br />

Das Familienunternehmen Mayr Antriebstechnik wird heute in der fünften Generation geführt. Bereits seit Ende 2018 leitet<br />

Ferdinand Mayr den Betrieb zusammen mit seinem Großvater Fritz Mayr und Günther Klingler. Bereits in diesem Jahr hat<br />

Klingler die Position des CEO an Ferdinand Mayr übergeben.<br />

01<br />

01 Von der spanenden Bearbeitung bis<br />

zum Standard-Korrosionsschutz werden<br />

alle Arbeitsschritte im Haus durchgeführt<br />

02 In den Produktionshallen von<br />

Mayr Antriebstechnik werden rotatorische<br />

Bremsen mit Bremsmomenten von 0,03 Nm<br />

bis hin zu mehreren Tausend Newtonmeter<br />

gefertigt, erklärt Produktmanager Bernd Kees<br />

gungstiefe können Lehrlinge hier auch viel sehen und praktisch<br />

erfahren. Ein so hoher Anteil von Lehrlingen und Übernommenen<br />

führt auch zu einer starken Verwurzelung in der Region. Das ist<br />

auch ein Stück Identifikation durch Biografie hier bei uns im<br />

Allgäu. Ein Teil unserer Unternehmensgeschichte eben.<br />

<strong>Der</strong> Unternehmensstandort im dezentralen<br />

Allgäu ist also ein Vorteil?<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

02<br />

Auf jeden Fall. Die Menschen im Allgäu sind ein besonderer<br />

Schlag. Viele kommen nach einem Studium in der Stadt wieder<br />

hierher zum Arbeiten, weil sie hier leben möchten. Die dezentrale<br />

Struktur ist generell ein Vorteil für den Maschinen- und<br />

Anlagenbau in Deutschland.<br />

Wie meinen Sie das?<br />

Die dezentrale Struktur hier kann Wettbewerbsvorteil sein.<br />

Jedes Unternehmen ist wie ein Nervenknoten im Gehirn, der<br />

mit anderen Nervenknoten in Kontakt steht. Innovationen<br />

entstehen in Netzwerken, viele kleine Knoten können deutlich<br />

mehr Verbindungen eingehen, als wenige große Knoten. Werden<br />

diese dann auch noch zu groß, müssen sie zu viel leisten<br />

und verlieren an Beweglichkeit und Innovationskraft. Genau<br />

da haben wir in Deutschland einen Vorsprung gegenüber<br />

anderen Wettbewerbern auf dem Weltmarkt.<br />

DAS INTERVIEW FÜHRTE MILES MEIER, CHEFREDAKTEUR,<br />

VEREINIGTE FACHVERLAGE.<br />

Bilder: Aufmacher Mayr Antriebstechnik, sonstige Meier<br />

www.mayr.com<br />

36 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

ZYKLOIDGETRIEBE FÜR<br />

SCHWERLASTROBOTER<br />

Ob Automobilbranche, Stahlindustrie, Blechhandling,<br />

Metallverarbeitung oder Flugzeugbau: Überall, wo<br />

roboterbasiert schwere und große Bauteile exakt in<br />

Position gebracht werden müssen, sind die Produkte von<br />

Nabtesco gefragt. Die robusten Präzisionsgetriebe sind<br />

mit Voll- oder Hohlwelle verfügbar und sorgen für eine<br />

sichere Handhabung und punktgenaue Positionierung –<br />

und das bei höchster Zuverlässigkeit und langer Lebensdauer.<br />

Mit einem Nenndrehmoment von 28.000 Nm ist<br />

das RV-2800N laut Nabtesco das größte und robusteste<br />

Präzisionsgetriebe der Welt. Es verbindet Leistungsstärke,<br />

Torsionssteifigkeit sowie Kompaktheit und erschließt<br />

Robotern völlig neue Einsatzbereiche, in denen sich<br />

Anwender bisher mit Lösungen wie Hydraulik oder<br />

Spindeln behelfen mussten.<br />

www.nabtesco.de<br />

ANTRIEB FÜR ROBOTIKANWENDUNGEN<br />

Voith Turbo hat mit dem<br />

Servoantrieb DrivAx CLCP<br />

eine autarke Linearachse<br />

entwickelt, die sich vor allem<br />

durch ihr gutes Verhältnis<br />

von Leistung zu Gewicht<br />

auszeichnet. Das macht sie<br />

zu einer sehr guten Option<br />

für roboter-gestützte<br />

Anwendungen. Hauptkomponenten<br />

des DrivAx CLCP<br />

sind ein Servomotor, eine<br />

4Q-Innenzahnradpumpe<br />

sowie ein Aktuator. Druckund<br />

Positionssensoren<br />

ermöglichen die exakte<br />

Steuerung von Kraft und<br />

Position. Die Geschwindigkeits-<br />

und Richtungssteuerung<br />

der Bewegung erfolgt ohne Ventiltechnik. Durch das Konstruktionsprinzip<br />

sind kein Hydraulikaggregat und keine Verrohrung<br />

erforderlich. Die lastadaptive oder elektrische hydraulische<br />

Getriebeumschaltung reduziert die Baugröße der Komponenten<br />

und senkt somit Beschaffungs- und Installationskosten. Das<br />

kompakte Design sowie die Schnittstellenarchitektur bieten eine<br />

einfache Integration in die Maschine und Steuerung.<br />

www.voith.com<br />

LEICHTATHLET<br />

INTELLIGENTE GLEITLAGERLÖSUNGEN –<br />

FÜR EINEN REIBUNGSFREIEN ABLAUF UND MEHR EFFEKTIVITÄT<br />

PASSION FOR TECHNOLOGY.


ANTRIEBSTECHNIK<br />

EHEDG-KONFORM UND OFFEN MONTIERT BETREIBBAR<br />

Mikrobiologisch sicher, rückstandsfrei zu reinigen, korrosionsbeständig und<br />

direkt in offene Maschinenstrukturen integrierbar – dafür stehen die Servoaktuatoren<br />

der Axenia Value-Reihe von Wittenstein Alpha. Die Aktuatoren in<br />

Einkabeltechnik lassen sich aus dem Systembaukasten heraus in drei Motorgrößen<br />

mit Beschleunigungsmomenten von 32, 80 und 200 Nm sowie mit Übersetzungen<br />

zwischen i=10 und i=25 konfigurieren. Gehäuseoberflächen und<br />

Kabelverschraubungen sind in Edelstahl 1.4404 / AISI 316L ausgeführt. Durch<br />

Glattwalzen weist die Oberfläche eine Rautiefe von kleiner Ra 0,8µm auf, sodass<br />

keine Anhaftung stattfindet. Schutzart IP69K verhindert das Eindringen von<br />

Feuchtigkeit bei der CIP- und SIP-Reinigung. Auch die Dichtungsmaterialien<br />

entsprechen den Anforderungen von EHEDG und FDA. Daher kann der Aktuator<br />

offen montiert betrieben werden. Durch Schutzhauben oder Abdeckungen<br />

bedingte versteckte Schmutznester, korrosive Stellen oder Undichtigkeiten<br />

sind somit ausgeschlossen.<br />

www.wittenstein.de<br />

ENERGIEEFFIZIENZ IM FOKUS<br />

Mayr Antriebstechnik<br />

stellt die neue<br />

elektromagnetischen<br />

Linearbremse<br />

Roba-Linearstop vor.<br />

Das System bietet<br />

kurze Schaltzeiten,<br />

hohe Haltekräfte und<br />

kann dynamisch<br />

bremsen. Die neue<br />

Baureihe umfasst sechs Baugrößen mit Kräften von 70<br />

bis 17.000 N. Mit der Roba-servostop-Baureihe hat das<br />

Unternehmen zudem Federdruckbremsen für Servomotoren<br />

entwickelt, die speziell an die hohen Anforderungen der<br />

Robotik angepasst sind. <strong>Der</strong> neue Standardbaukasten, der<br />

nun auch die Hohlwellen-Ausführungen umfasst, schafft<br />

für den Anwender ein hohes Maß an Flexibilität für verschiedene<br />

Einbausituationen, erlaubt einen einfachen Zugang<br />

zu den Bremsen und einen schnellen Überblick über die<br />

einzelnen Lösungen. Mayer hat mit der Roba-stop-M Eco<br />

jetzt auch eine neue, schlanke Version der bewährten<br />

Roba-stop-M Bremse im Programm. Die neue Version<br />

reduziert die Eigenschaften der zuverlässigen Motorbremse<br />

auf das Wesentliche, steht ihr aber in Robustheit und<br />

Zuverlässigkeit in nichts nach.<br />

www.mayr.com<br />

KOMPAKTE ANTRIEBE FÜR<br />

TEXTILMASCHINEN<br />

Geschwindigkeit ist alles – das gilt auch für die Textilindustrie.<br />

Weltweit werden Garne immer stärker nachgefragt,<br />

entsprechend rasant steigt der Bedarf an noch schnelleren<br />

automatisierten Maschinen. Motoren, die diese betreiben,<br />

müssen vor allem kompakt gebaut sein, dabei aber in gleich<br />

drei Disziplinen eine sehr hohe Performance bringen:<br />

Drehmoment, Geschwindigkeit und Leistung. Dass sie<br />

wirtschaftlich arbeiten,<br />

robust und langlebig<br />

sein sollen, versteht<br />

sich fast von selbst. All<br />

diese Anforderungen<br />

erfüllen die bürstenlosen<br />

Motoren der<br />

Serie SVTM A von<br />

Servotecnica. Sie sind<br />

platzsparend designed,<br />

unempfindlich gegenüber<br />

Vibrationen und eignen sich daher ideal als Antriebe<br />

für Anwendungen in Textilmaschinen. Obwohl sie ein<br />

geringes Gewicht und einen kleinen Durchmesser haben –<br />

60 bis 145 mm –, erbringen sie unter Verwendung von<br />

Neodym-Magneten hohe Leistungen mit Spitzen-Drehmomenten<br />

von bis zu 28 Nm.<br />

www.servotecnica.de<br />

TRIBOKONDITIONIERT MIT BIS ZU 30.000 U/MIN IN DER SPUR<br />

Bei der Entwicklung einer Hochdrehzahl-E-Achse für Elektrofahrzeuge setzt<br />

der Entwicklungsdienstleister AVL auf die Triboconditioning-Technologie von<br />

Tribonex. In der CG-Variante eignet sich das Verfahren für die Massenbearbeitung<br />

von Bauteilen mit komplexen Geometrien. Bei der tribologischen Behandlung<br />

der Zahnräder im Getriebe kommen ähnliche oberflächenaktive Fluide wie beim<br />

klassischen Triboconditioning zum Einsatz. Es werden jedoch spezielle Bearbeitungsplattformen<br />

und Werkzeugkonzepte genutzt, bei denen der mechanische<br />

Kontakt zwischen Werkzeugen und dem Werkstück durch Stöße und Vibrationen<br />

verstärkt wird. Durch die eingebrachte Energie reagiert die Prozessflüssigkeit mit der Oberfläche und bildet die mit Festschmierstoffen<br />

angereicherte Schicht. Das reduziert die Oberflächenrauheit und verringert den Reibungskoeffizienten der<br />

Bauteile. Mit dieser Lösung zur Behandlung der Verzahnung der E-Achse sollen die Getriebe vollen Fahrzyklen bei anvisierten<br />

30.000 U/min standhalten.<br />

www.tribonex.com<br />

38 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


No 10_<strong>11</strong>/<strong>2022</strong><br />

Mechatronicnews®<br />

AUTOMATISIERUNG | ANTRIEBSTECHNIK | TECHNOLOGIETRENDS<br />

PENDELROLLENLAGER VON FINDLING<br />

WÄLZLAGER – DIE LÖSUNG ZUR<br />

LEISTUNGSSTEIGERUNG<br />

Mehr dazu auf<br />

SEITE 2<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER<br />

Köhler + Partner GmbH<br />

Brauerstraße 42<br />

2<strong>12</strong>44 Buchholz i.d.N.<br />

Tel.: +49 4181 92892-0<br />

Fax: +49 4181 92892-55<br />

info@koehler-partner.de<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Jan Phillip Köhler, Julia Köhler-Cordes<br />

BILDNACHWEIS<br />

Archiv, Köhler + Partner GmbH<br />

www.koehler-partner.de


LÜCKENLOSES<br />

PORTFOLIO<br />

VON FINDLING<br />

WÄLZLAGER<br />

Pendelrollenlager: Mit der richtigen<br />

Ausführung die Lebensdauer<br />

vervielfachen oder Kosten senken<br />

Wer Pendelrollenlager in seinen Anwendungen<br />

verbaut, findet in Findling Wälzlager einen<br />

wertvollen Ansprechpartner: Für lebensdauerkritische<br />

Lager konnte die Tragzahl nochmals<br />

gesteigert werden und für unkritische Lagerstellenbieten<br />

die Leistungsklassen nach der ABEG ® -<br />

Methode eine Lösung zur Kostenersparnis.<br />

Pendelrollenlager sind bei Findling in den ABEG ® -<br />

Leistungsklassen Eco, Supra und Premium und analog<br />

in vier Preis- und Leistungsniveaus erhältlich. Die Bestimmung<br />

der technisch wie wirtschaftlich optimalen<br />

Leistungsklasse erfolgt mit dem ABEG®-Quickfinder,<br />

einem Softwaretool der Firma Findling Wälzlager. Neben<br />

der Leistungsklasse ist auch die spezielle technische<br />

Ausführung der inneren Konstruktion entscheidend.<br />

Im Falle von Supra und Premium sind diese auch<br />

in verstärkten Ausführungen (E-Design) lieferbar. Die<br />

maximal am Markt erzielbare Lebensdauer erreicht<br />

man mit der extra verstärkten Ausführung (EX-Design)<br />

und erzielt damit bis zur vierfachen Lebensdauer eines<br />

Lagers in normaler E-Ausführung.<br />

Die große Vielfalt und damit optimale Abstimmung mit<br />

der Kundenanwendung wird möglich durch mehrere<br />

Technologiepartnerschaften: <strong>Der</strong> Hersteller NACHI<br />

produziert z. B. die EX-Ausführung, die durch die große<br />

Anzahl symmetrischer Rollen größerer Abmessungen<br />

die höchste Tragfähigkeit am Markt bieten. Im Bereich<br />

der Supra-Leistungsklasse setzt das Karlsruher Unternehmen<br />

auf Pendelrollenlager in E-Ausführung von ZKL<br />

(Tschechien). Abgerundet wird das Lieferprogramm mit<br />

der Eco-Serie in den Ausführungen MB (Messingkäfig)<br />

und ST (Stahlblechkäfig)<br />

Aufbau von Pendelrollenlagern<br />

Pendelrollenlager bestehen aus massiven Innenund<br />

Außenringen sowie käfiggeführten Tonnenrollen.<br />

Wahlweise verfügen die Innenringe über<br />

zylindrische oder kegelige Bohrungen. Bei Belastung<br />

stellen sich die Pendelrollenlager durch die<br />

symmetrischen Tonnenrollen sowie die hohlkugelige<br />

Außenringlaufbahn selbständig ein. Dadurch<br />

sind Pendelrollenlager besonders für Wellendurchbiegungen<br />

und Fluchtungsfehler sehr<br />

gut geeignet. Im Vergleich zu Wälzlagern gleicher<br />

Größenordnung erreichen sie durch den Linienkontakt<br />

zwischen Tonnenrollen und Laufbahnen<br />

deutlich höhere Tragzahlen.<br />

FINDLING WÄLZLAGER GMBH<br />

Schoemperlenstr. <strong>12</strong> | 76185 Karlsruhe | Tel.: +49 721 55999-0<br />

info@findling.com | www.findling.com<br />

MN 2


ROTOCLAMP – STARKE KLEMMUNG<br />

FÜR SICHERE FERTIGUNG<br />

Sichere und präzise Produktionsabläufe<br />

mit pneumatischen Klemmsystemen<br />

von HEMA<br />

Sämtliche RotoClamp-Versionen sind<br />

in zahlreichen Größen lieferbar und<br />

eignen sich für nahezu alle drehenden<br />

Anwendungen und alle gängigen<br />

Wellendurchmesser<br />

Die leistungsstarken RotoClamp-Klemmsysteme von<br />

HEMA eignen sich ideal für rotatorische Positionsklemmungen<br />

in Achsen, Tischen und Schwenkköpfen<br />

von Maschinen. Da das Klemmsystem nach dem Fail Safe-<br />

Prinzip arbeitet, klemmt es Achsen auch bei einem<br />

Energieausfall schnell und mit großer Kraft.<br />

Viele Maschinen und Anlagen in der industriellen Fertigung<br />

verfügen über Achsen und Spindeln, die in verschiedenen<br />

Arbeitspositionen sicher geklemmt werden müssen. Für diese<br />

Anwendungen bietet HEMA die RotoClamp: ein rotatorisches<br />

Klemmsystem, das auch als Fail-Safe-Sicherung eingesetzt<br />

werden kann. RotoClamp zeichnet sich durch hohe Klemmkräfte<br />

bei relativ niedrigen Betriebsdrücken aus. Möglich wird<br />

dies durch das pneumatische Funktionsprinzip des Klemmsystems,<br />

das auf einem Federspeicher beruht.<br />

Durch Entlüften der inneren Arbeitskammer und Belüften<br />

der äußeren Arbeitskammer wird das Federblech entspannt.<br />

Das Klemmelement wird dadurch im Bereich der Klemmfläche<br />

elastisch verformt und drückt auf die zu fixierende<br />

Welle. Durch zusätzliche Druckluftbeaufschlagung der äußeren<br />

Arbeitskammer mit der Booster-Funktion kann bei Bedarf<br />

die Klemmkraft weiter erhöht werden.<br />

Bei einem Druckausfall wird die Achse sofort geklemmt<br />

(Fail-Safe-Version). Die Reaktionszeit ist dank der Pneumatik<br />

besonders kurz. Mit dem Schnellentlüftungsventil und dem<br />

direkt am Spannmechanismus angebrachten Schnellverschluss<br />

lassen sich extrem kurze Spannzeiten realisieren. RotoClamp ist<br />

in einer innen- und einer außenklemmenden Version lieferbar,<br />

kompatibel zu allen in der Industrie üblichen Wellengrößen und<br />

lässt sich leicht und schnell montieren.<br />

HEMA MASCHINEN- UND APPARATESCHUTZ GMBH<br />

Am Klinggraben 2 | 63500 Seligenstadt | Tel.: +49 6182 773-0<br />

info@hema-group.com | www.hema-group.com<br />

MN 3


HÖCHSTLEISTUNG AUF<br />

ENGSTEM RAUM<br />

Schlitzkupplungen von KBK übertragen spielfrei hohe Drehmomente<br />

Für manche Anwendungen kommen herkömmliche Industriekupplungen<br />

nicht infrage. Überall dort beispielsweise, wo<br />

wenig Platz ist, hohe Drehmomente präzise übertragen werden<br />

müssen und strenge Hygieneanforderungen herrschen,<br />

sind Schlitzkupplungen die beste Lösung. Sie arbeiten spielfrei,<br />

lassen sich leicht reinigen und sind sehr kompakt.<br />

KBK Antriebstechnik bietet sowohl Schlitzkupplungen mit<br />

Klemmnaben (KBFK) als auch in Halbschalenbauweise an<br />

(KBFH). KBFK-Schlitzkupplungen übertragen in der Edelstahl-<br />

Ausführung Drehmomente zwischen 6 Nm und 240 Nm und<br />

in der Aluminium-Variante Drehmomente zwischen 3 Nm und<br />

180 Nm. Die Kupplungen sind mit Außendurchmessern von<br />

16 bis 80 mm lieferbar und lassen sich auch in Anwendungen<br />

mit komplizierten Einbausituationen leicht montieren.<br />

KBFH-Kupplungen werden mit Außendurchmessern zwischen<br />

25 mm und 80 mm gefertigt. Durch die Halbschalenbauweise<br />

hat der Anwender die Möglichkeit, die Wellen vor<br />

der Installation der Kupplung exakt auszurichten. Mit den<br />

KBFH-Schlitzkupplungen können je nach Variante Drehmomente<br />

zwischen 10 Nm und 240 Nm (Edelstahl) sowie zwischen<br />

10 Nm und 180 Nm (Aluminium) übertragen werden.<br />

Schlitzkupplungen von KBK eignen sich wegen ihrer Bauweise<br />

besonders für hygienekritische Anwendungen wie z. B. in<br />

der Lebensmittelindustrie oder in der Medizintechnik. Beide<br />

Baureihen sind sowohl in Aluminium und Edelstahl erhältlich,<br />

werden auf Wunsch aber auch als Sonderausführung aus<br />

Titan oder Carbon geliefert.<br />

KBK ANTRIEBSTECHNIK GMBH<br />

Unterlandstrasse 46 | 639<strong>11</strong> Klingenberg am Main | Tel.: +49 9372 94061-0<br />

info@kbk-antriebstechnik.de | www.kbk-antriebstechnik.de<br />

MN 4


LASTEN PRÄZISE BEWEGEN<br />

Zahnstangengetriebe von LEANTECHNIK sorgen für eine<br />

hohe Positioniergenauigkeit<br />

Handlingsysteme in der Industrie müssen schnell und präzise<br />

arbeiten. Die Zahnstangenhubgetriebe von LEANTECHNIK<br />

wurden genau für diese Anwendungen entwickelt. Lifgo ® -Getriebe<br />

eignen sich dank ihrer vierfachen Rollenführung ideal<br />

für die präzise und synchrone Positionierung schwerer Lasten.<br />

Sie sind in verschiedenen Baureihen mit Hubkräften<br />

von 2.000 bis 15.900 N und Hubgeschwindigkeiten bis 3 m/s<br />

lieferbar. Darüber hinaus gibt es Ausführungen für Anwendungen<br />

mit langen Verfahrwegen, mit Greif- und Zentrierbewegungen<br />

und für Anwendungen mit einer Kombination aus<br />

Greif- und Zentrierbewegungen sowie langen Verfahrwegen.<br />

Für geräuschsensible Einsatzgebiete ist zudem das lifgo ® SVZ<br />

erhältlich.<br />

Baugrößen und in zwei Ausführungen gefertigt. Sie können<br />

Hubkräfte von 800 bis 25.000 N aufnehmen und erreichen<br />

Hubgeschwindigkeiten von bis zu 0,6 m/s.<br />

Zusätzlich zum Standardmodell bietet LEANTECHNIK auch<br />

eine Variante für Greif- und Zentrierbewegungen an. Für<br />

Anwendungen mit geringem Bauraum ist das extrem kompakte<br />

lean SL ® 5.m verfügbar.<br />

Die Zahnstangen der lifgo ® - und lean SL ® -Getriebe werden<br />

mithilfe modernster Laser-Technologie gehärtet und sind<br />

deshalb wesentlich stabiler als Wettbewerbsprodukte, die<br />

nitriert werden.<br />

Geht es um einfache synchrone Positionieraufgaben ohne<br />

Querkraftaufnahme, sind die lean SL ® -Zahnstangengetriebe<br />

die beste Wahl. Diese Getriebe werden in verschiedenen<br />

LEANTECHNIK AG<br />

Im Lipperfeld 7c | 46047 Oberhausen | Tel.: +49 208 495 25-0<br />

info@leantechnik.com | www.leantechnik.com<br />

MN 5 MN 5


DEN KUNDENNUTZEN<br />

IMMER IM BLICK<br />

NORD: Weltweit agierender Partner für moderne, intelligente Antriebstechnik<br />

Mit innovativen Lösungen gestaltet NORD DRIVESYSTEMS<br />

die Zukunft der Antriebstechnik aktiv mit. Dabei hört der<br />

Antriebsspezialist – einer der weltweit führenden Herstel-<br />

ler kompletter Antriebssysteme bestehend aus Getriebe,<br />

Motor und Antriebselektronik – aufmerksam auf die Wün-<br />

sche und Bedürfnisse seiner Kunden und wandelt diese<br />

in tragfähige Konzepte und Lösungen um. Ergebnis dieser<br />

konsequenten Kundenorientierung sind Produktentwicklun-<br />

gen wie der patentierte Getriebemotor DuoDrive, der darin<br />

integrierte IE5+ Synchronmotor sowie smarte Frequenz-<br />

umrichter mit integrierter Multi-Protokoll Ethernet-Schnitt-<br />

stelle (NORDAC ON<br />

für den dezentralen Einsatz und<br />

NORDAC PRO<br />

SK 500P für die Schaltschrankinstallation).<br />

Die Technologien von NORD setzen Maßstäbe hinsichtlich Effi-<br />

zienz, Performance und Anwenderfreundlichkeit und bilden<br />

die Basis für moderne Anlagen und IIoT-Umgebungen.<br />

Sicher, flexibel, international<br />

<strong>Der</strong> umfassende Produktbaukasten, die hohe Lösungskom-<br />

petenz sowie das vielfältige Anwendungswissen ermögli-<br />

chen es NORD, passend für jede Applikation und Branche<br />

die optimale Lösung zu bieten. Das Familienunternehmen<br />

hat seinen Sitz in Norddeutschland und verfügt über 49<br />

Tochtergesellschaften in 36 Ländern und Partner in weite-<br />

ren ca. 50 Ländern. Das garantiert kompetente Beratung<br />

und schnellen Service vor Ort. Mit eigenen Fertigungswer-<br />

ken realisiert NORD eine große Fertigungstiefe und erfüllt<br />

höchste Qualitätsstandards.<br />

NORDAC PRO SK 500P<br />

Ein starker Partner<br />

für Ihren Erfolg:<br />

- Flexibler Systemanbieter:<br />

Passgenaue Lösungen für jeden Antrieb<br />

- Weltweiter Partner und Hersteller:<br />

In mehr als 80 Ländern vor Ort<br />

- Vielfältige Branchenexpertise:<br />

Antriebslösungen für über 100 Industrien<br />

DUODRIVE<br />

NORDAC ON<br />

GETRIEBE + MOTOR + UMRICHTER = DER ANTRIEB.<br />

GETRIEBEBAU NORD GMBH & CO. KG<br />

Getriebebau-Nord-Straße 1 | 22941 Bargteheide | Tel.: +49 4532 289-0<br />

info@nord.com | www.nord.com<br />

MN 6


VERDREHSICHERUNG<br />

FÜR ROHRVERBINDER<br />

AUS KUNSTSTOFF<br />

Komplexe Konstruktionen spielend leicht aufbauen<br />

Die neue Anti-Twist-Verdrehsicherung<br />

für Rohrverbinder aus Kunststoff<br />

von RK Rose+Krieger garantiert<br />

die zeitsparende Montage<br />

und einfache Justierung von Systemaufbauten<br />

und Auslegerkonstruktionen.<br />

Das System aus eloxiertem Aluminiumrohr<br />

(Durchmesser 30 mm) mit<br />

vier Profilnuten im Winkelabstand von<br />

90° und schwarzen Kunststoffclips aus<br />

verstärktem Polyamid ist frei kombinierbar<br />

mit allen einteiligen RK Light<br />

Clamps der Baugröße 30 mm in geschlossener<br />

Ausführung.<br />

Schneller, präziser, einfacher<br />

Das Anti-Twist-System lässt sich deutlich<br />

einfacher ausrichten und montieren<br />

als herkömmliche Blechschellen.<br />

Dazu wird das Nutprofil durch die<br />

Kunststoffverbinder geschoben, per<br />

Hand mit zwei Clips – je einer vor und<br />

nach dem Rohrverbinder – verdrehsicher<br />

vorpositioniert und über das<br />

einfache Anziehen der Schraube im<br />

Klemmelement fixiert. Dabei garantiert<br />

die 90°-Anordnung der vier Profilnuten<br />

jederzeit eine präzise, rechtwinklige<br />

Positionierung der Rohre zueinander.<br />

Auf diese Weise können mit Hilfe des<br />

neuen Systems selbst komplexe Konstruktionen<br />

von nur einer Person aufgebaut<br />

werden.<br />

Mehr<br />

erfahren:<br />

„Kunden, die unser Anti-Twist-System bereits erfolgreich verwenden, bestätigten<br />

uns die immense Zeitersparnis in der Montage sowie die Gewichtsoptimierung<br />

gegenüber Blechschellen und lobten die ansprechende Optik.“<br />

Ideal für leichte<br />

Auslegerkonstruktionen<br />

Das Anti-Twist-System kann um ein<br />

Vielfaches höhere Momente aufnehmen<br />

als einfache Kunststoffverbinder.<br />

Damit ermöglicht es Anwendern, bei<br />

der Auslegerkonstruktion in noch größerem<br />

Umfang von den Vorteilen der<br />

leichten einteiligen RK Light Clamps zu<br />

profitieren. Da sich die Verdrehsicherung<br />

frei in der Baugröße 30 kombinieren<br />

lässt, kann es gezielt dort eingesetzt<br />

werden, wo ein Verdrehen der<br />

Konstruktion sicher verhindert werden<br />

muss.<br />

Michael Neubaur, Produktmanager Verbindungstechnik bei RK Rose+Krieger.<br />

RK ROSE+KRIEGER GMBH<br />

Potsdamer Str. 9 | 32423 Minden | Tel.: +49 571 9335-0<br />

info@rk-online.de | www.rk-rose-krieger.com<br />

MN 7


HOCHLEISTUNGSKÜHLKÖRPER<br />

FÜR DEN BEREICH INDUSTRIE 4.0<br />

Leistungselektronik kühlen<br />

Passgenau<br />

Kühlend<br />

Vorteile von Hochleistungskühlkörpern:<br />

- Applikationsspezifische Lösungen<br />

- Leistungsstark und kompakt<br />

- Direkter Kontakt zum elektronischen Bauteil<br />

- Effektive Wärmeableitung<br />

Leistungsstark<br />

Industrie 4.0 ohne Leistungselektronik? Undenkbar. Elektronische<br />

Bauteile sind die Grundelemente des IoT (Internet of<br />

Things) und damit eine entscheidende Voraussetzung für<br />

die Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung industrieller<br />

Maschinen, Produkte und Prozesse. Je kleiner und<br />

leistungsstärker die elektronischen Bauteile werden, desto<br />

wichtiger ist der Einsatz ebenso effizienter und kompakter<br />

Kühllösungen. Denn eine steigende Leistungsdichte geht<br />

zwangsläufig mit einer höheren Wärmeentwicklung einher.<br />

Effiziente Kühlung für die Leistungselektronik<br />

der Smart Factory<br />

Applikationsspezifische Hochleistungskühlkörper von CTX führen<br />

diese Wärme schnell und zuverlässig ab, bewahren die<br />

elektronischen Komponenten vor Überhitzung und sichern<br />

dauerhaft ihre Funktion. Das Produktportfolio von CTX umfasst<br />

eine große Auswahl an besonders kompakten, leistungsstarken<br />

Hochleistungskühlkörpern für verschiedene industrielle<br />

Anwendungen, insbesondere in den Bereichen Automatisierungs-,<br />

Antriebs- und Telekommunikationstechnik.<br />

Hochleistungskühlkörper von CTX:<br />

Extrudierte Kühlkörper<br />

Crimped Fins: mit eingepressten Rippen<br />

Bonded Fins: mit geklebten Rippen<br />

Skived Fins: mit geschabten Rippen<br />

Reibrührgeschweißte Kühlkörper (FSW)<br />

Hartgelötete Kühlkörper<br />

Kaltfließgepresste Kühlkörper<br />

Flüssigkeitskühlkörper<br />

Druckgusskühlkörper<br />

Heatpipes<br />

München | 15. – 18.<strong>11</strong>.<strong>2022</strong><br />

Halle B3 | Stand 237<br />

CTX THERMAL SOLUTIONS GMBH<br />

Lötscher Weg 104 | 41334 Nettetal | Tel.: +49 2153 7374-0<br />

info@ctx.eu | www.ctx.eu<br />

MN 8


ANTRIEBSTECHNIK<br />

LEISTUNG IM MISCHPROZESS<br />

PRÄZISE DOSIEREN<br />

Bosch Rexroth<br />

präsentiert erstmalig<br />

eine vormontierte<br />

und getestete<br />

Hägglunds Antriebseinheit<br />

für Gummi-<br />

Mischwalzwerke. Sie<br />

stellt Drehmomente<br />

bedarfsgerecht zur<br />

Verfügung und<br />

begrenzt die elektrische<br />

Leistung auf<br />

das notwendige Maß. Die verstellbare Axialkolbenpumpe in<br />

Verbindung mit einem Radialkolbenmotor dient als automatisches,<br />

stufenlos verstellbares Getriebe. <strong>Der</strong> Frequenzumrichter<br />

senkt die Drehzahl des Servomotors bis auf null<br />

ab. Damit unterstützt der Antrieb das Energiemanagement<br />

nach DIN 50001 und reduziert CO 2<br />

-Emissionen. Hägglunds<br />

Einheiten sind in sechs Baugrößen erhältlich und werden als<br />

Plug-and-play-Lösung ausgeliefert. Die zweikanalige Sicherheitsschaltung<br />

soll die Vorgaben der DIN 1417 übertreffen.<br />

Zudem werden die Walzen beim Abschalten verschleißfrei<br />

mit einem Bremswinkel von nur sechs Grad zum Stillstand<br />

gebracht. Die wartungsfreie Antriebseinheit überwacht sich<br />

selbst und ist außerdem sehr leise. <strong>Der</strong> mittlere Geräuschpegel<br />

liegt unterhalb von 80 dB(A).<br />

www.boschrexroth.com<br />

VERKÜRZTE BESCHLEUNIGUNGS-<br />

UND BREMSINTERVALLE<br />

Das Unternehmen<br />

Oriental Motor bietet<br />

die bürstenlosen<br />

DC Motoren und Treiber<br />

für 24 VDC der BLH-Reihe<br />

mit einem gesteigerten<br />

Drehmoment an, sodass<br />

Beschleunigungs- und<br />

Abbremszeiten auch in<br />

vertikalen Anwendungen<br />

reduziert werden. Damit<br />

eignen sich die leichten<br />

und kompakten Motoren<br />

speziell für Bandantriebe<br />

oder fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF). Sie sind mit Stirnradgetriebe,<br />

Flachgetriebe oder ohne Getriebe mit Rundwelle<br />

erhältlich und mit Nennleistungen von 15, 30, 50 und 100 W<br />

verfügbar. Das Flanschmaß liegt zwischen 42 und 90 mm. Die<br />

optionale elektromagnetische Bremse empfiehlt sich, wenn bei<br />

einem eventuellen Stromausfall vertikal bewegte Lasten<br />

gehalten werden müssen. Die Motoren zeichnen sich ferner<br />

durch eine stabile Drehzahl aus, die auch bei Laständerungen<br />

oder Synchronbetrieb nur geringe Drehzahlabweichungen<br />

(±0,2 % bzw. ±0,5 % je nach Treiber) aufweist. Erhöhte Taktzahlen<br />

sind die Folge. Drei Treiber stehen zur Wahl: Analog,<br />

digital oder mit RS-485-Schnittstelle.<br />

www.orientalmotor.de<br />

CO 2<br />

-ANALYSE-TOOL ZUR REDUKTION<br />

VON KOHLENSTOFFEMISSIONEN<br />

Ende Mai veröffentlichte<br />

SKF auf der<br />

firmeneigenen<br />

Website sein neues<br />

CO 2<br />

-Analyse-Tool<br />

Bearing Select. Das<br />

Tool ist unter<br />

www.skf.com/<br />

co2dashboard frei<br />

verfügbar und soll<br />

Nutzern von<br />

Wälzlagern helfen,<br />

ihren Treibhausgasausstoß<br />

besser zu<br />

verstehen und<br />

diesen zu reduzieren.<br />

Zur Analyse der<br />

individuellen Anwendung sind nur wenige Eckdaten<br />

erforderlich. Die Analyse-Software berücksichtigt unter<br />

anderem die Emissionen bei der Produktion sowie Reibungsverluste<br />

und Fettverbrauch während des Betriebs.<br />

Den ausführ lichen Bericht erhält der Nutzer dann per<br />

Download. Er dient als ideale Informationsgrundlage, um<br />

die Anwendung nachhaltig zu verbessern. Das Tool ermöglicht<br />

auch den Kontakt mit den SKF-Anwendungsexperten.<br />

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PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITELSTORY


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

FOLGE DEM LICHT<br />

Um eine möglichst niedrige Fehlerquote in Montageprozessen zu<br />

erreichen, gilt es, Prozesse zu optimieren und die verfügbaren<br />

Ressourcen optimal auszuschöpfen. Eine Pick-by-Light-Lösung zur<br />

visuellen Mitarbeiterunterstützung auf Basis von Turck-Komponenten<br />

führt Mitarbeiter mit Lichtsignalen zuverlässig durch Montage- und<br />

Kommissionierprozesse – und reduziert so die Fehlerquote signifikant.<br />

Christian Philipkowski, Leiter Application<br />

und Service Center bei Turck<br />

Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. In Produktions-<br />

und Montageprozessen unterlaufen sie<br />

selbst den gewissenhaftesten und erfahrensten<br />

Mitarbeitern immer mal wieder. So kann aus einem<br />

Behälter die falsche Komponente oder die falsche Anzahl von<br />

Komponenten entnommen werden. Zudem werden sie möglicherweise<br />

in der falschen Reihenfolge zusammengesetzt. Die<br />

Folge können Nacharbeit, Rückrufaktionen oder sogar Imageschäden<br />

sein. Deswegen ist Fehlerfreiheit für ein Qualitätsprodukt<br />

von höchster Bedeutung. Um einen maximalen Durchsatz<br />

zu erzielen, muss die Montage zudem möglichst schnell durchgeführt<br />

werden. Die Herausforderung besteht also in der schnellen<br />

Montage bei bestmöglicher Qualität.<br />

VISUELLE MITARBEITERUNTERSTÜTZUNG<br />

Für mehr Effizienz und Genauigkeit in der Montage ist es unverzichtbar,<br />

dass der Mitarbeiter den nächsten Teilebehälter schnell<br />

und einfach erkennen kann. Ein kundenindividuelles System zur<br />

lichtgeführten Mitarbeiterunterstützung kennzeichnet deutlich,<br />

aus welchem Behälter der Mitarbeiter das nächste Teil entnehmen<br />

muss. Zudem erfasst das System die Entnahme und kennzeichnet<br />

gleich den nächstfolgenden Behälter.<br />

Da Individuallösungen durch die hohen Entwicklungskosten<br />

in der Regel sehr teuer sind, hat das Systemhaus CSAE GmbH mit<br />

Sitz in Wolfsburg auf der Grundlage von Erfahrungen, Ideen und<br />

Kundenanforderungen der letzten 25 Jahre die Pick-to-Light-<br />

Software Smart Light Touch entwickelt, deren Funktionsumfang<br />

den größten Teil konventioneller Anforderungen und die Bedürfnisse<br />

neuer Kunden abdeckt. Diese Steuerungssoftware ist die<br />

Grundlage für Kundenanwendungen und wesentlich kostengünstiger<br />

als die Programmierung einer maßgeschneiderten<br />

Lösung. Einzig die kundenspezifischen Schnittstellenanforderungen<br />

werden projektspezifisch gelöst. „Das ist und bleibt individueller<br />

Anpassungsaufwand auf unserer Seite“, so Oliver Gundlach,<br />

Teamleiter Automatisierungstechnik bei CSAE. „Nicht der Kunde<br />

muss sich unserer Lösung anpassen, sondern umgekehrt. Abhängig<br />

vom System des Kunden passen wir unsere Lösung so an, dass sie<br />

in seiner Anwendung funktioniert.“<br />

MODULAR UND EINFACH ERWEITERBAR<br />

Die Steuerungssoftware bildet im modularen Gesamtsystem<br />

Smart Light Touch die zentrale Komponente. Eine weitere ist das<br />

Regal, wobei das System grundsätzlich unabhängig vom Regaltyp<br />

ist und sowohl an neue Regalsysteme als auch an bestehende<br />

Kundenregalsysteme adaptiert werden kann. Modbus/TCP-fähige<br />

Komponenten von Turck komplettieren die Pick-by-Light-Lösung<br />

von CSAE, darunter hauptsächlich die PTL<strong>11</strong>0 mit 7-Segment-<br />

Anzeige, Leuchttaster und Eingriffssensor, die kleine K30-Pro-<br />

LED-Anzeige mit Leuchttaster sowie die LED-Arbeitsleuchte<br />

WLS ohne Tastelement.<br />

DIE LICHTGEFÜHRTE MITARBEITER-<br />

UNTERSTÜTZUNG ERHÖHT DIE<br />

MONTAGEGESCHWINDIGKEIT<br />

Je nach Kundenanforderung kann das System um weitere visuelle<br />

Komponenten aus dem Turck-Portfolio erweitert werden. Voraussetzung<br />

ist, dass es sich um Modbus/TCP-fähige Geräte<br />

handelt, da dieses Protokoll schnelle, flexible und effektive Kommunikation<br />

in industriellen Netzen verspricht. Bei den Leuchten<br />

vertrauen die CSAE-Spezialisten auf Modbus/TCP, denn das Protokoll<br />

biete ein hohes Maß an Flexibilität und die Kommunikation<br />

sei sicher und ausgereift. Um noch mehr Sicherheit zu gewährleisten<br />

und beispielsweise Montageschritte anzuzeigen, kann ein<br />

Panel-PC am Regal integriert werden. So erhalten Mitarbeiter<br />

genaue Übersichten zum Arbeitsprozess.<br />

KOMPAKTSTEUERUNG MIT DIREKTER<br />

CLOUD-ANBINDUNG<br />

Für die Steuerungssoftware von Smart Light Touch hat CSAE eine<br />

SPS gesucht, die Kapazitäten für SAP- und weitere Schnittstellenanbindungen<br />

hat und Möglichkeiten der visuellen Darstellung<br />

bietet. Die Wahl fiel auf Turcks robuste Kompaktsteuerung<br />

TBEN-L-PLC. Die IP67-Steuerung ist für den industriellen Ein-<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 49


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

01 02<br />

TITELSTORY<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

FLEXIBLE STEUERUNG<br />

IN IP67<br />

Die Steuerung TBEN-L-PLC ist robust und<br />

für den direkten Einsatz in der Produktionsumgebung<br />

geeignet. Ein ultrakompaktes<br />

Gerät, das sehr viel kann, und vor allem<br />

in Bezug auf die Schnittstellenvielfalt viel<br />

zu bieten hat.<br />

OLIVER GUNDLACH, Teamleiter<br />

Automatisierungstechnik bei CSAE<br />

satz konzipiert und ermöglicht als Block-I/O-Modul schaltschranklose,<br />

modulare Maschinenkonzepte für Industrie 4.0 und<br />

IIoT. Sie hat nicht nur eine Codesys-SPS an Bord, sondern erlaubt<br />

auch eine direkte Cloud-Anbindung und kommuniziert dank<br />

Multiprotokoll-Technologie gleichzeitig über verschiedene<br />

Ethernet-Protokolle.<br />

Durch den Einsatz der Turck-Steuerung lassen sich die Nachteile<br />

PC-basierter Steuerungen von vornherein ausschließen, wie<br />

etwa Schwierigkeiten bei der nachträglichen Implementierung<br />

von Systemänderungen sowie der oft fehlende langfristige Support,<br />

der in PC-basierten Systemen von der jeweiligen Windows-<br />

Version abhängig ist. „Für uns war es wichtig, ins Netzwerk zu<br />

kommen. Die TBEN-L-PLC ist robust und für den direkten Einsatz<br />

in der Produktionsumgebung geeignet. Ein ultrakompaktes<br />

Gerät, das sehr viel kann, und vor allem in Bezug auf die Schnittstellenvielfalt<br />

viel zu bieten hat“, so Gundlach. „Eine wichtige Voraussetzung<br />

für die Umsetzung kundenspezifischer Schnittstellen-<br />

Anforderungen ist zudem die unkomplizierte Zusammenarbeit<br />

zwischen dem Turck-Support und unseren Programmierern.<br />

Technische Modifizierungen wie Anpassungen der Firmware<br />

werden auch kurzfristig vorgenommen.“<br />

EINFACHER AUFBAU OHNE<br />

TECHNISCHE VORBILDUNG<br />

Das System ist so konzipiert, dass jeder Anwender die Hardware-Komponenten<br />

von Smart Light Touch an seinem Regal<br />

einfach zusammenstecken kann – ohne technische Vorbildung.<br />

Dabei lassen sich die einzelnen Komponenten durch Klick- und<br />

Schraubmechanismen an das Regal montieren. Für die Inbetriebnahme<br />

sind keine IT-Spezialisten notwendig, sodass jeder<br />

Anwender sie selbst vornehmen kann. Dabei stellt das Kundenportal<br />

von CSAE eine permanente Unterstützung durch Bedienungsanleitungen,<br />

Videoschulungen und Supportkontakt sicher.<br />

„Wir denken auch an die kleinen und mittelständischen Unternehmen,<br />

die sich keine Programmierer leisten können“, sagt<br />

Vertriebsleiterin Sarah Wedekind. „Auch diese Unternehmen<br />

möchten wir gezielt ansprechen und bei der Digitalisierung<br />

ihrer Logistik unterstützen. Deshalb bieten wir ein intuitives<br />

und einfaches System an, das Kunden selbstständig konfigurieren<br />

können.“<br />

50 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

03 04<br />

PERSONALISIERUNG DURCH INDIVIDUELLE<br />

FARBEINSTELLUNGEN<br />

Durch ein übergelagertes System oder einen Transponder erkennt<br />

Smart Light Touch zu jeder Zeit, welcher Mitarbeiter zu<br />

welchem Zeitpunkt arbeitet. Nach Anmeldung am System kann<br />

der Mitarbeiter die Farben des Systems individuell auf seine Vorlieben<br />

oder Bedürfnisse einstellen. So kann beispielsweise ein<br />

Mitarbeiter mit Rot-Grün-Sehschwäche andere Farben anstelle<br />

von Rot und Grün auswählen, sodass er problemlos arbeiten<br />

kann. Ebenso sind die Unternehmensfarben oder einfach die<br />

Lieblingsfarben des Mitarbeiters einstellbar. Natürlich können<br />

die Farben auch so eingestellt werden, dass sie dem Mitarbeiter<br />

gleich signalisieren, welches Werkzeug er mit dem aktuell entnommenen<br />

Teil benutzen soll. Auf diese Weise kann jeder Mitarbeiter<br />

seinen Arbeitsplatz nach seinen Vorlieben personalisieren.<br />

VERRINGERTE FEHLERQUOTE UND ERHÖHTE<br />

MITARBEITERZUFRIEDENHEIT<br />

Smart Light Touch unterstützt Montagemitarbeiter und verringert<br />

ihre Fehlerquote signifikant, wodurch Nacharbeit und Rückrufaktionen<br />

auf ein Minimum reduziert werden. Ein großer Vorteil<br />

der lichtgeführten Mitarbeiterunterstützung am Regal sowie<br />

DIE MONTAGE UND INBETRIEB-<br />

NAHME DER PICK-BY-LIGHT-<br />

LÖSUNG IST OHNE HILFE VOM<br />

FACHMANN MÖGLICH<br />

der Visualisierung der Arbeitsschritte besteht in einer wesentlich<br />

erhöhten Montagegeschwindigkeit und der damit gestiegenen<br />

Mitarbeiter-Produktivität. Es entsteht kein Zeitverlust mehr dadurch,<br />

dass Mitarbeiter darüber nachdenken müssen, welches<br />

der nächste Arbeitsschritt oder das geeignete Werkzeug für das<br />

gerade entnommene Teil sein könnte.<br />

Auch neue Mitarbeiter oder Urlaubsvertretungen können<br />

schon nach kurzer Einarbeitungszeit selbstständig arbeiten und<br />

01 Die einfache Installation des automatisierten und modularen<br />

Pick-by-Light-Systems ist laut Hersteller marktweit einzigartig – für<br />

den Aufbau wird nicht einmal ein Schraubendreher benötigt<br />

02 Dank einfacher Verbindungen und Halterungen sind Turcks<br />

Pick-to-Light-Geräte der Banner-PTL<strong>11</strong>0-Serie ohne zusätzliches<br />

Werkzeug oder Umprogrammierungen einsetzbar<br />

03 CSAE-Vertriebsleiterin Sarah Wedekind betont: „Wir denken<br />

auch an die kleinen und mittelständischen Unternehmen, die sich<br />

keine Programmierer leisten können.“<br />

04 Die Inbetriebnahme des gesamten Systems erfolgt<br />

anwenderfreundlich über eine Webseite<br />

die volle Leistung bringen. Da die Arbeit mit dem Pick-by-Light-<br />

System auf Lichtsignalen basiert, könnten auch Mitarbeiter beschäftigt<br />

werden, die bisher vom Arbeitsleben ausgeschlossen<br />

waren, beispielsweise durch mangelnde Sprachkenntnisse oder<br />

leichte Beeinträchtigungen.<br />

FAZIT<br />

Die einfache Installation der automatisierten und modularen<br />

Pick-by-Light-Lösung Smart Light Touch von CSAE ist laut<br />

Hersteller marktweit einzigartig. Anwender haben die Möglichkeit,<br />

das System selbstständig zu montieren und in Betrieb zu nehmen<br />

– ohne Programmierer oder technische Vorbildung. Ein<br />

direkter Kostenvorteil für den Anwender besteht in der Steuerungssoftware,<br />

die auf der Grundlage von Kundenanforderungen<br />

der letzten Jahrzehnte entwickelt wurde und einen Großteil der<br />

Marktanforderungen abdeckt. Anwendungsspezifische Schnittstellenanforderungen<br />

werden individuell gelöst. Diese werden durch<br />

die technischen Möglichkeiten der TBEN-L-PLC-Kompaktsteuerung<br />

von Turck sowie der engen Zusammenarbeit zwischen<br />

Turck- und CSAE-Experten meist sehr schnell umgesetzt.<br />

Bilder: Turck<br />

www.turck.com<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 51


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

BOX DER VIELEN<br />

MÖGLICHKEITEN<br />

Gerade in der Sicherheitstechnik gilt es, den immer komplexeren<br />

Anwendungen Rechnung zu tragen. Um Schutztürsysteme an<br />

individuelle Anforderungen anzupassen, sind modulare Lösungen<br />

besonders geeignet. Durch ein Baukastenprinzip und die Einbindung<br />

in Ethercat P / FSoE können zusätzliche Funktionen realisiert werden.<br />

Euchner entwickelte bereits 2009 das Schutztürsystem mit<br />

integriertem Profinet / Profisafe und etablierte damit eine<br />

neue Kategorie von Schutztürsystemen mit integrierter sicherer<br />

Busanbindung. 2014 brachte Euchner ein Schutztürsystem<br />

mit integriertem Ethernet/IP mit CIP Safety auf den<br />

Markt. Das Traditionsunternehmen aus Leinfelden bei Stuttgart<br />

Xabier Antolin, Produktmanager, Euchner GmbH + Co. KG,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

Das Busmodul MBM<br />

dient als Gateway<br />

zwischen allen MGB2-<br />

Zuhaltemodulen,<br />

Erweiterungsmodulen<br />

MCM und<br />

Submodulen MSM<br />

bleibt dabei stets dem Grundgedanken der MGB2 treu: Modular<br />

und einfach zu integrieren. Bei allen MGB2-Systemen können<br />

Anwender die Absicherung trennender Schutzeinrichtungen<br />

individuell gestalten.<br />

Das MGB2-System sichert Schutztüren und Zäune an Maschinen<br />

und Anlagen bei gefahrbringenden Maschinenbewegungen<br />

ab und vereint Sicherheitsschalter, Riegel und Türschließmechanismus<br />

in einem Gerät. Dank des modularen Aufbaus und der<br />

optionalen Submodule MSM stehen unzählige Variationsmöglichkeiten,<br />

zusätzliche Funktionen, unterschiedliche Vernetzungsoptionen<br />

sowie intelligente Kommunikationsfähigkeiten<br />

für Industrie 4.0-Anwendungen zur Verfügung.<br />

52 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

Mit dem MGB2 Modular ist eine<br />

abgesetzte Montage von Bus- und<br />

Erweiterungsmodul möglich<br />

HOHE NACHFRAGE AN INDIVIDUALISIERTEN<br />

SCHUTZTÜRSYSTEMEN<br />

Die MGB2 Modular für Profinet / Profisafe-Anbindung erfährt<br />

daher bereits seit dem Verkaufsstart vor vier Jahren eine hohe<br />

Nachfrage. Genauso überzeugen nun die Vorteile der Schutztürsysteme<br />

für die Ethercat / FSoE-Anbindung immer mehr Anwender.<br />

In zahlreichen Branchen, insbesondere in der Automobilindustrie<br />

und etlichen Bereichen der Automatisierung, hat sich die MGB2<br />

bereits erfolgreich etabliert. Die Anwender profitieren von einem<br />

hochfunktionalen Türschließsystem mit Zuhaltung, das nicht nur<br />

das höchste Schutzniveau bis PL e erfüllt – es lässt sich auch<br />

flexibel an zukünftige Anforderungen anpassen und bietet damit<br />

eine hohe Investitionssicherheit.<br />

DIE TRENNUNG EINZELNER<br />

FUNKTIONEN IN UNTERSCHIEDLICHE<br />

MODULE ERMÖGLICHT EINEN<br />

VIELSEITIGEN EINSATZ<br />

Keine Safety-Applikation ist wie die andere. In einigen Produktionsprozessen<br />

soll für die Absicherung von Schutztüren mit<br />

Zuhaltungen beispielsweise ein zusätzlicher Not-Halt integriert<br />

werden, bei anderen Applikationen bedarf es Anforderungs- und<br />

Quittierungstasten direkt an der Schutztür. Ebenso können sich<br />

im Laufe der Zeit durch Umbauten oder Erweiterungen von<br />

Maschinen, Anlagen und Produktionsstraßen neue Anforderungen<br />

an die Schutztürsysteme ergeben. Eine Lösung, die sich den<br />

SECHS AUF EINEN STREICH<br />

Die Trennung von Zuhalte- und Busmodul bietet zwei<br />

wichtige Vorteile. Erstens: An nur einem Busmodul ist<br />

der Anschluss von bis zu sechs MGB2 Modular möglich.<br />

Wenn also, wie es in der Praxis häufig vorkommt,<br />

ein Bus die Signale von zwei oder drei Schutztüren<br />

sammeln soll, waren bisher zwei oder drei Busknoten<br />

nötig – mit der MGB2 Modular genügt ein einziger.<br />

Und neben den Geräten selbst spart der Anwender<br />

Netzwerkleitungen, Netzwerkadressen und letztlich<br />

auch Speicherkapazität in der Steuerung; ein Gut, das<br />

nicht zuletzt im Hinblick auf die intelligente Fabrik<br />

von morgen immer teurer wird. <strong>Der</strong> zweite Vorteil ist,<br />

dass alle Module abgesetzt montiert werden können.<br />

Diese abgesetzte Montage lässt vor allem bei beengten<br />

Platzverhältnissen eine Montage an der Stelle zu, die<br />

sich am besten eignet. Das Türschließsystem MGB2<br />

Modular bietet also maximale Flexibilität.<br />

jeweiligen Anforderungen anpasst, ist daher die richtige Wahl.<br />

Mit der MGB2 Modular kann Euchner individuelle Wünsche<br />

erfüllen. <strong>Der</strong> Grund ist der modulare Systemaufbau.<br />

MODULARITÄT DURCH KLARE<br />

AUFGABENTEILUNG<br />

Die MGB2 Modular ist so konzipiert, dass sie so vielseitig wie<br />

möglich eingesetzt werden kann. Erreicht wird dies durch die<br />

Trennung einzelner Funktionen in unterschiedlichen Modulen.<br />

Die drei Hauptfunktionen Buskommunikation, Türüberwachung<br />

sowie Bedienen und Anzeigen werden in separaten Modulen und<br />

Submodulen umgesetzt. Das Busmodul MBM ist dabei der Kopf<br />

des Systems. Hier laufen alle Informationen der angeschlossenen<br />

Module zusammen und werden über das gewünschte Bussystem<br />

an die Steuerung übertragen. Die Steuerung schickt ihre Signale<br />

andererseits über das Busmodul an die angeschlossenen Systemmodule,<br />

um beispielsweise die Zuhaltung anzusteuern oder eine<br />

Leuchte einzuschalten.<br />

Zur Überwachung der Türstellung und zum Zuhalten gibt es<br />

die Verriegelungs- und Zuhaltemodule MGB2. Diese Module<br />

besitzen zwei spezielle Slots zur Aufnahme von Submodulen.<br />

Die Submodule MSM gibt es mit verschiedensten Bedien- und<br />

Anzeigeelementen wie Drucktastern, Wahlschaltern, Schlüsselschaltern<br />

oder Not-Halt-Tastern. Werden noch mehr Funktionen<br />

benötigt, erweitert man das System mit dem Erweiterungsmodul<br />

MCM. Darin können nochmal bis zu vier Submodule gesteckt<br />

werden. Damit wird das MGB2-System zur kleinen dezentralen<br />

Schaltzentrale an der Schutztür.<br />

Bilder: Aufmacher SweetBunFactory – stock.adobe.com,<br />

sonstige Euchner<br />

www.euchner.de<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 53


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

IM HANDUMDREHEN<br />

MONTIERT<br />

<strong>Der</strong> Klettbandhalter<br />

dient als Halterung für<br />

das Klettband sowie als<br />

Kabelführungssystem<br />

für den<br />

Klettkabelbinder<br />

Einwegkabelbinder sind ihrer Einfachheit wegen weit verbreitet. <strong>Der</strong> große<br />

Nachteil dieser Art von Kabelbindern ist, dass sie nur einmal genutzt werden<br />

können. Auch ein Nachjustieren oder eine Änderung der Konfektionierung ist<br />

oft nicht mehr möglich. Klettkabelbinderhalter stellen eine vielseitige<br />

Alternative zu herkömmlichen Kabelbindern dar.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Wenn es um das Bündeln und Sichern von Kabeln<br />

und Leitungen geht, sind Klettkabelbinder eine<br />

hervorragende Alternative zu herkömmlichen Kabelbindern.<br />

Im Gegensatz zu Einwegkabelbinder,<br />

können Klettkabelbinder hundertfach verschlossen und wieder<br />

geöffnet werden. Eine Verletzungsgefahr existiert, im Vergleich<br />

zu schlecht abgeschnittenen herkömmlichen Kabelbindern, bei<br />

Klettkabelbindern nicht. Zudem sind sie – insbesondere bei Vibrationen<br />

– kabelschonend.<br />

<strong>Der</strong> Kabelmanagementspezialist Icotek stellt mit den Klettbandhaltern<br />

für Kabelhalterung beziehungsweise Kabelführung eine<br />

vielseitige Alternative zu herkömmlichen Kabelbindern vor.<br />

Als Halterung für Klettkabelbinder dienen die Klettbandhalter<br />

KBH-R und KBH-S, die auf vielfältige Art und Weise schnell und<br />

Stephan Buchner, Marketing Manager, Icotek, Eschach<br />

einfach montiert werden. Beim KBH-R geschieht die Montage<br />

durch eine 90 °-Drehverrastung und beim KBH-S durch eine universelle<br />

Schraubmontage.<br />

EINFACHE NACHRÜSTUNG UND DEMONTAGE<br />

<strong>Der</strong> KBH verfügt über einen im Sockel integrierten Nutenstein.<br />

Dieser Sockel wird plan in das Montageprofil eingelegt. Anschließend<br />

wird der Kabeltellerhalter auf den Sockel gesetzt und<br />

verrastet. Eine kurze 90 °-Drehung und die Konstruktion sitzt fest<br />

im Montageprofil. Nun wird das Klettkabel am Klemmbügel ausgerichtet.<br />

Befindet sich das Klettband in der gewünschten Position,<br />

wird der Klemmbügel verschlossen. Im nächsten Schritt wird das<br />

Kabel auf den Kabeltellerhalter gelegt und mit dem Klettband<br />

längs umschlossen. Fertig. Die gesamte Konstruktion lässt sich<br />

jederzeit nachjustieren und mit anderen oder weiteren Leitungen<br />

ergänzen beziehungsweise neu belegen. Montage, Demontage,<br />

Nachrüstungen und Servicearbeiten lassen sich jederzeit problemlos<br />

durchführen. Möchte man die Konstruktion demontieren,<br />

54 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

01<br />

01 Für die Fixierung mehrerer<br />

Leitungen sind die Klettbandhalter<br />

auch in größeren Größen erhältlich<br />

02 Die Klettbandhalter sind für<br />

diverse Alu-Profile geeignet – die<br />

Montage erfolgt durch 90 °-Drehverrastung<br />

oder Schrauben<br />

02<br />

geschieht dies in zwei Schritten: Zuerst wird der Schraubendreher<br />

an der Rastnase des Sockels vorbei eingetaucht. Im zweiten<br />

Schritt wird der Schraubendreher nach unten gedrückt haltend<br />

in Richtung der Rastnase gedrückt. <strong>Der</strong> Teller des Kabelhalters<br />

DER KLETTKABELBINDERHALTER<br />

LÄSST SICH JEDERZEIT MIT<br />

LEITUNGEN ERGÄNZEN ODER<br />

NEU BELEGEN<br />

wird gelöst und kann dann vom Sockel demontiert werden. Um<br />

den Sockel zu lösen, muss der Teller montiert sein. Auch eine Installation<br />

mit einem Standard-Nutenstein ist möglich und geschieht<br />

per Schraubmontage (zum Beispiel M5 × 16). <strong>Der</strong> mitgelieferte<br />

Sockel mit integriertem Nutenstein wird dann durch den<br />

Standard-Sockel ersetzt.<br />

MONTAGEVIDEOS<br />

Eine ausführliche Anleitung zur fachgerechten<br />

Montage der Klettbandhalter KBH finden Sie<br />

im Internet unter youtu.be/TgK-z6n2oGI<br />

(Klettbandhalter für Aluprofile) sowie<br />

youtu.be/ocI9-W-8LzU (Klettbandhalter für<br />

System-Chassis und Montageschienen).<br />

INTUITIVE PROFILMONTAGE<br />

UND HOHE FLEXIBILITÄT<br />

Die Klettbandhalter KBH-S und KBH-R dienen als Halterung für<br />

das Klettband KLB sowie als Kabelführungssystem für den Klettkabelbinder<br />

KLKB. Bedingt durch die Zweiteiligkeit des Klettbandhalters<br />

kann der obere Teil in zwei verschiedene Führungsrichtungen<br />

aufgeklippt werden und so eine hohe Flexibilität bieten. Dank der<br />

intuitiven 90 °-Drehverrastung wird eine einfache und sichere Profilmontage<br />

gewährleistet. Die Klettbandhalter sind in drei Größen<br />

verfügbar und lassen sich ideal mit den Klettbändern KLB und<br />

Klettkabelbindern KLKB kombinieren. Für die Fixierung mehrerer<br />

Leitungen sind die Baugrößen 24 und 36 vorgesehen.<br />

GEORDNET, GEBÜNDELT<br />

UND SICHER BEFESTIGT<br />

<strong>Der</strong> ideale Verwendungsort findet sich überall dort, wo Montageprofile<br />

verwendet werden und Kabel geordnet, gebündelt und<br />

befestigt werden sollen. Klettbandhalter von Icotek sind kompatibel<br />

mit den Montage- und Konstruktionsprofilen vieler Hersteller.<br />

Die neuen Klettbandhalter sind als universelle Standardversion<br />

und auch als spezielle Version für Produkte von Bosch Rexroth,<br />

Minitec, Item und Rittal erhältlich.<br />

Die KBH bestehen aus Polyamid (PA) und sind entsprechend<br />

Brandklasse UL94 V-0 selbstverlöschend. <strong>Der</strong> zugelassene<br />

Temperaturbereich beträgt -40 °C bis +<strong>12</strong>0 °C. Die Klettbandhalter<br />

sind silikonfrei und halogenfrei.<br />

Bilder: Aufmacher Tatiana – stock.adobe.com, sonstige Icotek<br />

www.icotek.com<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 55


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

MEHR EFFIZIENZ FÜR SERVOPRESSEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Das Be- und Entladen von Maschinen zu automatisieren, steigert<br />

die Effizienz in der Produktion – besonders wenn die anschließende manuelle<br />

Sichtprüfung ebenso automatisch abläuft. Das Start-up AI-pro entwickelt<br />

dafür individuelle Lösungen und ergänzt Maschinen wie die Servopresse von<br />

Tox Pressotechnik um Roboter und künstliche Intelligenz.<br />

Dip.-Ing. (FH) Tim Graubaum, Vertrieb Deutschland,<br />

TOX PRESSOTECHNIK GmbH & Co. KG, Weingarten<br />

56 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

Das größte Potenzial sieht Pascal Lettmann, Geschäftsführer<br />

und Firmengründer der AI-pro UG, in kleinen Produkten,<br />

hohen Stückzahlen und kurzen Taktzeiten. Im industriellen<br />

Umfeld beobachtet er oft, wie Arbeitskräfte einzelne Teile<br />

in Maschinen in kurzen Taktzeiten einlegen und entnehmen.<br />

Eine monotone Arbeit, die leicht zu automatisieren ist – anders<br />

als die nachgelagerte manuelle Sichtprüfung. „Den prüfenden<br />

Blick des Bedieners oder der Bedienerin beim Entnehmen der<br />

Teile von regelbasierten Kamerasystemen übernehmen zu lassen,<br />

ist aus technologischer Sicht nur schwer möglich und oft mit<br />

hohen Kosten verbunden“, erklärt Lettmann. Denn das System<br />

komme schnell an seine Grenzen, beispielsweise bei schwankenden<br />

Lichtverhältnissen oder Geometrieabweichungen. Zudem<br />

müssen solche Kamerasysteme von extra geschulten Mitarbeitenden<br />

bedient werden, was den Aufwand und gleichzeitig die<br />

Verantwortung über die Erkennung von fehlerhaften Produkten<br />

auf den Anwender abwälzt.<br />

SICHTPRÜFUNG UND AUTOMATISIERUNG<br />

AUS EINER HAND<br />

Genau hier setzt AI-pro an und bietet die Sichtprüfung inklusive<br />

der Automatisierung aus einer Hand. „Wir beschränken uns auf<br />

überschaubare Prozesse wie das Einlegen und Entnehmen von<br />

kleinen Bauteilen in Maschinen mit kurzen Taktzeiten und ergänzen<br />

diese um eine zuverlässige Prüftechnologie inklusive<br />

Programmierung“, erklärt der Firmengründer. Die Besonderheit:<br />

Das Start-up aus dem nordrhein-westfälischen Stemwede kauft<br />

die zu automatisierende Anlage zu und ergänzt diese um die notwendige<br />

Handhabungs-, Steuerungs- und Prüftechnik. „Unsere<br />

Kunden haben keinen Aufwand mit der Einrichtung der Prüfprogramme<br />

oder mit Kommunikationsproblemen zwischen Roboter<br />

und Maschine“, zählt Lettmann die Vorteile auf. Wie er die sonst<br />

so kostspielige optische Prüfung automatisiert, wird er später<br />

noch erklären.<br />

AUTOMATISIERUNG VON PRESSEN ZUM<br />

STAUCHEN VON KUGELHÜLSEN<br />

Zunächst gibt Lettmann einen Einblick in eines seiner aktuellen<br />

Projekte: Ein Kunde wollte manuell bediente hydraulische Pressen<br />

zum Stauchen von Kugelhülsen erneuern und im Zuge dessen den<br />

Prozess automatisieren. Die bisher eingesetzten Maschinen haben<br />

keine Sensorik zur Erkennung von Fehlerteilen, nach dem Pressen<br />

blieben die Hülsen immer wieder im Werkzeug stecken, und der<br />

Wartungsaufwand der Hydraulik war zu hoch.<br />

Für den eigentlichen Arbeitsvorgang suchte AI-pro eine sta bile<br />

Presse mit Servoantrieb, die eine kurze Taktzeit ermöglicht, die<br />

Einpresstiefe X misst und dadurch den Prozess überwacht. Sobald<br />

der X-Wert über- oder unterschritten wird, soll die Anlage das fehlerhafte<br />

Teil erkennen und ausschleusen. Entschieden hat sich<br />

Lettmann nach ausgiebiger Recherche für eine C-Bügel-Presse<br />

der Tox Pressotechnik GmbH & Co. KG. Mit dem Wein gartener<br />

Familienunternehmen hat Lettmann schon früher gute Erfahrungen<br />

gemacht. „Die vollumfängliche Beratung bereits im Vorfeld und<br />

Wir beschränken uns auf überschaubare<br />

Prozesse wie das Einlegen und Entnehmen<br />

von kleinen Bauteilen in Maschinen<br />

mit kurzen Taktzeiten und ergänzen diese<br />

um eine zuverlässige Prüftechnologie<br />

inklusive Programmierung.<br />

PASCAL LETTMANN,<br />

Geschäftsführer und Firmengründer der AI-pro UG<br />

das Angebot mit dem Standard-Baukasten bestärkten meine Entscheidung,<br />

die Presse bei Tox zu kaufen“, ergänzt Lettmann.<br />

STABILITÄT UND KONTROLLE<br />

Den Antrieb übernimmt der Tox-Electricdrive vom Typ EX-K. Eine<br />

Planetenrollengewindespindel wandelt die Rotationsbewegung<br />

präzise in einen linearen Vorschub um, der mit bis zu 200 kN das<br />

Werkzeug in das Bauteil presst. Er ist verbaut in einer massiven<br />

und verwindungssteifen Stahlkonstruktion, die der Krafteinwirkung<br />

während des Pressvorgangs genügend Stabilität entgegensetzt.<br />

Sobald eine Kugelhülse im Werkzeug sitzt, fährt der Antrieb<br />

den Stößel herunter. Die für das Kraft-Wege-Protokoll notwendige<br />

Strecke erfasst ein Resolver direkt am Servoantrieb, ein integrierter<br />

Kraftmesser steuert die dabei aufgewendete Presskraft bei. So<br />

überwacht die Tox-Software den Kontrollwert X und kann gegebenenfalls<br />

fehlerhafte Teile sofort erkennen.<br />

Das Unternehmen AI-pro ergänzte die Tox-Servopresse um<br />

zwei lineargeführte Greifer, die abwechselnd ein Bauteil in das<br />

Werkzeug einlegen, es nach dem Pressen und bevor die Stanze<br />

wieder hochfährt fixieren und anschließend entnehmen. Danach<br />

halten sie das Bauteil wieder dem Leichtbauroboter vor, der es im<br />

Innengriff nimmt und weitergibt. Durch die alternierende<br />

Arbeitsweise der beiden Zustelleinheiten verringert AI-pro die<br />

Nebenzeiten merklich. „<strong>Der</strong> Roboter nimmt also das fertige<br />

Bauteil abwechselnd aus der einen oder der anderen Einheit“,<br />

verdeutlicht Lettmann.<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 57


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

02<br />

01<br />

01 Zwei lineargeführte Greifer legen abwechselnd ein Bauteil in das<br />

Werkzeug der Servopresse ein und entnehmen es nach dem Pressen<br />

03<br />

02 Sobald eine Kugelhülse im Werkzeug sitzt, fährt der Antrieb<br />

den Stößel herunter. Die für das Kraft-Wege-Protokoll notwendige<br />

Strecke erfasst ein Resolver direkt am Servoantrieb, ein integrierter<br />

Kraftmesser steuert die dabei aufgewendete Presskraft bei<br />

03 <strong>Der</strong> Antrieb erzeugt eine Presskraft von bis zu<br />

200 kN, ermöglicht eine kurze Taktzeit und überwacht<br />

über die Einpresstiefe X den Prozess<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

KI-BASIERTE SICHTPRÜFUNG<br />

Nach einer weiteren Bearbeitung überprüfen sieben Kameras und<br />

ein Mikrometer die fertige Kugelhülse optisch und geome trisch.<br />

AI-pro nutzt hierfür neuronale Netze: „Durch sie erkennt unser<br />

Prüfsystem sicher Riefen, Rillen und Rattermarken – selbst an<br />

spiegelnden Oberflächen. Möglich ist auch die Kontrolle bestimmter<br />

Merkmale oder der Ausrichtung“, erläutert Lettmann.<br />

Das funktioniert über Klassifizierungen, dem Finden von Gemeinsamkeiten<br />

auf Pixelebene und ist für die KI-basierte Sichtprüfung<br />

erst durch die auch aus kostentechnischer Sicht sinnvolle<br />

Verfügbarkeit entsprechender Rechenleistung möglich. AI-pro<br />

wählt alle Komponenten individuell aus: von der Kamera und Beleuchtung<br />

über die Zuführung bis hin zum Algorithmus für die<br />

Sichtprüfung. „Am Ende muss der Kunde quasi nur noch einen<br />

Knopf drücken“, sagt Lettmann.<br />

KEINE PROBLEME AN DER SCHNITTSTELLE<br />

Die Kommunikation zwischen Roboter und Presse läuft über die<br />

übergeordnete Steuerung mittels Profinet. <strong>Der</strong> Pressprozess<br />

selbst wird anfangs einmalig oder bei einem Teilewechsel über<br />

die Tox-HMI konfiguriert, auch die Wartung erfolgt direkt über<br />

das Tox-Panel. Das Start- und Stopp-Signal gibt dann die AI-pro-<br />

Automation vor und reagiert auch auf Schwankungen im Prozess.<br />

„Unser System greift einfach die Daten der Tox-Software ab, die<br />

sie an die SPS schickt“, so Lettmann. So fragt der Roboter auch<br />

die letzten Messwerte zur Qualitätskontrolle ab und weiß, ob er<br />

das fertige Bauteil in die IO- oder NIO-Box ablegen muss. Darüber<br />

hinaus kann AI-pro diese Prozessdaten, beispielsweise über Gutund<br />

Schlechtteile, an seinen KI-Rechner schicken, der diese Daten<br />

dann in eine SQL-Datenbank abspeichert. „Normalerweise<br />

ist der Datenaustausch aus der SPS heraus auf übergeordnete<br />

Leitsysteme wie ERPs relativ schwierig. Unser Rechner spricht<br />

jedoch genau diese Sprachen“, erklärt Lettmann.<br />

DER SIGNALAUSTAUSCH ZWISCHEN<br />

PRESSE, ROBOTER UND DER<br />

RESTLICHEN AUTOMATISIERUNG<br />

LÄUFT PROBLEMLOS<br />

<strong>Der</strong> Signalaustausch zwischen Presse, Roboter und der restlichen<br />

Automatisierung läuft problemlos. Ein Grund dafür ist die gute<br />

Kommunikation im Vorfeld: „Tox Pressotechnik hat über die<br />

Möglichkeiten der Kommunikation mit der Presse beraten und<br />

uns die komplette Dokumentation hierzu sehr früh im Projektverlauf<br />

geliefert. Wir hatten somit überhaupt keine Schnittstellenprobleme“,<br />

bestätigt Lettmann.<br />

Bilder: Tox Pressotechnik<br />

www.tox-pressotechnik.com<br />

58 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

ETHERNET-VERNETZUNG GEHT<br />

AUCH OHNE SCHALTSCHRANK<br />

Im Sommerlaunch präsentiert Lapp<br />

zahlreiche Neuheiten, darunter zwei<br />

Switches, die sich dank IP67-Klassifizierung<br />

für den Einsatz direkt im<br />

Feld eignen und eine durchgängige<br />

Ethernet-Vernetzung ermöglichen.<br />

Etherline Access PN IP67 Profinet-<br />

Switch und Etherline Access U IP67<br />

Unmanaged-Industrial-Ethernet-Switch<br />

bedienen wachsende Dezentralisierungsansprüche.<br />

So spart die schaltschranklose<br />

Vernetzung Installationsaufwand<br />

und lange Leitungswege in Industrieumgebungen.<br />

Die Switche verbinden bis zu acht Netzwerk-Teilnehmer über<br />

M<strong>12</strong>D-kodierte Anschlüsse und können direkt an oder in der<br />

Maschine installiert werden. <strong>Der</strong> Managed Switch PN eignet<br />

sich für Profinet-Netzwerke der Automatisierungstechnik<br />

(Conformance Class B). Er priorisiert Telegramme mit Echtzeitdaten<br />

und lässt eine einfache Konfiguration und Diagnose zu.<br />

Mit dem Unmanaged-Industrial-Ethernet-Switch (U) inklusive<br />

16K-MAC-Adresstabelle und 256Kbyte-Packetbuffer werden<br />

Conformance-Class A-Netzwerke unterstützt.<br />

www.lapp.com<br />

LIEFERFÄHIGE INDUSTRIESWITCHES<br />

MIT MEHRWERT<br />

Die Verfügbarkeit von<br />

Elektronikbauteilen<br />

bereitet derzeit Geräteherstellern<br />

in allen Branchen<br />

großes Kopfzerbrechen. Das<br />

hat auch Auswirkung auf<br />

die Lieferfähigkeit von<br />

Industrieswitches. Die<br />

Netzwerkexperten von<br />

Indu-Sol können dank proaktiver, langfristiger Planung heute<br />

eine Preis- und Liefersicherheit für ihre aktuellen Industrieswitches<br />

bis Ende 2023 versprechen. Treiber war der Mangel<br />

an Bauteilen, welcher das Redesign einer gesamten Switch-<br />

Baureihe zur Folge hatte. Diese Entscheidung verbunden mit<br />

der entsprechenden Lagerbevorratung hat sich ausgezahlt und<br />

den erwarteten Absatz vervierfacht. Im Ergebnis ist eine neue<br />

Switch-Serie mit einer Basic- und Premium-Variante (Bild)<br />

entstanden, welche sowohl den Anforderungen nach Funktionalität,<br />

Mehrwert und Kosteneffizienz gerecht werden. Dabei<br />

liefern die Netzwerkexperten nicht nur Switches in unmagebarer<br />

und managebarer Ausführung, sondern differenzieren<br />

sich durch Funktionalität und Preis.<br />

www.indu-sol.com<br />

MESSUNG DER WERKSTÜCKPOSITION IN SCHLEIFMASCHINEN<br />

Während des Schleifprozesses muss die Position zwischen dem Schleifwerkzeug und dem<br />

Werkstück stetig überwacht werden. Dadurch werden eine zu hohe Beanspruchung, Beschädigungen<br />

sowie Zerstörung des Werkstückes und des Schleifwerkzeugs verhindert. Um die<br />

Position prozesssicher zu überwachen, werden induktive Sensoren auf Wirbelstrombasis<br />

eingesetzt. Die induktiven Sensoren erreichen bei der Messung der Werkstückposition in<br />

Schleifmaschinen Genauigkeiten im einstelligen Mikrometerbereich. Um den Abstand zum<br />

Schleifwerkzeug konstant zu halten, wird das analoge Sensorsignal an eine SPS übertragen.<br />

Diese passt die Position des Schleifwerkzeuges anhand der gemessenen Werte an. Da für den Schleifprozess Kühlflüssigkeit (Öl)<br />

eingesetzt wird, stoßen herkömmliche Sensoren an ihre Grenzen. Induktive Sensoren der Serie eddyNCDT von Micro-Epsilon sind<br />

auf Grund der robusten Ausführung für raue Umgebungen geeignet und widerstehen Öl und Schmutz ebenso wie Druck und<br />

hohen Temperaturen. Die Applikationslösung lässt sich auch als Retrofit in Bestandsanlagen integrieren.<br />

www.micro-epsilon.de<br />

Mehr als eine Idee und<br />

mehr als nur ein Torquemotor<br />

Ob Innenläufer oder Außenläufer – unser Lieferprogramm für<br />

Torquemotoren ist so umfangreich, wie die Wünsche unserer Kunden.<br />

Wir entwickeln und fertigen Torquemotoren individuell von groß bis klein.<br />

Finden Sie Ihren perfekten Direktantrieb bei uns.<br />

www.fischer-elektromotoren.de


SPECIAL 3D-DRUCK<br />

SPECIA<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

ONLINE-MARKETPLACE FÜR<br />

DIE ADDITIVE FERTIGUNG<br />

Wer im industriellen Umfeld nach einem 3D-Druck-Anbieter sucht,<br />

hat die Qual der Wahl. <strong>Der</strong> Online-Marketplace Protiq erleichtert die Suche.<br />

Auf der Plattform kann ganz einfach aus dem Dienstleistungsangebot<br />

gleich mehrerer Anbieter ausgewählt werden. Als Ergänzung zur reinen<br />

additiven Fertigung bildet der Marktplatz nun ebenfalls konventionelle<br />

Herstellungsverfahren ab.<br />

Max Wissing ist Technologiemanager Additive Fertigung<br />

bei der Protiq GmbH in Blomberg<br />

60 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


SPECIAL 3D-DRUCK<br />

01 Durch einen<br />

automatisierten Angebotsund<br />

Bestellprozess werden<br />

die Vorteile einer schnellen<br />

Fertigung „über Nacht“ optimal<br />

ausgeschöpft – die vollständig<br />

digitalisierte Architektur<br />

des Marktplatzes macht<br />

dies möglich<br />

L<br />

Die Branche der additiven Fertigung wächst seit Jahren<br />

stetig. Die steigende Nachfrage nach 3D-gedruckten<br />

Bauteilen sowie das große Interesse aller industriellen<br />

Bereiche eröffnet auf der Anbieter- ebenso wie der <strong>Konstrukteur</strong>sseite<br />

zahlreiche Möglichkeiten. Aufgrund der schnellen<br />

technologischen Weiterentwicklung und des breiten Angebots<br />

wird es für <strong>Konstrukteur</strong>e jedoch schwierig, das richtige Verfahren<br />

für ihre Anwendung zu finden. Auf der anderen Seite stellt es für<br />

Fertigungsdienstleister mit einer innovativen, aber noch nicht<br />

ausreichend bekannten Lösung eine Herausforderung dar, mehr<br />

Sichtbarkeit auf dem immer unübersichtlicheren Markt zu<br />

erlangen.<br />

Gemäß dem Leitsatz „Präzise. Schnell. Zuverlässig.“ stellt der<br />

Protiq-Marketplace, der mittlerweile fast 30 Anbieter umfasst,<br />

eine intuitiv bedienbare Plattform zur Verfügung, die den Bedürfnissen<br />

von <strong>Konstrukteur</strong>en und Dienstleistern gerecht wird.<br />

Protiq fokussiert sich dabei auf die hohen Anforderungen und<br />

Qualitätsstandards der Industrie, die Online-Plattform richtet<br />

sich allerdings ebenfalls bewusst an Privatkunden.<br />

VIELSEITIGE KONFIGURATIONS-<br />

MÖGLICHKEITEN<br />

Auf dem Marketplace hat der <strong>Konstrukteur</strong> die Möglichkeit, seine<br />

Bestellung eines individuellen 3D-Bauteils einfach und schnell<br />

zu platzieren, ohne einen langwierigen Angebotsprozess durchlaufen<br />

zu müssen. Dazu kann er schon auf der Startseite den Datensatz<br />

des zu druckenden Bauteils hochladen. Zu diesem Zweck<br />

unterstützt der Marktplatz sämtliche gängigen 3D-Datenformate.<br />

Im Hintergrund überprüft ein Algorithmus den Datensatz auf die<br />

generelle Baubarkeit und geometrische Abmessungen. Eventuelle<br />

Datenfehler im Modell – zum Beispiel offene Konturen – werden<br />

automatisch durch eine leistungsstarke Reparatursoftware behoben.<br />

Danach erhalten die <strong>Konstrukteur</strong>e ein visuelles Feedback<br />

ihres Bauteils und können dieses skalieren oder die reparierte<br />

Datei kostenlos herunterladen.<br />

Anschließend wählen die <strong>Konstrukteur</strong>e den gewünschten<br />

Werkstoff inklusive einer optimalen Nachbearbeitung aus dem<br />

umfassenden Prozess- und Materialportfolio des Marktplatzes<br />

aus. In diesem Zusammenhang profitieren sie vom Live Pricing<br />

aller Anbieter, deren Angebote auf einen Blick gegenübergestellt<br />

werden. <strong>Der</strong> Protiq-Marketplace beinhaltet aktuell über 130 verschiedene<br />

Materialien, 14 unterschiedliche Fertigungsverfahren<br />

sowie 28 Dienstleister. Neben der stückzahlabhängigen Preisinformation<br />

gibt der Marktplatz Auskunft über die durchschnittliche<br />

Lieferzeit und die Versandkosten. Für den <strong>Konstrukteur</strong><br />

vereinfacht und verkürzt sich auf diese Weise die zeitaufwendige<br />

Online-Recherche sowie die konventionelle Einholung verschiedener<br />

Angebote.<br />

VOLLSTÄNDIG DIGITALISIERTER<br />

BESTELLVORGANG<br />

Im nächsten Schritt werden die konfigurierten Bauteile in den<br />

Warenkorb überführt. Die angemeldeten <strong>Konstrukteur</strong>e können<br />

nun eine interne Bestellnummer für sämtliche Begleitdokumente<br />

vermerken sowie ein offizielles Angebot der getätigten Konfiguration<br />

abspeichern und herunterladen. Nach der Auswahl der Versandund<br />

Zahlungsart wird für den Warenkorb im letzten Schritt des<br />

Prozesses innerhalb weniger Sekunden eine Bestellung erteilt.<br />

Ein in die Plattform integriertes Rollen-Rechte-System erleichtert<br />

die internen Abläufe beim <strong>Konstrukteur</strong> zusätzlich: Er hat die<br />

Möglichkeit, die konfigurierten Warenkörbe als Projekt zu archivieren<br />

und zu teilen. So kann der <strong>Konstrukteur</strong> zum Beispiel dem<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 61


SPECIAL 3D-DRUCK<br />

02 <strong>Der</strong> Marketplace<br />

beinhaltet aktuell über<br />

130 verschiedene<br />

Materi alien,<br />

14 unterschiedliche<br />

Fertigungsverfahren sowie<br />

28 Dienstleister<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

operativen Einkauf eine Bestellanforderung zuweisen, was die<br />

Kommunikations- und Dienstwege verkürzt. Dabei legt der anfordernde<br />

<strong>Konstrukteur</strong> alle bauteilspezifischen Merkmale der Bestellung<br />

– beispielsweise das Fertigungsverfahren, die derzeitige<br />

Bauteilversion oder das ausgesuchte Material – selbst fest.<br />

LANGJÄHRIGE ERFAHRUNG<br />

MIT INDUSTRIEKUNDEN<br />

Abgesehen von der additiven Fertigung umfasst das Portfolio des<br />

Protiq-Marketplace Schulungs- und Ingenieursdienstleistungen.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Konstrukteur</strong> profitiert somit von der mehr als zehnjährigen<br />

Erfahrung des Unternehmens im Bereich des 3D-Drucks, der<br />

fertigungsgerechten Gestaltung der additiven Bauteile im Rahmen<br />

einer Konstruktionsdienstleistung und einer simulationsbasierten<br />

Bauteiloptimierung. Des Weiteren ist der Leistungsumfang<br />

des Marketplace im Sinne des Industrial Manufacturing erweitert<br />

worden. Durch die Integration der konventionellen Herstellungsverfahren<br />

des Vakuumgießens, CNC-Fräsens sowie des Kunststoffspritzgießens<br />

sollen sich erhebliche Mehrwerte für den<br />

<strong>Konstrukteur</strong> ergeben. Neben der additiven Fertigung lassen sich<br />

einerseits auch komplexe frästechnische Fertigungsbearbeitungen<br />

an den additiv aufgebauten Komponenten oder der klassische<br />

Werkzeugbau abbilden.<br />

Auf der anderen Seite bietet das Produktionsverfahren des<br />

Spritzgießens die Option, Bauteile mit sehr großen Stückzahlen in<br />

Serie herzustellen. Das Leistungsportfolio von Protiq beinhaltet<br />

den kompletten Bauteillebenszyklus von der frühen Bauteilentwicklung<br />

über erste Funktionsprototypen und Vorserienmuster<br />

bis zur vollständigen Serienproduktion. Im Bereich „Materials and<br />

More“ stellt der Marketplace zudem Verbrauchsmaterial und Waren<br />

rund um die industrielle additive Fertigung zum Verkauf bereit.<br />

HOHE DATENSICHERHEIT<br />

Ein weiterer Vorteil des Marktplatzes liegt in der Transparenz: Die<br />

<strong>Konstrukteur</strong>e können bewusst entscheiden, welchem Anbieter<br />

sie einen Fertigungsauftrag erteilen wollen. Abgesehen von den<br />

individuellen Preisen der unterschiedlichen Dienstleister unterstützen<br />

Angaben zu den durchschnittlichen Lieferzeiten sowie<br />

ein sternebasiertes Bewertungssystem den Besteller bei seiner<br />

Entscheidung. Darüber hinaus zieht er einen Nutzen aus der verbesserten<br />

Sichtbarkeit weniger bekannter Technologien mit neuen<br />

verarbeitbaren Materialien und innovativen Lösungen.<br />

Für die Anbieter des Marktplatzes liefert die Transparenz eine<br />

Grundlage, um mit eigenem Namen und Logo aufzutreten sowie<br />

von der Bekanntheit der Plattform zu profitieren. Durch die Teilnahme<br />

am Marketplace erweitern sie die eigenen Geschäftsfelder<br />

als Basis für eine Expansion. Bedingt durch das stetige Wachstum<br />

der gesamten Branche sorgt das immer umfassendere Herstellerangebot<br />

dafür, dass es insbesondere für kleine und mittelständische<br />

3D-Druck-Dienstleister deutlich schwieriger wird, sich auf dem<br />

Markt zu positionieren. Deshalb ist es essenziell, dass sie die Potenziale<br />

des Onlinehandels für sich erkennen und nutzen.<br />

Vor allem bei industriellen Kunden kommt der Datensicherheit<br />

auf der digitalen Ebene des Marketplace eine besondere Bedeutung<br />

zu. Zur Erfüllung dieser Anforderung setzt Protiq auf die<br />

bestmögliche Verschlüsselung der Online-Plattform sowie eine<br />

eigene professionell gesicherte Serverarchitektur auf dem eigenen<br />

Unternehmensgelände. Dadurch ergibt sich eine hohe Datensicherheit.<br />

Ferner werden die hochgeladenen Bauteildaten nur bei<br />

einem offiziell erstellten Angebot und einer erfolgreichen Auftragserteilung<br />

gespeichert. Alle anderen Daten werden nach<br />

kurzer Zeit wieder gelöscht. Die Daten sind ausschließlich dem<br />

jeweiligen Fertigungsdienstleister zugänglich, der sie im Bedarfsfall<br />

erst nach einer Rücksprache mit dem <strong>Konstrukteur</strong> weitergibt.<br />

STERNEBASIERTES BEWERTUNGSSYSTEM<br />

Die Qualität der auf dem Marketplace angebotenen Dienstleistungen<br />

erweist sich als einer der wichtigsten Faktoren für eine<br />

positive Kundenerfahrung. Wesentliche Voraussetzung für eine<br />

Teilnahme am Marktplatz ist daher, dass die Anbieter über ein zuverlässiges<br />

Qualitätssicherungskonzept verfügen sowie einschlägige<br />

Zertifizierungen – zum Beispiel gemäß ISO 9001 – vorlegen<br />

können. Die erfolgreiche Freischaltung eines neuen Anbieters auf<br />

dem Marketplace bedarf deshalb stets eines persönlichen Qualifizierungsprozesses.<br />

Zudem haben die <strong>Konstrukteur</strong>e die Möglichkeit,<br />

die Qualität und Lieferzeiten der Dienstleister mit einem öffentlichen<br />

Sternesystem zu bewerten. Dies schafft eine zusätzliche<br />

Vertrauensbasis auf Seiten des <strong>Konstrukteur</strong>s. Dienstleister<br />

heben sich durch ein positives Feedback aus der Masse der Anbieter<br />

hervor und erlangen mehr Sichtbarkeit.<br />

Bilder: Protiq<br />

www.protiq.com<br />

Auf dem Marktplatz für industriellen 3D-Druck kann ganz einfach aus dem<br />

Dienstleistungsangebot gleich mehrerer Anbieter ausgewählt werden. Mit<br />

Kompetenzen in den verschiedensten Disziplinen der additiven Fertigung sind<br />

wir in der Lage, fast jeden Wunsch unserer Kunden zu erfüllen.<br />

MAX WISSING, Technologiemanager Additive Fertigung, Protiq GmbH<br />

62 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


SPECIAL 3D-DRUCK XXX<br />

FORMNEXT IM<br />

AUFWIND<br />

Nach dem Restart als Präsenzmesse<br />

im vergangenen Jahr hält<br />

die erfolgreiche Entwicklung<br />

der Formnext<br />

auch <strong>2022</strong> weiter an. Die<br />

Messe für additive Fertigung<br />

und moderne industrielle<br />

Produktion setzt dabei<br />

inhaltlich neue Maßstäbe.<br />

Sascha F. Wenzler, Vice President Formnext, Mesago Messe<br />

Frankfurt GmbH, blickt positiv auf die kommende Messe<br />

„Die additive Fertigung hält in immer mehr Industriebereiche<br />

erfolgreich Einzug. Hierdurch entstehen neue Themen<br />

und Anwendungen. Diese Themen und Innovationen bilden<br />

wir nicht nur auf der Formnext ab – wir diskutieren sie, entwickeln<br />

sie mit unseren Partnern und Ausstellern weiter und geben<br />

ihnen eine Heimat.“ So hat die Formnext unter anderem das Angebot<br />

der AM4U-Area deutlich ausgebaut. Es umfasst unter anderem<br />

die Themen Start-Ups und Investments, dezentrale Fertigung<br />

und erstmals einen „Deep Thought presented by Acam,<br />

Formnext and VDMA AG AM“, bei dem AM-Themen intensiver<br />

beleuchtet und Antworten auf wichtige Fragen der Branche diskutiert<br />

werden.<br />

HOHE INNOVATIONSDICHTE DER AUSSTELLER<br />

Wie wichtig die Formnext für die Branche ist, zeigen die vielen Innovationen,<br />

die die Aussteller bereits angekündigt haben. Diese<br />

reichen von neuen Fertigungstechnologien und Anlagen bis zu<br />

Neuheiten aus der gesamten Prozesskette – vom Material bis zur<br />

Nachbearbeitung. „Die hohe Innovationsdichte ist seit Jahren ein<br />

besonderes Markenzeichen der Formnext und sorgt immer wieder<br />

dafür, dass von hier aus Innovationen und Entwicklungen in<br />

der Industrie angestoßen und beschleunigt werden“, so Wenzler.<br />

PARTNERLAND FRANKREICH<br />

Frankreich zählt in Europa zu den wichtigsten Ländern der Additiven<br />

Fertigung und ist schon seit Jahren auf der Formnext präsent.<br />

In diesem Jahr werden mehr als 40 französische Unternehmen,<br />

Verbände und Forschungseinrichtungen auf der Formnext<br />

vertreten sein. Mit France Additive, Cimes, CCI Nouvelle-Aquitaine<br />

und dem Carnot Network beteiligen sich zudem französische<br />

Partner und wichtige AM-Verbände, Regionen und Forschungseinrichtungen<br />

auf der Formnext.<br />

Bild: Mesago<br />

www.formnext.de<br />

Prototype the Best.<br />

Besuchen Sie<br />

uns auf der Formnext<br />

in Frankfurt. Vom<br />

15. bis 18. November <strong>2022</strong><br />

fi nden Sie uns in Halle <strong>12</strong>1<br />

auf Stand E08.<br />

Wir holen das Beste für Sie heraus – von der Idee bis zur Serie. Als Ihr innovativer Partner im<br />

Produktentwicklungsprozess ermöglichen wir maximale Effi zienz und einen essenziellen Wettbewerbsvorteil<br />

Firmenadresse hier durch noch ergänzen. verkürzte Prozesse im Prototyping. Mehr Infos unter<br />

Autor: Autorenvor- und zunamen inkl. Titel und Posistion im Unternehmen<br />

mit www.barlog.de<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 63


KLARTEXT<br />

3D-DRUCK IN DER<br />

SERIENFERTIGUNG<br />

BJÖRN MANDERBACH<br />

Director Delmia Industry Consulting bei Dassault Systèmes<br />

<strong>Der</strong> 3D-Druck ist insbesondere durch den Übergang von der Massenfertigung<br />

zur „Mass Customization“ in der Serienfertigung angekommen. Additive<br />

Fertigung stellt eine großartige Möglichkeit dar, sowohl Innovation als auch<br />

Flexibilität in die Fertigungsprozesse zu bringen und so zunehmend individualisierte<br />

Kundenwünsche zu bedienen. Gleichzeitig kann die Abhängigkeit von<br />

globalen Lieferketten reduziert werden, da sich Bauteile selbst vor Ort drucken<br />

lassen. Um diese Vorteile nutzen zu können, bedarf es jedoch einer angepassten<br />

integrierten Prozesskette, die bereits bei der Konstruktion der Bauteile und der<br />

Simulation ihres Verhaltens relevante Faktoren für den späteren 3D-Druckprozess<br />

berücksichtigt. Dabei unterstützen virtuelle Plattformen, wie die<br />

3DExperience-Plattform von Dassault Systèmes, indem sie die Zusammenarbeit<br />

aller am Fertigungsprozess beteiligter Experten ermöglichen.<br />

Die additive Fertigung<br />

findet vor allem<br />

Verwendung in Bereichen,<br />

in denen die schnelle<br />

Produktion von Kleinserien<br />

und individuellen<br />

Prototypen gefragt ist.<br />

Doch auch die<br />

Möglichkeiten des<br />

3D-Drucks in der<br />

Serienfertigung nehmen zu.<br />

Welche Gründe gibt es<br />

für den Einsatz von<br />

3D-Druck in der<br />

Serienproduktion und<br />

welche Herausforderungen<br />

gilt es dabei zu meistern?<br />

3D-DRUCK BRINGT<br />

FLEXIBILTÄT UND<br />

UNABHÄNGIGKEIT<br />

IN DEN PROZESS<br />

AUCH GROSSE<br />

SERIEN LASSEN<br />

SICH IN KURZER<br />

ZEIT HERSTELLEN<br />

SPECIAL<br />

TOM KRAUSE<br />

Leiter Geschäftsbereich Additive Fertigung bei der igus GmbH<br />

Wir bei Igus merken, dass immer mehr Serien von Gleitlagern, Zahnrädern<br />

und anderen Gleitteilen in der additiven Fertigung hergestellt werden.<br />

Die Vorteile liegen auf der Hand: die schnelle Produktentwicklung und<br />

zugehörige Tests mit gedruckten Teilen lassen sich 1:1 auf die Serie<br />

übertragen. Zudem können Kosten für Werkzeuge eingespart werden. Wir<br />

bei Igus bieten z. B. mit dem SLS-3D-Druck die Möglichkeit Verschleißteile<br />

in 1-3 Tagen herzustellen, Serien von bis zu 10.000 Stück werden dann<br />

individuell terminiert. Herausforderungen für die Serie sind dabei die<br />

Definition und das Einhalten der geforderten Toleranzen. Dazu erarbeiten wir<br />

zusammen mit dem Kunden einen Prüfplan. Eine weitere Möglichkeit bietet<br />

das RapidTooling mit 3D-Druck-Spritzgussformen, die schon bei 1.000 Euro<br />

starten. Hier können Anwender aus einer größeren Materialvielfalt wählen.<br />

64 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong>


KLARTEXT<br />

DR. WOLFGANG SEELIGER<br />

Geschäftsführer der Leichtbau BW GmbH<br />

Die Vorteile von additiver Fertigung sind bekannt: flexibel und individuell auf sich ändernde<br />

Marktherausforderungen reagieren; und das ressourcenschonend und kostengünstig.<br />

Gerade in Krisenzeit wichtiger denn je. Diese Faktoren werden auch in der Serienproduktion<br />

immer wichtiger. <strong>Der</strong> 3D-Druck in der Serie ermöglicht Unternehmen zudem, sich<br />

unabhängiger von internationalen Lieferketten zu machen. Und: Gerade zu Zeiten in denen<br />

Rohstoffe knapp sind, wird additive Fertigung zum Paradebeispiel für Leichtbau. Bei<br />

3D-gedruckten Bauteilen muss später nicht überlegt werden, wie und wo wir Material und<br />

damit Rohstoffe einsparen können. Wir bringen nur dort Material an, wo es benötigt wird.<br />

Herausforderungen in der Serienproduktion sind dagegen aktuell noch die Beschleunigung<br />

der Druckzeit, die Qualitätssicherung, die manuelle Nachbearbeitung und die Schulung der<br />

Mitarbeiter im Umgang mit additiver Fertigung.<br />

ADDITIVE FERTIGUNG<br />

WIRD ZUM PARADEBEISPIEL<br />

FÜR LEICHTBAU<br />

DESIGN- UND<br />

PRODUKTIONSPROZESSE<br />

MÜSSEN ANGEPASST<br />

WERDEN<br />

GARY MILLER<br />

Director of European Partner and Market Development bei Carbon<br />

<strong>Der</strong> 3D-Druck bringt viele Vorteile für die Serienproduktion mit sich, sodass mehrere<br />

Partner von Carbon bereits auf Großserienfertigung setzen. Wir können eine hohe<br />

Druckgeschwindigkeit ermöglichen und gleichzeitig die Lieferketten erheblich<br />

verkürzen. Unternehmen nutzen heute unsere Lösungen, um bisher nicht realisierbare<br />

Teile mit fortschrittlichen Designs herzustellen, die eine ausgezeichnete Leistung bieten.<br />

Darüber hinaus ermöglicht 3D-Druck die Herstellung anwenderspezifischer Produkte in<br />

großem Maßstab. Große Marken in der Konsumgüter-, Industrie- und Medizinbranche<br />

haben bereits ihre Design- und Produktionsprozesse umgestellt, um bessere Produkte<br />

und kürzere Zykluszeiten zu ermöglichen, indem sie die „Idea-to-Production“-Plattform<br />

von Carbon nutzen. Um jedoch die Massenproduktion erfolgreich umzusetzen, muss der<br />

3D-Druck in bestehende Schritte integriert werden, diese ergänzen oder sogar ersetzen,<br />

um einen ganzheitlichen Ansatz von der Entwicklung bis zur Produktion zu erreichen.<br />

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SOFTWARE & PROTOTYPING<br />

METALLISCHER 3D-DRUCK VON<br />

PRÄZISIONSWERKZEUGEN<br />

Zur Montage von Weltraumkomponenten im Reinraum<br />

hat das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT in<br />

Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Digital Additive<br />

Production DAP ein Verfahren für den metallischen<br />

3D-Druck entwickelt. Ein nach dieser Methode<br />

hergestellter Greifarm findet in der Montage und<br />

Justierung von Lasersystemen Anwendung.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Vibrationstest und Klimakammer – das sind typische Stationen<br />

bei der Qualifizierung eines Lasersystems für den<br />

Weltraumeinsatz. Trotz höchster Belastungen müssen<br />

die Systeme mikrometergenau justiert bleiben, um im<br />

All sicher arbeiten zu können. Am Fraunhofer ILT in Aachen wurde<br />

in den vergangenen Jahren die Montagetechnik für solche Lasersysteme<br />

entwickelt und immer weiter verbessert. Dabei arbeiten<br />

die Expertinnen und Experten des Fraunhofer ILT mit Partnern<br />

wie DLR, Airbus Defence and Space, Tesat Spacecom sowie der<br />

ESA zusammen, um komplexe optische Systeme zu bauen. Für<br />

den Aufbau dieser optischen Systeme werden modernste Technologien<br />

eingesetzt: Alle wesentlichen Justierschritte werden mit<br />

manuell geführten Robotern im Pick-and-align-Verfahren vor-<br />

Dr. Heinrich Faidel, Leiter der Gruppe Packaging, Kompetenzfeld Laser und<br />

Laseroptik, Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT, Aachen<br />

genommen. Ein zentrales Werkzeug ist der Greifarm. Er sitzt auf<br />

einem Hexapoden und positioniert die Bauteile mikrometergenau<br />

im optischen Aufbau. Dort werden sie auf wenige mikrorad<br />

genau justiert und durch Löten fixiert. <strong>Der</strong> Aufbau des Greifarms<br />

ist entscheidend für die Präzision der Montage und gibt<br />

auch das maximale Gewicht der optischen Komponenten vor.<br />

KLEINES EIGENGEWICHT, HOHE TRAGKRAFT<br />

Um die Leistungsfähigkeit der Aufbautechnologie weiter zu steigern,<br />

entwickelte das Fraunhofer ILT einen komplett neuen<br />

Greifarm. Nach seiner Konstruktion legten die Kolleginnen und<br />

Kollegen des Lehrstuhls für Digital Additive Production DAP der<br />

RWTH Aachen University zudem die bionischen Strukturen so<br />

aus, dass bei kleinerem Eigengewicht seine Nutzlast vergrößert<br />

werden konnte. Gefertigt wurde der topologieoptimierte Greifarm<br />

schließlich via Laser Powder Bed Fusion (LPBF) ebenfalls<br />

66 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


SPECIAL 3D-DRUCK<br />

02 <strong>Der</strong> Greifarm ist<br />

das zentrale Werkzeug für<br />

die hochpräzise Justage der<br />

Weltraumkomponenten<br />

01 Künstlerische Darstellung<br />

des Merlin-Instruments auf Basis<br />

der Myriade-Satellitenplattform<br />

am Lehrstuhl DAP. Dank einer speziellen Nachbearbeitung<br />

erreicht der Greifarm die Reinraumklasse ISO5. Das ist ein absolutes<br />

Novum – bislang verhinderte Restpulver an den Bauteilen<br />

den Einsatz additiver Methoden bei solchen Präzisionswerkzeugen<br />

im Reinstraum. <strong>Der</strong> neue Greifarm ist zweigeteilt mit einem statischen<br />

und einem beweglichen Teil. Zuleitungen für benötigte<br />

Medien sind zur Minimierung der Kontamination in den Greifarm<br />

integriert.<br />

KONSTRUIEREN FÜR DIE MISSIONEN DER ZUKUNFT<br />

Dieses Präzisionswerkzeug bewegt deutlich schwerere Teile als<br />

das bislang eingesetzte Werkzeug, gleichzeitig ermöglicht es<br />

eine stabilere Justage. „Wir beschreiten mit dieser Technologie<br />

einen für uns neuen Weg. Es wird nicht erst konstruiert und<br />

dann geschaut, ob das Bauteil die gewünschten Eigenschaften<br />

hat, sondern die Bauteilgeometrie wird für die Belastungsszenarien<br />

optimiert“, beschreibt Michael Janßen, der seit Jahren<br />

am Fraunhofer ILT die Greifer für die Montage konstruiert, die<br />

Vorgehensweise.<br />

Eingesetzt wird der neue Greifer im Rahmen von Fulas – einer<br />

universellen Technologieplattform, die die Aachener zum Aufbau<br />

von Lasersystemen in Luft- und Raumfahrtprojekten entwickelt<br />

haben. „Wir haben in die Fertigung des neuen Greifers die<br />

Erfahrungen aus der gesamten Fulas-Entwicklung eingebracht“,<br />

DER LEICHTE GREIFARM IST STABIL<br />

GENUG, UM SCHWERE LASER-<br />

OPTIKEN ULTRAGENAU MONTIEREN<br />

UND JUSTIEREN ZU KÖNNEN<br />

resümiert Projektleiter Heinrich Faidel vom Fraunhofer ILT die<br />

Aktivitäten. Ein System auf Fulas-Basis wird derzeit für die<br />

deutsch-französische Klimamission Merlin (Methane Remote<br />

Sensing Lidar Mission) aufgebaut. <strong>Der</strong> Kleinsatellit Merlin soll<br />

von Kourou, Französisch-Guayana, aus in den Weltraum befördert<br />

werden, um die Verteilung von Methan in der Erdatmosphäre<br />

zu kartieren. Kernkomponente des Satelliten ist ein Lidar-Laser,<br />

der Lichtpulse in die Atmosphäre schickt und aus dem zurückgestreuten<br />

Licht die Methankonzentration bestimmt.<br />

Bilder: 01 CNES/illustration David DUCROS, 2016, 02 Fraunhofer ILT, Aachen<br />

www.ilt.fraunhofer.de<br />

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SPECIAL 3D-DRUCK<br />

DER WEG ZUM FERTIGEN VERBUNDWERKSTOFF<br />

Die Entwicklung von Verbundwerkstoffen im Leichtbau kann sehr zeit- und<br />

kostenintensiv sein. <strong>Konstrukteur</strong>e und Entwickler setzen daher immer häufiger<br />

auf den 3D-Druck. Auch das Unternehmen Igestek nutzt den 3D-Drucker,<br />

um schnell und unkompliziert verschiedene Verarbeitungstechniken zur<br />

Herstellung von Verbundwerkstoffen zu kombinieren.<br />

SPECIAL<br />

Verbundwerkstoffe sind ein wichtiger Bestandteil von<br />

Leichtbaulösungen in der Automobilindustrie. Durch<br />

die Kombination verschiedener Werkstoffteile lassen<br />

sich die vorteilhaften Eigenschaften der einzelnen Komponenten<br />

addieren, während die negativen Werkstoffeigenschaften<br />

der Materialien sich idealerweise wieder ausgleichen. Das ermöglicht<br />

Automobilzulieferern und Erstausrüstern (Original<br />

Equipment Manufacturer, OEMs) sowie dem Maschinenbau die<br />

Herstellung von einzelnen Teilen für hochwertige Fahrzeuge, die<br />

immer leichter und gleichzeitig effizienter werden.<br />

Doch die Entwicklung solcher Verbundwerkstoffe erfordert<br />

teilweise sehr komplexe Geometrien, außerdem werden oft spezielle<br />

Werkzeuge zur Herstellung und Integration einzelner Teile<br />

benötigt. Das ist mit den traditionellen, zerspanenden Verfahren<br />

nicht nur sehr aufwendig, sondern kostet auch viel Zeit und Geld,<br />

insbesondere wenn es sich um Einzelstücke oder Prototypen in<br />

kleinen Stückzahlen handelt. Das Unternehmen Igestek mit Sitz<br />

in Bilbao, Spanien entwickelt und integriert verschiedene hybride<br />

Verarbeitungstechniken zur Herstellung von Verbundwerkstoffen<br />

und kennt diese Herausforderungen sehr gut. Daher setzt<br />

das Team auf den 3D-Druck.<br />

Stefan Holländer, Managing Director EMEA bei Formlabs, Berlin<br />

3D-DRUCK IM ENTWICKLUNGSPROZESS<br />

VON VERBUNDWERKSTOFFEN<br />

Von der konzeptionellen Entwurfsphase über das Prototyping<br />

bis hin zum fertigen Verbundwerkstoff – Igestek setzt den 3D-<br />

Drucker im gesamten Produktentwicklungsprozess sehr vielfältig<br />

ein. So nutzt das Team den 3D-Drucker nicht nur zur Entwicklung<br />

von Prototypen, sondern auch zur Herstellung einzelner<br />

Formeinsätze für Spritzgussteile aus Kunststoffen und speziellen<br />

Werkzeugen mittels Rapid Tooling. Dazu zählen etwa<br />

Einsätze für Kunststoffspritzgussformen oder Thermoformwerkzeuge,<br />

die für die Integration und Herstellung von Verbundwerkstoffen<br />

benötigt werden.<br />

Mithilfe des 3D-Drucks konnte das Team von Igestek bereits viele<br />

Projekte mit komplexen Geometrien schnell und einfach realisieren<br />

und die Montage- und Kinematik-Prozesse mit funktionalen<br />

Prototypen validieren, ohne in teure Werkzeuge zu investieren.<br />

VOM ENTWURF ZUM PRODUKT<br />

Zu einem der jüngsten Projekte von Igestek gehört die Befestigung<br />

eines Stoßdämpfers als Teil der Radaufhängung. Diese<br />

Komponenten sind Teil der Aufhängung eines Fahrzeugs und<br />

sollen, die durch das Rollen eines Autos erzeugten Vibrationen<br />

reduzieren, um den Komfort für die Fahrenden zu verbessern.<br />

68 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


SPECIAL 3D-DRUCK<br />

Die Aufhängung für eine Stoßdämpferhaltung,<br />

bestehend aus metallischen 3D-Drucken in<br />

Kombination mit leichten Verbundwerkstoffen, ist<br />

40 Prozent leichter als aktuelle Lösungen auf dem Markt<br />

DER 3D-DRUCK LIEFERT<br />

SCHNELLE ANTWORTEN AUF<br />

FORSCHUNGSFRAGEN<br />

Die Aufhängung wurde zunächst in einer CAD-Software entwickelt,<br />

die basierend auf einer Menge an Anforderungen verschiedene<br />

Lösungen zur Verfügung stellte. Die STL oder OBJ-Datei<br />

wurde dann in eine Software zur Druckvorbereitung importiert,<br />

damit der 3D-Drucker die Informationen verarbeiten kann.<br />

Im nächsten Schritt druckte das Team von Igestek die vielversprechendsten<br />

Entwürfe direkt vor Ort auf ihrem großformatigen<br />

Stereolithographie-3D-Drucker, um die Geometrie zu validieren.<br />

Dank des großen Konstruktionsvolumens druckte das Team dabei<br />

bis zu drei verschiedene Iterationen gleichzeitig. Das Druckmaterial<br />

bilden verschiedene Kunstharze. Beim Druck fließt das<br />

flüssige Kunstharz in einen Tank und wird dort anschließend mit<br />

UV-Strahlen gehärtet. Zu Beginn des Drucks fährt eine Druckplattform<br />

herunter, bis sie mit dem Kunstharz abschließt. Anschließend<br />

härtet der Laser Schicht für Schicht das Produkt. In<br />

diesem Prozess taucht die unterste Schicht immer wieder in das<br />

flüssige Kunstharz ein, sodass ein nahtloser Druck möglich ist.<br />

Das Endergebnis: Eine Aufhängung für die Stoßdämpferhaltung,<br />

bestehend aus metallischen 3D-Drucken in Kombination<br />

mit leichteren Verbundwerkstoffen. Sie ist damit 40 Prozent<br />

leichter als aktuelle Lösungen auf dem Markt. „Ohne 3D-Druck<br />

müssten wir alles aus Metall herstellen, was eindeutig länger<br />

dauern würde und teurer wäre. 3D-Druck liefert uns schnelle<br />

Antworten auf unsere Forschungsfragen. Falls irgendetwas nicht<br />

funktioniert, dann drucken wir einfach einen anderen Prototypen<br />

und verbessern das Produkt“, erklärt Nerea Romero, Innovation<br />

Manager bei Igestek.<br />

TIEFZIEHWERKZEUGE AUS DEM 3D-DRUCKER<br />

Bei Igestek wird der 3D-Drucker auch zur Herstellung von Werkzeugen<br />

für die Produktion von Verbundwerkstoffteilen, wie zum<br />

Beispiel beim Tiefziehen von Prepreg-Teilen aus Kohlenstofffasern,<br />

eingesetzt. „Die stabilen Kunstharze sind äußerst hilfreich<br />

im Maschinenbau. Wir arbeiten bei unseren Verbundwerkstoffen<br />

für gewöhnlich mit druckbasierten Thermoformtechnologien.<br />

Damit es der Presse auch standhält, muss das Werkzeug<br />

starr und hitzebeständig sein, denn zur Formung des Verbundwerkstoffteils<br />

wird Druck eingesetzt gemeinsam mit hohen Temperaturen<br />

von 180 bis 200 °C“, berichtet Nerea Romero.<br />

FORMEINSÄTZE SCHNELL UND<br />

EINFACH ADDITIV FERTIGEN<br />

Früher musste das Igestek-Team Formeinsätze für Spritzgussteile<br />

aus Aluminium und Stahl anfertigen – einfache Teile wurden<br />

zwar inhouse gefertigt, aber komplexere Formen mussten extern<br />

hergestellt werden. Das führte oft zu hohen Kosten und langen<br />

Vorlaufzeiten. Heute kann das Team dank 3D-Drucker die<br />

Formeinsätze schnell und einfach additiv fertigen.<br />

Bei einem Spritzgussformeinsatz für die Herstellung einer<br />

Komponente für die Außenverkleidung eines Autos konnte das<br />

Team mithilfe des 3D-Druckers die Kosten und die Vorlaufzeit<br />

auf weniger als ein Drittel der ursprünglichen Kosten reduzieren.<br />

Für ein Spritzgussformeinsatz aus zerspantem Metall zahlte das<br />

Team 1.000 € bei einer Durchlaufzeit von 30 Stunden. Mittlerweile<br />

sind es für ein 3D-gedruckten Spritzgussformeinsatz nur noch<br />

300 € bei einer Durchlaufzeit von zehn Stunden.<br />

Das Team von Igestek will die Grenzen des 3D-Drucks für zukünftige<br />

Projekte erweitern. Zu den nächsten Projekten gehören<br />

die Entwicklung von Tiefziehwerkzeugen in großem Maßstab<br />

und das Experimentieren mit anderen Materialien, die neuen<br />

Möglichkeiten für den Werkzeugbau bieten.<br />

Bilder: Aufmacher Siberian Art – stock.adobe.com; Bild rechts oben Igestek<br />

www.formlabs.com/de


SPECIAL 3D-DRUCK<br />

VON DER IDEE ZUR PRODUKTION<br />

Viele Jahre lang galt die additive Fertigung als eine Zukunftstechnologie. Doch<br />

jetzt kann der 3D-Druck für die Massenproduktion eingesetzt werden. Für<br />

Ingenieure und Designer eröffnet die Technologie zahlreiche neue Möglichkeiten.<br />

Was das für Produktentwicklung und Konstruktion bedeutet, lesen Sie hier.<br />

SPECIAL<br />

Für die Produktion von Teilen im Maschinen- und Fahrzeugbau,<br />

in der Elektrotechnik sowie für maßgeschneiderte<br />

Teile in medizin- und zahntechnischen Bereichen kommt<br />

statt der herkömmlichen Produktionsmethoden immer<br />

öfter 3D-Druck-Technologie zum Einsatz. Aber auch Massenartikel<br />

für Endverbraucher wie Fahrradsättel und Zwischensohlen<br />

von Turnschuhen entstehen in großer Zahl im 3D-Drucker. <strong>Der</strong><br />

Vorteil: Weitaus mehr Möglichkeiten im Produktdesign, zielgerichtete<br />

Auswahl aus einem umfangreichen Set an Material-Optionen<br />

und Funktionen sowie eine wesentliche Verkürzung der<br />

Lieferketten. Einfach gesagt: Bessere Produkte in kürzerer Zeit.<br />

Andreas Tulaj, Vice President Sales<br />

Europe, Carbon, Frankfurt am Main<br />

PRODUKTIONSGESCHWINDIGKEIT ERHÖHT<br />

Eine der fortschrittlichsten 3D-Druck-Fertigungsmethoden, die<br />

es derzeit gibt, ist Carbon DLS (Digital Light Synthesis). Digitale<br />

Lichtprojektionen treffen in den 3D-Drucksystemen auf flüssige<br />

Kunststoffe und härten das Material mit großer Präzision aus.<br />

Wie von Geisterhand wachsen softwaregestaltete Bauteile oder<br />

fertige Produkte aus dem Flüssigkeitsbad. Die Innovationskraft<br />

von Carbon DLS ergibt sich dabei vor allem aus der Kombination<br />

einer Reihe neuartiger Basismaterialien mit vielseitiger<br />

Designsoftware und Hightech-3D-Druckern. So kann der <strong>Konstrukteur</strong><br />

unterschiedlichste Produkte entwerfen, entwickeln<br />

und anschließend auf derselben Plattform mit einem 3D-Drucksystem<br />

realisieren. Konstruktion und Produktion fallen dabei<br />

weitgehend zusammen, da die cloudbasierte Design Engine Software<br />

von Carbon optimal auf verschiedene 3D-Drucker abgestimmt<br />

ist und neu entworfene Produkte unmittelbar in der<br />

gewünschten Qualität und Stückzahl realisiert werden können.<br />

70 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


SPECIAL 3D-DRUCK<br />

01<br />

Aufbau lässt sich dabei in der cloudbasierten Design Engine<br />

Software mithilfe umfangreicher Datenbanken je nach Funktionsbedarf<br />

zum Beispiel als hochleistungsfähige Mehrzonen-Gitterstruktur<br />

auf den entsprechenden Einsatzbereich anpassen. Maßgeschneiderte<br />

Pads mit dämpfenden Eigenschaften, Ableitung<br />

von externen Kräften oder gezielter Rückfeder-Effekte sind nur<br />

einige aus einer Vielzahl der möglichen material- und konstruktionsbedingt<br />

möglichen Produkteigenschaften.<br />

VERKÜRZUNG VON DESIGNZYKLEN<br />

UND LIEFERKETTEN<br />

Beim herkömmlichen Spritzgussverfahren wird jeder Schritt mit<br />

unterschiedlichen Technologien durchgeführt: Produktdesign,<br />

Prototyping, Entwurf und Herstellung der erforderlichen Formen<br />

und Werkzeuge und schließlich die Serienproduktion. Die Plattform<br />

von Carbon fasst den Design- und Produktionsprozess<br />

nahtlos zusammen. Die Produktdesigner können mithilfe des<br />

Lattice-Generators der Design Engine Software Produkteigenschaften<br />

wie Härtegrad, Dehnbarkeit, Rebounce-Effekte und vieles<br />

mehr präzise vorab berechnen und unmittelbar umsetzen.<br />

Ein globales Partner-Netzwerk an Drucker- und Produktionsstandorten<br />

verkürzt Transportwege und Lieferzeiten.<br />

Insofern ist Carbon nicht nur ein Hersteller von hocheffizienten<br />

3D-Druckern für den industriellen Einsatz, sondern bietet<br />

seinen Industriekunden ein umfassendes Produktionskonzept<br />

an. Das gesamte System bezeichnet Carbon dabei als „Idea-to-<br />

Production“-Plattform, weil Design und Produktion darin weitgehend<br />

integriert sind. Entwurfs- und Produktionszyklen lassen<br />

sich mit dieser Plattform beschleunigen, benötigte Teile in kürzerer<br />

Zeit entwerfen und herstellen.<br />

MATERIALVIELFALT UND ERWEITERTE<br />

FUNKTIONSDESIGNS<br />

02<br />

01 Die DLS-Technologie ermöglicht, Produkte je nach<br />

Einsatzbereich in verschiedensten Härtegraden als solide<br />

Teile oder als flexible Gitterstrukturen herzustellen<br />

02 Ersatzteile können lokal gedruckt werden – hier<br />

das 3D-gedruckte Bauteil einer Feststellbremse<br />

Für Designer und <strong>Konstrukteur</strong>e ist dabei insbesondere relevant,<br />

wie es die DLS-Technologie ermöglicht, Produkte je nach Einsatzbereich<br />

in verschiedensten Härtegraden als solide Teile oder<br />

als flexible Gitterstrukturen herzustellen. <strong>Der</strong> jeweilige interne<br />

NACHHALTIGKEIT UND LEICHTBAU IM FOKUS<br />

Im Bereich der Nachhaltigkeit hat Carbon bereits Fortschritte in<br />

zentralen Schlüsselbereichen erzielt und arbeitet weiterhin an<br />

möglichst nachhaltigen Lösungen. So ermöglicht Carbon in vielen<br />

Fällen eine lösungsmittelfreie Reinigung der neu gedruckten<br />

Teile. Darüber hinaus verwendet Carbon auch vermehrt biologisch<br />

oder pflanzlich erzeugte Rohmaterialien. Das Harz<br />

namens EPU44 besteht beispielsweise zu 40 Prozent aus pflanzlichen<br />

Rohstoffen, ist hochleistungsfähig und hat eine niedrigere<br />

Viskosität. Von einem renommierten Sportartikelhersteller wird<br />

es bereits in großen Mengen für die Produktion 3D-gedruckter<br />

Zwischensohlen verwendet. Ein festeres Material ist dagegen<br />

zum Beispiel das RPU130. Es besteht zu 25 Prozent aus pflanzlichen<br />

Rohstoffen und ermöglicht Produkte mit sehr hoher thermischer<br />

Stabilität und Schlagfestigkeit.<br />

Auch der Einsatz der DLS-Technologie für Leichtbau und<br />

Materialreduzierung bringt entscheidende Punkte für die Funktionseigenschaften<br />

der hergestellten Produkte. Die gewünschten<br />

Eigenschaften können auf der Grundlage eines soliden<br />

CAD-Modells individuell eingestellt werden. Ein Lattice-Design,<br />

das den Anforderungen genau entspricht, reduziert den Einsatz<br />

von Material und ermöglicht leichtere Teile bei gleichzeitig höherer<br />

Performance der Produkte.<br />

SCHNELLER ERSATZ BEI LIEFERENGPÄSSEN<br />

In den letzten Jahren haben sich die 3D-Druck-Technologie, die<br />

Hardware und das Material immer weiter verbessert, sodass heute<br />

Produktion großindustriell möglich ist.<br />

Die Idee des 3D-Drucks entstand vor nunmehr 80 Jahren und<br />

seit 40 Jahren kommt die Technologie in der Praxis zum Einsatz.<br />

Doch erst jetzt erlebt die additive Fertigung den Schub als Innovationstreiber<br />

und effiziente, schnellere Alternative für die<br />

Serienfertigung. Hier kommen neben den genannten Vorteilen<br />

und technischen Fortschritten auch das aktuelle Problem der<br />

Lieferketten-Engpässe ins Spiel: Die aktuelle geopolitische Situation<br />

und die Corona-Pandemie haben die Nachfrage nach neuen<br />

Ansätzen beschleunigt. Die additive Fertigung bietet inzwischen<br />

praktikable Lösung für schnelle Ersatzproduktion bei möglichen<br />

Lieferengpässen, denn Teile können lokal gedruckt werden, unabhängig<br />

davon, in welchem Teil der Welt sie entworfen worden<br />

sind. Das ist nicht nur eine weitere Perspektive für den 3D-Druck,<br />

sondern wird bereits Realität und untermauert die Bedeutung<br />

der Technologie schon heute für die industrielle Produktion.<br />

Bilder: Carbon<br />

3D-DRUCK IST IN DER<br />

INDUSTRIELLEN PRODUKTION<br />

ANGEKOMMEN<br />

www.carbon3d.com<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 71


SPECIAL 3D-DRUCK<br />

MIT LEICHTBAU<br />

DURCH<br />

DIGITALISIERUNG<br />

SCHNELLER<br />

ANS KLIMAZIEL<br />

<strong>Der</strong> Leichtbau bringt für den Klimaschutz gute Voraussetzungen mit, weil<br />

er Material einspart, und möglichst umweltschonend handelt. Unter dem<br />

Motto „Leichtbau durch Digitalisierung – was bringt es für den Klimaschutz?“<br />

kam die Leichtbau-Community bereits zum neunten Mal zusammen.<br />

Das Ergebnis lesen Sie hier.<br />

<strong>Der</strong> Kongress in der Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen<br />

fand wie im vergangenen Jahr als internationaler Global<br />

Lightweight Summit statt. Nach einleitenden Worten<br />

von Dr. Wolfgang Seeliger, Geschäftsführer Leichtbau<br />

BW GmbH und Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft,<br />

Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg<br />

ging es fachlich in die Tiefe: Dr. Farbod Nezami, Mitgründer der<br />

Instawerk GmbH, widmete sich dem Thema KI und Plattformen.<br />

<strong>Der</strong> Vortrag ging auf die steigende Bedeutung von Geschäftsplattformen<br />

ein, die auch zunehmend Einfluss auf die industrielle<br />

Wertschöpfung und den Leichtbau nehmen.<br />

In der zweiten Keynote lenkte Gregor Graf von der Rosswag<br />

GmbH den Fokus auf die Vorteile der Digitalisierung bei der<br />

Beschaffung von Werkstoffen für den Metall-3D-Druck. Da aktuell<br />

unter anderem nur wenige Werkstoffe verfügbar sind, kann die<br />

additive Fertigungstechnologie noch nicht vollumfänglich die<br />

industriellen Erwartungen erfüllen. Mit der digitalen B2B-Plattform<br />

Addimap zum Handel von Parameter- und Werkstoffdaten<br />

für den Metall 3D-Druck, könnte zukünftig schneller, wirtschaftlicher<br />

und zuverlässiger gefertigt werden.<br />

Hemmnisse abzubauen. Wissenstransfer ist dazu der entscheidende<br />

Schlüssel. Abgerundet wurde der Vormittag durch die<br />

Manifestierung der Zusammenarbeit zwischen ELA (European<br />

Lightweight Association) und ELCA (European Lightweight Cluster<br />

Alliance) in einem Kooperationsvertrag.<br />

DISKUSSIONEN UND NETWORKING<br />

In anschließenden Sessions nutzten Speaker die Gelegenheit,<br />

verschiedene Themen im Zusammenhang mit Leichtbau, Digitalisierung<br />

und Klimaschutz vorzustellen und in die Diskussion<br />

mit den Teilnehmern zu treten. Dabei ging es unter anderem um<br />

biobasierte Faserverbundwerkstoffe, Digitalisierung als Brücke<br />

MIT DER DIGITALISIERUNG ALS<br />

ENABLER KANN DER LEICHTBAU<br />

DAS ERREICHEN DER KLIMAZIELE<br />

WEITER BESCHLEUNIGEN<br />

SPECIAL<br />

WEGBEREITER FÜR RESSOURCENEFFIZIENZ<br />

Die letzte Keynote des Tages steuerte Thilo Schäfer vom Institut der<br />

deutschen Wirtschaft Köln e. V. (IW) zum Thema Digitalisierung als<br />

Enabler für Ressourceneffizienz und Klimaschutz bei. Schäfer<br />

stellte anhand eines IW-Gutachtens klar: Die digitale Vernetzung<br />

kann den effizienten Einsatz von Ressourcen voranbringen, die<br />

Kreislaufführung verbessern und damit positiv zum Klimaschutz<br />

beitragen. Digitale Geschäftsmodelle setzen sich allerdings bislang<br />

erst vereinzelt durch – dabei sind digitale Unternehmen<br />

besonders erfolgreich. Deshalb gilt es, Potenzial zu heben und<br />

zwischen Leichtbau-Produkt und Produktion, Matrixproduktion<br />

in der Raumfahrtindustrie und Berechnung des Product Carbon<br />

Footprint. Das internationale Publikum, und alle anderen Interessenten,<br />

kamen bei zwei internationalen Sessions auf ihre<br />

Kosten. So stellte die ELA Innovationen aus ihrem Netzwerk vor<br />

und das kanadische Konsulat nutzte die Bühne, die Expertise<br />

Kanadas bei der additiven Fertigung zu unterstreichen.<br />

Bild: Leichtbau BW GmbH<br />

www.leichtbau-bw.de<br />

72 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


SPECIAL 3D-DRUCK<br />

SLS-KOMPATIBEL UND BRUCHSTÜCKE<br />

FLUGS IM BLICK<br />

Igus bringt ein<br />

pulverförmiges<br />

SLS-Material für<br />

3D-Drucker auf<br />

den Markt.<br />

Iglidur i6-Blue ist<br />

dank blauer<br />

Einfärbung leicht<br />

detektierbar,<br />

schmiermittelfrei,<br />

abriebfest<br />

und FDA- sowie<br />

EU 10/20<strong>11</strong>-<br />

konform. Somit<br />

erhöht das neue<br />

Material die<br />

Sicherheit von Maschinen und Anlagen in der Lebensmittelund<br />

Getränkeindustrie. Es eignet sich besonders für den<br />

3D-Druck von Schneckenrädern, Zahnrädern und Schnappverbindungen.<br />

„Um der hohen Nachfrage gerecht zu<br />

werden, haben wir jetzt Iglidur i6-Blue entwickelt, ein blau<br />

gefärbtes Druckpulver, das mit allen gängigen SLS-Druckern<br />

kompatibel ist“, so Tom Krause, Leiter Geschäftsbereich<br />

Additive Fertigung bei Igus. Mit dem Hochleistungskunststoff<br />

ist sichergestellt, dass jedes etwaige Bruchstück<br />

durchgehend und nicht nur an der Oberfläche blau eingefärbt<br />

ist und so gut detektiert werden kann. Dank seiner<br />

Werkstoff-Zusammensetzung ist Iglidur i6-Blue zudem zäh,<br />

abriebfest und gleitfähig sowie beständig bei Temperaturen<br />

zwischen -40 und +80 °C.<br />

www.igus.de<br />

PULVERMATERIALIEN MIT REDUZIERTEM<br />

CO 2<br />

-FUSSABDRUCK<br />

Evonik setzt auf Nachhaltigkeit im 3D-Druck. Das Spezialchemieunternehmen<br />

will seine Polyamid-<strong>12</strong>-Pulver (PA<strong>12</strong>)<br />

der Marke Infinam entlang verbesserter Gesamtökobilanzen<br />

ausrichten. <strong>Der</strong> Konzern analysiert dabei neben CO 2<br />

-Emissionen<br />

weitere wichtige Nachhaltigkeitsfaktoren des eigenen Fußabdrucks<br />

wie etwa den Wasserverbrauch oder die Landnutzung.<br />

Das aktuelle Materialportfolio wird schrittweise um neue<br />

nachhaltige readyto-use<br />

Produkte<br />

erweitert. Den<br />

Anfang macht Evonik<br />

mit der Einführung<br />

einer neuen Materialklasse<br />

von PA<strong>12</strong>-<br />

Pulvern mit reduziertem<br />

CO 2<br />

-Ausstoß.<br />

Sie ersetzen ab sofort<br />

die bisherigen<br />

Infinam Polyamid-<br />

<strong>12</strong>-Materialien für<br />

alle gängigen<br />

pulverbasierten<br />

3D-Technologien wie SLS, HSS oder MJF. Die Infinam PA<strong>12</strong>-<br />

Pulver werden unter Einsatz regenerativer Energien im Chemiepark<br />

Marl hergestellt. <strong>Der</strong> TÜV Rheinland hat die zugehörigen<br />

Ökobilanzen zertifiziert und bescheinigt eine Verbesserung<br />

des eigenen CO 2<br />

-Fußabdrucks um nahezu 50 %. In der Gesamtökobilanz<br />

fällt der Vergleich der neuen nachhaltigen Materialklassen<br />

selbst gegenüber den Rizinusöl-basierten Polyamiden<br />

der Evonik eigenen Terra-Reihe positiv aus.<br />

www.evonik.de<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2022</strong> im 53. Jahrgang,<br />

ISSN 0344-4570 / ISSN E-Paper: 2747-7215<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteurinnen: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />

Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />

Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro),<br />

Tel.: 06131/992-259, E-Mail: i.ronsdorf@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Vivien Backof, Tel.: 06131/992-415, Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Conny Grothe, Sonja Daniel, Anette Fröder<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />

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Anzeigenpreisliste 2023, gültig ab 01.10.<strong>2022</strong><br />

LESERSERVICE<br />

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Jahresabonnement Inland: € 95,- (inkl. Versandkosten)<br />

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Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55<strong>12</strong>9 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-200, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@vfmz.de<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

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gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

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beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von<br />

Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />

DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h.<br />

Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit<br />

des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />

Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht der<br />

Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

kann keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich<br />

dürfen nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />

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an anderer Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder<br />

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zur Feststellung der Verbreitung von<br />

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www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 73


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 1-2/2023<br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 31. 01. 2023 • ANZEIGENSCHLUSS: 16. 01. 2023<br />

01<br />

02<br />

04<br />

03<br />

01 Computermethoden sorgen durch Materialauswahl,<br />

Bauteil- und Prozessdesign sowie Bewertung der Qualität<br />

für den effizienten 3D-Druck von Keramikkomponenten<br />

Bild: Fraunhofer HTL<br />

02 Ein Team am Fraunhofer IPA vergleicht<br />

zur Beurteilung technischer und wirtschaftlicher<br />

Potenziale zwei 3D-Druckverfahren miteinander<br />

Bild: Fraunhofer IPA/ Jan Christoph Janhsen<br />

DER DIREKTE WEG<br />

INTERNET:<br />

www.<strong>Der</strong><strong>Konstrukteur</strong>.de<br />

E-PAPER:<br />

digital.derkonstrukteur.de<br />

REDAKTION:<br />

n.steinicke@vfmz.de<br />

WERBUNG:<br />

sales@vfmz.de<br />

SOZIALE NETZWERKE:<br />

www.Facebook.com/<strong>Der</strong><strong>Konstrukteur</strong><br />

www.twitter.com/derkonstrukteu<br />

03 Für die Rückverfolgbarkeit von Medikamenten<br />

wird zum Managen des Codierungsprozesses eine<br />

Serialisierungssoftware eingesetzt<br />

Bild: luchschenF – stock.adobe.com<br />

04 Beim Wettbewerb Formula Student wurden erstmals<br />

topologieoptimierte und 3D-gedruckte Aluminium-<br />

Radträger verwendet, die den Mantel mit integriertem<br />

Kühlgehäuse für die Radnabenmotoren bilden<br />

Bilder: Kisssoft<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

74 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


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Blumenstraße 3<br />

04626 Schmölln<br />

Telefon: +49 (0) 34491 580-0<br />

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