Der Konstrukteur 11-12/2022
Der Konstrukteur 11-12/2022
Der Konstrukteur 11-12/2022
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<strong>11</strong>-<strong>12</strong><br />
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EDITORIAL<br />
DESIGN (FAST)<br />
OHNE GRENZEN<br />
Es gibt viele Themen, die uns aktuell bewegen. Eines davon ist der<br />
Klima- und Umweltschutz und damit die Frage, wie wir nachhaltiger<br />
wirtschaften können. Die Herausforderung: Wir wollen zeitnah Erfolge<br />
sehen, möglichst nicht zu hohe Investitionen tätigen und auf<br />
Maßnahmen setzen, die Entwicklungspotenzial mit sich bringen.<br />
Denn nachhaltiges Wirtschaften wird zur Lebensaufgabe. Was wäre<br />
also passender als der Leichtbau, mit dem sich Gewicht und Material<br />
einsparen lassen und je nach Einsatzgebiet, beispielsweise im<br />
Auto mobilbau auch gleich die CO 2<br />
-Emission. <strong>Konstrukteur</strong>e haben das<br />
Potenzial und die Möglichkeiten neuer Materialien schon lange erkannt.<br />
Um jedoch die zeit- und kostenintensive Entwicklung von Polymeren<br />
und Verbundwerkstoffen zu reduzieren, setzen viele Entwickler heute<br />
auf 3D-Druck-Verfahren. Sie bieten unzählige Möglichkeiten – sowohl<br />
in verfahrenstechnischer Hinsicht, als auch in ihrer Diversität an<br />
Materialien. Auch lassen sich Recycling-Ideen mit wenig Aufwand<br />
entwickeln. Wie vielseitig 3D-Druck sein kann, darüber berichten wir in<br />
unserem Special ab Seite 60. Darin geht es unter anderem um eine der<br />
fortschrittlichsten 3D-Druck-Fertigungsmethoden, die es derzeit gibt:<br />
Carbon DLS (Digital Light Synthesis). Wie von Geisterhand wachsen<br />
softwaregestaltete Bauteile oder fertige Produkte aus dem Flüssigkeitsbad.<br />
Wer nicht in einen 3D-Drucker investieren will oder kann,<br />
für den gibt es einen Marketplace. Hier können <strong>Konstrukteur</strong>e ihr<br />
individuelles 3D-Bauteil einfach bestellen und dabei aus über 130<br />
verschiedene Materialien, 14 unterschiedlichen Fertigungsverfahren<br />
sowie 28 Dienstleistern wählen (Seite 60). Fazit: Additive Verfahren<br />
bieten viele Vorteile, die es wert sind, sie zu nutzen!<br />
Nicole Steinicke<br />
Chefredakteurin<br />
n.steinicke@vfmz.de
INHALT<br />
06<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
03 Editorial: Design (fast) ohne Grenzen<br />
06 DER KONSTRUKTEUR persönlich:<br />
Noëlle Bracher, Maxon Motor AG,<br />
Sachseln, Schweiz<br />
08 Konstruktion 2030: Intelligente Hydraulik<br />
10 Messe Elektrotechnik: Marktplatz rund<br />
um smarte Lösungen und Industrie 4.0<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
14<br />
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
<strong>12</strong> Schwingungsdämpfer: Zug um Zug<br />
gegen Vibrationen<br />
14 Linearführungen in der Robotik<br />
17 Gewindesperrbolzen: Wenn es mehr<br />
Spannkraft braucht<br />
18 Klauenkupplungen: Mehr Sicherheit<br />
in der Welle<br />
24<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
22 INTERVIEW<br />
Lineartechnik: Kleine Führungen ganz groß<br />
24 Servoverstärker für eine anspruchsvolle<br />
Anwendung<br />
26 Linearmotorachse steigert Produktivität<br />
28 Montage- und Verpackungsprozesse genau im Takt<br />
32 Energieeffiziente Antriebe unterstützen die Logistik<br />
34 INTERVIEW<br />
<strong>12</strong>5 Jahre Antriebstechnik: Gut, wenn<br />
man Bälle in der Luft hat<br />
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
48 TITELSTORY<br />
Pick-by-Light-Lösung: Folge dem Licht<br />
52 Schutztürsysteme: Box der vielen Möglichkeiten<br />
54 Klettkabelbinderhalter: Im Handumdrehen<br />
montiert<br />
56 Prüftechnik: Mehr Effizienz für Servopressen<br />
4 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
SPECIAL<br />
3D-DRUCK<br />
60 Online-Marketplace für die additive Fertigung<br />
63 Messe Formnext im Aufwind<br />
64 KLARTEXT<br />
3D-Druck in der Serienfertigung<br />
66 Metallischer 3D-Druck von Präzisionswerkzeugen<br />
68 <strong>Der</strong> Weg zum fertigen Verbundwerkstoff<br />
70 Fertigungstechnik: Von der Idee zur Produktion<br />
72 Mit Leichtbau durch Digitalisierung schneller ans Klimaziel<br />
SERVICE<br />
73 Impressum<br />
74 Vorschau<br />
70<br />
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NOËLLE BRACHER<br />
studierte Medizintechnik und<br />
konzentriert sich bei Maxon als<br />
Qualitätsingenieurin auf die<br />
Entwicklung und Dokumentation<br />
von Antriebskomponenten für<br />
Medizinprodukte.<br />
Was hat Sie dazu bewogen einen<br />
technischen Beruf zu wählen und<br />
Ingenieurin zu werden?<br />
Bereits in der Schule interessierte ich mich<br />
sehr für den menschlichen Körper und<br />
wie er funktioniert. Ich mag es auch, Dinge<br />
zu erforschen und auszuprobieren und<br />
logisches Denken macht mir Spaß. Deshalb<br />
wählte ich im Abitur die Hauptfächer<br />
Mathematik und Physik und entschied<br />
mich für ein Medizintechnikstudium.<br />
Was macht die Arbeit bei Maxon<br />
für Sie besonders?<br />
Ich begleite bei Maxon ein Produkt bei<br />
seiner gesamten Entwicklung. Ich liebe es,<br />
dabei mit Menschen unterschiedlicher<br />
Herkunft und Branchen in einem dynamischen<br />
Umfeld zusammenzuarbeiten.<br />
Kein Tag ist wie der andere, wenn man in<br />
Projekten arbeitet, aber genau das ist es,<br />
was sich eine Qualitätsingenieurin wünscht.<br />
Was war Ihre bisher größte berufliche<br />
Herausforderung?<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Für meine Masterarbeit habe ich einen<br />
Prototyp zur Behandlung von neuropathischen<br />
Schmerzen bei Menschen mit Amputationen<br />
entwickelt. Mithilfe virtueller<br />
Realität und sensorischem Feedback aus<br />
elektrischer Nervenstimulation, testete<br />
ich das System am eigenen Körper. Doch<br />
meine Animationen erschienen anfangs<br />
zeitverzögert, sodass das System Schmerzen<br />
auslöste, anstatt sie zu lindern. Die<br />
Fortschritte dann so hautnah zu erleben,<br />
stärkten mein Selbstvertrauen enorm.<br />
Was raten Sie Frauen, die sich für eine<br />
Karriere als Ingenieurin interessieren?<br />
Habt nie Angst, Fragen zu stellen und<br />
bleibt offen für Bereiche, an die ihr<br />
vielleicht gar nicht gedacht habt. Sich<br />
herauszufordern und auf das Unbekannte<br />
einzulassen, lohnt sich immer.<br />
SICH HERAUSZUFORDERN UND<br />
AUF DAS UNBEKANNTE<br />
EINZULASSEN, LOHNT SICH IMMER<br />
NOËLLE BRACHER, MAXON MOTOR AG SACHSELN,<br />
SCHWEIZ, QUALITÄTSINGENIEURIN MEDICAL<br />
6 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
SUMITOMO ITALIEN FEIERT<br />
25-JÄHRIGES BESTEHEN<br />
SM-Cyclo Italy<br />
(SMIT), die erste<br />
italienische<br />
Niederlassung von<br />
Sumitomo Drive<br />
Technologies, hat ihr<br />
25-jähriges Firmenjubiläum<br />
begangen.<br />
1997 wurde das<br />
Unternehmen als<br />
jüngste europäische<br />
Dependance<br />
gegründet. Standen in den Gründungsjahren noch Standardgetriebe<br />
im Vordergrund, bietet das Unternehmen heute<br />
innovative Antriebslösungen für die Automatisierung und<br />
Industrie 4.0. „<strong>Der</strong> italienische Markt ist äußerst dynamisch<br />
und nicht nur die Kunden sind mit SMIT gewachsen, sondern<br />
auch wir haben uns mit den Kundenanforderungen stetig<br />
weiterentwickelt“, erklärte Martin Pointner, General Manager<br />
SM-Cyclo Italy (Bild rechts). Unternehmen aus der Metall-,<br />
Holz-, Marmor- und Glasverarbeitung, der Lebensmittel-,<br />
Verpackungs- und Kunststoffindustrie sowie des textilverarbeitenden<br />
Gewerbes hätten mit den Antriebslösungen ihre<br />
Fertigungen modernisiert und automatisiert. <strong>2022</strong> wird einer<br />
der ersten Prototypen der Robotik-Lösung Tuaka an einen<br />
Kunden gehen.<br />
www.sumitomodrive.com<br />
TIMTOS 2023 – TRENDS UND INNOVATIONEN<br />
RUND UM SMART MANUFACTURING<br />
Die Taipei International<br />
Machine Tool Show<br />
Timtos gilt als einer der<br />
wichtigsten Branchentreffpunkte<br />
der<br />
internationalen<br />
Werkzeugmaschinenindustrie.<br />
Sie findet vom<br />
6. bis <strong>11</strong>. März 2023<br />
in Taipei, Taiwan, im Nangang Exhibition Center, statt und<br />
präsentiert an mehr als 6.000 Messeständen ein umfassendes<br />
Angebot an Zerspanungsmaschinen, Steuerungssystemen,<br />
Schlüsselkomponenten, Software und intelligenten Fertigungslösungen.<br />
Darüber hinaus werden drei neue Themenbereiche<br />
ergänzt, die sich mit „Advanced metalworking Technology“,<br />
„Additive Manufacturing“ und „Future Manufacturing“<br />
befassen. Zu den wichtigsten Akteuren und Ausstellern<br />
aus dem In- und Ausland zählen Fair Friend Group, Fanuc,<br />
Heidenhain, Hiwin, Mazak, Mitsubishi, Siemens und viele<br />
andere mehr. Auch die Nationen Deutschland, Schweiz, USA und<br />
Dänemark werden vertreten sein. Auch geht es um neue<br />
Technologien im Bereich der additiven Fertigung sowie um<br />
Future Manufacturing mit den Themen 5G, KI, digitaler Zwilling,<br />
Edge Computing, industrielles Metaverse und kollaborative<br />
Robotik.<br />
Bild: Aleksandr Matveev – stock.adobe.com<br />
www.timtos.com.tw<br />
TURCK-GRUPPE ERNENNT WEITEREN<br />
GESCHÄFTSFÜHRER<br />
Stefan Grotzke ist neuer<br />
Geschäftsführer der Werner<br />
Turck GmbH & Co. KG sowie<br />
der Turck Holding GmbH.<br />
Die Werner Turck GmbH &<br />
Co. KG wird der 53-Jährige<br />
gemeinsam mit Dr. Michael<br />
Gürtner führen. In der<br />
Geschäftsführung der<br />
Turck Holding GmbH wird<br />
Grotzke die Ressorts<br />
Produktion & Supply-<br />
Chain-Management (SCM)<br />
übernehmen, während<br />
Gürtner weiterhin für die<br />
Ressorts Entwicklung & IT verantwortlich ist. Die Geschäftsführer<br />
der Hans Turck GmbH & Co. KG, Christian Wolf und<br />
Christian Pauli, leiten in der Holding die Ressorts Vertrieb &<br />
Marketing sowie Finanzen, Personal & Recht. Grotzke verfügt<br />
über weitreichende, branchenübergreifende Erfahrung in den<br />
Bereichen Produktion und Supply-Chain-Management in<br />
internationalen Unternehmen. Nach seinem Studium der<br />
Fertigungstechnik und anschließendem Wirtschaftsstudium<br />
an der Fachhochschule Bielefeld verantwortete er bei einem<br />
führenden Gase-Konzern den Aufbau verschiedener Produktionsstätten<br />
im In- und Ausland. Während der letzten vierzehn<br />
Jahre war Grotzke bei Murrelektronik als Geschäftsführer<br />
Operations verantwortlich für den Betrieb und die gesamte<br />
Supply-Chain der Produktionswerke.<br />
www.turck.de<br />
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KONSTRUKTION 2030<br />
INTELLIGENTE HYDRAULIK<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Welche Rolle spielt die Hydraulik bei der<br />
Bewältigung der aktuellen Herausforderungen?<br />
Die aktuelle Verknappung von Energie und Rohstoffen, aber<br />
auch von Fachkräften, trifft Unternehmen weltweit. Gleichzeitig<br />
haben der Klimaschutz und die Dekarbonisierung für die Industrie<br />
weltweit eine zunehmend hohe Priorität. Intelligente, nachhaltige<br />
und sichere Hydrauliklösungen leisten für Maschinenhersteller<br />
und Endanwender der Umformtechnik und Blechbearbeitung<br />
über den gesamten Lebenszyklus hinweg einen<br />
wichtigen Beitrag zur Bewältigung dieser Herausforderungen.<br />
Softwaretools und vorkonfigurierte Baukästen für Hydrauliksysteme<br />
vereinfachen das Engineering und beschleunigen die<br />
Inbetriebnahme. Durch die Verlagerung von vormals mechanischen<br />
Funktionen in die Software reduziert sich die Hardware-Varianz<br />
und Konzepte können schnell anwenderspezifisch<br />
angepasst werden.<br />
Wie unterstützt moderne Hydraulik<br />
Maschinenhersteller und Endanwender?<br />
Schon in der Konstruktionsphase parametrieren <strong>Konstrukteur</strong>e<br />
die digitalen Zwillinge intelligenter Hydrauliklösungen.<br />
Anschließend können sie auf dieser Basis die Inbetriebnahmezeit<br />
verkürzen, indem sie die gespeicherten Einstellungen auf<br />
die Hydraulikmodule übertragen. Software-Wizards führen die<br />
Techniker auch ohne spezifische Kenntnisse der Fluidtechnologie<br />
logisch durch die Inbetriebnahme. So kommen sie<br />
schneller zu stabilen und effizienten Reglereinstellungen.<br />
Für Endanwender stehen Verfügbarkeit und Produktivität ihrer<br />
Maschinen und Anlagen im Vordergrund. Hier punktet die<br />
Hydraulik mit ihrer hohen Robustheit und Energieeffizienz.<br />
Moderne Hydraulikaggregate sowie einbaufertige autarke<br />
Achsen setzen durch ihren drehzahlvariablen Antrieb neue<br />
Maßstäbe bei Leistung und Energieeffizienz. Sie reduzieren den<br />
Energieverbrauch der Hydraulik um bis zu 80 %. Intelligente<br />
Ziehkissenregler für den Unterkolben gewinnen Energie zurück<br />
und speisen sie verbrauchsmindernd wieder in die Maschine ein.<br />
Wie kann Hydraulik dazu beitragen,<br />
Produktionsstillstände zu reduzieren?<br />
Zur Vermeidung ungeplanter Ausfallzeiten gewinnen datenbasierte<br />
Wartungskonzepte immer mehr an Bedeutung. Vernetzte<br />
Hydraulik überwacht den Verschleiß von Komponenten,<br />
ermöglicht den Echtzeitzugriff auf aktuelle und historische<br />
Daten und analysiert sie vorausschauend. Aus den gewonnenen<br />
Daten können mittels Machine Learning frühzeitig Wartungsempfehlungen<br />
abgleitet werden, damit Endanwender die betroffenen<br />
Komponenten geplant tauschen können. Durch die<br />
Vermeidung von ungeplanten Stillstandszeiten und die verbesserte<br />
Planbarkeit der Wartung können sowohl erhebliche Kosten<br />
gespart als auch die Produktivität gesteigert werden.<br />
Bilder: Aufmacher everythingpossible – stock.adobe.com, Personenbild Bosch Rexroth<br />
www.boschrexroth.de<br />
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Geschäftsleitung Business Unit Industrial Hydraulics,<br />
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8 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
AUFTRAGSLAGE IM OSTDEUTSCHEN MASCHINENBAU<br />
<strong>Der</strong> ostdeutsche Maschinen- und Anlagenbau setzte im dritten Quartal <strong>2022</strong><br />
seinen soliden Wirtschaftskurs fort. Gut drei Viertel der Unternehmen<br />
bewerteten ihre Gesamtsituation positiv. Ausschlaggebend waren eine<br />
konstant hohe Kapazitätsauslastung von rund 88 % sowie ein gutes Auftragspolster<br />
von knapp sechs Monaten. Dennoch ist die Stimmung in der<br />
Branche angespannt. Vor allem die Energiekrise, anhaltende Lieferkettenprobleme<br />
und starke Preissteigerungen hinterlassen ihre Spuren. So erwarten<br />
mehr Betriebe als zuletzt, dass sich die Geschäfte in den kommenden<br />
drei Monaten verschlechtern. Das ergab eine Umfrage des VDMA Ost unter<br />
den 350 Mitgliedern in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. „Die drastische Erhöhung der<br />
Energiekosten spiegelt sich bereits in den Geschäftserwartungen wider,<br />
jedoch noch nicht in der Geschäftslage des dritten Quartals“, sagt Oliver Köhn, Geschäftsführer des VDMA Ost.<br />
Bild: Robert Kneschke – stock.adobe.com<br />
www.vdma.org<br />
NEUER MARKENNAME<br />
2021 hat ABB ASTI Mobile<br />
Robotics übernommen, einen<br />
Hersteller von mobilen<br />
Robotern. Jetzt bringt ABB die<br />
erste Serie von autonomen<br />
mobilen Robotern (AMRs) unter<br />
neuem Markennamen auf den<br />
Markt. Die Produkte von ASTI<br />
Mobile Robotics werden unter<br />
dem neuen Markennamen<br />
Flexley in das ABB-Portfolio<br />
integriert. <strong>Der</strong> Name soll auf<br />
die von den AMRs gebotene<br />
Flexibilität des Betriebs<br />
Driving the world<br />
Einfach komplett – einfach kompakt!<br />
hinweisen. Als erstes kommen<br />
die Modelle Flexley Tug und<br />
Flexley Mover auf den Markt.<br />
Diese ziehen Trolleys bis<br />
2.000 kg. Sie heben und<br />
transportieren Racks, Container<br />
und Paletten bis 1.500 kg.<br />
Neben der auf Laserscannern<br />
basierenden 2D-SLAM-Navigation<br />
von ASTI werden zukünftige<br />
autonome mobile Roboter<br />
von ABB auch von der VSLAM-<br />
Technologie des Schweizer<br />
Start-ups und ABB-Partnerunternehmens<br />
Sevensense<br />
Robotics profitieren: Dieses<br />
ermöglicht den mobilen<br />
Robotern die Navigation in<br />
komplexen und dynamischen<br />
Umgebungen.<br />
www.abb.com<br />
Servo-Planetengetriebemotoren PxG®CM3C.. im Kompaktanbau<br />
Mit unserem Baukastensystem kombinieren wir die modularen Einzelkomponenten Servomotor<br />
und Planetengetriebe mit zahlreichen Optionen ganz nach Ihren Wünschen und bauen eine<br />
starke Antriebseinheit für Ihre Maschine.<br />
Ihre Vorteile auf einen Blick:<br />
• platzsparend – bis zu 20 % höhere Leistungsdichte durch eine kurze Bauweise<br />
• sicher – durchgängiger Formschluss gewährleistet eine sichere Drehmomentübertragung<br />
• einfache Demontage/Montage – innovative öldichte Schnittstelle garantiert Servicesicherheit<br />
• langlebig – reduzierte Reibverluste und der Einsatz des Radial-Wellendichtrings Premium Sine Seal<br />
www.sew-eurodrive.de/pxgcm3c
AKTUELLES<br />
MARKTPLATZ RUND UM SMARTE<br />
LÖSUNGEN UND INDUSTRIE 4.0<br />
ELEKTROTECHNIK<br />
2023<br />
Die Fachmesse elektrotechnik 2023 rückt in der Neuauflage die<br />
Zukunftsthemen der Zeit in den Fokus. Industrie 4.0, erneuerbare<br />
Energien oder neue Konzepte im Schaltschrankbau sind nur einige<br />
Beispiele. Namhafte Aussteller wie Siemens, Weidmüller und ABB<br />
sowie weitere Unternehmen präsentieren neue Trends und<br />
praxisnahe Branchen-Entwicklungen, die Sie nicht verpassen sollten.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Gebäudetechnik, Industrietechnik und Energietechnik:<br />
Diese Zukunftsthemen stehen im Mittelpunkt der Fachmesse<br />
elektrotechnik 2023. Schwerpunktbereiche der<br />
Fachmesse, die vom 8. bis 10. Februar 2023 in der Messe<br />
Dortmund stattfinden wird, sind unter anderem Digitales Bauen,<br />
Smart Home, Industrie 4.0, erneuerbare Energien oder auch<br />
Schaltschrankbau. Das trifft den Puls der Zeit, denn es haben<br />
schon jetzt zahlreiche Unternehmen ihre Teilnahme zugesagt.<br />
Unter ihnen sind weltbekannte Namen und Branchengrößen wie<br />
Siemens, Hager, ABB, Trilux oder die Thermotechnik-Tochter von<br />
Bosch, aber auch einige Hidden Champions.<br />
BESTIMMENDE THEMEN<br />
Die Fachmesse elektrotechnik 2023 zeigt neueste Trends, Innovationen<br />
und branchenspezifische Entwicklungen. Bereiche wie<br />
Building Information Management (BIM), Lüftung und Klimatechnik<br />
(HLK) werden behandelt. Ein besonderer Fokus liegt auf<br />
erneuerbaren Energien. Aber auch darüber hinaus sorgt die<br />
Fachmesse mit Ausstellenden aus allen branchenrelevanten<br />
Themenbereichen für einen umfassenden Überblick über alle<br />
Trends und Zukunftsthemen der Elektrotechnik.<br />
Dafür sorgen will beispielsweise der Großkonzern Siemens,<br />
der in Dortmund unter anderem einen Schwerpunkt auf Gebäudetechnik<br />
legt. Auch der deutsche Marktführer für technische<br />
Leuchten, Trilux, trägt dazu bei und präsentiert bei der elektrotechnik<br />
2023 neue Produkte und Innovationen; wie auch Zumtobel<br />
und Ledvance, die ebenfalls im Bereich der innovativen Lichttechnik<br />
aktiv sind. Ein weiterer bekannter Name, auf den sich<br />
die Fachbesuchenden freuen können, ist Bosch Thermotechnik.<br />
<strong>Der</strong> größte europäische Anbietende für Heizungen hat bereits<br />
eine Standfläche reserviert und wird einige Neuerungen im<br />
Gepäck haben.<br />
DIGITALE TRANSFORMATION GESTALTEN<br />
Ein in der Branche bedeutsames Unternehmen und sogenannter<br />
Hidden Champion ist Weidmüller Interface. Das Unternehmen<br />
stellt elektrische Verbindungssysteme für die ganze Welt her und<br />
gehört global zu den Top 3 seiner Branche. Außerdem steht die<br />
digitale Transformation von Windenergieanlagen im Fokus. Im<br />
Bereich Messtechnik sind etliche Anbietende dabei, einer von ihnen<br />
ist beispielsweise GMCI – Gossen Metrawatt. Aber auch Planer<br />
und Entwickler sind unter den Ausstellenden, beispielsweise das<br />
Planungsbüro Delta Umwelttechnik. Es ist spezialisiert auf umwelttechnische<br />
Projekte in den Bereichen Maschinen- und<br />
Rohrleitungstechnik, Verfahrenstechnik, Elektrotechnik und<br />
Bautechnik. Diese und viele weitere Messeteilnehmende werden<br />
nach derzeitigem Planungstand in den Hallen 3, 4, 5 und 6 in der<br />
Messe Dortmund aufeinandertreffen.<br />
OHNE IMPULSGEBER KEIN FORTSCHRITT<br />
Die interessanten und vielfältigen Angebote der Ausstellenden<br />
werden um ein umfassendes Rahmenprogramm ergänzt, das alle<br />
genannten Themenbereiche abdecken wird. Auf mehreren<br />
Bühnen sind Diskussionsforen und Impulsvorträge geplant.<br />
Workshops und Infoveranstaltungen runden das Programm ab.<br />
Und wer nicht bis zur Messe warten will, sollte schon jetzt in die<br />
digitale Expertenreihe „Impulsgeber“ reinschauen. Im monatlichen<br />
Rhythmus geben Fachkundige seit April 2021 hier spannende<br />
Einblicke in die derzeitigen Entwicklungen, Technologien<br />
und Lösungen der Elektrobranche.<br />
Bilder: Messe Dortmund/Silvia Kriens<br />
www.westfalenhallen.de<br />
10 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
ANTRIEBSTECHNIK IM FOKUS DER TCO-BETRACHTUNG<br />
Bei Investitionen in Antriebstechnik ist es wichtig, auch<br />
nachgelagerte Kosten im Blick zu behalten. Wie sich die Total<br />
Cost of Ownership (TCO) einer Anlage senken lassen, zeigt ein<br />
Whitepaper von Nord Drivesystems. Die beiden größten Hebel<br />
zur TCO-Reduzierung bieten demnach der Energieverbrauch und<br />
die Anzahl der eingesetzten Antriebsvarianten. Eine zentrale Rolle<br />
spielen weiterhin die kontinuierliche Zustandsüberwachung<br />
und vorausschauende Wartung. In diesem Kontext verfolgt Nord<br />
einen ganzheitlichen Ansatz, der die gesamte Bandbreite an<br />
Verbesserungsstrategien nutzt – angefangen vom modularen<br />
Produktbaukasten über den Einsatz leistungsstarker, langlebiger<br />
und wirtschaftlicher Technologien bis hin zu individuellen TCO-Berechnungen, Service- und Wartungskonzepten. Als Antriebslösungen<br />
zur Senkung der Lebenszykluskosten werden unter anderem der patentierte Getriebemotor DuoDrive, der IE5+-Synchronmotor,<br />
die Frequenzumrichter Nordac ON/ON+ oder auch das LogiDrive-Konzept benannt.<br />
www.nord.com<br />
PILZ UND PINTSCH<br />
GEHEN ENTWICKLUNGS-<br />
PARTNERSCHAFT EIN<br />
Das Automatisierungsunternehmen<br />
Pilz und der Experte<br />
für eine sichere Schieneninfrastruktur<br />
Pintsch gehen<br />
eine langfristig angelegte<br />
Entwicklungspartnerschaft<br />
ein. Gemeinsam entwickeln<br />
die Unternehmen künftig<br />
Lösungen für die Digitalisierung<br />
der Eisenbahninfrastruktur.<br />
Aus der Kombination von<br />
Japanese origin & quality – trusted worldwide since 1921<br />
Bearings<br />
for precision<br />
industrieerprobten Steuerungslösungen<br />
von Pilz und<br />
dem sicherheitstechnischen<br />
Bahn-Know-how von Pintsch<br />
werden neue, innovative<br />
Lösungen entstehen. Pilz und<br />
Pintsch wollen damit eine<br />
Antwort auf die Herausforderungen<br />
bei der Modernisierung<br />
der Eisenbahninfrastruktur<br />
in Deutschland und<br />
Europa geben. Susanne<br />
Kunschert, geschäftsführende<br />
Gesellschafterin der Pilz<br />
GmbH & Co. KG, und Tilo<br />
Brandis (links), Geschäftsführer<br />
der Pintsch GmbH,<br />
besiegelten die Entwicklungspartnerschaft<br />
im Rahmen der<br />
InnoTrans in Berlin am<br />
21. September <strong>2022</strong>.<br />
www.pilz.com<br />
to<br />
rebranding<br />
• Koyo<br />
JTEKT<br />
JTEKT<br />
Koyo<br />
•<br />
rebranding to<br />
Our legacy:<br />
to<br />
Our Future:<br />
rebranding<br />
JTEKT • Koyo<br />
Official Date:<br />
April 1, <strong>2022</strong><br />
JTEKT<br />
• Koyo<br />
rebranding<br />
to<br />
Get to know our bearings at www.koyo.eu
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
ZUG UM ZUG GEGEN VIBRATIONEN<br />
Autonomes Fahren – was für den Straßenverkehr noch perfektioniert wird,<br />
ist beim Materialtransport vom Lager zur Montage schon Alltag. Dort sind<br />
herstellerunabhängige Spezialkits zur Umrüstung von handelsüblichen<br />
Elektroschleppern zu fahrerlosen Transportsystemen eine Innovation, wie<br />
sie die Schiller Automatisierungstechnik GmbH anbietet. Die Elektronik<br />
schützen die <strong>Konstrukteur</strong>e mithilfe von Gummi-Metall-Isolatoren von ACE.<br />
Ein Lastzug, der zu 99,986 Prozent verfügbar ist, selbstständig<br />
fährt und die schnellste Strecke wählt, das ist für den<br />
Fernlastverkehr noch Zukunftsmusik. Für die autonomen<br />
Transportfahrzeuge der Schiller Automatisierungstechnik<br />
ist es Realität. Das Unternehmen hat jüngst im Auftrag eines<br />
großen bayerischen Automobilherstellers ein Projekt mit 22 autonomen<br />
Routenzügen erfolgreich abgeschlossen. Die Flotte<br />
transportiert je Arbeitstag über 500 t Material vom Lager zur<br />
Montage und legt dabei täglich eine Strecke von mehr als 300 km<br />
zurück. Während des Tests über zehn Schichten wurden über<br />
1.550 km bei höchster Verfügbarkeit autonom absolviert.<br />
ZU AUTONOM FAHRENDEN<br />
SYSTEMEN UMRÜSTEN<br />
1985 von Ewald Schiller gegründet, hat die Schiller Automatisierungstechnik<br />
GmbH heute mehr als 240 Beschäftigte in Deutsch-<br />
Robert Timmerberg M. A., plus2 GmbH, Düsseldorf<br />
land und dem chinesischen Shenyang. Elektrik, Mechanik und IT<br />
für die Bereiche Automatisierung, Logistik, Reinraum und Elektroplanung<br />
gehören zu den Kernkompetenzen. Die Grundlage für<br />
die Entwicklung von Lösungen für autonome Routenzüge schaffte<br />
Schiller im Jahr 2018. „Es war uns schnell klar, dass für unsere<br />
fahrerlosen Transportsysteme die Sicherheitstechnik ein zentrales<br />
Thema sein wird, weil man bei Routenzügen, so wie beim Betrieb<br />
mit Anhängern im Allgemeinen, die Spuruntreue der Anhänger<br />
als eine wichtige Aufgabenstellung zu lösen hat“, erläutert Peter<br />
Stoiber, Bereichsleiter Mobile Robotics bei Schiller, eine der Herausforderungen<br />
während der Entwicklungsarbeit. Auch um die<br />
strengen Vorschriften der Maschinenrichtlinien einzuhalten,<br />
mussten der Ingenieur und sein Team die Fehlerwahrscheinlichkeit<br />
aller Bauteile durchrechnen und für höchste Verfügbarkeit<br />
sorgen. Die Entwicklungsarbeiten führten zur Perfektionierung<br />
eines Indoor-GPS, mit dessen Hilfe der Routenzug stets erkennt,<br />
wo er sich befindet. Dadurch sind auf dem Transportweg keine<br />
baulichen Veränderungen zur Orientierung nötig. Jeder Routenzug<br />
von Schiller lässt sich zudem leicht veränderten Situationen<br />
im Fertigungsprozess anpassen und ist auch an anderen Standorten<br />
einsetzbar. <strong>Der</strong> größte Vorteil der Lösung: handelsübliche Elektroschlepper<br />
können mit der Schiller-Technologie zu autonom<br />
fahrenden Systemen umgerüstet werden.<br />
<strong>12</strong> DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
01 Weiterentwickelt: der autonome<br />
Routenzug als Outdoor-Lösung<br />
02 Diese Gummi-Metall-Isolatoren sorgen<br />
mit einer Eigenfrequenz von 16 bis 46 Hz<br />
für effektive Schwingungsisolation<br />
AUSFALLSICHERHEIT DER ELEKTRONIK<br />
Auch wenn die Routenzüge prinzipiell noch nach der Ausstattung<br />
mit den Umrüstkits per Fahrer zu bedienen sind, zeigt der<br />
Autopilot Tag für Tag im Alltag seine Stärken. Ist der Routenzug<br />
beispielsweise in der Nähe der nächsten Arbeitsstation angekommen,<br />
meldet eine Smartwatch am Handgelenk des zuständigen<br />
Mitarbeiters per Vibrationsalarm den Status. Dieser kann die<br />
Waggons dann be- oder entladen und das Signal „alle Aktionen<br />
erledigt, Zug weiterschicken“ geben. Auf diese Weise wird die<br />
Route ohne Zeitverzug fortgesetzt. Unnötige Wegezeiten des<br />
Personals entfallen. So smart der Schiller-Routenzug auch ist,<br />
eins kann er noch nicht, fliegen. Und das war im Entwicklungsprozess<br />
eines der letzten Probleme, denen sich Peter Stoiber als<br />
Bereichsleiter Mobile Robotics mit seinem Team zu stellen hatte.<br />
Schließlich muss der Zug auf den vielen unterschiedlichen Wegen<br />
durch das Automobilwerk auch mal auf unebenen Strecken<br />
fahren oder Gebäudegänge überqueren. Dies sind potenzielle<br />
Gefahrenstellen, die die Ausfallsicherheit der Elektronik gefährden.<br />
Deshalb galt es zu vermeiden, dass der Schaltschrank<br />
in Schwingungen versetzt wird. Dafür sollte der Routenzug an<br />
den entscheidenden Stellen mit Schwingungsdämpfern ausgerüstet<br />
werden.<br />
LÖSUNG: GUMMI-METALL-ISOLATOREN<br />
Wie bei allen elektronischen und mechanischen Bestandteilen<br />
des Systems wurden die potenziellen Lösungen hierfür seitens<br />
Schiller analysiert und getestet. Als idealen Lösungspartner ermittelte<br />
die Konstruktionsabteilung ACE Stoßdämpfer. „ACE<br />
überzeugte uns zuerst durch die große Auswahl an in Frage<br />
kommenden Komponenten und weil wir auf der ACE-Homepage<br />
die Schwingungsdämpfer konfigurieren und berechnen<br />
konnten“, blickt Peter Stoiber zurück. „<strong>Der</strong> Vertrieb von ACE<br />
reagierte dann sehr schnell auf unsere Anfrage und überzeugte<br />
mit einer Bemusterung. Das schaffte zusätzliches Vertrauen in<br />
Qualität und Langlebigkeit der vorgeschlagenen Lösungen.“<br />
Basierend auf den Eckdaten der Maximalgeschwindigkeit von<br />
10 km/h und des Schaltschrankgewichts von 50 kg, wurden vier<br />
Gummi-Metall-Isolatoren vom Typ AAM-52205 ermittelt. Diese<br />
Familie der wartungsfreien und einbaufertigen Schwingungsdämpfer<br />
ist dafür geschaffen, um Belastungen zwischen 0,5 kg<br />
und 22,7 kg aufzunehmen. Damit helfen die kleinen stoß- und<br />
schwingungsisolierenden Verbindungselemente effektiv beim<br />
Schutz leichterer Komponenten. Sie isolieren in allen Richtungen<br />
und sind in jeder gewünschten Raumachse montier- und für<br />
Belastungen in Schub-, Druck- und Zugrichtung einsetzbar.<br />
Standardmäßig aus verzinktem Metall und mit Gummibauteilen<br />
aus Neopren gefertigt, lassen sie sich für Sonderanwendungen<br />
gegen schwere Stöße auch mit hoch dämpfendem Silikon<br />
bestellen.<br />
Auch wenn sie in dem hier geschilderten Einsatzfall in ihrer<br />
Standardausführung erstmals an fahrerlosen Transportsystemen<br />
der Logistikbranche zum Einsatz kommen, so ist die Fahrzeugtechnik<br />
für diese Maschinenelemente schon seit langem ein bekanntes<br />
Terrain. Kunden von ACE setzen sie weltweit zum Schutz<br />
vor Stößen und Vibrationen in leichteren elektronischen Anlagen<br />
und Komponenten ein, dies auch in Geländefahrzeugen und<br />
Lastkraftwagen, die aber bis dato immer von Menschenhand<br />
gelenkt wurden.<br />
Bilder: Aufmacher + 01 Schiller Automatisierungstechnik,<br />
02 ACE Stoßdämpfer<br />
www.ace-ace.de<br />
01<br />
02<br />
bewegen spannen<br />
heben<br />
toss-gmbh.de<br />
PNEUMATIC-BAUSTEIN<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 13
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
LINEARFÜHRUNGEN<br />
IN DER ROBOTIK<br />
Um die Produktivität im Betrieb zu steigern, setzen viele Industrieunternehmen<br />
zunehmend auf den Einsatz von Robotern. Linearführungen nehmen bei der<br />
Konstruktion dieser „technischen Wunderwerke“ eine Schlüsselrolle ein.<br />
Ein breites Spektrum an Linearführungen und Zubehör ist essenziell, um die<br />
individuellen Anforderungen der jeweiligen Anwendung zu erfüllen.<br />
Emily Kipp, Leitung Marketing norelem<br />
Normelemente GmbH & Co. KG, Markgröningen<br />
14 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
Roboter werden mehr und mehr als Lösung für viele Herausforderungen in der Fertigungs-<br />
und Maschinenbauindustrie angesehen und spielen eine wichtige Rolle in<br />
der laufenden vierten industriellen Revolution. Demzufolge ermöglichen Roboter<br />
nicht nur eine höhere Produktivität, sondern wirken auch dem Fachkräftemangel<br />
entgegen. Die zunehmende Automatisierung unterstützt sogar die Bekämpfung der<br />
Pandemie, da mehr und mehr Arbeitnehmer auf Fernarbeit umsteigen können.<br />
In der Vergangenheit wurden Roboter allgemein als eher kostenintensive Investitionsgüter<br />
mit einem langsamen ROI (Return of Investment) angesehen. Aktuell wird erwartet,<br />
dass sich das Wachstum von den großen, teuren, hin zu kleineren, kollaborativen Robotern<br />
verlagert – die auch als Cobots bezeichnet werden. Die Anschaffung solcher Cobots amortisiert<br />
sich in viel kürzerer Zeit, da die Kosten für Sensorik und Komponenten geringer<br />
ausfallen und sie immer öfter eingesetzt werden.<br />
DIE AUSWAHL DER PASSENDEN LINEARFÜHRUNGEN<br />
„Vorteile und Nutzen von Robotern sind einfach erklärt“, so Martin Ahner, Leiter der Norelem<br />
Academy. „Sie übernehmen bestimmte Aufgaben und helfen dabei, wiederkehrende,<br />
monotone Arbeiten zu erleichtern. Angefangen bei der einfachen Unterstützung von Hebewerkzeugen<br />
bis hin zu komplexen Automatisierungsaufgaben – wie dem Zusammenschweißen<br />
von Teilen in der Automobilindustrie.“ Damit die Roboter tagtäglich zuverlässig<br />
arbeiten und das möglichst schnell und präzise, setzen viele Hersteller auf Linearführungssysteme.<br />
Die Auswahl passender Linearführungen richtet sich jedoch nicht nur nach den<br />
Kosten, sondern vor allem nach der Art und den Anforderungen der jeweiligen Anwendung.<br />
Daher müssen auch Faktoren wie der Aufbau der Maschine, der verfügbare Einbauraum, die<br />
Betriebsumgebung, Belastung, Geschwindigkeit und der Hub sowie die geforderte Lebensdauer<br />
der Komponenten berücksichtigt werden.<br />
Norelem verfügt über ein breites Produktspektrum an Komponenten für die Lineartechnik:<br />
zum Beispiel Profilschienenführungen, Kunststoff-Gleitführungen, Schlittenführungen<br />
und vieles mehr. Diese entsprechen keiner DIN-Norm. Das heißt, es handelt sich nicht um<br />
Normteile, aber standardisierte Bauteile, bei denen die Abmessungen an die jeweiligen angrenzenden<br />
Bauteile angepasst werden können.<br />
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Die Genauigkeitsklasse der Linearführungen spielt eine wichtige Rolle für das Laufverhalten<br />
des Lagers und damit für die Präzision. Unabhängig von der Baugröße, der Vorspannung<br />
oder der Montagekonfiguration bestimmt letztlich die Parallelität zwischen den Bezugskanten<br />
der Schiene und des Blocks die Verfahrgenauigkeit des Führungssystems. Die Parallelitätstoleranz<br />
gibt an, wie sich der Lagerblock bei der Bewegung entlang der Schiene<br />
positioniert. Werden nicht die richtigen Linearführungen gewählt, kann der Lagerblock<br />
bei seiner Bewegung entlang der Schiene entweder nach oben, nach unten oder zur Seite<br />
ausweichen. So etwas darf in der Robotik, wo es vor allem auf Präzision ankommt, nicht<br />
passieren. <strong>Der</strong> Hersteller bietet deshalb eine breite Palette an Linearführungen in verschiedenen<br />
Genauigkeitsklassen, die für verschiedene Anwendungen geeignet sind.<br />
Ebenfalls erhältlich sind kompakte Linearkugellager mit oder ohne selbstausrichtender<br />
Funktion. Die regulären Stahlausführungen von Norelem sind in einem Kunststoffgehäuse<br />
untergebracht, während die selbstausrichtenden Modelle aus einem Kunststoffgehäuse mit<br />
Läuferplatten bestehen. So können Fluchtungsfehler korrigiert werden, um Toleranzen<br />
auszugleichen und ein Verkanten zu verhindern.<br />
GEHÄUSEEINHEITEN MIT SCHMIERBOHRUNG<br />
FÜR ROBUSTE ROBOTER<br />
Neben dem Einbau und der Präzision sollte vor allem auch die Lebensdauer, Wartung<br />
und Instandhaltung von Linearführungen berücksichtigt werden. Die Komponenten<br />
müssen den jeweiligen Umgebungsbedingungen standhalten, um eine lange Lebensdauer<br />
sowie einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten und so die Ausfallzeiten des<br />
Roboters zu minimieren.<br />
Für den sicheren Einsatz in unterschiedlichen Umgebungen sollten daher bestimmte<br />
Vorkehrungen getroffen werden. Aufgrund der zirkulierenden Wälzkörper sollten sich die<br />
Linearführungen in einer möglichst sauberen Umgebung befinden. Denn wenn Schmutz<br />
auf die Schienen gelangt, können die Wälzkörper ihre Schmierung verlieren und so die<br />
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Anwendungen mit Geschwindigkeiten<br />
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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
01<br />
01 Das breite Produktspektrum umfasst Komponenten<br />
für Linearführungssysteme, von Lineargehäuseeinheiten<br />
über Linearkugellager bis hin zu Präzisionswellen<br />
02 Die Linearkugellager oder Kugelbuchsen bestehen<br />
aus einem Stahl- oder Kunststoffgehäuse mit Laufbahnsegmenten<br />
aus gehärtetem Stahl<br />
03 Weil die Profilführungssysteme gängigen Marktstandards<br />
entsprechen, ersetzen sie problemlos vergleichbare<br />
Linearführungseinheiten anderer Anbieter<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
02<br />
03<br />
Verfahrgeschwindigkeit, Genauigkeit und in der Folge auch den<br />
gesamten Betrieb des Roboters beeinträchtigen.<br />
Eine saubere Umgebung kann allerdings nicht immer sichergestellt<br />
werden, deshalb können Linearführungen auch mit besseren<br />
Schmieroptionen ausgestattet werden, um die Lebensdauer der<br />
Komponenten in einem schmutzigeren Umfeld zu erhöhen. Die<br />
Linearführungen können zum Beispiel mit Lineargehäusen, wie sie<br />
Norelem im Programm hat, geschützt werden, um zu verhindern,<br />
dass Schmutz und Staub in die Lager gelangen. Um die Wartung<br />
und Instandhaltung zu erleichtern, haben die Gehäuseeinheiten<br />
eine Schmierbohrung, um die Lager bei Bedarf nachzuschmieren.<br />
Da der Einsatz von Robotern hohe Investitionen erfordert,<br />
ist eine effektive Umhausung wichtig, um sie vor Schäden oder<br />
Verschmutzungen zu schützen, die ihre Leistung beeinträchtigen<br />
könnten. Aluminiumprofile stellen eine einfache, aber effektive<br />
Lösung dar, um eine Barriere um den Roboter herumzubauen.<br />
Neben solchen Aluminiumprofilen bietet das Unternehmen auch<br />
ein komplettes Sortiment an weiteren Montagekomponenten wie<br />
Abdeckungen, Griffe und Scharniere an, um passende Einhausungen<br />
zu konstruieren.<br />
AUSFALLZEITEN MINIMIEREN DANK<br />
INTELLIGENTER KOMPONENTEN<br />
„Wie bereits erwähnt, geht es darum, Stillstandzeiten zu vermeiden,<br />
um sicherzustellen, dass die Roboter effizient arbeiten und den<br />
erforderlichen Ertrag erwirtschaften“, erzählt Ahner. „Dies gilt<br />
umso mehr, wenn Roboter Teil einer Produktionslinie sind und<br />
durch einen Ausfall gegebenenfalls den Betrieb der Anlage unterbrechen.“<br />
Neben dem Schutz des Roboters und der Linearführungen<br />
durch effektive Gehäusekomponenten können auch<br />
vorausschauende Wartungsintervalle und Zustandsüberwachung<br />
dabei helfen, Stillstandszeiten zu verkürzen. Deshalb entwickelt<br />
der Hersteller Standardkomponenten, die einen vorzeitigen Verschleiß<br />
anzeigen – zum Beispiel bei Klemmkomponenten.<br />
Zudem rät Norelem, Komponenten zu verwenden, die jederzeit<br />
verfügbar und leicht zugänglich sind. Bei maßgeschneiderten<br />
Komponenten können Reparaturen oder ein Austausch zu kostspielig<br />
und zeitaufwendig sein, vor allem, wenn diese Maßnahmen<br />
von Fachpersonal durchgeführt oder spezielle Teile bestellt beziehungsweise<br />
neu angefertigt werden müssen. Standardkomponenten<br />
sind in der Regel immer verfügbar und zügig lieferbar, sodass<br />
durch ihren Einsatz Ausfallzeiten minimiert werden können.<br />
DER WEG IN EINE ROBOTER-<br />
GESTÜTZTE ZUKUNFT<br />
„Roboter sind zweifellos die Technologie der Zukunft für Konstruktion<br />
und Fertigung“, so Ahner abschließend. „Um Einstiegshürden<br />
insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen zu<br />
senken, müssen Hersteller die Anschaffungskosten im Rahmen<br />
halten sowie eine einfache Inbetriebnahme und Wartung der Anlage<br />
gewährleisten.“ Mit Standardkomponenten wie den Linearführungen<br />
und Zubehör wie den Gehäuseteilen von Norelem ist<br />
das keine Zukunftsmusik mehr. Die Experten aus dem Maschinenund<br />
Anlagenbau unterstützen Robotikprojekte aller Art und<br />
helfen gerne weiter, um individuellen Applikationsanforderungen<br />
gerecht zu werden.<br />
Bilder: Norelem<br />
www.norelem.de<br />
16 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
Hoher Schutz<br />
gegen Korrosion und<br />
Temperaturbeständigkeit bis<br />
80 °C – die Gewindesperrbolzen<br />
mit Axiallager gibt es aus<br />
Vergütungsstahl (links)<br />
und aus rostfreiem<br />
Stahl (rechts)<br />
WENN ES MEHR SPANNKRAFT BRAUCHT<br />
Gewindesperrbolzen erleichtern die Montage von Bauteilen und sparen<br />
dadurch Zeit und Kosten. Dank des Funktionsprinzips müssen Schrauben<br />
nicht umständlich hinein- bzw. hinausgedreht werden, sondern die<br />
Verbindungen lassen sich schnell und einfach lösen und wieder<br />
zusammenfügen. Für alle Anwendungen, bei denen eine höhere Spannkraft<br />
gebraucht wird, eignen sich Gewindesperrbolzen mit Axiallager.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Die Gewindesperrbolzen – ob mit oder ohne Axiallager –<br />
funktionieren ganz ähnlich wie die Kugelsperrbolzen<br />
der Erwin Halder KG. <strong>Der</strong> Hauptunterschied liegt am<br />
unteren Ende des Bolzens: Dort befinden sich – statt der<br />
Kugeln – selbstarretierende Gewindesegmente, die auf die jeweiligen<br />
Gewindegrößen angepasst sind. Zum Entriegeln der Segmente<br />
muss der Anwender nur den orangefarbenen Aluminium-<br />
Druckknopf am Kopfende der Bolzen drücken. Dann wird der<br />
Bolzen einfach in die vorhandene Gewindebohrung gesteckt.<br />
Beim Loslassen des Druckknopfes rasten die Gewindesegmente<br />
in das Gewinde des Bauteils ein. „Noch ein kleiner Unterschied:<br />
Für einen sicheren und festen Sitz in der Bohrung braucht der<br />
Gewindesperrbolzen zum Schluss eine halbe Umdrehung. Zum<br />
Lösen dann einfach wieder ein wenig aufdrehen und den Druckknopf<br />
betätigen“, ergänzt Kilian Schneck, Abteilung Entwicklung<br />
bei der Erwin Halder KG.<br />
HÖHERE SPANNKRAFT DANK<br />
GERINGERER FLÄCHENREIBUNG<br />
Mit diesem Funktionsprinzip sind die Gewindesperrbolzen ideal<br />
für Schraubverbindungen, die häufig gelöst und zusammengefügt<br />
werden müssen, zum Beispiel bei der Montage von Bauteilen oder<br />
dem Wechsel von Verschleißteilen. „Beim Verspannen zweier<br />
Komponenten werden aber auch oft höhere Spannkräfte gefordert,<br />
als es unsere Standardvarianten leisten können. Deswegen<br />
Oliver Vogel, Leiter Marketing Erwin Halder KG, Achstetten-Bronnen<br />
haben wir die Gewindesperrbolzen mit Axiallager entwickelt“, so<br />
Schneck. Die höhere Spannkraft wird möglich durch die geringere<br />
Flächenreibung. Denn bei der neuen Variante gibt es nur punktuelle<br />
Belastungen und Reibungen zwischen den Lagerkugeln und<br />
den anliegenden Lagerschalen. So wird die Flächenreibung reduziert.<br />
Ohne das Axiallager entsteht die Reibung auf der gesamten<br />
Auflagefläche, die sich beim Anziehen mit dreht. Schneck: „Und<br />
die Gewindesperrbolzen bringen einen weiteren Vorteil mit: Sie<br />
schonen das Bauteil dank der feststehenden Anlagefläche.“<br />
Wie schon bei der Standardvariante ist am ergonomischen<br />
Griff der Gewindesperrbolzen eine Nut angebracht. Dort kann<br />
der Anwender ein Halteseil beziehungsweise einen Clip für ein<br />
Halteseil befestigen, sodass das Verbindungselement nach dem<br />
Lösen nicht verloren geht, sondern immer am richtigen Ort ist.<br />
IN VIELEN AUSFÜHRUNGEN VERFÜGBAR<br />
Es gibt die Gewindesperrbolzen mit Axiallager aus Vergütungsstahl<br />
(HSX 130) und aus rostfreiem Stahl (1.4542). Beide bieten<br />
hohen Schutz gegen Korrosion und Temperaturbeständigkeit<br />
bis 80 °C. Zudem sind die Gewindesperrbolzen aus rostfreiem<br />
Stahl witterungsbeständig und für den Außeneinsatz geeignet.<br />
Ab Lager liefert Halder die Verbindungselemente in den Gewindegrößen<br />
M10 und M<strong>12</strong> mit unterschiedlichen Längen in drei<br />
Abstufungen. In Kürze sollen auch die Gewindegrößen M8 und<br />
M16 folgen.<br />
Bilder: Aufmacher drubig-photo – stock.adobe.com, Einklinker Halder<br />
www.halder.com<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 17
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
MEHR SICHERHEIT<br />
IN DER WELLE<br />
Neue Zahnkränze aus temperaturfesteren<br />
Werkstoffen für drehelastische Klauenkupplungen<br />
ermöglichen es <strong>Konstrukteur</strong>en,<br />
den Ausgleich von Radial-, Axial- und<br />
Winkelverlagerungen in Antriebswellen<br />
noch sicherer zu gestalten. Welche Vorteile<br />
die Verwendung der High-Temperature-<br />
Zahnkränze darüber hinaus mit sich<br />
bringt, lesen Sie hier.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Viele Maschinen- und Anlagenbauer setzen die drehelastischen<br />
Klauenkupplungen der Baureihe REK…DCO von<br />
Ringspann ein, wenn es um den schwingungsdämpfenden<br />
Ausgleich dynamischer Radial-, Axial- und Winkelversätze<br />
in Antriebssträngen geht. Diese wartungsfreien und ausfallsicheren<br />
Wellenkupplungen weisen laut Hersteller eine progressive<br />
Drehfeder-Charakteristik auf und zeichnen sich unter anderem<br />
durch ihr kompaktes Design und ihre guten Laufeigenschaften<br />
aus. Insbesondere die schwingungsdämpfende Übertragung von<br />
Dreh momenten in den Antriebswellen von Kranfahrwerken,<br />
Werkzeugmaschinen, Förderbändern, Pumpen und Ventilatoren<br />
gehört zu ihrem Anwendungsgebiet.<br />
Um den <strong>Konstrukteur</strong>en und Entwicklern in diesen Branchen<br />
ab sofort noch mehr Spielraum für die Realisierung sicherer,<br />
hochbelastbarer und leistungsfähiger Wellenverbindungen zu<br />
geben, liefert Ringspann seine REK-Klauenkupplungen nun mit<br />
neuen Zahnkränzen aus Elastomer-Werkstoffen mit erhöhter<br />
Temperaturbeständigkeit. Das heißt konkret: Die Klauenkupplungen<br />
der Serie REK…DCO lassen sich jetzt in allen zehn Baugrößen<br />
mit drei verschiedenen Zahnkränzen mit den Härten 92 Shore-A,<br />
98 Shore-A und 65 Shore-D bestücken, die Einsatztemperaturen<br />
von bis zu <strong>12</strong>0 °C zulassen. Was das für den praktischen Einsatz<br />
der Kupplungen bedeutet, erklärt Ringspann-Produktmanager<br />
Martin Schneweis: „Unsere neuen Zahnkranz-Werkstoffe eignen<br />
sich für Betriebstemperaturen von bis zu +<strong>12</strong>0 °C und bieten eine<br />
bis zu 13 Prozent höhere Festigkeit als die bisher verwendeten<br />
Kunststoffe. Dadurch erhöhen sich im mittleren Temperaturbereich<br />
von 30 bis 80 °C die Nennmomente der Klauen kupplung<br />
gegenüber den bisherigen Ausführungen erheblich. Auch bei<br />
Raumtemperatur lassen die neuen Werkstoffe dank ihrer höheren<br />
Härte höhere Drehmomente zu als ihre Vorläufer.“<br />
HÖHERES SICHERHEITSLEVEL ERREICHBAR<br />
Durch die Ausstattung der REK-Klauenkupplungen mit den<br />
neuen Zahnkranz-Werkstoffen versetzt Ringspann die <strong>Konstrukteur</strong>e<br />
der Anlagen- und Maschinenbauer in die Lage, ihre<br />
Antriebsstränge auf ein höheres Sicherheitslevel zu heben. Das<br />
gleiche gilt im Übrigen auch für jene Kunden, die in ihren Anwendungen<br />
die Smart Solution REK…DCS – eine einbaufertig<br />
montierte Kombilösung aus REK-Kupplung und Bremsscheibe –<br />
einsetzen. Dass sich die Baugröße der Kupplungen gegenüber<br />
den Vorläufern bei alledem nicht ändert, vereinfacht zudem<br />
den Austausch älterer Ausführungen. „Aus Gründen der Kundenorientierung<br />
und der Servicequalität werden wir aber die bisher<br />
angebotenen Zahnkranz-Werkstoffe weiterhin projekt- und<br />
kundenbezogen in Mindestmengen bereitstellen“, betont<br />
Schneweis. Optisch unterscheidbar bleiben die neuen Zahnkränze<br />
durch ihre Farbgebung: Die Variante TU 92 Shore-A ist<br />
schwarz, die Variante TU 98 Shore-A ist blau und die Variante<br />
TU 65 Shore-D ist weiß. Die älteren Versionen sind rot und gelb.<br />
MEHR MÖGLICHKEITEN ZUR<br />
ANWENDUNGSSPEZIFISCHEN ANPASSUNG<br />
Die Einführung der neuen, temperaturbeständigeren Zahnkranz-<br />
Werkstoffe für die Klauenkupplungen der Serie REK…DCO und<br />
die Smart Solution REK…DCS ist eine von zahlreichen Detailinnovationen,<br />
die Ringspann in diesem Bereich der drehelastischen<br />
Wellenverbindungen in jüngster Zeit realisiert hat. Über<br />
das ohnehin bestehende Angebot hinaus erweitert sie die Möglichkeiten<br />
der anwendungsspezifischen Anpassung dieser Kupp-<br />
18 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
Unsere neuen Zahnkranz-Werkstoffe eignen sich für Betriebstemperaturen<br />
von bis zu +<strong>12</strong>0 °C und bieten eine bis zu 13 Prozent höhere Festigkeit als die<br />
bisher verwendeten Kunststoffe. Dadurch erhöhen sich die Nennmomente<br />
der Klauenkupplung gegenüber den bisherigen Ausführungen erheblich.<br />
MARTIN SCHNEWEIS, Produktmanager bei Ringspann<br />
01 Die Klauenkupplungen lassen sich jetzt mit drei verschiedenen<br />
Zahnkränzen mit höheren Shore-Härten bestücken – optisch<br />
unterscheidbar durch ihre Farbgebung<br />
02 Die Zahnkranz-Werkstoffe der Klauenkupplungen versetzen<br />
<strong>Konstrukteur</strong>e im Anlagen- und Maschinenbau in die Lage,<br />
ihre Antriebsstränge auf ein höheres Sicherheitslevel zu heben<br />
01<br />
03 Das Produktsortiment im Bereich der Wellenkupplungen<br />
bietet vielzählige Lösungen für die Umsetzung starrer, drehstarrer<br />
oder drehelastischer Verbindungen zwischen Wellen, Getrieben,<br />
Motoren und Maschinen<br />
02<br />
lungsart erneut um ein Vielfaches. „So kann der Anwender hier<br />
nicht mehr nur aus zehn Baugrößen mit verschiedenen Bohrungsdurchmessern<br />
sowie an- und abtriebsseitigen Naben aus<br />
Stahl, Grauguss oder Aluminium wählen, sondern auch aus drei<br />
Elastomer-Zahnkränzen unterschiedlicher Härte“, sagt Schneweis.<br />
Das aktuelle Gesamtprogramm von Ringspann im Bereich der<br />
Wellenkupplungen erstreckt sich über 23 Baureihen, die nahezu<br />
alle derzeit im Maschinen- und Anlagenbau benötigten Typen<br />
repräsentieren. <strong>Konstrukteur</strong>en, Produktentwicklern und Ingenieuren<br />
bietet sich damit eine Fülle von Qualitätslösungen für<br />
die Umsetzung starrer, drehstarrer oder drehelastischer Verbindungen<br />
zwischen Wellen, Getrieben, Motoren und Maschinen.<br />
Ein Großteil des Portfolios steht inzwischen im Webshop des<br />
Unternehmens zur Auswahl, wo auch Kataloge, Datenblätter,<br />
Betriebsanleitungen und die 3D-CAD-Daten zum Download<br />
angeboten werden.<br />
Bilder: Aufmacher nikkytok – stock.adobe.com; sonstige Ringspann<br />
www.ringspann.de<br />
03
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
FOKUS AUF NACHHALTIGEN KUNSTSTOFFEINSATZ<br />
Nachhaltige Produktgestaltung findet bei der Pöppelmann Gruppe, Kunststoffspezialist aus<br />
Lohne, in allen Divisionen nach dem Eco-Design-Konzept statt. Es berücksichtigt die Integration<br />
von Umweltaspekten bei der Gestaltung eines Artikels über dessen gesamten Lebenszyklus<br />
hinweg. Damit sollen alle Möglichkeiten der Materialeinsparung und des Einsatzes recycelbarer<br />
Werkstoffe ausgeschöpft werden. Wo immer möglich und sinnvoll, strebt Pöppelmann geschlossene<br />
Wertstoffkreisläufe an. Die Division K-Tech entwickelt hochkomplexe technische Kunststoffbauteile,<br />
zum Beispiel für die Automobilindustrie. Mit dem Einsatz eines Post-Consumer-<br />
Rezyklats (PCR) zur Herstellung von Haltern für Soundgeneratoren eines renommierten Fahrzeugherstellers<br />
ist ihr ein echter Durchbruch gelungen: Das Kunststoffgranulat des technischen<br />
Bauteils wird zu 100 Prozent aus Material von gebrauchten Kunststoffverpackungen der<br />
haushaltsnahen Wertstoffsammlungen gewonnen. Pöppelmann K-Tech belegt damit, dass<br />
sich echte Kreislaufwirtschaft auch in streng regulierten Branchen wie der Automobilindustrie<br />
realisieren lässt. Post-Industrial-Rezyklat (PIR) aus eigener Herstellung, für das die Pöppelmann<br />
Gruppe Kunststoffabfälle aus der eigenen Produktion aufbereitet und mit entsprechenden Additiven compoundiert, kommt bei<br />
Pöppelmann K-Tech ebenfalls zum Einsatz.<br />
www.poeppelmann.com<br />
DICHTUNGEN ALS WICHTIGER<br />
BESTANDTEIL IN WÄLZLAGERN<br />
Dichtungen für<br />
Wälzlager<br />
verhindern das<br />
Eindringen von<br />
Verunreinigungen<br />
und halten den<br />
Schmierstoff<br />
gegen mögliche<br />
Verdrängung<br />
zuverlässig im<br />
Lager. Sie nehmen<br />
großen Einfluss auf die Lebensdauer von Wälzlagern. Es gibt<br />
sie in vielzähligen Ausführungen, Materialien und Einbauversionen.<br />
Die am weitesten verbreiteten Ausführungen sind die<br />
Z-Deckscheibe und die 2RS-Dichtung. Je nach Anwendung<br />
gibt es viele weitere Designvarianten und Materialien, die für<br />
unterschiedliche Anwendungsfälle optimiert sind. Temperaturstabilität<br />
ist oberstes Gebot bei den Dichtungen für die<br />
Wälzlager der Xtemp-Baureihe von Findling. Zweilippige,<br />
beidseitig in Nut geführte 2RSDD-Dichtungen aus Fluorkautschuk<br />
(FKM) kommen dabei zum Einsatz. Dieser Werkstoff ist<br />
temperaturstabil bis 200 °C. Bei den Hochgeschwindigkeitsanwendungen<br />
der Xspeed-Lager liegt der Fokus dagegen auf<br />
kleinsten Toleranzen und geringen Reibungsmomenten. Auch<br />
dafür werden 2RSDD-Dichtungen verwendet.<br />
www.findling.com<br />
ENERGIEEFFIZIENZ BEI DER<br />
KUNSTSTOFFVERARBEITUNG<br />
Elektrische<br />
Infrarot-Strahler<br />
und Systeme, die<br />
Wärme besonders<br />
energieeffizient<br />
übertragen, bietet<br />
Heraeus für<br />
Wärmeprozesse in<br />
der Kunststoffverarbeitung<br />
an. Sie<br />
setzen Energie nur<br />
dort frei, wo sie gebraucht wird. Wie der Einsatz von Infrarot-<br />
Strahlern einen Prozess verbessern kann, zeigt ein Beispiel aus<br />
Großbritannien. Bei Hepworth Drainage werden Teile eines<br />
Inspektionswerkzeuges für Kanäle aus Polypropylen gefertigt,<br />
indem Rohre mit einer Basiseinheit verbunden werden. Früher<br />
wurde dafür Heißkleber verwendet. Das neue Infrarot-System<br />
braucht nur 22 Sekunden, um in einem komplexen, automatisierten<br />
Prozess mit Robotern die Stücke zueinander zu<br />
bringen und zu verschweißen. Damit wurden die Zykluszeiten<br />
für Inspektionskammern aus Kunststoff deutlich verkürzt und<br />
die Qualität der Teile erhöht. Gestützt werden diese Prozessverbesserungen<br />
durch Infrarot-Strahler, die dem Produkt<br />
dreidimensional nachgeformt wurden. So entsteht die Wärme<br />
genau da, wo sie nötig ist.<br />
www.heraeus.com<br />
NORMELEMENTE IN HYGIENIC DESIGN<br />
Ganter hat spezielle Normelemente für Bereiche mit hohen Hygieneanforderungen entwickelt.<br />
Sie verbinden minimale Verschmutzungsneigung mit sehr guter Reinigungsfähigkeit und<br />
entsprechen den Anforderungen des 3-A-Sanitary-Standards, der EHEDG sowie der DGUV-Test.<br />
Ganter erweitert seine Hygienic Design-Produktrange an Knöpfen, Griffen, Klemmhebeln, Rastbolzen,<br />
Verriegelungen, Abdeckhülsen, Stellfüßen und Schrauben um die Abstandshalter GN 6226.<br />
Diese vermeiden doppelte Konstruktionsflächen, die problematisch und aufwändig bei Reinigung<br />
und Abdichtung sind. Bei allen HD-Produkten kommt nichtrostender Edelstahl mit gleitgeschliffenen<br />
oder polierten Oberflächen zum Einsatz. Damit bleibt die maximale Oberflächenrauigkeit<br />
unter Ra 0,8 µm. Schmutzpartikel können sich nicht festsetzen und sind bei der Reinigung zuverlässig<br />
entfernbar.<br />
www.ganternorm.com<br />
20 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
SICHERHEITSZUHALTUNG JETZT<br />
OPTIONAL MIT TÜRGRIFFSYSTEM<br />
Mit DHS-150 stellt<br />
Schmersal ein neues, mit<br />
der Sicherheitszuhaltung<br />
AZM150 kombinierbares<br />
Türgriffsystem vor. Es ist<br />
stabil gegen Querkräfte<br />
und trägt so dazu bei, die<br />
Anlagenverfügbarkeit<br />
zu erhöhen. DHS-150<br />
erspart einen separaten<br />
Türgriff und ist für<br />
Maschinenumhausungen<br />
bzw. -umzäunungen<br />
sowie für Aluminiumprofile in 40 mm Breite geeignet. Das<br />
Zubehör empfiehlt sich für schwere Schwenktüren und ist<br />
auch in rauen Umgebungen einsetzbar. <strong>Der</strong> Betätiger wird<br />
durch den Riegel im DHS vorpositioniert und fährt so<br />
schlüssig in das Gerät ein. Damit ist das System stabil<br />
gegen Querkräfte und minimiert Verzögerungen in der<br />
Produktion durch unnötig lang verschlossene Schutztüren.<br />
Integriert ist zudem eine Sperrvorrichtung (LOTO). Sie<br />
schützt das Personal davor, bei Wartungsarbeiten irrtümlich<br />
eingeschlossen zu werden. Auch ein unabsichtlicher<br />
Maschinenanlauf wird verhindert. DHS-150 ist kompatibel<br />
mit der AZM150-Standardausführung und der individuell<br />
codierten Variante mit Betätiger B1.<br />
www.schmersal.com<br />
C<br />
M<br />
Steigern Sie die<br />
Lebensdauer mit<br />
massgeschneiderten<br />
Gewindetrieblösungen<br />
von Eichenberger<br />
Y<br />
DURCHWEG RESISTENT GEGEN<br />
DESASTRÖSE EINFLÜSSE<br />
Für einen verbesserten<br />
Schutz von<br />
Hydrauliksystemen<br />
in großen, schweren<br />
Maschinen hat<br />
Freudenberg Sealing<br />
Technologies<br />
Polyurethan<br />
94 AU 30 000<br />
entwickelt. Dichtungskomponenten<br />
aus AU 30 000 sind<br />
widerstandsfähig<br />
gegen Wasser sowie<br />
synthetische<br />
Hydraulikflüssigkeiten<br />
und gleichen Temperatur- und Druckschwankungen<br />
aus. Kennzeichnend ist darüber hinaus eine hohe Extrusionsfestigkeit.<br />
„AU 30 000 übertrifft andere Werkstoffe in<br />
Hinblick auf Reibung, Druckbeständigkeit und allgemeine<br />
mechanische Eigenschaften“, so Robert Weber, Technical<br />
Director bei der Sealing Solutions Group, Kanada. „Dank<br />
unserer technischen Möglichkeiten können wir bei Bedarf<br />
beliebig viele kundenspezifische Teile aus AU 30 000<br />
herstellen.“ <strong>Der</strong> Werkstoff lässt sich zur Abdichtung von<br />
Systemen verwenden, die im Bereich von - 40 bis + <strong>12</strong>0 °C<br />
arbeiten, und ist beständig gegen Mineralöle, abbaubare<br />
Hydraulikflüssigkeiten und Wasser. Zudem wird bei<br />
Verwendung einer Stangendichtung aus AU 30 000 kein<br />
Anti-Extrusionsring benötigt.<br />
www.fst.com<br />
CM<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
100% Swiss made<br />
Eichenberger Gewinde AG<br />
5736 Burg · Schweiz<br />
T: +41 62 765 10 10<br />
www.eichenberger.com<br />
Ein Unternehmen der Festo Gruppe<br />
Passion for Perfect Motion
ANTRIEBSTECHNIK<br />
KLEINE FÜHRUNGEN GANZ GROSS<br />
Wenn es um Lineartechnik geht, sind die Experten von Dr. Tretter gefragt.<br />
Auf der Motek, Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung,<br />
zeigte das Unternehmen sein breites Programm an Linearführungen und stellte<br />
die neuen Teleskopspindeln vor. Marcel Wollin, Produktmanager bei Dr. Tretter,<br />
erklärt, welche Aufgaben sich mit den Komponenten lösen lassen.<br />
Marcel Wollin, Produktmanager bei Dr. Tretter:<br />
„Unsere Produkte kommen weltweit in ganz<br />
unterschiedlichen Branchen zum Einsatz“<br />
01<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Herr Wollin, auf der Motek präsentierte Dr. Tretter<br />
Linearführungen für nahezu jede Aufgabenstellung.<br />
Welche Produkte hatten Sie dieses Jahr im Fokus?<br />
In diesem Jahr stand die Messe bei uns unter dem Motto<br />
„kleine Führungen ganz groß“. Vielen Anwendern von Linearführungen<br />
ist nicht bewusst, welche großen Lasten unsere<br />
Miniaturführungen aufnehmen können. Meistens planen sie in<br />
der Konstruktionsphase nach dem Motto „viel hilft viel“. Auf<br />
unserem Messestand zeigten wir, dass dies nicht immer zutrifft.<br />
Auf der Messe zeigten Sie ein Modell mit Ihren Miniaturführungen.<br />
Was genau demonstrierten Sie damit?<br />
Wir wollten unseren Besuchern auf dem Stand zeigen, dass<br />
unsere Miniaturführungen sehr belastbar sind. Mit unserem<br />
Anschauungsobjekt ließen sich 1.200 N also <strong>12</strong>0 kg auf vier<br />
Wagen mit einer Führungsgröße von 7 mm verschieben.<br />
a1kommunikation Schweizer GmbH, Filderstadt<br />
Wir haben damit die Belastungsgrenze aber noch lange nicht<br />
erreicht. Beim gewählten Linearführungstyp liegt diese bei<br />
etwa 450 kg.<br />
Welche Vorteile bieten die Tretter-Miniaturführungen?<br />
Sie sind besonders schmal und niedrig gebaut, können aber trotzdem<br />
große Lasten aufnehmen. Damit lassen sich die Miniaturführungen<br />
in zahlreichen Applikationen einsetzen und gleichzeitig<br />
die Aufbauten klein und leicht gestalten. Zudem liefern wir diese<br />
Komponenten standardmäßig in rostarmer Ausführung.<br />
Können Sie einen besonderen Einsatzfall nennen?<br />
Ja klar, unsere Miniaturführungen kommen zum Beispiel in Lkw<br />
zum Einsatz, um Aufbauten wie Bordwände, Ladestützen oder<br />
Rutschen auszufahren.<br />
Auf der Motek konnten sich die Fachbesucher auf Ihrem<br />
Messestand über das umfassende Angebot an Kugelgewindetrieben<br />
informieren. Welche Leistungen bieten Sie seit der<br />
Übernahme der IGT GmbH an?<br />
22 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
01 Die Miniaturführungen sind besonders schmal und niedrig<br />
gebaut, können aber trotzdem große Lasten aufnehmen<br />
02 Teleskopspindeln eignen sich, um vertikale Bewegungen<br />
mit großen Hublängen umzusetzen<br />
Mit der strategischen Übernahme unseres langjährigen Partners<br />
IGT konnten wir unsere Fertigungstiefe in Deutschland von der<br />
Veredelung hin zur Herstellung der kompletten Gewindetriebe<br />
weiter ausbauen. Wir bieten unseren Kunden zum Beispiel<br />
Sonderanfertigungen von Kugelgewindetrieben, ganz nach<br />
ihren Vorgaben. Und das Ganze mit überdurchschnittlich guter<br />
Lieferperformance.<br />
Aus welchen Branchen kommen Ihre Kunden? Und haben sich<br />
die Anforderungen an die angefragten Bauteile verändert?<br />
Unsere Produkte kommen weltweit in ganz unterschiedlichen<br />
Branchen wie im Sondermaschinenbau, in der Medizintechnik,<br />
Automation, Fördertechnik, Verpackungsindustrie, Mess- und<br />
Prüftechnik und Elektromobilität zum Einsatz. Natürlich entwickeln<br />
sich die Kundenlösungen immer weiter und damit<br />
steigen auch die Anforderungen, etwa an Belastbarkeit,<br />
Präzision, Kompaktheit oder an die Leistung. Wir passen<br />
unsere Linearführungen daran an.<br />
Auf der Motek präsentierten Sie zudem eine Konstruktion<br />
mit Teleskopspindeln, die ebenfalls von IGT gefertigt werden<br />
können. Was hatte es mit dieser Konstruktion auf sich?<br />
02<br />
Unsere leistungsstarken Teleskopspindeln sind in unserem<br />
Eyecatcher verbaut, wodurch sich unsere Besucher von den<br />
Fertigungsfähigkeiten von IGT überzeugen konnten. Neben<br />
einer Hubspindel von IGT haben wir auch mehrere Produkte<br />
von Dr. Tretter verwendet wie unsere Lagereinheiten,<br />
Wellenkupplungen, eigenen Mutterngehäuse und Aluminiumschienenführung,<br />
die wir in der Schweiz herstellen.<br />
Was zeichnet die Teleskopspindeln aus?<br />
Eine Teleskopspindel besteht aus zwei miteinander kombinierten<br />
Kugelgewindetrieben, die wie ein Teleskop ein- und ausfahren.<br />
BETREUUNG AUS EINER HAND<br />
Die Dr. Erich Tretter GmbH + Co. mit Sitz bei Göppingen,<br />
am Fuße der schwäbischen Alb, steht seit über 50 Jahren<br />
für Fachkompetenz in Sachen Lineartechnik. Zum<br />
Produktportfolio zählen im Wesentlichen Linearsysteme,<br />
Kugelbuchsen, Wellen, Gewindetriebe, Kugelrollen und<br />
Toleranzhülsen. Kunden profitieren vom umfangreichen<br />
Produktportfolio genauso wie von der „Kunde ist König“-<br />
Philosophie des Unternehmens. Dr. Tretter betreut<br />
<strong>Konstrukteur</strong>e und Anwender aus einer Hand – vom<br />
Erstkontakt über die fachkundige Beratung bis zur<br />
kurzfristigen, termingerechten Lieferung – auch in<br />
geringen Stückzahlen. Für die Entwicklung des Unternehmens<br />
waren zwei Erfolgsfaktoren ausschlaggebend: die<br />
Fertigung hochwertiger Standardelemente und kundenspezifische<br />
Sonderlösungen. Heute ist die Dr. Erich Tretter<br />
GmbH + Co. Hersteller, Qualitätslieferant und Technologie-Partner<br />
und beschäftigt rund 60 Mitarbeiter.<br />
Sie eignet sich, um vertikale Bewegungen mit großen Hublängen<br />
umzusetzen. Dabei baut diese Antriebslösung äußerst<br />
kompakt. Zum Einsatz kommt sie in vielen Branchen, etwa in<br />
der Medizintechnik, in Flurförderzeugen sowie in Hebebühnen<br />
mit Ein- und Mehrsäulen.<br />
Bilder: Dr. Erich Tretter<br />
www.tretter.de<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 23
ANTRIEBSTECHNIK<br />
SERVOVERSTÄRKER FÜR EINE<br />
ANSPRUCHSVOLLE ANWENDUNG<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Die robotergestützten Schraubsysteme<br />
von Weber werden weltweit nachgefragt.<br />
Deshalb sind in den Anlagen Servoverstärker<br />
im Einsatz, die sowohl eine Vielzahl<br />
von Motortypen unterstützen als auch<br />
internationalen Standards und Normen<br />
entsprechen. Welche Anforderungen die<br />
eingesetzten Servoverstärker darüber hinaus<br />
erfüllen, lesen Sie im folgenden Beitrag.<br />
Seit über 25 Jahren setzt Weber Schraubautomaten auf die<br />
Servoverstärker von Sieb & Meyer aus Lüneburg. „In unseren<br />
Schraubsystemen hatten wir schon verschiedenste<br />
Regler generationen im Einsatz“, bestätigt Christian Schönig,<br />
Entwicklungsleiter bei Weber. „Zunächst analoge Geräte, später<br />
dann digitale Modelle. Die Technik hat sich auf beiden Seiten kontinuierlich<br />
weiterentwickelt und dabei stets ideal ergänzt.“ Weber<br />
entwickelt, fertigt und vertreibt Systeme, die Schraub-, Verbindungs-,<br />
Zuführ- und Steueraufgaben übernehmen. 400 Mitarbeiter<br />
sorgen dafür, dass jährlich mehr als 1.000 Maschinen und Systeme<br />
Torsten Blankenburg, CTO, Sieb & Meyer AG, Lüneburg<br />
die Fertigungsstätten verlassen. Weil die Technologien weltweit<br />
gefragt sind, unterhält Weber inzwischen Fertigungs- und Vertriebsgesellschaften<br />
in Deutschland, Frankreich, den USA, Italien,<br />
Tschechien und China.<br />
DIE EIGENSCHAFTEN DER<br />
SCHRAUBVERBINDUNGEN<br />
Das robotergestützte Schraubsystem RSF von Weber ist für fließlochformende<br />
Verschraubungen konzipiert. Es wird vor allem im<br />
Karosseriebau eingesetzt, wo Mischbauweisen und die einseitige<br />
Zugänglichkeit von Fügestellen die Bearbeitung erschweren. Das<br />
RSF-Verfahren sorgt für hochfeste Verbindungen in einem Fügeprozess.<br />
Schraubverbindungen können mit und ohne Vorloch<br />
ausgeführt werden – Materialschwankungen- und Fertigungstoleranzen<br />
lassen sich so ausgleichen. Eine weitere Eigenschaft:<br />
Die Verbindungen sind wieder lösbar. Dafür sorgt ein metrisches<br />
Gewinde, das direkt in die zu verbindenden Elemente geformt<br />
wird. Eine Demontage ist somit jederzeit möglich. Dies ist besonders<br />
dann von Vorteil, wenn es um Reparatur oder Wiederverwertung<br />
von Materialien geht.<br />
HOHE DREHZAHLEN – ABER<br />
TROTZDEM „MIT GEFÜHL“<br />
In den Modellen RSF25, RSF30 und RSF21 treibt der Servoverstärker<br />
SD2S den Motor der Schraubspindel an. Dabei ist ein „gefühlvolles“<br />
Drehen der Schraube notwendig, um die Drehmomente der<br />
Schraubverbindung zu garantieren. Zudem muss eine hohe Drehzahl<br />
für ein schnelles Eindrehen der Schraube gewährleistet sein.<br />
24 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
„Beim fließlochformenden Schrauben ist die hohe Drehzahl sogar eine Bedingung“,<br />
erklärt Schönig. „Sie sorgt für Wärme am Einschraubort, sodass die Schraube<br />
überhaupt erst in das Blech eindringen kann.“ Für den SD2S von Sieb & Meyer<br />
sind die benötigten Drehzahlen von über 20.000 1/min kein Problem – genauso<br />
wenig wie die weiteren Anforderungen: <strong>Der</strong> Servoverstärker ermöglicht vor allem<br />
in internationalen Anwendungen eine Einspeisung von 3 × 400 V ... 3 × 480 V – und<br />
verfügt über eine NRTL-Zertifizierung (C US-Zertifikat für USA und Kanada).<br />
Trotz der hohen Spitzenstromfähigkeit ist der SD2S kompakt.<br />
Sieb & Meyer nahm jedoch auch noch einige anwenderspezifische Anpassungen<br />
vor: So ermöglicht der Servoverstärker für Weber ein Ab- und Andocken des<br />
Schraubers von der Hand des Roboters. „<strong>Der</strong> Motor lässt sich also vom Regler<br />
trennen“, so Schönig. „Nach dem Andocken ist das System innerhalb weniger<br />
Sekunden wieder betriebsbereit.“ Zudem wurde eine Ansteuerung der digitalen<br />
Ein- und Ausgänge des Reglers über Ethercat realisiert. Dabei konnten die vorhandenen<br />
Schnittstellen des SD2S genutzt werden.<br />
IN ECHTZEIT REGELN MIT ETHERCAT<br />
Seit einigen Jahren nutzt Weber den SD2S mit integrierter Ethercat-Slave-Feldbusschnittstelle.<br />
Dieses Modell hat Sieb & Meyer im Jahr 2015 auf den Markt gebracht<br />
– aus gutem Grund: „Die hohe Performance von Ethercat ermöglicht Steuerungs-<br />
und Regelungskonzepte, die mit klassischen Feldbussystemen oder auch<br />
der noch oftmals zum Einsatz kommenden analogen ± 10 V-Schnittstelle nicht realisierbar<br />
waren“, erläutert Ralph Sawallisch, Key Account Manager Antriebselektronik<br />
bei Sieb & Meyer. Um dem Anwender eine einfache Umsetzung auf Basis<br />
DIE VERWENDUNG DER ETHERCAT-ANBINDUNG<br />
SENKT DIE VERDRAHTUNGSKOSTEN DEUTLICH<br />
Precision<br />
Precision<br />
in in Motion Motion<br />
LINEARSYSTEME<br />
IDEALE EINHEIT AUS<br />
LINEARFÜHRUNG<br />
UND ANTRIEB<br />
.<br />
Verschiedene Führungsvarianten<br />
Unterschiedlich kombinierbare<br />
Antriebsmöglichkeiten<br />
Querschnitte 40 mm x 37 mm bis <strong>12</strong>0 x 455 mm<br />
Maximaler Hub bis <strong>11</strong>000 mm<br />
.<br />
Rostbeständige Ausführungen<br />
Komplett inkl. Motor und Steuerung<br />
etablierter Kommunikations- und Geräteprofile zu ermöglichen, wurde das<br />
Canopen-Profil CiA402 implementiert. Für Weber haben sich durch das neue<br />
Modell geldwerte Vorteile ergeben: „Die Verwendung der Ethercat-Anbindung<br />
senkt die Verdrahtungskosten pro Schraubsystem um etwa 100 Euro“, so Schönig.<br />
„Gleichzeitig werden die Signale störungsfrei ohne Offset und Rauschen<br />
übertragen.“ Darüber hinaus ist es Weber nun möglich, einige zusätzliche Statuswerte<br />
zu übermitteln und die Diagnosetiefe bei einer Antriebsstörung zu verbessern.<br />
EINE GELUNGENE ZUSAMMENARBEIT<br />
Die kontinuierliche technische Weiterentwicklung zieht sich wie ein roter<br />
Faden durch die Zusammenarbeit der beiden Partner. Die von Sieb & Meyer<br />
neu entwickelte Geräteserie SD4x unterstützt neue Schnittstellen und bietet<br />
eine Reihe von zusätzlichen Funktionen. Anwender profitieren von einer optimierten<br />
Performance, höheren Drehzahlen sowie einer geringeren Motorerwärmung<br />
ohne Sinusfilter. „Die Verbesserungen machen es möglich, die Produktionsqualität<br />
bei bestehenden Anwendungen zu verbessern und zudem<br />
ganz neue Einsatzbereiche zu erschließen“, betont Sawallisch.<br />
Für Schönig ist es durchaus eine Option, in Zukunft auf ein Gerät der neuen<br />
Serie SD4S umzusteigen. „Interessant für uns ist zum Beispiel, dass die Geräte<br />
weitere Bus-Ansteuerungs-Varianten unterstützen werden.“ Angst vor „Kinderkrankheiten“<br />
der neuen Servoverstärker hat der Entwicklungsleiter nicht: „<strong>Der</strong><br />
Support von Sieb & Meyer ist seit jeher ausgezeichnet, technische Rückfragen<br />
werden stets innerhalb kürzester Zeit beantwortet. Die Ansprechpartner<br />
kennen unseren Anwendungsbereich gut und wir kommunizieren offen und<br />
auf Augenhöhe.“ Man darf gespannt sein, wie viele Entwicklungsschritte die<br />
langjährigen Partner noch zusammen gehen.<br />
Kompakte Bauweise<br />
2<br />
. Kugelumlaufführungen<br />
Anwendungsspezifische<br />
Ausführung<br />
Lineareinheit<br />
RLA<br />
Bilder: Aufmacher Weber, Einklinker Sieb & Meyer<br />
www.sieb-meyer.de<br />
BEDARFSGERECHTE SYSTEMLÖSUNG FÜR<br />
LINEARTECHNIK UND PRÄZISIONSLAGER<br />
RODRIGUEZ GmbH<br />
Tel. +49 (0) 2403 780-0 | info@rodriguez.de<br />
www.rodriguez.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
LINEARMOTORACHSE<br />
STEIGERT<br />
PRODUKTIVITÄT<br />
Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen<br />
Optimierungspotenziale innerhalb der<br />
Prozesskette konsequent genutzt werden.<br />
Hinzu kommen steigende Anforderungen<br />
hinsichtlich der Prozess- und Maschinensicherheit.<br />
Wenn dann durch die Neukonstruktion<br />
einer Produktionsmaschine und die<br />
Integration einer präzisen Linearmotorachse<br />
diese Faktoren umgesetzt und angepasst<br />
werden, kann ein beachtlicher Fortschritt<br />
generiert und damit ein wirklicher Nutzen<br />
für den Anwender geschaffen werden.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Die Firma Dynamotion GmbH aus Ilmenau in Thüringen,<br />
ist auf anwenderspezifische Antriebslösungen fokussiert.<br />
Mit Ihrem Know-how planen und konstruieren sie<br />
Sondermaschinen mit individuellen Lösungskonzepten,<br />
die ihren Schwerpunkt vor allem auf spezielle Antriebstechnik<br />
setzen. „Uns ruft man, wenn es Antriebstechnik außerhalb des<br />
Standards sein soll“, so Stefan Schmitz-Galow, Geschäftsführer<br />
der Dynamotion GmbH. „Wir haben bei einem unserer Kunden<br />
eine Maschine zur thermischen Umformung neu konstruiert und<br />
damit die Prozess- und Maschinensicherheit, sowie Produktivität<br />
deutlich erhöhen können.“<br />
DAS NEUE MASCHINENHERZSTÜCK –<br />
DIE LINEARMOTORACHSE<br />
Als Antrieb kommt eine Linearmotorachse der Baureihe HT-L<br />
des Antriebsspezialisten Hiwin zum Einsatz. Bei der Auswahl des<br />
passenden Antriebselements für den Vorschub, lag der Fokus vor<br />
allem auf der Präzision und dem Gleichlauf der Bewegung. <strong>Der</strong><br />
thermische Umformprozess ist ein sensibles Verfahren, bei dem<br />
Andrea Blos, Digitales Marketing<br />
bei der HIWIN GmbH in Offenburg<br />
kleinste Geschwindigkeits- oder auch Temperaturschwankungen<br />
starken Einfluss auf das Endprodukt haben. Daher war es wichtig<br />
einen Antrieb zu finden, der für eine sanfte Beschleunigung und<br />
gleichbleibende Bewegung sorgt.<br />
Die Linearmotorachse HT-L basiert auf einem Aluminium-<br />
Grundprofil, in dem Profilschienenführungen integriert sind.<br />
Diese Profilschienenführungen nehmen zum einen die Gewichtsund<br />
Prozesskräfte auf, zum anderen sorgen sie für die exakte<br />
Führung des Schlittens. <strong>Der</strong> Antrieb der Achse erfolgt durch einen<br />
eisenbehafteten Linearmotor. <strong>Der</strong> induzierte Strom der Motorspulen<br />
erzeugt ein zeitlich verändertes Magnetfeld, das mit dem<br />
gleichbleibenden magnetischen Feld des Stators in Wechselwirkung<br />
steht. Die daraus resultierende Kraft wird zur Erzeugung<br />
der linearen Bewegung genutzt.<br />
„Durch die in der Achse eingesetzten eisenbehafteten Linearmotoren<br />
war unser Kunde anfangs skeptisch, ob die Linearachse<br />
überhaupt genau und gleichmäßig genug für seine Maschine ist.<br />
Durch das integrierte hochauflösende Wegmess-System wusste<br />
ich aber bereits im Vorfeld, dass die Achse von Hiwin genau das<br />
kann, was wir brauchen,“ sagt Schmitz-Galow.<br />
Durch die nun eingesetzte, vier Meter lange Linearachse kann<br />
jetzt auch deutlich mehr Produkt gefertigt werden. Vorher war<br />
hier als Antrieb eine Spindelachse verbaut. Um ein Aufschwingen<br />
der Spindel zu vermeiden, war der Hub auf maximal 2 m<br />
begrenzt und auch die Verfahrgeschwindigkeit war durch das<br />
26 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
01<br />
02<br />
03<br />
Antriebselement limitiert. Schmitz-Galow erzählt: „Durch den<br />
Einsatz der Linearmotorachse konnten wir uns jetzt gleich in<br />
mehreren Hinsichten verbessern: die Vorschubgeschwindigkeit<br />
kann jetzt äußerst konstant gehalten werden, wir haben die<br />
Geschwindigkeit optimal an den Prozess angepasst und beim<br />
Rückhub können wir die maximale Geschwindigkeit der Linearachse<br />
voll ausnutzen. Das verbessert das Verhältnis zwischen<br />
Rüst- und Produktionszeit deutlich. Durch den Einsatz der Linearmotorachse<br />
konnten wir also quasi eine Produktivitätssteigerung<br />
von 100 Prozent erzielen.“<br />
WENN DAS GESAMTKONZEPT STIMMT<br />
UND DETAILS ÜBERZEUGEN<br />
„Auch wir verstehen uns als Spezialist in Sachen Antriebstechnik,<br />
allerdings auf der Seite der Konstruktion von Sondermaschinen.<br />
Klar, dass wir da auch Hiwin und seine Produkte, als Hersteller<br />
in Sachen Antriebstechnik, kennen“, so Schmitz-Galow. „Insbesondere<br />
das Abdichtkonzept der Linearmotorachse hat uns bei<br />
der Auswahl, als wesentliches Merkmal, überzeugt.“<br />
Das Stahlabdeckband steht bei den Linearachsen von Hiwin<br />
bereits im Standard optional zur Verfügung und verhindert das<br />
Eindringen von Fremdkörpern, wie etwa anfallender Staub oder<br />
Splittern in das Achsinnere. Ein zusätzlich angebrachter Sperrluftanschluss<br />
schützt, durch den in der Achse entstehenden<br />
Überdruck, zudem vor Verunreinigungen. Schmitz-Galow abschließend:<br />
„Wir sind von der Linearmotorachse und ihrer Machart<br />
überzeugt. Vor allem eben auch, weil sie so schön geschützt<br />
ist. Wir greifen sicher und immer wieder gerne auf die Antriebstechnik<br />
von Hiwin zurück.“ Dynamotion unterstützt Kunden in<br />
allen Phasen eines Projekts: bei der Planung, Auslegung, Fertigung,<br />
Inbetriebnahme und Wartung.<br />
Bilder: Hiwin<br />
www.hiwin.de<br />
01 Die neukonstruierte Maschine zur thermischen<br />
Umformung – Prozess- und Maschinensicherheit,<br />
sowie Produktivität konnten erhöht werden<br />
02 Die eingesetzte Linearmotorachse ist das neue<br />
Maschinenherzstück; sie ermöglicht eine hochpräzise<br />
Linearbewegung und einen hohen Gleichlauf<br />
03 Durch den Einsatz der Linearmotorachse kann<br />
die Vorschubgeschwindigkeit konstant gehalten<br />
und beim Rückhub die maximale Geschwindigkeit<br />
voll ausgenutzt werden<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 27
ANTRIEBSTECHNIK<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
GENAU IM TAKT<br />
Lineartaktsysteme sind das Herzstück einer jeden Montageoder<br />
Verpackungslinie: Sie transportieren die Produkte zwischen<br />
den Stationen. Häufig jedoch sind sie der Bottleneck der Anlage<br />
und verhindern eine höhere Maschinenauslastung.<br />
Eine effiziente Lösung stellen hier Linearsystemen dar,<br />
die dank Präzisionsgetriebe besonders schnell takten.<br />
28 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Smaglinski, der Datenkommunikationstechniker und technischer<br />
Betriebswirt ist. In Lineartaktsystemen anderer Hersteller<br />
liegt der Vorschub bei etwa 0,3 s. „Je weiter man das senken will,<br />
desto höher wird der Aufwand“, ergänzt Schlüter. Auf der Welt<br />
gibt es nur eine gute Handvoll Hersteller solcher Systeme. Die<br />
Wettbewerber setzen einen klassischen Drehtisch mit Drehstrommotor<br />
ein – das bringt viele Nebenzeiten mit sich, die man<br />
kaum reduzieren kann. Eine andere Lösung musste deshalb her.<br />
GENAU POSITIONIERBAR UND SCHNELL<br />
WENN DIE KETTE SCHNELLER<br />
TAKTET, ERHÖHT DAS<br />
DIE KAPAZITÄT DER ANLAGE<br />
Mit den Getrieben von Melior Motion in Verbindung mit einem<br />
Servomotor haben Schlüter und Smaglinski eine Möglichkeit gefunden,<br />
die ihre Vision Wirklichkeit werden ließ. Ihr Linearsystem<br />
ist schwingungsarm, schnell und präzise taktend. Dank der<br />
Antriebslösung erreicht es einen Vorschub von unter 0,2 s. Möglich<br />
macht das die Spielfreiheit der PSC-Getriebe. Ein patentierter<br />
Federmechanismus bewirkt, dass die Abnutzung der Zahnflanken<br />
kompensiert wird und das Verdrehspiel mit gerade ≤ 0,1<br />
arcmin sehr gering ist. „Durch die Getriebe sind die Lineartaktanlagen<br />
besonders präzise positionierbar und schnell“, erklärt<br />
Schlüter. „Ein Servomotor mit dem Getriebe von Melior Motion<br />
kann bei gleicher Baugröße viel mehr Drehmoment in das Taktsystem<br />
einbringen als ein Drehtisch. Zusätzlich hat das System<br />
durch die direkte Kraftübertragung keine zusätzlichen Steuerungszeiten,<br />
die die Bewegungszeit unnötig verlängern“, nennt er<br />
die technischen Argumente.<br />
Durch die Verschleißkompensation sind die Getriebe zudem<br />
besonders langlebig und robust. 20.000 oder je nach Einsatzfall<br />
auch mehr Betriebsstunden sind ohne Präzisionsverlust möglich.<br />
Tech4automation ist ein noch junges Unternehmen, vor<br />
rund einem Jahr haben Marc Schlüter und Sascha Smaglinski<br />
es gegründet. Beide beschäftigen sich beruflich<br />
aber bereits länger mit Lineartaktsystemen. Vor 15 Jahren<br />
haben sie sich während ihrer Tätigkeit im Vertrieb eines Sondermaschinenbauers<br />
kennengelernt. Zwischenzeitlich trennten sich<br />
die beruflichen Wege der beiden Männer, bis sie den Plan<br />
schmiedeten, ein gemeinsames Unternehmen zu gründen.<br />
„Auslöser für diese Entscheidung war der wachsende Bedarf<br />
nach schnelltaktenden Linearsystemen am Markt. Wir wussten<br />
direkt: Das können wir in Eigenregie am besten umsetzen“, erklärt<br />
Maschinenbau-Ingenieur Schlüter, der als Geschäftsführer<br />
verantwortlich ist. „Häufig sind die Fördersysteme die Bottleneck-Station<br />
in Verpackungsanlagen. Wenn die Kette schneller<br />
taktet, erhöht das die Kapazität der Anlage.“ Im Gegensatz zu<br />
anderen Unternehmensgründern starteten sie nicht bei Null,<br />
sondern konnten auf ihr Wissen und ihre Kontakte aus der<br />
Maschinenbaubranche zurückgreifen. „Unser Ziel war klar: Ein<br />
State-of-the-Art-Produkt auf den Markt bringen, das deutlich<br />
schneller ist als die Produkte der Mitbewerber“, erklärt Inhaber<br />
01<br />
01 Parallel zur Fertigung des Prototyps sind die Inhaber Marc<br />
Schlüter und Sascha Smaglinski bereits mit dem Vertrieb gestartet<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 29
ANTRIEBSTECHNIK<br />
02<br />
03<br />
02 Mit den Präzisionsgetrieben<br />
sind 20.000 oder je nach Einsatzfall<br />
auch mehr Betriebsstunden ohne<br />
Präzisionsverlust möglich<br />
03 <strong>Der</strong> Einsatz der Präzisionsgetriebe<br />
macht die Lineartaktsysteme besonders<br />
präzise positionierbar und schnell<br />
04 Die Taktung des Fördersystems<br />
liegt bei unter 0,2 s<br />
04<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Ein Wirkungsgrad von mehr als 90 Prozent und ein äußerst niedriges<br />
Losbrechmoment sorgen für eine herausragende Energieeffizienz.<br />
Die Getriebetemperatur bleibt auf durchgängig niedrigem<br />
Niveau, Verschleißteile und Schmierstoffe haben eine längere<br />
Lebensdauer. Das reduziert den Reparaturaufwand und die<br />
Ausfallzeiten der Verpackungs- und Montagelinien.<br />
Die Inhaber sind so überzeugt von den Präzisionsgetrieben, dass<br />
sie sie in all ihren Produkten einsetzen. Die Melior-Motion-Getriebe<br />
sind jeweils in unterschiedlichen Baugrößen verbaut, passend<br />
zur Ausführung des Fördersystems und der Länge der Kette – vom<br />
kleinsten Getriebe PSC030 bis zum größten, dem PSC500.<br />
PARTNERSCHAFT UNTER NACHBARN<br />
Neben den technischen Besonderheiten war Schlüter und Smaglinski<br />
wichtig, die Antriebslösung eines deutschen Unternehmens<br />
einzusetzen. Melior Motion entwickelt und produziert seine<br />
Getriebe im niedersächsischen Hameln. Rund 85 km Luftlinie<br />
sind es bis nach Lippstadt, wo Tech4automationen seinen Firmensitz<br />
hat. Das minimiert den CO 2<br />
-Fußabdruck – Nachhaltigkeit<br />
ist den Partnern wichtig. Die übrigen Metallteile für die Fördersysteme<br />
stammen von Lieferanten aus einem 50-km-Radius<br />
um die ostwestfälische Stadt. „Bei einem deutschen Partner entfällt<br />
außerdem die Sprachbarriere und die Qualität ist gleichbleibend<br />
hoch“, so Smaglinski.<br />
Mit dem Hamelner Unternehmen haben die beiden Gründer<br />
eher ein partnerschaftliches als ein klassisches Kunden-Lieferanten-Verhältnis.<br />
Die Präzisionsgetriebe vertreibt Tech4automation<br />
auch als Handelsware an sein Netzwerk aus Partnern und<br />
Kunden, welche sich vor allem im DACH-Raum, den Benelux-<br />
Staaten und Skandinavien befinden.<br />
BELASTBARE ANTRIEBSLÖSUNG<br />
ÜBERZEUGT<br />
Im Dezember 2021 wurde der Prototyp des Lineartaktsystems<br />
hergestellt, parallel haben Schlüter und Smaglinski mit dem Vertrieb<br />
begonnen. Die vorab simulierten Zahlen haben sich mit Inbetriebnahme<br />
des Prototyps bewahrheitet: Die Taktung des Fördersystems<br />
liegt bei unter 0,2 s.<br />
Eine der häufigsten Fragen sei laut der beiden Inhaber die<br />
nach den konkreten Unterscheidungsmerkmalen der Tech4automation-Lineartaktkette<br />
im Vergleich zu Wettbewerbsprodukten.<br />
Dann erklären Schlüter und Smaglinski die Antriebsseite:<br />
Die Getriebe werden auch in Industrierobotern eingesetzt, das<br />
heißt, sie arbeiten hochpräzise und sind sehr belastbar. Das<br />
überzeuge die Einkäufer und <strong>Konstrukteur</strong>e, auch wenn sie Melior<br />
Motion als Firma noch nicht kennen. Zudem können die<br />
Kunden eine einheitliche Gestellbreite einsetzen unabhängig<br />
der Kettengliedlängen von 80, 100, <strong>12</strong>5 und 150 mm. Darüber<br />
hinaus werden die Lineartaktsysteme mit einem SPS-Schnittstellenbaustein<br />
ausgeliefert, um die Integrations- und Inbetriebnahme-Zeit<br />
auf ein Minimum zu reduzieren. „<strong>Der</strong> Vorteil für<br />
unsere Kunden liegt auf der Hand: Mit einem schneller taktenden<br />
Linearsystem können sie die Auslastung ihrer Montage- und<br />
Verpackungslinien steigern sowie die Prozesse effizienter gestalten“,<br />
fasst Schlüter zusammen.<br />
Bilder: Aufmacher + 02 Melior Motion,<br />
sonstige Tech4Automation<br />
www.meliormotion.com<br />
www.tech4automation.de<br />
30 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
PRÄZISIONSGETRIEBE FÜR AUTOMATIONS-<br />
UND ROBOTIK-ANWENDUNGEN<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Die Präzisionsgetriebe von Melior Motion sind aufgrund ihrer Eigenschaften zuverlässiges Herzstück<br />
von Robotik- und Automationslösungen. Zentrale Eigenschaften der PSC-Baureihe sind ihre hohe<br />
Präzision, die geringe Lautstärke sowie das lebenslang minimale Verdrehspiel. Weitere Vorteile:<br />
eine konisch verzahnte Planeten- sowie eine schrägverzahnte Eingangsstufe. Erstere ist maßgeblich<br />
für die Präzision verantwortlich, da die Zähne spielfrei ineinandergreifen. Beides zusammen sorgt<br />
für ein leises und vibrationsarmes Arbeiten. Im Vergleich zu Zykloidgetrieben sind die Antriebslösungen von Melior Motion mit<br />
einem Verdrehspiel von ≤ 0,1 Winkelminuten und einem Lost Motion von ≤ 0,6 Winkelminuten bis zu zehn Mal genauer.<br />
www.meliormotion.com<br />
INNERE GEOMETRIEDATEN VON TIMKEN<br />
IN KISSSOFT VERFÜGBAR<br />
Lagerberechnungen von Timken<br />
können nun in Kisssoft für registrierte<br />
Benutzer der Software einfach<br />
ausgeführt werden. Obwohl die<br />
Daten in Kisssoft nicht sichtbar sind,<br />
lassen sie sich im Hintergrund für<br />
Berechnungs- und Auslegungszwecke<br />
nutzen. Im Kisssoft-Release <strong>2022</strong> stellt Timken nun<br />
die interne Makrogeometrie für mehr als 7.000 Kegel-, Pendel-,<br />
Zylinderrollen- und Rillenkugellager zur Verfügung. Dies<br />
ermöglicht Kisssoft-Anwendern eine genauere Berechnung<br />
der Lebensdauer nach ISO TS 16281 und verschafft ihnen so<br />
mehr Sicherheit bei der Auslegung sowie Spezifizierung von<br />
Lagern für ihre Anlagen. Die inneren Geometriedaten für die<br />
verwendeten Wälzlager werden über die Cloud-Service-Lösung<br />
von Timken abgerufen.<br />
www.kisssoft.com<br />
ROBOTERTAUGLICHE GEHÄUSELOSE<br />
SERVOMOTOREN<br />
Kollmorgen bringt die neue<br />
TBM2G-Serie gehäuseloser<br />
Servomotoren für Roboter auf<br />
den Markt. Diese bietet ein hohes<br />
Drehmoment in einem sehr<br />
kompakten elektromagnetischen<br />
Design. Die Motoren erlauben die<br />
Konstruktion von Robotern mit geringerem Gelenkgewicht,<br />
höherer Tragfähigkeit, verbesserter Energieeffizienz, reduziertem<br />
thermischen Eintrag und dynamischeren Bewegungen. Die<br />
TBM2G-Serie ist in sieben Baugrößen mit jeweils drei Baulängen<br />
erhältlich. Kollmorgen hat die Motoren für hohe Drehzahlen<br />
ausgelegt, ohne die 80 °C-Grenze zu überschreiten. Diese<br />
schützt in der Nähe von Cobots arbeitende Personen verhindert<br />
die Beschädigung elektronischer Komponenten. Die Motoren<br />
sind optional auch mit Temperatursensoren erhältlich.<br />
www.kollmorgen.com
ANTRIEBSTECHNIK<br />
ENERGIEEFFIZIENTE ANTRIEBE<br />
UNTERSTÜTZEN LOGISTIK<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Fahrerlose Transportsysteme sind in vielen Unternehmen Teil des Logistikkonzepts<br />
und sorgen innerhalb der Produktion für einen schnellen Transport von Komponenten.<br />
Sie bewegen sich autonom und ortsunabhängig und werden über Akkus mit Strom<br />
versorgt. Energieeffiziente Antriebe sind hier ein Muss.<br />
Auf dem heutigen Konsummarkt herrscht die Erwartungshaltung<br />
„heute bestellt – morgen geliefert“. Durch die<br />
bequeme Bestellmöglichkeit über den Online-Handel ist<br />
dies längst kein Wunschdenken mehr, sondern gängige<br />
Praxis. Ein weiterer Trend entwickelt sich dahin, sein Wunschprodukt<br />
individuell zu gestalten. Durch Konfiguration und Baukastensystem<br />
ist auch das heute meistens möglich. Um eine solche<br />
Flexibilität in der Fertigung und die benötigte Geschwindigkeit in<br />
der Lieferkette zu erreichen, sind ausgeklügelte Logistikkonzepte<br />
notwendig, die vielfältige Formen annehmen können.<br />
Matthias Tidelski & Michael Basler, Key Account Manager für<br />
Industrial Automation bei Dunkermotoren GmbH, Bonndorf<br />
TRANSPORT INNERHALB DER PRODUKTION<br />
Ein Glied darin ist die Intralogistik. Damit ist nicht der Transport<br />
von Fabrik zu Fabrik gemeint, sondern der Transport innerhalb<br />
einer Produktionsstätte, eines Lagerhauses oder auch eines<br />
Paketverteilzentrums für den direkten Versand an den Kunden.<br />
Neben dem Transportieren von Komponenten innerhalb einer<br />
flexiblen Produktionslinie fallen auch das Sammeln von Produkten<br />
aus einem Warenlager zum direkten Versand, das Transportieren<br />
zum Ein- und Auslagern von Komponenten aus einem Hochregal<br />
und das Sortieren und Ordnen von Paketen zum Weitertransport<br />
oder Auslieferung in die Aufgabenbereiche der Intralogistik. All<br />
diese Funktionen wurden früher händisch von Mitarbeitern durchgeführt.<br />
Mit dem Einzug von Strich-Code, Laser Scannern und<br />
Lidar-Sensoren haben selbstfahrende Transportgeräte, Serviceroboter<br />
und Hochgeschwindigkeits-Sortieranlagen diese Aufgaben<br />
schrittweise übernommen.<br />
32 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
01 <strong>Der</strong> Einsatz von hochintegrierten<br />
Motorreglern mit einer hohen Flexibilität bei<br />
der Auswahl der Feldbus-Systeme ist in<br />
nahezu allen Industrieumgebungen möglich<br />
DAS RICHTIGE ZUSAMMENSPIEL<br />
Die Anforderungen an die unterschiedlichen Transportmittel<br />
sind mehr oder weniger vergleichbar. Sie bewegen sich autonom<br />
und ortsunabhängig, teilweise sogar frei-navigierend. Dies setzt<br />
voraus, dass zum einen das Transportmittel über eine gewisse<br />
„Intelligenz“ verfügt und zum anderen die Spannungsversorgung<br />
mittels Batterie erfolgt. Bei der Sortierung und Ordnung von Paketen<br />
kommt es vor allem auf schnelle und präzise Bewegungen<br />
an, um den Paketfluss zuverlässig zu lenken. Das Zusammenspiel<br />
und die Kommunikation zwischen Leseeinheiten, Steuerungen<br />
und Aktoren ist hier essenziell.<br />
Diese Anforderungen werfen einige Fragen auf: Welche Antriebe<br />
können verbaut werden? Welche Antriebe bieten eine hohe Effizienz<br />
und somit eine längere Batterielaufzeit? Welche Antriebe bieten<br />
sichere Funktionen und welche sind kompakt in ihrer Bauform?<br />
MOTOREN FÜR AUTONOME SYSTEME<br />
Dunkermotoren aus Bonndorf im Schwarzwald verfügt über jahrzehntelange<br />
Erfahrung in der Antriebstechnik, die durch Akkumulatoren<br />
versorgt werden können. Die stetige Entwicklung hin zu<br />
energieeffizienten Antrieben zeugen von einem hohen technischen<br />
Niveau. Die kompakte Bauform und der modulare Aufbau<br />
des Antriebssystems aus einer Hand ermöglichen eine Vielzahl an<br />
Kombinationen bei optimaler Platzausnutzung. <strong>Der</strong> Einsatz von<br />
hochintegrierten Motorreglern mit einer hohen Flexibilität bei der<br />
DIE HOCHINTEGRIERTE UND<br />
KOMPAKTE LEISTUNGSELEKTRONIK<br />
IM MOTOR ERMÖGLICHT<br />
DANK MODULAREM AUFBAU<br />
VERSCHIEDENSTE AUSBAUSTUFEN<br />
Auswahl der Feldbus-Systeme ist in nahezu allen Industrieumgebungen<br />
möglich. Zusätzliche sicherheitsrelevante Funktionen –<br />
Bremse, unabhängige Gebersysteme oder funktionale Sicherheit<br />
(STO-Funktion) – ergänzen das Leistungsspektrum besonders für<br />
autonome Systeme. Als zusätzliche Erweiterung kann dann noch<br />
das Schlagwort IIoT oder Industrie 4.0 herangezogen werden, dem<br />
Dunkermotoren dank der 2021 eingeführten Marke Nexofox durch<br />
Services wie antriebsspezifische Datenauswertung und vorausschauende<br />
Wartung nachkommen kann, um dadurch zum Beispiel<br />
eine höhere Verfügbarkeit zu gewährleisten.<br />
Je nach Anforderung im Anwendungsfall werden kleine Antriebe<br />
mit nicht einmal 50 W Nennleistung und einer Bauform von unter<br />
50 mm angeboten. Vor allem kleine Achsen wie Teleskoparme<br />
oder kleine Hubachsen greifen auf solche Antriebe zurück. Auf<br />
der anderen Seite der Skala stehen Antriebe mit einer Antriebsdauerleistung<br />
von über 1 kW und einer Spitzenabgabeleistung<br />
von bis zu 5 kW – wohlgemerkt bei einer Versorgung von 24 bis<br />
48 V Batteriespannung. Damit lassen sich auch Lasten bis zu 8 t,<br />
zum Beispiel bei dem Transport von Karosserien im Fahrzeugbau<br />
bewegen. Gleichzeitig lässt sich das System durch die eingebaute<br />
Elektronik bis auf den Bruchteil eines Millimeters genau<br />
positionieren. Dies ist wichtig, wenn an der Last genaue Montageoder<br />
Prüfoperationen durchgeführt werden.<br />
KOMMUNIKATION ZWISCHEN<br />
DEN KOMPONENTEN<br />
Die technische Grundlage dafür liegt in einer kompakten und<br />
hochintegrierten Leistungselektronik im Motor, die dank modularem<br />
Aufbau verschiedenste Ausbaustufen ermöglicht, wodurch<br />
der Motor in seiner Intelligenz und Fähigkeit den Anforderungen<br />
angepasst werden kann. Einfache, geregelte Bewegungen sind<br />
dadurch optimal und kostengünstig umsetzbar. Ebenso ist eine<br />
integrierte und komplexe Ablaufsteuerung möglich, die andere<br />
Busteilnehmer ansteuern oder auf deren Bewegung reagieren<br />
kann. Teile des Bewegungsablaufs können aus der übergeordneten<br />
Steuerung in den Motor verlagert werden. Die Motor Control<br />
Platform (MCP) erlaubt eine Kommunikation zwischen den<br />
Komponenten über alle gängigen Feldbus-Systeme. Diese hohe<br />
Vielfalt schafft zwei Vorteile: Zum einen generiert der modulare<br />
Aufbau ein Maß an Gleichteilen, um einen positiven Kosteneffekt<br />
zu erzielen, zum anderen sind auf Plattformebene die Funktionen<br />
annähernd gleich und unabhängig von der Kommunikation.<br />
Neben der Kommunikation sind Konzepte der sicheren Automatisierung<br />
ebenso Bestandteil des Antriebskonzeptes. <strong>Der</strong><br />
Anbau einer Haltebremse, um das Transportmittel zu fixieren, ist<br />
standardmäßig im Antriebsbaukasten von Dunkermotoren verfügbar.<br />
Ebenso gilt dies für den Aufbau eines unabhängigen,<br />
zweiten Gebersystems, das für die sichere Überwachung der<br />
Geschwindigkeit Verwendung finden kann. Komplette Komponenten<br />
für das sichere Abschalten des Antriebs im Fehlerfall<br />
lassen sich als optionale Erweiterung anbringen. Dies alles sind<br />
essenzielle Forderungen eines Antriebes in selbstfahrenden<br />
Transportsystemen.<br />
Das Baukastensystem von Dunkermotoren ermöglicht es dem<br />
Kunden, eine Vielzahl an Anwendungen der Intralogistik umzusetzen.<br />
Eine individuelle Anpassung der Baugruppe zur schnellen<br />
und kostenoptimalen Montage ist darüber hinaus möglich.<br />
Die optimale Beratung und frühzeitige Einbeziehung der Experten<br />
von Dunkermotoren in das Projekt kann den entscheidenden<br />
Kostenvorteil am Markt bringen, wenn Montagezeiten reduziert<br />
oder ein Antriebsstrang mehrfach in der Anwendung flexibel eingesetzt<br />
werden soll.<br />
Bilder: Aufmacher iStock.com/sarawuth702 + Dunkermotoren, 01 Dunkermotoren<br />
www.dunkermotoren.de<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 33
ANTRIEBSTECHNIK<br />
GUT, WENN MAN BÄLLE<br />
IN DER LUFT HAT<br />
Ferdinand Mayr, CEO und<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
bei Mayr Antriebstechnik<br />
Das Unternehmen Mayr Antriebstechnik feiert in diesem Jahr sein<br />
<strong>12</strong>5-jähriges Bestehen – ein Anlass, die Vergangenheit und die Herkunft<br />
genauer zu beleuchten. Wir sprachen mit dem Geschäftsführer Ferdinand<br />
Mayr aber vor allem über die Zukunft. <strong>Der</strong> Ur-Ur-Enkel des Firmengründers<br />
erklärte unter anderem die Bedeutung smarter Kupplungen und Bremsen<br />
und wie der europäische Maschinenbau seine Marktposition halten kann.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Herr Mayr, wie geht es dem Unternehmen Mayr<br />
Antriebs technik im Moment?<br />
Aktuell geht es uns sehr gut, würde ich sagen. Emotional haben<br />
wir mit den Feierlichkeiten zum Firmenjubiläum intern und<br />
extern positive Entwicklungen ausgelöst. Inhalte aus unserer<br />
Firmenbiografie wurden auch außerhalb der Unternehmensfamilie<br />
thematisiert, was mich sehr freut. Auch als Familienunternehmen<br />
haben wir uns weiterentwickelt, denn die Übergabe<br />
vom Großvater über den langjährigen Geschäftsführer Günther<br />
Klingler auf den Enkel, also mich, wurde vollendet. Schließlich<br />
gibt es auch aus dem operativen Geschäft positive Zahlen – wir<br />
haben im Jahr 2021 über 20 Prozent und aktuell in <strong>2022</strong> trotz der<br />
Lieferkettensituation ca. 15 Prozent Wachstum erzielen können.<br />
Wenn Sie in der Firmengeschichte zurückblicken: Gibt es<br />
eine wegweisende Entscheidung, die grundlegend für diese<br />
erfolgreiche Geschichte ist?<br />
Das kann man so nicht sagen. Viele Entscheidungen haben<br />
ihren Nutzen erst viel später offenbart. Eine sehr wichtige<br />
Entscheidung war auf jeden Fall der Umzug von Kaufbeuren<br />
zu unserem heutigen Standort in Mauerstetten in den<br />
70er Jahren. <strong>Der</strong> vorhandene Platz eröffnete viele Möglichkeiten<br />
und auch heute gibt es hier Ausbauflächen, die uns in<br />
der Zukunft helfen werden. Aber damals konnte diese Bedeutung<br />
wohl kaum einer erfassen.<br />
Aktuell gibt es eine ganze Reihe von Herausforderungen<br />
für Unternehmen, die Entscheidungen verlangen. Welche<br />
trifft Ihr Unternehmen, welche treffen Sie?<br />
Die aktuellen Herausforderungen sind natürlich für Unternehmen<br />
immens. Wir konzentrieren uns auf wenige, ganz konkrete<br />
Dinge. Zum einen ist da die Internationalisierung. Aktuell arbeiten<br />
wir an Niederlassungen in Japan und Indien. Wir hoffen, dass<br />
sinkende Nachfragen in den einen Märkten durch steigende<br />
Nachfrage in anderen ausgeglichen wird. Natürlich bleibt auch<br />
während aller Krisen die Digitalisierung nicht stehen, im Gegenteil.<br />
Das ganze Unternehmen soll digitaler werden, daran führt<br />
kein Weg vorbei. Wir arbeiten da an allen Bereichen, von der<br />
Prozessplanung über die Konstruktion bis zur Vertriebsstruktur.<br />
34 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Wir haben hier das Projekt DTM gestartet: Digital Transformation<br />
Mayr. Wenn wir diesen Weg beschreiten, diese<br />
Themen vorantreiben, ist mir nicht Bange, dass wir die<br />
Krisen überleben.<br />
Hat dieses Prinzip auch während<br />
der Corona-Zeit gegriffen?<br />
Absolut! Wenn auch auf unvorhersehbare Weise. Wir<br />
hatten damals schon einen Online-Produktkonfigurator<br />
vorbereitet aber noch gezögert, ihn live zu schalten. Als<br />
Corona kam, war das für uns der Startschuss. Wir hatten<br />
auch Online-Kommunikation in Form von Webinaren<br />
vorbereitet, da kam Corona sozusagen genau zur rechten<br />
Zeit. Es ist ein Vorteil, wenn man immer ein paar Bälle in<br />
der Luft hat!<br />
THINK<br />
SMART.<br />
THINK<br />
HALDER-<br />
PINS.<br />
Was können wir in Zukunft von Mayr<br />
produktseitig erwarten?<br />
Hier wird der Weg in die Zukunft darüber führen, das<br />
eigene Produkt immer besser zu verstehen und die vorhandenen<br />
Möglichkeiten besser zu nutzen.<br />
Was meinen Sie damit, wenn es darum geht die<br />
eigenen Produkte besser verstehen zu können?<br />
75 Prozent der von uns verkauften Produkte sind mit kundenspezifischen<br />
Lösungen ausgestattet. Im Gespräch mit<br />
unseren Kunden lernen wir auch viel über unser Produkt<br />
in der jeweiligen Anwendung. Jeder Entwicklungsschritt<br />
zeigt uns anschließend weitere Schritte auf. Ein Beispiel ist<br />
die Bremsenüberwachung, welche wir seit Jahren weiterentwickeln.<br />
Durch diese Technologie können wir auch<br />
unsere bestehenden Produkte verbessern und weiterentwickeln.<br />
So ist die neue Biegeanker-Geräuschdämpfungstechnologie<br />
noch besser überwachbar und performt über<br />
die Lebenszeit deutlich besser. Empirische Erkenntnisse<br />
führen uns auf diese Weise weiter. Das ist der Weg, den wir<br />
als Mayr Antriebstechnik gehen.<br />
Was sind da konkrete Beispiele?<br />
Unsere Produkte sollen noch besser überwacht werden.<br />
Wir haben bereits den Brake-Checker und den Drive-<br />
Checker, die viele Daten bereitstellen. Welchen Nutzwert<br />
diese Daten darstellen, hängt vom Anwender ab. Wir<br />
wollen möglichst viele Daten für eine Integration in den<br />
Antriebsstrang bereitstellen. Am Ende soll ein digitaler<br />
Maschinenbau stehen, der ein durchgängiges Leistungsspektrum<br />
bis zum Service bietet.<br />
Das Werkzeug, für das<br />
Sie kein Werkzeug brauchen.<br />
Haben Sie auch so gute Antworten<br />
auf den Fachkräftemangel?<br />
Wir kümmern uns um den Nachwuchs. <strong>Der</strong> Anteil der<br />
Lehrlinge an der Belegschaft beträgt über <strong>11</strong> Prozent.<br />
Noch wichtiger: 60 Prozent unserer Mitarbeiter sind bei<br />
Mayr Antriebstechnik ausgebildet. Dank unserer Ferti-<br />
www.halder-pins.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
VON DER SCHREINEREI ZUM DIGITALEN MASCHINENBAU<br />
Die Geschichte von Mayr Antriebstechnik beginnt im Jahr 1897. Damals wurde der Betrieb von Christian Mayr, dem<br />
Ur-Ur-Großvater von Ferdinand Mayr, als Mühlschreinerei in Kaufbeuren gegründet. <strong>Der</strong> Aufschwung zum Spezialisten<br />
der Antriebstechnik kam nach dem Zweiten Weltkrieg. Fritz Mayr, Großvater von Ferdinand Mayr, stieg im Jahr 1956 in dritter<br />
Generation in den Familienbetrieb ein. Ein Durchbruch gab dem Unternehmen in dieser Zeit einen entscheidenden Impuls: die<br />
Entwicklung der Sicherheitskupplung. Die EAS Sicherheitskupplungen kamen 1963 auf den Markt und entwickelten<br />
sich schnell zum stärksten Umsatzbringer der Firma. 1965 übernahm Fritz Mayr die Geschäftsführung von seinem Vater.<br />
Die 1.400 Quadratmeter Fläche des Firmensitzes in Kaufbeuren, waren spätestens in den 1970er Jahren zu klein geworden.<br />
1973 zog das Unternehmen nach Mauerstetten an den heutigen Firmenssitz. Mittlerweile erstreckt sich das Firmengelände<br />
auf einer Fläche von rund 33.000 Quadratmetern, auf denen über 750 Beschäftigte ihrer Arbeit nachgehen.<br />
Das Familienunternehmen Mayr Antriebstechnik wird heute in der fünften Generation geführt. Bereits seit Ende 2018 leitet<br />
Ferdinand Mayr den Betrieb zusammen mit seinem Großvater Fritz Mayr und Günther Klingler. Bereits in diesem Jahr hat<br />
Klingler die Position des CEO an Ferdinand Mayr übergeben.<br />
01<br />
01 Von der spanenden Bearbeitung bis<br />
zum Standard-Korrosionsschutz werden<br />
alle Arbeitsschritte im Haus durchgeführt<br />
02 In den Produktionshallen von<br />
Mayr Antriebstechnik werden rotatorische<br />
Bremsen mit Bremsmomenten von 0,03 Nm<br />
bis hin zu mehreren Tausend Newtonmeter<br />
gefertigt, erklärt Produktmanager Bernd Kees<br />
gungstiefe können Lehrlinge hier auch viel sehen und praktisch<br />
erfahren. Ein so hoher Anteil von Lehrlingen und Übernommenen<br />
führt auch zu einer starken Verwurzelung in der Region. Das ist<br />
auch ein Stück Identifikation durch Biografie hier bei uns im<br />
Allgäu. Ein Teil unserer Unternehmensgeschichte eben.<br />
<strong>Der</strong> Unternehmensstandort im dezentralen<br />
Allgäu ist also ein Vorteil?<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
02<br />
Auf jeden Fall. Die Menschen im Allgäu sind ein besonderer<br />
Schlag. Viele kommen nach einem Studium in der Stadt wieder<br />
hierher zum Arbeiten, weil sie hier leben möchten. Die dezentrale<br />
Struktur ist generell ein Vorteil für den Maschinen- und<br />
Anlagenbau in Deutschland.<br />
Wie meinen Sie das?<br />
Die dezentrale Struktur hier kann Wettbewerbsvorteil sein.<br />
Jedes Unternehmen ist wie ein Nervenknoten im Gehirn, der<br />
mit anderen Nervenknoten in Kontakt steht. Innovationen<br />
entstehen in Netzwerken, viele kleine Knoten können deutlich<br />
mehr Verbindungen eingehen, als wenige große Knoten. Werden<br />
diese dann auch noch zu groß, müssen sie zu viel leisten<br />
und verlieren an Beweglichkeit und Innovationskraft. Genau<br />
da haben wir in Deutschland einen Vorsprung gegenüber<br />
anderen Wettbewerbern auf dem Weltmarkt.<br />
DAS INTERVIEW FÜHRTE MILES MEIER, CHEFREDAKTEUR,<br />
VEREINIGTE FACHVERLAGE.<br />
Bilder: Aufmacher Mayr Antriebstechnik, sonstige Meier<br />
www.mayr.com<br />
36 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
ZYKLOIDGETRIEBE FÜR<br />
SCHWERLASTROBOTER<br />
Ob Automobilbranche, Stahlindustrie, Blechhandling,<br />
Metallverarbeitung oder Flugzeugbau: Überall, wo<br />
roboterbasiert schwere und große Bauteile exakt in<br />
Position gebracht werden müssen, sind die Produkte von<br />
Nabtesco gefragt. Die robusten Präzisionsgetriebe sind<br />
mit Voll- oder Hohlwelle verfügbar und sorgen für eine<br />
sichere Handhabung und punktgenaue Positionierung –<br />
und das bei höchster Zuverlässigkeit und langer Lebensdauer.<br />
Mit einem Nenndrehmoment von 28.000 Nm ist<br />
das RV-2800N laut Nabtesco das größte und robusteste<br />
Präzisionsgetriebe der Welt. Es verbindet Leistungsstärke,<br />
Torsionssteifigkeit sowie Kompaktheit und erschließt<br />
Robotern völlig neue Einsatzbereiche, in denen sich<br />
Anwender bisher mit Lösungen wie Hydraulik oder<br />
Spindeln behelfen mussten.<br />
www.nabtesco.de<br />
ANTRIEB FÜR ROBOTIKANWENDUNGEN<br />
Voith Turbo hat mit dem<br />
Servoantrieb DrivAx CLCP<br />
eine autarke Linearachse<br />
entwickelt, die sich vor allem<br />
durch ihr gutes Verhältnis<br />
von Leistung zu Gewicht<br />
auszeichnet. Das macht sie<br />
zu einer sehr guten Option<br />
für roboter-gestützte<br />
Anwendungen. Hauptkomponenten<br />
des DrivAx CLCP<br />
sind ein Servomotor, eine<br />
4Q-Innenzahnradpumpe<br />
sowie ein Aktuator. Druckund<br />
Positionssensoren<br />
ermöglichen die exakte<br />
Steuerung von Kraft und<br />
Position. Die Geschwindigkeits-<br />
und Richtungssteuerung<br />
der Bewegung erfolgt ohne Ventiltechnik. Durch das Konstruktionsprinzip<br />
sind kein Hydraulikaggregat und keine Verrohrung<br />
erforderlich. Die lastadaptive oder elektrische hydraulische<br />
Getriebeumschaltung reduziert die Baugröße der Komponenten<br />
und senkt somit Beschaffungs- und Installationskosten. Das<br />
kompakte Design sowie die Schnittstellenarchitektur bieten eine<br />
einfache Integration in die Maschine und Steuerung.<br />
www.voith.com<br />
LEICHTATHLET<br />
INTELLIGENTE GLEITLAGERLÖSUNGEN –<br />
FÜR EINEN REIBUNGSFREIEN ABLAUF UND MEHR EFFEKTIVITÄT<br />
PASSION FOR TECHNOLOGY.
ANTRIEBSTECHNIK<br />
EHEDG-KONFORM UND OFFEN MONTIERT BETREIBBAR<br />
Mikrobiologisch sicher, rückstandsfrei zu reinigen, korrosionsbeständig und<br />
direkt in offene Maschinenstrukturen integrierbar – dafür stehen die Servoaktuatoren<br />
der Axenia Value-Reihe von Wittenstein Alpha. Die Aktuatoren in<br />
Einkabeltechnik lassen sich aus dem Systembaukasten heraus in drei Motorgrößen<br />
mit Beschleunigungsmomenten von 32, 80 und 200 Nm sowie mit Übersetzungen<br />
zwischen i=10 und i=25 konfigurieren. Gehäuseoberflächen und<br />
Kabelverschraubungen sind in Edelstahl 1.4404 / AISI 316L ausgeführt. Durch<br />
Glattwalzen weist die Oberfläche eine Rautiefe von kleiner Ra 0,8µm auf, sodass<br />
keine Anhaftung stattfindet. Schutzart IP69K verhindert das Eindringen von<br />
Feuchtigkeit bei der CIP- und SIP-Reinigung. Auch die Dichtungsmaterialien<br />
entsprechen den Anforderungen von EHEDG und FDA. Daher kann der Aktuator<br />
offen montiert betrieben werden. Durch Schutzhauben oder Abdeckungen<br />
bedingte versteckte Schmutznester, korrosive Stellen oder Undichtigkeiten<br />
sind somit ausgeschlossen.<br />
www.wittenstein.de<br />
ENERGIEEFFIZIENZ IM FOKUS<br />
Mayr Antriebstechnik<br />
stellt die neue<br />
elektromagnetischen<br />
Linearbremse<br />
Roba-Linearstop vor.<br />
Das System bietet<br />
kurze Schaltzeiten,<br />
hohe Haltekräfte und<br />
kann dynamisch<br />
bremsen. Die neue<br />
Baureihe umfasst sechs Baugrößen mit Kräften von 70<br />
bis 17.000 N. Mit der Roba-servostop-Baureihe hat das<br />
Unternehmen zudem Federdruckbremsen für Servomotoren<br />
entwickelt, die speziell an die hohen Anforderungen der<br />
Robotik angepasst sind. <strong>Der</strong> neue Standardbaukasten, der<br />
nun auch die Hohlwellen-Ausführungen umfasst, schafft<br />
für den Anwender ein hohes Maß an Flexibilität für verschiedene<br />
Einbausituationen, erlaubt einen einfachen Zugang<br />
zu den Bremsen und einen schnellen Überblick über die<br />
einzelnen Lösungen. Mayer hat mit der Roba-stop-M Eco<br />
jetzt auch eine neue, schlanke Version der bewährten<br />
Roba-stop-M Bremse im Programm. Die neue Version<br />
reduziert die Eigenschaften der zuverlässigen Motorbremse<br />
auf das Wesentliche, steht ihr aber in Robustheit und<br />
Zuverlässigkeit in nichts nach.<br />
www.mayr.com<br />
KOMPAKTE ANTRIEBE FÜR<br />
TEXTILMASCHINEN<br />
Geschwindigkeit ist alles – das gilt auch für die Textilindustrie.<br />
Weltweit werden Garne immer stärker nachgefragt,<br />
entsprechend rasant steigt der Bedarf an noch schnelleren<br />
automatisierten Maschinen. Motoren, die diese betreiben,<br />
müssen vor allem kompakt gebaut sein, dabei aber in gleich<br />
drei Disziplinen eine sehr hohe Performance bringen:<br />
Drehmoment, Geschwindigkeit und Leistung. Dass sie<br />
wirtschaftlich arbeiten,<br />
robust und langlebig<br />
sein sollen, versteht<br />
sich fast von selbst. All<br />
diese Anforderungen<br />
erfüllen die bürstenlosen<br />
Motoren der<br />
Serie SVTM A von<br />
Servotecnica. Sie sind<br />
platzsparend designed,<br />
unempfindlich gegenüber<br />
Vibrationen und eignen sich daher ideal als Antriebe<br />
für Anwendungen in Textilmaschinen. Obwohl sie ein<br />
geringes Gewicht und einen kleinen Durchmesser haben –<br />
60 bis 145 mm –, erbringen sie unter Verwendung von<br />
Neodym-Magneten hohe Leistungen mit Spitzen-Drehmomenten<br />
von bis zu 28 Nm.<br />
www.servotecnica.de<br />
TRIBOKONDITIONIERT MIT BIS ZU 30.000 U/MIN IN DER SPUR<br />
Bei der Entwicklung einer Hochdrehzahl-E-Achse für Elektrofahrzeuge setzt<br />
der Entwicklungsdienstleister AVL auf die Triboconditioning-Technologie von<br />
Tribonex. In der CG-Variante eignet sich das Verfahren für die Massenbearbeitung<br />
von Bauteilen mit komplexen Geometrien. Bei der tribologischen Behandlung<br />
der Zahnräder im Getriebe kommen ähnliche oberflächenaktive Fluide wie beim<br />
klassischen Triboconditioning zum Einsatz. Es werden jedoch spezielle Bearbeitungsplattformen<br />
und Werkzeugkonzepte genutzt, bei denen der mechanische<br />
Kontakt zwischen Werkzeugen und dem Werkstück durch Stöße und Vibrationen<br />
verstärkt wird. Durch die eingebrachte Energie reagiert die Prozessflüssigkeit mit der Oberfläche und bildet die mit Festschmierstoffen<br />
angereicherte Schicht. Das reduziert die Oberflächenrauheit und verringert den Reibungskoeffizienten der<br />
Bauteile. Mit dieser Lösung zur Behandlung der Verzahnung der E-Achse sollen die Getriebe vollen Fahrzyklen bei anvisierten<br />
30.000 U/min standhalten.<br />
www.tribonex.com<br />
38 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
No 10_<strong>11</strong>/<strong>2022</strong><br />
Mechatronicnews®<br />
AUTOMATISIERUNG | ANTRIEBSTECHNIK | TECHNOLOGIETRENDS<br />
PENDELROLLENLAGER VON FINDLING<br />
WÄLZLAGER – DIE LÖSUNG ZUR<br />
LEISTUNGSSTEIGERUNG<br />
Mehr dazu auf<br />
SEITE 2<br />
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER<br />
Köhler + Partner GmbH<br />
Brauerstraße 42<br />
2<strong>12</strong>44 Buchholz i.d.N.<br />
Tel.: +49 4181 92892-0<br />
Fax: +49 4181 92892-55<br />
info@koehler-partner.de<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Jan Phillip Köhler, Julia Köhler-Cordes<br />
BILDNACHWEIS<br />
Archiv, Köhler + Partner GmbH<br />
www.koehler-partner.de
LÜCKENLOSES<br />
PORTFOLIO<br />
VON FINDLING<br />
WÄLZLAGER<br />
Pendelrollenlager: Mit der richtigen<br />
Ausführung die Lebensdauer<br />
vervielfachen oder Kosten senken<br />
Wer Pendelrollenlager in seinen Anwendungen<br />
verbaut, findet in Findling Wälzlager einen<br />
wertvollen Ansprechpartner: Für lebensdauerkritische<br />
Lager konnte die Tragzahl nochmals<br />
gesteigert werden und für unkritische Lagerstellenbieten<br />
die Leistungsklassen nach der ABEG ® -<br />
Methode eine Lösung zur Kostenersparnis.<br />
Pendelrollenlager sind bei Findling in den ABEG ® -<br />
Leistungsklassen Eco, Supra und Premium und analog<br />
in vier Preis- und Leistungsniveaus erhältlich. Die Bestimmung<br />
der technisch wie wirtschaftlich optimalen<br />
Leistungsklasse erfolgt mit dem ABEG®-Quickfinder,<br />
einem Softwaretool der Firma Findling Wälzlager. Neben<br />
der Leistungsklasse ist auch die spezielle technische<br />
Ausführung der inneren Konstruktion entscheidend.<br />
Im Falle von Supra und Premium sind diese auch<br />
in verstärkten Ausführungen (E-Design) lieferbar. Die<br />
maximal am Markt erzielbare Lebensdauer erreicht<br />
man mit der extra verstärkten Ausführung (EX-Design)<br />
und erzielt damit bis zur vierfachen Lebensdauer eines<br />
Lagers in normaler E-Ausführung.<br />
Die große Vielfalt und damit optimale Abstimmung mit<br />
der Kundenanwendung wird möglich durch mehrere<br />
Technologiepartnerschaften: <strong>Der</strong> Hersteller NACHI<br />
produziert z. B. die EX-Ausführung, die durch die große<br />
Anzahl symmetrischer Rollen größerer Abmessungen<br />
die höchste Tragfähigkeit am Markt bieten. Im Bereich<br />
der Supra-Leistungsklasse setzt das Karlsruher Unternehmen<br />
auf Pendelrollenlager in E-Ausführung von ZKL<br />
(Tschechien). Abgerundet wird das Lieferprogramm mit<br />
der Eco-Serie in den Ausführungen MB (Messingkäfig)<br />
und ST (Stahlblechkäfig)<br />
Aufbau von Pendelrollenlagern<br />
Pendelrollenlager bestehen aus massiven Innenund<br />
Außenringen sowie käfiggeführten Tonnenrollen.<br />
Wahlweise verfügen die Innenringe über<br />
zylindrische oder kegelige Bohrungen. Bei Belastung<br />
stellen sich die Pendelrollenlager durch die<br />
symmetrischen Tonnenrollen sowie die hohlkugelige<br />
Außenringlaufbahn selbständig ein. Dadurch<br />
sind Pendelrollenlager besonders für Wellendurchbiegungen<br />
und Fluchtungsfehler sehr<br />
gut geeignet. Im Vergleich zu Wälzlagern gleicher<br />
Größenordnung erreichen sie durch den Linienkontakt<br />
zwischen Tonnenrollen und Laufbahnen<br />
deutlich höhere Tragzahlen.<br />
FINDLING WÄLZLAGER GMBH<br />
Schoemperlenstr. <strong>12</strong> | 76185 Karlsruhe | Tel.: +49 721 55999-0<br />
info@findling.com | www.findling.com<br />
MN 2
ROTOCLAMP – STARKE KLEMMUNG<br />
FÜR SICHERE FERTIGUNG<br />
Sichere und präzise Produktionsabläufe<br />
mit pneumatischen Klemmsystemen<br />
von HEMA<br />
Sämtliche RotoClamp-Versionen sind<br />
in zahlreichen Größen lieferbar und<br />
eignen sich für nahezu alle drehenden<br />
Anwendungen und alle gängigen<br />
Wellendurchmesser<br />
Die leistungsstarken RotoClamp-Klemmsysteme von<br />
HEMA eignen sich ideal für rotatorische Positionsklemmungen<br />
in Achsen, Tischen und Schwenkköpfen<br />
von Maschinen. Da das Klemmsystem nach dem Fail Safe-<br />
Prinzip arbeitet, klemmt es Achsen auch bei einem<br />
Energieausfall schnell und mit großer Kraft.<br />
Viele Maschinen und Anlagen in der industriellen Fertigung<br />
verfügen über Achsen und Spindeln, die in verschiedenen<br />
Arbeitspositionen sicher geklemmt werden müssen. Für diese<br />
Anwendungen bietet HEMA die RotoClamp: ein rotatorisches<br />
Klemmsystem, das auch als Fail-Safe-Sicherung eingesetzt<br />
werden kann. RotoClamp zeichnet sich durch hohe Klemmkräfte<br />
bei relativ niedrigen Betriebsdrücken aus. Möglich wird<br />
dies durch das pneumatische Funktionsprinzip des Klemmsystems,<br />
das auf einem Federspeicher beruht.<br />
Durch Entlüften der inneren Arbeitskammer und Belüften<br />
der äußeren Arbeitskammer wird das Federblech entspannt.<br />
Das Klemmelement wird dadurch im Bereich der Klemmfläche<br />
elastisch verformt und drückt auf die zu fixierende<br />
Welle. Durch zusätzliche Druckluftbeaufschlagung der äußeren<br />
Arbeitskammer mit der Booster-Funktion kann bei Bedarf<br />
die Klemmkraft weiter erhöht werden.<br />
Bei einem Druckausfall wird die Achse sofort geklemmt<br />
(Fail-Safe-Version). Die Reaktionszeit ist dank der Pneumatik<br />
besonders kurz. Mit dem Schnellentlüftungsventil und dem<br />
direkt am Spannmechanismus angebrachten Schnellverschluss<br />
lassen sich extrem kurze Spannzeiten realisieren. RotoClamp ist<br />
in einer innen- und einer außenklemmenden Version lieferbar,<br />
kompatibel zu allen in der Industrie üblichen Wellengrößen und<br />
lässt sich leicht und schnell montieren.<br />
HEMA MASCHINEN- UND APPARATESCHUTZ GMBH<br />
Am Klinggraben 2 | 63500 Seligenstadt | Tel.: +49 6182 773-0<br />
info@hema-group.com | www.hema-group.com<br />
MN 3
HÖCHSTLEISTUNG AUF<br />
ENGSTEM RAUM<br />
Schlitzkupplungen von KBK übertragen spielfrei hohe Drehmomente<br />
Für manche Anwendungen kommen herkömmliche Industriekupplungen<br />
nicht infrage. Überall dort beispielsweise, wo<br />
wenig Platz ist, hohe Drehmomente präzise übertragen werden<br />
müssen und strenge Hygieneanforderungen herrschen,<br />
sind Schlitzkupplungen die beste Lösung. Sie arbeiten spielfrei,<br />
lassen sich leicht reinigen und sind sehr kompakt.<br />
KBK Antriebstechnik bietet sowohl Schlitzkupplungen mit<br />
Klemmnaben (KBFK) als auch in Halbschalenbauweise an<br />
(KBFH). KBFK-Schlitzkupplungen übertragen in der Edelstahl-<br />
Ausführung Drehmomente zwischen 6 Nm und 240 Nm und<br />
in der Aluminium-Variante Drehmomente zwischen 3 Nm und<br />
180 Nm. Die Kupplungen sind mit Außendurchmessern von<br />
16 bis 80 mm lieferbar und lassen sich auch in Anwendungen<br />
mit komplizierten Einbausituationen leicht montieren.<br />
KBFH-Kupplungen werden mit Außendurchmessern zwischen<br />
25 mm und 80 mm gefertigt. Durch die Halbschalenbauweise<br />
hat der Anwender die Möglichkeit, die Wellen vor<br />
der Installation der Kupplung exakt auszurichten. Mit den<br />
KBFH-Schlitzkupplungen können je nach Variante Drehmomente<br />
zwischen 10 Nm und 240 Nm (Edelstahl) sowie zwischen<br />
10 Nm und 180 Nm (Aluminium) übertragen werden.<br />
Schlitzkupplungen von KBK eignen sich wegen ihrer Bauweise<br />
besonders für hygienekritische Anwendungen wie z. B. in<br />
der Lebensmittelindustrie oder in der Medizintechnik. Beide<br />
Baureihen sind sowohl in Aluminium und Edelstahl erhältlich,<br />
werden auf Wunsch aber auch als Sonderausführung aus<br />
Titan oder Carbon geliefert.<br />
KBK ANTRIEBSTECHNIK GMBH<br />
Unterlandstrasse 46 | 639<strong>11</strong> Klingenberg am Main | Tel.: +49 9372 94061-0<br />
info@kbk-antriebstechnik.de | www.kbk-antriebstechnik.de<br />
MN 4
LASTEN PRÄZISE BEWEGEN<br />
Zahnstangengetriebe von LEANTECHNIK sorgen für eine<br />
hohe Positioniergenauigkeit<br />
Handlingsysteme in der Industrie müssen schnell und präzise<br />
arbeiten. Die Zahnstangenhubgetriebe von LEANTECHNIK<br />
wurden genau für diese Anwendungen entwickelt. Lifgo ® -Getriebe<br />
eignen sich dank ihrer vierfachen Rollenführung ideal<br />
für die präzise und synchrone Positionierung schwerer Lasten.<br />
Sie sind in verschiedenen Baureihen mit Hubkräften<br />
von 2.000 bis 15.900 N und Hubgeschwindigkeiten bis 3 m/s<br />
lieferbar. Darüber hinaus gibt es Ausführungen für Anwendungen<br />
mit langen Verfahrwegen, mit Greif- und Zentrierbewegungen<br />
und für Anwendungen mit einer Kombination aus<br />
Greif- und Zentrierbewegungen sowie langen Verfahrwegen.<br />
Für geräuschsensible Einsatzgebiete ist zudem das lifgo ® SVZ<br />
erhältlich.<br />
Baugrößen und in zwei Ausführungen gefertigt. Sie können<br />
Hubkräfte von 800 bis 25.000 N aufnehmen und erreichen<br />
Hubgeschwindigkeiten von bis zu 0,6 m/s.<br />
Zusätzlich zum Standardmodell bietet LEANTECHNIK auch<br />
eine Variante für Greif- und Zentrierbewegungen an. Für<br />
Anwendungen mit geringem Bauraum ist das extrem kompakte<br />
lean SL ® 5.m verfügbar.<br />
Die Zahnstangen der lifgo ® - und lean SL ® -Getriebe werden<br />
mithilfe modernster Laser-Technologie gehärtet und sind<br />
deshalb wesentlich stabiler als Wettbewerbsprodukte, die<br />
nitriert werden.<br />
Geht es um einfache synchrone Positionieraufgaben ohne<br />
Querkraftaufnahme, sind die lean SL ® -Zahnstangengetriebe<br />
die beste Wahl. Diese Getriebe werden in verschiedenen<br />
LEANTECHNIK AG<br />
Im Lipperfeld 7c | 46047 Oberhausen | Tel.: +49 208 495 25-0<br />
info@leantechnik.com | www.leantechnik.com<br />
MN 5 MN 5
DEN KUNDENNUTZEN<br />
IMMER IM BLICK<br />
NORD: Weltweit agierender Partner für moderne, intelligente Antriebstechnik<br />
Mit innovativen Lösungen gestaltet NORD DRIVESYSTEMS<br />
die Zukunft der Antriebstechnik aktiv mit. Dabei hört der<br />
Antriebsspezialist – einer der weltweit führenden Herstel-<br />
ler kompletter Antriebssysteme bestehend aus Getriebe,<br />
Motor und Antriebselektronik – aufmerksam auf die Wün-<br />
sche und Bedürfnisse seiner Kunden und wandelt diese<br />
in tragfähige Konzepte und Lösungen um. Ergebnis dieser<br />
konsequenten Kundenorientierung sind Produktentwicklun-<br />
gen wie der patentierte Getriebemotor DuoDrive, der darin<br />
integrierte IE5+ Synchronmotor sowie smarte Frequenz-<br />
umrichter mit integrierter Multi-Protokoll Ethernet-Schnitt-<br />
stelle (NORDAC ON<br />
für den dezentralen Einsatz und<br />
NORDAC PRO<br />
SK 500P für die Schaltschrankinstallation).<br />
Die Technologien von NORD setzen Maßstäbe hinsichtlich Effi-<br />
zienz, Performance und Anwenderfreundlichkeit und bilden<br />
die Basis für moderne Anlagen und IIoT-Umgebungen.<br />
Sicher, flexibel, international<br />
<strong>Der</strong> umfassende Produktbaukasten, die hohe Lösungskom-<br />
petenz sowie das vielfältige Anwendungswissen ermögli-<br />
chen es NORD, passend für jede Applikation und Branche<br />
die optimale Lösung zu bieten. Das Familienunternehmen<br />
hat seinen Sitz in Norddeutschland und verfügt über 49<br />
Tochtergesellschaften in 36 Ländern und Partner in weite-<br />
ren ca. 50 Ländern. Das garantiert kompetente Beratung<br />
und schnellen Service vor Ort. Mit eigenen Fertigungswer-<br />
ken realisiert NORD eine große Fertigungstiefe und erfüllt<br />
höchste Qualitätsstandards.<br />
NORDAC PRO SK 500P<br />
Ein starker Partner<br />
für Ihren Erfolg:<br />
- Flexibler Systemanbieter:<br />
Passgenaue Lösungen für jeden Antrieb<br />
- Weltweiter Partner und Hersteller:<br />
In mehr als 80 Ländern vor Ort<br />
- Vielfältige Branchenexpertise:<br />
Antriebslösungen für über 100 Industrien<br />
DUODRIVE<br />
NORDAC ON<br />
GETRIEBE + MOTOR + UMRICHTER = DER ANTRIEB.<br />
GETRIEBEBAU NORD GMBH & CO. KG<br />
Getriebebau-Nord-Straße 1 | 22941 Bargteheide | Tel.: +49 4532 289-0<br />
info@nord.com | www.nord.com<br />
MN 6
VERDREHSICHERUNG<br />
FÜR ROHRVERBINDER<br />
AUS KUNSTSTOFF<br />
Komplexe Konstruktionen spielend leicht aufbauen<br />
Die neue Anti-Twist-Verdrehsicherung<br />
für Rohrverbinder aus Kunststoff<br />
von RK Rose+Krieger garantiert<br />
die zeitsparende Montage<br />
und einfache Justierung von Systemaufbauten<br />
und Auslegerkonstruktionen.<br />
Das System aus eloxiertem Aluminiumrohr<br />
(Durchmesser 30 mm) mit<br />
vier Profilnuten im Winkelabstand von<br />
90° und schwarzen Kunststoffclips aus<br />
verstärktem Polyamid ist frei kombinierbar<br />
mit allen einteiligen RK Light<br />
Clamps der Baugröße 30 mm in geschlossener<br />
Ausführung.<br />
Schneller, präziser, einfacher<br />
Das Anti-Twist-System lässt sich deutlich<br />
einfacher ausrichten und montieren<br />
als herkömmliche Blechschellen.<br />
Dazu wird das Nutprofil durch die<br />
Kunststoffverbinder geschoben, per<br />
Hand mit zwei Clips – je einer vor und<br />
nach dem Rohrverbinder – verdrehsicher<br />
vorpositioniert und über das<br />
einfache Anziehen der Schraube im<br />
Klemmelement fixiert. Dabei garantiert<br />
die 90°-Anordnung der vier Profilnuten<br />
jederzeit eine präzise, rechtwinklige<br />
Positionierung der Rohre zueinander.<br />
Auf diese Weise können mit Hilfe des<br />
neuen Systems selbst komplexe Konstruktionen<br />
von nur einer Person aufgebaut<br />
werden.<br />
Mehr<br />
erfahren:<br />
„Kunden, die unser Anti-Twist-System bereits erfolgreich verwenden, bestätigten<br />
uns die immense Zeitersparnis in der Montage sowie die Gewichtsoptimierung<br />
gegenüber Blechschellen und lobten die ansprechende Optik.“<br />
Ideal für leichte<br />
Auslegerkonstruktionen<br />
Das Anti-Twist-System kann um ein<br />
Vielfaches höhere Momente aufnehmen<br />
als einfache Kunststoffverbinder.<br />
Damit ermöglicht es Anwendern, bei<br />
der Auslegerkonstruktion in noch größerem<br />
Umfang von den Vorteilen der<br />
leichten einteiligen RK Light Clamps zu<br />
profitieren. Da sich die Verdrehsicherung<br />
frei in der Baugröße 30 kombinieren<br />
lässt, kann es gezielt dort eingesetzt<br />
werden, wo ein Verdrehen der<br />
Konstruktion sicher verhindert werden<br />
muss.<br />
Michael Neubaur, Produktmanager Verbindungstechnik bei RK Rose+Krieger.<br />
RK ROSE+KRIEGER GMBH<br />
Potsdamer Str. 9 | 32423 Minden | Tel.: +49 571 9335-0<br />
info@rk-online.de | www.rk-rose-krieger.com<br />
MN 7
HOCHLEISTUNGSKÜHLKÖRPER<br />
FÜR DEN BEREICH INDUSTRIE 4.0<br />
Leistungselektronik kühlen<br />
Passgenau<br />
Kühlend<br />
Vorteile von Hochleistungskühlkörpern:<br />
- Applikationsspezifische Lösungen<br />
- Leistungsstark und kompakt<br />
- Direkter Kontakt zum elektronischen Bauteil<br />
- Effektive Wärmeableitung<br />
Leistungsstark<br />
Industrie 4.0 ohne Leistungselektronik? Undenkbar. Elektronische<br />
Bauteile sind die Grundelemente des IoT (Internet of<br />
Things) und damit eine entscheidende Voraussetzung für<br />
die Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung industrieller<br />
Maschinen, Produkte und Prozesse. Je kleiner und<br />
leistungsstärker die elektronischen Bauteile werden, desto<br />
wichtiger ist der Einsatz ebenso effizienter und kompakter<br />
Kühllösungen. Denn eine steigende Leistungsdichte geht<br />
zwangsläufig mit einer höheren Wärmeentwicklung einher.<br />
Effiziente Kühlung für die Leistungselektronik<br />
der Smart Factory<br />
Applikationsspezifische Hochleistungskühlkörper von CTX führen<br />
diese Wärme schnell und zuverlässig ab, bewahren die<br />
elektronischen Komponenten vor Überhitzung und sichern<br />
dauerhaft ihre Funktion. Das Produktportfolio von CTX umfasst<br />
eine große Auswahl an besonders kompakten, leistungsstarken<br />
Hochleistungskühlkörpern für verschiedene industrielle<br />
Anwendungen, insbesondere in den Bereichen Automatisierungs-,<br />
Antriebs- und Telekommunikationstechnik.<br />
Hochleistungskühlkörper von CTX:<br />
Extrudierte Kühlkörper<br />
Crimped Fins: mit eingepressten Rippen<br />
Bonded Fins: mit geklebten Rippen<br />
Skived Fins: mit geschabten Rippen<br />
Reibrührgeschweißte Kühlkörper (FSW)<br />
Hartgelötete Kühlkörper<br />
Kaltfließgepresste Kühlkörper<br />
Flüssigkeitskühlkörper<br />
Druckgusskühlkörper<br />
Heatpipes<br />
München | 15. – 18.<strong>11</strong>.<strong>2022</strong><br />
Halle B3 | Stand 237<br />
CTX THERMAL SOLUTIONS GMBH<br />
Lötscher Weg 104 | 41334 Nettetal | Tel.: +49 2153 7374-0<br />
info@ctx.eu | www.ctx.eu<br />
MN 8
ANTRIEBSTECHNIK<br />
LEISTUNG IM MISCHPROZESS<br />
PRÄZISE DOSIEREN<br />
Bosch Rexroth<br />
präsentiert erstmalig<br />
eine vormontierte<br />
und getestete<br />
Hägglunds Antriebseinheit<br />
für Gummi-<br />
Mischwalzwerke. Sie<br />
stellt Drehmomente<br />
bedarfsgerecht zur<br />
Verfügung und<br />
begrenzt die elektrische<br />
Leistung auf<br />
das notwendige Maß. Die verstellbare Axialkolbenpumpe in<br />
Verbindung mit einem Radialkolbenmotor dient als automatisches,<br />
stufenlos verstellbares Getriebe. <strong>Der</strong> Frequenzumrichter<br />
senkt die Drehzahl des Servomotors bis auf null<br />
ab. Damit unterstützt der Antrieb das Energiemanagement<br />
nach DIN 50001 und reduziert CO 2<br />
-Emissionen. Hägglunds<br />
Einheiten sind in sechs Baugrößen erhältlich und werden als<br />
Plug-and-play-Lösung ausgeliefert. Die zweikanalige Sicherheitsschaltung<br />
soll die Vorgaben der DIN 1417 übertreffen.<br />
Zudem werden die Walzen beim Abschalten verschleißfrei<br />
mit einem Bremswinkel von nur sechs Grad zum Stillstand<br />
gebracht. Die wartungsfreie Antriebseinheit überwacht sich<br />
selbst und ist außerdem sehr leise. <strong>Der</strong> mittlere Geräuschpegel<br />
liegt unterhalb von 80 dB(A).<br />
www.boschrexroth.com<br />
VERKÜRZTE BESCHLEUNIGUNGS-<br />
UND BREMSINTERVALLE<br />
Das Unternehmen<br />
Oriental Motor bietet<br />
die bürstenlosen<br />
DC Motoren und Treiber<br />
für 24 VDC der BLH-Reihe<br />
mit einem gesteigerten<br />
Drehmoment an, sodass<br />
Beschleunigungs- und<br />
Abbremszeiten auch in<br />
vertikalen Anwendungen<br />
reduziert werden. Damit<br />
eignen sich die leichten<br />
und kompakten Motoren<br />
speziell für Bandantriebe<br />
oder fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF). Sie sind mit Stirnradgetriebe,<br />
Flachgetriebe oder ohne Getriebe mit Rundwelle<br />
erhältlich und mit Nennleistungen von 15, 30, 50 und 100 W<br />
verfügbar. Das Flanschmaß liegt zwischen 42 und 90 mm. Die<br />
optionale elektromagnetische Bremse empfiehlt sich, wenn bei<br />
einem eventuellen Stromausfall vertikal bewegte Lasten<br />
gehalten werden müssen. Die Motoren zeichnen sich ferner<br />
durch eine stabile Drehzahl aus, die auch bei Laständerungen<br />
oder Synchronbetrieb nur geringe Drehzahlabweichungen<br />
(±0,2 % bzw. ±0,5 % je nach Treiber) aufweist. Erhöhte Taktzahlen<br />
sind die Folge. Drei Treiber stehen zur Wahl: Analog,<br />
digital oder mit RS-485-Schnittstelle.<br />
www.orientalmotor.de<br />
CO 2<br />
-ANALYSE-TOOL ZUR REDUKTION<br />
VON KOHLENSTOFFEMISSIONEN<br />
Ende Mai veröffentlichte<br />
SKF auf der<br />
firmeneigenen<br />
Website sein neues<br />
CO 2<br />
-Analyse-Tool<br />
Bearing Select. Das<br />
Tool ist unter<br />
www.skf.com/<br />
co2dashboard frei<br />
verfügbar und soll<br />
Nutzern von<br />
Wälzlagern helfen,<br />
ihren Treibhausgasausstoß<br />
besser zu<br />
verstehen und<br />
diesen zu reduzieren.<br />
Zur Analyse der<br />
individuellen Anwendung sind nur wenige Eckdaten<br />
erforderlich. Die Analyse-Software berücksichtigt unter<br />
anderem die Emissionen bei der Produktion sowie Reibungsverluste<br />
und Fettverbrauch während des Betriebs.<br />
Den ausführ lichen Bericht erhält der Nutzer dann per<br />
Download. Er dient als ideale Informationsgrundlage, um<br />
die Anwendung nachhaltig zu verbessern. Das Tool ermöglicht<br />
auch den Kontakt mit den SKF-Anwendungsexperten.<br />
Diese analysieren die Ergebnisse und liefern Details zum<br />
CO 2<br />
-Ausstoß spezifischer Lager. Anschließend informieren<br />
sie die Nutzer darüber, wie diese ihren Energieverbrauch –<br />
und dadurch Emissionen – reduzieren.<br />
www.skf.com<br />
Wir lieben Hydraulik!<br />
Und genau<br />
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PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITELSTORY
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
FOLGE DEM LICHT<br />
Um eine möglichst niedrige Fehlerquote in Montageprozessen zu<br />
erreichen, gilt es, Prozesse zu optimieren und die verfügbaren<br />
Ressourcen optimal auszuschöpfen. Eine Pick-by-Light-Lösung zur<br />
visuellen Mitarbeiterunterstützung auf Basis von Turck-Komponenten<br />
führt Mitarbeiter mit Lichtsignalen zuverlässig durch Montage- und<br />
Kommissionierprozesse – und reduziert so die Fehlerquote signifikant.<br />
Christian Philipkowski, Leiter Application<br />
und Service Center bei Turck<br />
Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. In Produktions-<br />
und Montageprozessen unterlaufen sie<br />
selbst den gewissenhaftesten und erfahrensten<br />
Mitarbeitern immer mal wieder. So kann aus einem<br />
Behälter die falsche Komponente oder die falsche Anzahl von<br />
Komponenten entnommen werden. Zudem werden sie möglicherweise<br />
in der falschen Reihenfolge zusammengesetzt. Die<br />
Folge können Nacharbeit, Rückrufaktionen oder sogar Imageschäden<br />
sein. Deswegen ist Fehlerfreiheit für ein Qualitätsprodukt<br />
von höchster Bedeutung. Um einen maximalen Durchsatz<br />
zu erzielen, muss die Montage zudem möglichst schnell durchgeführt<br />
werden. Die Herausforderung besteht also in der schnellen<br />
Montage bei bestmöglicher Qualität.<br />
VISUELLE MITARBEITERUNTERSTÜTZUNG<br />
Für mehr Effizienz und Genauigkeit in der Montage ist es unverzichtbar,<br />
dass der Mitarbeiter den nächsten Teilebehälter schnell<br />
und einfach erkennen kann. Ein kundenindividuelles System zur<br />
lichtgeführten Mitarbeiterunterstützung kennzeichnet deutlich,<br />
aus welchem Behälter der Mitarbeiter das nächste Teil entnehmen<br />
muss. Zudem erfasst das System die Entnahme und kennzeichnet<br />
gleich den nächstfolgenden Behälter.<br />
Da Individuallösungen durch die hohen Entwicklungskosten<br />
in der Regel sehr teuer sind, hat das Systemhaus CSAE GmbH mit<br />
Sitz in Wolfsburg auf der Grundlage von Erfahrungen, Ideen und<br />
Kundenanforderungen der letzten 25 Jahre die Pick-to-Light-<br />
Software Smart Light Touch entwickelt, deren Funktionsumfang<br />
den größten Teil konventioneller Anforderungen und die Bedürfnisse<br />
neuer Kunden abdeckt. Diese Steuerungssoftware ist die<br />
Grundlage für Kundenanwendungen und wesentlich kostengünstiger<br />
als die Programmierung einer maßgeschneiderten<br />
Lösung. Einzig die kundenspezifischen Schnittstellenanforderungen<br />
werden projektspezifisch gelöst. „Das ist und bleibt individueller<br />
Anpassungsaufwand auf unserer Seite“, so Oliver Gundlach,<br />
Teamleiter Automatisierungstechnik bei CSAE. „Nicht der Kunde<br />
muss sich unserer Lösung anpassen, sondern umgekehrt. Abhängig<br />
vom System des Kunden passen wir unsere Lösung so an, dass sie<br />
in seiner Anwendung funktioniert.“<br />
MODULAR UND EINFACH ERWEITERBAR<br />
Die Steuerungssoftware bildet im modularen Gesamtsystem<br />
Smart Light Touch die zentrale Komponente. Eine weitere ist das<br />
Regal, wobei das System grundsätzlich unabhängig vom Regaltyp<br />
ist und sowohl an neue Regalsysteme als auch an bestehende<br />
Kundenregalsysteme adaptiert werden kann. Modbus/TCP-fähige<br />
Komponenten von Turck komplettieren die Pick-by-Light-Lösung<br />
von CSAE, darunter hauptsächlich die PTL<strong>11</strong>0 mit 7-Segment-<br />
Anzeige, Leuchttaster und Eingriffssensor, die kleine K30-Pro-<br />
LED-Anzeige mit Leuchttaster sowie die LED-Arbeitsleuchte<br />
WLS ohne Tastelement.<br />
DIE LICHTGEFÜHRTE MITARBEITER-<br />
UNTERSTÜTZUNG ERHÖHT DIE<br />
MONTAGEGESCHWINDIGKEIT<br />
Je nach Kundenanforderung kann das System um weitere visuelle<br />
Komponenten aus dem Turck-Portfolio erweitert werden. Voraussetzung<br />
ist, dass es sich um Modbus/TCP-fähige Geräte<br />
handelt, da dieses Protokoll schnelle, flexible und effektive Kommunikation<br />
in industriellen Netzen verspricht. Bei den Leuchten<br />
vertrauen die CSAE-Spezialisten auf Modbus/TCP, denn das Protokoll<br />
biete ein hohes Maß an Flexibilität und die Kommunikation<br />
sei sicher und ausgereift. Um noch mehr Sicherheit zu gewährleisten<br />
und beispielsweise Montageschritte anzuzeigen, kann ein<br />
Panel-PC am Regal integriert werden. So erhalten Mitarbeiter<br />
genaue Übersichten zum Arbeitsprozess.<br />
KOMPAKTSTEUERUNG MIT DIREKTER<br />
CLOUD-ANBINDUNG<br />
Für die Steuerungssoftware von Smart Light Touch hat CSAE eine<br />
SPS gesucht, die Kapazitäten für SAP- und weitere Schnittstellenanbindungen<br />
hat und Möglichkeiten der visuellen Darstellung<br />
bietet. Die Wahl fiel auf Turcks robuste Kompaktsteuerung<br />
TBEN-L-PLC. Die IP67-Steuerung ist für den industriellen Ein-<br />
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
01 02<br />
TITELSTORY<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
FLEXIBLE STEUERUNG<br />
IN IP67<br />
Die Steuerung TBEN-L-PLC ist robust und<br />
für den direkten Einsatz in der Produktionsumgebung<br />
geeignet. Ein ultrakompaktes<br />
Gerät, das sehr viel kann, und vor allem<br />
in Bezug auf die Schnittstellenvielfalt viel<br />
zu bieten hat.<br />
OLIVER GUNDLACH, Teamleiter<br />
Automatisierungstechnik bei CSAE<br />
satz konzipiert und ermöglicht als Block-I/O-Modul schaltschranklose,<br />
modulare Maschinenkonzepte für Industrie 4.0 und<br />
IIoT. Sie hat nicht nur eine Codesys-SPS an Bord, sondern erlaubt<br />
auch eine direkte Cloud-Anbindung und kommuniziert dank<br />
Multiprotokoll-Technologie gleichzeitig über verschiedene<br />
Ethernet-Protokolle.<br />
Durch den Einsatz der Turck-Steuerung lassen sich die Nachteile<br />
PC-basierter Steuerungen von vornherein ausschließen, wie<br />
etwa Schwierigkeiten bei der nachträglichen Implementierung<br />
von Systemänderungen sowie der oft fehlende langfristige Support,<br />
der in PC-basierten Systemen von der jeweiligen Windows-<br />
Version abhängig ist. „Für uns war es wichtig, ins Netzwerk zu<br />
kommen. Die TBEN-L-PLC ist robust und für den direkten Einsatz<br />
in der Produktionsumgebung geeignet. Ein ultrakompaktes<br />
Gerät, das sehr viel kann, und vor allem in Bezug auf die Schnittstellenvielfalt<br />
viel zu bieten hat“, so Gundlach. „Eine wichtige Voraussetzung<br />
für die Umsetzung kundenspezifischer Schnittstellen-<br />
Anforderungen ist zudem die unkomplizierte Zusammenarbeit<br />
zwischen dem Turck-Support und unseren Programmierern.<br />
Technische Modifizierungen wie Anpassungen der Firmware<br />
werden auch kurzfristig vorgenommen.“<br />
EINFACHER AUFBAU OHNE<br />
TECHNISCHE VORBILDUNG<br />
Das System ist so konzipiert, dass jeder Anwender die Hardware-Komponenten<br />
von Smart Light Touch an seinem Regal<br />
einfach zusammenstecken kann – ohne technische Vorbildung.<br />
Dabei lassen sich die einzelnen Komponenten durch Klick- und<br />
Schraubmechanismen an das Regal montieren. Für die Inbetriebnahme<br />
sind keine IT-Spezialisten notwendig, sodass jeder<br />
Anwender sie selbst vornehmen kann. Dabei stellt das Kundenportal<br />
von CSAE eine permanente Unterstützung durch Bedienungsanleitungen,<br />
Videoschulungen und Supportkontakt sicher.<br />
„Wir denken auch an die kleinen und mittelständischen Unternehmen,<br />
die sich keine Programmierer leisten können“, sagt<br />
Vertriebsleiterin Sarah Wedekind. „Auch diese Unternehmen<br />
möchten wir gezielt ansprechen und bei der Digitalisierung<br />
ihrer Logistik unterstützen. Deshalb bieten wir ein intuitives<br />
und einfaches System an, das Kunden selbstständig konfigurieren<br />
können.“<br />
50 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
03 04<br />
PERSONALISIERUNG DURCH INDIVIDUELLE<br />
FARBEINSTELLUNGEN<br />
Durch ein übergelagertes System oder einen Transponder erkennt<br />
Smart Light Touch zu jeder Zeit, welcher Mitarbeiter zu<br />
welchem Zeitpunkt arbeitet. Nach Anmeldung am System kann<br />
der Mitarbeiter die Farben des Systems individuell auf seine Vorlieben<br />
oder Bedürfnisse einstellen. So kann beispielsweise ein<br />
Mitarbeiter mit Rot-Grün-Sehschwäche andere Farben anstelle<br />
von Rot und Grün auswählen, sodass er problemlos arbeiten<br />
kann. Ebenso sind die Unternehmensfarben oder einfach die<br />
Lieblingsfarben des Mitarbeiters einstellbar. Natürlich können<br />
die Farben auch so eingestellt werden, dass sie dem Mitarbeiter<br />
gleich signalisieren, welches Werkzeug er mit dem aktuell entnommenen<br />
Teil benutzen soll. Auf diese Weise kann jeder Mitarbeiter<br />
seinen Arbeitsplatz nach seinen Vorlieben personalisieren.<br />
VERRINGERTE FEHLERQUOTE UND ERHÖHTE<br />
MITARBEITERZUFRIEDENHEIT<br />
Smart Light Touch unterstützt Montagemitarbeiter und verringert<br />
ihre Fehlerquote signifikant, wodurch Nacharbeit und Rückrufaktionen<br />
auf ein Minimum reduziert werden. Ein großer Vorteil<br />
der lichtgeführten Mitarbeiterunterstützung am Regal sowie<br />
DIE MONTAGE UND INBETRIEB-<br />
NAHME DER PICK-BY-LIGHT-<br />
LÖSUNG IST OHNE HILFE VOM<br />
FACHMANN MÖGLICH<br />
der Visualisierung der Arbeitsschritte besteht in einer wesentlich<br />
erhöhten Montagegeschwindigkeit und der damit gestiegenen<br />
Mitarbeiter-Produktivität. Es entsteht kein Zeitverlust mehr dadurch,<br />
dass Mitarbeiter darüber nachdenken müssen, welches<br />
der nächste Arbeitsschritt oder das geeignete Werkzeug für das<br />
gerade entnommene Teil sein könnte.<br />
Auch neue Mitarbeiter oder Urlaubsvertretungen können<br />
schon nach kurzer Einarbeitungszeit selbstständig arbeiten und<br />
01 Die einfache Installation des automatisierten und modularen<br />
Pick-by-Light-Systems ist laut Hersteller marktweit einzigartig – für<br />
den Aufbau wird nicht einmal ein Schraubendreher benötigt<br />
02 Dank einfacher Verbindungen und Halterungen sind Turcks<br />
Pick-to-Light-Geräte der Banner-PTL<strong>11</strong>0-Serie ohne zusätzliches<br />
Werkzeug oder Umprogrammierungen einsetzbar<br />
03 CSAE-Vertriebsleiterin Sarah Wedekind betont: „Wir denken<br />
auch an die kleinen und mittelständischen Unternehmen, die sich<br />
keine Programmierer leisten können.“<br />
04 Die Inbetriebnahme des gesamten Systems erfolgt<br />
anwenderfreundlich über eine Webseite<br />
die volle Leistung bringen. Da die Arbeit mit dem Pick-by-Light-<br />
System auf Lichtsignalen basiert, könnten auch Mitarbeiter beschäftigt<br />
werden, die bisher vom Arbeitsleben ausgeschlossen<br />
waren, beispielsweise durch mangelnde Sprachkenntnisse oder<br />
leichte Beeinträchtigungen.<br />
FAZIT<br />
Die einfache Installation der automatisierten und modularen<br />
Pick-by-Light-Lösung Smart Light Touch von CSAE ist laut<br />
Hersteller marktweit einzigartig. Anwender haben die Möglichkeit,<br />
das System selbstständig zu montieren und in Betrieb zu nehmen<br />
– ohne Programmierer oder technische Vorbildung. Ein<br />
direkter Kostenvorteil für den Anwender besteht in der Steuerungssoftware,<br />
die auf der Grundlage von Kundenanforderungen<br />
der letzten Jahrzehnte entwickelt wurde und einen Großteil der<br />
Marktanforderungen abdeckt. Anwendungsspezifische Schnittstellenanforderungen<br />
werden individuell gelöst. Diese werden durch<br />
die technischen Möglichkeiten der TBEN-L-PLC-Kompaktsteuerung<br />
von Turck sowie der engen Zusammenarbeit zwischen<br />
Turck- und CSAE-Experten meist sehr schnell umgesetzt.<br />
Bilder: Turck<br />
www.turck.com<br />
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
BOX DER VIELEN<br />
MÖGLICHKEITEN<br />
Gerade in der Sicherheitstechnik gilt es, den immer komplexeren<br />
Anwendungen Rechnung zu tragen. Um Schutztürsysteme an<br />
individuelle Anforderungen anzupassen, sind modulare Lösungen<br />
besonders geeignet. Durch ein Baukastenprinzip und die Einbindung<br />
in Ethercat P / FSoE können zusätzliche Funktionen realisiert werden.<br />
Euchner entwickelte bereits 2009 das Schutztürsystem mit<br />
integriertem Profinet / Profisafe und etablierte damit eine<br />
neue Kategorie von Schutztürsystemen mit integrierter sicherer<br />
Busanbindung. 2014 brachte Euchner ein Schutztürsystem<br />
mit integriertem Ethernet/IP mit CIP Safety auf den<br />
Markt. Das Traditionsunternehmen aus Leinfelden bei Stuttgart<br />
Xabier Antolin, Produktmanager, Euchner GmbH + Co. KG,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
Das Busmodul MBM<br />
dient als Gateway<br />
zwischen allen MGB2-<br />
Zuhaltemodulen,<br />
Erweiterungsmodulen<br />
MCM und<br />
Submodulen MSM<br />
bleibt dabei stets dem Grundgedanken der MGB2 treu: Modular<br />
und einfach zu integrieren. Bei allen MGB2-Systemen können<br />
Anwender die Absicherung trennender Schutzeinrichtungen<br />
individuell gestalten.<br />
Das MGB2-System sichert Schutztüren und Zäune an Maschinen<br />
und Anlagen bei gefahrbringenden Maschinenbewegungen<br />
ab und vereint Sicherheitsschalter, Riegel und Türschließmechanismus<br />
in einem Gerät. Dank des modularen Aufbaus und der<br />
optionalen Submodule MSM stehen unzählige Variationsmöglichkeiten,<br />
zusätzliche Funktionen, unterschiedliche Vernetzungsoptionen<br />
sowie intelligente Kommunikationsfähigkeiten<br />
für Industrie 4.0-Anwendungen zur Verfügung.<br />
52 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
Mit dem MGB2 Modular ist eine<br />
abgesetzte Montage von Bus- und<br />
Erweiterungsmodul möglich<br />
HOHE NACHFRAGE AN INDIVIDUALISIERTEN<br />
SCHUTZTÜRSYSTEMEN<br />
Die MGB2 Modular für Profinet / Profisafe-Anbindung erfährt<br />
daher bereits seit dem Verkaufsstart vor vier Jahren eine hohe<br />
Nachfrage. Genauso überzeugen nun die Vorteile der Schutztürsysteme<br />
für die Ethercat / FSoE-Anbindung immer mehr Anwender.<br />
In zahlreichen Branchen, insbesondere in der Automobilindustrie<br />
und etlichen Bereichen der Automatisierung, hat sich die MGB2<br />
bereits erfolgreich etabliert. Die Anwender profitieren von einem<br />
hochfunktionalen Türschließsystem mit Zuhaltung, das nicht nur<br />
das höchste Schutzniveau bis PL e erfüllt – es lässt sich auch<br />
flexibel an zukünftige Anforderungen anpassen und bietet damit<br />
eine hohe Investitionssicherheit.<br />
DIE TRENNUNG EINZELNER<br />
FUNKTIONEN IN UNTERSCHIEDLICHE<br />
MODULE ERMÖGLICHT EINEN<br />
VIELSEITIGEN EINSATZ<br />
Keine Safety-Applikation ist wie die andere. In einigen Produktionsprozessen<br />
soll für die Absicherung von Schutztüren mit<br />
Zuhaltungen beispielsweise ein zusätzlicher Not-Halt integriert<br />
werden, bei anderen Applikationen bedarf es Anforderungs- und<br />
Quittierungstasten direkt an der Schutztür. Ebenso können sich<br />
im Laufe der Zeit durch Umbauten oder Erweiterungen von<br />
Maschinen, Anlagen und Produktionsstraßen neue Anforderungen<br />
an die Schutztürsysteme ergeben. Eine Lösung, die sich den<br />
SECHS AUF EINEN STREICH<br />
Die Trennung von Zuhalte- und Busmodul bietet zwei<br />
wichtige Vorteile. Erstens: An nur einem Busmodul ist<br />
der Anschluss von bis zu sechs MGB2 Modular möglich.<br />
Wenn also, wie es in der Praxis häufig vorkommt,<br />
ein Bus die Signale von zwei oder drei Schutztüren<br />
sammeln soll, waren bisher zwei oder drei Busknoten<br />
nötig – mit der MGB2 Modular genügt ein einziger.<br />
Und neben den Geräten selbst spart der Anwender<br />
Netzwerkleitungen, Netzwerkadressen und letztlich<br />
auch Speicherkapazität in der Steuerung; ein Gut, das<br />
nicht zuletzt im Hinblick auf die intelligente Fabrik<br />
von morgen immer teurer wird. <strong>Der</strong> zweite Vorteil ist,<br />
dass alle Module abgesetzt montiert werden können.<br />
Diese abgesetzte Montage lässt vor allem bei beengten<br />
Platzverhältnissen eine Montage an der Stelle zu, die<br />
sich am besten eignet. Das Türschließsystem MGB2<br />
Modular bietet also maximale Flexibilität.<br />
jeweiligen Anforderungen anpasst, ist daher die richtige Wahl.<br />
Mit der MGB2 Modular kann Euchner individuelle Wünsche<br />
erfüllen. <strong>Der</strong> Grund ist der modulare Systemaufbau.<br />
MODULARITÄT DURCH KLARE<br />
AUFGABENTEILUNG<br />
Die MGB2 Modular ist so konzipiert, dass sie so vielseitig wie<br />
möglich eingesetzt werden kann. Erreicht wird dies durch die<br />
Trennung einzelner Funktionen in unterschiedlichen Modulen.<br />
Die drei Hauptfunktionen Buskommunikation, Türüberwachung<br />
sowie Bedienen und Anzeigen werden in separaten Modulen und<br />
Submodulen umgesetzt. Das Busmodul MBM ist dabei der Kopf<br />
des Systems. Hier laufen alle Informationen der angeschlossenen<br />
Module zusammen und werden über das gewünschte Bussystem<br />
an die Steuerung übertragen. Die Steuerung schickt ihre Signale<br />
andererseits über das Busmodul an die angeschlossenen Systemmodule,<br />
um beispielsweise die Zuhaltung anzusteuern oder eine<br />
Leuchte einzuschalten.<br />
Zur Überwachung der Türstellung und zum Zuhalten gibt es<br />
die Verriegelungs- und Zuhaltemodule MGB2. Diese Module<br />
besitzen zwei spezielle Slots zur Aufnahme von Submodulen.<br />
Die Submodule MSM gibt es mit verschiedensten Bedien- und<br />
Anzeigeelementen wie Drucktastern, Wahlschaltern, Schlüsselschaltern<br />
oder Not-Halt-Tastern. Werden noch mehr Funktionen<br />
benötigt, erweitert man das System mit dem Erweiterungsmodul<br />
MCM. Darin können nochmal bis zu vier Submodule gesteckt<br />
werden. Damit wird das MGB2-System zur kleinen dezentralen<br />
Schaltzentrale an der Schutztür.<br />
Bilder: Aufmacher SweetBunFactory – stock.adobe.com,<br />
sonstige Euchner<br />
www.euchner.de<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 53
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
IM HANDUMDREHEN<br />
MONTIERT<br />
<strong>Der</strong> Klettbandhalter<br />
dient als Halterung für<br />
das Klettband sowie als<br />
Kabelführungssystem<br />
für den<br />
Klettkabelbinder<br />
Einwegkabelbinder sind ihrer Einfachheit wegen weit verbreitet. <strong>Der</strong> große<br />
Nachteil dieser Art von Kabelbindern ist, dass sie nur einmal genutzt werden<br />
können. Auch ein Nachjustieren oder eine Änderung der Konfektionierung ist<br />
oft nicht mehr möglich. Klettkabelbinderhalter stellen eine vielseitige<br />
Alternative zu herkömmlichen Kabelbindern dar.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Wenn es um das Bündeln und Sichern von Kabeln<br />
und Leitungen geht, sind Klettkabelbinder eine<br />
hervorragende Alternative zu herkömmlichen Kabelbindern.<br />
Im Gegensatz zu Einwegkabelbinder,<br />
können Klettkabelbinder hundertfach verschlossen und wieder<br />
geöffnet werden. Eine Verletzungsgefahr existiert, im Vergleich<br />
zu schlecht abgeschnittenen herkömmlichen Kabelbindern, bei<br />
Klettkabelbindern nicht. Zudem sind sie – insbesondere bei Vibrationen<br />
– kabelschonend.<br />
<strong>Der</strong> Kabelmanagementspezialist Icotek stellt mit den Klettbandhaltern<br />
für Kabelhalterung beziehungsweise Kabelführung eine<br />
vielseitige Alternative zu herkömmlichen Kabelbindern vor.<br />
Als Halterung für Klettkabelbinder dienen die Klettbandhalter<br />
KBH-R und KBH-S, die auf vielfältige Art und Weise schnell und<br />
Stephan Buchner, Marketing Manager, Icotek, Eschach<br />
einfach montiert werden. Beim KBH-R geschieht die Montage<br />
durch eine 90 °-Drehverrastung und beim KBH-S durch eine universelle<br />
Schraubmontage.<br />
EINFACHE NACHRÜSTUNG UND DEMONTAGE<br />
<strong>Der</strong> KBH verfügt über einen im Sockel integrierten Nutenstein.<br />
Dieser Sockel wird plan in das Montageprofil eingelegt. Anschließend<br />
wird der Kabeltellerhalter auf den Sockel gesetzt und<br />
verrastet. Eine kurze 90 °-Drehung und die Konstruktion sitzt fest<br />
im Montageprofil. Nun wird das Klettkabel am Klemmbügel ausgerichtet.<br />
Befindet sich das Klettband in der gewünschten Position,<br />
wird der Klemmbügel verschlossen. Im nächsten Schritt wird das<br />
Kabel auf den Kabeltellerhalter gelegt und mit dem Klettband<br />
längs umschlossen. Fertig. Die gesamte Konstruktion lässt sich<br />
jederzeit nachjustieren und mit anderen oder weiteren Leitungen<br />
ergänzen beziehungsweise neu belegen. Montage, Demontage,<br />
Nachrüstungen und Servicearbeiten lassen sich jederzeit problemlos<br />
durchführen. Möchte man die Konstruktion demontieren,<br />
54 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
01<br />
01 Für die Fixierung mehrerer<br />
Leitungen sind die Klettbandhalter<br />
auch in größeren Größen erhältlich<br />
02 Die Klettbandhalter sind für<br />
diverse Alu-Profile geeignet – die<br />
Montage erfolgt durch 90 °-Drehverrastung<br />
oder Schrauben<br />
02<br />
geschieht dies in zwei Schritten: Zuerst wird der Schraubendreher<br />
an der Rastnase des Sockels vorbei eingetaucht. Im zweiten<br />
Schritt wird der Schraubendreher nach unten gedrückt haltend<br />
in Richtung der Rastnase gedrückt. <strong>Der</strong> Teller des Kabelhalters<br />
DER KLETTKABELBINDERHALTER<br />
LÄSST SICH JEDERZEIT MIT<br />
LEITUNGEN ERGÄNZEN ODER<br />
NEU BELEGEN<br />
wird gelöst und kann dann vom Sockel demontiert werden. Um<br />
den Sockel zu lösen, muss der Teller montiert sein. Auch eine Installation<br />
mit einem Standard-Nutenstein ist möglich und geschieht<br />
per Schraubmontage (zum Beispiel M5 × 16). <strong>Der</strong> mitgelieferte<br />
Sockel mit integriertem Nutenstein wird dann durch den<br />
Standard-Sockel ersetzt.<br />
MONTAGEVIDEOS<br />
Eine ausführliche Anleitung zur fachgerechten<br />
Montage der Klettbandhalter KBH finden Sie<br />
im Internet unter youtu.be/TgK-z6n2oGI<br />
(Klettbandhalter für Aluprofile) sowie<br />
youtu.be/ocI9-W-8LzU (Klettbandhalter für<br />
System-Chassis und Montageschienen).<br />
INTUITIVE PROFILMONTAGE<br />
UND HOHE FLEXIBILITÄT<br />
Die Klettbandhalter KBH-S und KBH-R dienen als Halterung für<br />
das Klettband KLB sowie als Kabelführungssystem für den Klettkabelbinder<br />
KLKB. Bedingt durch die Zweiteiligkeit des Klettbandhalters<br />
kann der obere Teil in zwei verschiedene Führungsrichtungen<br />
aufgeklippt werden und so eine hohe Flexibilität bieten. Dank der<br />
intuitiven 90 °-Drehverrastung wird eine einfache und sichere Profilmontage<br />
gewährleistet. Die Klettbandhalter sind in drei Größen<br />
verfügbar und lassen sich ideal mit den Klettbändern KLB und<br />
Klettkabelbindern KLKB kombinieren. Für die Fixierung mehrerer<br />
Leitungen sind die Baugrößen 24 und 36 vorgesehen.<br />
GEORDNET, GEBÜNDELT<br />
UND SICHER BEFESTIGT<br />
<strong>Der</strong> ideale Verwendungsort findet sich überall dort, wo Montageprofile<br />
verwendet werden und Kabel geordnet, gebündelt und<br />
befestigt werden sollen. Klettbandhalter von Icotek sind kompatibel<br />
mit den Montage- und Konstruktionsprofilen vieler Hersteller.<br />
Die neuen Klettbandhalter sind als universelle Standardversion<br />
und auch als spezielle Version für Produkte von Bosch Rexroth,<br />
Minitec, Item und Rittal erhältlich.<br />
Die KBH bestehen aus Polyamid (PA) und sind entsprechend<br />
Brandklasse UL94 V-0 selbstverlöschend. <strong>Der</strong> zugelassene<br />
Temperaturbereich beträgt -40 °C bis +<strong>12</strong>0 °C. Die Klettbandhalter<br />
sind silikonfrei und halogenfrei.<br />
Bilder: Aufmacher Tatiana – stock.adobe.com, sonstige Icotek<br />
www.icotek.com<br />
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
MEHR EFFIZIENZ FÜR SERVOPRESSEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Das Be- und Entladen von Maschinen zu automatisieren, steigert<br />
die Effizienz in der Produktion – besonders wenn die anschließende manuelle<br />
Sichtprüfung ebenso automatisch abläuft. Das Start-up AI-pro entwickelt<br />
dafür individuelle Lösungen und ergänzt Maschinen wie die Servopresse von<br />
Tox Pressotechnik um Roboter und künstliche Intelligenz.<br />
Dip.-Ing. (FH) Tim Graubaum, Vertrieb Deutschland,<br />
TOX PRESSOTECHNIK GmbH & Co. KG, Weingarten<br />
56 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
Das größte Potenzial sieht Pascal Lettmann, Geschäftsführer<br />
und Firmengründer der AI-pro UG, in kleinen Produkten,<br />
hohen Stückzahlen und kurzen Taktzeiten. Im industriellen<br />
Umfeld beobachtet er oft, wie Arbeitskräfte einzelne Teile<br />
in Maschinen in kurzen Taktzeiten einlegen und entnehmen.<br />
Eine monotone Arbeit, die leicht zu automatisieren ist – anders<br />
als die nachgelagerte manuelle Sichtprüfung. „Den prüfenden<br />
Blick des Bedieners oder der Bedienerin beim Entnehmen der<br />
Teile von regelbasierten Kamerasystemen übernehmen zu lassen,<br />
ist aus technologischer Sicht nur schwer möglich und oft mit<br />
hohen Kosten verbunden“, erklärt Lettmann. Denn das System<br />
komme schnell an seine Grenzen, beispielsweise bei schwankenden<br />
Lichtverhältnissen oder Geometrieabweichungen. Zudem<br />
müssen solche Kamerasysteme von extra geschulten Mitarbeitenden<br />
bedient werden, was den Aufwand und gleichzeitig die<br />
Verantwortung über die Erkennung von fehlerhaften Produkten<br />
auf den Anwender abwälzt.<br />
SICHTPRÜFUNG UND AUTOMATISIERUNG<br />
AUS EINER HAND<br />
Genau hier setzt AI-pro an und bietet die Sichtprüfung inklusive<br />
der Automatisierung aus einer Hand. „Wir beschränken uns auf<br />
überschaubare Prozesse wie das Einlegen und Entnehmen von<br />
kleinen Bauteilen in Maschinen mit kurzen Taktzeiten und ergänzen<br />
diese um eine zuverlässige Prüftechnologie inklusive<br />
Programmierung“, erklärt der Firmengründer. Die Besonderheit:<br />
Das Start-up aus dem nordrhein-westfälischen Stemwede kauft<br />
die zu automatisierende Anlage zu und ergänzt diese um die notwendige<br />
Handhabungs-, Steuerungs- und Prüftechnik. „Unsere<br />
Kunden haben keinen Aufwand mit der Einrichtung der Prüfprogramme<br />
oder mit Kommunikationsproblemen zwischen Roboter<br />
und Maschine“, zählt Lettmann die Vorteile auf. Wie er die sonst<br />
so kostspielige optische Prüfung automatisiert, wird er später<br />
noch erklären.<br />
AUTOMATISIERUNG VON PRESSEN ZUM<br />
STAUCHEN VON KUGELHÜLSEN<br />
Zunächst gibt Lettmann einen Einblick in eines seiner aktuellen<br />
Projekte: Ein Kunde wollte manuell bediente hydraulische Pressen<br />
zum Stauchen von Kugelhülsen erneuern und im Zuge dessen den<br />
Prozess automatisieren. Die bisher eingesetzten Maschinen haben<br />
keine Sensorik zur Erkennung von Fehlerteilen, nach dem Pressen<br />
blieben die Hülsen immer wieder im Werkzeug stecken, und der<br />
Wartungsaufwand der Hydraulik war zu hoch.<br />
Für den eigentlichen Arbeitsvorgang suchte AI-pro eine sta bile<br />
Presse mit Servoantrieb, die eine kurze Taktzeit ermöglicht, die<br />
Einpresstiefe X misst und dadurch den Prozess überwacht. Sobald<br />
der X-Wert über- oder unterschritten wird, soll die Anlage das fehlerhafte<br />
Teil erkennen und ausschleusen. Entschieden hat sich<br />
Lettmann nach ausgiebiger Recherche für eine C-Bügel-Presse<br />
der Tox Pressotechnik GmbH & Co. KG. Mit dem Wein gartener<br />
Familienunternehmen hat Lettmann schon früher gute Erfahrungen<br />
gemacht. „Die vollumfängliche Beratung bereits im Vorfeld und<br />
Wir beschränken uns auf überschaubare<br />
Prozesse wie das Einlegen und Entnehmen<br />
von kleinen Bauteilen in Maschinen<br />
mit kurzen Taktzeiten und ergänzen diese<br />
um eine zuverlässige Prüftechnologie<br />
inklusive Programmierung.<br />
PASCAL LETTMANN,<br />
Geschäftsführer und Firmengründer der AI-pro UG<br />
das Angebot mit dem Standard-Baukasten bestärkten meine Entscheidung,<br />
die Presse bei Tox zu kaufen“, ergänzt Lettmann.<br />
STABILITÄT UND KONTROLLE<br />
Den Antrieb übernimmt der Tox-Electricdrive vom Typ EX-K. Eine<br />
Planetenrollengewindespindel wandelt die Rotationsbewegung<br />
präzise in einen linearen Vorschub um, der mit bis zu 200 kN das<br />
Werkzeug in das Bauteil presst. Er ist verbaut in einer massiven<br />
und verwindungssteifen Stahlkonstruktion, die der Krafteinwirkung<br />
während des Pressvorgangs genügend Stabilität entgegensetzt.<br />
Sobald eine Kugelhülse im Werkzeug sitzt, fährt der Antrieb<br />
den Stößel herunter. Die für das Kraft-Wege-Protokoll notwendige<br />
Strecke erfasst ein Resolver direkt am Servoantrieb, ein integrierter<br />
Kraftmesser steuert die dabei aufgewendete Presskraft bei. So<br />
überwacht die Tox-Software den Kontrollwert X und kann gegebenenfalls<br />
fehlerhafte Teile sofort erkennen.<br />
Das Unternehmen AI-pro ergänzte die Tox-Servopresse um<br />
zwei lineargeführte Greifer, die abwechselnd ein Bauteil in das<br />
Werkzeug einlegen, es nach dem Pressen und bevor die Stanze<br />
wieder hochfährt fixieren und anschließend entnehmen. Danach<br />
halten sie das Bauteil wieder dem Leichtbauroboter vor, der es im<br />
Innengriff nimmt und weitergibt. Durch die alternierende<br />
Arbeitsweise der beiden Zustelleinheiten verringert AI-pro die<br />
Nebenzeiten merklich. „<strong>Der</strong> Roboter nimmt also das fertige<br />
Bauteil abwechselnd aus der einen oder der anderen Einheit“,<br />
verdeutlicht Lettmann.<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 57
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
02<br />
01<br />
01 Zwei lineargeführte Greifer legen abwechselnd ein Bauteil in das<br />
Werkzeug der Servopresse ein und entnehmen es nach dem Pressen<br />
03<br />
02 Sobald eine Kugelhülse im Werkzeug sitzt, fährt der Antrieb<br />
den Stößel herunter. Die für das Kraft-Wege-Protokoll notwendige<br />
Strecke erfasst ein Resolver direkt am Servoantrieb, ein integrierter<br />
Kraftmesser steuert die dabei aufgewendete Presskraft bei<br />
03 <strong>Der</strong> Antrieb erzeugt eine Presskraft von bis zu<br />
200 kN, ermöglicht eine kurze Taktzeit und überwacht<br />
über die Einpresstiefe X den Prozess<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
KI-BASIERTE SICHTPRÜFUNG<br />
Nach einer weiteren Bearbeitung überprüfen sieben Kameras und<br />
ein Mikrometer die fertige Kugelhülse optisch und geome trisch.<br />
AI-pro nutzt hierfür neuronale Netze: „Durch sie erkennt unser<br />
Prüfsystem sicher Riefen, Rillen und Rattermarken – selbst an<br />
spiegelnden Oberflächen. Möglich ist auch die Kontrolle bestimmter<br />
Merkmale oder der Ausrichtung“, erläutert Lettmann.<br />
Das funktioniert über Klassifizierungen, dem Finden von Gemeinsamkeiten<br />
auf Pixelebene und ist für die KI-basierte Sichtprüfung<br />
erst durch die auch aus kostentechnischer Sicht sinnvolle<br />
Verfügbarkeit entsprechender Rechenleistung möglich. AI-pro<br />
wählt alle Komponenten individuell aus: von der Kamera und Beleuchtung<br />
über die Zuführung bis hin zum Algorithmus für die<br />
Sichtprüfung. „Am Ende muss der Kunde quasi nur noch einen<br />
Knopf drücken“, sagt Lettmann.<br />
KEINE PROBLEME AN DER SCHNITTSTELLE<br />
Die Kommunikation zwischen Roboter und Presse läuft über die<br />
übergeordnete Steuerung mittels Profinet. <strong>Der</strong> Pressprozess<br />
selbst wird anfangs einmalig oder bei einem Teilewechsel über<br />
die Tox-HMI konfiguriert, auch die Wartung erfolgt direkt über<br />
das Tox-Panel. Das Start- und Stopp-Signal gibt dann die AI-pro-<br />
Automation vor und reagiert auch auf Schwankungen im Prozess.<br />
„Unser System greift einfach die Daten der Tox-Software ab, die<br />
sie an die SPS schickt“, so Lettmann. So fragt der Roboter auch<br />
die letzten Messwerte zur Qualitätskontrolle ab und weiß, ob er<br />
das fertige Bauteil in die IO- oder NIO-Box ablegen muss. Darüber<br />
hinaus kann AI-pro diese Prozessdaten, beispielsweise über Gutund<br />
Schlechtteile, an seinen KI-Rechner schicken, der diese Daten<br />
dann in eine SQL-Datenbank abspeichert. „Normalerweise<br />
ist der Datenaustausch aus der SPS heraus auf übergeordnete<br />
Leitsysteme wie ERPs relativ schwierig. Unser Rechner spricht<br />
jedoch genau diese Sprachen“, erklärt Lettmann.<br />
DER SIGNALAUSTAUSCH ZWISCHEN<br />
PRESSE, ROBOTER UND DER<br />
RESTLICHEN AUTOMATISIERUNG<br />
LÄUFT PROBLEMLOS<br />
<strong>Der</strong> Signalaustausch zwischen Presse, Roboter und der restlichen<br />
Automatisierung läuft problemlos. Ein Grund dafür ist die gute<br />
Kommunikation im Vorfeld: „Tox Pressotechnik hat über die<br />
Möglichkeiten der Kommunikation mit der Presse beraten und<br />
uns die komplette Dokumentation hierzu sehr früh im Projektverlauf<br />
geliefert. Wir hatten somit überhaupt keine Schnittstellenprobleme“,<br />
bestätigt Lettmann.<br />
Bilder: Tox Pressotechnik<br />
www.tox-pressotechnik.com<br />
58 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
ETHERNET-VERNETZUNG GEHT<br />
AUCH OHNE SCHALTSCHRANK<br />
Im Sommerlaunch präsentiert Lapp<br />
zahlreiche Neuheiten, darunter zwei<br />
Switches, die sich dank IP67-Klassifizierung<br />
für den Einsatz direkt im<br />
Feld eignen und eine durchgängige<br />
Ethernet-Vernetzung ermöglichen.<br />
Etherline Access PN IP67 Profinet-<br />
Switch und Etherline Access U IP67<br />
Unmanaged-Industrial-Ethernet-Switch<br />
bedienen wachsende Dezentralisierungsansprüche.<br />
So spart die schaltschranklose<br />
Vernetzung Installationsaufwand<br />
und lange Leitungswege in Industrieumgebungen.<br />
Die Switche verbinden bis zu acht Netzwerk-Teilnehmer über<br />
M<strong>12</strong>D-kodierte Anschlüsse und können direkt an oder in der<br />
Maschine installiert werden. <strong>Der</strong> Managed Switch PN eignet<br />
sich für Profinet-Netzwerke der Automatisierungstechnik<br />
(Conformance Class B). Er priorisiert Telegramme mit Echtzeitdaten<br />
und lässt eine einfache Konfiguration und Diagnose zu.<br />
Mit dem Unmanaged-Industrial-Ethernet-Switch (U) inklusive<br />
16K-MAC-Adresstabelle und 256Kbyte-Packetbuffer werden<br />
Conformance-Class A-Netzwerke unterstützt.<br />
www.lapp.com<br />
LIEFERFÄHIGE INDUSTRIESWITCHES<br />
MIT MEHRWERT<br />
Die Verfügbarkeit von<br />
Elektronikbauteilen<br />
bereitet derzeit Geräteherstellern<br />
in allen Branchen<br />
großes Kopfzerbrechen. Das<br />
hat auch Auswirkung auf<br />
die Lieferfähigkeit von<br />
Industrieswitches. Die<br />
Netzwerkexperten von<br />
Indu-Sol können dank proaktiver, langfristiger Planung heute<br />
eine Preis- und Liefersicherheit für ihre aktuellen Industrieswitches<br />
bis Ende 2023 versprechen. Treiber war der Mangel<br />
an Bauteilen, welcher das Redesign einer gesamten Switch-<br />
Baureihe zur Folge hatte. Diese Entscheidung verbunden mit<br />
der entsprechenden Lagerbevorratung hat sich ausgezahlt und<br />
den erwarteten Absatz vervierfacht. Im Ergebnis ist eine neue<br />
Switch-Serie mit einer Basic- und Premium-Variante (Bild)<br />
entstanden, welche sowohl den Anforderungen nach Funktionalität,<br />
Mehrwert und Kosteneffizienz gerecht werden. Dabei<br />
liefern die Netzwerkexperten nicht nur Switches in unmagebarer<br />
und managebarer Ausführung, sondern differenzieren<br />
sich durch Funktionalität und Preis.<br />
www.indu-sol.com<br />
MESSUNG DER WERKSTÜCKPOSITION IN SCHLEIFMASCHINEN<br />
Während des Schleifprozesses muss die Position zwischen dem Schleifwerkzeug und dem<br />
Werkstück stetig überwacht werden. Dadurch werden eine zu hohe Beanspruchung, Beschädigungen<br />
sowie Zerstörung des Werkstückes und des Schleifwerkzeugs verhindert. Um die<br />
Position prozesssicher zu überwachen, werden induktive Sensoren auf Wirbelstrombasis<br />
eingesetzt. Die induktiven Sensoren erreichen bei der Messung der Werkstückposition in<br />
Schleifmaschinen Genauigkeiten im einstelligen Mikrometerbereich. Um den Abstand zum<br />
Schleifwerkzeug konstant zu halten, wird das analoge Sensorsignal an eine SPS übertragen.<br />
Diese passt die Position des Schleifwerkzeuges anhand der gemessenen Werte an. Da für den Schleifprozess Kühlflüssigkeit (Öl)<br />
eingesetzt wird, stoßen herkömmliche Sensoren an ihre Grenzen. Induktive Sensoren der Serie eddyNCDT von Micro-Epsilon sind<br />
auf Grund der robusten Ausführung für raue Umgebungen geeignet und widerstehen Öl und Schmutz ebenso wie Druck und<br />
hohen Temperaturen. Die Applikationslösung lässt sich auch als Retrofit in Bestandsanlagen integrieren.<br />
www.micro-epsilon.de<br />
Mehr als eine Idee und<br />
mehr als nur ein Torquemotor<br />
Ob Innenläufer oder Außenläufer – unser Lieferprogramm für<br />
Torquemotoren ist so umfangreich, wie die Wünsche unserer Kunden.<br />
Wir entwickeln und fertigen Torquemotoren individuell von groß bis klein.<br />
Finden Sie Ihren perfekten Direktantrieb bei uns.<br />
www.fischer-elektromotoren.de
SPECIAL 3D-DRUCK<br />
SPECIA<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
ONLINE-MARKETPLACE FÜR<br />
DIE ADDITIVE FERTIGUNG<br />
Wer im industriellen Umfeld nach einem 3D-Druck-Anbieter sucht,<br />
hat die Qual der Wahl. <strong>Der</strong> Online-Marketplace Protiq erleichtert die Suche.<br />
Auf der Plattform kann ganz einfach aus dem Dienstleistungsangebot<br />
gleich mehrerer Anbieter ausgewählt werden. Als Ergänzung zur reinen<br />
additiven Fertigung bildet der Marktplatz nun ebenfalls konventionelle<br />
Herstellungsverfahren ab.<br />
Max Wissing ist Technologiemanager Additive Fertigung<br />
bei der Protiq GmbH in Blomberg<br />
60 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
SPECIAL 3D-DRUCK<br />
01 Durch einen<br />
automatisierten Angebotsund<br />
Bestellprozess werden<br />
die Vorteile einer schnellen<br />
Fertigung „über Nacht“ optimal<br />
ausgeschöpft – die vollständig<br />
digitalisierte Architektur<br />
des Marktplatzes macht<br />
dies möglich<br />
L<br />
Die Branche der additiven Fertigung wächst seit Jahren<br />
stetig. Die steigende Nachfrage nach 3D-gedruckten<br />
Bauteilen sowie das große Interesse aller industriellen<br />
Bereiche eröffnet auf der Anbieter- ebenso wie der <strong>Konstrukteur</strong>sseite<br />
zahlreiche Möglichkeiten. Aufgrund der schnellen<br />
technologischen Weiterentwicklung und des breiten Angebots<br />
wird es für <strong>Konstrukteur</strong>e jedoch schwierig, das richtige Verfahren<br />
für ihre Anwendung zu finden. Auf der anderen Seite stellt es für<br />
Fertigungsdienstleister mit einer innovativen, aber noch nicht<br />
ausreichend bekannten Lösung eine Herausforderung dar, mehr<br />
Sichtbarkeit auf dem immer unübersichtlicheren Markt zu<br />
erlangen.<br />
Gemäß dem Leitsatz „Präzise. Schnell. Zuverlässig.“ stellt der<br />
Protiq-Marketplace, der mittlerweile fast 30 Anbieter umfasst,<br />
eine intuitiv bedienbare Plattform zur Verfügung, die den Bedürfnissen<br />
von <strong>Konstrukteur</strong>en und Dienstleistern gerecht wird.<br />
Protiq fokussiert sich dabei auf die hohen Anforderungen und<br />
Qualitätsstandards der Industrie, die Online-Plattform richtet<br />
sich allerdings ebenfalls bewusst an Privatkunden.<br />
VIELSEITIGE KONFIGURATIONS-<br />
MÖGLICHKEITEN<br />
Auf dem Marketplace hat der <strong>Konstrukteur</strong> die Möglichkeit, seine<br />
Bestellung eines individuellen 3D-Bauteils einfach und schnell<br />
zu platzieren, ohne einen langwierigen Angebotsprozess durchlaufen<br />
zu müssen. Dazu kann er schon auf der Startseite den Datensatz<br />
des zu druckenden Bauteils hochladen. Zu diesem Zweck<br />
unterstützt der Marktplatz sämtliche gängigen 3D-Datenformate.<br />
Im Hintergrund überprüft ein Algorithmus den Datensatz auf die<br />
generelle Baubarkeit und geometrische Abmessungen. Eventuelle<br />
Datenfehler im Modell – zum Beispiel offene Konturen – werden<br />
automatisch durch eine leistungsstarke Reparatursoftware behoben.<br />
Danach erhalten die <strong>Konstrukteur</strong>e ein visuelles Feedback<br />
ihres Bauteils und können dieses skalieren oder die reparierte<br />
Datei kostenlos herunterladen.<br />
Anschließend wählen die <strong>Konstrukteur</strong>e den gewünschten<br />
Werkstoff inklusive einer optimalen Nachbearbeitung aus dem<br />
umfassenden Prozess- und Materialportfolio des Marktplatzes<br />
aus. In diesem Zusammenhang profitieren sie vom Live Pricing<br />
aller Anbieter, deren Angebote auf einen Blick gegenübergestellt<br />
werden. <strong>Der</strong> Protiq-Marketplace beinhaltet aktuell über 130 verschiedene<br />
Materialien, 14 unterschiedliche Fertigungsverfahren<br />
sowie 28 Dienstleister. Neben der stückzahlabhängigen Preisinformation<br />
gibt der Marktplatz Auskunft über die durchschnittliche<br />
Lieferzeit und die Versandkosten. Für den <strong>Konstrukteur</strong><br />
vereinfacht und verkürzt sich auf diese Weise die zeitaufwendige<br />
Online-Recherche sowie die konventionelle Einholung verschiedener<br />
Angebote.<br />
VOLLSTÄNDIG DIGITALISIERTER<br />
BESTELLVORGANG<br />
Im nächsten Schritt werden die konfigurierten Bauteile in den<br />
Warenkorb überführt. Die angemeldeten <strong>Konstrukteur</strong>e können<br />
nun eine interne Bestellnummer für sämtliche Begleitdokumente<br />
vermerken sowie ein offizielles Angebot der getätigten Konfiguration<br />
abspeichern und herunterladen. Nach der Auswahl der Versandund<br />
Zahlungsart wird für den Warenkorb im letzten Schritt des<br />
Prozesses innerhalb weniger Sekunden eine Bestellung erteilt.<br />
Ein in die Plattform integriertes Rollen-Rechte-System erleichtert<br />
die internen Abläufe beim <strong>Konstrukteur</strong> zusätzlich: Er hat die<br />
Möglichkeit, die konfigurierten Warenkörbe als Projekt zu archivieren<br />
und zu teilen. So kann der <strong>Konstrukteur</strong> zum Beispiel dem<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 61
SPECIAL 3D-DRUCK<br />
02 <strong>Der</strong> Marketplace<br />
beinhaltet aktuell über<br />
130 verschiedene<br />
Materi alien,<br />
14 unterschiedliche<br />
Fertigungsverfahren sowie<br />
28 Dienstleister<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
operativen Einkauf eine Bestellanforderung zuweisen, was die<br />
Kommunikations- und Dienstwege verkürzt. Dabei legt der anfordernde<br />
<strong>Konstrukteur</strong> alle bauteilspezifischen Merkmale der Bestellung<br />
– beispielsweise das Fertigungsverfahren, die derzeitige<br />
Bauteilversion oder das ausgesuchte Material – selbst fest.<br />
LANGJÄHRIGE ERFAHRUNG<br />
MIT INDUSTRIEKUNDEN<br />
Abgesehen von der additiven Fertigung umfasst das Portfolio des<br />
Protiq-Marketplace Schulungs- und Ingenieursdienstleistungen.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Konstrukteur</strong> profitiert somit von der mehr als zehnjährigen<br />
Erfahrung des Unternehmens im Bereich des 3D-Drucks, der<br />
fertigungsgerechten Gestaltung der additiven Bauteile im Rahmen<br />
einer Konstruktionsdienstleistung und einer simulationsbasierten<br />
Bauteiloptimierung. Des Weiteren ist der Leistungsumfang<br />
des Marketplace im Sinne des Industrial Manufacturing erweitert<br />
worden. Durch die Integration der konventionellen Herstellungsverfahren<br />
des Vakuumgießens, CNC-Fräsens sowie des Kunststoffspritzgießens<br />
sollen sich erhebliche Mehrwerte für den<br />
<strong>Konstrukteur</strong> ergeben. Neben der additiven Fertigung lassen sich<br />
einerseits auch komplexe frästechnische Fertigungsbearbeitungen<br />
an den additiv aufgebauten Komponenten oder der klassische<br />
Werkzeugbau abbilden.<br />
Auf der anderen Seite bietet das Produktionsverfahren des<br />
Spritzgießens die Option, Bauteile mit sehr großen Stückzahlen in<br />
Serie herzustellen. Das Leistungsportfolio von Protiq beinhaltet<br />
den kompletten Bauteillebenszyklus von der frühen Bauteilentwicklung<br />
über erste Funktionsprototypen und Vorserienmuster<br />
bis zur vollständigen Serienproduktion. Im Bereich „Materials and<br />
More“ stellt der Marketplace zudem Verbrauchsmaterial und Waren<br />
rund um die industrielle additive Fertigung zum Verkauf bereit.<br />
HOHE DATENSICHERHEIT<br />
Ein weiterer Vorteil des Marktplatzes liegt in der Transparenz: Die<br />
<strong>Konstrukteur</strong>e können bewusst entscheiden, welchem Anbieter<br />
sie einen Fertigungsauftrag erteilen wollen. Abgesehen von den<br />
individuellen Preisen der unterschiedlichen Dienstleister unterstützen<br />
Angaben zu den durchschnittlichen Lieferzeiten sowie<br />
ein sternebasiertes Bewertungssystem den Besteller bei seiner<br />
Entscheidung. Darüber hinaus zieht er einen Nutzen aus der verbesserten<br />
Sichtbarkeit weniger bekannter Technologien mit neuen<br />
verarbeitbaren Materialien und innovativen Lösungen.<br />
Für die Anbieter des Marktplatzes liefert die Transparenz eine<br />
Grundlage, um mit eigenem Namen und Logo aufzutreten sowie<br />
von der Bekanntheit der Plattform zu profitieren. Durch die Teilnahme<br />
am Marketplace erweitern sie die eigenen Geschäftsfelder<br />
als Basis für eine Expansion. Bedingt durch das stetige Wachstum<br />
der gesamten Branche sorgt das immer umfassendere Herstellerangebot<br />
dafür, dass es insbesondere für kleine und mittelständische<br />
3D-Druck-Dienstleister deutlich schwieriger wird, sich auf dem<br />
Markt zu positionieren. Deshalb ist es essenziell, dass sie die Potenziale<br />
des Onlinehandels für sich erkennen und nutzen.<br />
Vor allem bei industriellen Kunden kommt der Datensicherheit<br />
auf der digitalen Ebene des Marketplace eine besondere Bedeutung<br />
zu. Zur Erfüllung dieser Anforderung setzt Protiq auf die<br />
bestmögliche Verschlüsselung der Online-Plattform sowie eine<br />
eigene professionell gesicherte Serverarchitektur auf dem eigenen<br />
Unternehmensgelände. Dadurch ergibt sich eine hohe Datensicherheit.<br />
Ferner werden die hochgeladenen Bauteildaten nur bei<br />
einem offiziell erstellten Angebot und einer erfolgreichen Auftragserteilung<br />
gespeichert. Alle anderen Daten werden nach<br />
kurzer Zeit wieder gelöscht. Die Daten sind ausschließlich dem<br />
jeweiligen Fertigungsdienstleister zugänglich, der sie im Bedarfsfall<br />
erst nach einer Rücksprache mit dem <strong>Konstrukteur</strong> weitergibt.<br />
STERNEBASIERTES BEWERTUNGSSYSTEM<br />
Die Qualität der auf dem Marketplace angebotenen Dienstleistungen<br />
erweist sich als einer der wichtigsten Faktoren für eine<br />
positive Kundenerfahrung. Wesentliche Voraussetzung für eine<br />
Teilnahme am Marktplatz ist daher, dass die Anbieter über ein zuverlässiges<br />
Qualitätssicherungskonzept verfügen sowie einschlägige<br />
Zertifizierungen – zum Beispiel gemäß ISO 9001 – vorlegen<br />
können. Die erfolgreiche Freischaltung eines neuen Anbieters auf<br />
dem Marketplace bedarf deshalb stets eines persönlichen Qualifizierungsprozesses.<br />
Zudem haben die <strong>Konstrukteur</strong>e die Möglichkeit,<br />
die Qualität und Lieferzeiten der Dienstleister mit einem öffentlichen<br />
Sternesystem zu bewerten. Dies schafft eine zusätzliche<br />
Vertrauensbasis auf Seiten des <strong>Konstrukteur</strong>s. Dienstleister<br />
heben sich durch ein positives Feedback aus der Masse der Anbieter<br />
hervor und erlangen mehr Sichtbarkeit.<br />
Bilder: Protiq<br />
www.protiq.com<br />
Auf dem Marktplatz für industriellen 3D-Druck kann ganz einfach aus dem<br />
Dienstleistungsangebot gleich mehrerer Anbieter ausgewählt werden. Mit<br />
Kompetenzen in den verschiedensten Disziplinen der additiven Fertigung sind<br />
wir in der Lage, fast jeden Wunsch unserer Kunden zu erfüllen.<br />
MAX WISSING, Technologiemanager Additive Fertigung, Protiq GmbH<br />
62 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
SPECIAL 3D-DRUCK XXX<br />
FORMNEXT IM<br />
AUFWIND<br />
Nach dem Restart als Präsenzmesse<br />
im vergangenen Jahr hält<br />
die erfolgreiche Entwicklung<br />
der Formnext<br />
auch <strong>2022</strong> weiter an. Die<br />
Messe für additive Fertigung<br />
und moderne industrielle<br />
Produktion setzt dabei<br />
inhaltlich neue Maßstäbe.<br />
Sascha F. Wenzler, Vice President Formnext, Mesago Messe<br />
Frankfurt GmbH, blickt positiv auf die kommende Messe<br />
„Die additive Fertigung hält in immer mehr Industriebereiche<br />
erfolgreich Einzug. Hierdurch entstehen neue Themen<br />
und Anwendungen. Diese Themen und Innovationen bilden<br />
wir nicht nur auf der Formnext ab – wir diskutieren sie, entwickeln<br />
sie mit unseren Partnern und Ausstellern weiter und geben<br />
ihnen eine Heimat.“ So hat die Formnext unter anderem das Angebot<br />
der AM4U-Area deutlich ausgebaut. Es umfasst unter anderem<br />
die Themen Start-Ups und Investments, dezentrale Fertigung<br />
und erstmals einen „Deep Thought presented by Acam,<br />
Formnext and VDMA AG AM“, bei dem AM-Themen intensiver<br />
beleuchtet und Antworten auf wichtige Fragen der Branche diskutiert<br />
werden.<br />
HOHE INNOVATIONSDICHTE DER AUSSTELLER<br />
Wie wichtig die Formnext für die Branche ist, zeigen die vielen Innovationen,<br />
die die Aussteller bereits angekündigt haben. Diese<br />
reichen von neuen Fertigungstechnologien und Anlagen bis zu<br />
Neuheiten aus der gesamten Prozesskette – vom Material bis zur<br />
Nachbearbeitung. „Die hohe Innovationsdichte ist seit Jahren ein<br />
besonderes Markenzeichen der Formnext und sorgt immer wieder<br />
dafür, dass von hier aus Innovationen und Entwicklungen in<br />
der Industrie angestoßen und beschleunigt werden“, so Wenzler.<br />
PARTNERLAND FRANKREICH<br />
Frankreich zählt in Europa zu den wichtigsten Ländern der Additiven<br />
Fertigung und ist schon seit Jahren auf der Formnext präsent.<br />
In diesem Jahr werden mehr als 40 französische Unternehmen,<br />
Verbände und Forschungseinrichtungen auf der Formnext<br />
vertreten sein. Mit France Additive, Cimes, CCI Nouvelle-Aquitaine<br />
und dem Carnot Network beteiligen sich zudem französische<br />
Partner und wichtige AM-Verbände, Regionen und Forschungseinrichtungen<br />
auf der Formnext.<br />
Bild: Mesago<br />
www.formnext.de<br />
Prototype the Best.<br />
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www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 63
KLARTEXT<br />
3D-DRUCK IN DER<br />
SERIENFERTIGUNG<br />
BJÖRN MANDERBACH<br />
Director Delmia Industry Consulting bei Dassault Systèmes<br />
<strong>Der</strong> 3D-Druck ist insbesondere durch den Übergang von der Massenfertigung<br />
zur „Mass Customization“ in der Serienfertigung angekommen. Additive<br />
Fertigung stellt eine großartige Möglichkeit dar, sowohl Innovation als auch<br />
Flexibilität in die Fertigungsprozesse zu bringen und so zunehmend individualisierte<br />
Kundenwünsche zu bedienen. Gleichzeitig kann die Abhängigkeit von<br />
globalen Lieferketten reduziert werden, da sich Bauteile selbst vor Ort drucken<br />
lassen. Um diese Vorteile nutzen zu können, bedarf es jedoch einer angepassten<br />
integrierten Prozesskette, die bereits bei der Konstruktion der Bauteile und der<br />
Simulation ihres Verhaltens relevante Faktoren für den späteren 3D-Druckprozess<br />
berücksichtigt. Dabei unterstützen virtuelle Plattformen, wie die<br />
3DExperience-Plattform von Dassault Systèmes, indem sie die Zusammenarbeit<br />
aller am Fertigungsprozess beteiligter Experten ermöglichen.<br />
Die additive Fertigung<br />
findet vor allem<br />
Verwendung in Bereichen,<br />
in denen die schnelle<br />
Produktion von Kleinserien<br />
und individuellen<br />
Prototypen gefragt ist.<br />
Doch auch die<br />
Möglichkeiten des<br />
3D-Drucks in der<br />
Serienfertigung nehmen zu.<br />
Welche Gründe gibt es<br />
für den Einsatz von<br />
3D-Druck in der<br />
Serienproduktion und<br />
welche Herausforderungen<br />
gilt es dabei zu meistern?<br />
3D-DRUCK BRINGT<br />
FLEXIBILTÄT UND<br />
UNABHÄNGIGKEIT<br />
IN DEN PROZESS<br />
AUCH GROSSE<br />
SERIEN LASSEN<br />
SICH IN KURZER<br />
ZEIT HERSTELLEN<br />
SPECIAL<br />
TOM KRAUSE<br />
Leiter Geschäftsbereich Additive Fertigung bei der igus GmbH<br />
Wir bei Igus merken, dass immer mehr Serien von Gleitlagern, Zahnrädern<br />
und anderen Gleitteilen in der additiven Fertigung hergestellt werden.<br />
Die Vorteile liegen auf der Hand: die schnelle Produktentwicklung und<br />
zugehörige Tests mit gedruckten Teilen lassen sich 1:1 auf die Serie<br />
übertragen. Zudem können Kosten für Werkzeuge eingespart werden. Wir<br />
bei Igus bieten z. B. mit dem SLS-3D-Druck die Möglichkeit Verschleißteile<br />
in 1-3 Tagen herzustellen, Serien von bis zu 10.000 Stück werden dann<br />
individuell terminiert. Herausforderungen für die Serie sind dabei die<br />
Definition und das Einhalten der geforderten Toleranzen. Dazu erarbeiten wir<br />
zusammen mit dem Kunden einen Prüfplan. Eine weitere Möglichkeit bietet<br />
das RapidTooling mit 3D-Druck-Spritzgussformen, die schon bei 1.000 Euro<br />
starten. Hier können Anwender aus einer größeren Materialvielfalt wählen.<br />
64 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong>
KLARTEXT<br />
DR. WOLFGANG SEELIGER<br />
Geschäftsführer der Leichtbau BW GmbH<br />
Die Vorteile von additiver Fertigung sind bekannt: flexibel und individuell auf sich ändernde<br />
Marktherausforderungen reagieren; und das ressourcenschonend und kostengünstig.<br />
Gerade in Krisenzeit wichtiger denn je. Diese Faktoren werden auch in der Serienproduktion<br />
immer wichtiger. <strong>Der</strong> 3D-Druck in der Serie ermöglicht Unternehmen zudem, sich<br />
unabhängiger von internationalen Lieferketten zu machen. Und: Gerade zu Zeiten in denen<br />
Rohstoffe knapp sind, wird additive Fertigung zum Paradebeispiel für Leichtbau. Bei<br />
3D-gedruckten Bauteilen muss später nicht überlegt werden, wie und wo wir Material und<br />
damit Rohstoffe einsparen können. Wir bringen nur dort Material an, wo es benötigt wird.<br />
Herausforderungen in der Serienproduktion sind dagegen aktuell noch die Beschleunigung<br />
der Druckzeit, die Qualitätssicherung, die manuelle Nachbearbeitung und die Schulung der<br />
Mitarbeiter im Umgang mit additiver Fertigung.<br />
ADDITIVE FERTIGUNG<br />
WIRD ZUM PARADEBEISPIEL<br />
FÜR LEICHTBAU<br />
DESIGN- UND<br />
PRODUKTIONSPROZESSE<br />
MÜSSEN ANGEPASST<br />
WERDEN<br />
GARY MILLER<br />
Director of European Partner and Market Development bei Carbon<br />
<strong>Der</strong> 3D-Druck bringt viele Vorteile für die Serienproduktion mit sich, sodass mehrere<br />
Partner von Carbon bereits auf Großserienfertigung setzen. Wir können eine hohe<br />
Druckgeschwindigkeit ermöglichen und gleichzeitig die Lieferketten erheblich<br />
verkürzen. Unternehmen nutzen heute unsere Lösungen, um bisher nicht realisierbare<br />
Teile mit fortschrittlichen Designs herzustellen, die eine ausgezeichnete Leistung bieten.<br />
Darüber hinaus ermöglicht 3D-Druck die Herstellung anwenderspezifischer Produkte in<br />
großem Maßstab. Große Marken in der Konsumgüter-, Industrie- und Medizinbranche<br />
haben bereits ihre Design- und Produktionsprozesse umgestellt, um bessere Produkte<br />
und kürzere Zykluszeiten zu ermöglichen, indem sie die „Idea-to-Production“-Plattform<br />
von Carbon nutzen. Um jedoch die Massenproduktion erfolgreich umzusetzen, muss der<br />
3D-Druck in bestehende Schritte integriert werden, diese ergänzen oder sogar ersetzen,<br />
um einen ganzheitlichen Ansatz von der Entwicklung bis zur Produktion zu erreichen.<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 65
SOFTWARE & PROTOTYPING<br />
METALLISCHER 3D-DRUCK VON<br />
PRÄZISIONSWERKZEUGEN<br />
Zur Montage von Weltraumkomponenten im Reinraum<br />
hat das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT in<br />
Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Digital Additive<br />
Production DAP ein Verfahren für den metallischen<br />
3D-Druck entwickelt. Ein nach dieser Methode<br />
hergestellter Greifarm findet in der Montage und<br />
Justierung von Lasersystemen Anwendung.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Vibrationstest und Klimakammer – das sind typische Stationen<br />
bei der Qualifizierung eines Lasersystems für den<br />
Weltraumeinsatz. Trotz höchster Belastungen müssen<br />
die Systeme mikrometergenau justiert bleiben, um im<br />
All sicher arbeiten zu können. Am Fraunhofer ILT in Aachen wurde<br />
in den vergangenen Jahren die Montagetechnik für solche Lasersysteme<br />
entwickelt und immer weiter verbessert. Dabei arbeiten<br />
die Expertinnen und Experten des Fraunhofer ILT mit Partnern<br />
wie DLR, Airbus Defence and Space, Tesat Spacecom sowie der<br />
ESA zusammen, um komplexe optische Systeme zu bauen. Für<br />
den Aufbau dieser optischen Systeme werden modernste Technologien<br />
eingesetzt: Alle wesentlichen Justierschritte werden mit<br />
manuell geführten Robotern im Pick-and-align-Verfahren vor-<br />
Dr. Heinrich Faidel, Leiter der Gruppe Packaging, Kompetenzfeld Laser und<br />
Laseroptik, Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT, Aachen<br />
genommen. Ein zentrales Werkzeug ist der Greifarm. Er sitzt auf<br />
einem Hexapoden und positioniert die Bauteile mikrometergenau<br />
im optischen Aufbau. Dort werden sie auf wenige mikrorad<br />
genau justiert und durch Löten fixiert. <strong>Der</strong> Aufbau des Greifarms<br />
ist entscheidend für die Präzision der Montage und gibt<br />
auch das maximale Gewicht der optischen Komponenten vor.<br />
KLEINES EIGENGEWICHT, HOHE TRAGKRAFT<br />
Um die Leistungsfähigkeit der Aufbautechnologie weiter zu steigern,<br />
entwickelte das Fraunhofer ILT einen komplett neuen<br />
Greifarm. Nach seiner Konstruktion legten die Kolleginnen und<br />
Kollegen des Lehrstuhls für Digital Additive Production DAP der<br />
RWTH Aachen University zudem die bionischen Strukturen so<br />
aus, dass bei kleinerem Eigengewicht seine Nutzlast vergrößert<br />
werden konnte. Gefertigt wurde der topologieoptimierte Greifarm<br />
schließlich via Laser Powder Bed Fusion (LPBF) ebenfalls<br />
66 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
SPECIAL 3D-DRUCK<br />
02 <strong>Der</strong> Greifarm ist<br />
das zentrale Werkzeug für<br />
die hochpräzise Justage der<br />
Weltraumkomponenten<br />
01 Künstlerische Darstellung<br />
des Merlin-Instruments auf Basis<br />
der Myriade-Satellitenplattform<br />
am Lehrstuhl DAP. Dank einer speziellen Nachbearbeitung<br />
erreicht der Greifarm die Reinraumklasse ISO5. Das ist ein absolutes<br />
Novum – bislang verhinderte Restpulver an den Bauteilen<br />
den Einsatz additiver Methoden bei solchen Präzisionswerkzeugen<br />
im Reinstraum. <strong>Der</strong> neue Greifarm ist zweigeteilt mit einem statischen<br />
und einem beweglichen Teil. Zuleitungen für benötigte<br />
Medien sind zur Minimierung der Kontamination in den Greifarm<br />
integriert.<br />
KONSTRUIEREN FÜR DIE MISSIONEN DER ZUKUNFT<br />
Dieses Präzisionswerkzeug bewegt deutlich schwerere Teile als<br />
das bislang eingesetzte Werkzeug, gleichzeitig ermöglicht es<br />
eine stabilere Justage. „Wir beschreiten mit dieser Technologie<br />
einen für uns neuen Weg. Es wird nicht erst konstruiert und<br />
dann geschaut, ob das Bauteil die gewünschten Eigenschaften<br />
hat, sondern die Bauteilgeometrie wird für die Belastungsszenarien<br />
optimiert“, beschreibt Michael Janßen, der seit Jahren<br />
am Fraunhofer ILT die Greifer für die Montage konstruiert, die<br />
Vorgehensweise.<br />
Eingesetzt wird der neue Greifer im Rahmen von Fulas – einer<br />
universellen Technologieplattform, die die Aachener zum Aufbau<br />
von Lasersystemen in Luft- und Raumfahrtprojekten entwickelt<br />
haben. „Wir haben in die Fertigung des neuen Greifers die<br />
Erfahrungen aus der gesamten Fulas-Entwicklung eingebracht“,<br />
DER LEICHTE GREIFARM IST STABIL<br />
GENUG, UM SCHWERE LASER-<br />
OPTIKEN ULTRAGENAU MONTIEREN<br />
UND JUSTIEREN ZU KÖNNEN<br />
resümiert Projektleiter Heinrich Faidel vom Fraunhofer ILT die<br />
Aktivitäten. Ein System auf Fulas-Basis wird derzeit für die<br />
deutsch-französische Klimamission Merlin (Methane Remote<br />
Sensing Lidar Mission) aufgebaut. <strong>Der</strong> Kleinsatellit Merlin soll<br />
von Kourou, Französisch-Guayana, aus in den Weltraum befördert<br />
werden, um die Verteilung von Methan in der Erdatmosphäre<br />
zu kartieren. Kernkomponente des Satelliten ist ein Lidar-Laser,<br />
der Lichtpulse in die Atmosphäre schickt und aus dem zurückgestreuten<br />
Licht die Methankonzentration bestimmt.<br />
Bilder: 01 CNES/illustration David DUCROS, 2016, 02 Fraunhofer ILT, Aachen<br />
www.ilt.fraunhofer.de<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 67
SPECIAL 3D-DRUCK<br />
DER WEG ZUM FERTIGEN VERBUNDWERKSTOFF<br />
Die Entwicklung von Verbundwerkstoffen im Leichtbau kann sehr zeit- und<br />
kostenintensiv sein. <strong>Konstrukteur</strong>e und Entwickler setzen daher immer häufiger<br />
auf den 3D-Druck. Auch das Unternehmen Igestek nutzt den 3D-Drucker,<br />
um schnell und unkompliziert verschiedene Verarbeitungstechniken zur<br />
Herstellung von Verbundwerkstoffen zu kombinieren.<br />
SPECIAL<br />
Verbundwerkstoffe sind ein wichtiger Bestandteil von<br />
Leichtbaulösungen in der Automobilindustrie. Durch<br />
die Kombination verschiedener Werkstoffteile lassen<br />
sich die vorteilhaften Eigenschaften der einzelnen Komponenten<br />
addieren, während die negativen Werkstoffeigenschaften<br />
der Materialien sich idealerweise wieder ausgleichen. Das ermöglicht<br />
Automobilzulieferern und Erstausrüstern (Original<br />
Equipment Manufacturer, OEMs) sowie dem Maschinenbau die<br />
Herstellung von einzelnen Teilen für hochwertige Fahrzeuge, die<br />
immer leichter und gleichzeitig effizienter werden.<br />
Doch die Entwicklung solcher Verbundwerkstoffe erfordert<br />
teilweise sehr komplexe Geometrien, außerdem werden oft spezielle<br />
Werkzeuge zur Herstellung und Integration einzelner Teile<br />
benötigt. Das ist mit den traditionellen, zerspanenden Verfahren<br />
nicht nur sehr aufwendig, sondern kostet auch viel Zeit und Geld,<br />
insbesondere wenn es sich um Einzelstücke oder Prototypen in<br />
kleinen Stückzahlen handelt. Das Unternehmen Igestek mit Sitz<br />
in Bilbao, Spanien entwickelt und integriert verschiedene hybride<br />
Verarbeitungstechniken zur Herstellung von Verbundwerkstoffen<br />
und kennt diese Herausforderungen sehr gut. Daher setzt<br />
das Team auf den 3D-Druck.<br />
Stefan Holländer, Managing Director EMEA bei Formlabs, Berlin<br />
3D-DRUCK IM ENTWICKLUNGSPROZESS<br />
VON VERBUNDWERKSTOFFEN<br />
Von der konzeptionellen Entwurfsphase über das Prototyping<br />
bis hin zum fertigen Verbundwerkstoff – Igestek setzt den 3D-<br />
Drucker im gesamten Produktentwicklungsprozess sehr vielfältig<br />
ein. So nutzt das Team den 3D-Drucker nicht nur zur Entwicklung<br />
von Prototypen, sondern auch zur Herstellung einzelner<br />
Formeinsätze für Spritzgussteile aus Kunststoffen und speziellen<br />
Werkzeugen mittels Rapid Tooling. Dazu zählen etwa<br />
Einsätze für Kunststoffspritzgussformen oder Thermoformwerkzeuge,<br />
die für die Integration und Herstellung von Verbundwerkstoffen<br />
benötigt werden.<br />
Mithilfe des 3D-Drucks konnte das Team von Igestek bereits viele<br />
Projekte mit komplexen Geometrien schnell und einfach realisieren<br />
und die Montage- und Kinematik-Prozesse mit funktionalen<br />
Prototypen validieren, ohne in teure Werkzeuge zu investieren.<br />
VOM ENTWURF ZUM PRODUKT<br />
Zu einem der jüngsten Projekte von Igestek gehört die Befestigung<br />
eines Stoßdämpfers als Teil der Radaufhängung. Diese<br />
Komponenten sind Teil der Aufhängung eines Fahrzeugs und<br />
sollen, die durch das Rollen eines Autos erzeugten Vibrationen<br />
reduzieren, um den Komfort für die Fahrenden zu verbessern.<br />
68 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
SPECIAL 3D-DRUCK<br />
Die Aufhängung für eine Stoßdämpferhaltung,<br />
bestehend aus metallischen 3D-Drucken in<br />
Kombination mit leichten Verbundwerkstoffen, ist<br />
40 Prozent leichter als aktuelle Lösungen auf dem Markt<br />
DER 3D-DRUCK LIEFERT<br />
SCHNELLE ANTWORTEN AUF<br />
FORSCHUNGSFRAGEN<br />
Die Aufhängung wurde zunächst in einer CAD-Software entwickelt,<br />
die basierend auf einer Menge an Anforderungen verschiedene<br />
Lösungen zur Verfügung stellte. Die STL oder OBJ-Datei<br />
wurde dann in eine Software zur Druckvorbereitung importiert,<br />
damit der 3D-Drucker die Informationen verarbeiten kann.<br />
Im nächsten Schritt druckte das Team von Igestek die vielversprechendsten<br />
Entwürfe direkt vor Ort auf ihrem großformatigen<br />
Stereolithographie-3D-Drucker, um die Geometrie zu validieren.<br />
Dank des großen Konstruktionsvolumens druckte das Team dabei<br />
bis zu drei verschiedene Iterationen gleichzeitig. Das Druckmaterial<br />
bilden verschiedene Kunstharze. Beim Druck fließt das<br />
flüssige Kunstharz in einen Tank und wird dort anschließend mit<br />
UV-Strahlen gehärtet. Zu Beginn des Drucks fährt eine Druckplattform<br />
herunter, bis sie mit dem Kunstharz abschließt. Anschließend<br />
härtet der Laser Schicht für Schicht das Produkt. In<br />
diesem Prozess taucht die unterste Schicht immer wieder in das<br />
flüssige Kunstharz ein, sodass ein nahtloser Druck möglich ist.<br />
Das Endergebnis: Eine Aufhängung für die Stoßdämpferhaltung,<br />
bestehend aus metallischen 3D-Drucken in Kombination<br />
mit leichteren Verbundwerkstoffen. Sie ist damit 40 Prozent<br />
leichter als aktuelle Lösungen auf dem Markt. „Ohne 3D-Druck<br />
müssten wir alles aus Metall herstellen, was eindeutig länger<br />
dauern würde und teurer wäre. 3D-Druck liefert uns schnelle<br />
Antworten auf unsere Forschungsfragen. Falls irgendetwas nicht<br />
funktioniert, dann drucken wir einfach einen anderen Prototypen<br />
und verbessern das Produkt“, erklärt Nerea Romero, Innovation<br />
Manager bei Igestek.<br />
TIEFZIEHWERKZEUGE AUS DEM 3D-DRUCKER<br />
Bei Igestek wird der 3D-Drucker auch zur Herstellung von Werkzeugen<br />
für die Produktion von Verbundwerkstoffteilen, wie zum<br />
Beispiel beim Tiefziehen von Prepreg-Teilen aus Kohlenstofffasern,<br />
eingesetzt. „Die stabilen Kunstharze sind äußerst hilfreich<br />
im Maschinenbau. Wir arbeiten bei unseren Verbundwerkstoffen<br />
für gewöhnlich mit druckbasierten Thermoformtechnologien.<br />
Damit es der Presse auch standhält, muss das Werkzeug<br />
starr und hitzebeständig sein, denn zur Formung des Verbundwerkstoffteils<br />
wird Druck eingesetzt gemeinsam mit hohen Temperaturen<br />
von 180 bis 200 °C“, berichtet Nerea Romero.<br />
FORMEINSÄTZE SCHNELL UND<br />
EINFACH ADDITIV FERTIGEN<br />
Früher musste das Igestek-Team Formeinsätze für Spritzgussteile<br />
aus Aluminium und Stahl anfertigen – einfache Teile wurden<br />
zwar inhouse gefertigt, aber komplexere Formen mussten extern<br />
hergestellt werden. Das führte oft zu hohen Kosten und langen<br />
Vorlaufzeiten. Heute kann das Team dank 3D-Drucker die<br />
Formeinsätze schnell und einfach additiv fertigen.<br />
Bei einem Spritzgussformeinsatz für die Herstellung einer<br />
Komponente für die Außenverkleidung eines Autos konnte das<br />
Team mithilfe des 3D-Druckers die Kosten und die Vorlaufzeit<br />
auf weniger als ein Drittel der ursprünglichen Kosten reduzieren.<br />
Für ein Spritzgussformeinsatz aus zerspantem Metall zahlte das<br />
Team 1.000 € bei einer Durchlaufzeit von 30 Stunden. Mittlerweile<br />
sind es für ein 3D-gedruckten Spritzgussformeinsatz nur noch<br />
300 € bei einer Durchlaufzeit von zehn Stunden.<br />
Das Team von Igestek will die Grenzen des 3D-Drucks für zukünftige<br />
Projekte erweitern. Zu den nächsten Projekten gehören<br />
die Entwicklung von Tiefziehwerkzeugen in großem Maßstab<br />
und das Experimentieren mit anderen Materialien, die neuen<br />
Möglichkeiten für den Werkzeugbau bieten.<br />
Bilder: Aufmacher Siberian Art – stock.adobe.com; Bild rechts oben Igestek<br />
www.formlabs.com/de
SPECIAL 3D-DRUCK<br />
VON DER IDEE ZUR PRODUKTION<br />
Viele Jahre lang galt die additive Fertigung als eine Zukunftstechnologie. Doch<br />
jetzt kann der 3D-Druck für die Massenproduktion eingesetzt werden. Für<br />
Ingenieure und Designer eröffnet die Technologie zahlreiche neue Möglichkeiten.<br />
Was das für Produktentwicklung und Konstruktion bedeutet, lesen Sie hier.<br />
SPECIAL<br />
Für die Produktion von Teilen im Maschinen- und Fahrzeugbau,<br />
in der Elektrotechnik sowie für maßgeschneiderte<br />
Teile in medizin- und zahntechnischen Bereichen kommt<br />
statt der herkömmlichen Produktionsmethoden immer<br />
öfter 3D-Druck-Technologie zum Einsatz. Aber auch Massenartikel<br />
für Endverbraucher wie Fahrradsättel und Zwischensohlen<br />
von Turnschuhen entstehen in großer Zahl im 3D-Drucker. <strong>Der</strong><br />
Vorteil: Weitaus mehr Möglichkeiten im Produktdesign, zielgerichtete<br />
Auswahl aus einem umfangreichen Set an Material-Optionen<br />
und Funktionen sowie eine wesentliche Verkürzung der<br />
Lieferketten. Einfach gesagt: Bessere Produkte in kürzerer Zeit.<br />
Andreas Tulaj, Vice President Sales<br />
Europe, Carbon, Frankfurt am Main<br />
PRODUKTIONSGESCHWINDIGKEIT ERHÖHT<br />
Eine der fortschrittlichsten 3D-Druck-Fertigungsmethoden, die<br />
es derzeit gibt, ist Carbon DLS (Digital Light Synthesis). Digitale<br />
Lichtprojektionen treffen in den 3D-Drucksystemen auf flüssige<br />
Kunststoffe und härten das Material mit großer Präzision aus.<br />
Wie von Geisterhand wachsen softwaregestaltete Bauteile oder<br />
fertige Produkte aus dem Flüssigkeitsbad. Die Innovationskraft<br />
von Carbon DLS ergibt sich dabei vor allem aus der Kombination<br />
einer Reihe neuartiger Basismaterialien mit vielseitiger<br />
Designsoftware und Hightech-3D-Druckern. So kann der <strong>Konstrukteur</strong><br />
unterschiedlichste Produkte entwerfen, entwickeln<br />
und anschließend auf derselben Plattform mit einem 3D-Drucksystem<br />
realisieren. Konstruktion und Produktion fallen dabei<br />
weitgehend zusammen, da die cloudbasierte Design Engine Software<br />
von Carbon optimal auf verschiedene 3D-Drucker abgestimmt<br />
ist und neu entworfene Produkte unmittelbar in der<br />
gewünschten Qualität und Stückzahl realisiert werden können.<br />
70 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
SPECIAL 3D-DRUCK<br />
01<br />
Aufbau lässt sich dabei in der cloudbasierten Design Engine<br />
Software mithilfe umfangreicher Datenbanken je nach Funktionsbedarf<br />
zum Beispiel als hochleistungsfähige Mehrzonen-Gitterstruktur<br />
auf den entsprechenden Einsatzbereich anpassen. Maßgeschneiderte<br />
Pads mit dämpfenden Eigenschaften, Ableitung<br />
von externen Kräften oder gezielter Rückfeder-Effekte sind nur<br />
einige aus einer Vielzahl der möglichen material- und konstruktionsbedingt<br />
möglichen Produkteigenschaften.<br />
VERKÜRZUNG VON DESIGNZYKLEN<br />
UND LIEFERKETTEN<br />
Beim herkömmlichen Spritzgussverfahren wird jeder Schritt mit<br />
unterschiedlichen Technologien durchgeführt: Produktdesign,<br />
Prototyping, Entwurf und Herstellung der erforderlichen Formen<br />
und Werkzeuge und schließlich die Serienproduktion. Die Plattform<br />
von Carbon fasst den Design- und Produktionsprozess<br />
nahtlos zusammen. Die Produktdesigner können mithilfe des<br />
Lattice-Generators der Design Engine Software Produkteigenschaften<br />
wie Härtegrad, Dehnbarkeit, Rebounce-Effekte und vieles<br />
mehr präzise vorab berechnen und unmittelbar umsetzen.<br />
Ein globales Partner-Netzwerk an Drucker- und Produktionsstandorten<br />
verkürzt Transportwege und Lieferzeiten.<br />
Insofern ist Carbon nicht nur ein Hersteller von hocheffizienten<br />
3D-Druckern für den industriellen Einsatz, sondern bietet<br />
seinen Industriekunden ein umfassendes Produktionskonzept<br />
an. Das gesamte System bezeichnet Carbon dabei als „Idea-to-<br />
Production“-Plattform, weil Design und Produktion darin weitgehend<br />
integriert sind. Entwurfs- und Produktionszyklen lassen<br />
sich mit dieser Plattform beschleunigen, benötigte Teile in kürzerer<br />
Zeit entwerfen und herstellen.<br />
MATERIALVIELFALT UND ERWEITERTE<br />
FUNKTIONSDESIGNS<br />
02<br />
01 Die DLS-Technologie ermöglicht, Produkte je nach<br />
Einsatzbereich in verschiedensten Härtegraden als solide<br />
Teile oder als flexible Gitterstrukturen herzustellen<br />
02 Ersatzteile können lokal gedruckt werden – hier<br />
das 3D-gedruckte Bauteil einer Feststellbremse<br />
Für Designer und <strong>Konstrukteur</strong>e ist dabei insbesondere relevant,<br />
wie es die DLS-Technologie ermöglicht, Produkte je nach Einsatzbereich<br />
in verschiedensten Härtegraden als solide Teile oder<br />
als flexible Gitterstrukturen herzustellen. <strong>Der</strong> jeweilige interne<br />
NACHHALTIGKEIT UND LEICHTBAU IM FOKUS<br />
Im Bereich der Nachhaltigkeit hat Carbon bereits Fortschritte in<br />
zentralen Schlüsselbereichen erzielt und arbeitet weiterhin an<br />
möglichst nachhaltigen Lösungen. So ermöglicht Carbon in vielen<br />
Fällen eine lösungsmittelfreie Reinigung der neu gedruckten<br />
Teile. Darüber hinaus verwendet Carbon auch vermehrt biologisch<br />
oder pflanzlich erzeugte Rohmaterialien. Das Harz<br />
namens EPU44 besteht beispielsweise zu 40 Prozent aus pflanzlichen<br />
Rohstoffen, ist hochleistungsfähig und hat eine niedrigere<br />
Viskosität. Von einem renommierten Sportartikelhersteller wird<br />
es bereits in großen Mengen für die Produktion 3D-gedruckter<br />
Zwischensohlen verwendet. Ein festeres Material ist dagegen<br />
zum Beispiel das RPU130. Es besteht zu 25 Prozent aus pflanzlichen<br />
Rohstoffen und ermöglicht Produkte mit sehr hoher thermischer<br />
Stabilität und Schlagfestigkeit.<br />
Auch der Einsatz der DLS-Technologie für Leichtbau und<br />
Materialreduzierung bringt entscheidende Punkte für die Funktionseigenschaften<br />
der hergestellten Produkte. Die gewünschten<br />
Eigenschaften können auf der Grundlage eines soliden<br />
CAD-Modells individuell eingestellt werden. Ein Lattice-Design,<br />
das den Anforderungen genau entspricht, reduziert den Einsatz<br />
von Material und ermöglicht leichtere Teile bei gleichzeitig höherer<br />
Performance der Produkte.<br />
SCHNELLER ERSATZ BEI LIEFERENGPÄSSEN<br />
In den letzten Jahren haben sich die 3D-Druck-Technologie, die<br />
Hardware und das Material immer weiter verbessert, sodass heute<br />
Produktion großindustriell möglich ist.<br />
Die Idee des 3D-Drucks entstand vor nunmehr 80 Jahren und<br />
seit 40 Jahren kommt die Technologie in der Praxis zum Einsatz.<br />
Doch erst jetzt erlebt die additive Fertigung den Schub als Innovationstreiber<br />
und effiziente, schnellere Alternative für die<br />
Serienfertigung. Hier kommen neben den genannten Vorteilen<br />
und technischen Fortschritten auch das aktuelle Problem der<br />
Lieferketten-Engpässe ins Spiel: Die aktuelle geopolitische Situation<br />
und die Corona-Pandemie haben die Nachfrage nach neuen<br />
Ansätzen beschleunigt. Die additive Fertigung bietet inzwischen<br />
praktikable Lösung für schnelle Ersatzproduktion bei möglichen<br />
Lieferengpässen, denn Teile können lokal gedruckt werden, unabhängig<br />
davon, in welchem Teil der Welt sie entworfen worden<br />
sind. Das ist nicht nur eine weitere Perspektive für den 3D-Druck,<br />
sondern wird bereits Realität und untermauert die Bedeutung<br />
der Technologie schon heute für die industrielle Produktion.<br />
Bilder: Carbon<br />
3D-DRUCK IST IN DER<br />
INDUSTRIELLEN PRODUKTION<br />
ANGEKOMMEN<br />
www.carbon3d.com<br />
www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 71
SPECIAL 3D-DRUCK<br />
MIT LEICHTBAU<br />
DURCH<br />
DIGITALISIERUNG<br />
SCHNELLER<br />
ANS KLIMAZIEL<br />
<strong>Der</strong> Leichtbau bringt für den Klimaschutz gute Voraussetzungen mit, weil<br />
er Material einspart, und möglichst umweltschonend handelt. Unter dem<br />
Motto „Leichtbau durch Digitalisierung – was bringt es für den Klimaschutz?“<br />
kam die Leichtbau-Community bereits zum neunten Mal zusammen.<br />
Das Ergebnis lesen Sie hier.<br />
<strong>Der</strong> Kongress in der Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen<br />
fand wie im vergangenen Jahr als internationaler Global<br />
Lightweight Summit statt. Nach einleitenden Worten<br />
von Dr. Wolfgang Seeliger, Geschäftsführer Leichtbau<br />
BW GmbH und Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft,<br />
Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg<br />
ging es fachlich in die Tiefe: Dr. Farbod Nezami, Mitgründer der<br />
Instawerk GmbH, widmete sich dem Thema KI und Plattformen.<br />
<strong>Der</strong> Vortrag ging auf die steigende Bedeutung von Geschäftsplattformen<br />
ein, die auch zunehmend Einfluss auf die industrielle<br />
Wertschöpfung und den Leichtbau nehmen.<br />
In der zweiten Keynote lenkte Gregor Graf von der Rosswag<br />
GmbH den Fokus auf die Vorteile der Digitalisierung bei der<br />
Beschaffung von Werkstoffen für den Metall-3D-Druck. Da aktuell<br />
unter anderem nur wenige Werkstoffe verfügbar sind, kann die<br />
additive Fertigungstechnologie noch nicht vollumfänglich die<br />
industriellen Erwartungen erfüllen. Mit der digitalen B2B-Plattform<br />
Addimap zum Handel von Parameter- und Werkstoffdaten<br />
für den Metall 3D-Druck, könnte zukünftig schneller, wirtschaftlicher<br />
und zuverlässiger gefertigt werden.<br />
Hemmnisse abzubauen. Wissenstransfer ist dazu der entscheidende<br />
Schlüssel. Abgerundet wurde der Vormittag durch die<br />
Manifestierung der Zusammenarbeit zwischen ELA (European<br />
Lightweight Association) und ELCA (European Lightweight Cluster<br />
Alliance) in einem Kooperationsvertrag.<br />
DISKUSSIONEN UND NETWORKING<br />
In anschließenden Sessions nutzten Speaker die Gelegenheit,<br />
verschiedene Themen im Zusammenhang mit Leichtbau, Digitalisierung<br />
und Klimaschutz vorzustellen und in die Diskussion<br />
mit den Teilnehmern zu treten. Dabei ging es unter anderem um<br />
biobasierte Faserverbundwerkstoffe, Digitalisierung als Brücke<br />
MIT DER DIGITALISIERUNG ALS<br />
ENABLER KANN DER LEICHTBAU<br />
DAS ERREICHEN DER KLIMAZIELE<br />
WEITER BESCHLEUNIGEN<br />
SPECIAL<br />
WEGBEREITER FÜR RESSOURCENEFFIZIENZ<br />
Die letzte Keynote des Tages steuerte Thilo Schäfer vom Institut der<br />
deutschen Wirtschaft Köln e. V. (IW) zum Thema Digitalisierung als<br />
Enabler für Ressourceneffizienz und Klimaschutz bei. Schäfer<br />
stellte anhand eines IW-Gutachtens klar: Die digitale Vernetzung<br />
kann den effizienten Einsatz von Ressourcen voranbringen, die<br />
Kreislaufführung verbessern und damit positiv zum Klimaschutz<br />
beitragen. Digitale Geschäftsmodelle setzen sich allerdings bislang<br />
erst vereinzelt durch – dabei sind digitale Unternehmen<br />
besonders erfolgreich. Deshalb gilt es, Potenzial zu heben und<br />
zwischen Leichtbau-Produkt und Produktion, Matrixproduktion<br />
in der Raumfahrtindustrie und Berechnung des Product Carbon<br />
Footprint. Das internationale Publikum, und alle anderen Interessenten,<br />
kamen bei zwei internationalen Sessions auf ihre<br />
Kosten. So stellte die ELA Innovationen aus ihrem Netzwerk vor<br />
und das kanadische Konsulat nutzte die Bühne, die Expertise<br />
Kanadas bei der additiven Fertigung zu unterstreichen.<br />
Bild: Leichtbau BW GmbH<br />
www.leichtbau-bw.de<br />
72 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
SPECIAL 3D-DRUCK<br />
SLS-KOMPATIBEL UND BRUCHSTÜCKE<br />
FLUGS IM BLICK<br />
Igus bringt ein<br />
pulverförmiges<br />
SLS-Material für<br />
3D-Drucker auf<br />
den Markt.<br />
Iglidur i6-Blue ist<br />
dank blauer<br />
Einfärbung leicht<br />
detektierbar,<br />
schmiermittelfrei,<br />
abriebfest<br />
und FDA- sowie<br />
EU 10/20<strong>11</strong>-<br />
konform. Somit<br />
erhöht das neue<br />
Material die<br />
Sicherheit von Maschinen und Anlagen in der Lebensmittelund<br />
Getränkeindustrie. Es eignet sich besonders für den<br />
3D-Druck von Schneckenrädern, Zahnrädern und Schnappverbindungen.<br />
„Um der hohen Nachfrage gerecht zu<br />
werden, haben wir jetzt Iglidur i6-Blue entwickelt, ein blau<br />
gefärbtes Druckpulver, das mit allen gängigen SLS-Druckern<br />
kompatibel ist“, so Tom Krause, Leiter Geschäftsbereich<br />
Additive Fertigung bei Igus. Mit dem Hochleistungskunststoff<br />
ist sichergestellt, dass jedes etwaige Bruchstück<br />
durchgehend und nicht nur an der Oberfläche blau eingefärbt<br />
ist und so gut detektiert werden kann. Dank seiner<br />
Werkstoff-Zusammensetzung ist Iglidur i6-Blue zudem zäh,<br />
abriebfest und gleitfähig sowie beständig bei Temperaturen<br />
zwischen -40 und +80 °C.<br />
www.igus.de<br />
PULVERMATERIALIEN MIT REDUZIERTEM<br />
CO 2<br />
-FUSSABDRUCK<br />
Evonik setzt auf Nachhaltigkeit im 3D-Druck. Das Spezialchemieunternehmen<br />
will seine Polyamid-<strong>12</strong>-Pulver (PA<strong>12</strong>)<br />
der Marke Infinam entlang verbesserter Gesamtökobilanzen<br />
ausrichten. <strong>Der</strong> Konzern analysiert dabei neben CO 2<br />
-Emissionen<br />
weitere wichtige Nachhaltigkeitsfaktoren des eigenen Fußabdrucks<br />
wie etwa den Wasserverbrauch oder die Landnutzung.<br />
Das aktuelle Materialportfolio wird schrittweise um neue<br />
nachhaltige readyto-use<br />
Produkte<br />
erweitert. Den<br />
Anfang macht Evonik<br />
mit der Einführung<br />
einer neuen Materialklasse<br />
von PA<strong>12</strong>-<br />
Pulvern mit reduziertem<br />
CO 2<br />
-Ausstoß.<br />
Sie ersetzen ab sofort<br />
die bisherigen<br />
Infinam Polyamid-<br />
<strong>12</strong>-Materialien für<br />
alle gängigen<br />
pulverbasierten<br />
3D-Technologien wie SLS, HSS oder MJF. Die Infinam PA<strong>12</strong>-<br />
Pulver werden unter Einsatz regenerativer Energien im Chemiepark<br />
Marl hergestellt. <strong>Der</strong> TÜV Rheinland hat die zugehörigen<br />
Ökobilanzen zertifiziert und bescheinigt eine Verbesserung<br />
des eigenen CO 2<br />
-Fußabdrucks um nahezu 50 %. In der Gesamtökobilanz<br />
fällt der Vergleich der neuen nachhaltigen Materialklassen<br />
selbst gegenüber den Rizinusöl-basierten Polyamiden<br />
der Evonik eigenen Terra-Reihe positiv aus.<br />
www.evonik.de<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2022</strong> im 53. Jahrgang,<br />
ISSN 0344-4570 / ISSN E-Paper: 2747-7215<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />
Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redakteurinnen: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />
Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />
Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro),<br />
Tel.: 06131/992-259, E-Mail: i.ronsdorf@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Vivien Backof, Tel.: 06131/992-415, Melanie Lerch,<br />
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(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
GESTALTUNG<br />
Conny Grothe, Sonja Daniel, Anette Fröder<br />
SALES<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />
Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />
Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />
Anzeigenpreisliste 2023, gültig ab 01.10.<strong>2022</strong><br />
LESERSERVICE<br />
vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />
Große Hub 10, 65344 Eltville,<br />
Tel.: 06<strong>12</strong>3/9238-266<br />
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(Fax: 06<strong>12</strong>3/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />
Preise und Lieferbedingungen:<br />
Einzelheftpreis: € 13,- (zzgl. Versandkosten)<br />
Jahresabonnement Inland: € 95,- (inkl. Versandkosten)<br />
Jahresabonnement Ausland: € <strong>11</strong>1,- (inkl. Versandkosten)<br />
Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />
weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
VERLAG<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH<br />
Lise-Meitner-Straße 2, 55<strong>12</strong>9 Mainz<br />
Postfach 100465, 55135 Mainz<br />
Tel.: 06131/992-200, Fax: 06131/992-100<br />
E-Mail: info@vfmz.de<br />
www.vereinigte-fachverlage.de<br />
Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />
Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />
Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />
Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />
Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />
Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />
Head of Sales: Carmen Nawrath<br />
Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />
Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />
E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />
DRUCK UND VERARBEITUNG<br />
Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />
Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />
DATENSPEICHERUNG<br />
Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />
gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />
zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />
ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />
Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />
Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />
beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />
Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />
Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />
Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />
Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />
Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />
zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />
auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />
zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />
entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />
Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />
das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />
Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />
und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />
zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />
jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von<br />
Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />
DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />
Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h.<br />
Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit<br />
des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />
Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />
Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht der<br />
Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
kann keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich<br />
dürfen nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />
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an anderer Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder<br />
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Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />
Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />
zur Feststellung der Verbreitung von<br />
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www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> 73
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 1-2/2023<br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 31. 01. 2023 • ANZEIGENSCHLUSS: 16. 01. 2023<br />
01<br />
02<br />
04<br />
03<br />
01 Computermethoden sorgen durch Materialauswahl,<br />
Bauteil- und Prozessdesign sowie Bewertung der Qualität<br />
für den effizienten 3D-Druck von Keramikkomponenten<br />
Bild: Fraunhofer HTL<br />
02 Ein Team am Fraunhofer IPA vergleicht<br />
zur Beurteilung technischer und wirtschaftlicher<br />
Potenziale zwei 3D-Druckverfahren miteinander<br />
Bild: Fraunhofer IPA/ Jan Christoph Janhsen<br />
DER DIREKTE WEG<br />
INTERNET:<br />
www.<strong>Der</strong><strong>Konstrukteur</strong>.de<br />
E-PAPER:<br />
digital.derkonstrukteur.de<br />
REDAKTION:<br />
n.steinicke@vfmz.de<br />
WERBUNG:<br />
sales@vfmz.de<br />
SOZIALE NETZWERKE:<br />
www.Facebook.com/<strong>Der</strong><strong>Konstrukteur</strong><br />
www.twitter.com/derkonstrukteu<br />
03 Für die Rückverfolgbarkeit von Medikamenten<br />
wird zum Managen des Codierungsprozesses eine<br />
Serialisierungssoftware eingesetzt<br />
Bild: luchschenF – stock.adobe.com<br />
04 Beim Wettbewerb Formula Student wurden erstmals<br />
topologieoptimierte und 3D-gedruckte Aluminium-<br />
Radträger verwendet, die den Mantel mit integriertem<br />
Kühlgehäuse für die Radnabenmotoren bilden<br />
Bilder: Kisssoft<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
74 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>11</strong>-<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de
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Carmen Nawrath<br />
Head of Sales<br />
Telefon: 0049/6131/992-245<br />
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04626 Schmölln<br />
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Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2015<br />
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