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Privatkundenmagazin 2023/24 | Werterhalt

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Ausgabe <strong>2023</strong><br />

<strong>Werterhalt</strong><br />

Das Magazin<br />

für Sanierung und<br />

Erneuerung.<br />

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Wohlfühloase.<br />

Badsanierung Schritt für Schritt<br />

Aus Alt mach Neu.<br />

Mehr Informationen<br />

auf Seite 3<br />

Fassaden<br />

sanieren


Die Möglichkeiten von Trockenbau<br />

Dachdämmung im Bestand<br />

Anbau<br />

und<br />

Aufstockung<br />

06<br />

Bild: Swiss Krono<br />

<strong>24</strong><br />

Bild: Saint-Gobain Rigips<br />

36<br />

Bild: Knauf Insulation<br />

Bild: Roto<br />

40<br />

Mehr Wohnraum durch einen Dachausbau<br />

48<br />

30<br />

Trockenbaulösungen fürs neue Bad<br />

Bild: BLANKE<br />

Bild: Mocopinus<br />

Die verschiedenen Terrassenbeläge<br />

Inhalt<br />

03 Fördermöglichkeiten<br />

04 Das Gebäudeenergiegesetz (GEG)<br />

05 Energetische Sanierung<br />

06 Anbau und Aufstockung<br />

08 Feuchte Wände trockenlegen<br />

10 Fassadenanstrich<br />

12 Fassade erneuern<br />

14 Nachträgliche Fassadendämmung<br />

16 Dämmsysteme<br />

18 Innendämmung von Außenwänden<br />

20 Dämmung, Heizung und Belag für den neuen Boden<br />

<strong>24</strong> Trockenbau<br />

26 Türen und Zargen austauschen<br />

28 Die Badsanierung<br />

30 Trockenbau im Bad<br />

32 Fliesen fürs neue Bad<br />

34 Neue Dacheindeckung<br />

36 Dachdämmung im Bestand<br />

40 Dachausbau<br />

42 Neue Dachfenster<br />

44 Fenstertausch<br />

46 Garagentor- und Haustürtausch<br />

48 Terrassenbeläge<br />

50 Sichtschutz und Zäune


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Bild: STEICO<br />

Beim <strong>Werterhalt</strong> geht es nicht nur um unbedingt<br />

notwendige Sanierungsmaßnahmen,<br />

sondern auch darum, die Wirtschaftlichkeit<br />

eines Gebäudes zu bewahren bzw. zu verbessern.<br />

Unnötiger Verlust von Heizenergie<br />

bedeutet gleichzeitig unnötige Kosten –<br />

und die sind höher denn je! Umso wichtiger<br />

ist es jetzt, Ihr Haus möglichst energieeffizient<br />

zu machen. Mit staatlichen Förderungen<br />

lässt sich dabei auch noch richtig Geld<br />

sparen. Wir zeigen Ihnen, wie!<br />

Unser Förder mittel service für Sie.<br />

Die hohen Kosten für eine Sanierung können abschreckend wirken. Doch macht<br />

man die Rechnung, wirkt sich eine energetische Sanierung am Ende auch finanziell<br />

positiv aus. Je nach Zustand des Gebäudes kann sich eine Maßnahme schon<br />

nach wenigen Jahren amortisiert haben, vor allem dann, wenn Sie die verfügbaren<br />

staatlichen Förderungen für sich in Anspruch nehmen und so die Kosten deutlich<br />

reduzieren können!<br />

Online Förderauskunft<br />

Mithilfe unserer Online Förderauskunft finden Sie jederzeit schnell und einfach die<br />

passenden Förderprogramme. Dazu müssen Sie lediglich die geplante Maßnahme<br />

auswählen, wenige Daten zu Gebäude und Standort ergänzen und die Förderprogramme<br />

anzeigen lassen, die für Sie infrage kommen.<br />

Besuchen Sie unsere Website und finden Sie mit wenigen Klicks<br />

die passende Förderung für Ihr Projekt!<br />

Energieberater-Vermittlung<br />

Damit Sie die Förderprogramme der Bundesförderung für effiziente Gebäude<br />

(BEG) in Anspruch nehmen können, vermitteln wir Ihnen auch gleich einen unabhängigen<br />

Energieberater. Denn wenn es um Fördermittel für energieeffiziente<br />

Modernisierungen geht, ist die Einbeziehung eines Energieberaters (auch Energieeffizienz-Experte<br />

genannt) sinnvoll und für viele Förderungen sogar Pflicht!<br />

Wir vermitteln Ihnen vor Ort den externen Berater, den Sie für die<br />

Förderung Ihrer Maßnahme brauchen!<br />

3


GEG<br />

Das Gebäudeenergiegesetz.<br />

Das GEG legt fest, welche energetischen Standards alle beheizten<br />

(Wohn-)Gebäude erfüllen müssen und gibt verbindliche Mindestanforderungen<br />

an die Heizungstechnik und den Wärmedämmstandard<br />

vor. Für Bestandsgebäude gibt es bestimmte Austausch- und<br />

Nachrüstpflichten, die Sie als Besitzer einer Immobilie grundsätzlich<br />

erfüllen müssen. Sogenannte „bedingte Anforderungen“ hingegen<br />

müssen nur dann eingehalten werden, wenn ein Gebäude bzw. ein<br />

Bauteil ohnehin modernisiert wird. Ein Beispiel: Wenn Sie mehr als<br />

zehn Prozent der Fassadenfläche Ihres Hauses erneuern lassen,<br />

müssen Sie diese auch dämmen, wobei die Dämmwirkung die Anforderungen<br />

des GEG erfüllen muss.<br />

Diese Maßnahmen<br />

sind vorgeschrieben!<br />

Dämmung oberste Geschossdecke bzw. Dachdämmung<br />

Laut GEG ist es Pflicht, die ungedämmte oberste Geschossdecke oder wahlweise<br />

das ungedämmte Dach eines Altbaus nachträglich zu dämmen, sofern<br />

der Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2 nicht erfüllt ist. Es empfiehlt sich,<br />

dies von einem Energieberater überprüfen zu lassen. Um die Energieeffizienz<br />

zu steigern und Heizkosten zu senken, sollten diese Mindestanforderungen<br />

natürlich möglichst weit übertroffen werden.<br />

WISSENSWERT<br />

Bild: STEICO<br />

Steuern sparen durch Sanierung<br />

Sie können die im Rahmen einer Sanierung angefallenen Handwerkerkosten<br />

von der Steuer absetzen. Insgesamt können<br />

maximal 200.000 Euro verteilt auf drei Jahre geltend gemacht<br />

werden. 20 Prozent der Gesamtsumme können dann abgesetzt<br />

werden, was eine Steuerminderung von höchstens 40.000 Euro<br />

pro Wohneinheit ergibt. Wichtig: Für jede Sanierungsmaßnahme<br />

können Sie zwischen einer staatlichen Förderung oder einer<br />

steuerlichen Anrechnung wählen. Beides gleichzeitig geht nicht!<br />

Heizkessel<br />

Öl- und Gasheizkessel, die älter als 30 Jahre sind und weder Niedertemperatur-<br />

noch Brennwerttechnik nutzen, müssen ausgetauscht werden. Aufgrund der<br />

sehr niedrigen Nutzungsgrade derart veralteter Kessel ist der Austausch auch aus<br />

finanzieller Sicht unbedingt ratsam und die Armortisierungszeit relativ kurz.<br />

Unternehmererklärung<br />

Wenn Sie eine der genannten Maßnahmen beauftragen, müssen Sie vom<br />

Handwerker nach Abschluss der Arbeiten eine sogenannte Unternehmererklärung<br />

erhalten, die bestätigt, dass die Arbeiten gemäß GEG ausgeführt wurden.<br />

Diese Erklärung muss fünf Jahre lang aufbewahrt werden. Fehlt sie, kann ein<br />

Bußgeld fällig werden.<br />

Bild: Saint-Gobain Isover<br />

4


Bild: HASIT<br />

Bild: HBI-Fenster<br />

Gute Planung<br />

ist wichtig!<br />

Plant man eine umfangreichere Sanierung, macht es<br />

Sinn, ein energetisches Gesamtkonzept zusammen<br />

mit einem Profi zu erarbeiten. Oft kann durch die Behebung<br />

eines Problems an anderer Stelle ein neues<br />

Problem auftreten, wenn Wechselwirkungen zwischen<br />

einzelnen Bau- bzw. Gebäudeteilen nicht berücksichtigt<br />

werden. Ein Beispiel: Werden alte Fenster durch<br />

neue hochwärmedämmende Fenster ausgetauscht,<br />

verändert sich das Verhältnis der Oberflächentemperatur<br />

zwischen Fenster und Wand. Werden solche<br />

Fenster in schlecht gedämmte Wände eingebaut,<br />

kann es passieren, dass die Wandflächen anschließend<br />

kälter sind als die Fensterflächen. Dann schlägt<br />

sich Feuchtigkeit an den kältesten Punkten der Wände<br />

nieder, und Schimmelbildung kann die Folge sein. Es<br />

ist also vor allem wichtig, die Schnittstellen zwischen<br />

bestimmten Bauteilen zu betrachten – wie etwa von<br />

den Fenstern zur Außenwand oder vom Dach zur<br />

Fassade. Während die energetische Sanierung zunächst<br />

immer eine finanzielle Belastung darstellt, senkt<br />

sie dennoch die Hausnebenkosten deutlich. Dies wird<br />

in Zeiten der Preissteigerungen der fossilen Energieträger<br />

ein immer wichtigeres Thema. Wenn Sie zusätzlich<br />

Ihre alte Heizung abschaffen und durch eine<br />

neue, effiziente Anlage austauschen – vielleicht sogar<br />

auf Basis regenerativer Energien – reduzieren sich die<br />

Energiekosten drastisch. Ob bzw. wie viel Sie auf lange<br />

Sicht wirklich sparen können, hängt vom individuellen<br />

Gesamtzustand Ihres Hauses ab. Ein Profi kann Ihnen<br />

helfen, die effizientesten, wichtigsten und nötigen Sanierungsarbeiten<br />

zu definieren und aufeinander abzustimmen.<br />

Gerne vermitteln wir Ihnen einen Fachmann!<br />

Bild: Bauder<br />

Vorgaben für freiwillige<br />

Modernisierungsmaßnahmen!<br />

Sollen einzelne Bereiche bzw. Bauteile eines Gebäudes verändert bzw. modernisiert oder instandgesetzt werden,<br />

müssen immer die Vorgaben des GEG eingehalten werden. Bei einzelnen Sanierungsmaßnahmen – beispielsweise<br />

einem Fenstertausch oder einer Aufdachdämmung – gibt das GEG vor, welchen Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

(U-Wert) das Bauteil erfüllen muss. Wenn Sie staatliche Förderungen beantragen möchten – sei es für eine<br />

einzelne Maßnahme oder für eine Komplettsanierung – müssen Sie allerdings deutlich höhere Standards erfüllen.<br />

Der entsprechende Fachbetrieb darf erst beauftragt werden, nachdem der Antrag gestellt wurde. Aber Achtung: Für<br />

einige Maßnahmen kann ein Förderantrag nur durch einen Energieexperten gestellt werden.<br />

Diese Werte müssen bei der Sanierung von Außenbauteilen eingehalten werden:<br />

Bauteil<br />

geforderter U-Wert<br />

Orientierungswerte<br />

für mögliche Maßnahmen<br />

Außenwand 0,<strong>24</strong> Dämmung mit 12 bis 16 cm<br />

Fenster<br />

Maßgeblich ist der U-Wert des gesamten Fensters,<br />

der als Uw-Wert bezeichnet wird.<br />

1,30 Zweischeiben-Wärmeschutz-Verglasung<br />

Dachschrägen, Steildächer 0,<strong>24</strong> Dämmung mit 14 bis 18 cm<br />

Oberste Geschossdecke 0,<strong>24</strong> Dämmung mit 14 bis 18 cm<br />

Dämmung der Kellerdecke<br />

bei unbeheiztem Keller<br />

0,30 Dämmung mit 10 bis 14 cm<br />

Quelle: Verbraucherzentrale<br />

5


Raum<br />

Wunder<br />

Zusätzliche Wohnfläche<br />

schaffen im Bestand<br />

Bild: STEICO<br />

Wird zusätzlicher Wohnraum benötigt, ist die<br />

naheliegendste Lösung die Umnutzung bzw.<br />

der Ausbau bestehender Räume – beispielsweise<br />

des Dachgeschosses. Ist diese Option schon<br />

ausgeschöpft, kann erweitert werden – abhängig<br />

vom Platzangebot und der Architektur des<br />

Hauses entweder zur Seite oder nach oben.<br />

Bild: STEICO<br />

Bild: STEICO<br />

Anbau oder<br />

Aufstockung<br />

Gebäude mit Flachdach eignen sich besonders gut<br />

für eine Aufstockung – gerade dann, wenn sie eingeschossig<br />

sind. Aber auch Bauten mit Satteldächern<br />

können mit einer zusätzlichen Wohnebene versehen<br />

werden – meist durch eine Kniestockerhöhung. Großer<br />

Vorteil einer Aufstockung: Es geht keine Grundstücksfläche<br />

verloren. Anbauten sind meist die kostengünstigste<br />

Möglichkeit, den Wohnraum zu erweitern.<br />

Auch die architektonischen Möglichkeiten sind hier<br />

umfangreicher. Allerdings muss genügend Platz und<br />

Abstand zum Nachbargrundstück zur Verfügung stehen.<br />

Außerdem muss die im Bebauungsplan ausgewiesene<br />

Grundflächenzahl beachtet werden, die<br />

festlegt, welcher Anteil eines Grundstücks maximal<br />

bebaut werden darf. Sind alle Voraussetzungen gegeben,<br />

kann durch einen Anbau die Optik des Gebäudes<br />

bewusst verändert und modernisiert werden – beispielsweise<br />

durch einen mit Holz verkleideten Kubus<br />

als Kontrast zur klassischen Putzfassade von Satteldach-Gebäuden.<br />

Wenn der Anbau auf der Rückseite<br />

des Hauses vorgenommen wird, kann die ursprüngliche<br />

Architektur und die Wirkung der Frontfassade aber<br />

auch komplett unverändert bleiben. Egal ob Aufstockung<br />

oder Anbau, die Beauftragung eines Architekten<br />

ist jedem Falle empfehlenswert. Zum einen ist das<br />

Baurecht sehr komplex und regional unterschiedlich,<br />

zum anderen müssen immer die statischen Gegebenheiten<br />

analysiert und berücksichtigt werden.<br />

6


Holzbau<br />

Für das Bauen im Bestand ist Holzbau eine besonders<br />

attraktive Bauweise, da neue Gebäudeteile sehr<br />

flexibel an bestehende Gegebenheiten und architektonische<br />

Gestaltung angepasst werden können. Konstruktionen<br />

im Holzrahmen- bzw. Holztafelbau sind aufgrund<br />

ihres geringen Gewichts für Dachaufstockungen<br />

ideal. In Kombination mit Trockenbauwänden im Inneren<br />

kommen sie auch für Gebäude infrage, deren Statik<br />

eine Aufstockung in Massivbauweise nicht zulassen<br />

würde. Der Faktor Zeit spricht ebenfalls für das Bauen<br />

mit Holz. Oft sind die Arbeiten schneller durchgeführt<br />

als beim Massivbau, vor allem dann, wenn Bauteile<br />

vorgefertigt werden können – auch bei Anbauten ein<br />

großer Vorteil. Zusätzlich entfallen Wartezeiten für die<br />

Trocknung während der Bauphase. Auch wenn die<br />

neuen Wände aus Holz konstruiert werden, ist damit<br />

noch keinesfalls die Optik der Fassade festgelegt.<br />

Neben einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade<br />

sind auch klassische Putz- oder Klinkeroberflächen<br />

möglich.<br />

Bilder: Swiss Krono<br />

Sparen Sie durch<br />

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Informationen.<br />

Bild: Swiss Krono, © Opitz Holzbau GmbH<br />

Bild: Swiss Krono, © Opitz Holzbau GmbH<br />

Massivbauweise<br />

Anbauten können problemlos massiv gemauert und an das Mauerwerk des<br />

Bestandsgebäudes angeschlossen werden. Aufstockungen in massiver Bauweise<br />

sind nur möglich, wenn die tragenden Wände das zusätzliche Gewicht<br />

verkraften können. Verglichen mit Holzkonstruktionen müssen für die konventionelle<br />

Bauweise in den allermeisten Fällen mehr Zeit und auch höhere<br />

Kosten eingeplant werden. Dafür punkten massive Wände aus Stein mit ihren<br />

charakteristischen bauphysikalischen Eigenschaften: ausgezeichneter Schallschutz,<br />

hoher Brandschutz und eine hervorragende Wärmedämmung. Auch die<br />

lange Nutzungsdauer und die Wertstabilität bzw. Wertsteigerung des Hauses<br />

sprechen für die Variante aus Stein. Eine Aufstockung in Massivbauweise ist<br />

vor allem dann interessant, wenn ein niedriger Kniestock vorliegt und der Zustand<br />

der Bausubstanz eine Anhebung des Daches zulässt. Das Dach wird vom<br />

Haus abgetrennt und an Ort und Stelle mit einer Hydraulikanlage angehoben.<br />

Dann kann der Kniestock auf die gewünschte Höhe hochgezogen und nach der<br />

Trocknung das Dach wieder aufgesetzt werden.<br />

Wenn neue Wände stumpf an bestehende Mauern angestoßen<br />

werden müssen, ist eine Verzahnung der Mauersteine – wie<br />

beim Neubau üblich – nicht möglich. Zur stabilen Verbindung<br />

kommen dann dann spezielle Metallanker zum Einsatz.<br />

Bild: BEVER<br />

7


Feuchte Wände<br />

trockenlegen<br />

Tritt an einer erdberührten Mauer Feuchtigkeit auf, stellt<br />

sich die Frage nach der Ursache und den Optionen<br />

zur Behebung des Problems. Lage, Bodenfeuchte, Bodenbeschaffenheit,<br />

Grundwasserspiegel, verwendete<br />

Materi alien für das Mauerwerk und den Sockel etc. machen<br />

jeden Fall einzigartig und die Sanierung zu einem<br />

sehr individuellen Unterfangen. Eines gilt aber immer –<br />

schnelles Handeln kann größere Schäden verhindern<br />

und viel Geld sparen!<br />

Bild: Sopro<br />

Mögliche Ursachen<br />

Bodenfeuchte<br />

Ist das Erdreich um die Kellerwände feucht und sind die Kellerwände nicht ausreichend<br />

gegen das Eindringen von Wasser geschützt, zieht die Feuchtigkeit in das Gestein<br />

des Gebäudesockels und der Kellerwände ein und wird durch den Kapillareffekt in der<br />

Wand weiter nach oben transportiert. Je nach verwendetem Gestein und Mörtel ist der<br />

Kapillareffekt unterschiedlich stark ausgeprägt. Im Extremfall steigt das Wasser in den<br />

Wänden um bis zu 1,5 Meter über das Bodenniveau an.<br />

Beschädigte Rohrleitungen<br />

Da ein Schaden an Rohrleitungen oft über lange Zeit unentdeckt bleibt, kann er wider<br />

Erwarten dazu füren, dass sich die Kellerwände mit großen Megen Wassen füllen.<br />

Sichtbar wird die Feuchtigkeit meist erst, nachdem schon unzählige Liter Wasser<br />

in die Wand gesickert sind. Begrenzte Feuchteflecken im Bereich der (vermuteten)<br />

Leitungsführung können ein Hinweis auf defekte Rohrleitungen sein.<br />

Bild: Xella<br />

Kondensfeuchte<br />

Dringt (zum Beispiel durch ein offenes Kellerfenster) warme, feuchte Luft in den<br />

Keller ein, kühlt sie an den kalten Kellerwänden ab und kondensiert. Gleiches passiert<br />

bei beheizten Kellerräumen, die über keine Wärmedämmung an den Außenwänden<br />

verfügen. Eine feuchte Kellerwand ist das Resultat dieses physikalischen<br />

Aspektes. Hat nun die oberflächliche Feuchtigkeit keine Möglichkeit durch genügend<br />

Luftzirkulation regelmäßig abzutrocknen, dringt das Wasser ins Mauerwerk<br />

ein. Dazu kommt, dass die ständig mit Wasser benetzte Oberfläche ein idealer<br />

Nährboden für Schimmelpilze ist.<br />

Oberirdisch eindringendes Wasser<br />

Ursache ist hierbei in der Regel eine schlechte bzw. defekte Ableitung von Regenwasser<br />

an der Außenfassade, die das Eindringen von Wasser oberhalb der Kellerabdichtung<br />

ermöglicht.<br />

Beim Errichten einer Horizontalsperre durch „Verkieselung“ werden<br />

mittels Bohrlochinjektion bestimmte chemikalien in die Wand<br />

eingebracht. Sie reagieren dort mit der vorhandenen Feuchtigkeit<br />

und verschließen sämtliche Poren und Hohlräume im Mauerwerk.<br />

Bild: Sopro<br />

Horizontalsperre<br />

Eine Horizontalsperre oder Horizontalabdichtung hindert die Bodenfeuchtigkeit<br />

daran, im Mauerwerk in den Wänden aufzusteigen. Bei unterkellerten Neubauten<br />

sind Horizontalsperren 5 cm oberhalb des fertigen Kellerfußbodens sowie unterhalb<br />

der Kellerdecke vorgeschrieben. In älteren Bauwerken sind häufig gar keine<br />

Sperrschichten vorhanden oder nicht mehr ausreichend dicht. Um nachträglich<br />

eine Sperrschicht in die Wände einzubringen, gibt es verschiedene Verfahren. Bei<br />

Injektionsverfahren wird durch eine Reihe von Bohrungen im Mauerwerk eine abdichtende<br />

Flüssigkeit oder Emulsion eingebracht, welche die feinen Poren und<br />

Hohlräume im Gestein füllt und somit das Aufsteigen des Wassers im Gestein verhindert.<br />

Alternativ dazu gibt es verschiedenste Möglichkeiten, auf mechanische<br />

Weise eine neue oder zusätzliche Sperrschicht zur Mauertrockenlegung in die<br />

Kellerwände einzubringen. Ein Beispiel ist das Mauersägeverfahren. Hierbei wird<br />

die Kellerwand mit einer Spezialsäge in einer Mauerwerksfuge komplett horizontal<br />

aufgeschnitten und eine Sperrbahn darin eingebracht.<br />

8


Sparen Sie durch<br />

Förderungen<br />

bei der Sanierung<br />

Ihrer Kellerräume!<br />

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Bild: PCI<br />

Abdichtung von außen<br />

Durch eine Mauerwerksabdichtung von außen kann ein<br />

erneutes Eindringen von Feuchtigkeit gestoppt werden.<br />

Dazu werden entweder feste Bahnen verklebt bzw. verschweißt<br />

oder streich- und spachtelbare Werkstoffe<br />

aufgebracht. Letztere benötigen eine wesentlich sorgfältigere<br />

und aufwendigere Untergrundbehandlung als<br />

Bahnen und Matten. Dafür sind Schweiß- und Klebebahnen<br />

deutlich teurer, was die Zeitersparnis oft aufwiegen<br />

kann. Beachten Sie, dass die verschiedenen<br />

Werkstoffe nicht gleichwertig für alle Anwendungsfälle<br />

geeignet sind. Für die Auswahl des richtigen Materials<br />

zur Abdichtung sind drei Kriterien ausschlaggebend: die<br />

Rissüberbrückungsfähigkeit, die Einsatzfähigkeit auf<br />

dem vorhandenen Untergrund und die Eignung für den<br />

vorliegenden Lastfall. So kann zum Beispiel eine Bitumendickbeschichtung<br />

nicht auf noch feuchtem Mauerwerk<br />

aufgetragen werden. Auch alte Beschichtungen<br />

können problematisch sein und müssen oft entfernt<br />

werden. Gerade teerhaltige Anstriche sollten generell<br />

entfernt werden, da sie hochgradig umwelt- und gesundheitsschädlich<br />

sind.<br />

Salzbelastete Wände sanieren<br />

Abmehlende Oberflächen, Putzabplatzungen, Oberflächenverfärbungen und Rissbildung sind oft die Folge<br />

von Feuchtigkeit und ins Mauerwerk eingewanderten Salzen. Dem neuen Putz soll das nicht so gehen,<br />

er soll möglichst dauerhaft solchen Einflüssen widerstehen. Sanierputze haben dafür ein cleveres Konzept:<br />

Sie lagern schädliche Salze direkt in den Putz ein und halten sie dadurch aus dem Mauerwerk fern.<br />

Das geht, weil Sanierputze wasserabweisend und dennoch hoch diffusionsoffen sind, also zulassen, dass<br />

Feuchtigkeit ein- und ausgeleitet wird. Die Verdunstungsebene verlagert sich von der Oberfläche in die<br />

Putzschicht. Beim Ausdiffundieren der in den Putz eingedrungenen Feuchtigkeit bleiben die in ihr gelösten<br />

Salze im Putz zurück – das Mauerwerk bleibt trocken, die schädlichen Salze werden eingeschlossen und<br />

Ausblühungen an der Oberfläche verhindert. Sind sehr viele Salze vorhanden, kann zunächst ein (Poren-)<br />

Grundputz aufgetragen werden, in dem die Salze kristallisieren können, ohne dabei Schaden anzurichten.<br />

Wasser<br />

Salz<br />

Dampf<br />

Zweilagiger Sanierputz<br />

Der Grundputz bietet mit über 50 % Porenvolumen<br />

ausreichend Platz, um die Salze unschädlich<br />

einzulagern.<br />

Wasser<br />

Dickschlämme sind universell<br />

als Flächen-, Sockel- und<br />

Horzontalabdichtung einsetzbar<br />

Bitumen-Dichtbahn<br />

Kaltselbstklebende Bitumen-Dichtbahnen (KSK) lassen<br />

sich aufgrund ihrer hohen Klebkraft und sehr guten<br />

Formbarkeit einfach und sicher verarbeiten, auch<br />

bei niedrigen Temperaturen von bis zu -5 °C.<br />

Bitumen-Dickbeschichtung<br />

Moderne Bitumen-Dickbeschichtungen werden mit<br />

polymeren oder elastomeren Kunststoffen vermischt.<br />

Das verringert die Sprödigkeit bei tiefen Temperaturen,<br />

erhöht die Verformungsbeständigkeit, verbessert die<br />

elastische Rückverformung nach physikalischen Belastungen<br />

und ermöglicht einen leichten, gleichmäßigen<br />

Auftrag auch bei hohen Schichtdicken.<br />

Bitumenfreie Alternativen<br />

Mineralische Dichtschlämme (MDS) und sogenannte<br />

„Reaktivabdichtungen“ sind die bitumenfreien Alternativen<br />

zur Abdichtung erdberührter Bauteile. Sie punkten<br />

mit hervorragender Haftung durch klimaunabhängige,<br />

schnelle und nahezu verlustfreie Durchtrocknung.<br />

Salz<br />

Dampf<br />

Einlagiger Sanierputz<br />

Die Verdunstungsebene für Feuchtigkeit im<br />

Mauerwerk wird von der Putzoberfläche in die<br />

Putzschicht verlagert.<br />

Bild: PCI<br />

Bild: Xella<br />

Entsalzungsplatten aus Calciumsilikat­<br />

Hydrat funktionieren nach einem ähnlichen<br />

Prinzip wie Sanierputzsysteme,<br />

können aber noch mehr Salze<br />

einlagern, beugen Schimmel vor und<br />

sind zugleich wärmedämmend.<br />

Abdichtung von innen<br />

Einen Keller ausschließlich mit Maßnahmen auf der<br />

innenliegenden Sichtfläche der Wand trockenzulegen,<br />

sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn Maßnahmen<br />

von außen nicht umzusetzen sind oder sich<br />

wirtschaftlich definitiv nicht rechnen. Eine reine Abdichtung<br />

von innen ist vor allem dann problematisch,<br />

wenn die Wände auf der Außenseite Erdberührung<br />

haben und nicht gegen Feuchtigkeit abgesperrt sind.<br />

In diesem Fall kann von außen weiterhin Wasser in die<br />

Wände eindringen, jedoch nicht mehr über die Innenseite<br />

verdunsten. Dadurch kann die Wassersättigung<br />

in den Kellerwänden sogar ansteigen und die Feuchtigkeit<br />

in der Wand über die Kapillare weiter nach oben<br />

gedrückt werden. Stehen die Kellerwände außen frei,<br />

sollte dagegen eine reine Abdichtung von innen meist<br />

kein Problem sein.<br />

Sperrputz und Sanierputz<br />

Soll eine Abdichtung von innen durchgeführt werden,<br />

können mit einem Sperrputz und anschließendem<br />

Auftragen eines Sanierputzes gute Ergebnisse erzielt<br />

werden. Vor dem Aufbringen der Sperrschicht muss<br />

meist erst eine Horizontalsperre in den Wänden angelegt<br />

werden. Die Sperrschicht muss etwa 70 bis<br />

100 cm über die sichtbar feuchten Flächen der Wände<br />

hochgezogen werden und die obere horizontale<br />

Feuchtesperre (falls vorhanden) um etwa 25 bis 40 cm<br />

übersteigen, um einen zuverlässigen Feuchteschutz<br />

zu gewährleisten.<br />

9


In frischem<br />

Gewand<br />

Ein neuer Anstrich für die Fassade<br />

Bild: Knauf<br />

Farbe verleiht der Fassade nicht nur<br />

eine attraktive Optik, sondern schützt<br />

die Bausubstanz gegen Feuchtigkeit<br />

und darin enthaltene Schadstoffe. Ein intakter<br />

Anstrich trägt also zum <strong>Werterhalt</strong><br />

der Immobilie bei. Hier das Wichtigste<br />

für Vorbereitung und Verarbeitung.<br />

1. Prüfen und reinigen<br />

Einfach drauflos streichen ist nicht sinnvoll; zunächst einmal muss<br />

festgestellt werden, ob eine Vorbehandlung der Putzoberfläche oder<br />

gar umfangreichere Sanierungsmaßnahmen erforderlich sind. Dazu ist<br />

eine mechanische Säuberung der Fassade von losen Farbschichten,<br />

Moosspuren und Pflanzenresten vonnöten, außerdem die Beseitigung<br />

von Schmutz mittels Hochdruckreiniger oder ähnlichem. Fenster und<br />

Fensterbänke vorher abdecken! Verfärbungen können per Augenschein<br />

ermittelt werden, darüberhinaus gibt es einige Prüfverfahren,<br />

um herauszufinden, ob und was im Vorfeld noch zu tun ist:<br />

• Abriebprobe: Sandet oder mehlt/kreidet die alte Fassadenoberfläche<br />

beim Darüberstreichen mit der bloßen Hand, muss vor dem<br />

neuen Anstrich eine entsprechende Vorbehandlung des Untergrundes<br />

erfolgen.<br />

• Klebebandtest: Ein Klebeband, fest auf dem Untergrund angedrückt,<br />

wird mit einem Ruck abgerissen. Nimmt es dabei Farbreste<br />

mit, haftet die alte Beschichtung offensichtlich nicht mehr gut auf<br />

der Oberfläche und muss unter Umständen entfernt werden.<br />

• Gitterschnittprüfung: Mit einem Cuttermesser werden im rechten<br />

Winkel zueinander jeweils sechs parallele Schnitte in die vorhandene<br />

Beschichtung geritzt. Nach Säubern der Schnitte mit einer<br />

Bürste wird ein Klebeband leicht angedrückt und abgezogen. Die<br />

Art und Häufigkeit der abgeplatzten Quadrate gibt anhand einer<br />

Kennwerttabelle Auskunft über die Haftfestigkeit der Beschichtung.<br />

• Benetzungsprobe: Die Saugfähigkeit des Untergrundes wird mittels<br />

aufgespritztem Wasser beurteilt. Wird das Wasser unmittelbar<br />

aufgenommen, ist eine Grundierung erforderlich, damit der neue<br />

Farbauftrag nicht matt oder streifig wird bzw. nicht ordentlich hält.<br />

Bild: Baumit<br />

Bild: HASIT<br />

Bild: Baumit<br />

10


Bild: Baumit<br />

2. Putz ausbessern und grundieren<br />

Haben sich bei der Reinigung und Prüfung der alten Beschichtung Schwachstellen in der Putzschicht<br />

gezeigt, sollten diese jetzt ausgebessert werden (siehe Seite 12/13). Bei stark saugenden Untergründen<br />

muss danach eine Grundierung aufgebracht werden, was sich ebenso bei ungleichmäßig absorbierenden<br />

Untergründen empfiehlt – das sorgt später nicht nur für einen gleichmäßigen Farbauftrag, sondern festigt<br />

zusätzlich den bestehenden Putz. Tipp: Zieht der Fassadengrund bei einem Probeaufstrich nicht ein, sondern<br />

trocknet glänzend auf, muss er im jeweils empfohlenen Mischverhältnis mit Wasser verdünnt werden.<br />

Bild: Knauf<br />

3.<br />

Sili-was?<br />

Der richtige Farbtyp<br />

Farbe ist nicht gleich Farbe. Die neue Beschichtung<br />

kann nur halten, dauerhaft widerstandsfähig<br />

bleiben und ein gleichmäßiges Farbbild<br />

darstellen, wenn sie auf das Bindemittel des<br />

Altanstrichs abgestimmt ist. Ist Ihnen nicht bekannt,<br />

ob es sich um einen kunstharzgebundenen<br />

oder mineralischen Anstrich handelt, kann<br />

eine Lösungsmittelprobe Klarheit schaffen. Dispersions-<br />

und Kunstharzfarben beispielsweise<br />

werden durch Nitroverdünnung oder einen geeigneten<br />

Abbeizer angelöst, Silikatfarben andererseits<br />

sind dagegen unempfindlich.<br />

Dispersionsfarben<br />

erfreuen in erster Linie durch die sehr einfache<br />

Verarbeitbarkeit und den günstigen Preis.<br />

Dispersion bezeichnet grundsätzlich die feinste<br />

Verteilung eines Stoffes in einem anderen,<br />

hier von mikroskopischen kleinen Kunststoffteilen,<br />

die nichtaufgelöst in Wasser schweben.<br />

Trocknet das Wasser nach dem Auftragen der<br />

Fassadenfarbe ab, bilden die Kunststoffe eine<br />

Art Film. Die Dispersion, also Stoffmischung,<br />

kann auch Farbpigmente hervorragend aufnehmen,<br />

weswegen dieser Farbtyp sich bestens<br />

für farbenfrohe Fassaden eignet. Anstriche mit<br />

Dispersionsfarben sollten in regelmäßigen Abständen<br />

aufgefrischt werden. Als Auftrag auf<br />

Kalkfarben, kalkhaltige oder schwierige (poröse)<br />

Untergründe sind sie nicht zu empfehlen.<br />

Silikonharzfarben<br />

überzeugen als beständige, dauerhaft schöne<br />

Oberflächenveredelungen für den Außenbereich.<br />

Mit dem Begriff Lotuseffekt meint der allgemeine<br />

Sprachgebrauch die selbstreinigende<br />

Beschaffenheit der Oberfläche. Das heißt, Wasser<br />

perlt einfach an der Fassade ab und kann<br />

nicht ins Mauerwerk eindringen, Verschmutzungen<br />

wie Staub, Rußpartikel oder Pollen<br />

werden einfach abgewaschen. Silikonharzfarbe<br />

ist zugleich aber auch diffusionsoffen, lässt also<br />

Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk problemlos<br />

verdunsten und schützt so vor Schimmelpilzen<br />

und Moosen.<br />

Silikatfarben<br />

benennen sich nach ihrem Hauptbestandteil<br />

Kaliumsilikat (hergestellt aus Quarzsand und<br />

Pottasche), auch Kaliwasserglas genannt. Dieses<br />

Bindemittel verkieselt bei Trocknung und<br />

geht ausschließlich mit mineralischen, porösen<br />

Untergründen wie Kalkputz, Faserzement oder<br />

Beton eine dauerhafte chemische Verbindung<br />

ein. Aufgrund der hohen Alkalität der Bestandteile<br />

haben Algen und Schimmel keine Chance.<br />

Die Farben sind atmungsaktiv, UV-stabil, extrem<br />

witterungsbeständig und widerstandsfähig<br />

gegen säurehaltige Schadstoffe. Sie werden<br />

über die Jahrzehnte kontinuierlich, gleichmäßig<br />

dünner und wittern natürlich ab.<br />

11


Aus Alt macht Neu<br />

Fassaden<br />

erneuern<br />

Eine Fassadensanierung sollte, wenn möglich, zusammen<br />

mit weiteren Sanierungs maßnahmen wie<br />

etwa dem Tausch alter Fenster oder einer Dachsanierung,<br />

kombiniert werden. So fallen beispielsweise die<br />

Kosten für das Gerüst nur einmal an. Angefangen werden<br />

sollte dabei am besten mit dem Dach und den Fenstern.<br />

Notwendige neue Dachüberstände und Anschlüsse sind<br />

dadurch bereits für die Fassadensanierung vorbereitet.<br />

Bilder: STEICO<br />

Werden Sie unbedingt aktiv, wenn sich an der Fassade<br />

Risse, hohle Stellen oder gar Abbröckelungen<br />

zeigen! Stoppen Sie den Verfall umgehend,<br />

damit anfangs kleine Beschädigungen nicht früher<br />

oder später zu sich großflächig ablösendem<br />

Putz führen. Eine angegriffene Fassade schützt<br />

die dahinterliegende Bausubstanz nicht mehr<br />

ausreichend vor erodierenden Witterungseinflüssen,<br />

was zu tiefgreifenden Schäden führen und<br />

damit hohe Kosten verursachen kann. Vorbeugen<br />

ist besser – und vielfach billiger – als Heilen!<br />

Bestandsaufnahme<br />

Vor der eigentlichen Sanierung der Putzfassade und einer gegebenfalls notwendigen Vorbehandlung<br />

des Untergrundes steht zunächst ein gewissenhafter Check des Ist-Zustandes. Welche Schäden<br />

weist die alte Putzschicht auf, wie sieht es mit der Haftung der alten Schichten am Untergrund<br />

und mit ihrer Tragfähigkeit aus? Vor Ort kann man sich leicht ein aussagekräftiges Bild verschaffen:<br />

• Sichttest: Sind Schäden wie Risse, Abplatzungen oder Ausblühungen mit dem bloßen Auge<br />

zu sehen?<br />

• Kratztest: Nehmen Sie einen Nagel und fahren Sie damit kräftig über die alte Putzschicht. Ein<br />

mürber oder bröseliger Putz muss an den betroffenen Stellen abgetragen und neu überputzt werden.<br />

Ein wegplatzender, nicht tragfähiger Altanstrich gehört ebenfalls entfernt.<br />

• Abklopfen: Klopft man den Untergrund mit einem leichten Hammer ab, können Hohlstellen<br />

durch den deutlich dunkleren Klang erkannt werden.<br />

• Benetzungsprobe: Beim Besprengen mit Wasser nehmen feine Haar- und Netzrisse, die durch<br />

den bloßen Augenschein nicht erkennbar sind, die Flüssigkeit auf und zeichnen sich dadurch<br />

dunkel ab. Auch Saugfähigkeit und Haftung des Untergrundes lassen sich so einschätzen.<br />

Weitere Verfahren kann der Laie nicht unbedingt selbst durchführen. Bei der Bestandsanalyse<br />

spielen unzählige Faktoren eine Rolle, so dass Sie im Zweifelsfall immer einen Fachmann hinzuziehen<br />

sollten.<br />

Bild: Baumit<br />

Risse verschließen<br />

Risse sind an sich nichts Ungewöhnliches, wenn ein flächenmäßig<br />

so großes Bauteil wie eine Fassade abhängig von physikalischen<br />

Gegebenheiten wie Elastizität, Festigkeit und Haftung entstehende<br />

Materialspannungen nicht mehr ausgleichen kann. Die Ursachen<br />

von Rissen sind so vielfältig wie ihre Form und Tiefe, die Auswirkungen<br />

reichen von harmloser Kosmetik bis zu ernsthaften statischen<br />

Schadensbildern. Die korrekte Ursachenermittlung ist ausschlaggebend<br />

für eine erfolgreiche Sanierung, die Ursachen sind vielfältig.<br />

Wenn Sie sich unsicher sind, wie Sie die erkennbaren Risse<br />

deuten sollen und welche Maßnahmen sich daraus ergeben, holen<br />

Sie sich sicherheitshalber immer den Rat eines Profis ein!<br />

Altputzüberarbeitung<br />

Größere abgeplatzte Flächen sollten mit dem Originalputz ausgebessert<br />

werden – sofern die Haftung gewährleistet ist. Überstreichen<br />

sollte man frisch aufgetragene mineralische Putze erst nach<br />

vier bis sechs Wochen, Kunstharz- und Dispersionsputze müssen<br />

mindestens eine Woche vollständig aushärten, sonst kann der neue<br />

Anstrich angegriffen werden.<br />

12


Um Risse, Abplatzungen oder Vertiefungen<br />

auszubessern, empfehlen sich flexible Wandmörtel.<br />

Durch die lange Verarbeitungszeit eignen<br />

sie sich für die Hand- und Rollapplikation<br />

sowie zum Pumpen.<br />

WISSENSWERT<br />

Dämmpflicht<br />

Werden mehr als 10 Prozent der<br />

Fassade erneuert, müssen die<br />

Vorgaben des GEG eingehalten<br />

und ggf. zusätzlich eine Fassadendämmung<br />

angebracht werden!<br />

Bild: ARDEX<br />

Bild: HASIT<br />

Fassade verputzen<br />

1. Untergrund prüfen und Altputz entfernen<br />

(siehe Bestandsaufnahme)<br />

2. Abgeplatzten Putz erneuern<br />

Unebenheiten und abgeplatzte Stellen müssen ausgebessert<br />

werden. Welcher Putzmörtel sich dafür<br />

eignet hängt vom vorliegenden Originalputz bzw.<br />

dem darunterliegenden Mauerwerk ab. Je nach Tiefe<br />

der auszubessernden Stelle muss der Putzauftrag<br />

ggf. in zwei Schichten erfolgen.<br />

3. Putzprofile setzen<br />

Vor dem Aufbringen der neuen Putzschichten müssen<br />

Randprofile angebracht werden. Sie dienen als<br />

Führung für die saubere Ausbildung von Ecken und<br />

Kanten. Die Profile werden mit einem Ansetzmörtel<br />

lot- und fluchtgerecht festgeklebt. Auch für eine<br />

gleichmäßige Putzschicht können Putzprofile hilfreich<br />

sein. Sie werden in der Fläche angebracht und dienen<br />

sozusagen als Abstandshalter zur Wand.<br />

4. Grundierung auftragen<br />

Je nach Untergrund muss in der Regel ein Tiefengrund<br />

aufgebracht werden, um die sichere Haftung<br />

des neuen Putzes zu gewährleisten.<br />

5. Armierungsschicht auftragen<br />

Der Unterputz und das darin eingebettete Armierungsgewebe<br />

bilden die unterste Schicht des neuen<br />

Putzes. Er ist zum einen Untergrund für den Oberputz<br />

und zum anderen haftvermittelnde Schicht zum<br />

Untergrund. Das Armierungsgewebe dient zum Ausgleich<br />

von Spannungen und verhindert Rissbildung.<br />

Zunächst wird eine dünne Schicht Klebe- und Armierungsspachtel<br />

aufgetragen. Darin wird das Gewebe<br />

eingelegt und eingedrückt. Anschließend erfolgt zur<br />

vollständigen Einbettung der Armierung der Auftrag<br />

einer zweiten Schicht.<br />

6. Auftrag des Oberputzes<br />

Der Oberputz dient vor allem als Schutz gegen mechanische<br />

Einflüsse und zugleich zur Gestaltung der<br />

Fassade. Er wird auf den durchgetrockneten Unterputz<br />

aufgebracht, glatt abgezogen und im zweiten<br />

Schritt mit verschiedenen Werkzeugen (z.B. Reibebrett,<br />

Kelle, Spachtel, Pinsel) strukturiert. Anschließend<br />

folgt der Farbanstrich als konservierende und<br />

farbgebende Schicht.<br />

Bild: Baumit<br />

Mittlerweile weist mineralischer Dämmputz eine<br />

hohe Dämmwirkung auf und kann die Mindestanforderungen<br />

an die Energieeffizienz erfüllen.<br />

Dämmputz mit Aerogel-Zuschlag erreicht Spitzendämmwerte<br />

und kann auch bei hohen energetischen<br />

Anforderungen eingesetzt werden.<br />

Bild: HASIT<br />

13


Besser<br />

Warm anziehen<br />

Nachträgliche Fassadendämmung<br />

Ob und ab wann sich eine nachträgliche Fassadendämmung<br />

tatsächlich wirtschaftlich rentiert, hängt von zahlreichen<br />

Faktoren wie der Art und Weise der Fassadendämmung,<br />

den Materialien oder dem richtigen Zeitpunkt ab. Der<br />

finanzielle Vorteil durch die Einsparung an Heizenergie lässt<br />

sich mithilfe verschiedener Szenarien berechnen und gibt<br />

Aufschluss über die Rentabilität der Maßnahme. Erwägen<br />

auch Sie eine nachträgliche Dämmung Ihrer Fassade? Dann<br />

ist eine persönliche, individuelle Beratung über das entsprechende<br />

Vorgehen absolut empfehlenswert.<br />

Dämmstoffe im Vergleich<br />

Expandiertes Polystyrol (EPS)<br />

Das unter dem Markennamen Styropor ® bekannte<br />

Polystyrol gilt als das günstigste verfügbare Außendämmmaterial.<br />

Es überzeugt mit sehr guten Wärmedämmeigenschaften<br />

und einer einfachen Verarbeitung.<br />

Geführt in der Brandschutzklasse B1 gilt es als<br />

schwer entflammbar und ist zudem durch seine diffusionsdichte<br />

Struktur beständig gegenüber Feuchtigkeit.<br />

Mineralwolle<br />

Mineralwolle wird mit der höchsten Brandschutzklasse<br />

A1 als nicht brennbar eingestuft. Dank der diffusionsoffenen<br />

Struktur kann Feuchtigkeit von innen nach<br />

außen transportiert und somit Schimmelbildung vorgebeugt<br />

werden. Widerstandsfähig gegenüber äußeren<br />

Einflüssen und Belastungen gewährleistet das Dämmmaterial<br />

eine verlängerte Lebensdauer.<br />

Kombinieren<br />

und Kosten sparen<br />

Wie wirtschaftlich rentabel eine Fassadendämmung<br />

ist, hängt nicht unwesentlich vom Zeitpunkt<br />

der Umsetzung ab. Sinnvoll ist es in jedem Fall,<br />

wenn diese Maßnahme mit ohnehin anstehenden<br />

Sanierungen wie beispielsweise einem neuen<br />

Fassadenanstrich kombiniert wird. Denn allein<br />

der Einsatz eines Gerüstes macht etwa 20 bis 40<br />

Prozent der Gesamtkosten aus. Noch lohnender<br />

wird es, wenn auch eine Putzerneuerung ansteht.<br />

Der Anteil der Investition, der ausschließlich der<br />

energetischen Verbesserung dient, liegt dann oft<br />

nur noch bei rund 50 Prozent.<br />

Natürlich ist auch die Wahl des Dämmstoffes für<br />

den Preis entscheidend, wobei der in der Regel<br />

nur einen relativ kleinen Anteil der Gesamtkosten<br />

für die Maßnahme ausmacht.<br />

Da sich die Beurteilung der möglichen Optionen<br />

für eine Fassadendämmung sehr komplex darstellt,<br />

ist hier Expertenrat gefragt. Und den müssen<br />

Sie oft nicht einmal komplett selbst bezahlen.<br />

Eine Vor-Ort-Energieberatung wird vom BAFA mit<br />

bis zu 80 % bezuschusst.<br />

Sparen Sie durch<br />

Förderungen<br />

bei der Dämmung<br />

Ihrer Fassade!<br />

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Informationen.<br />

Holzfaser<br />

Holzfaserdämmplatten aus dem nachwachsenden<br />

Rohstoff Holz können große Mengen an Feuchtigkeit<br />

aufnehmen und weiterleiten, ohne an Dämmwirkung<br />

zu verlieren. Im Brandfall hemmt zudem eine Verkohlungsschicht<br />

das Durchbrennen und verlangsamt die<br />

Ausbreitung des Feuers. Holzfaserplatten gehören zur<br />

Brandschutzklasse B2 und sind normal entflammbar.<br />

Bild: Baumit Bild: Saint-Gobain Weber Bild: STEICO<br />

Wärmeleitfähigkeit W/(m 2·K) Wasserdampf diffusion μ Brandschutzklasse<br />

EPS 0,032 – 0,040 20 – 100 B1<br />

Mineralwolle 0,035 – 0,041 1 – 2 A1<br />

Holzfaser 0,036 – 0,045 3 – 10 B2<br />

14


Beispielrechnung *<br />

Rahmenwerte<br />

Gebäudetyp: freistehendes, einstöckiges Einfamilienhaus<br />

Standort: Düsseldorf<br />

Heizungstyp: neue Öl-Brennwertheizung<br />

Jahres-Nutzungsgrad: 96 %<br />

angenommener Ölpreis: 1,10 €/Liter<br />

Vorrechnungen<br />

U-Wert<br />

ungedämmte Außenwand: 1,4 W/(m²·K)<br />

mit Dämmschicht (14 cm): 0,2 W/(m²·K)<br />

Differenz: 1,2 W/(m²·K)<br />

Hochrechnung der Differenz<br />

auf 1 Jahr in Kilowattstunden<br />

Heizgradstunden (Kilokelvinstunden): 84 kKh<br />

Außenwandfläche: 130 m 2<br />

Einsparung: 1,2 W/(m²·K) x 84 kKh x 130 m² = 13.104 kWh<br />

Heizkosteneinsparung<br />

Die Einsparung der Kilowattstunden wird mit dem<br />

Preis pro kWh und der Nutzungsdauer multipliziert.<br />

Preis pro kWh Heizenergie: 0,15 €<br />

geschätzte Nutzungsdauer der neuen Fassade: 10 Jahre<br />

Ersparnis über 10 Jahre:<br />

vs.<br />

Kosten der Dämmung<br />

In unserem Fallbeispiel wird die Dämmung zusammen mit der Putzfassade erneuert.<br />

Das senkt die Kosten für die Dämmung, da nur Arbeitskosten und Material anfallen.<br />

normalerweise Gesamtkosten WDVS: 150 – 220 € / m 2<br />

verwendete reine Kosten für die Dämmung: 75 – 120 € / m 2<br />

Einmalige Investition in die neue Dämmung:<br />

19.656 € 9.750 – 15.600 €<br />

* Für diese Beispielrechnung gehen wir davon aus, dass ein Gebäude aus den 80er Jahren energetisch saniert werden soll, wobei die Heizung bereits erneuert wurde und jetzt die Fassade gedämmt<br />

werden soll. Das Beispiel wurde so gewählt, um eine möglichst einfache Berechnungsgrundlage zu schaffen. In der Praxis werden zunächst Fenster, Dach und Gebäudehülle auf den neuesten<br />

Standard gebracht, und erst dann die Heizung ausgetauscht. Nur so kann der Heizenergiebedarf richtig eingeschätzt und der neue Brennkessel richtig dimensioniert werden. Abhängig von der<br />

Entwicklung der Energie- und Materialkosten, können die Zahlen bei einer realen Berechnung natürlich deutlich abweichen.<br />

Die wichtigsten Begriffe<br />

Wärmeleitfähigkeit von Stoffen und Bauteilen<br />

Die Wärmeleitfähigkeit eines (Dämm-)Stoffes wird mit<br />

dem Formelzeichen λ (Lambda) und der Maßeinheit<br />

W/mK (Watt pro Meter mal Kelvin) angegeben. Im<br />

Gegensatz dazu bezieht sich der U-Wert immer auf<br />

ein komplettes Bauteil, das in der Regel aus mehreren<br />

Materialschichten besteht und wird in der Maßeinheit<br />

W/(m²·K) (Watt pro Quadratmeter mal Kelvin) angegeben.<br />

Wasserdampfdiffusionswiderstand (μ-Wert)<br />

Die Diffusion von Wasserdampf ermöglicht die Trocknung<br />

feuchter Bauteile, ist aber zugleich auch der<br />

Grund für die Durchfeuchtung von Stoffen. Wie leicht<br />

Luftfeuchtigkeit in Stoff eindringen bzw. wieder austreten<br />

kann, wird durch den µ-Wert angegeben. Ein<br />

µ-Wert von 1 entspricht dabei dem Diffusionswiderstand<br />

von Luft und stellt das Minimum dar. Je höher<br />

der Wert, desto dampfdichter ist das Material.<br />

Vollmineralische WDVS mit Dämmplatten aus<br />

Kalziumsilikat erreichen bei gleicher Stärke nicht<br />

ganz die Dämmleistung von EPS oder Glaswolle,<br />

bringen aber auch diverse Vorteile mit<br />

sich. Sie sind absolut diffusionsoffen, haben die<br />

Fähigkeit, Feuchtigkeit zu regulieren, sind nicht<br />

brennbar und überzeugen durch hervorragenden<br />

Schallschutz. Zusätzlich erhält die Fassade<br />

einen wirksamen Algen- und Pilzschutz – ganz<br />

ohne Biozide.<br />

Brandschutzklassen<br />

Alle Baustoffe werden entsprechend ihres Brandverhaltens<br />

in Klassen eingeordnet. Nicht brennbare<br />

Stoffe wie Zement oder Mineralwolle werden mit A1<br />

oder A2 klassifiziert. Schwer entflammbare Stoffe,<br />

die nach dem Entfernen der Zündquelle nicht selbstständig<br />

weiterbrennen, entsprechen der Klasse B1.<br />

Als Mindestanforderung für alle Baustoffe, die in Gebäuden<br />

verwendet werden, gilt die Klasse B2 (normal<br />

entflammbar).<br />

Bild: Xella<br />

15


Dämmsysteme Einmaleins<br />

Wärmedämm verbundsysteme<br />

WDVS<br />

Was ist ein WDVS?<br />

Die Basis eines WDV-Systems bilden Dämmstoffplatten, die auf das bestehende<br />

Mauerwerk oder den vorhandenen Putz einer Außenwand mit Spezial-Mörtel aufgeklebt<br />

und in der Regel zusätzlich gedübelt werden. Eine alleinige Verklebung<br />

kann bei EPS-Platten mit einem System-Gesamtgewicht ≤ 10 kg/m² erfolgen.<br />

Bei höherem Gewicht muss zusätzlich gedübelt werden. Auf diese Dämmschicht<br />

wird der Armierungsmörtel mit einem eingebetteten Gewebe aufgetragen. Das<br />

Armierungsgewebe beugt einer späteren Rissbildung im Putz durch zum Beispiel<br />

Dehnungsspannungen im Untergrund vor. Final folgt eine Schicht Haftgrund und<br />

schließlich der Außenputz.<br />

Die Komponenten eines WDV-Systems sind aufeinander abgestimmt und müssen<br />

daher als Komplettsystem eines Herstellers verwendet werden. Wärmedämmverbundsysteme<br />

können nahezu auf allen massiven Untergründen, bestehend<br />

aus Mauerwerk oder Beton, verputzt oder unverputzt eingesetzt werden.<br />

Voraussetzung ist hierbei jedoch, dass die Oberfläche des Untergrundes fest,<br />

trocken, fett- und staubfrei ist.<br />

Mittlerweile ist auch ein<br />

WDVS erhältlich, das<br />

ohne Verklebung der<br />

Dämmschicht auskommt,<br />

wodurch es sich am<br />

Ende seiner Lebensdauer<br />

leicht rückbauen<br />

und recyceln lässt. Dafür<br />

wird unter anderem in die<br />

erste Putzschicht auf der<br />

Dämmung ein zusätzliches<br />

Separationsgewebe<br />

eingebracht.<br />

Beim Rückbau ermöglicht<br />

es eine saubere<br />

Trennung der Putzschicht<br />

vom Dämmstoff.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

1 Mauerwerk<br />

2 Dämmstoff<br />

3 Verdübelung<br />

4 Separationsschicht<br />

5 Armierungsschicht<br />

6 Oberputz<br />

6<br />

WDV-Systeme sind in unterschiedlichsten<br />

Varianten für alle Anforderungen erhältlich.<br />

Mineralwolle-Dämmstoffe bieten beispielsweise<br />

zusätzlich einen erhöhten Brandschutz.<br />

Bild: Knauf<br />

Bild: Saint-Gobain Weber<br />

Der Mythos Schimmelbildung durch WDVS<br />

Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass durch eine Dämmung mit WDVS die<br />

Gefahr von Schimmelpilzbildung an der Innenseite der Außenwände steige. Dieser<br />

Irrtum liegt unter anderem in dem Mythos begründet, dass die Wände nach<br />

der Aufbringung von WDVS nicht mehr „atmen“ könnten. Doch Wände können<br />

grundsätzlich nicht atmen. Denn ein Luftaustausch durch eine massive Wand<br />

findet nur an undichten Fenstern oder Rissen im Mauerwerk statt.<br />

Anders als angenommen wird mit der Anbringung einer Dämmung das Risiko<br />

der Schimmelbildung im Gebäude sogar entscheidend reduziert. Durch die Abdichtung<br />

und Dämmung der Gebäudehülle wird die Oberflächentemperatur auf<br />

der Zimmerseite erhöht, wodurch die Luftfeuchtigkeit nicht mehr so leicht an<br />

den Wänden kondensieren kann. Für die Feuchteabfuhr in einem Gebäude ist<br />

das korrekte Lüftungsverhalten der Bewohner von entscheidender Bedeutung.<br />

Schimmelbildung wird also keinesfalls durch das Weglassen einer Dämmung verhindert,<br />

sondern durch richtiges Heizen und Lüften.<br />

Bild: STEICO<br />

Mineralische Dämmsysteme<br />

Der wichtigste Grundsatz bei WDVS: Der Wasserdampfdiffusionswiderstand<br />

muss von innen nach außen abnehmen, damit der aus dem beheizten Haus<br />

nach außen drückende Wasserdampf schnell abgeführt werden kann. Aufgrund<br />

der günstigen bauphysikalischen Eigenschaften kommen hierbei inzwischen vermehrt<br />

mineralische WDV-Systeme zum Einsatz.<br />

Mineralische Putze und Armierungsmassen sind gegenüber Kunstharz- und<br />

Silikonharzputzen besonders diffusionsoffen und punkten in Kombination mit<br />

einem mineralischen Dämmstoff als vollmineralisches System mit zahlreichen<br />

Vorteilen. So verhindert die Kapillarkraft von mineralischen Putzen eine Tropfenbildung<br />

an der Oberfläche und entzieht Pilzen und Algen damit weitestgehend<br />

den Nährboden. Zudem wird durch mineralische, wärmespeichernde Dickputze<br />

die Oberflächentemperatur leicht erhöht, wodurch sich wiederum die Tauwasserbildung<br />

und somit die Gefahr von Algenbewuchs reduzieren.<br />

Putze und Anstriche auf Kalkbasis hemmen durch hohe Alkalität zusätzlich die<br />

Vermehrung von Mikroorganismen. Obgleich sich vollmineralische Systeme als<br />

teurer im Vergleich zum Standard-WDVS mit EPS-Dämmung und Kunstharzputz<br />

erweisen, sollte diese Option aufgrund der vielen Vorteile in Betracht gezogen<br />

werden. Überzeugende Argumente sind der bessere Brandschutz und die extrem<br />

lange Haltbarkeit. So ist die durchschnittliche Lebensdauer mineralischer<br />

Edelputze mit rund 50 Jahren deutlich höher als bei organischen Putzen.<br />

16


VHF Vorgehängte<br />

Hinterlüftete Fassade<br />

2<br />

3<br />

4<br />

1<br />

Der Evergreen bei der Dämmung von Wohngebäuden ist das WDVS. Die Alternative<br />

hierzu, die Vorgehängte Hinterlüftete Fassade, wird oft aufgrund der<br />

höheren Kosten erst gar nicht in Betracht gezogen. Dabei überzeugt das zweischichtige<br />

System in vielerei Hinsicht mit technischer Überlegenheit. So werden<br />

beispielsweise die Funktionen Witterungsschutz und Dämmung konsequent<br />

voneinander getrennt und somit die Schadensanfälligkeit im Vergleich zu anderen<br />

Fassadensystemen deutlich verringert. Zudem können besondere Anforderungen<br />

etwa an den Brandschutz, Schallschutz oder Blitzschutz problemlos und<br />

gestalterisch ansprechend umgesetzt werden.<br />

1 Mauerwerk<br />

2 Unterkonstruktion<br />

3 Dämmstoff<br />

4 Verdübelung<br />

5 Fassadenbekleidung<br />

6 Hinterlüftung<br />

Bild: Knauf Insulation<br />

5<br />

6<br />

Hinterlüftung<br />

Charakteristisch für eine VHF ist die Luftschicht zwischen der Dämmschicht und<br />

der Außenbekleidung. Der so zwischen den Komponenten entstehende Hinterlüftungsraum<br />

kann den Feuchtehaushalt im Baukörper optimal regeln. Jegliche<br />

anfallende Feuchtigkeit wird durch den Luftstrom zuverlässig abgeführt.<br />

Ideal für die Sanierung<br />

VHF sind aufgrund ihrer Unterkonstruktion nicht nur für den Neubau attraktiv,<br />

sondern auch bei Sanierungen mit schwierigen, nicht klebefähigen oder unebenen<br />

Untergründen eine sinnvolle Lösung. Durch spezielle Wandhalterungen aus<br />

Edelstahl mit thermischen Trennelementen lassen sich Wärmebrücken auf ein<br />

Minimum reduzieren.<br />

Pflegeaufwand und Haltbarkeit<br />

VHF überzeugen besonders aufgrund ihrer sehr hohen Lebensdauer und des<br />

geringen Pflege- bzw. Instandhaltungsaufwands. Bei einer VHF mit einer Bekleidung<br />

aus Lärchenbrettern kann beispielsweise von einer Lebensdauer von<br />

40 Jahren ausgegangen werden. Da eine solche Fassade als wartungsfrei gilt<br />

und somit keine laufenden Kosten – etwa für Reinigung, einen Neuanstrich oder<br />

eine Putzsanierung – entstehen, kann sich die zunächst höhere Erstinvestition<br />

durchaus lohnen.<br />

Natürlicher Look plus Haltbarkeit: Fassaden aus Thermoholz<br />

reduzieren die Wasseraufnahme und somit die Ausgleichsfeuchte.<br />

Bakterien und holzabbauende Pilze verlieren ihre<br />

Nahrungsgrundlage durch die Wärmebehandlung.<br />

Bild: häussermann<br />

Materialien der Verkleidung von VHF<br />

Das System erlaubt die Wahl unterschiedlichster Fassadenbekleidungen und bietet<br />

so unzählige gestalterische Möglichkeiten. Auch Werkstoffkombinationen sind<br />

leicht zu realisieren. Die Fassade lässt sich auf diese Weise individuell auf die<br />

Gebäudecharakteristik abstimmen. Die gängigen Materialien sind Holz, HPL, Faserzement,<br />

Naturstein, Verbundwerkstoff, Vinyl, Aluminium, Metallblech, verzinkt,<br />

titanbeschichtet, Glasfaserbetonplatten und Keramik.<br />

Einblasdämmung bei zweischaligen Außenwänden<br />

Bilder: ROCKWOOL<br />

Bei einer Kerndämmung wird das Dämmmaterial weder<br />

von innen noch von außen an der Fassade verbaut,<br />

sondern direkt in vorhandene Hohlräumen des<br />

Baumaterials von Wand, Dach, Decke oder Fußboden<br />

eingebracht. Die Dämmtechnik – auch als Hohlraumoder<br />

Einblasdämmung bezeichnet – erlaubt insbesondere<br />

bei einem zweischaligen Mauerwerk eine sehr<br />

effektive Dämmung ohne großen baulichen und finanziellen<br />

Aufwand. Es müssen lediglich Löcher gebohrt<br />

werden, durch die das Dämmmaterial nachträglich in<br />

die Hohlräume eingebracht wird. Die Kerndämmung<br />

eines kompletten Einfamilienhauses kann so oft innerhalb<br />

von ein bis zwei Arbeitstagen realisiert werden,<br />

wobei die Fassade oder der Innenausbau nicht verändert<br />

werden und keine Beeinträchtigungen entstehen.<br />

Die bei einer Kerndämmung verwendeten gängigsten<br />

Dämmmaterialien sind synthetische Stoffe wie Polystyrolgranulate,<br />

Mineralwolle oder organisch abbaubare<br />

Naturprodukte wie Holzfaser, Stroh, Kork- oder Zellstoffflocken.<br />

Welcher Dämmstoff im Einzelfall geeignet<br />

ist, hängt von verschiedenen Kriterien wie zum Beispiel<br />

der Größe des zu verfüllenden Hohlraumes sowie der<br />

intakten Abdichtung der Fassade gegen Feuchte ab.<br />

17


inneren<br />

Die<br />

Mineraldämmplatten aus<br />

Calciumsilikat-Hydrat regulieren<br />

den Feuchtehaushalt<br />

des Wohnraums auf natürliche<br />

Art. Sie nehmen Feuchtigkeit<br />

aus der Raumluft auf,<br />

puffern diese und geben sie<br />

erst wieder ab, wenn sich<br />

das Feuchteniveau im Raum<br />

gesenkt hat – Schimmel hat<br />

so keine Chance.<br />

Werte zählen<br />

Innendämmung<br />

von Außenwänden<br />

Obwohl ein Gebäude von innen<br />

zu dämmen grundsätzlich<br />

die schlechtere Option ist, gibt<br />

es sinnvolle Ausnahmen. Wenn<br />

Stuck, Fachwerk oder die ausgewogenen<br />

Proportionen von<br />

Fassaden erhalten werden sollen<br />

oder die Außenseite eines<br />

Gebäudes nicht zu gänglich ist,<br />

kann die Innendämmung eine<br />

gute Option für eine nachträgliche<br />

Wärmedämmung sein.<br />

Bild: Xella<br />

Wohnraumverlust<br />

Durch die Dämmung von innen geht<br />

zwangsläufig wertvoller Wohnraum verloren<br />

– abhängig von der Dämmstärke des<br />

verwendeten Materials. Verringern lässt<br />

sich die Stärke durch höhere Dämmleistungen.<br />

Gleichzeitig steigen die Kosten pro<br />

Quadratmeter. Zwischen Kostenersparnis<br />

und Wohnraumverlust muss also genau abgewogen<br />

werden.<br />

Dämmung anbringen<br />

Vorsatzschale<br />

Können Dämmstoffe nicht direkt an der Wand angebracht<br />

werden, schaffen Holzlatten oder Metallprofile<br />

die Unterkonstruktion für eine Vorsatzschale, deren<br />

Zwischenräume mit Dämmmatten gefüllt werden. Bei<br />

Bedarf wird eine Dampfsperre raumseitig angebracht<br />

und die Beplankung (z. B. aus Gipskartonplatten) auf<br />

die Unterkonstruktion geschraubt. Im Anschluss folgt<br />

die weitere Verarbeitung der Wandfläche mit Spachtelmasse<br />

oder Putz.<br />

Direkte Dämmung<br />

Bei der direkten Dämmung der Wand ist keine Unterkonstruktion<br />

nötig. Kapillaraktive Dämmplatten (z. B.<br />

Kalziumsilikatplatten) werden direkt auf das Mauerwerk<br />

geklebt und/oder mithilfe von Schlagdübeln gedübelt.<br />

Auf eine Dampfbremse kann verzichtet werden, da die<br />

Platten die überschüssige Feuchtigkeit aus der Raumluft<br />

aufnehmen und diese erst dann wieder abgeben,<br />

wenn sich das Feuchteniveau im Raum gesenkt hat.<br />

Zur Auswahl stehen mineralische Dämmstoffe oder<br />

Holzfaserplatten. Letztere haben den großen Vorteil,<br />

dass die Oberfläche direkt und ohne weitere Vorbehandlung<br />

verputzt werden kann.<br />

Schimmel vermeiden<br />

Dampfsperre ja oder nein?<br />

Normalerweise werden Gebäude an der kalten Außenseite<br />

gedämmt. Eine raumseitige Dämmung bremst<br />

den Wärmetransport zur tragenden Wand, diese wird<br />

dadurch kälter und die Kondensation von Luftfeuchtigkeit<br />

und somit Schimmelbildung werden begünstigt.<br />

Eine Dampfbremse bzw. -sperre verhindert diesen<br />

Prozess und die Schimmelbildung. Dabei handelt es<br />

sich um eine Kunststofffolie, welche die Dämmschicht<br />

und die dahinterliegende Außenwand gegen Feuchtigkeit<br />

aus dem Raum abdichtet. Dämmstoffe wie Glasoder<br />

Steinwolle können anfallende Feuchtigkeit nicht<br />

regulieren. Die Dampfsperre verhindert, dass Feuchtigkeit<br />

hinter die Dämmung gelangt und Schimmel<br />

entsteht. Deshalb ist sie bei diesen Dämmmaterialien<br />

unerlässlich.<br />

Nicht benötigt wird die Dampfbremse bei kapillaraktiven<br />

Dämmmaterialien. Mineraldämmplatten beispielsweise<br />

nehmen die Feuchtigkeit aus der Raumluft auf<br />

und geben sie wieder ab – zudem sind sie schimmelhemmend.<br />

Auch bei Hartschaumplatten aus Polyurethan<br />

ist keine zusätzliche Folie nötig, da sie selbst als<br />

Dampfsperre wirken.<br />

Schimmelsanierung<br />

Mineralische Innendämmung<br />

Schimmel hat vielfältige Ursachen: erhöhte Feuchteproduktion<br />

etwa durch trocknende Wäsche, unangemessenes<br />

Heiz- und Lüftungsverhalten, aber auch<br />

Bausubstanzprobleme wie schlechte Dämmung und<br />

geringe Wärmespeicherung sowie zu dichte Räume<br />

mit geringem Luftaustausch.<br />

Einen hocheffizienten Schimmelpilzschutz bieten<br />

Mineraldämmplatten z. B. aus Kalziumsilikat oder<br />

Perlite dank ihrer Kapillaraktivität und des hohen pH-<br />

Werts. Im Vergleich gewähren Perliteplatten einen<br />

höheren Wärmeschutz. Dafür können Kalziumsilikatplatten<br />

noch deutlich größere Mengen an Wasser<br />

aufnehmen. Vor dem Aufbringen der Platten wird der<br />

von Schimmel befallene Bereich abgeschottet und<br />

der Schimmelpilz fachgerecht entfernt. Dann werden<br />

die Platten vollflächig verklebt und anschließend<br />

grundiert und verputzt. Zuletzt erfolgt der Auftrag<br />

einer diffusionsoffenen Farbe. So wird natürlicher<br />

Schimmelpilzschutz mit effektiver Feuchteregulierung<br />

und guter Wärmedämmung kombiniert.<br />

18


1<br />

2 3<br />

Dämmstoffe für die<br />

Innenwanddämmung<br />

+<br />

4<br />

5<br />

1 Mauerwerk<br />

2 Unterkonstruktion<br />

3 Dämmstoff<br />

4 Dampfsperre<br />

5 Beplankung<br />

6 Putz<br />

6<br />

Bild: Knauf Insulation<br />

Mineralwolle<br />

Bild: Saint-Gobain Isover<br />

• Aus Stein, Glas etc.<br />

• Kann nur mit Dampfsperre verbaut werden<br />

• Brandschutzklasse A1<br />

Wärmebrücken vermeiden<br />

Im Altbau sind Decken und Innenwände meist ohne thermische Trennung an die Außenwände angebunden. Ist es<br />

draußen kalt, kühlen nicht nur die Hauswände außen und innen aus, sondern auch die Übergänge zu Innenwand<br />

oder Decke. Wird dann eine Innenwanddämmung angebracht, sammelt sich Feuchtigkeit vor allem an den Schnittpunkten<br />

von Dämmung und durchbrechender Wand. Schimmelwachstum ist vorprogrammiert. Ein Problem, das<br />

auch Fensterlaibungen betrifft. Präventiv sollten Sanierer die Dämmung immer über Eck ausführen und Teile der<br />

Innenwände und Decken mitdämmen (Flankenschutz). Dafür werden spezielle Dämmkeile angebracht.<br />

Keine Hohlräume hinter der Dämmung<br />

Liegt der gewählte Dämmstoff nicht vollständig auf, entstehen Hohlräume, in denen Feuchtigkeit kondensieren und<br />

Schimmel gedeihen kann. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, nur auf intakten, sauberen Untergründen<br />

zu dämmen und Unebenheiten gegebenenfalls vorher mit Füllmörtel auszugleichen. Herstelleranweisungen zur<br />

Verarbeitung der Dämmung sollten genau eingehalten werden. Zudem empfiehlt es sich unbedingt, ausschließlich<br />

die zum System gehörenden Materialien, Kleber und Dübel zu verwenden.<br />

Holzfaserplatten<br />

• Aus dem natürlichen Rohstoff Holz<br />

• Feuchteregulierend<br />

• Als Putzträger geeignet<br />

• Brandschutzklasse B2<br />

Bild: STEICO<br />

Bild: Sievert<br />

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Ihrer Außenwände<br />

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Perlit<br />

Bild: Knauf<br />

• Gestein vulkanischen Ursprungs<br />

• Feuchteregulierend und schimmelresistent<br />

• Brandschutzklasse A1<br />

Bild: Baumit<br />

Eine Innendämmung muss nicht immer aus Platten bestehen. Bei mineralischen Leichtputzen mit hochwärmedämmenden<br />

Eigenschaften dient die Putzschicht gleichzeitig zur Egalisierung und zur Dämmung.<br />

Bei mehrschichtigem Aufbau lassen sich sehr gute Dämmwerte realisieren.<br />

Kalziumsilikat-Platte<br />

• Aus Kalk, Sand, Zement und Wasser<br />

• Feuchteregulierend und schimmelresistent<br />

• Brandschutzklasse A1<br />

19


Eine<br />

tragende<br />

Dämmung, Heizung<br />

und Belag für den neuen Boden<br />

Für einen langlebigen und mängelfreien Fußboden ist nicht<br />

nur die Wahl des Oberbelages entscheidend. Auch der Unterbau<br />

spielt eine wichtige Rolle und kann im schlimmsten Fall<br />

die Funktionsfähigkeit und Haltbarkeit des Bodens reduzieren.<br />

Wenn der Bodenaufbau ohnehin erneuert werden muss,<br />

bietet sich unter Umständen auch die Installation einer Fußbodenheizung<br />

an, denn Mehraufwand und -kosten halten sich<br />

dann in Grenzen. Ist der Fußboden im Erdgeschoss kalt, hilft<br />

auch eine Dämmung.<br />

Ein-Dübel-Deckendämmplatten ermöglichen die Befestigung<br />

an Betondecken mit nur einem Dübel oder<br />

einer Schraube, die Montage über Kopf kann von<br />

einer Person erledigt werden.<br />

Bild: Knauf Insulation<br />

Rolle<br />

Wärmedämm-Leichtbeton mit EPS-Granulat ist als gebrauchsfertige<br />

Mischung erhältlich und sehr leicht zu verarbeiten. Er ist Wärmedämmung<br />

und Höhen- und Niveauausgleich in einem und ermöglicht die schnelle, normgerechte<br />

und wirtschaftliche Herstellung eines tragfähigen Bodenaufbaus.<br />

Bild: HIRSCH Porozell<br />

Abhilfe bei<br />

kalten Böden<br />

Kellerdecke von unten dämmen<br />

Das lohnt sich: Die Dämmung der Kellerdecke bringt<br />

eine sofortige Heizkostenersparnis von bis zu 15 %.<br />

Noch dazu halten die einfache Umsetzung in Eigenleistung<br />

und überschaubare Materialpreise die Kosten<br />

relativ gering. Für die Dämmung stehen, je nach<br />

Anforderungen oder baulichen Gegebenheiten, verschiedene<br />

Systeme mit unterschiedlichen Materialien<br />

zur Auswahl. Eignet sich die Kellerdecke zum Beispiel<br />

nicht für eine Verklebung, bieten sich spezielle<br />

Dämmplatten zum Verdübeln oder Verschrauben an.<br />

Wird der Raum im Keller als Wohnraum genutzt, sollte<br />

die Dämmung auch optisch höheren Ansprüchen<br />

genügen. In diesem Fall sind den gestalterischen<br />

Möglichkeiten durch einen Farbanstrich, die Verkleidung<br />

mit Gipskarton oder Dämmplatten mit Farbbeschichtung<br />

bzw. aufkaschierter Bekleidung kaum<br />

Grenzen gesetzt.<br />

Neue Dämmung auf altem Boden<br />

Bei einer nur teilweisen Unterkellerung oder einem<br />

sehr niedrigen Untergeschoss ist eine Dämmung der<br />

Decke manchmal nicht möglich oder praktikabel. In<br />

diesem Fall bietet es sich an, diese Maßnahme am<br />

Boden im Erdgeschoss umzusetzen. Die Dämmung<br />

wird dann entweder auf dem bestehenden Bodenbelag<br />

aufgebaut oder der alte Boden gänzlich durch<br />

einen neuen mit Dämmung ersetzt. Alte Dielen- oder<br />

Fliesenböden können in vielen Fällen einfach so wie<br />

sie sind unter dem neuen Aufbau verschwinden. Entscheidender<br />

Aspekt ist hierbei natürlich die Aufbauhöhe.<br />

Platten aus modernen Hochleistungs-Dämmstoffen<br />

haben auch bei geringer Materialstärke eine<br />

sehr gute Dämmwirkung und eignen sich daher besonders,<br />

wenn die Gegebenheiten nur eine dünne<br />

Dämmschicht zulassen. Auch Wärmedämm-Leichtbeton<br />

ermöglicht eine besonders dünne Dämmung<br />

des Fußbodens.<br />

WISSENSWERT<br />

Kombilösung Schüttdämmstoff<br />

Soll der Unterbau ein Trocken-, sprich<br />

Fertigteilestrich werden, empfiehlt sich darunter<br />

eine Schicht Schüttdämmstoff, eine<br />

sogenannte Ausgleichsschüttung, aus Styroporbetongranulat<br />

oder einer veredelten<br />

Form des mineralischen, chemisch neutralen<br />

und baubiologisch absolut einwandfreien<br />

leichten Perlits aus natürlichem vulkanischen<br />

Ursprung. Schräge und unebene<br />

Untergründe werden mit beidem spielend<br />

ausgeglichen, selbst auf dem Boden verlaufende<br />

Rohre verschwinden darin. Auch<br />

die Zwischenräume einer Holzbalkendecke<br />

können damit verfüllt werden. Im verbauten<br />

Zustand verkleben und verkrallen sich die<br />

Granulate ineinander und erfüllen so als<br />

Ausgleichsschicht in „gebundener Form“ die<br />

Anforderungen nach DIN 18560-2. Lassen<br />

Sie sich zur Wahl des geeigneten Dämmstoffs<br />

und zur korrekten Ausführung (ggf. ist<br />

eine Dampfsperre nötig) auf jeden Fall von<br />

einem Fachmann beraten!<br />

20


Neuer Bodenaufbau<br />

Nach dem Entfernen des alten Bodenbelages gilt der<br />

erste Blick dem bestehenden Untergrund. Ist die Substanz<br />

intakt, kann – nach dem Ausbessern eventueller<br />

Risse und Unebenheiten – direkt mit dem Verlegen<br />

eines neuen Belags begonnen werden, sofern die Dämmung<br />

noch den aktuellen Anforderungen entspricht.<br />

Zeigen sich allerdings gravierendere Mängel wie Setzungen,<br />

schwindende Druckfestigkeit, Absenkungen<br />

oder Gefälle, können umfangreichere Ausbesserungsarbeiten<br />

oder gar ein komplett neuer Aufbau des Untergrundes<br />

vonnöten sein. So kann man Dämmung und<br />

Schallschutz an den Stand der Technik anpassen und<br />

dem neuen Bodenbelag eine solide Grundlage für eine<br />

lange Lebensdauer geben.<br />

Bild: James Hardie<br />

Trockenestrich-Elemente mit aufkaschierter<br />

Dämmung aus Holzfaser, Polystyrol oder<br />

Mineralwolle sparen einen Arbeitsschritt,da<br />

hier die Dämm- und Deckschicht bereits in<br />

einem Teil kombiniert sind.<br />

Bilder: Sonae Arauco/AGEPAN SYSTEM<br />

Die Ausgleichsschüttung aus Blähschiefer ergibt einen festen<br />

und ebenen Untergrund, auf dem Holzfaserdämmplatten bzw.<br />

Trockenestrich-Elemente verlegt werden können.<br />

Diese Holzfaserdämmplatten mit<br />

längsseits gefräster Nut und einlegbarer<br />

MDF-Feder können durch ihre<br />

widerstandsfähige Oberfläche als<br />

Trockenestrichelement eingesetzt<br />

werden und direkt mit Laminat, Parkett<br />

oder Hobeldielen belegt werden.<br />

Eine zusätzliche lastverteilende<br />

Schicht ist nicht notwendig.<br />

Der richtige Estrich<br />

Je nach Konstruktion der Decke ergeben sich die technischen<br />

Varianten, die für einen neuen Unterbodenaufbau<br />

infrage kommen. Holzbalkendecken können<br />

aus statischen Gründen oft keine große Mehrbelastung<br />

vertragen und verlangen daher nach weniger<br />

massiven Lösungen wie zum Beispiel Trockenestrich.<br />

Die freie Wahl zwischen Trocken- und Nassestrich dagegen<br />

hat man grundsätzlich bei Massivdecken.<br />

Trockenestrich<br />

Auf vorhandenem, beziehungsweise vorbereitetem,<br />

ebenen und tragfähigen Untergrund – oder einer ausgleichenden<br />

Schicht aus Schüttdämmstoff – kann Trockenestrich<br />

verlegt werden. Das sind Fertigelemente,<br />

meist aus Gipsfaserplatten, Gipskartonplatten, speziellen<br />

Holzfaserdämmplatten oder OSB-Platten mit Nut<br />

und Feder beziehungsweise breitem Stufenfalz. Die<br />

Elemente werden im Verbund verlegt und im Fugenstoß<br />

verklebt und/oder verschraubt. Trockenestrich<br />

ist verlegefreundlich, spart Raumhöhe und Gewicht,<br />

bringt keine zusätzliche Feuchtigkeit ins Bauwerk und<br />

erübrigt damit Trocknungszeiten. Allerdings braucht er<br />

in Räumen mit anfallender Feuchte eine gesonderte<br />

Feuchtigkeitsschutzschicht.<br />

Bild: Knauf<br />

Nassestrich<br />

Nassestrich punktet gegenüber der trockenen Variante<br />

mit vergleichsweise geringem Verlegeaufwand und<br />

bei schwimmender Verlegung auch mit einer höheren<br />

Trittschalldämmung. Allerdings muss er erst trocknen,<br />

bevor Fliesen, Parkett oder andere Bodenbelägen verlegt<br />

werden können. Wenn es der Unterboden zulässt,<br />

bietet sich – gerade auch beim nachträglichen Einbau<br />

von Fußbodenheizungen – Fließestrich an. Die Verarbeitung<br />

geht viel schneller und wird allein durch die<br />

Schwerkraft perfekt glatt und eben. Ein echtes Plus,<br />

vor allem, wenn großformatige Fliesen darüber verlegt<br />

werden sollen. Falls der alte Boden ein minimales Gefälle<br />

aufweist, ist Fließestrich aufgrund der Selbstnivellierung<br />

aber ungeeignet.<br />

Schwimmender Estrich<br />

Mit dem Begriff „schwimmende Verlegung“ ist die vertikale<br />

und horizontale Beweglichkeit der Estrichplatte<br />

gemeint. Durch das Einbringen einer Dämmschicht<br />

unter dem Estrich und seitlichen Dämmstreifen besteht<br />

keine direkte Verbindung zum Untergrund und<br />

angrenzenden Wänden, wodurch Wärmebrücken vermieden<br />

und die Trittschalldämmung verbessert wird.<br />

21


Fußbodenheizung<br />

Soll im Rahmen einer Renovierung auch eine Fußbodenheizung installiert werden,<br />

stehen verschiedene Systeme zur Auswahl. Die bei der Sanierung häufig auftretenden<br />

Einschränkungen wie begrenzte Tragfähigkeit der Decke oder limitierte Höhe<br />

des Bodenaufbaus sind mit den verschiedenen Heizsystemen problemlos zu meistern.<br />

Neben den technischen Aspekten ist jedoch ein Punkt ganz entscheidend für<br />

die Wahl des richtigen Systems: der eigentliche Zweck der Fußbodenheizung. Geht<br />

es um den Austausch der bisherigen Heizkörper, ist die Installation eines wasserführenden<br />

Systems notwendig. Soll lediglich der Wohnkomfort durch zusätzlich beheizte<br />

Flächen wie die Barfußzone im Badezimmer erhöht werden, können elektrische<br />

Heizmatten die bessere Entscheidung sein. Grundsätzlich haben Sie die Wahl<br />

zwischen drei Typen von Fußbodenheizungen.<br />

Bei Trockensystemen liegen die<br />

Heizrohre in vorgefrästen Nuten.<br />

Bild: James Hardie<br />

Nass<br />

Zur Verlegung einer Warmwasser-Fußbodenheizung werden zwei Systeme<br />

angeboten: das Nasssystem und das Trockensystem. Das Nasssystem bietet<br />

sich vor allem im Rahmen einer Modernisierung an, bei der der Fußboden durch<br />

einen neuen ausgetauscht werden soll. Dabei werden die flexiblen Rohre der<br />

Heizung in einer sogenannten Dämmschicht auf Trägerrosten oder Noppenmatten<br />

verlegt. Die Befestigung der Heizleitungen erfolgt meist mit geeigneten<br />

Schellen oder Rohrclips. Anschließend werden die Rohre mit herkömmlichem<br />

Estrich, Anhydritestrich oder Zementestrich übergossen. Die Heizestrichschicht<br />

sorgt für eine optimale Lastenverteilung und dient als Wärmespeicher für kurze<br />

Heizpausen. Wichtig: Wer sich für ein Nasssystem entscheidet, kann nach dem<br />

Aufbringen des Estrichs nichts mehr an der Ausrichtung der Fußbodenheizung<br />

ändern. Daher ist eine genaue Beratung vorab unumgänglich!<br />

Trocken<br />

Das Trockensystem eignet sich insbesondere für Sanierer, weil es auch nachträglich<br />

eingebaut werden kann und sich schnell und einfach mit geringen Aufbauhöhen<br />

verlegen lässt. Hierbei werden die Rohre der Fußbodenheizung direkt<br />

unterhalb des Bodenbelags in Systemplatten mit Aussparungen verlegt. Für eine<br />

bessere Wärmeverteilung sorgen entweder eine Aluminiumbeschichtung oder<br />

spezielle Wärmeleitbleche. Zum Abschluss folgt ein Trockenestrich als lastverteilende<br />

Schicht. Da die Heizrohre sehr dicht unter der Oberfläche liegen, lassen<br />

sich Trockensysteme schnell auf die gewünschte Temperatur bringen. Nachteilig<br />

ist hingegen das geringere Wärmespeichervermögen. Wer sich für ein Trockensystem<br />

entscheidet, muss bei der Wahl des Trockenestrichs besonders auf dessen<br />

Eignung hinsichtlich Untergrund, Belastung und Nutzung des Raums achten.<br />

Holen Sie sich hierzu am besten direkt Rat beim Fachmann.<br />

Bei Nasssystemen wird<br />

nach der Verlegung der<br />

Rohre der Aufbau mit<br />

Estrich überzogen.<br />

Förderungen<br />

beim Einbau einer<br />

Flächenheizung!<br />

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Bild: BLANKE<br />

Elektrische Heizmatten werden<br />

direkt auf geeignete Dämmplatten<br />

gelegt und ermöglichen einen<br />

sehr niedrigen Aufbau.<br />

Elektrisch<br />

Bild: Warmup<br />

Elektrische Fußbodenheizungen produzieren gleichmäßige und strahlende<br />

Wärme in den Raum und schaffen einzigartigen Wohnkomfort. Zudem<br />

überzeugen sie durch ihren einfachen, preisgünstigen Einbau. Die elektrisch<br />

betriebenen Heizschlangen werden im Boden unterhalb des Bodenbelags<br />

eingelassen. Dank der sehr niedrigen Aufbauhöhe eignen sie sich<br />

besonders gut für die Renovierung bzw. zur Nachrüstung im Altbau.<br />

Kompatibel mit verschiedensten Bodenbelagsarten wie Stein, Fliesen, Holz,<br />

Teppich oder Vinyl machen sie den Einsatz in vielen Wohnbereichen möglich.<br />

Ein weiterer Vorteil: Elektrische Systeme reagieren besonders schnell<br />

und erreichen die gewünschte Raumtemperatur innerhalb kürzester Zeit.<br />

Sparen Sie durch<br />

22


Bodenbeläge<br />

Entkoppelung und Heizung in einem:<br />

Neben der Aufnahme der Heizkabel<br />

dienen spezielle Polypropylenbahnen<br />

auch als Verbundabdichtung sowie<br />

Last abtragungsschicht und sorgen<br />

für einen Dampfdruckausgleich.<br />

Die Qual der Wahl<br />

Was Materialvielfalt und Design angeht, kann man<br />

bei Bodenbelägen heutzutage wirklich aus dem Vollen<br />

schöpfen. Echtholzparkett und -dielen oder Kork<br />

schaffen als klassische Naturmaterialien eine einmalige<br />

Wohnatmosphäre, bedürfen jedoch sorgfältiger<br />

Pflege. Laminat bietet da eine unkomplizierte Alternative.<br />

Extrem robust und wasserresistent, gleichzeitig<br />

aber fußwarm und elastisch, schmeicheln moderne<br />

Vinylböden mit ihrem einmaligen Gehkomfort. Mit der<br />

größten Robustheit und minimalem Pflegeaufwand<br />

besticht nach wie vor die Fliese; keramische Beläge<br />

sind außerdem antistatisch, emissionsneutral und<br />

bieten Milben und Krankheitserregern keinen Nährboden.<br />

Jahrelang völlig zu Unrecht als altbacken<br />

und überholt angesehen, erfährt Linoleum als Stehaufmännchen<br />

der Bodenbeläge gerade ein Revival:<br />

Als reines Naturprodukt besteht es aus Holzmehl,<br />

Jute, Leinöl, Pigmenten, Naturharzen und Kalkstein<br />

und ist dennoch sowohl extrem strapazierfähig als<br />

auch – bei entsprechender Oberflächenvergütung –<br />

sehr pflegeleicht. Sie haben also die Qual der Wahl.<br />

Welchen der genannten Beläge Sie bevorzugen,<br />

hängt letzten Endes, neben Budget und gewünschten<br />

Gebrauchseigenschaften, einfach von Ihrem persönlichen<br />

Geschmack ab. Was Ihnen am besten gefällt,<br />

wissen Sie selbst, und zu allen anderen Fragen nach<br />

materialspezifischen Vorzügen und technischen Eigenheiten<br />

der verschiedenen Bodenbelagsarten helfen<br />

wir Ihnen gerne mit Rat und Profiwissen weiter.<br />

Bodenbeläge verkleben<br />

Obwohl Bodenbeläge nicht zwingend verklebt werden<br />

müssen, ist es gerade bei Holzböden dennoch im Interesse<br />

einer besseren Trittschalldämmung zu empfehlen.<br />

Verklebt kann der Holzboden weder schwingen<br />

noch rutschen noch als lautverstärkender Resonanzboden<br />

dienen, da der Belag völlig ohne Hohlräume auf<br />

dem Untergrund aufliegt und dadurch trittfester und<br />

belastbarer wird. Zur Verklebung von Teppichböden<br />

ist zu sagen, dass es in kleineren Räumen bis ca. 25<br />

m 2 genügt, Teppich lose zu verlegen und lediglich an<br />

den Rändern zu fixieren. Bei größeren Flächen ist eine<br />

Verklebung notwendig. Dies gilt umso mehr, wenn der<br />

Raum Fußbodenheizung hat, denn vollflächig verklebte<br />

Böden leiten die Wärme der Fußbodenheizung<br />

schneller und verlustärmer an die Bodenoberfläche<br />

weiter; die Verklebung verhindert ein isolierendes Luftpolster<br />

zwischen Untergrund und Teppich, das den<br />

Wärmeaustausch beeinträchtigen könnte.<br />

Bild: BLANKE<br />

Bild: Parador<br />

Entkopplung von Fliesenbelägen<br />

Als spröde Materialien könnten Fliesen und Natursteinbeläge<br />

schnell beschädigt werden und Risse bekommen,<br />

wenn sie direkt mit Untergründen verklebt<br />

würden, die Spannungen aufweisen, sich verwinden<br />

oder schwingen können. In diesem Fall müssen Belag<br />

und Untergrund unbedingt entkoppelt werden.<br />

Das geschieht durch ein Entkopplungselement als<br />

Trennschicht dazwischen, meist in Form von Entkopplungsmatten<br />

aus Kunststoff oder Hartschaum,<br />

die Bewegungen aus dem Untergrund auffangen und<br />

neutralisieren.<br />

Trittschalldämmung unter dem Bodenbelag<br />

Ohne entsprechende Dämmung überträgt sich Trittschall<br />

auf angrenzende Bauteile, Nebenräume und<br />

auch in die Stockwerke darunter. Harte Beläge wie<br />

Parkett, Vinyl oder Laminat sind gerade dann relativ<br />

„laut“, wenn sie schwimmend direkt auf dem Estrich<br />

verlegt und nicht verklebt werden. Hier schaffen spezielle<br />

Trittschall-Unterlagen Abhilfe und minimieren die<br />

Übertragung von Schallwellen und somit den Lärm.Als<br />

Materialien kommen Schaumstoff, Holzfaserplatten<br />

oder Kork zum Einsatz. Es gibt auch Bodenbeläge, die<br />

eine Trittschalldämmung bereits direkt integriert haben.<br />

Unebenheiten ausgleichen<br />

Soll ein neuer Belag direkt auf einer Massivdecke bzw.<br />

einem alten Estrichboden verlegt werden, müssen oft<br />

erst Schadstellen oder Unebenheiten ausgeglichen<br />

werden. Um sicherzustellen, dass Spachtelmassen<br />

oder Klebstoffe gut auf dem Boden halten, sollte vor<br />

dem Bodenausgleich eine Grundierung oder Haftbrücke<br />

verwendet werden. Einzelne Schadstellen können<br />

einfach händisch mit Bodenspachteln aus Zement,<br />

Gips oder Kunstharz ausgeglichen werden. Liegen auf<br />

ganzer Fläche Unebenheiten vor, bieten sich fließfähige,<br />

selbstnivellierende Spachtelmassen an. Bei der<br />

Verarbeitung sind diese Spezialprodukte sehr flüssig,<br />

um ein optimales Fließverhalten zu erreichen. Die belegreife<br />

Oberfläche punktet dann aber mit einer hohen<br />

Festigkeit und ist voll belastbar.<br />

Eine in den Belag<br />

integrierte Schallschutz-<br />

Schicht reduziert den<br />

Raumschall und erhöht<br />

gleichzeitig den<br />

Gehkomfort.<br />

Bild: Saint-Gobain Weber<br />

Bild: Moderna


Mit Trockenbau lassen sich<br />

sehr schnell, extrem flexibel<br />

und dabei relativ kostengünstig<br />

neue nichttragende<br />

Wände einziehen, Raumteiler<br />

bauen oder Decken abhängen.<br />

In den Hohlräumen<br />

finden Wärme- und Schalldämmung,<br />

Strom- und Sanitärleitungen,<br />

Licht- und<br />

selbst ganze Schiebetürsysteme<br />

Platz. Und in der Formgebung<br />

bietet Trockenbau<br />

schier unbegrenzte kreative<br />

Möglichkeiten. Gestalten Sie<br />

also Ihren Wohnraum nach<br />

Lust und Laune neu und werten<br />

Sie Ihr Heim massiv auf!<br />

Bild: Saint-Gobain Rigips<br />

Die Wand der unbegrenzten<br />

Möglichkeiten<br />

Trockenbau<br />

Die Konstruktion der Trockenbauwände<br />

Ständerwerk<br />

Das ist die tragende Konstruktion, auf die die Trockenbauplatten<br />

aufgeplankt werden. Ob Sie sich nun für<br />

ein Ständerwerk aus Metall oder Holz entscheiden,<br />

ist nicht so sehr eine Frage der technischen Spezifikationen,<br />

sondern eher der persönlichen Vorliebe<br />

für einen der beiden Werkstoffe. Holz gilt als ökologisches<br />

Pendant zu Metallprofilen, ist jedoch etwas<br />

aufwendiger zu verarbeiten und auf Dauer anfälliger<br />

für Feuchtigkeit. Metallprofile hingegen sind effizient<br />

zu montieren und für verschiedene Belastungsgrade<br />

erhältlich. Praktisch: die vorgestanzten Löcher für<br />

Kabel, Schläuche oder Rohre! So lassen sich Stromund<br />

Wasserinstallation bequem, ordentlich und unsichtbar<br />

unterbringen und können bereits in der Vorphase,<br />

genau wie Türöffnungen, in Ruhe eingeplant<br />

und vorgesehen werden – das gilt natürlich für ein<br />

Holzständerwerk ebenso. Vor der Montage sollte man<br />

sich vergewissern, dass der Boden absolut eben ist.<br />

Achtung: Die Bodenfixierung des Ständerwerks bei<br />

vorhandener Fußbodenheizung nur mit Klebung vornehmen,<br />

nicht in den Boden dübeln!<br />

Beplankung<br />

Wichtig: Kreuzfugen neigen zu Rissen! Achten Sie daher<br />

darauf, dass die horizontalen Kanten bzw. Stöße<br />

nebeneinanderliegender Trockenbauplatten möglichst<br />

um mindestens 40 cm versetzt sind.<br />

Einfache Beplankung<br />

Bei simplen Trennwänden innerhalb der Wohnung ist<br />

eine einfache Beplankung meist ausreichend. Eine<br />

einfach beplankte Wand kann, abhängig von Lasttiefe<br />

bzw. Schwerpunkt, locker 40 kg und mehr pro Meter<br />

Wandbreite an Gewicht tragen, demnach sind normal<br />

schwere Gegenstände wie Bilder und kleine Regale<br />

inklusive Bestückung kein Problem.<br />

Doppelte Beplankung<br />

Die Vorteile einer doppelten Beplankung liegen, umso<br />

mehr beim Verwenden entsprechender Spezialplatten,<br />

im erhöhten Schall- und Brandschutz, aber natürlich<br />

auch in der Tragfähigkeit. Sie hält mittelschwere Lasten<br />

von rund 70 kg pro Meter Wandbreite aus und empfiehlt<br />

sich daher, wenn auf der Wand beispielsweise<br />

Fliesen verlegt werden sollen.<br />

<strong>24</strong><br />

Bild: Saint-Gobain Rigips


WISSENSWERT<br />

Endbeschichtung von Gipskartonplatten<br />

Die unkomplizierteste Lösung ist Tapezieren<br />

– dann reicht vorher ein Verspachteln und<br />

Abschleifen der Fugen. Streichen benötigt<br />

eine etwas intensivere Vorbehandlung, damit<br />

man Unebenheiten und Farbabstufungen<br />

nicht erkennt. Entscheidend ist, wie glatt die<br />

Wandoberfläche werden soll (der Glättegrad<br />

von Wandflächen wird in den Qualitätsstufen<br />

Q1 – Q4 bemessen): Eine optimal glatte<br />

Wand erhält man durch mehrmaliges, vollflächiges<br />

Verspachteln, Abziehen und Schleifen,<br />

bis alle Unebenheiten beseitigt sind.<br />

Schiebetürsysteme<br />

Bild: Knauf<br />

Schiebetüren erfreuen sich wegen ihrer platzsparenden<br />

Funktionsweise großer Beliebtheit da sie ja nicht<br />

in den Raum hineinschwingen und demnach auch bei<br />

beengten Platzverhältnissen eingesetzt werden können.<br />

Schiebetürsysteme können auf Wunsch quasi<br />

einfach unsichtbar in den Hohlräumen von Trockenbauwänden<br />

verschwinden und damit eine perfekte<br />

Symbiose bilden. Schallschutzholztüren überzeugen<br />

mit besten Schallschutzeigenschaften, so dass sich<br />

damit große Räume akustisch optimal trennen lassen.<br />

Bild: Knauf<br />

Schallreduzierung<br />

Lärm verursacht Stress und Unbehagen, daher ist Schallschutz ein wertvolles Stück Lebensqualität. Ruhe entspannt.<br />

Dazu muss man, einfach gesagt, den Weg der Schallwellen von der Geräuschquelle zum Ohr bestmöglich<br />

verbauen, primär durch eine sogenannte Schallbarriere. Zu nennen sind hier Trockenbau-Vorsatzschalen auf<br />

Profilunterkonstruktion vor bestehenden Innenwänden oder abgehängte Decken. Für reine Trockenbauwände gibt<br />

es, wie zuvor schon erwähnt, spezielle Schallschutzplatten mit höherer Dichte und besseren Schalldämmwerten –<br />

im Idealfall in Doppelbeplankung angebracht. Weiche und faserige Stoffe in den Hohlräumen dienen zweitens<br />

als zusätzliches Dämmmaterial. Drittens können die Schallwellen auch von den Wandelementen an Boden und<br />

Seitenwände weitergegeben werden, so dass an den Übergängen zwischen Wand und Decke bzw. Wand und<br />

Boden flexible Dichtbänder angebracht werden müssen. Diese entkoppeln die Trockenbauwand vom Baukörper<br />

und verhindern einen direkten Kontakt dazu.<br />

Plattenmaterialien<br />

Bild: Knauf<br />

Gipskarton<br />

Denkt man an Trockenbau, fällt<br />

einem als Standardmaterial für die<br />

Beplankung zunächst der Klassiker<br />

ein: Gipsplatten in Kartonummantelung.<br />

Spezielle Ausführungen sind<br />

gegen Feuchtigkeit imprägniert oder<br />

schützen vor Feuer oder Lärm. Gipskartonplatten<br />

punkten durch geringes<br />

Gewicht, günstigen Preis und mühelose<br />

Verarbeitung. Ein Minuspunkt ist<br />

vielleicht die Befestigung schwerer<br />

Lasten, für die man in der Regel Spezialdübel<br />

benötigt. Eine doppelte Beplankung<br />

kann Abhilfe schaffen.<br />

Bild: Saint-Gobain Rigips<br />

Gipsfaser<br />

Praktisch der Allrounder unter den<br />

Fertigbauplatten, bei dem in den Gips<br />

integrierte, recycelte Zellulosefasern<br />

für Stabilität sorgen. Gipsfaserplatten<br />

sind extrem stabil, unempfindlicher<br />

gegen Feuchtigkeit (da sie nicht mit<br />

Papier kaschiert sind wie Gipskartonplatten)<br />

und bieten einen hohen<br />

Brandschutz. Sie können problemlos<br />

bearbeitet werden; Nageln und<br />

Schrauben ist ohne Schwierigkeiten<br />

möglich, im Vergleich zu Gipskarton<br />

sind Gipsfaserplatten allerdings deutlich<br />

teurer.<br />

Bild: James Hardie<br />

Zementfaser<br />

Zementfaserplatten sind als robustes,<br />

langlebiges Baumaterial bewährt. In<br />

Innenräumen sind sie unter härtesten<br />

Bedingungen die richtige Wahl. So<br />

eignen sie sich besonders für stark<br />

feuchtigkeitsbelastete Umgebungen<br />

sowie Räume, die besonders stark frequentiert<br />

werden oder in denen Sport<br />

getrieben wird. Hauptbestandteil dieser<br />

Platten sind Leichtzuschläge, also<br />

porenreiche Gesteinskörnungen, die<br />

mithilfe von Zement als Bindemittel zu<br />

einem festen Plattenmaterial verbunden<br />

werden. Zu verarbeiten sind die<br />

Platten ähnlich wie Gipskarton.<br />

Bild: Sonae Arauco/<br />

AGEPAN SYSTEM<br />

OSB<br />

Der beliebte Holzwerkstoff besteht aus<br />

langen Holzspänen, die zu besonders<br />

formstabilen Platten verleimt werden.<br />

Sie sind auch in geringen Stärken bei<br />

Konsollasten – Lasten, die mittels der<br />

Hebelkräfte volumiger, an der Wand<br />

aufgehängter Körper auf die Wandfläche<br />

wirken – belastbarer als etwa Gipskartonplatten.<br />

Schrauben und Dübeln<br />

direkt in die Platten ist kein Problem.<br />

OSB-Platten sind äußerst widerstandsfähig<br />

und sowohl für tragende, als auch<br />

nicht tragende Anwendungen im Innenbereich<br />

geeignet.<br />

25


Sesam dich<br />

Türen und Zargen austauschen:<br />

öffne<br />

Bild: HUGA<br />

Aus Alt mach Neu. Passt die alte Tür nicht mehr zum<br />

Wohnkonzept, ist durch die Jahre abgenutzt oder irreparabel<br />

beschädigt, kommt man um eine Erneuerung<br />

nicht mehr herum. Doch muss es nicht in jedem Fall immer<br />

gleich ein Komplettaustausch sein. Beispielsweise<br />

die Aufbereitung einer bestehenden Massivholztür oder<br />

lediglich der Wechsel des Türblattes sind zwei der möglichen<br />

Maßnahmen zur Türsanierung.<br />

Was wird gemacht?<br />

Die Möglichkeiten<br />

Türen überarbeiten<br />

Es muss nicht immer alles neu sein. Besonders von<br />

sehr hochwertigen Türen aus Massivholz trennt man<br />

sich nur ungern. Daher ist hier die professionelle Aufbereitung<br />

eine attraktive und vor allem nachhaltige Option.<br />

Mit den notwendigen Schleif- und Lackierarbeiten<br />

vertraut man sich jedoch lieber dem Fachmann an. Nur<br />

so hat man eine Chance, dass das gute alte Stück wieder<br />

wie neu aussehen kann.<br />

WISSENSWERT<br />

DIN links oder DIN rechts<br />

Für die Bestellung einer neuen Tür ist die<br />

Angabe DIN links oder DIN rechts – die Öffnungsrichtung<br />

der Tür bzw. die Platzierung<br />

der Bänder und Scharniere – relevant. Dies<br />

ist einfach zu definieren: Sind die Bänder<br />

auf der linken Seite sichtbar, spricht man<br />

von einer DIN links, befinden sie sich auf<br />

der rechten Seite, von einer DIN rechts Tür.<br />

Türblatt austauschen<br />

Handelt es sich bei den alten Türen um genormte<br />

Zimmertüren und ist die bestehende Zarge noch gut<br />

in Schuss, besteht die Möglichkeit, nur das Türblatt zu<br />

wechseln. Der aufwendige Aus- und Neueinbau der Türzargen<br />

und jede Menge Schmutzaufkommen bleiben so<br />

erspart. Allerdings sollte das neue Türprofil auch optisch<br />

zur alten Türzarge passen, denn beim Austausch des<br />

Türblatts ist nur der Türtyp frei wählbar.<br />

Türen und Zarge austauschen<br />

Den Komplettaustausch von Tür und Zarge sollten Sie<br />

in jedem Fall einem geübten Handwerker überlassen.<br />

Nur so ersparen Sie sich potenziell anfallende nachträgliche<br />

Kosten, Zeit und Ärger, sollte die Tür nicht<br />

perfekt schließen. Der Ausbau kann dagegen auch<br />

problemlos in Eigenregie übernommen werden.<br />

Sparen Sie durch<br />

26<br />

Bild: Herholz<br />

Förderungen<br />

beim Einbau<br />

schwellenloser<br />

Innentüren!<br />

Nutzen Sie unsere<br />

Online-Fördermittelauskunft<br />

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Informationen.


Was wird verbaut?<br />

Die Türmaterialien<br />

Kernmaterial<br />

Das Innere einer Tür wird von Rahmen und Deckplatten umschlossen. Das Material<br />

der sogenannten Mittellage entscheidet maßgeblich über Gewicht und Formstabiltät<br />

der Tür. Es stehen folgenden Bauweisen zur Auswahl:<br />

Hochwertige Weißlacktüren sind<br />

dank der harten und sehr glatten<br />

Oberfläche gut abwaschbar – auch<br />

bei hart näckigen Verschmutzungen.<br />

Bild: Dextüra<br />

Bezeichnung Aufbau Preis<br />

Stabverleimte Holzinnentür<br />

(Massivholztür)<br />

Schichtverleimte Holzinnentür<br />

(Massivholztür)<br />

Vollspankern<br />

Röhrenspankern<br />

Röhrenspansteg<br />

Wabenkern<br />

Mittellage aus verleimten Massivholzstäben,<br />

keine Deckschicht<br />

Mittellage aus verleimten Massivholzstäben,<br />

Deck schicht aus Laminat oder<br />

Echtholzfurnier<br />

Vollspanplatte bzw. mitteldichte Faserplatte<br />

(MDF) als Mittellage<br />

Mittellage aus einer Vollspanplatte mit<br />

Löchern (Röhrenbohrungen)<br />

Mittellage aus in regelmäßigen<br />

Abständen verlegten Stegen aus<br />

Röhrenspanplatten mit dazwischenliegenden<br />

Hohlräumen<br />

Kern aus leichtem,<br />

wabenförmigem Karton<br />

€ € € €<br />

€ € € €<br />

€ € €<br />

€ € €<br />

€ €<br />

€<br />

Deckschicht<br />

Die Oberfläche einer Tür prägt nicht nur deren Design, sondern ist auch das<br />

vordergründig sichtbare Qualitätsmerkmal. Im Privatbereich haben sich vor allem<br />

diese drei Materialien etabliert:<br />

• CPL (Continuous Pressure Laminate)<br />

Diese künstliche Oberfläche aus Laminat ermöglicht die Nachbildung jedes<br />

denkbaren Dekors. Beliebt sind hier besonders Imitate von Holzoberflächen,<br />

die den Originalvorlagen extrem nahe kommen. Kratz-, stoß- und abriebfest,<br />

pflegeleicht und lösungsmittelbeständig überzeugt CPL zudem mit besonderer<br />

Alltagstauglichkeit.<br />

• Weißlack<br />

Weißlack-Oberflächen von Holztüren werden mehrfach lackiert und nach jedem<br />

Lackiervorgang einer Prüfung unterzogen. Das garantiert höchste Qualität<br />

und einen gleichmäßigen Farbauftrag. Die Oberflächen sind langanhaltend<br />

UV-beständig, pflegeleicht und sehr gut zu reinigen.<br />

Vollspankern<br />

• Echtholzfurnier<br />

Diese Deckschicht besticht durch ihre Natürlichkeit. Jedes Stück ist ein Unikat<br />

mit individueller Maserung. Holzfurniere sind edel und wertvoll. Wie robust und<br />

beständig eine solche Tür ist, hängt nicht zuletzt von der verwendeten Holzart<br />

und dem Oberflächenfinish ab.<br />

Röhrenspankern<br />

Röhrenspanstreifen<br />

Wabenkern<br />

Bilder: Jeld-Wen<br />

Türblatt, Zarge & Co.<br />

Weniger ist mehr. Minimalismus und Geradlinigkeit bestimmen nach wie vor die<br />

Konzeption von Räumen und haben sich auch auf einzelne Bauteile wie Türen<br />

übertragen. Klobige, breite Rahmen gehören immer mehr der Vergangenheit<br />

an. Die neuen flächen- oder wandbündigen Designs überzeugen mit moderner<br />

Homogenität und Leichtigkeit.<br />

Bild: PRÜM<br />

1 2 3 4<br />

Türblatt<br />

Türblatt<br />

Türblatt<br />

Türblatt<br />

Wand<br />

Zarge<br />

gefälztes<br />

Türblatt<br />

Wand<br />

Zarge<br />

zargenüberdeckendes<br />

Türblatt<br />

Wand<br />

Zarge<br />

stumpfes<br />

Türblatt<br />

Wand<br />

Montage-Riegel<br />

Zarge<br />

wandbündige<br />

Zarge<br />

27


Meine neue<br />

Wohlfühloase<br />

Badsanierung Schritt für Schritt<br />

VORHER<br />

Ihr Bade zimmer ist in die<br />

Jahre ge kommen, nicht<br />

funktions gerecht oder entspricht<br />

ein fach nicht mehr<br />

Ihren Vor stellungen vom<br />

Wohl fühl bad? Dann wird es<br />

Zeit für frischen Wind. Mit<br />

moderner Badkeramik, edlen<br />

Armaturen und neuen Fliesen<br />

lässt sich das alte Bad<br />

einfach aber spürbar verwandeln.<br />

Veränderungen in der<br />

Raumaufteilung, eine bodengleiche<br />

Dusche oder der Einbau<br />

einer Fußbodenheizung<br />

sind deutlich aufwendiger.<br />

Dafür können Sie sich jedoch<br />

über ein komplett neues<br />

Bad erlebnis freuen.<br />

NACHHER<br />

1.<br />

Planung und<br />

Vorbereitung<br />

Bilder: Breuer<br />

Die Idee steht und der Tatendrang ist ungebremst. Doch wer mit der<br />

Verwandlung seines Badezimmers einfach loslegt, ohne zu planen,<br />

wird womöglich die eine oder andere böse Überraschung erleben. Im<br />

Vergleich zur Modernisierung anderer Räume ist die Badsanierung<br />

durchaus eine Herausforderung. Hier lohnt es sich, bedacht und gut<br />

vorbereitet ans Werk zu gehen. Denn jede nachträgliche Korrektur der<br />

festinstallierten Elemente ist nur mit hohem Aufwand und erneutem Abbruch<br />

möglich. So lassen sich bereits ausgeschnittene Fliesen nicht<br />

mehr verändern. Einmal verklebt sitzen sie bombenfest und auch eine<br />

Duschtasse lässt sich kaum austauschen. Deshalb sollten Sie Ihr neues<br />

Bad genau planen, idealerweise zeichnen Sie einen Grundriss mit<br />

Dusche, Wanne, WC und Waschbecken auf – achten Sie dabei unbedingt<br />

auf genügend Bewegungsfreiraum vor den Sanitärobjekten.<br />

Damit später das Bad in einheitlichem Look erstrahlt, empfiehlt es sich,<br />

alle Elemente aus einer Hand zu beziehen. So können stringente Design-Linien<br />

oder ganze Kollektionen mit dazu passenden Armaturen<br />

verwendet werden, die ein harmonisches Gesamtbild ergeben. Für die<br />

Planung ist es von Vorteil, hier schon genaue Vorstellungen zu haben<br />

und zu wissen, welche Produkte man konkret verbauen möchte.<br />

2. Altes entfernen<br />

Aus Alt mach Neu bedeutet in der Badsanierung: Alles muss raus. So werden im ersten Step alle<br />

Möbel, Vorhänge, Halterungen, Lampen, Lichtschalter, Steckdosen etc. entfernt. Im nächsten<br />

Schritt kommt die Rohrzange zum Einsatz. Nach Abdrehen der Hauptwasserzuleitung zum Bad<br />

werden alle Hähne aufgedreht, damit die jeweilige Armatur und ihre Zuleitung leerlaufen können,<br />

bevor beides ausgebaut wird. Zuletzt sind die Absperrhähne bzw. jene Rohrstücke, die aus der<br />

Wand herausragen, an der Reihe. Im weiteren Verlauf entfernt man die Abwasserrohre und verschließt<br />

deren Öffnungen in der Wand sorgsam mit alten Handtüchern oder Kunststofffolie. Sind<br />

alle Anschlüsse und Rohre gesichert bzw. entfernt, können Toilettenschüssel, Waschbecken,<br />

Duschabtrennung, Duschtasse und Badewanne ausgebaut werden. Schließlich geht es mit dem<br />

Bohrhammer an die Entfernung der Fliesenbeläge an Wand und Boden. Es empfiehlt sich, am<br />

höchsten Punkt der Wandfliesen anzufangen. Da für das Aufstellen von Leitern ein intakter Boden<br />

nötig ist, sollten die Bodenfliesen als letztes entfernt werden.<br />

28


1<br />

2<br />

Wassereinwirkungsklassen<br />

1 W0-I gering 2 W1-I mäßig 3 W2-I hoch<br />

3<br />

3.<br />

Bild: PCI<br />

Untergrund<br />

vorbereiten<br />

1<br />

2<br />

2<br />

Bilder: ARDEX<br />

Boden- und Wandflächen, die regelmäßig mit Wasser in<br />

Kontakt kommen (Duschbereich, Wände über Waschbecken<br />

und Badewanne), müssen abgedichtet werden. Auch die<br />

Flächen vor Wanne und Dusche zählen zu den mit Wasser<br />

beanspruchten Bereichen. Wie stark die Beanspruchung<br />

der Bodenfläche ist, hängt auch von der Konstruktion der<br />

Duschabtrennung ab.<br />

Fliesen sind der gängigste Wand- und Bodenbelag im<br />

Badezimmer. Für eine perfekte Umsetzung sollte der<br />

Untergrund eben, fest, tragfähig, trocken und frei von<br />

Rissen und haftungsmindernden Stoffen. Putz- oder<br />

Spachtelschichten dürfen nicht hohlliegen. Als Bodenuntergrund<br />

eignen sich generell Beton, Zementestrich<br />

oder bestehende Fliesen. Ist der Unterbau jedoch mürbe,<br />

uneben, stark saugend oder absandend, hat der<br />

alte Estrich zu viele Risse oder soll auf junge Betonflächen,<br />

Misch- oder Holzuntergründe gefliest werden,<br />

ist eine spezielle Vorbereitung notwendig. Bei einer<br />

Verlegung auf Estrich oder Putz kann zum Beispiel der<br />

Einsatz einer Grundierung oder Haftbrücke den Haftverbund<br />

verbessern.<br />

Selbstverlaufende Abdichtungen<br />

sind besonders zeitsparend und<br />

komfortabel und ermöglichen Schichtstärken<br />

bis zu 5 mm. So können in einem<br />

Arbeitsschritt leichte Unebenheiten direkt<br />

mit ausgeglichen werden.<br />

Bild: ARDEX<br />

4.<br />

Richtig<br />

abdichten<br />

Oft sind Bäder verfliest. Der vermeintlich dichte Fliesenbelag<br />

ist dabei aber alles andere als dicht. So<br />

können Feuchtigkeit und Schadstoffe durch die Fugen<br />

in den Untergrund eindringen und Schäden an der<br />

Bausubstanz hervorrufen. Umso wichtiger ist hier eine<br />

sorgfältige und dauerhafte Abdichtung des Bodens und<br />

aller an Nassbereiche angrenzenden Wände. Hierfür<br />

gibt es verschiedene Möglichkeiten wie beispielsweise<br />

die streichfähige Abdichtung. Diese kann direkt in zwei<br />

Schichten mit einer Gesamtmindestschichtdicke von<br />

2 mm auf Beton, Putz und weitere Untergründe aufgetragen<br />

werden.<br />

Bild: PCI<br />

Die verschiedenen Abdichtungen<br />

Flexible Dichtschlämme<br />

Die faserverstärkten Massen werden mit<br />

Wasser angerührt und können verrollt oder<br />

verspachtelt werden. Mit ihnen lassen sich<br />

an Wand und Boden Untergründe wie Beton,<br />

Mauerwerk, Porenbeton und Putz sowohl im<br />

Innen- als auch im Außenbereich abdichten.<br />

Dichtbänder und Formteile<br />

Kanten zwischen Boden und Wand sowie die<br />

Übergänge im Bereich von Duschen und Wannen<br />

benötigen eine besonders gute Abdichtung, um<br />

das Eindringen von Feuchtigkeit in den Schichtaufbau<br />

zu verhindern. Hierfür kommen spezielle<br />

Dichtbänder oder Formteile zum Einsatz. Die<br />

Montage der Komponenten geht mit dem zweischichtigen<br />

Auftrag der vollflächigen Abdichtungsschichten<br />

einher. Die Dichtbänder werden dabei<br />

in die Dichtschlämme eingedrückt, um die neuralgischen<br />

Übergänge besonders sicher zu machen.<br />

Passende Formteile sind für nahezu jede denkbare<br />

Einbausituation erhältlich.<br />

Bild: Sopro<br />

Verbundabdichtungen<br />

Verbundabdichtungssysteme unter Fliesen und<br />

Bodenbelägen werden nicht nur in privaten Bädern<br />

und Duschen eingesetzt, sondern auch in<br />

Großküchen oder Laboren. Das beweist ihre außerordentliche<br />

Zuverlässigkeit. Bei den Verbundabdichtungssystemen<br />

handelt es sich um hoch<br />

wasserdichte Abdichtungsbahnen aus Kunststoff,<br />

die beidseitig mit einem Vlies kaschiert sind. Diese<br />

wasserundurchlässigen Membranen werden<br />

zusammen mit den Fliesen direkt im Dünnbettverfahren<br />

verarbeitet.<br />

Selbstverlaufende Abdichtungen<br />

Besonders bei Altbau-Renovierungen sind selbstverlaufende<br />

Abdichtungen eine sehr gute Option<br />

zur Herstellung einer dichten und planen Bodenfläche.<br />

Die dickflüssigen Produkte eignen sich<br />

auch für große Flächen und können bequem im<br />

Stehen verarbeitet werden. Selbst in die kleinsten<br />

Ecken verwinkelter Altbau-Bäder gelangen sie<br />

und gleichen kleine Unebenheiten direkt mit aus.<br />

29


Vorher-Nachher-Vergleich einer Badsanierung: Ist die neue<br />

Wandkonstruktion asu XPS-Platten fertig, kann die Sanierung<br />

in Sachen Farbe und Design komplettiert werden. Edle Betonoptik<br />

an den Wänden, großformatige Bodenfliesen, elegante<br />

Armaturen und Keramik machen den modernen Look perfekt.<br />

5.<br />

Gestalten mit<br />

Trockenbau<br />

Mit Trockenbau lässt sich das Bad vielseitig gestalten<br />

und sogar neu aufteilen. Sanitärgegenstände können<br />

anders als bisher platziert werden und dem Raum damit<br />

eine völlig neue Wirkung verleihen. So sind den<br />

persönlichen Bedürfnissen bezüglich Trennwände,<br />

Raumteiler oder anderer konstruktiver Elemente keine<br />

Grenzen gesetzt. Die Flexibiltät wird in erster Linie<br />

durch das anwenderfreundliche System gewährleistet,<br />

mit dem sich alle Bauteile aufeinander abgestimmt einfach<br />

und schnell montieren lassen. Der Wegfall von<br />

langen Trocknungszeiten macht die sanierten Räume<br />

zudem deutlich schneller beziehbar.<br />

Vorwandinstallation<br />

Im Badezimmer gehören bei der Installation von Sanitärelementen<br />

Vorwandinstallationen schon fast zum<br />

guten Ton. Die spezielle Ausbauform des Trockenbaus<br />

ermöglicht eine quasi unsichtbare Verlegung von Wasserzuleitungen<br />

und Abwasserrohren. Diese werden<br />

mithilfe von Montageelementen direkt auf der Wand<br />

angebracht und mit Gipskartonplatten verkleidet. So<br />

kann man einfach neue Leitungen oder Anschlüsse<br />

verlegen – beispielsweise bei der Neupositionierung<br />

von Waschbecken, Dusche oder WC. Ein großer Vorteil:<br />

Die Konstruktion kann sogar auf bestehendem<br />

Fliesenbelag umgesetzt werden, wodurch das staubige<br />

Entfernen des Altbelags entfällt.<br />

Profile und Beplankung<br />

Konstruktionen aus Metallprofilen bieten neben der<br />

Feuchteresistenz den Vorteil, dass sie über fertige Aussparungen<br />

für Installationen verfügen und es passende<br />

Systeme für schwere Badarmaturen wie hängende<br />

WCs oder Waschtische gibt. Als Standard für den Trockenbau<br />

im Feuchtraum gelten imprägnierte Gipskartonplatten.<br />

Zu 100 % wasserbeständig sind die<br />

kompakteren und stabileren Gipsfaserplatten deutlich<br />

besser für den Nassbereich geeignet. Grundsätzlich<br />

gilt, dass die etwas stabileren Gipsfaserplatten<br />

mehr Gewicht tragen können als Gipskartonplatten.<br />

Planen Sie jedoch eine Anbringung von Wandschränken,<br />

ist eine Doppelbeplankung sinnvoll und ratsam.<br />

Das sorgt auch beim Einsatz von Fliesen für noch<br />

mehr Stabilität.<br />

Bilder: wedi<br />

Hartschaum-Bauplatten aus Polystyrol können auf<br />

jedem Untergrund angebracht werden und lassen<br />

sich besonders leicht und flexibel verarbeiten. Teilweise<br />

lassen sie sich auch einfach auf eine Ständerkonstruktion<br />

aufkleben, damit entfällt das Schrauben<br />

und Nachspachteln. Sie sind wasserundurchlässig,<br />

gut wärmedämmend, extrem leicht und sehr stabil<br />

– je nach Materialstärke ist nur eine einfache Beplankung<br />

notwendig. Dank spezieller Befestigungstools<br />

können auch größere Lasten, wie Duschabtrennungen<br />

oder Handtuchheizkörper, problemlos<br />

angebracht werden.<br />

Verfugung<br />

Zur Vermeidung späterer Schäden werden alle Fugen<br />

nach Aufstellen der Wände mit einer imprägnierten<br />

Fugenspachtelmasse geschlossen und so<br />

perfekt abgedichtet. Das sorgfältige Verspachteln<br />

und Schleifen gewährleistet, dass Putz oder Fliesen<br />

später gut haften. Hierfür sollte die zum System<br />

gehörende Spachtelmasse verwendet werden. Mit<br />

einem Bewehrungsstreifen, der in die mit Spachtel<br />

verfüllte Fuge eingelegt wird, lassen sich Qualität<br />

und Lebensdauer der Fugen zusätzlich erhöhen.<br />

Bild: Schlüter-Systems<br />

Bild: Saint-Gobain Rigips<br />

Bild: Jackon<br />

Für komplexere Einbauten, wie zum Beispiel<br />

Sitz bänke, gibt es vorgefertigte Komplettsets aus<br />

Hartschaumplatten. Die Montage ist kinderleicht<br />

und mit wenigen Handgriffen erledigt. Anschließend<br />

können die Oberflächen direkt verfliest werden.<br />

30


Bodengleiche Duschen<br />

Frisch und spritzig kommen sie daher, die Bäder,<br />

die ihrem Nutzer keine Hindernisse in den Weg<br />

stellen. Eine bodengleiche Dusche ohne störende<br />

Schwelle, eine Duschabtrennung aus Echtglas für<br />

mehr Transparenz, fast unsichtbare Ablaufsysteme<br />

– das Badezimmer ist mittlerweile das Highlight<br />

des Hauses und muss nicht mehr nur funktional,<br />

sondern auch optisch echte Lebensqualität bieten.<br />

Zusätzlicher Pluspunkt: Für eine barrierefreie Sanierung<br />

des Bads stehen auch einige Fördermöglichkeiten<br />

zur Verfügung.<br />

Bild: wedi<br />

Duschwannen<br />

Im modernen Badezimmer hat die tiefe Duschwanne<br />

ausgedient. Der Trend geht zu möglichst<br />

flachen Duschtassen mit geringer Einstiegshöhe.<br />

Neben der leichteren Begehbarkeit der Dusche<br />

wirkt eine flache Duschtasse in jedem Fall optisch<br />

ansprechend – ob teilversenkt im Boden oder<br />

bodeneben.<br />

Befliesbare Duschelemente<br />

Ein befliesbares Duschelement bildet die Basis<br />

für den Einbau einer ebenerdigen Dusche. Es ist<br />

gleichzeitig die Grundform der Dusche und der<br />

darüber liegenden Duschkabine. Das Beste daran:<br />

Ablauf und Anschlüsse sind integriert, Ablaufleistung,<br />

Sperrwasserhöhe, Gefälle, Abdichtung<br />

bereits berücksichtigt. Beeindruckend ist auch die<br />

Filigranheit der Elemente: Die dünnsten Duschelemente<br />

mit integriertem Ablauf sind gerade einmal<br />

65 mm flach und erfüllen dennoch alle relevanten<br />

Normen und Richtlinien.<br />

Der Duschplatz im<br />

System bietet Sicherheit.<br />

Ablaufsysteme<br />

Zwei Ausführungen von befliesbaren Duschelementen<br />

stehen zur Verfügung: Klassische zweiteilige Systeme<br />

aus Duschelement und Ablauf und Komplettsysteme<br />

mit in das Duschelement integrierter Ablauftechnik. Bei<br />

beiden Varianten kann man zwischen Linienentwässerung<br />

und Punktablauf wählen. Erstere lässt sich besser<br />

mit großformatigen Fliesen kombinieren. Bei einer<br />

Punktentwässerung muss der Fliesenbelag mit Gefälle<br />

zum Ablauf hingeführt werden, damit das Wasser perfekt<br />

ablaufen kann, wofür kleinformatige Fliesen oder<br />

Mosaik besser geeignet sind.<br />

Falls eine Dusche ohne Abtrennung, also offen zu drei<br />

Seiten, geplant ist, sollte man beachten, dass Duschwasser<br />

vom Duschkopf ausgehend etwa 1,20 m weit<br />

spritzen kann. Dieser Bereich sollte mindestens als<br />

Duschfläche eingeplant und mit einem Gefälle zum<br />

Abfluss ausgestattet werden.<br />

Bild: Schlüter-Systems<br />

Duschwände<br />

Walk-In-Dusche, Eckvariante oder klassische Duschkabine.<br />

Duschwände aus Glas sind ein echter Hingucker<br />

und öffnen den Duschbereich optisch für mehr<br />

Licht und mehr Eleganz. Egal, ob eine alte Duschwand<br />

gegen eine neue weichen soll oder eine komplette<br />

Badsanierung ansteht – Duschwände aus Einscheibensicherheitsglas<br />

gibt es für alle erdenklichen Lösungen.<br />

Satiniert oder mit dem Wunschmotiv versehen<br />

kommt noch etwas mehr Individualität ins Spiel. Wer<br />

sich das tägliche Abziehen der Wassertropfen sparen<br />

möchte, greift zum Einbau von versiegeltem Glas.<br />

Bild: SCHÖNOX<br />

Fugenlose Wand- und Bodenflächen<br />

Montagefertige Duschoberflächen für Boden und<br />

Wandflächen sind eine elegante Alternative zum klassischen<br />

Fliesenbelag. Die einteiligen Platten aus hochfestem<br />

Mineralwerkstoff sind antibakteriell, schmutzabweisend<br />

und rutschhemmend. Sie werden einfach<br />

auf Boden oder Wand verklebt und eignen sich auch<br />

sehr gut für eine Teilsanierung im Badezimmer. Zum<br />

Beispiel: Umbau von Badewanne auf Duschplatz.<br />

Auch auf alten Fliesenbelägen können sie eingesetzt<br />

werden. Jedoch ist immer die Abdichtung des Unterbelages<br />

zu prüfen. Für einen cleanen Übergang zu<br />

anschließenden Wand- und Bodenflächen sorgt eine<br />

Versiegelung mit Silikon. An der Wand setzen Paneele<br />

aus Glas oder Acryl einen schönen Kontrast. Kombiniert<br />

mit einer Duschtrennwand aus Glas entsteht so<br />

ein unschlagbar pflegeleichter wie langlebiger und optisch<br />

ansprechender Duschbereich.<br />

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barrierefreien Bad!<br />

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Linienentwässerung<br />

Bild: Austrotherm<br />

Punktentwässerung<br />

Bild: Austrotherm<br />

31


6.<br />

Neue Fliesen<br />

verlegen<br />

Sind der Untergrund vorbereitet, der richtige Kleber<br />

ausgewählt und die Fliesen in ausreichender Menge<br />

vorhanden, kann mit dem Verlegen begonnen werden.<br />

Im ersten Step sollten Sie jedoch die Aufteilung so<br />

planen, dass ein harmonisches Gesamtbild entsteht.<br />

Möchten Sie deckenhoch fliesen, markieren Sie bei<br />

rechtwinkligen Räumen mit einem Senklot die Mitte<br />

und richten die Fliesen daran aus. Beachten Sie dabei,<br />

dass die Randfliesen mindestens eine halbe Fliesenbreite<br />

haben. Zum maßgenauen Schneiden von<br />

Fliesen eignet sich ein spezielles Fliesen-Schneidgerät.<br />

Geht es um das Verlegen von Bodenfliesen, ist<br />

es sinnvoll, in der Raummitte oder an einer geraden<br />

Wand zu beginnen, am besten gegenüber der Tür. So<br />

kann problemlos Richtung Ausgang gearbeitet werden.<br />

Fliesen verkleben<br />

Bevor der Kleber auf die Zahnspachtel kommt, muss<br />

erstmal das richtige Material her. Denn je nachdem,<br />

welche Fliesen wo verlegt werden sollen, kommen verschiedene<br />

Kleber in Frage.<br />

Fliesenkleber auf Zementbasis<br />

Zementkleber werden heute mit Abstand am häufigsten<br />

für die Fliesenverlegung verwendet. Die hydraulisch<br />

härtenden Mörtel verfestigen sich erst nach der<br />

Wasserzugabe, komplett ausgehärtet ist das Material<br />

nach etwa <strong>24</strong> Stunden. Zementkleber eignen sich vor<br />

allem für den Einsatz auf starren, saugfähigen Untergründen<br />

wie Beton, Estrich und Putz.<br />

Flexkleber<br />

Eine besondere Form des Zementklebers ist der so<br />

genannte Flexkleber. Er enthält Kunststoffzusätze, die<br />

unter anderem dafür sorgen, dass er relativ flexibel<br />

aushärtet. Sie können besser auf Spannungen oder<br />

Schwingungen reagieren und eignen sich daher besonders<br />

für schwierige Untergründe wie Gipskartonplatten,<br />

Trockenestrich oder für große Fliesen.<br />

Bild: SCHÖNOX<br />

Bild: PCI<br />

WISSENSWERT<br />

Bild: SAKRET<br />

Fliese-auf-Fliese-Verfahren<br />

Sind die alten Fliesen noch intakt, bietet sich<br />

das Fliese-auf-Fliese-Verfahren an. Die alten<br />

Fliesen müssen für dieses Verfahren jedoch<br />

absolut eben und tragfähig sein und vor Beginn<br />

der Arbeiten gründlich gereinigt werden.<br />

Für das Verkleben von Fliese auf Fliese eignen<br />

sich ausschließlich Flexkleber. Durch<br />

die doppelte Fliesenschicht erhöht sich der<br />

Fußbodenaufbau – vor allem im Türbereich<br />

kann das eine Kürzung des Türblattes mit<br />

sich bringen. Verschiedene Bodenniveaus<br />

müssen an der Schwelle mit speziellen<br />

Übergangsprofilen ausgeglichen werden.<br />

Alternative Fliesenlack<br />

Neuer Look trotz alter Fliesen? Dank eines<br />

Anstrichs mit Fliesenlack verschaffen Sie<br />

gut erhaltenen Fliesen einen Frische-Kick.<br />

Das spart Kosten, Zeit und Reinigung. Denn<br />

da keine Fliesen zu entfernen sind, werden<br />

Staub und Schmutz vermieden. Die Verarbeitung<br />

ist denkbar einfach: Im Vorfeld<br />

muss lediglich geprüft werden, ob die alten<br />

Fliesen glatt und nichtsaugend sind. Dann<br />

werden sie gründlich gereinigt und sämtliche<br />

Silikonfugen entfernt. Anschließend erfolgt<br />

entweder erst eine Grundierung oder – wenn<br />

Sie einen 2in1 Lack verwenden – direkt der<br />

Lackanstrich.<br />

32


Fliesen verfugen<br />

Gerade im Bad ist ein hygienisches und ansprechendes<br />

Umfeld wichtig. Eine regelmäßige Reinigung ist daher<br />

selbstverständlich. Doch besonders Fugen können<br />

schon nach wenigen Jahren durch den Einsatz von<br />

Kalksteinreinigern ungepflegt aussehen. Hier benötigt<br />

man daher Fugenmaterial, das aggressiven Putzmitteln<br />

standhält und hoch belastbar ist. Zur Vermeidung von<br />

Rissen durch Spannungen ist auch die Berücksichtigung<br />

von Bewegungsfugen notwendig. Denn eine Fliese<br />

ist nur so sicher wie ihre Fuge.<br />

Bewegungsfugen<br />

Bewegungs- und Dehnungsfugen kommen überall<br />

da zum Einsatz, wo minimale Spannungen oder Bewegungen<br />

im Untergrund vorhanden sind. Am Rand<br />

des Fliesenbelags oder an den Anschlüssen zwischen<br />

Badkeramik und Fliese sorgen die Fugen für Spannungsausgleich<br />

und verhindern Sprünge in den Fliesen<br />

oder Rissbildung. Die Abschlussfuge zur Wand<br />

ist immer eine Dehnungsfuge. Diese Fuge im Winkel<br />

zwischen Wand und Boden ist eine Wartungsfuge und<br />

muss regelmäßig auf Dichtigkeit überprüft werden.<br />

Man füllt sie üblicherweise mit elastischen Dichtstoffen<br />

wie zum Beispiel Silikon mit Fungizidbestandteilen.<br />

Fugengestaltung<br />

Bei der Umsetzung der Fugen zählt nicht mehr nur<br />

der Nutzen, sondern auch die Optik. Beeinflussen<br />

doch Fugenabstand und -farbe die Gesamtwirkung<br />

eines Raumes entscheidend. Schmale Fugen erzeugen<br />

eine flächige Wirkung, breite verleihen dagegen<br />

einen rustikalen Eindruck. Um der Vielfalt<br />

unterschiedlicher Beläge gerecht zu werden, ist auch<br />

das Fugenmörtelfarbspektrum gewachsen und bietet<br />

farblich echte Gestaltungsfreiheit. So können Sie für<br />

ein harmonisches Flächenbild Fliese und Fuge Ton in<br />

Ton abstimmen oder mit bewussten Farbkontrasten<br />

besonderen Akzente setzen.<br />

Bild: codex<br />

Vinyl – die Alternative zur Fliese<br />

Bild: Moderna<br />

Epoxidharz-Fugenmörtel<br />

ist besonders für den Nassbereich<br />

geeignet: Schmutz<br />

haftet nicht an, die Fugen<br />

trocknen schnell ab und<br />

aggressive Reinigungsmittel<br />

werden abgewehrt.<br />

Bild: Parador<br />

Fliesen sind der beliebteste Belag für Wand und Boden in unseren Badezimmern. Doch gibt es gerade<br />

für alle, die etwas kreativer werden wollen und Sinn für individuelle Raumgestaltung haben, eine vielseitige<br />

Alternative. Mit Vinylböden lassen sich ganz unterschiedliche Stimmungen und Atmosphären<br />

ins eigene Bad zaubern – von natürlich bis strukturiert. Moderne Vinylböden können beispielsweise<br />

Holz, Stein oder Metall täuschend echt nachahmen. Noch dazu sind sie elastisch, trittschalldämmend<br />

und fußwarm und somit gerade fürs Barfußlaufen prädestiniert. Die hochstrapazierfähigen und pflegeleichten<br />

Beläge sind selbst für stark beanspruchte Flächen geeignet. Auch die Verlegung auf Fußbodenheizungen<br />

ist problemlos möglich.<br />

7.<br />

Keramik, Armaturen<br />

und Möbel<br />

Sind die Fliesen verfugt, geht es an die finale Inbetriebnahme aller Anschlüsse – von<br />

der Elektroinstallation bis zum Anschluss der Wasserleitungen. Und nicht zuletzt um<br />

die optische Wiederbelebung des Bades. Denn jetzt können Badkeramik wie Waschbecken,<br />

Duschtasse, Bidet oder Badewanne wieder ihre Plätze einnehmen und<br />

Armaturen angebracht werden. Dann kommt der große Moment: Es werden – bitte<br />

nacheinander – Strom und Wasser für den Raum wieder eingeschaltet und geprüft, ob<br />

alles fehlerfrei funktioniert. Ist das der Fall, empfiehlt sich dringend eine umfangreiche<br />

Grundreinigung des neuen Bades. Komplettiert wird das Gesamtbild anschließend<br />

durch das Anbringen von Handtuchhaltern, Wandschränken oder Spiegeln.<br />

Bild: Sanitop-Wingenroth<br />

Bild: Dansani<br />

33


Schutz und Zierde<br />

Neue Dacheindeckung<br />

Wie ein Schirm schützt die Dachhaut<br />

das Haus vor Witterungseinflüssen<br />

und Schäden. Deswegen ist es so<br />

wichtig, dass sie stets intakt bleibt.<br />

Normalerweise hält sie schon einiges<br />

aus, aber wenn der Zahn der Zeit oder<br />

bauliche Mängel bzw. Beschädigungen<br />

durch Unwetter ihre Spuren hinterlassen,<br />

sollte über eine teilweise oder<br />

komplette Neueindeckung des Daches<br />

nachgedacht werden. Bei der Gelegenheit<br />

empfiehlt es sich, einen Fachmann<br />

auch einen Blick auf den Zustand der<br />

Unterkonstruktion werfen zu lassen.<br />

Der Zeitpunkt<br />

Wann sollte ein Dach neu eingedeckt werden?<br />

Pauschal lässt sich das nicht beantworten – zu viele<br />

Faktoren wirken auf den Zustand des Daches ein:<br />

Anzahl und Schwere von Stürmen (inklusive herumfliegender<br />

Gegenstände), Schneemengen, die geografische<br />

Lage mit Licht- und Schattenstunden und<br />

andere Faktoren. Entsprechend stark variiert die Zeitspanne,<br />

nach der das Dach neu eingedeckt werden<br />

muss. Eine Rolle spielt auch die Art der Bedeckung,<br />

die meisten Materialien haben eine Lebensdauer von<br />

fünf bis sechs Jahrzehnten. Eine erste Überprüfung<br />

empfiehlt sich daher nach 30 bis 40 Jahren. Ein<br />

Fachmann wird sein Augenmerk gleichzeitig auf den<br />

Zustand des Dachstuhls und der Unterkonstruktion<br />

richten, da das Dach nur als intaktes Gesamtsystem<br />

die Bausubstanz schützen kann und Schäden von<br />

Bild: Dörken<br />

Laien auf den ersten Blick oft nicht erkannt werden.<br />

Während Moos, Algen und Flechten eher ein ästhetischer<br />

Makel sind, sind gebrochene Dachsteine, undichte<br />

Stellen oder gar Schimmel unterm Dach echte<br />

Alarmzeichen.<br />

Ein kaputter Ziegel oder ähnliche kleine Mängel<br />

lassen sich ja noch bequem beheben, ob es damit<br />

aber getan ist – was ja auch gut sein kann! – oder<br />

schon eine komplette Neueindeckung, gegebenenfalls<br />

inklusive weiterer Abdichtungs- oder Dämmmaßnahmen,<br />

anzuraten ist, kann am ehesten ein<br />

professioneller Dachdeckerbetrieb beurteilen, den wir<br />

Ihnen bei Bedarf gerne empfehlen. Günstiger als eine<br />

Sanierung des gesamten Dachstuhls, weil sich unbemerkt<br />

größere Schäden an der Dachkonstruktion<br />

eingeschlichen haben, ist das allemal.<br />

Die Ausführung<br />

Austausch der Dacheindeckung<br />

Ist und bleibt der Dachboden unbewohnt und die<br />

oberste Geschossdecke über dem Wohnraum ausreichend<br />

gedämmt, braucht das Dach selbst keine<br />

zusätzlichen Dämmmaßnahmen. Der reine Austausch<br />

der Dacheindeckung, eventuell inklusive der Lattung<br />

und der Unterdeckbahn bzw. Dampfbremse, läuft<br />

praktisch immer ähnlich ab:<br />

Abriss des alten Daches<br />

Zur Absicherung der Arbeiten stellt man in der Regel<br />

vorher ein Gerüst auf bzw. installiert eine geeignete<br />

Absturzsicherung. Und dann kann es auch schon losgehen!<br />

Die alte Dacheindeckung und, falls erforderlich,<br />

die bestehende Trag- und Konterlattung werden<br />

entfernt und entsorgt. Ordern Sie lieber einen Container<br />

und den Abtransport über einen Fachbetrieb, denn<br />

schon kleine Mengen alter Dachsteine oder -ziegel<br />

haben sehr viel Gewicht und verursachen eine Menge<br />

Schmutz, sind also nichts für den privaten Kofferraum!<br />

Aus wiederverwertbaren Werkstoffen gefertigt, sind<br />

Dachziegel komplett recycelbar und fallen als „reiner<br />

Bauschutt“ in eine der günstigsten Entsorgungskategorien.<br />

Bild: CREATON<br />

Die Neueindeckung des<br />

Daches kann man gut mit der<br />

Installation einer Photovoltaikanlage<br />

verbinden. Zurzeit trenden In-<br />

Dach-Solarmodule oder Solardachziegel<br />

in Dachsteinoptik, die sich optisch kaum<br />

von dunklen Dachziegeln abheben. Das Blech<br />

unter der Anlage gewährleistet die Wetterfestigkeit.<br />

Neueindeckung<br />

Falls erforderlich, beginnt man nun mit dem Anbringen<br />

einer neuen Unterdeckbahn bzw. Dampfbremse sowie<br />

der neuen Trag- und Konterlattung. Die Konterlattung<br />

wird auf den Sparren befestigt und verläuft wie diese<br />

von First bis Traufe, die Traglattung wird im 90°-Winkel<br />

zur Konterlattung angebracht und trägt später die<br />

Dacheindeckung. Der Abstand der Traglattung wird<br />

von der gewählten Dacheindeckung, sprich dem jeweiligen<br />

Dachpfannen-Modell, vorgegeben und bedingt<br />

die Anzahl der laufenden Meter an Lattung. Das sowie<br />

34


Eine diffusionsoffene Unterdeckbahn<br />

ist extrem robust<br />

und wetterfest und verhindert<br />

so als zweite wasserführende<br />

Ebene das Eindringen von<br />

Nässe insbesondere bei<br />

beschädigter Dach deckung –<br />

ein Dachleben lang.<br />

Eindeckungsvarianten<br />

Mit ihrem geringen Eigengewicht sind Metalldächer ideal für die Sanierung auf alten<br />

Dachstühlen, die mitunter höhere Belastungen nicht mehr tragen. Auch besondere<br />

Formen sind problemlos umsetzbar, da man das Metall individuell zuschneiden kann.<br />

Bild: Prefa I Croce & Wir<br />

Achtung Asbest<br />

Vor 1993 wurde Asbest häufig als Bestandteil<br />

von Dachplatten oder Isoliermaterial<br />

verwendet. Hier müssen der Abbau und die<br />

Entsorgung durch einen Fachbetrieb mit<br />

entsprechend nachgewiesener Qualifikation<br />

durchgeführt werden.<br />

der Lattenquerschnitt und die verwendete Holzqualität<br />

bestimmen die Kosten. Die Quadratmeterpreise für die<br />

unterschiedlichen Dachsteine, -ziegel und -pfannen<br />

oder alternativen Dacheindeckungen variieren ebenso<br />

deutlich je nach Art und Modell. Allen gleich ist die<br />

Reihenfolge der Arbeitsschritte von a) der Dachfläche<br />

über b) den First bis c) zu den Ortgängen, den Sichtkanten<br />

an den Stirnseiten also, zum Schluss.<br />

Belüftung<br />

Lebenswichtig für die Dachkonstruktion und damit den<br />

<strong>Werterhalt</strong> der Bausubstanz, zumal wenn das Dachgeschoss<br />

ausgebaut ist, ist eine funktionstüchtige<br />

Be- und Entlüftung, die Baufeuchte und permanent<br />

entstehende Wasserdampfdiffusion aus der Rauminnenseite<br />

sicher abführt. Die Trag- und Konterlattung<br />

erzeugt einen großzügigen Zwischenraum, der die<br />

Hinterlüftung der Dacheindeckung sicherstellt. Für<br />

einen ständigen Luftaustausch und das Abführen der<br />

Feuchtigkeit wird an First und Grat, also wo Dachflächen<br />

sich spitz treffen, eine Lüftungsrolle ausgelegt<br />

und mit Firstziegeln bedeckt. An der Traufe, also der<br />

Tropfkante oberhalb der Regenrinne, verhindert ein<br />

Lüftungsband das Eindringen von Fluginsekten und<br />

Vögeln in die Hinterlüftung.<br />

Befestigung und Sturmsicherung<br />

Normalerweise verhindert schon das Eigengewicht der<br />

Dacheindeckung ein Verwehen der Dachsteine oder<br />

-ziegel. Mittlerweile ist es aber auch bei Neueindeckung<br />

von Bestandsdächern Pflicht, die Dacheindeckung mit<br />

entsprechendem Befestigungsmaterial zusätzlich zu sichern,<br />

z. B. mit Sturmklammern zum Einhängen oder<br />

Anschlagen an die Traglattung. Geschnittene Dachpfannen<br />

befestigt man ohne Bohren mit geeigneten<br />

Kehl- oder Gratklammern. So ist eine effiziente Windsogsicherung<br />

nach DIN EN 1991-1-4 gewährleistet.<br />

Neben den „klassischen“ Dacheindeckungen mit Tondachziegeln<br />

oder Betondachsteinen gibt es jede Menge Alternativen je nach Einsatzzweck,<br />

Baustil und individuellem Geschmack:<br />

Faserzementplatten beispielsweise, Anfang der Neunzigerjahre<br />

wegen ihres Asbestgehalts in Ungnade gefallen, enthalten in ihrer<br />

modernen Variante stattdessen alkalibeständige Glas- oder Kohlenstofffasern<br />

oder wasserunlösliche Polyvinylalkohol- und Homopolyacrylnitrilfasern<br />

und punkten dadurch mit erfreulichen Eigenschaften<br />

wie Formhaltigkeit, Witterungs-, Feuer- und Ungezieferbeständigkeit,<br />

Elastizität für gebogene Formen und leichte Montage ohne Bohren.<br />

Ideal für die Sanierung sind Metalldächer aufgrund ihres geringen<br />

Gewichtes, das man auch weniger tragfähigen Dachstühlen statisch<br />

zumuten kann. Dazu kommt die Robustheit, unschlagbare Lebensdauer<br />

und Gestaltungsfreiheit auch für extravagante Dachformen.<br />

Metalldächer gibt es nicht nur in Tafeln, sondern mittlerweile auch in<br />

Dachpfannendesign.<br />

Schiefer ist in vielen Gegenden Deutschlands die traditionelle Dachund<br />

Fassadenbekleidung schlechthin und damit für viele Sanierungen,<br />

auch im denkmalgeschützten Bereich, ein Muss. Mit einer<br />

Lebensdauer von weit über 100 Jahren schützt er für Generationen<br />

und bildet dank der genagelten, geschraubten oder geklammerten<br />

Montage eine homogene und extrem robuste Dachbedeckung. Dazu<br />

fasziniert er durch seine natürliche Ästhetik.<br />

Regional verbreitet sind eher „exotische“ Dacheindeckungen wie<br />

Reet und Stroh, die sich besonders im Norden immer noch großer<br />

Beliebtheit erfreuen, oder im Süden die ehemals typische und mittlerweile<br />

bei Sanierungen wieder im Kommen begriffene Dacheindeckung<br />

mit Holz bzw. Schindeln. Zu diesen sehr speziellen Dachbedeckungen<br />

kann Ihnen sicher unser Fachberater vor Ort Genaueres<br />

sagen. Der Vollständigkeit halber sei hier schließlich das Glasdach<br />

erwähnt, das keine typische Dacheindeckung ist, aber durch großflächige<br />

(Teil-)Verglasung mit VSG selbst traditionelle Architektur reizvoll<br />

aufbrechen und für optimalen Lichteinfall sorgen kann.<br />

Bild: Wienerberger<br />

Dachziegel<br />

guter Schallschutz<br />

große Auswahl an Farben,<br />

Formen und Modellen<br />

Naturprodukt<br />

Haltbarkeit: ca. 60 Jahre<br />

Dachneigung: ab etwa 22°<br />

Betondachsteine<br />

besserer Schallschutz<br />

günstig<br />

energiesparende Herstellung<br />

hagelsicher<br />

Haltbarkeit: ca. 40 Jahre<br />

Dachneigung: ab etwa 22°<br />

Faserzementplatten<br />

besonders leicht<br />

absolut feuerfest<br />

auch in Großformaten erhältlich<br />

Haltbarkeit: ca. 40 Jahre<br />

Dachneigung: kleinformatige<br />

Dachplatten ab 22°,<br />

großformatige Wellplatten ab 9°<br />

Metalldach<br />

geringes Gewicht<br />

absolut sturmsicher<br />

Haltbarkeit: abhängig vom Metall<br />

(Kupfer bis zu 200 Jahre)<br />

Dachneigung: ab 7°<br />

Schiefer<br />

besonders sturmsicher<br />

ökologische Unbedenklichkeit<br />

Haltbarkeit: 100–150 Jahre<br />

Dachneigung: ab 22°


Dachdämmung<br />

im Bestand<br />

Die Dämmung ist nicht von ungefähr<br />

ein Kernthema bei der Dachsanierung<br />

– schließlich ist hauptsächlich sie<br />

für den Wärme- und Schallschutz des<br />

Daches zuständig. Und damit auch für<br />

Wohnqualität und Wiederverkaufswert<br />

der Immobilie. Außerdem regelt der<br />

Gesetzgeber im GEG die Verpflichtung<br />

zur Dämmung bei der Dachsanierung.<br />

Dämmmaterialien<br />

Glas- und Steinwolle Beide Mineralwollarten verbinden eine gute<br />

Wärmedämmung mit relativ hohem Schallschutz und sind zudem<br />

nicht brennbar (Schmelzpunkt Glaswolle 700 °C, Steinwolle 1.000<br />

°C); Steinwolle ist etwas formstabiler, daher wird für die Steildachdämmung<br />

meist Glaswolle wegen ihrer Flexibilität bevorzugt.<br />

Holzfaserplatten Ein wohngesunder Baustoff, der zu etwa 85 Prozent<br />

aus Holzfasern besteht, die überwiegend aus Sägeresten und<br />

Hackschnitzeln heimischer Nadelhölzer gewonnen werden. Wirkt<br />

dank seiner Dampfdurchlässigkeit als Feuchtigkeitspuffer, punktet<br />

mit sommerlichem Hitzeschutz und Schallabsorbtion.<br />

Expandiertes Polystyrol (EPS) Landläufig als Styropor bekannt,<br />

sind die Platten günstig und kinderleicht zu verarbeiten. Sie verrotten<br />

nicht und sind feuchtigkeitsresistent. Ihre Langlebigkeit macht<br />

sie trotz der umweltbelastenden Herstellung ökologisch tolerierbar.<br />

Polyurethan und Polyisocyanurat (PUR/PIR) Diese synthetische<br />

Hartschaumplatten sind verwitterungsbeständig, wasserabweisend<br />

und gelten als hervorragend wärmedämmend. PUR-<br />

Dämmplatten überzeugen durch höhere Elastizität, wogegen<br />

PIR-Dämmungen eine höhere Feuerfestigkeit aufweisen.<br />

Dämmstoff U-Wert W/(m2·K) Wasserdampfdiffusion<br />

μ<br />

Mineralwolle 0,035 – 0,041 1– 2 A1<br />

Holzfaser 0,036 – 0,045 5 – 10 B2<br />

EPS 0,032 – 0,045 20 – 100 B1<br />

PUR-/PIR-Hartschaum 0,0<strong>24</strong> – 0,029 30 – 150 B1<br />

XPS 0,028 – 0,040 80 – 200 B1<br />

Resol-Hartschaum 0,022 – 0,025 10 – 40 B2<br />

Hartschaum auf<br />

Biomassebasis<br />

Diffusionsoffene, hochverdichtete<br />

Steinwolle-Dämmplatten mit<br />

extra harter Oberlage<br />

sind besonders für die<br />

Aufsparrendämmung<br />

geeignet.<br />

0,0<strong>24</strong> – 0,025 75 B1<br />

Bild: Knauf Insulation<br />

+<br />

Brandschutzklasse<br />

Bild: ROCKWOOL<br />

Extrudiertes Polystyrol (XPS) Ein Derivat von EPS (Styropor) mit<br />

einem wesentlich besseren Dämmwert, leicht, aber robust. Nimmt<br />

kein Wasser auf. Die hohe Druckfestigkeit macht das Material sehr<br />

belastbar, was es auch für Flachdächer oder Böden prädestiniert.<br />

Resol-Hartschaum Ein vollsynthetischer Kunststoff, der extremen<br />

mechanischen und thermischen Belastungen standhält. Die Vorteile:<br />

Raumgewinn durch schlanke Platten, hohe Witterungsbeständigkeit<br />

sowie Wasserdampf- und CO 2<br />

-Durchlässigkeit.<br />

Holzfaserdämmplatten haben eine gute<br />

Öko-Bilanz und hervorragende Dämmeigenschaften.<br />

Durch ihre diffusionsoffene<br />

Eigenschaft benötigt man keine<br />

Dampfsperre. Besonders<br />

wirtschaftlich ist eine<br />

Einblasdämmung aus<br />

Holzfaser.<br />

Bild: STEICO<br />

36


Dämmpflicht nach GEG<br />

Wann muss man als Eigentümer eines Bestandsgebäudes<br />

nachträglich eine zusätzliche Dämmung<br />

einbauen? Ist das ein Kann oder ein Muss?<br />

Und welche Anforderungen muss die Dämmung<br />

erfüllen? Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) gibt<br />

es vor.<br />

Dämmpflicht im Rahmen einer Sanierung<br />

Werden mehr als zehn Prozent eines Bauteils in<br />

einem Bestandsgebäude verändert, wird die Einhaltung<br />

der geltenden GEG grundsätzlich Pflicht.<br />

Beim Dach gilt das für Bauteile, die aus der Zeit<br />

vor dem 31.12.1983 stammen – alle danach<br />

fertiggestellten Dächer sind ausgenommen, vorausgesetzt,<br />

die aktuellen energiesparrechtlichen<br />

Vorgaben zum Bauzeitpunkt wurden eingehalten.<br />

Nachrüstpflicht bei<br />

unzureichendem Wärmeschutz<br />

Ein- und Zweifamilienhäuser, die vom Eigentümer<br />

selbst mindestens seit dem 1. Februar 2002 bewohnt<br />

werden, unterliegen keiner weiteren Regelung<br />

– wechselt in der Folgezeit der Eigentümer,<br />

muss der neue Hausherr innerhalb von zwei<br />

Jahren die Dämmung nachträglich an die aktuellen<br />

Vorgaben anpassen, sofern sie noch nicht<br />

erreicht werden: Alle (Wohn-)Gebäude, die mindestens<br />

vier Monate im Jahr auf Innentemperaturen<br />

von 19 °C und mehr beheizt werden, müssen<br />

nach oben hin gedämmt sein, sei es durch Dämmung<br />

der obersten Geschossdecke oder des Daches<br />

selbst. Dabei darf ein U-Wert von maximal<br />

0,<strong>24</strong> W/(m²K) nicht überschritten werden.<br />

Unbewohnter<br />

Dachraum<br />

Bewohnter<br />

Dachraum<br />

beheizter<br />

Wohnraum<br />

beheizter<br />

Wohnraum<br />

oder<br />

beheizter<br />

Wohnraum<br />

Die Option, die oberste<br />

Geschossdecke zu<br />

dämmen, ergibt sich<br />

ohnehin nur bei unbewohntem<br />

Dachraum. Ist<br />

der Dachraum bewohnt,<br />

bleibt nur die Dämmung<br />

des Daches selbst<br />

( siehe folgende Seiten).<br />

Bodentreppe dämmen<br />

Wärme steigt bekanntlich nach oben und droht dann<br />

beim Übergang zu unbeheizten Bereichen darüber zu<br />

verpuffen. Ist der Dachraum unbewohnt, wäre also die<br />

Dämmung der obersten Geschossdecke die günstigste<br />

und effizienteste Möglichkeit, Heizkosten zu sparen.<br />

Eine klassische Schwachstelle ist hier die Dachluke<br />

bzw. die darin verbaute Bodentreppe als Übergang<br />

zwischen bewohntem und unbewohntem Raum. Hierauf<br />

sollte bei der Sanierung besonderes Augenmerk<br />

gelegt und die Wärmedämmung sorgfältig sowie die<br />

Anschlüsse luftdicht ausgeführt werden, um keine massive<br />

Wärmebrücke entstehen zu lassen. Eine undicht<br />

eingebaute Bodentreppe kann bis zu 70 Prozent ihrer<br />

Dämmwirkung einbüßen und dadurch zum Energieschlupfloch<br />

werden, über das wertvolle Wärme verloren<br />

geht. Für Modernisierer, die die oberste Geschossdecke<br />

zum Dachboden dämmen, empfiehlt sich zeitgleich<br />

also auch die Erneuerung der Bodentreppe. Viele<br />

Hersteller bieten zu ihren Wärmeschutz-Bodentreppen<br />

auch spezielle Deckenanschlusssysteme an, die<br />

eine luftdichte Ausführung der Einbaufuge sicherstellen<br />

und sich mit wenigen Arbeitsschritten ruckzuck montieren<br />

lassen. Erstklassige Isolierung im Lukendeckel<br />

beschert den Topmodellen unter den Bodentreppen<br />

herausragende U-Werte von bis zu 0,39 W/(m²K) oder<br />

mit Anschluss sogar die Zertifizierung als Passivhaus-<br />

Komponente. Im Übrigen reduziert die hervorragende<br />

Abdichtung zuverlässig die Bildung von Kondenswasser<br />

und damit die Gefahr der Schimmelbildung.<br />

Bild: Dolle<br />

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Ihres Dachs!<br />

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Bild: Wellhöfer<br />

Bild: Wellhöfer<br />

Integrierte Anschluss-Kits mit Dichtbändern,<br />

Dämmperlen und abschließenden<br />

Dämmstreifen reduzieren die<br />

Wärmebrücke zwischen Bodentreppe<br />

und Geschossdecke zuverlässig und<br />

sind in Nullkommanichts eingebaut.<br />

37


Dämmung der obersten<br />

Geschossdecke<br />

Bild: HIRSCH Porozell<br />

Wie wir auf den vorigen Seiten besprochen haben, verpflichtet<br />

das Gebäudeenergiegesetz GEG generell zur Dämmung der<br />

obersten Geschossdecke. Wir wollen uns nun noch einmal kurz<br />

mit der infragekommenden Dämmtechnik beschäftigen:<br />

Nicht begehbare Dachböden<br />

brauchen natürlich keine Trittfestigkeit, daher reicht es, die<br />

komplette Deckenfläche des darunterliegenden, beheizten Geschosses<br />

plan mit weichen Dämmstoffmatten (z. B. Glas- oder<br />

Steinwolle) auszulegen oder Einblasdämmstoffe bequem mittels<br />

Druckluftschlauch auf dem Dachboden bis in die letzte Ecke zu<br />

verteilen. So entsteht eine homogene, aber eben nicht begehbare<br />

Dämmschicht von 10 bis 20 Zentimetern Stärke.<br />

Begehbare Dachböden<br />

Je nach Druckfestigkeit des verwendeten Dämmstoffes und der<br />

Tragfähigkeit der Unterkonstruktion reicht es oft, einfach Spanplatten<br />

auf der Dämmung zu verlegen und so eine begehbare<br />

Oberfläche zu schaffen. Es gibt aber auch eigens Dämmstoffplatten,<br />

die direkt begehbar sind. Andererseits kann mitunter<br />

eine Unterkonstruktion mit Kanthölzern auf dem Dachboden<br />

erforderlich sein – die Zwischenräume werden mit Dämmmaterial<br />

(z. B. in Gestalt einer Schüttdämmung) aufgefüllt, darauf<br />

montierte OSB-Platten oder eine ähnliche Beplankung stellen<br />

die Begehbarkeit her.<br />

Der Klassiker: der Dachboden als Abstellraum. Für Begehbarkeit ohne alltägliche<br />

Beanspruchung sind spezielle Dämmplatten, z. B. aus Gipsfaser, mit trittharter<br />

Oberfläche vollkommen ausreichend. Erhöht sich die Beanspruchung, etwa bei<br />

einer Wohnnutzung, verlegt man einfach eine weitere Lage Gipsfaserplatten.<br />

Flachdach-Sanierung<br />

Auch das Flachdach bedarf hin und wieder der Inspektion<br />

und gegebenenfalls Sanierung – nicht nur zur Behebung<br />

von bereits aufgetretenen Schäden, sondern<br />

auch und besonders prophylaktisch, um die Substanz<br />

und den Wert der Immobilie dauerhaft zu erhalten:<br />

6<br />

5<br />

4<br />

Bild: ROCKWOOL<br />

Ist die alte Dämmschicht noch trocken und ausreichend<br />

druckfest, kann die neue Dämmung und Abdichtung<br />

häufig einfach auf den bestehenden Dachaufbau aufgedoppelt<br />

werden. Der Aufbau auf ein ungedämmtes<br />

bestehendes Dach erfolgt identisch, nur eben direkt auf<br />

der Betondecke bzw. der alten Abdichtungsschicht:<br />

Schaden an der Abdichtung<br />

Punkt eins: Nicht erst warten, bis das Kind in den<br />

Brunnen gefallen ist! Sobald der Zustand des Flachdaches<br />

befürchten lässt, dass die Abdichtung schadhaft<br />

werden könnte, ist eine Sanierung dringend anzuraten.<br />

Spätestens vor dem nächsten Winter. In diesem<br />

Zuge<br />

ist es oftmals günstig(er), auch gleich über eine Modernisierung<br />

des Dachaufbaus inklusive Dämmung<br />

nachzudenken.<br />

Energetische Sanierung<br />

Über ein schlecht gedämmtes Dach, ob steil oder<br />

flach, geht jede Menge Energie verloren, erst recht<br />

beim Flachdach – denn hier reicht der Wohnraum<br />

direkt bis unters Dach. Eine wirkungsvolle Dachdämmung<br />

nach modernen Standards ist also Pflicht und<br />

muss den Anforderungen des GEG genügen.<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Bild: Bauder<br />

6 Abdichtungsoberlage<br />

5 Abdichtungsunterlage<br />

4 PIR Gefälledämmung<br />

3 Voranstrich + Dämmstoffkleber<br />

2 Altaufbau (trockene Dämmschicht)<br />

1 Tragkonstruktion<br />

Nutzungsänderung<br />

Flachdächer bieten sich für eine breite Palette an Nutzungsvarianten<br />

geradezu an: für Solaranlagen, technische<br />

Aufbauten, Dachterrassen oder -begrünungen.<br />

Ist solch eine nachträgliche Nutzungsänderung geplant,<br />

muss natürlich zunächst geprüft werden, ob der<br />

bestehende Dachaufbau den statischen Anforderungen<br />

der Zusatznutzung gewachsen ist bzw. mit welchem<br />

Aufwand die Erneuerung verbunden ist.<br />

38


5<br />

Steildachdämmung<br />

Je nach Nutzung des Dachbodens und dem Aufbau des Steildachs<br />

ergeben sich verschiedene, auch alternative Möglichkeiten<br />

der Dämmung:<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Zwischensparrendämmung<br />

Hier wird der Dämmstoff zwischen die Sparren (die abwärtslaufenden<br />

Dachbalken) geklemmt bzw.eingebracht. Fall A:<br />

Das Dachgeschoss ist nicht bewohnt. Hier kann man die<br />

Dämmung bequem von innen anbringen, ohne die Dacheindeckung<br />

entfernen zu müssen; das spart Arbeits- und Gerüstkosten.<br />

Fall B: Das Dachgeschoss ist bewohnt – oder<br />

die Dacheindeckung soll ohnehin erneuert werden –, dann<br />

empfiehlt sich die Zwischensparrendämmung von außen.<br />

Hier bleibt die Innenverkleidung des durchgehend bewohnten<br />

Dachraums intakt, zwischen die Sparren kommen Dampfbremse<br />

und Dämmmaterial, darauf Unterdeckbahn und ggf.<br />

eine zusätzliche Aufsparrendämmung.<br />

Aufdopplung<br />

Die Querschnitthöhe der Dachsparren in Altbauten ist häufig<br />

für eine ordentliche Dicke der Zwischensparrendämmung<br />

nicht ausreichend. Hier werden Kanthölzer auf die bestehenden<br />

Sparren geschraubt, um einer dickeren Dämmschicht mit<br />

entsprechender Dämmleistung Platz zu bieten.<br />

Untersparrendämmung<br />

Als alleinige Dämmung eher ungeeignet, ergänzt die Untersparrendämmung<br />

wirkungsvoll eine bereits bestehende,<br />

noch intakte Zwischensparrendämmung, optimiert den erzielten<br />

Dämmwert und eliminiert Wärmebrücken im Bereich<br />

der Sparren. Eine zusätzliche Lattung wird unter die Sparren<br />

montiert und dazwischen das Dämmmaterial verlegt, die<br />

Dampfbremse kommt zwischen Unter- und Zwischensparrendämmung.<br />

In einem ausgebauten und bewohnten Dachgeschoss<br />

bedeutet das, dass die alte Verkleidung der Dachschräge<br />

entfernt und anschließend inklusive Dampfbremse<br />

erneuert werden muss. Achtung: Wohnraum geht verloren!<br />

Aufsparrendämmung<br />

Die aus bauphysikalischer Sicht effektivste Dämmtechnik<br />

erfordert es, dass die bestehende Dacheindeckung bis auf<br />

die Sparren entfernt wird. Das macht Sinn, wenn ein bereits<br />

ausgebauter Dachraum energetisch aufgewertet werden soll<br />

oder die Dacheindeckung sowieso erneuert werden muss.<br />

Maximale Dämmwerte lassen sich in Kombination mit einer<br />

Zwischensparrendämmung erzielen, die entweder schon intakt<br />

besteht oder als Erstes eingebaut wird. Auf die Sparren<br />

kommt die Schalung als Untergrund für Dampfbremse und<br />

Dämmmaterial (mit integrierter Unterdeckbahn), auf die Aufsparrendämmung<br />

schließlich die Lattung als Tragkonstruktion<br />

für die Dacheindeckung.<br />

Unterdeckbahn, Dampfbremsen und -sperren<br />

Bei der Gebäudeabdichtung gilt in der Regel das geflügelte<br />

Wort „innen dichter als außen“, demnach sind auch gedämmte<br />

Dächer normalerweise innen dichter und nach außen<br />

dampfdurchlässiger aufgebaut. Das heißt: Auf der Innenraumseite<br />

reduziert eine Dampfbremse die Feuchtigkeitsdiffusion<br />

vom Wohnbereich in die Dämmschicht, unterhalb der<br />

Eindeckung sorgt die wasser- und winddichte, aber dampfdurchlässige<br />

Unterdeckbahn dafür, dass Feuchtigkeit aus der<br />

Dämmschicht in die Außenluft entweichen kann und schützt<br />

gleichzeitig die Dachkonstruktion vor hineinwehendem Regen,<br />

Schnee und Staub. So kann sich keine Feuchtigkeit in<br />

der Dämmschicht sammeln und Schaden anrichten. Mehr<br />

noch als die Dampfbremse, die die Feuchtigkeitsdiffusion in<br />

die Dämmschicht reduziert, verhindert eine Dampfsperre dies<br />

komplett, was aber nur in Sonderfällen erforderlich ist – und<br />

sie erfordert auch extreme Sorgfalt bei der Montage, dass<br />

keine noch so winzige Undichtigkeit entsteht.<br />

Bild: Climowool<br />

5 Dachlattung<br />

4 Konterlattung<br />

3 Aufsparren-Dämmplatte<br />

2 diffusionsoffene Unterdeckbahn<br />

1 Zwischensparrendämmung<br />

Die Eigenart einer Dampfsperre, die Dampfdiffusion komplett zu<br />

verhindern, kommt nur zum Tragen, wenn auch die Montage ohne die<br />

kleinste Undichtigkeit erfolgt – ergo muss diese mit größtmöglicher<br />

Sorgfalt geschehen. Spezielle Klebebänder und Dichtmassen helfen<br />

bei besonders schwierigen Durchbrüchen und Anschlüssen.<br />

Anders als bei der konventionellen Zwischensparrendämmung<br />

von außen, muss die Dampfbremse bei diesem Dachdämmsystem<br />

nicht wannenförmig vor der Dämmung zwischen den Sparren<br />

verlegt werden. Die Dampfbremsbahn ruht stattdessen plan verlegt<br />

zwischen zwei Dämmschichten – der Zwischensparren- und<br />

der Aufsparrendämmung. Das ist nicht nur schneller und einfacher<br />

erledigt, sondern vermeidet auch potenzielle Fehlerquellen.<br />

Bild: STEICO<br />

Bild: Climowool<br />

Bild: Saint-Gobain Isover<br />

Bild: Knauf Insulation


Neuer Raum im<br />

Oberstübchen<br />

Bild: ROCKWOOL<br />

Ungenutzter Raum im<br />

Haus ist viel zu schade!<br />

Wertvollen Wohnraum<br />

unterm Dach zu schaffen,<br />

erhöht nicht nur die<br />

Gesamtwohnfläche und<br />

damit den Wert der Immobilie,<br />

sondern auch<br />

die Wohnqualität und den<br />

Spielraum für neue Ideen.<br />

Dachausbau planen<br />

in 4 Schritten<br />

1. Statik und räumliche Voraussetzungen<br />

Was soll aus dem Dachboden werden – Wohnraum<br />

oder Schlafraum? Ergibt sich nach dem Ausbau eine<br />

genügend große Fläche mit einer bequemen Stehhöhe<br />

von rund zwei Metern? Ragen Balken oder Träger<br />

in den Raum, die man beim Ausbau berücksichtigen<br />

oder umbauen muss? Wie sieht es mit der Statik und<br />

der Tragfähigkeit der Geschossdecke aus? Gibt es im<br />

Stockwerk darunter tragende Wände, die das Zusatzgewicht<br />

durch Baumaterialien, Heizung, Dusche oder<br />

Möbel abfangen können? Ziehen Sie hier unbedingt<br />

einen Fachmann zurate, der das beantworten kann!<br />

2. Bauliche Vorgaben<br />

Falls sich das äußere Erscheinungsbild des Hauses<br />

z. B. durch neue Dachgauben oder eine Anhebung<br />

des Daches ändert, ist auf jeden Fall eine Genehmigung<br />

vom Bauamt erforderlich. Und selbst wenn<br />

sich optisch alles beim Alten bleibt, verlangen einige<br />

Bundesländer dennoch eine Genehmigung, wenn der<br />

Dachboden bislang kein Wohnraum war. Eine Anmeldung<br />

des zusätzlichen Wohnraums ist auf jeden Fall<br />

nötig! Nur bei bereits bestehendem Wohnraum ist der<br />

Austausch von Fenstern oder der Einbau von Heizung<br />

oder Trockenbauwänden genehmigungsfrei möglich.<br />

3. Elektro- und Wasserleitungen<br />

Je nach der geplanten Größe und Nutzung des Dachraumes<br />

sind – natürlich im Voraus – Leitungen und<br />

Rohre für Wasser, Strom und Heizung einzuplanen.<br />

Sind Trennwände, idealerweise in Trockenbauweise,<br />

vorgesehen, in denen die Leitungen verlaufen können?<br />

Wo müssen Leitungen innerhalb der Sparrenzwischenräume<br />

oder darauf verlegt werden? Je kürzer die<br />

Leitungen sein werden, umso kostengünstiger. Daher<br />

ist es geschickt, wenn z. B. Bad oder Dusche genau<br />

über einem bestehenden Badezimmer im Stockwerk<br />

geplant werden.<br />

Bild: ROCKWOOL<br />

Ein Kernthema beim Dachgeschossausbau ist natürlich die Lichtdichtheit. Im Vergleich zu einem unbewohnten Dachboden entsteht<br />

in einem ausgebauten, bewohnten Dachraum wesentlich mehr Feuchtigkeit. Dampfbremsen mit variablen sd-Wert (Wasserdampfdiffusionswiderstand)<br />

reagieren flexibel auf der Feuchtegehalt der Luft und passen dabei ihre Materialdichte an. Der Energieverlust<br />

durch unkontrollierten Luftaustausch wird vermieden, andererseits kann übermäßige Luftfeuchtigkeit gezielt entweichen.<br />

Das sorgt gegen Kondenswasserbildung in der Konstruktion und etwaigen Feuchteschäden zuverlässig vor.<br />

4. Dämmung und staatliche Förderungen<br />

Das Thema Dämmung haben wir ja auf den vorigen<br />

Seiten schon ausführlich behandelt. Noch ein Tipp:<br />

Die Vorgaben des GEG sind Mindestanforderungen,<br />

die man, wenn möglich, übertreffen sollte, um auch für<br />

zukünftige Verschärfungen gerüstet zu sein. Nach wie<br />

vor können „Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle“<br />

wie der Dachausbau und speziell die energetische<br />

Sanierung im Rahmen der BEG Bundesförderung für<br />

effiziente Gebäude umfangreich gefördert und bezuschusst<br />

werden, bis hin zur 80%igen Bezuschussung<br />

eines obligatorischen Energieberaters.<br />

40


Trockenbau<br />

Wenn es dann konkret an den Innenausbau des Dachgeschosses<br />

geht, bietet Ihnen der moderne Trockenbau<br />

eine schier unendliche Gestaltungsfreiheit für die<br />

Realisierung Ihrer Raumideen. Für jede Anforderung<br />

gibt es geeignete Ausbaulösungen – vom normalen<br />

Wohnraum über die speziellen Bedingungen für<br />

Feuchträume wie Dusche oder Bad bis hin zum Erfordernis<br />

eines erhöhten Brandschutzes, beispielsweise<br />

bei alten Dachstühlen – nichts ist unmöglich.<br />

Trennwände<br />

Vieles Grundsätzliche zum Thema Trockenbau –<br />

Konstruktionsweisen, Ständerwerk, Beplankungsvarianten,<br />

Plattenmaterialien, Beschichtung usw. – haben<br />

wir ja bereits behandelt. Im Dachgeschoss spielt der<br />

Trockenbau seine Stärken ganz besonders aus, denn<br />

er lässt sich problemlos an jede Dachschräge anpassen<br />

und eignet sich darüber hinaus hervorragend, um<br />

Installationen, Leitungen und sonstige Haustechnik<br />

unsichtbar unterzubringen. Und noch ein Plus: Die<br />

flexible Raumaufteilung durch Trockenbau kann auch<br />

jederzeit wieder angepasst werden, falls sich die persönlichen<br />

Bedürfnisse und Wünsche ändern.<br />

Was ist was: Kniestock und Abseitenwand<br />

Oft verläuft die Dachschräge im Dachraum nicht direkt<br />

bis zum Boden, sondern liegt auf dem oberen Ende<br />

der Außenmauer meist 40 bis 80 cm hoch auf. Dieses<br />

Stück senkrechte Mauer ist der sogenannte Kniestock,<br />

der dem Dachgeschoss mehr Höhe verleiht. Ohne<br />

Kniestock treffen sich Dachschräge und Fußboden<br />

in einem spitzen Winkel, der kaum nutzbar ist, außer<br />

durch den Einbau eingepasster Wandschränke oder<br />

Abstellräume. In Häusern ohne Kniestock zieht man<br />

stattdessen oft eine halbhohe Wand Richtung Rauminneres<br />

ein, an die man zumindest niedrige Möbelstücke<br />

stellen kann. Das ist die Abseitenwand. Der Raum<br />

dahinter kann durch eine sogenannte Kniestocktür<br />

betreten und als Stauraum bzw. als Installationsraum<br />

für Kabel, Rohrleitungen und Anschlüsse genutzt werden.<br />

Generell ist daran zu denken, dass die Dämmung<br />

auch in diesem Fall lückenlos sein muss.<br />

Dachausbau mit Holz<br />

Wer sich mit nachwachsenden und recycelbaren Materialien<br />

wohler fühlt, kann im Innenausbau auf Platten<br />

aus Holz bzw. Holzwerkstoffen zurückgreifen. Diese<br />

sind für einen weitgehend diffusionsoffenen Wandund<br />

Dachaufbau hervorragend geeignet und können<br />

bei entsprechender Ausführung sogar die Dampfbremse<br />

ersetzen. Außerdem sind Holzwerkstoffe, solange<br />

sie mit fomaldehydfreiem Leim gebunden werden, für<br />

die Schaffung eines behaglichen und wohngesunden<br />

Raumklimas unschlagbar.<br />

Bild: Knauf Insulation<br />

Bild: Saint-Gobain Rigips<br />

Bild: Dolle<br />

Apropos Abseitenwand – der Raum dahinter ist ja unbeheizt.<br />

Daher ist eine ausreichende Wärmedämmung,<br />

nicht nur der Abseitenwand wichtig, sondern natürlich<br />

auch, so vorhanden, der Kniestocktür. Achten Sie also<br />

darauf, dass die Tür mit innenliegender Wärmedämmung<br />

und Falzdichtung ausgestattet ist.<br />

Bild: Knauf<br />

Sparen Sie durch<br />

Förderungen<br />

beim Ausbau Ihres<br />

Dachgeschosses!<br />

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Brandschutz<br />

Was für einen unbewohnten Dachboden in Ordnung<br />

ist, reicht für den Wohnraum unterm Dach sicherheitstechnisch<br />

noch lange nicht aus. Nehmen wir den<br />

Brandschutz: Der Zugang über eine Einstiegsluke mit<br />

Leiter genügt hier aus Sicherheitsgründen nicht mehr,<br />

Wohnraum braucht zwingend eine fest installierte<br />

Treppe. Zudem sind bei Wohnraum gemäß der Brandschutzbestimmungen<br />

zwei Sicherheitswege vorgeschrieben,<br />

daher ist zusätzlich ein Ausstiegsfenster mit<br />

lichtem Maß von mindestens 90 x 120 cm vorzusehen.<br />

Wo besondere Anforderungen an Schalloder<br />

Brandschutz gestellt werden, bietet<br />

sich eine Beplankung mit Gipskartonplatten<br />

mit speziellem faserarmierten Gipskern an.<br />

Die höchst feuerbeständigen Platten sind<br />

geprüft wohngesund und sorgen für eine<br />

angenehme Raumluftfeuchte.<br />

41


Dieses Dachgeschoss hat durch den Dachausbau<br />

und den Einbau der Dachfenster enorm gewonnen.<br />

© VELUX Deutschland, Österreich, Schweiz<br />

Lebenswerter Wohnraum unterm Dach<br />

steigert nicht nur den Wert Ihrer Immobilie,<br />

sondern auch Lebensfreude und<br />

Wohnqualität. Großzügige Dachfenster<br />

lassen ordentlich Tageslicht und Frischluft<br />

herein, brechen die Neigung der<br />

Dachschräge auf und lassen den Raum<br />

größer und luftiger wirken. Wie wäre es<br />

mit einem nachträglichen Einbau?<br />

Lichtflächenplanung<br />

Dachfenstergröße berechnen<br />

Je größer die Fensterfläche, umso mehr Lichteinfall<br />

ergibt sich natürlich. Aber die Mindesthöhe eines<br />

Dachfensters unterliegt auch anderen Kriterien: Eine<br />

Faustregel geht bei Schwingfenstern von einer idealen<br />

Fensterunterkante bei 90 cm und einer maximalen<br />

Oberkante bei 200 cm aus – so ist das Fenster bequem<br />

zu bedienen, lässt gut Licht herein und bietet im<br />

Stehen und im Sitzen eine optimale Sicht; siehe Grafik<br />

rechts. Hier reden allerdings auch Kniestock oder Abseitenwand<br />

(siehe Seite 41) sowie die Dachkonstruktion<br />

noch ein Wörtchen mit. Die Fensterbreite wird nach<br />

Möglichkeit so gewählt, dass das Fenster zwischen<br />

zwei Sparren verbaut werden kann; am besten ziehen<br />

Sie dazu Ihren Fachhandwerker zurate. Als Fachmann<br />

kann er die erforderlichen Maße so berechnen, dass<br />

die Fenster perfekt passen.<br />

TagesLicht<br />

Ausrichtung der Fenster<br />

In erster Linie bestimmt selbstverständlich die Ausrichtung<br />

des Daches, in welche Himmelsrichtungen die<br />

Dachfenster zeigen (können). Nach Möglichkeit sollten<br />

trotzdem unterschiedliche Himmelsrichtungen gewählt<br />

werden, um Lichtdauer und -einfall zu optimieren.<br />

Osten oder Westen: Die Lichtausbeute ist morgens<br />

bzw. abends am größten, die Hitzeentwicklung aufgrund<br />

des niedrigen Sonnenstandes aber erträglich.<br />

Süden: Im Winter konzentrieren sich die Lichtstunden<br />

auf die Tagesmitte, im Süden gibt es also das meiste<br />

Licht des Tages. Im Sommer braucht es allerdings<br />

eine wirksame Beschattung.<br />

Norden: „... im Norden ist sie nie zu seh‘n“ sagt der<br />

Kinderreim über die Sonne. Hier braucht es also, wenn<br />

schon Norden, möglichst große Fensterformate.<br />

unterm Dach<br />

Neue Dachfenster<br />

200 cm<br />

90 cm<br />

98 cm<br />

52° – 90°<br />

140 cm<br />

41° – 54°<br />

Die ideale Höhe des Fensters hängt auch von der<br />

Steilheit des Daches ab.<br />

42


Der Einbau<br />

Ist bereits ein altes Dachfenster verbaut, kann in derselben<br />

Größe am einfachsten ein Austausch erfolgen,<br />

bei dem sogar die Innenverkleidung bestehen<br />

bleiben kann. In allen anderen Fällen ist der Einbau<br />

nicht ganz unkompliziert, denn ein Dach mit Sparren,<br />

Dämmung, Lattung und Dachdeckung ist ein komplexes<br />

Konstrukt. Muss zum Einpassen eines Fensters<br />

der Abstand der Dachsparren verändert werden, geht<br />

auch das: Bei zu breitem Abstand können die Sparren<br />

aufgedoppelt oder Wechsel- und Hilfssparren eingezogen<br />

werden. Bei zu schmalen Abständen werden<br />

Sparren teilweise oder ganz entfernt und neue eingezogen.<br />

Vor allem letzterer Eingriff darf ausschließlich<br />

von einem Profi ausgeführt werden, da bei Fehlern<br />

das Dach instabil werden kann.<br />

Generell ist der Einbau oder Austausch von Dachfenstern<br />

am besten einem Fachbetrieb anzuvertrauen, der<br />

weiß, was es dabei zu berücksichtigen gilt. Wie auch<br />

ein Fenster in der Fassade, sollte ein Dachflächenfenster<br />

möglichst weit außen sitzen; die Anschlüsse<br />

zwischen Fensterrahmen einerseits und Dachkonstruktion<br />

sowie Dämmung andererseits müssen penibel<br />

luft- und dampfdicht ausgeführt werden, um Wärmebrücken,<br />

Kondenswasser- und Schimmelpilzbildung<br />

vorzubeugen. Hierfür haben die Hersteller von Dachflächenfenstern<br />

eigens entsprechende Systeme entwickelt.<br />

Gleiches gilt selbstverständlich auch im Inneren:<br />

Die Fensterlaibung muss genauso gedämmt werden,<br />

um die Differenz zwischen der Raumtemperatur und<br />

Temperatur an der Innenoberfläche des Fensterrahmens<br />

so gering wie möglich zu halten. Dies erfolgt<br />

meist mit vorgefertigten Innenfuttern und Schürzen<br />

der Hersteller.<br />

© VELUX Deutschland, Österreich, Schweiz<br />

Durch das Einziehen von Wechseln oder Hilfssparren<br />

bzw. das Aufdoppeln kann auch ein zu schmales oder<br />

zu breites Fenster eingebaut werden. Bei einem sehr<br />

breiten Fenster entfernt oder trennt man den Sparren<br />

davor – eine Arbeit für den Profi!<br />

Dachfenster in zahlreichen Varianten<br />

Schwingfenster<br />

Klapp-Schwingfenster<br />

© VELUX Deutschland, Österreich, Schweiz<br />

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Dachfenster!<br />

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Mehr Kopffreiheit und Ausblick: Durch den<br />

Einsatz des Aufkeilrahmens rückt die Oberkante<br />

des Fensters weiter nach außen.<br />

Hier die gebräuchlichsten Fenstervarianten (daneben<br />

gibt‘s auch Exoten, die zur Seite geöffnet werden oder<br />

Lösungen mit balkonähnlichen Vorbauten):<br />

Bild: Roto<br />

Bild: Roto<br />

Hitzeschutz-Markisen, die passgenau auf Ihr Dachschwingfenster<br />

abgestimmt werden, stoppen die Sonnenstrahlen,<br />

bevor diese die Fensterscheiben erreichen.<br />

Dank des transparenten Gewebes gelangt trotzdem<br />

ausreichend Tageslicht in den Wohnraum.<br />

Schwingfenster<br />

Der Klassiker, wird mittels Griff am oberen Rand geöffnet<br />

und dreht sich durch Nachinnenziehen um die<br />

eigene Mittelachse, was den Vorteil hat, dass unter<br />

dem Fenster auch Möbel platziert sein können, ohne<br />

dem Öffnen im Wege zu stehen. Die Unterkante kann<br />

sehr niedrig angesetzt werden und gestattet auch im<br />

Sitzen ungehinderten Blick nach außen.<br />

Klapp-Schwingfenster<br />

Das Klapp-Schwingfenster ist die erweiterte Form des<br />

Schwingfensters: Eine zusätzliche Funktion gewährleistet,<br />

dass das Fenster um die Achse an der oberen<br />

Fensterkante auf der gesamten Höhe nach außen geklappt<br />

werden kann. Eine große Öffnung für den schönen<br />

Ausblick entsteht.<br />

Panoramafenster<br />

Wie der Name schon sagt, gestatten sie mit ihren<br />

großzügigen Formaten einen freien Blick auf den Himmel<br />

und lassen jede Menge Licht ins Innere. Meist sind<br />

sie als Schiebefenster zu öffnen. Allerdings verlangt<br />

viel Glas auch viel Ausdauer beim Reinigen!<br />

Dachausstieg<br />

Eine technisch eher einfache, seitlich wie ein Fensterflügel<br />

zu öffnende Ausstiegsluke.<br />

© VELUX Deutschland, Österreich, Schweiz<br />

43


Mehr<br />

Licht Wärme,<br />

und<br />

weniger Lärm dank Fenstertausch<br />

Der Wandanschluss des Fensters, also der Übergang von einem<br />

Bauteil zum anderen, stellt aus bauphysikalischer Sicht eine<br />

Herausforderung dar. Es gilt, die Energieeffizienz zu erhalten,<br />

Schimmelbildung keinen Vorschub zu leisten und den Schall- und<br />

Einbruchschutz zu gewährleisten (siehe Drei-Ebenen-Abdichtung).<br />

Bild: Tremco<br />

Drei-Ebenen-<br />

Abdichtungen (RAL-<br />

Montage) erklärt:<br />

Außenabdichtung:<br />

Witterungsschutz<br />

Fugendämmung:<br />

Wärme- und Schalldämmung<br />

der Fuge<br />

Innenabdichtung:<br />

Luftdichtheit<br />

Bild: Tremco<br />

Bild: Tremco<br />

Zeit für einen Fenstertausch<br />

Bei den zurzeit horrenden Heizkosten sind eine bessere<br />

Energieeffizienz und ein erhöhter Wärmeschutz der<br />

primäre Grund für einen Umstieg auf moderne Fenster.<br />

Eine Faustregel empfiehlt, nach etwa 20 Jahren über<br />

eine Fenstererneuerung nachzudenken. Das Material<br />

altert, Gebrauchs- und Abnutzungserscheinungen<br />

treten auf, Wärmebrücken entstehen, der Stand der<br />

Technik hängt hinter den aktuellen gesetzlichen Vorgaben<br />

zurück. Über Einsparpotenzial und Klimaschutz<br />

hinaus sorgt natürlich ein verbesserter Lärmschutz für<br />

eine höhere Lebensqualität und den <strong>Werterhalt</strong> der<br />

Immobilie. Machen Sie bei Ihren alten Fenstern also<br />

eine ehrliche Funktionsprobe (Schleifen, Klemmen)<br />

und checken Sie sie gründlich nach Beschädigungen,<br />

Schimmel und blinden Glasstellen.<br />

Wie läuft ein Fenstertausch ab?<br />

An sich ist der Einbau von Fenstern kein Hexenwerk,<br />

das könnte ein versierter Heimwerker eventuell auch<br />

selbst machen. Komplizierter ist der Austausch alter<br />

gegen neue Fenster, da es hier ja auch um den fachgerechten,<br />

substanzschonenden Ausbau und die Entsorgung<br />

der alten Bauteile geht sowie um die Montage<br />

der neuen Elemente und deren Wandanschluss nach<br />

den anerkannten Regeln der Technik (Stichwort RAL-<br />

Montage) in die „benutzte“ Substanz. Das Ausrichten<br />

der Fenster mithilfe von Keilen und das Verankern mittels<br />

Rahmendübeln, Mauerankern und Fensterwinkeln<br />

gehen recht einfach von der Hand, die Abdichtung erfordert<br />

wie gesagt höchste Sorgfalt. Ein professioneller<br />

Montagebetrieb sorgt für die Einhaltung aller Vorgaben<br />

und eine exakte Passgenauigkeit und Funktionalität.<br />

Was es bei WDVS zu beachten gibt<br />

Je weiter das Fenster im Wandaufbau nach außen<br />

wandert, umso weniger Verschattung entsteht durch<br />

die Außenlaibung und umso größer ist der Blickwinkel<br />

von innen nach außen. Zunehmende Dicken der<br />

WDV-Systeme bis zu 300 mm sind dafür verantwortlich,<br />

dass selbst ein bündig zur Maueraußenfront<br />

montiertes Fenster zu stark verschattet wird (Schießscharteneffekt).<br />

Abhilfe schafft die Montage in der<br />

Dämmebene – aber die ist aufwendiger zu bewerkstelligen,<br />

kostenintensiver und auch schadensanfälliger<br />

als der Einbau in der Mauerlaibung. Diese sogenannte<br />

Vorwandmontage ist ja nicht im Dämmstoff möglich,<br />

sondern erfordert lastabtragende Konsolen und Winkel<br />

vor der Mauer. Die Industrie wartet hier allerdings<br />

mit entsprechend funktionalen Systemen auf.<br />

44


Mit hervorragenden U-Werten sind neue Fenster wahre Wunder<br />

an Dichtheit und Energieeinsparung. Ja, aber. Bisher waren<br />

schlecht gedämmte Fenster und eine schlecht gedämmte<br />

Fassade ein funktionierendes Gefüge. Gerät dieses durcheinander,<br />

weil plötzlich das Mauerwerk die kälteste Stelle im<br />

Raum ist, kann hier auf einmal Schimmel entstehen. Eventuell<br />

ist daher eine gleichzeitige Fassadendämmung anzuraten.<br />

WISSENSWERT<br />

U-Wert und g-Wert<br />

Der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) gibt, vereinfacht,<br />

den Wärmeverlust durch ein Bauteil pro Quadratmeter Fläche<br />

an – also je geringer der U-Wert und somit der Wärmeverlust,<br />

umso besser. Der g-Wert hingegen gibt den Wärmezugewinn<br />

durch Sonneneinstrahlung wieder – je geringer dieser<br />

ist, umso besser ist der sommerliche Hitzeschutz. Für welches<br />

Haus ist was besser? Siehe unten!<br />

Bild: WIRUS<br />

Rollläden<br />

nachrüsten<br />

So angenehm Sonnenwärme durch die<br />

Fenster in den kalten Wintermonaten ist, so<br />

unangenehm kann sie im Sommer werden.<br />

Rollläden spenden da nicht nur Schatten<br />

und Kühle, sie punkten auch mit erhöhtem<br />

Schall-, Einbruch- und natürlich Sichtschutz.<br />

Einbaurollläden<br />

Hier verschwindet der Rollladenkasten unsichtbar<br />

in der Außenmauer und ersetzt den<br />

Sturz (Sturzkasten) oder liegt unterhalb des<br />

eingemauerten Sturzes bzw. oberhalb eines<br />

geteilten Fenstersturzes. Das muss bereits<br />

beim Hausbau so berücksichtigt werden und<br />

stellt selbst heute noch eine Schwachstelle<br />

bei der Fassadendämmung dar, sogar beim<br />

Neubau. Für die Modernisierung, also einen<br />

nachträglichen Einbau oder Austausch, ist<br />

dieses System erst recht ungünstig, da man<br />

dadurch die Statik des Mauerwerks beeinflusst.<br />

Dafür bräuchte man schon einen Architekten<br />

oder Statiker. Entscheidet man sich<br />

dennoch dafür, z. B. aus optischen Gründen,<br />

muss unbedingt auf eine besondere Rollladenkastendämmung<br />

geachtet werden.<br />

Bei Einbaurollläden ist die Dämmung<br />

des Kastens entscheidend, um Wärmebrücken<br />

zu vermeiden.<br />

Bild: Schellenberg<br />

Bild: WIRUS<br />

Die richtige Verglasung<br />

Fenster mit 3-fach-Verglasung haben naturgemäß<br />

einen besseren Wärmeschutz als die mit 2-fach-Verglasung;<br />

der grundsätzliche Unterschied ist also die<br />

Energieeffizienz. Während 3-fach verglaste Fenster<br />

beachtliche U-Werte von bis zu 0,7 W/(m 2 K) erreichen,<br />

kommen 2-fach verglaste immerhin auf 1,3 bis<br />

1,7 W/(m 2 K). Allerdings errechnet sich der U W<br />

-Wert<br />

des gesamten Fensters (U W<br />

= Window) nicht nur aus<br />

der Verglasung, sondern auch aus anderen Faktoren<br />

wie dem Fensterrahmen. Ob es schlussendlich eine<br />

2- oder 3-fach-Verglasung sein soll, lässt sich nicht<br />

pauschal beantworten. Es hängt, wie schon erwähnt,<br />

auch von der Dämmung des Mauerwerks ab, damit es<br />

zu keiner Verschiebung der thermischen Verhältnisse<br />

und daraus resultierend Schimmelbildung kommt.<br />

Bei normaler Fensterzahl sollte der Austausch der<br />

Fenster von einem Profi in einem Tag machbar<br />

sein, und die Räume bleiben weitestgehend nutzbar.<br />

Vielleicht lässt sich im Zuge dessen gleich<br />

noch ein moderner Raffstore o. ä. einbauen?<br />

Das richtige Fenster für das richtige Haus<br />

U-Wert oder g-Wert (des Fensters) haben wir oben kurz<br />

erklärt. Und worauf ist nun beim Kauf neuer Fenster zu<br />

achten? Was ist für mein Haus wichtiger: möglichst geringer<br />

Wärmeverlust oder möglichst geringe Hitzeentwicklung<br />

durch Sonneneinstrahlung? Die Antwort lautet:<br />

je nachdem. Grundsätzlich kann man sagen, dass<br />

auf der Nordseite – ohne Sonne – ein niedriger U-Wert<br />

eher das entscheidendere Kriterium ist, auf der sonnigen<br />

Südseite der niedrige g-Wert. Ebenso kann in Regionen<br />

mit langen Wintern oder im hohen Norden ein<br />

höherer g-Wert sogar gewünscht sein, weil Heizenergie<br />

durch den Wärmegewinn der Sonneneinstrahlung<br />

gespart werden kann. Hier „sticht“ ein niedriger U-Wert<br />

den niedrigeren g-Wert. Ein niedriger g-Wert bedeutet<br />

übrigens auch, kaum merklich, weniger Lichteinfall.<br />

Vorbaurollläden<br />

Hier liegt der Rollladenkasten auf der Fassade,<br />

entweder oberhalb des Fensters unterkantenbündig<br />

mit der Sturzlaibung oder<br />

direkt auf dem Fensterrahmen, Oberkante<br />

unter der Sturzlaibung. Bei Letzterem wird<br />

natürlich die Lichtöffnung des Fensters etwas<br />

kleiner, bei Ersterem ist der Kasten besonders<br />

deutlich sichtbar, kann aber bei speziellen<br />

Modellen auch überputzt werden. Im<br />

Zuge einer Fassadensanierung gibt es auch<br />

Vorbaukästen, die im WDVS unter dem Putz<br />

verschwinden. Alle diese Varianten sind für<br />

den nachträglichen Einbau optimal geeignet<br />

und vermeiden Wärmebrücken komplett.<br />

Spezielle Dämmatten für den Rollladenkasten<br />

liefern beste Werte und passen<br />

sich problemlos den Formen an.<br />

Bild: Schellenberg<br />

45


Von einem neuen, schicken Garagentor oder<br />

einer modernen Haustür trennt Sie womöglich<br />

nur ein einziger Tag – so schnell geht es meist,<br />

wenn eine Fachfirma anrückt und das alte Modell<br />

ausbaut, umweltgerecht entsorgt sowie<br />

das neue, formatgleiche in die Öffnung einpasst.<br />

Heutzutage vermeiden Handwerker nach<br />

Kräften auch Schmutz und Staub und hinterlassen<br />

alles ordentlich und besenrein.<br />

Bild: Novoferm<br />

&<br />

Garagentor-<br />

Garagentor tauschen<br />

Überlegungen zum neuen Tor<br />

Während Garagen früher meist mit einem Schwingtor<br />

mit Holz- und/oder Metallverkleidung ausgestattet<br />

waren, hat sich mittlerweile das Sektionaltor als Standard<br />

etabliert. Wer sich heutzutage über ein neues<br />

Garagentor Gedanken macht, entscheidet sich normalerweise<br />

für diese Konstruktionsweise und damit<br />

für maximalen Bedienkomfort und hohe Sicherheit bei<br />

minimalem Platzbedarf. Schließt die Garage direkt an<br />

das Wohnhaus an oder wird als beheizter Hobby- oder<br />

Werkraum genutzt, wird die Wärmedämmung des<br />

Tores interessant. Moderne Garagentore erreichen<br />

je nach Ausführung einen Wärmedurchgangswert<br />

von bis zu 1,00 W/(m 2 K). In erster Linie wird natürlich<br />

die Optik und der persönliche Geschmack den Ausschlag<br />

geben. Da punkten moderne Sektionaltore mit<br />

einer unendlichen Farbauswahl an RAL-Tönen, verschiedenen<br />

Oberflächenstrukturen und einer großen<br />

Konstruktionsvielfalt. Manche Herstellerkooperationen<br />

bieten sogar ein einheitliches Design von Garagentor<br />

und Haustür an!<br />

Ältere Garagentore<br />

haben oft besondere<br />

Maße, hier ist genaues<br />

Ausmessen gefragt.<br />

Bilder: Novoferm<br />

Vorbereitung<br />

Korrektes Ausmessen ist das A und O bei der Vorbereitung,<br />

damit das neue Tor später auch einwandfrei<br />

passt. Gefälle oder in der Garage verlegte Leitungen<br />

und Rohre müssen genau notiert werden, ältere Garagentore<br />

haben oft besondere Maße, die berücksichtigt<br />

werden müssen und nach Sonderlösungen verlangen.<br />

Unsere Fachberater sind Ihnen dabei gern behilflich;<br />

ein Profi weiß, worauf er achten muss.<br />

Montage<br />

Zumeist wird die neue Zarge hinterhalb der Laibung<br />

an die Wand gedübelt, um die maximale Durchfahrtsbreite<br />

zu erhalten. Die Laufschienen, in denen das<br />

Sektionaltor unter der Decke laufen soll, werden justiert<br />

und sorgfältig verschraubt, sodass sie später die hohen<br />

Zug- und Druckkräfte beim Öffnen und Schließen des<br />

Tores kompensieren können. Die gedämmten Paneele<br />

– Sektionen – des Tores werden eingesetzt und verkettet.<br />

Schließlich werden der Antrieb montiert und die<br />

Steuerung angeschlossen. Im Zuge dessen werden die<br />

Funktionsweise der Steuerung sowie wichtige Sicherheitsfunktionen<br />

wie die Abschaltautomatik, die das Tor<br />

bei unerwarteten Hindernissen stoppen soll, getestet<br />

und auf ihre ordnungsgemäße Funktion geprüft.<br />

46


Haustürtausch<br />

Die neue Visitenkarte<br />

Der Weg zur neuen Haustür – schnell und sauber<br />

Eine Haustür ist ein Hightech-Gerät, das für optimalen<br />

Einbruchschutz und ausreichende Wärmedämmung<br />

mitverantwortlich ist. Neben den Fenstern ist die Haustür<br />

ein empfindlicher Durchbruch im Mauerwerk, der<br />

eventuell Angriffspunkt für Zeitgenossen mit unlauteren<br />

Absichten sein kann und demzufolge auch ein gewisses<br />

Maß an Gewalteinwirkung aushalten können<br />

muss. Viele moderne Haustüren sind daher bereits in<br />

der Standardversion mit einer angemessen hohen Widerstandsklasse<br />

ausgestattet. Auch in Bezug auf die<br />

Wärmedämmung erfüllen mittlerweile alle Modelle der<br />

namhaften Hersteller mindestens die Anforderungen<br />

des GEG, bieten optional auch höhere Effizienzstandards<br />

bin hin zum Passivhausniveau.<br />

Montage<br />

Es beginnt mit der Demontage der alten Haustür –<br />

Türblatt aushängen, eventuelle Glasseitenteile entfernen,<br />

Türrahmen ausbauen, alle Rückstände entfernen.<br />

Der neue Haustürrahmen wird bis ins Mauerwerk vorgebohrt<br />

und außenherum mit einem selbstklebenden<br />

komprimierten Dichtungsband in einer der vorderen<br />

Nuten versehen; das dehnt sich langsam aus und<br />

stellt nachher die Dichtung her. Der Rahmen wird in<br />

der Öffnung mittels Keilen oder Luftpolstern ausgemittelt,<br />

handfest angedübelt und durch probeweises<br />

Einhängen des Türblattes auf einwandfreies Öffnen<br />

und Schließen hin gecheckt. Nach dem Nachjustieren<br />

wird der Rahmen endgültig fest verschraubt und die<br />

Hohlräume zwischen aufgequollenem Dichtband, Türrahmen<br />

und Mauerwerk werden mit einem geeigneten<br />

Montageschaum (Türspanner einspreizen!) ausgefüllt.<br />

Bild: WIRUS<br />

Bild: Hörmann<br />

Bild: Hörmann<br />

Was unterscheidet Haustüren?<br />

In jedem Fall ist eine moderne Haustür ein optischer<br />

Gewinn für Ihr Heim, erhöht den Komfort und die Sicherheit<br />

sowie den Wert der Immobilie. Unterschiede<br />

ergeben sich aus persönlichem Geschmack, Anforderungen<br />

und Geldbeutel.<br />

Das Material<br />

Die gängigsten: Holzhaustüren muten hochwertig,<br />

geschmeidig und lebendig an, bedürfen allerdings<br />

einiger Pflege und können sich, besonders unter<br />

extremen Witterungseinflüssen im Laufe der Jahrzehnte<br />

etwas verziehen. Aluminium-Haustüren sind<br />

kostenintensiv, halten aber ewig und sind extrem<br />

robust und verwindungssteif. Kunststoff ist unkompliziert,<br />

pflegeleicht und preisgünstig.<br />

Bild: Hörmann<br />

Die Dämmung<br />

Holz weist von Natur aus einen guten Dämmwert<br />

auf, Kunststoff und ganz besonders Aluminium dagegen<br />

sind gute Wärmeleiter, die eine zusätzliche<br />

Dämmung benötigen, daher haben Profile aus<br />

diesen Materialien mehrere mit Luft oder Dämmstoff<br />

gefüllte Kammern. Aluminiumprofile brauchen<br />

darüberhinaus eine thermische Trennung zwischen<br />

Innen- und Außenseite.<br />

Die Widerstandsklasse<br />

Meist wird ein erfolgloser Einbruchsversuch nach<br />

wenigen Minuten abgebrochen. Wie lange eine Tür<br />

einem Einbruchsversuch mit welchen Werkzeugen<br />

standhält, definieren die Wiederstandsklassen<br />

RC 1N (geringer Widerstand) bis RC 6 (extrem hoher<br />

Widerstand). Alles, was über RC 3 hinausgeht, ist<br />

aber im privaten Bereich nicht sinnvoll. Polizeiliche<br />

Beratungsstellen empfehlen zertifizierte Türen nach<br />

DIN EN 1627. Haustürmodelle mit einem U-Wert von<br />

höchstens 1,3 W/(m²K) und ab Sicherheitsklasse<br />

RC 2 werden durch die KfW-Bank bezuschusst.<br />

47


Außenbereich<br />

genießen<br />

Terrassenbeläge<br />

Die Terrasse ist ständigen Witterungseinflüssen<br />

und starken Temperaturschwankungen<br />

ausgesetzt.<br />

Die Materialien dehnen sich bei<br />

Hitze aus oder ziehen sich bei Kälte<br />

zusammen. Selbst für fachgerecht<br />

verbaute Konstruktionen ist<br />

das eine große Belastung, die irgendwann<br />

zu Rissen und Beschädigungen<br />

führen kann. Instandhaltung<br />

oder Sanierung sind daher im<br />

Laufe der Zeit unumgänglich.<br />

Terrassenverlegung leicht gemacht: innovative,<br />

wasserdurchlässige Bettungsmörtel werden<br />

einfach verteilt, abgezogen und mit einem<br />

Wasser-Sprühnebel aktiviert. Anschließend<br />

verlegt man direkt die Terrassenplatten.<br />

Aufwendiges Anmischen entfällt.<br />

Bild: Seltra<br />

Bild: Sievert<br />

Terrasse pflegen und instand halten<br />

Durch feinste Risse dringt Wasser in Pflaster- und<br />

Plattenbeläge ein, friert im Winter zu Eis und dehnt<br />

sich aus, was zu weiteren Schäden führt. Eingedrungene<br />

Feuchtigkeit hinterlässt beim Verdunsten weiße<br />

Ränder oder Verfärbungen. Solche Ausblühungen<br />

können in der Regel mit einem Zementschleierentferner<br />

beseitigt werden. Risse und Abplatzungen selbst<br />

werden mit speziellen Schnellklebeprodukten behandelt;<br />

gebrochene Fugen müssen ausgekratzt oder mit<br />

einem Winkelschleifer erweitert und anschließend neu<br />

verfugt werden. Ist allerdings der Untergrund für immer<br />

wieder auftretende Risse verantwortlich, ist eine<br />

vollständige Terrassensanierung langfristig sinnvoller.<br />

Bild: ACO<br />

Bei starkem Regen kann das Wasser oft nicht schnell genug abfließen,<br />

Feuchtigkeit kann in Mauerwerk oder Wohnräume eindringen. Abhilfe<br />

bieten hier Fassadenrinnen, die das Regenwasser zügig ableiten.<br />

Ein Schrubber und geeignete Reinigungsmittel reichen<br />

oft schon, um Holzterrassen von Moosen und Algen zu<br />

säubern. Gebrauchsspuren, Kratzer und Rillen auf der<br />

Holzoberfläche können, sofern das Terrassenprofil es<br />

hergibt, durch Abschleifen und Neuversiegeln beseitigt<br />

werden. Bei großflächigeren Verschleißerscheinungen,<br />

Fäule oder morschen Stellen am Holz muss die<br />

Terrassendiele ausgetauscht werden – entweder nur<br />

die befallenen Stellen oder die ganze Fläche, um ein<br />

homogenes Erscheinungsbild zu erhalten. Das macht<br />

aber nur Sinn, wenn die Unterkonstruktion noch komplett<br />

intakt ist; sind die Konstruktionshölzer auch schon<br />

angegriffen, ist ein Neuaufbau der Terrasse geboten.<br />

Bild: Mellerud<br />

Sachgemäße Pflege und das Entfernen<br />

von Grünbelägen verlängert die<br />

Lebensdauer von Holzterrassen.<br />

Terrasse neu anlegen<br />

Nach einer Faustregel müssen Holzterrassen etwa<br />

alle 10 bis 15 Jahre erneuert werden. Die Frage nach<br />

dem richtigen Unterbau beginnt mit dem gewünschten<br />

Belag und mit den Gegebenheiten an Ort und Stelle.<br />

Pflaster- und Plattenbeläge brauchen (für die gebundene,<br />

also fest verfugte Verlegung der Platten) ein<br />

Betonfundament mit mindestens 2 % Gefälle – ist das<br />

eventuell schon vorhanden? – und darauf Bettungsmörtel<br />

mit Haftschlämmen oder (für die ungebundene<br />

Verlegung der Platten) ein eingefasstes Schotterbett<br />

belegt mit Pflastersplitt. Bei der gebundenen Verlegung<br />

werden die Platten anschließend mit Fugenmörtel<br />

verklebt, bei der ungebundenen Verlegung lagern<br />

die Platten lose auf mit Betonsteinen unterbauten<br />

Stelzlagern oder, mit Fugensplitt stabilisiert, direkt im<br />

Bett. Hier gibt es eine Vielzahl an Varianten, die Sie<br />

sich am besten von einem unserer Fachberater erklären<br />

lassen, auch wenn Sie die Arbeiten selbst durchführen<br />

möchten! Auch bei Holz- und WPC-Terrassen<br />

gibt es, abhängig von Material, Untergrund und Geldbeutel,<br />

etliche Techniken. Grundsätzlich braucht es<br />

zuunterst ein eingefasstes Schotter- und darüber ein<br />

Kiesbett, bedeckt von einem Unkrautvlies. Betonsteine<br />

unterbauen die Holzlatten- oder Aluminiumkonstruktion<br />

und sorgen für ausreichend Unterlüftung. Ist der<br />

Boden sehr uneben, können Stelzlager zwischen Bett<br />

und Lattenkonstruktion das einfach ausgleichen. Generell<br />

sind eine feste, ebene Fläche sowie ein 2 %iges<br />

Gefälle Grundvoraussetzungen für eine langlebige<br />

Holzterrasse.<br />

48


6 Materialien<br />

Beton<br />

Terrassenplatten aus Beton sind der Klassiker,<br />

unkompliziert, leicht zu verlegen und relativ preisgünstig.<br />

Durch spezielle Versiegelungen und Oberflächen<br />

sind die Platten pflegeleicht und bleiben<br />

lange schön und widerstandsfähig. Sie sind witterungsbeständig,<br />

rutschfest bei Regen und frostsicher.<br />

In zahlreichen Farben und Formen erhältlich,<br />

bieten sie jede Menge Gestaltungsfreiheit. Ihr hohes<br />

Gewicht verlangt aber nach einer geeigneten Unterkonstruktion.<br />

Naturstein<br />

Das edelste und teuerste Material unter den Terrassenbelägen,<br />

einzigartig in Muster und Farbe.<br />

So wird jede Terrasse, abhängig von Gesteinsart<br />

und Oberflächenfinish (z. B. mit bruchrauer, sandgestrahlter<br />

oder gebürsteter Oberfläche), zu einem<br />

individuellen Einzelstück. Entsprechend anspruchsvoll<br />

ist die Verlegung, die unbedingt einem Profi<br />

überlassen werden sollte, um kostspielige Fehler<br />

auszuschließen. Dann aber besticht dieser Terrassenbelag<br />

durch seine lange Lebensdauer.<br />

Keramik<br />

Keramische Terrassenplatten sind sehr hart, nehmen<br />

wenig Wasser auf und sind dadurch sehr<br />

langlebig. Die heute gängigen rektifizierten (berichtigten)<br />

Kanten erlauben es, die Platten exakt und<br />

mit minimalen Fugenabständen zu verlegen. Auch<br />

punkten sie mit ihrer Gestaltungsvielfalt: Die Optik<br />

von Beton-, Naturstein- oder auch Holzbelägen<br />

kann mit detailgetreuen Dekoren absolut natürlich<br />

nachgeahmt werden.<br />

Beton plus Keramik<br />

Diese Verbundplatten vereinen massiven Beton<br />

mit unempfindlicher Keramik. So ist die Oberfläche<br />

sehr dicht, verschmutzungsresistent und reinigungsfreundlich<br />

wie von der Keramik gewohnt,<br />

kombiniert mit dem hohen Eigengewicht von Beton<br />

und damit der einfachen, günstigen Verlegung im<br />

Splittbett sowie einer stabilen Lage. Positiv fällt zudem<br />

die hohe Widerstandsfähigkeit gegen Schimmel,<br />

Moos, Flechten, Algen und Grünbelag ins Gewicht.<br />

WPC<br />

WPC-Terrassendielen sind eine hervorragende<br />

Alternative zu herkömmlichen Terrassenbelägen<br />

aus Holz. WPC, Wood-Plastic-Composite, ist ein<br />

Verbundwerkstoff aus Holz und Kunststoff. Die Zusammensetzung<br />

kann je nach Hersteller variieren.<br />

Heraus kommen ausgesprochen robuste Terrassendielen,<br />

die aber im Gegensatz zu Holzdielen<br />

nicht zum Splittern oder Faulen neigen.<br />

Bild: felixdistribution.de<br />

Bild: Seltra<br />

Feinsteinzeug hat eine sehr geringe<br />

Wasseraufnahme und sorgt für eine<br />

einzigartige Optik.<br />

Bild: Mocopinus<br />

Moderne WPC-Dielen imitieren verwitterte Holz dielen so<br />

perfekt, dass selbst Fachleute aus normaler Entfernung keinen<br />

Unterschied bemerken. Dabei ist die Diele vor Wind und Wetter<br />

geschützt, Verblassen des Farbtons ist ausgeschlossen.<br />

Bild: KANN<br />

Betonplatten sind eine<br />

pflegeleichte und robuste<br />

Option für schöne Terrassen.<br />

Holz<br />

Der natürliche Werkstoff ist nachhaltig, wohngesund<br />

und behaglich. Natürlichkeit und Einzigartigkeit<br />

prägen seinen Charakter. Er lässt sich vielfältig<br />

veredeln und farblich gestalten, unbehandelt verändert<br />

er seine Farbe und entwickelt eine faszinierende<br />

silbergraue Patina. Allerdings ist Holz nicht unbegrenzt<br />

unempfindlich gegen Witterungseinflüsse.<br />

Massivholzterrassen erzeugen einen natürlichen Gesamteindruck<br />

und fügen sich harmonisch in das Gartenumfeld ein. Dank natürlichem<br />

Holzöl auf Wasserbasis erhalten sie Schutz und eine attrak tive<br />

Färbung. Die gewölbte Oberfläche verhindert Pfützenbildung.<br />

49


Privatsphäre<br />

Sichtschutz und Zäune<br />

My home is my castle – und als solches<br />

braucht es auch Grenzen. Ein moderner<br />

Zaun, trendige Sichtschutzelemente und<br />

dekorative Mäuerchen sind mit wenig Aufwand<br />

schnell mal neu gemacht, verleihen<br />

dem Haus ein tolles Facelifting, gliedern<br />

das Grundstück interessant und schützen,<br />

falls gewollt, vor neugierigen Blicken.<br />

Bild: Draht Mayr<br />

Bild: Draht Mayr<br />

Schalungssteine erfreuen durch eine unkomplizierte, schnelle Montage<br />

und bilden in Verbindung mit eingelegtem Bewehrungsstahl und eingefülltem<br />

Beton eine stabile Einheit. Sie können verputzt oder verkleidet<br />

und mit einer Deckplatte versehen werden.<br />

Nennt sich Sichtschutz, sieht aber eher aus wie ein Designelement:<br />

Glasausschnitte und offene Bereiche bestimmen hier den luftigen,<br />

einladenden Charakter – inklusive bepflanzbarer Hochbeetelemente.<br />

Bild: Biohort<br />

Bild: Bisotherm<br />

50


Schutz und Blickfang<br />

In unseren Breitengraden hat ein Zaun selten ernsthaft<br />

etwas mit Schutz und Sicherheit zu tun, für den<br />

Normalbürger setzt der Zaun eher ein Zeichen: Hier<br />

ist mein Revier!<br />

Zäune, Gabionen, Sichtschutz und Mauern<br />

Im modernen Hausbau werden mittlerweile vorrangig<br />

Gitterzäune und Doppelstabmatten eingesetzt, die feuerverzinkt<br />

sind und optional in verschiedensten Farben<br />

geliefert werden können. Dadurch sind sie modern, sicher,<br />

witterungsbeständig, langlebig und überzeugen<br />

auch optisch. Gabionen sind Gitterzäunen sehr ähnlich.<br />

Auch sie sind feuerverzinkt und dadurch genauso<br />

langlebig. Einen großen Teil macht hierbei natürlich die<br />

Füllung aus. Durch eine große Auswahl an Bruchsteinsorten<br />

ist für jeden was dabei und macht die Gabione<br />

dadurch zu einem rustikalen, aber trotzdem modernen<br />

Sichtschutz. Bei klassischen Sichtschutzzäunen<br />

gibt es je nach Material Unterschiede in Haltbarkeit<br />

und Pflegeaufwand. Ein Sichtschutz aus Holz zum<br />

Beispiel braucht deutlich mehr Pflege und kann verwittern,<br />

ist also nicht so haltbar und pflegeleicht wie<br />

ein Sichtschutz aus WPC oder Aluminium. Der aufwendigste<br />

Schutz vor Blicken sind wohl Mauern aus<br />

Beton- oder Naturstein. Betonstein ist ein industriell<br />

aus Zement, Kalk und Wasser hergestellter Stein, wodurch<br />

er maßgenau angefertigt werden kann. Bei Naturstein<br />

hingegen ist kein Stein genau wie der andere.<br />

Jeder Stein unterscheidet sich in Musterung, Form und<br />

Oberflächenstruktur etwas vom anderen. Das macht<br />

ein natürliches Produkt aus. Auch preislich ist Naturstein<br />

dadurch höher angesiedelt als Betonstein. Beide<br />

Materialien sind belastbar, witterungsbeständig und<br />

bieten eine Vielfalt an Farbtönen, um den Garten zu<br />

gestalten.<br />

Wetterschutz<br />

Apropos Sorgfalt: Universalprofile aus Metall<br />

schützen Mauerkronen vor Regen, Hagel,<br />

Frost und Schnee – so bleibt das Außenrum<br />

länger intakt und schön. Generell ist darauf<br />

zu achten, dass Winter- und Wetterschäden<br />

auch am Gebäude vorgebeugt wird. Beschädigte<br />

Mauerecken werden mit Eckschutz gesichert,<br />

Holzkanten mit Blechen usw.<br />

Starke Marken für Ihr Bauvorhaben<br />

Herausgeber<br />

EUROBAUSTOFF Handelsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG<br />

Auf dem Hohenstein 2<br />

61231 Bad Nauheim<br />

Deutschland<br />

Tel.: +49 6032 805-0<br />

Fax: +49 6032 805-265<br />

www.eurobaustoff.com<br />

Konzeption/Gestaltung<br />

FULLHAUS GmbH<br />

Maxhüttenstraße 12<br />

93055 Regensburg<br />

www.fullhaus.de<br />

Druck<br />

Westermann Druck GmbH<br />

Georg-Westermann-Allee 66<br />

38104 Braunschweig<br />

Das Naturbausystem<br />

®<br />

OPUS<br />

Impressum Stand: Oktober 2022<br />

Garantie- und Haftungsausschlussklausel<br />

Die in diesem Magazin gezeigten Anwendungsbeispiele und Tipps<br />

sind Richtlinien, die auf üblichen Handwerkstechniken beruhen. Alle<br />

Angaben, auch produktbezogene Informationen, basieren auf Vorgaben<br />

der Hersteller. Der Magazinverfasser und seine an diesem Projekt<br />

beteiligten Subunternehmer schließen jegliche Gewährleistung für die<br />

im Magazin gemachten Angaben aus. Für die Verwendbarkeit von Produkten<br />

zu bestimmten Zwecken sowie für das Entstehen von Schäden<br />

oder das Auftreten von Mängeln durch die hier gemachten Angaben<br />

und Tipps wird ebenfalls keine Gewährleistung übernommen. Irrtümer,<br />

Druckfehler und technische Änderungen – soweit sie dem Fortschritt<br />

dienen – vorbehalten. Fotos und Abbildungen sind nicht farbverbindlich.<br />

Für Druck- und Bildfehler keine Haftung. Nachahmung und Nachdruck,<br />

auch auszugsweise, sind nicht gestattet. EUROBAUSTOFF<br />

bedankt sich bei allen Firmen, die zum Gelingen dieses Magazins, insbesondere<br />

durch Verfügungstellung von Text- und Bildmaterial, unterstützend<br />

beigetragen haben.<br />

Die auf den Seiten abgebildeten Zubehörteile sind Dekorationsgegenstände<br />

der verschiedenen Lieferanten. Das Magazin zeigt lediglich<br />

eine Auswahl an Produkten.<br />

Bilder: Sarei<br />

Dieses Magazin wurde auf<br />

Papier gedruckt, dessen Holzanteil<br />

zu mindestens 70% aus<br />

FSC-zertifizierten Wäldern<br />

stammt. Der restliche Teil<br />

entspricht dem FSC-Standard<br />

Controlled Wood.<br />

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