Business & People - HAN Online
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Pünktlich vor dem Präsentationsjahr<br />
der In -<br />
ter nationalen Bauaus -<br />
stellung IBA Hamburg ist<br />
dem Hamburger Maklerun -<br />
ternehmen Engel & Völkers<br />
ein Coup gelungen: Jens-<br />
Peter Persoon, Fachgebiet<br />
Wohn- und Geschäftshäuser,<br />
hat das Harburger<br />
Schloss an einen Hamburger<br />
Unternehmer verkauft,<br />
der umgehend mit der Sanierung<br />
der Harburgensie<br />
beginnen will. Damit beginnt<br />
ein neues Kapitel in<br />
der wechselvollen Geschichte<br />
dieses Hauses auf<br />
dem Kernstandort der Harburger<br />
Keimzelle.<br />
Neuer Schlossherr ist Norbert<br />
Heymann, Inhaber<br />
eines Garten- und Landschaftsbau-Unternehmens.<br />
Er investiert seit Jahren in<br />
Wohnimmobilien und<br />
schlug sofort zu, als ihm das<br />
Harburger Objekt auf der<br />
Schlossinsel angeboten<br />
wur de. Was er nicht ahnte:<br />
Das auf den ersten Blick marode<br />
Wohnhaus ist etwas<br />
ganz Besonderes und zu -<br />
dem im Kontext der IBA<br />
eine Schlüsselimmobilie.<br />
Denn: Das „Schloss“ liegt<br />
im Zentrum des neuen IBA-<br />
Parks, der in weiten Teilen<br />
bereits angelegt ist und aus<br />
der Höhe betrachtet fast die<br />
Form des IBA-Männchens<br />
IntervIew<br />
Auf der Zielgeraden:<br />
Sechs Fragen an<br />
IBA-Chef Uli Hellweg<br />
Seite 2<br />
tutech<br />
20 Jahre im Dienste<br />
der Wissenschaft<br />
und der Wirtschaft<br />
Seiten 4 + 5<br />
+++ AUSGABE 4 +++ DEZEMBER 2012 +++ SONDERVERÖFFENTLICHUNG +++<br />
BusIness<br />
&<br />
PeoPle<br />
+++ DAS WIRTSCHAFTSFORUM FÜR DEN HAMBURGER SÜDEN +++<br />
hat – das somit auch aus<br />
dem All zu orten wäre. Das<br />
Schloss bildet das Herz der<br />
Anlage.<br />
Heymann: „Ich habe das<br />
Haus gesehen und gesagt:<br />
Das ist es!“ Er ist total begeistert<br />
von dem Standort<br />
und verspricht ein langfristiges<br />
Engagement. Das<br />
Schloss habe er zu einem<br />
fairen Preis für beide Seiten<br />
erstanden – nun gehe es<br />
ans Sanieren. Unter anderem<br />
soll die historische Substanz<br />
freigelegt werden.<br />
Fachleute sind bereits vor<br />
Ort aktiv. Heymann: „Das<br />
Schloss soll wieder zu einem<br />
schönen Schwan werden.“<br />
Eingefädelt wurde das Geschäft<br />
von Persoon, der als<br />
Immobilienfachmann früher<br />
bereits für die Süderelbe<br />
AG in Harburg tätig war,<br />
das Revier also bestens<br />
kennt. Seit einigen Jahren<br />
ist er bei Engel & Völkers.<br />
Schwierig sei die Vermittlung<br />
des Objekts nicht gewesen,<br />
zumal der Käufer die<br />
Sanierung teilweise mit eigenen<br />
Kräften vornehmen<br />
werde. Die Erbengemeinschaft,<br />
bisher Eigentümerin<br />
des Hauses, hatte sich an<br />
das Maklerunternehmen<br />
gewandt. Die offizielle<br />
Übergabe ist am 1. Januar<br />
2013. wb<br />
Mehr zum Thema auf Seite 8<br />
Seit mehr als 100 Jahren entwickeln wir in unserem Hamburger Werk<br />
hochwertige Lacksysteme für unsere Kunden auf der ganzen Welt.<br />
Als Komplettanbieter unterstützen wir Sie, wenn es um die speziellen<br />
Anforderungen und Beständigkeiten von Beschichtungssystemen geht.<br />
BInnenhAFen<br />
p Die Grafik macht Lust auf<br />
mehr: So soll der neue „Tower 5”<br />
aussehen, den Arne Weber an der<br />
Blohmstraße bauen will. Weitere<br />
Pläne des Channel-Begründers<br />
betreffen das Areal rund um die<br />
Schmirgelfabrik. Dort soll ein Neu -<br />
bau für einen Mieter aus der Luftfahrtbranche<br />
entstehen. Seite 13<br />
Food<br />
p Nachhaltigkeit bei der Ostfriesischen<br />
Tee Gesellschaft? Das klingt<br />
doch nach einer Selbstverständlichkeit,<br />
denn Tee wächst schließlich<br />
von alleine nach. Mit welchen<br />
tiefgreifenden Themen sich das<br />
Unternehmen wirklich befasst,<br />
erklärt OTG-Geschäftsführerin<br />
Annemarie Leniger. Seite 14<br />
energIe<br />
p Der Sound ist unbeschreiblich,<br />
fast außerirdisch. Aber keine<br />
Angst: Sie können ihn ohnehin<br />
nicht mehr hören. Beim exklusiven<br />
Fototermin für B&P in der<br />
weltgrößten Eisheizung in Wilstorf<br />
hörte Monteur Benjamin Jansen<br />
Techno – jetzt wird der Tank<br />
geflutet. Seite 23<br />
PeoPle<br />
p Seit 1999 verantwortet Renate<br />
Selinger-Barber den Kulturbetrieb<br />
im hit-Technopark und beschert<br />
Mitarbeitern der ansässigen<br />
Firmen und zunehmend auch<br />
Besuchern jedes Jahr sechs Ausstellungen<br />
mit namenhaften<br />
Künstlern. Jetzt gab es dafür den<br />
KulturMerkur. Seite 26<br />
• zukunftsweisende Forschung und Entwicklung<br />
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Auto<br />
Große Klappe:<br />
Der neue Jaguar<br />
XF Sportbrake ist da!<br />
Gestatten: Norbert Heymann,<br />
neuer „Schlossherr in Harburg”<br />
Hamburger Unternehmer saniert die Harburgensie auf der Schlossinsel<br />
Visite im<br />
„Kellerverlies“:<br />
Norbert Heymann,<br />
neuer<br />
Eigen tümer des<br />
Harburger<br />
Schlosses, be tritt<br />
den historischen<br />
Teil des Hauses<br />
– das alte Kellergewölbe.<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
Seite 9
2<br />
Es sind immer dieselben<br />
Kommentare, wenn Menschen<br />
zum ersten Mal aus<br />
der Nähe betrachten, wie sich<br />
Wilhelmsburg verändert: „Das<br />
sieht ja klasse aus!“ Nach sechs<br />
Jahren IBA-Zeitalter hat die Elbinsel<br />
eine neue Mitte. Die meisten<br />
Projekte sind auf der Zielgeraden,<br />
manche – wie das Wälderhaus<br />
– sogar schon eröffnet.<br />
2013 steht nun das große Präsentationsjahr<br />
an. <strong>HAN</strong>-Redakteur<br />
Wolfgang Becker sprach<br />
mit Uli Hellweg, Geschäftsführer<br />
der Internationalen Bauausstellung<br />
IBA Hamburg.<br />
> 1<br />
B&P: In gut drei Monaten<br />
werden die Ergebnisse<br />
der IBA präsentiert –<br />
wo stehen wir heute?<br />
Hellweg: Wir haben alle Grundstücke<br />
vergeben. Und es ist alles<br />
im Bau – bis auf die wenigen<br />
Projekte, die erst 2014/15 fertig<br />
werden. Dazu zählen das Wohnen<br />
am Kaufhauskanal in Harburg<br />
sowie die Georg-Wilhelm-<br />
Höfe und das Neue Korallusviertel<br />
in Wilhelmsburg. Diese<br />
drei Projekte beginnen erst<br />
2013, also im Präsentationsjahr<br />
- alle anderen werden 2013 fertig,<br />
die weitaus meisten zur Eröffnung<br />
im März. Wir haben<br />
mehr als 60 Projekte – und es<br />
sind sogar noch welche hinzugekommen,<br />
weil einige Investoren<br />
ihre Bauten von allein so<br />
qualifiziert haben, dass sie den<br />
IBA-Anforderungen entsprechen.<br />
Wir haben keine Fördermittel<br />
dazugegeben. Das ist ja<br />
auch so ein gewünschter Effekt.<br />
Dies gilt für den Innovations-<br />
Campus für Grüne Technologien<br />
ebenso wie für das Wohnen<br />
am Hafencampus. Insgesamt<br />
werden im Zuge der IBA<br />
1217 Wohnungen gebaut, 516<br />
weitere wurden saniert – hier<br />
insbesondere das Reiherstieg-<br />
Viertel. Die Investoren sind zufrieden,<br />
denn es gibt kaum<br />
noch freie Wohnungen – das<br />
IntervIew<br />
SECHS FRAGEN AN ULI HELLWEG<br />
Wir sollten an dem Konzept „Erneuerbares<br />
Wilhelmsburg“ festhalten<br />
IBA auf Erfolgskurs: Bereits 530 000 Besucher – Alle Grundstücke vergeben – Fast alle Wohnungen<br />
verkauft oder vermietet – Elbinsel ist heute der „klimafreundlichste Stadtteil“ Hamburgs<br />
weitaus meiste ist verkauft oder<br />
vermietet.<br />
> 2<br />
B&P: Ist das Ziel der<br />
IBA also erreicht?<br />
Hellweg: Ob wir das Klassenziel<br />
erreicht haben, wissen wir erst<br />
2014 oder 2015. Die IBA misst<br />
ihren Erfolg ja nicht an der Zahl<br />
der gebauten Häuser, sondern<br />
an der Wirkung. Die kann man<br />
erst im Nachhinein beurteilen.<br />
Da geht es beispielsweise<br />
darum, ob sich das Bauen verändert.<br />
Wir hatten uns drei<br />
Hauptthemen gesetzt: den sozialen<br />
Aspekt, das nachhaltige<br />
Bauen und das neue Bauen in<br />
der Stadt. Diese Schwerpunkte<br />
waren damals in der Startphase<br />
gar nicht so klar, aber heute<br />
können wir bereits sagen, dass<br />
wir mit Sicherheit die richtigen<br />
Themen besetzt haben. Dies<br />
merken wir auch auf auswärti-<br />
edItorIAl<br />
VON WOLFGANG BECKER<br />
gen Terminen, wo wir darüber<br />
berichten, was hier in Hamburg<br />
umgesetzt wird. Das Interesse<br />
ist riesengroß.<br />
> 3<br />
B&P: Welche Rolle<br />
spielt dabei die Kooperation<br />
mit der internationalen<br />
gartenschau igs Hamburg, die<br />
ja in dieser Konstellation zum<br />
ersten Mal überhaupt stattfindet?<br />
Hellweg: Es stimmt, beide Ausstellungen<br />
so eng verzahnt hat<br />
es so noch nie gegeben. Ich bin<br />
sicher, es war eine kluge Entscheidung,<br />
das so zu machen.<br />
Konzeptionell und organtechnisch<br />
gehören beide Ausstellungen<br />
zusammen, aber trotzdem<br />
kann jeder Bereich selbstständig<br />
arbeiten. IBA und igs haben<br />
ganz unterschiedliche Spannungsbögen,<br />
werden aber<br />
trotzdem als Einheit erlebt. So<br />
wurde die neue Bebauung am<br />
Schlöperstieg Teil der Gartenschau<br />
– das ist eine runde<br />
Sache. Dazu muss man wissen:<br />
Architekten und Landschaftsplaner<br />
stehen nicht unbedingt<br />
in einer Liebesbeziehung. Ich<br />
bin davon überzeugt, dass es<br />
nicht ausreicht, nur ein paar<br />
schöne Häuser hinzustellen. Die<br />
Entwicklung der Metrozonen<br />
funktioniert nur, wenn man die<br />
Freiräume einbezieht. Der<br />
Schulterschluss IBA/igs in Hamburg<br />
zeigt erstmals, wie das gelingt,<br />
und könnte zum Prototypen<br />
für künftige integrierte<br />
Konzepte werden.<br />
> 4<br />
B&P: Mit wieviel Besuchern<br />
rechnen Sie?<br />
Hellweg: Das ist schwierig zu<br />
sagen. Wir werden Befragungen<br />
durchführen, um zu sehen,<br />
wer nur zur IBA, nur zur igs oder<br />
Harburg – Der Imagewandel ist programmiert<br />
Wieder geht ein B&P-<br />
Jahrgang zu Ende,<br />
und wieder belegen<br />
die Zahlen das große Potenzial<br />
der Wirtschaft im Süden<br />
Hamburgs: 140 Seiten mit Berichten<br />
aus Unternehmen,<br />
wirtschaftsorientierten Institutionen<br />
und dem Umfeld der<br />
Internationalen Bauausstellung<br />
IBA Hamburg sowie der<br />
internationalen gartenschau<br />
Foto: IBA Hamburg GmbH / Johannes Arlt<br />
igs – so viel gab es noch nie.<br />
Allen Beteiligten, die Einblick<br />
in ihre Arbeit ermöglichten<br />
und die Türen öffneten, sei an<br />
dieser Stelle ausdrücklich gedankt.<br />
Zugleich ist die aktuelle Ausgabe<br />
die letzte vor Beginn der<br />
IBA, die sich auch diesmal vielfältig<br />
im Blatt wiederfindet. Es<br />
ist einfach unübersehbar, wie<br />
viel Schubkraft diese Ausstel-<br />
lung entfacht hat. Im März<br />
2013 beginnt die große Präsentation.<br />
Wilhelmsburg und<br />
auch der Binnenhafen in Harburg<br />
werden sich dann von<br />
einer neuen Seite zeigen und –<br />
so viel dürfte sicher sein – bei<br />
vielen Besuchern für Erstaunen<br />
sorgen.<br />
Einige wenige Projekte werden<br />
zu diesem Zeitpunkt nicht<br />
fertig sein, vereinzelt noch<br />
nicht einmal begonnen<br />
haben. Das ist keineswegs ein<br />
Makel, denn schon heute ist<br />
damit klar, dass der IBA-Geist<br />
auch noch in die nächsten<br />
Jahre hineinwirken wird. Für<br />
den Süden Hamburgs ist das<br />
eine unvergleichliche Steilvorlage<br />
– der Imagewandel ist<br />
programmiert.<br />
Last not least: Harburg hat<br />
einen neuen Schlossherren.<br />
zu beiden Ausstellungen<br />
kommt. Aber Besucherzahlen<br />
zu schätzen, ist kaum möglich.<br />
Wir können aber Stand heute<br />
sagen, dass bereits 530 000<br />
Menschen an unseren Ausstellungen,<br />
Führungen und Kongressen<br />
teilgenommen haben.<br />
Allein 2011 haben wir 160 000<br />
Besucher registriert. In diesen<br />
Zahlen sind die Radfahrer und<br />
Fußgänger, die sich das Gelände<br />
anschauen, nicht enthalten.<br />
Die IBA Emscher Park (Finale<br />
1999/Ruhrgebiet, d. Red.)<br />
hatte insgesamt eine Million Besucher<br />
und war die bisher größte<br />
Bauausstellung. Ich gehe<br />
davon aus, dass Hamburg diese<br />
Marke deutlich übertreffen<br />
wird. Wir merken bereits jetzt,<br />
wie das Interesse stark ansteigt.<br />
> 5<br />
Seit Uli Hellweg<br />
vor sechs Jahren<br />
als Geschäftsführer<br />
der IBA<br />
Hamburg an -<br />
getreten ist,<br />
hat er sich zu<br />
einem enga -<br />
gierten Bot -<br />
schafter für die<br />
Elbinsel Wilhelmsburg<br />
entwickelt.<br />
Pri vat lebt er in<br />
Hamburg und<br />
Berlin.<br />
B&P: Noch einmal zurück<br />
zum Wohnen am<br />
Kaufhauskanal. Warum ist die-<br />
Zum 1. Januar übernimmt<br />
Norbert Heymann die leicht<br />
angestaubte Wohnimmobilie<br />
im Herzen des IBA-Parks und<br />
startet sofort mit der Sanierung<br />
– auch dies ein sich abzeichnender<br />
Glücksfall, der<br />
zudem Potenzial für mehr hat.<br />
In diesem Sinne frohe Festtage<br />
ses Harburger Projekt, das lange<br />
auf der Kippe stand, so wichtig?<br />
Hellweg: Dieses Bauvorhaben<br />
ist sozusagen der Trittstein, der<br />
die Schlossinsel und die Harburger<br />
Innenstadt verbindet. Und<br />
er steht für ein vorrangiges IBA-<br />
Ziel, denn wir wollen zeigen,<br />
dass hochwertiges Bauen an so<br />
einem Standort möglich ist.<br />
Tatsächlich stand das Projekt<br />
lange auf der Kippe, am Ende<br />
haben wir IBA-Exzellenzmittel<br />
investiert, um die Realisierung<br />
zu ermöglichen. Unsere Hoffnung<br />
ist, dass im Umfeld auf<br />
künftig ähnlich hohem Niveau<br />
gebaut wird. Im ersten Bauabschnitt<br />
werden 60 Wohnungen<br />
gebaut, der Vertrag mit Behrendt<br />
Wohnungsbau umfasst<br />
jedoch insgesamt 130 Wohnungen.<br />
> 6<br />
B&P: Über die Frage,<br />
was nach der IBA<br />
kommt, ist ja schon frühzeitig<br />
nachgedacht worden – wie ist<br />
da der Stand?<br />
Hellweg: Es muss weitergehen.<br />
Meines Erachtens muss es einen<br />
Kümmerer geben, der dafür<br />
sorgt, dass das Erfolgskonzept<br />
beibehalten wird. Es ging ja<br />
nicht nur ums Bauen, sondern<br />
auch um die sozialen Themen<br />
und den Umweltaspekt. Wir<br />
haben die örtlichen Betriebe<br />
eingebunden, die Bürger ausführlich<br />
beteiligt. Heute ist Wilhelmsburg<br />
der klimafreundlichste<br />
Stadtteil Hamburgs. Ende<br />
2013 werden über 50 Prozent<br />
der Haushalte bilanziell mit regenerativem<br />
Strom, 15 Prozent<br />
mit regenerativer Wärme versorgt.<br />
Und das in einem Viertel,<br />
wo eben keine Leute wohnen,<br />
die sich mal eben eine Solaranlage<br />
aufs Dach bauen lassen.<br />
Wir sollten an dem Konzept „Erneuerbares<br />
Wilhelmsburg“ festhalten<br />
– wie und in welcher<br />
Form, das muss der Senat entscheiden.<br />
Mein Wunsch wäre<br />
es, das Pionierhafte zu erhalten.<br />
IMPRESSUM<br />
BusIness<br />
&PeoPle REDAKTION & FOTOS:<br />
Wolfgang Becker (verantw.)<br />
Christian Bittcher (Fotos)<br />
Urte Michaelsen<br />
GRAFIK & LAYOUT:<br />
Gunda Schmidt<br />
ANZEIGEN:<br />
Jens Kalkowski<br />
VERLAG:<br />
Lühmanndruck<br />
„Lack ist mehr<br />
als bunt und glänzend“<br />
Gespräch mit Mankiewicz-Entwicklungschef Peter<br />
Witte über Anforderungen der Industriekunden, technische<br />
Herausforderungen und Produkte der Zukunft<br />
Zahllose Tests sind nötig, bis ein Produkt an den Kunden<br />
ausgeliefert wird. Der Service wird vor Ort in der Lackieranlage<br />
garantiert, denn das Ergebnis muss stimmen.<br />
Plüsch im Auto? Das war<br />
vorgestern. Heute bestimmen<br />
Metall und Hightech-Optik<br />
das Interieur vieler<br />
Fahrzeug-Kabinen – und dabei<br />
geht es keineswegs nur um<br />
Autos, sondern auch um Flugzeuge<br />
und Zugabteile. Doch<br />
nicht alles, was wie Aluminium<br />
glänzt, ist tatsächlich aus<br />
Metall. Seit Jahren schon dominieren<br />
hier die großen weltweit<br />
tätigen Lackhersteller wie das<br />
Wilhelmsburger Unternehmen<br />
Mankiewicz Gebr. & Co. das<br />
Design. Sie sorgen mit speziellen<br />
Hochleistungslacken für die<br />
gewünschte Optik nach den<br />
Vorgaben der Auftraggeber –<br />
und die können es manchmal<br />
in sich haben.<br />
Peter Witte ist Mitglied der<br />
Mankiewicz-Geschäftsleitung<br />
und zugleich Chef der Entwicklung.<br />
Im Gespräch mit <strong>Business</strong><br />
& <strong>People</strong> erläuterte der Chemie-Ingenieur<br />
die Anforderungen,<br />
mit denen sich seine Chemiker,<br />
Ingenieure und Laboranten<br />
auseinandersetzen müssen,<br />
denn Mankiewicz produziert<br />
HAUPTSITZ HAMBURG<br />
König-Georg-Stieg 10<br />
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Tel: +49 (0) 40 | 75 24 66-0<br />
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nicht einfach nur Lacke einer<br />
bestimmten Farbe, sondern<br />
hochtechnische Lacksysteme<br />
gepaart mit Vollservice beim<br />
Kunden. Das Spektrum reicht<br />
vom kompletten Farbkonzept<br />
beispielsweise für Autos, die<br />
erst in fünf Jahren auf den<br />
Markt kommen sollen, über die<br />
Entwicklung des Lacks inklusive<br />
aufwändiger Testreihen bis hin<br />
zum Service an der Lackieranlage<br />
beim Kunden. Dabei wird<br />
vor allem ein Ziel verfolgt: Das<br />
Produkt muss stimmen.<br />
> <<br />
HERAUSFORDERUNG<br />
FLUGZEUGBAU<br />
Mit welchen Fragestellungen<br />
beziehungsweise Anforderungen<br />
sich der Lackhersteller auseinandersetzen<br />
muss, erläutert<br />
Peter Witte an einem Beispiel:<br />
„Wenn ein Lack für eine Flugzeugkabine<br />
entwickelt wird,<br />
dann muss der nicht nur gut<br />
aussehen. Ein Flugzeug muss<br />
im Notfall in 90 Sekunden evakuiert<br />
werden können. So lange<br />
darf keine offene Flamme ent-<br />
stehen, es dürfen sich weder toxische<br />
Gase noch Rauchgas<br />
entwickeln. Und trotzdem muss<br />
der Lack hochreinigungsfähig<br />
sein, wenn das Personal zwischen<br />
den Flügen mit chemischen<br />
Reinigern durch die Kabine<br />
wischt.“<br />
Noch komplizierter wird es,<br />
wenn Schutzlacke für den Flugzeugbau<br />
entwickelt werden.<br />
Beispielsweise müssen die Alu-<br />
Hülle und die Flügel innen einen<br />
Korrosionsschutz bekommen,<br />
der garantiert 30 Jahre hält –<br />
also ein Flugzeugleben lang.<br />
Das Problem: An diese Bauteile<br />
kommt man nie wieder heran.<br />
Witte: „Das sind höchste Anforderungen<br />
an uns, denn wir<br />
müssen den Schutz garantieren.“<br />
Die Außenlackierung eines<br />
Airbus ist nicht minder komplex.<br />
Der Lack muss Temperaturschwankungen<br />
von minus<br />
60 Grad bei Erreichen der Reiseflughöhe<br />
bis zum Beispel 40<br />
Grad plus bei Start und Landung<br />
überstehen – Innerhalb kürzes -<br />
ter Zeit. Er muss UV-beständig<br />
sein und auch standhalten,<br />
wenn der Flieger Kontakt mit<br />
den Partikeln einer vulkanischen<br />
Aschewolke hat. Witte:<br />
„Überhaupt muss ein Flugzeug<br />
immer so aussehen, als sei es<br />
gestern lackiert worden. Das ist<br />
Teil des Marketings der Fluggesellschaften.“<br />
Die Entwickler sind permanent<br />
dabei, die Speziallacke zu verbessern<br />
und noch beständiger zu<br />
machen. Ein großes Thema ist<br />
auch die Reduzierung der Kosten<br />
beim Lackierprozess. Themen<br />
wie Farbtonhaltung, Beständigkeit,<br />
Wirtschaftlichkeit und – im<br />
Flugzeugbau ganz wichtig - Gewichtsreduzierung<br />
sind ständige<br />
Begleiter in einem andauernden<br />
Prozess der Produktoptimierung.<br />
Wird ein neuer Lack entwickelt,<br />
werden manchmal mehrere<br />
1000 Bleche lackiert und unter<br />
unterschiedlichsten Bedingungen<br />
getestet. Dazu gibt es im<br />
Entwicklungszentrum diverse<br />
Prüfeinrichtungen, in denen äußere<br />
Umstände simuliert werden<br />
können – beispielsweise in der<br />
Salzsprühkammer oder in der Klimakammer.<br />
IndustrIe 3<br />
In der Zukunft werden die<br />
120 Chemiker und Laboranten<br />
sowie die 80 Anwendungstechniker<br />
kaum Langeweile haben,<br />
denn bei Mankiewicz wird weit<br />
vorausgedacht. Witte: „Ein<br />
Thema ist beispielsweise die<br />
Verbesserung der Aerodynamik<br />
von Flugzeugen sowie Rotorblättern<br />
von Hubschraubern<br />
und Windkraftanlagen. Wir arbeiten<br />
mit verschiedenen Universitäten,<br />
auch der TU Har-<br />
> <<br />
MANKIEWICZ<br />
PLANT DIE ZUKUNFT<br />
burg und Fraunhofer-Instituten<br />
zusammen. Erste vielversprechende<br />
Ergebnisse liegen vor –<br />
durch spezielle Lacke lässt sich<br />
der Wirkungsgrad erhöhen.<br />
Konkret: Der Lack senkt den<br />
Spritverbrauch.“ Ein anderes<br />
Beispiel: Elektrisch leitfähige<br />
Lacke werden eingesetzt, um<br />
Streustrahlung zu verhindern.<br />
Witte: „Ein weiteres Zukunftsthema<br />
ist die Entwicklung von<br />
Lacken für den Digitaldruck.<br />
Hier geht es um industrielle An-<br />
Automatisierung | Industrietechnik | Gebäudetechnik | Sicherheitstechnik | Netzwerktechnik | Mittelspannungstechnik<br />
Pumpentechnik | Explosionsschutztechnik | Wägetechnik | Planung | Service<br />
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Niederlassung Merseburg<br />
Fischweg 17<br />
D-06217 Merseburg<br />
Tel: +49 (0) 3461 | 79 42 - 0<br />
FAX +49 (0) 3461 | 79 42 - 22<br />
Im Dissolver werden die Lack-Komponenten gemischt<br />
und kräftig durchgerührt. Das Gerät funktioniert wie ein<br />
großer Mixer.<br />
Niederlassung Hannover<br />
Frankenring 45<br />
D-30855 Langenhagen-Godshorn<br />
Tel: +49 (0) 511 | 47 54 28 - 0<br />
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Niederlassung Bremen<br />
Oppenheimer Str. 5<br />
D-28307 Bremen<br />
Tel: +49 (0) 421 | 276 26 90<br />
FAX +49 (0) 421 | 276 26 9 - 100<br />
Entwicklungschef<br />
Peter Witte ist Mitglied<br />
der Geschäftsführung<br />
von Mankiewicz.<br />
Niederlassung Kiel<br />
Schauenburgerstraße 112<br />
D-24118 Kiel<br />
Tel: +49 (0) 431 | 2 39 40 15<br />
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wendungen und die Farbbeständigkeit<br />
großer Drucke. Vereinfacht<br />
könnte man sagen:<br />
Druckertinte mit Lackfunktion.“<br />
Mankiewicz beliefert namhafte<br />
Industriekunden aus aller Welt –<br />
vor allem in den Bereichen<br />
Fahrzeugbau, Flugzeugbau,<br />
Nutzfahrzeugbau und Maschinenbau.<br />
Im „Anwendungstechnischen<br />
Zentrum“ auf dem Firmengelände<br />
an der Georg-Wilhelm-Straße<br />
werden unter anderem<br />
auch technische Verfahren<br />
entwickelt, um den Lack -<br />
auftrag in qualitativer, ökologischer<br />
und ökonomischer Hinsicht<br />
zu verbessern.<br />
Das Entwicklungszentrum von<br />
Mankiewicz steht auf der Elbinsel<br />
– von hier stammen die<br />
Lack konzepte, die sich in der ersten<br />
Klasse von Emirates<br />
wiederfinden. Weitere Labore<br />
für spezielle lokale Spezifikationen<br />
und Anpassungen betreibt<br />
Mankiewicz in Shanghai, Sao<br />
Paulo, Mexico, Singapore und<br />
South Carolina. Wittes Fazit:<br />
„Lack ist mehr als bunt und<br />
glänzend.“ wb<br />
Qualität,<br />
die verbindet.<br />
Fotos: Mankiewicz<br />
Pumpen-Servicestützpunkt<br />
Magdeburg<br />
Werner-von-Siemens-Ring 14 a<br />
D-39116 Magdeburg<br />
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FAX +49 (0) 391 | 40 89 622
4<br />
tutech<br />
„ES GIBT SO VIELE DINGE, DIE WIR ANPACKEN MÜSSEN“<br />
Interview mit TuTech-Geschäftsführer Dr. Helmut Thamer zur künftigen Entwicklung<br />
Dr. Helmut Thamer ist der<br />
Mann der ersten Stunde,<br />
denn er baute die<br />
TuTech auf – und ahnte nicht,<br />
dass diese Gesellschaft einmal<br />
20 Jahre alt werden würde.<br />
<strong>HAN</strong>-Redakteur Wolfgang Becker<br />
sprach mit ihm über die Herausforderungen<br />
der Zukunft.<br />
B&P: Der TU-Präsident hat ein<br />
Zukunftsthema angesprochen:<br />
den InnovationsCampus für<br />
Medizintechnik und Life Sciences.<br />
Ist das ein realistisches<br />
Projekt?<br />
Thamer: Das ist absolut realis -<br />
tisch und ein berechtigtes Anliegen,<br />
vor allem, wenn Hamburg<br />
die Innovationshauptstadt<br />
Europas werden will. Die TU hat<br />
drei Kompetenzfelder definiert,<br />
darunter auch die Medizintechnik.<br />
Es ist deshalb nur logisch,<br />
dass wir uns bereits jetzt darum<br />
kümmern müssen, einen thematisch<br />
entsprechend ausgerichteten<br />
InnovationsCampus<br />
zu planen. Wie lange es dann<br />
bis zur Umsetzung dauert,<br />
haben wir ja beim Innovations-<br />
TuTech Innovation GmbH<br />
Harburger Schloßstraße 6-12 | 21079 Hamburg<br />
Im TuTech-Haus: Dr. Helmut Thamer im EMV-Messraum.<br />
Campus für Grüne Technologien<br />
ICGT gesehen.<br />
B&P: Das Projekt war lange in<br />
der Warteschleife der Behörden.<br />
Was hat am Ende den Ausschlag<br />
gegeben?<br />
Thamer: Das war ganz klar eine<br />
Bürgermeister-Entscheidung. Es<br />
gibt so viele Dinge, die wir anpacken<br />
müssen. Die TU hat die<br />
drei Kompetenzfelder und wir<br />
müssen als Metropole dafür sorgen,<br />
dass die Ergebnisse und<br />
Entwicklungen in Arbeitsplätze<br />
und Unternehmen transferiert<br />
werden. Und es gibt keinen<br />
Grund, sich im Wettbewerb mit<br />
anderen zurückzuhalten.<br />
B&P: Wo könnte ein InnovationsCampus<br />
Medizintechnik<br />
stehen?<br />
Thamer: Die Uni kann sich nur<br />
hier im Hafen erweitern. In der<br />
Harburger Schloßstraße wäre<br />
ein Neubau möglich auf einem<br />
Grundstück, das der Stadt ge-<br />
Wissen.<br />
Technologie.<br />
Märkte.<br />
Fruchtbare Kooperationen zwischen Hochschulen, Unternehmen<br />
und Politk/Verwaltung ermöglichen einen<br />
lebendigen Wissensaustausch mit dem entsprechenden<br />
Nutzen für alle Seiten! Wir sind die erste Adresse für<br />
alle Dienstleistungen rund um den Technologie- und<br />
Wissenstransfer.<br />
www.tutech.de<br />
hört und für die Erweiterung<br />
der TU gewidmet ist. Außerdem<br />
gibt es im Umfeld Flächen für<br />
Firmenansiedlungen.<br />
B&P: Was ist mit dem dritten<br />
Kompetenzthema: Luftfahrt<br />
und Maritime Technik?<br />
Thamer: Das wäre der dritte<br />
Baustein, zumal wir mit dem<br />
Fraunhofer Center (siehe auch<br />
Seite 24, d. Red.) und dem<br />
Deutschen Institut für Luft- und<br />
Raumfahrt DLR bereits zwei<br />
namhafte Einrichtungen vor Ort<br />
haben. Da gibt es also ganz<br />
konkrete Ansätze.<br />
B&P: All diese noch visionären<br />
Pläne kosten Geld – woher soll<br />
das kommen?<br />
Thamer: Wir haben beim ICGT<br />
bereits eine neue Form der Finanzierung<br />
gefunden. Außerdem<br />
wird das EFRE-Programm<br />
der Europäischen Union 2014<br />
neu aufgelegt (Europäischer<br />
Fonds für Regionale Entwicklung,<br />
d. Red.). Und ich bin ganz<br />
sicher: Ein Thema wird Innovation<br />
heißen. Da müssen wir uns<br />
um Mittel bewerben.<br />
Chronik<br />
p 1992 Bürgerschaftsbeschluss<br />
zur Gründung der TUHH<br />
Technologie GmbH<br />
p 1993 Start des EU Projektes<br />
Biotechnology of Extremophiles<br />
p 1994 Einweihung der Pilotanlage<br />
Anaerobe Trockenfermentation<br />
p 1995 Umzug in den<br />
Schellerdamm 4<br />
p 1997 Integration des Technologie-Beratungs-Zentrum<br />
Hamburg (TBZ)<br />
p 1999 Eröffnung des Inkubators<br />
StarterZentrum in der<br />
Nartenstraße 4a<br />
p 2000 Gründung des channel<br />
hamburg e.V.<br />
p 2002 Start der PatentVerwertungsAgentur<br />
der Hamburger<br />
Hochschulen<br />
p 2003 Gründung der Hamburg<br />
Innovation GmbH,<br />
Umzug ins MAZ<br />
p 2007 Cluster BIOKATALYSE<br />
2021 gewinnt BMBF Wett -<br />
bewerb BioIndustrie 2021<br />
p 2008 Beteiligung an der<br />
KLIFF Zentrum für Klimafolgenforschung<br />
GmbH<br />
p 2009 Auszeichnung für<br />
TuTech/IBN als Ausgewählter<br />
Ort im Land der Ideen,<br />
Start des Leitprojekts der<br />
Metropolregion Hamburg<br />
KLIMZUG-NORD<br />
p 2010 Inbetriebnahme der<br />
TuTech Photovoltaik-Anlage,<br />
Gründung der DEMOS<br />
Gesellschaft für E-Partizipation<br />
GmbH<br />
p 2012 Bürgerschaftsbeschluss<br />
pro InnovationCampus<br />
Green Technologies (ICGT)<br />
Wenn es perfekt läuft<br />
und die „physikalischeProjekt-Berechnungsformel“<br />
von Hamburgs<br />
Altbürgermeister Klaus von<br />
Dohnanyi stimmt, dann könnte<br />
in vier Jahren im Umfeld der<br />
Technischen Universität Harburg<br />
ein Innovations-Campus<br />
für Medizintechnik entstehen –<br />
ein Gründerzentrum, in dem<br />
wissenschaftliche Forschungsergebnisse<br />
von Jungunternehmern<br />
zu Produkten für den Gesundheitsmarkt<br />
entwickelt werden.<br />
Diese Idee formulierte TU-<br />
Präsident Garabed Antranikian<br />
gestern beim Festakt zum<br />
20-jährigen Bestehen der Tu-<br />
Tech Innovation GmbH, dem<br />
Bindeglied zwischen Wissenschaft<br />
und Wirtschaft.<br />
Die Idee ist ehrgeizig, aber sie<br />
basiert auf der Erkenntnis, dass<br />
Wissen der einzige Rohstoff ist,<br />
mit dem der Wirtschaftsstandort<br />
Deutschland in Zukunft punkten<br />
kann. Aufgabe der TuTech<br />
ist es, aus Wissen Wirtschaft zu<br />
machen. Dieser Transfer wurde<br />
in den vergangenen 20 Jahren<br />
unter der Führung von Geschäftsführer<br />
Helmut Thamer<br />
entwickelt und beflügelt. Seine<br />
Karriere wird jetzt mit dem Bau<br />
des von Senat und Bürgerschaft<br />
beschlossenen Innovations-<br />
Campus für Grüne Technologien<br />
(ICGT) gekrönt. Auch in<br />
diesem Fall hat es vier Jahre von<br />
der Idee bis zur Umsetzung gedauert.<br />
Antranikian dankte Bürgermeister<br />
Olaf Scholz für die Unterstützung<br />
Hamburgs bei der für 2013<br />
geplanten Realisierung des ICGT<br />
in Harburg. Das Projekt hat eine<br />
ähnliche Funktion wie das Mikroelektronik-Anwendungszentrum<br />
(MAZ) an der Harburger Schloßstraße<br />
(heute TuTech-Haus), mit<br />
dem damals auf den Boom im<br />
Bereich der Mikroelektronik reagiert<br />
worden war. Aus dem MAZ<br />
gingen einige Unternehmen hervor,<br />
die bis heute Bestand haben.<br />
Jetzt ist die Zeit reif für grüne<br />
Technologien – und wieder will<br />
Harburg ganz vorn dabei sein,<br />
um aus wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
Geschäftsideen zu<br />
entwickeln und letztlich Unternehmen<br />
zu machen.<br />
Der TU-Präsident ist allerdings<br />
schon einen Schritt weiter. Antranikian<br />
scheute sich nicht, die<br />
neue Vision vom Innovations-<br />
Campus für Medizintechnik vor<br />
fast 200 geladenen Gästen auszusprechen<br />
– wohl wissend, dass<br />
Begehrlichkeiten dieser Art nicht<br />
immer nur blanke Freude bei den<br />
Adressaten auslösen. Wenn jedoch<br />
die Exzellenz-Bestrebungen<br />
der Technischen Universität auch<br />
wirtschaftlichen Erfolg haben<br />
sollen, dann muss auch in diesem<br />
Bereich in Wirtschaftsdimensionen<br />
gedacht werden. Die TuTech<br />
sei indes Transfergesellschaft für<br />
Wissenschaftsmarketing<br />
Know-how<br />
KMU´s<br />
ICGT<br />
Schwarzenbergstraße 93<br />
21073 Hamburg<br />
alle Hamburger Universitäten,<br />
wie Antranikian betonte. Unter<br />
anderem sei beabsichtigt, im Bereich<br />
Medizintechnik ein Zentrum<br />
in Zusammenarbeit mit der<br />
Uniklinik Eppendorf zu gründen.<br />
Es ist nicht bekannt, ob und,<br />
wenn ja, wie Olaf Scholz auf den<br />
überraschenden Vortrag reagierte.<br />
Er hatte zuvor die Arbeit von<br />
TuTech-Geschäftsführer Helmut<br />
Thamer hervorgehoben. Die Tu-<br />
Tech habe Vorbildfunktion für<br />
Deutschland. Scholz ganz im<br />
Sinne der TU: „Innovationen sind<br />
die Währung des 21. Jahrhunderts.“<br />
Ziel sei es, Hamburg zur<br />
Innovationshauptstadt Europas<br />
zu machen.<br />
Als Mann der ersten Stunde präsentierte<br />
Thamer eindrucksvolle<br />
Zahlen: Binnen 20 Jahren wurden<br />
von der TuTech rund 225<br />
Millionen Euro Projektmittel eingeworben.<br />
Insgesamt wurden in<br />
dieser Zeit 9241 Projekte begleitet,<br />
initiiert und koordiniert. Thamer<br />
erinnerte an die eingangs erwähnte<br />
Dohnanyi-Formel, die<br />
besagt, von der Idee bis zur Realisation<br />
eines Projektes dauere es<br />
Impulse<br />
Gründung<br />
Patentverwertung<br />
tutech 5<br />
„Innovationen sind die Währung des 21. Jahrhunderts“<br />
20 Jahre TuTech: Festakt im Harburger Binnenhafen – Lob von Bürgermeister Olaf Scholz – Neue Idee: Ein Innovations-Campus für Medizintechnik<br />
Die TuTech Innovation<br />
GmbH ist die Technologietransfergesellschaft<br />
der Technischen Universität<br />
Hamburg-Harburg, die<br />
Gründeraktivitäten am Campus<br />
steigern will. Dafür hat sie<br />
sich jüngst um das vom Bun -<br />
desforschungsministerium geförderte<br />
Projekt „Exist“ beworben.<br />
Der Gründergeist unter<br />
den Studenten soll angeregt<br />
werden und durch entsprechende<br />
Fächer wie BWL, Logis -<br />
tik, Arbeitspsychologie und<br />
Unternehmensführung den<br />
Blick für unternehmerisches<br />
Denken öffnen. <strong>HAN</strong>-Redakteur<br />
Wolfgang Becker sprach<br />
mit TU-Präsident Garabed Antranikian.<br />
B&P: Welche Rolle spielt die<br />
TuTech für die TU Hamburg-<br />
Harburg?<br />
Antranikian: Der bürokratische<br />
Aufwand für Wissenschaftler<br />
war bei der Beantragung<br />
von EU-Projekten immens.<br />
Es ist nicht nur bedauerlich,<br />
wenn wir Know-how entwickeln,<br />
dass dann nicht umgesetzt<br />
werden kann, sondern<br />
mangelnder Technologietransfer<br />
be hindert die wirtschaftliche<br />
Entwicklung. Die TuTech<br />
sollte den Technologietransfer<br />
besser, schneller und reibungsloser<br />
gestalten. Mit Herrn Thamer<br />
fanden wir einen Geschäftsführer,<br />
der sich bereits<br />
„WISSENSCHAFTLER HABEN VIELE GUTE IDEEN . . .“<br />
gut auskannte – das hat sehr<br />
geholfen.<br />
B&P: Was waren die ersten<br />
Themen, mit denen sich die<br />
TuTech beschäftigte?<br />
Antranikian: Eines der ersten<br />
Themen war die Biotechnologie,<br />
beispielsweise der Einsatz<br />
von Mikroorganismen, die un -<br />
Passende Kulisse<br />
im TuTech-Haus:<br />
Aufstieg ist eine<br />
der Kernkompetenzen<br />
Dr. Helmut<br />
Thamers.<br />
Wissenstransfer: TU-Präsident Garabed Antranikian mahnt zur Eile und wirbt für einen neuen Gründergeist<br />
ter ungewöhnlichen, industrienahen<br />
Bedingungen wachsen.<br />
1993 startete ein europaweites<br />
Biotechnologie-Projekt, an dem<br />
mehr als 30 Partner beteiligt<br />
waren. Für eine Uni oder gar ein<br />
einzelnes Institut ist es sehr<br />
schwer, solche großen Netzwerk-Projekte<br />
zu koordinieren –<br />
TU-Präsident Prof. Dr. Dr. H.C. Garabed Antranikian ist Präsident der<br />
Technischen Universität Hamburg Harburg.<br />
Foto: TUHH/Nguyen Fotos: Wolfgang Becker<br />
das übernahm damals die Tu-<br />
Tech. Weil es so erfolgreich lief,<br />
wurde 1996 ein weiteres Projekt<br />
aufgelegt – mit 50 Partnern, die<br />
koordiniert werden mussten. Parallel<br />
gab es bei der TuTech bereits<br />
die ersten Gründeraktivitäten:<br />
Kleine Start-up-Unternehmen<br />
aus der TU heraus wurden<br />
gegründet, die rund um die Tu-<br />
Tech, damals noch am Schellerdamm,<br />
angesiedelt wurden.<br />
B&P: Gab es einen konkreten<br />
Nutzen?<br />
Antranikian: Ja, beispielsweise<br />
für die Waschmittelindustrie, die<br />
auf Biotechnologie zurückgreifen<br />
und damit die Waschtemperatur<br />
senken konnte. Auch die Kosmetik-Industrie<br />
profitierte, indem<br />
sie sich die wasserspeichernden<br />
Eigenschaften von Mikroorganismen<br />
aus sehr salzhaltigen Medien<br />
für die Produktion von<br />
Hautcremes zunutze machte. In<br />
der Anfangsphase lieferten wir<br />
die Grundlagenforschung. Hinsichtlich<br />
der Gründeraktivitäten<br />
war TuTech ebenfalls erfolgreich.<br />
B&P: Wie sehen Sie die Aufgabe<br />
der TuTech heute?<br />
Antranikian: Wir haben uns vor<br />
kurzem die technisch ausgerichteten<br />
Universitäten in Twente/<br />
Holland und Lund/Schweden<br />
angesehen. Im Umfeld beider<br />
Unis sind in den vergangenen<br />
Jahren Hunderte von Firmen gegründet<br />
worden. Da müssen wir<br />
auch hinkommen. Und zwar<br />
Helmut Thamer dankt TU-Gründungspräsident Hans Günter Danielmeyer<br />
nach dessen Rede. Erste Reihe von rechts: Wissenschaftssenatorin<br />
Dorothee Stapelfeldt, TU-Präsident Garabed Antranikian und<br />
Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz.<br />
„ ZITAT<br />
Geld ist die einzige Sache, die den Gesetzen der Natur nicht un -<br />
terliegt. Ich liebe diesen Vergleich: Unser Genom hat einen vererbten und<br />
deshalb unzerstörbaren Informationsinhalt von Terabytes, unsere zerstörbare<br />
technische Infrastruktur im merhin noch von Kilobytes, das Geld aber<br />
hat null Informationsgehalt. Dass wir nun in umgekehrter Rangordnung<br />
leben müssen, verdanken wir diesem Monetarismus. In<br />
„<br />
seiner Folge wurde<br />
der Graben zwischen Staatsschulden und Privatvermögen so breit und<br />
tief, dass die Europäische Union auf dem Spiel steht.<br />
Prof. Dr. Hans Günter Danielmeyer, Gründungspräsident der TU Harburg,<br />
in seiner Rede zum 20-jährigen Bestehen der TuTech >><br />
schnell. Wissenschaftler haben<br />
viele gute Ideen. Deshalb ist es<br />
wichtig, wissenschaftliche Erkenntnisse<br />
und Entwicklungen<br />
schnell in wirtschaftliche Aktivitäten<br />
umzuwandeln. Wir brauchen<br />
weitere Unterstützung bei<br />
Patentaktivitäten. Heutige Patentverfahren,<br />
die mindestens<br />
europaweit laufen, bedeuten immense<br />
Investitionen. Wirtschaft,<br />
Universitäten und Politik müssen<br />
hier gemeinsame Sache machen.<br />
Die Unterstützung der Politik ist<br />
da, wie jetzt auch bei dem Beschluss<br />
zum Bau des Innovations-Campus<br />
für Grüne Technologien<br />
in Harburg zu sehen ist.<br />
Aber wir müssen Wege finden,<br />
wie wir konkret zu mehr<br />
Ressourcen und Unterstützung<br />
kommen, um noch mehr Firmen<br />
zu gründen und damit Arbeitsplätze<br />
zu schaffen. Bildung und<br />
Wissenschaft sind die Rohstoffe,<br />
die Deutschland zu bieten hat.<br />
Für Hamburg und für unsere<br />
Volkswirtschaft brauchen wir<br />
genau solche starken Instrumente<br />
wie die TuTech, die dann aber<br />
auch entsprechend Rückhalt<br />
brauchen. So kann über die<br />
Kette TUHH, TuTech und Innovations-Campus<br />
eine bessere Bündelung<br />
aller Aktivitäten erreicht<br />
werden und zum Beispiel die<br />
Entwicklung hin zu einem Technologiepark<br />
und zu einem Indus -<br />
triepark in Harburg bereitet werden.<br />
immer vier Jahre. Und er blickte<br />
zurück auf die Pionierjahre an der<br />
Seite von TU-Gründungspräsident<br />
Hans Günter Danielmeyer.<br />
Begeistert kommentierte auch<br />
Danielmeyer die Ausführungen<br />
von „Motivations-Präsident“ Antranikian<br />
und den runden Geburtstag<br />
im TuTech-Haus:<br />
„20 Jahre – das schaffen nicht<br />
viele Transfereinrichtungen.“ Er<br />
hatte die TuTech vor gut 20 Jahren<br />
gemeinsam mit Thamer auf<br />
den Weg gebracht und damit<br />
Hochschulgeschichte geschrieben<br />
– die TuTech war damals die<br />
erste Transfergesellschaft an einer<br />
deutschen Universität. Danielmeyer<br />
war es auch, der damals<br />
den hit e.V. gründete und damit<br />
die Basis für den heute privatwirtschaftlich<br />
geführten hit-Technologiepark<br />
in Bostelbek legte. Er<br />
sagte zum Thema ICGT: „Ein besseres<br />
Zukunftsmodell kann ich<br />
mir nicht vorstellen.“ wb<br />
EU-Projekte<br />
InnovationsCampus<br />
Green Technologies<br />
start-ups<br />
Brücke<br />
20 Jahre<br />
Technologietransfer<br />
www.tuhh.de<br />
>><br />
TuTech<br />
Wirtschaft<br />
Wir gratulieren herzlich zum Jubiläum und<br />
danken den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
sowie der Geschäftsführung für die erfolgreiche<br />
Arbeit zum Wohle von Hochschulen und<br />
Wirtschaft in Hamburg.<br />
Die Technische Universität Hamburg<br />
@ IM WEB:<br />
www.tutech.de<br />
Bindeglied<br />
Beratung<br />
Messen- und Kongresse<br />
Netzwerke<br />
Foto: Vlastimil Šesták - Fotolia.com
6 wohnen<br />
wohnen<br />
Der Bauplatz ist zumindest<br />
aus Harburger<br />
Sicht absolut historisch<br />
– eine wahre Fundgrube für die<br />
Archäologen, die sich zurzeit<br />
auf dem Gelände zwischen der<br />
Harburger Schloßstraße und<br />
dem Kaufhauskanal durch die<br />
Erdschichten der Geschichte<br />
graben. So allerlei ist bereits gefunden<br />
worden, aber die Zeit<br />
drängt, denn hier soll das vielleicht<br />
ehrgeizigste Harburger<br />
IBA-Projekt umgesetzt werden:<br />
das maritime Wohnen am Kaufhauskanal.<br />
Die Harburger Schloßstraße<br />
war damals die erste Straße, die<br />
besiedelt wurde – eine feine<br />
Adresse, denn hier wohnten die<br />
betuchten Bürger der kleinen<br />
Stadt. Erste Funde bestätigen<br />
dies. Nachdem eine Reihe eher<br />
morbider Zweckbauten bereits<br />
abgerissen worden sind, geht<br />
die Adresse nun besseren Zeiten<br />
entgegen, denn das Wohn-<br />
Wohnen am Kaufhauskanal:<br />
Jetzt wird der Bauantrag gestellt<br />
Erster Bauabschnitt mit 60 Wohnungen soll im Winter 2014 fertig sein<br />
projekt, das das Unternehmen<br />
Behrendt Wohnungsbau realisieren<br />
will, ist anspruchsvoll<br />
und wird vermutlich nicht gerade<br />
in die Kategorie „günstiger<br />
Wohnraum“ fallen.<br />
Der Entwurf stammt von den<br />
dänischen Architekten BIG –<br />
Bjarke Ingels Group. Sie ent-<br />
warfen fast futuristische Häuser<br />
mit ungewöhnlicher Architektur.<br />
Während die Stadtplaner<br />
be geistert waren und auf einen<br />
architektonischen Coup hofften,<br />
taten sich die Investoren<br />
zunächst schwer – lange Zeit<br />
war fraglich, ob sich der Bau<br />
wirtschaftlich rechnen würde.<br />
Mittlerweile hat die IBA Hamburg<br />
Fördermittel bereitgestellt,<br />
denn das Projekt erfüllt<br />
die wichtige Brückenfunktion<br />
zwischen der Schlossinsel und<br />
der Harburger Innenstadt<br />
(siehe auch Interview Seite 2).<br />
Das Projekt gilt als ambitioniert.<br />
Beteiligt ist das Berliner Büro<br />
Der Weg in die Zukun<br />
Der Maschinenpark für Stahl- und Edelstahlkonstrukonen jeglicher Art<br />
UNSERE LEISTUNGEN :<br />
Foto: Behrendt Wohnungsbau KG (GmbH & Co.)<br />
>> Stahlbauarbeiten allgemein im kleinen<br />
und großen Eignungsnachweis<br />
>> Schlosserarbeiten und Reparaturdienst<br />
>> Infrastruktur für den Mobilfunk<br />
>> Balkonanlagen<br />
>> Edelstahlarbeiten speziell für<br />
Klär- und Abwassertechnik<br />
>> Stahl- und Edelstahltreppen<br />
>> Geländer und Zaunanlagen<br />
>> Tür- und Toranlagen<br />
>> Flutschutztore<br />
>> Auffahrrampen<br />
>> Vordächer<br />
>> Türfeststellanlagen mit Rauchmelder<br />
>> Anfergung von Dreh- und Frästeilen<br />
Steffens & Hecht Stahlbau GmbH<br />
Georgswerder Bogen 13a | 21109 Hamburg<br />
Telefon: 0 40 / 754 964-0<br />
www.steffens-stahlbau.de<br />
Die neue Geschäsführung<br />
von Steffens & Hecht sucht Verstärkung:<br />
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• Montagemitarbeiter<br />
• Schweißer<br />
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Topotek 1 Landschaftsarchitekten.<br />
Am Kaufhauskanal sollen<br />
auf einer schachbrettartigen<br />
Struktur innovative Wohngebäude<br />
entstehen. Anstelle des<br />
klassischen Satteldachs wird ein<br />
diagonaler First gebaut, die übliche<br />
Häuserform wird dadurch<br />
gebrochen. Es entsteht ein<br />
Symbolischer<br />
Baustart: Frank<br />
Lorenz (von<br />
links), Thomas<br />
Völsch, Karen<br />
Pein und<br />
Bernd Kneib<br />
als Vertreter<br />
des Generalunternehmens<br />
Franzen Group<br />
schwingen die<br />
Spaten.<br />
Es hätte gern ein paar<br />
Grad wärmer sein dürfen,<br />
aber das Harburger<br />
Klima ist halt manchmal etwas<br />
rauer: Beim ersten Spatenstich<br />
für das Wohnen am Hafencampus<br />
fegte ein eiskalter<br />
Weg am Schellerdamm entlang,<br />
was aber niemanden<br />
daran hinderte, sich mit dem<br />
jüngsten Wohnungsbauprojekt<br />
im Channel zu befassen.<br />
Quer zum Schellerdamm baut<br />
Frank Lorenz dort 63 Wohnungen<br />
mit Flächen zwischen<br />
46 und 119 Quadratmetern.<br />
Die Preise liegen zwischen<br />
130 000 und 405 000 Euro.<br />
Lorenz: „Zielgruppe sind die<br />
engagierten Mitarbeiter im<br />
So sieht die aktuelle Computersimulation aus,<br />
die das Wohnen am Kaufhauskanal visualisiert.<br />
spannungsvolles Quartier mit<br />
hohen Gebäudekanten, die auf<br />
die lärmbelasteten Seiten ausgerichtet<br />
sind und so für maximalen<br />
Lärmschutz sorgen sollen.<br />
Denkmalgeschützte Bestandsgebäude<br />
werden in das<br />
Schachbrettmuster integriert.<br />
Insgesamt sind 130 Miet- und<br />
Eigentumswohnungen geplant.<br />
Baubeginn soll im Sommer<br />
2013 sein, der Bauantrag wird<br />
noch im Dezember eingereicht.<br />
Das Investitionsvolumen beträgt<br />
rund 35 Millionen Euro.<br />
Channel, aber auch Wohnungssuchende,<br />
die dabei<br />
sein wollen, wenn Harburg<br />
wieder zurück ans Wasser<br />
wächst.“ Die Vermarktung hat<br />
begonnen und wird von Engel<br />
& Völkers geleistet (E+V Immobilien,<br />
Telefon 0 40/36 13<br />
14 58). Laut Lorenz liegen bereits<br />
erste Reservierungen vor.<br />
In dem IBA-Projekt sollen auch<br />
Studenten-WGs einziehen,<br />
wenn sich die Nachfrage entsprechend<br />
entwickelt. Einige<br />
Wohnungen sind dafür konzipiert.<br />
Harburgs Bezirksamtslei-<br />
Der erste Bauabschnitt mit<br />
60 Wohnungen wird im Winter<br />
2014 fertig – lange nach dem<br />
Ende der Internationalen Bauausstellung.<br />
Damit wird schon<br />
jetzt deutlich: Die IBA läuft weiter<br />
– obwohl das Ausstellungsjahr<br />
noch nicht einmal begonnen,<br />
geschweige denn abgeschlossen<br />
ist . . . wb<br />
Spatenstich: Startschuss für das<br />
Wohnen am Hafencampus<br />
> <<br />
WARTEN AUF<br />
DIE BRÜCKE<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.iba-hamburg.de/<br />
kaufhauskanal<br />
Foto: Christian Bittcher<br />
ter Thomas Völsch: „Immer<br />
mehr Leute wollen in der Stadt<br />
leben – gerade auch junge<br />
Leute. Da ist der Binnenhafen<br />
natürlich sehr attraktiv. Mehr<br />
als 1000 Wohnungen werden<br />
hier in den kommenden Jahren<br />
gebaut.“ Er sei zudem zuversichtlich,<br />
dass eine kluge<br />
Lösung für die Fußgängerverbindung<br />
über den Lotsekanal<br />
gefunden wird. Völsch: „Diese<br />
Verbindung muss realisiert<br />
werden.“ Karen Pein, IBA-Projektleiterin<br />
für Harburg, hob<br />
das Engagement von Lorenz<br />
hervor: „Sie sind unser zweitgrößter<br />
Investor im Bereich<br />
Wohnungsbau – nur die<br />
Saga/GWG baut mehr.“ wb<br />
Frank Lorenz sitzt bequem<br />
in einem schwarzen Drehstuhl<br />
und lenkt den Blick<br />
durch die bodentiefen Fenster<br />
auf den noch jungfräulichen<br />
Spielplatz, den IBA-Park und<br />
das Harburger Schloss. Wir treffen<br />
uns in der zweiten Musterwohnung<br />
der Marina auf der<br />
Schlossinsel, die potenziellen<br />
Mietern und Käufern vorgeführt<br />
wird. Nur im Schloss<br />
selbst ist man näher an der Harburger<br />
Keimzelle. Die Marina<br />
auf der Schlossinsel ist mit mehr<br />
als 160 Wohnungen das Pionierwohnprojekt.<br />
Etwa 40 Prozent<br />
sind mittlerweile vermietet<br />
oder verkauft. Lorenz: „Die<br />
meisten der künftigen Schloss -<br />
inselbewohner kommen aus<br />
dem südlichen Umland, einige<br />
aber auch aus der Hamburger<br />
Innenstadt. Darunter sogar fast<br />
ein halbes Dutzend Bootseigner.“<br />
Was bedeutet: Lorenz hat<br />
Harburg salonfähig gemacht.<br />
Mit dem Einzug der ersten Harburger<br />
Neubürger rechnet der<br />
Projektentwickler (Lorenz+Partner)<br />
noch vor Silvester. Zurzeit<br />
wird überlegt, den Anteil der<br />
Eigentumswohnungen anzuheben:<br />
„Das Haus ‚Marin‘ stellen<br />
wir eventuell auf Eigentum um,<br />
VERKAUFT<br />
Frank Lorenz macht Harburg salonfähig<br />
Marina auf der Schlossinsel: 40 Prozent der Wohnungen sind verkauft oder vermietet<br />
weil die Nachfrage einfach da<br />
ist.“ Eigentumswohnungen befinden<br />
sich auch in den Kom-<br />
plexen „Park“ und „Pearl“. Wie<br />
Lorenz verrät, wird zurzeit<br />
sogar über den Kauf der Top-<br />
Wohnung verhandelt, die über<br />
Mehrfamilienhaus auf der Harburger<br />
Schlossinsel: Baujahr ca. 1900, 20 Wohneinheiten,<br />
Wohnfläche ca. 1.400 m 2 , JNKM ca.<br />
€ 107.714,–, 4 Geschosse, voll unterkellert<br />
Was für eine Aussicht: Durch die bodentiefen Fenster fällt der Blick auf den neuen Spielplatz,<br />
den IBA-Park und einen weiteren Neubau. Links ist zurzeit noch schweres Gerät einer Nassbaggerei<br />
gelagert. Im Hintergrund ist die Silhouette des Schellerdamms mit den Silo-Gebäuden zu sehen.<br />
> <<br />
„DAS WIRD<br />
RICHTIG SCHICK”<br />
VERMIETET<br />
drei Etagen geht und bis in die<br />
Spitze des Silo-Nachbaus<br />
reicht. Kaufpreis: mehr als eine<br />
Million Euro. Das Haus „Beach“<br />
ist bereits zu 70 Prozent vermietet,<br />
im Haus „Sun“ sind dagegen<br />
noch alle Wohnungen zu<br />
haben. Lorenz: „Da das Haus<br />
innen liegt, ist es hier am<br />
schwersten. Aber ich bin zuversichtlich:<br />
Sobald der Innenhof<br />
Moderne Logistik- und Büroflächen im<br />
Prime Parc: Baujahr 2007, Nutzfläche ca.<br />
1.234 m 2 , eben er dige Andienung, Boden belast<br />
barkeit Halle 3 t/m 2 , PKW-Stellplätze<br />
fertig gestaltet ist, bekommen<br />
die Leute einen Blick dafür. Dort<br />
werden große Bäume gepflanzt.<br />
Das wird richtig<br />
schick.“ Das Gebäude besteht<br />
aus doppelstöckigen Wohnungen.<br />
Bis zum Start der Internationalen<br />
Bauausstellung IBA Hamburg<br />
im März 2013 sollen die<br />
Außenanlagen komplett fertig<br />
sein. Dann wird die Wohnungsnachfrage<br />
einen Riesensatz machen,<br />
meint der Projektent -<br />
wick ler. Pünktlich zum IBA-Start<br />
wird zudem das Café „Vero“ eröffnet.<br />
Bis Mitte 2013 will Lorenz<br />
die letzte Wohnung vergeben<br />
haben. „Es geht in die richtige<br />
Richtung. Die ganze<br />
Schloss insel bewegt sich“, sagt<br />
er. Die Diskussion über die<br />
deutlich teurer gewordene Fußgängerbrücke,<br />
die quer über<br />
den Lotsekanal zum Kanalplatz<br />
und damit zur Harburger<br />
Schloß straße führen soll, hält er<br />
erwartungsgemäß für überflüssig.<br />
Lorenz: „Die Brücke hat<br />
eine Schlüsselfunktion. Wenn<br />
die nicht kommen sollte, fühle<br />
ich mich hier echt betrogen.<br />
Die Verbindung ist absolut<br />
wichtig – nicht nur für die<br />
neuen Bewohner, sondern auch<br />
für die Harburger, die den Park<br />
hier auf der Insel nutzen sollen.<br />
Auch der Kanalplatz wird dadurch<br />
um ein Vielfaches aufgewertet.<br />
Die Brücke ist die<br />
Hauptschlagader des ganzen<br />
Gebietes.“ wb<br />
>><br />
Wohnen am Hafencampus: IBA Exzellenz-<br />
Projekt, Fertigstellung 2013, 18 Wohneinheiten,<br />
Gesamtnutzfläche ca. 1.257 m 2 , JNKM<br />
ca. € 165.924,–, Kaufpreis € 3.500.000,–<br />
Fotos: Wolfgang Becker<br />
Grafik: Lorenz und Partner<br />
Projektentwickler Frank Lorenz ist der Wohnungsbaupionier auf der<br />
Harburger Schlossinsel. Hier sitzt er in einer der beiden Musterwoh -<br />
nungen. Hinter den Fenstern ist das Harburger Schloss zu erkennen.<br />
Diese Grafik zeigt das fertige Wohnquartier Marina auf der Schloss -<br />
insel und die Namen der Häuser. Eigentumswohnungen befinden<br />
sich in den Gebäuden „Pearl“ und „Park“. Eventuell werden auch<br />
die „Marin“-Wohnungen verkauft. Damit würde sich das Verhältnis<br />
Eigentum zu Miete von derzeit 86:76 auf 106:56 verschieben.<br />
@ IM WEB:<br />
www.schlossinsel.de<br />
Weitere<br />
Projekte von<br />
Lorenz + Partner<br />
p Für das Bauprojekt<br />
„Wohnen am Hafencampus“<br />
(Schellerdamm) hat<br />
jetzt der Einzelvertrieb der<br />
gut 64 Wohnungen be -<br />
gonnen. Ein Teil der Wohneinheiten<br />
ist so gestaltet,<br />
dass dort Wohngemeinschaften<br />
eingerichtet werden<br />
können. Den Vertrieb<br />
hat Engel & Völkers übernommen<br />
(Seite 6).<br />
p Die Erweiterung der<br />
Quartiersgarage (Parkhaus<br />
hinter dem Kontorhaus<br />
Hafenblick am Veritaskai)<br />
soll im Rohbau bis Weih -<br />
nachten abgeschlossen<br />
sein – wenn das Wetter<br />
mitspielt.<br />
p Der Bau der Gesundheitsinsel<br />
am Veritaskai<br />
schreitet kräftig voran.<br />
Im Juni wird hier vor allem<br />
das Strahlentherapiezentrum<br />
Harburg eröffnet.<br />
Was können<br />
wir für Sie in<br />
Harburg tun?<br />
Engel & Völkers Gewerbe GmbH & Co. KG<br />
Telefon +49-(0)40-36 13 10<br />
www.engelvoelkers.com · Immobilienmakler<br />
Lizenzpartner der Engel & Völkers Commercial GmbH<br />
7
8 wohnen<br />
Auto 9<br />
Das ist er also, der neue<br />
Harburger Schlossherr:<br />
Norbert Heymann, Inhaber<br />
des Hamburger Unternehmens<br />
Garden Art, kommt<br />
beruflich aus dem Garten- und<br />
Landschaftsbau, investiert aber<br />
schon seit Anfang der 90er-<br />
Jahre in Immobilien. Das Harburger<br />
Schloss war schon deshalb<br />
ein Selbstgänger – eine Immobilie<br />
mitten in einem Park.<br />
Heymann: „Ich bekam einen<br />
Anruf von Engel & Völkers mit<br />
der Empfehlung, mir doch das<br />
Objekt mal anzusehen. Also<br />
fuhren wir auf die Schlossinsel.<br />
Ich bin gar nicht erst aus dem<br />
Auto ausgestiegen, habe nur<br />
noch gesagt: Das ist es! Was soll<br />
es kosten? Das Objekt ist genau<br />
das, was ich suchte. Und es<br />
liegt in einer superspannenden<br />
Gegend. Ich bin völlig begeistert.“<br />
Heymann lebt mit seiner Familie<br />
in Eppendorf, kennt also<br />
auch die andere Seite von Hamburg.<br />
Doch das übliche Nord-<br />
Süd-Klischee perlt an ihm ab:<br />
„Das sind doch alles Vorurteile.<br />
Und ich muss sagen: Mir begegnet<br />
diese angebliche negative<br />
Haltung gegenüber Harburg<br />
gar nicht.“ Mit den Jahren<br />
hat sich der Geschäftsmann ein<br />
respektables Portfolio von<br />
Wohn immobilien erarbeitet –<br />
und das immer nach demselben<br />
Prinzip: „Ich investiere gern<br />
in den vielleicht nicht so angesagten<br />
Lagen. Vor allem in<br />
Hamburg und Berlin, aber auch<br />
in Kiel. Ich schaue mir die Ob-<br />
> <<br />
EIN ANGESAGTES<br />
WOHNQUARTIER<br />
jekte an und denke: Daraus lässt<br />
sich was machen.“ In Harburg<br />
kippt die Lage gerade von Hafengebiet<br />
auf angesagtes<br />
Wohnquartier. In unmittelbarer<br />
Nachbarschaft des Schlosses,<br />
das in Wahrheit ja nur ein zum<br />
Wohnhaus umgebauter Gebäudeflügel<br />
auf einem historischen<br />
Kellergewölbe ist, entstehen<br />
derzeit mehr als 200 Top-Wohnungen<br />
– beispielsweise in der<br />
Marina auf der Schlossinsel.<br />
Der neue Schlossherr kommt<br />
der nichtgestellten Frage zuvor:<br />
„Für mich ist das ein ganz langfristiges<br />
Engagement. Ich bin<br />
kein Spekulant, sondern baue<br />
für die Familie und hoffe, dass<br />
auch die nächsten Generationen<br />
etwas davon haben. Wenn<br />
irgendwann eines meiner drei<br />
In der „Nacht der Lichter“ wurde das Harburger Schloss bunt illuminiert – jetzt wird es von Grund auf saniert.<br />
Rechtzeitig zum IBA-Start:<br />
„Es tut sich was bei Hofe . . .“<br />
Der Hamburger Norbert Heymann hat das Harburger Schloss<br />
gekauft – Ab 2. Januar wird kräftig saniert<br />
Kinder mal eine Wohnung<br />
sucht und ins Harburger<br />
Schloss ziehen möchte, dann<br />
wäre ich glücklich.“<br />
Heymann kam zur richtigen<br />
Zeit an den richtigen Makler,<br />
denn seit mehr als zehn Jahren<br />
ist die Geschichte des Harburger<br />
Schlosses eher ein Thema,<br />
auf das man in Harburg mit<br />
Sorge schaute. Jens-Peter Persoon,<br />
für Engel & Völkers im Bereich<br />
Wohn- und Geschäftshäuser<br />
tätig: „Das Schloss war im<br />
Jahr 2000 verkauft worden,<br />
ging dann später an eine Erben -<br />
gemeinschaft. Dadurch wurde<br />
es kompliziert. Als 2006 die IBA<br />
p Engel & Völkers ist ein weltweit<br />
tätiges Dienstleis tungs un -<br />
ternehmen zur Vermittlung von<br />
Wohn- und Gewerbeimmobilien<br />
sowie Yachten im Premiumsegment.<br />
Die Marke Engel<br />
& Völkers hat sich nicht nur in<br />
Deutschland, sondern auch in<br />
Norbert Heymann mit Jens-<br />
Peter Persoon von Engel & Völkers<br />
(rechts) und Ando Yoo,<br />
Garten- und Landschaftsarchitekt<br />
(gartenlabor). Er wird die<br />
neuen Außenanlagen planen.<br />
Norbert Heymann und sein<br />
Mitarbeiter Holger Köstlmeier<br />
begutachten die Gewölbekonstruktion.<br />
Köstlmeier wird die<br />
Bauleitung bei der Schloss-<br />
Sanierung übernehmen.<br />
ENGEL & VÖLKERS<br />
den meisten Ländern Europas<br />
sowie Asien, Amerika und Südafrika<br />
etabliert. Weltweit ist<br />
Engel & Völkers in 35 Ländern<br />
auf fünf Kontinenten mit mehr<br />
als 400 Wohnimmobilien-Shops<br />
und 39 Gewerbebüros präsent.<br />
p Im Geschäftsbereich Resi-<br />
dential vermittelt Engel & Völkers<br />
weltweit Wohnimmobilien<br />
wie Jugendstilapartments, Stadt -<br />
villen, Lofts, Eigentumswohnungen<br />
und mehr. Der Geschäftsbereich<br />
Commercial hat sich auf<br />
die Vermittlung von Investmentobjekten,<br />
Anlageimmobilien<br />
Hamburg auf den Plan trat und<br />
auch die Schlossinsel überplante,<br />
wurde versucht, die Immobilie<br />
an den Markt zu bringen.<br />
Doch das misslang aufgrund<br />
der Eigentümersituation.“<br />
Jetzt wurde Engel & Völkers<br />
vom Sprecher der Erbengemeinschaft<br />
mit dem Verkauf der<br />
Harburgensie beauftragt, und<br />
Persoon fand in Norbert Heymann<br />
den passenden Kunden.<br />
Der Hamburger, der das Harburger<br />
Schloss nun übernimmt,<br />
ist sich der Schlüsselposition<br />
des Hauses im IBA-Kontext sehr<br />
wohl bewusst: „Ich möchte die<br />
Immobilie nach allen Regeln<br />
sowie Büro-, Einzelhandels- und<br />
Industrieflächen spezialisiert.<br />
|u Kontakt: HamburgCommercial@engelvoelkers.com,<br />
Telefon: 040-36 13 10<br />
>> @ IM WEB:<br />
www.engelvoelkers.com<br />
Foto: Günter Sommerfeld (www.hamburg-harburg-bilder.de)<br />
sder Kunst als Wohnhaus erhalten.<br />
Zehn der 20 Wohnungen,<br />
die übrigens alle unterschiedlich<br />
geschnitten sind, werden<br />
zurzeit nicht bewohnt, manche<br />
sind feucht. Wir werden die<br />
Nachtspeicheröfen aus- und<br />
eine moderne Heizung einbauen.<br />
Aus dem zentralen Haus auf<br />
der Schlossinsel soll wieder ein<br />
stolzer Schwan werden.“<br />
Die Umgestaltungsmöglichkeiten<br />
sind allerdings aus Denkmalschutzgründen<br />
begrenzt.<br />
Dennoch sollen das Treppenhaus<br />
und die Wohnungen<br />
grundsaniert werden. Heymann:<br />
„Wir werden auch versuchen,<br />
die Originalfarben freizulegen<br />
und bei der Gestaltung<br />
zu berücksichtigen. Im nächs -<br />
ten Schritt werden dann die<br />
Außenanlagen angepackt –<br />
und dann kümmern wir uns um<br />
das historische Kellergewölbe.“<br />
Noch im Dezember soll sich ein<br />
Bauforscher die Substanz des<br />
Hauses und das Vorhandensein<br />
> <<br />
„DAS IST EIN<br />
GLÜCKSFALL”<br />
etwaiger historischer Relikte ansehen.<br />
Eine Restaurateurin ist<br />
bereits vor Ort, um die historischen<br />
Farben zu analysieren.<br />
Auch der Denkmalschutz ist involviert.<br />
Heymann schätzt den<br />
rechnerischen Sanierungsbedarf<br />
auf bis zu 700 000 Euro,<br />
wird aber viele Arbeiten mit eigenen<br />
Mitarbeitern erledigen<br />
können. Bauleiter wird Holger<br />
Köstlmeier, der sich schon vor<br />
Ort umgesehen hat: „Ich freue<br />
mich darauf, das Harburger<br />
Schloss zu sanieren.“ Die<br />
Außenanlagen plant das Unternehmen<br />
gartenlabor. Mitinhaber<br />
Ando Yoo hatte vor einigen<br />
Jahren auch den Harburger<br />
Rathausplatz neu gestaltet. Die<br />
Umsetzung der Pläne erledigt<br />
Heymann mit seinem eigenen<br />
Unternehmen Garden Art.<br />
Der Investor ist im Süden bereits<br />
präsent, besitzt Wohnungen<br />
in Harburg, Heimfeld und<br />
Wilhelmsburg. Heymann: „Ich<br />
bin total verliebt in Wilhelmsburg.<br />
Was dort entsteht, finde<br />
ich klasse.“ Der Süden hat Zukunft,<br />
da ist er hundertprozentig<br />
sicher. Und mit dem Kauf<br />
des Harburger Schlosses ist ihm<br />
die Krönung gelungen: „Das ist<br />
ein Glücksfall – wie in der Liebe,<br />
wenn man genau weiß: Das ist<br />
die Richtige. So in etwa ist es<br />
auch mit diesem Objekt.“ wb<br />
Ein Auto für Freunde guter Tropfen: So viele Whisky-Kartons passen in den neuen Jaguar-Kombi. Rechts: Zwei Impressionen aus dem<br />
Hause Anders Automobile in Meckelfeld.<br />
Willkommen im Revier:<br />
Der Jaguar XF Sportbrake ist da<br />
Endlich ist er da: Im Verkaufsraum<br />
von Anders<br />
Automobile in Meckelfeld<br />
bei Hamburg steht der erste<br />
schwarz glänzende Jaguar XF<br />
Sportbrake – ein Brite mit großer<br />
Klappe, denn wer beim Thema<br />
Jaguar nur an edle Limousinen<br />
und Luxus-Sportwagen denkt,<br />
liegt falsch. Der Sportbrake ist<br />
ein Kombi – also ein Jaguar für<br />
die ganze Familie. Rüdiger An -<br />
> <<br />
PREMIERE AUS DEM<br />
HAUSE TATA<br />
ders: „Dieser Kombi ist außerdem<br />
das erste Auto, das komplett<br />
im Hause Tata entwickelt<br />
wurde – eine echte Premiere.“<br />
Die britischen Traditionsmarken<br />
Jaguar und Land Rover gehören<br />
zum indischen Misch konzern<br />
Tata, werden aber nach wie vor<br />
in England produziert. So besticht<br />
auch der XF Sportbrake<br />
Rüdiger Anders freut sich: Nun kann er seinen Kunden<br />
endlich den neuen Jaguar XF Sportbrake anbieten.<br />
Fotos: Wolfgang Becker (3), Jaguar (3)<br />
durch das Jaguar-typische Interieur<br />
und eine edle Ausstattung.<br />
Dennoch vollzieht die exklusive<br />
Marke einen Imagewechsel und<br />
erschließt sich zunehmend eine<br />
neue Käuferschicht – Familien<br />
mit Kindern, die Altersgruppe<br />
30plus, Sportler. Der geräumige<br />
Kombi kommt da gerade zur<br />
rechten Zeit auf den Markt.<br />
Der Jaguar XF Sportbrake wird<br />
derzeit mit drei Diesel-Motorisierungen<br />
angeboten: 2.2 l<br />
(200 PS), 3.0 l V6 (240 PS) und<br />
3.0 l V6 S (275 PS).<br />
Die Preise reichen von 48 550<br />
bis 56 550 Euro.<br />
|uKontakt: Anders Automobile,<br />
Glüsinger Straße 62,<br />
21217 Meckelfeld bei Hamburg,<br />
Telefon: 0 40/761 01 68-0<br />
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BRITISCHER SPORTSGEIST:<br />
Jaguar XF Sportbrake – Ein Fahrbericht<br />
p Die „Scottish Borders”<br />
südlich von Edinburgh: weiter<br />
Horizont, klarer Him mel und<br />
fan tas tische Straßen, die sich<br />
kurvenreich über imposante<br />
Hü gelketten legen. So sieht es<br />
aus, das ideale Revier für eine<br />
ausgedehnte Fahrt im neuen<br />
Jaguar XF Sportbrake. Bis zu<br />
1675 Liter Stauraum bietet der<br />
Wagen. In nur 6,6 Sekunden<br />
spurtet das Diesel-Topmodell<br />
von 0 auf Tempo 100. Und<br />
gerade einmal 5,1 Li ter auf<br />
100 Kilometer benötigt der<br />
200 PS starke Basismotor –<br />
Bestwerte allenthalben.<br />
p Die Abstimmung des<br />
Fahrwerks ist rundum ge -<br />
lungen. Sportlich, aber nicht<br />
zu hart, komfortabel und doch<br />
dynamisch. Besonders beeindruckend:<br />
Die serienmäßige<br />
Achtstufen-Automatik schnellt<br />
die Gänge beinahe unmerklich<br />
in den Antriebsstrang.<br />
p Design und Interieur:<br />
zeitlos sportlich,<br />
edel britisch<br />
Ankunft und Pause am Archerfield<br />
House bei North Berwick<br />
an der schottischen Küste.<br />
Eine gute Gelegenheit, das<br />
besondere Design des XF<br />
Sportbrake auf sich wirken zu<br />
lassen. Außen kraftvoll dynamisch,<br />
innen luxuriös und<br />
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Becs hriftung<br />
cool: Exakt so muss ein Sportkombi<br />
aussehen. Der neue<br />
Jaguar XF Sportbrake greift<br />
das Design der beliebten XF<br />
Limousine auf. Hinter der<br />
Heck klappe bietet der XF<br />
Sportbrake bis zu 1675 Liter<br />
Ladevolumen. Blitzschnell sind<br />
die Sitze umgeklappt. 1970<br />
Millimeter ist die ebene Ladezone<br />
lang und 1064 Millimeter<br />
breit. Sportler können dort<br />
nicht nur ihre Golfbags verstauen.<br />
Ein Schienensystem im<br />
Laderaum ermöglicht zudem<br />
das Sichern von Gepäck und<br />
Gegenständen.<br />
p „S” geht noch mehr:<br />
275 PS im XF Sportbrake<br />
Topmodell<br />
Rückfahrt nach Roxburghe:<br />
Wir steigen auf das Top-<br />
Modell, den 3.0 Liter Diesel S,<br />
um. Dessen V6 bietet mit<br />
202 kW (275 PS) reichlich<br />
Power. Mit seidigem Lauf und<br />
beeindruckender Laufruhe<br />
schnürt der Sportbrake zurück<br />
auf die Landstraße. Hier greift<br />
die Kraftwoge von bis zu<br />
600 Newtonmeter Drehmoment.<br />
Fazit: Sicher, schnell<br />
und sparsam – der neue<br />
Jaguar XF Sportbrake ist erste<br />
Wahl für diejenigen, die einen<br />
aufregend sportlichen Kombi<br />
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10 QuAlIFIzIerung<br />
QuAlIFIzIerung 11<br />
EIN FALL FÜR<br />
Wieviel Urlaub<br />
braucht der Mensch?<br />
Das Bundesarbeitsgericht<br />
geht in<br />
einer wichtigen<br />
Ent scheidung über die<br />
Urlaubsabgeltung an die<br />
Grenzen der richterlichen<br />
Rechtsfortbildung.<br />
Grundsätzlich ist der Urlaub<br />
im laufenden Kalenderjahr<br />
zu nehmen. In Ausnahmefällen<br />
kommt eine Übertragung<br />
bis zum 31.03. des<br />
Folgejahres in Betracht. Da -<br />
nach erlischt der Urlaub er -<br />
satzlos, sofern keine anderweitigen<br />
Vereinbarungen<br />
und/oder betrieblichen<br />
Übungen existieren. Diese<br />
Beschränkung gilt nicht für<br />
> <<br />
ZEITLICHE<br />
BEGRENZUNG<br />
den Fall, dass der Urlaub<br />
wegen einer lang anhaltenden<br />
Krankheit oder wegen<br />
befristeter Erwerbsunfähigkeit<br />
nicht genommen werden<br />
kann. In der Vergangenheit<br />
konnten auf der<br />
Basis mehrerer Entscheidungen<br />
des Europäischen<br />
Gerichtshofes dauerhaft er -<br />
krankte Ar beitnehmer da -<br />
nach ihren Urlaub über Jah -<br />
re ansparen beziehungsweise<br />
nach Ausscheiden<br />
aus dem Arbeitsverhältnis<br />
Ur laubsabgeltung für mehrere<br />
Jahre verlangen.<br />
KOLUMNE VON<br />
Von Ingolf F. Kropp, Rechtsanwalt,<br />
Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />
Im letzten Jahr hat der Europäische<br />
Gerichtshof eine<br />
zeitliche Begrenzung des<br />
Urlaubsanspruches zugelassen.<br />
Dabei verwies das Gericht<br />
darauf, dass nach mehreren<br />
Jahren der Urlaubszweck<br />
der Erholung von der<br />
Arbeit seine Bedeutung verliere.<br />
Im Anschluss an diese<br />
Entscheidung hat das Bun -<br />
desarbeitsgericht jetzt klargestellt,<br />
dass bei langzeiterkrankten<br />
Arbeitnehmern<br />
und bei zeitlich befristeter<br />
Erwerbsminderungsrente<br />
der Urlaubsanspruch 15 Mo -<br />
nate nach Ablauf des Urlaubsjahres<br />
verfällt. Zugleich<br />
wurde festgehalten,<br />
dass vertragliche und tarifliche<br />
Ausschlussfristen, wonach<br />
Ansprüche innerhalb<br />
von drei Monaten nach Fälligkeit<br />
abschließend geltend<br />
gemacht werden müssen,<br />
auch auf Urlaubsansprüche<br />
beziehungsweise UrlaubsabgeltungsansprücheAnwendung<br />
finden. Hier eröffnen<br />
sich – insbesondere hinsichtlich<br />
der über den gesetzlichen<br />
Urlaub hinausgehenden<br />
Ansprüche – Spielräume<br />
bei der Gestaltung<br />
von Arbeitsverträgen.<br />
BERATUNG:<br />
kropp@<br />
schlarmannvongeyso.de<br />
Ein Baugebiet zum Anlegen –<br />
das Hanseviertel in Lüneburg!<br />
Aktuelle Angebote unter:<br />
www.hanseviertel-lueneburg.de<br />
Als Dr. Rupert Seuthe von<br />
der Süderelbe AG in<br />
Har burg vor sieben Jahren<br />
das Projektmanagement<br />
der vom Jobcenter Landkreis<br />
Harburg gestarteten Beschäftigungsinitiative<br />
Logistik 50plus<br />
übernahm, war die Dimension<br />
dieses arbeitsmarkpolitischen<br />
Modellprojekts in jeder Hinsicht<br />
überschaubar. Heute ist aus<br />
klei nen Anfängen eine landkreisübergreifende<br />
Initiative geworden,<br />
in deren Rahmen sich<br />
rund 70 Mitarbeiter darum bemühen,<br />
Langzeitarbeitslose ab<br />
50 Jahren in den ersten Arbeitsmarkt<br />
zu reintegrieren. Folge:<br />
2011 meldete das Projektteam<br />
von „Reife Leistung!“ mehr als<br />
1000 Integrationen, diese Zahl<br />
wird auch in diesem Jahr annähernd<br />
erreicht.<br />
Seuthe: „Seit 2011 sind Teams<br />
in sechs Landkreisen zwischen<br />
Stade und Lüchow-Dannenberg<br />
in der Projektorganisation<br />
‚Reife Leistung! Süderelbe packt<br />
an.“ zusammengefasst. Wir integrieren<br />
mittlerweile in alle<br />
Branchen.“ In allen sechs Landkreisen<br />
wurde ein „Bildungszentrum<br />
50plus“ eingerichtet.<br />
Im Schnitt sind zehn Hauptamtliche<br />
pro Landkreis im Einsatz<br />
– fünf Spezialisten von den<br />
örtlichen Jobcentern und fünf<br />
Mitarbeiter der Grone-Schule,<br />
die die Qualifizierungsmaßnahmen<br />
umsetzen. Das Schulungs -<br />
sys tem fordert die Teilnehmer<br />
in mehrmonatigen Theorieund<br />
betrieblichen Praxisphasen.<br />
Finanziert wird das Projekt<br />
vor allem vom Bundesministe-<br />
Beratung und Verkauf: Immobilien-Center<br />
An der Münze 4-6, 21335 Lüneburg, Tel. 04131 288-0<br />
immobilien@sparkasse-lueneburg.de, www.sparkasse-lueneburg.de<br />
Jobs für ältere Langzeitarbeits -<br />
lose: Sechs Landkreise machen<br />
gemeinsame Sache<br />
Die Gemeinschaftsinitiative „Reife Leistung! Süderelbe packt an” hat<br />
2012 fast 1000 Arbeitssuchende der Altersgruppe 50plus vermittelt<br />
Reife Leistung<br />
p „Reife Leistung! Süder -<br />
elbe packt an“ ist der Pakt für<br />
mehr Beschäftigung Älterer der<br />
Landkreise Harburg, Lüchow-<br />
Dannenberg, Lüneburg, Rotenburg<br />
(Wümme), Stade und<br />
Uelzen und wird als Teil des<br />
Bundesprogramms „Perspektive<br />
50plus – Beschäftigungspakte<br />
für Ältere in den Regionen“<br />
rium für Arbeit und Soziales.<br />
Seuthe: „Aktuell fördert der<br />
Bund ‚Reife Leistung!’ mit<br />
4,5 Mil lionen Eu ro pro Jahr. Wir<br />
müssen diese Mittel Jahr für<br />
Jahr neu beantragen, nach vorhergehender<br />
Prüfung unserer<br />
Leistungsbilanz. Für 2013 ist<br />
die Förderung gerade bewilligt<br />
worden – wir streben wiederum<br />
eine Zahl von 1000 Integrationen<br />
an.“ Das Bundesprogramm<br />
endet am 31. Dezember 2015.<br />
Doch das Ziel dürfte in den<br />
vom Bundesministerium für<br />
Arbeit und Soziales unterstützt<br />
und gefördert. Zusätzliche<br />
Mittel erhält "Reife Leistung!"<br />
aus den Förderprogrammen<br />
des Europäischen Sozialfonds<br />
(ESF) zur Arbeitsmarktförderung<br />
in Niedersachsen. Neun Partner<br />
setzen den Pakt gemeinsam<br />
um: die Jobcenter für die Land-<br />
Dr. Rupert Seuthe<br />
verantwortet das Projektmanagement<br />
der 50plus-<br />
Initiative seit 2006.<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
kommenden Jahren immer<br />
schwerer zu erreichen sein.<br />
Grund: Nicht jeder Langzeitarbeitslose<br />
ist in den ersten Arbeitsmarkt<br />
zu vermitteln. Die<br />
Zahl der potenziell geeigneten<br />
Personen sinkt demnach theoretisch<br />
mit jeder geglückten Integration<br />
– ein Problem für alle<br />
Organisationen, die sich auf<br />
die sem Feld der Qualifizierung<br />
tummeln. Dennoch ist Seuthe<br />
davon überzeugt, dass diese Art<br />
der Förderung effektiv ist: „Wir<br />
haben hier eine exklusive Zielgruppenorientierung<br />
und bieten<br />
im Verbund von Jobcentern<br />
und Grone-Schulen ein erprobtes<br />
Beratungs- und Bildungskonzept,<br />
das auf die Gruppe<br />
der 50- bis 65-Jährigen zugeschnitten<br />
ist.“<br />
Etwa ein Viertel bis ein Drittel<br />
der „Kunden“ können wieder<br />
ins Berufsleben eingegliedert<br />
wer den. Darunter sind diejenigen,<br />
die gerade erst in die<br />
Langzeitarbeitslosigkeit hineingerutscht<br />
ebenso wie diejenigen,<br />
die seit zehn Jahren „raus“<br />
sind, wobei es diese Gruppe in<br />
der Regel besonders schwer<br />
hat, sich wieder an ein Leben<br />
im Job zu gewöhnen. Das Spektrum<br />
reicht vom Ungelernten<br />
kreise Harburg, Lüchow-Dannenberg,<br />
Lüneburg, Rotenburg<br />
(Wümme), Stade und Uelzen,<br />
die Grone-Schulen Niedersachsen<br />
gGmbH mit den Bildungszentren<br />
in Buchholz, Lüchow,<br />
Lüneburg, Stade, Uelzen und<br />
Zeven, die maritime competenzcentrum<br />
ma-co GmbH<br />
sowie die Süderelbe AG.<br />
bis zum Akademiker, wobei<br />
letztere häufig am schwersten<br />
zu vermitteln sind, wie Seuthe<br />
sagt. „Hier herrschen oft ganz<br />
bestimmte Ansprüche an das<br />
Einkommen, die Stellung und<br />
die Aufgabe vor. Klar, wer mal<br />
Geschäftsführer war und aus<br />
irgendwelchen Gründen nicht<br />
wieder Fuß gefasst hat, der tut<br />
sich schwer, eine nicht so anspruchsvolle<br />
und weniger gut<br />
bezahlte Arbeit anzunehmen.“<br />
Seit Oktober 2005 wurden un -<br />
ter dem Dach der Beschäftigungsinitiative<br />
annähernd<br />
3500 ältere Langzeitarbeitslose<br />
an Unternehmen vermittelt<br />
und eingestellt. „Soweit wir<br />
wissen, haben die Arbeitsverhältnisse<br />
überwiegend Bestand,<br />
aber es kommt natürlich auch<br />
vor, dass eine Person über kurz<br />
oder lang wieder aus dem Job<br />
fällt“, sagt Seuthe. Sein Fazit<br />
mit Blick auf den demografischen<br />
Wandel und den steigenden<br />
Bedarf an Fachkräften: „Wir<br />
leisten seit vielen Jahren einen<br />
Beitrag zur Arbeitskräftenachfrage<br />
am regionalen Arbeitsmarkt.<br />
Allerdings sollte das<br />
Fachkräftepotenzial unserer<br />
Zielgruppe auch nicht überschätzt<br />
werden. Viele unserer<br />
heutigen Kunden sind allein<br />
physisch nicht mehr in der<br />
Lage, jeden Job zu machen,<br />
zum Beispiel im Pflegesektor.<br />
Gleichwohl wollen wir weiterhin<br />
arbeitslosen Menschen der<br />
Generation 50plus realistische<br />
berufliche Perspektiven im ers -<br />
ten Arbeitsmarkt vermitteln<br />
und der regionalen Wirtschaft<br />
ein zusätzliches Arbeitskräfteangebot<br />
machen.“ wb<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.reifeleistung.info<br />
Was für die Älteren gilt,<br />
ist auch ein The ma<br />
für viele junge Leute,<br />
die beispielsweise keinen Schulabschluss<br />
haben oder anderweitig<br />
aus dem Spektrum derer herausgefallen<br />
sind, die ge meinhin<br />
als ausbildungsfähig eingestuft<br />
werden. Das Gegenstück der<br />
Süderelbe AG zum Thema Reife<br />
Leistung (Seite 10) ist deshalb<br />
die Talentschmiede U20.<br />
Das Projekt ist im Aufbau und<br />
wird von Dr. Oliver Brandt verantwortet:<br />
„Wir haben schon<br />
seit längerem überlegt, wie man<br />
die Erfahrungen aus dem Bereich<br />
50plus auf die Zielgruppe<br />
U20 übertragen kann – und vor<br />
allem, wie man präventiv an -<br />
setzen kann, also bevor der Einstieg<br />
in eine Ausbildung verpasst<br />
worden ist.“ Selbst mit einem<br />
Abschluss auf einer Haupt- oder<br />
Realschule landen Jugendliche<br />
> <<br />
AM ANFANG STEHT<br />
EIN FILMPROJEKT<br />
häufig in einem Überbrückungssystem.<br />
Bis 2009 war das in<br />
Niedersachsen beispielsweise<br />
das Berufsgrundbildungsjahr auf<br />
einer Berufsbildenden Schule.<br />
Danach wurde die Einjährige Berufsfachschule<br />
eingeführt, die<br />
den Einstieg in eine duale Ausbildung<br />
erleichtern sollte.<br />
Brandt: „Pro Teilnehmer kommen<br />
da pro Jahr etwa 10 000<br />
Eu ro Kosten zusammen. Deshalb<br />
sind wir der Meinung, dass<br />
es sinnvoll ist, sich frühzeitig,<br />
nämlich noch in der Schule, um<br />
die abschlussgefährdeten Schüler<br />
zu kümmern und sie in Kontakt<br />
zu Unternehmen zu brin-<br />
Talentschmiede U20 soll 2013<br />
im Landkreis Harburg starten<br />
Süderelbe AG bereitet Projekt vor – Abschlussgefährdete Achtklässler<br />
sollen vor dem Scheitern bewahrt werden<br />
In der Einführungswoche nehmen die Teilnehmer an einem Filmprojekt teil<br />
und setzen sich so mit ihrem eigenen Lebens entwurf auseinander.<br />
gen.“ Das kann im Einzelfall der<br />
renitente, aber eigentlich clevere<br />
Störer sein, aber ebenso auch<br />
der Stille, der vor allem durch<br />
„fehlende Ich-Stärke“ auffällt<br />
(oder eben auch nicht). Fehlverhalten,<br />
so Brandt, sagt nicht<br />
Das Meßmer MOMENTUM<br />
in der Hamburger HafenCity<br />
TeeKreation<br />
TeeMuseum<br />
TeeLounge<br />
TeeShop<br />
Dr. Oliver Brandt will das Projekt Talentschmiede U20 im<br />
kommenden Jahr im Landkreis Harburg an den Start bringen.<br />
unbedingt etwas über die Talente<br />
einer Person aus – die<br />
gelte es zu finden.<br />
Das Projekt Talentschmiede<br />
U20 tritt an, dieses Klientel vor<br />
dem Scheitern abzuholen und<br />
durch gutes Coaching auf die<br />
Erfolgsspur zu bringen. Brandt:<br />
„Wir wollen das Projekt 2013<br />
zunächst im Landkreis Harburg<br />
starten, denn dort gibt es bereits<br />
mit ‚My Life‘ ein sehr gutes<br />
Coaching- und Mentoren-<br />
Netzwerk.“<br />
Konkret soll die Talentschmiede<br />
so funktionieren: Die Achtklässler<br />
werden gemeinsam mit den<br />
Lehrern angesprochen und für<br />
das Projekt vorgeschlagen – pro<br />
Schule möglichst nicht mehr als<br />
fünf Jugendliche, um negative<br />
Öffnungszeiten:<br />
Täglich von 11 – 20 Uhr · Eintritt frei!<br />
Am Kaiserkai 10 · 20457 Hamburg HafenCity<br />
Telefon: 040 7367900-0<br />
www.messmer-momentum.de<br />
Fotos: Wolfgang Becker<br />
Gruppenprozesse von vornherein<br />
auszuschließen. Eine engere<br />
Zusammenarbeit gibt es bereits<br />
mit der Grund- und Hauptschule<br />
Meckelfeld sowie der Waldschule<br />
in Buchholz. Die Teilnehmer<br />
werden „durchmischt“<br />
und beginnen im Rahmen einer<br />
Einstiegswoche mit einem Filmprojekt.<br />
Brandt: „Da geht es<br />
darum, sich mit dem eigenen<br />
Lebensentwurf bewusst auseinanderzusetzen.“<br />
Es schließt sich<br />
eine Phase von insgesamt sieben<br />
Wochenenden an, die über<br />
einen längeren Zeitraum verteilt<br />
sind und die Schüler im<br />
Rahmen einer so genannten<br />
„Akademie“ in unterschiedliche<br />
Unternehmen führt. Auch<br />
Workshops und Nachhilfe sind<br />
geplant. Begleitet werden die<br />
Schüler durch Mentoren, die<br />
idealerweise Ausbilder in den<br />
Partnerunternehmen sind.<br />
Initiiert und unterstützt wird<br />
das Projekt durch Andreas Buß,<br />
Vorstandsmitglied der Laurens<br />
Spethmann Holding in Hittfeld.<br />
Lehramtsstudenten der Leuphana<br />
Universität in Lüneburg<br />
haben die Einstiegswoche entwickelt.<br />
Brandt hofft, dass sich<br />
weitere Unternehmen anschließen<br />
und sich für das Projekt öffnen.<br />
Schließlich ermögliche das<br />
Projekt den Ausbildungsbetrieben,<br />
frühzeitig geeignete Bewerber<br />
kennenzulernen und zu<br />
binden. Finanziert werden soll<br />
die Talentschmiede U20 möglicherweise<br />
vom Europäischen<br />
Sozialfonds des Landes Niedersachsens.<br />
wb<br />
|u Kontakt: Süderelbe AG,<br />
Dr. Oliver Brandt,<br />
brandt@suederelbe.de
12<br />
Das illuminierte<br />
Quartier von<br />
oben: Die Nacht der<br />
Lichter markierte<br />
zweifellos einen<br />
Höhepunkt des<br />
Channel-Jahres 2012.<br />
Das Jahr 2013 dürfte in<br />
die Harburger Geschichte<br />
eingehen,<br />
denn es markiert einen Meilenstein<br />
in einer anhaltend positiven<br />
Entwicklung – und das<br />
gleich aus mehreren Gründen.<br />
Für Arne Weber, Vorsitzender<br />
von channel hamburg e. V., ist<br />
das Wohnen im Binnenhafen<br />
der Dreh- und Angelpunkt:<br />
„Die ersten Bewohner kommen<br />
jetzt – das ist der Durchbruch.“<br />
In der Tat werden die ersten<br />
neuen Schlossinsel-Bewohner<br />
noch vor dem Jahreswechsel erwartet<br />
(siehe auch Seite 7). Sie<br />
werden in die Marina auf der<br />
Schlossinsel ziehen. Vor weni-<br />
<br />
<br />
<br />
BInnenhAFen<br />
Die ersten Bewohner? Das ist der Durchbruch!<br />
channel hamburg e. V. setzt große Hoffnungen auf das Jahr 2013 – <strong>Online</strong>-Community in Planung<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
gen Tagen wurde in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft der Richtkranz<br />
über dem IBA-Wohnungsbauprojekt<br />
Inselleben<br />
hochgezogen. Investor ist Holger<br />
Cassens. Auf einem Grundstück<br />
von 2260 Quadratmetern<br />
entstehen 25 Wohnungen,<br />
davon sind 15 öffentlich gefördert<br />
und zehn frei finanziert.<br />
Darüber hinaus ist eine Kindertagesstätte<br />
Teil des fünfgeschossigen<br />
Neubaus. Und das<br />
Harburger Schloss steht ebenfalls<br />
vor der Sanierung (Seite 8).<br />
Melanie-Gitte Lansmann, Geschäftsführerin<br />
von channel<br />
hamburg e. V., sagt: „Wir sind<br />
der Innovationsstandort in<br />
Hamburg. Das hat unser Verein<br />
geschafft. Mit unserem Auftritt<br />
auf der Expo Real in München<br />
(Seite 24, d. Red.) und der ersten<br />
Nacht der Lichter haben<br />
wir zwei echte Highlights erlebt.“<br />
Dazu sagt Arne Weber:<br />
„Man muss an diesen Standort<br />
glauben und sich weiterentwikkeln.<br />
Gerade durch das Engagement<br />
der IBA hier vor Ort<br />
spricht vieles dafür, dass wir vor<br />
einem Durchbruch stehen und<br />
das Thema channel hamburg<br />
auch auf der anderen Seite der<br />
Elbe wahrgenommen wird.<br />
Um das Wir-Gefühl im Quartier<br />
zu stärken, wird das TuTech-<br />
Unternehmen DEMOS 2013<br />
Immer auf Sendung: Melanie-<br />
Gitte Lansmann führt die<br />
Geschäfte des channel hamburg<br />
e.V. und organisiert unter<br />
anderem die Veranstaltungen.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Fotos: Christian Bittcher<br />
damit beginnen, eine <strong>Online</strong>-<br />
Community aufzubauen. Zwei<br />
Jahre lang wird das Projekt gefördert,<br />
zwei weitere Jahre später<br />
soll es dann auf eigenen Beinen<br />
stehen können. Zuspruch<br />
ge nug dürfte es geben, denn<br />
der Verein meldet weiterhin<br />
steigende Mitgliederzahlen.<br />
2012 sind bislang 20 neue Mitglieder<br />
hinzugekommen. Insgesamt<br />
sind jetzt 140 Mitglieder<br />
registriert – überwiegend Unternehmen<br />
aus dem Channel. Der<br />
Verein selbst hat sich zum 1. Dezember<br />
um eine Halbtagskraft<br />
verstärkt und will nun noch<br />
mehr „Power machen“, wie die<br />
Geschäftsführerin sagt. wb<br />
Foto: Torbz - Fotolia.com<br />
Wir beraten Sie gern für Ihren Erfolg!<br />
Mobil: 0 173 / 620 13 68<br />
jan.eisenschmidt@googlemail.com<br />
TERMINE ZUM VORMERKEN:<br />
PreCeBIT Event/Jobbörse:<br />
22. Februar 2013,<br />
IBA-Eröffnung: 24. März 2013,<br />
Nacht der Lichter:<br />
20. September 2013,<br />
Expo Real in München:<br />
7. bis 9. Oktober 2013,<br />
Slotcar-24-Stunden-Rennen<br />
im TuTech-Haus:<br />
23./24. November 2013<br />
channel x-mas:<br />
4. Dezember 2013<br />
UNTERNEHMENSBERATUNG<br />
>><br />
>><br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.channel-hamburg.de<br />
Jan-Dierk Eisenschmidt<br />
• Analysen<br />
• Strategien<br />
• Maßnahmen<br />
Im Channel: Arne Weber plant<br />
Neubau auf dem Gelände der<br />
Schmirgelfabrik<br />
Nutzer soll ein „interessanter Mieter aus der Luftfahrtbranche“<br />
werden – Auch der „Tower 5“ wird konkretisiert und vermarktet<br />
Gleich zwei große Bauvorhaben<br />
treibt Arne<br />
Weber, Channel-Begründer<br />
und Inhaber der Baufirma<br />
HC Hagemann, derzeit an<br />
der Blohmstraße im Harburger<br />
Binnenhafen voran: das Hochhausprojekt<br />
„Tower 5“ und<br />
einen Neubau auf dem Gelände<br />
der ehemaligen Schmirgelfabrik,<br />
dem HCH-Hauptsitz. Letzteres<br />
ist ein ganz neues Vorhaben, der<br />
„Tower 5“ hat dagegen sogar<br />
eine politische Vorgeschichte.<br />
Weber: „Im kommenden Jahr<br />
werden wir die niedrigen Altgebäude<br />
nördlich der Schmirgelfabrik<br />
abreißen und dort einen<br />
Neubau realisieren. Damit runden<br />
wir das Bild ab und schaffen<br />
Raum für einen interessanten<br />
Mieter aus der Luftfahrtbranche.<br />
Das Projekt gibt uns<br />
die Chance, auch den Innenhof<br />
neu zu gestalten.“ Der Neubau<br />
wird etwa 3000 Quadratmeter<br />
Nutzfläche haben. Ein Bistro ist<br />
dort ebenfalls vorgesehen, aber<br />
das wird sich erst im Zuge der<br />
Vermarktung konkretisieren. En -<br />
de 2013 soll der Bau stehen.<br />
Der „Tower 5“ ist deutlich<br />
größer: Ein Doppelhochhaus<br />
auf einem dreistöckigen Basisgebäude.<br />
Vor wenigen Jahren<br />
hatte Weber das Projekt als<br />
„China-Tower“ ins Gespräch<br />
gebracht, damit aber Begehrlichkeiten<br />
des Hamburger CDU-<br />
Senats geweckt – ein China-<br />
Zentrum wollte man lieber ha -<br />
fen- und innenstadtnah se hen.<br />
Bis heute ist es bei diesem<br />
Wunsch geblieben. Hinzu kam<br />
der ungünstige Zeitpunkt,<br />
denn die weltweite Finanzkrise<br />
brachte viele Aktivitäten zum<br />
Erliegen. Damals musste auch<br />
ein zweites Hochhausprojekt,<br />
der „Channel X“, auf Eis gelegt<br />
HCH-Chef Arne Weber vermarktet<br />
jetzt den „Tower 5”.<br />
werden, weil die Flächennachfrage<br />
rapide sank.<br />
Für Weber ist das Thema China<br />
erledigt, das Bauprojekt jedoch<br />
nicht: „Wir sind jetzt dabei, den<br />
‚Tower 5‘ zu optimieren. Bislang<br />
war das ja eher ein frühes<br />
Projektstadium. Jetzt wird konkret<br />
gerechnet. Wir wollen Flächen<br />
zeigen, machen uns Ge-<br />
Noch nie veröffentlicht:<br />
So stellen sich die Planer die Lobby<br />
zwischen den beiden Hochhaus -<br />
türmen des „Tower 5” vor.<br />
Foto: HCH<br />
Grafik: HCH<br />
danken über Themen wie<br />
Grundriss, Fassade und Treppenhäuser.<br />
Je nachdem, wie die<br />
Nachfrage ist, können wir uns<br />
alles vorstellen. Das Spektrum<br />
reicht von der Laborfläche bis<br />
hin zur Hotelnutzung.“ Obwohl<br />
die China-Aktivitäten eingestellt<br />
sind, hat Weber das Zielgebiet<br />
Fernost weiter im Auge –<br />
der „Tower 5“, der mehr als<br />
20 000 Quadratmeter Nutzfläche<br />
bietet und rund 35 Millionen<br />
Euro kosten wird, könnte<br />
für große Ansiedlungen in<br />
Hamburg interessant sein.<br />
Weber: „Die Nachfrage ist<br />
durchaus da. Das merken wir<br />
deutlich. Das Interesse von<br />
außen, gerade auch am Channel,<br />
ist vorhanden.“ wb<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.hchagemann.de<br />
BInnenhAFen 13<br />
„Mobile First“: Ein<br />
Internettrend 2013?<br />
Vergleichbar mit<br />
Trends in der Mode<br />
können Entwicklungen<br />
im Webdesign innerhalb<br />
kurzer Zeit eine sehr<br />
große Beliebtheit erfahren.<br />
Im Gegensatz zu der Modebranche<br />
sind die Trends im<br />
Internet meistens früh zu<br />
erkennen, da sie direkt die<br />
Verbesserungen in der Technologie<br />
und die damit verbundenen<br />
Veränderungen<br />
beim Verhalten der Konsumenten<br />
widerspiegeln.<br />
Ausschlaggebend für das<br />
Jahr 2013 ist schon jetzt die<br />
in den letzten Monaten rasant<br />
zunehmende Nutzung<br />
mobiler Endgeräte. Jeder<br />
fünfte Deutsche nutzt das<br />
Internet bereits nicht mehr<br />
nur am Rechner zu Hause,<br />
sondern surft mit anderen<br />
internetfähigen Geräten wie<br />
zum Beispiel Apples iPhone<br />
oder dem iPad.<br />
> <<br />
DISPLAY<br />
ZU KLEIN . . .<br />
Da diese Geräte im Vergleich<br />
zu herkömmlichen PCs ein<br />
relativ kleines Display besitzen<br />
und oft nur mit den sogenannten<br />
Fingergesten auf<br />
dem Bildschirm gesteuert<br />
werden, ergeben sich viele<br />
Neuerungen, die bei der Gestaltung<br />
einer Website berücksichtigt<br />
werden sollten.<br />
Aus diesem Grund zeichnet<br />
sich eine aktuelle Tendenz<br />
namens „Mobile First” ab,<br />
die das Ziel hat, Webseiten<br />
alleine für mobile Endgeräte<br />
zu optimieren. Damit steht<br />
diese Entwicklung im starken<br />
Gegensatz zu der herkömmlichen<br />
Methode, die<br />
Nutzbarkeit einer Website<br />
durch mobile Endgeräte auf<br />
ein zumutbares Minimum<br />
zu reduzieren. Die Folge<br />
davon ist häufig ein verrin-<br />
gerter Funktionsumfang,<br />
der auf den heutigen mobilen<br />
Webseiten immer noch<br />
üblich ist.<br />
Dieses Problem soll „Mobile<br />
First” beseitigen, damit<br />
Web seiten auch mit einem<br />
Touchscreen bequem zu bedienen<br />
sind. Hierfür sollten<br />
alle Inhalte mit einer möglichst<br />
einfachen Navigation<br />
erreichbar sein, statt sich<br />
hinter einer aufwändigen<br />
Navigationsstruktur zu ver-<br />
> <<br />
stecken. Ebenfalls sollten zunehmend<br />
Bilder anstelle von<br />
schwer lesbaren Texten oder<br />
zu detaillierten Elementen<br />
verwendet werden. Da moderne<br />
Suchmaschinen<br />
schon längst grafische Inhalte<br />
auswerten können, steht<br />
den bilddominanten Designs<br />
auch aus marketingtechnischen<br />
Gründen nichts<br />
mehr im Wege.<br />
Unterstützt wird der Ansatz<br />
des „Mobile First” durch den<br />
neuen Webstandard<br />
HTML5. Mit dieser Technologie<br />
ist man in der Lage,<br />
unabhängig von der genutzten<br />
Plattform, die Website<br />
immer korrekt darzustellen,<br />
ohne dabei Rücksicht auf die<br />
geräteeigenen Eigenschaften<br />
nehmen zu müssen.<br />
Es wird sich zeigen, inwiefern<br />
sich dieser Trend im Jahr<br />
2013 durchsetzen wird.<br />
Eines aber lässt sich schon<br />
jetzt notieren: Das mobile<br />
Web ist Realität, und der Einfluss<br />
der mobilen Geräte auf<br />
Webseiten wird auch in Zukunft<br />
immer stärker werden.<br />
uKontakt: 0 40/38 63 65 61,<br />
E-Mail: info@threenet.de<br />
>><br />
WEBSITES FÜR<br />
SMARTPHONES<br />
@ IM WEB:<br />
www.threenet.de
14 Food<br />
gesundheIt<br />
Es ist das große Thema unserer<br />
Zeit: Nachhaltigkeit.<br />
Bei dem einen erzeugt<br />
dieser abstrakte Begriff leuchtende<br />
Augen, bei dem anderen<br />
nur ein müdes Gähnen. Nachhaltigkeit?<br />
Das ist doch langweilig.<br />
Annemarie Leniger ist da<br />
anderer Meinung. Die Geschäftsführerin<br />
der Ostfriesischen<br />
Tee Gesellschaft Laurens<br />
Spethmann GmbH & Co. KG in<br />
Hittfeld sagt: „Wenn man<br />
Nachhaltigkeit ernsthaft betrachtet,<br />
dann ist es der einzige<br />
Weg, den wir haben.“<br />
Umweltschutz, Energiewende,<br />
Familienfreundlichkeit, nachwachsende<br />
Rohstoffe, Mobilitätskonzept,Erneuerbare-Energien-Gesetz,<br />
Öko-Cent, Energiesparlampe<br />
– in all diesen Begriffen<br />
steckt die Grundüber -<br />
legung der Nachhaltigkeit, die<br />
ihren Ursprung in der Forstwirtschaft<br />
hat. Man hatte erkannt,<br />
dass man auf lange Sicht nur so<br />
viel Holz schlagen und verwerten<br />
kann, wie nachwächst. Ansonsten<br />
würde man sich den<br />
Ast absägen, auf dem man sitzt.<br />
Längst haben namhafte Unternehmen<br />
erkannt, dass Nachhaltigkeit<br />
kein Marketing-Gag ist,<br />
sondern etwas mit Existenz zu<br />
tun hat. Doch wie setzt man<br />
dies in einer auf Wachstum programmierten<br />
Wirtschaft um?<br />
> <<br />
DIE DREI SÄULEN DER<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
„Für uns hat der Nachhaltigkeitsgedanke<br />
drei Säulen: Ökologie,<br />
Soziale Aspekte und Ökonomie“,<br />
sagt Annemarie Leniger<br />
bei einem Gespräch mit<br />
<strong>Business</strong> & <strong>People</strong> im „Momentum“<br />
in der HafenCity. „Dies<br />
gilt sowohl für uns als Unternehmen,<br />
als auch für die Partner,<br />
mit denen wir zusammenarbeiten.<br />
Die OTG-Geschäftsführerin<br />
weiter: „Vor eineinhalb<br />
Jahren haben wir begonnen,<br />
unser schon bestehendes<br />
Selbst verständnis in ein sys -<br />
tematisches Programm zu<br />
überführen. Es geht um Unternehmensverantwortung<br />
als<br />
Stra tegie, um unsere Lieferkette,<br />
um die Kunden, die Produkte,<br />
Energie & Umwelt, die Mitarbeiter<br />
und unser gesellschaftliches<br />
Engagement. Alles haben<br />
wir uns angeschaut und festgestellt:<br />
Das ist ein ganz schön<br />
hoher Berg – aber wir haben<br />
schon viel geschafft.“<br />
Das Thema Nachhaltigkeit<br />
wurde im Unternehmen ganz<br />
bewusst kommuniziert. Schnell<br />
wurden die naheliegenden Ansatzpunkte<br />
im Bereich Abfall,<br />
Ansiedlung · Beratung<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Fotos: OTG<br />
„Wir betrachten Nachhaltig-<br />
keit nicht als Kostenfaktor,<br />
Recycling und Energiewirtschaft<br />
geortet und angepackt.<br />
Annemarie Leniger: „Aber es<br />
geht ja weit darüber hinaus.<br />
sondern als Investition“<br />
OTG-Geschäftsführerin Annemarie Leniger über die konkreten<br />
Auswirkungen eines abstrakten Themas<br />
Die Ostfriesische Teegesellschaft<br />
p Die 1907 gegründete Ostfriesische<br />
Tee Gesellschaft Laurens Spethmann<br />
GmbH & Co. KG nimmt mit<br />
ihren Top-Marken Meßmer, Milford und<br />
OnnO Behrends eine Spitzenposition im<br />
deutschen Markt ein. Das Unternehmen<br />
erwirtschaftet jährlich einen Umsatz von<br />
knapp 250 Millionen Euro. Jährlich vermarkten<br />
die OTG und die Tochterunternehmen<br />
der LSH rund elf Milliarden<br />
Teebeutel. Das sind rein rechnerisch<br />
mehr als 30 Millionen Teebeutel pro<br />
Tag, 1,25 Millionen Teebeutel pro Stunde<br />
oder 20 000 Teebeutel pro Minute.<br />
Dazu kommen ebenso feine Qualitäten<br />
loser Tee aus allen Provenienzen. Nachdem<br />
die LSH in die Umrüstung ihres<br />
Maschinenparks in den vergangenen<br />
Jahren 80 Millionen Euro gesteckt hat,<br />
wird seit Herbst 2010 die komplette<br />
Teebeutelproduktion ohne Aluminiumklammer<br />
ausgeliefert. Alle Tochterunter-<br />
Unser Interesse ist es, dass die<br />
Menschen in den Ursprungsländern<br />
ihr Auskommen haben,<br />
denn das ist unsere Rohstoff-<br />
quelle und die brauchen wir”.<br />
Die OTG machte aber auch<br />
eine andere Erfahrung, denn<br />
Nachhaltigkeit ist keine Ein-<br />
www.wlh.eu<br />
KOMPETENZ FÜR<br />
WIRTSCHAFT UND KOMMUNEN<br />
Die WLH entwickelt und vermarktet seit 1998<br />
Gewerbefl ächen und berät bei der Standortwahl.<br />
Sie unterstützt im Bau- und Planungsrecht und fördert<br />
Innovation und Gründung.<br />
Hamburger Straße 8 · 21244 Buchholz · Tel. 04181/92360<br />
Annemarie Leniger ist Geschäftsführerin<br />
bei der Ostfriesischen Tee Gesellschaft<br />
und unter anderem auch für die Bereiche<br />
Einkauf und Marketing zuständig. An<br />
dem Thema Unternehmensverantwortung<br />
als Strategie ist sie stark beteiligt.<br />
Gute Arbeitsbedingungen auf den<br />
Teeplantagen – auch das gehört<br />
zum Thema Nachhaltigkeit.<br />
nehmen gemeinsam repräsentieren das<br />
Ge schäftsfeld Tee in der Laurens Spethmann<br />
Holding (Hauptsitz Hittfeld) und<br />
erwirtschaften damit derzeit rund 75 Prozent<br />
ihres Gesamtumsatzes.<br />
bahnstraße. Annemarie Leniger:<br />
„Die Anforderungen seitens<br />
unserer Kunden steigen<br />
ebenfalls. Die Produzenten und<br />
Lieferanten müssen sich dem<br />
stellen, wenn die Abnehmer auf<br />
Nachhaltigkeit schauen. Dies ist<br />
bei den Handelsketten in Westeuropa<br />
zunehmend der Fall.“<br />
Als erstes deutsches Un ter -<br />
nehmen wurde die OTG Mitglied<br />
in der englischen Organisation<br />
Ethical Tea Partnership,<br />
die sich strenge ethische Regeln<br />
auferlegt. Hier waren bislang<br />
vor allem englische und US-Firmen<br />
vertreten.<br />
Wer ETP-Mitglied wird, stellt<br />
beispielsweise sicher, dass in<br />
den Herkunftsländern (Rohstoff)<br />
keine ausbeuterische Kinderarbeit<br />
stattfindet, dass die<br />
Arbeitsbedingungen stimmen,<br />
dass die Unterbringung auf den<br />
Plantagen in Ordnung ist, dass<br />
Schulen vorhanden sind und<br />
dass die medizinische Versorgung<br />
vor Ort gewährleistet ist.<br />
Annemarie Leniger: „Insgesamt<br />
gibt es rund über hundert Kri -<br />
terien. Und die werden überprüft.“<br />
Der Weg in die Nachhaltigkeit ist<br />
> <<br />
ÜBERPRÜFUNG VON<br />
ÜBER 100 KRITERIEN<br />
ein Prozess. Die OTG hat die<br />
Zielmarke 2020 definiert. Bis<br />
dahin sollen alle Rohwaren<br />
nachhaltig eingekauft werden.<br />
Annemarie Leniger: „Das ist eine<br />
echte Herausforderung, wenn<br />
man beispielsweise bedenkt,<br />
dass wir unsere Kräuter und<br />
Früchte für die Teeproduktion<br />
aus 90 Ländern beziehen.<br />
Da dauert es, bis alles<br />
transparent ist. Aber der<br />
Weg ist das Ziel.“<br />
Nachhaltigkeit ist für die<br />
OTG auch ein internes<br />
Thema – beispielsweise im Personalwesen.<br />
Annemarie Leniger:<br />
„Bei uns geht es um Vertrauen,<br />
Toleranz, Nähe und<br />
Leis tungs be -<br />
reitschaft.<br />
Das gilt<br />
auch für die<br />
Arbeitszeit – bei uns<br />
stempelt keiner.<br />
Nachhaltigkeit<br />
im Umgang<br />
mit den Mitarbeitern<br />
ist<br />
Teil der Firmenphilosophie.<br />
Und die ist begründet<br />
in der Familie Spethmann. Wir<br />
betrachten Nachhaltigkeit<br />
nicht als Kostenfaktor, sondern<br />
als Investition.“ wb<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.lsh-ag.de,<br />
www.ethicalteapartnership.org<br />
Verlag, Redaktion und Grafik wünschen ein<br />
frohes Weihnachtsfest<br />
und einen<br />
guten Rutsch<br />
in ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr!<br />
BusIness<br />
& PeoPle<br />
><br />
Telefon:<br />
0 40/771 77-177<br />
Strahlentherapie – Das ist ein Fall für Ärzte,<br />
Die Maschinen sind tonnenschwer,<br />
stehen abgeschirmt<br />
in Bestrahlungsräumen<br />
mit meterdicken<br />
Betonwänden und senden<br />
Strah len aus, die dem Röntgen<br />
entsprechen – nur dass sie<br />
150mal intensiver sind. Kein<br />
Wunder also, dass ein mulmiges<br />
Gefühl aufkommen kann,<br />
wenn Patient und Technik aufeinandertreffen.<br />
Gleich zwei<br />
Line arbeschleuniger wollen<br />
Prof. Dr. Ulrich M. Carl und<br />
Priv.-Doz. Dr. Fabian Fehlauer<br />
im Strahlentherapiezentrum<br />
Har burg aufstellen, das derzeit<br />
als Teil der Gesundheitsinsel am<br />
Veritaskai im Binnenhafen gebaut<br />
wird. <strong>HAN</strong>-Redakteur<br />
Wolfgang Becker sprach mit<br />
Rolf Küster, Deutschland-Geschäftsführer<br />
der schwedischen<br />
Herstellerfirma Elekta, darüber,<br />
was ein Elektronenbeschleuniger<br />
kann und wie er funktioniert.<br />
Die mit annähernder Lichtgeschwindigkeit<br />
beschleunigten<br />
Elektronen werden auf ein „Target“<br />
(Ziel) gelenkt und stark abgebremst<br />
– dabei entsteht die<br />
sogenannte Bremsstrahlung, die<br />
geeignet ist, Zellen zu zerstören.<br />
Diese Technik ist Standard und<br />
seit Jahren im Einsatz. Das Problem:<br />
Der harte Elektronenstrahl<br />
dringt auch durch gesundes Gewebe,<br />
im Zweifel sind sogar<br />
empfindliche Organe im Weg.<br />
Also muss die vom Arzt berechnete<br />
Strahlendosis so verabreicht<br />
werden, dass gesundes<br />
Gewebe möglichst gesund<br />
bleibt, der Tumor aber so stark<br />
wie möglich mit Strahlung bombardiert<br />
wird, dass er zerfällt.<br />
In den vergangenen zwei Jahrzehnten<br />
hat die Technik in diesem<br />
Bereich extreme Fortschritte<br />
gemacht. Deshalb ist Bestrahlung<br />
heute in der Regel<br />
eine Therapie ohne nennenswerte<br />
Nebenwirkungen. Das<br />
dennoch eher negative Image<br />
rührt aus der Zeit, als Krebspatienten<br />
beispielsweise mit radioaktivem<br />
Kobalt bestrahlt<br />
wurden. Selbst die Elektronenbestrahlung<br />
konnte zu Verbrennungen<br />
führen. Und die Zielerfassung<br />
war ein weiteres Problem.<br />
Heute gibt es durch Computertomografie<br />
und Magnetresonanztomografie<br />
Möglichkeiten,<br />
einen Tumor exakt im Körper zu<br />
orten. Küster: „Dabei geht es<br />
um die Fragen, wo der Tumor<br />
liegt und wie groß er ist. Die<br />
Elektra<br />
p Elekta gilt im Gesundheitswesen<br />
als Vorreiter für richtungsweisende<br />
Innovationen<br />
und klinische Lösungen für die<br />
Behandlung von Gehirn- und<br />
Tumorerkrankungen. Das Un -<br />
ternehmen entwickelt hochmoderne<br />
Medizinprodukte und<br />
Bestrahlungsplanungssys teme<br />
für die Strahlentherapie, Radiochirurgie<br />
und Brachytherapie.<br />
Darüber hinaus werden durch<br />
Softwaresysteme ganzheitliche<br />
Physiker und Mathematiker<br />
Hightech für die Harburger Gesundheitsinsel: So funktioniert ein Linearbeschleuniger<br />
Fotos: ein<br />
Rolf Küster ist Deutschland-<br />
Geschäftsführer der schwedischen<br />
Herstellerfirma Elekta.<br />
Daten aus den Schichtaufnahmen<br />
dienen dem Arzt zur Festlegung<br />
der Dosis und dem Physiker<br />
zur Steuerung des Beschleunigers,<br />
hier insbesondere<br />
des Kollimators.“<br />
Der Kollimator ist quasi der<br />
Kopf der Maschine, der sich in<br />
einer Kreisbewegung um den<br />
Patienten dreht. Der austretende<br />
Elektronenstrahl erfasst maximal<br />
ein Feld von 40 mal<br />
40 Zentimetern. Durch eine<br />
exakt und permanent steuerbare<br />
Blende wird der Strahl so ein-<br />
> <<br />
SENSIBLE ORGANE<br />
WERDEN GESCHÜTZT<br />
geengt, dass er nur den Tumor<br />
erfasst. Da das gesunde Gewebe<br />
und empfindliche Bereiche<br />
wie Herz, Augen, Fortpflanzungsorgane<br />
und Rückenmark<br />
möglichst wenig belastet oder<br />
sogar ganz ausgespart werden<br />
sollen, beschreibt der Kollimator<br />
einen Kreis um den Patienten,<br />
wobei der Strahl auch noch<br />
und leis tungsstarke Lösungen<br />
bereitgestellt, die den Arbeitsablauf<br />
über das gesamte<br />
Anwendungsspektrum der<br />
Tumortherapie hinweg vereinfachen.<br />
Für Elekta steht der<br />
Patient im Vor der grund und<br />
das erklärte Ziel ist es, dessen<br />
Leben zu verbessern, zu verlängern<br />
und zu retten. Weltweit<br />
werden aktuell die Onkologieund<br />
Neurochirurgielösungen<br />
von Elekta in mehr als 6000<br />
Mehrfachbelichtung: Beim Bestrahlen kreist der Kollimator um den Patienten.<br />
getaktet werden kann – sich<br />
beispielsweise kurzzeitig ausstellt,<br />
wenn gerade das Herz im<br />
Weg ist. Da sich die zu bestrahlende<br />
Tumorfläche je nach Winkelstellung<br />
verändert, steuert<br />
die Blende ständig nach und<br />
verändert das Volumen des<br />
Strahls. Dadurch können selbst<br />
bizarre dreidimensionale Tumorformen<br />
erfasst werden.<br />
Strahlentherapie wird meistens<br />
angewendet, um Tumore zu<br />
zerstören. Etwa 30 Sitzungen<br />
in einer Serie sind nötig, um die<br />
Gesamtdosis abzufeuern. Kosten<br />
pro Serie: etwa 5000 Euro –<br />
also im Regelfall weniger als<br />
eine Operation und deutlich<br />
weniger als Chemotherapie,<br />
wie Küster sagt. Die Bestrahlung<br />
zieht sich über Wochen.<br />
Während ein Durchgang früher<br />
30 Minuten und mehr dauerte<br />
und dem Patienten, der sich<br />
nicht bewegen durfte, viel abverlangte,<br />
feuern die modernen<br />
Linearbeschleuniger ihre Dosis<br />
heute in zwei bis drei Minuten<br />
ab. Kosten für so ein Gerät: zwischen<br />
1,5 und 2,5 Millionen<br />
Euro.<br />
Küster: „Trotzdem ist die Reproduktion<br />
der Patientenlagerung<br />
ein großes Thema. Man stelle<br />
sich einen Tumor oder eine<br />
Metastase von der Größe weniger<br />
Millimeter vor. Das Ziel<br />
muss exakt getroffen werden,<br />
sonst wirkt die Therapie nicht.<br />
Deshalb wird vor der eigentlichen<br />
Bestrahlung jedes Mal<br />
Kliniken eingesetzt. Mehr als<br />
100 000 Pa tienten erhalten<br />
täglich eine Diagnose, Behandlung<br />
oder Nachsorgeuntersuchung<br />
durch eine Elekta-<br />
Lösung. Elekta be schäftigt etwa<br />
3400 Mitarbeiter weltweit. Der<br />
Hauptsitz des Unternehmens<br />
befindet sich in Stockholm<br />
(Schweden) und ist an der<br />
schwedischen Börse Nordic<br />
Exchange unter dem Kürzel<br />
EKTAb notiert.<br />
noch einmal eine Tomografie<br />
des gelagerten Patienten gemacht,<br />
um die Einstellung<br />
exakt zu finden.“ Besondere<br />
Probleme bereiten demnach<br />
Lungentumore, weil der Patient<br />
während der Bestrahlung atmet<br />
und sich das Ziel folglich bewegt.<br />
Bei der Steuerung des<br />
Kollimators werden heute be-<br />
reits Rechenalgorithmen angewendet,<br />
die es ermöglichen,<br />
bestimmte Bewegungen vorherzusagen.<br />
Küster: „Das sind<br />
dieselben Algorithmen wie sie<br />
auch bei der Wettervorhersage<br />
benutzt werden. Der Monte-<br />
Carlo-Algorithmus wird eingesetzt,<br />
wenn besonders viele Variable<br />
im Spiel sind.“ Da wird<br />
Wohnen und Arbeiten im Süden der Hansestadt<br />
channel hamburg e. V. • Harburger Schloßstraße 6-12 • 21079 Hamburg<br />
Telefon 040-76629-6120 • E-Mail: info@channel-hamburg.de<br />
www.channel-hamburg.de<br />
15<br />
die Strahlentherapie dann ein<br />
Fall für Mathematiker.<br />
Dosiert wird nach dem Motto<br />
„So wenig wie möglich, so viel<br />
wie nötig“, sagt Küster. Arzt<br />
und Physiker machen dabei gemeinsame<br />
Sache, um den Therapieplanungscomputer<br />
mit<br />
den nötigen Daten zu füttern.<br />
Laut Küster werden heute bereits<br />
50 Prozent der Tumorpatienten<br />
mit Strahlentherapie<br />
behandelt. Bei Prostatakrebs<br />
werde bereits darüber diskutiert,<br />
ob hier nicht künftig ausschließlich<br />
auf Bestrahlung gesetzt<br />
werden sollte. Strahlentherapie<br />
ist übrigens nicht nur<br />
etwas für die Onkologie, auch<br />
Entzündungen bis hin zur Arthrose<br />
können behandelt werden.<br />
Selbst der Fersensporn<br />
zählt dazu.<br />
Der Elekta-Geschäftsführer:<br />
„Leider entscheidet häufig<br />
immer noch die Tür, durch die<br />
ich gehe, welche Behandlung<br />
angesetzt wird. Deshalb ist<br />
Krebspatienten zu raten, sich in<br />
großen Kliniken mit Comprehensive<br />
Cancer Center behandeln<br />
zu lassen. Dort wird interdisziplinär<br />
nach der besten Methode<br />
gesucht.“ wb<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.elekta.de<br />
… schön bunt hier<br />
im Süden.
16<br />
hAndel<br />
DAS IST MEINE<br />
MEINUNG<br />
Von Wolfgang Schnitter<br />
Erster Vorsitzender der Buchholzer<br />
Wirtschaftsrunde<br />
Buchholz Galerie:<br />
Handel bedeutet<br />
Wandel!<br />
Mit der Buchholz Galerie ist der<br />
Stadt Buchholz ein enormer<br />
und wichtiger Schritt in Richtung<br />
Einkaufsstadt im Landkreis Harburg<br />
gelungen. Das heißt aber auch, auf diesem<br />
Weg in einer neuen Geschwindigkeit<br />
weiter voranzugehen, denn die<br />
Nachbarstädte haben den hier entstehenden<br />
neuen Wettbewerber sehr wohl<br />
erkannt und nehmen ihn ernst.<br />
Jetzt müssen in Buchholz zukunftsweisende<br />
Entscheidungen in der Innenstadtentwicklung<br />
getroffen werden, damit die<br />
> <<br />
ZIEL: EIN GESUNDER<br />
BRANCHENMIX<br />
Galerie nicht der einzige Leuchtturm<br />
bleibt. Flächen und Potenziale sind in der<br />
Innenstadt noch in ausreichendem Um -<br />
fang vorhanden, um einen gesunden<br />
Branchenmix zu garantieren und die Aufenthaltsqualität<br />
in unserer Stadt noch attraktiver<br />
werden zu lassen.<br />
Da sich das Einkaufen heute zu einem Erlebnis<br />
oder Event entwickelt hat, braucht<br />
Buchholz in seiner Innenstadt viele andere<br />
kleine Leuchttürme, um im Landkreis<br />
Harburg die Einkaufsstadt zu werden. Die<br />
Buchholz Galerie mit ihren neuen und<br />
interessanten Angeboten ist und wird für<br />
die kommenden Jahre der Motor für unsere<br />
Innenstadtentwicklung sein, selbst<br />
wenn mit ihr Veränderungen in den einzelnen<br />
Geschäften einhergehen sollten.<br />
Sind uns diese Veränderungen doch aus<br />
Einkaufspassagen sowie anderen Teilen<br />
der Wirtschaft bestens bekannt.<br />
Handel bedeutet Wandel!<br />
Buchholz befindet sich zurzeit in<br />
einer komfortablen Situation. Jetzt gilt<br />
es, Chancen zu erkennen und wahrzunehmen.<br />
Eines gleich vorweg:<br />
Essen kann man ihn<br />
nicht – noch nicht.<br />
Aber ansonsten ist der neue<br />
Bürostuhl des Schweizer<br />
Herstellers giroflex ein Musterbeispiel<br />
an Nachhaltigkeit.<br />
Thomas Brusch, gemeinsam<br />
mit seiner Frau Ulrike<br />
Inhaber des Harburger<br />
Büroausstatters Office in Balance,<br />
sagt: „Immer mehr<br />
Kunden achten beim Kauf<br />
darauf, dass die Produkte<br />
nachhaltig sind. Das gilt<br />
auch für Büromöbel. In diesem<br />
Fall werden die einzelnen<br />
Materialfraktionen<br />
nach Ende der Lebenszeit<br />
des Stuhls exakt getrennt<br />
und wiederverwertet.“<br />
Das Stichwort lautet neudeutsch<br />
„Cradle to Cradle“<br />
(C2C) und bedeutet, dass<br />
die eingesetzten Rohmaterialien<br />
in einem geschlosse-<br />
nen Prozess bleiben – umweltschädliche<br />
Einflüsse<br />
werden weitgehend vermieden.<br />
Brusch: „Die giroflex-Stuhlserie<br />
656 ist seit<br />
2010 C2C-zertifiziert. Bei<br />
der Konstruktion wurde<br />
darauf geachtet, dass sich<br />
der Stuhl nach der Ausmu-<br />
Frische Ideen gesucht?<br />
Schon mal studentische<br />
Berater gebucht?<br />
Cradle to Cradle: So wird aus<br />
einem alten Bürostuhl<br />
wieder ein neuer Bürostuhl . . .<br />
Ulrike und Thomas Brusch (Office in Balance) über das Öko-Prinzip eines<br />
Schweizer Herstellers – Alle Bauteile werden wieder verwendet<br />
Sie statten Unternehmen mit Büromöbeln aller Art<br />
aus: Ulrike und Thomas Brusch.<br />
> <<br />
DAS KONZEPT<br />
VON GIROFLEX<br />
Lüneburg<br />
Student<br />
Consulting<br />
Studentische Beratung für Ihr Unternehmen<br />
www.lsc-lueneburg.de<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
sterung schnell und sauber<br />
zerlegen lässt. So werden<br />
Aluminium- und Kunststoffbestandteile<br />
getrennt,<br />
geschreddert und dem<br />
Kreislauf wieder zugeführt.<br />
Aus dem alten Stuhl wird<br />
ein neuer Stuhl. Das gilt<br />
auch für die neue giroflex-<br />
Reihe 353.“<br />
> <<br />
ZERLEGT IN<br />
ZEHN MINUTEN<br />
Brusch und seine Frau Ulrike<br />
sind von dem Programm<br />
der Schweizer Firma begeistert.<br />
Sie sagt: „Schon beim<br />
Verkauf sorgt der Hersteller<br />
dafür, dass das eingesetzte<br />
Rohmaterial ins Unternehmen<br />
zurückfließt, denn der<br />
Stuhl wird kostenlos wieder<br />
abgeholt, wenn er ausgedient<br />
hat. Der Materialwert,<br />
derzeit etwa 30 Euro, wird<br />
bar erstattet.“ Thomas<br />
Brusch: „Die Stühle sind<br />
so konzipiert, dass sie in<br />
zehn Minuten komplett<br />
zerlegt werden können –<br />
wenn man weiß, wie es<br />
geht. Damit sorgt der Hersteller<br />
dafür, dass sich so ein<br />
Kreislaufprozess überhaupt<br />
rechnet.“<br />
Die modulare Bauweise hat<br />
noch andere Vorteile, wie<br />
Ulrike Brusch sagt: „Wer so<br />
einen Stuhl hat, kann jeder-<br />
zeit mit wenig Aufwand die<br />
Farbe verändern. Die Mechaniken<br />
leben in der Regel<br />
ewig, aber wenn das Büro<br />
neu gestylt wird, dann muss<br />
vielleicht auch das Mobiliar<br />
angepasst werden. Und das<br />
Farbkonzept der Serie ist<br />
fantastisch.“ Speziell der<br />
353er verfüge zudem über<br />
eine automatische Gewichtsregulierung.<br />
Dadurch<br />
passt sich der Stuhl perfekt<br />
an – egal, ob die Person, die<br />
ihn „besitzt“, 50 Kilo oder<br />
80 Kilo wiegt. Erreicht wird<br />
dies durch eine spezielle<br />
Mechanik gegeneinander<br />
arbeitender Federn. In der<br />
Grundversion kostet der<br />
neue giroflex 353 rund 300<br />
Euro. Thomas Brusch: „Das<br />
ist ein hervorragendes Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis.“<br />
Das Schweizer Unternehmen<br />
hat sich auf den Bau<br />
von Drehstühlen spezialisiert<br />
und verfolgt jetzt kon-<br />
sequent die Öko-Linie. Der<br />
Vorsitzende der Geschäftsleitung,<br />
Tobias Gerfin: „Die<br />
Wirtschaft ist auf Wachstum<br />
ausgelegt, die Natur auf<br />
Gleichgewicht. Das innovative<br />
‚Cradle to Cradle‘-Prinzip<br />
ist die zukunftsfähige<br />
Lösung, um beides in Einklang<br />
zu bringen.“ wb<br />
>><br />
Vorher: Ein<br />
Stuhl der<br />
giroflex-Serie<br />
656, der speziell<br />
mit Blick auf das<br />
C2C-Prinzip hin<br />
konstruiert<br />
wurde.<br />
@ IM WEB:<br />
www.office-in-balance.de<br />
Nachher: Der Stuhl<br />
ist zerlegt, alle<br />
Bestandteile werden<br />
getrennt recycelt<br />
und dem Produktionskreislauf<br />
wieder<br />
zugeführt.<br />
Klima NEWS<br />
KLIMZUG NORD<br />
Grönland, Malediven,<br />
Har burg: Alle tragen<br />
etwas gemeinsam – die Last<br />
des weltweiten Klimawandels.<br />
Das Projekt KLIMZUG-<br />
NORD forscht nach Lösungen,<br />
um die Metropolregion<br />
Hamburg auf steigendes<br />
Hochwasser, heftigen Starkregen<br />
und brütende Hitze<br />
einzustellen. Bis 2014 koordiniert<br />
die TuTech Innovation<br />
GmbH in Harburg das<br />
Projekt des Bundesforschungsministeriums.<br />
Dialog zwischen Politik<br />
und Klimaforschern<br />
Die europäische Anpassungskonferenz<br />
European<br />
Climate Change Adaptation<br />
Conference (ECCA)<br />
2013 (18. bis zum 20.<br />
März) bringt Forscher und<br />
Praktiker an einen Tisch, um<br />
gemeinsam die Auswirkungen<br />
des Klimawandels und<br />
die nötigen Anpassungsmaßnahmen<br />
zu durchleuchten.<br />
Derzeit läuft das<br />
Auswahlverfahren aus mehr<br />
als 500 eingereichten Beiträgen.<br />
Es werden mindestens<br />
ebenso viele Forscher<br />
und Praktiker an der Universität<br />
Hamburg erwartet.<br />
www.eccaconf.eu<br />
1200 Teilnehmer<br />
im <strong>Online</strong>-Dialog<br />
In Elmshorn und seinem<br />
Umland entlang der Krü ckau<br />
macht sich der Klimawandel<br />
in Zukunft immer stärker<br />
bemerkbar. Tempera -<br />
turen, Starkregen und<br />
Hochwasser nehmen zu.<br />
Wie aber kann man sich<br />
gegen die Folgen des Klimawandels<br />
schützen? Welche<br />
Maßnahmen gibt es<br />
und welche sind sinnvoll?<br />
Das Forschungsprojekt<br />
KLIMZUG-NORD initiierte<br />
im November eine <strong>Online</strong>-<br />
Diskussion. In den zweieinhalb<br />
Wochen suchten fast<br />
1200 Besucher die Internet-<br />
Plattform auf.<br />
2. Regionalkonferenz<br />
zur Klimaanpassung<br />
Die zweite Regionalkonferenz<br />
des Bundes und der<br />
norddeutschen Küstenländer<br />
fand am 8. und 9. November<br />
2012 im Klimahaus<br />
Bremerhaven 8° Ost und im<br />
Atlantic Hotel Sail City in<br />
Bremerhaven statt. Der Klimawandel<br />
stellt als gesamtgesellschaftlicheHerausforderung<br />
auch neue Anforderungen<br />
an Städte und Gemeinden.<br />
Wärmere und<br />
feuchtere Winter, heißere<br />
und trockenere Sommer<br />
und häufigere Extremwetterereignisse<br />
werden in den<br />
kommenden Jahrzehnten<br />
auch für Norddeutschland<br />
als Folge des Klimawandels<br />
erwartet. Über 300 Experten<br />
diskutierten die regionale<br />
Betroffenheit und zeigten<br />
Handlungsoptionen für<br />
die einzelnen Akteure in<br />
Norddeutschland auf.<br />
KLIMZUG-NORD beteiligte<br />
sich mit einem Workshop<br />
zur Stadtentwicklung.<br />
Sie surren millionenfach in<br />
den Kellern von Mehrund<br />
Einfamilienhäusern,<br />
halten Heißwasserkreisläufe in<br />
Bewegung, entleeren jede<br />
Waschmaschine, werden vielseitig<br />
im produzierenden Gewerbe,<br />
in Kraftwerken und in<br />
der Industrie eingesetzt und<br />
sind nicht selten das Herzstück<br />
ganzer Produktionsanlagen –<br />
Pumpen. Was kaum jemand<br />
ahnt: Zehn Prozent des weltweiten<br />
(!) Energieverbrauchs<br />
entfallen auf Pumpen. Und die<br />
sind häufig nicht gerade effizient,<br />
wie Willi Neumann, geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
von Hartmann Elektrotechnik in<br />
Wilhelmsburg, betont. Vier Prozent<br />
des Welt-Stromverbrauchs<br />
ließen sich einsparen. Jetzt<br />
schaltet die EU einen Gang<br />
hoch – und schreibt stufenwei -<br />
se niedrigere Energie-Effizienz-<br />
Indizes beim Einbau externer<br />
Umwälzpumpen vor.<br />
Neumann beschäftigt fast ein<br />
Dutzend Mitarbeiter in der Abteilung<br />
Pumpentechnik. Leiter<br />
ist Jörg Hartmann, ein Enkel des<br />
Firmengründers: „Wir sind einer<br />
von bundesweit etwa 30 au -<br />
torisierten Servicepartnern des<br />
dänischen Pumpenherstellers<br />
Grundfos und arbeiten in den<br />
drei Bereichen Gebäudetechnik,<br />
Erstausrüster/ Ma schinenbau<br />
und Industrie. Unsere Botschaft<br />
lautet: Mit dem Einbau elektronisch<br />
geregelter Pumpen lässt<br />
sich sehr schnell viel Geld sparen,<br />
da sich die Energiekosten<br />
zum Teil dras tisch reduzieren.<br />
Grundfos hat sich das Thema<br />
Energieeffizienz auf die Fahnen<br />
geschrieben.“<br />
Die EU weiß Hartmann an seiner<br />
Seite, denn ab Januar 2013<br />
wird eine weitere Verschärfung<br />
der 2009 verabschiedeten EU-<br />
Richtlinie für energieverbrau-<br />
chende beziehungsweise energiebezogene<br />
Produkte (EuP/<br />
ErP-Richtlinie) in Kraft treten,<br />
die auch den Betrieb von Pumpen<br />
umfasst. Erstmals wird<br />
dann auch ein Richtwert für<br />
Pumpen in Heizungs- und Klimaanlagen<br />
vorgegeben. Die<br />
Richtlinie verfolgt das Gesamtziel,<br />
in der EU fünf Prozent der<br />
Energie zu sparen. Allein die<br />
Umwälzpumpen verbrauchen<br />
pro Jahr 23 Terrawattstunden<br />
elektrische Energie – das entspricht<br />
dem Energieverbrauch<br />
von 14 Millionen Menschen in<br />
Privathaushalten, also der Jahresleistung<br />
von zwei Atomkraftwerken.<br />
Die Einsparung ist natürlich<br />
noch Theorie, denn an-<br />
26. April – 13. Oktober 2013<br />
Karten jetzt<br />
online kaufen:<br />
Medienpartner:<br />
gewendet wird die Richtlinie<br />
nur, wenn neue Pumpen angeschafft<br />
werden.<br />
Hartmann: „Wir wissen, dass<br />
vie le Pumpen gerade auch in<br />
ge werblichen Anwendungen<br />
völlig überdimensioniert und<br />
ungeregelt sind. Das heißt: Sie<br />
laufen ständig. Eine Regelung<br />
sorgt dafür, dass die Pumpe<br />
immer nur dann anspringt,<br />
wenn Leistung erforderlich ist.<br />
Ein Beispiel: In einem Mehrfamilienhaus<br />
ist ein Heißwasserkreislauf<br />
installiert. Eine Pumpe<br />
sorgt dafür, dass das Heißwasser<br />
ständig auf allen Etagen abgerufen<br />
werden kann. Eine ungeregelte<br />
Pumpe ist so ausgelegt,<br />
dass alle Wasserhähne zeit-<br />
hAndwerk<br />
Sparen statt Pumpen – Auch das ist<br />
ein technisches Prinzip . . .<br />
Ab Januar verschärft die EU die Energie-Effizienz-Richtwerte für den Einbau externer<br />
Umwälzpumpen – Hartmann Elektrotechnik ist Servicepartner von Grundfos<br />
Fotos: Wolfgang Becker<br />
Zahlen und Fakten:<br />
p In der deutschen Chemieindustrie sind etwa<br />
490 000 Pumpen installiert.<br />
p Für die jährliche Produktion von etwa 4,7 Millionen<br />
Autos in Deutschland sind 70 000 Pumpen im Einsatz.<br />
p Deutschlandweit helfen rund 23 000 Pumpen bei der<br />
jährlichen Produktion von 100 Millionen Hektolitern Bier<br />
p Allein am Frankfurter Flughafen arbeiten Tag und Nacht<br />
mehr als 3000 Pumpen in den Bereichen Heizung, Kühlung,<br />
Lüftung und Sanitär.<br />
p Im Lebenszyklus einer Pumpe entfallen acht Prozent der<br />
Kosten auf die Anschaffung, zehn Prozent auf die Instandhaltung<br />
und 82 Prozent auf die Energie. Quelle: Grundfos<br />
Hartmann-Inhaber Willi Neumann<br />
(links) und Jörg Hartmann, Leiter der<br />
Abteilung Pumpentechnik, haben die<br />
Argumente auf ihrer Seite: Mit der<br />
neuen Generation elektronisch geregelter<br />
Pumpen, lässt sich nicht nur<br />
Energie, sondern auch Geld sparen.<br />
gleich geöffnet werden können<br />
und Wasser fließt. Das ist aber<br />
nur selten der Fall. Zumeist ist<br />
nur wenig Pumpleistung nötig,<br />
nachts vielleicht gar keine. Das<br />
erkennt die elektronische Steuerung<br />
und sorgt dafür, dass die<br />
Pumpe nur dann Energie verbraucht,<br />
wenn Heißwasser angefordert<br />
wird.“<br />
Die neue Generation hocheffizienter<br />
Pumpen, die auch in der<br />
ganz normalen Haustechnik<br />
ein gesetzt werden, benötigt<br />
zu dem viel weniger Strom als<br />
die herkömmliche Technik.<br />
Neu mann: „Eine normale Pum -<br />
pe in einem Wohnhaus verbraucht<br />
etwa 25 bis 50 Watt,<br />
die neuen Pumpen liegen bei<br />
Schenken Sie<br />
Vorfreude!<br />
Jetzt<br />
Eintrittskarten<br />
verschenken!<br />
Mehr Infos:<br />
igs-hamburg.de<br />
17<br />
fünf Watt, steigen bei Spitzenleistung<br />
kurzzeitig auf zehn<br />
Watt. Da lässt sich sparen.“<br />
Für Heizungspumpen ist die<br />
elektronische Regelung übrigens<br />
schon seit mehreren Jahren<br />
Pflicht. Betroffen sind für<br />
den Privathaushalt vor allem die<br />
Antriebe der Heißwasser-Zirkulationskreisläufe.<br />
Als klassischer<br />
Industriezulieferer hat das Un -<br />
ter nehmen Hartmann vor allem<br />
auch die Pumpen in Produktionsanlagen<br />
im Visier. Hier<br />
werden ganz andere Energiemengen<br />
verpulvert.<br />
Neumann: „Grundfos, ein<br />
weltweit führender Pumpenhersteller,<br />
legt den<br />
Schwerpunkt aber auf<br />
Wasser. Die Dänen<br />
haben 150 Millionen<br />
Eu ro investiert, um die<br />
neue Generation von geregelten<br />
Pumpen auf den<br />
Markt zu bringen. Die Einsparung<br />
liegt je nach Situation<br />
vor Ort zwischen 27 und<br />
82 Prozent. Und die Amortisationszeit<br />
für eine neue Pumpe<br />
beträgt in der Regel weniger als<br />
zwei Jahre.“ Mehr noch: Die<br />
Pumpen der Baureihen Alpha2<br />
und Magna3 bieten heute<br />
schon einen Energie-Effizienz-<br />
Index, der unter beziehungsweise<br />
auf dem Grenzwert liegt,<br />
den die EU voraussichtlich ab<br />
2017 vorschreiben will. Hartmann<br />
betont: „Unsere Techniker<br />
schauen sich an, ob die vorhandene<br />
Pumpe überdimensioniert<br />
ist, aber wir prüfen auch<br />
die gesamten Kreisläufe. Auch<br />
dort lässt sich manchmal mit<br />
geringen Umbauten der Energieverbrauch<br />
senken.“ wb<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.hartmann-elektrotechnik.com<br />
www.grundfos.com/energy
18<br />
Es ist schon ein paar Jahre<br />
her, da war Lüneburg nicht<br />
nur Salzstadt und Sitz der<br />
Bezirksregierung, sondern auch<br />
ein ausgeprägter Bundeswehrstandort<br />
mit gleich drei Kasernen.<br />
Eine ist geblieben, die beiden<br />
anderen sind Geschichte.<br />
Die Scharnhorst-Kaserne wurde<br />
zur Leuphana-Universität, die<br />
Schliefen-Kaserne wird zum Han -<br />
seviertel mit 700 Wohneinheiten.<br />
Wie das geht, zeigt die Sparkasse<br />
Lüneburg in Reinkultur und<br />
macht zugleich den Hamburgern<br />
vor, wie man in diesen Zeiten<br />
stillgelegte Kasernen zu neuen<br />
Stadtteilen entwickelt. Während<br />
die Fläche der ehemaligen Röttiger-Kaserne<br />
im Norden der idyllischen<br />
Fischbeker Heide seit Jahren<br />
brach liegt, kann sich das<br />
Team der Immobilien Development<br />
und Beteiligungsgesellschaft<br />
idb kaum vor Nachfragen<br />
retten – die Grundstücke werden<br />
den Immobilienentwicklern quasi<br />
aus der Hand gerissen.<br />
Die idb ist eine 100-prozentige<br />
Tochter der Sparkasse Lüneburg.<br />
wIrtschAFtsstAndort 19<br />
Geschäftsführer Uwe Prigge:<br />
„Wir sind von dem Erfolg selbst<br />
überrascht. Die Nachfrage nach<br />
Flächen ist wesentlich größer als<br />
das Angebot. Die Gesamtfläche<br />
umfasst 85 Hektar, wovon mehr<br />
als die Hälfte grün bleibt. Die<br />
reine Baulandfläche umfasst im -<br />
mer hin etwa 168 000 Quadratmeter.“<br />
Laut Prigge ist das Hanseviertel<br />
das größte Investment,<br />
das die Sparkasse Lüneburg je-<br />
mals gemacht hat. Rund 20 Mil -<br />
lionen Euro sind in den Kauf der<br />
innenstadtnahen Flächen, den<br />
Abriss einiger Kasernengebäude<br />
sowie die Erschließung inklusive<br />
Kampfmittelräumdienst und teilweise<br />
Bodenaustausch geflossen.<br />
Der Handlungsbevollmächtige:<br />
„Wir liegen mit diesem Großprojekt<br />
genau richtig. Die Zinsen für<br />
Baugeld sind auf einem Tiefststand,<br />
außerdem erlebt die Immobilie<br />
als Kapitalanlage einen<br />
Ihre Ansprechpartner in Fragen des Arbeits- und Steuerrechts:<br />
Ingolf Kropp<br />
Gunter Troje<br />
Roland Kilian<br />
Michael Niemeyer<br />
Boom. Das sind zwei allgemeine<br />
Gründe für ein positives Verkaufsklima.<br />
Hinzu kommt, dass die Fläche<br />
eine hervorragende Lage<br />
hat. In die Lüneburger Innen-<br />
Machen Sie gutes Personalmanagement.<br />
Wir regeln den Papierkram.<br />
High Performance braucht High Performer: und die muss man finden, halten, motivieren und fördern.<br />
Für viele Arbeitgeber ein Terrain mit Fallstricken. Damit Sie sich arbeits- und steuerrechtlich auch in<br />
Personalfragen immer auf sicherem Boden bewegen, lassen Sie sich von uns über Ihre Möglichkeiten<br />
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stadt sind es zu Fuß gerade mal<br />
15 Minuten. Und: Wir haben eine<br />
perfekte Verkehrsanbindung.<br />
Man ist schnell auf der Autobahn<br />
und schnell am Bahnhof. Außer-<br />
Sie sind jung, hoch motiviert,<br />
sitzen an der Quelle<br />
des Wissens und manchmal<br />
schon während des Studiums auf<br />
dem „Chefsessel“ – so wie Maria<br />
Karnagel. Die 22-Jährige studiert<br />
an der Leuphana Universität in<br />
Lüneburg Betriebswirtschaftslehre<br />
und Nachhaltigkeits-Humanwissenschaften.<br />
Außerdem gehört<br />
sie zur Geschäftsführung des<br />
Un ter neh mens LSC Lüneburg<br />
Student Consulting. Dahinter<br />
verbirgt sich eine studentische<br />
Unternehmensberatung, die vor<br />
knapp drei Jahren als „Mini-<br />
GmbH“ (UG haftungsbeschränkt)<br />
gegründet wurde und<br />
seitdem mehr als 20 Projekte für<br />
Wirtschaftskunden abgewickelt<br />
hat.<br />
Im Januar 2010 hatten sieben<br />
Masterstudenten die Idee, sich<br />
bereits während des Studiums<br />
selbstständig zu machen – zum<br />
einen, um Geld zu verdienen,<br />
zum anderen, um in „Echtzeit“<br />
zu lernen, wie es in der Wirtschaft<br />
zugeht und was in der Unternehmensführung<br />
zu beachten ist.<br />
Die sieben Gründer sind mittlerweile<br />
selbst in der Arbeitswelt angekommen,<br />
ihre Idee ist jedoch<br />
geblieben: Derzeit hat LSC<br />
16 Mitarbeiter – beispielsweise in<br />
dem sind die Bauflächen von<br />
einem Grüngürtel umgeben.“<br />
Prigge weiter: „Das Investment<br />
war mutig, aber heute müssen<br />
wir sagen: Es ist ein Glücksgriff.“<br />
den Bereichen Geschäftsführung,<br />
Beratung, Projektkoordination,<br />
Buchhaltung und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Maria Karnagel: „Wir sind in ers ter<br />
Linie natürlich Studenten. Unser<br />
Kerngeschäft in der LSC ist die<br />
Der erste Abschnitt, eine langgezogene<br />
ehemalige Landesfläche<br />
im Norden, ist bereits bebaut –<br />
obwohl der Vertrieb erst 2010<br />
gestartet wurde. Die zweite, grö-<br />
Unternehmensberatung. Wir sind<br />
also quasi hauptberuflich Unternehmensberater.“<br />
Lennart Pomreinke<br />
(24) hat den Job des Projektkoordinators<br />
übernommen. Er<br />
ist auch mitverantwortlich für die<br />
Kundenakquise. Außerdem arbei-<br />
ßere Fläche schließt sich im<br />
Süden an. Sie gehörte dem Bund,<br />
hier stand die eigentliche Kaserne.<br />
Projektleiter Horst-Dietrich<br />
Schulz: „Lüneburg wächst sehr<br />
tet er an seinem Master Management<br />
& Engineering. Zehn bis 15<br />
Stun den investieren die Verantwortungsträger<br />
in der Wo che in<br />
„ihr“ Unternehmen. 2011 erwirtschaftete<br />
LSC einen Jahres umsatz<br />
in Höhe von 23 000 Euro.<br />
stark und hat viel zu wenig<br />
Wohnraum. Eigentlich müssten<br />
jedes Jahr 200 Wohneinheiten<br />
zusätzlich an den Markt gebracht<br />
werden.“<br />
Maria Karnagel: „Wir können die<br />
aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />
in die Unternehmen<br />
bringen.“ Und die kommen aus<br />
allen Branchen – Handel, Finanzdienstleister,<br />
produzierendes Ge-<br />
werbe, IT, Forschung und Ent -<br />
wicklung, wie Lennart Pomreinke<br />
sagt. So war beispielsweise ein<br />
Lüneburger Herrenausstatter auf<br />
der Suche nach Ideen, wie man<br />
den Einkauf für die Kunden zum<br />
Erlebnis machen könnte. Er<br />
buchte ein LSC-Team und setzte<br />
anschließend die Ideen um.<br />
Maria Karnagel: „Das ist für uns<br />
das schönste Ergebnis!“<br />
Im Team sind jeweils ein Experte,<br />
also ein Student aus einem entsprechenden<br />
Fachbereich, ein<br />
Projektmanager und Anwärter<br />
unterwegs. Die Dauer der bisherigen<br />
Projekte reichte von 100 bis<br />
300 Stunden. Außerdem steht<br />
jedem Team ein Projektpate zur<br />
Seite – im Einzelfall kann das<br />
sogar ein Vertreter aus dem Kreis<br />
der Professoren sein. Bei den Beratungen<br />
ging es bislang um vier<br />
Hauptthemen: Human Resources<br />
(Personalwesen), Busi ness Development<br />
& Strategy (Unternehmensentwicklung<br />
und Strategie),<br />
Information Technology & Con-<br />
LÜNEBURG wIrtschAFtsstAndort<br />
Erst Kaserne, jetzt Wohngebiet: Lüneburg zeigt, wie es geht!<br />
Sparkasse Lüneburg investiert 20 Millionen Euro in das Hanseviertel – 700 neue Wohnungen – Riesengroße Nachfrage – Auch Mieter aus Hamburg ziehen an die Ilmenau<br />
> <<br />
„WIR LIEGEN<br />
GENAU RICHTIG”<br />
Sie verantworten<br />
das Großprojekt:<br />
idb-<br />
Geschäftsführer<br />
Uwe Prigge<br />
(von links) mit<br />
den Projekt -<br />
leitern Horst-<br />
Dietrich Schulz<br />
und Henning<br />
Meyer zeigen<br />
vor den<br />
Plänen das<br />
Hanseviertel-<br />
Modell.<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
Das Beispiel Lüneburg zeigt im<br />
Kleinen die Probleme der großen<br />
Nachbarstadt Hamburg,<br />
die je des Jahr 6000 neue Wohnungen<br />
bauen müsste. Der po-<br />
Hier gibt es junge Ideen mit wissenschaftlichem Anspruch<br />
Marketing, IT, Controlling, Strategie: Leuphana-Studenten beraten Unternehmen und lernen dabei<br />
„ganz nebenbei“, wie Wirtschaft funktioniert – Ein Anruf genügt: Dann kommen die Experten auch in Ihre Firma<br />
> <<br />
MASTERSTUDENTEN<br />
HATTEN DIE IDEE<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
Dieser Plan zeigt das Ausmaß des<br />
Hanseviertels, das derzeit östlich der<br />
Lüneburger Innenstadt entsteht.<br />
Freuen sich auf neue Projekte: Maria Karnagel, Daniel Verch (Mitte) und Lennart Pomreinke von der LSC Lüneburg<br />
Student Consulting vor dem Schild der Leuphana Universität.<br />
> <<br />
EINSATZ BEIM<br />
HERRENAUSSTATTER<br />
trolling (IT/Prozessoptimierung)<br />
sowie Marketing & Communication.<br />
Neu hinzugekommen ist das<br />
Themenfeld Engineering & Manufacturing.<br />
Pomreinke: „Was wir<br />
da machen, ist häufig eher<br />
IT-orientiert.“<br />
Der Stundensatz der Berater (derzeit<br />
25 Euro) bleibt übrigens zur<br />
Hälfte im Unternehmen – für den<br />
internen Betrieb. Für die<br />
16 LSCler liegen die Einkünfte auf<br />
dem Niveau von 400-Euro-Jobs.<br />
Daniel Verch (25) ist für die Öffentlichkeitsarbeit<br />
zuständig und<br />
nahm auch den Kontakt zu <strong>Business</strong><br />
& <strong>People</strong> auf. Er studiert Management<br />
& Human Resources,<br />
ist also beruflich auf das Personalwesen<br />
spezialisiert. LSC hat ein<br />
spezielles Vergütungsmanagement<br />
geschaffen – eine Mischung<br />
aus fixen und variablen Einkünften.<br />
Verch: „Das ist natürlich ein<br />
spannendes Thema.“ Das nächste<br />
Projekt steht auch schon fest:<br />
Im Januar geht es um die Konzeption<br />
eines Weiterbildungsprojektes<br />
für Mitarbeiter eines Baumarktes.<br />
Pomreinke: „Bis dahin<br />
haben wir noch freie Kapazitäten.<br />
Wer Interesse hat, bitte melden –<br />
wir arbeiten im Dreieck Lüneburg,<br />
Hamburg und Soltau.“ wb<br />
Mail: kontakt@lsc-lueneburg.de<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.lsc-lueneburg.de<br />
litische Wille ist da, aber die<br />
Umsetzung erfordert viel Zeit.<br />
Schulz: „In Lüneburg ist Bauland<br />
noch bezahlbar. Das ist ein<br />
Vorteil. Auch wir erleben jetzt,<br />
dass Menschen aus dem ländlichen<br />
Umfeld zurück in die<br />
Stadt ziehen. Sie schätzen die<br />
Vorteile und die Lebensqualität.<br />
Dabei spielt Lüneburg als attraktive<br />
Stadt eine große Rolle, aber<br />
auch die Leuphana-Universität.<br />
Sehr viele Hamburger studieren<br />
in Lüneburg.“<br />
Als Partner für den gewerblichen<br />
Teil des Projekts hat die<br />
idb die Süderelbe AG ins Boot<br />
geholt. Die Flächen wurden an<br />
Privatpersonen ebenso wie an<br />
Bauträger vergeben. Im Hanseviertel<br />
entsteht rund um den<br />
künftigen Stadtpark eine ausgewogene<br />
Mischung vom Einfamilienhaus<br />
bis zum Town-Haus<br />
mit mehreren Wohneinheiten.<br />
Auch Geschosswohnungsbau<br />
unter anderem mit Studentenwohnungen<br />
ist vorgesehen.<br />
Außerdem sollen Läden für die<br />
Nahversorgung vermietet werden,<br />
wie Projektleiter Henning<br />
Meyer sagt. Ein Großteil des<br />
Baugebiets wird über ein zentrales<br />
Blockheizkraftwerk versorgt.<br />
Die Vermarktung der derzeit<br />
noch freien Fläche ist für<br />
2013/14 angesetzt und wird von<br />
der Sparkasse Lüneburg geleistet,<br />
die Fertigstellung des gesamten<br />
Quartiers ist für 2015/16 geplant.<br />
Dann werden im Hanseviertel<br />
1500 bis 2000 Menschen<br />
in einem modernen Wohnquartier<br />
mit Stadtpark leben. Letzterer<br />
hat übrigens einen ökologischen<br />
Hintergrund: Hier hat sich auf<br />
kargem Boden die geschützte<br />
Rentierflechte angesiedelt, quasi<br />
die erste Bewohnerin des neuen<br />
Hanseviertels . . . wb<br />
|u Kontakt: idb Grundstücksentwicklung,<br />
Uwe Prigge,<br />
uwe.prigge@sparkasselueneburg.de,<br />
Telefon 0 41 31/288 340;<br />
Vertrieb: Karsten Koop,<br />
Sparkasse Lüneburg,<br />
karsten.koop@sparkasselueneburg.de,<br />
Telefon 0 41 31/288 880<br />
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20<br />
Makler Dirk Sauer ist<br />
schon ein paar Jahre<br />
im Geschäft und<br />
kennt sich im Süden Hamburgs<br />
bestens aus, aber so etwas hat<br />
auch er noch nicht erlebt: Binnen<br />
sechs Tagen verkaufte er<br />
ein Einfamilienhaus und drei<br />
Bauplätze im Herzen Marmstorfs.<br />
Das Haus präsentierte er<br />
den Interessenten voll möbliert.<br />
Im Fachjargon spricht<br />
man von Home Staging – das<br />
ganze Haus wird zur Bühne.<br />
Die Immobilie wird vollständig<br />
eingerichtet und zur Besichtigung<br />
geöffnet. Sauer: „Ich<br />
habe das zum ersten Mal probiert<br />
– und das Echo war unglaublich.“<br />
MAkler / Büro<br />
Das ganze Haus wird zur Bühne<br />
Home Staging: Marmstorf-Makler Dirk Sauer ist begeistert<br />
Dirk Sauer in dem möblierten Wohnzimmer: Der Blick fällt durchs Esszimmer<br />
in den Garten. So wurde das Haus zum Verkauf angeboten.<br />
Sauer hatte den Verkaufsauftrag<br />
von einem Kunden bekommen<br />
und sich überlegt,<br />
wie man dieses Haus am besten<br />
anbieten könnte. Sein<br />
Tipp: Grundreinigung, Malerarbeiten,<br />
Haus einrichten,<br />
Garten auf Vordermann bringen.<br />
Zwei Tage lang wurde das<br />
Haus auf Hochglanz gebracht,<br />
dann fuhren Mitarbeiter der<br />
Firma Wohnhelden aus Itzehoe<br />
vor und richteten das komplette<br />
Haus geschmackvoll ein:<br />
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durchgestylt. Vier Tage lang<br />
waren die Wohnhelden im<br />
Haus, montierten Lampen, legten<br />
Teppiche aus, stellten<br />
Möbel und hängten Bilder auf.<br />
Vasen, Lampen, Raumobjekte<br />
und Deko aller Art, dann war<br />
der Eindruck perfekt.<br />
Als Sauer jetzt zum Open-<br />
House-Tag lud und das Haus<br />
nach insgesamt nur 14 Tagen<br />
Vorarbeit zur Besichtigung freigab,<br />
setzte ein wahrer Run ein.<br />
An die 40 Personen tummelten<br />
sich in den Räumen. Sauer:<br />
„Ich hätte das Objekt drei Mal<br />
verkaufen können, musste einigen<br />
Interessenten absagen.“<br />
Home Staging ist ein verkaufsförderndes<br />
Konzept. Hintergrund:<br />
Nur etwa 20 Prozent<br />
der Menschen können sich<br />
einen kahlen, leeren Raum möbliert<br />
und eingerichtet vorstellen.<br />
Bis zu 15 Prozent höhere<br />
Verkaufspreise lassen sich erzielen,<br />
wenn das Haus vorher<br />
marktreif gemacht wird. Die<br />
Kosten übernimmt der Eigentümer,<br />
der unter dem Strich<br />
aber einen besseren Preis erzielen<br />
kann. Sauer: „Am Sonntag<br />
war Besichtigung, am Freitag<br />
alles verkauft – das ist rekordverdächtig.“<br />
wb<br />
Gemacht für Extreme – der neue Freelander 2: Exzellentes Design beim Interieur wie auch<br />
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Angaben wurden ermittelt nach den vorgeschriebenen Messverfahren RL 80/1268/EWG.<br />
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zu nach eigenen An -<br />
gaben konkurrenzlos günstigen<br />
Preisen. Viele Möbelstücke stammen<br />
aus Ausstellungsauflösungen<br />
oder Rück nahmen, andere<br />
sind gebraucht: Wenn Unternehmen<br />
umziehen oder neu<br />
möblieren, übernimmt MC-Office<br />
das Mobiliar. Statt dass also<br />
diese Ware für teures Geld eingelagert,<br />
verschifft oder gar entsorgt<br />
wird, wird sie so sorgfältig<br />
aufgearbeitet, dass selbst Kenner<br />
nur mit Mühe erkennen,<br />
dass es sich nicht um Neuware<br />
handelt. Diese Möbel – komplette<br />
Einrichtungen von Stühlen<br />
über Tische bis zu Schränken,<br />
Lampen und Dekoration –<br />
werden dann zu Schnäppchenpreisen<br />
wiederverkauft.<br />
Gerade bei Kleinunternehmen<br />
und im Mittelstand ist dieser<br />
Weg zu neuen Möbeln hochgeschätzt<br />
und sehr beliebt. Gut<br />
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400 Schreibtische stehen in der<br />
Ausstellung – wobei das Angebot<br />
ständig wechselt, da laufend<br />
neue Ware kommt. Hier<br />
können Interessenten dem<br />
Team von MC-Office ihre Vorstellungen<br />
mitteilen; sobald die<br />
passenden Möbel ins Lager<br />
kommen, werden sie informiert.<br />
Service wird bei MC-Office<br />
groß geschrieben. Neben der<br />
freundlichen und ausführlichen<br />
Beratung gehören Lieferung<br />
und Montage durch eigene<br />
Mitarbeiter ebenso dazu wie<br />
die volle Funktionsgarantie für<br />
alle technischen Geräte.<br />
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spielt keine Rolle. Da oftmals<br />
komplette Büroeinrichtungen<br />
aufgekauft werden, ist bei MC-<br />
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Kunstdruck, der in einem Büro<br />
schöne Akzente setzen kann.<br />
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„noch nie Dagewesenes“<br />
Im Wilhelmsburger Boden ist<br />
Aufruhr, denn dort warten<br />
Tausende und Abertausende<br />
Blumenzwiebeln auf den kommenden<br />
Frühling – Zeit also,<br />
sich rechtzeitig um eine Karte<br />
für die internationale gartenschau<br />
hamburg 2013 (igs) zu<br />
kümmern. Sowohl der Dauerals<br />
auch der Einzelkartenverkauf<br />
hat begonnen. Wer keinen<br />
spannenden Einfall für ein<br />
Weihnachtsgeschenk hat, kann<br />
bereits jetzt alles kombinieren,<br />
was eine gute Idee ausmacht:<br />
Spannung, Natur, Sport, Überraschung,<br />
etwas „noch nie<br />
Dagewesenes“ – und das alles<br />
zu einem fairen Preis.<br />
Die Gartenspezialisten wissen<br />
natürlich längst, dass im Wilhelmsburger<br />
Untergrund keineswegs<br />
Aufruhr herrscht,<br />
denn die Zwiebeln und Knollen<br />
gehen jetzt in die Ruhephase.<br />
Es ist die Ruhe vor<br />
einem bunten Sturm, denn die<br />
igs wird auf der Elbinsel ab<br />
26. April 2013 ein mehrmonatiges<br />
florales Feuerwerk abbrennen.<br />
Gerechnet wird mit<br />
2,5 Millionen Besuchern, doch<br />
es gibt bereits Stimmen, die es<br />
durchaus für möglich halten,<br />
dass diese Prognose bei weitem<br />
übertroffen werden kann.<br />
Wer in diesem Jahr mal einen<br />
Blick durch den Zaun geworfen<br />
hat, der wird Teile des<br />
neuen Stadtparks bereits entdeckt<br />
haben. Vielerorts ist das<br />
Parkgelände bepflanzt, damit<br />
die Flora im kommenden Jahr<br />
auch üppig sprießt. Mitten in<br />
Wilhelmsburg geht es „In<br />
80 Gär ten um die Welt“.<br />
Wöchentlich wechselnde Son -<br />
derschauen, Konzerte und<br />
zahllose Kulturereignisse werden<br />
Hamburg ein Dauerevent<br />
bescheren, das es in dieser<br />
Form noch nie gegeben hat.<br />
Die Kombination von Gartenschau<br />
und Internationaler Bauausstellung<br />
transferiert den<br />
einstigen Problemstadtteil<br />
Wilhelmsburg zum Anziehungspunkt<br />
und zum Mittelpunkt<br />
der Hansestadt Hamburg<br />
– der er ja geografisch<br />
ohnehin schon ist.<br />
Die Koordination und Organisation<br />
des Karten-Vertriebs verantwortet<br />
Dörthe Grimm:<br />
„Mittlerweile haben wir<br />
63 Ver kaufsstellen im Raum<br />
Hamburg, darunter auch die<br />
Konzertkassen im Harburger<br />
Phoenix-Center und in der<br />
Buchholz Galerie. Außerdem<br />
haben wir unseren Web-Shop,<br />
da kann man sich die Karte bequem<br />
zu Hause ausdrucken.<br />
Zum Verschenken ist eine Origi-<br />
nalkarte allerdings etwas hübscher<br />
– zumal wir auch noch ein<br />
Geschenkkuvert anbieten.“ Der<br />
Kartenvertrieb richtet sich auch<br />
an Reiseveranstalter und örtliche<br />
Busunternehmen im weiteren<br />
Hamburger Umfeld, die Tagestouren<br />
anbieten.<br />
Igs 21<br />
Eine Eintrittskarte zur igs 2013 vereint Spannung, Sport, Natur, Überraschung und Kultur im Blumenmeer<br />
Eventprogramm:<br />
Meine Firma auf<br />
der igs 2013<br />
p Chefsessel<br />
> < Catharina Schoop organisiert<br />
p Drehstühle (ständig mehr<br />
>><br />
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www.dbsimmobilien.de<br />
Ein Mekka für Existenzgründer<br />
MC-Office: Günstige Preise für tiptop aufgearbeitetes Mobiliar<br />
Anzeigenannahme<br />
BusIness<br />
& PeoPle<br />
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Telefon:<br />
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Perfekter Service<br />
aus einer Hand<br />
Damit von der Beratung über<br />
die Lieferung bis zur Montage<br />
alles klappt, nimmt MC-Office<br />
den Service in eigene Hand:<br />
p Lieferung mit eigenen<br />
Firmen-Lastwagen<br />
p Die Montage erfolgt durch<br />
eigene Mitarbeiter<br />
p Alle technischen Geräte mit<br />
voller Funktionsgarantie<br />
p Kostenlose Parkplätze<br />
direkt vor dem Haus<br />
Neu und<br />
gebraucht<br />
p Schreibtische (ständig<br />
mehr als 400 in der Ausstellung)<br />
p Aktenschränke<br />
p Rollcontainer (ständig<br />
mehr als 500 in der<br />
Ausstellung)<br />
als 800 in der Ausstellung)<br />
p Anrichten<br />
p Empfangstresen<br />
p Besprechungstisch -<br />
gruppen<br />
p Konferenztische<br />
p Konferenzstühle<br />
p Lagerregale / Archive<br />
p Bilder und Leuchten<br />
Firmenveranstaltungen auf<br />
dem igs-Gelände.<br />
p Die einzigartig Parklandschaft<br />
mitten auf Europas größter<br />
Flussinsel ist nicht nur ein<br />
lohnendes Ziel für Architekturund<br />
Gartenbegeisterte, sondern<br />
auch für Unternehmen, die einmal<br />
eine etwas andere Firmenveranstaltung<br />
anbieten wollen.<br />
Tatkräftig unterstützt werden<br />
sie dabei von Catharina<br />
Schoop, die als Eventmanagerin<br />
erst vor we ni gen Wo chen zur<br />
igs-Mannschaft gestoßen ist.<br />
Auf der Zielgeraden vor dem<br />
großen Ausstellungsjahr bietet<br />
sie Beratung und Konzepte für<br />
<strong>Business</strong>-Partner an: „Das Spektrum<br />
reicht vom Betriebsausflug<br />
mit Führung, Catering und<br />
allem Drum und Dran über<br />
Teambuilding-Maßnahmen beispielsweise<br />
im Hochseilgarten,<br />
Workshops, Seminare sowie<br />
Managertraining bis hin zu großen<br />
Empfängen und Kunden -<br />
events mit Konzert. Wir haben<br />
drei Bühnen, das Wasserwerk,<br />
tolle Locations im Park. Wir<br />
können Bands engagieren,<br />
Künstler anfragen und natürlich<br />
exklusive Führungen durch<br />
unsere sieben Themenwelten<br />
anbieten. Alles ist möglich.“<br />
p Als Kooperationspartner<br />
wurde die Hamburger Event -<br />
agentur kuk Live GmbH ins<br />
Boot geholt. Das Catering<br />
übernimmt das Unternehmen<br />
Polster. Auch hier ist für jeden<br />
das Passende dabei – soll es ein<br />
Lunchpaket sein? Oder doch<br />
lieber ein opulenten Drei-<br />
Gänge-Menü? Oder ein Barbecue<br />
am Kuckucksteich? Catharina<br />
Schoop ist sicher: „Die igs<br />
wird das Hamburger Top-Ereignis<br />
2013.“ Erste Anfragen mit<br />
bis zu 600 Personen liegen<br />
bereits vor. wb<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.igs-hamburg.de/<br />
veranstaltungen/<br />
firmenveranstaltungen/oder<br />
direkt als Download unter:<br />
www.kuk-live.com/igs.pps<br />
> <<br />
START IST AM<br />
26. APRIL 2013<br />
Fotos: igs<br />
WILHELMSBURG<br />
Dörthe Grimm ist für den Vertrieb<br />
der Eintrittskarten zuständig.<br />
HAT ALGEN<br />
Unternehmen können den igs-Service für<br />
Teambuilding Maßnahmen buchen.<br />
NICHT IM SUSHI<br />
SONDERN AUF<br />
Laut Dörthe Grimm gibt es bereits<br />
jetzt eine rege Nachfrage<br />
beispielsweise von Vereinen, die<br />
Karten gleich im Gruppenverband<br />
kaufen. Und sie sagt: „Das<br />
Ordern eines Kartenkontingents<br />
ist auch für Unternehmen<br />
eine tolle Sache, die ihren Mitarbeitern<br />
oder Kunden zu Weih -<br />
nachten etwas Gutes tun wollen.“<br />
> <<br />
Regulär kostet die Tageskarte<br />
21 Euro, ermäßigt 17 Euro<br />
(Hartz IV/ ab 50 Prozent<br />
Schwerbehinderung/ Schüler,<br />
Auszubildende und Studenten<br />
bis Jahrgang 1987). Kinder und<br />
Jugendliche zwischen sieben<br />
und 17 Jahren zahlen sechs<br />
Euro, Kinder unter sieben Jahre<br />
haben freien Eintritt, sollen aber<br />
trotzdem statistisch erfasst werden.<br />
Der Dauerkartenverkauf<br />
wurde bereits im April gestartet.<br />
Diese Karte kostet 110 Euro,<br />
ermäßigt 90 Euro, für Jugendliche<br />
(bis Jahrgang 1987)<br />
28,50 Euro. wb<br />
|uTelefonische Informationen<br />
unter 0 18 05/04 20 13 oder<br />
unter vertrieb@igs-hamburg.de<br />
DEM DACH<br />
ENTDECKE DIE IBA<br />
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KINDER HABEN<br />
FREIEN EINTRITT<br />
@ IM WEB:<br />
www.igs-hamburg.de/<br />
ihr-besuch/vorverkauf/<br />
IM PRÄSENTATIONSJAHR 2013<br />
MEHR INFORMATIONEN UNTER WWW.IBA-HAMBURG.DE<br />
Visualisierung: Otto Wulff, Hamburg
22<br />
Erst kürzlich hat die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
im Landkreis Harburg<br />
(WLH) den Gründerpreis<br />
2012 verliehen und erstmals<br />
auch zwei Firmen mit einem Innovationspreis<br />
ausgezeichnet.<br />
WLH-Chef Wilfried Seyer: „Das<br />
Echo und der Anlass als solcher<br />
bestätigen uns einmal mehr,<br />
dass der Bau unseres Zentrums<br />
für Gründung, <strong>Business</strong> und Innovation<br />
in Buchholz richtig<br />
ist.“ Jetzt hat der Bau an der<br />
Bäckerstraße im Buchholzer<br />
Gewerbegebiet begonnen. Das<br />
Haus wird unter dem Namen<br />
ISI geführt. Die Abkürzung ISI<br />
steht für die Initiative für Start -<br />
Up und Innovation. Außerdem<br />
wird es neuer Sitz der WLH, die<br />
in die vierte Etage einzieht.<br />
> <<br />
„WIR WERDEN DEN<br />
PREIS HALTEN”<br />
Mit etwas mehr als vier Millionen<br />
Euro ist das ISI kalkuliert<br />
worden (knapp die Hälfte<br />
stammt aus dem Europäischen<br />
Fonds für Regionale Entwicklung/EFRE).<br />
Nachdem jetzt ein<br />
Großteil der Arbeiten ausgeschrieben<br />
und vergeben ist,<br />
sagt Seyer: „Wir werden den<br />
Preis halten.“ Er geht davon<br />
aus, dass nach derzeitigem<br />
Stand ein Viertel der insgesamt<br />
2000 Quadratmeter Büro- und<br />
Nutzfläche plus 400 Quadratmeter<br />
Hallenfläche vergeben<br />
sind. Erfahrungsgemäß steigt<br />
die Nachfrage jedoch, wenn<br />
das Haus steht und sich potenzielle<br />
Mieter besser einen Eindruck<br />
verschaffen können. Im<br />
ISI können sich Gründer eben-<br />
BusIness-center<br />
Der Bau hat begonnen. Sobald das Richtfest –<br />
Ziel Frühsommer 2013 – stattgefunden hat, will<br />
die WLH auch in die Vermarktung des ISI gehen.<br />
ISI – ein Ort für<br />
innovative Gründer im<br />
Landkreis Harburg<br />
Baubeginn für neues <strong>Business</strong>-Zentrum der<br />
WLH an der Bäckerstraße in Buchholz<br />
HC HAGEMANN real estate GmbH<br />
Blohmstraße 18, 21079 Hamburg, Tel. (040) 766 007-23, E-Mail: info@hchagemann.de, www.hchagemann.de<br />
Foto: ein<br />
Schreibtisch, Bürostuhl,<br />
Computer, Telefon, Fax,<br />
Internet – dazu die freigeschalteten<br />
Leitungen . . . Bei<br />
einer Geschäftsgründung ist es<br />
mit einer guten Idee nicht<br />
getan. Wer nur für eine begrenzte<br />
Dauer oder von Zeit zu<br />
Zeit ein Büro oder einen Konferenzraum<br />
benötigt, ist im<br />
<strong>Business</strong>-Center in der Radickestraße<br />
28 genau richtig. Büros<br />
ab 15 Quadratmetern, komplett<br />
ausgestattete Konferenzräume,<br />
größere Büros: Es müs-<br />
Mit dem ISI geht Wilfried Seyer,<br />
Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
im Landkreis<br />
Harburg (WLH), neue<br />
Wege: Er hat unter anderem<br />
eine große Fläche für einen so<br />
genannten Co-Working-Space<br />
vorgesehen – ein Großraum -<br />
büro, in dem sich Menschen<br />
stundenweise einmieten können,<br />
um zu arbeiten können.<br />
so einmieten wie Unternehmen,<br />
die vielleicht nur für eine<br />
begrenzte Zeit Büros oder<br />
Seminarräume nutzen möchten.<br />
Das Raumkonzept ist flexibel.<br />
Außerdem entstehen La -<br />
bore und Werkhallen, ein Vortragssaal<br />
und ein offener Co-<br />
Working-Space. Hier können<br />
sich Nutzer für etwa fünf Euro<br />
pro Tag einen Arbeitsplatz im<br />
Großraum-Bereich mieten und<br />
für ihren Laptop die IT-Infrastruktur<br />
nutzen. Der WLH-Geschäftsführer:<br />
„Ich hoffe, dass<br />
dieses Angebot genutzt wird<br />
und der Wirtschaftsraum groß<br />
genug ist, um hier Nachfrage<br />
zu erzielen.“ Zusätzlich werden<br />
„Ad-hoc-Büros“ vorgehalten,<br />
die ebenfalls stunden-, tageoder<br />
wochenweise vermietet<br />
werden.<br />
Komfort auf Zeit im<br />
<strong>Business</strong>-Center<br />
Grafiken: Architekturbüro Studio b2, Brackel, Foto WLH<br />
sen keine langfristigen Mietverträge<br />
abgeschlossen werden;<br />
die Büroräume können auch<br />
nur für einen Monat angemietet<br />
werden.<br />
Was für viele Nutzer besonders<br />
interessant ist: Alle Räume sind<br />
komplett eingerichtet und verfügen<br />
über VDSL-50 000-Datenleitungen:<br />
Der Kunde<br />
braucht sein Telefon sowie<br />
Computer & Co nur noch anzuschließen.<br />
Alle Kosten sind<br />
im Mietpreis inbegriffen. Der<br />
Kunde zahlt also ausschließlich<br />
Dieser Plan zeigt die Lage des<br />
<strong>Business</strong>-Zentrums an der<br />
Bäckerstraße im Gewerbegebiet<br />
Buchholz. Das Gebäude<br />
hat bis zu vier Stockwerke und<br />
ein fünftes als Souterrain in<br />
einem Trog, sodass auch dort<br />
teilweise Tageslicht vorhanden<br />
ist. Der Flügel rechts ist für<br />
Labor- und Werkstattnutzung<br />
vorgesehen.<br />
Die WLH ist zuversichtlich, dass<br />
das ISI ein Erfolg wird. Seyer:<br />
„Die Wirtschaft in unserem<br />
Raum gibt das her.“ Er versteht<br />
das neue Zentrum, das Anfang<br />
2014 eröffnet werden soll, auch<br />
als Teil des <strong>Business</strong>-Netzwerkes<br />
im Hamburger Süden: „Wir sind<br />
an Zusammenarbeit und Vernetzung<br />
sehr interessiert.“ Ein weiterer<br />
Pluspunkt: Die Hochschule21<br />
(Buxtehude) bietet modulare<br />
Kurse mit Schwerpunkt Betriebswirtschaftslehre<br />
vor Ort an.<br />
Mit der Vermarktung des ISI soll<br />
nach dem Richtfest begonnen<br />
werden – vermutlich im Frühsommer<br />
2013. wb<br />
>><br />
die Raummiete – ohne die<br />
sonst üblichen Nebenkosten<br />
und ohne Courtage oder Kaution.<br />
Mieten und loslegen – das<br />
ist hier möglich.<br />
|uInfos: <strong>Business</strong>-Center<br />
Ham burg-Süderelbe, Radickestraße<br />
28, Telefon: 040 / 209<br />
054 61. info@business-centerhamburg-suederelbe.de<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.isi-wlh.eu<br />
und www.wlh.eu<br />
@ IM WEB:<br />
www.business-centerhamburg-suederelbe.de<br />
Unterirdischer<br />
Techno-Sound in der<br />
größten Eisheizung der Welt . . .<br />
EBV lässt tief<br />
blicken: Exklusiver<br />
B&P-Fototermin<br />
in Wilstorf – So<br />
sieht es in dem<br />
gigantischen<br />
Wassertank aus<br />
Ein echter Geheimtipp: Der<br />
abgefahrenste Konzertsaal<br />
in ganz Hamburg befindet<br />
sich derzeit in Wistorf – allerdings<br />
nur für kurze Zeit und nur für fünf<br />
Besucher. Die „Hörer“ sind Mitarbeiter<br />
des Unternehmens Isocal,<br />
die jetzt die unterirdische Eisheizung<br />
des Eisenbahnbauvereins<br />
(EBV) installiert haben. Exklusiv<br />
durfte <strong>HAN</strong>-Redakteur<br />
Wolfgang Becker in den gigantischen<br />
Wassertank an der Roseggerstraße<br />
in Wils torf steigen, um<br />
Fotos zu machen. Zum Empfang<br />
gab es Techno aus dem Bauradio<br />
und einen unbeschreiblichen<br />
Sound, denn in dem Betonbehälter<br />
(sechs Meter tief, 20 Meter<br />
Durchmesser) entwickelt sich ein<br />
unglaublicher Hall.<br />
„Techno ist das einzige was<br />
geht, jede andere Musik verschwimmt<br />
zu einem akkustischen<br />
Brei“, sagt Bauleiter Samuel<br />
Steiner mit einem Augenzwinkern.<br />
Denn die Isocal-<br />
Mannschaft aus Friedrichshafen<br />
Vorstandstermin unter Tage:<br />
EBV-Vorstandschef Joachim Bode<br />
klettert durch den ein zigen<br />
Zugang in den Tank und wirft<br />
einen letzten Blick auf die Montagearbeiten<br />
der Eis heizung.<br />
Etwa sechs Wochen hat das Verlegen<br />
der Schläuche gedauert.<br />
Jetzt wird der Behälter geflutet.<br />
am Bodensee ist nicht nach<br />
Harburg gekommen, um Musik<br />
zu testen, sondern um in dem<br />
geschlossenen Bassin insgesamt<br />
12,5 Kilometer Schlauch zu verlegen.<br />
Sie baut die Technik der<br />
weltgrößten Eisheizung ein.<br />
Die Schläuche werden in 15 La -<br />
gen kreisförmig in dem Tank<br />
verlegt – zwei Lagen auf dem<br />
Boden, 13 auf einem Stahlgerüst,<br />
das sich wie ein dreidimensionales<br />
Spinnennetz von<br />
einem zentralen Pfeiler im<br />
Raum ausbreitet. Die Montage<br />
ist ein komplizierter Kletterakt.<br />
Pro Ebene werden fünf 32-Milli-<br />
meter-Schläuche à 100 Meter<br />
eingezogen. Sobald alles angeschlossen<br />
ist, wird der Tank geflutet.<br />
Joachim Bode, Vorstandschef<br />
des EBV, sagt: „Dieser Fototermin<br />
ist einmalig. Hier<br />
kommt jetzt niemand mehr<br />
rein, ausgenommen die Monteure.<br />
Im Dezember wird der<br />
Tank mit 1500 Kubikmeter Wasser<br />
gefüllt. Allein das wird eine<br />
Woche lang dauern.“<br />
Direkt neben der massiven Abdeckscheibe,<br />
die so stark ist,<br />
dass sie im Notfall auch ein Feuerwehrauto<br />
tragen kann, wird<br />
zurzeit das Heizhaus gebaut, in<br />
dem die 450 000 Euro teure<br />
Wärmepumpe untergebracht<br />
wird. Das ist das Herz der Anlage,<br />
mit der der EBV am Ende<br />
rund 400 Wohnungen mit Wär -<br />
me versorgen wird. Geplante<br />
Fertigstellung: März 2013. Weil<br />
die Kampfmittelräumer so viel<br />
Zeit brauchten, ist der Plan in<br />
Verzug geraten. Bode: „Das war<br />
sehr aufwendig. Nicht nur die<br />
Fläche für den Tank und das<br />
Heizhaus wurden nach Kampfmitteln<br />
durchsucht, auch sämtliche<br />
Rohrtrassen zu den Häusern.“<br />
Allein dieser Einsatz habe<br />
fast 100 000 Euro gekostet. Ergebnis:<br />
Es wurde ein Phosphorstab<br />
gefunden. Wenn der Bau<br />
abgeschlossen ist, wird man nur<br />
noch das Heizhaus sehen. Über<br />
dem Wassertank werden wieder<br />
Mietergärten angelegt. wb<br />
Gemeinsam für das Leben.<br />
STRAHLENTHERAPIEZENTRUM HARBURG<br />
Prof. Dr. med. Ulrich M. Carl • Priv.-Doz. Dr. med. Fabian Fehlauer<br />
c/o Langenhorner Chaussee 369 • 22419 Hamburg • www.strahlenzentrum-harburg.de<br />
Fotos: Wolfgang Becker<br />
Kletterakt: Ein Isocal-<br />
Monteur baut die<br />
nächste Lage Stahlträger<br />
an. In der<br />
Mitte ist der zentrale<br />
Pfeiler der Deckenplatte<br />
zu sehen, von<br />
dem die Träger<br />
sternförmig an den<br />
Rand des Tanks<br />
geführt werden.<br />
So funktioniert<br />
die Eisheizung<br />
p Das ungewöhnliche Eisheizungsprojekt<br />
wird von<br />
Diplomingenieur Bernd<br />
Schwarzfeld (Ökoplan)<br />
begleitet. So funktioniert die<br />
Heizung: Der Speicher fasst<br />
1,5 Millionen Liter Wasser. Er<br />
ist von einem Spiralsystem<br />
durchzogen, in dem der Wärmeträger<br />
Glykol fließt. Im<br />
Sommer heizt sich das Wasser<br />
auf nicht einmal 20 Grad auf,<br />
im Winter wird es von der<br />
Mitte her zu Eis, weil Wärme<br />
entzogen wird. Diese Temperaturen<br />
reichen aus, um über<br />
die Wärmepumpe Heizwasser<br />
mit bis zu 50 Grad Celsius zu<br />
erzeugen und im gesamten<br />
Wohngebiet zu verteilen. Das<br />
Heizwasser wird auch<br />
genutzt, um in den häuslichen<br />
Frischwasserstationen<br />
warmes Wasser zu erzeugen.<br />
Einen besonderen physikalischen<br />
Effekt hat die Kristallisationsenergie,<br />
die entsteht,<br />
wenn Wasser vom flüssigen<br />
Zustand in den festen Zu -<br />
stand übergeht. Die Wärme -<br />
energie, die dem Speicher zu -<br />
geführt wird, ist regenerativ –<br />
sie stammt auch aus Sonnenkollektoren<br />
und dem Erd reich,<br />
das den Tank umgibt. wb<br />
energIe 23<br />
Von Arnold G. Mergell, Vorstandsmitglied<br />
Die Energiewende –<br />
Mut steht am Anfang<br />
Die Energiewende ist<br />
beschlossen und<br />
spätestens seit Fu -<br />
kushima auch gesellschaftlicher<br />
Konsens. Diesem<br />
ersten, einfachen Schritt<br />
folgt nun die deutlich<br />
schwierigere Umsetzung.<br />
Die große Herausforderung<br />
des Atomausstiegs besteht<br />
im Erhalt von Versorgungssicherheit<br />
und Wirtschaftlichkeit<br />
der Energieversorgung.<br />
Allerdings sind hier<br />
weder Angstmache vor zu -<br />
s a m m e n b r e c h e n d e n<br />
Strom net zen noch die Be -<br />
hauptung hilfreich, die<br />
Energiewende würde kein<br />
Geld kosten.<br />
Aufgrund der hohen anstehenden<br />
Investitionen müssen<br />
wir mit steigenden<br />
Energiekosten rechnen. Das<br />
mag vertretbar sein, solange<br />
Verbraucher und Wirtschaft<br />
diese durch Effizienzsteigerungen<br />
kompensieren<br />
können. Anders verhält es<br />
sich bei energieintensiven<br />
Unternehmen. Diese stehen<br />
im harten internationalen<br />
Wettbewerb und haben<br />
schon aus Eigeninteresse<br />
ein Maximum an Energieeffizienz<br />
erreicht.<br />
Setzen wir diese Branchen<br />
durch prohibitive Energie -<br />
kos ten aufs Spiel, werden<br />
nicht nur einzelne Unternehmen<br />
abwandern, sondern<br />
ganze Wertschöpfungsketten<br />
entfallen. Gerade<br />
die starke Vernetzung<br />
von Grundstoffin dustrie<br />
über verarbeitendes Gewerbe<br />
bis hin zum mittelständischen<br />
Handwerksbetrieb<br />
hat dazu beigetragen, dass<br />
Deutschland gut durch die<br />
Krise gekommen ist.<br />
Es ist bedauerlich, dass die<br />
enorm steigende EEG-Umlage<br />
(Erneuerbare-Energien-<br />
Gesetz, d. Red.) gerne auf<br />
die Befreiung der energieintensiven<br />
Industrie zurückgeführt<br />
wird, obwohl diese<br />
nur einen Anteil von unter<br />
zehn Prozent an der EEG-<br />
Umlage ausmacht. Was hingegen<br />
in der öffentlichen<br />
Diskussion viel zu wenig<br />
thematisiert wird, ist die<br />
Tatsache, dass inzwischen<br />
fast 50 Prozent des Strompreises<br />
auf Steuern und Abgaben<br />
entfallen. Warum<br />
nicht die unvermeidlichen<br />
Erhöhungen der Energiepreise<br />
mit einer moderaten<br />
Reduzierung des Staatsanteils,<br />
zum Beispiel bei der<br />
Mehrwertsteuer, kompensieren?<br />
Nur wenn es gelingt, die<br />
Energiepreise für Verbraucher<br />
und Wirtschaft zu stabilisieren<br />
und gleichzeitig<br />
die Wettbewerbsfähigkeit<br />
international agierender,<br />
energieintensiver Unternehmen<br />
zu erhalten, kann der<br />
breite gesellschaftliche Konsens<br />
zur Energiewende erhalten<br />
bleiben und unser<br />
Mut belohnt werden.<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.derwirtschaftsverein.de<br />
Im Frühsommer 2013 wird das neue Strahlentherapiezentrum Harburg in der<br />
Gesundheitsinsel am Veritaskai eröffnet. Moderne Geräte und spezielle Techniken<br />
werden von kompetenten Mitarbeitern mit viel Berufserfahrung angewendet. In<br />
diesem Sinne wird auch viel Wert auf den Austausch und die Zusammenarbeit mit<br />
anderen medizinischen Einrichtungen gelegt. Allen Mitarbeitern ist es ein besonderes<br />
Anliegen, den Paenten individuell zu begegnen und so „Gemeinsam für das<br />
Leben” zu arbeiten. Die beruhigende, moderne Architektur mit viel Tageslicht und<br />
natürlichen Elementen trägt weiterhin dazu bei, dass sich die Paenten und Besucher<br />
hier künig gut und sicher aufgehoben fühlen werden.<br />
Foto: Der Wirtschaftsverein
24 IMMoBIlIen<br />
logIstIk 25<br />
So einen Auftritt hatte Harburg<br />
bei der Expo Real in<br />
München noch nie: Zum<br />
Auftakt der wichtigsten Immobilienmesse<br />
in Nordeuropa<br />
wurde der Hamburg-Stand zur<br />
Bühne für den Süden der Hansestadt.<br />
Zahlreiche Akteure hatten<br />
nicht nur buntes Werbematerial<br />
im Gepäck, sondern auch<br />
gute Nachrichten – die wieder<br />
einmal vor allem aus dem<br />
Chan nel Hamburg kommen,<br />
jener ehemaligen Industrie -<br />
brache, die sich binnen 20 Jahren<br />
zu einem neuen Stadtteil<br />
am Wasser entwickelt hat, der<br />
zurzeit zu einem weiteren Entwicklungsschritt<br />
ansetzt.<br />
Prompt hatte Melanie-Gitte<br />
Lansmann, Geschäftsführerin<br />
von channel hamburg e.V., an<br />
ihrem Stand Besuch von Stadtplanern<br />
aus Nürnberg, die sich<br />
darüber informierten, wie Harburg<br />
das hingekriegt hat.<br />
Ganze 30 Minuten stand am ersten<br />
Messetag der Innovations-<br />
Campus für Grüne Technologien<br />
(ICGT) im Mittelpunkt<br />
einer Podiumsdiskussion. Das<br />
Projekt, jüngst von der Hamburgischen<br />
Bürgerschaft beschlossen,<br />
besteht – wie berichtet – im<br />
Wesentlichen aus einem Neubau,<br />
der hinter dem TuTech-<br />
Gebäude im Bogen Richtung<br />
Karnapp entstehen soll und<br />
Raum sowie Labore und Werkstätten<br />
für Gründer im Bereich<br />
grüne Technologien bietet.<br />
Finanziert wird das Projekt von<br />
der Technischen Universität<br />
Harburg, der TuTech Innovation<br />
GmbH und der Stadt Hamburg.<br />
Ziel ist es, die Technologien<br />
der Zukunft zu entwickeln<br />
und marktfähig zu machen.<br />
Hier arbeiten Wissenschaft und<br />
Wirtschaft eng zusammen<br />
(siehe auch Seiten 4 und 5).<br />
Der ICGT hatte pünktlich zur<br />
Expo Real den Status eines<br />
Exzellenz-Projektes der Internationalen<br />
Bauausstellung Hamburg,<br />
IBA 2013, erhalten. Auf<br />
dem Podium stellten TuTech-<br />
Geschäftsführer Dr. Helmut<br />
Thamer, Hamburgs Oberbau -<br />
direktor Jörn Walter und IBA-<br />
Geschäftsführer Uli Hellweg das<br />
Projekt und seine Bedeutung<br />
für Hamburg vor.<br />
Wie hektisch es im Rahmen<br />
einer Messe zugeht, erfuhr<br />
auch die Channel-Geschäftsführerin:<br />
Gerade noch rechtzeitig<br />
wurde die neue druckfrische<br />
Broschüre „Tower 5“ nach<br />
München geliefert. Der Harburger<br />
Channel-Begründer und<br />
Bauunternehmer Arne Weber<br />
(HC Hagemann) stellt darin das<br />
seit Jahren immer wieder diskutierte<br />
Hochhaus-Projekt an der<br />
Blohmstraße vor. Weber: „Wir<br />
haben den Doppelturm erstmals<br />
visualisiert und sind dabei,<br />
ihn zu vermarkten. Die jetzt<br />
vorliegende Version ist um ein<br />
paar Stockwerke auf 65 Meter<br />
gekürzt worden, denn auf<br />
Wunsch des Bezirks soll der<br />
Channel-Tower das höchste<br />
Gebäude bleiben.“ Außerdem<br />
NEUE BÜROMÖBEL?<br />
Na klar, aber gebraucht,<br />
in Top-Zustand!<br />
Bei MC-Offi ce<br />
fi nden Sie alles<br />
für das Büro z.B.<br />
über 400 Schreibtische<br />
und über<br />
800 Drehstühle –<br />
auf 10.000 qm!<br />
Harburgs starker Auftritt an der Isar<br />
Hamburg-Stand: Auf der Expo Real in München war die Channel-Entwicklung das große Thema<br />
> <<br />
WERBUNG FÜR<br />
DEN ICGT<br />
30 Minuten hatte <strong>HAN</strong>-<br />
Redakteur Wolfgang Becker<br />
Zeit, gemeinsam mit TuTech-<br />
Geschäftsführer Dr. Helmut<br />
Thamer (links), IBA-Ge -<br />
schäftsführer Uli Hellweg<br />
(von rechts) und Hamburgs<br />
Oberbaudirektor Prof. Jörn<br />
Walter vor etwa 200 Zu -<br />
schauern den Innovations-<br />
Campus für Grüne Technologien<br />
vorzustellen. Rechts:<br />
Tim Langanke von Threenet<br />
erläuterte das Channel-Pad.<br />
Alles garantiert<br />
zum Bruchteil<br />
des Neupreises!<br />
In Hamburg - Harburg • Radickestraße 28 • Tel.: 040 / 20 90 54 61<br />
Öffnungszeiten: Mo – Fr von 10 bis 19 Uhr • Sa von 10 bis 14 Uhr<br />
info@mc-office.de www.mc-office.de<br />
gehört der Bau eines Parkhauses<br />
mit 1000 Stell plät zen an der<br />
Ecke Seehafenstraße/Blohmstraße<br />
zu den Plänen Webers<br />
(siehe auch Seite 13).<br />
Das ebenfalls von Weber geplante<br />
hotel channel hamburg<br />
beschäftigt derzeit das Denkmalschutzamt.<br />
Grund: Um das<br />
Projekt zu realisieren, müsste<br />
das rund 400 Jahre alte Bornemannsche<br />
Haus an der Harburger<br />
Schloßstraße entkernt werden,<br />
doch das ist den Denkmalschützern<br />
ein Dorn im<br />
Auge. Nun muss umgeplant<br />
werden. Das Vorhaben war im<br />
Fotos: Arne von Maydell/Wolfgang Becker<br />
September im <strong>HAN</strong>-Wirtschaftsforum<br />
<strong>Business</strong> & <strong>People</strong><br />
erstmals vorgestellt worden.<br />
Weber ist dennoch gewillt, sein<br />
Hotelprojekt umzusetzen: „Es<br />
gibt offenbar eine riesige Nachfrage.“<br />
Eröffnet werden sollte<br />
das Hotel noch vor Weihnachten<br />
2013, inwieweit dieser Termin<br />
realistisch ist, bleibt abzuwarten.<br />
Das Beispiel zeigt, wie<br />
schnell sich die Dinge auf dem<br />
Immobiliensektor verändern.<br />
Weber ist auch Eigentümer und<br />
Betreiber des Design-Hotels<br />
atoll auf Helgoland. Dieses Objekt<br />
wird ab 2013 für zehn<br />
Jahre komplett an die Offshore-<br />
Firma Wind WM vermietet, die<br />
dort – mitten in der Nordsee –<br />
ihre Mitarbeiter unterbringen<br />
möchte.<br />
Gute Nachrichten kamen in<br />
München auch von der Aurelius<br />
Immobilien AG, die jetzt<br />
den Bauantrag für ein studentisches<br />
Wohnprojekt am Schellerdamm<br />
eingereicht hat. Im<br />
Erdgeschoss soll möglichst ein<br />
Anbieter aus dem Bereich des<br />
Lebensmitteleinzelhandels einziehen.<br />
Kontakte zu Edeka bestehen<br />
bereits. Aus Sicht des<br />
Handels ist das Gebiet aber<br />
noch zu dünn besiedelt, als<br />
dass es einen Lebensmittel-<br />
Kaufmann ernähren könnte.<br />
Doch das Wohnumfeld wächst.<br />
Nachdem die mehr als 160<br />
Wohnungen auf der Schlossinsel<br />
ihrer Fertigstellung entgegen<br />
streben, plant Frank Lorenz<br />
bereits weitere etwa 60 Wohnungen<br />
am Schellerdamm<br />
(Wohnen am Hafencampus,<br />
Seite 6). Dort hat die Aurelis<br />
> <<br />
ENTWICKLUNG<br />
IM BINNENHAFEN<br />
Real Estate GmbH & Co KG<br />
(Harburger Brücken) zudem<br />
zwei Baufelder mit insgesamt<br />
fast 6000 Quadratmetern an die<br />
Sahle Bau GmbH verkauft. Das<br />
Unternehmen will im Channel<br />
140 Wohnungen bauen. Start:<br />
im Frühjahr 2013.<br />
Auf der Expo Real werden viele<br />
Projekte konkretisiert. Tausende<br />
Branchenvertreter bevölkern die<br />
Messe-Hallen und Stände. Vertreten<br />
sind die großen Handelsunternehmen<br />
ebenso wie die<br />
Städte und Regionen. Der Hamburg-Stand,<br />
organisiert von der<br />
Hamburg Marketing GmbH,<br />
zählt zu den größten und vermutlich<br />
auch teuersten, finanziert<br />
sich aber durch die Untervermietung<br />
von Plätzen – beispielsweise<br />
an den Channel. wb<br />
Wir verkaufen<br />
Ihre Immobilie –<br />
egal, zu welcher<br />
Jahreszeit.<br />
Autonome Schiffe: Vor langen Strecken<br />
geht die ganze Mannschaft von Bord . . .<br />
Fraunhofer CML in Harburg leitet EU-Projekt – Konzepte für die unbemannte Handelsschifffahrt<br />
Was für eine Vorstellung:<br />
Kaum hat der<br />
Container-Riese die<br />
Deutsche Bucht verlassen und<br />
sich durch den Kanal Richtung<br />
Atlantik gezwängt, schaltet<br />
der Kapitän auf Autopilot – die<br />
Besatzung geht von Bord und<br />
das Schiff macht sich ohne<br />
weitere menschliche Begleitung<br />
auf den Weg nach Übersee.<br />
Utopie? Keineswegs, diese<br />
Vision von der Schifffahrt der<br />
Zukunft ist Inhalt eines EU-Projekts,<br />
das seit Anfang September<br />
vom Fraunhofer-Center für<br />
Maritime Logistik und Dienstleistungen<br />
CML in Harburg<br />
gesteuert wird. Was in der<br />
Luftfahrt längst praktiziert<br />
wird, könnte demnach bald<br />
auch in der zivilen Schifffahrt<br />
Einzug halten. Die ersten Konzepte<br />
sollen 2015 präsentiert<br />
werden. <strong>HAN</strong>-Redakteur Wolfgang<br />
Becker sprach mit TU-<br />
Professor und CML-Leiter Prof.<br />
Dr. Carlos Jahn sowie Projektleiter<br />
Hans-Chris toph Burmeister<br />
über MUNIN: Maritime<br />
Unmanned Navigation<br />
through Intelligence in Networks.<br />
MUNIN ist eines von mehreren<br />
EU-geförderten Projekten, die<br />
das Fraunhofer CML in Har-<br />
Hightech im Fraunhofer-Center auf dem Gelände der Technischen Universität in Harburg:<br />
Professor Carlos Jahn (links) und MUNIN-Projektleiter Hans-Chris toph Burmeister stehen vor den<br />
Bildschirmen des Schiffsführungssimulators.<br />
burg bearbeitet. Beteiligt sind<br />
Universitäten, Unternehmen<br />
und Forschungseinrichtungen<br />
aus Island, Schweden, Norwegen,<br />
Irland und Deutschland.<br />
2,9 Mil lionen investiert<br />
die EU für die Erarbeitung von<br />
Konzepten, wobei einerseits<br />
die technischen Wege aufgezeigt<br />
werden sollen, andererseits<br />
auch juristische und organisatorische<br />
Aspekte eine Rolle<br />
spielen. 2015 wollen die Projektpartner<br />
zudem eine Kos-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
ten-Nutzen-Bewertungvorlegen. Insgesamt stehen für das<br />
Projekt fast vier Millionen Euro<br />
zur Verfügung.<br />
Jahn: „Am Anfang steht unter<br />
anderem die Frage, was mit<br />
der heutigen Technik bereits<br />
alles möglich ist. Es gibt ja<br />
schon viel elektronische Unterstützung<br />
auf der Brücke. Themen<br />
wie der wachfreie Maschinenraum<br />
und die Auswertung<br />
von Radar daten gehören dazu.<br />
Allein die Radarbildüberwachung<br />
spielt eine zentrale Rolle<br />
bei der autonomen Navigation.“<br />
Aufgabe der EU-weit<br />
15 Wissenschaftler ist es im ersten<br />
Schritt (bis 2015), Konzepte<br />
für die Datenerfassung,<br />
die Datenauswertung und die<br />
Organisation zu erarbeiten,<br />
denn die Kontrolle eines unbemannten<br />
Frachtschiffes muss<br />
von Land aus erfolgen.<br />
Projektleiter Burmeister: „Un -<br />
ser Fokus liegt auf dem zivilen<br />
Bereich. In der militärischen<br />
Seefahrt gibt es bereits unbemannte<br />
Systeme, allerdings<br />
sind das in der Regel kleinere<br />
Schiffe. In der Handelsschifffahrt<br />
konzentrieren wir uns auf<br />
den Hochseebereich. Es macht<br />
sicherlich keinen Sinn, dass ein<br />
unbemanntes Schiff ganz allein<br />
am Pier festmacht. Aber die<br />
weiten Strecken, die manchmal<br />
mehrere Wochen dauern,<br />
sind für die Besatzung unattraktiv.<br />
Es wird schon heute<br />
immer schwieriger, qualifiziertes<br />
Personal zu finden.“<br />
Jahn sieht einen direkten Zusammenhang<br />
zwischen dem<br />
Unfallgeschehen auf hoher See<br />
und der Patentinhaberschaft:<br />
„Das Personal wird immer knapper.<br />
Aber natürlich finde ich als<br />
Reeder immer noch eine Mannschaft<br />
mit unerfahrenen Seeleuten.<br />
Deshalb hat unser Projekt<br />
auch viel mit dem Thema Sicherheit<br />
zu tun. Wenn nur die<br />
interessanten Tätigkeiten an<br />
Bord von Menschen ausgeführt<br />
werden, also die Revierfahrten,<br />
das Manövrieren im Hafen, das<br />
An- und Ablegen, aber die langweiligen<br />
langen Törns entfallen,<br />
dann wird der Beruf auch wieder<br />
attraktiv. In der Zukunft<br />
könnte mit dem Lotsen auch die<br />
Mannschaft von Bord gehen,<br />
weil das Schiff dann per Autopilot<br />
den langen Seeweg meistert.<br />
In der Zielregion geht dann wieder<br />
eine Mannschaft an Bord<br />
und übernimmt. Bei Flugzeugen<br />
ist das heute schon so – nur<br />
dass der Pilot an Bord bleibt.“<br />
Seine Prog nose: „In einigen Jahren<br />
werden wir deutlich weniger<br />
Personal auf den Schiffen<br />
einsetzen.“ wb<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.fraunhofer.de
26<br />
Ein halbbekleidetes Paar<br />
mit verschränkten Armen<br />
– sie mit dem Kopf eines<br />
Afghanischen Windhundes, er<br />
als Deutsch Kurzhaar. Oder wie<br />
wäre es mit Herrn und Frau Terrier<br />
im Strandcafé? Kunst kann<br />
manchmal befremdlich sein,<br />
aber auch amüsant. Auf jeden<br />
Fall: Man kommt ins Gespräch,<br />
denn bekanntlich sind Geschmäcker<br />
verschieden. Auf<br />
die se Karte setzte Wolfram Birkel<br />
bereits Ende der 90er-Jahre,<br />
als er seinen hit-Technopark<br />
erstmals für Künstler öffnete.<br />
Seitdem haben zahllose Kunstschaffende<br />
ihre Werke in den<br />
großen, offenen Räumen der<br />
Technopark-Zentrale ausgestellt<br />
– so wie derzeit unter anderem<br />
die Hamburgerin Margot<br />
Berghaus, die reale und<br />
surreale Fotomontagen unter<br />
dem Titel „Tiere, Menschen,<br />
Fabelwesen“ zeigt und sich mit<br />
einer Auswahl am Jahresthema<br />
„Kunst verbindet . . . und<br />
schafft Beziehungen“ beteiligt.<br />
> <<br />
DAS MOTTO HEIßT<br />
„KUNST VERBINDET”<br />
In Bostelbek beginnt das<br />
Kunst-Jahr traditionell mit einer<br />
Gemeinschaftsausstellung. In<br />
der Folge zeigen die dort aktuell<br />
zusammengefassten<br />
Künst ler dann in fünf aufeinander<br />
folgenden Einzelausstellungen<br />
bis Oktober 2013 noch<br />
einmal separat und ausführlicher<br />
ihre Werke. Geplant und<br />
kuratiert wird der Ausstellungsbetrieb<br />
seit 1999 von Renate<br />
Selinger-Barber. Die ehemalige<br />
Geschäftsführerin des Hambur-<br />
PeoPle<br />
PORTRÄT: Renate Selinger-Barber<br />
Eine ausgezeichnete Beziehungskiste<br />
hit-Technopark: Darum setzen Wolfram und Christoph Birkel seit Jahren auf das Thema Kunst –<br />
Hamburgische Kulturstiftung und Handelskammer verleihen den KulturMerkur<br />
Renate Selinger-Barber organisiert<br />
und kuratiert die Ausstellungen in<br />
hit-Technopark seit 1999.<br />
ger St. Michaelis-Chores hatte<br />
damals als kaufmännische Angestellte<br />
im hit-Technopark angefangen,<br />
wurde als Kulturexpertin<br />
aber rasch in die Ausstellungsplanung<br />
einbezogen und<br />
erfüllt diese Aufgabe bis heute<br />
mit großem Engagement. Und<br />
großem Erfolg: Unlängst wurde<br />
das Kunst-Konzept „hit-ART“ in<br />
der Kategorie „kleine Unternehmen“<br />
mit dem KulturMerkur<br />
ausgezeichnet, dem „Oscar<br />
der unternehmerischen Kulturförderung<br />
in Hamburg“, der<br />
von der Hamburgischen Kulturstiftung<br />
und der Handelskammer<br />
vergeben wird.<br />
hit-Geschäftsführer Christoph<br />
Birkel: „Die kreativen Köpfe in<br />
den Unternehmen suchen auch<br />
mal nach Ideen und Anreizen.<br />
An Kunst kann man sich reiben<br />
– das gibt Inspiration. Und wir<br />
werden ja durchaus auch ein<br />
bisschen provokanter.“ Mittlerweile<br />
ist der hit-Technopark als<br />
Die Verleihung des KulturMerkurs: Kultursenatorin Barbara Kisseler<br />
mit den Preisträgern Wolfram und Christoph Birkel (rechts).<br />
Ausstellungsort etabliert. Renate<br />
Selinger-Barber: „Das muss<br />
man in einem Technologiepark<br />
erst mal schaffen. Aber inzwischen<br />
kommen hier sogar<br />
Grup pen vorgefahren, um sich<br />
die Ausstellungen anzusehen.<br />
Auch Schulklassen, Galeristen<br />
und sogar Sammler melden<br />
sich an.“<br />
Letztere suchen gezielt nach<br />
Namen. Die Kuratorin: „Im vergangenen<br />
Jahr hatten wir eine<br />
Ausstellung, in der acht Werke<br />
verkauft wurden. So etwas<br />
spricht sich natürlich herum.“<br />
Auch die Birkels gehören mittlerweile<br />
zu den Stammkunden.<br />
Christoph Birkel: „Wir haben<br />
ein Herz für Künstler und deshalb<br />
vor zwei Jahren beschlossen,<br />
dass wir von jedem Aussteller<br />
ein Werk kaufen. Das<br />
wollen wir sogar rückwirkend<br />
versuchen.“<br />
Diesmal präsentiert Renate Selinger-Barber<br />
überwiegend<br />
norddeutsche Künstler mit<br />
Werken, in denen es um Bezie-<br />
hung geht. Kontakte hat sie jedoch<br />
mittlerweile deutschlandweit<br />
und sogar darüber hinaus.<br />
Sie sagt: „Man muss sich für<br />
das Thema begeistern. Ich<br />
fahre überall hin, um mir Ausstellungen<br />
anzusehen.“ Für<br />
ihren Arbeitgeber ist sie voll des<br />
Lobes: „Man kann sich in dieser<br />
Rolle kaum irgendwo so verwirklichen<br />
wie hier. Das ist ein<br />
sehr großer Vertrauensvorschuss.<br />
Und das weiß ich sehr<br />
zu schätzen.“ Christoph Birkel<br />
kündigt an, dass im hit-Technopark<br />
auch künftig Ausstellungen<br />
stattfinden werden: „Das<br />
ist für uns Verpflichtung.“ wb<br />
|u Info: Die Gemeinschaftsausstellung<br />
am Tempowerk -<br />
ring ist noch bis zum 11. Januar,<br />
montags-freitags von 8.30<br />
bis 16.30 Uhr geöffnet.<br />
D I E A G E N T U R F Ü R I N T E R N E T , D I A L O G U N D<br />
M A R K E T I N G I M H A M B U R G E R S Ü D E N .<br />
W W W . T H R E E N E T . D E<br />
Fotos: ein<br />
>><br />
Fotos: Wolfgang Becker<br />
@ IM WEB:<br />
www.hit-technopark.de/<br />
hit-art.htm<br />
Duett mit Notausgang: Gunter Gabriel und Arne<br />
Weber singen My Baby Baby Balla Balla . . .<br />
Mit der „Seuten Deern“:<br />
PeoPle 27<br />
Erst Knieper fassen, dann auf nach Hongkong . . .<br />
Zehn Jahre Knieper-Essen – Gunter Gabriel<br />
im Duett mit Arne Weber – Volker Rühe und Werner Marnette als Eintänzer<br />
Gestern noch bei Putin, heute auf der „Seuten Deern“:<br />
Volker Rühe und Ehefrau Anne.<br />
Arne Weber begrüßt auf der Seuten Deern den<br />
Hamburger Wirtschaftsenator: Frank Horch ist regelmäßiger<br />
und gern gesehener Gast im Binnenhafen.<br />
Arne Weber Special Teil 2 – ein Geschenk von Gabriel<br />
an den Gastgeber und seine Gäste.<br />
Begeisterte Knieper- und Gabriel-Fans: Angela und<br />
Werner Marnette.<br />
Knieper – so werden die Taschenkrebsscheren serviert:<br />
kalt und bereits geknackt.<br />
Und die „Seute Deern“ ist<br />
doch zu klein: Beim zehnten<br />
Knieper-Essen, zu dem<br />
der Harburger Bauunternehmer<br />
und Channel-Begründer Arne We -<br />
ber eingeladen hatte, zeigte sich<br />
einmal mehr, dass sich Traditionen<br />
im Hamburger Süden sehr<br />
schnell erfolgreich entwickeln<br />
können – mit 150 Gäs ten geriet<br />
der ehemalige Helgoland-Fahrer<br />
an die Grenze seiner Kapazität.<br />
Wer da bei sein konnte, wurde mit<br />
einem Spitzenessen und einer<br />
Channel-typischen Unterhaltungsshow<br />
à la Arne und Gunter<br />
bestens bei Lau ne gehalten. Der<br />
Gastgeber und sein musikalischer<br />
Gast, Altmeister Gunter Gabriel<br />
(70), ließen es sich nicht mal nehmen,<br />
ein Duett zu singen: My<br />
Baby Baby Balla Balla!<br />
Die schmackhaften Scheren der<br />
Helgoländer Taschenkrebse, serviert<br />
von der aufmerksamen „Momento<br />
di“-Küchen-Crew, sind<br />
eine echte Spezialität und bieten<br />
zugleich die ideale Grundlage für<br />
die erdige Country-Kost, die der<br />
Harburger Hafen-Cowboy Gabriel<br />
mit seiner Band nach dem Drei-<br />
Gänge-Menü servierte. Wer sah<br />
schon mal Volker Rühe, Bundesverteidigungsminister<br />
a.D., und<br />
Werner Marnette, Wirtschafts mi -<br />
nis ter a.D. (Schleswig-Holstein),<br />
als Eintänzer gemeinsam im Takt<br />
klatschen – mit GG auf der „Seuten<br />
Deern“ ist so etwas möglich.<br />
> <<br />
DIE SACHE MIT<br />
GUNTERS FAHRRAD<br />
Weber: „Wir sind Gunter verpflichtet<br />
– denn wir haben mit der<br />
‚Seuten Deern‘ sein Hausboot gerammt.<br />
Dabei fiel sein Fahrrad<br />
von Bord und war weg. Das<br />
haben wir natürlich ersetzt. Aber<br />
dennoch . . .“<br />
Rühe, mit seiner Frau Anne an<br />
Bord, hatte am Abend zuvor noch<br />
mit Wladimir Wladimirowitsch<br />
Putin beim Kaviar gesessen –<br />
immerhin: Mit Knieper blieb es<br />
maritim. Arne Weber gab sich als<br />
bestens aufgelegter Entertainer<br />
und sparte bei seiner Rede nicht<br />
mit Witz: „Eine Kaimauer ohne<br />
Schiff sieht irgendwie rattig aus.<br />
Vielleicht sollte hier am schönen<br />
neuen Kanalplatz einfach mal<br />
öfter die ‚Seute Deern‘ liegen“,<br />
gab er dem Harburger Bezirksamtsleiter,<br />
Thomas Völsch, mit auf<br />
den Weg – nicht ohne den Tipp,<br />
ob man das Gitter am Kai nicht<br />
doch noch mal irgendwie absägen<br />
könnte.<br />
Weber nutzte das kleine Jubiläum,<br />
an den einstigen Eigner der „Seuten<br />
Deern“ zu erinnern – Cassen<br />
Eils. Der sei nicht nur ein guter<br />
Freund, sondern auch ein legendärer<br />
Kapitän gewesen. Eils hatte<br />
damals geplant, sein Lieblingsschiff<br />
nach Griechenland zu ver-<br />
> <<br />
KNIEPER-ZAHN<br />
IN GOLD<br />
kaufen, es am Ende aber Weber<br />
geschenkt. Mit der Auflage: gut<br />
behandeln und unterhalten. We -<br />
ber mit der ihm eigenen Selbstironie:<br />
„Ich war damals sehr gerührt<br />
über dieses Geschenk, denke aber<br />
manchmal angesichts der Kosten:<br />
Vielleicht war es auch eine Racheakt<br />
. . .“ Immerhin hatte Weber<br />
den klassischen Helgoland-Reedereien<br />
mäch tig Wind gemacht, als<br />
er die Katamaran-Schifffahrt zum<br />
roten Felsen einführte.<br />
2003 wurde das erste Knieper-<br />
Essen veranstaltet – mittlerweile<br />
hat die Veranstaltung fast Kult-<br />
Charakter. Erstmals war mit Buxtehudes<br />
Bürgermeister Jürgen<br />
Badur, Stades Landrat Michael<br />
Roesberg und dem Landtagsabgeordneten<br />
Helmut Dammann-<br />
Tamke sogar das Umland prominent<br />
vertreten. Hamburgs Wirtschaftssenator<br />
Frank Horch hielt<br />
die Festrede und verriet, dass er<br />
als angehender Schiffsingenieur<br />
sogar am Bau der „Seuten Deern“<br />
handwerklich beteiligt war.<br />
Gunter Gabriel sorgte, zeitweise<br />
unterstützt von der bezaubernden<br />
US-Gospelsängerin Debra Harris,<br />
für das stimmungsgeladene Balla-<br />
Balla-Intermezzo mit Lead-Sänger<br />
Arne Weber. Der zierte sich anfangs,<br />
gab dann aber richtig Gas<br />
und hatte offenbar die nächste<br />
Tour mit der „Seuten Deern“ im<br />
Hinterkopf – wie sonst ist zu deuten,<br />
dass er hartnäckig ein anderes<br />
Lied anstimmte: „Fährt ein weißes<br />
Schiff nach Hongkong . . .“ wb<br />
Begeisterte Stimmungsmacher: Volker Rühe und<br />
Werner Marnette feuern den Hafen-Cowboy an.<br />
Ehrengäste: Prof. Dr. Karen Wiltshire, Leiterin der Bio -<br />
logischen Anstalt Helgoland, und Hamburgs Wirtschaftssenator<br />
Frank Horch.<br />
Twilight-Stimmung: Zum Zehnjährigen bekam Arne<br />
Weber von seinem Prokuristen Ingo Hadrych einen<br />
vergoldeten Knieper-Zahn überreicht.<br />
Gespannt, was der Abend bringen wird: Melanie-Gitte<br />
Lansmann, Geschäftsführerin von channel hamburg<br />
e. V., und Bezirksamtsleiter Thomas Völsch.<br />
Ebenfalls an Bord: US-Gospelsängerin Debra Harris.<br />
Fotos: Wolfgang Becker
28<br />
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Die Citroën-Experten Hamzo Redzepi<br />
(links) und Lars Wietheger zeigen, wie praktisch<br />
ein Citroën Jumper als Kipper ist.<br />
Lars Wietheger präsentiert den Stadtflitzer C1.<br />
Firmenkunden sollen sich vor allem auf das<br />
Wesentliche konzentrieren: ihr Geschäft.<br />
Und ihre Fahrzeuge im Fuhrpark sollen sie<br />
dabei bestmöglich unterstützen. Das Autohaus<br />
Krüll bietet die Top-Modelle der Marke Citroën in<br />
allen Größenordnungen, für jeden Anspruch und<br />
für die vielfältigsten Transportanforderungen.<br />
Der pfiffige C1 ist ein flotter Stadtflitzer, der<br />
durch seine Agilität überzeugt. Kurzstrecken,<br />
wie etwa Botenfahrten in der City, gehören zu<br />
seinen Spezialitäten. Wer sich für einen C4 entscheidet,<br />
bekommt eines der größten und ge-<br />
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Transportlösungen von S bis XL<br />
Citroën: Hier finden Sie den passenden Fuhrpark<br />
räumigsten Fahrzeuge in der Kompaktklasse –<br />
und das zu Kleinwagen-Konditionen. Die Marke<br />
aus Frankreich steht auch für Transportlösungen<br />
von S bis XL. „Die Fahrzeuge können maßgeschneidert<br />
für jeden Bedarf ausgestattet werden“,<br />
betont Thomas Überall. Kühlfahrzeuge,<br />
Kipper, Pritschen oder Lebensmittelaufbauten.<br />
Die Citroën-Palette mit Nemo, Berlingo, Jumpy<br />
und Jumper bietet die optimalen Voraussetzungen<br />
für alle Vorhaben. zip<br />
|u Weitere Informationen gibt es im Autohaus<br />
Krüll unter 0 40/76 601 161.<br />
Fotos: Christian Bittcher<br />
Centerleiter Thomas<br />
Überall und Verkaufs -<br />
berater Nils-Gerrit Specht<br />
präsentieren den<br />
neuen Volvo V40.<br />
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Er ist der sicherste Volvo aller Zeiten und besticht<br />
durch sein unverwechselbares, skandinavisches<br />
Design: „Der neue Volvo V40<br />
ist ein Highlight in jedem Fuhrpark“, sagt Thomas<br />
Überall, Centerleiter am Harburger Krüll<br />
Standort, und betont: „Das Ende des Jahres ist<br />
ein guter Zeitpunkt, über einen Wechsel in der<br />
Fuhrparkflotte nachzudenken.“ Und das Autohaus<br />
Krüll im Großmoorbogen 22 macht Gewerbetreibenden<br />
derzeit ein erstklassiges Angebot.<br />
Überall: „Zusätzlich zu unseren Großkunden-Konditionen<br />
bieten wir bis zum Jahresende<br />
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Modelle an. Da ist beispielsweise ein umfangreiches<br />
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