AYCON EDition 4 - 2023
Das ist die AYCON Edition 4 - 2023 mit Insights & Outlokks 2023
Das ist die AYCON Edition 4 - 2023 mit Insights & Outlokks 2023
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Erkennen!
Handeln!
B-wirken!
www.aycon.biz
PREMIUM EXECUTIVE
MANAGEMENT CONSULTING
& INTERIM MANAGEMENT
04
Gute Beiräte in
Familienunternehmen
KPMG
08
Harvard Business
Manager
Im Dienste der Familie
10
Harvard Business
Manager
INTERVIEW / Holen Sie sich
keine Freunde rein
12
À pARt – Der Beirat in
Familienunternehmen
und im Mittelstand
16
Kein Chichi! Kein Blabla! Und
bloß keine Buddys im Beirat!
18
Slap me in the face!
22
Experten-Talk mit
mit Quentin Pratley
von FLSK
26
Wer billig kauft,
kauft zweimal!
28
!AYCON Principles of
Management Excellence
30
Experten-Talk mit
Alexander Klingbeil
von BLAKEN
36
Romance the Product 4.0
38
VW: ein Bilderbuch-Turnaround
40
Experten-Talk
mit Antonius
Lödding von
denpreismachstdu.de
44
!AYCON Principles of
Sales Excellence
46
Experten-Talk mit
Georg Larch von
boyden
50
Post-Covid-Wirtschaft ist das
New Normal.
52
Taugst Du als Manager?
54
Experten-Talk mit
Siegfried Lettmann
von CAMPUS45
58
Bist Du die Person, die Du
gebraucht hättest, als Du
jung warst?
60
Die drei Phasen von
Unternehmen
62
Entscheidungen in Krisen
64
Embrace the Crisis!
66
Experten-Talk mit
Paul Martin von
Et v i d e
70
Von Start-ups, Vogelnestern
und Raketen
74
Experten-Talk mit
Antje Lenk von Bridge imp
76
Umsatz ist mehr als
eine BWL-Ziffer!
78
Experten-Talk mit
Uli Aigner
84
!AYCON Team
98
Wenn Krisenmanagement zur
Managementkrise wird
100
Experten-Talk mit
Jürgen Kaiser
von dieSaremas
106
Leichte Sprache für Manager!
108
Strukturwandel geht nur mit
Kulturwandel!
110
Vertrauen Sie dem Team
112
!AYCON Manifest
– Ulvi I. AYDIN
115
21 Maximen für unterwegs
116
Typografie und
Markenidentität. Von
Alice M. AYDIN
118
Pipeline-Paranoia – haltet
den Funnel sauber! Von
Vincent U. AYDIN
120
Über Ulvi I. AYDIN
121
Mitgliedschaften und Preise
122
Bildnachweis
123
Impressum
ANKE!
Foto: © Simon Doser
!AYCON Edition
Eine Publikation von:
!AYCON | Ulvi I. AYDIN | www.aycon.biz
Danke für das Vertrauen und die gemeinsamen Erfolge in all’ den Jahren!
MITGLIED
IM ARMID
DDIM-
Mitglied
COACH
Expert Member
of STEINBEIS
THE AUGSBURG
BUSINESS
SCHOOL
Aufsichtsrat
Forderer
CEO a.i.
CRO a.i.
CSO a.i.
CMO a.i.
Restrukturierer
schnell
auf
den
Punkt
direkt
Analytiker
Mitglied im
Berufsfachverband
„Die KMU Berater-
Bundesverband freier
Berater e.V.“
Mitglied
im IBWF
20
Mandate
Gastautor
in
Wirtschaftsmedien
XING-
Insider
knallhartes,
ehrliches
Feedback
konsequent
People
Mover!
Buchautor
Motivator
Company
Mover
Entscheider
DDIM-
Preisträger
Dozent
Premium
Executive
Interim
Manager
since 2005
Beirat
Förderer
Spezialist
für
Fr a n c h i s e -
& Lizenz-
Systeme
17
Branchen
Ich freue mich auf unsere weiteren Aufgaben und Erfolge!
Ulvi AYDIN
!AYCON
SINCE 2005
Ulvi I. AYDIN
www.aycon.biz
Gute Beiräte in
Familienunternehmen
Lieferengpässe, schwankende Rohstoffpreise,
Klimawandel, Digitalisierung, Fachkräftemangel,
Pandemie: Die Liste aktueller
Herausforderungen für Unternehmen bleibt
lang. Kontinuierlicher Wandel ist zum Normalzustand
unserer Wirtschaftswelt geworden.
Viele Familienunternehmen müssen ihren
Modus Operandi umstellen von »business as
usual« auf »change as usual«. Warum kann ein
unabhängiges Beiratsgremium dafür erfolgsentscheidend
sein?
Komplexe Aufgaben
erfordern mehr Sichtweisen
Die aktuelle Vielzahl an Herausforderungen
bringt selbst gestandene Geschäftsführer in
Familienunternehmen an ihre Grenzen. Sie sind
zwar absolute Experten im Markt, kennen ihr
Unternehmen und die erforderlichen Aufgaben
im operativen Tagesgeschäft – allerdings
sind nur wenige damit vertraut, ein Unternehmen
im kontinuierlichen Veränderungsmodus
zu steuern. Eben noch im Krisenmodus, muss
der Schalter schon bald wieder auf »Konsolidierung«
umgelegt und der Markt nach möglichen
Akquisitionen sondiert werden, bis aus
dem erfolgreichen Wirtschaften eine rasante
Wachstumsphase entsteht – und Strukturen,
Kapazitäten und Prozesse angepasst werden
müssen. Bei der hohen Dynamik der Märkte
und dem unglaublich schnellen Technologiewandel
rotieren Verantwortliche andauernd
von einem kritischen Unternehmensstadium
in das nächste. Mit einem vielfältig besetzten
Beirat oder Aufsichtsrat sichern sich Geschäftsführer
ab, die Entscheidungshoheit und
Handlungsfähigkeit über die wichtigen Agenda-Punkte
zu behalten. Denn: Der ideale Beirat
bündelt unterschiedlichste Sichtweisen. Aus
der Vielfalt dieser Blickwinkel erschließt sich
für die Geschäftsführung ein ganzheitlicher
Lösungsansatz – und eine fundierte Entscheidungsgrundlage.
Dabei spielt es keine Rolle,
ob das Gremium rechtsgebunden und organschaftlich
ist oder ob es sich um ein freies
Gremium handelt. Wichtig ist, dass es aus unabhängigen
und möglichst unterschiedlichen
Menschen besteht – und nicht aus Spiegelbildern
der Geschäftsführung.
Raus aus der eigenen Blase
Denn das ist ein großer Fehler, den Familienunternehmen
bei der Besetzung ihres Beirats
häufig machen: Sie wählen Familienmitglieder
ohne entsprechendes Know-how oder andere
nahestehende Personen wie den Anwalt der
Familie, den Golf-Buddy oder gute Studienfreunde.
Diese Menschen handeln zwar im Sinne
der Geschäftsführung, aber nicht unbedingt
im Sinne des Unternehmens. Wer seinen Beirat
nur aus Freunden und Familie zusammensetzt,
bewegt sich in einer Blase voller Gleichgesinnter
– und verliert den Anschluss an die Wirtschaftsrealität
außerhalb der Unternehmensmauern.
Warum? Weil Nahestehende im Beirat
#bessermitBeirat
oftmals nur Resonanzkörper der eigenen Aussagen
sind. Sie bestärken die Geschäftsführung
in ihrem Wunschdenken und halten sie
warm und gemütlich in dieser Komfortzone.
Nur: Schulterklopfer und Ja-Sager sind pures
Gift für eine erfolgreiche Unternehmensführung.
Sie gehören in den Wellnessbereich
der persönlichen Empfindungen, nicht aber in
einen Beirat. Ein guter Beirat besteht aus wohlgesinnten
Gegenspielern, die unbequeme Fragen
stellen.
Der Advocatus Diaboli
im Haus
Die Rolle des Beirats in Familienunternehmen
hat sich längst gewandelt: vom passiven Kontrollorgan
hin zum aktiven Trusted Advisor,
Mentor und Coach. Ein erfolgreicher moderner
Beirat fordert die Ideen der Geschäftsleitung
heraus und stellt so lange kritische Fragen, bis
diese beantwortet sind. Als Sparringspartner
stellt der Beirat die Ideen der Geschäftsführung
auf die Probe, wendet jedes »Für“ und
„Aber« – und coacht sie dabei, auch in turbulenten
Situationen standfester, resilienter und
handlungsfähiger zu bleiben. Als Bedenkenträger
und Advocatus Diaboli muss der Beirat
die Geschäftsführung aus der Komfortzone
stoßen, sie wachrütteln und ihr die Schmerzpunkte
des Unternehmens ungeschminkt vor
Augen führen. Wer glaubt, die Beiratsversammlung
sei ein Kaffeekränzchen für die Geschäftsführung,
irrt. Vielmehr ist sie ein Kompass
für den Geschäftsführer, der ihm anzeigt,
ob die Strategieausrichtung auf Kurs ist, ob
geplante Maßnahmen wasserdicht sind und ob
die Finanzen stimmen. Der Beirat befähigt die
Geschäftsführung, Herausforderungen zeitnah
zu überwinden – und dem Wettbewerb strategisch
sowie operativ immer einen Schritt voraus
zu sein. Denn natürlich bringt der Beirat
auch seine Erfahrung aus anderen Unternehmen
und Branchen mit ein, stellt sein Netzwerk
zur Verfügung und will das Unternehmen verbessern.
Doch das gelingt eben nur, wenn die
Geschäftsführung sich von ihm herausfordern
und hinterfragen lässt.
Foto: © depositphotos / Krakenimages.com
Schlüsselfaktor Diversity
Verantwortliche in Familienunternehmen sollten
lernen, sich außerhalb ihrer Komfortzone
wohlzufühlen und Probleme aus unterschiedlichsten
Blickwinkeln zu betrachten. Also sollten
sie sich einen Beirat suchen, dessen Mitglieder
möglichst anders sind als sie selbst. Homogenität
im Beirat bedeutet: Zu viele Gleichgesinnte
interpretieren und lösen eine Herausforderung
auf ähnliche Weise. Wer dagegen auf
Vielfalt setzt, erhält vielfältige Lösungswege.
Darum sind Altersvielfalt, Geschlechtervielfalt,
Bildungsvielfalt oder Herkunftsvielfalt wichtige
Erfolgsfaktoren für eine starke Beiratsbesetzung.
Die Fähigkeiten und Eigenschaften
der Beiratsmitglieder sollten sich idealerweise
gegenseitig anreichern, um eine umfangreiche
Schwarmintelligenz zu erlangen.
Ein unbequemer Beirat
verbessert Familienunternehmen
Wollen sich Familienunternehmen den Herausforderungen
der Zukunft erfolgreich stellen,
benötigen sie einen vielfältigen Beirat,
der nicht in derselben Blase unterwegs ist wie
die Geschäftsführung. Gute Beiratsmitglieder
klappen den Rückspiegel der Vergangenheit
ein und schauen nach vorn – unbeeindruckt
von all den Leistungen, die das Unternehmen
in seiner Geschichte erbracht hat. Unbeeindruckt
von unternehmerischen Seilschaften
oder familiären Konflikten. Ein unabhängiges
Beiratsgremium stärkt somit auch den Zusammenhalt
der Gesellschafter, denn: In Familienunternehmen
kann es, z. B. durch Erbschaft,
vorkommen, dass neue Gesellschafter aus
der Familie nachrücken und mit einem Stimmrecht
ausgestattet sind – aber nur wenig mit
dem Tagesgeschäft des Unternehmens zu tun
haben und unterschiedliche Ziele verfolgen.
Als neutrales Organ bündelt der Beirat die teilweise
unterschiedlichen Interessen zwischen
Unternehmen und Gesellschaftern und vermittelt
zwischen verhärteten Fronten. Und das
funktioniert in der Regel nur, wenn die Gremienmitglieder
unabhängig sind und ihre Eigeninteressen
nicht im Konflikt mit den Unternehmensinteressen
stehen.
Erstveröffentlichung:
KPMG Audit Quarterly
Foto: © depositphotos / Goodluz
#bessermitBeirat
Harvard Business Manager 7/2021
Im Dienste der Familie
Immer mehr Unternehmen lassen ihre
Geschäfts führer von einem Beirat
kontrollieren. Doch den Gremien fehlt es
häufig an digitaler Expertise.
Autor: Ingmar Höhmann
Manchen Diabetikern graut es vor Restaurantbesuchen.
Vor dem Essen müssen sie ihren
Blutzucker messen und sich Insulin spritzen.
Angst haben sie weniger vor dem Piks als vor
den irritierten Blicken anderer Gäste – nicht
alle bringen Verständnis dafür auf, wenn am
Nebentisch jemand mit Injektionsnadeln hantiert
und Bluttropfen analysiert. Einige Diabetiker
ziehen sich zur Blutzuckermessung lieber
auf die Toilette zurück.
Marco Bühler, Geschäftsführer des Ulmer
Familienunternehmens Beurer, hofft, dem
Zwang zur Diskretion bald ein Ende machen zu
können. Eine Smartwatch soll über einen integrierten
Biosensor unauffällig und kontinuierlich
den Blutzuckerspiegel messen. Dank eingebauter
Mikronadeln ist die Messung schmerzfrei.
Noch ist das Produkt in der Entwicklung,
nicht bei Beurer selbst, sondern beim französischen
Start-up PKvitality, an dem sich die Ulmer
als strategischer Partner beteiligt haben.
Die „K‘Watch“ soll 2023 auf den Markt kommen
– wenn alles gut läuft.
Smartwatches sind für ein traditionelles
Familienunternehmen wie Beurer eigentlich
Zukunftsmusik. Wie zur Zeit seiner Gründung
vor mehr als 100 Jahren stellt es auch heute
noch Heizdecken her. Dass es Millionen in ein
Start-up investiert, verdankt es auch seinem
neu besetzten Beirat. Zwei seiner drei externen
Mitglieder sind jetzt Digitalisierungsexperten:
Sebastian Johnston, ein Digital Native und
Seriengründer, sowie Hartmut Jenner, der CEO
des Reinigungstechnikunternehmens Kärcher.
„Der Beirat hat uns bei unserer breit angelegten
Start-up-Initiative unterstützt und den
Deal mit PKvitality mitstrukturiert“, sagt Bühler.
„Für uns war das ein relativ großes Investment.
Um über diese Hürde zu springen, brauchten
wir einen guten Sparringspartner.“
Beiräte – früher waren das Aufsichtsgremien,
die routiniert Jahresabschlüsse und Budgets
abnickten, sich aber vom Tagesgeschäft
tunlichst fernhielten. Heute stehen sie häufig
im ständigen Austausch mit der Geschäftsführung,
sind Berater, Coaches, Impulsgeber. Und
sie sind nicht mehr die Ausnahme, sondern
die Regel. Die Beratungsgesellschaft PwC und
die INTES Akademie für Familienunternehmen
haben in einer Untersuchung knapp 250 Familienunternehmen
im deutschsprachigen Raum
befragt. 83 Prozent dieser Firmen hatten einen
Beirat eingerichtet. 2002 lag der Anteil erst bei
39 Prozent.
Foto: © depositphotos / Liliana Fichter
#bessermitBeirat
Die Stämme
zusammen halten
Manche Beiräte sind gesetzlich vorgeschrieben,
zum Beispiel aus Gründen der Mitbestimmung
– sie heißen dann „Aufsichtsrat“. Die
meisten aber haben die Gesellschafter freiwillig
eingerichtet. Ein Grund für ihre steigende
Bedeutung liegt in der Tatsache, dass die
Familienstämme immer breiter werden. Wenn
Unternehmen an die nächste Generation vererbt
werden, werden die Anteile aufgeteilt – das
führt dazu, dass die Anzahl der Gesellschafter
zunimmt. Die verzweigten Familien vergeben
die Unternehmensleitung dann häufig an externe
Managerinnen und Manager, während
sie einen Beirat mit Familienmitgliedern einrichten,
um das Management zu kontrollieren.
Ein Beirat ist häufig auch ein Mittel des Ausgleichs:
Wenn ein Stamm der Familie den Geschäftsführer
oder die Geschäftsführerin stellt,
bekommt der andere Stamm den Beiratsvorsitz.
Auf dieses Motiv weisen auch die Zahlen
aus der PwC-Studie hin: In 52 Prozent der befragten
Unternehmen war ein Familienmitglied
Beiratsvorsitzender. 2013 lag dieser Anteil bei
nur 32 Prozent. Ob ein Mann oder eine Frau
die Familie repräsentiert, spielt dabei offenbar
immer weniger eine Rolle. Inzwischen sitzt in
54 Prozent der Beiräte mindestens eine Frau.
2013 betrug die Quote erst 10 Prozent.
Die familiären Überlegungen bergen aber
eine Gefahr: Über die Besetzung der Beiräte
entscheidet dann möglicherweise weniger die
Kompetenz als die Verwandtschaft und die Seniorität.
Bei einem Viertel der befragten Unternehmen
müssen Familienmitglieder gar keine
Qualifikationskriterien erfüllen – nicht mal eine
Fortbildung zur Beiratsarbeit. Nicht alle Beiräte
sind daher so innovativ unterwegs wie die
von Beurer, im Gegenteil: In nur 27 Prozent der
Gremien finden sich Expertinnen und Experten
für das Thema Digitalisierung. Klassische
Kompetenzen dominieren; 93 Prozent haben
kaufmännische Expertise, 88 Prozent verfügen
über strategisches Know-how.
Die Familien, die hinter den Unternehmen
stehen, legen zudem Wert auf Erfahrung. Das
macht die Altersstruktur der Beiräte recht
homogen, die jüngsten Mitglieder sind im
Durchschnitt 46 Jahre alt. Nur 6 Prozent der
Beiräte haben Mitglieder, die unter 30 sind.
Jugend ist nicht selten sogar ein explizites
Ausschlusskriterium: Jedes fünfte Unternehmen
setzt ein Mindestalter von 30 Jahren für
ein Mandat voraus.
Das Alter und persönliche Erfahrungen im
Job derart hoch zu bewerten, sei ein Fehler,
sagt Uwe Rittmann, Studienautor und Leiter
Familienunternehmen und Mittelstand bei PwC
Deutschland. „Die Unternehmen lassen dabei
außer Acht, dass digitale Technologien von
Jüngeren vielleicht besser beherrscht werden.
Diese sind oft auch aufgeschlossener gegenüber
neuen Arbeitsweisen und Organisationsformen,
mit denen Unternehmen flexibler und
schneller auf Veränderungen reagieren können.
Und das wird im heutigen Wirtschaftsumfeld
immer wichtiger.“
Neue Perspektiven
gewinnen
Die Forschung zeigt, dass Diversität in Teams
zu besseren Ergebnissen führt – etwa was
das Alter, den Branchenhintergrund oder die
Qualifikation angeht. Das gilt auch für Beiräte.
Gesellschafterfamilien sollten deshalb der
Versuchung widerstehen, bei der Besetzung
von Beiratspositionen nur im eigenen Umfeld
zu suchen. 80 Prozent der Unternehmen finden
ihre Beiräte über persönliche Kontakte, nur
37 Prozent nutzen externe Dienstleister. Das
bringt keine neuen Perspektiven ins Unternehmen.
Doch genau dies war für Marco Bühler ein
wichtiges Kriterium, als er und seine Familie
nach Kandidatinnen und Kandidaten für
den eigenen Beirat fahndeten. Sein Unternehmen
muss sich anpassen. Beurer machte
im vergangenen Geschäftsjahr mehr als
400 Millionen Euro Umsatz, das ist fast doppelt
so viel wie vor fünf Jahren. „Wir befinden uns
in einer Phase rapiden Wachstums und müssen
für unsere neue Größe die richtigen Strukturen
schaffen“, sagt Bühler. Früher habe die
Geschäftsführung alle wichtigen Entscheidungen
selbst treffen können. Das sei heute nicht
mehr möglich. „Wir brauchen eine lernende
Organisation, in der Entscheidungen schon
auf den unteren Ebenen fallen“, sagt Bühler.
„Bei diesem Umbau unterstützen uns nun Leute,
die sich damit auskennen – nicht aus einer
Managementberatung, sondern aus unserem
eigenen Beirat.“
Harvard Business Manager 7/2021
Interview
Holen Sie sich keine Freunde rein
Herr AYDIN, wie wird man Beirat?
AYDIN Oft kommen die Gesellschafter auf
mich zu: Ob ich der Geschäftsführung mit meiner
Expertise helfen könne? Ich habe dann
zwei Funktionen: Ich unterstütze bei bestimmten
Aufgaben, überarbeite etwa eine Bankenpräsentation
oder leite eine Gesellschafterversammlung.
Oder ich spiele den bösen Onkel
und frage Zahlen, Daten und Fakten ab: Wie
steht es um den Cashflow? Wie viele offene
Posten gibt es? Wie viele Rechnungen schreiben
wir an wie viele Kunden? Das möchte ich in
einem Satz beantwortet bekommen.
Sie weisen also auf Missstände hin?
AYDIN Vielen Managerinnen und Managern
ist nicht bewusst, dass ihre Unternehmen Restrukturierungsfälle
sind. Für mich gibt es nur
drei Szenarien: Restrukturierung, Konsolidierung
und Wachstum. Danach kommt zwingend
wieder die Restrukturierung. Jedes Unternehmen
sollte ein wenig unter Verfolgungswahn
leiden und sich fragen, ob es schon fit für die
nächste Restrukturierung ist. Als Beirat sage
ich deshalb immer: Tun wir einmal so, als ob wir
restrukturieren müssten. Was, wenn der wichtigste
Kunde wegfiele? Was, wenn der Umsatz
einbräche?
Welche Erfahrung braucht man dafür?
AYDIN Die Organisationspsychologie definiert
Erfahrung als Summe der gemachten Fehler.
Diese Erfahrung ist wichtig. Alle Unternehmen
funktionieren nach den gleichen Mustern und
machen die gleichen Fehler. Es ist gut, wenn
man die schon erkennt, bevor sie geschehen.
Alter bringt Erfahrung. Jüngere haben
mehr Kompetenz im Digitalen.
AYDIN Digitalisierung – das ist ein nebulöser
Begriff. Wenn ich Manager danach frage,
erhalte ich unterschiedliche Antworten. Manche
reden von künstlicher Intelligenz, andere
davon, eine Zoom-Konferenz abzuhalten. Ich
frage dann: Was machen wir in zwei Jahren
mit der Buchhaltung, wenn der gesamte Buchhaltungsprozess
digitalisiert ist? Was bedeutet
es, wenn meine Waschmaschine mit der
Miele-Zentrale oder mein Drucker mit der Canon-Zentrale
spricht?
Ist der hohe Altersdurchschnitt in Beiräten
ein Problem?
AYDIN Die Diversität insgesamt ist wichtig –
Alter, Geschlecht, Kultur, Erfahrung. Es sollten
auch mal Amerikaner oder Spanierinnen Impulse
geben; Leute, die nicht studiert haben, und
schräge Vögel, die aus ganz anderen Branchen
kommen. Trotzdem sollten Beiräte auf dem
Boden der Tatsachen bleiben. Jede Firma will
heute beispielsweise ihren CO2-Ausstoß verringern.
Ich sage dann: „Ihr müsst euch das
auch leisten können. Bei eurer Cashflowquote
müsst ihr eure Hausaufgaben erst mal in anderen
Bereichen machen, sonst seid ihr bald
pleite.“
Das hört sich eher nach herkömmlicher
Unternehmensberatung an. Braucht es
dafür Beiräte?
AYDIN Ein Unternehmensberater muss sich
taktisch verhalten, ein Beirat nicht. Ich sehe
mich auch als Coach. Dieser Aspekt nimmt
fast 50 Prozent meiner Arbeit ein. In vielen Familienunternehmen
sind die Geschäftsführer
Leuchtturmfiguren. Niemand traut sich, sie zu
kritisieren. Als Beirat kann ich sie beiseitenehmen
und sagen: „Du bist klug und redest viel.
Aber du entziehst dem Raum den Sauerstoff,
weil du nur dozierst. Lass auch die anderen mal
zu Wort kommen.“
Sind viele Beiräte denn nicht auch finanziell
auf ihre Mandate angewiesen?
AYDIN Beiräte erhalten im Schnitt vielleicht
20.000 Euro im Jahr. Dafür kommen sie nicht
nur fünf- oder sechsmal im Jahr zusammen, sie
müssen auch viel Vor- und Nacharbeit leisten.
Die meisten könnten mehr verdienen, wenn sie
die Zeit anders nutzten. Die Bezahlung ist nicht
der Grund für Interessenkonflikte.
„ Die Diversität
insgesamt ist
wichtig – Alter,
Geschlecht, Kultur,
Erfahrung.
Was dann?
AYDIN Wenn ich Unternehmen bei der Besetzung
von Beiräten berate, warne ich vor den
„3 Fs“: Friends, Family and Fools. Gesellschafter
holen sich Sandkastenfreunde in den Beirat,
die nie Kritik üben, oder Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, die seit 20 Jahren für die
Firma arbeiten. Auch Familienmitglieder sind
oft keine gute Wahl. Da sitzen dann künftige
Erben im Gremium, die auf die Jacht des Opas
schielen und niemandem in die Parade fahren
wollen. Unternehmen brauchen aber keine
Beiräte, die in vorauseilendem Gehorsam alles
abnicken.
Welchen Rat würden Sie anderen Beiräten
geben?
AYDIN Seid unbequem und unabhängig. Wenn
mich ein Auftraggeber fragt, warum ich mich
nicht fest anstellen lassen will, sage ich: „Damit
ich nicht über deine blöden Witze lachen
muss.“ Ich brauche auch keine Dienstwagen
oder -handys. Ich halte es nach dem Motto von
Martin Luther: „Tritt fest auf, mach‘s Maul auf,
hör bald auf!“
Mit Ulvi AYDIN sprach HBm-Redakteur Ingmar
Höhmann. „Holen Sie sich keine Freunde rein“
Viele deutsche Mittelständler lassen sich von
Beiräten unterstützen. Der Interim-Manager
und Restrukturierungsexperte Ulvi AYDIN sitzt
gleich bei sechs inhabergeführten Unternehmen
im Beirat. Ein Gespräch über die richtige
Qualifikation und den Mut, unbequeme Fragen
zu stellen
Erstveröffentlichung:
Harvard Business Manager 7/2021
#bessermitBeirat
„
À pARt – Der Beirat in
Familienunternehmen
und im Mittelstand
Sind Beiräte die Lösung?
Foto: © depositphotos / peshkova
Geschäftsführer tragen Verantwortung,
manchmal zu viel Verantwortung, sagen
kritische Stimmen. Eine Lösung kann ein
Beirat sein, also ein freiwilliger Aufsichtsrat,
der dann die Geschäftsführung unterstützt.
Gerade in Familienunternehmen kommt diese
Form zunehmend zum Einsatz. Die Aufgaben
des Beirats können vielfältig sein. Welche
Chancen und Gefahren dies birgt, erklärt der
Experte Ulvi I. Aydin von !AYCON.
Welche Unternehmen wollen denn Ihrer
Erfahrung nach überhaupt einen Beirat
einsetzen?
In der Regel sind das mittelständische Unternehmen,
oftmals Familienunternehmen, die
Know-how von außen benötigen. Sie möchten
also gerne aus ihrer Blase heraus, sich „challengen“
lassen und neue Ideen, Impulse und
Perspektiven bekommen. Dafür holen sie sich
einen Beirat. Diese Unternehmen sind zum
Beispiel in einer Situation, in der es ihnen wirtschaftlich
gut geht und sie sich auf die schlechten
Zeiten vorbereiten wollen – oder sie befinden
sich in einem Generationenwechsel und
benötigen Expertise und Begleitung von außen.
Da gehört ein hohes Bewusstsein und
eine selbstkritische Einstellung dazu,
wenn sich Verantwortliche das wünschen.
Gibt es auch Situationen, in denen
das nicht so problemlos abläuft, sich
Geschäftsführer auf den Schlips getreten
fühlen, wenn Sie kommen?
Das kann natürlich vorkommen. Es gibt Leute,
die keinen Input von außen wollen, und es gibt
Leute, die Input von außen begrüßen. Diejenigen,
die es nicht wollen, möchten eigentlich
keine große Veränderung haben. Das ist auch
eine Persönlichkeitsfrage. Es ist nicht nur eine
Frage des Unternehmens, sondern ebenso des
Geschäftsführers. Aber es gibt auch viele Manager,
die sagen: „Komm an mich ran, sag mir
was dir gefällt, sag mir was dir auffällt, kritisiere
mich, weil ich durch deine Kritik besser werde.“
Diese Hinweise kommen häufg auch von
Gesellschaftern – und ein Beirat ist ja häufig
für die Gesellschafter oder die Geschäftsführung
da oder in einer Scharnierfunktion. Das ist
eigentlich die beste Situation.
Wie können Unternehmen einen
Beirat finden?
Das Finden ist eigentlich der zweite Schritt. Der
erste Schritt ist, sich darüber im Klaren zu sein:
Will ich einen Beirat, weil ich besser werden,
#bessermitBeirat
weil ich Input von außen haben will? Hierzu gehört
die Bereitschaft, diesen externen Input
zuzulassen, ihn willkommen zu heißen. Und:
sich klarzumachen, was der Beirat für mich
tun kann. Habe ich einen Generationenwechsel,
einen Gesellschafterwechsel, will ich das
Unternehmen vielleicht einmal verkaufen, will
ich es irgendwann an die Börse bringen, soll
ein Beirat eine Vorstufe zum Aufsichtsrat sein?
Wenn das sauber beantwortet ist, wenn die
Wege und Ziele klar sind, dann kommt die Frage:
Wen brauche ich dazu? Ich suche also nicht
erst den Beirat, die Person, und sage dann,
was ich will. Ich sollte immer zuerst klären,
was ich als Unternehmer will. Und da begleite
ich die Unternehmen, den Gesellschafterkreis.
Manchmal sind das auch Banken, die auf mich
zukommen und dann sagen: „Aydin, kannst du
uns bitte helfen, ein Beiratskonzept zu entwickeln?“
Ein Teil des Konzepts ist: Was will ich
und wie will ich dort hinkommen? Der zweite
Schritt ist die Personalfrage.
Wer initiiert das eigentlich? Gibt es da auch
die Situation, dass ein Geschäftsführer
einen Beirat vor die Nase gesetzt bekommt,
weil die Gesellschafter das sagen, der
Geschäftsführer das aber eigentlich gar
nicht will?
Häufig kommt der Wunsch aus dem Gesellschafterkreis.
Die Eigentümer haben eine Gesamtverantwortung
für alle Stakeholder. Das
sind die Kunden, die Lieferanten, die Mitarbeiter
und natürlich auch die Geschäftsführung.
Da gibt es also operative Dinge, die gemacht
werden müssen. Dann gibt es strategische
Dinge. So kommt etwa häufig ein Eigentümer
auf mich zu, ein Eigentümerkreis, ein Gesellschafterkreis,
und fragt nach Unterstützung,
Ideen dazu zu entwickeln. Ich komme nicht,
wenn es schon heißt, ja, wir wollen einen Beirat.
Ich werde häufig schon vorher dazu geholt,
um die Fragen zu klären: Was wären die Vorteile
eines Beirats für das Unternehmen? Wie sollen
wir das umsetzen? Diesen Weg erarbeiten
wir in der Regel in einem Workshop. Der geht
über verschiedene Tage, über verschiedene
Monate. Da werden auch viele Dinge klar, die
es vorher nicht waren. Diese Klarheit herauszuarbeiten,
ist eigentlich das Momentum.
Foto: © depositphotos / tampatra@hotmail.com
Also ist der Weg bis zur Entscheidung zum
Beirat schon wichtig für die Integration.
Lässt sich das auch gemeinsam mit den
Geschäftsführern erarbeiten?
Absolut! Sie sollten unbedingt dabei sein.
Medizinisch gesprochen: Zuerst kommt die
Anam nese: Was habe ich, was will ich, was will
ich nicht, wo will ich in fünf Jahren stehen? Das
heißt, der Gesellschafterkreis muss sich darüber
im Klaren sein: Was wollen wir, wie wollen
wir das? Und dann gilt es in der zweiten Phase,
den Geschäftsführer oder die Geschäftsführung
reinzuholen und mit ihr das Erarbeitete
abzustimmen. In einer dritten Phase sind
die Mitarbeiter miteinzubeziehen, schließlich
sollen sie auch erfahren, was für das Unternehmen
beschlossen wird.
Als eine, die selbst im Familienunternehmen
aufgewachsen ist, kann ich ein
Lied davon singen: Wo Familie involviert
ist, sind Auseinandersetzungen
vorprogrammiert. Manchmal ist Unterstützung
von außen das einzige, was dabei hilft,
die verschiedenen Ebenen und Sichtweisen
zu entzerren, um Klarheit reinzubringen. Ist
so etwas ein Fall für einen Beirat?
Ja, natürlich kann das helfen. Denn letztendlich
ist es ja so, dass man nie die Persönlichkeit
außen vorlässt, wenn irgendwo Geschäfte
gemacht werden. Es gibt keine Unternehmensstrategie
ohne Unternehmerstrategie. Das
heißt, ich muss Katalysator, Motivator, Coach
und Lautsprecher sein, der Themen klar anspricht,
Konflikte aufdeckt und dabei unterstützt,
diese zu lösen. Die Unternehmer- oder
die Unternehmendenstrategie muss also erst
herausgearbeitet werden. Was wollen wir?
Wollen wir die Nachhaltigkeit in den Vordergrund
stellen, die Profitabilität verbessern?
Welche Ansprüche der Gesellschafter gibt es
an die Gesellschaft im Sinne von Zukunftsfähigkeit,
qualitativer und quantitativer Faktoren?
Häufig sind das die Themen, die unausgesprochen
zwischen den Zeilen stehen und zu
Missverständnissen und Konflikten führen. Ich
helfe dabei, diese Themen klar herauszuarbeiten
und für alle transparent zu machen.
Damit liegen viele Chancen auf der Hand.
Worin liegen die Risiken beim Einsetzen
eines Beirats? Gibt es überhaupt welche?
Kritisch ist es, wenn Aufsicht von oben angeordnet
wird und die Geschäftsführung den
Beirat „erdulden“ muss. Dann ist es dessen
Aufgabe, der Geschäftsführung zu vermitteln:
Heiße doch die Zukunft willkommen. Nimm die
Herausforderung als Chance wahr. Sei verliebt
in das Gelingen und sieh nicht nur die Gefahren
des Scheiterns. Gesellschafter und Geschäftsführung
müssen in der Unternehmung
kommunizieren, dass ein Beirat ein kraftvolles
Instrument ist. Beiräte können Katalysator
sein, Neutralisator von Problemen im besten
Sinne. Und jetzt stellen Sie sich vor, Sie haben
einen Beirat, Sie geben sich einen Beirat
als Unternehmen und sagen das Ihren Mitarbeitern,
Lieferanten und Kunden. Der Respekt
und die Achtung in der Wahrnehmung dieser
Stakeholder wächst dadurch in der Regel. Die
kommunikative Kraft ist hochwirksam. Es gibt
natürlich das Risiko, dass sich Beiräte mit Kleinigkeiten
verzetteln oder gar Partei ergreifen.
Ein Beirat ist aber auch deswegen so sinnvoll
und klug, weil er eine neutrale Instanz darstellt.
Er hat keine Partikularinteressen. Er kann
also kritisch hinterfragen und die entwickelten
Strategien einem Stresstest unterwerfen.
Unabhängigkeit ist das Wichtigste. Der
Beirat sollte so neutral wie möglich sein.
Auch wenn dies inzwischen immer mehr
ins kollektive Unternehmerbewusstsein
gedrungen ist – nach wie vor kommt es
gar nicht so selten vor, dass Bekannte,
alte Freunde oder Familienangehörige in
den Beirat gewählt werden. Das ist nicht
unbedingt neutral.
Nein. Es kann immer jemand aus der Familie im
Beirat sein. Es ist okay, wenn es dort einen Gesellschaftervertreter
gibt. Ein Beirat hat in der
Regel fünf Mitglieder. Eine Person sollte schon
klar die Gesellschafter oder die Familie vertreten.
Dennoch sollte Diversität vorhanden sein,
das heißt, keine Uniformität, sondern Leute
auch aus verschiedenen Disziplinen. Leute,
die um die Ecke denken, nicht nur Juristen,
sondern auch Soziologen, Philosophen etc.,
also Menschen, die aus einer anderen Disziplin
kommen und verschiedene Sichtweisen
mitbringen. Fünf alte, weise Juristen haben in
der Regel eine homogene Sichtweise auf die
Dinge. Gendervielfalt, Herkunftsvielfalt, Altersvielfalt,
Bildungsvielfalt machen einen starken
Beirat aus.
Erstveröffentlichung:
Aufsichtsrat Aktuell
Foto: © depositphotos / JuraJarema
„
Ich habe fast 8 Monate mit Ulvi als
Interim Manager gearbeitet. Leider war die Zeit
viel zu kurz, dann er hat die Aufgaben, für die er geholt
worden war, zeitig und perfekt erledigt. Man kann
Ulvi ganz einfach beschreiben: Alles, was operativ
und strategisch Sinn macht, wird von Ulvi umgehend
und mit viel Herz und Energie umgesetzt. Steinigen
Wegen weicht er nicht aus. Veraltete und überholte
Denkweisen werden von ihm nüchtern
analysiert und unermüdlich durch neue
Methoden erfolgreich ersetzt.
Vielen Dank, lieber Ulvi!!!
Testimonials
„
„
Abbas Khan
Area Sales Manager Middle East & Africa,
HAAG-STREIT, CH & DE
Ulvi AYDIN ist ein begnadeter
Motivator und Mediator, der mit seinem klaren und
direkten Umgang jedes Thema und Problem an der
Wurzel angeht. Diskussionen, die man lange umgangen
hat, sind mit ihm in wenigen Minuten beendet und
das Problem gelöst. Es ist ein wahre Freude, Ulvi bei
Beiratssitzungen und Gesellschafterversammlungen
dabei zu haben, da die Gespräche immer effizient,
ehrlich und lösungsorientiert ablaufen.
Xaver Hesselberger
Kusaba Capital
„
Kein Chichi! Kein Blabla! Und
bloß keine Buddys im Beirat!
Im Wandel und in Krisen können Familienunternehmen
vor allem an sich selbst scheitern.
Ein Indiz dafür ist die Wahl des Beirats.
Nicht in KPIs messbar
Familienunternehmen bilden das Rückgrat der
deutschen Wirtschaft! Das liegt vor allem an
deren Bodenständigkeit und Beständigkeit. Familienunternehmen
wollen unabhängig bleiben.
Sie haben einen gesunden Lokalpatriotismus
und stehen für Loyalität zur Gemeinde sowie
ein Wir-Gefühl im Unternehmen. Das Familienerbe
gesund der nächsten Generation zu
übergeben, ist wichtiger als Umsatz- und Kapitalrendite.
Dabei ist es egal, ob die Verantwortlichen
mit Haftungsbeschränkung antreten
oder ohne: Das Thema Verantwortung steht bei
Familienunternehmern ganz oben. Das sind
ideelle Werte und Zielsetzungen, die sich nicht
in KPIs ausdrücken lassen – ein enormer Vorteil.
Satzung ist. Aber selbst dann: Er hat eine beratende
Funktion ohne wirtschaftliche oder
emotionale Eigeninteressen am Unternehmen.
ln meiner Arbeit als lnterim Manager sehe ich
oft das Gegenteil: der jahrelange Steuerberater,
der langjährige Rechtsanwalt, mit dem man
zur Schule gegangen ist, der Banker der Hausbank.
Der Buddy vom Golfen. Alle sind in einer
Blase. Man kennt sich. Man tut sich oft nicht
weh. Wie so viele Jahrzehnte in den Aufsichtsräten
der Deutschland AG. Heute noch oft so.
Eine gepfefferte Prise
Vielfalt
Wer sich einen solchen Beirat schafft, kann
das Unternehmen nicht weiterentwickeln.
Ein Beirat darf doch nicht das widerspiegeln,
was der Unternehmer hören will. lm Gegenteil!
Tunnelblick
Der Nachteil ist: Familienunternehmen haben
oftmals einen Tunnelblick. Sie vermeiden Risiken
– verschließen sich damit aber auch Chancen.
Und das führt zu einem Tunnelblick der
Geschaftsführer. Denn Geschaftsführer, die
erfolgreich in zweiter oder dritter Generation
schalten und walten, sind die omnipräsente
Galionsfigur – die Unfehlbaren. Kritik gegen
sie wirkt oft wie ein Loyalitätsbruch, ein Verrat.
Wenn dann auch noch in der Familie alle
nur brav mit dem Kopf nicken, schwimmt der
Unternehmer nur noch in seinem eigenen Saft
und bekommt das zu hören, was er hören will.
Sehr gefährlich! Noch gefährlicher wird es
aber bei der Zusammensetzung des Beirats.
Ein Beirat hat oft keine Entscheidungs- oder
Kontrollfunktion. Besonders, wenn es kein
organschaftlich eingesetzter Beirat gemäß
Foto: © depositphotos / maroti
#bessermitBeirat
Er muss „pain in the ass“ sein, sagen, was sich
niemand traut, anzusprechen. Er muss die monotone
Ja-Sager-Kultur aufbrechen und die
gepfefferte Prise Vielfalt in die Runde bringen.
lch selbst bin nur Beirat in Unternehmen,
deren Geschaftsführer meine direkte, offene
und brutal ehrliche Kommunikation akzeptieren.
Auch wenn‘s unbequem ist. Auch wenn‘s
schmerzhaft ist. Als Beirat ist es mir vollkommen
egal, ob der Geschaftsführer meine
Anmerkungen gerne hört oder nicht. lch
bin hier, um die Probleme aufzuzeigen, ob
Missmanagement, unqualifizierte Mitarbeiter,
schlechte Produkte oder schlechte Strategien.
Ein Beirat muss Lautsprecher sein und den
Finger in die Wunde legen! Von einem Arzt erwarten
Sie doch auch, dass er Sie nicht anlügt,
sondern Ihnen Ihren wahren Gesundheitszustand
mitteilt, brutal ehrlich und schonungslos
mit seinen Patienten spricht. Kein Chichi!
Kein Blabla!
Unabhängigkeit
lnterim Manager haben keine Seilschaften im
Unternehmen, sie lassen sich nicht von unterschiedlichen
lnteressengruppen oder internen
Intrigen beeindrucken und wollen auch keine
Karriere in der Organisation machen, keinen
Firmenwagen fahren und auch kein Diensthandy
besitzen. Sie handeln immer im Sinne
des Unternehmens – und nicht im Sinne irgendwelcher
Freundschaften. Diese Haltung
ist Gold wert für Gesellschafter und Geschäftsführer,
denn Sie bekommen immer die direkte
Wahrheit vom Interim Manager als Beirat vermittelt.
Beirat – Aufsichtsrat –
Gemeinsamkeiten und
Unterschiede
Bei einer GmbH ist ein Aufsichtsrat vorgeschrieben,
sobald mehr als 500 Arbeitnehmer
beschäftigt werden. Das nennt man dann einen
obligatorischen Aufsichtsrat. Ist diese Unternehmensgröße
nicht überschritten, muss ein
Aufsichtsrat nicht zwingend, kann aber freiwillig
gebildet werden. Das nennt man dann einen
optionalen Aufsichtsrat. Ich empfehle meinen
Mandanten – das sind in der Regel Familienunternehmen
und KMUs – einen Beirat zu bilden.
Dieser ,,Kann-Beirat“ berät, begleitet und
coacht die Geschaftsführung. Ein guter Beirat
ist immer ein Sparringspartner.
Hier gibt es zwei Ausprägungen. Einen Beirat,
der nicht in der Satzung definiert ist und
keine satzungsgemäßen Rechte und Pflichten
hat. Das ist dann ein freier Beirat, der zu bestimmten
Zwecken befragt wird. Eben ein begleitender
Beirat. ln einer zweiten Ausprägung
kann ein solcher Beirat auch in der Satzung
definiert und darin aufgenommen sein. ln diesem
Fall können Rechte und Pflichten definiert
werden. Recht präzise sogar, zum Beispiel die
Genehmigung der Einstellung von Führungskräften
oder die Gewährung von Prokura oder
die Aufnahme neuer Produktsparten. Dies ist
dann auch in der Geschäftsordnung für die Geschäftsleitung
und den Beirat festzulegen.
Ich empfehle immer zuerst das Arbeiten
mit einem freien, nicht satzungsgemäßen Beirat.
Dann können sich alle schon mal an diese
Funktion gewöhnen und sich „einspielen“. Im
nächsten Schritt folgt die Formung einer bzw
die Änderung der Satzung, um sich einen Beirat
zu geben. Im dritten Schritt kann man dann
aus dem satzungsgemäßen Beirat einen Aufsichtsrat
„machen“. Selbst dann, wenn man
noch gar keinen Aufsichtsrat haben muss, weil
man noch unter der 500er-Schwelle an Mitarbeitenden
ist.
Bitte beachten
ln jedem Fall soll der Beirat – egal in welcher
Ausprägung – von den Gesellschaftern gewollt
und beschlossen werden. Und noch etwas:
Die Gesellschafter sollen beschreiben, wofür
sie den Beirat wollen. Für die Gesellschafter?
Für die Geschäftsführung? Oder in einer
,,Scharnierfunktion“ für Gesellschafter und
Geschäftsführung? Diese Facetten lassen sich
am besten in einem Beirats-Workshop mit den
Gesellschaftern und der Geschäftsführung
heraus arbeiten.
Erstveröffentlichung:
Aufsichtsrat Aktuell
Slap me in the face!
Die brutale Wahrheit – das Beste,
was Geschäfts führern
passieren kann!
• Erfolgsblindheit,
• das eigene Ego,
• sich annähernde Krisen,
die man ausblendet,
• oder das Nicht-Loslassen-Wollen
liebgewonnener (aber ertragloser)
Geschäftsmodelle.
Foto: © depositphotos / everett225
all das ist hart zu konfrontieren. Wer gute Leute
um sich hat, bekommt diese Wahrheit aber
glasklar zurückgespiegelt und kann sich und
sein Unternehmen weiterbringen.
Gute Leute sind
Spielverderber!
Gute Geschäftsführer wollen sich Herausforderungen
stellen. Sie wollen sich selbst und
Schwachpunkte in ihrem Unternehmen verbessern
– und Stärken kontinuierlich weiterentwickeln.
Selbst dann, wenn diese Veränderungen
emotional und organisational schwierig
für sie sind.
Damit ihnen das gelingt, benötigen sie keine
Ja-Sager um sich herum, sondern Menschen,
die brutal offen und ehrlich sind. Leute, die sich
nicht scheuen, ihren Vorgesetzten die knallharte
Wahrheit wie eine Ohrfeige mitzuteilen. Ein
russisches Sprichwort soll lauten: „Es ist besser,
mit der Wahrheit geschlagen zu werden,
als mit Lügen gestreichelt.“ Wer sich nicht der
Businessrealität stellt, geht unter. Und das sehr
schell. Und brutal schmerzhaft. Es ist leichter,
sich in seiner Komfortzone aufzuhalten, aber
das führt früher oder später zum Scheitern.
Wer braucht denn Leute um sich herum, die
immer nur brav nicken, jede Linie mitgehen und
nie die Vorschläge der anderen challengen?
Wer als Geschäftsführer das Unternehmen
verbessern will, muss in der Belegschaft und
im Beirat Spielverderber haben.
Leute, die erkennen, wann der Geschäftsführer
oder gar Gesellschafter Teil des Problems
ist, – und sich nicht scheuen, das klar
auszusprechen. Als Beirat und Interim Manager
bin ich u. a. auch ein Spielverderber. Nicht, weil
es mir Spaß macht, Geschäftsführer zu „grillen“,
sondern weil ich sie und ihr Unternehmen
voranbringen möchte. Das mache ich jedem im
Unternehmen klar, ganz egal, auf welcher Hierarchiestufe
er sich befindet.
Ich arbeite nicht für Einzelne, sondern immer
für das große Ganze, für die gesamte Organisation!
Und wenn der Hauptgesellschafter das
Problem ist, spreche ich das ebenso an, wie
„ Face reality as it is,
not as it was or as you
wish it to be.
wenn es der Lagermitarbeiter wäre. Das ist für
viele erst einmal abschreckend. Aber Medizin
muss manchmal bitter schmecken.
Jack Welch
„
#bessermitBeirat
so schmerzhaft sie sein mag, darf man aber
nicht durch die Blume sagen. Sie muss knallhart
und klar sein.
Wahrheit geht nicht
„durch die Blume“!
Interim Manager und Beiräte – aber auch gute
Mitarbeiter – werden nicht geholt, damit sich
der rosarote Elefant im Raum fröhlich ausdehnt.
Nein! Sie reflektieren die ungeschminkte
Wahrheit, um Verantwortlichen wieder den
Blick auf das Wesentliche zu ermöglichen.
Denn einer muss es ja tun. Die Businessrealität,
Mein Tipp an
Geschäftsführer:
Scharen Sie gute Leute um sich, die Ihnen unangenehme
Wahrheiten über Ihr Geschäft sagen
– und arbeiten Sie gemeinsam mit diesen
Leuten daran, Ihr Unternehmen zu verbessern.
Erstveröffentlichung:
www.aycon.biz/blog/slap-me-in-the-face
Eine gute Beiratssitzung ist
wie ein Business-Bootcamp
für ManagerInnen:
schmerzhaft, aber mit
sichtbarer Leistungssteigerung.
#bessermitBeirat
Foto: © Simon Doser
Ulvi I. AYDIN
PREMIUM EXECUTIVE
MANAGEMENT CONSULTING
& INTERIM MANAGEMENT
Wir sind keine Weltverbesserer
!AYCON Experten-Talk
Interview mit Quentin Pratley
Ich freue mich, dieses Mal mit Quentin Pratley,
Mitgründer und geschäftsführender Gesellschafter
von FLSK, zu sprechen. Ich bin Beirat
bei FLSK – und beobachte und begleite den
Weg zur Top-Marke aus nächster Nähe. Ein
Gespräch über Marke, leere Markenversprechen
und das Dilemma umsatzorientierter
B2C-Unternehmen in Zeiten von Klimawandel,
Ressourcenknappheit und Co.
Quentin, bitte stell dich und
deine Firma kurz vor.
Ich bin Quentin Pratley, 30 Jahre alt – und Mitgründer
von FLSK, das es mittlerweile seit sieben
Jahren gibt. Unser Kernprodukt ist eine
Trinkflasche mit enormer Isolationsfähigkeit.
Kalte Flüssigkeiten bleiben 24 Stunden lang
kalt, heiße bleiben 18 Stunden lang heiß. Wir
sind ursprünglich mit einer tollen Produktidee
angetreten und haben uns zu einer starken
Marke etabliert. Ich bin sehr dankbar für
diesen Weg, weil ich durch und mit FLSK viel
lernen durfte und auch immer noch jeden Tag
viel lerne. Keine Universität hätte mir das beibringen
können, was ich hier tagtäglich lerne.
Was treibt dich und deine Firma an?
Dinge zu bewegen, den Status quo zu hinterfragen,
Dinge besser zu machen. Das spiegelt
sich auch in unseren Produkten wider.
Wir wollten den Trinkflaschenmarkt verändern,
der bis dato aus billigen Wegwerfprodukten
bestand – und wir wollten den etwas
eingestaubten Isolierflaschen-Markt erneuern.
Was die FLSK-Trinkflasche ausmacht, ist ein
schönes, solides Produkt, dessen Qualität unschlagbar
ist – und das die faktischen Isolierleistungen
einer klassischen Thermoskanne übertrifft.
Dennoch möchten wir uns aber bewusst
nicht als Isolierflasche positionieren, sondern
als Trinkflasche für jede Alltagssituation.
Wie sieht der Markt dafür aus?
Stell dir vor, du gehst im Sommer an den Strand
oder in den Park oder an das städtische Flussufer
– und schaust dich um. 80 von 100 Menschen
werden eine Plastik-Trinkflasche dabeihaben,
sieben Menschen haben eine FLSK
– und drei ein langlebiges Wegwerfprodukt.
Unser Markt ist eben genau dieser. Theoretisch
also jeder, der trinkt.
Unsere Zielgruppe ist natürlich viel spitzer,
aber der Markt ist groß.
Eure Zielgruppe ist eher urban, qualitäts-,
marken- und nachhaltigkeitsbewusst.
Ja, wobei ich auf das Thema Nachhaltigkeit
später noch zu sprechen komme. Wir haben
uns früh für einen Markenweg entschieden.
Eine Marke fängt immer bei den Menschen an,
die dahinterstehen. Sie ist die Summe aus den
Charakteren, Ideen und Beiträgen der Menschen.
Jede Person, die in unser wachsendes
Team kommt, prägt die Marke ein Stück mit.
Hierzu zählst auch du, Ulvi.
Das klingt nach flachen Hierarchien
und viel Demokratie.
Foto: © flsk / FORMM.agency
Ja, das ist auch das Schöne daran. Gleichzeitig
ist so ein Organisations- und Führungsstil auch
herausfordernd, weil es immer um Menschen
und menschliche Themen geht, um Emotionen,
Bedürfnisse, Anforderungen und Erwartungen.
Einerseits können Prozesse dadurch sehr
langwierig werden. Andererseits sind die Zeiten
aber auch vorbei, in denen nur noch eine
Person entscheidet. Bei uns blickt eine Vielzahl
verschiedener Menschen aus unterschiedlichsten
Blickwinkeln auf unsere Marke und
unsere Produkte. Die Menschen übernehmen
Verantwortung und sind emotional dabei. Nur
so können gute Produkte und starke Marken
entstehen.
Als Geschäftsführer behaupte ich ganz direkt:
Es würde keiner Geschäftsführerin und
keinem Geschäftsführer schaden, die Karriere
mit einer Kindergartenpädagogikausbildung zu
starten. Die Themen, die in Unternehmen ausgelebt
werden, haben oftmals viel mit kindlichen
Emotionen zu tun. Wem es gelingt, den
Emotionen aller Beteiligter Raum zu geben und
gleichzeitig auch Grenzen zu setzen, kann ein
starkes Team formen.
Wir müssen den Menschen die Chance geben,
sich selbst zu reflektieren, dann ist so viel
möglich.
Heute kaufen auch Businesskunden wie
Lufthansa und BMW eure FLSK-Flaschen.
Ihr habt also einiges richtig gemacht in der
Markenentwicklung.
Marke geht bis in die letzte Sehne: Wie beantworte
ich eine E-Mail? Wie begegne ich Kunden?
Wie gehe ich mit Händlern und Partner
um? Wie spreche ich mit Mitarbeitenden?
Das alles zahlt in die Markenwahrnehmung
ein. Wir sind da hineingewachsen. Wir sind
starke Charaktere und haben schnell gemerkt:
Marke ist menschengemacht, mit Ecken und
Kanten und eigener Firmen-DNA.
Wir haben den Weg der Markenbildung bewusst
eingeschlagen – und wenn du diese Leidenschaft
besitzt und die Qualität anbietest,
ziehst du auch solche Businesskunden an. Unsere
hochwertige Marke spricht hochwertige
Kunden an. Ein Ramschladen würde nicht bei
uns anklopfen.
Kunden legen zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit.
Wie nachhaltig seid ihr?
Ich tue mich schwer mit dem Wort „Nachhaltigkeit“,
weil das ein Buzzword ist und heute jedes
Unternehmen meint, „nachhaltig“ auf seine
Fahne schreiben zu müssen. Wie nachhaltig
viele solcher Unternehmen tatsächlich sind, ist
eine ganz andere Frage.
Wir setzen uns seit unserer Gründung sehr
genau mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ auseinander
– und diskutieren das auch sehr kontrovers.
Für uns fühlt es sich wahnsinnig unauthentisch
und unecht an, wenn wir sagen
würden, wir wären nachhaltig. Das ist nicht
der Fall – auch, wenn wir auf einer Nachhaltigkeitsvariablen
besser abschneiden als die Mitbewerber.
Foto: © flsk / FORMM.agency
Aber zu behaupten, wir wären nachhaltig, würde
das Wort und seine Bedeutung nur weiter
abwerten. Wir verhindern somit, dass wir uns
weiterentwickeln auf dem Weg Richtung Nachhaltigkeit.
Wir sind keine Weltverbesserer! Und
das kritisiere ich an allen Unternehmen, die
glauben, z. B. mit ein bisschen „CO 2
-Ablasshandel“
nachhaltig zu sein und die Welt besser
zu machen.
Was seid ihr dann, wenn nicht nachhaltig?
Uns kommt es darauf an, Produkte zu produzieren,
die sinnhaft sind, die langlebig sind –
und die keine Sollbruchstelle haben.
Wir stellen Produkte her, die halten, was sie
versprechen und dazu beitragen, das Konsumverhalten
in eine positive Richtung zu verändern.
Wir wollen sinnhafte Produkte herstellen.
Aber wir wollen nicht kommunizieren: „Wer uns
kauft, ist nachhaltig.“ Wir wollen ehrlich und
transparent mit dem Thema umgehen. Unsere
Produkte sind langlebig, weil sie nahezu „unkaputtbar“
sind. Kunden sollen uns aber nicht
kaufen, um zu denken, sie seien dadurch die
großen Weltverbesserer. Denn das stimmt einfach
nicht.
Was passiert, wenn Unternehmen nur
vermeintlich nachhaltig sind?
Die globalen Probleme auf der Welt werden
aufgrund eines Mangels an Nachhaltigkeit
weiter steigen. Denn: Vermeintlich nachhaltig
zu sein, verhindert echte Nachhaltigkeit. Erst,
wenn wir das Thema bei seinen Wurzeln packen
und wirklich hinterfragen, können wir
Veränderungen anstoßen: Standorte, Lieferketten,
Wachstum, Renditen, Umsatz.
Das müssen die Unternehmen hinterfragen
– und das ist schmerzhaft. Vor allem für die
Anteilseigner, Gesellschafter und Besserverdiener.
Bei FLSK muss ich da bei mir anfangen,
als Gesellschafter.
Kommen Konsumgüterunternehmen in
eine Sinnkrise, wenn sie nicht nachhaltig
agieren?
Das ist die Zwickmühle, in der viele B2C-Unternehmen
heute stecken: Was ist unsere
Daseinsberechtigung am Markt in einer Welt
voller Ressourcenknappheit, wenn wir nicht
Foto: © flsk / FORMM.agency
nachhaltig agieren? Wir bei FLSK haben uns
entschieden, mit unserer Firma wirtschaftlich
erfolgreich zu sein.
Daran ist erst einmal nichts falsch – aber
eben auch nichts nachhaltig. Auf der Welt
muss weniger konsumiert werden. Und hier
beginnt das Dilemma vieler Unternehmen, weil
die Menschen in unserem Wirtschaftssystem
vom Mehrkonsum leben und teilweise auch
davon abhängig sind.
Als Gesellschaft und globale Gemeinschaft
stehen wir vor einer großen Herausforderung,
der wir früher oder später nicht mehr ausweichen
können.
Wie sollten Unternehmen dieser Herausforderung
begegnen?
Wichtig ist, sich dem nachhaltigen Wirtschaften
kontinuierlich anzunähern. Aber das gelingt
nur, wenn Unternehmen ihren wahren Zustand
annehmen und ehrlich mit sich sind. Ich
sehe so viel Verblendung in Unternehmen, in
denen sich die Verantwortlichen einreden, was
für gute Weltverbesserer sie seien.
Dabei betreiben sie nur eine neue Form des
Profitschlagens und der Gewinnmaximierung
um jeden Preis.
Wer das ablegt und ökologische Nachhaltigkeit
in die Unternehmensstrategie einbindet,
stellt sich den Herausforderungen der Zukunft.
Erstveröffentlichung:
www.aycon.biz/blog/wir-sind-keineweltverbesserer
„
Testimonials
Ulvi ist ein ‚straight-shooter‘, wie er es selbst so schön
nennt. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, scheut sich
nicht, die schwierigen/komplexen Themen anzugehen
und sich die Hände schmutzig zu machen. Er geht
Fehlern und Problemen auf den Grund und versucht
immer, mit allen Mitteln, diese für das Unternehmen
zu lösen. Ulvi schafft immense Klarheit mit gut
strukturierten Fact-Sheets, übersichtlichen Zusammenfassungen
& Protokollen und hält einen immer
up to date! Ich kenne kaum jemanden, der besser
“
organisiert und strukturiert arbeitet als Ulvi.
„
Patrick Bohrer
COO FLSK GmbH, Munich
Herausragender Motivator für Mitarbeiter,
um Höchstleistungen zu vollbringen. Setzt hochgradige
Ansprüche an seine Mitarbeiter und an externe Berater,
die er aber auch selbst vorlebt. Der Mensch steht bei
ihm im Mittelpunkt, aber nicht im Wege. Besitzt die
Fähigkeit zum echten Changemanagement in ganzheitlicher
Weise mit hoher Nachhaltigkeit.
„
Dr. Dietrich Schramm
Senior Client Partner Hay Group, a Korn Ferry company
Wer billig kauft, kauft zweimal!
Der Return on Interim
Management (RoIM)
Kennen Sie Paul Neal „Red“ Adair? Adair war
ein Feuerwehrmann für extreme Einsätze.
Er wurde vor allem immer dann gerufen, wenn
es bei Öl- oder Gasbohrungen zu Explosionen
und Bränden kam. 1962 löschte er die
seit über einem halben Jahr brennenden
Gasquellen in Algerien. 1991, nach Ende des
zweiten Golfkriegs, löschte Red Adair die
117 brennenden Ölquellen in Kuweit. Doch
was heißt „löschte“: Seine Technik bestand
darin, die lodernden Brandherde mit Sprengstoff
zu stoppen. Die chemische Logik
dahinter: Die Explosion entzog den Flammen
den Sauerstoff. Die hohen Kosten für Reds
Einsätze betrugen aber nur einen Bruchteil
dessen, was er den Öl- und Gaskonzernen
an Kosten einsparte.
Es lohnt sich immer!
Interim Manager sind ähnlich wie Red Adair.
Sie gehen dahin, wo es wehtut, wo sich keiner
hinwagt – entweder, weil der Mut oder weil das
Know-how fehlt. Darum liegen die Tagessätze
von Interim Managern auch bei 1.200,00 bis
3.000,00 EUR. Das wirkt vor allem für erbsenzählende
Einkäufer zunächst recht hoch.
Doch der Mehrwert, den Interim Manager
für Unternehmen generieren, übersteigt
diese Tagesätze um bis zu 500 Prozent. Wie
errechnet sich der RoIM? Es gibt unterschiedliche
Wege, ihn zu berechnen. Ein klassischer
Weg ist: Der gesamte direkt zurechenbare
Netto-Cashflow-Vorteil aus der Interimstätigkeit
(A) wird dividiert durch die Kosten des
Interim-Managementauftrags (B) = RoIM, ausgedrückt
als Anzahl der Rückflüsse der Investition
oder als Prozentsatz. Also A/B = RoIM.
Foto: © depositphotos / Violin
In einem vergangenen Mandat habe ich dem
Unternehmen einen Netto-Cashflow-Vorteil
von 46.000.000 EUR eingebracht. Die Kosten
für meine Tätigkeit lagen in dem Zeitraum bei
ca. 250.000 EUR. Der RoIM des Unternehmens
lag bei 1840 Prozent. In einer Umfrage der
Ludwig Heuse GmbH beträgt in 1/5 der Interim-Projekte
der RoIM das Zehnfache des Aufwands,
in einem weiteren Fünftel das Doppelte.
Was passiert, wenn sie es
nicht tun?
Wenn Unternehmen solche Kosten scheuen,
suchen sie nach günstigeren Alternativen.
Dann kommen Anbieter, die auf den ersten
Blick günstiger sind, aber Fehler machen, länger
brauchen, als geplant – und bei weitem
nicht den Netto-Cashflow-Vorteil heraus holen
wie Interim-Experten. Am Ende steht das Unternehmen
nicht besser da als vorher – hat
aber dennoch Ressourcen verschwendet.
„Wer billig kauft, kauft zweimal“, heißt ein
deutsches Sprichwort. Verantwortliche sollten
sich genau überlegen, ob die kurzsichtige Einsparungsdenke
bei wichtigen Unternehmensthemen
wirklich immer die passende ist.
Mein Tipp an Verantwortliche: Sparen Sie nicht
an der falschen Stelle. Wenn Sie Unterstützung
von außen benötigen, dann entscheiden Sie
sich lieber direkt für die Red Adairs. Echte Profis
zu engagieren, ist in der Regel immer „günstiger“,
als sich mit Amateuren einzulassen.
Erstveröffentlichung:
www.aycon.biz/blog/wer-billig-kauft-kauftzweimal
„ If you think it's
expensive to hire a professional
to do the job, wait until you
hire an amateur.
Red Adair
„
Foto: © depositphotos / udon10671
Foto: © A3077 AFP / dpa
!AYCON Principles of
Management Excellence
1. Management Excellence
bedeutet, immer nach
der besten Lösung zu
suchen.
2. Exzellente Manager
haben keine Angst vor
dem Scheitern. Niemals!
3. Sie schämen sich nicht
für Fehler.
4. Sie entschuldigen sich,
wenn sie einen Fehler
gemacht haben.
5. Sie sind in der Lage, mit
80 % Informationen eine
100 %ige Entscheidung
zu treffen.
6. Sie sind Feuerwehrleute
– sie laufen nicht vor dem
Feuer davon – sie laufen
dahin.
7. Sie sind Vorbild.
Sie verlangen nichts,
was sie nicht selbst in
der Lage oder willens
sind, zu machen.
8. Sie sind Macher.
Sie sind „Tu-er“.
Keine Administratoren.
9. Exzellente Manager
wollen ausschließlich
Mitarbeiter, die immer
besser sind, als sie
selbst.
10. Sie laden zu Widerspruch
ein. Sie wollen
keine „Ja-Sager“ um
sich.
11. Exzellente Manager
können ihre Ideen zu
ihrem Unternehmen,
ihre Strategie in zwei
Minuten erklären.
In zwei Minuten!
Dazu brauchen sie
keinen Laptop, keinen
Beamer, keinen
Power-Point-Tsunami.
12. Exzellente Manager
ziehen exzellente
Mitarbeiter an.
13. Sie verlangen viel
von den Mitarbeitern.
Und noch mehr von sich
selbst.
14. Manager, die lügen,
sind – Lügner. Exzellente
Manager lügen nie!
Niemals!
15. Exzellente Manager
wissen, dass die Wahrheit
sehr oft schmerzt.
Wie Medizin.
16. Sie sind nie feige.
Sie sind mutig.
17. Ihren wahren Charakter
zeigen exzellent Manager
in der Krise. Wie ein
sturmerprobter Kapitän
bei schwerer See.
18. Exzellente Manager
kennen diese drei wichtigsten
Management-
Feedbacks:
„Danke!“
„Großartig!“
„Das geht besser!“
19. Sie beherzigen
„KISS“!„Keep it short
and simple!“
20. Exzellente Manager
beherzigen die
Eisen hower-Regel:
„Wenn es nicht auf
einer Seite dargestellt
werden kann,
ist es weder durchdacht
noch entscheidungsfähig!“
21. Sie liefern Erklärungen –
keine Entschuldigungen.
22. Exzellente Manager
wollen ihre Mitarbeiter
besser machen.
23. Sie schmücken sich nie
mit fremden Federn.
Niemals!
24. Das Team und die Teamleistung
sind ihnen
wichtig.
25. Exzellente Manager
sind auch exzellente
Coaches.
Wer seine Mitarbeiter
nicht coacht, ist nicht
exzellent.
26. Erfolge feiern sie
gemeinsam.
27. Exzellente Manager
lassen keinen Spielraum
für Interpretationen.
28. Wenn sie etwas nicht
wissen – dann sagen sie
das auch.
29. Exzellente Manager
suchen sich Hilfe, wenn
sie gebraucht wird.
30. Sie arbeiten hart
und klug – und sie
sind immer in das
Gelingen verliebt!
Erstveröffentlichung:
aycon.biz/blog/aycon-principles-ofmanagement-excellence
Luxusuhren-Customizing
!AYCON Experten-Talk
Interview mit Alexander Klingbeil
„ Wir sind
ein Atelier der
Emotionen.
„
Auf einem Symposium habe ich Alexander
Klingbeil, Geschäftsführer von BLAKEN, kennengelernt.
BLAKEN personalisiert Rolex- und
andere Luxusuhren für betuchte Endkunden.
Ein Gespräch über die Uhren- und Schmuckindustrie,
den Trend der Individualisierung – und
die (Un-)Messbarkeit von emotionalem Wert.
Alexander, bitte stell dich und
deine Firma kurz vor.
Ich bin Alexander Klingbeil, 43 Jahre alt, studierter
Jurist und Uhrenliebhaber. Ich war eine
Zeit lang in der Start-up-Szene unterwegs und
bin dann in die Werbebranche gewechselt. Hier
kam ich auch das erste Mal mit Uhrenherstellern
in Kontakt. Zu BLAKEN bin ich Mitte 2017
gekommen. BLAKEN war Kunde der Werbeagentur,
für die ich damals arbeitete. Im Urlaub
wurde ich von einer anderen Werbekundin auf
eine von BLAKEN behandelte Uhr angesprochen
– und gefragt, ob ich weiß, wo sie so eine
Uhr herbekommen kann. Ich rief den Gründer
und damaligen Geschäftsführer von BLAKEN,
Hendrik Jürgens, an, kaufte das Wunschmodell
für die Kundin – und verkaufte es ihr. Ein
schnelles Geschäft, das mich aufhorchen ließ.
Noch während des Urlaubs verkaufte ich, quasi
vom Liegestuhl aus, 10 weitere von BLAKEN
transformierte Uhren. Nach einem Gespräch
mit Hendrik Jürgens beschlossen wir dann,
dass ich als freier Mitarbeiter die Distribution
von BLAKEN weiterentwickle. Da sich Hendrik
ohnehin aus dem Geschäft zurückziehen wollte,
bot er mir und einem weiteren Kollegen an,
Anteile der Firma zu erwerben und BLAKEN
als Geschäftsführer zu begleiten. Anfang 2018
habe ich diese Chance ergriffen und baue seitdem
das internationale Geschäft weiter auf.
Was genau macht BLAKEN?
Früher haben wir Uhren aufgekauft, nach eigenen
Design-Ideen geschwärzt und verändert
– und dann wieder verkauft. Das Wort „Blaken“
steht im Niederdeutschen für „ rußen“oder
„schwärzen“ – es kommt also von dem Gedanken,
etwas zu schwärzen und ist somit
inhaltsgebend für die Firma. Wir behandeln
Luxusuhren mit einem speziellen Beschichtungsverfahren
und machen sie somit widerstandsfähiger.
Heute haben wir so viel Nachfrage,
dass der Kunde immer entscheidet und
mit einer eigenen Design-Vorstellung auf uns
zukommt, die wir dann realisieren. Wir personalisieren
Uhren also auf Kundenwunsch: eingefärbte
oder gestaltete Ziffernblätter, Zeiger,
Gravuren etc. Oftmals bringt der Kunde seine
Uhr schon mit – oder aber wir kaufen die Uhr
dann für ihn ein und individualisieren sie anschließend.
Wie kommt man auf so eine Idee?
Fast alles im Leben von Menschen einer hohen
Einkommensklasse ist customized. Im Jahr
2010 hat Hendrik Jürgens für einen Kunden
aus Miami gearbeitet, der viele Events organisiert
hat. Und die dort eingeladenen wohlhabenden
Gäste hatten alles auf sich zugeschnitten:
das Polohemd mit den eigenen Ini tialen,
individualisierte Schuhe, Lackfarbe und
Innenausstattung der Autos, Humidore usw.
Nur ein Accessoire war bei den Leuten nicht
individualisiert: die Uhren. Alle trugen zwar Luxusuhren,
viele auch limitierte Auflagen – doch
keine war ein Unikat. Es gibt eine bestimmte
Klientel an Menschen, die das nicht wollen und
die sehr empfänglich für einzigartige Uhren
sind. Und daher kam dann die Geschäftsidee,
Luxus uhren zu individualisieren.
Ihr stellt also keine Uhren selbst her?
Nein, wir sind keine Uhrenhersteller. Wir können
und wollen das auch nicht sein. Die Uhrmacherkunst
überlassen wir den Herstellern,
die wahre Meister in ihrem Fach sind: Rolex,
Hublot, Panerai, Blancpain, Omega, A. Lange
& Söhne, Patek Phillipe, Jaeger LeCoultre und
wie sie alle heißen. Wir werden niemals besser
sein als diese Hersteller. Wir personalisieren
ihre Produkte, die schon in Perfektion aus der
Manufaktur kommen. Wir integrieren also die
persönliche Emotion des Kunden in das Produkt.
Das ist eine Form der Transformation. Wir
sind also ein Add-on-Service-Unternehmen
für Endkunden – keine Hersteller.
Wie läuft der Beschichtungsprozess ab,
der die Uhr schwarz werden lässt?
Es handelt sich dabei um das sogenannte DLC
Coating, das ist eine von uns patentierte Oberflächenverhärtung,
die ursprünglich aus der
Raumfahrt- und Medizintechnik kommt. DLC
steht für „Diamond Like Carbon“. Wir zerlegen
die Uhr (bis auf das Uhrwerk) in ihre Einzelteile
und beschichten sie dann mit diamantähnlichen
Kohlenstoffen. Das Ergebnis ist eine
schmuckgleiche, perfekte Oberfläche, deren
Glanz und Härte beim gegenwärtigen Stand
von Wissenschaft und Technik kaum zu übertreffen
sind. Die Uhr wird dadurch noch härter
und auch für Allergiker tragbar, weil das
Endmaterial keine allergieauslösenden Metalle
enthält bzw. als Schutzschicht gegen solche
Metalle dient. Darüber hinaus entfernen wir
auch Kratzer auf der Uhr.
Foto: © Blaken
Verlieren die Uhren nach so einer Behandlung
nicht ihre Garantie?
Ja, in jedem Fall. Wenn BLAKEN eine Uhr transformiert,
egal welche, verliert sie die Herstellergarantie.
Darum übernehmen wir die Garantie
und die Haftung für das Produkt. Das ist in so
einem Segment auch angebracht. Wir geben,
je nach Alter der Uhr, 2 bis 5 Jahre Garantie.
Bei neuen Uhren 5, bei älteren Uhren 3 oder
2 Jahre – und zwar auf alles, selbst auf das
Uhrwerk, das wir gar nicht anfassen, da wir nur
optisch verändern und nicht technisch.
Gefällt den Uhrenherstellern das, was ihr
da macht? Wie ist die Beziehung zu denen?
Die Beziehung ist unterschiedlich. Das ist vergleichbar
mit dem Tuning in der Autoindustrie
Anfang der 1980er-Jahre. Jeder Hersteller
wird sich fragen, warum so ein schönes Produkt
jetzt noch zusätzlich verändert werden
muss. Das ist deren gutes Recht, und wir respektieren
das auch. Darum betonen wir immer
klar: Wir machen nichts besser als die Hersteller,
darum geht es auch nicht. Wir bauen lediglich
die Emotion des Kunden in das Produkt ein
– und machen die Uhren somit zum Unikat.
Gleichzeitig sind wir der Meinung, dass der
Respekt nicht allein gegenüber den Uhrenherstellern
geboten ist – wir sollten als Uhrenindustrie
auch den Kundenwünschen Respekt zollen.
Kunden wollen individualisierte Produkte. Das
ist ein Mega-Trend in unzähligen Märkten. Warum
sollte sich die Uhrenindustrie diesem Trend
verschließen? Das ist eine einmalige Gelegenheit
für uns, neue Zielgruppen zu erschließen
und auch jüngere Kundengruppen zu erreichen!
Und: Am Ende entsteht jede BLAKEN-Uhr auf
Basis einer bereits gekauften Uhr. Wir nehmen
den Herstellern also nichts weg.
Lässt sich eure Zielgruppe klar definieren?
Das ist gar nicht so leicht. BLAKEN bedeutet
für viele Understatement. Aber wir haben auch
Kunden, die laut und extravagant unterwegs
sind. Was vielleicht für die meisten zutrifft: Sie
haben eine sehr spezielle Historie und eine
sehr eigene Wahrnehmung. Sie haben besondere
Erfahrungen gemacht – und dafür suchen
sie eine Ausdrucksform. Beispielsweise
die Autofarbe, die analog auf dem Ziffernblatt
Foto: © Blaken
zu finden ist. 75 Prozent unserer Kunden sind
männlich, wobei die Anzahl der Kundinnen
steigt, die das Thema für sich entdecken. Wir
werden zunehmend als Fashion wahrgenommen,
da wir Farbe ins Spiel bringen. Kunden
kommen auch öfters wieder, mit neuen Farbwünschen.
Unser Personalisierungsservice ist
also keinesfalls eine einmalige Angelegenheit,
sondern begleitet Kunden je nach Lebenseinstellung
und Vorlieben über mehrere Jahre
(und mehrere Uhren) hinweg.
Inwieweit steigert sich der Wert einer Rolex
nach einer BLAKEN-Behandlung?
Das ist schwer zu sagen. Wir wollen auch gar
nicht von monetärem Wert sprechen. Was sich
bei uns sicherlich steigert, ist der persönliche
emotionale Wert. Und der ist schwer messbar.
Eine BLAKEN-Behandlung ist auch kein Investment.
Das unterscheidet unsere Kundengruppe
von den Käufern einer „normalen“ Luxusuhr.
Bei vielen Herstellern sind Uhren zum
Investmentgut geworden. Das möchten wir
Wiederverkaufsportalen ist fast keine BLAKEN-
Uhr zu finden. Die Menschen verkaufen diese
Uhren nicht mehr, weil sie ihnen etwas bedeuten.
Wir, als Uhren- und Schmuckindustrie, haben
die Wahl: Wir können unseren Kunden ein
vorgefertigtes Menü anbieten und einen Preis
nennen. Aber wir können auch dem Kunden das
Zepter überlassen – und dafür steht BLAKEN.
Die Uhrenindustrie hat sich in den letzten zwei
Dekaden sehr zu einem Investmentmarkt entwickelt.
In meinen Augen sollten wir wieder lernen,
Emotionen zu verkaufen. Customizing ist
ein Weg dabei.
nicht. Wir wollen nicht, dass unsere Kunden in
unserem Service ein Investment sehen – und
das tun sie in der Regel auch nicht, weil ihnen
der monetäre Wert der Uhr egal ist. Es geht
um eine persönliche Liebe zu etwas, um eine
Geschichte: Sei es ein bestimmtes Thema, ein
Datum, eine Farbe, eine Initiale. Solche individuellen
Geschichten lassen sich nicht in Geld
messen. Unseren Kunden geht es nicht darum,
ihre BLAKEN-Uhr wieder zu verkaufen. Nein:
Sie wird individualisiert, weil sie bleiben soll.
Sie wird zum Talisman, zum Symbol einer Geschichte
und einer Emotion.
Sehr schön gesagt! Ich sage auch immer:
Der materielle Wert eines guten Produktes
macht 10 Prozent aus, der emotionale
Wert aber 90. Die nicht-physischen Eigenschaften
werden bei einer BLAKEN also
nochmals gesteigert, weil eine Geschichte
darin steckt.
Ja genau, und darum muss es auch gehen.
Wir behandeln hunderte Uhren im Jahr. Auf
Es gibt Marken mit großem nichtmateriellen
Wert, wie das iPhone oder
das Mineral wasser Apollinaris. Solche
Produkte haben eine gute emotionale
Geschichte, die um das physische Produkt
herumerzählt ist. Oder das Magnum-Eis,
das keine Süßigkeit, sondern schon fast
ein erotisierendes Produkt ist. Die Amerikaner
sagen dazu: „Romance the Product“,
also romantisiere das Produkt – mit einer
guten Geschichte.
Ja. Doch bei BLAKEN kommt die Geschichte
eben vom Kunden selbst. Wir romantisieren
nicht das Produkt. Das macht der Kunde. Wir
sind vielmehr der verlängerte Arm der Kunden,
der deren Träume und Fantasien realisiert. Wir
sind nichts anderes als ein Atelier der Emotionen.
Die Apple Smart Watch steht für mich
nicht für ein Luxusgut, sondern für Funktion
und Lifestyle. BLAKEN dagegen ist die personalisierte
Emotion eines Luxusguts.
Das erinnert mich ein bisschen an den Porzellanhersteller
Philip Rosenthal, der mal
die Rosenthal-Studiohäuser entwickelt hat
und eine Rosenthal-Designphilosophie
definierte. Er sagte, so wie es Buchverlage
gibt, die Schriftsteller in Büchern verlegen,
ist Rosenthal ein Verleger von Künstlern
auf Porzellan.
Sehr schön. So kann man das beschreiben. Bei
unseren Kunden sind die Geschichten hochgradig
individuell. Das sehen wir auch an den
Reaktionen unserer Kunden, wenn sie ihre personalisierten
Uhren entgegennehmen. Es ist
egal, ob es hochwertiges Porzellan oder eine
hochwertige Uhr ist, der Verleger oder das Atelier
bietet die Plattform. Bei uns ist der Künstler
der Kunde. Wobei wir im Zuge unserer globaleren
Ausrichtung auch eigene Designs anbieten,
um Kunden zu inspirieren. Beispielsweise
planen wir gerade eine Kollaboration mit Künstlern:
Musikern, Malern, Designern etc. Da freuen
wir uns schon drauf.
Ich habe mir auch eine Rolex von euch
transformieren lassen. Wobei ich das ursprünglich
gar nicht wollte ...
Aber Ulvi, natürlich wolltest du eine! Wer drückt
sich denn mehr aus im Personal Branding als
du? Du hast das Gelb in deiner Branche für
dich besetzt, das repräsentierst du. Und mit
der Uhr drückst du das eben auch aus.
Zahlen, Daten, Fakten:
Wie groß ist das Unternehmen BLAKEN?
Wie sieht der Markt aus?
BLAKEN hat die Jahre vor Corona ein deutliches
Wachstum von weit über 50 Prozent jährlich
gehabt. Wir wollen aber auch exklusiv bleiben
und nicht mehr als 1000 Uhren pro Jahr
bearbeiten. Wir wollen immer qualitativ wachsen
– nicht quantitativ. Qualität entsteht durch
Liebe. Zum Markt: Es gibt Marktteilnehmer,
die aber mehr Hersteller sind als Serviceanbieter.
Direkte Mitbewerber haben wir fünf, die
sich aber alle unterscheiden, alle gute Qualität
liefern und von uns auch respektiert werden.
Wir selbst sind auch schon lange im Geschäft
und haben unseren eigenen Ansatz und unsere
eigene Vision.
Wie ist eure Markenkommunikation
ausgerichtet?
Unser Auftritt ist derzeit still. In Sammlerkreisen
sind wir schon lange bekannt – hier ist die Qualität
das beste Marketing. In Zukunft möchten
wir aber etwas lauter werden und aktiver kommunizieren,
um Individualisierung bekannter zu
machen. Es gibt viele potenzielle Kunden, die
das Thema noch nicht auf dem Schirm haben.
Auch wollen wir unsere Kunden als Marken-Botschafter
in die Kommunikation einbinden.
Spürst du im Zusammenhang des Strukturwandels
der Gesellschaft eine Veränderung
eurer Zielgruppe – oder sind Unternehmen
im Luxussegment nicht davon
betroffen?
Doch: Der gesamte Luxusmarkt befindet sich
im Wandel. Das ist noch nicht so stark zu sehen,
aber die Veränderungen werden wir bald
spüren. Das Luxussegment wird sich wandeln.
Selbstverwirklichung ist beispielsweise ein
großer Trend, den Luxusmarken zunehmend
bedienen werden. Darüber freuen wir uns, weil
wir mit unserem Customizing schon Teil des
Trends sind.
Was wäre dein Wunschkunde?
Für wen würdest du gerne die Luxusuhr
zum BLAKEN-Unikat verwandeln?
Eine traumhafte Frage, die nur von dir kommen
kann, Ulvi. Da gibt es mehrere Personen, aber
jetzt gerade fällt mir vor allem der Luxemburger
Uhrmacher und Unternehmer Jean-Claude
Biver ein. Ein Mann, den ich sehr schätze und
sehr respektiere in seiner Philosophie.
Foto: ©Blaken
„
Testimonials
Herr AYDIN wurde mir vom
Interim Manager Siegfried Lettmann empfohlen. Eine
der wertvollsten Empfehlungen in meiner Selbstständigkeit.
Als Side Deal lernte ich durch die jahrzehntelange
Erfahrung von Herrn AYDIN wertvolles Feedback
bezüglich meiner Wirkung bzw. verbalen und nonverbalen
Kommunikation. Darüber hinaus unterstützt er
mich sehr präzise und mit Akribie bei der Erstellung
von Verträgen, LOIs und MOUs. Sowohl als Moderator
in Online-Konferenzen als auch in Konfliktgesprächen
verfügt er über ein sehr großes Portfolio an Fragen,
Anekdoten und Fach-Know-how.
“
Ethan Indra
Advisor & Gründer, Wien (AT)
„ Ulvi AYDIN ist blitzschnell,
findet sich in komplexen Systemen sofort zurecht,
nimmt originelle Lösungen weit vorweg und ist supergroßzügig
mit seinem Netzwerk. AYDINs Beratungen
sind intelligent und machen Lust auf mehr “–
Danke, lieber Ulvi!
Prof. Dr. Shulamit Bruckstein
House of Taswir, Internationale Plattform
für künstlerische Forschung
Romance the Product 4.0
Die Unilever-Marke Magnum:
Mehr als ein Eis?
Wer kennt ihn nicht, diesen dolbysurround-schokoknackigen
Sound aus der
Magnum-Werbung? Ein fast schon erotischer
Sound, der auch heute noch in den Werbespots
vorkommt. Das „Eis für Erwachsene“
schafft es heute ohne sich heranpirschende
Raubtiere oder lüstern schleckende Frauenmünder
zur Marke mit Strahlkraft.
Eis oder Sex-Toy?
Als Magnum 1989 eingeführt wurde, hatte die
Magnum-Werbung etwas von Erotikprodukten.
„Ich und mein Magum“ lautete der Claim. Bilder
von Frauen, die in der Badewanne oder am
Swimming-Pool genussvoll in ihr Magnum-Eis
beißen, vermittelten: Magnum ist mehr als nur
ein Eis. Magnum ist Verführung, Lust, Wonne,
Genuss.
Als wollten die Werbenden vermitteln, dass
man dieses Eis auf der Venus-Messe findet –
und nicht in der Gefriertruhe im Supermarkt.
Foto: © depositphotos / Sasajo
„Das Knacken ist einfach wahnsinnig, das geht
einem durch und durch“, sagt eine Frauenstimme
im Off in einem Werbespot von 1994,
und weiter: „Da freut man sich schon darauf,
was danach kommt.“ “Romance the product“,
sagen die Amis. Das ist Magnum mit der Erotisierung
definitiv gelungen.
Aus der Zeit gefallen!
Foto: © depositphotos / Shebeko
Foto: © depositphotos / Vadymvdrobot
Heute wirken solche Werbespots eher altbacken
und sexistisch. „Sex sells“ gilt in der
Werbung leider immer noch – ist aber völlig
aus der Zeit gefallen. Wer heute noch glaubt,
sein Produkt mit Frauenkörpern oder dummen
Sprüchen aufwerten zu müssen, erhält plumpe
Werbung – und erntet maximal einen Shitstorm
an Aufmerksamkeit.
Es gibt kreativere und subtilere Wege, einem
Produkt mehr Emotionalität einzuflößen. Um im
Reich der süßen Dickmacher zu bleiben: Gehen
Sie mal in eine Ladurée-Konditorei. Deren
Geschäfte wirken mehr wie ein Juwelier als wie
ein Süßigkeitenladen.
Foto: © depositphotos / Wavebreakmedia
Magnum hat den Dreh
geschafft
Und während sich manche Marken immer noch
mit peinlichen Macho-Sprüchen zu profilieren
versuchen, hat Magnum sein Sex-Toy-Image
abgelegt – und dennoch nicht an Verführung
und Genuss eingebüßt. 2018 entwickelte die
Unilever-Marke Werbeplakte, die stark an die
1920er Jahre erinnern. Ein Jahr später, zum
30. Geburtstag der Marke, entstanden in Berlin
und Wien das „Magnum House of Play“ – ein
Haus voller Erlebnisräume, in denen Menschen
ihren Spieldrang ausleben konnten.
Mit der aktuellen Kampagne „Get old or get
classic“ wurde Magnum zum „Advertiser of
the month July 2022” ausgezeichnet. An das
House of Play anknüpfend, wird Genuss hier
nicht als Frage des Alters, sondern der Einstellung
betrachtet.
Das physische Produkt ist heute nur noch
zu 10 Prozent für die Kaufentscheidung von
„
Bist Du keine
Marke, entscheidet
der/dein Preis über
Deine Zukunft!
Ulvi I. AYDIN
„
Bedeutung. Die restlichen 90 Prozent machen
nicht-physische, emotionale Eigenschaften
aus. Magnum ist ein schönes Beispiel für einen
Imagewandel – und der Beweis, dass „Romance
the product“ auch ohne nackte Haut geht!
Erstveröffentlichung:
www.aycon.biz/blog/romance-theproduct-4-0
VW: ein Bilderbuch-Turnaround
„
Vom Abgas-Lügner zum
E-Mobility-Player
A dead-end street
is a good place to
turn around.
Naomi Judd
„
Im September 2015 kam ans Licht, dass Volkswagen
eine illegale Abschalteinrichtung in den
Dieselmotoren seiner Fahrzeuge eingebaut hatte.
Damit wollte der Konzern den US-Behörden
vorgaukeln, die Abgasnormen einzuhalten. Erwischt!
Der Skandal – Dieselgate – war perfekt.
Deutschlands größter Autobauer erlitt den
wohl größten Imageschaden seiner 85-jährigen
Firmengeschichte. Aus Markensicht ein
absoluter GAU. Der Brand Trust sank in den
Keller – und mit ihm die Aktien. Nur sehr starke
Marken verkraften so einen Tiefschlag.
Tiefer fallen, geht nicht
Ich predige immer wieder, dass Krisen eine
Chance und auch Innovationstreiber sind.
Krisen sind die nötige Ohrfeige, der „Wake-up-
Call“, den träge oder korrupt gewordene Unternehmen
manchmal brauchen, um wieder in die
Spur zu finden. Und genau das haben sich die
Wolfsburger auch gedacht. Viel tiefer konnten
sie ohnehin nicht mehr fallen. Es konnte nach
dem Abgasskandal fast nur wieder bergauf
gehen. Im Prinzip gab es zwei Optionen:
1. Ein verunsichertes Management, das möglichst
still ganz normal weiter Autos bauen lässt,
die keine illegalen Abschalteinrichtungen haben.
2. Ein mutiges Management, das die selbst
herbeigeführte Krise zum Anlass nimmt, das
Steuer herumzureißen – und einen zukunftsträchtigen
Weg einschlägt.
Foto: © depositphotos / fireandstone
„
Never waste a
good crisis!
(Sir Winston Churchill)
„
Foto: © depositphotos / czuber
Als jemand, der stolz auf die deutschen Autobauer
ist, kann ich nur sagen: erfreulich, dass
VW die zweite Option gewählt hat.
New Auto 2030
Im Sommer letzten Jahres stellte VW-CEO
Herbert Diess die neue Strategie des Automobilherstellers
vor (oder sollten wir besser
sagen: des E-Mobility- und Smart-Solution-
Providers?): Bis 2030 will der Konzern den
CO 2
-Fußabdruck pro Auto über den gesamten
Lebenszyklus um 30 Prozent reduzieren. Auch
will das Unternehmen bis dahin der weltweit
größte Hersteller von Elektrofahrzeugen sein.
Die Marke VW hat den Abgasskandal genutzt,
um sich ein neues Image zu verpassen:
Nach dem Dieselgate bekam die Marke einen
ökotechnologischen Anstrich, der ihr ausgesprochen
gut steht. Die elektrifizierten ID-Modelle
lassen sich sehen – es gibt sogar eine
elektrische Neuauflage des beliebten VW-Busses,
den ID Buzz.
Darüber hinaus hat VW den Schauspieler
Ewan McGregor als Markenbotschafter engagiert
– McGregor setzt sich für Nachhaltigkeit
ein und ist auch UNICEF-Botschafter.
Marken in der Krise sind
Marken mit Möglichkeiten
Die Entwicklung Volkswagens zeigen: Auch
harte und sogar selbst verschuldete Krisen
stellen Unternehmen vor neue Möglichkeiten.
Dafür benötigt es mutige Manager, die mit
Hands-on-Mentalität den Laden umkrempeln
und die Marke neu erfinden. Sehr gut VW!
Klasse gemacht!
Krisen nutzen!
Aus Krisen
Chancen machen!
Erstveröffentlichung:
www.aycon.biz/blog/vw-ein-bilderbuchturnaround
Die Preise bleiben sauber
!AYCON Experten-Talk
mit Antonius Lödding
Dieses Mal spreche ich mit dem Gründer
und Unternehmer Antonius „Toni“ Lödding.
Gemeinsam mit seinen Geschäftspartnern
hat er die B2C-Vertriebsplattform „Den Preis
machst du“ entwickelt: Interessenten können
hier für angebotene Konsumgüter produkte
jeder Couleur einen Kaufpreis bieten. Die
Anbieter seite kann risikofrei entscheiden,
welche Kaufangebote sie annimmt. Ein Gespräch
über innovative Absatzwege, Markttransparenz
sowie Warenpreise und -werte.
Toni, bitte stell dich kurz vor.
Mein Name ist Antonius Lödding, ich bin
54 Jahre alt, verheiratet und habe eine 15-jährige
Tochter. Nach einer Bankenlehre und anschließendem
BWL-Studium habe ich für zwei
große Unternehmen gearbeitet: zuerst bei der
heutigen TUI AG und danach bei der Tchibo
GmbH. 2021 habe ich mich mit meinem Startup
selbstständig gemacht.
Wie kamst du auf das Geschäftsmodell
von „Den Preis machst du“?
Als ich bei Tchibo noch im Reisebereich unterwegs
war und mich mit vielen Hotelbetreibern
unterhalten habe, habe ich mich irgendwann gefragt,
warum Hotelpreise auch immer noch dann
unverändert hoch sind, wenn die Häuser eigentlich
schlecht ausgelastet sind. Ich kam schnell
darauf, dass die Markttransparenz betriebswirtschaftlich
sinnvolle Preissenkungen aus
unterschiedlichen Gründen unmöglich macht.
Daraus ist dann mein Geschäftsmodell entstanden.
Aus der Transparenz eines Preises
wird nun eine große Fläche mehrerer möglicher
Preise. Die Käufer können also in einem
gewissen Rahmen selbst entscheiden, zu welchem
Preis sie ein Produkt oder eine Dienstleistung
einkaufen möchten.
Ihr hebt also die Markttransparenz auf?
Transparenz aufheben klingt sehr negativ –
was hier überhaupt nicht der Fall ist. Vielmehr
nehmen wir einen festen Preis weg – und bieten
der Kundenseite eine Spielfläche vieler
möglicher Preise. Die Kunden machen den
Preis. Liegt das Gebot im zuvor definierten
Toler anzrahmen des Anbieters, geht das Produkt
an den Kunden.
Warum ist diese Preisflexibilisierung
so hilfreich?
Lass mich das anhand eines kleinen Beispiels
aus dem Hotelsektor erklären: Ein Hotel ist
nicht gut ausgelastet. Also senkt der Hotelbetreiber
über einen bestimmten Zeitraum die
Preise. Was passiert? Zunächst kommen die
Gäste an, die zuvor zu höheren Preisen gebucht
haben, und beschweren sich.
Dann kommen Plattformen wie booking.com
an und fordern, diese günstigen Preise ebenfalls
auf ihren Plattformen abbilden zu dürfen.
Zuletzt kommt dann noch der Marketingleiter
an und warnt: „Mit diesen Rabattaktionen,
und seien sie betriebswirtschaftlich noch so
Foto: © depositphotos / LDProd
sinnvoll, schaden wir mittel- bis langfristig unserer
Marke.“
Das ist ein großes Problem. Es dauert lange,
um eine Marke aufzubauen – aber durch eine
Krise und daraus resultierende Rabatt-Aktionen
kann die Reputation schnell schwinden.
Rabatte lindern zwar kurzfristig den Lagerdruck,
reduzieren den Lagerbestand, schaffen
Liquidität im kleinen Umfang, aber: Sie zerstören
die Marke.
Du erkennst die Problematik, Ulvi. In diesem
Fall verhindert die Transparenz des „einen klaren
Preises“, dass der Hotelbetreiber betriebswirtschaftlich
sinnvoll niedrige Preise setzen
kann, ohne Schwierigkeiten von unterschiedlichen
Stakeholdern zu bekommen.
Was habe ich als Anbieter noch davon, auf
der Plattform „Den Preis machst du“ Waren
anzubieten?
Der Vorteil besteht aus zwei Kernpunkten:
1. Es besteht ein Annahmewahlrecht der Anbieter.
Das heißt: Die Anbieterseite kann entscheiden,
ob sie ein Preisangebot annimmt.
Dadurch behält sie ausnahmslos die Kontrolle
über die eigene Wirtschaftlichkeit und trägt
kein Risiko.
2. Die Nicht-Sichtbarkeit der annehmbaren
Preise, zu denen Abschlüsse zustande kommen.
Die Anbieterseite definiert einen Preisrahmen,
den aber niemand kennt. Wird ein
Preisangebot angenommen, weiß ich als Käufer
nur: Mein Kaufangebot lag innerhalb des
Preisrahmens. Ob das Angebot nach unten hin
aber noch 100 Euro oder nur 1 Euro Toleranz
hätte, erfahre ich nicht.
Was bedeutet das für die Kundenseite?
Für sie wird in gewisser Hinsicht der spielerische
Jagdinstinkt geweckt. Denn die Kunden
tappen ja nicht komplett im Dunkeln. Vor allem
bei physischen Produkten ist es wichtig, dass
es Orientierungspunkte gibt, Referenzpreise.
Und davon gibt es in der Regel zwei. Einmal die
unverbindliche Preisempfehlung (UVP) bzw.
den Katalogpreis. Und einmal die von Kundenseite
recherchierten Referenzpreise.
Der UVP sollte stabil sein und sich nicht innerhalb
von Stunden ändern. Kunden wissen,
dass solche Preise eher hoch sind. Also recherchieren
sie im Internet, was es noch für Preise
gibt und erhalten tatsächliche Marktpreise.
Damit haben sie zwei Orientierungspunkte:
UVP und recherchierte Referenzpreise.
Auf dieser Basis ermitteln die Kunden einen
individuellen Preisrahmen, „von bis“, in dem
sie sich bewegen können. Daraus entsteht aus
meiner Sicht der fairste Preis überhaupt, weil
einerseits jeder Kunden seinen Wunschpreis
bietet und andererseits die Preise für die Anbieter
sauber bleiben. Wie aggressiv er bietet,
entscheidet dabei jeder Kunde selbst.
Hinzu kommt ja auch, welchen emotionalen
Wert ich dem angebotenen Produkt gebe.
Manche Menschen geben nur wenig für ihren
Fernseher aus, aber lassen sich die Flasche
Wein 100 Euro kosten. Heutzutage ist das rein
physische Produkt nur noch zu 20–30 Prozent
kaufentscheidend. Die restlichen 70–80 Prozent
kommen über die Emotionen, den Zusatznutzen
„beyond the product“.
Das bedeutet: Nicht immer biete ich für den
recherchierten Warenpreis, sondern auch
für den persönlichen Warenwert, oder
nicht?
Ja und nein. Am Ende geht es vielen Käufern
schon darum, einen guten Preis zu erzielen.
Aber wir hatten auch schon mal medizintechnische
Geräte für den persönlichen Bedarf im
Angebot. Ein Messgerät zur Erkennung bestimmter
Herzrhythmusstörungen. Der UVP
lag bei 249 Euro. Hier war es schon interessant
zu beobachten: Bieten Interessenten auch
weniger, wenn es um ihre Gesundheit geht?
Oder noch zugespitzter ausgedrückt: Was ist
mir meine Gesundheit wert? In der Regel haben
sich die Kunden tatsächlich stark am UVP
orientiert. Manche haben etwas mehr geboten,
andere etwas weniger.
Für den Anbieter war das auch eine kleine
Marktstudie, denn: Das Gerät war neu, und
über unsere Plattform konnte der Hersteller
einen guten Preis- und Produkttest machen.
Neben dem Preistest. Wann lohnt es sich
für die Anbieterseite, deine Plattform zu
nutzen?
Es lohnt sich, wenn Anbieter oder Hersteller
ihren Lagerbestand reduzieren möchten, damit
neue Ware reinkommen kann. Oder, um Liquidität
zu schaffen. Aber auch, um neue Kunden
zu gewinnen, die sonst nicht auf das Produkt
aufmerksam geworden wären.
Das Konzept hinter „Den Preis machst du“
ist sehr innovativ. Warum haben so viele
Händler Schwierigkeiten damit, innovative
Absatzwege zu finden?
Das kann ich nur aus meiner eigenen Erfahrung
in Großunternehmen bewerten. Hier gilt:
Wenn du mit neuen Ansätzen startest, als Corporate-Start-up,
dann bist du in der Firma als
Schnellboot unterwegs. Doch du bewegst dich
in einem Umfeld, in dem alle Prozesse auf die
großen Containerschiffe ausgerichtet sind.
Foto: © depositphotos / CITAlliance
Und in so einem Umfeld ist es wahnsinnig mühselig,
wirklich Kraft auf die Strecke zu bringen.
Selbst dann, wenn die Verantwortlichen deine
Initiative gutheißen: Die starren Strukturen
und langwierigen Prozesse erschweren es,
kleine Einheiten problemlos in das Tagesgeschäft
von großen Unternehmen zu integrieren.
Hinzu kommt: Große Unternehmen haben
oftmals Angst davor, mit neuen Absatzwegen
ihr bestehendes Tagesgeschäft zu kannibalisieren.
Wobei sie eigentlich genau das tun sollten,
bevor es jemand anderes macht. Lass uns
noch einen Blick in die nahe Zukunft werfen:
Worin siehst du die größten Herausforderungen
für E-Commerce-Plattformen
und Händler in der Zukunft?
Ich bin keine Zukunftsforscher und kann nur
meine eigene Wahrnehmung widergeben: Ich
glaube, der Kundenservice spielt in Zukunft
eine zunehmend wichtige Rolle, weil er in das
Kundenerlebnis einzahlt. Und hier scheint es
fast unmöglich, die großen Amazons und Co
einzuholen, die in der Lage sind, einen unschlagbaren
Kundenservice zu bieten.
Selbst wenn ich als neues Unternehmen
ein Produkt habe, das in einem anderen Kanal
günstiger ist als bei Amazon, gehen viele Kunden
trotzdem zum Giganten, denn: Sie kennen
das neue Unternehmen nicht – und Amazon ist
schnell bei der Lieferung und bei der Problemlösung.
Die Challenge der Zukunft liegt also
darin, sich gegen diesen brutal effizienten Kundenservice
der großen Player durchzusetzen.
Erstveröffentlichung:
www.aycon.biz/blog/die-preisebleiben-sauber
!AYCON Principles of
Sales Excellence
Alle im Team !AYCON akzeptieren und
praktizieren diese Prinzipien.
Ausnahmslos!
„Wer nicht mehr will,
als er kann, bleibt unter seinem
Können!“
Herbert Marcuse
19.07.1898 – 29.07.1979
Philosoph, Politologe & Soziologe
1. Wir im Vertrieb sind
Jäger. Wir sind immer
auf der Jagd nach
Geschäften.
2. Wir sind immer auf
der Suche nach
guten Geschäftsmöglichkeiten.
3. Wir sind ständig auf der
Suche nach dem Ausbau
unserer Marktanteile.
4. Wir sind immer vorn
dabei! Wir sind immer
vorn!
5. Wir lieben es, in unseren
Märkten zu sein.
Vor Ort. Im persönlichen
Kontakt mit unseren
Kunden.
6. Wir sind „Tu-er“ – wir
sind MACHER. Nicht
Verwalter!
7. Wir sehen und ver stehen
SALES EXCELLENCE
als die Fähigkeit,
unsere Umsatzziele
zu erreichen – und
zu übertreffen.
8. Wir sind
verkaufsorientiert!
9. Wir sind profitorientiert!
10. Wir wollen unsere
Marktanteile ausbauen!
11. Wir sind die Speerspitze
unseres Unternehmens
in unseren Märkten!
12. Wir verlangen viel
von uns selbst.
13. Wir verlangen sehr
viel von unseren
Geschäftspartnern.
14. Wir gehen immer
die „Extrameile“,
um unsere Ziele
zu erreichen.
15. Wir sind Botschafter
unseres Unternehmens,
unserer Marke,
unserer Mannschaft!
16. Wir lieben es, Dinge
möglich zu machen.
17. Wir sind Problemlöser!
Keine Problembeschreiber.
18. Wir liefern Ergebnisse.
Keine Erklärungen.
19. Das Team hinter uns
kann auf uns zählen.
Immer.
20. Wir kennen den Markt.
21. Wir teilen alle wichtigen
Informationen in
unseren Teams.
22. Wir sind die
Aufklärungs einheit
unseres Unternehmens!
23. Wir sind wie Feuerwehrleute
– wir laufen n icht
vor dem Feuer davon.
Wir gehen dahin!
24. In unserem Geschäft
sind wir die Elite.
25. Wir arbeiten hart.
Und wir feiern hart –
u nse re E r fol g e.
26. Wenn wir die Antwort
nicht kennen – wir
besorgen sie für Dich.
27. Jeder von uns ist ein
Profi mit den höchsten
Ansprüchen an sich
selbst.
28. Wir erwarten das meiste
von uns.
29. Und wir erwarten viel
von unseren Partnern!
30. Wir machen Dinge
möglich!
Erstveröffentlichung:
aycon.biz/blog/aycon- principles-ofsales-excellence
Wir suchen geländefähige
Manager mit Charakter
!AYCON Experten-Talk
mit Georg Larch
Dieses Mal spreche ich mit Georg Larch,
Managing Partner Interim Management
Deutschland & Global Co-Leader Interim
Management bei Boyden. Boyden ist die
älteste Executive-Search-Beratung der Welt.
Ein Gespräch über Interim- Vermittlung,
Anforderungen an Interim Manager,
Personenmarken und den Markt.
Geschäftsfeldern Interim Management, Executive
Search und Leadership Consulting aktiv.
In Deutschland sind wir seit 1993 im Interim
Management aktiv. Boyden ist auch Gründungsmitglied
der Dachgesellschaft Deutsches
Interim Management e. V. (DDIM). Wir
haben einen hohen Anspruch an uns und unsere
Austauschpartner.
Georg, stell dich und Boyden bitte kurz vor.
Georg: Ich bin Georg Larch, in Tirol geboren.
Studiert habe ich BWL in Innsbruck und
New Orleans. Danach habe ich bei Accenture
in Wien angefangen und war auf Projekten in
Deutschland, der Schweiz und Irland unterwegs.
Nach vier Jahren bei Accenture habe
ich ein Venture-Capital-finanziertes Start-up
mitgegründet, aufgebaut und verkauft. Beim
Käufer war ich dann 10 Jahre lang in der Medienbranche
in leitenden Funktionen tätig und
habe geholfen, das Unternehmen von 50 auf
350 Mio. EUR erfolgreich zu entwickeln. Als ich
das Unternehmen verließ, war ich kurzzeitig
interimistisch tätig – und bin dann zur Vermittlungsseite
gewechselt.
Seit 2016 bin ich Partner bei Boyden – eine
der ältesten Personalberatungen der Welt.
Heute gehören wir zu den führenden Personalberatungen
und sind in 45 Ländern mit den
Foto: © depositphotos / KopoPhoto
Entscheidend ist aber, dass wir einen gewissen
Bekanntheitsgrad haben, denn: Wichtig ist
nicht, wen wir kennen, sondern wer uns kennt.
Ulvi, wie siehst du Boyden als Provider und
Georg als Interim-Berater?
Ulvi: Es gibt ca. 175 Interim-Provider im deutschsprachigen
Raum. Da sind viele kleine Firmen
dabei, einige Massenfabriken – und wenige
Boutiquen in unterschiedlichster Größe.
Boyden zählt für mich zu den Top 3 Providern
in der DACH-Region.
Was mir an Boyden und speziell an Georg
gefällt: Er ist ein Netzwerker und sucht den
persönlichen Kontakt. Als Interim Manager ist
man bei Boyden nicht nur eine Zeile in der Excel-Tabelle.
Georg kennt mich, weiß wie ich ticke
und vermittelt mir dadurch viel passendere
Interim-Mandate. Ich fühle mich sehr gut informiert
und aufgehoben bei Georg.
Georg: Wir kommen aus dem Executive Search,
das anders arbeitet als klassisches Interim Providing.
Wir kombinieren beides. Unser Qualitätsanspruch
ist dadurch ein anderer. Uns geht
es nicht um das schnelle Geschäft.
Mir ist lieber, ein Projekt weniger zu haben
– aber dafür die richtigen Projekte. Wir
suchen Leute, die sich mit Spaß in komplexe
Herausforderungen einarbeiten. Leute mit Charakter.
Und Ulvi ist so einer. Übrigens ist Ulvi
der Interim Manager, den ich am häufigsten
vermittelt habe.
Welche Anforderungen stellt ihr an
Interim Manager, die in euer Portfolio
aufgenommen werden möchten?
Georg: Einerseits gibt es Standardanforderungen:
Wir suchen Leute, die schon erfolgreich
in leitenden Positionen – auch im Mittelstand
– waren, eine oder mehrere Branchen gut kennen
und dort viel gesehen haben. Manager,
die ein Gespür für Unternehmen und Märkte
haben. Entscheidend ist aber immer die
Persönlichkeit. Wir wollen Interim Manager, die
schnell handlungsfähig sein können und sofort
produktiv sind, Leute mit einem großen Selbstbewusstsein
und Selbstvertrauen. People Mover,
die Menschen mitnehmen und nachhaltige
Veränderungen anstoßen können. Und: Manager,
die „geländefähig“ sind.
Wie meinst du das?
Georg: Interim Manager kommen als Fremdkörper
in das Kundenunternehmen hinein –
und werden von allen Internen genau unter
die Lupe genommen. Wenn der Interim Manager
nicht in der Lage ist, in kurzer Zeit seinen
Mehrwert zu untermauern, wird er es später im
Projekt sehr schwer haben. Darum macht eine
starke Persönlichkeit einen erfolgreichen Interim
Manager aus.
Ulvi hat zwei großartige Eigenschaften: ein
hohes Selbstbewusstsein und Demut. Das
kommt nur selten vor.
Ulvi: Ich als Interim Manager muss darauf
achten, dass der Mandant happy ist. So, wie
Boyden ein Qualitätsmerkmal für mich und für
Kunden ist, bin auch ich eine Art Visitenkarte
für Boyden. Diese Konstellation befruchtet sich
also gegenseitig. Und dieses Dreiecksverhältnis
wird nur von wenigen Providern verstanden.
Georg, was erwartest du von der
Zusammen arbeit der Interim Manager
mit Kundenunternehmen?
Georg: Die beste Zusammenarbeit hat man mit
selbstbewussten Kunden. Wer für gestandene
Manager arbeitet, die kein Konkurrenzverhalten
an den Tag legen, sondern das Wissen der Interim
Manager für sich nutzen – dann führt das
Projekt fast immer zum Erfolg.
In einem Mandat mit Ulvi gab es einen Geschäftsführer,
der überhaupt keine Allüren hatte.
Denn er wusste selbst: „Ich habe so viel zu
tun, also gebe ich es dankend an einen Fachmann
auf Augenhöhe ab.“ Dieses Mindset vermitteln
wir auch immer unseren Kundenunternehmen:
Nutzen Sie die Stärken des Interim
Managers.
Gute Manager machen das, lassen sich coachen
und schöpfen das Erfahrungswissen der
Interim Manager aus. Beispielsweise im ersten
Projekt mit Ulvi: Ein Kunde suchte einen Interim
Manager, der eine Ländergesellschaft restrukturieren
und den Vertrieb stärken kann.
Wir hatten einen Kandidaten aus der Branche
des Kunden, aber ich habe auch Ulvis Profil ins
Rennen geschickt – absolut branchenfremd.
Der Kunde hat sich für Ulvi entschieden, weil
er neben dem Fachwissen in Restrukturierung
und Vertrieb als Mensch perfekt zum Unternehmen
passte.
Das funktioniert, weil Ulvi uns begeistert
hatte und wir von ihm überzeugt waren – aber
auch, weil wir den passenden Kunden parat
hatten. Starke Persönlichkeiten wie Ulvi brauchen
starke Kunden.
Ulvi ist als Interim Manager eine starke Personenmarke.
Kann das nicht auch problematisch
für Provider sein, wenn ein Interim
Manager als Marke zu sehr strahlt?
Georg: Nein, das ist für uns überhaupt kein
Problem. Im Gegenteil: Wir glauben, dass
starke Persönlichkeiten zu uns passen. Wenn
der Charakter passt, freuen wir uns, wenn der
Interim Manager einen starken Markenauftritt
hat. Das spricht auch für uns, dass solche
Manager in unser Portfolio aufgenommen
werden möchten. Wichtig ist immer, dass
die Persönlichkeiten in Kundenunternehmen
passen.
Ulvi, wie siehst du das?
Ulvi: Als starke Marke habe ich natürlich den
Luxus, auch eigenständig Mandate an Land
zu ziehen. Aber die Mandate, die mir Georg
vermittelt hat, hätte ich niemals allein bekommen.
Food, Lebensmittelsicherheit, Medical
Devices, Elektromobilität. Ich habe den Zugang
zu Kundengruppen, die ich ohne Georg nicht
hätte, weil sie nicht auf meinem Radar wären.
Foto: © depositphotos / everythingposs
Foto: © depositphotos / stockasso
Und so erweitere ich mit Boyden auch meinen
eigenen Kenntnisstand und meine Führungsskills.
Vielleicht lautet die Erfolgsformel: Guter
Provider + guter Ruf = Top Mandate.
Georg: Den meisten Kunden fehlt ja nicht das
Fachwissen, sondern das Leadership-Wissen
und die Fähigkeit, in kurzer Zeit neue Strukturen
aufzubauen, Prozesse zu entwickeln oder
Bereiche zu verändern.
Wie wichtig ist für Boyden die Kommunikation
zwischen Provider und Interim
Manager – auch während eines Mandats?
Georg: Eine vertrauensvolle Kommunikation
ist sehr wichtig. Regelmäßiger Austausch zwischen
Interim Manager und Provider hilft beiden
Seiten, up to date zu bleiben. Vor allem,
wenn sich etwas ändert, ist die Kommunikation
wertvoll. Denn so kenne ich die Situation
der Interim Manager – und weiß, wem ich auch
kurzfristig mal ein Mandat anbieten kann.
Noch ein kleiner Blick auf den Interim-Management-Markt:
Georg, wie bewertest du
die Entwicklung des Marktes 2022 im Vergleich
zu den beiden Vorjahren?
Georg: Den gesamten Markt kennen wir nicht.
Aber was wir sagen können: 2022 ist ein spannendes
Jahr mit einer hohen Dynamik.
Unternehmen stehen vor vielen Veränderungen:
Ressourcenknappheit, Lieferengpässe,
Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Fachkräftemangel,
Krieg. Und gerade in solchen Situationen
zeigt sich, ob Unternehmen mit den passenden
Führungskräften besetzt sind oder nicht. Und
bei vielen ist das nach den beiden Corona-Jahren
nicht mehr der Fall. Zum Jahresbeginn hat
sich die Spreu vom Weizen getrennt – und der
Veränderungsbedarf ist gestiegen.
Es gibt post-coronabedingte Sonderthemen:
Beispielsweise gab es einen großen Bedarf
im HR-Bereich. Wir haben in den letzten
18 Monaten zahlreiche Interim-HR-Manager
vermittelt. Auch Supply Chain und Einkauf sind
solche Sonderthemen – und Bereiche, in denen
wir viel vermittelt haben.
Und aus Branchensicht, was hat sich für
Boyden am Markt getan?
Georg: Automotive und Maschinen-/Anlagenbau
sind große Branchen, in denen traditionell
ein hoher Bedarf an Interim Management
herrscht. Zusätzlich zu diesen Branchen vermitteln
wir immer mehr Interim-Mandate in
andere Branchen z. B. in die Digitalbranche,
also: E-Commerce-Unternehmen, Softwareas-a-Service-Unternehmen
und andere digitale
Dienstleister. Ein absoluter Wachstumsmarkt,
auch für Interim Management.
Erstveröffentlichung:
www.aycon.biz/blog/wir-suchen-
„
gelandefahige-manager-mit-charakter
Die Mandate, die mir
Georg vermittelt hat,
hätte ich niemals alleine
erhalten.
Ulvi I. AYDIN
„
Post-Covid-Wirtschaft ist das
New Normal.
„
I never dreamed
about success.
I worked for it.
Estée Lauder
„
Im März 2022 veröffentlichte die Dachgesellschaft
Deutsches Interim Management e. V.
(DDIM) eine Prognose für dieses Jahr. Darin
waren folgende Aussichten aufgelistet:
Foto: © depositphotos / alexlmx
Aus Gesprächen mit Interim-Kollegen sowie aus
eigener Erfahrung kann ich sagen: Diese Prognosen
haben den Nagel voll auf den Kopf getroffen!
Die Marktentwicklung ist bombastisch.
• Interim-Management-Markt wird 2022
auf über 2,5 Mrd. Euro wachsen
• 12.000 Interim Manager stehen Ende
2022 für Herausforderungen der Unternehmen
bereit
• Tagessätze entwickeln sich positiv und
spiegeln das hohe Qualitätsniveau wider
• Auslastungsquote der Interim Manager
wird 2022 auf über 90% steigen
(Quelle: DDIM)
Interim Management:
die Booster-Impfung
Im ersten Halbjahr 2022 sieht der Markt exzellent
aus. Man kann beobachten! Interim Manager
werden noch stärker akzeptiert als vor der
Pandemie. In unzähligen Unternehmen ist das
Verständnis bei Verantwortlichen gestiegen:
Externes Know-how, geballtes Erfahrungswissen,
Hands-on-Mentalität und Möglichmacher
in einer Person auf Zeit zu holen, beschleunigt
die Unternehmensentwicklung enorm!
Kein Wunder. Krisen waren
schon immer Erfolgstreiber.
Foto: © depositphotos / halfpoint
Durch die Corona-Pandemie haben Unternehmen
gemerkt: Wir können nicht mehr erfolgsverwöhnt
in sich ändernden Märkten umhertreiben.
Wir brauchen wieder Wind in den
Segeln. Wir müssen Fahrt aufnehmen, um in
der dynamischen Zukunft zu bestehen – und
auch in 5 Jahren noch oben mitzuspielen.
Interim Manager sind dieser Wind in den
Segeln. Sie sind die Booster-Impfung für die
Post-Covid-Wirtschaft!
Für ein erfolgreiches
New Normal
Denn die Post-Covid-Wirtschaft ist das New
Normal. Die Dinge haben sich verändert – und
werden sich verändern. Unternehmen müssen
veränderungsbereit sein und kontinuierlich Resilienz
aufbauen. Und genau dafür sind Interim
Manager die richtigen. Ihre harte Arbeit zahlt
sich aus.
Interim Manager sind die Management- Elite
der Wirtschaft. Sie arbeiten hart, sind in der
Lage, ganze Unternehmensgruppen mit ihrer
Energie mitzureißen – und sorgen für einen
Return-on-Investment im dreistelligen Prozentbereich.
Dass sich der Markt so gut entwickelt,
liegt am Bewusstsein der Kundenunternehmen
und an der High-Performance-Leistung aller
Interim Manager und Managerinnen.
Chapeau, liebe Kolleginnen und Kollegen!
Weiter so! Boostern wir die Wirtschaft weiter
Richtung Erfolg!
Erstveröffentlichung:
www.aycon.biz/blog/post-covid- wirtschaftist-das-new-normal
Foto: © depositphotos / rdonar
Taugst Du als Manager?
Gejammer löst keine Probleme!
Über lösungsorientiertes
Denken und Handeln
Taugst Du als Manager?
Management bedeutet immer u. a. mit 80% Information
eine 100%-Entscheidung zu treffen
Unklarheiten gehören dazu. Schwierigkeiten
und Erschwernisse und Hürden und nahezu
täglich wechselnde Parameter auch. Wer das
nicht akzeptiert, wer darüber lamentiert, taugt
nicht als Manager.
Ein Manager muss die
Klarheit schaffen und
Orientierung geben.
Wenn einer aus dem Management – egal ob
Top- oder Mittel-Management – sich beschwert,
keine Lösungen anbietet, „rummault“,
nicht in Alternativen und in Lösungsvorschlägen
denkt, gehört er aussortiert. Gegen etwas
sein – das kann jeder Schwachkopf! Jeder Idiot
kann das. Teddy Roosevelt sagte mal: „Complaining
about a problem without proposing a
solution is whining!“
Frei nach !AYCON übersetzt: „Wenn Du Dich
nur über Probleme beschwerst und meckerst,
ohne eigene Vorschläge zu machen, dann jammerst
Du nur!“ Und Jammerer braucht kein
Unternehmen!
Dann gilt !AYCONs Regel 7:
„EIN PROBLEM ZU LÖSEN, HEISST (FAST IM-
MER), SICH VON DEM PROBLEM ZU LÖSEN!“
Denn dann ist der Jammerer selbst das Problem.
In den schwankenden Märkten unserer
Foto: © depositphotos / Rangizzz
Wirtschaftswelt lauern überall Herausforderungen.
Sonst wäre Unternehmertum auch
langweilig, oder?
Geht nicht, gibt’s nicht!
Leider sieht nicht jeder Mensch Herausforderungen
und Probleme als spannende Möglichkeit,
etwas zu verändern und zu gestalten – den
Unternehmergeist auszuleben. Viele Manager
und Mitarbeitende sind immer noch stark problemorientiert:
„Das geht nicht.“
„Das haben wir aber sonst immer
anders gemacht.“
„Der Lieferant kann nicht
zeitgerecht liefern.“
Ja und? Dann sorgen Sie dafür, dass es geht!
Dann machen Sie es halt dieses Mal anders!
Dann versuchen Sie, dem Lieferanten
entgegenzukommen oder suchen Sie sich
eine Alternative! Wie gesagt: Probleme zu
lösen, heißt (fast immer), sich von den Problemen
zu lösen. Mental oder in der Aktion!
Suchen Sie nach einer Lösung! Gejammer löst
keine Probleme!
Reine Kopfsache
In meiner 35-jährigen Berufserfahrung – davon
seit 17 Jahren als Interim Manager, Coach und
Beirat – habe ich gelernt: Viele Probleme sind
kopfgemacht.
Menschen verschanzen sich in ihrer Komfortzone.
Und sobald eine Veränderung (in
den Prozessen, Abläufen, Zielen oder Herangehensweisen)
auftaucht, erscheint sie wie
ein übergroßes Problem. Ein unüberwindbares
Hindernis, ein Monster, das die Komfortzone
anknabbert. Dass es sich dabei in der Regel nur
um einen Scheinriesen handelt, der auch noch
den eigenen inneren hinderlichen Glaubenssätzen
entspringt, erkennen die wenigsten.
Veränderungen sind
heute Normalzustand.
Wenn Verantwortliche und Mitarbeitende sich
nur darüber aufregen, ohne eigene Lösungsansätze
beizusteuern, dann sind sie nutzlos
für das Unternehmen. An dieser Stelle muss
ich „Teddy“ Recht geben: „Complaining about a
problem without proposing a solution is called
whining‘!”
Wecken Sie Ihren
Unternehmergeist!
Ja, Sie können sich über wirtschaftliche Entwicklungen
Sorgen machen. Absolut legitim.
Aber den Kopf in den Sand zu stecken und einfach
nichts zu tun, hat noch nie ein Problem
gelöst. Warum aktivieren Sie nicht den Unternehmergeist
in sich und bei Ihren Mitarbeitenden
– und packen die Herausforderungen im
Unternehmen an?
Das wird schmerzhaft und sicherlich kein
Spaziergang. Nicht alle werden den Weg mit Ihnen
gehen. Lassen Sie diese Menschen ziehen.
Sie brauchen Leute, die an Lösungen interessiert
sind – und die den Weg dorthin mitgestalten
und mitgehen möchten. Sobald der Weg
beschritten und das Ziel erreicht ist, scheint
auch wieder die Sonne für Ihre Organisation.
Genießen Sie das und freuen Sie sich auf die
nächste Krise. Denn sie kommt bestimmt! Es
gibt übrigens noch ein sehr schönes und hierzu
trefflich passendes Zitat: „Bei blitzschnell
hereinbrechender Not und Verwirrung zeigt
sich am besten, was der Mensch ist und was er
kann.“ Wilhelm Karl Raabe (1831 – 1910), deutscher
Schriftsteller, Vertreter des poetischen
Realismus, bekannt für seine gesellschaftskritischen
Erzählungen, Novellen und Romane.
Erstveröffentlichung:
www.aycon.biz/blog/taugst-du-als- manager
Foto: © depositphotos / sbartsmediagmail.com
Mehr Qualität im
Interim Management
!AYCON Experten-Talk
mit Siegfried Lettmann
Heute spreche ich mit Siegfried Lettmann.
Man kann wohl sagen, wir beide zählen zu
den profiliertesten und bekanntesten Premium
Interim Managern. Auch abgesehen davon
haben wir einiges gemeinsam; etwa unsere
Vision für einen neuen Exzellenz-Standard im
Interim Management.
ULVI: Hallo Siegfried! Ich freue mich sehr,
dich wieder mal zu Gesicht zu bekommen.
Ist ja schon eine Weile her …
Siegfried: Die Freude ist ganz meinerseits!
Ja, Tatsache! Wir haben uns schon eine Weile
nicht mehr persönlich gesehen, das ist für uns
doch etwas ungewöhnlich.
ULVI: Ja, so ist das, wenn der Erfolg die Zeit
auffrisst. Bei !AYCON hat sich ja viel getan,
seit wir zum letzten Mal zusammengekommen
sind. Du weißt ja, dass ich zunehmend
mehr und mehr in Aufsichts- und Beiräten
involviert bin.
Siegfried: Ja. Eigentlich schwer zu glauben,
dass jemand mit einer solchen Hands-on-Einstellung
wie du das Geschehen als Beirat mitverfolgt.
ULVI: Ist nicht so passiv, das hängt immer
auch davon ab, wer es macht. Ich bin ein
sehr aktiver Beirat und Aufsichtsrat. Ich berate,
coache – und lege den Finger in Wunden,
wenn es nötig ist. Genau das schätzt
man ja an !AYCON und meiner Arbeit.
Siegfried: Und was heißt es für !AYCON, also für
deine !AYCON Management Consulting GmbH,
wenn der Meister immer mehr Beirats- und Aufsichtsrats-Mandate
übernimmt? Bleibt noch
Zeit für das eigentliche Interim Management?
ULVI: !AYCON ist und bleibt ein hochwertiger
Anbieter von Interim Management. Es
kann aber sein, dass es in einem gewissen
Rahmen eine Neuaufstellung geben wird.
Siegfried: Etwa in Form einer Kooperation mit
anderen Interim Managern?
ULVI: Das wäre jedenfalls eine perfekte
Möglichkeit. Kooperationen sind
!AYCON schon immer wichtig gewesen.
„ Kooperation“, wohlgemerkt – ein
Provider wird !AYCON sicher nicht.
Aber auch so: Ich muss den Qualitätsund
Exzellenz- Standard von !AYCON
Foto: © depositphotos / HayDmitriy
garantieren, obwohl ich nicht alles selbst
mache. Und da kommt ein weiteres Thema
ins Spiel, nämlich CAMPUS45. Erklär du
mal, was das ist!
Siegfried: Gern. CAMPUS45 ist eine Akademie
für Interim Manager – man kann sagen,
ein geistiges Kind von uns beiden. CAMPUS45
möchte einen Qualitätsstandard auf dem Interim
Management-Markt etablieren.
ULVI: Warum ist das nötig?
Siegfried: Der Interim-Markt ist von außen
schwer überschaubar. Im DACH-Raum gibt es
15.000 Interim Manager, der Markt ist unstrukturiert
und ohne Zugangsbeschränkungen.
Eigentlich kann jeder sich als Interim Manager
bezeichnen. Transparente Qualitätsnachweise
gibt es sehr wenige.
ULVI: Es braucht also Qualitätssiegel
und dergleichen, damit die Kunden
erkennen können: Dieser und jener
Kandidat ist ein ernsthafter und
vertrauens würdiger Anbieter.
Siegfried: Genau. Bei Interim-Mandaten geht
es oft um sehr viel. Nicht selten steht das
erfolgreiche Fortbestehen der Unternehmen
auf dem Spiel. Da muss man sicher sein können,
dass man den Richtigen beauftragt.
ULVI: Und hier setzt CAMPUS45 an. CAM-
PUS45 bietet Top-Fortbildungen für Interim
Manager an, um den Qualitätsstandard
zu heben. Interim Manager sollen erfolgreich
sein – und auch den Erfolg des Kundenunternehmens
gewährleisten können.
Siegfried: So ist es. In Zukunft soll dieses Angebot
in eine Zertifizierung münden, damit
auch die Kunden ein sichtbares Zeichen für die
Qualität der Anbieter haben.
ULVI: Und was genau ist dieses Angebot?
Siegfried: CAMPUS45 unterstützt erfahrene
Interim Manager dabei, noch professioneller
zu werden. Es gibt aber auch Kursangebote für
Neueinsteiger, Personen, die überhaupt erst
überlegen, Interim Manager zu werden, und
sogar ein mehrmonatiges Coaching für Interim-Start-ups.
Die Seminare kombinieren verschiedene
Formate von E-Learning bis hin zu
Live-Webinaren. Sehr vieles davon kann online
ablaufen.
ULVI: Du bist ja nicht nur sehr erfolgreich
als Executive Interim Manager tätig, sondern
auch schon länger Studienleiter der
einzigen universitären Weiterbildung für
Interim Manager, an der EBS Universität
für Wirtschaft und Recht. Du bist wahrscheinlich
der renommierteste Ausbilder
für Interim Manager im ganzen deutschen
Sprachraum.
Siegfried: Ich denke, das kann man schon so
sagen. Bei CAMPUS45 habe ich aber hochkarätige
Unterstützung. Eine Professionalisierung
der Branche samt Qualitätssiegel war ja
unsere gemeinsame Idee. Dir ist der riesige Erfolg
als Beirat in den letzten Monaten ein wenig
dazwischen gekommen …
ULVI: Ja, über kurz oder lang ist es aber immer
noch der Plan, dass ich an CAMPUS45
wesentlich aktiver mitwirke. Nicht nur, weil
ich meine fast 20-jährige Praxiserfahrung
einbringe – ich trage CAMPUS45 mit, und
möchte auch gemeinsam mit CAMPUS45
den Exzellenz-Gedanken vorantreiben.
Viele Interim Manager sind schon gut in
ihren Disziplinen – CAMPUS45 stellt sicher,
dass sie „exzellent genug“ werden. Kein
Kunde möchte weniger als das Optimum.
Und da setzt sozusagen unsere Mission an.
Siegfried: Ich freue mich darauf! Und ja, um
Exzellenz geht es letztendlich. Für die Interim
Manager – vor allem aber auch für die potenziellen
Kunden. Exzellentes Interim Management
heißt, dass Unternehmen umso mehr
Mehrwert erhalten, wenn sie einen Manager
auf Zeit einsetzen. Und CAMPUS45 sorgt dafür,
dass diese Exzellenz schon von außen
erkennbar wird.
CAMPUS45 unterstützt Interim Manager,
noch erfolgreicher zu werden. Von Einsteigerseminaren
bis hin zu Kursen für erfahrene
Interim-Profis. Aus der Praxis, für die Praxis.
• Höhere Tagessätze
• Höhere Auslastung
• Fokus auf Deine Wunschmandate
www.campus45.com
Foto: © depositphotos / kasto
„Fang immer an, anzufangen!
Hör nie auf, anzufangen!
Hör auf, aufzugeben!
Hör auf, aufzuhören!“
Ulvi I. AYDIN
Bist Du die Person,
die Du gebraucht hättest,
als Du jung warst?
„Die Jugend ist die Zeit, die Weisheit zu lernen.
Das Alter ist die Zeit, sie auszuüben.
“
Jean-Jaques Rousseau
Der Mensch sieht sich selbst etwas jünger,
als seine Umwelt ihn wahrnimmt. Das ist
faktisch immer so. Das kann bei Managern
ab 45 plus dann sehr skurrile Züge annehmen:
Wer sich in diesem Alter immer noch über
jede Kleinigkeit beschwert, Aufgaben nicht
abgeben kann, will, möchte oder sich von
komplexen Herausforderungen aus der Bahn
werfen lässt, wird seiner Seniorität wirklich
nicht gerecht!
den Weg zu bereiten und sie auf ihrem Weg
zu begleiten. Sein Wissen weiterzugeben – ja,
gerne zu teilen! Das geht nicht mit Meckern
und Um-sich-Schlagen! Die Umwelt eines
Senior Managers erwartet Seniorität, also:
Unaufgeregtheit, Souveränität und Inspiration.
Und: Orientierung! Ein Senior Manager
macht seine Mitmenschen besser. Wer das
nicht wahr- und annimmt, wer das nicht wirklich
WILL, ist noch nicht in der Seniorität angekommen
– und verfehlt seine Rolle.
Was bedeutet Seniorität?
Ja, Seniorität hat etwas mit dem Alter zu tun
– im Business-Kontext aber vor allem mit der
Berufs- und Lebenserfahrung. Und Erfahrung
ist die Summe der gemachten Fehler und gefeierten
Erfolge! Es hat auch was mit Kompetenz
zu tun! Kompetenz wird in der Verhaltensforschung
definiert als die Trinität aus
• Wissen
• Wollen
• Können
Die Aufgabe eines Senior Managers 45 plus
ist es, jüngere Menschen zu inspirieren, ihnen
Mehr Leben hinter sich,
als vor sich
Wenn Sie Manager 45 plus sind, denken Sie
bitte daran: Sie haben mehr Leben hinter sich,
als vor sich. Das sagt einem schon alleine
die Versicherungsmathe matik. Sie sollten
die nächsten 40 Jahre lieber bodenständig
und souverän in Ihrem Umfeld auftreten.
Wie waren Sie denn, als Sie 25 Jahre alt
waren? Haben sie sich einen Mentor wie
Mr. Miyagi bei Karate Kid gewünscht?
Wie haben Sie zu den damals 50-jährigen
Managern geschaut? Seien Sie die Person, die
Sie gebraucht hätten, als Sie jung waren!
Ihre Umgebung wünscht sich, erwartet von
Ihnen als Senior Manager:
• Orientierung
• Impulse
• Inspiration
• Kluge Perspektiven
• Gute Gedanken-Angebote
Wie viel Prozent Seniorität
haben Sie bereits erreicht?
Fragen Sie sich nun: Auf einer Skala von 0
bis 100 – wieweit sind Sie schon die seniore
Person, die Leitplanken setzt, Inspiration gibt,
Souveränität ausstrahlt und junge Mitarbeiter
weiterentwickelt? Und: Wollen Sie überhaupt
diese Person sein? In meinen Gesprächen
mit Managern stelle ich diese Fragen. Direkt.
Scharf. Tacheles. Hilfreich. Senior Manager
müssen ein Umfeld der Möglichkeiten kultivieren.
Sie sind erfahrene Mentoren, die ihre
Leute besser machen, als sie es selbst einmal
waren.
Was denken Sie?
Wie sehen Sie die Rolle eines Manager 45 plus?
Was verstehen Sie unter Seniorität? Ich freue
mich auf Ihre Anmerkungen, Hinweise und
Widersprüche.
Orientierung geben!
www.aycon.biz
Erstveröffentlichung:
www.aycon.biz/blog/bist-du-die-person-diedu-gebraucht-haettest-als-du-jung-warst
Die drei Phasen von
Unternehmen
Unternehmen durchlaufen immer drei sich
wiederholende Phasen: Restrukturierung,
Konsolidierung, Wachstum. Jede Phase
erfordert einen eigenen Managementansatz.
Aber wann sitzt die passende Führungskraft
am Hebel? Eine existentielle Frage!
Es gibt zwei Möglichkeiten, damit umzugehen.
Erstens: Die Gesellschafter schmeißen das
Personal-Karussell an und setzen immer denjenigen
Geschäftsführer auf den Thron, von dem
sie die höchste Kompetenz in der jeweiligen
Phase erwarten. Oder zweitens: Verantwortliche
beobachten ihr Unternehmen sehr genau
und ändern ihren eigenen Management-Stil je
nach Phase, in der sie sich befinden. Letztere
Möglichkeit ist definitiv nachhaltiger. Doch sie
ist auch komplexer. Nicht jeder Manager ist in
der Lage, seinen Stil an die äußere Umgebung
anzupassen. Ist das erlernbar? Ja. Im folgenden
finden Sie Beispiele von Managementtypen
in den jeweiligen Phasen.
Restrukturierung: Blut,
Schweiß und Tränen
Eine Restrukturierung ist erforderlich, wenn
„das Kind in den Brunnen gefallen“ ist, also:
Wenn das Unternehmen Frühwarnsignale nicht
erkannt hat und finanziell in der Krise steckt.
Eine Not-Operation ist erforderlich. Es gilt, lebenserhaltende
Maßnahmen einzuleiten, also
für die Liquiditätssicherung zu sorgen: Kosten
runter, Preise rauf. Man kann es auch so ausdrücken:
Aus der OP den Weg in die Pathologie
vermeiden und den Patienten in die Krankenstation
bringen. Visionen? Haben gerade keinen
Platz. Hier braucht es freudige Macher,
bodenständige Architekten und disziplinierte
Umsetzer, die das Ruder herumreißen, um mit
den Leistungsträgern wieder auf Kurs zu kommen.
Einer der stärksten Krisenmanager in Europa
war Winston Churchill, der Großbritannien
Foto: © depositphotos / chungking
im Zweiten Weltkrieg gegen Nazi-Deutschland
führte – und der demoralisierten Gesellschaft
Durchhaltewillen, Mut und Hoffnung einflößte,
wie in seiner bekannten „Blut, Schweiß und
Tränen“-Rede.
Ein starkes Beispiel aus der Wirtschaft ist
Ken Allen, Vorstandsmitglied der Deutschen
Post AG. 2009 musste Allen als US-Chef von
DHL Express das ohnehin schon marode – und
nun von der Finanzkrise hart getroffene – Inlandsgeschäft
abwickeln. Ein harter Brocken!
Um DHL Express wieder auf Kurs zu bringen,
strich Allen 15.000 Stellen, verkleinerte den
Vorstand von 13 auf fünf und schloss das Europa-Hauptquartier,
das in dieser Phase für ihn
nur ein unnötiger Bürokratie-Apparat war. „Es
war wie eine Operation am offenen Herzen“,
erinnert sich Allen später an diese turbulente
Phase. Doch genau das war notwendig. Der
Turnaround war erfolgreich!
Konsolidierung:
Der Strategie-Marathon
Das Schlimmste ist vorüber, das Unternehmen
ist dabei, sich zu stabilisieren. Nun müssen
Schlachtpläne für die Markteroberung geschmiedet
werden. Dabei müssen Verantwortliche
schauen: Wo sind wir wirklich stark, und
was ist überflüssig? Weitsichtige Strategen,
kreative Denker und kluge Wirtschafter sind
gefragt, die den Laden wieder an die Spitze
treiben wollen. Wichtig in dieser Phase: agieren,
wie ein Langstreckenläufer, nicht wie ein
Sprinter. Auf Markt- und Kundenveränderungen
achten und das eigene Geschäftsmodell
immer wieder kritisch hinterfragen.
Elmar Degenhart, seit 2009 Vorstandsvorsitzender
der Continental AG, ist ein Top-Konsolidierungsmanager.
Degenhart führte den
Konzern 2012 zurück in den DAX und agiert
seitdem stets mit Weitblick. So scheut er sich
auch nicht, Ballast abzuwerfen, der auf den
ersten Blick zukunftsweisend wirkt: Im Oktober
2019 trennte sich Conti von seiner Antriebssparte
– Elektromobilität inbegriffen. Das
regelmäßige Hinterfragen des Geschäfts und
die Rückbesinnung auf die eigenen Stärken
zeichnet Management in der Konsolidierungsphase
aus. Degenhart fokussiert sich neben
der traditionellen Reifensparte auf das Thema
vernetzte Mobilität – und behält somit auch immer
einen Blick in die Zukunft gerichtet.
Wachstum:
Ab durch die Decke!
Die Richtung ist wieder klar, die Ziele sind formuliert.
Es herrscht Aufbruchstimmung. Der
Pioniergeist ist geweckt, und das Unter nehmen
wächst. Visionäre Antreiber und erfahrene
Organisations entwickler sind in dieser Phase
die Manager der Stunde. Kommunikation mit
der Öffentlichkeit ist dabei ein wichtiges Instrument,
um von allen gesehen zu werden. Und
vergessen wir nicht: Märkte sind Gespräche.
Und: Alles kommuniziert!
Steve Jobs (Apple) und Jean-Frédéric Dufour
(Rolex) sind zwei Top-Beispiele für Wachstum
und Marken-PR, die unterschiedlicher
nicht sein könnten. Steve Jobs hat einerseits
elektronische Geräte auf eine neue ästhetische
Stufe gestellt: Die Produkte, das Packaging, die
Apple-Stores und deren Mitarbeiter kommunizieren
ein Lebensgefühl, eine Haltung, die noch
heute seinesgleichen sucht. Und: Jobs hat sich
einen Personenkult aufgebaut, der ihn als den
Visionär und ästhetischen Lebensstil-Verbesserer
darstellt. Damit hat er sich unsterblich
gemacht.
Rolex-CEO Jean-Frédéric Dufour kommuniziert
auf seine Art: durch Abwesenheit. Das
Erfolgsrezept von Rolex hieß schon immer:
Verschwiegenheit. Keine Interviews, keine
Foto: © depositphotos / lusia83
Geschäfts zahlen. Nach dem Motto: „Willst Du
gelten, mach Dich selten“. Ist eine Uhr ausverkauft,
wird sie auch nicht mehr produziert. Das
kommuniziert Exklusivität und Unerreichbarkeit
– im Luxussegment eine passende Strategie.
Steve Jobs und J. F. Dufour sind sehr unterschiedlich,
aber haben durch ihren Auftritt
ein Begehren bei ihren Kunden geschaffen.
Optimal für die Wachstumsphase von Unternehmen.
Fazit: Für jeden Topf der
passende Deckel
Ob Notarzt, Marathonläufer oder Kunden-Magnet:
Verantwortliche müssen ihren Management-Stil
an die jeweilige Unternehmenssituation
anpassen. Denn: In einer Krise braucht
es keinen Jean-Frédéric Dufour. Im Wachstum
keinen Winston Churchill. Wer sich den Phasen
anpassen will, muss seine wichtigsten
fünf Unternehmenskennzahlen aus dem Schlaf
kennen. Nur so erfahren Verantwortliche sofort,
wann das Schiff vom Kurs abweicht und
welche Führungsinstrumente nun gefragt sind.
Das klingt leichter gesagt als getan. Sich immer
wieder aus der Komfortzone zu begeben
und an neue Situationen anpassen zu können,
ist die Königsdisziplin im Management, die eine
gesunde Portion Paranoia erfordert. Doch wie
brachte es schon Intel-Mitbegründer Andy
Grove passend auf den Punkt: „Only the paranoid
survive.“
Erstveröffentlichung:
transformations-magazin.com/ magazin/
situatives-management- koenigsdisziplin-derunternehmensfuehrung/
„
You can't make
decisions based
on fear and the
possibility of what
might happen.
Entscheidungen in Krisen
Michelle Obama
Nichtstun ist auch eine
Entscheidung
„
Foto: © depositphotos / ymgerman
Geschäftsführer, deren Unternehmen sich in
einer Krise befinden, sind oftmals gelähmt. Im
Gespräch höre ich immer wieder den Satz fallen:
„Ich bin nicht zu 100 Prozent sicher, welche
Entscheidung die richtige ist“. Das kann
ich zwar auf menschlicher Ebene verstehen.
Auf C-Level-Ebene und in der Krise sollte aber
klar sein: 70 bis 80 Prozent Gewissheit reichen
völlig aus. In der Krise ist schnelles Handeln
gefragt. Wer hier jedes Wenn und Aber auf der
Goldwaage abwiegt, versenkt das Schiff, ohne
die Geschütze überhaupt ausgefahren zu haben.
Natürlich sind wichtige Entscheidungen
mit schweren Konsequenzen eine unangenehme
Angelegenheit. Allerdings ist Nichtstun
auch eine Entscheidung – und definitiv die
falsche!
Verantwortung
übernehmen,
Aufgaben verteilen
Ich rate allen Geschäftsführern: Übernehmen
Sie Verantwortung! In der Krise ist die gesamte
Belegschaft verunsichert. Wenn Sie keine
Entscheidungen treffen, wer soll es dann
tun? Geben Sie Ihren Mitarbeitern Sicherheit,
in dem Sie eine klare Richtung vorgeben und
auch dahinterstehen. So kennen alle Beteiligten
schon einmal die Krisen-Agenda. Anschließend
können Sie Ihre Leute in die Lösungsumsetzung
einbinden, indem Sie klare Rollen und
Aufgaben verteilen. Wer macht was? Geben
Sie klare, kurze Anweisungen! Und: Bleiben Sie
aufmerksam.
Auch sollten Sie den Input Ihrer Mannschaft
für die Lösungsfindung nutzen. Aber Achtung:
In Krisenzeiten ist die Zeit knapp. Begrenzen
Sie den Input. Ich z. B. gebe oftmals vor:
„Wir benötigen drei Optionen in den nächsten
2 Stunden.“ So bleibt die Suche nach Ideen
pragmatisch und schnell umsetzbar.
Nicht im Büro verschanzen!
In der Krise müssen Sie präsent sein. Wer sich
in seinem Büro verschanzt, vermittelt seinen
Mitarbeitern Zaghaftigkeit und Anteilslosigkeit.
Sprechen Sie mit Ihren Leuten, fragen Sie,
ob diese etwas von Ihnen benötigen, unterstützen
Sie sie. Denn nur so signalisieren Sie:
Ich weiß, wo es langgeht. Ihr seid nicht allein.
Ich gehe den Weg mit euch.
Fordern Sie
Engagement ein.
Eine Mannschaft, die sich immer nur dann
rührt, wenn ihr Kapitän etwas befiehlt, ist Teil
des Problems. Machen Sie Ihre Leute zum
Teil der Lösung, indem Sie eigenverantwortliches
Arbeiten einfordern. Je mehr Menschen
die Verantwortung der Krise schultern, desto
leichter wird die Last. So erkennen Sie auch
schnell, wer die aktiven Antreiber und Mitmacher
sind – und wer die Bremsklötze. Erstere
können Sie mit mehr Autorität und Handlungsspielraum
ausstatten. Letztere sind, so hart es
klingen mag: leider nutzlos!
Erstveröffentlichung:
www.aycon.biz/blog/entscheidungen-in-krisen
Foto: © unsplash.com / quinoal
„ Ulvi spricht Probleme direkt an.
Er ist klar, er ist direkt, und er hat recht.
Sein riesiger Erfahrungsschatz ist dabei kein
wohlbehütetes Geheimnis, sondern Grundlage
seines Mentorings & Coachings.
Meine Stärken fördert er, meine Schwächen
spricht er gnadenlos an – immer freundlich und
ohne Umschweife. Ihr wollt mehr PS auf die
Straße bringen? Holt Euch Tipps vom Profi ‚Ulvi‘.
Ich konnte von seinem Mentoring/Coaching
sehr profitieren.
Testimonials
„
Tim Kantaut
Senior Consultant Project Management & Dozent
an der Beuth-Hochschule für Technik Berlin
Embrace the Crisis!
Schon Seneca wusste: „Den guten Steuermann
erkennt man im Sturm“. Leider irren bei
Krisen viele Unternehmen orientierungslos im
Markt umher – wie eine Nussschale im Ozean.
Aufwachen, Leute! Krise ist DIE Chance,
stärker daraus hervorzutreten.
Opfer oder Täter?
Als Interim Manager begleite ich Unternehmen
seit mehr als 20 Jahren durch schwere
Veränderungen. Meine Erkenntnis: In der Krise
zeigt sich Dein wahrer Charakter. Nur wer
gezwungenermaßen aus seiner Komfortzone
ausbrechen muss, erkennt, wozu er imstande
ist. Ärzte, die in Kriegsgebieten Verletzte operieren
müssen, können ein Lied davon singen.
Interim Manager, die havarierte Unternehmen
wieder auf Vordermann bringen müssen, übrigens
auch.
In Krisenzeiten haben Unternehmen und
Manager die Wahl: Blockieren oder Handeln?
Opfer oder Täter? Lamm oder Löwe? Verlierer
oder Gewinner? Im Ausland sind deutsche Unternehmen
für ihre Zaghaftigkeit und Vorsichtigkeit,
die „German Angst“, bekannt. Nur wenige
haben den Mut, Krisen mit offenen Armen
zu begegnen oder Risiken einzugehen. Dabei
ist die Faustregel für Manager doch so simpel:
in guten Zeiten die schlechten vorbereiten –
und in schlechten Zeiten die guten.
Foto: © depositphotos / nikolaich
Krisen und Unsicherheiten helfen, die eigenen
Grenzen auszutesten, Kräfte zu wecken sowie
Druck und Kontrollverlust in positive Energie
umzuwandeln. Ist das schmerzhaft? Oh ja.
Aber wir wissen doch alle: Tut es nicht weh,
hast Du Dich nicht angestrengt!
Not macht erfinderisch
Deutschland ist Patent-Land. Interessanterweise
schießt die Zahl der angemeldeten Patente
immer wann durch die Decke? In Krisenzeiten!
Die ältesten Unternehmen der Welt sind
nicht so alt, weil ihr Geschäftsmodell so zeitlos
ist. Nein, weil sie hochgradig experimentierund
veränderungsfreudig sind.
Ein schönes Beispiel nennt Stephan A. Jansen
in der Brandeins (03/2020): Die deutsche
Firma Freudenberg wurde vor 170 Jahren als
Gerberei gegründet – und ist heute Automobilzulieferer.
Embrace the change!
No pain, no gain!
Ungeahnte Kräfte schlummern in jedem Unternehmen.
Wie groß diese Kräfte sind? Das erfährt
nur, wer an seine Belastungsgrenzen
geht. Unternehmen, die in sehr volatilen Märkten
unterwegs sind, kennen ihre Kräfte sehr
gut. Ein Beispiel aus der Kulturbranche: Das
Düsseldorfer Theater Kom(m)ödchen wurde
71 Jahre ohne Subventionen geführt. Theater-Chef
Kay Lorentz sagt dazu: „Wer nicht
sicher ist, ob er am Ende des Monats sein eigenes
Gehalt bezahlen kann, gibt sich doch ganz
anders Mühe.“
Foto: © istockphoto / a_Taiga
Freu Dich auf die Krise
Vorsichtige Geschäftsführer: Zieht Eure Köpfe
aus dem Sand! Freut Euch auf den Change.
Krisen sind ein Zwang, sich zu erneuern!
Also nicht nervös werden – sondern souverän
sein. Aus der Komfortzone rauszufliegen,
sollte jeden Verantwortlichen beruhigen: Ach,
wie schön, Zeit sich neu zu erfinden!
„Embrace the change“ ist eine Managementfähigkeit,
die Unternehmen weiterbringt. Veränderungen
hat es schon immer gegeben und
wird es immer geben. Oder wie Brian Roberts,
CEO von Lyft, sagt: „Change is the natural state
of business. So be ready”!
Wie sagte doch Max Frisch: „Krise ist ein produktiver
Zustand. Man muss ihm nur den Beigeschmack
der Katastrophe nehmen.“
Erstveröffentlichung:
www.aycon.biz/blog/embrace-the-crisis
Foto: © istockphoto / ico_k-pax
„
Testimonials
I first met Ulvi last year in November 2021.
I was quite surprised and honestly did not know what
to expect. During this time he is interim manager in our
company. I appreciate working with him, he is an open,
direct person. He is able to assess situations quickly.
Ulvi is a thrifty partner who I will miss when he starts
his new challenge. If you need direct communication,
quick action, an enabler, a leader with a sense of humor
and drive, he is the man for you ...
„
Harald Müller
Head Of Quality Management and Regulatory Affairs,
HAAG-STREIT, Köniz, Switzerland
Die Digitalisierung ist nur eine
von drei Zukunftssäulen
!AYCON Experten-Talk
mit Paul Martin
Wer glaubt, junge Unternehmer haben keine
Erfahrung oder Kompetenzen, irrt gewaltig.
Dieses Mal habe ich mich mit Paul Martin,
Gründer der Digitalberatung Etvide, unterhalten.
Paul und sein Geschäftspartner, Christopher
Giuliani, sind sehr junge Unternehmer,
die schon einen stolzen Kundenstamm vorweisen
können – und die mittelständische
Unternehmerlandschaft digitaler machen.
Ein Gespräch über Marke, Kultur, Plattformen
und Ökosysteme.
Paul, bitte stell deine Firma einmal kurz vor.
Unser Unternehmen ist mit der Corona-Krise
(auf-)gewachsen. Mein Geschäftspartner und
ich haben Etvide vor zwei Jahren gegründet,
als Anknüpfung unserer vorherigen Tätigkeit
in einem gemeinsamen Start-up, das die Krise
nicht überlebte.
Aber viele Kunden aus dem Mittelstand
haben uns weiterhin um Unterstützung zu bestimmten
Themen gebeten – und so haben wir
uns als umsetzendes Beratungsunternehmen
auf die drei Kernsäulen Strategie, Softwareentwicklung
und Markenführung spezialisiert. Für
uns gehen diese Säulen immer Hand in Hand.
Digitalisierung funktioniert nur, wenn alle
drei Themen im gesamtheitlichen Kontext betrachtet
werden, was viele Unternehmen hierzulande
missverstehen.
Wir stellen aber immer wieder fest: Diese drei
Bereiche müssen sich gleichmäßig weiterentwickeln,
um für Unternehmen wirksam und
nachhaltig zu sein. Vor allem der deutsche Mittelstand
benötigt Unterstützung bei der digitalen
Weiterentwicklung.
Von Mitarbeiterkompetenzen bis hin zu
Wachstumsinitiativen muss ein größeres Verständnis
gegenüber Digitalisierung aufgebaut
werden. Und genau hierbei begleiten wir unsere
Kunden, indem wir einen ganzheitlichen
Blick auf das Thema werfen, Potenziale identifizieren
und freisetzen.
Foto: © depositphotos / monsit
Ihr bietet ja eine Menge an. Gibt es einen
Bereich, den du als euer Kerngeschäft bezeichnen
würdest?
Damit haben wir uns vor kurzem tatsächlich
etwas intensiver beschäftigt. Und was wir gemerkt
haben: Der Kernbereich besteht wirklich
aus diesen drei Säulen.
Wir haben Kunden immer aus einer der drei
Säulen gewonnen: Strategie, Softwareentwicklung
oder Markenführung. Und jedes Mal haben
die Kunden gemerkt, dass sich mit einer
Säule auch die anderen beiden Bereiche mitentwickeln
müssen. Unser Kerngeschäft besteht
darin, die gesamtheitliche Perspektive
zwischen den Bereichen einzubringen und auf
der Grundlage gemeinsam Konzepte mit den
Kunden zu erarbeiten.
Das halte ich für sinnvoll. Wenn ein Mandant
zu mir sagt, er wolle sich digitalisieren,
dann frage ich ja auch: Wohin wollen
Sie damit? Das Ziel muss klar sein. Eine
Strategie muss definiert sein. Und der Weg
zum Ziel geht oft mit einem Strukturwandel
einher – und Strukturwandel geht wiederum
nur mit Kulturwandel. Ihr seid junge
Unternehmer – ist das Alter manchmal eine
Hürde, um solch große Themen mit Kunden
zu besprechen?
Wenn es um kulturelle oder strukturelle Themen
geht, holen wir uns Partner mit an Bord, wie
dich, Ulvi. Wir gehen aber auch selbst in die
Abteilungen rein und sprechen mit den Menschen,
um das Mindset im Unternehmen zu
erfassen. Hier stellt sich dann heraus, ob eine
kultureller Change-Prozess nötig ist oder nicht.
Im Bereich der Digitalisierung werden wir aber
trotz – oder gerade wegen – unseres Alters
sehr ernst genommen.
Ein gutes Beispiel ist ein Kunde aus der
Mobilitäts branche. Das Unternehmen fokussiert
sich auf ein gesamtheitliches Angebot für
die verbrennerfreie Mobilität und fragte uns,
ob wir einen Konfigurator für sie bauen können,
der die beste Wallbox für Kunden findet.
Schnell wurde offensichtlich: Weder die bisherige
Ausrichtung in der Markenführung noch
die digitale Infrastruktur bildeten eine Grundlage
für eine solche Digitalstrategie – direkt
hatten wir zu den Punkten eine Diskussionsgrundlage.
Ich glaube, was uns jungen Menschen definitiv
zugetraut wird, ist Digitalkompetenz. Hinzu
kommt: Je mehr Referenzen wir vorzeigen können,
desto mehr wird unser junges Alter zum
Vorteil. Agiles Vorgehen, Kreativität, Out-ofthe-Box-Denken:
All diese positiven Assoziationen
verbinden Kunden mit unserer Generation.
Gleichzeitig brauchen wir Kollaborationen
wie mit dir, Ulvi, weil wir natürlich in bestimmten
Bereichen Erfahrung benötigen – und weil
das auch Teil unserer gesamtheitlichen Haltung
ist. Du kannst in einer Gesellschafterrunde den
Verantwortlichen direkt ins Gesicht sagen, was
sie ändern müssen. Das können wir als Young
Professionals in der Art wahrscheinlich nicht.
Absolut. Gleichzeitig sehen 21- Jährige
Dinge, die ich in meinem Alter nicht mehr
sehe. Ihr seid holistisch unterwegs,
während ich mit einem Tunnelblick in die
Mandate gehe. Ich bin wie ein Jagdhund,
der KPIs jagt. Mich interessieren nur die
wichtigsten KPIs, darum werde ich geholt.
Und hier komplettieren wir uns gut. Auch
könnte man sagen: Ich werde geholt, um
das Unternehmen aus der Krise zu holen
Foto: © depositphotos / SergeyNivens
– ihr werdet geholt, um es nach der Krise
wieder auf Zukunft auszurichten. Gibt es
typische Fehlannahmen, die du im Erstgespräch
mit Kunden immer wieder hörst?
Beim Thema Marke ist eine der größten Fehlannahmen,
zu glauben, Marke sei nur die
Oberfläche, nur das klar sichtbare. Das ist der
größte Irrglaube. Starke Marken zeichnen sich
dadurch aus, dass die Touch Points, das Produktportfolio
und die Kultur eines Unternehmens
auf eine Botschaft ausgerichtet sind. Der
Effekt: Die Markenwerte werden für die Kunden
erlebbar, und es entsteht eine Beziehung.
Zufriedene Kunden sind nach wie vor deine
beste Werbung.
Das sehe ich ähnlich. Du musst eine
Marke sein wollen. Bist du keine Marke,
entscheidet der Preis über deine Zukunft.
Unternehmen müssen Marke leben. Das ist
keine Frage des Geldes oder der Technik,
sondern eine Frage der Haltung. Die physischen
Eigenschaften des Produkts sind
nur 5 Prozent davon. Marke ist eines der
wichtigsten Assets.
Unternehmen sollten sich überlegen: Wie können
wir Nutzen schaffen, der Relevanz erzeugt,
aber auch so differenziert ist, dass Menschen
mit der Marke interagieren möchten und eine
Bindung zum Unternehmen aufbauen wollen?
Auch hier ist die gesamtheitliche Perspektive
wieder entscheidend. Wir haben mal einen
Kunden zu den Themen Strategie, Softwareentwicklung
und Markenführung beraten. Er
hat die zeitliche Priorisierung auf die Markenentwicklung
gelegt. Da sich die drei Bereiche
aber gegenseitig beeinflussen, kam es zu Herausforderungen.
Wie gut siehst du deutsche Unternehmen
in der Digitalisierung aufgestellt – strategisch,
systemisch und markentechnisch?
Digitalisierung ist für mittelständische Unternehmen
vor allem deshalb eine Herausforderung,
weil hierzulande einfach die Nachwuchskräfte
fehlen.
Das ist ein Riesenthema. Junge Menschen
haben einen anderen Blick auf die Digitalisierung.
Aber entweder fehlen den Unternehmen
diese Menschen oder sie können sich dort nicht
zu Digitalisierungsthemen äußern. Positiv ist: In
den letzten Jahren hat sich ein starkes Start-up-
Umfeld in Deutschland entwickelt. Allerdings
geben wir das große Potenzial an die Amerikaner
ab, weil wir Angst haben, zu investieren.
Und das ist eines der Hauptprobleme: Deutsche
Investoren haben Angst, in Plattformen zu
investieren. Plattformen sind für die Shareholder
ein wunderbares Geschäftsmodell, wenn
auch zu Beginn sehr teuer. Eine Plattform kann
noch so hervorragend sein – ohne User ist sie
nutzlos.
Was man jedoch verstehen muss: Mit den
nötigen Ressourcen, dem richtigen Ansatz
und etwas Risikobereitschaft (siehe Google+)
erzeugen Plattformen ein hochlukratives Geschäftsmodell.
Dann sprechen wir über den
größten Mobilitätsanbieter der Welt, der jedoch
keine Autos besitzt, den größten Anbieter
von Unterkünften, der keine eigenen Unterkünfte
besitzt o. ä.
Gerade B2B-Plattformen degradieren mittelständische
Unternehmen in der Wertschöpfungskette.
Ein B2B-Beispiel ist die Logistik.
Zwischen 2013 und 2019 ist das Investmentvolumen
in der Transport- und Logistikbranche
um 76 Prozent auf 26 Mrd. Dollar gestiegen.
Etwa 25 Prozent dieser Investitionen gehen
auf Softwareunternehmen und Plattformen –
Zu den Shareholdern gehören unter anderem
wieder Alibaba, Amazon Web Services, Google
und Co.
Warum? Weil sie im großen Stil in Plattformen
investieren. So werden Hersteller zu Lieferanten
ohne direkten Kundenzugang. Ihre
Marke verliert an Relevanz, weil die Plattform
die wahrgenommene Marke ist. Und das ist ein
Problem in Deutschland. Wir sind nicht schnell
genug und nicht mutig genug. Das ist auch ein
kulturelles Thema, keine Frage.
Welche Rolle spielen Zusammenschlüsse
zu Ökosystemen oder andere strategische
Partnerschaften dabei?
Ich glaube, dass Partnerschaften sehr relevant
sind für den Mittelstand. Denn es stimmt:
die Unternehmen in Deutschland haben nicht
dasselbe
„
Investmentvolumen, haben nicht
die Leute und haben auch nicht die Daten, die
beispielsweise Google hat. Google besitzt andere
Dimensionen an Datenschätzen als ein
mittelständischer Logistiker.
Hier erhalten strategische Partnerschaften
eine hohe Relevanz. So lassen sich gemeinsam
mit Mitbewerbern und branchennahen Akteuren
Plattformen aufbauen, die einen konkreten
Mehrwert bieten können.
Für die Logistikbranche haben wir einmal
ein Konzept dazu entwickelt. Wir haben uns
die Frage gestellt: Was würde passieren, wenn
sich die großen mittelständischen Logistiker in
Deutschland, in der DACH-Region oder sogar
in ganz Europa zusammenschließen und Daten
zusammenlegen würden? Was würde das bitte
für einen enormen Mehrwert bieten? Und was
für einen Wert würde das für potenzielle Investoren
darstellen?
Momentan fließen Daten deutscher Mittelständler
ab – und andere Unternehmen entwickeln
innovative Geschäftsmodelle. Wir müssen
darin besser werden, diese Daten selbst
zu nutzen. Und mit Partnerschaften lassen sich
Ressourcen, Daten und Investments bündeln.
Erstveröffentlichung:
www.aycon.biz/blog/die- digitalisierung-istnur-eine-von-drei-zukunftssaulen
Ulvi AYDIN initiiert mit den richtigen
Fragen, seiner klaren und ergebnisorientierten Haltung
intelligente Lösungen. Blitzschnell kann Ulvi eine
holistische Diagnose zu den Potenzialen und Herausforderungen
einer Organisationen erstellen und geht
den Schwachpunkten auf den Grund bis der
‚gordische Knoten‘ des Unter nehmens
“
identifiziert werden kann.
Paul Martin
Co-Gründer etvide
Foto: © pexels / pixabay
Von Start-ups,
„
Vogelnestern und
Raketen
Stay hungry, stay foolish.
“
Steve Jobs
Momentan lese und höre ich immer wieder,
wie kleine Start-ups und Micro-Brands den
Konsum gütermarkt aufrollen. Selbst etablierten
Unternehmen nehmen sie Marktanteile ab.
Tja, denke ich mir, willkommen in der freien
Marktwirtschaft! Denn neu ist das ja wohl nicht!
Auch Bill Gates war mal
ein Nobody
Henry Ford, Bill Gates, Steve Jobs, Jeff Bezos –
die waren doch auch nicht einfach plötzlich da.
Nein, sie waren kleine Nobodys, die von den
großen nicht für voll genommen wurden. Und
dieses Symptom existiert heute noch genauso.
Revolution kommt immer von unten! Seien
Sie sich bewusst, dass heute ein 20-Jähriger
irgendwo auf der Welt Ihr Geschäftsmodell
über Nacht obsolet machen könnte. Was also
tun? Auf zum Gegenangriff!
Entkoppelt die Rakete
Unternehmen, die eigene Innovationseinheiten
für die Neugeschäftsentwicklung haben,
sollten diese nicht im Mutterschiff behalten
– sondern abkoppeln. Diese Einheiten sollten
komplett eigenständig sein: eigene Rechtsform,
eigenes Gebäude (am besten weit vom
Mutter unternehmen entfernt), eigenes System,
eigene Reisekostenrichtlinie. Intelligente große
Unternehmen schmeißen ihre internen Startups
raus, sobald diese ein MVP (minimum viable
product) entwickelt und sich zu einer MVC
(minimum viable company) organisiert haben.
Also ziemlich am Anfang.
Das ist genauso, wie Vogeleltern ihre Kleinen
aus dem Nest schmeißen, sobald diese
„flügge“ sind. Einige Start-ups werden mit voller
Wucht gegen die Wand fahren, andere werden
abheben und durchstarten. Doch wer die
kleinen schnellen Start-ups direkt in seinem
langsamen Mutterschiff behält, wird bald von
der Konkurrenz überrundet.
Die Rakete muss sich von ihren Triebwerken
entkoppeln, sobald sie den Weltraum erreicht
hat. Große Einheiten funktionieren nicht, wenn
es darum geht, schnell und flexibel mit Innovationen
neue Märkte zu erschließen. Diese
Erkenntnis ist keine Secret Toolbox. Sondern
gesunder Menschenverstand!
Foto: © depositphotos / Alena Brozova
„
Testimonials
Ulvi ist ein Manager, der seine Mitmenschen
ernst nimmt, Fragen stellt, zuhört und ihnen etwas
zutraut. Er vermag es, alte Denkmuster aufzubrechen
und die Menschen zu motivieren, ihren Verstand zu
nutzen (‚sapere aude‘ – wage es, Deinen Verstand zu
benutzen). Er hat keinerlei Scheu, auch unangenehme
Dinge anzusprechen, tut dies aber in einer Form, die
stets lösungsorientiert und nicht verletzend ist.
Zudem ist er ein ordnungsliebender Effizienzfanatiker
und trug bei uns so auch zur Effizienzsteigerung u. a.
im Office bei! Eine der wichtigsten Personen, die ich in
meinem Leben kennenlernen durfte!
Nehmt Euch gegenseitig die
Umsätze weg!
Stefan Enslin
Leiter Finanzen l Finance Manager
BIOMIN Deutschland GmbH
„
Oftmals höre ich von zögerlichen Unternehmern,
sie wollten nicht, dass ihr Start-up ihr
traditionelles Geschäftsmodell kannibali siere.
Das ist Mumpitz! Möge sich der bessere am
Markt durchsetzen – wenn das innovative
Start-up dem Mutterunternehmen die Butter
vom Brot nimmt, dann hat es doch alles richtig
gemacht. Und: Der nun krepierende Mama-
Dino saurier kann Platz machen für die jungen
Wilden. Branche gewechselt. Business Model
transformiert. Geschäft gesichert.
Hier zitiere ich gerne Gisbert Rühl, bis vor
kurzem Vorstandsvorsitzender bei Klöckner,
der in einem Insider-Beitrag mal sagte: „Lieber
kannibalisiere ich mein Geschäftsmodell, bevor
es andere tun!“ Einen angenehmen Ruhestand
wünsche ich dem guten Mann, der mit dieser
Aussage den Nagel auf dem Kopf trifft. Also:
Attackieren Sie sich ruhig selbst, indem Sie innovative
Start-ups eigenständig laufen lassen.
Am Ende des Tages haben ja auch Sie etwas
davon.
Und: Was denken Sie?
Ist Ihnen der Denkansatz zu radikal? Oder zu
soft? Ich freue mich wie immer auf Einspruch,
Zuspruch, Hinweise und Anreize.
Erstveröffentlichung:
aycon.biz/blog/von-startups- vogelnesternund-raketen
!AYCONs Management Snippets:
1:1 Insights
Das Buch:
Ulvi I. AYDIN: Er kann Gejammer nicht ab, steht
auf glasklare Ansagen und sagt, wenn nötig,
auch Vorständen direkt ins Gesicht, dass sie
nutzlos sind. Das Buch ist eine unterhaltsame
Sammlung provokanter Ideen, Anschauungen
und Inspirationen. Für alle, die in ihrer
Firma wirklich etwas bewegen wollen, statt
„wie ein Schluck Wasser in der Kurve“ die
wichtigsten Marktentwicklungen an sich vorbeiziehen
zu lassen und immer die Schuld bei
anderen zu suchen. Hart in der Sache, brutal
ehrlich im Umgang! Harmonie bedürftige
sollten dieses Buch jetzt lieber beiseitelegen
und sich einen Fencheltee mit Honig machen.
Für alle anderen gilt: anschnallen, die Fahrt beginnt
…
Rezensionen
„Dieses äußerst kurzweilig zu lesende Buch fasst
in einer bemerkenswerten Weise die Erfahrungen
des TOP-Interims-Managers zusammen.“
„AYDINs drittes Werk für den gestandenen
Manager schließt nahtlos an die beiden Vorgänger
an: Klarsprech statt verbales Gewölk.
So haben wir den Autor kennengelernt, und er
zieht es durch. Bis zum Ende.“
„Eine Pflichtlektüre für alle gestandenen
Manager, die die Bodenhaftung verloren haben
und für alle Einsteiger, die die Bodenhaftung
behalten wollen. Diese Klarheit ist absolut erfrischend
und entbehrt nicht einer gewissen
Komik, wenn das Kopfkino anspringt.“
„Aus klaren Gedanken werden klare Sätze. Mit
über 50 Tipps und Fragen leitet Ulvi den Leser
durch seine Gedankenwelt des Managements.
Kennt und befolgt man seine Ratschläge, spürt
man schnell, wie man selbst klarer denkt und
prägnanter handelt.“
„Aus einem schier unendlichen Erfahrungsschatz
schildert Ulvi ‚kurz-prägnant-auf-den-
Punkt-gebracht‘ Anwendungsbeispiele, die als
Rat umgesetzt werden können. Wer die zielorientierte
und sachliche Ansage schätzt, kommt
hier voll auf seine Kosten.“
„Seine provokanten ‚Management
Snippets‘, wie Ulvi AYDIN sie und das
Buch nennt, inspirieren, polarisieren,
schockieren oder sind kurzweilige
“
Tipps
für unser aller Berufsalltag.
JETZT AUCH ALS HÖRBUCH!
Unter anderem bei:
audible / spotify / iTunes
Spieldauer:
ca. 1 Std. und 30 Min.
ISBN: 978-3-00-068361-9
Die Vermittlung eines Interim
Managers ist Vertrauenssache
!AYCON Experten-Talk
mit Antje Lenk
Antje Lenk und ich kennen uns schon
seit vielen Jahren. Sie ist Gründerin und
geschäfts führende Gesellschafterin von
Bridge imp. Als Personaldienstleister ist
Bridge auf Interim Management spezialisiert
und eine der Vermittlungsagenturen, mit
denen ich aus Überzeugung am engsten
zusammenarbeite. Ein Gespräch über Persönlichkeit,
Markttrends und Neuanfänge.
Antje, stelle Bridge imp und dich
doch bitte kurz vor.
Ich bin Antje Lenk, Unternehmerin, Geschäftsführerin,
dreifache Mutter. Seit 2001 bin ich in
der Welt des Interim Managements unterwegs.
2009 habe ich mich mit Bridge selbstständig
gemacht. Ich habe mich damals – und bis heute
– der Idee verschrieben, eine Agentur zu etablieren,
die den Menschen in den Mittelpunkt
stellt. Seitdem sind wir auf fast 20 Mitarbeiter
angewachsen, haben in meinem langjährigen
Wegbegleiter Rayk Jakobi einen Vertriebsgeschäftsführer
gefunden und mehr als 1.500
Projekte betreut.
Wie unterscheidet ihr euch von
anderen Vermittlern?
Der Leitgedanke von Bridge ist, Persönlichkeiten
kennenzulernen und für genau die richtigen
Aufgaben vorzuschlagen. Einen Interim
Manager oder eine Interim Managerin in unser
Netzwerk aufzunehmen, bedeutet für uns weit
mehr, als den Lebenslauf in der Datenbank abzuspeichern.
Wir wollen die Menschen dahinter
verstehen; ihre Stärken und Schwächen,
Persönlichkeit und Grenzen kennen.
Die gleiche professionelle Neugier treibt uns
im Kundengespräch. Wir müssen zwischen
den Zeilen der Stellenbeschreibung lesen, uns
der jeweiligen Unternehmenskultur bewusst
sein und die Schwierigkeiten der Ausgangssituation
kennen. So bekommen wir ein genaues
Bild davon, welche Art Person hier gebraucht
wird. Nur wenn Mensch, Aufgabe und Unternehmen
perfekt zueinanderpassen, wird eine
erfolgreiche Zusammenarbeit daraus.
Welche Markttrends spürt ihr im Moment?
Wir haben ein sehr vielfältiges Netzwerk und
bedienen alle Branchen, Funktionsbereiche
und Regionen. Da ich persönlich häufig mit
Banken, Finanzinvestoren, Personal- und Unternehmensberatungen
und Private Equity
zusammenarbeite, sehe ich, wie der Themenkomplex
Insolvenzen, Sanierung und Restrukturierung
an Fahrt aufnimmt. Seit zwei Jahren
warten ja gewissermaßen schon alle darauf.
Welche Restrukturierungseinsätze
seht ihr?
Im Restrukturierungsumfeld vermitteln wir CFOs
zum Aufbau einer stabilen kaufmännischen
Basis, CROs zur nachhaltigen strategischen
Neuausrichtung, Manager für Teilaufgaben im
Foto: © bridgeimp
strategischen Einkauf, SCM/Logistik, Produktion,
Qualitätswesen oder im Personalbereich,
Manager zur Einführung neuer oder
der Optimierung bestehender ERP-Systeme,
Sanierungsberater für kleine und mittelständische
Unternehmen und Manager für die
operative Begleitung restrukturierender M&A-
Aktivitäten.
Welche Fähigkeiten sind bei
Restrukturierungen wichtig?
Von restrukturierungserfahrenen Interim Managern
erwarten wir, dass sie als CRO wiederholt
ihre Kompetenz in der Restrukturierung
und Sanierung bewiesen haben und das mit
entsprechenden Referenzen belegen können.
Wir fordern eine ausgewiesene Stärke im Umgang
mit sehr komplexen Ausgangssituationen
und deren Entflechtung in lösbare Teilprojekte
und -aufgaben. Ein umfangreicher Background
im klassischen Mittelstand ist ebenfalls wichtig.
Insgesamt brauchen Restrukturierungen solide
Persönlichkeiten, die ihre Aufgaben nüchtern,
unabhängig und pragmatisch lösen. Die
als Macher mit der nötigen Sozialkompetenz
ihre Themen strukturiert voranbringen. Die in
alle Richtungen – Mitarbeiter wie Stakeholder –
klar und verbindlich kommunizieren, Menschen
mitnehmen und Vertrauen bilden können.
Also Persönlichkeiten wie dich, Ulvi. Erinnerst
du dich noch an dein Restrukturierungsmandat
unter Bridge-Flagge?
Das bei der Erber Group? Na klar!
Genau. Ein Geschäftsführer geht, und die Suche
nach einem Nachfolger braucht Zeit. Ein
Interim Manager überbrückt die Vakanz und
führt das Unternehmen zu einem zukunftsfähigen
Neuanfang. Du hast neue Organisationsund
Kommunikationsstrukturen aufgebaut,
den Vertrieb hochgefahren, dringend nötige
KPIs gesetzt, Budget und Businessplan im
Blick gehabt. Wir haben dich damals unter anderem
ausgesucht, weil deine dynamische und
pragmatische Art und große Sozialkompetenz
gebraucht wurden.
Das Projekt hat mir viel Spaß gemacht!
Was macht dir nach so vielen Jahren an
deiner Arbeit immer noch Spaß?
Ich mag die vielen verschiedenen Menschen
in meinem Alltag. Menschen sind vielschichtig,
eigen, entwickeln und verändern sich und machen
es einem nicht immer leicht. Mir ihr Vertrauen
zu verdienen und die richtigen Personen
für die Projekte meiner Kunden zu finden,
macht meine Arbeit so spannend.
Kleine Anekdote dazu: Wir haben vor einiger
Zeit online Anzeigen geschaltet, die automatisch
auf verschiedenen Webseiten ausgespielt
wurden. Bei den anfänglichen Optimierungen
stellten wir fest, dass sie auch auf Dating-Portalen
angezeigt wurden. Unser Satz „Wir kennen
den Richtigen“ wurde wohl als passend
eingeordnet ... Und eigentlich ist unsere Aufgabe
tatsächlich recht ähnlich: Wenn wir die
richtigen Menschen zusammenbringen, entsteht
eine gelungene (Geschäfts-)Beziehung.
Erstveröffentlichung:
www.aycon.biz/blog/die-vermittlung- einesinterim-managers-ist-vertrauenssache
Umsatz ist mehr als
eine BWL-Ziffer!
Foto: © istock / max-kegfire
Nennt mich Old School –
aber bekommt das
in eure Köpfe!
Eine der ersten Fragen, die ich stelle, wenn ich
in ein Unternehmen komme: „Wie viel Umsatz
macht das Unternehmen? Pro Mitarbeiter, im
Monat, im Jahr?“ Komischerweise werde ich
dann oftmals angeschaut, als käme ich gerade
aus einer Steinzeit-Höhle gekrochen. „Sind die
Innovationsrate, Abschreibungsquote, Churn
Rate, Neukundengewinnung etc. nicht wichtiger?“
Klar, darüber kann ich auch sprechen –
aber warum das Pferd von hinten aufzäumen?
Was bedeutet Umsatz?
Umsatz ist eine betriebswirtschaftliche Größe.
Wer etwas verkauft, schreibt eine Rechnung,
und das nennt man Umsatz. Die Erlöse aus
dem Umsatz nennt man Umsatzerlöse. Also
die Summe der geschriebenen Rechnungen. In
der BWA oder KER schreibt man den Umsatz
ganz oben in die erste Zeile, das ist die Topline.
Dann zieht man darunter die ganzen Kosten ab
und übrig bleibt irgendein Ergebnis vor Steuern.
Der Umsatz sollte idealerweise um den
Gewinn größer sein als die Kosten. Soweit zur
BWL-Ziffer Umsatz. Umsatz ist eine wichtige,
relevante Größenordnung, allerdings viel mehr
als eine betriebswirtschaftliche Zeile. Umsatz
wird häufig nur als die Summe der Rechnungen
verstanden, als Topline, die oben stehen muss,
um die Ausgaben zu ernähren.
It’s a KPI, stupid!
Doch Umsatz ist ein KPI – und wahrscheinlich
der lebensnotwendigste KPI überhaupt
(es sei denn, das Unternehmen heißt Amazon
oder Google)! Denn: Im Umsatz drückt sich
der gesamte Unternehmenserfolg aus. Wieso?
Weil Umsatz nicht nur eine Kennziffer aus
dem Unternehmen ist, sondern auch aus dem
Markt. Er drückt aus, wie viele Leute dies Produkte
kaufen wollen und dafür bereit sind, eine
Rechnung zu erhalten und Geld dafür zu bezahlen.
Ich werde häufig als „Old School“ angesehen,
wenn ich nach dem Umsatz frage.
Ich bin ja auch ein alter Hase. Aber nur weil es
„Churn Rates“ als KPIs gibt, heißt es noch lange
nicht, dass ein Manager aus den Umsatzzahlen
nichts herauslesen können sollte. Das Gegenteil
ist der Fall!
Umsatz ist eine Nachfrageziffer, eine Begehrlichkeits-KPI.
Verantwortliche sollten den
Umsatz immer als die Gesamtheit des Unternehmenserfolgs
betrachten: attraktive Produkte,
Qualität in der Lieferkette, gute Kommunikation,
etc. Der Umsatz sagt aus: Wollen die Leute
kommen und kaufen oder ist mein Unternehmen
so interessant wie ein leeres Blatt Papier?
Foto: © depositphotos / Valentyn_Volkov
Die Bäcker-Gleichung
Also: Hoher Umsatz heißt hohe Beliebtheit.
Das ist nicht nur das betriebswirtschaftliche
Ergebnis, sondern auch die Begehrlichkeit am
Markt! Nehmen wir zwei Bäcker in derselben
Straße: Einer hat fast gar keine Kundschaft,
beim anderen stehen sie täglich Schlange. Wer
hat wohl die besseren Brötchen, die netteren
Verkäufer*innen, die bessere Kommunikation?
All das lässt sich im Umsatz lesen.
Manche Dinge sind einfach!
Auch wenn es für viele altmodisch klingt: Für
manche Dinge reicht das erste Semester BWL
aus, um sich ein schnelles Bild vom Zustand
eines Unternehmens zu machen. Leider erlebe
ich immer wieder, wie sich Unternehmer und
Mitarbeiter das Leben selbst schwer machen.
Aber darum werde ich ja geholt.
Foto: © depositphotos / Igor Vetushko
Was meinen Sie?
Was sagt der Umsatz Ihres Unternehmens für
Sie aus? Wie oft schauen Sie darauf? Ist er ein
wichtiger KPI für Sie? Ich freue mich auf Ihre
Anregungen, Widersprüche und Kommentare.
Erstveröffentlichung:
www.aycon.biz/blog/umsatz-ist-mehr-als-
„
eine-bwl-ziffer
Selten trifft man auf eine Person, die
einerseits mit gefühlten 180 km/h durch die
Themen rast und dabei alle mitreißt und dies
zugleich mit soviel Charme
“
und Herzblut tut.
Susanne Orthofer
Regional HR Manager EMA, ERBER AG
Foto: © depositphotos / Andriy Popov
Für eine Millionen Gefäße
brauche ich ca. 300 Jahre
!AYCON Experten-Talk
mit Uli Aigner
Berlin zu besichtigen (6. Oktober 2022 bis 28.
Mai 2023). Ein Gespräch über Form, Raum, Zeit
– und die Digitalisierung von Porzellan.
Was hat Töpferei mit Digitalisierung zu tun?
Für diesen Experten-Talk durfte ich mit der
bildenden Künstlerin, Zeichnerin, Fotografin
und Videokünstlerin Uli Aigner sprechen. In
ihrem aktuellen Projekt „ONE MILLION“ möchte
Uli eine Millionen Porzellangefäße töpfern
– und zu jedem der Gefäße wird ein digitaler
Zwilling, ein Datensatz erstellt. Ein Überblick
über die ersten knapp 8 Jahre ist in der
Ausstellung „DER PORZELLAN CODE - ONE
MILLION BY ULI AIGNER “ im Museum für Vorund
Frühgeschichte auf der Museumsinsel in
Uli, bitte stell dich kurz vor.
Ich bin bildende Künstlerin, 1965 geboren,
habe mit 15 Jahren eine Töpfereiausbildung
in Wien gemacht und anschließend Produktdesign
und Kunst an der Universität für Angewandte
Kunst in Wien studiert. In dieser Phase
ist mein kunsthandwerkliches Schaffen durch
multimediales Arbeiten und die beginnende Digitalisierung
überlagert worden. Peter Weibel
gründete die erste Meisterklasse für Neue Medien
an der Universität für Angewandte Kunst
in Wien. Dort habe ich mich 1985 auf den ersten
Commodore-64-PC gestürzt – und angefangen,
damit zu experimentieren. Ich bin unvoreingenommen
und ohne Berührungsängste
darangegangen, wie an ein neues Handwerk,
Foto: © Michal Kosakowski
das es sofort zu erlernen galt. Diese Zeit des
technologischen Umbruchs, der auch ein gesellschaftlicher
war, hat mich geprägt.
Inwiefern?
Zum Beispiel habe ich in meiner Diplomarbeit
1989 ein erstes drei Meter hohes monumentales
Gefäß aus meterlangen Tonwürsten aufgebaut
– und diesem Gefäß eine 3-D-Animation
gegenübergestellt. Und das in einer Zeit, in der
es noch nicht wirklich 3-D-Animationen gab.
Dafür habe ich mir die Programmiersprache
Unix selbst beigebracht und die CAD-Daten
nummerisch eingegeben. Das Ergebnis war die
Animation einer Schale, die sich zur Vase transformiert
und wieder retour. Für meine Werke
gab es damals kaum Resonanz oder diskursive
Umfelder. Aber wenn ich mich heute so in
der NFT und digitalen Kunstszene umschaue,
erinnern mich Aspekte an diesen Arbeiten an
das, was ich vor 30 Jahren in einer noch so
anders gelagerten Gesellschaft experimentell
gemacht habe. Erst vor einiger Zeit ist mir mitgeteilt
worden, dass ich die dritte Person in
Österreich mit einer E-Mail-Adresse war. Auch
das war mir nicht bewusst.
Wie ging es in meinem Leben weiter: Nach
einem einjährigen Stipendium an der Akademie
Schloss Solitude habe ich in Ludwigsburg
ein Gaststudium absolviert und dort einen Film
Foto: © Michal Kosakowski
Foto: © Michal Kosakowski
produziert. In den 1990er Jahren bin ich durch
die Welt gereist und habe Kunstprojekte realisiert
und ausgestellt. Und zur Geburt des ersten
Kindes bin ich bewusst zur ältesten Kunst
der Menschheit zurückgekehrt: dem Zeichnen,
das durch meine veränderten Arbeitsbedingungen
als Mutter mir als am einfachsten zu
bewerkstelligen erschien. 2000 Umzug nach
München, wo ich eine Gastprofessur an der
Akademie der Bildenden Künste hatte, danach
realisierte ich mit 11 StudentInnen und
AbsolventInnen der Münchener Akademie die
GHOSTAKADEMIE, und im Anschluss daran
war ich die Leiterin der Lothringer 13 / Städtische
Kunsthalle München. 2011 sind wir – mit
inzwischen 4 Kindern – nach Berlin gezogen.
Wie kamst du auf die Idee „ONE MILLION“?
Das war in Berlin. Ich hatte entschieden: Ich
möchte mich in einer radikalen Form um meine
eigene künstlerische Arbeit kümmern, weil ich
den Eindruck hatte, dass ich damit insgesamt
am wirksamsten sein kann. Ich betrachtete den
Anachronismus unserer Gesellschaft: Wir leben
in der digitalisierten Welt mit einem unvorstellbar
umfassenden Wissen, das für Einzelne
in seiner Gesamtheit niemals in einem Leben
konsumierbar ist. Und von uns, als lebende Organismen
mit begrenzter Lebenszeit, ist dieses
Wissen völlig entkoppelt. Meine Fragestellung
für das Projekt lautete dann ungefähr so: Wie
kann ich Zeit als begrenzte Ressource des
Individuums sowohl mit Materie als auch mit
Digitalität verbinden, dies in einen Sinnzusammenhang
bringen?
Durch das Drehen von Gefäßen auf einer
Scheibe, übe ich eines der ältesten Kunsthandwerke
der Menschheit aus. Durch digitale
Medien bin ich in der Gegenwart oder gar der
nahen Zukunft unterwegs und schaffe neue
Räume für meine Kunst. Ich wählte 1 Million
Gefäße, um dem Projekt einen großen virtuellen
Raum und alle Zeit der Welt zu geben.
Die Objekte sollen eine Funktion erfüllen. Es
soll hauptsächlich Essgeschirr werden, keine
Kunstkeramik – wobei Ausnahmen die Regel
bestätigen. Form ist immer auch Information
– und Information hat immer mit Kommunikation
zu tun. Es geht bei dem Kunstprojekt
auch nicht darum, was ich schön finde, das ist
irrelevant. Vielmehr geht es um existenzielle
Objekte, die ihre Form durch die Gespräche mit
den Menschen oder Institutionen erhalten, für
die ich sie herstelle. Porzellan ist für mich ein
politisches Material, ein Speichermedium, es
gibt Auskunft darüber, wie wir leben. Und das
seit Tausenden Jahren.
Es ist für mich also wesentlich, dass die ONE
MILLION Gefäße jemandem gehören. Diese
Person kann mir sagen, wie ein Gefäß aussehen
und welche Funktion es haben soll – und
dann erschaffe ich es. Mich interessiert, was
anderen Menschen gefällt, weil es mich interessiert,
wie der Begriff der Schönheit bei anderen
zustande gekommen ist. Ich gehe in alle
Milieus, ich mag die individuellen Persönlichkeitskonstruktionen
der Menschen. In den Formen
der Gefäße steckt also auch deren Persönlichkeit.
Und so baue ich eine Beziehung
zwischen den verschiedensten Personen und
meinen Porzellan-Objekten auf.
Das nimmt Raum und Zeit in Anspruch: Wie
lange wirst du für eine Millionen getöpferte
Werke benötigen? Und: Wie viel Raum werden
deine Werke einnehmen bzw. nehmen
sie bereits ein?
Für die eine Millionen Töpfereien würde ich
ca. 300 Jahre brauchen. Ich habe 2014 angefangen
und bin mit dem heutigen Tag bei gut
7.100 Gefäßen. Der Raum ist die Welt. Zirka
800 Gefäße sind in meinem Archiv, und alle anderen
sind bei ihren BesitzerInnen. Wir haben
eine digitale Weltkarte angelegt, auf der Betrachtende
nachvollziehen können, wo sich
welches Gefäß befindet.
Foto: © Michal Kosakowski
All deine Werke sind genau in der Reihenfolge
nummeriert, in der sie entstehen.
Weißt du schon, welche Form die Nummer
1.000.000 haben wird?
Nein, weil ich dann höchstwahrscheinlich nicht
mehr lebe. Die Nummerierung dient aber vor
allem der digitalen Interaktion der Rezipienten
mit dem Kunstprojekt. Stell dir vor, du besitzt
Nummer 4.623. Oftmals schauen Menschen
dann auf der digitalen Weltkarte nach, wo die
Vornummer oder die nachfolgende Nummer ihres
Gefäßes sich befinden. Viele staunen dann,
wenn sie sehen, dass eine ähnliche Schale in
Tokio oder ein ähnlicher Becher in Santiago de
Chile sind. Und anhand dieser Objekte nehmen
sich Leute gegenseitig auf eine ungewöhnliche
Art wahr.
Foto: © Michal Kosakowski
Das ist interessant!
Es geht aber noch weiter: Wir arbeiten gerade
an einer interaktiven Website, einer Art wachsendem
Adventskalender, dessen Türchen
sämtliche existierenden Gefäße zeigen, und
zu deren Datensätzen mit diversesten Objektinformationen
zum jeweiligen digitalen Zwilling
führen. Zurzeit versuche ich ein Forschungsprojekt
zu formulieren: zusammen mit einem
Team möchte ich eine Künstliche Intelligenz,
eine KI, entwickeln, die mithilfe von Deep Learning,
sprachbasiert einen Apparatus informiert,
der erlernen wird, auf einer Scheibe 3-D-Hohlkörper
aus Porzellan zu drehen.
Wahnsinn! Die KI könnte das ONE
MILLION-PROJEKT also abschließen?
Ja, das ist mein Plan. Vor allem entsteht aber
ein Kreislauf: Ich erschaffe einen physischen
Körper, ein Gefäß. Dazu kreiere ich die digitalen
Datensätze, sodass eine KI in Zukunft
in der Lage ist, aus den Daten und durch
Kommunikation wieder einen physischen Körper
entstehen zu lassen. Materie wird zu Form,
Form wird zu Information, Information zu Kommunikation
– und Kommunikation wieder zu
materialisierter Form. Eine in sich geschlossene
ästhetische Form, wenn man will, eine
Skulptur ist im Entstehen, lokalisierbar in einem
bestimmten Raum in einer bestimmten Zeit, in
der Unendlichkeit des Universums.
Kann man das gesamte Projekt
irgendwo betrachten?
Ja. Zum Beispiel auf unserer Website mit der Online-Weltkarte:
www.eine-million.com/de/map/.
Aber auch in Berlin: Am 5. Oktober eröffnet
meine erste Übersichtsausstellung im Neuen
Museum auf der Museumsinsel. In den Räumen
des Museums für Vor-und Frühgeschichte werden
Werke aus dem ONE MILLION- PROJEKT
im Kontext der Archäologie gezeigt, zwei meiner
monumentalen Porzellangefäße sind zu
sehen, ein Stop-Motion-Film mit den ersten
7000 Gefäßen von ONE MILLION ist zu sehen
und codierte Porzellane. Die Ausstellung läuft
bis Ende Mai 2023, Vorträge zur Ausstellung
und Konzerte in der Ausstellung finden als Begleitprogramm
statt.
www.eine-million.com/de/news/the-porcelaincode-one-million-by-uli-aigner/
In George Kublers Buch „The Shape
of Time” schreibt er, dass jedes vom
Menschen erschaffenen Objekt seine
Notwendigkeit in der Zeit hat. Sind deine
Foto: © Michal Kosakowski
Formen im ONE MILLION-Projekt
nicht zeitlos?
Zeitlosigkeit existiert nicht. Es gibt immer einen
Grund, warum etwas existiert. Ich kann dir auf
fünf Jahre genau sagen, welcher Epoche dein
Hemd, dieses Gebäude oder jene Form entlehnt
ist, nicht nur wegen der Materialien oder
der Verarbeitungsart. Zeitlosigkeit liegt auch im
Auge des Betrachters: Vielleicht findest du ein
Bauhausgefäß zeitlos, ich aber eine barocke
Vase, deren Form bereits im 15. Jahrhundert
in China entstand – und die du wiederum als
postmodern wahrnimmst.
Du sagst, dein Lebensende stelle den
behaupteten Endpunkt des Projekts dar.
Was möchtest du mit dieser Aussage an
die Rezipienten deiner Kunst vermitteln?
Wir alle können froh sein, dass wir am Leben
sind, weil es irgendwann vorbei sein wird. ONE
MILLION macht auf unsere begrenzte Lebenszeit
aufmerksam. Ist man sich seiner Endlichkeit
bewusst, intensiviert das die eigene Gegenwart
extrem. Zeit wird zu einem Ding, sie
endet, so wie eine Veranstaltung endet. Zeit
ist ein Kontingent. Man hat seine eigene Lebenszeit,
die man mit den anderen, ebenfalls
zur gleichen Zeit lebenden Menschen teilt. Mit
den chronologisch nummerierten Porzellanen
lege ich eine Spur durch die Gegenwart, ein
globales, immer dichter werdendes Muster
aus realen und virtuellen Verbindungspunkten
ist im Entstehen. ONE MILLION ist mein Welt-
Service.
Erstveröffentlichung:
www.aycon.biz/blog/fur-eine-millionengefasse-brauche-ich-ca-300-jahre
„Wir alle können froh sein,
dass wir am Leben sind,
weil es irgendwann
“
vorbei
sein wird.
Uli Aigner
Alice
!AYCON CRM
Benjamin
!AYCON PRESSE
Bernd
!AYCON LEKTORAT
Christina
!AYCON ASSISTENZ
Constanze
!AYCON SOCIAL MEDIA
Corbinian
!AYCON BRANDING
Julia
!AYCON GRAFIK-DESIGN
Simon
!AYCON VIDEOGRAF
Timon
!AYCON SYSTEM ADMIN
Andreas
!AYCON BOARD
Dietrich
!AYCON BOARD
Marei
!AYCON BOARD
Markus
!AYCON BOARD
Vincent
!AYCON BOARD
Ulvi
!AYCON CEO
Steinbeis-Akademie
Andreas Renner
Institutsleiter
steinbeis-ifem.de
info@steinbeis-ifem.de
+49 82165084280
Andreas Renner ist Institutsleiter und häufiger
Dozent der Steinbeis Augsburg Business
School. Im Interview spricht er über InterimsmanagerInnen
– und wie sein Unternehmen
ihnen zur Seite steht.
1. Was kann die Steinbeis Augsburg
Business School für InterimsmanagerInnen
leisten?
Die Augsburg Business School, kurz ABS, ist
hier der Lösungsbringer für all die komplexen
Herausforderungen. Sie liefert ein stabiles Unterstützungssystem
– von der professionellen
Weiterbildung über Beratung mit praxiserprobten
Tools und Verfahren, bis hin zu unserem
Shared-Service-Center-Konzept im Bereich IT
sowie der Implementierung und Gestaltung.
2. Was kann ich bei der Augsburg Business
School als erfahrene Führungspersönlichkeit
lernen?
Die ABS ist der Ort in Deutschland für erfahrene
Führungskräfte. Unser Anspruch ist Entwicklung
auf Augenhöhe. Natürlich können Interimsmanager
wie alle Fach- und Führungskräfte
unser umfassendes Weiterbildungsangebot
in Anspruch nehmen – von professionellen Zertifikatskursen
aus dem Bereich Change-Kompetenzen,
über eine Agile-Zertifizierung oder
im Bereich Nachhaltigkeitsberatung (ESG), bis
hin zur Zertifizierung als Aufsichtsrat für die
deutsche Börse. Unser Spektrum spricht die
zentralen Themen unserer Zeit an.
Unsere Kunden schwärmen besonders von
dem modernen Credit-Point-System unserer
Angebote. Es ermöglicht Flexibilität, die in dieser
Liga notwendig ist. Sie sind aber genauso
begeistert von den erfolgreichen UmsetzerInnen
in unseren Seminaren, die einen Blick hinter
die Kulissen ermöglichen und eine familiäre
Atmosphäre schaffen. Einer davon ist ohne
Zweifel Ulvi AYDIN. Er versteht das Handwerk
und lebt eine professionelle Kultur der Veränderung
vor.
3. Aber die Weiterbildung kann doch
nur der Anfang sein?
Die Weiterbildung ist die Basis. Die gemeinsame
Sprache. Danach können unsere Teilnehmenden
die Tools der Augsburg Business
School nutzen. Das Stichwort ist hier „Shared
Service Center“. Das schließt diagnostische
Tools, den Zugang zu neuem Personal, die
Platzierung auf Einkaufsplattformen und das
- TEAM
Rating der eigenen Leistung ein. Selbst bei
dem Aufbau einer eigenen Marke können unsere
Partner auf unser Shared Service Center
zurückgreifen.
4. Was ist das ABS Network?
Durch unsere eigene Tätigkeit im Bereich des
Interimmanagements blicken wir auf eine lange
Erfahrung zurück. Wir sind damit nicht nur
auf der DozentInnen-Seite aktiv, sondern auch
auf der Seite der konkreten Anwendung. Damit
stehen unsere Seminarinhalte nie für sich allein,
sondern sind immer mit praktischen Beispielen
und Anwendungsmöglichkeiten verbunden.
Unser Ziel ist ein möglichst produktiver Mix
aus den theoretischen Grundlagen in Form von
Case Studies und praktischen Übungen.
Unsere besten Teilnehmenden gliedern wir
in unsere Projekte ein. Was gibt es Besseres,
als ein Team das eine gemeinsame Sprache
spricht und die eigenen Stärken und Schwächen
kennt? Und wenn sie Jahre später selbst
in der Lehre an der Augsburg Business School
tätig sind, freut mich das ganz persönlich.
5. Andreas, Du hast einmal gesagt, dass
seinem Team zu vertrauen, ein wichtiger
Pfeiler ist.
Ja, habe ich. Wenn man der Leistung seiner
Partner nicht vertrauen kann, sollte man die
Zusammenarbeit stoppen. Eine einfache Frage
löst jegliche Werbeprospektdiskussion in
Luft auf. Arbeiten Sie auf Erfolgsprovision? An
der Augsburg Business School sagen wir ja!
Wir vertrauen unseren assoziierten InterimsmanagerInnen
sogar unser eigenes Geld an.
Im Bereich M&A setzen wir auf die Betreuung
von Firmen, die sich substanziell von unserer
Expertise leiten lassen wollen und investieren
sogar selbst. Anteilige oder 100 %-Investments
können den Fortbestand von Firmen sicherstellen.
„Gekommen, um zu bleiben“ ist hier
das Motto. Denn wir vertrauen unseren Expertinnen
und Experten.
6. Du hast mir von „The Giants Walk“
erzählt. Wieso ist dieses Format ein
Gewinn für InterimsmanagerInnen?
Bei The Giants Walk geht es um das innovative
Format für Innovationen in Deutschland.
Es geht darum, IdeengeberInnen und UmsetzerInnen
zusammenzubringen. Die Augsburg
Business School begleitet diese Idee dann im
Inkubator zum Erfolg. Dieses Format sprüht
nur so vor Inspiration und Umsetzungskraft
und kann InterimsmanagerInnen helfen, unterstützende
Themen zu lancieren sowie viele
B-Themen lösen. Wir sind auf alle Fälle mit viel
Freude dabei.
7. Wie stehen InterimsmanagerInnen zu
festangestellten Managern? Ist Interimsmanagement
die Zukunft?
Diese Art von Management hat große Vorteile,
dabei ganz besonders ihre Flexibilität. Das
heißt aber nicht, dass damit festangestellte
ManagerInnen verdrängt werden. Diese beiden
Berufsgruppen haben in der Regel andere
Aufgabenbereiche und ergänzen sich, wenn
man mit Profis zusammenarbeitet. Während
die Festangestellten häufig das Tagesgeschäft
und die stabile Unternehmensführung betreuen,
werden Interimsmanager eher bei Veränderungsprozessen
zeitweise eingesetzt.
„Klassisches Management“ wird man damit
gut komplementieren können. Jemand,
der schon seit 30 Jahren im Unternehmen ist,
kennt im Zweifel jede und jeden und weiß, wer
Foto: © Steinbeis Beratungszentren GmbH
für welchen Bereich der/die richtige AnsprechpartnerIn
ist. Das ist etwas, das Interimsmanager
niemals leisten können. Sie führen notwendige
Change-Projekte durch und erlauben so
Unternehmen, wettbewerbsfähig zu bleiben.
Nur, es bleibt eine Frage: Wie kann ein fehlendes
Netzwerk im Unternehmen ausgeglichen
werden?
8. Und was antwortest du selbst darauf?
Unsere Antwort ist das ABS Network. Das Network
bietet Möglichkeiten, über die Shared
Service Center Plattform schnelle Erfolge zu
produzieren. Sie können flexibel aus einer Vielzahl
von Maßnahmen entscheiden, in welchem
Ausmaß Ihnen die ABS den Rücken freihalten
soll. Mit einem Baukastenprinzip finden wir die
richtige Lösung, die auch Ihnen nachhaltig Arbeit
abnimmt und Sie Erfolge feiern lässt. Dabei
sprechen wir nicht über die 3 %-Strategie,
die schnell gefunden ist. Wir reden über das,
was Erfolg ausmacht: die anderen 97 %. Umsetzungskraft.
Wir sind ein großes Unternehmen mit professionellem
Background. Unsere lange Erfahrung
mit den unterschiedlichsten Kunden hat
uns und unsere Außenwirkung entscheidend
gestärkt. Die Marke Steinbeis – also auch die
Marke Steinbeis Augsburg Business School –
steht für hohe Qualität und Professionalität.
Sie können sich bei uns darauf verlassen, dass
wir unserem Ruf gerecht werden. Warum sonst
geben wir eine Zufriedenheitsgarantie?
9. Welche Rolle spielt das Thema Agilität im
Bereich Interimsmanagement?
Interimsmanager müssen wohl mehr als die
meisten anderen Führungskräfte agil arbeiten.
Sie sind schließlich nur für einen begrenzten
Zeitraum im Unternehmen und müssen trotzdem
große Veränderungen bewirken. Agile
Methoden, gerade Agile Scrum, ist in dieser
Hinsicht immens hilfreich. In einer sich rasch
entwickelnden Welt gilt es, immer schneller
und effektiver Produkte und Projekte zu entwickeln
– und häufig kommt da das Interimsmanagement
ins Spiel. Die InterimsmanagerInnen
legen den Grundstein für eine agile Unternehmenskultur.
InterimsmanagerInnen sollten im besten Fall
eine Arbeitsweise zeigen, die sowohl agil als
auch nachhaltig ist. Der ganze Zweck eines
Change-Projekts, bei dem ein Interimsmanager
tätig wird, ist die Vorbereitung auf die Herausforderungen
der Zukunft. Mit Digitalisierungsvorhaben
werden Firmen für den Markt
von morgen fit gemacht – und im Idealfall sollten
die Verändungen so gestaltet sein, dass
sie einen möglichst langfristig wirksamen und
damit nachhaltigen Change erreichen.
Die Steinbeis Augsburg Business School hat
deshalb ihren Fokus auf Agilität, Nachhaltigkeit
und Digitalisierung gesetzt. Diese drei Bereiche
sind der Schlüssel zu einer modernen Arbeitsweise.
Wir haben sie zu den Säulen unserer
Arbeit gemacht und bilden nun zunehmend
eine Dachregion für den Bereich Agile Scrum.
Foto: © Steinbeis Beratungszentren GmbH
- TEAM
Benjamin Wulff
PR-Konzepte für Consultants
Benjamin Wulff
www.wulff-pr.com
benjamin@wulff-pr.com
+49 30 55573955
!AYCON Projects:
DER GOLDENE ARSCHTRITT / AYCONS FÜHRUNGSATLAS /
MANAGEMENT SNIPPETS / GASTBEITRÄGE WIRTSCHAFTS-
WOCHE UND HARVARD BUSINESS MANAGER
Benjamin Wulff ist mein „Pressemann“. Seit
2018 ist er fester Bestandteil des !AYCON-
Teams. Er hat mich zum XING-Insider gemacht,
drei Bücher mit mir geschrieben und mich mit
Gastbeiträgen in zahlreichen Wirtschaftsmedien
untergebracht – darunter Wirtschafts-
Woche und Harvard Business Manager. Ein
kleiner Gesprächsauszug zwischen Benjamin
und mir.
ULVI: Benjamin, du bist mein Ghostwriter
und mein PR-Agent. Du schreibst, wie ich
denke.
Benjamin: Das ist meine Aufgabe. Ich muss
mich immer in die Gedankenwelt und die Artikulationsweise
meiner Kunden hineinversetzen
– schließlich schreibe ich ja aus ihrer Perspektive,
nicht aus meiner.
ULVI: Manchmal habe ich das Gefühl, wir
sind wie ein altes Ehepaar: Einer beginnt
einen Satz – und der andere führt ihn zu
Ende.
Benjamin (lacht): Ja, das stimmt. Wir haben
aber mit drei Buchprojekten auch wirklich einige
intensive Arbeitssessions gehabt. Manchmal
kam ich selbst im Privaten gar nicht mehr
aus dem „Ulvi-Sprech“ heraus – wie ein Schauspieler,
der nicht mehr aus seiner Rolle herausfindet.
In solchen Phasen ist es dann besonders
schwer, mit anderen Kunden zu arbeiten,
die eine völlig andere Wortwahl haben.
ULVI: War das einmal der Fall?
Benjamin: Ja – und dann auch noch mit einer
Kundin, die eine diametral entgegengesetzte
Herangehensweise hatte. Du bist laut, redest
Klartext, machst „keine Gefangenen“. Dir ist
egal, ob du dem einen oder anderen damit
auf den Schlips trittst. Es war sogar einmal
dein ausgerufenes Ziel, von einem Unternehmen
abgemahnt zu werden. Die andere Kundin
dagegen war still, vorsichtig, pflegte eine
sehr gewählte Ausdrucksform. Von dir und ihr
hin und her zu switchen, war eine Herausforderung.
ULVI: Ich glaube, bei unserem nächsten
Buchprojekt muss ich dir nur noch das
Thema nennen – und du formulierst mir
ein Buch ganz nach meinen Vorstellungen
dazu.
Benjamin: Etwas mehr Input würde mich schon
freuen, aber wahrscheinlich könnte es auch so
funktionieren.
ABOUT
Benjamin Wulff ist PR-Berater und Ghost writer
aus Barcelona und Berlin. Auf Consultants, Interim
Manager und ähnliche Berufe spezialisiert,
begleitet er seit 2016 Einzelkämpfer und
Unternehmen bei ihrer Kommunikations- und
Marketingstrategie.
Mehr Infos: www.wulff-pr.com
Constanze Wolff
Expertin für Business-Netzwerke
Constanze Wolff
www.constanzewolff.de
mail@constanzewolff.de
+49 2513795211
!AYCON Projects:
XING UND LINKEDIN
Constanze Wolff unterstützt mich seit knapp
vier Jahren bei der professionellen Arbeit in
und mit den Business-Netzwerken XING und
LinkedIn. Was als Projektauftrag zur Überarbeitung
meiner Online-Profile begonnen hat,
entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer kontinuierlichen
Zusammenarbeit – mit beeindruckenden
Ergebnissen.
ULVI: Ich habe gerade nochmal nachgesehen:
Seit wir zusammenarbeiten, hat sich
die Zahl meiner Kontakte bei XING und
LinkedIn fast verdoppelt – wie hast du das
gemacht?
Constanze: Mit einer guten Mischung aus direkter
Ansprache von Zielpersonen und der
regelmäßigen Platzierung von gutem Content.
Gerade Letzteres machst du mir natürlich
leicht: Du bist nicht unbedingt der zurückhaltende
Typ und hast mit Benjamin jemanden an
deiner Seite, der deine Gedanken professionell
aufbereitet.
ULVI: Und was Benjamin AUFbereitet, wird
dann von dir über die Plattformen VERbreitet.
Verfolgst du dabei ein bestimmtes
Ko nze p t ?
Constanze: Grundsätzlich geht natürlich immer
erst einmal ein entsprechender Beitrag
über die Plattform-Startseite raus – und dann
schaue ich, für welche Fachgruppen das jeweilige
Thema interessant sein könnte. Besonders
spannend wird es aber natürlich immer dann,
wenn du plötzlich mit „Sonderaufgaben“ um
die Ecke kommst.
ULVI: Was meinst du damit?
Constanze: 2020 hattest du die spontane
Idee, eine Vortrags- und Networking-Veranstaltung
für Entscheider*innen durchzuführen
– da haben wir dann die ganze Klaviatur des
Eventmarketings gespielt. Oder du wirfst mir
eine Liste mit Fachanwälten ins Postfach, und
ich sehe, wie wir die bei XING und LinkedIn finden
und in dein Netzwerk einbinden können.
ULVI: Stimmt, da ist richtig Musik drin – vor
allem, wenn ich die online angebahnten
Kontakte in meine analoge Kommunikation
einbinde und per Post überrasche.
Constanze: Das Sammeln von Visitenkarten
(aka XING- und LinkedIn-Kontakten) hat noch
niemanden weitergebracht. Wirklich spannend
wird es erst, wenn echte Beziehungen etabliert
werden – deswegen heißt es ja auch SOCIAL
Media.
ABOUT
Constanze Wolff ist Texterin, PR-Beraterin und
Social-Media-Aktivistin der ersten Stunde. Ihr
Know-how gibt sie seit mehr als 20 Jahren als
Beraterin und Trainerin in und für Unternehmen
und Akademien weiter. Außerdem ist sie Autorin
der Bücher „XING und LinkedIn für Dummies“,
„Social Media für Gründer und Selbstständige“
und „Praxisbuch Networking“.
Mehr Infos: www.constanzewolff.de
- TEAM
Dr. Bernd Wollner
Lektorat/Biografie/Transkriptionen
Dr. Bernd Wollner
www.lektorat-wollner.de
info@lektorat-wollner.de
+49 922181042
!AYCON Projects:
LEKTORAT !AYCONS FÜHRUNGSATLAS / !AYCONS
MANAGEMENT SNIPPETS UND !AYCON MAGAZIN EDITIONEN.
Seit etwa zwei Jahren lektoriere ich die
Bücher von Ulvi, so zum Beispiel !AYCONs
Führungs atlas oder seine !AYCONs Management
Snippets. Das bereitet mir immer wieder
Freude, denn Ulvis Bücher sind – im positiven
Sinne – so anders als andere Werke.
Hier trifft geballtes Wissen auf humorvollen
Schreibstil und ebenso knallharte „Ansagen“,
die sicher nicht jedem Leser bzw. Betroffenen
„schmecken“ dürften. Aber sie treffen immer
den Kern der Sache, geradlinig, eben so, wie
ich Ulvi kennengelernt habe.
Diese Werke sind wirklich auch für mich als
Lektor ein Genuss. Ulvis Bücher haben das,
was ich besonders schätze: Sie strahlen zum
einen Kompetenz aus und sind zum anderen
auch für den, der nicht aus diesem Fachbereich
kommt, sich aber für das Thema interessiert,
sehr gut verständlich.
Ich kann das ein bisschen beurteilen, denn
ich habe selbst schon eine ganze Reihe von
Büchern (zuletzt im Jahr 2021 eine Geschichte
von Theisenort, einem Ortsteil der Marktgemeinde
Küps in Oberfranken) und sehr viele
Artikel zu verschiedenen Themen veröffentlicht,
und auch mir war das immer wichtig:
Jeder, den es interessiert, soll es lesen und
verstehen können.
Und weil ich immer neugierig auf neue Erkenntnisse
bin, bin ich Lektor und nicht auf
bestimmte Gebiete festgelegt. Aber warum
braucht man eigentlich einen Lektor? Meine
Foto: © Julia Bittruf
Meinung ist, um einen alten Spruch („Raum ist
in der kleinsten Hütte“) etwas abzuwandeln:
„Platz für einen Fehler ist im kürzesten Wort!“
Wer meint, er möchte seine Biografie, die
eines Angehörigen oder die Chronik seines
Unternehmens erstellen lassen, auch da helfe
ich gerne.
Im Zusammenhang damit steht natürlich,
dass ich Dokumente, die in der deutschen Kurrentschrift
(oft nicht ganz korrekt als „Sütterlin“
bezeichnet), der bei uns über Jahrhunderte
hinweg üblichen Schreibschrift, geschrieben
sind, für andere transkribiere, sie also sozusagen
in eine „lesbare“ Form bringe.
ABOUT
Er ist Historiker und seit 2006 selbstständig als
Lektor und Autor tätig. Er hat eine ganze Reihe
von Büchern veröffentlicht, transkribiert Texte
in Kurrentschrift und verfasst Biografien und
Firmengeschichten.
Mehr Infos: www.lektorat-wollner.de
Creative Mules
Solving Business Challenges with Design
Corbinian Buchberger
Project Strategist
Gleb Podorozhnyy
Creative Director
!AYCON Projects:
WEBDESIGN / BUCHLAYOUT / ANIMATION /
BRANDING
Creative Mules sind ein internationales Team
aus kreativen Köpfen, die mich seit ihrer Gründung
2018 begleiten und !AYCON zu einer
der renommiertesten und stärksten Personal
Brands auf dem Interim-Management-Markt
gemacht haben. Vor kurzem haben sie meine
Website www.aycon.biz gerelaunched, die unter
anderem vom Mindsparkle Magazin mit dem
Award „Best Site of the day“ ausgezeichnet
wurde. Hier ein Auszug aus einem Gespräch
mit Creative Mules Project Strategist Corbinian
Buchberger und mir.
ULVI: Corbinian, wir kennen uns jetzt schon
fast 4 Jahre! Kannst du dich noch an unser erstes
Projekt erinnern?
Corbinian: Klar! Du hattest uns bezüglich
deines „Manager-Flyers“ kontaktiert, und ich
dachte „Wow –das ist ganz schön viel gelb“.
ULVI: (lacht) Ja das stimmt!
Corbinian: Mittlerweile haben wir schon unzählige
kleinere und größere Projekte miteinander
gemeistert und unsere Schreibtische
sind mittlerweile Ulvi-gelb: Blöcke, Stifte, Bücher
– vor kurzem hatte ich eine Videokonferenz
mit einem großen deutschen Unternehmen,
und ich habe die Kaffeetasse in der Hand
des CEOs sofort erkannt!
ULVI: Und genau darum geht es. Das Gelb soll
sich in die Köpfe der Leute „einbrennen“ – und
ich bin euch wirklich dankbar dafür, dass ihr
zusammen mit mir die Marke in den letzten
Jahren visuell klar definiert und erweitert habt.
Wer hätte gedacht, dass aus dem Grau (meine
Sekundärfarbe) einmal ein Blau wird?
Corbinian: Das stimmt – ich kann mich noch
daran erinnern, wie viel Überzeugungsarbeit
uns das damals gekostet hat. Aber mit guten
Argumenten kann man dich auch umstimmen.
ULVI: Und genau das schätze ich an der Zusammenarbeit
mit Creative Mules: Ihr führt den
Auftrag genau wie besprochen aus, denkt aber
immer mit und sucht nach Lösungen, wie man
es eventuell noch etwas besser machen kann.
Und im Endeffekt seid ihr die Profis!
Corbinian: Danke Ulvi – es macht immer wieder
Spaß, mit dir zu arbeiten, und wir freuen
uns schon auf die neuen Projekte, die mit
!AYCON anstehen!
ABOUT
www.creativemules.com
hello@creativemules.com
+49 1626946916
Creative Mules ist ein „remote-first digital
studio“ mit Sitz in Amsterdam. Gemeinsam mit
ihren Kunden lösen sie deren Business-Herausforderungen
mit Design & Storytelling.
Das Team arbeitet von insgesamt 6 Zeitzonen
aus, und die internationale Zusammensetzung
ermöglicht im wahrsten Sinne eine „globale“
Denkweise und Sicht auf die Dinge.
Mehr Infos: www.creativemules.com
- TEAM
WOPIMO creative Team
Words – Pics – Motion
Julia Bittruf
www.wopimo.com
info@wopimo.com
+49 17681123029
!AYCON Projects:
ABOUT
MAGAZIN-LAYOUT / POSTER / FLYER / KALENDER
/ PRÄSENTATIONEN / PRINT-ERZEUGNISSE /
SOCIAL MEDIA CONTENT
ULVI: Julia ist der Kopf des WOPIMO creative
Teams. Sie arbeitet mit mir seit 2019 zusammen.
Trotz Corona hat das digitale onboarding
über Zoom und WhatsApp so gut funktioniert,
dass wir seitdem regelmäßig in Kontakt stehen.
Sie ist bei !AYCON vor allem für die Gestaltung
und das Layout meiner Magazine verantwortlich,
wie das, das Sie gerade in den Händen
halten. WOPIMO erstellt aber auch Webseiten,
Logos, Erklärvideos, Präsentationen und Printprodukte
wie Plakate. Julia ist eine gebürtige
Fränkin, hat 2012 ihr Designstudium in Nürnberg
abgeschlossen, arbeitet aber heute remote,
meist von Städten wie Barcelona oder
New York City aus.
Ich bin sehr glücklich über Julias Designs
und freue mich immer darauf, neue Entwürfe
meiner Printmedien anzuschauen. Außerdem
hat sie mir in den letzten Jahren so manchen
unbezahlbaren Tipp gegeben, sei es die Empfehlung
einer App, eines Top-Lektors wie Dr.
Bernd Wollner oder einer Druckerei mit unschlagbarem
Preis-Leistungs-Verhältnis. Man
merkt, dass ihr der Erfolg ihrer Kunden über ein
Projekt hinaus sehr am Herzen liegt.
WOPIMO
Julia: Wopimo steht für Words – Pics – Motion.
Und ist mein Team aus professionellen Selbstständigen
wie Programmierern, Film- und
Animationskünstlern, Illustratoren, Marketingexperten,
Autoren, 3D-Künstlern, Fotografen
und Musikern, die digital zusammenarbeiten.
Mit dem WOPIMO creative Team manage und
organisiere ich umfangreiche Projekte, die verschiedene
TOP-Qualifikationen benötigen. Wie
Magazine, Websites, Erklärvideos, Marketing-
Kampagnen und langfristige Social-Media-
Marketing- Strategien.
Für Ulvi zu arbeiten, ist sehr erfrischend. Mit
seiner lockeren Art und seinem Credo KISS
„Keep it short and simple“ erleichtert er unsere
gemeinsamen Projekte ungemein. Er bringt
noch dazu eine große Ladung Humor und Energie
in unseren Arbeitsalltag. Was inspiriert und
motiviert – an dieser Stelle DANKE Ulvi für die
gute Zusammenarbeit.
Ich freue mich auf unsere zukünftigen Projekte.
Mehr Infos: www.wopimo.com
Foto: © Julia Bittruf
STARSCAN
media solutions
Simon Doser
www.starscan.de
mail@starscan.de
+49 8362 8809450
!AYCON Projects:
VIDEOPRODUKTIONEN / FOTOS /
SOCIAL MEDIA CONTENT.
Mein kreativer Partner ist Simon Doser. Er versteht
es, mich ansprechend in Szene zu setzen.
Ob für Videos oder Fotos, ich vertraue ihm
zu 100%. Simon und ich haben uns vor vielen
Jahren bei Apple in München kennengelernt.
Er hat dort als Software-Trainer gearbeitet.
Seit einigen Jahren führt er nun sein Medienunternehmen
im schönen Ostallgäu.
ULVI: Simon, wir haben nun schon einige
Projekte zusammen gemacht. Wie findest
Du unsere Zusammenarbeit?
Simon: Unsere gemeinsame Arbeit macht mir
sehr viel Spaß! Du sprichst frei heraus, was
Du denkst, kannst Feedback annehmen und
setzt konstruktive Vorschläge direkt um. Bei
unseren Produktionen begegnen wir uns auf
respektvolle Art, auf Augenhöhe und mit vollem
Vertrauen. Daher sind wir meiner Meinung
nach auch so effizient.
ULVI: Worauf achtest du bei unseren
Videoaufnahmen besonders?
Simon: Oh, das sind viele Dinge. Das richtige
Licht ist sehr wichtig, natürlich auch der Ton
und die Komposition des Bildes. Letztendlich
ist aber auch inhaltlich die Frage: Was kommt
beim Zuschauer rüber? Wird die Botschaft klar
und deutlich formuliert und kann sie überzeugen?
Wie authentisch wirkt unser Ergebnis?
Das sind Fragen, mit denen ich mich vor, während
und nach dem Dreh in der Postproduktion
beschäftige.
ULVI: Ja, das merkt man auch an unseren
Videos. Was bietest Du mit deiner Firma
für Deine Kunden an?
Simon: Wir machen Filme mit spezifischer Zielsetzung,
insbesondere für Mitarbeitergewinnung.
Ein Unternehmen muss sich heutzutage
einem potenziellen Mitarbeiter ganz anders
präsentieren als noch vor ein paar Jahren. Darüber
hinaus erstellen wir auch Social Media
Content und verwalten Unternehmerkonten
bei Facebook, Instagram und Co., damit sich
unsere Kunden auf das konzentrieren können,
was sie am besten können.
ULVI: Vielen Dank, Simon, und viel
Erfolg weiterhin!
Mehr Infos: www.starscan.de
Foto: © starscan
Hannes Hoch
Moderator/Journalist
Dipl. Kommunikationswirt (BAW) Schirmherr Stiftung Deutsche
Leukämie- & Lymphom-Hilfe
Botschafter „30 Jahre Deutsche Einheit“
Buchungsanfragen:
hallo@hanneshoch.de
!AYCON Projects:
MODERATION
„Mit Ulvi zu arbeiten ist spannend, lehrreich
und sehr angenehm. Seit dem ersten Kontakt
ist seine Klarheit, straighte Kommunikation und
Zielorientierung für mich inspirierend. Seine
klare Sprache und seine unverwechselbaren
Aussagen beeindrucken selbst mich, der schon
viel gehört und gesehen hat. Kompromisslos
seine Wahrheit so direkt auszudrücken, beeindruckt
mich. In den Film- & Videoprojekten fiel
seine inklusive Art auf. Er nimmt immer alle, die
am Projekt beteiligt sind, mit. Allein der Whats-
App-Gruppen-Chat ist ein Highlight. Kommunikation
par excellence – so arbeite ich gerne“,
so erzählt uns Hannes.
Zu Hannes:
Mit Sachverstand und Fachwissen begleitet
Hannes Businessveranstaltung als Moderator.
Er schlägt die Brücke zwischen den fachlich-sachlichen
Inhalten des Absenders zu
denjenigen, die sie erreichen soll. In deren
Sprache, unterhaltsam und respektvoll.
Hannes verbindet Aussagen mit Antworten
– er bringt die Message seiner Kunden zur
Zielgruppe. Mit ihm bekommen Business-Interviews
& -veranstaltung einen roten Faden,
unterhaltsame Momente, und er unterstreicht
die Bedeutung der Sache. Darüber hinaus
bringt er sowohl den Gesprächspartnern als
auch dem Publikum eine hohe Wertschätzung
entgegen.
Basierend auf dem Wissen und den Erfahrungen
seines wirtschaftlichen Werdegangs, bringt
Hannes viel Know-how mit. Er arbeitete als
Marketingexperte (Dipl. Kommunikationswirt
(BAW) für Agenturen), als Industriekaufmann in
der Lebensmittelindustrie, bevor er seine Medienausbildung
zum Moderator und Redakteur
und weitere Ausbildungen im Bereich Strategie,
Vertrieb und Psychologie absolvierte.
Seiner Auffassung nach darf ein Businesstermin
nebst den Zahlen, Daten und Fakten
auch menschliche Momente haben und das
Sachliche mit dem Emotionalen verbunden
sein. Hannes verbindet Marken mit Menschen.
Das sieht man auch in etlichen Interviews, in
denen Hannes mit Ulvi gesprochen hat. Die
beiderseitige Sympathie und Wertschätzung
ist in den Videos sichtbar.
Hannes bricht mit dem Bild des konventionellen
Moderators. Stilsicher und mitreißend
eröffnet er neue Möglichkeiten für jedes Format.
Mit Leichtigkeit leitet er Publikum und
Gäste und sorgt dafür, dass sich die Menschen
lebendig & verbunden fühlen. Hannes Moderationen
sind energiegeladen, präsent und inklusiv.
Seine authentische, emphatische und
begeisternde Art schafft für alle einen Wohlfühlraum,
in dem die Ereignisse zu bleibenden
Erinnerungen werden.
Dabei findet jede Ansprache, jede Moderation,
jede Interaktion mit Gefühl, Respekt und
auf Augenhöhe statt. Die Zuschauer spüren
seine positive und optimistische Ausstrahlung.
So wird er für viele zur Inspiration. Hannes verbindet
… Marken mit Menschen, Menschen mit
Geschichten, Geschichten mit Emotionen.
Mehr Infos: www.hanneshoch.de
!AYCONs FührungsAtlas
Das Buch:
Deutschland braucht Führungspersönlichkeiten! Freudige Macher!
Visionäre Antreiber! Echte Unternehmer! Wahre Leader!
In einer zunehmend komplexen Arbeitswelt müssen wir authentisch
und klar führen, um erfolgreich zu sein! Geschäftsführer,
die ihrer Mannschaft keine Perspektiven aufzeigen, taugen
nichts. Wer sich im Dickicht der Details verliert und im Sumpf
des Mikromanagements versinkt, muss den Weg zurück in die
Spur finden. Dieser Weg ist hart, erfordert Entschlossenheit und
Mut. Wer ihn beschreitet, kehrt als starke Führungspersönlichkeit
zurück. !AYCONs FührungsAtlas bietet Dir Orientierung auf
dem harten Weg zum wahren Leader. Neun Regeln dienen Dir
als Landkarte und hilfreicher Wegweiser, um Dich selbst, Deine
Mitarbeiter und Dein Unternehmen erfolgreich in die Zukunft
zu führen. Ohne Chichi! Ohne Blabla! Klare, pure Perspektiven!
DAS bietet Dir dieses Buch! Bist Du bereit? Wirklich? Dann halt
Dich gut fest, denn: Ein Spazier gang wird das sicher nicht!
„Wenn du das
Buch liest,
bringt dich das
mindestens
“
einen Schritt
voran!
Inhalt
Vorwort
Kapitel 1.0 – Kenne Dich und Deine Ziele!
Kapitel 2.0 – Arbeite immer an Dir selbst!
Kapitel 3.0 – Suche die Konfrontation!
Kapitel 4.0 – Jeder leistet seinen Beitrag!
Kapitel 5.0 – Ihr seid nicht gleich! Du führst!
Kapitel 5.1 – Interview mit Manfred Bock
Kapitel 6.0 – KISS – Keep It Short and Simple!
Kapitel 7.0 – Entwickle ein ausgeprägtes
Markenbewusstsein!
Kapitel 8.0 – Suche den Dialog!
Kapitel 8.1 – Interview mit Constanze Wolff
Kapitel 9.0 – Umarme die Krise!
Zum Abschluss: 21 Maximen für unterwegs
„Dieses Buch ist
nun ein eindeutiger
Ratgeber. An Eindeutigkeit
nicht mehr zu überbieten.
Bei manchen ‚Ansagen‘
musste ich echt schlucken.
Aber – auch diese
unbequemen Hinweise
gefallen mir sehr.
“
Sehr zu empfehlen!
JETZT AUCH ALS HÖRBUCH!
Unter anderem bei:
audible / spotify / iTunes
Spieldauer:
ca. 1 Std. und 45 Min.
ISBN: 978-3-00-066008-5
Wenn Krisenmanagement
zur Managementkrise wird
Foto: © depositphotos / Robert Landsem
Was können Unternehmen vom Brexit-Theater
lernen?, fragte Interim Manager Ulvi AYDIN in
seinem Kommentar. Seine Antwort: Wissen,
Wollen und Können müssen bei Unternehmern
wie Politikern Hand in Hand gehen.
Kompetenz wird definiert als Trinität aus Wissen,
Wollen und Können. Ein Blick auf das Brexit-Theater
zeigt: Die britische Regierung hat
ein Kompetenzproblem. Die Abgeordneten
wissen nicht recht, was sie wollen. Möglicherweise
wollen sie auch gar nicht. Und das Können?
Das hat sich unterm Bett verkrochen und
heult. Was für die Politik eine Katastrophe ist,
ist für die Wirtschaft ein Lehrstück. Für Unternehmen
lassen sich aus dem Brexit-Dilemma
nämlich drei Maximen ableiten.
Maxime eins: Es liegt an uns
Alles, was Unternehmen bisher getan haben,
hat sie dahin geführt, wo sie heute stehen.
Steht ein Unternehmen wirtschaftlich gut da,
hat es wohl einiges richtig gemacht. Gerät es
in Schieflage, sollte es neue Handlungsweisen
aus dieser Erkenntnis ableiten. Dazu gehört
auch, Fehler einzugestehen. Die Regierung unter
Theresa May dreht sich seit 2016 im Kreis.
Sie streitet und zeigt mit dem Finger auf andere.
Von Zugeständnissen, Problem-, Ergebnisoder
Lösungsorientierung keine Spur.
Maxime zwei:
Souveränität bewahren
Management bedeutet, mit 80 Prozent an
Informationen eine hundertprozentige Entscheidung
zu treffen und dahinter zu stehen.
Theresa May wirkt aber so, als wolle oder
müsse sie alle Eventualitäten klären, und verzettelt
sich dabei. Dass sie jetzt ihren selbst
ausgehandelten Brexit-Vertrag neu justieren
wollte, ist Zeugnis politischer Unfähigkeit. Und
auch wenn May in Wirklichkeit noch so kompetent
sein mag: Mit solchen Handlungen verliert
sie an Glaubwürdigkeit. Und Glaubwürdigkeit
ist ein wichtiger Baustein der Reputation.
Aber auch die britischen Parteien erscheinen
in einem schlechten Licht, wenn sie jetzt wie
die Labour-Partei das bereits lange erwartete
zweite Brexit-Referendum fordern.
Maxime drei: Imagepflege
Reputation ist das, was von Unternehmen
oder politischen Institutionen im Gedächtnis
haften bleibt. Oder anders gesagt: Eine Marke
entsteht aus der Gesamtheit der subjektiven
Eindrücke. Fragen Sie sich bitte, was die
Gesamtheit Ihrer Eindrücke von der britischen
Regierung ist. Das Erscheinungsbild nach außen
ist stark beschädigt. Wäre die Regierung
um May ein Unternehmen, hätte es enorme
Absatzprobleme, der Geschäftsführer wäre
angezählt, die Kundenfrequenz rückläufig.
Sich in der Krise
neu erfinden
Ein beliebter Managementsatz ist der über
die Doppel bedeutung eines chinesischen
Schriftzeichens, das sowohl für „Krise“ als
auch für „Chance“ steht. Ein positives Beispiel
für ein Unternehmen, das aus einer
Krise positive Handlungen abgeleitet hat, ist
Burberry. Groß geworden ist das britische
Traditionsunternehmen mit Regenmänteln. In
den 1980er Jahren kämpfte die Marke in Europa
mit schwachen Absatzzahlen. Zu altmodisch
kam die Mode daher.
Daraus hat das Burberry-Management um
Rose Marie Bravo seine Konsequenzen gezogen.
Sie führte eine günstigere und sportliche
Kollektion ein, weitete die Damenkollektion
aus, kaufte Markenrechte ein und löste
Lizenzen auf. Das Modelabel hat sich aus der
Verstrickung im Netz der Abhängigkeiten befreit.
Dadurch geriet Burberry auch im Luxus-Segment
wieder in das Rampenlicht. Ende
der 1990er Jahren war das Unternehmen wieder
voll im Geschäft – mit David Beckham und
Kate Moss, die als Testimonials und Werbeträger
dienten. Laut des McKinsey Global Fashion
Report 2019 gehört Burberry heute zu den
Top-20-Modekonzernen weltweit.
Der Untergang
Fahrt ins Ungewisse
Für Spekulationen sorgt die britische Regierung
schon lange nicht mehr. Trotzdem weiß
niemand, in welche Richtung der Brexit-Deal
gehen wird, auch wenn die Europäische Union
aktuell eine Verschiebung um zwei Jahre erwägen
soll. Und die Uhr tickt fröhlich weiter.
Der 29. März 2019 naht. Theresa May besucht
weiterhin Brüssel und kehrt mit leeren Händen
nach London zurück. Wäre die britische Regierung
ein Unternehmen, würde es sich im Sturzflug
befinden. Das Krisenmanagement ist eher
eine Managementkrise.
Die Unternehmen, die das Königreich bereits
jetzt verlassen haben, können mit den Leistungsträgern
verglichen werden, die in Unternehmenskrisen
ebenfalls schnell abspringen.
Und wenn ein Unternehmen an Know-how verliert,
kann es Jahre zurückgeworfen werden.
Jeder Manager sollte sich beim Brexit-Thema
also fragen: Haben wir all unsere Kompetenzen
beisammen? Wissen wir, was wir wollen – und
können wir auch danach handeln?
Ein Unternehmen, das die Zeichen der Zeit zu
spät erkannt hat, ist hingegen Gerry Weber.
Das deutsche Modehaus hat den Strukturwandel
in der Modebranche verschlafen, meldete
Erstveröffentlichung: springerprofessional.de
im Januar 2019 Insolvenz an und musste sich
einem Sanierungsplan unterwerfen. Ob die Re-„Icstrukturierung gelingt, wird sich zeigen. Das
habe mit Ulvi AYDIN
Unternehmen hat bei Digitalisierung am Point
mehrere Jahre eng
of Sale und im Onlinehandel zu lange getrödelt.
Zalando und Asos erbeuten seit Jahren
zusammengearbeitet, eine
zunehmend Marktanteile – und die Konkurrenz Zeit, an die ich mich gern
aus Spanien ist besser darin, neue Modetrends
erinnere. Ulvi ist der Typ
schnell in die Geschäfte zu bekommen.
Dass das deutsche Modehaus aus der ganzheitlicher Unternehmer,
den man selten findet,
Schieflage herauskommt, bleibt zu wünschen.
Der erste Schritt ist gemacht. Das Unternehmen
erkannte, dass es Hilfe und weniger Ladenflächen
und mehr Onlineangebote benötigt.
pragmatischer Umsetzer,
Wissen, Wollen und Können scheinen hier, trotz
wo nötig im Detail und
aller Probleme, intakt zu sein. Der Turnaround immer mit viel Gespür
“
für
soll 2021 gelingen. Welchen Reputationsschaden
das Modehaus durch die Krise nehmen die Mannschaft.
wird, hängt auch vom Vertrauen der Abnehmer
und der Kundentreue ab. Strategisch unklug
Robert Pauli
verhielt sich Vorstandsmitglied Ralf Weber, der
Mitglied der Geschäftsleitung
ein Viertel seiner Gerry-Weber-Aktien verkaufte
und für Spekulationen sorgte. beteiligungsgesellschaft
NORD HOLDING Unternehmens-
mbH
Der CFO als Treiber im Wandel
!AYCON Experten-Talk
mit Jürgen Kaiser
Ich habe mich dieses mal zum !AYCON-Expertentalk
mit Jürgen Kaiser, Managing Partner
der Management-Boutique „dieSaremas“,
getroffen. Jürgen ist als Interim-CFO für
die Finanzen und die Geschäftsentwicklung
seiner Kunden verantwortlich. Ein Gespräch
über typische Fehlannahmen im Finance – und
das Spannungsverhältnis zu Marketing und
Ve r t ri e b .
Jürgen, stell dich bitte kurz vor.
Ich bin Jürgen Kaiser und seit gut sechs Jahren
Interim Manager für Geschäftsführungs-, CFOund
CRO-Positionen, für M&A, Investorensuche,
Projektfinanzierungen, Restrukturierungs- und
Turnaround-Management sowie systemisches
Business Coaching. Vorwiegend übernehme
ich CFO-Aufgaben, obwohl ich nicht aus dem
klassischen Controlling- oder Rechnungswesen
komme, wie die meisten CFOs.
Ich komme ursprünglich aus dem Bankwesen
und habe danach rund 20 Jahre lang in der
Industrie als CFO sehr viele M&A-Themen verantwortet,
weswegen ich nun auch oftmals für
M&A- und Finanzierungsfragen geholt werde.
Mit welchen Herausforderungen kommen
Kunden auf dich zu?
In der Regel bekomme ich Mandate mit Projekt-
oder Transaktionshintergrund. Sowohl
für Unternehmen in der Wachstumsphase als
auch für solche, die sich restrukturieren bzw.
sanieren müssen. Und so unterschiedlich die
Unternehmensphasen Wachstum und Restrukturierung
sind: Aus CFO-Sicht gibt es einige
Parallelen.
Zum Beispiel?
In beiden Phasen steht die Organisation und
das bedeutet vor allem die Menschen vor einem
Transformationsprozess. Und dieser gelingt immer
nur dann, wenn das Management und die
Belegschaft an einem Strang und in die richtige
Richtung ziehen. Themen wie Kommunikation,
People Management und Veränderungsbereitschaft
sind die weichen Erfolgsfaktoren in
Foto: © depositphotos / DragonImages
diesen Unternehmensphasen – ohne sie bringen
auch die harten zahlengetriebenen Faktoren
nur wenig nachhaltigen Erfolg.
Erhältst du deine Mandate über
Banken oder über den Aufsichtsrat der
Unternehmen?
Das hängt von der Ausgangsituation des Unternehmens
ab. Wenn eine Organisation im
Wachstum auf Suche nach frischem Kapital
ist, kommen in der Regel die Verantwortlichen
des Unternehmens direkt auf uns zu. Handelt
es sich dagegen um ein Unternehmen in
finanzieller Schieflage, dann ist es eher die Restrukturierungsabteilung
der finanzierenden
Bank, die uns ins Boot holt, denn: Bedarf zur
Restrukturierung und Sanierung passiert ja
nicht ganz freiwillig und wird von den Firmen
meist zu spät erkannt.
Das spüre ich als Interim Manager auch
direkt: Am Anfang weht mir da oft ein eher
rauer Wind entgegen. Es braucht etwas
Zeit, das Vertrauen der Beteiligten zu
gewinnen. Schnell merken die Menschen
im Unternehmen aber: Ich kann neue Perspektiven
einbringen und kümmere mich
vor allem um die Menschen und deren Entfaltung.
Die Zeiten, in denen Sanierer mit
der Machete durchs Unternehmen gingen
und verbrannte Erde hinterließen, sind zum
Glück vorbei.
Dennoch kann ich Verantwortlichen nur empfehlen:
Wenn sich eine Schieflage andeutet,
kommen Sie direkt zu uns! Wenn erst Ihre
Bank diesen Schritt gehen muss, ist es oftmals
schon zu spät. Denn: Mit zunehmender Krise
werden die möglichen Optionen immer geringer
und das Risiko immer größer.
Gibt es Muster, z. B. typische Fehler, die dir
bei deiner Arbeit mit Kunden immer wieder
begegnen?
Zu langes Zögern, einen Interim Manager ins
Boot zu holen. Das ist vor allem bei kriselnden
Unternehmen ein immer wiederkehrendes
Muster. Bis zu einem gewissen Grad kann ich
das auch nachvollziehen. Es ist nur menschlich.
Wie viele Menschen gehen erst zum Arzt,
wenn sie bereits einen Schmerz verspüren?
Foto: © depositphotos / SergeyNivens
Im Unternehmenskontext lautet die typische
Annahme der Verantwortlichen dann oftmals:
„Ein Interim Manager ist in unserer aktuellen
Situation viel zu teuer.“ Das ist aber ein Trugschluss,
denn: Die Kosten, die ein kriselndes
Unternehmen durch den Einsatz von Interim
Managern einspart, übersteigen die Ausgaben
für den Interim Manager um ein Vielfaches.
Der Großbrandbekämpfer Red Adair sagte
hierzu: „If you think it is expensive to hire
a professional to do the job, wait until you
hire an amateur.”
Ja, das passt sehr gut. Ein weiteres Muster,
das mir immer wieder begegnet, ist das Argument:
„Sie haben ja von unserer Branche keine
tiefgehende Ahnung“. Als Interim Manager
kommen wir aber auch nicht, um in Festanstellung
für das Unternehmen zu arbeiten. Der Fit
muss nicht 100% sein. Wir kommen, um akute
Herausforderungen schnell zu lösen.
Als Interim CFO, Experte für M&A, Finanzierung
und Restrukturierung muss ich die Branche
nicht bis ins letzte Detail kennen. Ich muss
das Problem raschestmöglich lösen können,
mit dem Kunden auf mich zukommen. Hier
zählt eher das Pareto-Prinzip.
Welchen Stellenwert nimmt für
dich als CFO das Marketing für ein
Unternehmen ein?
Marketing, Sales und Finance bewegen sich
traditionell in einem Spannungsfeld. Wer ist zum
Beispiel für die Preisgestaltung verantwortlich?
Sales, Marketing, Finance? Dieses Spannungsfeld
kommt häufig vor, und hier ist Kooperation
sehr wichtig. Ich werde auch geholt, weil an
einer Stelle die Zahlen nicht stimmen.
Nur: Die Zahlen allein sind ja nicht das Problem.
Sie bilden das Problem nur ab. Und hier
beobachte ich oftmals, dass es im Sales keine
klaren Marketingkonzepte oder Vertriebsstrategien
gibt. Teilweise fehlen auch die Kompetenzen
in dem Bereich. Und meine Aufgabe als
CFO ist, das zu erkennen, anzusprechen – und
entsprechende Fachleute für die fehlenden
Kompetenzen zu holen.
Was Marketing und Sales für Hebel in Bewegung
setzen können, wenn ein stimmiges Konzept
und die passenden Fachleute vorhanden
sind, ist immer wieder erstaunlich. Wenn es klare
Strategien gibt, trägt der Finanzbereich die
Vertriebs- und Marketingmaßnahmen auch sofort
mit. Schwierig wird es für uns CFOs, wenn
die Bestrebungen eher Trial-and-Error sind.
Der Strukturwandel und die globalen
Krisen üben großen Veränderungsdruck
auf Unternehmen aus. Wird Change/Transformation
aus Finanzsicht eher als Risiko
betrachtet oder als Chance und Notwendigkeit,
um marktfähig zu bleiben?
Ich bin sicher, dass sich in den kommenden
Jahren viele Geschäftsmodelle verändern
werden – eben genau aus dem genannten
Druck heraus. Der CFO ist dabei leider oftmals
der Überbringer schlechter Nachrichten: Die
Zinsen oder Rohstoffpreise sind gestiegen, die
Bank hat ein neues ESG-Monitoring verlangt
etc. Die daraus resultierenden Konsequenzen
sind oftmals Transformation oder andere
tiefgreifende Veränderungen des Geschäftsmodells.
Hier muss dem Finance der Spagat
gelingen, einerseits schlechte Nachrichten zu
überbringen – und andererseits die Weitsicht
und Vision für nötige Veränderungen zu haben
und auch als Chance zu vermitteln, um marktfähig
zu bleiben.
Kann die Finanzabteilung Treiber für den
Wandel im Unternehmen sein?
Ja, das sehe ich so. In unserer Interim-Management-Boutique
dieSaremas haben wir
uns auf Finance, Sales und Geschäftsmodellentwicklung
spezialisiert. Warum? Weil wir gemerkt
haben: Wir werden zwar als Finanzer in
das Kundenunternehmen geholt – die Themen
greifen aber oft viel weiter. Die Probleme liegen
an unterschiedlichen Stellen. Darunter
eben Sales, Marketing und Business Model.
Aber wir als Finanzer müssen das erkennen
und den Wandel anstoßen.
Erstveröffentlichung:
www.aycon.biz/blog/der-cfo-als- treiberim-wandel
Foto: © depositphotos / redpixel
Der goldene Arschtritt
Das Buch:
„Wenn um Dich herum die Granaten einschlagen,
dann möchtest Du einen wie Ulvi AYDIN
neben Dir im Schützengraben wissen – einen
der mit Dir kämpft und nicht wegläuft. Der Interim
Manager Ulvi AYDIN scheut keine Probleme.
Er kommt in Unternehmen, um sie wieder
in die Spur zu bringen, Strategien neu aufzusetzen
oder Produkte zu verbessern.
AYDIN verpasst Geschäftsführern, Vorständen,
Gesellschaftern, Führungsteams und
Mitarbeitern den goldenen Arschtritt, den es
braucht, um aus einem bunten Haufen wieder
eine schlagkräftige Organisation zu machen.
Das klingt martialisch? Dann lass lieber die
Hände von diesem Werk und schau Deinem
Unternehmen beim Untergang zu.“
Übersicht:
Einleitung
Wie ich ticke – Das !AYCON Manifest
Der INTERIM MANAGER als MODERATOR
Der INTERIM MANAGER als DOMPTEUR
Der INTERIM MANAGER als
KILLER VON GESCHWAFEL
Der INTERIM MANAGER als MOTIVATOR
Der INTERIM MANAGER als »PAIN IN THE ASS«
Der INTERIM MANAGER als KPI-PENETRATOR
Der INTERIM MANAGER als
ADVOCATUS DIABOLI
Der INTERIM MANAGER als SCHNELLBOOT
Der INTERIM MANAGER als
GOLDGRÄBER
Fazit
Danksagung
Rezensionen
„Der Autor zeigt direkt schon auf den ersten
Seiten klar, worum es in diesem Buch geht:
einen praxisnahen Ausschnitt aus dem Leben
eines Interim Managers. Egal, ob Geschäftsführer,
Entscheider oder Führungskraft. Hier ist
für jeden etwas Nützliches zum Nach denken
dabei.“
„Mal ein ganz anderes Fachbuch!“
„Ulvi AYDIN gibt einige Weisheiten aus seiner
Erfahrung als Interims Manager in diesem Buch
wieder.“
„Knapp, direkt und schonungslos (...)“
„Ein Titel, der polarisiert, aber ein Buch voller
Weisheiten eines Top-Managers. Kurz, prägnant,
auf den Punkt.“
„Zunächst wirkt es etwas forsch geschrieben,
doch liest man sich die Texte durch, so versteht
man, dass hier wirklich eindeutig kommuniziert
wird. Welche Stolperfallen man als
Startup so alles mitnehmen kann, wie Probleme
anzusprechen sind und warum so mancher
Plan nicht aufgeht – Ulvi AYDIN pragmatisiert
jede Stolperfalle und macht sie so jedem verständlich
auf seine unglaublich direkte Art. Das
Ergebnis – Dinge bewegen sich!“
„Ulvi AYDIN nennt die Dinge
beim Namen, direkt, ohne Scheu oder
Überfluss. Notwendige Lektüre
für Gründer, Management
“
und Shareholder!
JETZT AUCH ALS HÖRBUCH!
Unter anderem bei:
audible / spotify / iTunes
Spieldauer:
ca. 1 Std. und 30 Min.
ISBN: 978-3-00-062851-1
Leichte Sprache für
Manager!
Nein! Leichte Sprache ist nicht ausschließlich
für Menschen mit kognitiven
Einschränk ungen. Sie muss vor allem auch
in den Chefetagen unserer Unternehmen
gelten. In meiner Arbeit als Executive Interim
Manager erlebe ich immer wieder, wie jemand
im Vorstandsmeeting mit einem Tsunami aus
Phrasen, Worthülsen, Füll- und Fremdwörtern
den Raum einnimmt, als befände er sich im
Finale eines Poetry Slams:
“
„Vor dem Hintergrund des im letzten Quartal
durchgeführten Benchmarks zur Potenzial-Identifikation
aller Business Units, einschließlich
der Tochtergesellschaften und
outgesourcten Bereiche, hat sich ergeben,
dass wir in der Produktion, im Packaging und
im Customer Touch Point Center die Prozesse
tighter takten sollten, um unser Absatzziel für
den Annual Report wie versprochen einhalten
zu können und die Budgetgrenzen nicht zu
stark an ihr Limit zu führen, ohne mit personellen
Engpässen oder gar flächendeckenden
Umstrukturierungen rechnen zu müssen.“
„Tritt fest auf, mach’s Maul
auf, hör bald auf.
Foto: Bridgeman Images / Gemälde: Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren
Luther und Einstein
hatten Recht
Führungskräfte dieser Welt: Lasst die Rosamunde
Pilcher im Bücherregal! Auf solche
Sätze wäre nicht einmal Thomas Mann, der
Meister der Schachtelsätze, stolz. Ein Interim
Manager kann mit so einem Wortsalat absolut
gar nichts anfangen. Wer so spricht, vergeudet
wertvolle Zeit, die das Unternehmen in der
Regel nicht hat, wenn ein Interim Manager mit
im Boot sitzt. Denn dann brennt es ja schon an
irgend einer Stelle. Wer so spricht, soll in die
Politik gehen. In der freien Wirtschaft ist dafür
kein Platz. Für jeden Geschäftsführer gelten die
Sätze von Martin Luther und Albert Einstein.
Foto: © depositphotos / Carlos Caetano
Luther: „Tritt fest auf, mach’s Maul auf, hör
bald auf.“
Einstein: „Wenn Du es einem Sechsjährigen
nicht erklären kannst, hast Du es selbst nicht
verstanden.“
Subjekt, Prädikat, Objekt
Wenn Manager klare und kurze Sätze verwenden,
steigern sie die Produktivität im Unternehmen.
Denn: Sie vermeiden Missverständnisse
und bieten keinen Interpretationsspielraum.
Jeder Satz darf nur eine Aussage enthalten.
Die Aussagen sind aktiv. Kein „Man müsste mal
…“ oder „Es wäre gut, wenn …“. Nein! Klare Ansagen
– z. B.:
„Wenn Du
es einem Sechsjährigen
nicht erklären kannst, hast
Du es selbst nicht
“
verstanden.
• „Ich erwarte eine Steigerung des
Absatzes um 10 Prozent.“
• „Im nächsten Quartal gewinnen wir
zwei neue Großkunden.“
• „Sie sind eingestellt.“
• „Für die gute Arbeit bekommt das
Sales Team einen Bonus.“
Erst denken, dann
sprechen!
Je länger Sie brauchen, um einen Sachverhalt
zu schildern oder eine Entscheidung auszusprechen,
desto weniger kommt bei Ihrem Gegenüber
an. Je klarer und kürzer Sie sich ausdrücken,
desto schneller begreifen alle, worum
es Ihnen geht. Meine über 15-jährige Erfahrung
als Interim Manager hat mir gezeigt:
Leichte Sprache in der Geschäftsetage bedeutet
höhere Produktivität im Unternehmen.
In vielen Fällen sogar signifikant höhere.
Ganz einfach! Also nehmen Sie sich lieber
ein paar Sekunden mehr Zeit, nachzudenken,
bevor Sie sprechen. Damit machen Sie es später
allen leichter und tragen unmittelbar etwas
zur Wertsteigerung Ihres Unternehmens bei.
Foto: Arthur Sasse
Was denken Sie?
Erleben Sie in Strategiegesprächen auf Geschäftsführerebene
auch manchmal nur Phrasengedresche
und Wortblähungen? Wie gehen
Sie damit um? Oder sind Sie eine Führungskraft
der klaren Ansagen und kurzen Sätze?
Ich freue mich auf Widerspruch, Zuspruch und
Kommentare. Aber bitte halten Sie sich kurz!
Erstveröffentlichung: xing.com/news
Strukturwandel geht nur
„
mit Kulturwandel!
Wer die Kultur im
Unternehmen nicht
ändert, wird mit
jedem Strukturwandel
scheitern!
“
Ein Strukturwandel – egal ob nun aus der Not heraus
oder hin zu besseren Geschäftsmodellen
erfordert ja einiges, etliches an Veränderung.
Das kann aus einem Turnaround-Grund passieren
(es gibt also Hoffnung) oder aus einem
Restrukturierungszwang (das Unternehmen
steht vor der Tür der Pathologie). Besser ist,
wenn Du die Veränderung selbst anstößt,
willst, anstrebst. Da kannst Du (noch) gestalten.
Komplizierter ist es, wenn Du zur Veränderung
gezwungen wirst. Von der Bank. Vom
Markt. Vom Hauptgesellschafter. Dann brennt
die Hütte, das Dach, der Kittel.
Daher ist es immer klug, sinnvoll und wichtig,
eine Veränderung, eine Restrukturierung
selbst anzustreben. Dann – nur in diesem Fall
– ist die Gestaltungshoheit (noch) bei Dir. Egal,
wie Du es nennst. Egal, was der Anlass ist.
Wenn Du Dinge erreichen willst, die Du bisher
nicht erreicht hast und die Du erreichen willst,
musst Du Dinge tun, die Du bisher noch nicht
getan hast. Wenn Du immer nur das tust, was
Du bisher getan hast, wirst Du immer nur die
Dinge erreichen, die Du bisher erreicht hast.
Veränderungsmanagement
Veränderungsmanagement – oder Change
Management – oder CM – ist die Gesamtheit
aller Aufgaben, Maßnahmen, Tätigkeiten
und Entscheidungen, zu einer tief gehenden,
umfassenden, bereichsübergreifenden und inhaltlich
weitreichenden Veränderung. Mit dem
Ziel der Umsetzung neuer Strategien, Strukturen,
Systeme, Prozesse oder Verhaltensweisen
in einem Unternehmen.
Das Ziel ist immer dasselbe: überleben! Verlust
abbauen, Gewinn machen, langfristig aus
der Sackgasse rauskommen. Nicht mehr „hinten“
sein – sondern „vorn“ mitspielen. Nicht
mehr reagieren. Sondern agieren. Das Heft des
Handelns wieder in die Hand nehmen.
Change Management kann bedeuten, eine
Restrukturierung zu managen. Oder auch
einen Turnaround. Wobei die Restrukturierung
in der Regel „ brutaler“, tiefgehender, umfassender
und auch schmerzhafter ist als ein
Turnaround.
Restrukturierung
Restrukturierung ist in einem Unternehmen
die grundsätzliche, die grundlegende Veränderung
in der Ausrichtung und in den Prozessen!
Es ist eine wesentliche (Ver-) Änderung
aller Abläufe. Aller!
Turnaround
Turnaround bedeutet – allgemein gesprochen
– einen Schwung zu etwas Besserem.
Eine Wende, weil die neue Richtung bessere
Foto: © istockphoto / Vladimir Ivankin
Resultate verspricht. Ein Turnaround ist nicht so
sehr tief gehend und grundsätzlich wie eine Restrukturierung.
Ein Strukturwandel – also eine
„echte“ Restrukturierung – bedeutet eine wirklich
wesentliche, umfassende und eine weitreichende
Änderung. Wer da die Kultur der alten
Struktur belässt – der scheitert. Und stirbt.
Überleben! Verlust abbauen, Gewinn machen,
langfristig aus der Sackgasse rauskommen.
Nicht mehr „hinten“ sein – sondern „vorn“ mitspielen.
Nicht mehr reagieren. Sondern agieren.
Das Heft des Handelns wieder in die Hand
nehmen.
Erstveröffentlichung:
www.aycon.biz/blog/ strukturwandelgeht-nur-mit-kulturwandel
Foto: © depositphotos / cyano66
Testimonial
„Ulvi versteht es meisterlich, die Dinge auf den
Punkt zu bringen und sie auch stets und stetig
voranzutreiben. Dabei ist er analytisch, dringt
schnell zum Kern der Probleme vor, bietet passende
Lösungen und hat keine Scheu, Neues anzupacken.
Die Kommunikation mit ihm ist schnell, gründlich und
immer zielorientiert. Ulvi durchdringt Handlungsfelder
blitzschnell und macht konkrete und konstruktive
Vorschläge, wie nötige Veränderungen anzugehen sind
und setzt diese punktgenau operativ um. Es ist eine
Freude, so jemanden in meinem Team zu haben.
“
Dr. Stefan Haag
CMO Haag-Streit Holding
Köniz, Schweiz
Vertrauen Sie dem Team
Performance-Killer
Mikromanagement.
Wenn Chefs
Kontrollettis sind
Foto: © istockphoto / Milous
Wenn Sie jede Kleinigkeit Ihrer Mitarbeitenden
überprüfen müssen, dann sind Sie ein Kontrollfreak!
Denn dann betreiben Sie zeitverschwendendes
Mikromanagement. Und wer
durch Mikromanagement seine eigenen Leute
kontrolliert, signalisiert ihnen Misstrauen. Pures
Gift für starke Performance!
Und jetzt kommen Sie mit bitte nicht mit
negativen Erfahrungen, die Sie mit dem Vertrauen
in andere gemacht haben. Nur weil vor
Jahren mal ein Mitarbeiter Ihr Vertrauen missbraucht
hat, müssen Sie sich doch heute nicht
in die Angelegenheiten und Aufgaben anderer
einmischen. Sie vergeuden Ihr eigenes Talent,
wenn Sie durch Kontrolle und Mikromanagement
andere Talente klein halten. Damit helfen
Sie weder sich selbst, zu wachsen, noch Ihren
Mitarbeitenden.
Mikromanagement lähmt
Potenzialentfaltung
Ich rate: Haben Sie mehr Vertrauen in Ihre Mitarbeitenden.
Nur so können diese einen positiven
Beitrag für das Unternehmen leisten. Wenn
Sie Ihre Leute wie Werkzeuge behandeln, werden
sie niemals Topleistung bringen.
Und bei allem Respekt: Was erlauben Sie sich
eigentlich? Wie können Sie von Ihren Mitarbeitenden
gute Ideen und Beiträge fordern,
wenn Sie sie ständig kontrollieren – statt zu
befähigen?
Mikromanagement lähmt die Potenzialentfaltung
Ihrer besten Mitarbeiter. Und das können
Sie sich in Zeiten des Fachkräftemangels
nicht leisten! Anstatt Ihre Mitmenschen im
Unternehmen wie Marionetten zu behandeln,
schenken Sie ihnen besser mehr Vertrauen.
Sie werden sehen, wie Ihre Mitarbeiter aufblühen.
Und glauben Sie mir: Vertrauen muss
man sich nicht immer erst verdienen. Man kann
Vertrauen auch geben.
Kontrollettis zerstören die
Personalstruktur
Mikromanager machen es der HR-Abteilung
schwer, denn: Sie verbrennen die kompetentesten
Talente, die Prätorianer, die Ihr Unternehmen
eigentlich nach oben bringen.
Gute Mitarbeiter springen schnell ab, wenn
Sie ihnen ständig vorschreiben, was sie tun
sollen. Sie haben keine Lust auf Manager, die
Ihnen bei jeder Kleinigkeit über die Schulter
schauen. Sie fühlen sich nicht wertgeschätzt
– und ihre Arbeit verliert für Sie an Wert. Durch
Ihr Mikromanagement zerstören Sie also die
Personalstruktur in der Firma. Wollen Sie das
wirklich?
Auch wenn Sie denken, durch Ihr Mikromanagement
mehr Kontrolle zu haben: Es ist
genau das Gegenteil der Fall. Sie bauen damit
eine Mauer auf – um sich selbst herum und
um andere. Durch Mikromanagement säen Sie
„
Misstrauen
It doesn’t make
sense to hire smart people
and then tell them what to
do; we hire smart people
so they can tell us
“
what
to do.
Steve Jobs
und verlieren mittelfristig an Einfluss,
Beziehung und Glaubwürdigkeit im Unternehmen.
Schenken Sie Ihren Mitarbeitern also mehr
Vertrauen und widmen Sie sich wichtigeren
Dingen. Sie werden sehen: Es funktioniert –
wirklich! Und: Die Unternehmensperformance
wird sich bei Ihnen bedanken! Vertrauen! Vertrauen
ist ein Zeichen von Stärke. Misstrauen
ein Zeichen von Schwäche!
Erstveröffentlichung:
www.aycon.biz/blog/vertrauen-sie-dem-team
„ Danke für alles, Ulvi! In den letzten zwei Jahren
habe ich viel gelernt, und Du warst unabhängig von
Höhen oder Tiefen unterstützend an meiner Seite.
Zuerst als Vorgesetzter und dann als Mentor. Du
bereicherst durch Deine jahrelange Fachexpertise
und hilfst Menschen, über sich hinauszuwachsen.
Fordernd, lenkend, motivierend, emphatisch und
immer zuversichtlich – das macht einen emotional
intelligenten und starken Mentor aus! Ich bin stolz,
Dich als Mentor haben zu dürfen, und freu‘ mich
auch in Zukunft auf den ehrlichen und lösungsorientierten
Austausch mit
“
Dir.
Testimonial
Antonietta Giannitelli
Kommunikationsexpertin | Networking | Diversity |
Sales | Marketing
!AYCON Manifest -
Ulvi I. AYDIN
Aufgrund der konfusen und zum Teil verwirrten
(nicht verwirrenden - sondern wirklich verwirrten)
Themen, die mich umgeben, habe ich
beschlossen, folgendes Manifest bekannt zu
geben.
Ein Manifest (lateinisch manifestus „handgreiflich
gemacht“) ist eine öffentliche Erklärung
von Zielen und Absichten, oftmals politischer
Natur. Als Begriff der Kunst- und Literaturgeschichte
auch für ästhetische Programme seit
1800 verwendet. (Zitat aus Wikipedia).
Mir ist es egal, ob Du weiß bist oder
schwarz, Jude, Christ, Moslem, Buddhist oder
Hindu. Ob Du alt bist oder jung, hetero- oder
homosexuell. Mir ist es völlig gleichgültig, ob
Du „links“ bist oder „rechts“ , behindert oder
nicht. Welche Nationalität Du hast, welche
Rasse. Ob Du Akademiker bist oder Arbeiter,
reich oder arm.
Mich interessiert, ob Du aufrichtig bist!
Ob Du anständig bist. Ein ehrlicher, ein hart
arbeitender Mensch, der seine Mitmenschen
respektiert, Minderheiten toleriert. Gerade in
schwierigen Zeiten, in Krisen: Handle überlegt,
handle klug! Stifte Nutzen! Sei gut!
Mich interessiert, ob Du die Welt durch Dein
Handeln ein wenig besser machen willst. Du
bist mein Freund, wenn Du integrierst, anstatt
auszugrenzen. Wenn Dich das Gemeinsame
und das Andersartige interessiert und wenn
Du nicht das Trennende in den Vordergrund
stellst. Du bist gescheit, und ich habe Dich
gerne um mich, wenn Du neugierig bist – neugierig
auf neue Kulturen, Sprachen, Gegenden,
Speisen, Musik.
Wenn Dich das alles nicht interessiert und Du
alles Neue bloß ablehnst, Hass und das Trennende
suchst und verbreitest – bleib weg! Wenn
Du Dich immer als Opfer der Welt siehst: Bleib
weg! Mein Weltbild ist einfach: Ich respektiere
Dich und trete Dir mit Interesse und Neugier
entgegen, wenn – wenn Du das auch tust.
Meine Rasse ist nur „Mensch“. Ich bin liberal.
Liberal offen und liberal neugierig. Ich vertraue
auf meine Fähigkeiten, meine Familie, meine
Freunde und die vielen guten Menschen. Ich
respektiere die Gesetze in allen Ländern und
beachte alle Gepflogenheiten, wenn ich woanders
bin.
Woanders zu Hause oder woanders in einem
anderen Land. Privat oder beruflich! Ich bin
überzeugt von meiner Selbstverantwortung
– und Deiner. Ich suche zunächst Gründe bei
mir, wenn etwas nicht so geht, wie ich’s will. Ich
suche keine Schuld und keine Schuldigen – ich
suche Lösungen.
Leider gibt’s immer noch zu viele Schwächlinge
und Idioten, die Schuldige für ihren Mist
suchen. Keine Eigenverantwortung übernehmen.
Eltern, die bei Problemen die Schuld in
der Schule, im Fernsehen, im Internet, in der
„Gesellschaft“ suchen. Mir ist es egal, woher
Du kommst und wo Du hin willst.
Wenn Du mich aufrichtig um Unterstützung
bittest, bereit bist, meine Gebräuche zu respektieren,
bereit bist, hart zu arbeiten – dann
kriegst Du sie. Wenn nicht – dann bleib weg!
Aus meinem Privat- und Berufsleben. Mit allen,
die als ihre „Rasse“ auch „Mensch“ angeben,
die aufrichtig, gradlinig, respektvoll, fleißig
sind – mit Euch bin ich gerne zusammen.
Gerade in schwierigen
Zeiten, in Krisen: Handle
überlegt, handle klug!
STIFTE NUTZEN!
SEI GUT!
„ Wer ein knallhartes, ehrliches Feedback
nicht verträgt, sollte einen weiten Bogen um Ulvi
machen. Wer aber wirklich vorankommen möchte,
der braucht Ulvi und seine messerscharfe Analytik an
seiner Seite. Er legt den Finger immer dort hin, wo es
weh tut, sowohl in der Sache als auch in der Person und
öffnet damit sofort neue Möglichkeiten für Wachstum
und Entwicklung. Selbst in der frühen Phase unseres
Unternehmens haben wir davon enorm profitiert und
die Ergebnisse von Ulvis Consulting zeigten sich innerhalb
kürzester Zeit. Dank seiner Tipps konnten wir
unter anderem unsere Marge wesentlich optimieren,
unser Netzwerk in wichtigen Punkten erweitern und
zusätzliches Kapital beschaffen.
Testimonials
„
„
Christian Hummel
Gründer & Geschäftsführer
Ein erfahrener Interimsmanager,
der mehr ist als das – ein sehr geschätzter Kollege,
Teammitglied und Partner, mit dem es Spaß macht
und zielführend ist, durch die augenblicklich
herausfordernden Zeiten bei Poggemeier zu gehen,
die daraus entstehenden Aufgaben
gemeinsam anzupacken.
Stephan Schölermann
Geschäftsführer Poggemeier GmbH
„
21 Maximen für unterwegs
Von nichts kommt nichts. Stillstand ist Rückschritt.
Wer früher ankommen will, muss früher
aufstehen. Das sollte jedem Unternehmer klar
sein. Harte Arbeit wird belohnt. Dafür muss man
auch mal eine Zeit lang Dreck fressen. Wer sich
aber dafür nicht zu schade ist, wird die Früchte
des Erfolgs ernten. Meine innere Grundhaltung
besteht aus den folgenden Maximen, die ich
zum Abschluss gerne mit Dir teilen möchte:
1. Suche Lösungen – und
keine Schuldigen.
2. Spreche niemals
schlecht über andere.
3. Lüge niemals!
4. Kommuniziere
transparent in
Konflikten.
5. Begegne Widerstand
offen.
6. Zeige Respekt und
Wertschätzung.
7. Gestehe Fehler ein – und
entschuldige Dich dafür.
8. Suche Feedback und
Kritik – das bringt Dich
voran.
9. Sei interessiert,
neugierig und
begeisterungsfähig.
10. Scheue keine
unbequemen Aufgaben,
sondern gehe sie an!
11. Suche immer den
direkten Weg.
12. Sei rücksichtsvoll.
13. Erfreue Dich an Erfolgen
und sei ehrgeizig. Sei
verliebt in das Gelingen.
14. Laber nicht, sondern
mach es!
15. Sei brutal offen und
ehrlich.
16. Hab keine Angst vorm
Scheitern. Unternehmerisches
Risiko gehört
dazu!
17. Sei experimentierfreudig
und offen für Unbekanntes
und Neues.
18. Führe, folge oder gehe
aus dem Weg.
19. Gib niemals auf!
20. Wenn es nicht schmerzt,
hast Du Dich nicht
angestrengt.
21. Ein Problem zu lösen,
bedeutet, sich von den
Problemen zu lösen.
Ich sehe was, was du schon
kennst! Typografie und
Markenidentität.
Alice M. AYDIN
Studentin Typografie
alice.aydin@aycon.biz
Studentin an der Hochschule für Bildende Künste
Braunschweig. Im 5. Semester des Bachelor of Arts der
Visuellen Kommunikation mit dem Schwerpunkt Typografie
Haben Sie sich schon einmal überlegt, welche
Kaufentscheidungen Sie tagtäglich bewusst
treffen? Oder wie sehr Gewohnheit und
typografische Raffinesse ihre Finger im Spiel
haben?
Typografie leitet und umgibt uns jeden Tag.
Jede Straßenecke, jede Litfaßsäule und Werbetafel
weckt Emotionen in Ihnen. Wer kennt
sie nicht: Times New Roman, Arial, Comic
Sans. Zu Beginn die Frage: Was ist Typografie
und worin liegt ihre Aufgabe?
Typografie bezeichnet das Gestalten, das
Arbeiten mit einer Schrift. Sie umgibt uns ständig
und hat die Aufgabe, Content ästhetisch zu
präsentieren, aber gleichzeitig auch seine Inhalte
zu übermitteln. Typografie stellt Schriftsetzer*innen,
Designer*innen und Typograf*innen
vor mehrere Herausforderungen: die konkrete
und situative Lesbarkeit, das Erschaffen einer
visuellen Hierarchie oder das Wiedererkennen
einer Marke oder eines Produktes.
Ein Beispiel hierfür ist das Stoppschild, das in
fetter weißer Schrift auf rotem Grund auch bei
überhöhter Geschwindigkeit noch erkennbar
ist. Auch Zeitungs überschriften sind gut lesbar
und wollen beim Vorbeigehen am Kiosk oder
beim Scrollen durch die Homepage Aufmerksamkeit
erregen und fordern diese mit großen
Buchstaben und Kontrasten. Das Ziel, das die
oben genannten Herausforderungen anstreben
sollen? Weiterlesen, wiedererkennen und
vor allem eins: kaufen! Firmen machen sich
genau diese Macht der Typografie zunutze.
Entweder verwenden sie bereits existierende
Foto: © depositphotos / simonekesh
Schriften, um sich zu vermarkten oder eine neu
entwickelte, maßgeschneiderte als ihr Corporate
Font, also als sogenannte Hausschrift.
Das Verwenden einer Hausschrift steigert den
Wiedererkennungswert einer Firma und von
deren Produkten und dadurch natürlich auch
die Kaufbereitschaft.
Noch vor rund zehn Jahren wurden eigene
Hausschriften auf Grund von Kostenersparnissen
bevorzugt, da der Wegfall von Lizenzgebühren
so einiges einsparen konnte. Mittlerweile
scheint der Fokus aber nicht mehr
auf Einsparungen zu liegen, sondern auf dem
Wunsch nach Individualität und Markenidentität.
Nehmen wir uns Apple als Beispiel.
Die meisten Unternehmen verwenden nur
eine Wortmarke, manche eine Kombination
aus Wort- und Bildmarke, aber die wenigsten
können es sich erlauben, eine Bildmarke ganz
ohne Schrift zu verwenden. So reicht der berühmte
Apfel, um sofort zu wissen, um welche
Marke es sich handelt. Seit der Firmengründung
wurde diese Bildmarke nur geringfügig
verändert und hatte immer einen sehr hohen
Wiedererkennungswert. Aber wie sieht es mit
einer Hausschrift aus? Lange Zeit nutzte das
Unternehmen Helvetica. Der wohl berühmteste
Font der Welt ist bekannt für seine Klarheit
und Schlichtheit. Apple beschloss 2013, eine
eigene Schrift zu entwickeln, die San Francisco.
Hier liegt der Gestaltung ebenso das Streben
nach Individualität zugrunde. Ein Font, der
für jedes Produkt verwendet und somit von Millionen
von Menschen auf der ganzen Welt gesehen
wird, stärkt die eigene Identität. Neben
dem Wunsch der Einmaligkeit nutzte Apple die
breitgefächerten Vorteile der Typografie und
schaffte es noch dazu, eine Hausschrift hervorzubringen,
bei der noch das kleinste Detail
auf eine optimale Lesbarkeit am Bildschirm abgestimmt
ist. Die Form jedes Buchstabens ist
perfekt für die Verwendung auf elektronischen
Geräten, insbesondere solchen mit kleinen
Bildschirmen.
Unter anderem durch diese gewiefte Kombination
fällt es den meisten unterbewusst
schwer, sich nicht vom Wiedererkennungswert
der Marke zum Kauf verleiten zu lassen.
Haben Sie schon einen Corporate Font, der
das gleiche für Sie bewirkt?
„Probleme in Unternehmen haben
immer eine gemeinsame DNA:
Unklarheit!“
Ulvi I. AYDIN
© AYCON Management Consulting GmbH
Pipeline-Paranoia – haltet den
Funnel sauber!
Vincent U. AYDIN
Experte für B2B Sales / Beirat
vincent.aydin@aycon.biz
B2B-Unternehmen mit einer Vertriebsmannschaft,
die nach einem Prozess verkauft,
werden mit hoher Wahrscheinlichkeit eine
„Sales Pipeline“ haben – eine Übersicht über
offene Verkaufschancen, strukturiert nach den
Phasen des Vertriebsprozesses. Die Hygiene
dieser Pipeline sollte oberste Priorität haben
und „paranoid“ auf Aussagekraft abgeklopft
werden!
Warum ist Pipeline-Hygiene
so wichtig?
Pipeline-Hygiene ist ein unterschätztes und
häufig vernachlässigtes Instrument in Vertriebsorganisationen.
Schlechte Vertriebsorganisationen
ruhen sich auf dem Bild aus, das
ihnen ihr Reporting zeigt: „Ist ja alles gut! Wir
haben X EUR Volumen in der Pipeline!“
Problematisch wird es, wenn diese Information
nicht hinterfragt wird und das Volumen
sich kontinuierlich von Monat zu Monat weiter
verschiebt, ohne dass „schlechte“ Deals aussortiert
werden. Nachdem die Pipeline nur eine
aggregierte Information zeigt und nur so gut
sein kann wie die Qualität der Information der
Einzeldeals, verliert sie ihre Aussagekraft.
Gut gemacht allerdings, kann eine gepflegte
Pipeline ein echtes Asset sein! Sauber gehalten,
ist sie eine Vogelperspektive darauf, wie
gut es dem Vertrieb und damit dem gesamten
Unternehmen aktuell geht und in Zukunft gehen
wird. Mit einer Abschlusswahrscheinlichkeit
Foto: © depositphotos / Olivier26
der jeweiligen Verkaufsphase sowie Kenntnis
über deren durchschnittliche Dauer hinterlegt,
ist die Pipeline das perfekte Forecast-Sensorium:
Wann werden wir voraussichtlich wie
viel Auftragseingang holen? Das beste: Solang
dahinterstehende Einzeldeals sauber gepflegt
sind, braucht es keinen extra Aufwand dazu.
Was braucht es also für
Best-in-Class-Pipeline
Hygiene?
Erfolgreiche Vertriebsorganisationen fangen
auf der kleinsten Ebene an, um die Qualität der
gesamten Pipeline sicherzustellen. Sie definieren
klar und einheitlich, was für sie ein sauber
gepflegter Deal darstellt – in jeder Phase des
Vertriebsprozesses. Und: Sie hinterfragen die
Pflege und Aussagekraft dieser Informationen
ständig, werden positiv paranoid nach einer
akkuraten Pipeline-Übersicht.
Die Definition, welche Information einen ordentlich
gepflegten Deal ausmachen, können
von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich
sein. Aber: Sie sollten immer klar
definiert und in der Organisation bekannt sein.
Ganz wichtig und am häufigsten vernachlässigt:
Was ist der nächste Schritt im jeweiligen
Deal? Und sieht das unser (potenzieller) Kunde
genauso?
Diese Frage eignet sich hervorragend für
Punkt 2: kontinuierliches Hinterfragen der
Pipeline-Aussagekraft. Dies kann auf unterschiedlichen
Ebenen passieren: im 1:1 zwischen
Vertriebsleitung und Geschäftsführung,
im Review zwischen Vertriebsleitung und Vertriebsmannschaft
oder auch innerhalb der Vertriebsmannschaft
im Sales Meeting. Es geht
darum, für die Relevanz der sauberen Pipeline
zu sensibilisieren.
Die besten Vertriebler sollten ohnehin ein
Interesse an einer gut gepflegten Pipeline haben.
Nur so können sie beurteilen, wie gut sie
wirklich im Vergleich zu ihrem Zielwert stehen
und wie viele neue (gute!) Vertriebschancen
sie „nachfüttern“ müssen, um die Pipeline kontinuierlich
gefüllt zu halten.
„ Alles Große in der
Welt geschieht nur,
weil einer mehr tut,
als er muss.
Albert Einstein
“
Über Ulvi I. AYDIN
Ulvi AYDIN (Jahrgang 1960) ist preisgekrönter Executive
Interim Manager, Unternehmens- und Unternehmer-
Entwickler, Beirat, XING-Insider und Buchautor. Als international
agierender Interim-CEO und -CSO unterstützt er
mittelständische Unternehmen und Konzerne bei Markenund
Marktentwicklung, Neupositionierung, Restrukturierung
und Vertriebsexzellenz.
AYDIN ist Mitglied im IBWF – Institut & Beraternetzwerk
qualifizierter Unternehmensberater, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer,
Rechtsanwälte und Notare für den Mittelstand.
Ebenso ist AYDIN Mitglied im Berufsfachverband
„Die KMU Berater-Bundesverband freier Berater e.V.“
Ulvi AYDIN ist zertifizierter BAFA-Berater.
Über seine Erfahrungen als Interim Manager schreibt
er in diversen Wirtschaftsmedien (Wirtschaftswoche,
Springer Professional, Transformations-Magazin,
Controller Magazin etc.).
Mehr Infos: www.aycon.biz
„The title I'm
proud of most?
Easy!
‚Dad‘.
“
Kontakt
www.aycon.biz
+49 (172) 89 399 30
ulvi.aydin@aycon.biz
Klare Ansagen und hilfreiche Tipps
Mitgliedschaften und Preise
Mitglied im Verband
Qualifizierter Aufsichtsrat
Insider
BAFA BERATER
Zertifiziert
2021
ULVI I. AYDIN #175312
Foto: © depositphotos / dlpn
Bildnachweis
S. 02 Foto: © Simon Doser
S. 05 Foto: © depositphotos /
Krakenimages.com
S. 06 Foto: © depositphotos / Goodluz
S. 08–09 Foto: © depositphotos /
Liliana Fichter
S. 10 Foto: © Simon Doser
S. 12 Foto: © depositphotos / peshkova
S. 13 Foto: © depositphotos /
tampatra@ hotmail.com
S. 14 Foto: © depositphotos / JuraJarema
S. 16 Foto: © depositphotos / maroti
S. 18 Foto: © depositphotos / everett225
S. 21 Foto: © Simon Doser
S. 22 Foto: © flsk / FORMM.agency
S. 23 Foto: © flsk / FORMM.agency
S. 24 Foto: © flsk / FORMM.agency
S. 26 Foto: © depositphotos / Violin
S. 27 Foto: © depositphotos / udon10671
S. 27 Foto: © A3077 AFP / dpa
S. 30 Foto: © Blaken
S. 31 Foto: © Blaken
S. 32–33 Foto: © Blaken
S. 34 Foto: © Blaken
S. 36 Foto oben links:
© depositphotos / Sasajo
S. 36 Foto oben rechts:
© depositphotos / Shebeko
S. 36 Foto unten links:
© depositphotos / Vadymvdrobot
S. 37 Foto: © depositphotos /
Wavebreakmedia
S. 38 Foto: © depositphotos / fireandstone
S. 39 Foto: © depositphotos / czuber
S. 40 Foto: © privat
S. 41 Foto: © depositphotos / LDProd
S. 42 Foto: © depositphotos / CITAlliance
S. 46 Foto oben: © privat
S. 46–47 Foto: © depositphotos / KopoPhoto
S. 48 Foto: © depositphotos / everythingposs
S. 49 Foto: © depositphotos / stockasso
S. 50 Foto: © depositphotos / alexlmx
S. 50 Foto: © depositphotos / halfpoint
S. 51 Foto: © depositphotos / rdonar
S. 52 Foto: © depositphotos / Rangizzz
S. 53 Foto: © depositphotos /
sbartsmediagmail.com
S. 54 Foto: © Detlef Szillat
S. 55 Foto: © depositphotos / HayDmitriy
S. 56 Foto: © depositphotos / kasto
S. 57 Foto: © Simon Doser
S. 59 Foto: © imago images / United Archives
S. 60 Foto: © depositphotos / chungking
S. 61 Foto: © depositphotos / lusia83
S. 62 Foto: © depositphotos / ymgerman
S. 63 Foto: © unsplash.com / quinoal
S. 64 Foto: © depositphotos / nikolaich
S. 65 Foto: © istockphoto / a_Taiga
S. 66 Foto: © privat
S. 66–67 Foto: © depositphotos / monsit
S. 68 Foto: © depositphotos / SergeyNivens
S. 70 Foto oben rechts: © depositphotos /
Alena Brozova
S. 70 Foto unten links: © pexels / pixabay
S. 74 Foto: © bridgeimp
S. 76 Foto: © depositphotos / Valentyn_Volkov
S. 76 Foto: © istock / max-kegfire
S. 77 Foto: © depositphotos / Igor Vetushko
S. 77 Foto: © depositphotos / Andriy Popov
S. 78–82 Fotos: © Michal Kosakowski
S. 84–85 Fotos: © privat
S. 87 Foto: © Steinbeis
Beratungszentren GmbH
S. 88 Foto: © Steinbeis Beratungszentren GmbH
S. 91 Foto: © Julia Bittruf
S. 93 Foto: © Julia Bittruf
S. 94 Foto: © starscan
S. 98 Foto: © depositphotos / Robert Landsem
S. 100 Foto: © depositphotos / DragonImages
S. 101 Foto: © depositphotos / SergeyNivens
S. 102 Foto: © depositphotos / redpixel
S. 106 Foto: © depositphotos / Carlos Caetano
S. 106 Foto: Bridgeman Images / Gemälde:
Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren
S. 107 Foto: Arthur Sasse
S. 108 Foto: © istockphoto / Vladimir Ivankin
S. 109 Foto: © depositphotos / cyano66
S. 110 Foto: © istockphoto / Milous
S. 116 Foto: © depositphotos / simonekesh
S. 118 Foto: © depositphotos / Olivier26
S. 122 Foto: © depositphotos / dlpn
S. 123 Foto: © Benedikt Roth
S. 124 Foto: © Simon Doser
Impressum
Medieninhaber und Herausgeber
!AYCON Management Consulting GmbH
Ulvi I. AYDIN
Geschäftsführender Gesellschafter
Ottostr. 54
D-85521 Ottobrunn
www.aycon.biz
Layout und künstlerische Leitung
Julia Bittruf
info@wopimo.com
+49 176 811 230 29
www.wopimo.com
Redaktion und Konzept
Benjamin Wulff
benjamin@wulff-pr.com
+49 (30) 555 739 55
www.wulff-pr.com
Lektorat
Dr. Bernd Wollner
+49 9221 810 42
www.lektorat-wollner.de
Konzeptionelle Mitarbeit
Alice M. AYDIN
© 2023 Ulvi I. AYDIN. Alle Rechte vorbehalten.
Diese Publikation darf – auch auszugs weise
– nicht ohne schriftliche Zustimmung der
Autoren oder Herausgeber kopiert werden.
Ulvi I. AYDIN
PREMIUM EXECUTIVE
MANAGEMENT CONSULTING
& INTERIM MANAGEMENT
„
“
www.aycon.biz