UMWELT JOURNAL 2022-5
UMWELT JOURNAL Nr. 5/2022 mit den Themen: Management, Energie, Italian Exhibition Group, Energiewende, Geothermie, Strompreisbremse, CEO-Ranking, ECOMONDO 2022, SwitchMed Connect 2022, Verpackungstag, Recycling von E-Fahrzeugen, Buch: Klimagefühle, Ausbildungen, Seminare, Sonderausgaben
UMWELT JOURNAL Nr. 5/2022 mit den Themen:
Management, Energie, Italian Exhibition Group, Energiewende, Geothermie, Strompreisbremse, CEO-Ranking, ECOMONDO 2022, SwitchMed Connect 2022, Verpackungstag, Recycling von E-Fahrzeugen, Buch: Klimagefühle, Ausbildungen, Seminare, Sonderausgaben
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ABS.: <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> | HAMEAU STRASSE 44 | 1190 WIEN | AUSTRIA<br />
Heft 5/<strong>2022</strong><br />
Energie für<br />
die Zukunft<br />
Management<br />
Energiewende<br />
Geothermie<br />
Kreislaufwirtschaft
<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2022</strong> | S2<br />
INHALT<br />
3/<strong>2022</strong><br />
02 Inhalte<br />
03 Editorial, Stories<br />
04 Aktuelles<br />
06 Initiative Chief Energy Officer<br />
08 Messen IEG hat ambitionierte Wachstumspläne<br />
10 COVER Krisen beschleunigen Energiewende<br />
14 Energie Geothermie für Wien<br />
18 Energie Strompreisbremse für alle<br />
20 Energie Energie als Inflationstreiber<br />
22 Energie CEO-Ranking 2021/22<br />
24 Messe ECOMONDO <strong>2022</strong> – Ausblick<br />
26 Messe SwitchMed Connect <strong>2022</strong> – Ausblick<br />
28 Wissenschaft Österreichischer Verpackungstag <strong>2022</strong><br />
30 Recycling E-Autos und Batterien recyceln<br />
32 Ausbildungen, Seminare, Partner<br />
33 Bibliothek Klimagefühle<br />
34 Magazin <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> Rückblick 2021<br />
10<br />
BESCHLEUNIGTE ENERGIEW<br />
Krisen sorgen für einen Bewusstseinsw<br />
bei Unternehmen und Individuen<br />
06<br />
ENERGIE<br />
Die in Österreich gegründete<br />
Initiative<br />
„Chief Energy Officer“<br />
will mehr Aufmerksamkeit<br />
in Unternehmen<br />
für die herrschende<br />
Energiekrise<br />
erreichen.
ENDE<br />
andel<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser!<br />
Werte Kunden!<br />
Etwas Gutes haben die aktuellen Krisen in der Welt:<br />
Der Umbau zu nachhaltiger Energieerzeugung hat<br />
sich in den vergangenen Monaten deutlich beschleunigt.<br />
Hier und da werden die Rahmenbedingungen für<br />
Erneuerbare Energie verbessert, Möglichkeiten<br />
geschaffen und der Wunsch nach einem raschen<br />
Ausstieg aus fossilen Energiequellen geäußert.<br />
14<br />
GEOTHERMIE<br />
Bis 2026 soll in Wien die erste<br />
große Anlage zur Nutzung von<br />
Geothermie errichtet werden. Die<br />
Großstadt beschleunigt damit die<br />
Gangart in Richtung einer klimaneutralen<br />
Stadt.<br />
Nun bedarf es allerdings auch ebenso viel „Energie“<br />
bei der Umsetzung. Und da ist der Haken an der Sache,<br />
denn die Umsetzung all dieser Projekte wird sehr viel<br />
Geld kosten - und auch Zeit. Dennoch: Der Zug fährt zurzeit<br />
in Sachen Energie ungefähr in die richtige Richtung.<br />
Zumindest in Europa.<br />
Ganz anders schaut es da in den meisten anderen Teilen<br />
der Welt aus. Die Wirtschaft in China wächst weiterhin<br />
und deren Energiebedarf steigt stark. Gestillt wird dies<br />
mit dem Neubau von Kohlekraftwerken und mit noch<br />
mehr Kernenergie. Beides ein energiepolitischer Wahnsinn!<br />
26<br />
KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />
Die SwitchMed Connect zum<br />
Thema Kreislaufwirtschaft wird<br />
<strong>2022</strong> in Rimini parallel zur IEG-<br />
Veranstaltung ECOMONDO zur<br />
Förderung nachhaltiger wirtschaftlicher<br />
Ansätze im Mittelmeerraum<br />
dabei sein.<br />
Wir Europäer müssen also nicht nur die eigene Energiewende<br />
vorantreiben, sondern auch Überzeugungsarbeit<br />
anderswo leisten. Am besten, in dem wir mit gutem Beispiel<br />
vorangehen und unsere Technologie zukunftsfit<br />
machen.<br />
Das <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> ist seit vielen Jahren Wegbegleiter<br />
der Nachhaltigkeit – auch beim Thema Energie.<br />
Wir zeigen regelmäßig auf, wer nachhaltig arbeitet, welche<br />
Modelle angewendet werden und welche Arbeitsweisen<br />
langfristig sinnvoll sind.<br />
Viel Lesevergnügen,<br />
Ihr Peter R. Nestler<br />
Herausgeber
<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2022</strong> | S4<br />
E-world energy & water 2023 findet im Herbst statt<br />
Die Planungen für die E-world energy & water<br />
2023 sind schreiten zügig voran. Die deutsche<br />
Energieleitmesse wird vom 23. bis 25. Mai wieder<br />
auf der Messe in Essen stattfinden.<br />
„Uns ist es wichtig, Ausstellern wie Besuchern frühzeitig<br />
Planungssicherheit zu geben. Da der Sommertermin<br />
für dieses Jahr in der Branche auf sehr<br />
positive Resonanz gestoßen ist, haben wir nach<br />
Rücksprache mit unseren Ausstellern schon jetzt<br />
beschlossen, auch für 2023 daran festzuhalten“, erläutert<br />
Sabina Großkreuz, Geschäftsführerin der E-<br />
world energy & water GmbH. Stefanie Hamm, ebenfalls<br />
Geschäftsführerin der E-world, ergänzt: „Mit<br />
dieser klaren Perspektive können alle Beteiligten<br />
in die Vorbereitungen für 2023 starten. Besonders<br />
unsere diesjährigen Aussteller erhalten so ausreichend<br />
Vorlauf und Gestaltungsmöglichkeiten für<br />
ihre Teilnahme im nächsten Jahr.“ Eine Anmeldung<br />
für die E-world energy & water 2023 ist ab April <strong>2022</strong> möglich.<br />
In Deutschland wird überwiegend mit den fossilen Energieträgern<br />
Erdgas und Erdöl geheizt. Die Hälfte der Bestandswohnun-<br />
Mall: Ratgeber Regenwasser<br />
gen ist mit Erdgasheizungen ausgestattet. Die Beheizungsstruktur<br />
in Neubauten zeigt jedoch einen neuen Trend: Während der Anteil<br />
der Erdgasheizungen zuletzt unter 40 Prozent lag, nahmen die Anteile<br />
von Wärmepumpen und Fernwärme zu.<br />
Zwei Jahre nach der letzten Veröffentlichung ist die 9. aktualisierte<br />
Auflage des „Ratgebers Regenwasser“ von Mall erschienen,<br />
für die der Fachbuchautor und Regenwasser-Experte Klaus<br />
W. König erneut zwölf der in der Siedlungswasserwirtschaft<br />
aktuell diskutierten Fachthemen für einen zukunftsweisenden<br />
Umgang mit Regenwasser zusammengetragen hat.<br />
Die 36-seitige Broschüre richtet sich in erster Linie an Kommunen<br />
und Planungsbüros und versteht sich als Planungshilfe<br />
und Impulsgeber für die Praxis der Stadthydrologie. In zwölf Expertenbeiträgen<br />
aus Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />
werden die jeweiligen Fragestellungen kurz und prägnant mit<br />
unterstützenden Abbildungen und Grafiken vorgestellt sowie<br />
mit weiterführenden Literaturhinweisen und den Kontaktdaten<br />
der Autorinnen und Autoren ergänzt.<br />
Neu hinzugekommen sind drei Beiträge, die sich mit dem Spannungsfeld<br />
zwischen Gewässerschutz und Wirtschaftlichkeit,<br />
der Regenwassernutzung als Baustein einer Siedlungsentwässerung<br />
und dem Thema ausgeglichene Wasserhaushaltsbilanz<br />
beschäftigen. Alle anderen Beiträge wurden aktualisiert.<br />
Die in der Fachbuchreihe „Ökologie aktuell“ erscheinende<br />
Broschüre im A4-Format kann unter www.mall.info/infomaterial<br />
zum Preis von 15 Euro inkl. MwSt. und zzgl. Versandkosten bestellt<br />
werden (ISBN 978-3-9803502-2-8).
STRABAG Umwelttechnik:<br />
Biogas aus Hausabfällen<br />
Innerhalb von wenigen Wochen hat sich die STRABAG Umwelttechnik<br />
GmbH, Geschäftsbereich Anlagenbau in Dresden, acht<br />
neue Aufträge für ihre vielfach bewährten und patentierten LA-<br />
RAN®-Technologien zur Biogaserzeugung gesichert. Die Aufträge<br />
stammen aus China, Deutschland, Italien und Spanien.<br />
bezahlte Anzeige<br />
Einfach ins System integriert:<br />
transparentes Energiedaten-<br />
Management mit<br />
PC-based Control<br />
In Deutschland realisiert STRABAG zwei Anlagen zur Biogaserzeugung<br />
aus getrennt gesammelten Bioabfällen in Verbindung mit einer<br />
Strom- und Wärmeenergieerzeugung in Blockheizkraftwerken<br />
(BHKW). Eine davon wird in Asdonkshof für die Niederrheinische<br />
Bioanlagen Gesellschaft mbH errichtet, die andere in Trappenfelde<br />
bei Berlin für den größten Abfallentsorger Deutschlands, die Remondis-Gruppe.<br />
Die Blockheizkraftwerke (BHKW) beider Anlagen<br />
laufen künftig im Flexbetrieb und produzieren den Strom bedarfsabhängig.<br />
Das heißt, die aus dem Biogas erzeugte Energie wird<br />
zu Tageszeiten mit hohem Energiebedarf in das Netz eingespeist.<br />
Mit insgesamt drei neuen Aufträgen aus Italien – alle werden gemeinsam<br />
mit der Atzwanger AG als langjährige STRABAG-Partnerin<br />
realisiert – erlangt STRABAG die Marktführerschaft bei der Biogaserzeugung<br />
durch kontinuierliche Trockenvergärung von häuslichen<br />
Abfällen im derzeit wichtigsten und dynamischsten Markt Europas.<br />
Auch in China, einem für Biogasanlagen ebenfalls relevanten Markt<br />
mit hoher Nachfrage, war STRABAG erneut mit zwei Aufträgen erfolgreich.<br />
In Wuhan wird durch den erfahrenen chinesischen STRA-<br />
BAG-Partner und Lizenznehmer Shanghai Anaerobic Biomaxium<br />
Environmental Protection Technology Co. Ltd. das bisher größte<br />
Projekt unter Nutzung der LARAN®-Trockenvergärungstechnologie<br />
realisiert. In insgesamt fünf Fermentern mit einem Gesamtvolumen<br />
von 11.250 m3 wird Biogas aus sehr energiereichen Küchenabfällen<br />
gewonnen und energetisch genutzt.<br />
Auf Mallorca hat sich das spanische Entsorgungsunternehmen TIR-<br />
ME für die Erweiterung der bestehenden und durch STRABAG bereits<br />
2018 gebauten Biogasanlage entschieden. Mit Einsatz der LA-<br />
RAN®-Nassvergärungstechnologie wird die Kapazität verdoppelt.<br />
Bei allen Aufträgen mit insgesamt 16 LARAN®-Fermentern und<br />
einem Gesamt-Fermentervolumen von ca. 44.000 m3 wird das<br />
Biogas und die damit verbundene erneuerbare Energie aus über<br />
500.000 t verschiedenen häuslichen Abfällen pro Jahr erzeugt.<br />
Der zur Abfallbehandlung notwendige Energiebedarf wird durch<br />
die Abfallvergärung und Biogaserzeugung reduziert. Zusätzlich<br />
kann bei der CO2-neutralen Energieerzeugung auf Biomasse<br />
oder landwirtschaftliche Produkte verzichtet werden. Die mit dem<br />
Biogas aus den acht Aufträgen erzeugbare Energie liegt bei ca.<br />
340 GWh jährlich und entspricht einer Erdgasmenge von bis zu 34<br />
Mio. Nm3 oder einer daraus erzeugbaren Elektroenergiemenge<br />
von 136 GWh pro Jahr, genug für bis zu 40.000 Haushalte.<br />
Strom<br />
Wärme,<br />
Gas<br />
Wasser Luftdruck Temperatur Condition<br />
Monitoring<br />
Zur Unterstützung kostenoptimierender Energiemanagement-Systeme<br />
bietet Beckhoff mit PC-based Control die Möglichkeit, Energiedaten über<br />
ein vollständig in die Standardsteuerung integriertes Monitoring-System zu<br />
überwachen, zu messen und zu analysieren. Spezifische I/O-Komponenten<br />
erlauben die hochpräzise und transparente Erfassung sämtlicher Energiedaten<br />
eines Unternehmens – von der Verwaltung bis hin zu jedem Aktor in<br />
jeder einzelnen Produktionsstätte. Die Aufbereitung und Analyse der Daten<br />
erfolgt über die Steuerungssoftware TwinCAT. Einsparpotenziale können<br />
so vollumfänglich ausgeschöpft und die Basis für die DIN EN ISO 50001<br />
hergestellt werden.<br />
Scannen und mehr<br />
über die Vorteile<br />
transparenter Energiedaten<br />
erfahren
<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2022</strong> | S6<br />
Aufmerksamkeit<br />
für Energiekrise<br />
in Unternehmen<br />
Die in Österreich gegründete Initiative „Chief Energy<br />
Officer“ will mehr Aufmerksamkeit in Unternehmen für<br />
die herrschende Energiekrise erreichen. Die Initiative<br />
wird von namhaften Betrieben unterstützt. Kernpunkt<br />
ist die Verantwortung von Unternehmen beim Energiesparen<br />
und mehr staatlichen Unterstützungen zur<br />
Abfederung der Energiekosten.<br />
Vor dem Hintergrund der immensen Steigerungen<br />
von Strom- und Gaspreis hat<br />
das Energieberatungsunternehmen power<br />
solution die Initiative „Chief Energy Officer –<br />
Weil wir alle CEO`s sind“ aus der Taufe gehoben.<br />
Erklärtes Ziel ist es, einerseits mehr Sichtbarkeit<br />
für bereits umgesetzte Energiesparmaßnahmen<br />
zu schaffen. Gleichzeitig braucht es noch deutlich<br />
mehr staatliche Unterstützungsleistungen für Unternehmen<br />
zur Abfederung des Energiekostenanstiegs,<br />
die bisherigen Pakete reichen bei weitem<br />
nicht aus. Unter den Gründungsmitgliedern der<br />
Initiative sind namhafte UnternehmerInnen aus<br />
unterschiedlichen Branchen wie Doris Felber/<br />
Bäckerei Felber und Siegfried Menz/Ottakringer.<br />
Unternehmen übernehmen Verantwortung<br />
für Energieeffizienz<br />
Auch wenn Energiespartipps für Haushalte und<br />
Privatpersonen aktuell den öffentlichen Diskurs<br />
dominieren, ist allen klar, dass Unternehmen<br />
und KMUs einen wesentlichen Beitrag an<br />
der Energiebilanz haben. Und daher auch eine<br />
dementsprechende Verantwortung. „Und diese<br />
Verantwortung nehmen die Unternehmen auch<br />
wahr. Ein Großteil der österreichischen CEOs<br />
und Manager hat längst interne Energiesparmaßnahmen<br />
gesetzt. Diese müssen wir sichtbar<br />
machen! Und gleichzeitig darauf aufmerksam<br />
machen, dass die bisherigen staatlichen Unterstützungsleistungen<br />
zur Abfederung der steigenden<br />
Energiekosten nicht ausreichen werden.<br />
Da braucht es mehr und vor allem treffsichere<br />
Maßnahmen für Unternehmen“, bekräftigt Roland<br />
Kuras, Geschäftsführer von power solution<br />
und Initiator von „Chief Energy Officer“.<br />
Roland Kuras, Geschäftsführer von PowerSolution und Initiator der Initiative<br />
„Chief Energy Officer“ mit Doris Felber, Unterstützerin der Initiative<br />
Unterstützung zur Abfederung der Energiekosten<br />
Mit dem Zusammenschluss von CEOs jeglicher<br />
Branche und Unternehmensgröße im Rahmen<br />
der Initiative „Chief Energy Officer“ will man<br />
gestärkt aus dieser Energiekrise hervorgehen.
Auf der Website www.chief-energy-officer.at findet<br />
man nicht nur sämtliche UnterstützerInnen<br />
der Initiative, sondern auch zahlreiche bereits<br />
umgesetzte Energiesparmaßnahmen in Unternehmen.<br />
„Mit gemeinschaftlichen Anstrengungen<br />
auf der einen Seite und staatlicher Unterstützung<br />
auf der anderen Seite, können wir die<br />
Energiekrise in einen Beschleunigungsfaktor für<br />
die Energiewende nutzen“, ist Kuras überzeugt.<br />
„Wir haben den verantwortungsvollen und vorausschauenden<br />
Umgang mit den Energieressourcen<br />
längst verankert und leben Energiesparen<br />
in unserem Betrieb tagtäglich. Das gehört<br />
auch einmal nach außen getragen. Aber was es<br />
genauso braucht, sind weitere Unterstützungen<br />
für Unternehmen, damit wir die enormen Energiekostenanstiege<br />
auch wirtschaftlich stemmen<br />
und Standorte und Arbeitsplätze in Österreich<br />
sichern können“, ergänzt Doris Felber.<br />
Fünf zentrale Ziele<br />
Siegfried Menz, Vorstand der Ottakringer Holding<br />
AG, erläutert die zentralen Punkte und Ziele<br />
der Initiative „Chief Energy Officer“:<br />
• Öffentliche Wahrnehmung der aktuellen Herausforderungen<br />
in Unternehmen: Wir müssen<br />
konkret aufzeigen und erklären, was die enormen<br />
Anstiege der Energiekosten für die Unternehmen<br />
bedeuten und welche wirtschaftlichen<br />
und strukturellen Hürden wir hier haben.<br />
• Unternehmen brauchen mehr und vor allem<br />
spezifische staatliche Unterstützungen zur Abfederung<br />
des Energiekostenanstiegs. Das gilt<br />
für alle Branchen und Unternehmensgrößen.<br />
• Wir setzen uns dafür ein, dass der Ausbau von<br />
erneuerbaren Energieanlagen wesentlich erleichtern<br />
werden muss.<br />
• Unternehmen sollen auch voneinander lernen<br />
beim Energiesparen. Daher wollen wir auf der<br />
Plattform „Chief Energy Officer“ auch unsere Erfahrungen<br />
teilen und dadurch mehr Sichtbarkeit<br />
für Energiesparmaßnahmen in Unternehmen<br />
schaffen.<br />
• „Wir alle sind CEOs“ und tragen Verantwortung.<br />
Wir wollen die Rolle und Verantwortung<br />
von Unternehmerinnen und Unternehmern, Managern<br />
und Führungsverantwortlichen bei der<br />
Umsetzung von Energiesparmaßnahmen hervorheben<br />
und diesen eine Stimme geben.<br />
Weitere Unternehmen sollen sich anschließen<br />
Roland Kuras lädt weitere Unternehmen jeder<br />
Betriebsgröße ein, sich der Initiative anzuschließen:<br />
„Energiesparen geht uns alle an: vom kleinen<br />
Unternehmen bis zum großen Konzern. Wir<br />
laden alle ein, die für Ihre ganze Firma bereits<br />
Maßnahmen zur internen Energieeffizienz implementiert<br />
und umgesetzt haben. Sie alle sind<br />
„CEOs‘“, und davon brauchen wir noch mehr!<br />
Und mehr Unterstützung seitens der verantwortlichen<br />
Politik.“<br />
Auf der Landingpage www.chief-energy-officer.at<br />
bekommen engagierte CEOs nicht nur eine Plattform<br />
für Sichtbarkeit, sondern auch eine Stimme.<br />
Mit einem Foto und einem Statement zum Thema<br />
Energieeffizienz im eigenen Betrieb werden<br />
sämtliche UnterstützerInnen der Initiative „Chief<br />
Energy Officer“ präsentiert und setzen so ein Zeichen<br />
für einen verantwortungsvollen und vorausschauenden<br />
Umgang mit Energieressourcen.<br />
Die Initiative wird unterstützt von<br />
Bäckerei Felber – Franz Felber & Co GmbH,<br />
Messer Austria GmbH, PowerSolution Energieberatung<br />
GmbH, Ottakringer Holding AG,<br />
Schick Hotels, Vereinigte Eisfabriken und Kühlhallen<br />
in Wien.
<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2022</strong> | S8<br />
Italian Exhibition<br />
Group auf<br />
Expansionspfad<br />
Die Italian Exhibition Group hat ihren strategischen<br />
Plan für die nächsten Jahre vorgelegt. In den kommenden<br />
fünf Jahren will der italienische Ausstellungsriese<br />
expandieren. Die Ergebnisse der Gruppe<br />
sind gut und sollen wachsen: Ein Umsatz von 267,2<br />
Millionen Euro und ein bereinigtes EBITDA, das nach<br />
den Ambitionen von IEG - Italian Exhibition Group<br />
von 13 Millionen Euro im Jahr <strong>2022</strong> auf 69 Millionen<br />
Euro im Jahr 2027 steigen soll.<br />
Fünfjahrespläne sind üblicherweise out. In<br />
der Wirtschaft werden sie aber trotzdem<br />
immer wieder vorgelegt. Damit wollen Unternehmen<br />
dem Markt oder den Investoren und<br />
Kunden eine mittelfristige Perspektive geben. So<br />
auch die Italian Exhibition Group IEG, einer der<br />
größten Veranstaltungskonzerne für Messen und<br />
Ausstellungen. Das Unternehmen aus Rimini hat<br />
soeben seinen strategischen Fahrplan für den<br />
Zeitraum von <strong>2022</strong> bis 2027 vorgestellt.<br />
Der Strategieplan <strong>2022</strong>/2027 von IEG besteht<br />
aus einem starken Entwicklungsansatz, mit einem<br />
Aufschwung bereits 2023/2024. Basieren<br />
soll dies auf einem ausgeprägten organisatorischen<br />
Geist, der darauf abzielt, eine Steigerung<br />
um +49,2% im Vergleich zu 2019 zu erreichen.<br />
Bilder (4): © IEG<br />
Corrado Peraboni, CEO von IEG, der Kongressund<br />
Messe-AG, die in Rimini, Vicenza, Mailand,<br />
Arezzo und Rom sowie auf internationaler Ebene<br />
tätig ist, erklärt: „Der Strategieplan <strong>2022</strong>-2027<br />
skizziert die Wachstumsperspektive mit einer<br />
Italien-Ausland-Strategie, die darauf abzielt, die<br />
Gruppe in Bezug auf die Rentabilität unter den<br />
Top-Global Playern zu positionieren und Werte<br />
für alle Stakeholder zu schaffen, und die auch die<br />
Internationalisierung in potenzialstarken außereuropäischen<br />
Märkten beschleunigen soll.“<br />
Die Ausschüttung von Dividenden wird voraussichtlich<br />
ab 2024 wieder möglich sein.<br />
IEG hat sich zum Ziel gesetzt, zum gemeinschaftlichen<br />
Katalysator für die Branchen zu<br />
werden, die es bei seinen Veranstaltungen<br />
vertritt. Im Rahmen dieser Strategie wird IEG<br />
die Gemeinschaften durch organisierte Messen,<br />
die integrierte Nutzung regionaler und<br />
internationaler Veranstaltungen, die die in<br />
Italien stattfindende Hauptveranstaltung begleiten,<br />
sowie durch Investitionen in die Digitalisierung<br />
der Prozesse ständig beobachten.
IEG betreut und entwickelt Veranstaltungen in<br />
China, Mexiko, den Vereinigten Staaten und<br />
den Vereinigten Arabischen Emiraten und will<br />
die Internationalisierung auf außereuropäischen<br />
Märkten beschleunigen. Die Gruppe ist bestrebt,<br />
ihre Events in den für die verschiedenen Produkte<br />
interessantesten Gebieten zu verdoppeln und<br />
Spin-offs zu gründen. Sie hat eine neue Gruppengesellschaft<br />
in Brasilien gegründet, die mindestens<br />
fünf neue Veranstaltungen organisieren soll.<br />
Die internationale Verstärkung soll neue Möglichkeiten<br />
für Veranstaltungen im italienischen<br />
Inland schaffen. Im Bereich Konferenzen will sich<br />
IEG auf internationale Veranstaltungen konzentrieren.<br />
Bei den Hosted Events konzentrieren sich<br />
die strategischen Leitlinien des Plans auf die Bindung<br />
des Kundenportfolios.<br />
Auch finanziell willl die IEG deutlich wachsen:<br />
Der strategische Plan <strong>2022</strong>-2027 sieht Investitionen<br />
in Höhe von 134,9 Millionen<br />
Euro vor, die sich auf<br />
die Instandhaltung, Expansion<br />
und Akquisitionen verteilen,<br />
wobei letztere Italien,<br />
Asien, Nord- und Südamerika<br />
betreffen.<br />
Ambitionierte Pläne, wie man<br />
sieht. Nächstes Topevent der<br />
IEG ist die Umweltleitmesse<br />
ECOMONDO samt SwitchMed<br />
Connect, von 8.-11. November<br />
<strong>2022</strong> in Rimini.<br />
Lorenzo Cagnoni, IEG President<br />
Corrado Peraboni, IEG Chief Executive Officer
<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2022</strong> | S10<br />
Energiewende<br />
Krisen beschleunigen<br />
den Wandel<br />
Derzeit können wir über einen Mangel an Krisen nicht klagen: Ein Krieg am Rande Europas,<br />
explodierende Energiepreise, Rekordinflation, schwächelnde Lieferketten. All das<br />
sorgt bei vielen Unternehmen wie auch bei Individuen aber auch für eine beschleunigte<br />
Gangart in Richtung der dringend notwendigen Energiewende.<br />
Text: Peter R. Nestler / Redaktion<br />
Das Jahr <strong>2022</strong> wird zweifellos in den künftigen<br />
Geschichtsbüchern breiten Raum<br />
einnehmen. Noch selten zuvor hat es einen<br />
derart breit gefächerten Mix an Krisenherden<br />
gegeben. Neben den schwelenden politischen<br />
Konflikten im Nahen Osten und in Afrika kam Ende<br />
Februar der Krieg in der Ukraine hinzu. Der brachte<br />
dann quasi das Fass zum Überlaufen: Die Weltwirtschaft<br />
wird oredntlch gebeutelt, und insbesondere<br />
Europa bekommt dies stark zu spüren.<br />
Auf der anderen Seite ist aber nun eine Mehrheit<br />
der Menschen in Österreich davon überzeugt,<br />
dass der Ukraine-Krieg und hohe Energiepreise<br />
die grüne Wende beschleunigen werden. Jüngste<br />
Umfragen unter der Bevölkerung in Österreich zeigen<br />
interssante Ergebnisse:<br />
• 80 Prozent befürchten eine globale Katastrophe,<br />
wenn wir unseren Energieverbrauch und Konsum<br />
in den kommenden Jahren nicht radikal reduzieren.<br />
• 64 Prozent wollen eine höhere Besteuerung umweltbelastender<br />
Aktivitäten wie Flugreisen oder<br />
SUV, um die Umweltkosten abzudecken.<br />
• 57 Prozent sind der Ansicht, dass die russische<br />
Invasion der Ukraine und ihre Folgen die grüne<br />
Wende beschleunigen.<br />
Nach der russischen Invasion der Ukraine, die<br />
eine anhaltende Energiekrise auslöste und die Inflation<br />
in ganz Europa in die Höhe trieb, sind die<br />
Österreicherinnen und Österreicher stärker denn<br />
je für die Klimafolgen und die Dringlichkeit sensibilisiert,<br />
mit der gehandelt werden muss. Auch der<br />
Sommer der Extreme mit Rekordhitzewellen und<br />
Dürren hat den Klimawandel stärker in den Fokus<br />
gerückt.<br />
Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der jährlichen<br />
Klimaumfrage der Europäischen Investitionsbank<br />
(EIB) vom August <strong>2022</strong>. Die EIB ist<br />
die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige<br />
Finanzierungen und der weltweit größte<br />
multilaterale Geldgeber für Klimafinanzierungen.<br />
Die Ergebnisse der EIB-Klimaumfrage des Jahres<br />
<strong>2022</strong> kommen zu einem kritischen Zeitpunkt,<br />
kurz vor der Weltklimakonferenz COP 27, die<br />
vom 6. bis zum 18. November in Sharm el-Sheikh,<br />
Ägypten, stattfindet.<br />
Klimawandel im Fokus<br />
Im Vorjahr stellte die Corona-Pandemie für die<br />
Österreicherinnen und Österreicher die größte<br />
Bedrohung dar. Jetzt überwiegt die Besorgnis<br />
über den Klimawandel. 47 Prozent der Befragten<br />
nennen diesen Punkt als ihre Hauptsorge, 6 Prozentpunkte<br />
mehr als der EU-Durchschnitt, der bei<br />
dieser Frage bei 41 Prozent lag.<br />
Außerdem erklären 74 Prozent der Österreicherinnen<br />
und Österreicher, dass sie die Folgen des<br />
Klimawandels im Alltag bereits spüren (4 Prozentpunkte<br />
mehr als 2021).<br />
80 Prozent befürchten eine globale Katastrophe,<br />
wenn wir unseren Energieverbrauch und Konsum<br />
in den kommenden Jahren nicht radikal reduzieren.<br />
Gleichzeitig glauben 82 Prozent, dass die
Regierung zu langsam handelt. 69 Prozent sind<br />
der Meinung, dass es Österreich nicht gelingen<br />
wird, seine CO2-Emissionen bis 2030 deutlich zu<br />
senken.<br />
Grafik © EIB<br />
Krieg in der Ukraine und grüne Wende<br />
Die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher<br />
(57 Prozent) ist laut der Umfrage der Ansicht,<br />
dass der Ukraine-Krieg und seine Auswirkungen<br />
auf die Öl- und Gaspreise die grüne Wende beschleunigen<br />
werden (9 Prozentpunkte unter dem<br />
EU-Durchschnitt von 66 Prozent).<br />
Energieeinsparungen stehen relativ weit oben<br />
auf der Prioritätenliste. In Österreich herrscht<br />
die Meinung, dass Menschen und Unternehmen<br />
ihren eigenen Verbrauch stärker senken müssen<br />
(25 Prozent gegenüber 19 Prozent im EU-Durchschnitt).<br />
Vor allem die jüngere Generation ist dieser<br />
Ansicht (30 Prozent der 15–29-Jährigen).<br />
Gefragt, welche Maßnahmen Priorität haben sollen,<br />
erwarten die Menschen von ihrer Regierung,<br />
dass sie dem Ausbau erneuerbarer Energien Vorrang<br />
einräumt (43 Prozent). An zweiter Stelle rangiert<br />
die Diversifizierung der Energieversorgung,<br />
um nicht in allzu starke Abhängigkeit von einem<br />
einzigen Lieferanten zu geraten (32 Prozent).<br />
Kampf gegen Klimawandel und Energiepreise<br />
Um den Energieverbrauch zu senken, wollen die<br />
meisten Österreicherinnen und Österreicher (64<br />
Prozent) zur Abdeckung der Umweltkosten eine<br />
höhere Besteuerung umweltbelastender Aktivitäten<br />
wie Flugreisen oder SUV. Die Mehrheit will<br />
auch die Energiepreise an den Verbrauch koppeln,<br />
sodass die größten Verbraucher stärker belastet<br />
werden (59 Prozent).<br />
Wenn die Österreicherinnen und Österreich in<br />
diesem Winter an der Heizung sparen müssten,<br />
würden 20 Prozent eine Temperatur von 19 Grad<br />
akzeptieren (7 Prozentpunkte weniger als beispielsweise<br />
in Deutschland mit 27 Prozent). Mittlerweile<br />
sagen 24 Prozent, dass sie es sich nicht<br />
leisten können, zu Hause ordentlich zu heizen.<br />
Angesichts der hohen Energiepreise schließlich<br />
sind die Menschen in Österreich der Ansicht,<br />
dass die Regierung kurzfristig die Energiesteuern<br />
senken sollte (34 Prozent, 40 Prozent der<br />
politisch rechts Stehenden). Andere Maßnahmen<br />
sind weniger populär, etwa die Deckelung oder<br />
Regulierung der Preise für Gas, Öl und Kohle (33<br />
Prozent) oder Energiegutscheine (13 Prozent).
<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2022</strong> | S12<br />
EIB-Vizepräsident Thomas Östros: „Die EIB-Klimaumfrage<br />
<strong>2022</strong> zeigt, dass die Österreicherinnen<br />
und Österreicher dem schnelleren Ausbau der<br />
erneuerbaren Energien und der Steigerung der<br />
Energieeffizienz Vorrang bei der Bekämpfung der<br />
globalen Energie- und Klimakrise einräumen. Bei<br />
der EIB fördern wir seit vielen Jahren Investitionen<br />
in saubere Energien in Österreich. So haben wir<br />
uns kürzlich an der Finanzierung des Windparks<br />
Pretul beteiligt. Wir werden Österreich auch in Zukunft<br />
mit unserer gesamten Palette von Finanzierungs-<br />
und Beratungsinstrumenten bei einer gerechten<br />
grünen Energiewende unterstützen.“<br />
Hintergrundinformationen:<br />
Die Umfrage der EIB zum Klimawandel<br />
Die Europäische Investitionsbank hat in ihrer fünften<br />
Klimaumfrage Menschen zum Klimawandel<br />
befragt. Gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen<br />
BVA wollte sie herausfinden, welche<br />
Einstellungen und Erwartungen die Menschen in<br />
Bezug auf den Klimaschutz haben. Für die Umfrage<br />
wurde im August <strong>2022</strong> in jedem der 30 teilnehmenden<br />
Länder eine repräsentative Stichprobe<br />
der Bevölkerung ab 15 Jahren befragt – insgesamt<br />
mehr als 28 000 Menschen.<br />
Die Europäische Investitionsbank (EIB)<br />
Die EIB ist die Einrichtung der Europäischen Union<br />
für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner<br />
sind die 27 Mitgliedstaaten der Europäischen<br />
Union. Sie finanziert hochwertige Projekte,<br />
die den Zielen der Europäischen Union entsprechen.<br />
Seit 2019 beschleunigt sie ihre Umwandlung<br />
in eine Klimabank. Dafür hat sie sich verpflichtet,<br />
ab 2025 mindestens 50 Prozent ihrer<br />
Finanzierungen für Investitionen bereitzustellen,<br />
die zum Kampf gegen den Klimawandel und seine<br />
Folgen beitragen.<br />
BVA<br />
Die BVA ist ein Meinungsforschungs- und Beratungsunternehmen,<br />
das als einer der innovativsten<br />
Marktforschungsanbieter in seinem Sektor<br />
gilt. Schwerpunkt seiner Arbeit ist das verhaltensbasierte<br />
Marketing. Durch die Kombination<br />
von Daten- und Sozialwissenschaften gelangt<br />
die BVA zu aufschlussreichen und aussagekräftigen<br />
Untersuchungsergebnissen. Das Unternehmen<br />
ist Mitglied im Worldwide Independent<br />
Network of Market Research (WIN), einem globalen<br />
Netz werk weltweit führender Markt- und<br />
Meinungsforschungsunternehmen mit mehr als<br />
40 Mitgliedern.
Photovoltaik:<br />
Ihr Beitrag zur Energiewende<br />
ohne Mehrkosten.<br />
Vorreiter:<br />
DI Christian<br />
Skilich, MBA<br />
Vorstand<br />
Lenzing AG<br />
Mit Photovoltaik-Großanlagen von VERBUND erzeugen Sie nicht nur eigenen erneuerbaren Strom für<br />
Ihr Unternehmen, Sie leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Mit dem VERBUND-<br />
Betreibermodell können Sie das ohne Investitionskosten. Wir übernehmen Planung, Errichtung sowie Betrieb.<br />
So können Sie einfach Ihre Stromkosten senken und aktiv Teil einer nachhaltigeren Zukunft sein.<br />
verbund.com/gross-pv
<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2022</strong> | S14<br />
Wien Energie<br />
plant Anlage für<br />
Tiefengeothermie<br />
Einen Meilenstein in Richtung klimaneutraler Großstadt<br />
setzt WIen. Dort soll eine noch zu errichtende<br />
Anlage Thermalwasservorkommen in über drei Kilometern<br />
Tiefe nutzen und damit emissionsfreie Fernwärme<br />
für bis zu 20.000 Haushalte bereitstellen.<br />
Die Tiefengeothermie für Wien soll bis zum Jahr<br />
2026 von der Wien Energie realisiert werden.<br />
Das Motto „Raus aus Gas“ ist nicht erst seit<br />
den Folgen des russischen Angriffskriegs<br />
auf die Ukraine ein erklärtes Ziel für die<br />
Wiener Energie- und Wärmeversorgung. Ein wichtiger<br />
Meilenstein auf dem Pfad zur klimaneutralen<br />
Großstadt ist die Nutzung von Tiefengeothermie.<br />
Die konkreten Pläne dafür hat Wien Energie im<br />
Rahmen eines Pressegesprächs mit Wirtschaftsstadtrat<br />
Peter Hanke nun vorgestellt.<br />
Damit Wien in Zukunft klimaneutral und unabhängig<br />
von fossiler Energie wird, braucht es nachhaltige<br />
Energiequellen. Eine besondere Rolle nimmt<br />
dabei die Tiefengeothermie ein, schließlich ist<br />
die Nutzung von Erdwärme aus großer Tiefe eine<br />
emissionsfreie, saubere und sichere Alternative,<br />
um Gebäude zu heizen. Und dank eines riesigen<br />
Thermalwasservorkommens in einigen Kilometern<br />
Tiefe verfügt die Bundeshauptstadt über gute Voraussetzungen<br />
dafür.<br />
„Mit der Nutzung von Tiefengeothermie für die<br />
Wärmeversorgung verfolgen wir unseren Wiener<br />
Klimafahrplan konsequent weiter und machen unsere<br />
Stadt bis 2040 CO2-neutral. Dank dem Thermalwasservorkommen<br />
direkt unter der Stadt und<br />
dem gut ausgebauten Fernwärmenetz befinden<br />
wir uns auch im europäischen Vergleich in einer<br />
einzigartigen Ausgangslage, um Haushalte mit klimaneutraler<br />
Wärme versorgen zu können“, bekräftigt<br />
Stadtrat Peter Hanke.<br />
Erste Tiefengeothermie-Anlage für Wien<br />
Dieser „Schatz in der Tiefe“ soll künftig durch die<br />
Errichtung der ersten Tiefengeothermie-Anlage<br />
für Wien genutzt werden. Wien Energie setzt dieses<br />
Leuchtturmprojekt um und rechnet dafür mit<br />
einem Investitionsvolumen in der Höhe von rund<br />
80 Millionen Euro. Das Klimaschutzministerium<br />
fördert das Projekt mit rund 8 Millionen Euro. Der<br />
Start der Vorarbeiten für die Errichtung der Anlage<br />
ist für 2023 geplant. Die Tiefengeothermie-<br />
Anlage soll künftig klimaneutrale Fernwärme mit<br />
bis zu 20 Megawatt erzeugen, die exakte thermische<br />
Leistung kann aber erst nach einer erfolgreichen<br />
Erkundungsbohrung final bestimmt werden.<br />
Um die Anlage noch effizienter zu machen, plant<br />
Wien Energie zudem den kombinierten Betrieb<br />
mit einer Wärmepumpe.<br />
Nach eingehender Vorbereitung und Prüfung aller<br />
Faktoren wurde beschlossen, mit der Umsetzung<br />
dieses Vorhabens zu beginnen. Als optimaler<br />
Standort der neuen Anlage wurde ein Areal<br />
am Rande der Seestadt Aspern identifiziert, das<br />
Wien Energie derzeit von der Wien 3420 aspern<br />
Development AG erwirbt, um in weiterer Folge<br />
die erforderlichen Genehmigungen für die Bohrund<br />
Bauarbeiten einholen zu können. Sofern alle<br />
damit verbundenen Verfahren plangemäß verlaufen,<br />
kann mit den Vorarbeiten für die Bohrungen<br />
2023 begonnen werden. Die Bohrarbeiten finden<br />
2024 statt, die Inbetriebnahme der Tiefengeothermie-Anlage<br />
ist für 2026 vorgesehen.<br />
Diese Pilotanlage ist der erste große Meilenstein<br />
für den zügigen weiteren Ausbau der Tiefengeothermie<br />
in Wien. Bis 2030 will Wien Energie insgesamt<br />
bis zu vier Tiefengeothermie-Anlagen in<br />
der Donaustadt und Simmering mit einer Gesamtleistung<br />
von bis zu 120 Megawatt entwickeln. Der<br />
Ausbau der Tiefengeothermie soll auch nach 2030<br />
fortgesetzt werden, damit die Fernwärme bis 2040<br />
gänzlich aus klimaneutralen Quellen erzeugt wird.
Bilder (2): © Wien Energie / Christian Hofer<br />
„Wir geben grünes Licht für die Wärmewende!<br />
Das Ziel lautet: Raus aus Gas – und die Erschließung<br />
der Tiefengeothermie ist ein wichtiger<br />
Schritt in diese Richtung. Mit unserer ersten Tiefengeothermie-Anlage<br />
für Wien wollen wir bereits<br />
ab 2026 bis zu 20.000 Haushalte mit grüner<br />
Wärme aus der Tiefe versorgen können“, so Michael<br />
Strebl, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
von Wien Energie.<br />
Technisch anspruchsvolles Projekt<br />
Zur Erschließung des Thermalwassers sind mehrere<br />
Bohrungen in über 3.000 m Tiefe erforderlich.<br />
Aufgrund dieser Tiefe, die etwa hundertmal<br />
tiefer als die tiefste U-Bahn-Station Wiens liegt,<br />
und da die Bohrungen nur einen Durchmesser<br />
von ca. 30 cm haben, ist dabei mit keinerlei Auswirkungen<br />
wie etwa Vibrationen an der Erdoberfläche<br />
zu rechnen. Technisch anspruchsvoll sind<br />
Bohrungen in solchen Tiefen aber dennoch.<br />
Mit einer Erkundungsbohrung wird die Beschaffenheit<br />
und Verfügbarkeit des Thermalwassers<br />
am gewählten Standort untersucht. Nach der<br />
erfolgreichen Erkundungsbohrung werden zwei<br />
weitere Bohrungen durchgeführt. Für die geplante<br />
Nutzung kommt ein System namens „Hydrothermale<br />
Dublette“ zum Einsatz. Dafür wird zunächst<br />
rund ein Kilometer senkrecht in die Tiefe<br />
gebohrt, danach verlaufen die Bohrungen schräg<br />
in entgegengesetzte Richtungen bis auf eine Tiefe<br />
von rund 3.000 bis 3.500 Meter. Über eine der<br />
Bohrungen wird das Thermalwasser mittels einer<br />
Förderpumpe an die Oberfläche befördert. Nach<br />
der Wärmeentnahme an der Oberfläche über<br />
Wärmetauscher wird das Thermalwasser über<br />
die zweite Bohrung wieder in das gleiche Thermalwasservorkommen<br />
zurückgeführt, es entsteht<br />
damit ein geschlossener erneuerbarer Kreislauf.<br />
Der Entnahme- und der Rückgabepunkt des<br />
Thermalwassers liegen dabei rund 4 Kilometer<br />
voneinander entfernt. Die in der Tiefengeothermie-Anlage<br />
gewonnene Wärme wird anschließend<br />
in das Fernwärmenetz eingespeist.<br />
Erkundung der Geologie abgeschlossen<br />
Die Nutzung von Tiefengeothermie in Wien ist nur<br />
deshalb möglich, weil sich mit dem „Aderklaaer<br />
Konglomerat“ eine wasserführende Gesteinsschicht<br />
unterhalb der Bundeshauptstadt befin-<br />
Präsentation der Pläne für<br />
die 1. Tiefengeothermie-<br />
Anlage Wiens - V.l.n.r.:<br />
Karl Gruber (Geschäftsführer<br />
Wien Energie),<br />
Peter Hanke (Stadtrat),<br />
Michael Strebl (Vorsitzender<br />
der Wien Energie-<br />
Geschäftsführung).
<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2022</strong> | S16<br />
det. Als wichtige Grundlage für die Erschließung<br />
dieses Vorkommens hat Wien Energie gemeinsam<br />
mit Partnern aus Wissenschaft, Forschung und<br />
Industrie im Forschungsprojekt „GeoTief Wien“<br />
in den letzten Jahren eine umfassende Untersuchung<br />
der geologischen Gegebenheiten unter der<br />
Stadt vorgenommen.<br />
Die wissenschaftlichen Ergebnisse beruhen auf<br />
einer umfangreichen seismischen 3D-Erkundung<br />
des „Aderklaaer Konglomerats“. Das Forschungsteam<br />
konnte aber auch die seit 2012 bestehende<br />
Tiefenbohrung von Wien Energie in Essling für<br />
einen erfolgreichen Fördertest im Aderklaaer Konglomerat<br />
nutzen. Nachdem sich die technischen<br />
Mittel zur Erkundung und Nutzung geothermischer<br />
Vorkommen in den letzten Jahren entsprechend<br />
weiterentwickelt haben, ist das Projektteam von<br />
Wien Energie zuversichtlich, dass die neuen Bohrungen<br />
auf Basis der inzwischen gewonnenen<br />
Erkenntnisse erfolgreich verlaufen werden. Wie<br />
schon beim Forschungsprojekt „GeoTief Wien“ arbeitet<br />
Wien Energie mit der OMV zusammen, die<br />
aufgrund ihrer jahrzehntelangen Erfahrung und<br />
ihrer technischen Expertise für die geologische<br />
Planung der Bohrungen zuständig sein wird.<br />
CO2-Einsparungen und Potenzial für Wien<br />
Das Thermalwasservorkommen unter der Stadt<br />
ist so groß, dass bis 2030 bis zu 125.000 Wiener<br />
Haushalte mit Fernwärme aus Tiefengeothermie<br />
versorgt werden könnten. Das entspricht<br />
einer jährlichen CO2-Einsparung von 325.000<br />
Tonnen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Errichtung<br />
weiterer Tiefengeothermie-Anlagen im<br />
Stadtgebiet geplant, die in Summe bis zu 20<br />
Prozent der Fernwärme-Gesamterzeugung abdecken<br />
können.<br />
Zu den Vorteilen der Tiefengeothermie zählt,<br />
dass es sich dabei um eine CO2-neutrale Energiequelle<br />
handelt, die lokal und rund um die<br />
Uhr verfügbar ist und dementsprechend unabhängig<br />
von (fossilen) Energieimporten ist. Tiefengeothermie<br />
ist eine verlässliche und nach<br />
menschlichem Ermessen nahezu unerschöpfliche<br />
Ressource, die Wärme und Strom langfristig<br />
und zu stabilen Preisen zur Verfügung stellt.<br />
Darüber hinaus hat die Tiefengeothermie im<br />
Gegensatz zu anderen Alternativenergien einen<br />
geringen Flächenbedarf und ist entsprechend<br />
landschaftsschonend. Die Anlage selbst ist im<br />
Betrieb komplett emissionsfrei.
Bilder (2): © Wien Energie / Christian Hofer<br />
Um die Anrainer*innen und Grundstückseigentümer*innen<br />
in der Umgebung des geplanten<br />
Standortes der ersten Wiener Geothermieanlage<br />
umfassend über dieses Bauvorhaben zu<br />
informieren, sind in den nächsten Wochen Informationsveranstaltungen<br />
im Bezirk Wien Donaustadt<br />
geplant.<br />
Weitere Informationen dazu sowie zum Projekt<br />
selbst finden Sie auf der eigens dafür eingerichteten<br />
Website: www.geothermie.wien.<br />
Eckdaten Tiefengeothermie-Anlage Aspern<br />
• Anlagenstandort: Seestadt Aspern, 1220 Wien<br />
• Geplante Leistung: bis zu 20 Megawatt thermisch<br />
• Fernwärme für bis zu 20.000 Wiener Haushalte<br />
• Geplantes Investitionsvolumen: rund 80 Millionen<br />
Euro<br />
• Geplanter Beginn der Arbeiten vor Ort: 2023<br />
• Geplante Inbetriebnahme: 2026<br />
Das Projekt wird aus den Mitteln der Umweltförderung<br />
des Bundesministeriums für Klimaschutz<br />
- BMK gefördert.<br />
WAS IST TIEFENGEOTHERMIE?<br />
Geothermie nutzt die in der Erdkruste gespeicherte<br />
Wärme. Diese stammt aus dem Erdkern,<br />
der zwischen 5.000 und 7.000 Grad heiß, sowie<br />
aus natürlichen Zerfallsprozessen im Erdmantel.<br />
Die in der Erde gespeicherte Wärme und der<br />
stetige Wärmeaustausch mit der Erdkruste ist<br />
nach menschlichen Maßstäben unerschöpflich.<br />
Pro 100 Meter Tiefe nimmt die Temperatur in<br />
Mitteleuropa um etwa drei Grad zu. Während<br />
die oberflächennahe Nutzung der Erdwärme<br />
geringe Tiefen bis zu 300 Meter betrifft, sind<br />
bei der Tiefengeothermie für die Erschließung<br />
von Thermalwasservorkommen Bohrungen in<br />
mehreren tausend Metern Tiefe erforderlich.<br />
Das im östlichen Raum Wiens gespeicherte<br />
Thermalwasser weist aufgrund seiner Millionen<br />
Jahre langen Isolierung im Gestein eine hohe<br />
Mineralisation (z.B. Salzgehalt) auf und ist daher<br />
nicht trinkbar. Die Gewinnung erfolgt mittels<br />
Bohrungen, die nach der Wärmeentnahme an<br />
der Oberfläche das Thermalwasser wieder in<br />
das ursprüngliche Thermalwasservorkommen<br />
zurückführen. Es entsteht damit ein geschlossener<br />
regenerativer Kreislauf.
<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2022</strong> | S18<br />
Grünes Licht<br />
für die<br />
Strompreisbremse<br />
Die sogenannte Strompreisbremse hat den<br />
Nationalrat in Österreich passiert. Damit<br />
kommt es zu einer befristeten Stützung der<br />
Stromkosten für Haushalte von bis zu 2.900<br />
kWh pro Jahr. Zudem sollen einkommensschwache<br />
Haushalte einen Netzkostenzuschuss<br />
in der Höhe von 75 % erhalten.<br />
Für Energieministerin Leonore Gewessler ist der Stromkostenzuschuss<br />
eine rasche, unbürokratische und treffsichere<br />
Lösung, um die Haushalte automatisiert und<br />
ohne Antrag vor hohen Stromkosten zu schützen. Die Strompreisbremse<br />
bringe Planungssicherheit und eine Senkung der<br />
Stromkosten für das nächste Jahr, betonten die Vertreter:innen<br />
von ÖVP und Grünen. Durch eine einstimmig angenommene<br />
Novelle des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG) kommt es<br />
zudem bei den Photovoltaik-Förderungen zu Erleichterungen.<br />
Zudem diskutierten die Abgeordneten den Umweltkontrollbericht<br />
zur Umwelt- und Klimasituation in Österreich.<br />
Strompreisbremse soll Haushalte nachhaltig entlasten<br />
Mit dem mehrheitlich angenommenen Antrag der Regierungsparteien<br />
zur Einführung einer „Strompreisbremse“ wird eine<br />
befristete Stromkostenförderung für Haushalte eingeführt.<br />
Zum einen werden durch einen Stromkostenzuschuss bis zu<br />
2.900 kWh Strom pro Jahr vom Bund gestützt. Die Förderung<br />
kommt von 1. Dezember <strong>2022</strong> bis 30. Juni 2024 automatisiert<br />
über den Stromlieferanten zur Anwendung, wenn der Strompreis<br />
den unteren Schwellenwert von 10 Cent/kWh übersteigt.<br />
Jener Preisanteil, der darüber liegt, wird bis zu einem oberen<br />
Schwellenwert von 40 Cent/kWh bezuschusst. Mit einem von<br />
ÖVP und Grünen im Plenum eingebrachten Abänderungsantrag<br />
wird zudem festgelegt, dass alle Preisbestandteile, die von<br />
den Lieferanten selbst ausgestaltet werden können, von der<br />
Stromkostenförderung umfasst sind.<br />
Zum anderen erhalten einkommensschwache Haushalte zusätzlich<br />
zum Stromkostenzuschuss zwischen 1. Jänner 2023 und 30.<br />
Juni 2024 einen Netzkostenzuschuss in der Höhe von 75%. Die<br />
jährliche Höhe ist mit 200 € begrenzt und wird ebenso wie der<br />
Stromkostenzuschuss bei kürzeren Zeiträumen aliquotiert gede-<br />
ckelt. Anspruchsberechtigt sind jene Haushalte, die auch von der<br />
GIS-Gebühr befreit sind. Für den Stromkostenzuschuss und den<br />
Netzkostenzuschuss sind für das Jahr 2023 rund 2,73 Mrd. € und<br />
für das Jahr 2024 rund 1,09 Mrd. € budgetiert.<br />
Fristverlängerung für Inbetriebnahme von Photovoltaik-Anlagen<br />
Durch eine Verlängerungsmöglichkeit der gesetzlichen Inbetriebnahmefrist<br />
von bis zu zwei Jahren soll es zu Erleichterungen<br />
bei den Photovoltaik-Förderungen kommen. Die Anpassungen<br />
im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz begründen die<br />
Koalitionsparteien mit einer - nicht zuletzt aufgrund der stark<br />
steigenden Strom- und Gaspreise - äußerst hohen und stark<br />
zunehmenden Nachfrage an dem Ausbau von Photovoltaikanlagen.<br />
Dem würden massive Lieferverzögerungen durch die<br />
Corona-Pandemie und die Ukraine-Krise sowie Verzögerungen<br />
durch Fachkräftemangel bei der Errichtung gegenüberstehen.<br />
Ein Abänderungsantrag von ÖVP, Grünen und SPÖ<br />
sieht darüber hinaus weitere Erleichterungen bei den Antragsmodalitäten<br />
vor.<br />
Erleichterungen für Klein-PV-Anlagen<br />
Zudem werden für kleine Photovoltaikanlagen (bis 20 kWpeak)<br />
ab Anfang 2023 Erleichterungen geschaffen, da diese<br />
Kategorie hauptsächlich Anträge von Privatpersonen betrifft.<br />
Wie bisher bereits für die Anlagen der Kategorie A (bis<br />
10 kWpeak) werden auch für Anlagen der Kategorie B (10 bis<br />
20 kWpeak) die Anträge auf Investitionszuschuss nach ihrem<br />
Einlangen gereiht sowie mit Verordnung fixe Fördersätze pro<br />
kWpeak für diese Kategorie festgelegt. Ein SPÖ-Antrag mit<br />
einer ähnlichen Stoßrichtung wurde durch die Annahme des<br />
Koalitionsantrags miterledigt. Die Anpassungen im EAG wurden<br />
einstimmig angenommen, womit die verfassungsmäßig<br />
notwendige Zweidrittelmehrheit gegeben ist.
#14: LEBEN UNTER WASSER<br />
Schwimmen<br />
Schildkröten tatsächlich<br />
mit Plastik-Schwimmflügerl<br />
gegen den Strom?<br />
www.cu2.team
<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2022</strong> | S20<br />
Energie ist zurzeit<br />
der größte<br />
Inflationstreiber<br />
Die aktuell herrschende Energiekrise treibt die<br />
Inflation im Jahr <strong>2022</strong> in vielen Ländern hoch.<br />
In Österreich kommt sie auf 8,5 Prozent zu liegen.<br />
Und auch in den kommenden Jahren bleibt<br />
die Teuerungsrate bis 2024 deutlich über dem<br />
2-Prozent-Zielwert der Notenbanken.<br />
Laut jüngster Prognose der Oesterreichischen Nationalbank<br />
(OeNB) steigt die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex<br />
(HVPI) gemessene Inflationsrate für Österreich<br />
im Jahr <strong>2022</strong> auf 8,5 Prozent an. Trotz inflationsdämpfender<br />
Maßnahmen ist auch 2023 mit keiner deutlichen Entspannung<br />
der Inflationsentwicklung zu rechnen. Für 2023 ist mit einer Inflationsrate<br />
von 6,4 Prozent, für 2024 mit 3,7 Prozent zu rechnen.<br />
Eine Schwerpunktanalyse der OeNB untersucht Österreichs<br />
Maßnahmen zur Abfederung der Inflation: Im Euroraum-Vergleich<br />
wurden Transferzahlungen an viele Haushalte geleistet,<br />
und die Steuern auf Treibstoffpreise wurden nicht gesenkt.<br />
HVPI-Inflationsrate bei 8,5 Prozent<br />
Laut aktueller Inflationsprognose der OeNB wird die HVPI-Inflationsrate<br />
in Österreich im Jahr <strong>2022</strong> auf 8,5 Prozent ansteigen,<br />
gefolgt von einem Rückgang auf 6,4 Prozent im Jahr 2023. Auch<br />
2024 wird die Inflationsrate mit 3,7 Prozent noch deutlich über<br />
dem Preisstabilitätsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von<br />
2 Prozent liegen. Gegenüber der Prognose vom Juni <strong>2022</strong> wurde<br />
die Projektion für den gesamten Prognosehorizont vor allem<br />
wegen höherer Energiepreise und der höheren erwarteten Lohnkosten<br />
nach oben revidiert. Letzteres wird sich insbesondere auf<br />
den Dienstleistungssektor auswirken. Die Großhandelspreise auf<br />
den Gas-und Elektrizitätsmärkten haben sich äußerst dynamisch<br />
entwickelt. Der daraus resultierende Preisschub bei den Endverbraucherpreisen<br />
für Energie wird jedoch aufgrund des Stromkostenzuschussgesetzes,<br />
das voraussichtlich mit Dezember <strong>2022</strong><br />
in Kraft treten wird, und weiterer fiskalpolitischer Maßnahmen<br />
gebremst. Bei Agrarrohstoffen hat sich die Preisentwicklung auf<br />
den Terminmärkten zuletzt etwas entspannt. Die agrarischen und<br />
energetischen Rohstoffpreise bleiben aber historisch verglichen<br />
sehr hoch, und die Inflationsrate für Lebensmittel wird sich in Folge<br />
nur langsam verringern. Angebotsengpässe sowie die dyna-<br />
mische Entwicklung bei den industriellen Erzeugerpreisen sorgen<br />
bei Industriegütern ohne Mitberücksichtigung der Energie für einen<br />
anhaltenden Preisdruck. Erst im Laufe des Jahres 2023 und<br />
im Jahr 2024 werden sinkende Inflationsraten für Energie, Basiseffekte<br />
und das Auflösen der angebotsseitigen Verknappungen<br />
zu einem Rückgang der HVPI-Inflationsrate beitragen. Die Kerninflation<br />
erreicht <strong>2022</strong> 4,8 Prozent und steigt aufgrund der Lohnentwicklung<br />
sowie indirekter Effekte der Energiepreise im Jahr 2023<br />
auf 5,3 Prozent an. 2024 sinkt die Kerninflationsrate auf 3,6 Prozent,<br />
bleibt damit aber weiterhin deutlich über ihrem langfristigen<br />
Durchschnitt.<br />
Österreichs Maßnahmen zur Abfederung<br />
Mittlerweile ergreifen alle Regierungen des Euroraums eine Vielzahl<br />
von Maßnahmen, um die derzeit außergewöhnlich hohe Inflation<br />
zu bekämpfen. Zwei Zielsetzungen sind damit verbunden:<br />
Zum einen sollen die hohen Inflationsraten reduziert werden und<br />
zum anderen sollen die Maßnahmen die negativen Auswirkungen<br />
der Preissteigerungen auf Haushalte und Unternehmen abfedern.<br />
Bislang waren in den Euroraum-Ländern die steuerlichen Maßnahmen<br />
am wichtigsten; die Energiesteuern und die Mehrwertsteuer<br />
auf Energie wurden in fast allen Mitgliedstaaten vorübergehend<br />
gesenkt. Preisdeckel auf Energiepreise – wie etwa die österreichische<br />
Strompreisbremse – gibt es nur in einigen Mitgliedstaaten.<br />
Vulnerable Haushalte wurden zusätzlich meist mittels zielgerichteter<br />
Transfers unterstützt. Österreich setzte stark auf Transferzahlungen<br />
an alle Haushalte und relativ wenig auf Senkungen von<br />
Energiesteuern. Insbesondere im Bereich der Treibstoffe wurden<br />
weder die Steuern gesenkt noch wurde direkt subventioniert. Im<br />
Oktober wurden EU-weite Notfallmaßnahmen als Reaktion auf die<br />
hohen Energiepreise verabschiedet, die neben Energiesparmaßnahmen<br />
die Abschöpfung übermäßiger Gewinne von Energieproduzenten<br />
beinhalten.
<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2022</strong> | S22<br />
CEO-Ranking<br />
2021/22 steckt<br />
voller Energie<br />
Das APA-Comm CEO-Ranking erhebt alljährlich die Medienpräsenz<br />
von mehr als 220 österreichischen Vorstandsvorsitzenden. Platz<br />
eins ging in der Saison 2021/22 an den ORF-Generaldirektor, dahinter<br />
machten aber auffällig viele CEOs von Energieunternehmen<br />
das Rennen. Das Thema Energie ist in den Medien hochpräsent.<br />
Der ORF-Generaldirektor Roland Weißmann<br />
ist der medial präsenteste Unternehmenslenker<br />
Österreichs. Das ergab das diesjährige<br />
APA-Comm CEO-Ranking, im Zuge dessen<br />
die Medienpräsenz von mehr als 220 heimischen<br />
Vorstandsvorsitzenden im Zeitraum Juli 2021 bis<br />
Juni <strong>2022</strong> analysiert wurden. Platz zwei belegt<br />
Verbund-CEO Michael Strugl (155 Punkte) knapp<br />
vor OMV-Chef Alfred Stern (147 Punkte). Im Vergleich<br />
zum Vorjahr befinden sich damit ausschließlich<br />
neue Akteure unter den drei medial sichtbarsten<br />
CEOs Österreichs. Montana-Tech-Vorstand<br />
Michael Tojner (105 Punkte) und Red-Bull-Chef<br />
Dietrich Mateschitz (99 Punkte) komplettieren die<br />
Top-5 der präsentesten Vorstandsvorsitzenden.<br />
Die bestgereihte Frau im Ranking ist AUA-Chefin<br />
Annette Mann auf Rang 15 (62 Punkte).<br />
Mit einem Präsenzindex von 567 Punkten führt<br />
Generaldirektor Roland Weißmann das CEO-Ranking<br />
deutlich an und verdoppelt das Ergebnis<br />
seines Vorgängers, Alexander Wrabetz, aus dem<br />
Vorjahr (270 Punkte). Die höchste mediale Aufmerksamkeit<br />
wird Weißmann rund um seine Wahl<br />
zum ORF-Generaldirektor zuteil.<br />
Eine Frage der Energie<br />
Platz zwei im APA-Comm CEO-Ranking belegt<br />
Verbund-Vorstand Michael Strugl. Spätestens mit<br />
dem Beginn des Ukrainekrieges befindet sich<br />
die Energiefrage im Mittelpunkt der öffentlichen<br />
Debatte. Für Strugl, der neben seiner Funktion<br />
als Vorstandsvorsitzender der Verbund AG auch<br />
Präsident von Oesterreichs Energie, der Interessenvertretung<br />
der österreichischen E-Wirtschaft,<br />
ist, führt dies zu einer Zeit ausnehmend hoher<br />
medialer Präsenz (plus 83 Prozent im Vergleich<br />
zur Analyse 2020/21). In seiner aktiven Kommunikation<br />
stand Strugl insbesondere für den schnelleren<br />
Ausbau erneuerbarer Energien, welche der<br />
Verbund AG im vergangenen Jahr einen Gewinnrekord<br />
einbrachten. Der Idee von Bundeskanzler
Karl Nehammer, hohe Zufallsgewinne der Energieversorger<br />
durch staatliche Eingriffe abzuschöpfen,<br />
stand Strugl kritisch gegenüber.<br />
Den dritten Platz im Ranking nimmt mit OMV-<br />
Chef Alfred Stern ein weiterer CEO der Energiewirtschaft<br />
ein. Unter Sterns Ägide erreichte Österreichs<br />
größtes börsennotiertes Unternehmen<br />
2021 die bisher höchste Wertsteigerung seiner<br />
Geschichte. Der Mineralöl- und Chemiekonzern<br />
profitierte ebenfalls von stark steigenden<br />
Energie- und Rohstoffpreisen, die der OMV Rekordgewinne<br />
einbrachten. Stern wies in diesem<br />
Zusammenhang darauf hin, ein kreislauf-orientiertes<br />
Wirtschaftsmodell etablieren zu müssen,<br />
um zukünftig einen Ausstieg aus dem besonders<br />
hohen Ressourcenverbrauch zu ermöglichen.<br />
Sinkende mediale Präsenz der CEOs<br />
Erstmals seit Beginn der Erhebung im Jahr 2017<br />
ist die mediale Präsenz heimischer CEOs im Jahresvergleich<br />
generell deutlich rückläufig. Unter<br />
den Top-100-Unternehmenslenkerinnen und -lenkern<br />
ergibt sich ein Minus von über zehn Prozentpunkten.<br />
Der Umstand, dass Vorstände aus dem<br />
Energie-Sektor, wie z.B. Leonhard Schitter, Salzburg<br />
AG (Platz 25, plus 80 Prozent), teils deutliche<br />
Sprünge verbuchen konnten, hebt den allgemeinen<br />
Rückgang noch deutlicher hervor.<br />
Die prominentesten Beispiele für das Nachlassen<br />
der Sichtbarkeit sind Red-Bull-Chef Dietrich<br />
Mateschitz (Platz 5, minus 55 Prozent) und ÖBB-<br />
Chef Andreas Matthä (Platz 7, minus 51 Prozent),<br />
die beide ihre Präsenzpunkte im Vergleich zum<br />
Vorjahr mehr als halbierten. Stark ausgeprägt<br />
sind die Rückgänge auch in der Telekom-Branche:<br />
Thomas Arnoldner von der Telekom Austria<br />
(Platz 27) verzeichnet ein Minus von 20 Prozent,<br />
Rudolf Schrefl von Drei Österreich (Platz 89) fällt<br />
– im Vergleich zu seinem Vorgänger – um 52<br />
Prozent, und Ex-Magenta Chef Andreas Bierwirth<br />
(Platz 62) verliert sogar über 61 Prozent seiner<br />
Medienpräsenz.<br />
Internationaler Vergleich<br />
Amazon-Gründer und Neo-Astronaut Jeff Bezos<br />
(346 Punkte) sowie Facebook-CEO Mark Zuckerberg<br />
(177 Punkte) kämen im internationalen Vergleich<br />
mit den heimischen CEOs jeweils unter die<br />
Top-3. Tesla-Chef und SpaceX-Gründer Elon Musk<br />
setzt sich mit 839 Punkten deutlich von den analysierten<br />
Vorständinnen und Vorständen ab und<br />
weist neben der höchsten Beitragsanzahl auch einen<br />
der höchsten Intensitätswerte auf, d.h., er steht<br />
besonders häufig im Mittelpunkt der Geschichte.<br />
Für das CEO-Ranking hat APA-Comm insgesamt<br />
1,08 Mio. Beiträge aus heimischen Tageszeitungen,<br />
Magazinen sowie Radio- und TV-Nachrichtenformaten<br />
analysiert. Die Reihung der<br />
Akteurinnen und Akteure erfolgt anhand eines<br />
errechneten Präsenzindex, der sich aus den<br />
Elementen medialer Präsenz und Intensität der<br />
Berichterstattung zusammensetzt. Die mediale<br />
Präsenz wird aus der Anzahl der erzielten Beiträge<br />
eines CEOs, geteilt durch die Gesamtmenge<br />
aller Beiträge im analysierten Mediensample<br />
ermittelt. Die zweite Komponente, die Intensität<br />
der Berichterstattung, ergibt sich aus der durchschnittlichen<br />
Position eines CEOs im Text (Haupt-,<br />
Neben- oder RandakteurIn). Der Analysezeitraum<br />
erstreckt sich von 1. Juli 2021 bis 30. Juni <strong>2022</strong>.<br />
Über APA-Comm<br />
APA-Comm ist die gemeinsame Marke der auf<br />
Kommunikationsdienstleistungen spezialisierten<br />
APA-Tochterunternehmen APA-OTS Originaltext-<br />
Service GmbH und APA-DeFacto Datenbank und<br />
Contentmanagement GmbH. Sie richtet sich an<br />
PR- und Kommunikationsspezialistinnen und -spezialisten<br />
und vereint sämtliche Dienstleistungen<br />
sowie Anwendungen der APA für professionelle<br />
Kommunikationsprozesse.
<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2022</strong> | S24<br />
Erster Mittelmeer<br />
Pavillon auf der<br />
ECOMONDO<br />
Ecomondo, die von der Italian Exhibition Group<br />
organisierte internationale Messe für grüne Wirtschaft,<br />
wird Partner des „Mittelmeer-Pavillons“ auf<br />
der COP27 sein, die vom 6. bis 18. November in<br />
Sharm el-Sheikh stattfindet. Bei der diesjährigen<br />
Ausgabe, die vom 8. bis 11. November auf dem<br />
Messegelände in Rimini stattfindet, feiert die Ecomondo<br />
auch ihr 25-jähriges Bestehen als Pionierveranstaltung<br />
zu den Themen Kreislaufwirtschaft,<br />
Eindämmung der klimaschädlichen Emissionen und<br />
nachhaltige Entwicklung im Mittelmeerraum, in deren<br />
Rahmen sie von einem Netz institutioneller und<br />
wissenschaftlicher Beziehungen zur Bioökonomie<br />
und blauen Wirtschaft profitiert.<br />
Organised by<br />
In collaboration with<br />
8-11<br />
NOVEMBER<br />
<strong>2022</strong><br />
RIMINI EXPO<br />
CENTRE<br />
ITALY<br />
Simultaneously with<br />
ecomondo.com<br />
ZZum ersten Mal in ihrer Geschichte wird<br />
die Konferenz der Vertragsparteien, das<br />
jährliche Treffen der Unterzeichnerstaaten<br />
des Rahmenübereinkommens der Vereinten<br />
Nationen über Klimaänderungen, den Mittelmeer-Pavillon<br />
in der „Blue Zone“ im Rahmen der<br />
Umweltleitmesse ECOMONDO <strong>2022</strong> beherbergen.<br />
Es handelt sich dabei um einen speziellen<br />
Raum für alle öffentlichen und privaten, wissenschaftlichen<br />
und akademischen, technischen,<br />
politischen, zivilgesellschaftlichen, finanziellen<br />
und geschäftlichen Akteure, die sich aktiv für<br />
die Bewältigung der Klimakrise im Mittelmeerraum<br />
einsetzen.<br />
Schwerpunkt Mittelmeerraum<br />
Ziel ist es, die Aufmerksamkeit auf eine Region<br />
zu lenken, die bei den Klimaverhandlungen<br />
vernachlässigt wurde, die sich aber als zweite<br />
Region der Erde 20 % schneller erwärmt als<br />
alle anderen. Gleichzeitig ist der Mittelmeerraum<br />
auch eine Drehscheibe für neue Lösungen<br />
im Bereich der regenerativen Wirtschaft,<br />
sowohl im Hinblick auf die öffentliche Politik
Bilder (2): © IEG<br />
als auch auf private Initiativen, und genau in<br />
diesem Bereich will der Mittelmeerpavillon<br />
bewährte Verfahren zusammenbringen, die<br />
als Modell für die Förderung ähnlicher Bemühungen<br />
auf globaler Ebene dienen können.<br />
Gemeinsam mit den anderen Partnern der<br />
Initiative wird Ecomondo auf der COP27<br />
vertreten sein, um die Vernetzung und geschäftliche<br />
Veranstaltungen zwischen den<br />
wichtigsten Akteuren des Sektors zu fördern<br />
und so die Klimaverhandlungen zu erleichtern.<br />
Breit aufgestellte Initiative<br />
Die Initiative wird von der Union für den Mittelmeerraum<br />
(UfM) zusammen mit dem Umweltprogramm<br />
der Vereinten Nationen - Aktionsplan<br />
für den Mittelmeerraum (UNEP-MAP) und der<br />
PRIMA-Stiftung geleitet, zusammen mit einer<br />
Koalition führender Organisationen, die sich<br />
für die Eindämmung des Klimawandels und die<br />
Anpassung an den Klimawandel in der Region<br />
einsetzen (siehe Liste unten). Mit einem innovativen<br />
Ansatz wird der Mittelmeerpavillon ein<br />
unabhängiges Netzwerk von Umwelt- und Klimaexperten<br />
(MedECC) als wissenschaftlichen<br />
Ausschuss für seine Aktivitäten nutzen. Das MedECC<br />
(Mediterranean Experts on Climate and<br />
Environmental Change) vereint über 600 Wissenschaftler<br />
aus 35 Ländern und hat 2019 seinen<br />
ersten wissenschaftlichen Bewertungsbericht<br />
über die Auswirkungen des Umwelt- und<br />
Klimawandels im Mittelmeerraum veröffentlicht.<br />
Netzwerk für Aktivitäten<br />
Der Pavillon wurde als Drehscheibe für institutionelle<br />
Aktivitäten und Partnerschaften,<br />
zivilgesellschaftliche Organisationen und Einrichtungen<br />
des Privatsektors konzipiert, die<br />
durch kollektive und messbare Innovationen<br />
einen nachhaltigen Wandel bewirken wollen.<br />
Als solche sind die Organisationen, die sich angemeldet<br />
haben, eingeladen, verschiedene Aktivitäten<br />
auszurichten und an den Diskussionen<br />
und Verhandlungen im Rahmen des Pavillons<br />
teilzunehmen. Informationen über die veröffentlichte<br />
Einladung finden Sie hier:<br />
www.mediterraneanpavilion.com.<br />
ECOMONDO <strong>2022</strong><br />
Messetage: 9.-11.11.<strong>2022</strong><br />
Ort:<br />
Expo Rimini<br />
Weitere Infos auf der<br />
Internetseite der Messe:<br />
https://en.ecomondo.com<br />
Nächste Ausgabe:<br />
7. – 10. November 2023
<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2022</strong> | S26<br />
SwitchMed<br />
Connect<br />
erstmals in Italien<br />
Die SwitchMed Connect zum Thema Kreislaufwirtschaft<br />
wird <strong>2022</strong> in Rimini bei der großen IEG-Veranstaltung<br />
zur Förderung nachhaltiger wirtschaftlicher<br />
Ansätze im Mittelmeerraum dabei sein. Vom 9. bis<br />
10. November <strong>2022</strong> werden Interessengruppen, Unternehmer,<br />
Start-ups sowie politische und finanzielle<br />
Institutionen aus acht Mittelmeerländern zusammen<br />
kommen, um Synergien zu schaffen und ökologische<br />
und soziale Innovationen zu beschleunigen.<br />
Mit #EYESONBLUE, der Preisverleihung für die innovativsten<br />
Projekte rund um Wasserproblematiken,<br />
und einer Konferenz über Fischnahrungssysteme<br />
wird der Schwerpunkt auf die sogenannte Blue Economy<br />
gelegt.<br />
Ecomondo, ein internationales Aushängeschild<br />
für die Kreislaufwirtschaft. „In diesem<br />
Jahr“, gibt Corrado Peraboni, CEO der IEG,<br />
bekannt, „richtet die Veranstaltung der Italian Exhibition<br />
Group, die vom 8. bis zum 11. November<br />
im Messezentrum von Rimini stattfinden wird, die<br />
„SwitchMed Connect“ aus. Die am 9. und 10. November<br />
stattfindende führende Veranstaltung wird<br />
alle zwei Jahre von der Europäischen Union finanziert.<br />
Sie fördert Ansätze der Kreislaufwirtschaft in<br />
Algerien, Ägypten, Israel, Jordanien, dem Libanon,<br />
Marokko, Palästina und Tunesien und findet in diesem<br />
Jahr erstmals in Italien statt.“<br />
„Zu diesem Anlass“, fügt Alessandra Astolfi,<br />
Global Exhibition Director, hinzu, „werden die<br />
wichtigsten Interessenvertreter des gesamten<br />
grünen Ökosystems im Mittelmeerraum an<br />
unserer herausragenden Veranstaltung zu umweltfreundlichen<br />
Technologien teilnehmen, um<br />
Synergien zu ermöglichen, Know-how auszutauschen<br />
sowie ökologische und soziale Innovationen<br />
zu beschleunigen.“<br />
„Wir bedanken uns herzlich bei Ecomondo für die<br />
Ausrichtung unserer Vorzeigeveranstaltung“, so
Bild: © Sergi Panizo<br />
Enrique de Villamore, Director von MedWaves,<br />
der für die Umsetzung der Veranstaltung verantwortlich<br />
ist. Er fügt hinzu: „Switch Med Connect<br />
ist eine einzigartige Gelegenheit, Brücken über<br />
das Mittelmeer zu schlagen, um den notwendigen<br />
Übergang zur Kreislaufwirtschaft in der Region<br />
herbeizuführen.“<br />
SwitchMed wurde 2013 von der Europäischen<br />
Union ins Leben gerufen und ist das Ergebnis der<br />
Zusammenarbeit zwischen der Organisation der<br />
Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung<br />
(UNIDO), dem Umweltprogramm der Vereinten<br />
Nationen (UNEP) und MedWaves, dem regionalen<br />
UNEP/MAP-Aktivitätszentrum für nachhaltigen<br />
Verbrauch und nachhaltige Produktion.<br />
„SwichMed Connect“ bringt die führenden Startups<br />
des Mittelmeerraums, Unternehmer, Branchenführer,<br />
politische und finanzielle Institutionen<br />
auf der Ecomondo zusammen, um den Übergang<br />
zu nachhaltigen Verbrauchs- und Produktionsmodellen<br />
im südlichen Mittelmeerraum zu fördern<br />
und zu beschleunigen. Am zweiten Tag wird<br />
die #EYESONBLUE-Preisverleihung an die drei<br />
besten Unternehmer und ihre innovativen Blue-<br />
Economy-Projekte stattfinden. Der Wettbewerb<br />
wird gemeinsam von der Generaldirektion der<br />
Europäischen Kommission für Europäische Nachbarschaftspolitik<br />
und Erweiterungsverhandlungen<br />
(GD NEAR), EU Neighbours Southund dem<br />
SwitchMed-Programm organisiert.<br />
Auf der Tagesordnung stehen „SwitchMed: sustainable<br />
and circular fish food systems for a Blue<br />
Economy in The Mediterranean“ sowie Konferenzen<br />
zu transversalen Themen: Textil- und<br />
Modebranche, Zugang zu nachhaltiger Finanzierung,<br />
Kreislauf von Kunststoffen und offene<br />
Wirtschafts-Innovationen.<br />
Den Veranstaltungskalender finden Sie hier<br />
Ecomondo <strong>2022</strong> ist die nunmehr 25. Ausgabe<br />
des Formats, das eine Vorreiterrolle im Hinblick<br />
auf Themen der Kreislaufwirtschaft und der<br />
nachhaltigen Entwicklung eingenommen hat. Es<br />
wird zudem Partner des ersten Mittelmeer-Pavillons<br />
bei der COP27 sein. Die Jahrestagung der<br />
Länder, die die Rahmenkonvention der Vereinten<br />
Nationen zum Klimawandel unterzeichnet<br />
haben, soll vom 6. bis zum 18. November <strong>2022</strong><br />
in Sharm el-Sheikh stattfinden.<br />
SWITCHMED CONNECT<br />
<strong>2022</strong><br />
Messetage: 9.-11.11.<strong>2022</strong><br />
Ort:<br />
Rimini Expo Center<br />
Weitere Infos auf der<br />
Internetseite der Messe:<br />
https://en.ecomondo.com
<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2022</strong> | S28<br />
Österreichischer<br />
Verpackungstag<br />
<strong>2022</strong><br />
Gemeinsam für nachhaltige Verpackungen – Kooperation und<br />
Transparenz im Informationsaustausch aller an der Supply Chain<br />
beteiligten Unternehmen war Schwerpunktthema beim vierten Österreichischen<br />
Verpackungstag am 13. Oktober im Wiener MAK. Der<br />
Fachbereich Packaging and Resource Management der FH Campus<br />
Wien informierte mit der Österreichischen Kunststoffstudie <strong>2022</strong> über<br />
aktuelle Daten und Status Quo bei Erreichung der Recyclingquoten in<br />
Österreich. Im Anschluss fand die Verleihung des Staatspreis Smart<br />
Packaging <strong>2022</strong> durch das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft<br />
sowie das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie,<br />
Mobilität, Innovation und Technologie statt.<br />
Der digital gestützte Einzelhandel mit seinen<br />
Konsument*innen und dessen Zustellung<br />
in Form von Paketsendungen ermöglicht<br />
erst die Ökologisierung. Daten zu jedem<br />
Paket, zu dessen Inhalt sowie Verpackung werden<br />
digital gesammelt und verknüpft mit Informationen<br />
zu Annahme, Transport, Fracht, Lager, Depots<br />
sowie Abgabe der Paketsendungen. Die dazu<br />
notwendigen Grundlagen werden in der europäischen<br />
und weltweiten Normung erarbeitet.<br />
Gesetzliche Rahmenbedingungen und Herausforderungen,<br />
ein Blick in andere Länder und wie<br />
der Weg in Richtung Kreislaufwirtschaft am besten<br />
gelingen kann, waren die Schwerpunkte beim<br />
Österreichischen Verpackungstag <strong>2022</strong>. „Uns ist<br />
es wichtig, Entwicklung voranzutreiben und wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse für zielgerichtete Lösungen<br />
und Perspektiven beizusteuern“, so Silvia<br />
Apprich, Leiterin des Fachbereichs Packaging and<br />
Resource Management an der FH Campus Wien.<br />
„Vernetzung aller Akteur*innen entlang der Wertschöpfungskette,<br />
um beispielsweise Verpackungsdaten<br />
auszutauschen, ist das Gebot der Stunde.“<br />
Recyclingquoten und Nachhaltigkeitsbewertung<br />
Die Österreichische Kunststoffstudie <strong>2022</strong>, erstellt<br />
in Zusammenarbeit von der FH Campus Wien und<br />
Circular Analytics TK GmbH, gibt Aufschluss über<br />
die Sortier- und Recyclingquoten im Kunststoffbereich<br />
in Österreich. Zudem zeigt sie multikriterielle<br />
Nachhaltigkeitsbewertungen von Kunststoffverpackungen<br />
ausgewählter Produkte, wie<br />
Getränke, Milchprodukte, Obst und Gemüse, aber<br />
auch Hygieneartikel und Non-Food-Produkte.<br />
Die Nachhaltigkeitsanalyse richtet umfassenden<br />
Blick auf Produktschutz, Zirkularität und Umweltaspekte<br />
von Verpackungen und stellt Kunststoffverpackungen<br />
Alternativen aus anderen Materialien<br />
gegenüber. Diese Methode soll künftig die<br />
Auswirkungen einer Reduktion von Kunststoffverpackungen<br />
bewerten und somit Hilfestellung für<br />
nachhaltige Verpackung leisten.<br />
Empfehlungen für Design und Produktion<br />
Wissenschaftlich fundierte Empfehlungen sollen<br />
die Verpackungsbranche unterstützen, mit innovativen<br />
Verpackungen Vorgaben zu erfüllen, wie<br />
die Recyclingquoten des EU Green Deal. In fünfter<br />
Auflage leisten dabei die Circular Packaging<br />
Design Guidelines Hilfestellung – herausgegeben<br />
von der FH Campus Wien in Kooperation mit<br />
Circular Analytics TK GmbH und Packforce Austria.<br />
Fachliche Expertise des Fachbereichs Packaging<br />
and Resource Management fließt auch in<br />
Leitfäden der ECR Circular Packaging Initiative<br />
ein, aktuell in die ECR Empfehlungen für Verpackungsstammdaten.
Bild: © FH Campus Wien / Bubu Djumic<br />
Sieger des “Staatspreis Smart Packaging <strong>2022</strong>”<br />
Im Anschluss an den Österreichischen Verpackungstag<br />
feierte die Branche die Sieger*innen des<br />
Staatspreis Smart Packaging <strong>2022</strong>. Dieser wird<br />
alle zwei Jahre in mehreren Kategorien durch<br />
das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft<br />
sowie das Bundesministerium für Klimaschutz,<br />
Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und<br />
Technologie verliehen.<br />
Fachbereich Packaging and Resource<br />
Management an der FH Campus Wien<br />
Das berufsbegleitende Bachelorstudium Verpackungstechnologie<br />
gibt einen Überblick<br />
über die wichtigsten Packmittel und deckt den<br />
gesamten Lebenszyklus einer Verpackung<br />
ab. Das Bachelorstudium Nachhaltiges Ressourcenmanagement<br />
legt den Fokus auf Ressourcenverknappung,<br />
Abfallentsorgung bzw.<br />
-vermeidung und die damit verbundene Umweltgesetzgebung.<br />
Packaging Technology and<br />
Sustainability ist das erste berufsbegleitende<br />
Masterstudium in der DACH-Region, das sich mit<br />
der Querschnittsmaterie Verpackungstechnologie<br />
befasst. Das Kompetenzzentrum Sustainable<br />
and Future Oriented Packaging Solutions forscht<br />
an der Entwicklung und Bewertung nachhaltiger<br />
Verpackungen, Lebensmittelsicherheit und<br />
Digitalisierung.<br />
Der Österreichische Verpackungstag fand statt<br />
mit freundlicher Unterstützung von: Altstoff Recycling<br />
Austria AG, Cardbox Packaging Holding<br />
GmbH, Circular Analytics TK GmbH, Fachpack<br />
Messe Nürnberg, Fachverband PROPAK, Greiner<br />
International GmbH, MM Service GmbH, Packaging<br />
Cockpit GmbH, Plattform Verpackung mit<br />
Zukunft, Verein Getränkekarton Austria, Vereinigung<br />
PROPAK Austria, Vetropack Austria GmbH.<br />
FH Campus Wien<br />
Mit mehr als 8.000 Studierenden an drei<br />
Standorten und fünf Kooperationsstandorten ist<br />
die FH Campus Wien die größte Fachhochschule<br />
Österreichs. In den Departments Angewandte<br />
Pflegewissenschaft, Applied Life Sciences, Bauen<br />
und Gestalten, Gesundheitswissenschaften,<br />
Soziales, Technik sowie Verwaltung, Wirtschaft,<br />
Sicherheit, Politik steht ein Angebot von mehr<br />
als 60 Studien- und Lehrgängen in berufsbegleitender<br />
und Vollzeit-Form zur Auswahl. Anwendungsorientierte<br />
Forschung und Entwicklung wird<br />
in neun fachspezifischen Kompetenzzentren<br />
gebündelt. Fort- und Weiterbildung in Form von<br />
Seminaren, Modulen und Zertifikatsprogrammen<br />
deckt die Fachhochschule über die Campus<br />
Wien Academy ab. Die FH Campus Wien<br />
ist Gründungsmitglied im Bündnis Nachhaltige<br />
Hochschulen.
<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2022</strong> | S30<br />
Recycling von<br />
E-Altfahrzeugen<br />
und Batterien<br />
Aiways, das Startup-Unternehmen aus Shanghai, legt seinen Fokus<br />
vor allem auf Nachhaltigkeit. Dies geht weit über die Fahrzeuge<br />
hinaus, sondern bildet einen Kreislauf von Entwicklung, über Produktion,<br />
Lebenszyklus und Wiederverwertung. Nun will das Unternehmen<br />
europaweit mit starken Partnern für eine gesetzeskonforme<br />
Rücknahme und das Recycling von Elektro-Altfahrzeugen und deren<br />
Batterien sorgen, auch bei Unfallfahrzeugen.<br />
Der chinesische Markt bietet aktuell das<br />
beste Umfeld für die Produktion Batterie-elektrischer<br />
Fahrzeuge. Nirgendwo<br />
auf der Welt kann die Fertigung lokaler und mit<br />
kürzerer Lieferketten erfolgen. Dazu kommt die<br />
innovative Produktionsanlage von Aiways, die<br />
gemeinsam mit Siemens komplett im Industrie<br />
4.0-Standard aufgebaut wurde und zu den modernsten<br />
Fahrzeug-Fertigungen der Welt gehört.<br />
Sämtliche Prozessschritte wurden mit Blick<br />
auf Umweltverträglichkeit und Ressourcenschonung<br />
entwickelt und optimiert. Vom Chemikalien-Handling<br />
im Lackierprozess über die<br />
Schmutzwasser-Aufbereitung bis hin zur Frequenzoptimierung<br />
im werksinternen Stromnetz<br />
– jede mögliche Einsparung wurde mit Blick auf<br />
die Firmen-eigene Strategie „Blue and Green“<br />
ausgerichtet. „Blue“ für modernste Technologie<br />
und „Green“ für niedrige CO2-Emissionen.<br />
Bild: © Aiways<br />
Auch in Sachen Nutzung erneuerbarer Energien<br />
geht Aiways einen Schritt weiter. So verfügt die<br />
Solarthermie-Anlage der Aiways Intelligent Factory<br />
über eine durchschnittliche Tagesleistung<br />
von 130.000 Litern Warmwasser, die auf 48°C<br />
erwärmt und nicht nur im Produktionsprozess,<br />
sondern auch in den Verwaltungsgebäuden<br />
genutzt werden. Dazu kommt eine Photovoltaik-Anlage<br />
mit einem Jahresertrag von 16 Megawattstunden,<br />
was dem Äquivalent der Erstaufladung<br />
von über 250.000 Aiways U5 SUV und<br />
Aiways U6 SUV-Coupé entspricht.<br />
Alle Punkt des Fahrzeug-Lebenszyklus<br />
Neben innovativen Vertriebsmodellen und direktem<br />
Kontakt zu den Kunden steht Aiways<br />
auch über den Lebenszyklus der Fahrzeuge<br />
hinaus für bestmögliche Betreuung. Gerade in<br />
Europa unterliegen Batterie-betriebene Produkte<br />
einer strengen Kontrolle und Nachverfolgung,<br />
besonders elektrische Automobile. „Gemeinsam
mit starken Partnern sorgt Aiways deshalb jederzeit<br />
für die Umsetzung und Erfüllung der geltenden<br />
Normen und Gesetze. Dies gilt nicht nur<br />
für die Fahrzeugrücknahme von Altfahrzeugen,<br />
sondern auch bei beschädigten Batterien in Unfallfahrzeugen“,<br />
erklärt Dr. Alexander Klose, Executive<br />
Vice President Overseas Operations bei<br />
Aiways das Leistungsspektrum des Fahrzeugrecyclers<br />
Priorec, mit dem man für den deutschen<br />
Markt eine Kooperation abgeschlossen hat.<br />
Second Life als nachhaltige Weiternutzung<br />
Neben der Zusammenarbeit mit Priorec in<br />
Deutschland gibt es eine weitere Kooperation<br />
mit Green Vision in Frankreich, die sich gerade in<br />
der Testphase befindet. Das ebenfalls noch junge<br />
Unternehmen hat sich auf Second Life-Nutzung<br />
von Hochvolt-Komponenten aus der Fahrzeugindustrie<br />
spezialisiert und setzt dabei nicht nur die<br />
Traktionsbatterien ein, sondern nutzt auch die<br />
Motoren für verschiedene Anwendungen.<br />
Vier ehemalige Erprobungsfahrzeuge aus der<br />
Vorserie des Aiways U5 SUV wurden dazu an<br />
Green Vision übergeben und sollen nun für verschiedene<br />
Second Life-Projekte als Testträger genutzt<br />
werden. Dabei sollen zum einen elektrische<br />
Energiespeicher (ESS) aus der Hochvolt-Batterie<br />
entstehen, die etwa zum Puffern von Erneuerbaren<br />
Energien, zum Steigern des Autarkiegrades<br />
von Photovoltaikanlagen genutzt werden oder<br />
zur Netzstabilisierung genutzt werden können.<br />
Die zweite Weiternutzung betrifft den 150 Kilowatt<br />
starken Antriebsmotor, der künftig in elektrisch betriebenen<br />
Sportbooten zum Einsatz kommen soll.<br />
Intelligente Konstruktion der<br />
Antriebskomponenten<br />
Die Weiternutzung der Komponenten Batteriebetriebener<br />
Fahrzeuge ist dabei nicht neu. Der<br />
Vorteil der Aiways MAS-Plattform für Second<br />
Life-Anwendungen liegt allerdings in der Modularität<br />
der Bauteile. „Besonders die Sandwich-<br />
Struktur der Batterie eignet sich perfekt für die<br />
Wiederverwertung“, erklärt Yann Lelong, Gründer<br />
von Green Vision. „Man kann das ganze Batterie-Paket<br />
ohne großen Aufwand entnehmen<br />
und kann unkompliziert und schnell die einzelnen<br />
Module entnehmen, dank der innovativen<br />
Struktur der Aiways-Konstruktion.“<br />
Die Vorteile gelten auch für die Antriebseinheit,<br />
die Motor, Wechselrichter, Reduktionsgetriebe<br />
und Steuergerät in einem Gehäuse kombiniert.<br />
So kann man das kompakte und gleichzeitig<br />
leistungsstarke Bauteil direkt in anderen Anwendungen,<br />
wie etwa dem von Green Vision<br />
getesteten Sportboot, nutzen.<br />
Deutlich bessere Ressourcennutzung<br />
Durch das Second Life der wesentlichen Antriebskomponenten<br />
kann die Ressourcennutzung<br />
der eingesetzten Materialien der Aiways-<br />
Fahrzeuge noch einmal deutlich verbessert<br />
werden, was am Ende zu einem nachhaltigen<br />
Kreislauf führt. Aiways möchte in Zukunft noch<br />
intensiver in diese Richtung forschen und entwickeln<br />
und steht Kooperationsanfragen zu diesem<br />
Thema offen gegenüber.<br />
Über Aiways<br />
Aiways, Anbieter von individuellen Mobilitätslösungen<br />
aus Shanghai, wurde 2017 gegründet.<br />
Die Aiways Europazentrale befindet sich in München.<br />
Aiways setzt seine Expansion in Europa<br />
und darüber hinaus zügig fort: nach Deutschland,<br />
den Niederlanden, Belgien, Dänemark,<br />
Frankreich, Israel, der Schweiz, Spanien, Portugal,<br />
Italien, Schweden, Kroatien, den Färöern, Island<br />
und Slowenien. Neben dem Recycling baut<br />
Aiways auch Elektrofahrzeuge. Die IT-gesteuerten<br />
Prozesse mit anspruchsvollen Quality Gates<br />
folgen den Standards der Industrie 4.0.
<strong>UMWELT</strong>journal 3/<strong>2022</strong> | S32<br />
SEMINARE, PRÜFUNGEN & AUSBILDUNGEN<br />
<strong>2022</strong> / 2023 TITEL ORT* ANBIETER<br />
Anmeldungen<br />
möglich<br />
Anmeldung<br />
möglich<br />
03.10.<strong>2022</strong> –<br />
30.01.2023<br />
01.02. – 03.02.2023<br />
16.01. – 18.01.<br />
23.01. – 25.01.<br />
30.01. – 01.02.<br />
13.02. – 15.02.<br />
27.02. – 28.02.<br />
01.03. – 02.03.<br />
27.03. – 29.03.<br />
11.04. – 13.04.<br />
Fachhochschul-Bachelorstudiengang<br />
Energie- und Umweltmanagement<br />
Fachhochschul-Bachelorstudiengang<br />
Gebäudetechnik und Gebäudeautomation<br />
Ausbildung zum Umweltmanagementbeauftragten<br />
nach ISO 14001 und EMAS<br />
Umweltmanagementbeauftragte/-r (UMB) -<br />
Modul 1: Management der Führungsprozesse<br />
Integriertes Managementsystem – Anforderungen*<br />
Umweltmanagementsysteme<br />
Integriertes Managementsystem – Arbeitssicherheits- und Umweltrecht<br />
Integriertes Managementsystem – Methoden und Werkzeuge*<br />
Pinkafeld<br />
Pinkafeld<br />
Linz<br />
Wien<br />
Wien<br />
Linz<br />
Wien<br />
Linz<br />
Linz<br />
Linz<br />
Wien<br />
Linz<br />
FH Burgenland<br />
FH Burgenland<br />
WIFI Oberösterreich<br />
WIFI Wien<br />
Quality Austria<br />
Quality Austria<br />
Quality Austria<br />
Quality Austria<br />
14.11. – 17.11. Abfallbeauftragte*r Linz Quality Austria<br />
12.12. Prüfung Systembeauftragte*r Umwelt Linz Quality Austria<br />
* andere Termine und/oder Orte verfügbar. Im E-Paper/PDF klicken Sie für weitere Informationen einfach auf die Ausbildung oder den Veranstalter.<br />
Anbieterverzeichnis<br />
Ausbildung<br />
Ausbildung<br />
Das <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong>bietet<br />
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Im Anbieterverzeichnis<br />
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Website des Fachmagazins<br />
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Als Package Print + E-Paper +<br />
Online ist Ihre Präsenz übrigens<br />
nicht nur am höchsten, sondern<br />
besonders günstig! Fragen an:<br />
p.nestler@umwelt-journal.at.<br />
IMPRESSUM<br />
Ausbildung<br />
Medieninhaber: Markus Jaklitsch, Peter Nestler<br />
Herausgeber: Peter Nestler<br />
Redaktion: Peter Nestler<br />
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Klimagefühle<br />
Wie wir an der Umweltkrise wachsen, statt zu verzweifeln.<br />
Die „Psychologists for Future“<br />
über die psychologischen<br />
Folgen der Klimakrise.<br />
Die unmittelbaren Folgen der weltweiten Klimakrise werden<br />
immer stärker für alle spürbar. Und obwohl das Bewusstsein<br />
der Menschen über die drastischen Ausmaße der Klimaänderungen<br />
wächst, so ändert sich zurzeit noch wenig.<br />
Die meisten Menschen verdrängen täglich die Klimakrise - und<br />
auch die damit zusammenhängenden Gefühle. Dabei sind Klimagefühle<br />
wie etwa Trauer, Scham, Wut, Schuld und Angst keinesfalls<br />
pathologisch, sagen die Autorinnen dieses Hörbuches:<br />
Lea Dohm und Mareike Schulze. Diese Gefühle seien im Angesicht<br />
einer globalen Krise völlig normal. Wichtig sei nur, dass<br />
wir lernen, mit dieser Bandbreite an Gefühlen umzugehen:<br />
Was tun gegen die Enttäuschung über das ausbleibende Engagement<br />
der Politik?<br />
Wie bleiben wir handlungsfähig?<br />
Und wie können uns unsere Gefühle beim Bewältigen der Klimakrise<br />
sogar behilflich sein?<br />
Das Hörbuch „Klimagefühle“ zeigt, dass Gefühle im Zusammenhang<br />
mit dem Klimawandel und dessen Folgen in Ordnung sind.<br />
Die beiden Gründerinnen der Bewegung »Psychologists for Future«<br />
Lea Dohm und Mareike Schulze bieten in ihrem fundierten<br />
und praxisnahen Ratgeber Antworten auf all diese Fragen und<br />
zeigen, wie uns Klimagefühle motivieren statt lähmen. Weil wir<br />
die Erde nur retten können, wenn es uns selbst gut geht!<br />
FACTBOX<br />
Lea Dohm & Mareike Schulze<br />
(Autorinnen)<br />
Klimagefühle<br />
Verlag: Argon Hörbuch<br />
<strong>2022</strong>, 7 Stunden 45 Minuten<br />
MP3 - € 5,00<br />
EAN: 9783732405688<br />
Auch als Taschenbuch und<br />
als E-Book erhältlich.
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