Privatkundenmagazin 2023/24 | Werterhalt
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Ausgabe <strong>2023</strong><br />
<strong>Werterhalt</strong><br />
Das Magazin<br />
für Sanierung und<br />
Erneuerung.<br />
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Badsanierung Schritt für Schritt<br />
Aus Alt mach Neu.<br />
Mehr Informationen<br />
auf Seite 3<br />
Fassaden<br />
sanieren
Die Möglichkeiten von Trockenbau<br />
Dachdämmung im Bestand<br />
Anbau<br />
und<br />
Aufstockung<br />
06<br />
Bild: Swiss Krono<br />
<strong>24</strong><br />
Bild: Saint-Gobain Rigips<br />
36<br />
Bild: Knauf Insulation<br />
Bild: Roto<br />
40<br />
Mehr Wohnraum durch einen Dachausbau<br />
48<br />
30<br />
Trockenbaulösungen fürs neue Bad<br />
Bild: BLANKE<br />
Bild: Mocopinus<br />
Die verschiedenen Terrassenbeläge<br />
Inhalt<br />
03 Fördermöglichkeiten<br />
04 Das Gebäudeenergiegesetz (GEG)<br />
05 Energetische Sanierung<br />
06 Anbau und Aufstockung<br />
08 Feuchte Wände trockenlegen<br />
10 Fassadenanstrich<br />
12 Fassade erneuern<br />
14 Nachträgliche Fassadendämmung<br />
16 Dämmsysteme<br />
18 Innendämmung von Außenwänden<br />
20 Dämmung, Heizung und Belag für den neuen Boden<br />
<strong>24</strong> Trockenbau<br />
26 Türen und Zargen austauschen<br />
28 Die Badsanierung<br />
30 Trockenbau im Bad<br />
32 Fliesen fürs neue Bad<br />
34 Neue Dacheindeckung<br />
36 Dachdämmung im Bestand<br />
40 Dachausbau<br />
42 Neue Dachfenster<br />
44 Fenstertausch<br />
46 Garagentor- und Haustürtausch<br />
48 Terrassenbeläge<br />
50 Sichtschutz und Zäune
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Bild: STEICO<br />
Beim <strong>Werterhalt</strong> geht es nicht nur um unbedingt<br />
notwendige Sanierungsmaßnahmen,<br />
sondern auch darum, die Wirtschaftlichkeit<br />
eines Gebäudes zu bewahren bzw. zu verbessern.<br />
Unnötiger Verlust von Heizenergie<br />
bedeutet gleichzeitig unnötige Kosten –<br />
und die sind höher denn je! Umso wichtiger<br />
ist es jetzt, Ihr Haus möglichst energieeffizient<br />
zu machen. Mit staatlichen Förderungen<br />
lässt sich dabei auch noch richtig Geld<br />
sparen. Wir zeigen Ihnen, wie!<br />
Unser Förder mittel service für Sie.<br />
Die hohen Kosten für eine Sanierung können abschreckend wirken. Doch macht<br />
man die Rechnung, wirkt sich eine energetische Sanierung am Ende auch finanziell<br />
positiv aus. Je nach Zustand des Gebäudes kann sich eine Maßnahme schon<br />
nach wenigen Jahren amortisiert haben, vor allem dann, wenn Sie die verfügbaren<br />
staatlichen Förderungen für sich in Anspruch nehmen und so die Kosten deutlich<br />
reduzieren können!<br />
Online Förderauskunft<br />
Mithilfe unserer Online Förderauskunft finden Sie jederzeit schnell und einfach die<br />
passenden Förderprogramme. Dazu müssen Sie lediglich die geplante Maßnahme<br />
auswählen, wenige Daten zu Gebäude und Standort ergänzen und die Förderprogramme<br />
anzeigen lassen, die für Sie infrage kommen.<br />
Besuchen Sie unsere Website und finden Sie mit wenigen Klicks<br />
die passende Förderung für Ihr Projekt!<br />
Energieberater-Vermittlung<br />
Damit Sie die Förderprogramme der Bundesförderung für effiziente Gebäude<br />
(BEG) in Anspruch nehmen können, vermitteln wir Ihnen auch gleich einen unabhängigen<br />
Energieberater. Denn wenn es um Fördermittel für energieeffiziente<br />
Modernisierungen geht, ist die Einbeziehung eines Energieberaters (auch Energieeffizienz-Experte<br />
genannt) sinnvoll und für viele Förderungen sogar Pflicht!<br />
Wir vermitteln Ihnen vor Ort den externen Berater, den Sie für die<br />
Förderung Ihrer Maßnahme brauchen!<br />
3
GEG<br />
Das Gebäudeenergiegesetz.<br />
Das GEG legt fest, welche energetischen Standards alle beheizten<br />
(Wohn-)Gebäude erfüllen müssen und gibt verbindliche Mindestanforderungen<br />
an die Heizungstechnik und den Wärmedämmstandard<br />
vor. Für Bestandsgebäude gibt es bestimmte Austausch- und<br />
Nachrüstpflichten, die Sie als Besitzer einer Immobilie grundsätzlich<br />
erfüllen müssen. Sogenannte „bedingte Anforderungen“ hingegen<br />
müssen nur dann eingehalten werden, wenn ein Gebäude bzw. ein<br />
Bauteil ohnehin modernisiert wird. Ein Beispiel: Wenn Sie mehr als<br />
zehn Prozent der Fassadenfläche Ihres Hauses erneuern lassen,<br />
müssen Sie diese auch dämmen, wobei die Dämmwirkung die Anforderungen<br />
des GEG erfüllen muss.<br />
Diese Maßnahmen<br />
sind vorgeschrieben!<br />
Dämmung oberste Geschossdecke bzw. Dachdämmung<br />
Laut GEG ist es Pflicht, die ungedämmte oberste Geschossdecke oder wahlweise<br />
das ungedämmte Dach eines Altbaus nachträglich zu dämmen, sofern<br />
der Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2 nicht erfüllt ist. Es empfiehlt sich,<br />
dies von einem Energieberater überprüfen zu lassen. Um die Energieeffizienz<br />
zu steigern und Heizkosten zu senken, sollten diese Mindestanforderungen<br />
natürlich möglichst weit übertroffen werden.<br />
WISSENSWERT<br />
Bild: STEICO<br />
Steuern sparen durch Sanierung<br />
Sie können die im Rahmen einer Sanierung angefallenen Handwerkerkosten<br />
von der Steuer absetzen. Insgesamt können<br />
maximal 200.000 Euro verteilt auf drei Jahre geltend gemacht<br />
werden. 20 Prozent der Gesamtsumme können dann abgesetzt<br />
werden, was eine Steuerminderung von höchstens 40.000 Euro<br />
pro Wohneinheit ergibt. Wichtig: Für jede Sanierungsmaßnahme<br />
können Sie zwischen einer staatlichen Förderung oder einer<br />
steuerlichen Anrechnung wählen. Beides gleichzeitig geht nicht!<br />
Heizkessel<br />
Öl- und Gasheizkessel, die älter als 30 Jahre sind und weder Niedertemperatur-<br />
noch Brennwerttechnik nutzen, müssen ausgetauscht werden. Aufgrund der<br />
sehr niedrigen Nutzungsgrade derart veralteter Kessel ist der Austausch auch aus<br />
finanzieller Sicht unbedingt ratsam und die Armortisierungszeit relativ kurz.<br />
Unternehmererklärung<br />
Wenn Sie eine der genannten Maßnahmen beauftragen, müssen Sie vom<br />
Handwerker nach Abschluss der Arbeiten eine sogenannte Unternehmererklärung<br />
erhalten, die bestätigt, dass die Arbeiten gemäß GEG ausgeführt wurden.<br />
Diese Erklärung muss fünf Jahre lang aufbewahrt werden. Fehlt sie, kann ein<br />
Bußgeld fällig werden.<br />
Bild: Saint-Gobain Isover<br />
4
Bild: HASIT<br />
Bild: HBI-Fenster<br />
Gute Planung<br />
ist wichtig!<br />
Plant man eine umfangreichere Sanierung, macht es<br />
Sinn, ein energetisches Gesamtkonzept zusammen<br />
mit einem Profi zu erarbeiten. Oft kann durch die Behebung<br />
eines Problems an anderer Stelle ein neues<br />
Problem auftreten, wenn Wechselwirkungen zwischen<br />
einzelnen Bau- bzw. Gebäudeteilen nicht berücksichtigt<br />
werden. Ein Beispiel: Werden alte Fenster durch<br />
neue hochwärmedämmende Fenster ausgetauscht,<br />
verändert sich das Verhältnis der Oberflächentemperatur<br />
zwischen Fenster und Wand. Werden solche<br />
Fenster in schlecht gedämmte Wände eingebaut,<br />
kann es passieren, dass die Wandflächen anschließend<br />
kälter sind als die Fensterflächen. Dann schlägt<br />
sich Feuchtigkeit an den kältesten Punkten der Wände<br />
nieder, und Schimmelbildung kann die Folge sein. Es<br />
ist also vor allem wichtig, die Schnittstellen zwischen<br />
bestimmten Bauteilen zu betrachten – wie etwa von<br />
den Fenstern zur Außenwand oder vom Dach zur<br />
Fassade. Während die energetische Sanierung zunächst<br />
immer eine finanzielle Belastung darstellt, senkt<br />
sie dennoch die Hausnebenkosten deutlich. Dies wird<br />
in Zeiten der Preissteigerungen der fossilen Energieträger<br />
ein immer wichtigeres Thema. Wenn Sie zusätzlich<br />
Ihre alte Heizung abschaffen und durch eine<br />
neue, effiziente Anlage austauschen – vielleicht sogar<br />
auf Basis regenerativer Energien – reduzieren sich die<br />
Energiekosten drastisch. Ob bzw. wie viel Sie auf lange<br />
Sicht wirklich sparen können, hängt vom individuellen<br />
Gesamtzustand Ihres Hauses ab. Ein Profi kann Ihnen<br />
helfen, die effizientesten, wichtigsten und nötigen Sanierungsarbeiten<br />
zu definieren und aufeinander abzustimmen.<br />
Gerne vermitteln wir Ihnen einen Fachmann!<br />
Bild: Bauder<br />
Vorgaben für freiwillige<br />
Modernisierungsmaßnahmen!<br />
Sollen einzelne Bereiche bzw. Bauteile eines Gebäudes verändert bzw. modernisiert oder instandgesetzt werden,<br />
müssen immer die Vorgaben des GEG eingehalten werden. Bei einzelnen Sanierungsmaßnahmen – beispielsweise<br />
einem Fenstertausch oder einer Aufdachdämmung – gibt das GEG vor, welchen Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
(U-Wert) das Bauteil erfüllen muss. Wenn Sie staatliche Förderungen beantragen möchten – sei es für eine<br />
einzelne Maßnahme oder für eine Komplettsanierung – müssen Sie allerdings deutlich höhere Standards erfüllen.<br />
Der entsprechende Fachbetrieb darf erst beauftragt werden, nachdem der Antrag gestellt wurde. Aber Achtung: Für<br />
einige Maßnahmen kann ein Förderantrag nur durch einen Energieexperten gestellt werden.<br />
Diese Werte müssen bei der Sanierung von Außenbauteilen eingehalten werden:<br />
Bauteil<br />
geforderter U-Wert<br />
Orientierungswerte<br />
für mögliche Maßnahmen<br />
Außenwand 0,<strong>24</strong> Dämmung mit 12 bis 16 cm<br />
Fenster<br />
Maßgeblich ist der U-Wert des gesamten Fensters,<br />
der als Uw-Wert bezeichnet wird.<br />
1,30 Zweischeiben-Wärmeschutz-Verglasung<br />
Dachschrägen, Steildächer 0,<strong>24</strong> Dämmung mit 14 bis 18 cm<br />
Oberste Geschossdecke 0,<strong>24</strong> Dämmung mit 14 bis 18 cm<br />
Dämmung der Kellerdecke<br />
bei unbeheiztem Keller<br />
0,30 Dämmung mit 10 bis 14 cm<br />
Quelle: Verbraucherzentrale<br />
5
Raum<br />
Wunder<br />
Zusätzliche Wohnfläche<br />
schaffen im Bestand<br />
Bild: STEICO<br />
Wird zusätzlicher Wohnraum benötigt, ist die<br />
naheliegendste Lösung die Umnutzung bzw.<br />
der Ausbau bestehender Räume – beispielsweise<br />
des Dachgeschosses. Ist diese Option schon<br />
ausgeschöpft, kann erweitert werden – abhängig<br />
vom Platzangebot und der Architektur des<br />
Hauses entweder zur Seite oder nach oben.<br />
Bild: STEICO<br />
Bild: STEICO<br />
Anbau oder<br />
Aufstockung<br />
Gebäude mit Flachdach eignen sich besonders gut<br />
für eine Aufstockung – gerade dann, wenn sie eingeschossig<br />
sind. Aber auch Bauten mit Satteldächern<br />
können mit einer zusätzlichen Wohnebene versehen<br />
werden – meist durch eine Kniestockerhöhung. Großer<br />
Vorteil einer Aufstockung: Es geht keine Grundstücksfläche<br />
verloren. Anbauten sind meist die kostengünstigste<br />
Möglichkeit, den Wohnraum zu erweitern.<br />
Auch die architektonischen Möglichkeiten sind hier<br />
umfangreicher. Allerdings muss genügend Platz und<br />
Abstand zum Nachbargrundstück zur Verfügung stehen.<br />
Außerdem muss die im Bebauungsplan ausgewiesene<br />
Grundflächenzahl beachtet werden, die<br />
festlegt, welcher Anteil eines Grundstücks maximal<br />
bebaut werden darf. Sind alle Voraussetzungen gegeben,<br />
kann durch einen Anbau die Optik des Gebäudes<br />
bewusst verändert und modernisiert werden – beispielsweise<br />
durch einen mit Holz verkleideten Kubus<br />
als Kontrast zur klassischen Putzfassade von Satteldach-Gebäuden.<br />
Wenn der Anbau auf der Rückseite<br />
des Hauses vorgenommen wird, kann die ursprüngliche<br />
Architektur und die Wirkung der Frontfassade aber<br />
auch komplett unverändert bleiben. Egal ob Aufstockung<br />
oder Anbau, die Beauftragung eines Architekten<br />
ist jedem Falle empfehlenswert. Zum einen ist das<br />
Baurecht sehr komplex und regional unterschiedlich,<br />
zum anderen müssen immer die statischen Gegebenheiten<br />
analysiert und berücksichtigt werden.<br />
6
Holzbau<br />
Für das Bauen im Bestand ist Holzbau eine besonders<br />
attraktive Bauweise, da neue Gebäudeteile sehr<br />
flexibel an bestehende Gegebenheiten und architektonische<br />
Gestaltung angepasst werden können. Konstruktionen<br />
im Holzrahmen- bzw. Holztafelbau sind aufgrund<br />
ihres geringen Gewichts für Dachaufstockungen<br />
ideal. In Kombination mit Trockenbauwänden im Inneren<br />
kommen sie auch für Gebäude infrage, deren Statik<br />
eine Aufstockung in Massivbauweise nicht zulassen<br />
würde. Der Faktor Zeit spricht ebenfalls für das Bauen<br />
mit Holz. Oft sind die Arbeiten schneller durchgeführt<br />
als beim Massivbau, vor allem dann, wenn Bauteile<br />
vorgefertigt werden können – auch bei Anbauten ein<br />
großer Vorteil. Zusätzlich entfallen Wartezeiten für die<br />
Trocknung während der Bauphase. Auch wenn die<br />
neuen Wände aus Holz konstruiert werden, ist damit<br />
noch keinesfalls die Optik der Fassade festgelegt.<br />
Neben einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade<br />
sind auch klassische Putz- oder Klinkeroberflächen<br />
möglich.<br />
Bilder: Swiss Krono<br />
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Bild: Swiss Krono, © Opitz Holzbau GmbH<br />
Bild: Swiss Krono, © Opitz Holzbau GmbH<br />
Massivbauweise<br />
Anbauten können problemlos massiv gemauert und an das Mauerwerk des<br />
Bestandsgebäudes angeschlossen werden. Aufstockungen in massiver Bauweise<br />
sind nur möglich, wenn die tragenden Wände das zusätzliche Gewicht<br />
verkraften können. Verglichen mit Holzkonstruktionen müssen für die konventionelle<br />
Bauweise in den allermeisten Fällen mehr Zeit und auch höhere<br />
Kosten eingeplant werden. Dafür punkten massive Wände aus Stein mit ihren<br />
charakteristischen bauphysikalischen Eigenschaften: ausgezeichneter Schallschutz,<br />
hoher Brandschutz und eine hervorragende Wärmedämmung. Auch die<br />
lange Nutzungsdauer und die Wertstabilität bzw. Wertsteigerung des Hauses<br />
sprechen für die Variante aus Stein. Eine Aufstockung in Massivbauweise ist<br />
vor allem dann interessant, wenn ein niedriger Kniestock vorliegt und der Zustand<br />
der Bausubstanz eine Anhebung des Daches zulässt. Das Dach wird vom<br />
Haus abgetrennt und an Ort und Stelle mit einer Hydraulikanlage angehoben.<br />
Dann kann der Kniestock auf die gewünschte Höhe hochgezogen und nach der<br />
Trocknung das Dach wieder aufgesetzt werden.<br />
Wenn neue Wände stumpf an bestehende Mauern angestoßen<br />
werden müssen, ist eine Verzahnung der Mauersteine – wie<br />
beim Neubau üblich – nicht möglich. Zur stabilen Verbindung<br />
kommen dann dann spezielle Metallanker zum Einsatz.<br />
Bild: BEVER<br />
7
Feuchte Wände<br />
trockenlegen<br />
Tritt an einer erdberührten Mauer Feuchtigkeit auf, stellt<br />
sich die Frage nach der Ursache und den Optionen<br />
zur Behebung des Problems. Lage, Bodenfeuchte, Bodenbeschaffenheit,<br />
Grundwasserspiegel, verwendete<br />
Materi alien für das Mauerwerk und den Sockel etc. machen<br />
jeden Fall einzigartig und die Sanierung zu einem<br />
sehr individuellen Unterfangen. Eines gilt aber immer –<br />
schnelles Handeln kann größere Schäden verhindern<br />
und viel Geld sparen!<br />
Bild: Sopro<br />
Mögliche Ursachen<br />
Bodenfeuchte<br />
Ist das Erdreich um die Kellerwände feucht und sind die Kellerwände nicht ausreichend<br />
gegen das Eindringen von Wasser geschützt, zieht die Feuchtigkeit in das Gestein<br />
des Gebäudesockels und der Kellerwände ein und wird durch den Kapillareffekt in der<br />
Wand weiter nach oben transportiert. Je nach verwendetem Gestein und Mörtel ist der<br />
Kapillareffekt unterschiedlich stark ausgeprägt. Im Extremfall steigt das Wasser in den<br />
Wänden um bis zu 1,5 Meter über das Bodenniveau an.<br />
Beschädigte Rohrleitungen<br />
Da ein Schaden an Rohrleitungen oft über lange Zeit unentdeckt bleibt, kann er wider<br />
Erwarten dazu füren, dass sich die Kellerwände mit großen Megen Wassen füllen.<br />
Sichtbar wird die Feuchtigkeit meist erst, nachdem schon unzählige Liter Wasser<br />
in die Wand gesickert sind. Begrenzte Feuchteflecken im Bereich der (vermuteten)<br />
Leitungsführung können ein Hinweis auf defekte Rohrleitungen sein.<br />
Bild: Xella<br />
Kondensfeuchte<br />
Dringt (zum Beispiel durch ein offenes Kellerfenster) warme, feuchte Luft in den<br />
Keller ein, kühlt sie an den kalten Kellerwänden ab und kondensiert. Gleiches passiert<br />
bei beheizten Kellerräumen, die über keine Wärmedämmung an den Außenwänden<br />
verfügen. Eine feuchte Kellerwand ist das Resultat dieses physikalischen<br />
Aspektes. Hat nun die oberflächliche Feuchtigkeit keine Möglichkeit durch genügend<br />
Luftzirkulation regelmäßig abzutrocknen, dringt das Wasser ins Mauerwerk<br />
ein. Dazu kommt, dass die ständig mit Wasser benetzte Oberfläche ein idealer<br />
Nährboden für Schimmelpilze ist.<br />
Oberirdisch eindringendes Wasser<br />
Ursache ist hierbei in der Regel eine schlechte bzw. defekte Ableitung von Regenwasser<br />
an der Außenfassade, die das Eindringen von Wasser oberhalb der Kellerabdichtung<br />
ermöglicht.<br />
Beim Errichten einer Horizontalsperre durch „Verkieselung“ werden<br />
mittels Bohrlochinjektion bestimmte chemikalien in die Wand<br />
eingebracht. Sie reagieren dort mit der vorhandenen Feuchtigkeit<br />
und verschließen sämtliche Poren und Hohlräume im Mauerwerk.<br />
Bild: Sopro<br />
Horizontalsperre<br />
Eine Horizontalsperre oder Horizontalabdichtung hindert die Bodenfeuchtigkeit<br />
daran, im Mauerwerk in den Wänden aufzusteigen. Bei unterkellerten Neubauten<br />
sind Horizontalsperren 5 cm oberhalb des fertigen Kellerfußbodens sowie unterhalb<br />
der Kellerdecke vorgeschrieben. In älteren Bauwerken sind häufig gar keine<br />
Sperrschichten vorhanden oder nicht mehr ausreichend dicht. Um nachträglich<br />
eine Sperrschicht in die Wände einzubringen, gibt es verschiedene Verfahren. Bei<br />
Injektionsverfahren wird durch eine Reihe von Bohrungen im Mauerwerk eine abdichtende<br />
Flüssigkeit oder Emulsion eingebracht, welche die feinen Poren und<br />
Hohlräume im Gestein füllt und somit das Aufsteigen des Wassers im Gestein verhindert.<br />
Alternativ dazu gibt es verschiedenste Möglichkeiten, auf mechanische<br />
Weise eine neue oder zusätzliche Sperrschicht zur Mauertrockenlegung in die<br />
Kellerwände einzubringen. Ein Beispiel ist das Mauersägeverfahren. Hierbei wird<br />
die Kellerwand mit einer Spezialsäge in einer Mauerwerksfuge komplett horizontal<br />
aufgeschnitten und eine Sperrbahn darin eingebracht.<br />
8
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Bild: PCI<br />
Abdichtung von außen<br />
Durch eine Mauerwerksabdichtung von außen kann ein<br />
erneutes Eindringen von Feuchtigkeit gestoppt werden.<br />
Dazu werden entweder feste Bahnen verklebt bzw. verschweißt<br />
oder streich- und spachtelbare Werkstoffe<br />
aufgebracht. Letztere benötigen eine wesentlich sorgfältigere<br />
und aufwendigere Untergrundbehandlung als<br />
Bahnen und Matten. Dafür sind Schweiß- und Klebebahnen<br />
deutlich teurer, was die Zeitersparnis oft aufwiegen<br />
kann. Beachten Sie, dass die verschiedenen<br />
Werkstoffe nicht gleichwertig für alle Anwendungsfälle<br />
geeignet sind. Für die Auswahl des richtigen Materials<br />
zur Abdichtung sind drei Kriterien ausschlaggebend: die<br />
Rissüberbrückungsfähigkeit, die Einsatzfähigkeit auf<br />
dem vorhandenen Untergrund und die Eignung für den<br />
vorliegenden Lastfall. So kann zum Beispiel eine Bitumendickbeschichtung<br />
nicht auf noch feuchtem Mauerwerk<br />
aufgetragen werden. Auch alte Beschichtungen<br />
können problematisch sein und müssen oft entfernt<br />
werden. Gerade teerhaltige Anstriche sollten generell<br />
entfernt werden, da sie hochgradig umwelt- und gesundheitsschädlich<br />
sind.<br />
Salzbelastete Wände sanieren<br />
Abmehlende Oberflächen, Putzabplatzungen, Oberflächenverfärbungen und Rissbildung sind oft die Folge<br />
von Feuchtigkeit und ins Mauerwerk eingewanderten Salzen. Dem neuen Putz soll das nicht so gehen,<br />
er soll möglichst dauerhaft solchen Einflüssen widerstehen. Sanierputze haben dafür ein cleveres Konzept:<br />
Sie lagern schädliche Salze direkt in den Putz ein und halten sie dadurch aus dem Mauerwerk fern.<br />
Das geht, weil Sanierputze wasserabweisend und dennoch hoch diffusionsoffen sind, also zulassen, dass<br />
Feuchtigkeit ein- und ausgeleitet wird. Die Verdunstungsebene verlagert sich von der Oberfläche in die<br />
Putzschicht. Beim Ausdiffundieren der in den Putz eingedrungenen Feuchtigkeit bleiben die in ihr gelösten<br />
Salze im Putz zurück – das Mauerwerk bleibt trocken, die schädlichen Salze werden eingeschlossen und<br />
Ausblühungen an der Oberfläche verhindert. Sind sehr viele Salze vorhanden, kann zunächst ein (Poren-)<br />
Grundputz aufgetragen werden, in dem die Salze kristallisieren können, ohne dabei Schaden anzurichten.<br />
Wasser<br />
Salz<br />
Dampf<br />
Zweilagiger Sanierputz<br />
Der Grundputz bietet mit über 50 % Porenvolumen<br />
ausreichend Platz, um die Salze unschädlich<br />
einzulagern.<br />
Wasser<br />
Dickschlämme sind universell<br />
als Flächen-, Sockel- und<br />
Horzontalabdichtung einsetzbar<br />
Bitumen-Dichtbahn<br />
Kaltselbstklebende Bitumen-Dichtbahnen (KSK) lassen<br />
sich aufgrund ihrer hohen Klebkraft und sehr guten<br />
Formbarkeit einfach und sicher verarbeiten, auch<br />
bei niedrigen Temperaturen von bis zu -5 °C.<br />
Bitumen-Dickbeschichtung<br />
Moderne Bitumen-Dickbeschichtungen werden mit<br />
polymeren oder elastomeren Kunststoffen vermischt.<br />
Das verringert die Sprödigkeit bei tiefen Temperaturen,<br />
erhöht die Verformungsbeständigkeit, verbessert die<br />
elastische Rückverformung nach physikalischen Belastungen<br />
und ermöglicht einen leichten, gleichmäßigen<br />
Auftrag auch bei hohen Schichtdicken.<br />
Bitumenfreie Alternativen<br />
Mineralische Dichtschlämme (MDS) und sogenannte<br />
„Reaktivabdichtungen“ sind die bitumenfreien Alternativen<br />
zur Abdichtung erdberührter Bauteile. Sie punkten<br />
mit hervorragender Haftung durch klimaunabhängige,<br />
schnelle und nahezu verlustfreie Durchtrocknung.<br />
Salz<br />
Dampf<br />
Einlagiger Sanierputz<br />
Die Verdunstungsebene für Feuchtigkeit im<br />
Mauerwerk wird von der Putzoberfläche in die<br />
Putzschicht verlagert.<br />
Bild: PCI<br />
Bild: Xella<br />
Entsalzungsplatten aus Calciumsilikat<br />
Hydrat funktionieren nach einem ähnlichen<br />
Prinzip wie Sanierputzsysteme,<br />
können aber noch mehr Salze<br />
einlagern, beugen Schimmel vor und<br />
sind zugleich wärmedämmend.<br />
Abdichtung von innen<br />
Einen Keller ausschließlich mit Maßnahmen auf der<br />
innenliegenden Sichtfläche der Wand trockenzulegen,<br />
sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn Maßnahmen<br />
von außen nicht umzusetzen sind oder sich<br />
wirtschaftlich definitiv nicht rechnen. Eine reine Abdichtung<br />
von innen ist vor allem dann problematisch,<br />
wenn die Wände auf der Außenseite Erdberührung<br />
haben und nicht gegen Feuchtigkeit abgesperrt sind.<br />
In diesem Fall kann von außen weiterhin Wasser in die<br />
Wände eindringen, jedoch nicht mehr über die Innenseite<br />
verdunsten. Dadurch kann die Wassersättigung<br />
in den Kellerwänden sogar ansteigen und die Feuchtigkeit<br />
in der Wand über die Kapillare weiter nach oben<br />
gedrückt werden. Stehen die Kellerwände außen frei,<br />
sollte dagegen eine reine Abdichtung von innen meist<br />
kein Problem sein.<br />
Sperrputz und Sanierputz<br />
Soll eine Abdichtung von innen durchgeführt werden,<br />
können mit einem Sperrputz und anschließendem<br />
Auftragen eines Sanierputzes gute Ergebnisse erzielt<br />
werden. Vor dem Aufbringen der Sperrschicht muss<br />
meist erst eine Horizontalsperre in den Wänden angelegt<br />
werden. Die Sperrschicht muss etwa 70 bis<br />
100 cm über die sichtbar feuchten Flächen der Wände<br />
hochgezogen werden und die obere horizontale<br />
Feuchtesperre (falls vorhanden) um etwa 25 bis 40 cm<br />
übersteigen, um einen zuverlässigen Feuchteschutz<br />
zu gewährleisten.<br />
9
In frischem<br />
Gewand<br />
Ein neuer Anstrich für die Fassade<br />
Bild: Knauf<br />
Farbe verleiht der Fassade nicht nur<br />
eine attraktive Optik, sondern schützt<br />
die Bausubstanz gegen Feuchtigkeit<br />
und darin enthaltene Schadstoffe. Ein intakter<br />
Anstrich trägt also zum <strong>Werterhalt</strong><br />
der Immobilie bei. Hier das Wichtigste<br />
für Vorbereitung und Verarbeitung.<br />
1. Prüfen und reinigen<br />
Einfach drauflos streichen ist nicht sinnvoll; zunächst einmal muss<br />
festgestellt werden, ob eine Vorbehandlung der Putzoberfläche oder<br />
gar umfangreichere Sanierungsmaßnahmen erforderlich sind. Dazu ist<br />
eine mechanische Säuberung der Fassade von losen Farbschichten,<br />
Moosspuren und Pflanzenresten vonnöten, außerdem die Beseitigung<br />
von Schmutz mittels Hochdruckreiniger oder ähnlichem. Fenster und<br />
Fensterbänke vorher abdecken! Verfärbungen können per Augenschein<br />
ermittelt werden, darüberhinaus gibt es einige Prüfverfahren,<br />
um herauszufinden, ob und was im Vorfeld noch zu tun ist:<br />
• Abriebprobe: Sandet oder mehlt/kreidet die alte Fassadenoberfläche<br />
beim Darüberstreichen mit der bloßen Hand, muss vor dem<br />
neuen Anstrich eine entsprechende Vorbehandlung des Untergrundes<br />
erfolgen.<br />
• Klebebandtest: Ein Klebeband, fest auf dem Untergrund angedrückt,<br />
wird mit einem Ruck abgerissen. Nimmt es dabei Farbreste<br />
mit, haftet die alte Beschichtung offensichtlich nicht mehr gut auf<br />
der Oberfläche und muss unter Umständen entfernt werden.<br />
• Gitterschnittprüfung: Mit einem Cuttermesser werden im rechten<br />
Winkel zueinander jeweils sechs parallele Schnitte in die vorhandene<br />
Beschichtung geritzt. Nach Säubern der Schnitte mit einer<br />
Bürste wird ein Klebeband leicht angedrückt und abgezogen. Die<br />
Art und Häufigkeit der abgeplatzten Quadrate gibt anhand einer<br />
Kennwerttabelle Auskunft über die Haftfestigkeit der Beschichtung.<br />
• Benetzungsprobe: Die Saugfähigkeit des Untergrundes wird mittels<br />
aufgespritztem Wasser beurteilt. Wird das Wasser unmittelbar<br />
aufgenommen, ist eine Grundierung erforderlich, damit der neue<br />
Farbauftrag nicht matt oder streifig wird bzw. nicht ordentlich hält.<br />
Bild: Baumit<br />
Bild: HASIT<br />
Bild: Baumit<br />
10
Bild: Baumit<br />
2. Putz ausbessern und grundieren<br />
Haben sich bei der Reinigung und Prüfung der alten Beschichtung Schwachstellen in der Putzschicht<br />
gezeigt, sollten diese jetzt ausgebessert werden (siehe Seite 12/13). Bei stark saugenden Untergründen<br />
muss danach eine Grundierung aufgebracht werden, was sich ebenso bei ungleichmäßig absorbierenden<br />
Untergründen empfiehlt – das sorgt später nicht nur für einen gleichmäßigen Farbauftrag, sondern festigt<br />
zusätzlich den bestehenden Putz. Tipp: Zieht der Fassadengrund bei einem Probeaufstrich nicht ein, sondern<br />
trocknet glänzend auf, muss er im jeweils empfohlenen Mischverhältnis mit Wasser verdünnt werden.<br />
Bild: Knauf<br />
3.<br />
Sili-was?<br />
Der richtige Farbtyp<br />
Farbe ist nicht gleich Farbe. Die neue Beschichtung<br />
kann nur halten, dauerhaft widerstandsfähig<br />
bleiben und ein gleichmäßiges Farbbild<br />
darstellen, wenn sie auf das Bindemittel des<br />
Altanstrichs abgestimmt ist. Ist Ihnen nicht bekannt,<br />
ob es sich um einen kunstharzgebundenen<br />
oder mineralischen Anstrich handelt, kann<br />
eine Lösungsmittelprobe Klarheit schaffen. Dispersions-<br />
und Kunstharzfarben beispielsweise<br />
werden durch Nitroverdünnung oder einen geeigneten<br />
Abbeizer angelöst, Silikatfarben andererseits<br />
sind dagegen unempfindlich.<br />
Dispersionsfarben<br />
erfreuen in erster Linie durch die sehr einfache<br />
Verarbeitbarkeit und den günstigen Preis.<br />
Dispersion bezeichnet grundsätzlich die feinste<br />
Verteilung eines Stoffes in einem anderen,<br />
hier von mikroskopischen kleinen Kunststoffteilen,<br />
die nichtaufgelöst in Wasser schweben.<br />
Trocknet das Wasser nach dem Auftragen der<br />
Fassadenfarbe ab, bilden die Kunststoffe eine<br />
Art Film. Die Dispersion, also Stoffmischung,<br />
kann auch Farbpigmente hervorragend aufnehmen,<br />
weswegen dieser Farbtyp sich bestens<br />
für farbenfrohe Fassaden eignet. Anstriche mit<br />
Dispersionsfarben sollten in regelmäßigen Abständen<br />
aufgefrischt werden. Als Auftrag auf<br />
Kalkfarben, kalkhaltige oder schwierige (poröse)<br />
Untergründe sind sie nicht zu empfehlen.<br />
Silikonharzfarben<br />
überzeugen als beständige, dauerhaft schöne<br />
Oberflächenveredelungen für den Außenbereich.<br />
Mit dem Begriff Lotuseffekt meint der allgemeine<br />
Sprachgebrauch die selbstreinigende<br />
Beschaffenheit der Oberfläche. Das heißt, Wasser<br />
perlt einfach an der Fassade ab und kann<br />
nicht ins Mauerwerk eindringen, Verschmutzungen<br />
wie Staub, Rußpartikel oder Pollen<br />
werden einfach abgewaschen. Silikonharzfarbe<br />
ist zugleich aber auch diffusionsoffen, lässt also<br />
Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk problemlos<br />
verdunsten und schützt so vor Schimmelpilzen<br />
und Moosen.<br />
Silikatfarben<br />
benennen sich nach ihrem Hauptbestandteil<br />
Kaliumsilikat (hergestellt aus Quarzsand und<br />
Pottasche), auch Kaliwasserglas genannt. Dieses<br />
Bindemittel verkieselt bei Trocknung und<br />
geht ausschließlich mit mineralischen, porösen<br />
Untergründen wie Kalkputz, Faserzement oder<br />
Beton eine dauerhafte chemische Verbindung<br />
ein. Aufgrund der hohen Alkalität der Bestandteile<br />
haben Algen und Schimmel keine Chance.<br />
Die Farben sind atmungsaktiv, UV-stabil, extrem<br />
witterungsbeständig und widerstandsfähig<br />
gegen säurehaltige Schadstoffe. Sie werden<br />
über die Jahrzehnte kontinuierlich, gleichmäßig<br />
dünner und wittern natürlich ab.<br />
11
Aus Alt macht Neu<br />
Fassaden<br />
erneuern<br />
Eine Fassadensanierung sollte, wenn möglich, zusammen<br />
mit weiteren Sanierungs maßnahmen wie<br />
etwa dem Tausch alter Fenster oder einer Dachsanierung,<br />
kombiniert werden. So fallen beispielsweise die<br />
Kosten für das Gerüst nur einmal an. Angefangen werden<br />
sollte dabei am besten mit dem Dach und den Fenstern.<br />
Notwendige neue Dachüberstände und Anschlüsse sind<br />
dadurch bereits für die Fassadensanierung vorbereitet.<br />
Bilder: STEICO<br />
Werden Sie unbedingt aktiv, wenn sich an der Fassade<br />
Risse, hohle Stellen oder gar Abbröckelungen<br />
zeigen! Stoppen Sie den Verfall umgehend,<br />
damit anfangs kleine Beschädigungen nicht früher<br />
oder später zu sich großflächig ablösendem<br />
Putz führen. Eine angegriffene Fassade schützt<br />
die dahinterliegende Bausubstanz nicht mehr<br />
ausreichend vor erodierenden Witterungseinflüssen,<br />
was zu tiefgreifenden Schäden führen und<br />
damit hohe Kosten verursachen kann. Vorbeugen<br />
ist besser – und vielfach billiger – als Heilen!<br />
Bestandsaufnahme<br />
Vor der eigentlichen Sanierung der Putzfassade und einer gegebenfalls notwendigen Vorbehandlung<br />
des Untergrundes steht zunächst ein gewissenhafter Check des Ist-Zustandes. Welche Schäden<br />
weist die alte Putzschicht auf, wie sieht es mit der Haftung der alten Schichten am Untergrund<br />
und mit ihrer Tragfähigkeit aus? Vor Ort kann man sich leicht ein aussagekräftiges Bild verschaffen:<br />
• Sichttest: Sind Schäden wie Risse, Abplatzungen oder Ausblühungen mit dem bloßen Auge<br />
zu sehen?<br />
• Kratztest: Nehmen Sie einen Nagel und fahren Sie damit kräftig über die alte Putzschicht. Ein<br />
mürber oder bröseliger Putz muss an den betroffenen Stellen abgetragen und neu überputzt werden.<br />
Ein wegplatzender, nicht tragfähiger Altanstrich gehört ebenfalls entfernt.<br />
• Abklopfen: Klopft man den Untergrund mit einem leichten Hammer ab, können Hohlstellen<br />
durch den deutlich dunkleren Klang erkannt werden.<br />
• Benetzungsprobe: Beim Besprengen mit Wasser nehmen feine Haar- und Netzrisse, die durch<br />
den bloßen Augenschein nicht erkennbar sind, die Flüssigkeit auf und zeichnen sich dadurch<br />
dunkel ab. Auch Saugfähigkeit und Haftung des Untergrundes lassen sich so einschätzen.<br />
Weitere Verfahren kann der Laie nicht unbedingt selbst durchführen. Bei der Bestandsanalyse<br />
spielen unzählige Faktoren eine Rolle, so dass Sie im Zweifelsfall immer einen Fachmann hinzuziehen<br />
sollten.<br />
Bild: Baumit<br />
Risse verschließen<br />
Risse sind an sich nichts Ungewöhnliches, wenn ein flächenmäßig<br />
so großes Bauteil wie eine Fassade abhängig von physikalischen<br />
Gegebenheiten wie Elastizität, Festigkeit und Haftung entstehende<br />
Materialspannungen nicht mehr ausgleichen kann. Die Ursachen<br />
von Rissen sind so vielfältig wie ihre Form und Tiefe, die Auswirkungen<br />
reichen von harmloser Kosmetik bis zu ernsthaften statischen<br />
Schadensbildern. Die korrekte Ursachenermittlung ist ausschlaggebend<br />
für eine erfolgreiche Sanierung, die Ursachen sind vielfältig.<br />
Wenn Sie sich unsicher sind, wie Sie die erkennbaren Risse<br />
deuten sollen und welche Maßnahmen sich daraus ergeben, holen<br />
Sie sich sicherheitshalber immer den Rat eines Profis ein!<br />
Altputzüberarbeitung<br />
Größere abgeplatzte Flächen sollten mit dem Originalputz ausgebessert<br />
werden – sofern die Haftung gewährleistet ist. Überstreichen<br />
sollte man frisch aufgetragene mineralische Putze erst nach<br />
vier bis sechs Wochen, Kunstharz- und Dispersionsputze müssen<br />
mindestens eine Woche vollständig aushärten, sonst kann der neue<br />
Anstrich angegriffen werden.<br />
12
Um Risse, Abplatzungen oder Vertiefungen<br />
auszubessern, empfehlen sich flexible Wandmörtel.<br />
Durch die lange Verarbeitungszeit eignen<br />
sie sich für die Hand- und Rollapplikation<br />
sowie zum Pumpen.<br />
WISSENSWERT<br />
Dämmpflicht<br />
Werden mehr als 10 Prozent der<br />
Fassade erneuert, müssen die<br />
Vorgaben des GEG eingehalten<br />
und ggf. zusätzlich eine Fassadendämmung<br />
angebracht werden!<br />
Bild: ARDEX<br />
Bild: HASIT<br />
Fassade verputzen<br />
1. Untergrund prüfen und Altputz entfernen<br />
(siehe Bestandsaufnahme)<br />
2. Abgeplatzten Putz erneuern<br />
Unebenheiten und abgeplatzte Stellen müssen ausgebessert<br />
werden. Welcher Putzmörtel sich dafür<br />
eignet hängt vom vorliegenden Originalputz bzw.<br />
dem darunterliegenden Mauerwerk ab. Je nach Tiefe<br />
der auszubessernden Stelle muss der Putzauftrag<br />
ggf. in zwei Schichten erfolgen.<br />
3. Putzprofile setzen<br />
Vor dem Aufbringen der neuen Putzschichten müssen<br />
Randprofile angebracht werden. Sie dienen als<br />
Führung für die saubere Ausbildung von Ecken und<br />
Kanten. Die Profile werden mit einem Ansetzmörtel<br />
lot- und fluchtgerecht festgeklebt. Auch für eine<br />
gleichmäßige Putzschicht können Putzprofile hilfreich<br />
sein. Sie werden in der Fläche angebracht und dienen<br />
sozusagen als Abstandshalter zur Wand.<br />
4. Grundierung auftragen<br />
Je nach Untergrund muss in der Regel ein Tiefengrund<br />
aufgebracht werden, um die sichere Haftung<br />
des neuen Putzes zu gewährleisten.<br />
5. Armierungsschicht auftragen<br />
Der Unterputz und das darin eingebettete Armierungsgewebe<br />
bilden die unterste Schicht des neuen<br />
Putzes. Er ist zum einen Untergrund für den Oberputz<br />
und zum anderen haftvermittelnde Schicht zum<br />
Untergrund. Das Armierungsgewebe dient zum Ausgleich<br />
von Spannungen und verhindert Rissbildung.<br />
Zunächst wird eine dünne Schicht Klebe- und Armierungsspachtel<br />
aufgetragen. Darin wird das Gewebe<br />
eingelegt und eingedrückt. Anschließend erfolgt zur<br />
vollständigen Einbettung der Armierung der Auftrag<br />
einer zweiten Schicht.<br />
6. Auftrag des Oberputzes<br />
Der Oberputz dient vor allem als Schutz gegen mechanische<br />
Einflüsse und zugleich zur Gestaltung der<br />
Fassade. Er wird auf den durchgetrockneten Unterputz<br />
aufgebracht, glatt abgezogen und im zweiten<br />
Schritt mit verschiedenen Werkzeugen (z.B. Reibebrett,<br />
Kelle, Spachtel, Pinsel) strukturiert. Anschließend<br />
folgt der Farbanstrich als konservierende und<br />
farbgebende Schicht.<br />
Bild: Baumit<br />
Mittlerweile weist mineralischer Dämmputz eine<br />
hohe Dämmwirkung auf und kann die Mindestanforderungen<br />
an die Energieeffizienz erfüllen.<br />
Dämmputz mit Aerogel-Zuschlag erreicht Spitzendämmwerte<br />
und kann auch bei hohen energetischen<br />
Anforderungen eingesetzt werden.<br />
Bild: HASIT<br />
13
Besser<br />
Warm anziehen<br />
Nachträgliche Fassadendämmung<br />
Ob und ab wann sich eine nachträgliche Fassadendämmung<br />
tatsächlich wirtschaftlich rentiert, hängt von zahlreichen<br />
Faktoren wie der Art und Weise der Fassadendämmung,<br />
den Materialien oder dem richtigen Zeitpunkt ab. Der<br />
finanzielle Vorteil durch die Einsparung an Heizenergie lässt<br />
sich mithilfe verschiedener Szenarien berechnen und gibt<br />
Aufschluss über die Rentabilität der Maßnahme. Erwägen<br />
auch Sie eine nachträgliche Dämmung Ihrer Fassade? Dann<br />
ist eine persönliche, individuelle Beratung über das entsprechende<br />
Vorgehen absolut empfehlenswert.<br />
Dämmstoffe im Vergleich<br />
Expandiertes Polystyrol (EPS)<br />
Das unter dem Markennamen Styropor ® bekannte<br />
Polystyrol gilt als das günstigste verfügbare Außendämmmaterial.<br />
Es überzeugt mit sehr guten Wärmedämmeigenschaften<br />
und einer einfachen Verarbeitung.<br />
Geführt in der Brandschutzklasse B1 gilt es als<br />
schwer entflammbar und ist zudem durch seine diffusionsdichte<br />
Struktur beständig gegenüber Feuchtigkeit.<br />
Mineralwolle<br />
Mineralwolle wird mit der höchsten Brandschutzklasse<br />
A1 als nicht brennbar eingestuft. Dank der diffusionsoffenen<br />
Struktur kann Feuchtigkeit von innen nach<br />
außen transportiert und somit Schimmelbildung vorgebeugt<br />
werden. Widerstandsfähig gegenüber äußeren<br />
Einflüssen und Belastungen gewährleistet das Dämmmaterial<br />
eine verlängerte Lebensdauer.<br />
Kombinieren<br />
und Kosten sparen<br />
Wie wirtschaftlich rentabel eine Fassadendämmung<br />
ist, hängt nicht unwesentlich vom Zeitpunkt<br />
der Umsetzung ab. Sinnvoll ist es in jedem Fall,<br />
wenn diese Maßnahme mit ohnehin anstehenden<br />
Sanierungen wie beispielsweise einem neuen<br />
Fassadenanstrich kombiniert wird. Denn allein<br />
der Einsatz eines Gerüstes macht etwa 20 bis 40<br />
Prozent der Gesamtkosten aus. Noch lohnender<br />
wird es, wenn auch eine Putzerneuerung ansteht.<br />
Der Anteil der Investition, der ausschließlich der<br />
energetischen Verbesserung dient, liegt dann oft<br />
nur noch bei rund 50 Prozent.<br />
Natürlich ist auch die Wahl des Dämmstoffes für<br />
den Preis entscheidend, wobei der in der Regel<br />
nur einen relativ kleinen Anteil der Gesamtkosten<br />
für die Maßnahme ausmacht.<br />
Da sich die Beurteilung der möglichen Optionen<br />
für eine Fassadendämmung sehr komplex darstellt,<br />
ist hier Expertenrat gefragt. Und den müssen<br />
Sie oft nicht einmal komplett selbst bezahlen.<br />
Eine Vor-Ort-Energieberatung wird vom BAFA mit<br />
bis zu 80 % bezuschusst.<br />
Sparen Sie durch<br />
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bei der Dämmung<br />
Ihrer Fassade!<br />
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Informationen.<br />
Holzfaser<br />
Holzfaserdämmplatten aus dem nachwachsenden<br />
Rohstoff Holz können große Mengen an Feuchtigkeit<br />
aufnehmen und weiterleiten, ohne an Dämmwirkung<br />
zu verlieren. Im Brandfall hemmt zudem eine Verkohlungsschicht<br />
das Durchbrennen und verlangsamt die<br />
Ausbreitung des Feuers. Holzfaserplatten gehören zur<br />
Brandschutzklasse B2 und sind normal entflammbar.<br />
Bild: Baumit Bild: Saint-Gobain Weber Bild: STEICO<br />
Wärmeleitfähigkeit W/(m 2·K) Wasserdampf diffusion μ Brandschutzklasse<br />
EPS 0,032 – 0,040 20 – 100 B1<br />
Mineralwolle 0,035 – 0,041 1 – 2 A1<br />
Holzfaser 0,036 – 0,045 3 – 10 B2<br />
14
Beispielrechnung *<br />
Rahmenwerte<br />
Gebäudetyp: freistehendes, einstöckiges Einfamilienhaus<br />
Standort: Düsseldorf<br />
Heizungstyp: neue Öl-Brennwertheizung<br />
Jahres-Nutzungsgrad: 96 %<br />
angenommener Ölpreis: 1,10 €/Liter<br />
Vorrechnungen<br />
U-Wert<br />
ungedämmte Außenwand: 1,4 W/(m²·K)<br />
mit Dämmschicht (14 cm): 0,2 W/(m²·K)<br />
Differenz: 1,2 W/(m²·K)<br />
Hochrechnung der Differenz<br />
auf 1 Jahr in Kilowattstunden<br />
Heizgradstunden (Kilokelvinstunden): 84 kKh<br />
Außenwandfläche: 130 m 2<br />
Einsparung: 1,2 W/(m²·K) x 84 kKh x 130 m² = 13.104 kWh<br />
Heizkosteneinsparung<br />
Die Einsparung der Kilowattstunden wird mit dem<br />
Preis pro kWh und der Nutzungsdauer multipliziert.<br />
Preis pro kWh Heizenergie: 0,15 €<br />
geschätzte Nutzungsdauer der neuen Fassade: 10 Jahre<br />
Ersparnis über 10 Jahre:<br />
vs.<br />
Kosten der Dämmung<br />
In unserem Fallbeispiel wird die Dämmung zusammen mit der Putzfassade erneuert.<br />
Das senkt die Kosten für die Dämmung, da nur Arbeitskosten und Material anfallen.<br />
normalerweise Gesamtkosten WDVS: 150 – 220 € / m 2<br />
verwendete reine Kosten für die Dämmung: 75 – 120 € / m 2<br />
Einmalige Investition in die neue Dämmung:<br />
19.656 € 9.750 – 15.600 €<br />
* Für diese Beispielrechnung gehen wir davon aus, dass ein Gebäude aus den 80er Jahren energetisch saniert werden soll, wobei die Heizung bereits erneuert wurde und jetzt die Fassade gedämmt<br />
werden soll. Das Beispiel wurde so gewählt, um eine möglichst einfache Berechnungsgrundlage zu schaffen. In der Praxis werden zunächst Fenster, Dach und Gebäudehülle auf den neuesten<br />
Standard gebracht, und erst dann die Heizung ausgetauscht. Nur so kann der Heizenergiebedarf richtig eingeschätzt und der neue Brennkessel richtig dimensioniert werden. Abhängig von der<br />
Entwicklung der Energie- und Materialkosten, können die Zahlen bei einer realen Berechnung natürlich deutlich abweichen.<br />
Die wichtigsten Begriffe<br />
Wärmeleitfähigkeit von Stoffen und Bauteilen<br />
Die Wärmeleitfähigkeit eines (Dämm-)Stoffes wird mit<br />
dem Formelzeichen λ (Lambda) und der Maßeinheit<br />
W/mK (Watt pro Meter mal Kelvin) angegeben. Im<br />
Gegensatz dazu bezieht sich der U-Wert immer auf<br />
ein komplettes Bauteil, das in der Regel aus mehreren<br />
Materialschichten besteht und wird in der Maßeinheit<br />
W/(m²·K) (Watt pro Quadratmeter mal Kelvin) angegeben.<br />
Wasserdampfdiffusionswiderstand (μ-Wert)<br />
Die Diffusion von Wasserdampf ermöglicht die Trocknung<br />
feuchter Bauteile, ist aber zugleich auch der<br />
Grund für die Durchfeuchtung von Stoffen. Wie leicht<br />
Luftfeuchtigkeit in Stoff eindringen bzw. wieder austreten<br />
kann, wird durch den µ-Wert angegeben. Ein<br />
µ-Wert von 1 entspricht dabei dem Diffusionswiderstand<br />
von Luft und stellt das Minimum dar. Je höher<br />
der Wert, desto dampfdichter ist das Material.<br />
Vollmineralische WDVS mit Dämmplatten aus<br />
Kalziumsilikat erreichen bei gleicher Stärke nicht<br />
ganz die Dämmleistung von EPS oder Glaswolle,<br />
bringen aber auch diverse Vorteile mit<br />
sich. Sie sind absolut diffusionsoffen, haben die<br />
Fähigkeit, Feuchtigkeit zu regulieren, sind nicht<br />
brennbar und überzeugen durch hervorragenden<br />
Schallschutz. Zusätzlich erhält die Fassade<br />
einen wirksamen Algen- und Pilzschutz – ganz<br />
ohne Biozide.<br />
Brandschutzklassen<br />
Alle Baustoffe werden entsprechend ihres Brandverhaltens<br />
in Klassen eingeordnet. Nicht brennbare<br />
Stoffe wie Zement oder Mineralwolle werden mit A1<br />
oder A2 klassifiziert. Schwer entflammbare Stoffe,<br />
die nach dem Entfernen der Zündquelle nicht selbstständig<br />
weiterbrennen, entsprechen der Klasse B1.<br />
Als Mindestanforderung für alle Baustoffe, die in Gebäuden<br />
verwendet werden, gilt die Klasse B2 (normal<br />
entflammbar).<br />
Bild: Xella<br />
15
Dämmsysteme Einmaleins<br />
Wärmedämm verbundsysteme<br />
WDVS<br />
Was ist ein WDVS?<br />
Die Basis eines WDV-Systems bilden Dämmstoffplatten, die auf das bestehende<br />
Mauerwerk oder den vorhandenen Putz einer Außenwand mit Spezial-Mörtel aufgeklebt<br />
und in der Regel zusätzlich gedübelt werden. Eine alleinige Verklebung<br />
kann bei EPS-Platten mit einem System-Gesamtgewicht ≤ 10 kg/m² erfolgen.<br />
Bei höherem Gewicht muss zusätzlich gedübelt werden. Auf diese Dämmschicht<br />
wird der Armierungsmörtel mit einem eingebetteten Gewebe aufgetragen. Das<br />
Armierungsgewebe beugt einer späteren Rissbildung im Putz durch zum Beispiel<br />
Dehnungsspannungen im Untergrund vor. Final folgt eine Schicht Haftgrund und<br />
schließlich der Außenputz.<br />
Die Komponenten eines WDV-Systems sind aufeinander abgestimmt und müssen<br />
daher als Komplettsystem eines Herstellers verwendet werden. Wärmedämmverbundsysteme<br />
können nahezu auf allen massiven Untergründen, bestehend<br />
aus Mauerwerk oder Beton, verputzt oder unverputzt eingesetzt werden.<br />
Voraussetzung ist hierbei jedoch, dass die Oberfläche des Untergrundes fest,<br />
trocken, fett- und staubfrei ist.<br />
Mittlerweile ist auch ein<br />
WDVS erhältlich, das<br />
ohne Verklebung der<br />
Dämmschicht auskommt,<br />
wodurch es sich am<br />
Ende seiner Lebensdauer<br />
leicht rückbauen<br />
und recyceln lässt. Dafür<br />
wird unter anderem in die<br />
erste Putzschicht auf der<br />
Dämmung ein zusätzliches<br />
Separationsgewebe<br />
eingebracht.<br />
Beim Rückbau ermöglicht<br />
es eine saubere<br />
Trennung der Putzschicht<br />
vom Dämmstoff.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
1 Mauerwerk<br />
2 Dämmstoff<br />
3 Verdübelung<br />
4 Separationsschicht<br />
5 Armierungsschicht<br />
6 Oberputz<br />
6<br />
WDV-Systeme sind in unterschiedlichsten<br />
Varianten für alle Anforderungen erhältlich.<br />
Mineralwolle-Dämmstoffe bieten beispielsweise<br />
zusätzlich einen erhöhten Brandschutz.<br />
Bild: Knauf<br />
Bild: Saint-Gobain Weber<br />
Der Mythos Schimmelbildung durch WDVS<br />
Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass durch eine Dämmung mit WDVS die<br />
Gefahr von Schimmelpilzbildung an der Innenseite der Außenwände steige. Dieser<br />
Irrtum liegt unter anderem in dem Mythos begründet, dass die Wände nach<br />
der Aufbringung von WDVS nicht mehr „atmen“ könnten. Doch Wände können<br />
grundsätzlich nicht atmen. Denn ein Luftaustausch durch eine massive Wand<br />
findet nur an undichten Fenstern oder Rissen im Mauerwerk statt.<br />
Anders als angenommen wird mit der Anbringung einer Dämmung das Risiko<br />
der Schimmelbildung im Gebäude sogar entscheidend reduziert. Durch die Abdichtung<br />
und Dämmung der Gebäudehülle wird die Oberflächentemperatur auf<br />
der Zimmerseite erhöht, wodurch die Luftfeuchtigkeit nicht mehr so leicht an<br />
den Wänden kondensieren kann. Für die Feuchteabfuhr in einem Gebäude ist<br />
das korrekte Lüftungsverhalten der Bewohner von entscheidender Bedeutung.<br />
Schimmelbildung wird also keinesfalls durch das Weglassen einer Dämmung verhindert,<br />
sondern durch richtiges Heizen und Lüften.<br />
Bild: STEICO<br />
Mineralische Dämmsysteme<br />
Der wichtigste Grundsatz bei WDVS: Der Wasserdampfdiffusionswiderstand<br />
muss von innen nach außen abnehmen, damit der aus dem beheizten Haus<br />
nach außen drückende Wasserdampf schnell abgeführt werden kann. Aufgrund<br />
der günstigen bauphysikalischen Eigenschaften kommen hierbei inzwischen vermehrt<br />
mineralische WDV-Systeme zum Einsatz.<br />
Mineralische Putze und Armierungsmassen sind gegenüber Kunstharz- und<br />
Silikonharzputzen besonders diffusionsoffen und punkten in Kombination mit<br />
einem mineralischen Dämmstoff als vollmineralisches System mit zahlreichen<br />
Vorteilen. So verhindert die Kapillarkraft von mineralischen Putzen eine Tropfenbildung<br />
an der Oberfläche und entzieht Pilzen und Algen damit weitestgehend<br />
den Nährboden. Zudem wird durch mineralische, wärmespeichernde Dickputze<br />
die Oberflächentemperatur leicht erhöht, wodurch sich wiederum die Tauwasserbildung<br />
und somit die Gefahr von Algenbewuchs reduzieren.<br />
Putze und Anstriche auf Kalkbasis hemmen durch hohe Alkalität zusätzlich die<br />
Vermehrung von Mikroorganismen. Obgleich sich vollmineralische Systeme als<br />
teurer im Vergleich zum Standard-WDVS mit EPS-Dämmung und Kunstharzputz<br />
erweisen, sollte diese Option aufgrund der vielen Vorteile in Betracht gezogen<br />
werden. Überzeugende Argumente sind der bessere Brandschutz und die extrem<br />
lange Haltbarkeit. So ist die durchschnittliche Lebensdauer mineralischer<br />
Edelputze mit rund 50 Jahren deutlich höher als bei organischen Putzen.<br />
16
VHF Vorgehängte<br />
Hinterlüftete Fassade<br />
2<br />
3<br />
4<br />
1<br />
Der Evergreen bei der Dämmung von Wohngebäuden ist das WDVS. Die Alternative<br />
hierzu, die Vorgehängte Hinterlüftete Fassade, wird oft aufgrund der<br />
höheren Kosten erst gar nicht in Betracht gezogen. Dabei überzeugt das zweischichtige<br />
System in vielerei Hinsicht mit technischer Überlegenheit. So werden<br />
beispielsweise die Funktionen Witterungsschutz und Dämmung konsequent<br />
voneinander getrennt und somit die Schadensanfälligkeit im Vergleich zu anderen<br />
Fassadensystemen deutlich verringert. Zudem können besondere Anforderungen<br />
etwa an den Brandschutz, Schallschutz oder Blitzschutz problemlos und<br />
gestalterisch ansprechend umgesetzt werden.<br />
1 Mauerwerk<br />
2 Unterkonstruktion<br />
3 Dämmstoff<br />
4 Verdübelung<br />
5 Fassadenbekleidung<br />
6 Hinterlüftung<br />
Bild: Knauf Insulation<br />
5<br />
6<br />
Hinterlüftung<br />
Charakteristisch für eine VHF ist die Luftschicht zwischen der Dämmschicht und<br />
der Außenbekleidung. Der so zwischen den Komponenten entstehende Hinterlüftungsraum<br />
kann den Feuchtehaushalt im Baukörper optimal regeln. Jegliche<br />
anfallende Feuchtigkeit wird durch den Luftstrom zuverlässig abgeführt.<br />
Ideal für die Sanierung<br />
VHF sind aufgrund ihrer Unterkonstruktion nicht nur für den Neubau attraktiv,<br />
sondern auch bei Sanierungen mit schwierigen, nicht klebefähigen oder unebenen<br />
Untergründen eine sinnvolle Lösung. Durch spezielle Wandhalterungen aus<br />
Edelstahl mit thermischen Trennelementen lassen sich Wärmebrücken auf ein<br />
Minimum reduzieren.<br />
Pflegeaufwand und Haltbarkeit<br />
VHF überzeugen besonders aufgrund ihrer sehr hohen Lebensdauer und des<br />
geringen Pflege- bzw. Instandhaltungsaufwands. Bei einer VHF mit einer Bekleidung<br />
aus Lärchenbrettern kann beispielsweise von einer Lebensdauer von<br />
40 Jahren ausgegangen werden. Da eine solche Fassade als wartungsfrei gilt<br />
und somit keine laufenden Kosten – etwa für Reinigung, einen Neuanstrich oder<br />
eine Putzsanierung – entstehen, kann sich die zunächst höhere Erstinvestition<br />
durchaus lohnen.<br />
Natürlicher Look plus Haltbarkeit: Fassaden aus Thermoholz<br />
reduzieren die Wasseraufnahme und somit die Ausgleichsfeuchte.<br />
Bakterien und holzabbauende Pilze verlieren ihre<br />
Nahrungsgrundlage durch die Wärmebehandlung.<br />
Bild: häussermann<br />
Materialien der Verkleidung von VHF<br />
Das System erlaubt die Wahl unterschiedlichster Fassadenbekleidungen und bietet<br />
so unzählige gestalterische Möglichkeiten. Auch Werkstoffkombinationen sind<br />
leicht zu realisieren. Die Fassade lässt sich auf diese Weise individuell auf die<br />
Gebäudecharakteristik abstimmen. Die gängigen Materialien sind Holz, HPL, Faserzement,<br />
Naturstein, Verbundwerkstoff, Vinyl, Aluminium, Metallblech, verzinkt,<br />
titanbeschichtet, Glasfaserbetonplatten und Keramik.<br />
Einblasdämmung bei zweischaligen Außenwänden<br />
Bilder: ROCKWOOL<br />
Bei einer Kerndämmung wird das Dämmmaterial weder<br />
von innen noch von außen an der Fassade verbaut,<br />
sondern direkt in vorhandene Hohlräumen des<br />
Baumaterials von Wand, Dach, Decke oder Fußboden<br />
eingebracht. Die Dämmtechnik – auch als Hohlraumoder<br />
Einblasdämmung bezeichnet – erlaubt insbesondere<br />
bei einem zweischaligen Mauerwerk eine sehr<br />
effektive Dämmung ohne großen baulichen und finanziellen<br />
Aufwand. Es müssen lediglich Löcher gebohrt<br />
werden, durch die das Dämmmaterial nachträglich in<br />
die Hohlräume eingebracht wird. Die Kerndämmung<br />
eines kompletten Einfamilienhauses kann so oft innerhalb<br />
von ein bis zwei Arbeitstagen realisiert werden,<br />
wobei die Fassade oder der Innenausbau nicht verändert<br />
werden und keine Beeinträchtigungen entstehen.<br />
Die bei einer Kerndämmung verwendeten gängigsten<br />
Dämmmaterialien sind synthetische Stoffe wie Polystyrolgranulate,<br />
Mineralwolle oder organisch abbaubare<br />
Naturprodukte wie Holzfaser, Stroh, Kork- oder Zellstoffflocken.<br />
Welcher Dämmstoff im Einzelfall geeignet<br />
ist, hängt von verschiedenen Kriterien wie zum Beispiel<br />
der Größe des zu verfüllenden Hohlraumes sowie der<br />
intakten Abdichtung der Fassade gegen Feuchte ab.<br />
17
inneren<br />
Die<br />
Mineraldämmplatten aus<br />
Calciumsilikat-Hydrat regulieren<br />
den Feuchtehaushalt<br />
des Wohnraums auf natürliche<br />
Art. Sie nehmen Feuchtigkeit<br />
aus der Raumluft auf,<br />
puffern diese und geben sie<br />
erst wieder ab, wenn sich<br />
das Feuchteniveau im Raum<br />
gesenkt hat – Schimmel hat<br />
so keine Chance.<br />
Werte zählen<br />
Innendämmung<br />
von Außenwänden<br />
Obwohl ein Gebäude von innen<br />
zu dämmen grundsätzlich<br />
die schlechtere Option ist, gibt<br />
es sinnvolle Ausnahmen. Wenn<br />
Stuck, Fachwerk oder die ausgewogenen<br />
Proportionen von<br />
Fassaden erhalten werden sollen<br />
oder die Außenseite eines<br />
Gebäudes nicht zu gänglich ist,<br />
kann die Innendämmung eine<br />
gute Option für eine nachträgliche<br />
Wärmedämmung sein.<br />
Bild: Xella<br />
Wohnraumverlust<br />
Durch die Dämmung von innen geht<br />
zwangsläufig wertvoller Wohnraum verloren<br />
– abhängig von der Dämmstärke des<br />
verwendeten Materials. Verringern lässt<br />
sich die Stärke durch höhere Dämmleistungen.<br />
Gleichzeitig steigen die Kosten pro<br />
Quadratmeter. Zwischen Kostenersparnis<br />
und Wohnraumverlust muss also genau abgewogen<br />
werden.<br />
Dämmung anbringen<br />
Vorsatzschale<br />
Können Dämmstoffe nicht direkt an der Wand angebracht<br />
werden, schaffen Holzlatten oder Metallprofile<br />
die Unterkonstruktion für eine Vorsatzschale, deren<br />
Zwischenräume mit Dämmmatten gefüllt werden. Bei<br />
Bedarf wird eine Dampfsperre raumseitig angebracht<br />
und die Beplankung (z. B. aus Gipskartonplatten) auf<br />
die Unterkonstruktion geschraubt. Im Anschluss folgt<br />
die weitere Verarbeitung der Wandfläche mit Spachtelmasse<br />
oder Putz.<br />
Direkte Dämmung<br />
Bei der direkten Dämmung der Wand ist keine Unterkonstruktion<br />
nötig. Kapillaraktive Dämmplatten (z. B.<br />
Kalziumsilikatplatten) werden direkt auf das Mauerwerk<br />
geklebt und/oder mithilfe von Schlagdübeln gedübelt.<br />
Auf eine Dampfbremse kann verzichtet werden, da die<br />
Platten die überschüssige Feuchtigkeit aus der Raumluft<br />
aufnehmen und diese erst dann wieder abgeben,<br />
wenn sich das Feuchteniveau im Raum gesenkt hat.<br />
Zur Auswahl stehen mineralische Dämmstoffe oder<br />
Holzfaserplatten. Letztere haben den großen Vorteil,<br />
dass die Oberfläche direkt und ohne weitere Vorbehandlung<br />
verputzt werden kann.<br />
Schimmel vermeiden<br />
Dampfsperre ja oder nein?<br />
Normalerweise werden Gebäude an der kalten Außenseite<br />
gedämmt. Eine raumseitige Dämmung bremst<br />
den Wärmetransport zur tragenden Wand, diese wird<br />
dadurch kälter und die Kondensation von Luftfeuchtigkeit<br />
und somit Schimmelbildung werden begünstigt.<br />
Eine Dampfbremse bzw. -sperre verhindert diesen<br />
Prozess und die Schimmelbildung. Dabei handelt es<br />
sich um eine Kunststofffolie, welche die Dämmschicht<br />
und die dahinterliegende Außenwand gegen Feuchtigkeit<br />
aus dem Raum abdichtet. Dämmstoffe wie Glasoder<br />
Steinwolle können anfallende Feuchtigkeit nicht<br />
regulieren. Die Dampfsperre verhindert, dass Feuchtigkeit<br />
hinter die Dämmung gelangt und Schimmel<br />
entsteht. Deshalb ist sie bei diesen Dämmmaterialien<br />
unerlässlich.<br />
Nicht benötigt wird die Dampfbremse bei kapillaraktiven<br />
Dämmmaterialien. Mineraldämmplatten beispielsweise<br />
nehmen die Feuchtigkeit aus der Raumluft auf<br />
und geben sie wieder ab – zudem sind sie schimmelhemmend.<br />
Auch bei Hartschaumplatten aus Polyurethan<br />
ist keine zusätzliche Folie nötig, da sie selbst als<br />
Dampfsperre wirken.<br />
Schimmelsanierung<br />
Mineralische Innendämmung<br />
Schimmel hat vielfältige Ursachen: erhöhte Feuchteproduktion<br />
etwa durch trocknende Wäsche, unangemessenes<br />
Heiz- und Lüftungsverhalten, aber auch<br />
Bausubstanzprobleme wie schlechte Dämmung und<br />
geringe Wärmespeicherung sowie zu dichte Räume<br />
mit geringem Luftaustausch.<br />
Einen hocheffizienten Schimmelpilzschutz bieten<br />
Mineraldämmplatten z. B. aus Kalziumsilikat oder<br />
Perlite dank ihrer Kapillaraktivität und des hohen pH-<br />
Werts. Im Vergleich gewähren Perliteplatten einen<br />
höheren Wärmeschutz. Dafür können Kalziumsilikatplatten<br />
noch deutlich größere Mengen an Wasser<br />
aufnehmen. Vor dem Aufbringen der Platten wird der<br />
von Schimmel befallene Bereich abgeschottet und<br />
der Schimmelpilz fachgerecht entfernt. Dann werden<br />
die Platten vollflächig verklebt und anschließend<br />
grundiert und verputzt. Zuletzt erfolgt der Auftrag<br />
einer diffusionsoffenen Farbe. So wird natürlicher<br />
Schimmelpilzschutz mit effektiver Feuchteregulierung<br />
und guter Wärmedämmung kombiniert.<br />
18
1<br />
2 3<br />
Dämmstoffe für die<br />
Innenwanddämmung<br />
+<br />
4<br />
5<br />
1 Mauerwerk<br />
2 Unterkonstruktion<br />
3 Dämmstoff<br />
4 Dampfsperre<br />
5 Beplankung<br />
6 Putz<br />
6<br />
Bild: Knauf Insulation<br />
Mineralwolle<br />
Bild: Saint-Gobain Isover<br />
• Aus Stein, Glas etc.<br />
• Kann nur mit Dampfsperre verbaut werden<br />
• Brandschutzklasse A1<br />
Wärmebrücken vermeiden<br />
Im Altbau sind Decken und Innenwände meist ohne thermische Trennung an die Außenwände angebunden. Ist es<br />
draußen kalt, kühlen nicht nur die Hauswände außen und innen aus, sondern auch die Übergänge zu Innenwand<br />
oder Decke. Wird dann eine Innenwanddämmung angebracht, sammelt sich Feuchtigkeit vor allem an den Schnittpunkten<br />
von Dämmung und durchbrechender Wand. Schimmelwachstum ist vorprogrammiert. Ein Problem, das<br />
auch Fensterlaibungen betrifft. Präventiv sollten Sanierer die Dämmung immer über Eck ausführen und Teile der<br />
Innenwände und Decken mitdämmen (Flankenschutz). Dafür werden spezielle Dämmkeile angebracht.<br />
Keine Hohlräume hinter der Dämmung<br />
Liegt der gewählte Dämmstoff nicht vollständig auf, entstehen Hohlräume, in denen Feuchtigkeit kondensieren und<br />
Schimmel gedeihen kann. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, nur auf intakten, sauberen Untergründen<br />
zu dämmen und Unebenheiten gegebenenfalls vorher mit Füllmörtel auszugleichen. Herstelleranweisungen zur<br />
Verarbeitung der Dämmung sollten genau eingehalten werden. Zudem empfiehlt es sich unbedingt, ausschließlich<br />
die zum System gehörenden Materialien, Kleber und Dübel zu verwenden.<br />
Holzfaserplatten<br />
• Aus dem natürlichen Rohstoff Holz<br />
• Feuchteregulierend<br />
• Als Putzträger geeignet<br />
• Brandschutzklasse B2<br />
Bild: STEICO<br />
Bild: Sievert<br />
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bei der Dämmung<br />
Ihrer Außenwände<br />
von innen!<br />
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Perlit<br />
Bild: Knauf<br />
• Gestein vulkanischen Ursprungs<br />
• Feuchteregulierend und schimmelresistent<br />
• Brandschutzklasse A1<br />
Bild: Baumit<br />
Eine Innendämmung muss nicht immer aus Platten bestehen. Bei mineralischen Leichtputzen mit hochwärmedämmenden<br />
Eigenschaften dient die Putzschicht gleichzeitig zur Egalisierung und zur Dämmung.<br />
Bei mehrschichtigem Aufbau lassen sich sehr gute Dämmwerte realisieren.<br />
Kalziumsilikat-Platte<br />
• Aus Kalk, Sand, Zement und Wasser<br />
• Feuchteregulierend und schimmelresistent<br />
• Brandschutzklasse A1<br />
19
Eine<br />
tragende<br />
Dämmung, Heizung<br />
und Belag für den neuen Boden<br />
Für einen langlebigen und mängelfreien Fußboden ist nicht<br />
nur die Wahl des Oberbelages entscheidend. Auch der Unterbau<br />
spielt eine wichtige Rolle und kann im schlimmsten Fall<br />
die Funktionsfähigkeit und Haltbarkeit des Bodens reduzieren.<br />
Wenn der Bodenaufbau ohnehin erneuert werden muss,<br />
bietet sich unter Umständen auch die Installation einer Fußbodenheizung<br />
an, denn Mehraufwand und -kosten halten sich<br />
dann in Grenzen. Ist der Fußboden im Erdgeschoss kalt, hilft<br />
auch eine Dämmung.<br />
Ein-Dübel-Deckendämmplatten ermöglichen die Befestigung<br />
an Betondecken mit nur einem Dübel oder<br />
einer Schraube, die Montage über Kopf kann von<br />
einer Person erledigt werden.<br />
Bild: Knauf Insulation<br />
Rolle<br />
Wärmedämm-Leichtbeton mit EPS-Granulat ist als gebrauchsfertige<br />
Mischung erhältlich und sehr leicht zu verarbeiten. Er ist Wärmedämmung<br />
und Höhen- und Niveauausgleich in einem und ermöglicht die schnelle, normgerechte<br />
und wirtschaftliche Herstellung eines tragfähigen Bodenaufbaus.<br />
Bild: HIRSCH Porozell<br />
Abhilfe bei<br />
kalten Böden<br />
Kellerdecke von unten dämmen<br />
Das lohnt sich: Die Dämmung der Kellerdecke bringt<br />
eine sofortige Heizkostenersparnis von bis zu 15 %.<br />
Noch dazu halten die einfache Umsetzung in Eigenleistung<br />
und überschaubare Materialpreise die Kosten<br />
relativ gering. Für die Dämmung stehen, je nach<br />
Anforderungen oder baulichen Gegebenheiten, verschiedene<br />
Systeme mit unterschiedlichen Materialien<br />
zur Auswahl. Eignet sich die Kellerdecke zum Beispiel<br />
nicht für eine Verklebung, bieten sich spezielle<br />
Dämmplatten zum Verdübeln oder Verschrauben an.<br />
Wird der Raum im Keller als Wohnraum genutzt, sollte<br />
die Dämmung auch optisch höheren Ansprüchen<br />
genügen. In diesem Fall sind den gestalterischen<br />
Möglichkeiten durch einen Farbanstrich, die Verkleidung<br />
mit Gipskarton oder Dämmplatten mit Farbbeschichtung<br />
bzw. aufkaschierter Bekleidung kaum<br />
Grenzen gesetzt.<br />
Neue Dämmung auf altem Boden<br />
Bei einer nur teilweisen Unterkellerung oder einem<br />
sehr niedrigen Untergeschoss ist eine Dämmung der<br />
Decke manchmal nicht möglich oder praktikabel. In<br />
diesem Fall bietet es sich an, diese Maßnahme am<br />
Boden im Erdgeschoss umzusetzen. Die Dämmung<br />
wird dann entweder auf dem bestehenden Bodenbelag<br />
aufgebaut oder der alte Boden gänzlich durch<br />
einen neuen mit Dämmung ersetzt. Alte Dielen- oder<br />
Fliesenböden können in vielen Fällen einfach so wie<br />
sie sind unter dem neuen Aufbau verschwinden. Entscheidender<br />
Aspekt ist hierbei natürlich die Aufbauhöhe.<br />
Platten aus modernen Hochleistungs-Dämmstoffen<br />
haben auch bei geringer Materialstärke eine<br />
sehr gute Dämmwirkung und eignen sich daher besonders,<br />
wenn die Gegebenheiten nur eine dünne<br />
Dämmschicht zulassen. Auch Wärmedämm-Leichtbeton<br />
ermöglicht eine besonders dünne Dämmung<br />
des Fußbodens.<br />
WISSENSWERT<br />
Kombilösung Schüttdämmstoff<br />
Soll der Unterbau ein Trocken-, sprich<br />
Fertigteilestrich werden, empfiehlt sich darunter<br />
eine Schicht Schüttdämmstoff, eine<br />
sogenannte Ausgleichsschüttung, aus Styroporbetongranulat<br />
oder einer veredelten<br />
Form des mineralischen, chemisch neutralen<br />
und baubiologisch absolut einwandfreien<br />
leichten Perlits aus natürlichem vulkanischen<br />
Ursprung. Schräge und unebene<br />
Untergründe werden mit beidem spielend<br />
ausgeglichen, selbst auf dem Boden verlaufende<br />
Rohre verschwinden darin. Auch<br />
die Zwischenräume einer Holzbalkendecke<br />
können damit verfüllt werden. Im verbauten<br />
Zustand verkleben und verkrallen sich die<br />
Granulate ineinander und erfüllen so als<br />
Ausgleichsschicht in „gebundener Form“ die<br />
Anforderungen nach DIN 18560-2. Lassen<br />
Sie sich zur Wahl des geeigneten Dämmstoffs<br />
und zur korrekten Ausführung (ggf. ist<br />
eine Dampfsperre nötig) auf jeden Fall von<br />
einem Fachmann beraten!<br />
20
Neuer Bodenaufbau<br />
Nach dem Entfernen des alten Bodenbelages gilt der<br />
erste Blick dem bestehenden Untergrund. Ist die Substanz<br />
intakt, kann – nach dem Ausbessern eventueller<br />
Risse und Unebenheiten – direkt mit dem Verlegen<br />
eines neuen Belags begonnen werden, sofern die Dämmung<br />
noch den aktuellen Anforderungen entspricht.<br />
Zeigen sich allerdings gravierendere Mängel wie Setzungen,<br />
schwindende Druckfestigkeit, Absenkungen<br />
oder Gefälle, können umfangreichere Ausbesserungsarbeiten<br />
oder gar ein komplett neuer Aufbau des Untergrundes<br />
vonnöten sein. So kann man Dämmung und<br />
Schallschutz an den Stand der Technik anpassen und<br />
dem neuen Bodenbelag eine solide Grundlage für eine<br />
lange Lebensdauer geben.<br />
Bild: James Hardie<br />
Trockenestrich-Elemente mit aufkaschierter<br />
Dämmung aus Holzfaser, Polystyrol oder<br />
Mineralwolle sparen einen Arbeitsschritt,da<br />
hier die Dämm- und Deckschicht bereits in<br />
einem Teil kombiniert sind.<br />
Bilder: Sonae Arauco/AGEPAN SYSTEM<br />
Die Ausgleichsschüttung aus Blähschiefer ergibt einen festen<br />
und ebenen Untergrund, auf dem Holzfaserdämmplatten bzw.<br />
Trockenestrich-Elemente verlegt werden können.<br />
Diese Holzfaserdämmplatten mit<br />
längsseits gefräster Nut und einlegbarer<br />
MDF-Feder können durch ihre<br />
widerstandsfähige Oberfläche als<br />
Trockenestrichelement eingesetzt<br />
werden und direkt mit Laminat, Parkett<br />
oder Hobeldielen belegt werden.<br />
Eine zusätzliche lastverteilende<br />
Schicht ist nicht notwendig.<br />
Der richtige Estrich<br />
Je nach Konstruktion der Decke ergeben sich die technischen<br />
Varianten, die für einen neuen Unterbodenaufbau<br />
infrage kommen. Holzbalkendecken können<br />
aus statischen Gründen oft keine große Mehrbelastung<br />
vertragen und verlangen daher nach weniger<br />
massiven Lösungen wie zum Beispiel Trockenestrich.<br />
Die freie Wahl zwischen Trocken- und Nassestrich dagegen<br />
hat man grundsätzlich bei Massivdecken.<br />
Trockenestrich<br />
Auf vorhandenem, beziehungsweise vorbereitetem,<br />
ebenen und tragfähigen Untergrund – oder einer ausgleichenden<br />
Schicht aus Schüttdämmstoff – kann Trockenestrich<br />
verlegt werden. Das sind Fertigelemente,<br />
meist aus Gipsfaserplatten, Gipskartonplatten, speziellen<br />
Holzfaserdämmplatten oder OSB-Platten mit Nut<br />
und Feder beziehungsweise breitem Stufenfalz. Die<br />
Elemente werden im Verbund verlegt und im Fugenstoß<br />
verklebt und/oder verschraubt. Trockenestrich<br />
ist verlegefreundlich, spart Raumhöhe und Gewicht,<br />
bringt keine zusätzliche Feuchtigkeit ins Bauwerk und<br />
erübrigt damit Trocknungszeiten. Allerdings braucht er<br />
in Räumen mit anfallender Feuchte eine gesonderte<br />
Feuchtigkeitsschutzschicht.<br />
Bild: Knauf<br />
Nassestrich<br />
Nassestrich punktet gegenüber der trockenen Variante<br />
mit vergleichsweise geringem Verlegeaufwand und<br />
bei schwimmender Verlegung auch mit einer höheren<br />
Trittschalldämmung. Allerdings muss er erst trocknen,<br />
bevor Fliesen, Parkett oder andere Bodenbelägen verlegt<br />
werden können. Wenn es der Unterboden zulässt,<br />
bietet sich – gerade auch beim nachträglichen Einbau<br />
von Fußbodenheizungen – Fließestrich an. Die Verarbeitung<br />
geht viel schneller und wird allein durch die<br />
Schwerkraft perfekt glatt und eben. Ein echtes Plus,<br />
vor allem, wenn großformatige Fliesen darüber verlegt<br />
werden sollen. Falls der alte Boden ein minimales Gefälle<br />
aufweist, ist Fließestrich aufgrund der Selbstnivellierung<br />
aber ungeeignet.<br />
Schwimmender Estrich<br />
Mit dem Begriff „schwimmende Verlegung“ ist die vertikale<br />
und horizontale Beweglichkeit der Estrichplatte<br />
gemeint. Durch das Einbringen einer Dämmschicht<br />
unter dem Estrich und seitlichen Dämmstreifen besteht<br />
keine direkte Verbindung zum Untergrund und<br />
angrenzenden Wänden, wodurch Wärmebrücken vermieden<br />
und die Trittschalldämmung verbessert wird.<br />
21
Fußbodenheizung<br />
Soll im Rahmen einer Renovierung auch eine Fußbodenheizung installiert werden,<br />
stehen verschiedene Systeme zur Auswahl. Die bei der Sanierung häufig auftretenden<br />
Einschränkungen wie begrenzte Tragfähigkeit der Decke oder limitierte Höhe<br />
des Bodenaufbaus sind mit den verschiedenen Heizsystemen problemlos zu meistern.<br />
Neben den technischen Aspekten ist jedoch ein Punkt ganz entscheidend für<br />
die Wahl des richtigen Systems: der eigentliche Zweck der Fußbodenheizung. Geht<br />
es um den Austausch der bisherigen Heizkörper, ist die Installation eines wasserführenden<br />
Systems notwendig. Soll lediglich der Wohnkomfort durch zusätzlich beheizte<br />
Flächen wie die Barfußzone im Badezimmer erhöht werden, können elektrische<br />
Heizmatten die bessere Entscheidung sein. Grundsätzlich haben Sie die Wahl<br />
zwischen drei Typen von Fußbodenheizungen.<br />
Bei Trockensystemen liegen die<br />
Heizrohre in vorgefrästen Nuten.<br />
Bild: James Hardie<br />
Nass<br />
Zur Verlegung einer Warmwasser-Fußbodenheizung werden zwei Systeme<br />
angeboten: das Nasssystem und das Trockensystem. Das Nasssystem bietet<br />
sich vor allem im Rahmen einer Modernisierung an, bei der der Fußboden durch<br />
einen neuen ausgetauscht werden soll. Dabei werden die flexiblen Rohre der<br />
Heizung in einer sogenannten Dämmschicht auf Trägerrosten oder Noppenmatten<br />
verlegt. Die Befestigung der Heizleitungen erfolgt meist mit geeigneten<br />
Schellen oder Rohrclips. Anschließend werden die Rohre mit herkömmlichem<br />
Estrich, Anhydritestrich oder Zementestrich übergossen. Die Heizestrichschicht<br />
sorgt für eine optimale Lastenverteilung und dient als Wärmespeicher für kurze<br />
Heizpausen. Wichtig: Wer sich für ein Nasssystem entscheidet, kann nach dem<br />
Aufbringen des Estrichs nichts mehr an der Ausrichtung der Fußbodenheizung<br />
ändern. Daher ist eine genaue Beratung vorab unumgänglich!<br />
Trocken<br />
Das Trockensystem eignet sich insbesondere für Sanierer, weil es auch nachträglich<br />
eingebaut werden kann und sich schnell und einfach mit geringen Aufbauhöhen<br />
verlegen lässt. Hierbei werden die Rohre der Fußbodenheizung direkt<br />
unterhalb des Bodenbelags in Systemplatten mit Aussparungen verlegt. Für eine<br />
bessere Wärmeverteilung sorgen entweder eine Aluminiumbeschichtung oder<br />
spezielle Wärmeleitbleche. Zum Abschluss folgt ein Trockenestrich als lastverteilende<br />
Schicht. Da die Heizrohre sehr dicht unter der Oberfläche liegen, lassen<br />
sich Trockensysteme schnell auf die gewünschte Temperatur bringen. Nachteilig<br />
ist hingegen das geringere Wärmespeichervermögen. Wer sich für ein Trockensystem<br />
entscheidet, muss bei der Wahl des Trockenestrichs besonders auf dessen<br />
Eignung hinsichtlich Untergrund, Belastung und Nutzung des Raums achten.<br />
Holen Sie sich hierzu am besten direkt Rat beim Fachmann.<br />
Bei Nasssystemen wird<br />
nach der Verlegung der<br />
Rohre der Aufbau mit<br />
Estrich überzogen.<br />
Förderungen<br />
beim Einbau einer<br />
Flächenheizung!<br />
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Bild: BLANKE<br />
Elektrische Heizmatten werden<br />
direkt auf geeignete Dämmplatten<br />
gelegt und ermöglichen einen<br />
sehr niedrigen Aufbau.<br />
Elektrisch<br />
Bild: Warmup<br />
Elektrische Fußbodenheizungen produzieren gleichmäßige und strahlende<br />
Wärme in den Raum und schaffen einzigartigen Wohnkomfort. Zudem<br />
überzeugen sie durch ihren einfachen, preisgünstigen Einbau. Die elektrisch<br />
betriebenen Heizschlangen werden im Boden unterhalb des Bodenbelags<br />
eingelassen. Dank der sehr niedrigen Aufbauhöhe eignen sie sich<br />
besonders gut für die Renovierung bzw. zur Nachrüstung im Altbau.<br />
Kompatibel mit verschiedensten Bodenbelagsarten wie Stein, Fliesen, Holz,<br />
Teppich oder Vinyl machen sie den Einsatz in vielen Wohnbereichen möglich.<br />
Ein weiterer Vorteil: Elektrische Systeme reagieren besonders schnell<br />
und erreichen die gewünschte Raumtemperatur innerhalb kürzester Zeit.<br />
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22
Bodenbeläge<br />
Entkoppelung und Heizung in einem:<br />
Neben der Aufnahme der Heizkabel<br />
dienen spezielle Polypropylenbahnen<br />
auch als Verbundabdichtung sowie<br />
Last abtragungsschicht und sorgen<br />
für einen Dampfdruckausgleich.<br />
Die Qual der Wahl<br />
Was Materialvielfalt und Design angeht, kann man<br />
bei Bodenbelägen heutzutage wirklich aus dem Vollen<br />
schöpfen. Echtholzparkett und -dielen oder Kork<br />
schaffen als klassische Naturmaterialien eine einmalige<br />
Wohnatmosphäre, bedürfen jedoch sorgfältiger<br />
Pflege. Laminat bietet da eine unkomplizierte Alternative.<br />
Extrem robust und wasserresistent, gleichzeitig<br />
aber fußwarm und elastisch, schmeicheln moderne<br />
Vinylböden mit ihrem einmaligen Gehkomfort. Mit der<br />
größten Robustheit und minimalem Pflegeaufwand<br />
besticht nach wie vor die Fliese; keramische Beläge<br />
sind außerdem antistatisch, emissionsneutral und<br />
bieten Milben und Krankheitserregern keinen Nährboden.<br />
Jahrelang völlig zu Unrecht als altbacken<br />
und überholt angesehen, erfährt Linoleum als Stehaufmännchen<br />
der Bodenbeläge gerade ein Revival:<br />
Als reines Naturprodukt besteht es aus Holzmehl,<br />
Jute, Leinöl, Pigmenten, Naturharzen und Kalkstein<br />
und ist dennoch sowohl extrem strapazierfähig als<br />
auch – bei entsprechender Oberflächenvergütung –<br />
sehr pflegeleicht. Sie haben also die Qual der Wahl.<br />
Welchen der genannten Beläge Sie bevorzugen,<br />
hängt letzten Endes, neben Budget und gewünschten<br />
Gebrauchseigenschaften, einfach von Ihrem persönlichen<br />
Geschmack ab. Was Ihnen am besten gefällt,<br />
wissen Sie selbst, und zu allen anderen Fragen nach<br />
materialspezifischen Vorzügen und technischen Eigenheiten<br />
der verschiedenen Bodenbelagsarten helfen<br />
wir Ihnen gerne mit Rat und Profiwissen weiter.<br />
Bodenbeläge verkleben<br />
Obwohl Bodenbeläge nicht zwingend verklebt werden<br />
müssen, ist es gerade bei Holzböden dennoch im Interesse<br />
einer besseren Trittschalldämmung zu empfehlen.<br />
Verklebt kann der Holzboden weder schwingen<br />
noch rutschen noch als lautverstärkender Resonanzboden<br />
dienen, da der Belag völlig ohne Hohlräume auf<br />
dem Untergrund aufliegt und dadurch trittfester und<br />
belastbarer wird. Zur Verklebung von Teppichböden<br />
ist zu sagen, dass es in kleineren Räumen bis ca. 25<br />
m 2 genügt, Teppich lose zu verlegen und lediglich an<br />
den Rändern zu fixieren. Bei größeren Flächen ist eine<br />
Verklebung notwendig. Dies gilt umso mehr, wenn der<br />
Raum Fußbodenheizung hat, denn vollflächig verklebte<br />
Böden leiten die Wärme der Fußbodenheizung<br />
schneller und verlustärmer an die Bodenoberfläche<br />
weiter; die Verklebung verhindert ein isolierendes Luftpolster<br />
zwischen Untergrund und Teppich, das den<br />
Wärmeaustausch beeinträchtigen könnte.<br />
Bild: BLANKE<br />
Bild: Parador<br />
Entkopplung von Fliesenbelägen<br />
Als spröde Materialien könnten Fliesen und Natursteinbeläge<br />
schnell beschädigt werden und Risse bekommen,<br />
wenn sie direkt mit Untergründen verklebt<br />
würden, die Spannungen aufweisen, sich verwinden<br />
oder schwingen können. In diesem Fall müssen Belag<br />
und Untergrund unbedingt entkoppelt werden.<br />
Das geschieht durch ein Entkopplungselement als<br />
Trennschicht dazwischen, meist in Form von Entkopplungsmatten<br />
aus Kunststoff oder Hartschaum,<br />
die Bewegungen aus dem Untergrund auffangen und<br />
neutralisieren.<br />
Trittschalldämmung unter dem Bodenbelag<br />
Ohne entsprechende Dämmung überträgt sich Trittschall<br />
auf angrenzende Bauteile, Nebenräume und<br />
auch in die Stockwerke darunter. Harte Beläge wie<br />
Parkett, Vinyl oder Laminat sind gerade dann relativ<br />
„laut“, wenn sie schwimmend direkt auf dem Estrich<br />
verlegt und nicht verklebt werden. Hier schaffen spezielle<br />
Trittschall-Unterlagen Abhilfe und minimieren die<br />
Übertragung von Schallwellen und somit den Lärm.Als<br />
Materialien kommen Schaumstoff, Holzfaserplatten<br />
oder Kork zum Einsatz. Es gibt auch Bodenbeläge, die<br />
eine Trittschalldämmung bereits direkt integriert haben.<br />
Unebenheiten ausgleichen<br />
Soll ein neuer Belag direkt auf einer Massivdecke bzw.<br />
einem alten Estrichboden verlegt werden, müssen oft<br />
erst Schadstellen oder Unebenheiten ausgeglichen<br />
werden. Um sicherzustellen, dass Spachtelmassen<br />
oder Klebstoffe gut auf dem Boden halten, sollte vor<br />
dem Bodenausgleich eine Grundierung oder Haftbrücke<br />
verwendet werden. Einzelne Schadstellen können<br />
einfach händisch mit Bodenspachteln aus Zement,<br />
Gips oder Kunstharz ausgeglichen werden. Liegen auf<br />
ganzer Fläche Unebenheiten vor, bieten sich fließfähige,<br />
selbstnivellierende Spachtelmassen an. Bei der<br />
Verarbeitung sind diese Spezialprodukte sehr flüssig,<br />
um ein optimales Fließverhalten zu erreichen. Die belegreife<br />
Oberfläche punktet dann aber mit einer hohen<br />
Festigkeit und ist voll belastbar.<br />
Eine in den Belag<br />
integrierte Schallschutz-<br />
Schicht reduziert den<br />
Raumschall und erhöht<br />
gleichzeitig den<br />
Gehkomfort.<br />
Bild: Saint-Gobain Weber<br />
Bild: Moderna
Mit Trockenbau lassen sich<br />
sehr schnell, extrem flexibel<br />
und dabei relativ kostengünstig<br />
neue nichttragende<br />
Wände einziehen, Raumteiler<br />
bauen oder Decken abhängen.<br />
In den Hohlräumen<br />
finden Wärme- und Schalldämmung,<br />
Strom- und Sanitärleitungen,<br />
Licht- und<br />
selbst ganze Schiebetürsysteme<br />
Platz. Und in der Formgebung<br />
bietet Trockenbau<br />
schier unbegrenzte kreative<br />
Möglichkeiten. Gestalten Sie<br />
also Ihren Wohnraum nach<br />
Lust und Laune neu und werten<br />
Sie Ihr Heim massiv auf!<br />
Bild: Saint-Gobain Rigips<br />
Die Wand der unbegrenzten<br />
Möglichkeiten<br />
Trockenbau<br />
Die Konstruktion der Trockenbauwände<br />
Ständerwerk<br />
Das ist die tragende Konstruktion, auf die die Trockenbauplatten<br />
aufgeplankt werden. Ob Sie sich nun für<br />
ein Ständerwerk aus Metall oder Holz entscheiden,<br />
ist nicht so sehr eine Frage der technischen Spezifikationen,<br />
sondern eher der persönlichen Vorliebe<br />
für einen der beiden Werkstoffe. Holz gilt als ökologisches<br />
Pendant zu Metallprofilen, ist jedoch etwas<br />
aufwendiger zu verarbeiten und auf Dauer anfälliger<br />
für Feuchtigkeit. Metallprofile hingegen sind effizient<br />
zu montieren und für verschiedene Belastungsgrade<br />
erhältlich. Praktisch: die vorgestanzten Löcher für<br />
Kabel, Schläuche oder Rohre! So lassen sich Stromund<br />
Wasserinstallation bequem, ordentlich und unsichtbar<br />
unterbringen und können bereits in der Vorphase,<br />
genau wie Türöffnungen, in Ruhe eingeplant<br />
und vorgesehen werden – das gilt natürlich für ein<br />
Holzständerwerk ebenso. Vor der Montage sollte man<br />
sich vergewissern, dass der Boden absolut eben ist.<br />
Achtung: Die Bodenfixierung des Ständerwerks bei<br />
vorhandener Fußbodenheizung nur mit Klebung vornehmen,<br />
nicht in den Boden dübeln!<br />
Beplankung<br />
Wichtig: Kreuzfugen neigen zu Rissen! Achten Sie daher<br />
darauf, dass die horizontalen Kanten bzw. Stöße<br />
nebeneinanderliegender Trockenbauplatten möglichst<br />
um mindestens 40 cm versetzt sind.<br />
Einfache Beplankung<br />
Bei simplen Trennwänden innerhalb der Wohnung ist<br />
eine einfache Beplankung meist ausreichend. Eine<br />
einfach beplankte Wand kann, abhängig von Lasttiefe<br />
bzw. Schwerpunkt, locker 40 kg und mehr pro Meter<br />
Wandbreite an Gewicht tragen, demnach sind normal<br />
schwere Gegenstände wie Bilder und kleine Regale<br />
inklusive Bestückung kein Problem.<br />
Doppelte Beplankung<br />
Die Vorteile einer doppelten Beplankung liegen, umso<br />
mehr beim Verwenden entsprechender Spezialplatten,<br />
im erhöhten Schall- und Brandschutz, aber natürlich<br />
auch in der Tragfähigkeit. Sie hält mittelschwere Lasten<br />
von rund 70 kg pro Meter Wandbreite aus und empfiehlt<br />
sich daher, wenn auf der Wand beispielsweise<br />
Fliesen verlegt werden sollen.<br />
<strong>24</strong><br />
Bild: Saint-Gobain Rigips
WISSENSWERT<br />
Endbeschichtung von Gipskartonplatten<br />
Die unkomplizierteste Lösung ist Tapezieren<br />
– dann reicht vorher ein Verspachteln und<br />
Abschleifen der Fugen. Streichen benötigt<br />
eine etwas intensivere Vorbehandlung, damit<br />
man Unebenheiten und Farbabstufungen<br />
nicht erkennt. Entscheidend ist, wie glatt die<br />
Wandoberfläche werden soll (der Glättegrad<br />
von Wandflächen wird in den Qualitätsstufen<br />
Q1 – Q4 bemessen): Eine optimal glatte<br />
Wand erhält man durch mehrmaliges, vollflächiges<br />
Verspachteln, Abziehen und Schleifen,<br />
bis alle Unebenheiten beseitigt sind.<br />
Schiebetürsysteme<br />
Bild: Knauf<br />
Schiebetüren erfreuen sich wegen ihrer platzsparenden<br />
Funktionsweise großer Beliebtheit da sie ja nicht<br />
in den Raum hineinschwingen und demnach auch bei<br />
beengten Platzverhältnissen eingesetzt werden können.<br />
Schiebetürsysteme können auf Wunsch quasi<br />
einfach unsichtbar in den Hohlräumen von Trockenbauwänden<br />
verschwinden und damit eine perfekte<br />
Symbiose bilden. Schallschutzholztüren überzeugen<br />
mit besten Schallschutzeigenschaften, so dass sich<br />
damit große Räume akustisch optimal trennen lassen.<br />
Bild: Knauf<br />
Schallreduzierung<br />
Lärm verursacht Stress und Unbehagen, daher ist Schallschutz ein wertvolles Stück Lebensqualität. Ruhe entspannt.<br />
Dazu muss man, einfach gesagt, den Weg der Schallwellen von der Geräuschquelle zum Ohr bestmöglich<br />
verbauen, primär durch eine sogenannte Schallbarriere. Zu nennen sind hier Trockenbau-Vorsatzschalen auf<br />
Profilunterkonstruktion vor bestehenden Innenwänden oder abgehängte Decken. Für reine Trockenbauwände gibt<br />
es, wie zuvor schon erwähnt, spezielle Schallschutzplatten mit höherer Dichte und besseren Schalldämmwerten –<br />
im Idealfall in Doppelbeplankung angebracht. Weiche und faserige Stoffe in den Hohlräumen dienen zweitens<br />
als zusätzliches Dämmmaterial. Drittens können die Schallwellen auch von den Wandelementen an Boden und<br />
Seitenwände weitergegeben werden, so dass an den Übergängen zwischen Wand und Decke bzw. Wand und<br />
Boden flexible Dichtbänder angebracht werden müssen. Diese entkoppeln die Trockenbauwand vom Baukörper<br />
und verhindern einen direkten Kontakt dazu.<br />
Plattenmaterialien<br />
Bild: Knauf<br />
Gipskarton<br />
Denkt man an Trockenbau, fällt<br />
einem als Standardmaterial für die<br />
Beplankung zunächst der Klassiker<br />
ein: Gipsplatten in Kartonummantelung.<br />
Spezielle Ausführungen sind<br />
gegen Feuchtigkeit imprägniert oder<br />
schützen vor Feuer oder Lärm. Gipskartonplatten<br />
punkten durch geringes<br />
Gewicht, günstigen Preis und mühelose<br />
Verarbeitung. Ein Minuspunkt ist<br />
vielleicht die Befestigung schwerer<br />
Lasten, für die man in der Regel Spezialdübel<br />
benötigt. Eine doppelte Beplankung<br />
kann Abhilfe schaffen.<br />
Bild: Saint-Gobain Rigips<br />
Gipsfaser<br />
Praktisch der Allrounder unter den<br />
Fertigbauplatten, bei dem in den Gips<br />
integrierte, recycelte Zellulosefasern<br />
für Stabilität sorgen. Gipsfaserplatten<br />
sind extrem stabil, unempfindlicher<br />
gegen Feuchtigkeit (da sie nicht mit<br />
Papier kaschiert sind wie Gipskartonplatten)<br />
und bieten einen hohen<br />
Brandschutz. Sie können problemlos<br />
bearbeitet werden; Nageln und<br />
Schrauben ist ohne Schwierigkeiten<br />
möglich, im Vergleich zu Gipskarton<br />
sind Gipsfaserplatten allerdings deutlich<br />
teurer.<br />
Bild: James Hardie<br />
Zementfaser<br />
Zementfaserplatten sind als robustes,<br />
langlebiges Baumaterial bewährt. In<br />
Innenräumen sind sie unter härtesten<br />
Bedingungen die richtige Wahl. So<br />
eignen sie sich besonders für stark<br />
feuchtigkeitsbelastete Umgebungen<br />
sowie Räume, die besonders stark frequentiert<br />
werden oder in denen Sport<br />
getrieben wird. Hauptbestandteil dieser<br />
Platten sind Leichtzuschläge, also<br />
porenreiche Gesteinskörnungen, die<br />
mithilfe von Zement als Bindemittel zu<br />
einem festen Plattenmaterial verbunden<br />
werden. Zu verarbeiten sind die<br />
Platten ähnlich wie Gipskarton.<br />
Bild: Sonae Arauco/<br />
AGEPAN SYSTEM<br />
OSB<br />
Der beliebte Holzwerkstoff besteht aus<br />
langen Holzspänen, die zu besonders<br />
formstabilen Platten verleimt werden.<br />
Sie sind auch in geringen Stärken bei<br />
Konsollasten – Lasten, die mittels der<br />
Hebelkräfte volumiger, an der Wand<br />
aufgehängter Körper auf die Wandfläche<br />
wirken – belastbarer als etwa Gipskartonplatten.<br />
Schrauben und Dübeln<br />
direkt in die Platten ist kein Problem.<br />
OSB-Platten sind äußerst widerstandsfähig<br />
und sowohl für tragende, als auch<br />
nicht tragende Anwendungen im Innenbereich<br />
geeignet.<br />
25
Sesam dich<br />
Türen und Zargen austauschen:<br />
öffne<br />
Bild: HUGA<br />
Aus Alt mach Neu. Passt die alte Tür nicht mehr zum<br />
Wohnkonzept, ist durch die Jahre abgenutzt oder irreparabel<br />
beschädigt, kommt man um eine Erneuerung<br />
nicht mehr herum. Doch muss es nicht in jedem Fall immer<br />
gleich ein Komplettaustausch sein. Beispielsweise<br />
die Aufbereitung einer bestehenden Massivholztür oder<br />
lediglich der Wechsel des Türblattes sind zwei der möglichen<br />
Maßnahmen zur Türsanierung.<br />
Was wird gemacht?<br />
Die Möglichkeiten<br />
Türen überarbeiten<br />
Es muss nicht immer alles neu sein. Besonders von<br />
sehr hochwertigen Türen aus Massivholz trennt man<br />
sich nur ungern. Daher ist hier die professionelle Aufbereitung<br />
eine attraktive und vor allem nachhaltige Option.<br />
Mit den notwendigen Schleif- und Lackierarbeiten<br />
vertraut man sich jedoch lieber dem Fachmann an. Nur<br />
so hat man eine Chance, dass das gute alte Stück wieder<br />
wie neu aussehen kann.<br />
WISSENSWERT<br />
DIN links oder DIN rechts<br />
Für die Bestellung einer neuen Tür ist die<br />
Angabe DIN links oder DIN rechts – die Öffnungsrichtung<br />
der Tür bzw. die Platzierung<br />
der Bänder und Scharniere – relevant. Dies<br />
ist einfach zu definieren: Sind die Bänder<br />
auf der linken Seite sichtbar, spricht man<br />
von einer DIN links, befinden sie sich auf<br />
der rechten Seite, von einer DIN rechts Tür.<br />
Türblatt austauschen<br />
Handelt es sich bei den alten Türen um genormte<br />
Zimmertüren und ist die bestehende Zarge noch gut<br />
in Schuss, besteht die Möglichkeit, nur das Türblatt zu<br />
wechseln. Der aufwendige Aus- und Neueinbau der Türzargen<br />
und jede Menge Schmutzaufkommen bleiben so<br />
erspart. Allerdings sollte das neue Türprofil auch optisch<br />
zur alten Türzarge passen, denn beim Austausch des<br />
Türblatts ist nur der Türtyp frei wählbar.<br />
Türen und Zarge austauschen<br />
Den Komplettaustausch von Tür und Zarge sollten Sie<br />
in jedem Fall einem geübten Handwerker überlassen.<br />
Nur so ersparen Sie sich potenziell anfallende nachträgliche<br />
Kosten, Zeit und Ärger, sollte die Tür nicht<br />
perfekt schließen. Der Ausbau kann dagegen auch<br />
problemlos in Eigenregie übernommen werden.<br />
Sparen Sie durch<br />
26<br />
Bild: Herholz<br />
Förderungen<br />
beim Einbau<br />
schwellenloser<br />
Innentüren!<br />
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Online-Fördermittelauskunft<br />
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Informationen.
Was wird verbaut?<br />
Die Türmaterialien<br />
Kernmaterial<br />
Das Innere einer Tür wird von Rahmen und Deckplatten umschlossen. Das Material<br />
der sogenannten Mittellage entscheidet maßgeblich über Gewicht und Formstabiltät<br />
der Tür. Es stehen folgenden Bauweisen zur Auswahl:<br />
Hochwertige Weißlacktüren sind<br />
dank der harten und sehr glatten<br />
Oberfläche gut abwaschbar – auch<br />
bei hart näckigen Verschmutzungen.<br />
Bild: Dextüra<br />
Bezeichnung Aufbau Preis<br />
Stabverleimte Holzinnentür<br />
(Massivholztür)<br />
Schichtverleimte Holzinnentür<br />
(Massivholztür)<br />
Vollspankern<br />
Röhrenspankern<br />
Röhrenspansteg<br />
Wabenkern<br />
Mittellage aus verleimten Massivholzstäben,<br />
keine Deckschicht<br />
Mittellage aus verleimten Massivholzstäben,<br />
Deck schicht aus Laminat oder<br />
Echtholzfurnier<br />
Vollspanplatte bzw. mitteldichte Faserplatte<br />
(MDF) als Mittellage<br />
Mittellage aus einer Vollspanplatte mit<br />
Löchern (Röhrenbohrungen)<br />
Mittellage aus in regelmäßigen<br />
Abständen verlegten Stegen aus<br />
Röhrenspanplatten mit dazwischenliegenden<br />
Hohlräumen<br />
Kern aus leichtem,<br />
wabenförmigem Karton<br />
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€ € € €<br />
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€ €<br />
€<br />
Deckschicht<br />
Die Oberfläche einer Tür prägt nicht nur deren Design, sondern ist auch das<br />
vordergründig sichtbare Qualitätsmerkmal. Im Privatbereich haben sich vor allem<br />
diese drei Materialien etabliert:<br />
• CPL (Continuous Pressure Laminate)<br />
Diese künstliche Oberfläche aus Laminat ermöglicht die Nachbildung jedes<br />
denkbaren Dekors. Beliebt sind hier besonders Imitate von Holzoberflächen,<br />
die den Originalvorlagen extrem nahe kommen. Kratz-, stoß- und abriebfest,<br />
pflegeleicht und lösungsmittelbeständig überzeugt CPL zudem mit besonderer<br />
Alltagstauglichkeit.<br />
• Weißlack<br />
Weißlack-Oberflächen von Holztüren werden mehrfach lackiert und nach jedem<br />
Lackiervorgang einer Prüfung unterzogen. Das garantiert höchste Qualität<br />
und einen gleichmäßigen Farbauftrag. Die Oberflächen sind langanhaltend<br />
UV-beständig, pflegeleicht und sehr gut zu reinigen.<br />
Vollspankern<br />
• Echtholzfurnier<br />
Diese Deckschicht besticht durch ihre Natürlichkeit. Jedes Stück ist ein Unikat<br />
mit individueller Maserung. Holzfurniere sind edel und wertvoll. Wie robust und<br />
beständig eine solche Tür ist, hängt nicht zuletzt von der verwendeten Holzart<br />
und dem Oberflächenfinish ab.<br />
Röhrenspankern<br />
Röhrenspanstreifen<br />
Wabenkern<br />
Bilder: Jeld-Wen<br />
Türblatt, Zarge & Co.<br />
Weniger ist mehr. Minimalismus und Geradlinigkeit bestimmen nach wie vor die<br />
Konzeption von Räumen und haben sich auch auf einzelne Bauteile wie Türen<br />
übertragen. Klobige, breite Rahmen gehören immer mehr der Vergangenheit<br />
an. Die neuen flächen- oder wandbündigen Designs überzeugen mit moderner<br />
Homogenität und Leichtigkeit.<br />
Bild: PRÜM<br />
1 2 3 4<br />
Türblatt<br />
Türblatt<br />
Türblatt<br />
Türblatt<br />
Wand<br />
Zarge<br />
gefälztes<br />
Türblatt<br />
Wand<br />
Zarge<br />
zargenüberdeckendes<br />
Türblatt<br />
Wand<br />
Zarge<br />
stumpfes<br />
Türblatt<br />
Wand<br />
Montage-Riegel<br />
Zarge<br />
wandbündige<br />
Zarge<br />
27
Meine neue<br />
Wohlfühloase<br />
Badsanierung Schritt für Schritt<br />
VORHER<br />
Ihr Bade zimmer ist in die<br />
Jahre ge kommen, nicht<br />
funktions gerecht oder entspricht<br />
ein fach nicht mehr<br />
Ihren Vor stellungen vom<br />
Wohl fühl bad? Dann wird es<br />
Zeit für frischen Wind. Mit<br />
moderner Badkeramik, edlen<br />
Armaturen und neuen Fliesen<br />
lässt sich das alte Bad<br />
einfach aber spürbar verwandeln.<br />
Veränderungen in der<br />
Raumaufteilung, eine bodengleiche<br />
Dusche oder der Einbau<br />
einer Fußbodenheizung<br />
sind deutlich aufwendiger.<br />
Dafür können Sie sich jedoch<br />
über ein komplett neues<br />
Bad erlebnis freuen.<br />
NACHHER<br />
1.<br />
Planung und<br />
Vorbereitung<br />
Bilder: Breuer<br />
Die Idee steht und der Tatendrang ist ungebremst. Doch wer mit der<br />
Verwandlung seines Badezimmers einfach loslegt, ohne zu planen,<br />
wird womöglich die eine oder andere böse Überraschung erleben. Im<br />
Vergleich zur Modernisierung anderer Räume ist die Badsanierung<br />
durchaus eine Herausforderung. Hier lohnt es sich, bedacht und gut<br />
vorbereitet ans Werk zu gehen. Denn jede nachträgliche Korrektur der<br />
festinstallierten Elemente ist nur mit hohem Aufwand und erneutem Abbruch<br />
möglich. So lassen sich bereits ausgeschnittene Fliesen nicht<br />
mehr verändern. Einmal verklebt sitzen sie bombenfest und auch eine<br />
Duschtasse lässt sich kaum austauschen. Deshalb sollten Sie Ihr neues<br />
Bad genau planen, idealerweise zeichnen Sie einen Grundriss mit<br />
Dusche, Wanne, WC und Waschbecken auf – achten Sie dabei unbedingt<br />
auf genügend Bewegungsfreiraum vor den Sanitärobjekten.<br />
Damit später das Bad in einheitlichem Look erstrahlt, empfiehlt es sich,<br />
alle Elemente aus einer Hand zu beziehen. So können stringente Design-Linien<br />
oder ganze Kollektionen mit dazu passenden Armaturen<br />
verwendet werden, die ein harmonisches Gesamtbild ergeben. Für die<br />
Planung ist es von Vorteil, hier schon genaue Vorstellungen zu haben<br />
und zu wissen, welche Produkte man konkret verbauen möchte.<br />
2. Altes entfernen<br />
Aus Alt mach Neu bedeutet in der Badsanierung: Alles muss raus. So werden im ersten Step alle<br />
Möbel, Vorhänge, Halterungen, Lampen, Lichtschalter, Steckdosen etc. entfernt. Im nächsten<br />
Schritt kommt die Rohrzange zum Einsatz. Nach Abdrehen der Hauptwasserzuleitung zum Bad<br />
werden alle Hähne aufgedreht, damit die jeweilige Armatur und ihre Zuleitung leerlaufen können,<br />
bevor beides ausgebaut wird. Zuletzt sind die Absperrhähne bzw. jene Rohrstücke, die aus der<br />
Wand herausragen, an der Reihe. Im weiteren Verlauf entfernt man die Abwasserrohre und verschließt<br />
deren Öffnungen in der Wand sorgsam mit alten Handtüchern oder Kunststofffolie. Sind<br />
alle Anschlüsse und Rohre gesichert bzw. entfernt, können Toilettenschüssel, Waschbecken,<br />
Duschabtrennung, Duschtasse und Badewanne ausgebaut werden. Schließlich geht es mit dem<br />
Bohrhammer an die Entfernung der Fliesenbeläge an Wand und Boden. Es empfiehlt sich, am<br />
höchsten Punkt der Wandfliesen anzufangen. Da für das Aufstellen von Leitern ein intakter Boden<br />
nötig ist, sollten die Bodenfliesen als letztes entfernt werden.<br />
28
1<br />
2<br />
Wassereinwirkungsklassen<br />
1 W0-I gering 2 W1-I mäßig 3 W2-I hoch<br />
3<br />
3.<br />
Bild: PCI<br />
Untergrund<br />
vorbereiten<br />
1<br />
2<br />
2<br />
Bilder: ARDEX<br />
Boden- und Wandflächen, die regelmäßig mit Wasser in<br />
Kontakt kommen (Duschbereich, Wände über Waschbecken<br />
und Badewanne), müssen abgedichtet werden. Auch die<br />
Flächen vor Wanne und Dusche zählen zu den mit Wasser<br />
beanspruchten Bereichen. Wie stark die Beanspruchung<br />
der Bodenfläche ist, hängt auch von der Konstruktion der<br />
Duschabtrennung ab.<br />
Fliesen sind der gängigste Wand- und Bodenbelag im<br />
Badezimmer. Für eine perfekte Umsetzung sollte der<br />
Untergrund eben, fest, tragfähig, trocken und frei von<br />
Rissen und haftungsmindernden Stoffen. Putz- oder<br />
Spachtelschichten dürfen nicht hohlliegen. Als Bodenuntergrund<br />
eignen sich generell Beton, Zementestrich<br />
oder bestehende Fliesen. Ist der Unterbau jedoch mürbe,<br />
uneben, stark saugend oder absandend, hat der<br />
alte Estrich zu viele Risse oder soll auf junge Betonflächen,<br />
Misch- oder Holzuntergründe gefliest werden,<br />
ist eine spezielle Vorbereitung notwendig. Bei einer<br />
Verlegung auf Estrich oder Putz kann zum Beispiel der<br />
Einsatz einer Grundierung oder Haftbrücke den Haftverbund<br />
verbessern.<br />
Selbstverlaufende Abdichtungen<br />
sind besonders zeitsparend und<br />
komfortabel und ermöglichen Schichtstärken<br />
bis zu 5 mm. So können in einem<br />
Arbeitsschritt leichte Unebenheiten direkt<br />
mit ausgeglichen werden.<br />
Bild: ARDEX<br />
4.<br />
Richtig<br />
abdichten<br />
Oft sind Bäder verfliest. Der vermeintlich dichte Fliesenbelag<br />
ist dabei aber alles andere als dicht. So<br />
können Feuchtigkeit und Schadstoffe durch die Fugen<br />
in den Untergrund eindringen und Schäden an der<br />
Bausubstanz hervorrufen. Umso wichtiger ist hier eine<br />
sorgfältige und dauerhafte Abdichtung des Bodens und<br />
aller an Nassbereiche angrenzenden Wände. Hierfür<br />
gibt es verschiedene Möglichkeiten wie beispielsweise<br />
die streichfähige Abdichtung. Diese kann direkt in zwei<br />
Schichten mit einer Gesamtmindestschichtdicke von<br />
2 mm auf Beton, Putz und weitere Untergründe aufgetragen<br />
werden.<br />
Bild: PCI<br />
Die verschiedenen Abdichtungen<br />
Flexible Dichtschlämme<br />
Die faserverstärkten Massen werden mit<br />
Wasser angerührt und können verrollt oder<br />
verspachtelt werden. Mit ihnen lassen sich<br />
an Wand und Boden Untergründe wie Beton,<br />
Mauerwerk, Porenbeton und Putz sowohl im<br />
Innen- als auch im Außenbereich abdichten.<br />
Dichtbänder und Formteile<br />
Kanten zwischen Boden und Wand sowie die<br />
Übergänge im Bereich von Duschen und Wannen<br />
benötigen eine besonders gute Abdichtung, um<br />
das Eindringen von Feuchtigkeit in den Schichtaufbau<br />
zu verhindern. Hierfür kommen spezielle<br />
Dichtbänder oder Formteile zum Einsatz. Die<br />
Montage der Komponenten geht mit dem zweischichtigen<br />
Auftrag der vollflächigen Abdichtungsschichten<br />
einher. Die Dichtbänder werden dabei<br />
in die Dichtschlämme eingedrückt, um die neuralgischen<br />
Übergänge besonders sicher zu machen.<br />
Passende Formteile sind für nahezu jede denkbare<br />
Einbausituation erhältlich.<br />
Bild: Sopro<br />
Verbundabdichtungen<br />
Verbundabdichtungssysteme unter Fliesen und<br />
Bodenbelägen werden nicht nur in privaten Bädern<br />
und Duschen eingesetzt, sondern auch in<br />
Großküchen oder Laboren. Das beweist ihre außerordentliche<br />
Zuverlässigkeit. Bei den Verbundabdichtungssystemen<br />
handelt es sich um hoch<br />
wasserdichte Abdichtungsbahnen aus Kunststoff,<br />
die beidseitig mit einem Vlies kaschiert sind. Diese<br />
wasserundurchlässigen Membranen werden<br />
zusammen mit den Fliesen direkt im Dünnbettverfahren<br />
verarbeitet.<br />
Selbstverlaufende Abdichtungen<br />
Besonders bei Altbau-Renovierungen sind selbstverlaufende<br />
Abdichtungen eine sehr gute Option<br />
zur Herstellung einer dichten und planen Bodenfläche.<br />
Die dickflüssigen Produkte eignen sich<br />
auch für große Flächen und können bequem im<br />
Stehen verarbeitet werden. Selbst in die kleinsten<br />
Ecken verwinkelter Altbau-Bäder gelangen sie<br />
und gleichen kleine Unebenheiten direkt mit aus.<br />
29
Vorher-Nachher-Vergleich einer Badsanierung: Ist die neue<br />
Wandkonstruktion asu XPS-Platten fertig, kann die Sanierung<br />
in Sachen Farbe und Design komplettiert werden. Edle Betonoptik<br />
an den Wänden, großformatige Bodenfliesen, elegante<br />
Armaturen und Keramik machen den modernen Look perfekt.<br />
5.<br />
Gestalten mit<br />
Trockenbau<br />
Mit Trockenbau lässt sich das Bad vielseitig gestalten<br />
und sogar neu aufteilen. Sanitärgegenstände können<br />
anders als bisher platziert werden und dem Raum damit<br />
eine völlig neue Wirkung verleihen. So sind den<br />
persönlichen Bedürfnissen bezüglich Trennwände,<br />
Raumteiler oder anderer konstruktiver Elemente keine<br />
Grenzen gesetzt. Die Flexibiltät wird in erster Linie<br />
durch das anwenderfreundliche System gewährleistet,<br />
mit dem sich alle Bauteile aufeinander abgestimmt einfach<br />
und schnell montieren lassen. Der Wegfall von<br />
langen Trocknungszeiten macht die sanierten Räume<br />
zudem deutlich schneller beziehbar.<br />
Vorwandinstallation<br />
Im Badezimmer gehören bei der Installation von Sanitärelementen<br />
Vorwandinstallationen schon fast zum<br />
guten Ton. Die spezielle Ausbauform des Trockenbaus<br />
ermöglicht eine quasi unsichtbare Verlegung von Wasserzuleitungen<br />
und Abwasserrohren. Diese werden<br />
mithilfe von Montageelementen direkt auf der Wand<br />
angebracht und mit Gipskartonplatten verkleidet. So<br />
kann man einfach neue Leitungen oder Anschlüsse<br />
verlegen – beispielsweise bei der Neupositionierung<br />
von Waschbecken, Dusche oder WC. Ein großer Vorteil:<br />
Die Konstruktion kann sogar auf bestehendem<br />
Fliesenbelag umgesetzt werden, wodurch das staubige<br />
Entfernen des Altbelags entfällt.<br />
Profile und Beplankung<br />
Konstruktionen aus Metallprofilen bieten neben der<br />
Feuchteresistenz den Vorteil, dass sie über fertige Aussparungen<br />
für Installationen verfügen und es passende<br />
Systeme für schwere Badarmaturen wie hängende<br />
WCs oder Waschtische gibt. Als Standard für den Trockenbau<br />
im Feuchtraum gelten imprägnierte Gipskartonplatten.<br />
Zu 100 % wasserbeständig sind die<br />
kompakteren und stabileren Gipsfaserplatten deutlich<br />
besser für den Nassbereich geeignet. Grundsätzlich<br />
gilt, dass die etwas stabileren Gipsfaserplatten<br />
mehr Gewicht tragen können als Gipskartonplatten.<br />
Planen Sie jedoch eine Anbringung von Wandschränken,<br />
ist eine Doppelbeplankung sinnvoll und ratsam.<br />
Das sorgt auch beim Einsatz von Fliesen für noch<br />
mehr Stabilität.<br />
Bilder: wedi<br />
Hartschaum-Bauplatten aus Polystyrol können auf<br />
jedem Untergrund angebracht werden und lassen<br />
sich besonders leicht und flexibel verarbeiten. Teilweise<br />
lassen sie sich auch einfach auf eine Ständerkonstruktion<br />
aufkleben, damit entfällt das Schrauben<br />
und Nachspachteln. Sie sind wasserundurchlässig,<br />
gut wärmedämmend, extrem leicht und sehr stabil<br />
– je nach Materialstärke ist nur eine einfache Beplankung<br />
notwendig. Dank spezieller Befestigungstools<br />
können auch größere Lasten, wie Duschabtrennungen<br />
oder Handtuchheizkörper, problemlos<br />
angebracht werden.<br />
Verfugung<br />
Zur Vermeidung späterer Schäden werden alle Fugen<br />
nach Aufstellen der Wände mit einer imprägnierten<br />
Fugenspachtelmasse geschlossen und so<br />
perfekt abgedichtet. Das sorgfältige Verspachteln<br />
und Schleifen gewährleistet, dass Putz oder Fliesen<br />
später gut haften. Hierfür sollte die zum System<br />
gehörende Spachtelmasse verwendet werden. Mit<br />
einem Bewehrungsstreifen, der in die mit Spachtel<br />
verfüllte Fuge eingelegt wird, lassen sich Qualität<br />
und Lebensdauer der Fugen zusätzlich erhöhen.<br />
Bild: Schlüter-Systems<br />
Bild: Saint-Gobain Rigips<br />
Bild: Jackon<br />
Für komplexere Einbauten, wie zum Beispiel<br />
Sitz bänke, gibt es vorgefertigte Komplettsets aus<br />
Hartschaumplatten. Die Montage ist kinderleicht<br />
und mit wenigen Handgriffen erledigt. Anschließend<br />
können die Oberflächen direkt verfliest werden.<br />
30
Bodengleiche Duschen<br />
Frisch und spritzig kommen sie daher, die Bäder,<br />
die ihrem Nutzer keine Hindernisse in den Weg<br />
stellen. Eine bodengleiche Dusche ohne störende<br />
Schwelle, eine Duschabtrennung aus Echtglas für<br />
mehr Transparenz, fast unsichtbare Ablaufsysteme<br />
– das Badezimmer ist mittlerweile das Highlight<br />
des Hauses und muss nicht mehr nur funktional,<br />
sondern auch optisch echte Lebensqualität bieten.<br />
Zusätzlicher Pluspunkt: Für eine barrierefreie Sanierung<br />
des Bads stehen auch einige Fördermöglichkeiten<br />
zur Verfügung.<br />
Bild: wedi<br />
Duschwannen<br />
Im modernen Badezimmer hat die tiefe Duschwanne<br />
ausgedient. Der Trend geht zu möglichst<br />
flachen Duschtassen mit geringer Einstiegshöhe.<br />
Neben der leichteren Begehbarkeit der Dusche<br />
wirkt eine flache Duschtasse in jedem Fall optisch<br />
ansprechend – ob teilversenkt im Boden oder<br />
bodeneben.<br />
Befliesbare Duschelemente<br />
Ein befliesbares Duschelement bildet die Basis<br />
für den Einbau einer ebenerdigen Dusche. Es ist<br />
gleichzeitig die Grundform der Dusche und der<br />
darüber liegenden Duschkabine. Das Beste daran:<br />
Ablauf und Anschlüsse sind integriert, Ablaufleistung,<br />
Sperrwasserhöhe, Gefälle, Abdichtung<br />
bereits berücksichtigt. Beeindruckend ist auch die<br />
Filigranheit der Elemente: Die dünnsten Duschelemente<br />
mit integriertem Ablauf sind gerade einmal<br />
65 mm flach und erfüllen dennoch alle relevanten<br />
Normen und Richtlinien.<br />
Der Duschplatz im<br />
System bietet Sicherheit.<br />
Ablaufsysteme<br />
Zwei Ausführungen von befliesbaren Duschelementen<br />
stehen zur Verfügung: Klassische zweiteilige Systeme<br />
aus Duschelement und Ablauf und Komplettsysteme<br />
mit in das Duschelement integrierter Ablauftechnik. Bei<br />
beiden Varianten kann man zwischen Linienentwässerung<br />
und Punktablauf wählen. Erstere lässt sich besser<br />
mit großformatigen Fliesen kombinieren. Bei einer<br />
Punktentwässerung muss der Fliesenbelag mit Gefälle<br />
zum Ablauf hingeführt werden, damit das Wasser perfekt<br />
ablaufen kann, wofür kleinformatige Fliesen oder<br />
Mosaik besser geeignet sind.<br />
Falls eine Dusche ohne Abtrennung, also offen zu drei<br />
Seiten, geplant ist, sollte man beachten, dass Duschwasser<br />
vom Duschkopf ausgehend etwa 1,20 m weit<br />
spritzen kann. Dieser Bereich sollte mindestens als<br />
Duschfläche eingeplant und mit einem Gefälle zum<br />
Abfluss ausgestattet werden.<br />
Bild: Schlüter-Systems<br />
Duschwände<br />
Walk-In-Dusche, Eckvariante oder klassische Duschkabine.<br />
Duschwände aus Glas sind ein echter Hingucker<br />
und öffnen den Duschbereich optisch für mehr<br />
Licht und mehr Eleganz. Egal, ob eine alte Duschwand<br />
gegen eine neue weichen soll oder eine komplette<br />
Badsanierung ansteht – Duschwände aus Einscheibensicherheitsglas<br />
gibt es für alle erdenklichen Lösungen.<br />
Satiniert oder mit dem Wunschmotiv versehen<br />
kommt noch etwas mehr Individualität ins Spiel. Wer<br />
sich das tägliche Abziehen der Wassertropfen sparen<br />
möchte, greift zum Einbau von versiegeltem Glas.<br />
Bild: SCHÖNOX<br />
Fugenlose Wand- und Bodenflächen<br />
Montagefertige Duschoberflächen für Boden und<br />
Wandflächen sind eine elegante Alternative zum klassischen<br />
Fliesenbelag. Die einteiligen Platten aus hochfestem<br />
Mineralwerkstoff sind antibakteriell, schmutzabweisend<br />
und rutschhemmend. Sie werden einfach<br />
auf Boden oder Wand verklebt und eignen sich auch<br />
sehr gut für eine Teilsanierung im Badezimmer. Zum<br />
Beispiel: Umbau von Badewanne auf Duschplatz.<br />
Auch auf alten Fliesenbelägen können sie eingesetzt<br />
werden. Jedoch ist immer die Abdichtung des Unterbelages<br />
zu prüfen. Für einen cleanen Übergang zu<br />
anschließenden Wand- und Bodenflächen sorgt eine<br />
Versiegelung mit Silikon. An der Wand setzen Paneele<br />
aus Glas oder Acryl einen schönen Kontrast. Kombiniert<br />
mit einer Duschtrennwand aus Glas entsteht so<br />
ein unschlagbar pflegeleichter wie langlebiger und optisch<br />
ansprechender Duschbereich.<br />
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Linienentwässerung<br />
Bild: Austrotherm<br />
Punktentwässerung<br />
Bild: Austrotherm<br />
31
6.<br />
Neue Fliesen<br />
verlegen<br />
Sind der Untergrund vorbereitet, der richtige Kleber<br />
ausgewählt und die Fliesen in ausreichender Menge<br />
vorhanden, kann mit dem Verlegen begonnen werden.<br />
Im ersten Step sollten Sie jedoch die Aufteilung so<br />
planen, dass ein harmonisches Gesamtbild entsteht.<br />
Möchten Sie deckenhoch fliesen, markieren Sie bei<br />
rechtwinkligen Räumen mit einem Senklot die Mitte<br />
und richten die Fliesen daran aus. Beachten Sie dabei,<br />
dass die Randfliesen mindestens eine halbe Fliesenbreite<br />
haben. Zum maßgenauen Schneiden von<br />
Fliesen eignet sich ein spezielles Fliesen-Schneidgerät.<br />
Geht es um das Verlegen von Bodenfliesen, ist<br />
es sinnvoll, in der Raummitte oder an einer geraden<br />
Wand zu beginnen, am besten gegenüber der Tür. So<br />
kann problemlos Richtung Ausgang gearbeitet werden.<br />
Fliesen verkleben<br />
Bevor der Kleber auf die Zahnspachtel kommt, muss<br />
erstmal das richtige Material her. Denn je nachdem,<br />
welche Fliesen wo verlegt werden sollen, kommen verschiedene<br />
Kleber in Frage.<br />
Fliesenkleber auf Zementbasis<br />
Zementkleber werden heute mit Abstand am häufigsten<br />
für die Fliesenverlegung verwendet. Die hydraulisch<br />
härtenden Mörtel verfestigen sich erst nach der<br />
Wasserzugabe, komplett ausgehärtet ist das Material<br />
nach etwa <strong>24</strong> Stunden. Zementkleber eignen sich vor<br />
allem für den Einsatz auf starren, saugfähigen Untergründen<br />
wie Beton, Estrich und Putz.<br />
Flexkleber<br />
Eine besondere Form des Zementklebers ist der so<br />
genannte Flexkleber. Er enthält Kunststoffzusätze, die<br />
unter anderem dafür sorgen, dass er relativ flexibel<br />
aushärtet. Sie können besser auf Spannungen oder<br />
Schwingungen reagieren und eignen sich daher besonders<br />
für schwierige Untergründe wie Gipskartonplatten,<br />
Trockenestrich oder für große Fliesen.<br />
Bild: SCHÖNOX<br />
Bild: PCI<br />
WISSENSWERT<br />
Bild: SAKRET<br />
Fliese-auf-Fliese-Verfahren<br />
Sind die alten Fliesen noch intakt, bietet sich<br />
das Fliese-auf-Fliese-Verfahren an. Die alten<br />
Fliesen müssen für dieses Verfahren jedoch<br />
absolut eben und tragfähig sein und vor Beginn<br />
der Arbeiten gründlich gereinigt werden.<br />
Für das Verkleben von Fliese auf Fliese eignen<br />
sich ausschließlich Flexkleber. Durch<br />
die doppelte Fliesenschicht erhöht sich der<br />
Fußbodenaufbau – vor allem im Türbereich<br />
kann das eine Kürzung des Türblattes mit<br />
sich bringen. Verschiedene Bodenniveaus<br />
müssen an der Schwelle mit speziellen<br />
Übergangsprofilen ausgeglichen werden.<br />
Alternative Fliesenlack<br />
Neuer Look trotz alter Fliesen? Dank eines<br />
Anstrichs mit Fliesenlack verschaffen Sie<br />
gut erhaltenen Fliesen einen Frische-Kick.<br />
Das spart Kosten, Zeit und Reinigung. Denn<br />
da keine Fliesen zu entfernen sind, werden<br />
Staub und Schmutz vermieden. Die Verarbeitung<br />
ist denkbar einfach: Im Vorfeld<br />
muss lediglich geprüft werden, ob die alten<br />
Fliesen glatt und nichtsaugend sind. Dann<br />
werden sie gründlich gereinigt und sämtliche<br />
Silikonfugen entfernt. Anschließend erfolgt<br />
entweder erst eine Grundierung oder – wenn<br />
Sie einen 2in1 Lack verwenden – direkt der<br />
Lackanstrich.<br />
32
Fliesen verfugen<br />
Gerade im Bad ist ein hygienisches und ansprechendes<br />
Umfeld wichtig. Eine regelmäßige Reinigung ist daher<br />
selbstverständlich. Doch besonders Fugen können<br />
schon nach wenigen Jahren durch den Einsatz von<br />
Kalksteinreinigern ungepflegt aussehen. Hier benötigt<br />
man daher Fugenmaterial, das aggressiven Putzmitteln<br />
standhält und hoch belastbar ist. Zur Vermeidung von<br />
Rissen durch Spannungen ist auch die Berücksichtigung<br />
von Bewegungsfugen notwendig. Denn eine Fliese<br />
ist nur so sicher wie ihre Fuge.<br />
Bewegungsfugen<br />
Bewegungs- und Dehnungsfugen kommen überall<br />
da zum Einsatz, wo minimale Spannungen oder Bewegungen<br />
im Untergrund vorhanden sind. Am Rand<br />
des Fliesenbelags oder an den Anschlüssen zwischen<br />
Badkeramik und Fliese sorgen die Fugen für Spannungsausgleich<br />
und verhindern Sprünge in den Fliesen<br />
oder Rissbildung. Die Abschlussfuge zur Wand<br />
ist immer eine Dehnungsfuge. Diese Fuge im Winkel<br />
zwischen Wand und Boden ist eine Wartungsfuge und<br />
muss regelmäßig auf Dichtigkeit überprüft werden.<br />
Man füllt sie üblicherweise mit elastischen Dichtstoffen<br />
wie zum Beispiel Silikon mit Fungizidbestandteilen.<br />
Fugengestaltung<br />
Bei der Umsetzung der Fugen zählt nicht mehr nur<br />
der Nutzen, sondern auch die Optik. Beeinflussen<br />
doch Fugenabstand und -farbe die Gesamtwirkung<br />
eines Raumes entscheidend. Schmale Fugen erzeugen<br />
eine flächige Wirkung, breite verleihen dagegen<br />
einen rustikalen Eindruck. Um der Vielfalt<br />
unterschiedlicher Beläge gerecht zu werden, ist auch<br />
das Fugenmörtelfarbspektrum gewachsen und bietet<br />
farblich echte Gestaltungsfreiheit. So können Sie für<br />
ein harmonisches Flächenbild Fliese und Fuge Ton in<br />
Ton abstimmen oder mit bewussten Farbkontrasten<br />
besonderen Akzente setzen.<br />
Bild: codex<br />
Vinyl – die Alternative zur Fliese<br />
Bild: Moderna<br />
Epoxidharz-Fugenmörtel<br />
ist besonders für den Nassbereich<br />
geeignet: Schmutz<br />
haftet nicht an, die Fugen<br />
trocknen schnell ab und<br />
aggressive Reinigungsmittel<br />
werden abgewehrt.<br />
Bild: Parador<br />
Fliesen sind der beliebteste Belag für Wand und Boden in unseren Badezimmern. Doch gibt es gerade<br />
für alle, die etwas kreativer werden wollen und Sinn für individuelle Raumgestaltung haben, eine vielseitige<br />
Alternative. Mit Vinylböden lassen sich ganz unterschiedliche Stimmungen und Atmosphären<br />
ins eigene Bad zaubern – von natürlich bis strukturiert. Moderne Vinylböden können beispielsweise<br />
Holz, Stein oder Metall täuschend echt nachahmen. Noch dazu sind sie elastisch, trittschalldämmend<br />
und fußwarm und somit gerade fürs Barfußlaufen prädestiniert. Die hochstrapazierfähigen und pflegeleichten<br />
Beläge sind selbst für stark beanspruchte Flächen geeignet. Auch die Verlegung auf Fußbodenheizungen<br />
ist problemlos möglich.<br />
7.<br />
Keramik, Armaturen<br />
und Möbel<br />
Sind die Fliesen verfugt, geht es an die finale Inbetriebnahme aller Anschlüsse – von<br />
der Elektroinstallation bis zum Anschluss der Wasserleitungen. Und nicht zuletzt um<br />
die optische Wiederbelebung des Bades. Denn jetzt können Badkeramik wie Waschbecken,<br />
Duschtasse, Bidet oder Badewanne wieder ihre Plätze einnehmen und<br />
Armaturen angebracht werden. Dann kommt der große Moment: Es werden – bitte<br />
nacheinander – Strom und Wasser für den Raum wieder eingeschaltet und geprüft, ob<br />
alles fehlerfrei funktioniert. Ist das der Fall, empfiehlt sich dringend eine umfangreiche<br />
Grundreinigung des neuen Bades. Komplettiert wird das Gesamtbild anschließend<br />
durch das Anbringen von Handtuchhaltern, Wandschränken oder Spiegeln.<br />
Bild: Sanitop-Wingenroth<br />
Bild: Dansani<br />
33
Schutz und Zierde<br />
Neue Dacheindeckung<br />
Wie ein Schirm schützt die Dachhaut<br />
das Haus vor Witterungseinflüssen<br />
und Schäden. Deswegen ist es so<br />
wichtig, dass sie stets intakt bleibt.<br />
Normalerweise hält sie schon einiges<br />
aus, aber wenn der Zahn der Zeit oder<br />
bauliche Mängel bzw. Beschädigungen<br />
durch Unwetter ihre Spuren hinterlassen,<br />
sollte über eine teilweise oder<br />
komplette Neueindeckung des Daches<br />
nachgedacht werden. Bei der Gelegenheit<br />
empfiehlt es sich, einen Fachmann<br />
auch einen Blick auf den Zustand der<br />
Unterkonstruktion werfen zu lassen.<br />
Der Zeitpunkt<br />
Wann sollte ein Dach neu eingedeckt werden?<br />
Pauschal lässt sich das nicht beantworten – zu viele<br />
Faktoren wirken auf den Zustand des Daches ein:<br />
Anzahl und Schwere von Stürmen (inklusive herumfliegender<br />
Gegenstände), Schneemengen, die geografische<br />
Lage mit Licht- und Schattenstunden und<br />
andere Faktoren. Entsprechend stark variiert die Zeitspanne,<br />
nach der das Dach neu eingedeckt werden<br />
muss. Eine Rolle spielt auch die Art der Bedeckung,<br />
die meisten Materialien haben eine Lebensdauer von<br />
fünf bis sechs Jahrzehnten. Eine erste Überprüfung<br />
empfiehlt sich daher nach 30 bis 40 Jahren. Ein<br />
Fachmann wird sein Augenmerk gleichzeitig auf den<br />
Zustand des Dachstuhls und der Unterkonstruktion<br />
richten, da das Dach nur als intaktes Gesamtsystem<br />
die Bausubstanz schützen kann und Schäden von<br />
Bild: Dörken<br />
Laien auf den ersten Blick oft nicht erkannt werden.<br />
Während Moos, Algen und Flechten eher ein ästhetischer<br />
Makel sind, sind gebrochene Dachsteine, undichte<br />
Stellen oder gar Schimmel unterm Dach echte<br />
Alarmzeichen.<br />
Ein kaputter Ziegel oder ähnliche kleine Mängel<br />
lassen sich ja noch bequem beheben, ob es damit<br />
aber getan ist – was ja auch gut sein kann! – oder<br />
schon eine komplette Neueindeckung, gegebenenfalls<br />
inklusive weiterer Abdichtungs- oder Dämmmaßnahmen,<br />
anzuraten ist, kann am ehesten ein<br />
professioneller Dachdeckerbetrieb beurteilen, den wir<br />
Ihnen bei Bedarf gerne empfehlen. Günstiger als eine<br />
Sanierung des gesamten Dachstuhls, weil sich unbemerkt<br />
größere Schäden an der Dachkonstruktion<br />
eingeschlichen haben, ist das allemal.<br />
Die Ausführung<br />
Austausch der Dacheindeckung<br />
Ist und bleibt der Dachboden unbewohnt und die<br />
oberste Geschossdecke über dem Wohnraum ausreichend<br />
gedämmt, braucht das Dach selbst keine<br />
zusätzlichen Dämmmaßnahmen. Der reine Austausch<br />
der Dacheindeckung, eventuell inklusive der Lattung<br />
und der Unterdeckbahn bzw. Dampfbremse, läuft<br />
praktisch immer ähnlich ab:<br />
Abriss des alten Daches<br />
Zur Absicherung der Arbeiten stellt man in der Regel<br />
vorher ein Gerüst auf bzw. installiert eine geeignete<br />
Absturzsicherung. Und dann kann es auch schon losgehen!<br />
Die alte Dacheindeckung und, falls erforderlich,<br />
die bestehende Trag- und Konterlattung werden<br />
entfernt und entsorgt. Ordern Sie lieber einen Container<br />
und den Abtransport über einen Fachbetrieb, denn<br />
schon kleine Mengen alter Dachsteine oder -ziegel<br />
haben sehr viel Gewicht und verursachen eine Menge<br />
Schmutz, sind also nichts für den privaten Kofferraum!<br />
Aus wiederverwertbaren Werkstoffen gefertigt, sind<br />
Dachziegel komplett recycelbar und fallen als „reiner<br />
Bauschutt“ in eine der günstigsten Entsorgungskategorien.<br />
Bild: CREATON<br />
Die Neueindeckung des<br />
Daches kann man gut mit der<br />
Installation einer Photovoltaikanlage<br />
verbinden. Zurzeit trenden In-<br />
Dach-Solarmodule oder Solardachziegel<br />
in Dachsteinoptik, die sich optisch kaum<br />
von dunklen Dachziegeln abheben. Das Blech<br />
unter der Anlage gewährleistet die Wetterfestigkeit.<br />
Neueindeckung<br />
Falls erforderlich, beginnt man nun mit dem Anbringen<br />
einer neuen Unterdeckbahn bzw. Dampfbremse sowie<br />
der neuen Trag- und Konterlattung. Die Konterlattung<br />
wird auf den Sparren befestigt und verläuft wie diese<br />
von First bis Traufe, die Traglattung wird im 90°-Winkel<br />
zur Konterlattung angebracht und trägt später die<br />
Dacheindeckung. Der Abstand der Traglattung wird<br />
von der gewählten Dacheindeckung, sprich dem jeweiligen<br />
Dachpfannen-Modell, vorgegeben und bedingt<br />
die Anzahl der laufenden Meter an Lattung. Das sowie<br />
34
Eine diffusionsoffene Unterdeckbahn<br />
ist extrem robust<br />
und wetterfest und verhindert<br />
so als zweite wasserführende<br />
Ebene das Eindringen von<br />
Nässe insbesondere bei<br />
beschädigter Dach deckung –<br />
ein Dachleben lang.<br />
Eindeckungsvarianten<br />
Mit ihrem geringen Eigengewicht sind Metalldächer ideal für die Sanierung auf alten<br />
Dachstühlen, die mitunter höhere Belastungen nicht mehr tragen. Auch besondere<br />
Formen sind problemlos umsetzbar, da man das Metall individuell zuschneiden kann.<br />
Bild: Prefa I Croce & Wir<br />
Achtung Asbest<br />
Vor 1993 wurde Asbest häufig als Bestandteil<br />
von Dachplatten oder Isoliermaterial<br />
verwendet. Hier müssen der Abbau und die<br />
Entsorgung durch einen Fachbetrieb mit<br />
entsprechend nachgewiesener Qualifikation<br />
durchgeführt werden.<br />
der Lattenquerschnitt und die verwendete Holzqualität<br />
bestimmen die Kosten. Die Quadratmeterpreise für die<br />
unterschiedlichen Dachsteine, -ziegel und -pfannen<br />
oder alternativen Dacheindeckungen variieren ebenso<br />
deutlich je nach Art und Modell. Allen gleich ist die<br />
Reihenfolge der Arbeitsschritte von a) der Dachfläche<br />
über b) den First bis c) zu den Ortgängen, den Sichtkanten<br />
an den Stirnseiten also, zum Schluss.<br />
Belüftung<br />
Lebenswichtig für die Dachkonstruktion und damit den<br />
<strong>Werterhalt</strong> der Bausubstanz, zumal wenn das Dachgeschoss<br />
ausgebaut ist, ist eine funktionstüchtige<br />
Be- und Entlüftung, die Baufeuchte und permanent<br />
entstehende Wasserdampfdiffusion aus der Rauminnenseite<br />
sicher abführt. Die Trag- und Konterlattung<br />
erzeugt einen großzügigen Zwischenraum, der die<br />
Hinterlüftung der Dacheindeckung sicherstellt. Für<br />
einen ständigen Luftaustausch und das Abführen der<br />
Feuchtigkeit wird an First und Grat, also wo Dachflächen<br />
sich spitz treffen, eine Lüftungsrolle ausgelegt<br />
und mit Firstziegeln bedeckt. An der Traufe, also der<br />
Tropfkante oberhalb der Regenrinne, verhindert ein<br />
Lüftungsband das Eindringen von Fluginsekten und<br />
Vögeln in die Hinterlüftung.<br />
Befestigung und Sturmsicherung<br />
Normalerweise verhindert schon das Eigengewicht der<br />
Dacheindeckung ein Verwehen der Dachsteine oder<br />
-ziegel. Mittlerweile ist es aber auch bei Neueindeckung<br />
von Bestandsdächern Pflicht, die Dacheindeckung mit<br />
entsprechendem Befestigungsmaterial zusätzlich zu sichern,<br />
z. B. mit Sturmklammern zum Einhängen oder<br />
Anschlagen an die Traglattung. Geschnittene Dachpfannen<br />
befestigt man ohne Bohren mit geeigneten<br />
Kehl- oder Gratklammern. So ist eine effiziente Windsogsicherung<br />
nach DIN EN 1991-1-4 gewährleistet.<br />
Neben den „klassischen“ Dacheindeckungen mit Tondachziegeln<br />
oder Betondachsteinen gibt es jede Menge Alternativen je nach Einsatzzweck,<br />
Baustil und individuellem Geschmack:<br />
Faserzementplatten beispielsweise, Anfang der Neunzigerjahre<br />
wegen ihres Asbestgehalts in Ungnade gefallen, enthalten in ihrer<br />
modernen Variante stattdessen alkalibeständige Glas- oder Kohlenstofffasern<br />
oder wasserunlösliche Polyvinylalkohol- und Homopolyacrylnitrilfasern<br />
und punkten dadurch mit erfreulichen Eigenschaften<br />
wie Formhaltigkeit, Witterungs-, Feuer- und Ungezieferbeständigkeit,<br />
Elastizität für gebogene Formen und leichte Montage ohne Bohren.<br />
Ideal für die Sanierung sind Metalldächer aufgrund ihres geringen<br />
Gewichtes, das man auch weniger tragfähigen Dachstühlen statisch<br />
zumuten kann. Dazu kommt die Robustheit, unschlagbare Lebensdauer<br />
und Gestaltungsfreiheit auch für extravagante Dachformen.<br />
Metalldächer gibt es nicht nur in Tafeln, sondern mittlerweile auch in<br />
Dachpfannendesign.<br />
Schiefer ist in vielen Gegenden Deutschlands die traditionelle Dachund<br />
Fassadenbekleidung schlechthin und damit für viele Sanierungen,<br />
auch im denkmalgeschützten Bereich, ein Muss. Mit einer<br />
Lebensdauer von weit über 100 Jahren schützt er für Generationen<br />
und bildet dank der genagelten, geschraubten oder geklammerten<br />
Montage eine homogene und extrem robuste Dachbedeckung. Dazu<br />
fasziniert er durch seine natürliche Ästhetik.<br />
Regional verbreitet sind eher „exotische“ Dacheindeckungen wie<br />
Reet und Stroh, die sich besonders im Norden immer noch großer<br />
Beliebtheit erfreuen, oder im Süden die ehemals typische und mittlerweile<br />
bei Sanierungen wieder im Kommen begriffene Dacheindeckung<br />
mit Holz bzw. Schindeln. Zu diesen sehr speziellen Dachbedeckungen<br />
kann Ihnen sicher unser Fachberater vor Ort Genaueres<br />
sagen. Der Vollständigkeit halber sei hier schließlich das Glasdach<br />
erwähnt, das keine typische Dacheindeckung ist, aber durch großflächige<br />
(Teil-)Verglasung mit VSG selbst traditionelle Architektur reizvoll<br />
aufbrechen und für optimalen Lichteinfall sorgen kann.<br />
Bild: Wienerberger<br />
Dachziegel<br />
guter Schallschutz<br />
große Auswahl an Farben,<br />
Formen und Modellen<br />
Naturprodukt<br />
Haltbarkeit: ca. 60 Jahre<br />
Dachneigung: ab etwa 22°<br />
Betondachsteine<br />
besserer Schallschutz<br />
günstig<br />
energiesparende Herstellung<br />
hagelsicher<br />
Haltbarkeit: ca. 40 Jahre<br />
Dachneigung: ab etwa 22°<br />
Faserzementplatten<br />
besonders leicht<br />
absolut feuerfest<br />
auch in Großformaten erhältlich<br />
Haltbarkeit: ca. 40 Jahre<br />
Dachneigung: kleinformatige<br />
Dachplatten ab 22°,<br />
großformatige Wellplatten ab 9°<br />
Metalldach<br />
geringes Gewicht<br />
absolut sturmsicher<br />
Haltbarkeit: abhängig vom Metall<br />
(Kupfer bis zu 200 Jahre)<br />
Dachneigung: ab 7°<br />
Schiefer<br />
besonders sturmsicher<br />
ökologische Unbedenklichkeit<br />
Haltbarkeit: 100–150 Jahre<br />
Dachneigung: ab 22°
Dachdämmung<br />
im Bestand<br />
Die Dämmung ist nicht von ungefähr<br />
ein Kernthema bei der Dachsanierung<br />
– schließlich ist hauptsächlich sie<br />
für den Wärme- und Schallschutz des<br />
Daches zuständig. Und damit auch für<br />
Wohnqualität und Wiederverkaufswert<br />
der Immobilie. Außerdem regelt der<br />
Gesetzgeber im GEG die Verpflichtung<br />
zur Dämmung bei der Dachsanierung.<br />
Dämmmaterialien<br />
Glas- und Steinwolle Beide Mineralwollarten verbinden eine gute<br />
Wärmedämmung mit relativ hohem Schallschutz und sind zudem<br />
nicht brennbar (Schmelzpunkt Glaswolle 700 °C, Steinwolle 1.000<br />
°C); Steinwolle ist etwas formstabiler, daher wird für die Steildachdämmung<br />
meist Glaswolle wegen ihrer Flexibilität bevorzugt.<br />
Holzfaserplatten Ein wohngesunder Baustoff, der zu etwa 85 Prozent<br />
aus Holzfasern besteht, die überwiegend aus Sägeresten und<br />
Hackschnitzeln heimischer Nadelhölzer gewonnen werden. Wirkt<br />
dank seiner Dampfdurchlässigkeit als Feuchtigkeitspuffer, punktet<br />
mit sommerlichem Hitzeschutz und Schallabsorbtion.<br />
Expandiertes Polystyrol (EPS) Landläufig als Styropor bekannt,<br />
sind die Platten günstig und kinderleicht zu verarbeiten. Sie verrotten<br />
nicht und sind feuchtigkeitsresistent. Ihre Langlebigkeit macht<br />
sie trotz der umweltbelastenden Herstellung ökologisch tolerierbar.<br />
Polyurethan und Polyisocyanurat (PUR/PIR) Diese synthetische<br />
Hartschaumplatten sind verwitterungsbeständig, wasserabweisend<br />
und gelten als hervorragend wärmedämmend. PUR-<br />
Dämmplatten überzeugen durch höhere Elastizität, wogegen<br />
PIR-Dämmungen eine höhere Feuerfestigkeit aufweisen.<br />
Dämmstoff U-Wert W/(m2·K) Wasserdampfdiffusion<br />
μ<br />
Mineralwolle 0,035 – 0,041 1– 2 A1<br />
Holzfaser 0,036 – 0,045 5 – 10 B2<br />
EPS 0,032 – 0,045 20 – 100 B1<br />
PUR-/PIR-Hartschaum 0,0<strong>24</strong> – 0,029 30 – 150 B1<br />
XPS 0,028 – 0,040 80 – 200 B1<br />
Resol-Hartschaum 0,022 – 0,025 10 – 40 B2<br />
Hartschaum auf<br />
Biomassebasis<br />
Diffusionsoffene, hochverdichtete<br />
Steinwolle-Dämmplatten mit<br />
extra harter Oberlage<br />
sind besonders für die<br />
Aufsparrendämmung<br />
geeignet.<br />
0,0<strong>24</strong> – 0,025 75 B1<br />
Bild: Knauf Insulation<br />
+<br />
Brandschutzklasse<br />
Bild: ROCKWOOL<br />
Extrudiertes Polystyrol (XPS) Ein Derivat von EPS (Styropor) mit<br />
einem wesentlich besseren Dämmwert, leicht, aber robust. Nimmt<br />
kein Wasser auf. Die hohe Druckfestigkeit macht das Material sehr<br />
belastbar, was es auch für Flachdächer oder Böden prädestiniert.<br />
Resol-Hartschaum Ein vollsynthetischer Kunststoff, der extremen<br />
mechanischen und thermischen Belastungen standhält. Die Vorteile:<br />
Raumgewinn durch schlanke Platten, hohe Witterungsbeständigkeit<br />
sowie Wasserdampf- und CO 2<br />
-Durchlässigkeit.<br />
Holzfaserdämmplatten haben eine gute<br />
Öko-Bilanz und hervorragende Dämmeigenschaften.<br />
Durch ihre diffusionsoffene<br />
Eigenschaft benötigt man keine<br />
Dampfsperre. Besonders<br />
wirtschaftlich ist eine<br />
Einblasdämmung aus<br />
Holzfaser.<br />
Bild: STEICO<br />
36
Dämmpflicht nach GEG<br />
Wann muss man als Eigentümer eines Bestandsgebäudes<br />
nachträglich eine zusätzliche Dämmung<br />
einbauen? Ist das ein Kann oder ein Muss?<br />
Und welche Anforderungen muss die Dämmung<br />
erfüllen? Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) gibt<br />
es vor.<br />
Dämmpflicht im Rahmen einer Sanierung<br />
Werden mehr als zehn Prozent eines Bauteils in<br />
einem Bestandsgebäude verändert, wird die Einhaltung<br />
der geltenden GEG grundsätzlich Pflicht.<br />
Beim Dach gilt das für Bauteile, die aus der Zeit<br />
vor dem 31.12.1983 stammen – alle danach<br />
fertiggestellten Dächer sind ausgenommen, vorausgesetzt,<br />
die aktuellen energiesparrechtlichen<br />
Vorgaben zum Bauzeitpunkt wurden eingehalten.<br />
Nachrüstpflicht bei<br />
unzureichendem Wärmeschutz<br />
Ein- und Zweifamilienhäuser, die vom Eigentümer<br />
selbst mindestens seit dem 1. Februar 2002 bewohnt<br />
werden, unterliegen keiner weiteren Regelung<br />
– wechselt in der Folgezeit der Eigentümer,<br />
muss der neue Hausherr innerhalb von zwei<br />
Jahren die Dämmung nachträglich an die aktuellen<br />
Vorgaben anpassen, sofern sie noch nicht<br />
erreicht werden: Alle (Wohn-)Gebäude, die mindestens<br />
vier Monate im Jahr auf Innentemperaturen<br />
von 19 °C und mehr beheizt werden, müssen<br />
nach oben hin gedämmt sein, sei es durch Dämmung<br />
der obersten Geschossdecke oder des Daches<br />
selbst. Dabei darf ein U-Wert von maximal<br />
0,<strong>24</strong> W/(m²K) nicht überschritten werden.<br />
Unbewohnter<br />
Dachraum<br />
Bewohnter<br />
Dachraum<br />
beheizter<br />
Wohnraum<br />
beheizter<br />
Wohnraum<br />
oder<br />
beheizter<br />
Wohnraum<br />
Die Option, die oberste<br />
Geschossdecke zu<br />
dämmen, ergibt sich<br />
ohnehin nur bei unbewohntem<br />
Dachraum. Ist<br />
der Dachraum bewohnt,<br />
bleibt nur die Dämmung<br />
des Daches selbst<br />
( siehe folgende Seiten).<br />
Bodentreppe dämmen<br />
Wärme steigt bekanntlich nach oben und droht dann<br />
beim Übergang zu unbeheizten Bereichen darüber zu<br />
verpuffen. Ist der Dachraum unbewohnt, wäre also die<br />
Dämmung der obersten Geschossdecke die günstigste<br />
und effizienteste Möglichkeit, Heizkosten zu sparen.<br />
Eine klassische Schwachstelle ist hier die Dachluke<br />
bzw. die darin verbaute Bodentreppe als Übergang<br />
zwischen bewohntem und unbewohntem Raum. Hierauf<br />
sollte bei der Sanierung besonderes Augenmerk<br />
gelegt und die Wärmedämmung sorgfältig sowie die<br />
Anschlüsse luftdicht ausgeführt werden, um keine massive<br />
Wärmebrücke entstehen zu lassen. Eine undicht<br />
eingebaute Bodentreppe kann bis zu 70 Prozent ihrer<br />
Dämmwirkung einbüßen und dadurch zum Energieschlupfloch<br />
werden, über das wertvolle Wärme verloren<br />
geht. Für Modernisierer, die die oberste Geschossdecke<br />
zum Dachboden dämmen, empfiehlt sich zeitgleich<br />
also auch die Erneuerung der Bodentreppe. Viele<br />
Hersteller bieten zu ihren Wärmeschutz-Bodentreppen<br />
auch spezielle Deckenanschlusssysteme an, die<br />
eine luftdichte Ausführung der Einbaufuge sicherstellen<br />
und sich mit wenigen Arbeitsschritten ruckzuck montieren<br />
lassen. Erstklassige Isolierung im Lukendeckel<br />
beschert den Topmodellen unter den Bodentreppen<br />
herausragende U-Werte von bis zu 0,39 W/(m²K) oder<br />
mit Anschluss sogar die Zertifizierung als Passivhaus-<br />
Komponente. Im Übrigen reduziert die hervorragende<br />
Abdichtung zuverlässig die Bildung von Kondenswasser<br />
und damit die Gefahr der Schimmelbildung.<br />
Bild: Dolle<br />
Sparen Sie durch<br />
Förderungen<br />
bei der Dämmung<br />
Ihres Dachs!<br />
Nutzen Sie unsere<br />
Online-Fördermittelauskunft<br />
für weitere<br />
Informationen.<br />
Bild: Wellhöfer<br />
Bild: Wellhöfer<br />
Integrierte Anschluss-Kits mit Dichtbändern,<br />
Dämmperlen und abschließenden<br />
Dämmstreifen reduzieren die<br />
Wärmebrücke zwischen Bodentreppe<br />
und Geschossdecke zuverlässig und<br />
sind in Nullkommanichts eingebaut.<br />
37
Dämmung der obersten<br />
Geschossdecke<br />
Bild: HIRSCH Porozell<br />
Wie wir auf den vorigen Seiten besprochen haben, verpflichtet<br />
das Gebäudeenergiegesetz GEG generell zur Dämmung der<br />
obersten Geschossdecke. Wir wollen uns nun noch einmal kurz<br />
mit der infragekommenden Dämmtechnik beschäftigen:<br />
Nicht begehbare Dachböden<br />
brauchen natürlich keine Trittfestigkeit, daher reicht es, die<br />
komplette Deckenfläche des darunterliegenden, beheizten Geschosses<br />
plan mit weichen Dämmstoffmatten (z. B. Glas- oder<br />
Steinwolle) auszulegen oder Einblasdämmstoffe bequem mittels<br />
Druckluftschlauch auf dem Dachboden bis in die letzte Ecke zu<br />
verteilen. So entsteht eine homogene, aber eben nicht begehbare<br />
Dämmschicht von 10 bis 20 Zentimetern Stärke.<br />
Begehbare Dachböden<br />
Je nach Druckfestigkeit des verwendeten Dämmstoffes und der<br />
Tragfähigkeit der Unterkonstruktion reicht es oft, einfach Spanplatten<br />
auf der Dämmung zu verlegen und so eine begehbare<br />
Oberfläche zu schaffen. Es gibt aber auch eigens Dämmstoffplatten,<br />
die direkt begehbar sind. Andererseits kann mitunter<br />
eine Unterkonstruktion mit Kanthölzern auf dem Dachboden<br />
erforderlich sein – die Zwischenräume werden mit Dämmmaterial<br />
(z. B. in Gestalt einer Schüttdämmung) aufgefüllt, darauf<br />
montierte OSB-Platten oder eine ähnliche Beplankung stellen<br />
die Begehbarkeit her.<br />
Der Klassiker: der Dachboden als Abstellraum. Für Begehbarkeit ohne alltägliche<br />
Beanspruchung sind spezielle Dämmplatten, z. B. aus Gipsfaser, mit trittharter<br />
Oberfläche vollkommen ausreichend. Erhöht sich die Beanspruchung, etwa bei<br />
einer Wohnnutzung, verlegt man einfach eine weitere Lage Gipsfaserplatten.<br />
Flachdach-Sanierung<br />
Auch das Flachdach bedarf hin und wieder der Inspektion<br />
und gegebenenfalls Sanierung – nicht nur zur Behebung<br />
von bereits aufgetretenen Schäden, sondern<br />
auch und besonders prophylaktisch, um die Substanz<br />
und den Wert der Immobilie dauerhaft zu erhalten:<br />
6<br />
5<br />
4<br />
Bild: ROCKWOOL<br />
Ist die alte Dämmschicht noch trocken und ausreichend<br />
druckfest, kann die neue Dämmung und Abdichtung<br />
häufig einfach auf den bestehenden Dachaufbau aufgedoppelt<br />
werden. Der Aufbau auf ein ungedämmtes<br />
bestehendes Dach erfolgt identisch, nur eben direkt auf<br />
der Betondecke bzw. der alten Abdichtungsschicht:<br />
Schaden an der Abdichtung<br />
Punkt eins: Nicht erst warten, bis das Kind in den<br />
Brunnen gefallen ist! Sobald der Zustand des Flachdaches<br />
befürchten lässt, dass die Abdichtung schadhaft<br />
werden könnte, ist eine Sanierung dringend anzuraten.<br />
Spätestens vor dem nächsten Winter. In diesem<br />
Zuge<br />
ist es oftmals günstig(er), auch gleich über eine Modernisierung<br />
des Dachaufbaus inklusive Dämmung<br />
nachzudenken.<br />
Energetische Sanierung<br />
Über ein schlecht gedämmtes Dach, ob steil oder<br />
flach, geht jede Menge Energie verloren, erst recht<br />
beim Flachdach – denn hier reicht der Wohnraum<br />
direkt bis unters Dach. Eine wirkungsvolle Dachdämmung<br />
nach modernen Standards ist also Pflicht und<br />
muss den Anforderungen des GEG genügen.<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Bild: Bauder<br />
6 Abdichtungsoberlage<br />
5 Abdichtungsunterlage<br />
4 PIR Gefälledämmung<br />
3 Voranstrich + Dämmstoffkleber<br />
2 Altaufbau (trockene Dämmschicht)<br />
1 Tragkonstruktion<br />
Nutzungsänderung<br />
Flachdächer bieten sich für eine breite Palette an Nutzungsvarianten<br />
geradezu an: für Solaranlagen, technische<br />
Aufbauten, Dachterrassen oder -begrünungen.<br />
Ist solch eine nachträgliche Nutzungsänderung geplant,<br />
muss natürlich zunächst geprüft werden, ob der<br />
bestehende Dachaufbau den statischen Anforderungen<br />
der Zusatznutzung gewachsen ist bzw. mit welchem<br />
Aufwand die Erneuerung verbunden ist.<br />
38
5<br />
Steildachdämmung<br />
Je nach Nutzung des Dachbodens und dem Aufbau des Steildachs<br />
ergeben sich verschiedene, auch alternative Möglichkeiten<br />
der Dämmung:<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Zwischensparrendämmung<br />
Hier wird der Dämmstoff zwischen die Sparren (die abwärtslaufenden<br />
Dachbalken) geklemmt bzw.eingebracht. Fall A:<br />
Das Dachgeschoss ist nicht bewohnt. Hier kann man die<br />
Dämmung bequem von innen anbringen, ohne die Dacheindeckung<br />
entfernen zu müssen; das spart Arbeits- und Gerüstkosten.<br />
Fall B: Das Dachgeschoss ist bewohnt – oder<br />
die Dacheindeckung soll ohnehin erneuert werden –, dann<br />
empfiehlt sich die Zwischensparrendämmung von außen.<br />
Hier bleibt die Innenverkleidung des durchgehend bewohnten<br />
Dachraums intakt, zwischen die Sparren kommen Dampfbremse<br />
und Dämmmaterial, darauf Unterdeckbahn und ggf.<br />
eine zusätzliche Aufsparrendämmung.<br />
Aufdopplung<br />
Die Querschnitthöhe der Dachsparren in Altbauten ist häufig<br />
für eine ordentliche Dicke der Zwischensparrendämmung<br />
nicht ausreichend. Hier werden Kanthölzer auf die bestehenden<br />
Sparren geschraubt, um einer dickeren Dämmschicht mit<br />
entsprechender Dämmleistung Platz zu bieten.<br />
Untersparrendämmung<br />
Als alleinige Dämmung eher ungeeignet, ergänzt die Untersparrendämmung<br />
wirkungsvoll eine bereits bestehende,<br />
noch intakte Zwischensparrendämmung, optimiert den erzielten<br />
Dämmwert und eliminiert Wärmebrücken im Bereich<br />
der Sparren. Eine zusätzliche Lattung wird unter die Sparren<br />
montiert und dazwischen das Dämmmaterial verlegt, die<br />
Dampfbremse kommt zwischen Unter- und Zwischensparrendämmung.<br />
In einem ausgebauten und bewohnten Dachgeschoss<br />
bedeutet das, dass die alte Verkleidung der Dachschräge<br />
entfernt und anschließend inklusive Dampfbremse<br />
erneuert werden muss. Achtung: Wohnraum geht verloren!<br />
Aufsparrendämmung<br />
Die aus bauphysikalischer Sicht effektivste Dämmtechnik<br />
erfordert es, dass die bestehende Dacheindeckung bis auf<br />
die Sparren entfernt wird. Das macht Sinn, wenn ein bereits<br />
ausgebauter Dachraum energetisch aufgewertet werden soll<br />
oder die Dacheindeckung sowieso erneuert werden muss.<br />
Maximale Dämmwerte lassen sich in Kombination mit einer<br />
Zwischensparrendämmung erzielen, die entweder schon intakt<br />
besteht oder als Erstes eingebaut wird. Auf die Sparren<br />
kommt die Schalung als Untergrund für Dampfbremse und<br />
Dämmmaterial (mit integrierter Unterdeckbahn), auf die Aufsparrendämmung<br />
schließlich die Lattung als Tragkonstruktion<br />
für die Dacheindeckung.<br />
Unterdeckbahn, Dampfbremsen und -sperren<br />
Bei der Gebäudeabdichtung gilt in der Regel das geflügelte<br />
Wort „innen dichter als außen“, demnach sind auch gedämmte<br />
Dächer normalerweise innen dichter und nach außen<br />
dampfdurchlässiger aufgebaut. Das heißt: Auf der Innenraumseite<br />
reduziert eine Dampfbremse die Feuchtigkeitsdiffusion<br />
vom Wohnbereich in die Dämmschicht, unterhalb der<br />
Eindeckung sorgt die wasser- und winddichte, aber dampfdurchlässige<br />
Unterdeckbahn dafür, dass Feuchtigkeit aus der<br />
Dämmschicht in die Außenluft entweichen kann und schützt<br />
gleichzeitig die Dachkonstruktion vor hineinwehendem Regen,<br />
Schnee und Staub. So kann sich keine Feuchtigkeit in<br />
der Dämmschicht sammeln und Schaden anrichten. Mehr<br />
noch als die Dampfbremse, die die Feuchtigkeitsdiffusion in<br />
die Dämmschicht reduziert, verhindert eine Dampfsperre dies<br />
komplett, was aber nur in Sonderfällen erforderlich ist – und<br />
sie erfordert auch extreme Sorgfalt bei der Montage, dass<br />
keine noch so winzige Undichtigkeit entsteht.<br />
Bild: Climowool<br />
5 Dachlattung<br />
4 Konterlattung<br />
3 Aufsparren-Dämmplatte<br />
2 diffusionsoffene Unterdeckbahn<br />
1 Zwischensparrendämmung<br />
Die Eigenart einer Dampfsperre, die Dampfdiffusion komplett zu<br />
verhindern, kommt nur zum Tragen, wenn auch die Montage ohne die<br />
kleinste Undichtigkeit erfolgt – ergo muss diese mit größtmöglicher<br />
Sorgfalt geschehen. Spezielle Klebebänder und Dichtmassen helfen<br />
bei besonders schwierigen Durchbrüchen und Anschlüssen.<br />
Anders als bei der konventionellen Zwischensparrendämmung<br />
von außen, muss die Dampfbremse bei diesem Dachdämmsystem<br />
nicht wannenförmig vor der Dämmung zwischen den Sparren<br />
verlegt werden. Die Dampfbremsbahn ruht stattdessen plan verlegt<br />
zwischen zwei Dämmschichten – der Zwischensparren- und<br />
der Aufsparrendämmung. Das ist nicht nur schneller und einfacher<br />
erledigt, sondern vermeidet auch potenzielle Fehlerquellen.<br />
Bild: STEICO<br />
Bild: Climowool<br />
Bild: Saint-Gobain Isover<br />
Bild: Knauf Insulation
Neuer Raum im<br />
Oberstübchen<br />
Bild: ROCKWOOL<br />
Ungenutzter Raum im<br />
Haus ist viel zu schade!<br />
Wertvollen Wohnraum<br />
unterm Dach zu schaffen,<br />
erhöht nicht nur die<br />
Gesamtwohnfläche und<br />
damit den Wert der Immobilie,<br />
sondern auch<br />
die Wohnqualität und den<br />
Spielraum für neue Ideen.<br />
Dachausbau planen<br />
in 4 Schritten<br />
1. Statik und räumliche Voraussetzungen<br />
Was soll aus dem Dachboden werden – Wohnraum<br />
oder Schlafraum? Ergibt sich nach dem Ausbau eine<br />
genügend große Fläche mit einer bequemen Stehhöhe<br />
von rund zwei Metern? Ragen Balken oder Träger<br />
in den Raum, die man beim Ausbau berücksichtigen<br />
oder umbauen muss? Wie sieht es mit der Statik und<br />
der Tragfähigkeit der Geschossdecke aus? Gibt es im<br />
Stockwerk darunter tragende Wände, die das Zusatzgewicht<br />
durch Baumaterialien, Heizung, Dusche oder<br />
Möbel abfangen können? Ziehen Sie hier unbedingt<br />
einen Fachmann zurate, der das beantworten kann!<br />
2. Bauliche Vorgaben<br />
Falls sich das äußere Erscheinungsbild des Hauses<br />
z. B. durch neue Dachgauben oder eine Anhebung<br />
des Daches ändert, ist auf jeden Fall eine Genehmigung<br />
vom Bauamt erforderlich. Und selbst wenn<br />
sich optisch alles beim Alten bleibt, verlangen einige<br />
Bundesländer dennoch eine Genehmigung, wenn der<br />
Dachboden bislang kein Wohnraum war. Eine Anmeldung<br />
des zusätzlichen Wohnraums ist auf jeden Fall<br />
nötig! Nur bei bereits bestehendem Wohnraum ist der<br />
Austausch von Fenstern oder der Einbau von Heizung<br />
oder Trockenbauwänden genehmigungsfrei möglich.<br />
3. Elektro- und Wasserleitungen<br />
Je nach der geplanten Größe und Nutzung des Dachraumes<br />
sind – natürlich im Voraus – Leitungen und<br />
Rohre für Wasser, Strom und Heizung einzuplanen.<br />
Sind Trennwände, idealerweise in Trockenbauweise,<br />
vorgesehen, in denen die Leitungen verlaufen können?<br />
Wo müssen Leitungen innerhalb der Sparrenzwischenräume<br />
oder darauf verlegt werden? Je kürzer die<br />
Leitungen sein werden, umso kostengünstiger. Daher<br />
ist es geschickt, wenn z. B. Bad oder Dusche genau<br />
über einem bestehenden Badezimmer im Stockwerk<br />
geplant werden.<br />
Bild: ROCKWOOL<br />
Ein Kernthema beim Dachgeschossausbau ist natürlich die Lichtdichtheit. Im Vergleich zu einem unbewohnten Dachboden entsteht<br />
in einem ausgebauten, bewohnten Dachraum wesentlich mehr Feuchtigkeit. Dampfbremsen mit variablen sd-Wert (Wasserdampfdiffusionswiderstand)<br />
reagieren flexibel auf der Feuchtegehalt der Luft und passen dabei ihre Materialdichte an. Der Energieverlust<br />
durch unkontrollierten Luftaustausch wird vermieden, andererseits kann übermäßige Luftfeuchtigkeit gezielt entweichen.<br />
Das sorgt gegen Kondenswasserbildung in der Konstruktion und etwaigen Feuchteschäden zuverlässig vor.<br />
4. Dämmung und staatliche Förderungen<br />
Das Thema Dämmung haben wir ja auf den vorigen<br />
Seiten schon ausführlich behandelt. Noch ein Tipp:<br />
Die Vorgaben des GEG sind Mindestanforderungen,<br />
die man, wenn möglich, übertreffen sollte, um auch für<br />
zukünftige Verschärfungen gerüstet zu sein. Nach wie<br />
vor können „Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle“<br />
wie der Dachausbau und speziell die energetische<br />
Sanierung im Rahmen der BEG Bundesförderung für<br />
effiziente Gebäude umfangreich gefördert und bezuschusst<br />
werden, bis hin zur 80%igen Bezuschussung<br />
eines obligatorischen Energieberaters.<br />
40
Trockenbau<br />
Wenn es dann konkret an den Innenausbau des Dachgeschosses<br />
geht, bietet Ihnen der moderne Trockenbau<br />
eine schier unendliche Gestaltungsfreiheit für die<br />
Realisierung Ihrer Raumideen. Für jede Anforderung<br />
gibt es geeignete Ausbaulösungen – vom normalen<br />
Wohnraum über die speziellen Bedingungen für<br />
Feuchträume wie Dusche oder Bad bis hin zum Erfordernis<br />
eines erhöhten Brandschutzes, beispielsweise<br />
bei alten Dachstühlen – nichts ist unmöglich.<br />
Trennwände<br />
Vieles Grundsätzliche zum Thema Trockenbau –<br />
Konstruktionsweisen, Ständerwerk, Beplankungsvarianten,<br />
Plattenmaterialien, Beschichtung usw. – haben<br />
wir ja bereits behandelt. Im Dachgeschoss spielt der<br />
Trockenbau seine Stärken ganz besonders aus, denn<br />
er lässt sich problemlos an jede Dachschräge anpassen<br />
und eignet sich darüber hinaus hervorragend, um<br />
Installationen, Leitungen und sonstige Haustechnik<br />
unsichtbar unterzubringen. Und noch ein Plus: Die<br />
flexible Raumaufteilung durch Trockenbau kann auch<br />
jederzeit wieder angepasst werden, falls sich die persönlichen<br />
Bedürfnisse und Wünsche ändern.<br />
Was ist was: Kniestock und Abseitenwand<br />
Oft verläuft die Dachschräge im Dachraum nicht direkt<br />
bis zum Boden, sondern liegt auf dem oberen Ende<br />
der Außenmauer meist 40 bis 80 cm hoch auf. Dieses<br />
Stück senkrechte Mauer ist der sogenannte Kniestock,<br />
der dem Dachgeschoss mehr Höhe verleiht. Ohne<br />
Kniestock treffen sich Dachschräge und Fußboden<br />
in einem spitzen Winkel, der kaum nutzbar ist, außer<br />
durch den Einbau eingepasster Wandschränke oder<br />
Abstellräume. In Häusern ohne Kniestock zieht man<br />
stattdessen oft eine halbhohe Wand Richtung Rauminneres<br />
ein, an die man zumindest niedrige Möbelstücke<br />
stellen kann. Das ist die Abseitenwand. Der Raum<br />
dahinter kann durch eine sogenannte Kniestocktür<br />
betreten und als Stauraum bzw. als Installationsraum<br />
für Kabel, Rohrleitungen und Anschlüsse genutzt werden.<br />
Generell ist daran zu denken, dass die Dämmung<br />
auch in diesem Fall lückenlos sein muss.<br />
Dachausbau mit Holz<br />
Wer sich mit nachwachsenden und recycelbaren Materialien<br />
wohler fühlt, kann im Innenausbau auf Platten<br />
aus Holz bzw. Holzwerkstoffen zurückgreifen. Diese<br />
sind für einen weitgehend diffusionsoffenen Wandund<br />
Dachaufbau hervorragend geeignet und können<br />
bei entsprechender Ausführung sogar die Dampfbremse<br />
ersetzen. Außerdem sind Holzwerkstoffe, solange<br />
sie mit fomaldehydfreiem Leim gebunden werden, für<br />
die Schaffung eines behaglichen und wohngesunden<br />
Raumklimas unschlagbar.<br />
Bild: Knauf Insulation<br />
Bild: Saint-Gobain Rigips<br />
Bild: Dolle<br />
Apropos Abseitenwand – der Raum dahinter ist ja unbeheizt.<br />
Daher ist eine ausreichende Wärmedämmung,<br />
nicht nur der Abseitenwand wichtig, sondern natürlich<br />
auch, so vorhanden, der Kniestocktür. Achten Sie also<br />
darauf, dass die Tür mit innenliegender Wärmedämmung<br />
und Falzdichtung ausgestattet ist.<br />
Bild: Knauf<br />
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Förderungen<br />
beim Ausbau Ihres<br />
Dachgeschosses!<br />
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Brandschutz<br />
Was für einen unbewohnten Dachboden in Ordnung<br />
ist, reicht für den Wohnraum unterm Dach sicherheitstechnisch<br />
noch lange nicht aus. Nehmen wir den<br />
Brandschutz: Der Zugang über eine Einstiegsluke mit<br />
Leiter genügt hier aus Sicherheitsgründen nicht mehr,<br />
Wohnraum braucht zwingend eine fest installierte<br />
Treppe. Zudem sind bei Wohnraum gemäß der Brandschutzbestimmungen<br />
zwei Sicherheitswege vorgeschrieben,<br />
daher ist zusätzlich ein Ausstiegsfenster mit<br />
lichtem Maß von mindestens 90 x 120 cm vorzusehen.<br />
Wo besondere Anforderungen an Schalloder<br />
Brandschutz gestellt werden, bietet<br />
sich eine Beplankung mit Gipskartonplatten<br />
mit speziellem faserarmierten Gipskern an.<br />
Die höchst feuerbeständigen Platten sind<br />
geprüft wohngesund und sorgen für eine<br />
angenehme Raumluftfeuchte.<br />
41
Dieses Dachgeschoss hat durch den Dachausbau<br />
und den Einbau der Dachfenster enorm gewonnen.<br />
© VELUX Deutschland, Österreich, Schweiz<br />
Lebenswerter Wohnraum unterm Dach<br />
steigert nicht nur den Wert Ihrer Immobilie,<br />
sondern auch Lebensfreude und<br />
Wohnqualität. Großzügige Dachfenster<br />
lassen ordentlich Tageslicht und Frischluft<br />
herein, brechen die Neigung der<br />
Dachschräge auf und lassen den Raum<br />
größer und luftiger wirken. Wie wäre es<br />
mit einem nachträglichen Einbau?<br />
Lichtflächenplanung<br />
Dachfenstergröße berechnen<br />
Je größer die Fensterfläche, umso mehr Lichteinfall<br />
ergibt sich natürlich. Aber die Mindesthöhe eines<br />
Dachfensters unterliegt auch anderen Kriterien: Eine<br />
Faustregel geht bei Schwingfenstern von einer idealen<br />
Fensterunterkante bei 90 cm und einer maximalen<br />
Oberkante bei 200 cm aus – so ist das Fenster bequem<br />
zu bedienen, lässt gut Licht herein und bietet im<br />
Stehen und im Sitzen eine optimale Sicht; siehe Grafik<br />
rechts. Hier reden allerdings auch Kniestock oder Abseitenwand<br />
(siehe Seite 41) sowie die Dachkonstruktion<br />
noch ein Wörtchen mit. Die Fensterbreite wird nach<br />
Möglichkeit so gewählt, dass das Fenster zwischen<br />
zwei Sparren verbaut werden kann; am besten ziehen<br />
Sie dazu Ihren Fachhandwerker zurate. Als Fachmann<br />
kann er die erforderlichen Maße so berechnen, dass<br />
die Fenster perfekt passen.<br />
TagesLicht<br />
Ausrichtung der Fenster<br />
In erster Linie bestimmt selbstverständlich die Ausrichtung<br />
des Daches, in welche Himmelsrichtungen die<br />
Dachfenster zeigen (können). Nach Möglichkeit sollten<br />
trotzdem unterschiedliche Himmelsrichtungen gewählt<br />
werden, um Lichtdauer und -einfall zu optimieren.<br />
Osten oder Westen: Die Lichtausbeute ist morgens<br />
bzw. abends am größten, die Hitzeentwicklung aufgrund<br />
des niedrigen Sonnenstandes aber erträglich.<br />
Süden: Im Winter konzentrieren sich die Lichtstunden<br />
auf die Tagesmitte, im Süden gibt es also das meiste<br />
Licht des Tages. Im Sommer braucht es allerdings<br />
eine wirksame Beschattung.<br />
Norden: „... im Norden ist sie nie zu seh‘n“ sagt der<br />
Kinderreim über die Sonne. Hier braucht es also, wenn<br />
schon Norden, möglichst große Fensterformate.<br />
unterm Dach<br />
Neue Dachfenster<br />
200 cm<br />
90 cm<br />
98 cm<br />
52° – 90°<br />
140 cm<br />
41° – 54°<br />
Die ideale Höhe des Fensters hängt auch von der<br />
Steilheit des Daches ab.<br />
42
Der Einbau<br />
Ist bereits ein altes Dachfenster verbaut, kann in derselben<br />
Größe am einfachsten ein Austausch erfolgen,<br />
bei dem sogar die Innenverkleidung bestehen<br />
bleiben kann. In allen anderen Fällen ist der Einbau<br />
nicht ganz unkompliziert, denn ein Dach mit Sparren,<br />
Dämmung, Lattung und Dachdeckung ist ein komplexes<br />
Konstrukt. Muss zum Einpassen eines Fensters<br />
der Abstand der Dachsparren verändert werden, geht<br />
auch das: Bei zu breitem Abstand können die Sparren<br />
aufgedoppelt oder Wechsel- und Hilfssparren eingezogen<br />
werden. Bei zu schmalen Abständen werden<br />
Sparren teilweise oder ganz entfernt und neue eingezogen.<br />
Vor allem letzterer Eingriff darf ausschließlich<br />
von einem Profi ausgeführt werden, da bei Fehlern<br />
das Dach instabil werden kann.<br />
Generell ist der Einbau oder Austausch von Dachfenstern<br />
am besten einem Fachbetrieb anzuvertrauen, der<br />
weiß, was es dabei zu berücksichtigen gilt. Wie auch<br />
ein Fenster in der Fassade, sollte ein Dachflächenfenster<br />
möglichst weit außen sitzen; die Anschlüsse<br />
zwischen Fensterrahmen einerseits und Dachkonstruktion<br />
sowie Dämmung andererseits müssen penibel<br />
luft- und dampfdicht ausgeführt werden, um Wärmebrücken,<br />
Kondenswasser- und Schimmelpilzbildung<br />
vorzubeugen. Hierfür haben die Hersteller von Dachflächenfenstern<br />
eigens entsprechende Systeme entwickelt.<br />
Gleiches gilt selbstverständlich auch im Inneren:<br />
Die Fensterlaibung muss genauso gedämmt werden,<br />
um die Differenz zwischen der Raumtemperatur und<br />
Temperatur an der Innenoberfläche des Fensterrahmens<br />
so gering wie möglich zu halten. Dies erfolgt<br />
meist mit vorgefertigten Innenfuttern und Schürzen<br />
der Hersteller.<br />
© VELUX Deutschland, Österreich, Schweiz<br />
Durch das Einziehen von Wechseln oder Hilfssparren<br />
bzw. das Aufdoppeln kann auch ein zu schmales oder<br />
zu breites Fenster eingebaut werden. Bei einem sehr<br />
breiten Fenster entfernt oder trennt man den Sparren<br />
davor – eine Arbeit für den Profi!<br />
Dachfenster in zahlreichen Varianten<br />
Schwingfenster<br />
Klapp-Schwingfenster<br />
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beim Einbau neuer<br />
Dachfenster!<br />
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Mehr Kopffreiheit und Ausblick: Durch den<br />
Einsatz des Aufkeilrahmens rückt die Oberkante<br />
des Fensters weiter nach außen.<br />
Hier die gebräuchlichsten Fenstervarianten (daneben<br />
gibt‘s auch Exoten, die zur Seite geöffnet werden oder<br />
Lösungen mit balkonähnlichen Vorbauten):<br />
Bild: Roto<br />
Bild: Roto<br />
Hitzeschutz-Markisen, die passgenau auf Ihr Dachschwingfenster<br />
abgestimmt werden, stoppen die Sonnenstrahlen,<br />
bevor diese die Fensterscheiben erreichen.<br />
Dank des transparenten Gewebes gelangt trotzdem<br />
ausreichend Tageslicht in den Wohnraum.<br />
Schwingfenster<br />
Der Klassiker, wird mittels Griff am oberen Rand geöffnet<br />
und dreht sich durch Nachinnenziehen um die<br />
eigene Mittelachse, was den Vorteil hat, dass unter<br />
dem Fenster auch Möbel platziert sein können, ohne<br />
dem Öffnen im Wege zu stehen. Die Unterkante kann<br />
sehr niedrig angesetzt werden und gestattet auch im<br />
Sitzen ungehinderten Blick nach außen.<br />
Klapp-Schwingfenster<br />
Das Klapp-Schwingfenster ist die erweiterte Form des<br />
Schwingfensters: Eine zusätzliche Funktion gewährleistet,<br />
dass das Fenster um die Achse an der oberen<br />
Fensterkante auf der gesamten Höhe nach außen geklappt<br />
werden kann. Eine große Öffnung für den schönen<br />
Ausblick entsteht.<br />
Panoramafenster<br />
Wie der Name schon sagt, gestatten sie mit ihren<br />
großzügigen Formaten einen freien Blick auf den Himmel<br />
und lassen jede Menge Licht ins Innere. Meist sind<br />
sie als Schiebefenster zu öffnen. Allerdings verlangt<br />
viel Glas auch viel Ausdauer beim Reinigen!<br />
Dachausstieg<br />
Eine technisch eher einfache, seitlich wie ein Fensterflügel<br />
zu öffnende Ausstiegsluke.<br />
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43
Mehr<br />
Licht Wärme,<br />
und<br />
weniger Lärm dank Fenstertausch<br />
Der Wandanschluss des Fensters, also der Übergang von einem<br />
Bauteil zum anderen, stellt aus bauphysikalischer Sicht eine<br />
Herausforderung dar. Es gilt, die Energieeffizienz zu erhalten,<br />
Schimmelbildung keinen Vorschub zu leisten und den Schall- und<br />
Einbruchschutz zu gewährleisten (siehe Drei-Ebenen-Abdichtung).<br />
Bild: Tremco<br />
Drei-Ebenen-<br />
Abdichtungen (RAL-<br />
Montage) erklärt:<br />
Außenabdichtung:<br />
Witterungsschutz<br />
Fugendämmung:<br />
Wärme- und Schalldämmung<br />
der Fuge<br />
Innenabdichtung:<br />
Luftdichtheit<br />
Bild: Tremco<br />
Bild: Tremco<br />
Zeit für einen Fenstertausch<br />
Bei den zurzeit horrenden Heizkosten sind eine bessere<br />
Energieeffizienz und ein erhöhter Wärmeschutz der<br />
primäre Grund für einen Umstieg auf moderne Fenster.<br />
Eine Faustregel empfiehlt, nach etwa 20 Jahren über<br />
eine Fenstererneuerung nachzudenken. Das Material<br />
altert, Gebrauchs- und Abnutzungserscheinungen<br />
treten auf, Wärmebrücken entstehen, der Stand der<br />
Technik hängt hinter den aktuellen gesetzlichen Vorgaben<br />
zurück. Über Einsparpotenzial und Klimaschutz<br />
hinaus sorgt natürlich ein verbesserter Lärmschutz für<br />
eine höhere Lebensqualität und den <strong>Werterhalt</strong> der<br />
Immobilie. Machen Sie bei Ihren alten Fenstern also<br />
eine ehrliche Funktionsprobe (Schleifen, Klemmen)<br />
und checken Sie sie gründlich nach Beschädigungen,<br />
Schimmel und blinden Glasstellen.<br />
Wie läuft ein Fenstertausch ab?<br />
An sich ist der Einbau von Fenstern kein Hexenwerk,<br />
das könnte ein versierter Heimwerker eventuell auch<br />
selbst machen. Komplizierter ist der Austausch alter<br />
gegen neue Fenster, da es hier ja auch um den fachgerechten,<br />
substanzschonenden Ausbau und die Entsorgung<br />
der alten Bauteile geht sowie um die Montage<br />
der neuen Elemente und deren Wandanschluss nach<br />
den anerkannten Regeln der Technik (Stichwort RAL-<br />
Montage) in die „benutzte“ Substanz. Das Ausrichten<br />
der Fenster mithilfe von Keilen und das Verankern mittels<br />
Rahmendübeln, Mauerankern und Fensterwinkeln<br />
gehen recht einfach von der Hand, die Abdichtung erfordert<br />
wie gesagt höchste Sorgfalt. Ein professioneller<br />
Montagebetrieb sorgt für die Einhaltung aller Vorgaben<br />
und eine exakte Passgenauigkeit und Funktionalität.<br />
Was es bei WDVS zu beachten gibt<br />
Je weiter das Fenster im Wandaufbau nach außen<br />
wandert, umso weniger Verschattung entsteht durch<br />
die Außenlaibung und umso größer ist der Blickwinkel<br />
von innen nach außen. Zunehmende Dicken der<br />
WDV-Systeme bis zu 300 mm sind dafür verantwortlich,<br />
dass selbst ein bündig zur Maueraußenfront<br />
montiertes Fenster zu stark verschattet wird (Schießscharteneffekt).<br />
Abhilfe schafft die Montage in der<br />
Dämmebene – aber die ist aufwendiger zu bewerkstelligen,<br />
kostenintensiver und auch schadensanfälliger<br />
als der Einbau in der Mauerlaibung. Diese sogenannte<br />
Vorwandmontage ist ja nicht im Dämmstoff möglich,<br />
sondern erfordert lastabtragende Konsolen und Winkel<br />
vor der Mauer. Die Industrie wartet hier allerdings<br />
mit entsprechend funktionalen Systemen auf.<br />
44
Mit hervorragenden U-Werten sind neue Fenster wahre Wunder<br />
an Dichtheit und Energieeinsparung. Ja, aber. Bisher waren<br />
schlecht gedämmte Fenster und eine schlecht gedämmte<br />
Fassade ein funktionierendes Gefüge. Gerät dieses durcheinander,<br />
weil plötzlich das Mauerwerk die kälteste Stelle im<br />
Raum ist, kann hier auf einmal Schimmel entstehen. Eventuell<br />
ist daher eine gleichzeitige Fassadendämmung anzuraten.<br />
WISSENSWERT<br />
U-Wert und g-Wert<br />
Der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) gibt, vereinfacht,<br />
den Wärmeverlust durch ein Bauteil pro Quadratmeter Fläche<br />
an – also je geringer der U-Wert und somit der Wärmeverlust,<br />
umso besser. Der g-Wert hingegen gibt den Wärmezugewinn<br />
durch Sonneneinstrahlung wieder – je geringer dieser<br />
ist, umso besser ist der sommerliche Hitzeschutz. Für welches<br />
Haus ist was besser? Siehe unten!<br />
Bild: WIRUS<br />
Rollläden<br />
nachrüsten<br />
So angenehm Sonnenwärme durch die<br />
Fenster in den kalten Wintermonaten ist, so<br />
unangenehm kann sie im Sommer werden.<br />
Rollläden spenden da nicht nur Schatten<br />
und Kühle, sie punkten auch mit erhöhtem<br />
Schall-, Einbruch- und natürlich Sichtschutz.<br />
Einbaurollläden<br />
Hier verschwindet der Rollladenkasten unsichtbar<br />
in der Außenmauer und ersetzt den<br />
Sturz (Sturzkasten) oder liegt unterhalb des<br />
eingemauerten Sturzes bzw. oberhalb eines<br />
geteilten Fenstersturzes. Das muss bereits<br />
beim Hausbau so berücksichtigt werden und<br />
stellt selbst heute noch eine Schwachstelle<br />
bei der Fassadendämmung dar, sogar beim<br />
Neubau. Für die Modernisierung, also einen<br />
nachträglichen Einbau oder Austausch, ist<br />
dieses System erst recht ungünstig, da man<br />
dadurch die Statik des Mauerwerks beeinflusst.<br />
Dafür bräuchte man schon einen Architekten<br />
oder Statiker. Entscheidet man sich<br />
dennoch dafür, z. B. aus optischen Gründen,<br />
muss unbedingt auf eine besondere Rollladenkastendämmung<br />
geachtet werden.<br />
Bei Einbaurollläden ist die Dämmung<br />
des Kastens entscheidend, um Wärmebrücken<br />
zu vermeiden.<br />
Bild: Schellenberg<br />
Bild: WIRUS<br />
Die richtige Verglasung<br />
Fenster mit 3-fach-Verglasung haben naturgemäß<br />
einen besseren Wärmeschutz als die mit 2-fach-Verglasung;<br />
der grundsätzliche Unterschied ist also die<br />
Energieeffizienz. Während 3-fach verglaste Fenster<br />
beachtliche U-Werte von bis zu 0,7 W/(m 2 K) erreichen,<br />
kommen 2-fach verglaste immerhin auf 1,3 bis<br />
1,7 W/(m 2 K). Allerdings errechnet sich der U W<br />
-Wert<br />
des gesamten Fensters (U W<br />
= Window) nicht nur aus<br />
der Verglasung, sondern auch aus anderen Faktoren<br />
wie dem Fensterrahmen. Ob es schlussendlich eine<br />
2- oder 3-fach-Verglasung sein soll, lässt sich nicht<br />
pauschal beantworten. Es hängt, wie schon erwähnt,<br />
auch von der Dämmung des Mauerwerks ab, damit es<br />
zu keiner Verschiebung der thermischen Verhältnisse<br />
und daraus resultierend Schimmelbildung kommt.<br />
Bei normaler Fensterzahl sollte der Austausch der<br />
Fenster von einem Profi in einem Tag machbar<br />
sein, und die Räume bleiben weitestgehend nutzbar.<br />
Vielleicht lässt sich im Zuge dessen gleich<br />
noch ein moderner Raffstore o. ä. einbauen?<br />
Das richtige Fenster für das richtige Haus<br />
U-Wert oder g-Wert (des Fensters) haben wir oben kurz<br />
erklärt. Und worauf ist nun beim Kauf neuer Fenster zu<br />
achten? Was ist für mein Haus wichtiger: möglichst geringer<br />
Wärmeverlust oder möglichst geringe Hitzeentwicklung<br />
durch Sonneneinstrahlung? Die Antwort lautet:<br />
je nachdem. Grundsätzlich kann man sagen, dass<br />
auf der Nordseite – ohne Sonne – ein niedriger U-Wert<br />
eher das entscheidendere Kriterium ist, auf der sonnigen<br />
Südseite der niedrige g-Wert. Ebenso kann in Regionen<br />
mit langen Wintern oder im hohen Norden ein<br />
höherer g-Wert sogar gewünscht sein, weil Heizenergie<br />
durch den Wärmegewinn der Sonneneinstrahlung<br />
gespart werden kann. Hier „sticht“ ein niedriger U-Wert<br />
den niedrigeren g-Wert. Ein niedriger g-Wert bedeutet<br />
übrigens auch, kaum merklich, weniger Lichteinfall.<br />
Vorbaurollläden<br />
Hier liegt der Rollladenkasten auf der Fassade,<br />
entweder oberhalb des Fensters unterkantenbündig<br />
mit der Sturzlaibung oder<br />
direkt auf dem Fensterrahmen, Oberkante<br />
unter der Sturzlaibung. Bei Letzterem wird<br />
natürlich die Lichtöffnung des Fensters etwas<br />
kleiner, bei Ersterem ist der Kasten besonders<br />
deutlich sichtbar, kann aber bei speziellen<br />
Modellen auch überputzt werden. Im<br />
Zuge einer Fassadensanierung gibt es auch<br />
Vorbaukästen, die im WDVS unter dem Putz<br />
verschwinden. Alle diese Varianten sind für<br />
den nachträglichen Einbau optimal geeignet<br />
und vermeiden Wärmebrücken komplett.<br />
Spezielle Dämmatten für den Rollladenkasten<br />
liefern beste Werte und passen<br />
sich problemlos den Formen an.<br />
Bild: Schellenberg<br />
45
Von einem neuen, schicken Garagentor oder<br />
einer modernen Haustür trennt Sie womöglich<br />
nur ein einziger Tag – so schnell geht es meist,<br />
wenn eine Fachfirma anrückt und das alte Modell<br />
ausbaut, umweltgerecht entsorgt sowie<br />
das neue, formatgleiche in die Öffnung einpasst.<br />
Heutzutage vermeiden Handwerker nach<br />
Kräften auch Schmutz und Staub und hinterlassen<br />
alles ordentlich und besenrein.<br />
Bild: Novoferm<br />
&<br />
Garagentor-<br />
Garagentor tauschen<br />
Überlegungen zum neuen Tor<br />
Während Garagen früher meist mit einem Schwingtor<br />
mit Holz- und/oder Metallverkleidung ausgestattet<br />
waren, hat sich mittlerweile das Sektionaltor als Standard<br />
etabliert. Wer sich heutzutage über ein neues<br />
Garagentor Gedanken macht, entscheidet sich normalerweise<br />
für diese Konstruktionsweise und damit<br />
für maximalen Bedienkomfort und hohe Sicherheit bei<br />
minimalem Platzbedarf. Schließt die Garage direkt an<br />
das Wohnhaus an oder wird als beheizter Hobby- oder<br />
Werkraum genutzt, wird die Wärmedämmung des<br />
Tores interessant. Moderne Garagentore erreichen<br />
je nach Ausführung einen Wärmedurchgangswert<br />
von bis zu 1,00 W/(m 2 K). In erster Linie wird natürlich<br />
die Optik und der persönliche Geschmack den Ausschlag<br />
geben. Da punkten moderne Sektionaltore mit<br />
einer unendlichen Farbauswahl an RAL-Tönen, verschiedenen<br />
Oberflächenstrukturen und einer großen<br />
Konstruktionsvielfalt. Manche Herstellerkooperationen<br />
bieten sogar ein einheitliches Design von Garagentor<br />
und Haustür an!<br />
Ältere Garagentore<br />
haben oft besondere<br />
Maße, hier ist genaues<br />
Ausmessen gefragt.<br />
Bilder: Novoferm<br />
Vorbereitung<br />
Korrektes Ausmessen ist das A und O bei der Vorbereitung,<br />
damit das neue Tor später auch einwandfrei<br />
passt. Gefälle oder in der Garage verlegte Leitungen<br />
und Rohre müssen genau notiert werden, ältere Garagentore<br />
haben oft besondere Maße, die berücksichtigt<br />
werden müssen und nach Sonderlösungen verlangen.<br />
Unsere Fachberater sind Ihnen dabei gern behilflich;<br />
ein Profi weiß, worauf er achten muss.<br />
Montage<br />
Zumeist wird die neue Zarge hinterhalb der Laibung<br />
an die Wand gedübelt, um die maximale Durchfahrtsbreite<br />
zu erhalten. Die Laufschienen, in denen das<br />
Sektionaltor unter der Decke laufen soll, werden justiert<br />
und sorgfältig verschraubt, sodass sie später die hohen<br />
Zug- und Druckkräfte beim Öffnen und Schließen des<br />
Tores kompensieren können. Die gedämmten Paneele<br />
– Sektionen – des Tores werden eingesetzt und verkettet.<br />
Schließlich werden der Antrieb montiert und die<br />
Steuerung angeschlossen. Im Zuge dessen werden die<br />
Funktionsweise der Steuerung sowie wichtige Sicherheitsfunktionen<br />
wie die Abschaltautomatik, die das Tor<br />
bei unerwarteten Hindernissen stoppen soll, getestet<br />
und auf ihre ordnungsgemäße Funktion geprüft.<br />
46
Haustürtausch<br />
Die neue Visitenkarte<br />
Der Weg zur neuen Haustür – schnell und sauber<br />
Eine Haustür ist ein Hightech-Gerät, das für optimalen<br />
Einbruchschutz und ausreichende Wärmedämmung<br />
mitverantwortlich ist. Neben den Fenstern ist die Haustür<br />
ein empfindlicher Durchbruch im Mauerwerk, der<br />
eventuell Angriffspunkt für Zeitgenossen mit unlauteren<br />
Absichten sein kann und demzufolge auch ein gewisses<br />
Maß an Gewalteinwirkung aushalten können<br />
muss. Viele moderne Haustüren sind daher bereits in<br />
der Standardversion mit einer angemessen hohen Widerstandsklasse<br />
ausgestattet. Auch in Bezug auf die<br />
Wärmedämmung erfüllen mittlerweile alle Modelle der<br />
namhaften Hersteller mindestens die Anforderungen<br />
des GEG, bieten optional auch höhere Effizienzstandards<br />
bin hin zum Passivhausniveau.<br />
Montage<br />
Es beginnt mit der Demontage der alten Haustür –<br />
Türblatt aushängen, eventuelle Glasseitenteile entfernen,<br />
Türrahmen ausbauen, alle Rückstände entfernen.<br />
Der neue Haustürrahmen wird bis ins Mauerwerk vorgebohrt<br />
und außenherum mit einem selbstklebenden<br />
komprimierten Dichtungsband in einer der vorderen<br />
Nuten versehen; das dehnt sich langsam aus und<br />
stellt nachher die Dichtung her. Der Rahmen wird in<br />
der Öffnung mittels Keilen oder Luftpolstern ausgemittelt,<br />
handfest angedübelt und durch probeweises<br />
Einhängen des Türblattes auf einwandfreies Öffnen<br />
und Schließen hin gecheckt. Nach dem Nachjustieren<br />
wird der Rahmen endgültig fest verschraubt und die<br />
Hohlräume zwischen aufgequollenem Dichtband, Türrahmen<br />
und Mauerwerk werden mit einem geeigneten<br />
Montageschaum (Türspanner einspreizen!) ausgefüllt.<br />
Bild: WIRUS<br />
Bild: Hörmann<br />
Bild: Hörmann<br />
Was unterscheidet Haustüren?<br />
In jedem Fall ist eine moderne Haustür ein optischer<br />
Gewinn für Ihr Heim, erhöht den Komfort und die Sicherheit<br />
sowie den Wert der Immobilie. Unterschiede<br />
ergeben sich aus persönlichem Geschmack, Anforderungen<br />
und Geldbeutel.<br />
Das Material<br />
Die gängigsten: Holzhaustüren muten hochwertig,<br />
geschmeidig und lebendig an, bedürfen allerdings<br />
einiger Pflege und können sich, besonders unter<br />
extremen Witterungseinflüssen im Laufe der Jahrzehnte<br />
etwas verziehen. Aluminium-Haustüren sind<br />
kostenintensiv, halten aber ewig und sind extrem<br />
robust und verwindungssteif. Kunststoff ist unkompliziert,<br />
pflegeleicht und preisgünstig.<br />
Bild: Hörmann<br />
Die Dämmung<br />
Holz weist von Natur aus einen guten Dämmwert<br />
auf, Kunststoff und ganz besonders Aluminium dagegen<br />
sind gute Wärmeleiter, die eine zusätzliche<br />
Dämmung benötigen, daher haben Profile aus<br />
diesen Materialien mehrere mit Luft oder Dämmstoff<br />
gefüllte Kammern. Aluminiumprofile brauchen<br />
darüberhinaus eine thermische Trennung zwischen<br />
Innen- und Außenseite.<br />
Die Widerstandsklasse<br />
Meist wird ein erfolgloser Einbruchsversuch nach<br />
wenigen Minuten abgebrochen. Wie lange eine Tür<br />
einem Einbruchsversuch mit welchen Werkzeugen<br />
standhält, definieren die Wiederstandsklassen<br />
RC 1N (geringer Widerstand) bis RC 6 (extrem hoher<br />
Widerstand). Alles, was über RC 3 hinausgeht, ist<br />
aber im privaten Bereich nicht sinnvoll. Polizeiliche<br />
Beratungsstellen empfehlen zertifizierte Türen nach<br />
DIN EN 1627. Haustürmodelle mit einem U-Wert von<br />
höchstens 1,3 W/(m²K) und ab Sicherheitsklasse<br />
RC 2 werden durch die KfW-Bank bezuschusst.<br />
47
Außenbereich<br />
genießen<br />
Terrassenbeläge<br />
Die Terrasse ist ständigen Witterungseinflüssen<br />
und starken Temperaturschwankungen<br />
ausgesetzt.<br />
Die Materialien dehnen sich bei<br />
Hitze aus oder ziehen sich bei Kälte<br />
zusammen. Selbst für fachgerecht<br />
verbaute Konstruktionen ist<br />
das eine große Belastung, die irgendwann<br />
zu Rissen und Beschädigungen<br />
führen kann. Instandhaltung<br />
oder Sanierung sind daher im<br />
Laufe der Zeit unumgänglich.<br />
Terrassenverlegung leicht gemacht: innovative,<br />
wasserdurchlässige Bettungsmörtel werden<br />
einfach verteilt, abgezogen und mit einem<br />
Wasser-Sprühnebel aktiviert. Anschließend<br />
verlegt man direkt die Terrassenplatten.<br />
Aufwendiges Anmischen entfällt.<br />
Bild: Seltra<br />
Bild: Sievert<br />
Terrasse pflegen und instand halten<br />
Durch feinste Risse dringt Wasser in Pflaster- und<br />
Plattenbeläge ein, friert im Winter zu Eis und dehnt<br />
sich aus, was zu weiteren Schäden führt. Eingedrungene<br />
Feuchtigkeit hinterlässt beim Verdunsten weiße<br />
Ränder oder Verfärbungen. Solche Ausblühungen<br />
können in der Regel mit einem Zementschleierentferner<br />
beseitigt werden. Risse und Abplatzungen selbst<br />
werden mit speziellen Schnellklebeprodukten behandelt;<br />
gebrochene Fugen müssen ausgekratzt oder mit<br />
einem Winkelschleifer erweitert und anschließend neu<br />
verfugt werden. Ist allerdings der Untergrund für immer<br />
wieder auftretende Risse verantwortlich, ist eine<br />
vollständige Terrassensanierung langfristig sinnvoller.<br />
Bild: ACO<br />
Bei starkem Regen kann das Wasser oft nicht schnell genug abfließen,<br />
Feuchtigkeit kann in Mauerwerk oder Wohnräume eindringen. Abhilfe<br />
bieten hier Fassadenrinnen, die das Regenwasser zügig ableiten.<br />
Ein Schrubber und geeignete Reinigungsmittel reichen<br />
oft schon, um Holzterrassen von Moosen und Algen zu<br />
säubern. Gebrauchsspuren, Kratzer und Rillen auf der<br />
Holzoberfläche können, sofern das Terrassenprofil es<br />
hergibt, durch Abschleifen und Neuversiegeln beseitigt<br />
werden. Bei großflächigeren Verschleißerscheinungen,<br />
Fäule oder morschen Stellen am Holz muss die<br />
Terrassendiele ausgetauscht werden – entweder nur<br />
die befallenen Stellen oder die ganze Fläche, um ein<br />
homogenes Erscheinungsbild zu erhalten. Das macht<br />
aber nur Sinn, wenn die Unterkonstruktion noch komplett<br />
intakt ist; sind die Konstruktionshölzer auch schon<br />
angegriffen, ist ein Neuaufbau der Terrasse geboten.<br />
Bild: Mellerud<br />
Sachgemäße Pflege und das Entfernen<br />
von Grünbelägen verlängert die<br />
Lebensdauer von Holzterrassen.<br />
Terrasse neu anlegen<br />
Nach einer Faustregel müssen Holzterrassen etwa<br />
alle 10 bis 15 Jahre erneuert werden. Die Frage nach<br />
dem richtigen Unterbau beginnt mit dem gewünschten<br />
Belag und mit den Gegebenheiten an Ort und Stelle.<br />
Pflaster- und Plattenbeläge brauchen (für die gebundene,<br />
also fest verfugte Verlegung der Platten) ein<br />
Betonfundament mit mindestens 2 % Gefälle – ist das<br />
eventuell schon vorhanden? – und darauf Bettungsmörtel<br />
mit Haftschlämmen oder (für die ungebundene<br />
Verlegung der Platten) ein eingefasstes Schotterbett<br />
belegt mit Pflastersplitt. Bei der gebundenen Verlegung<br />
werden die Platten anschließend mit Fugenmörtel<br />
verklebt, bei der ungebundenen Verlegung lagern<br />
die Platten lose auf mit Betonsteinen unterbauten<br />
Stelzlagern oder, mit Fugensplitt stabilisiert, direkt im<br />
Bett. Hier gibt es eine Vielzahl an Varianten, die Sie<br />
sich am besten von einem unserer Fachberater erklären<br />
lassen, auch wenn Sie die Arbeiten selbst durchführen<br />
möchten! Auch bei Holz- und WPC-Terrassen<br />
gibt es, abhängig von Material, Untergrund und Geldbeutel,<br />
etliche Techniken. Grundsätzlich braucht es<br />
zuunterst ein eingefasstes Schotter- und darüber ein<br />
Kiesbett, bedeckt von einem Unkrautvlies. Betonsteine<br />
unterbauen die Holzlatten- oder Aluminiumkonstruktion<br />
und sorgen für ausreichend Unterlüftung. Ist der<br />
Boden sehr uneben, können Stelzlager zwischen Bett<br />
und Lattenkonstruktion das einfach ausgleichen. Generell<br />
sind eine feste, ebene Fläche sowie ein 2 %iges<br />
Gefälle Grundvoraussetzungen für eine langlebige<br />
Holzterrasse.<br />
48
6 Materialien<br />
Beton<br />
Terrassenplatten aus Beton sind der Klassiker,<br />
unkompliziert, leicht zu verlegen und relativ preisgünstig.<br />
Durch spezielle Versiegelungen und Oberflächen<br />
sind die Platten pflegeleicht und bleiben<br />
lange schön und widerstandsfähig. Sie sind witterungsbeständig,<br />
rutschfest bei Regen und frostsicher.<br />
In zahlreichen Farben und Formen erhältlich,<br />
bieten sie jede Menge Gestaltungsfreiheit. Ihr hohes<br />
Gewicht verlangt aber nach einer geeigneten Unterkonstruktion.<br />
Naturstein<br />
Das edelste und teuerste Material unter den Terrassenbelägen,<br />
einzigartig in Muster und Farbe.<br />
So wird jede Terrasse, abhängig von Gesteinsart<br />
und Oberflächenfinish (z. B. mit bruchrauer, sandgestrahlter<br />
oder gebürsteter Oberfläche), zu einem<br />
individuellen Einzelstück. Entsprechend anspruchsvoll<br />
ist die Verlegung, die unbedingt einem Profi<br />
überlassen werden sollte, um kostspielige Fehler<br />
auszuschließen. Dann aber besticht dieser Terrassenbelag<br />
durch seine lange Lebensdauer.<br />
Keramik<br />
Keramische Terrassenplatten sind sehr hart, nehmen<br />
wenig Wasser auf und sind dadurch sehr<br />
langlebig. Die heute gängigen rektifizierten (berichtigten)<br />
Kanten erlauben es, die Platten exakt und<br />
mit minimalen Fugenabständen zu verlegen. Auch<br />
punkten sie mit ihrer Gestaltungsvielfalt: Die Optik<br />
von Beton-, Naturstein- oder auch Holzbelägen<br />
kann mit detailgetreuen Dekoren absolut natürlich<br />
nachgeahmt werden.<br />
Beton plus Keramik<br />
Diese Verbundplatten vereinen massiven Beton<br />
mit unempfindlicher Keramik. So ist die Oberfläche<br />
sehr dicht, verschmutzungsresistent und reinigungsfreundlich<br />
wie von der Keramik gewohnt,<br />
kombiniert mit dem hohen Eigengewicht von Beton<br />
und damit der einfachen, günstigen Verlegung im<br />
Splittbett sowie einer stabilen Lage. Positiv fällt zudem<br />
die hohe Widerstandsfähigkeit gegen Schimmel,<br />
Moos, Flechten, Algen und Grünbelag ins Gewicht.<br />
WPC<br />
WPC-Terrassendielen sind eine hervorragende<br />
Alternative zu herkömmlichen Terrassenbelägen<br />
aus Holz. WPC, Wood-Plastic-Composite, ist ein<br />
Verbundwerkstoff aus Holz und Kunststoff. Die Zusammensetzung<br />
kann je nach Hersteller variieren.<br />
Heraus kommen ausgesprochen robuste Terrassendielen,<br />
die aber im Gegensatz zu Holzdielen<br />
nicht zum Splittern oder Faulen neigen.<br />
Bild: felixdistribution.de<br />
Bild: Seltra<br />
Feinsteinzeug hat eine sehr geringe<br />
Wasseraufnahme und sorgt für eine<br />
einzigartige Optik.<br />
Bild: Mocopinus<br />
Moderne WPC-Dielen imitieren verwitterte Holz dielen so<br />
perfekt, dass selbst Fachleute aus normaler Entfernung keinen<br />
Unterschied bemerken. Dabei ist die Diele vor Wind und Wetter<br />
geschützt, Verblassen des Farbtons ist ausgeschlossen.<br />
Bild: KANN<br />
Betonplatten sind eine<br />
pflegeleichte und robuste<br />
Option für schöne Terrassen.<br />
Holz<br />
Der natürliche Werkstoff ist nachhaltig, wohngesund<br />
und behaglich. Natürlichkeit und Einzigartigkeit<br />
prägen seinen Charakter. Er lässt sich vielfältig<br />
veredeln und farblich gestalten, unbehandelt verändert<br />
er seine Farbe und entwickelt eine faszinierende<br />
silbergraue Patina. Allerdings ist Holz nicht unbegrenzt<br />
unempfindlich gegen Witterungseinflüsse.<br />
Massivholzterrassen erzeugen einen natürlichen Gesamteindruck<br />
und fügen sich harmonisch in das Gartenumfeld ein. Dank natürlichem<br />
Holzöl auf Wasserbasis erhalten sie Schutz und eine attrak tive<br />
Färbung. Die gewölbte Oberfläche verhindert Pfützenbildung.<br />
49
Privatsphäre<br />
Sichtschutz und Zäune<br />
My home is my castle – und als solches<br />
braucht es auch Grenzen. Ein moderner<br />
Zaun, trendige Sichtschutzelemente und<br />
dekorative Mäuerchen sind mit wenig Aufwand<br />
schnell mal neu gemacht, verleihen<br />
dem Haus ein tolles Facelifting, gliedern<br />
das Grundstück interessant und schützen,<br />
falls gewollt, vor neugierigen Blicken.<br />
Bild: Draht Mayr<br />
Bild: Draht Mayr<br />
Schalungssteine erfreuen durch eine unkomplizierte, schnelle Montage<br />
und bilden in Verbindung mit eingelegtem Bewehrungsstahl und eingefülltem<br />
Beton eine stabile Einheit. Sie können verputzt oder verkleidet<br />
und mit einer Deckplatte versehen werden.<br />
Nennt sich Sichtschutz, sieht aber eher aus wie ein Designelement:<br />
Glasausschnitte und offene Bereiche bestimmen hier den luftigen,<br />
einladenden Charakter – inklusive bepflanzbarer Hochbeetelemente.<br />
Bild: Biohort<br />
Bild: Bisotherm<br />
50
Schutz und Blickfang<br />
In unseren Breitengraden hat ein Zaun selten ernsthaft<br />
etwas mit Schutz und Sicherheit zu tun, für den<br />
Normalbürger setzt der Zaun eher ein Zeichen: Hier<br />
ist mein Revier!<br />
Zäune, Gabionen, Sichtschutz und Mauern<br />
Im modernen Hausbau werden mittlerweile vorrangig<br />
Gitterzäune und Doppelstabmatten eingesetzt, die feuerverzinkt<br />
sind und optional in verschiedensten Farben<br />
geliefert werden können. Dadurch sind sie modern, sicher,<br />
witterungsbeständig, langlebig und überzeugen<br />
auch optisch. Gabionen sind Gitterzäunen sehr ähnlich.<br />
Auch sie sind feuerverzinkt und dadurch genauso<br />
langlebig. Einen großen Teil macht hierbei natürlich die<br />
Füllung aus. Durch eine große Auswahl an Bruchsteinsorten<br />
ist für jeden was dabei und macht die Gabione<br />
dadurch zu einem rustikalen, aber trotzdem modernen<br />
Sichtschutz. Bei klassischen Sichtschutzzäunen<br />
gibt es je nach Material Unterschiede in Haltbarkeit<br />
und Pflegeaufwand. Ein Sichtschutz aus Holz zum<br />
Beispiel braucht deutlich mehr Pflege und kann verwittern,<br />
ist also nicht so haltbar und pflegeleicht wie<br />
ein Sichtschutz aus WPC oder Aluminium. Der aufwendigste<br />
Schutz vor Blicken sind wohl Mauern aus<br />
Beton- oder Naturstein. Betonstein ist ein industriell<br />
aus Zement, Kalk und Wasser hergestellter Stein, wodurch<br />
er maßgenau angefertigt werden kann. Bei Naturstein<br />
hingegen ist kein Stein genau wie der andere.<br />
Jeder Stein unterscheidet sich in Musterung, Form und<br />
Oberflächenstruktur etwas vom anderen. Das macht<br />
ein natürliches Produkt aus. Auch preislich ist Naturstein<br />
dadurch höher angesiedelt als Betonstein. Beide<br />
Materialien sind belastbar, witterungsbeständig und<br />
bieten eine Vielfalt an Farbtönen, um den Garten zu<br />
gestalten.<br />
Wetterschutz<br />
Apropos Sorgfalt: Universalprofile aus Metall<br />
schützen Mauerkronen vor Regen, Hagel,<br />
Frost und Schnee – so bleibt das Außenrum<br />
länger intakt und schön. Generell ist darauf<br />
zu achten, dass Winter- und Wetterschäden<br />
auch am Gebäude vorgebeugt wird. Beschädigte<br />
Mauerecken werden mit Eckschutz gesichert,<br />
Holzkanten mit Blechen usw.<br />
Starke Marken für Ihr Bauvorhaben<br />
Herausgeber<br />
EUROBAUSTOFF Handelsgesellschaft<br />
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Das Naturbausystem<br />
®<br />
OPUS<br />
Impressum Stand: Oktober 2022<br />
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Die in diesem Magazin gezeigten Anwendungsbeispiele und Tipps<br />
sind Richtlinien, die auf üblichen Handwerkstechniken beruhen. Alle<br />
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